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O´zapft is!

Schon bei der vorletzten Blutspende ging mir, kaum dass ich die Nadel im Arm stecken hatte, dieser Ausspruch durch Hirn, der seinen Ursprung eigentlich wo ganz anders her hat. Aber egal, wenn´s läuft dann läuft´s…

Was mir hingegen nicht nur beim vorletzten Termin, sondern ganz generell jedes Mal durchs Hirn geht (ja, da ist echt was los im Oberstübchen) ist, wie gut doch alles durchorganisiert ist und wie fürsorglich man sich um die Spender kümmert. Selbst der Mitarbeiter, der uns am Ende unser frisch gegrilltes Würstchen in die Hand drückt, bedankt sich noch für unsere Spende. Und nebenbei gibt es sogar vegane Alternativen, ich komme aus dem Staunen kaum raus.

Also das ist ja sehr lieb und nett gemeint aber der Dank gebührt doch definitiv auch all den Menschen, die da arbeiten und dafür sorgen, dass man sich einerseits als Spender so gut aufgehoben fühlt und eben deshalb auch wieder kommt. Und die andererseits mit dieser Arbeit ja auch dafür sorgen, dass all diejenigen, die auf solche Medikamente aus Blutspenden angewiesen sind, diese auch erhalten. Nebenbei stillen sie mit einer Engelsgeduld meinen Wissensdurst und beantworten mir all meine Fragen, erklären mir, warum Abläufe so sind, wie sie sind und an welcher Station meine bessere Hälfte rumhängt.

Natürlich findet man im Internet eine ganze Menge hochinteressanter Fakten rund um die Blutspende. Beispielsweise, dass aus einer Spende verschiedene Präparate entstehen, die nicht nur bei Bluttransfusionen zum Einsatz kommen, sondern auch beispielsweise in der Krebstherapie. Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich mir darüber nie Gedanken machen musste. Aber unverhofft kommt oft (meine Güte, heute gehe ich aber unter die Sprücheklopfer) und dann ist man womöglich selbst auf die Spendenbereitschaft anderer angewiesen. Schöner ist es natürlich, wenn dieser Fall nie eintritt. Bei Menschen, die selbst spenden könnten, es aber nicht tun, frage ich mich aber schon, ob die sich nicht etwas zu sehr darauf verlassen, dass andere den Laden schon am Laufen halten. Und sollten diejenigen, die schon mal etwas für die Gemeinschaft beigetragen haben, im Zweifel sogar bevorzugt werden? Ganz schwierige Frage, die jeder mal für sich selbst beantworten kann.

Leider bleiben besonders zur Ferienzeit im Sommer die Liegen oft leer. Sommer, Sonne, Strand – wer hat da schon Zeit und Lust, zur Blutspende zu gehen. Dabei kostet uns das lediglich eine knappe Stunde Lebenszeit, die ich schon sinnbefreiter rumgebracht habe… Dank Terminvergabe per App entfallen lange Wartezeiten und das Abendessen war bei unserem letzten Besuch auch inklusive.

Manch einer nutzt die Blutspende auch, um die Finanzen aufzubessern. Ich habe schon so manches Mal den Tipp gelesen, dass die Aufwandsentschädigung, die es in den Blutspendezentren der Krankenhäuser gibt, ein ganz nettes Taschengeld sei. Das mag für den einen oder anderen ein Anreiz sein, lohnt sich aber meines Erachtens nur, wenn man sowieso regelmäßig in der Nähe ist. Für mich wäre die Anfahrt mit zusätzlichen Kosten und einem viel höheren Zeitaufwand verbunden, dass es tatsächlich eine 1:1-Aufwandsentschädigung wäre. Da sind die Vor-Ort-Veranstaltungen komfortabler und nebenbei ist die Verpflegung bei den lokalen Spendenterminen auch um Längen besser.

Besonders gefragt sind die raren Universalspender, zu denen ich leider und zum Glück nicht gehöre. Denn wer einerseits allen Empfängern spenden kann ist selbst nur mit dem gleichen Typ kompatibel. Ist ja klar, dass ausgerechnet die edle Plörre mit zu am seltensten anzutreffen ist.

Immerhin gehört die nächstbeste Variante, zumindest in Punkto Kompatibilität, schon fast zur Massenware. In der Hinsicht will man lieber nichts Besonderes sein – höchstens man ist Universalempfänger. Auf der Seite wer kann wem blutspenden, könnt ihr nachschauen, wie groß bzw. klein euer potenzielles Angebot wäre. Wenn das nicht gleich ein Grund mehr ist, selbst für Nachschub zu sorgen!

Wisst ihr, welche Blutgruppe ihr habt? Geht spenden und findet es raus!

Falls sich einer über die Hieroglyphen auf meinem Arm wundert – Details zu meinem Organspende-Tattoo sind hier zu finden. Doch die Welt dreht sich weiter und wer sich nicht gleich nachhaltig anmalen lassen möchte, kann sich auch einfach hier im Organspende-Register als Spender registrieren.

34 thoughts on “O´zapft is!

  1. Mit Null negativ gehöre ich zu den beliebten Spenderinnen und habe das lange Zeit gemacht und das Geld dafür gerne mitgenommen, als die Kasse knapp war. Leider vertrage ich das Spenden seit 2005 nicht mehr und mir wurde ärztlich davon abgeraten. Aber immerhin habe ich zwischen 1989 und 2005 einen Beitrag geleistet. Finde ich super, dass Du dabei bist!

    1. Hui, Respekt, da sind einige Spenden bei dir zusammen gekommen. Ich hatte es zwischendrin auch eine Zeit lang nicht so gut weggesteckt aber mittlerweile geht´s gut. Wobei die Hitze eine ganz schöne Hausnummer war – und bei Minusgraden kam mal gar nichts. Da musste ich erst mal warmes Wasser über die Arme laufen lassen und hinterher von meinem Mann anhören, er wäre mit einer Untoten verheiratet 😄. Aber er kommt mit und spendet ebenfalls. Da darf er dann auch mal einen Spruch raushauen.

  2. Guten Morgen Vanessa, sehr guter Post, der hoffentlich ein paar Spender mehr von der Couch hochjagt. Da gibt es noch so ein Ding: Ich finde es auch wichtig, daß Menschen sich bei der DKMS registrieren lassen und so zu Lebensrettern werden können. 💕
    Ich wünsche Dir einen schönen Dienstag, liebe Grüße Tina

    1. Stimmt, auf die DKMS hatte ich im ersten Beitrag auch schon mal hingewiesen. Und das geht sogar noch schneller, als Blutspenden (zumindest die Registrierung)! Wir sind ja oft gar nicht gegen solche Sachen sondern einfach nur zu faul, uns darum zu kümmern.
      Dir ebenfalls einen schönen Dienstag!
      Liebe Grüße
      Vanessa

  3. Cool und Respekt! Aber ich glaube, ich würde auch gar keine Aufwandsentschädigung wollen. Ich mache das doch, um zu helfen. Für einen guten Zweckt und wie du sagst: Man wird ja gut versorgt!

    Ich bin neugierig: Was bedeutet das Tattoo (wenn ich fragen darf)

    1. Wenn manche das als Aufbesserung der Haushaltskasse nutzen, ist mir das auch recht. Hauptsache, am Ende ist im Notfall die Versorgung mit Spenderblut gesichert.
      Ich trage ein Organspende-Tattoo. Mehr dazu kannst du im verlinkten Beitrag oder direkt hier lesen: https://junge-helden.org/

  4. Hallo Vanessa,
    ich kann aus Gründen leider nicht spenden (Eisengehalt), mein Mann spendet hingegen eifrig. Bei der DKMS bin ich registriert, Organspende sowieso.

    Ich sehe es wie du, man kann sich nicht immer nur darauf verlassen, aber in ähnlicher Form hatten wir das ja auch schon.
    Danke, dass du so engagiert dabei bist und hier auch darauf aufmerksam machst.

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Hallo Nicole, man tut, was man kann. Ich bewundere ja die Leute, die bei Sea Shepherd auf den Schiffen zum Schutz der Ozeane unterwegs sind. Könnte ich aber nie selbst machen, da ich überhaupt nicht seefest bin und nur wenig hilfreich über der Reling hängen würde. Aber Blut zu spenden, funktioniert ganz gut. Ich darf es nur hinterher nicht übertreiben. Aber dafür gibt’s ja die Hängematte 😉
      Liebe Grüße
      Vanessa

  5. finde es voll super, dass du das machst – blut spenden und am ende sogar deine organe! wobei ich dir schon wünsche, dass du so alt wirst, dass da nichtmehr viel zu spenden sein wird 😀
    xxx

    1. Danke, das wünsche ich mir auch. Und sowieso jedem! Aber im schlimmsten Fall brauche ich den Krempel ja nicht mehr – du weißt schon, ausmisten und so 😉

  6. Blutspenden sind eine absolut einfach und preiswerte Möglichkeit, Gutes zu tun und sich für die Gemeinschaft zu engagieren. Ich mache das bereits seit über 40 Jahren mehr oder weniger regelmäßig und ich habe es immer auch gut vertragen. Ich habe nie Geld dafür bekommen und auch nicht verlangt. Bei uns gibt es eine Brotzeit und ein kleines Geschenk. Mehr muss nicht sein.
    Wir in Mitteleuropa sind in der Mehrzahl gesund und gut genährt. Da kann man das schon mal machen.
    LG
    Sabiene

    1. Als ich oft in der Nähe eines Blutspendezentrums unterwegs war, fand ich es besser, da zu spenden, weil es terminlich flexibler war. Die Aufwandsentschädigung hätte ich da aber eher als Schmerzensgeld wegen der unterirdischen Krankenhausverpflegung bezeichnet 😉. Beim DRK haben sie schon sehr gut dafür gesorgt, das vor allem die Spender weiterhin gut genährt bleiben.
      LG
      Vanessa

  7. Das Tattoo reicht, um sich als Organspender zu identifizieren? Oder ist das nur ein Hinweis auf einen Organspendeausweis? Ich hab‘ mich schon immer gefragt, wie das im Fall der Fälle praktisch passiert. Für mich war der Weg der Patientenverfügung deshalb erste Wahl, da können dann auch Einzelheiten verfügt werden, das macht die Sache für beruhigender. Vollnarkose bei Entnahme beispielsweise, ich weiß zwar, dass der Hirntot vor Entnahme festgestellt werden muss, aber sicher ist sicher 🙂

    1. Das Tattoo hat keine rechtliche Bindung, der Ausweis im Geldbeutel schon und als Orientierung für die Hinterbliebenen kann es sicher auch hilfreich sein. Mir geht es hauptsächlich darum, mit Leuten ins Gespräch zu kommen und darüber aufzuklären. Deswegen auch an exponierter Stelle. Zu der Initiative steht folgendes im Netz: „Das Ziel von Junge Helden e.V. ist, über Organspende zu informieren und Aufmerksamkeit für das Thema zu wecken.“ Eine Patientenverfügung finde ich wegen anderer Aspekte sinnvoll aber bzgl. der Organspende mache ich mir keine Sorgen.

    1. Das ist wirklich interessant, das wusste ich gar nicht. Als Nicht-Hundehalter macht man sich da ja auch gar keinen Kopf und ich kann mir gut vorstellen, dass bei Tieren die Spenden noch knapper sind. Vielen Dank für den Link!
      LG
      Vanessa

  8. Meine Güte, die haben dir ja eine ordentliche Kanüle reingehauen- hat was von einem Gartenschlauch….! 😁
    Ich habe, seit ich denken kann, schon immer einen fetten Eisen- und oft einen damit einhergehenden Hämoglobinmangel, sodass ich gar nicht spenden kann, auch wenn ich wollte. Ich hätte sogar eine der eher raren B-Blutgruppen. Aber was soll man machen?
    Find ich sehr gut, dass du das Thema ansprichst. Wir hatten dieses Jahr auch mal eine Aufforderung zum Spenden in unserem Mailaccount im Spital. Blut und seine Produkte werden regelmässig knapp, von daher ist jeder wertvoll, der sich aufraffen kann. Danke dafür!
    Herzliche Grüsse!

    1. Sieht schlimmer aus, als es ist 😂
      Wenn man hört, wie viele nicht spenden können, ist es für den Rest umso wichtiger. Im Zweifel ist man selbst froh, wenn man so eine Spende benötigt. Warum also nicht in Vorleistung gehen?! Ist ein bisschen wie mit unseren Rentenkassen – die ja leider auch eher leer sind 😉
      Liebe Grüße!

  9. Liebe Vanessa, dass mit dem Organspende-Tatoo habe ich tatsächlich jetzt bei dir das erste Mal gelesen.
    Ich als absoluter Angsthase was medizinische Dinge angeht, habe mit 57 angefangen Blut zu spenden!
    Inzwischen gehen mein Mann und mein Sohn auch mit.

    Es ist nie zu spät.

    Herzliche Grüße
    Jutta

    1. Liebe Jutta,
      ich bin einfach ein noch größerer Angsthase vor den richtig großen medizinischen Dingen 😉. Da sorge ich dann lieber vor, auch wenn es teilweise anstrengend (Sport) oder unangenehm (Zahnreinigung) ist. Und im Notfall bin ich auch froh, wenn ein mir wichtiger Mensch eben auch mit Blut versorgt werden kann. Hihi, manchmal braucht es einfach jemanden, der voraus geht – mein Mann geht auch nur, weil ich gehe.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  10. Bei uns gibt es nur noch eine gefüllte Tüte, liebe Vanessa. Ein Trinkpäckchen, Schokolade, Kekse und etwas Obst. Früher gab es halbe Brötchen, Kaffee und Tee und für viele einen netten Plausch. Das gibt es heute gar nicht mehr. Dein „Ich gehe Blutspenden“-Tattoo ist cool. Mein Göttergatte hatte auch überlegt es stechen zu lassen, doch ich weiß gar nicht was aus seiner Idee geworden ist. Noch hat er keines 😉 Liebe Grüße, Nicole

    1. Hui, dann leben wir hier ja geradezu im kulinarischen Luxus! Ein Brötchen oder Obst ist mir lieber, als Süßkram aber wir haben die Wahl.
      Das ist „nur“ ein Organspende-Tattoo – eines für Blutspender wäre aber auch eine nette Idee (und noch ein Grund für mehr Körperbemalung). Falls dein Göttergatte noch darüber nachdenkt, findet ihr hier auch Studios, die das unterstützen: https://junge-helden.org/optink#map
      Liebe Grüße
      Vanessa

  11. Bei der DKMS bin ich auch registriert, aber mit dem Blutspenden…. da muss ich zugeben, dass Du da bei mir einen Nerv triffst. Früher hab ich das auch regelmäßig gemacht. Bis zu den Schwangerschaften, da war dann Eisenmangel auch ein Thema. Und danach ist das Thema irgendwie eingeschlafen bei mir. Gut, dass Du daran erinnerst. Wenn wir wieder daheim sind, dann werde ich mich mal erkundigen, wie das bei uns so funktioniert in der Heimat. Aufrufe dazu hab ich schon ewig nicht mehr gesehen.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Da gibt es mittlerweile (wie für eigentlich alles…) eine ganz gute App mit Infos, Terminfindung, Erinnerungsfunktion usw. Wenn man sich da mit der Spendernummer anmeldet, sagt die einem auch, wann man wieder spenden darf. Finde ich ganz komfortabel. Die Plakate mit den Aufrufen übersehe ich meist, da die Welt eh schon so mit allem Möglichen – ich spare mir mal die Bewertung – zugekleistert ist. Von Sabine (https://www.lifestylebybine.de/) habe ich gelernt, dass sogar Hunde spenden können. Wobei ich bezweifle, dass dein Flusenbär die 20-Kilo-Marke erreicht.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  12. Das finde ich richtig klasse, dass du regelmäßig blutspenden gehst. Danke für den Hinweis, ich hab das bislang nämlich noch nicht gemacht, da bin ich ehrlich. Ich glaub, ich kenne noch nicht mal meine Blutgruppe. Aber dank deines Posts werd ich mir jetzt mal paar Gedanken machen und schauen, wo man hier zum Spenden gehen kann.
    Liebe Grüße,
    Maren

    1. Das ist so ein praktischer Nebeneffekt. Man weiß gleich, ob der Eisenwert ok ist (ich weiß gar nicht, was sonst noch getestet wird) und eben auch, welche Blutgruppe man hat. Aber nach deinem Auslandaufenthalt kannst du dir jetzt erst mal Zeit lassen – laut Spender-Fragebogen bist du ein einziger potentieller Krankheitserreger 😉
      Liebe Grüße,
      Vanessa

  13. Hey,
    das ist mal wieder ein sehr wichtiges Thema und ich finde es super, dass du spendest.
    Meine Blutgruppe weiß ich aus dem Kopf nicht, habe aber einen Ausweis in der Geldbörse.
    Liebe Grüße!

  14. Mega, dass du regelmäßig spendest! Durch die MS darf ich leider nicht mehr spenden, aber zu Studienzeiten habe ich das ein paar mal gemacht. Das war damals halt sehr praktisch, weil die Uniklinik logischerweise bei der Uni gleich um die Ecke war. Mein Kreislauf hat das nur nie sonderlich gut mitgemacht. 😀
    Mein Exmann spendet seit Jahren regelmäßig; der ist aufgrund von Größe und Gewicht auch zum Thrombozytenspenden zugelassen (bei kleineren / leichteren Personen lohnt sich der Aufwand wohl nicht für die Menge, die dabei rumkommt). Da hat er auch regelmäßig Spenderehrungen und bekommt Urkunden (und Geld).

    1. Ja, der Kreislauf findet das irgendwie nicht so doll mit dem Spenden. Ich mal ein paar Tage später im Club einfach umgekippt, zum Glück in die Arme meines Mannes. Da darf man es hinterher einfach nicht übertreiben. Heute bin ich natürlich viel klüger und weiser 😉 Wobei es eine nette Gelegenheit für eine regenerative Pause vom Training ist.
      Eine frühere Freundin hat auch oft Thrombozyten gespendet, dabei war die nun wirklich kein Riese. Scheint vielleicht regional unterschiedlich zu sein.

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