Finanzen Mindset

Mein Erfolg gehört mir

Tiefstapeln gehört heutzutage ja zum guten Ton. Wer sich selbst lobend auf die Schulter klopft, kommt ja auch gerne mal ein bisschen (arg) unsympathisch rüber. Und wer gar zu erfolgreich ist, dem sind Neid und Missgunst der Mitmenschen sicher. Da darf man sich dann Unterstellungen anhören, wie dass man eben viel Glück hatte (die harmlose Variante), sich hochgeschlafen hätte (kein bisschen harmlos) oder den Job eh nur wegen der Frauenquote bekommen und damit einem kompetenten Konkurrenten den Job weggenommen hätte. So offen ins Gesicht hat mir bisher noch keiner seine „Vorbehalte“ kommuniziert. Was manch einer von Ingenieuren und Teamleitern hält, lässt sich an manch blöden Sprüchen leicht erahnen.

Mein absoluter Favorit ist „Was macht ein Teamleiter überhaupt?!“. Eine zwei Din A4 Seiten füllende Jobbeschreibung in einen Satz zu packen, ist in dem Fall müßig, da solche Fragesteller meist über die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches verfügen und es sie eh überhaupt nicht interessiert. Was sie hingegen brennend interessiert, ist die Höhe meines Gehalts (die sie wiederum gar nichts angeht) und wie viele Wochenstunden ich dafür arbeite (anscheinend überhaupt keine…). Man sieht halt, was man sehen möchte, und sowieso ist man ja immer viel schlechter dran, als alle anderen und das Leben ist so unfair zu einem und alle anderen bekommen ihr Glück in den Allerwertesten geschoben.

So weit, so egal. Ich habe es längst aufgegeben, irgendwem zu erklären, womit ich meine Arbeitstage verbringe. An manch stressigen Tagen weiß ich das am Ende selbst nicht mehr so genau. Aber mal im Ernst, Nichtstun fühlt sich anders an.

Das ich diesen Job überhaupt machen kann, liegt aber keinesfalls an Glück, Vitamin B oder irgendeiner Quote. Denn ohne die nötigen Grundvoraussetzungen die in dem Fall aus einem brauchbaren Schulabschluss, einem anständig abgeschlossenen Studium und Berufserfahrung bestehen, hilft auch Fortuna nicht. Bei manchen Zeitgenossen bekommt man aber den Eindruck, man müsste sich für den selbst erarbeiteten Erfolg schämen.

Was ich allerdings wirklich unverschämt und anmaßend finde, sind Menschen, die sich selbst die Lorbeeren für meinen Erfolg auf die Fahnen schreiben wollen. Beispiel gefällig? Vor einigen Wochen bin ich einem ehemaligen Chef über den Weg gelaufen. Den Job bei ihm hatte ich gekündigt, um Softwaretechnik zu studieren. Seine Reaktion damals war gelinde gesagt kindisch. Angeblich hätte er langfristig mit mir geplant, allerdings war in dieser langfristigen Planung wohl kein attraktives Gehalt vorgesehen. An meinem letzten Tag weilte der feine Herr bereits im Urlaub, zu einer Verabschiedung/Gratulation zu Hochzeit bzw. Geburtstag war er nicht in der Lage und ursprüngliche, mündliche Vereinbarungen zu Überstunden wurden kommentarlos anders geartet umgesetzt. Von der versprochenen Prämie für null Krankentage war natürlich auch keine Rede mehr. Das war eher so eine Karotte, die man den naiven jungen Mitarbeiterinnen vor die Nase gehalten hat. Der arme, arme Chef war sowieso ganz fürchterlich arm dran, denn er zahle sich ja nur ein minimales Gehalt. Die herzerweichende Story tischte er jedem auf, damit man ja nicht auf die Idee kommt, nach mehr Geld zu fragen. Hat gut funktioniert, immerhin hats für die vierköpfige Familie für einen AIDA-Urlaub gereicht, während die Angestellten sich mit dem Lohn von Monat zu Monat gehangelt haben.

Und genau diesem Chef begegnete ich nun. Man grüßt höflich, fragt kurz nach dem gegenseitigen Befinden und dann reibt er mir doch tatsächlich unter die Nase, dass er weiß, wo ich mittlerweile arbeite. Als wenn das nicht schon gruselig genug ist, reibt er mir dazu ebenfalls noch unter die Nase, dass ich ja bei IHM so viel für meinen heutigen Job mitgenommen hätte. Und schlagfertig, wie ich nun mal nicht bin, habe ich mich höflich verabschiedend und mir den nächsten Blumenkübel zum Reinkotzen gesucht. Klar habe ich in dem Job damals viel gelernt, wie in jedem anderen Job auch. Aber vor allem habe ich mitgenommen, wie man sich als Vorgesetzter nicht verhält – außer man möchte natürlich, dass die Mitarbeiter das Gefühl haben, verarscht und ausgenutzt zu werden. Ich habe gelernt, dass ich, wenn ich mich weiterentwickeln will, selbst nach mir schauen muss. Und ich habe gelernt, dass ich viel mehr auf dem Kasten habe, als ich in dem damaligen Umfeld hätte ausleben können.

Und wer darf sich dafür die Lorbeeren anstecken? ICH natürlich!

Wobei, wenn man nach meiner Oma geht (sie möge in Frieden ruhen), hat der liebe Gott ja eigentlich die Hauptarbeit geleistet. Von mir aus darf ja jeder glauben, was er möchte, solange er andere damit in Ruhe lässt. Sie hat zeitlebens nicht eingesehen, dass ich mit Kirche und Co. nichts anfangen kann und jegliche Aufklärungsversuche meinerseits in dieser Richtung stoisch ignoriert. Irgendwann habe ich resigniert und sie reden lassen. Wie man das halt so macht, mit alten Menschen, die andere Ansichten gekonnt übergehen. War ja nett gemeint, wenn sie für einen gebetet hat. Es war ihre Art zu sagen, dass sie an einen denkt. Aber als sie dann doch tatsächlich meine guten Noten ihrem alten Herrn im Himmel ankreiden wollte, ist mir doch glatt mal der Kragen geplatzt. Der weißbärtige Tattergreis, den sie da vor Augen hatte, hat sich bestimmt nicht auf seine vier Buchstaben gesetzt und gepaukt. Das war ich!

Wenn überhaupt jemand einen Anteil daran hat, dass ich keine einzige Prüfung wiederholen musste, dann mein Mann. Der hat sich nämlich neben mich gesetzt und mit mir gepaukt. Denn auch nicht jeder Dozent sollte sich rühmen, seinen Studenten etwas Sinnvolles beizubringen. Den Vogel abgeschossen hat der, der uns Elektrotechnik anhand von Duplos und Erbsen näherbringen wollte. Die Evaluierungsbögen (Bewertung der Dozenten) auszufüllen, konnten wir uns nach seiner Aussage auch sparen, die würde er eh ungelesen im Papiermüll entsorgen. Es sei nämlich unkündbar… aber bei einem guten Prüfungsdurchschnitt lag das natürlich ein seinem überragenden Unterricht! Ja, auch hier gab es wieder viel zu Lernen – nur eben nicht das, was auf der Verpackung stand. Und vor allem eben nicht, weil jemand besonders gut darin gewesen wäre, andere Menschen auf ihrem Weg weiterzuentwickeln.

Wahrscheinlich empfinden genau diese Menschen mich jetzt als extrem undankbar. Es passt ja auch gar nicht in unser Bild eines sympathischen Menschen, wenn sich jemand inbrünstig selbst auf die Schulter klopft. Bescheidenheit ist angesagt, alles andere ist Angeberei – Eigenlob stinkt! Vor allem als Mädchen wurde mir das früh beigebracht – neben vielen anderen Glaubenssätzen, die dafür sorgen, dass das Kind gefälligst pflegeleicht und friedlich ist. Noch heute bin ich stets darauf bedacht, bloß niemanden zu stören. Aber eines lasse ich mir ganz bestimmt nicht einreden: für das was ich erreicht habe, brauche ich mich nicht klein machen. Klar habe ich nicht alles ganz allein erreicht, das tut keiner. Irgendwo hat man Freunde und Familie, sozialen und (idealerweise) finanziellen Rückhalt. Aber die, die am lautesten schreien, haben daran am wenigsten beigetragen!

Wobei eines muss man dem Ex-Chef ja lassen. Hätte er nicht so schlecht gezahlt, wäre es mir sicher nicht so leichtgefallen, meinen Job zu kündigen und zu studieren. Selbst als blutiger Anfänger habe ich nach dem Studium mehr verdient als vorher. Hätte ich da schon mehr über Finanzen und Geldanlagen gewusst, statt dem typischen Phänomen Lifestyle-Inflation auf den Leim zu gehen, wäre auch das finanzielle Polster ein ganzes Stück dicker. Andererseits habe ich mein Geld nie zum Fenster rausgeworfen und ein paar wirklich schöne Erlebnisse auf Erinnerungskonto gelegt. Denn – und diese Lorbeeren dürfen sich meine Eltern anstecken – mir wurde früh Eigenständigkeit und Selbstverantwortung beigebracht und damit eben auch, dass man nicht auf Pump lebt.

Heute sieht die Welt etwas anders aus. Man wird auch als Frau nicht mehr schief angeschaut, wenn man von Aktien und ETFs spricht. Trotzdem gibt es noch genug Menschen, die dann der Meinung sind, man wäre gleich reich (und im schlimmsten Fall noch überlegen, wie sie daraus einen Vorteil für sich ziehen können). Dass jemand etwas Geld gespart hat oder eine Immobilie kaufen konnte, weil er eben nicht ständig ganze Outlet-Center leer kauft, wird dann geflissentlich übersehen. Den Vogel hat mal einer abgeschossen, der ziemlich herablassend über einen Bekannten meinte „der hat doch nur reich geerbt“, während er selbst gerade erst in den Genuss eines nicht gerade winzigen Nachlasses gekommen war. Den Mitmenschen etwas zu gönnen, das kann halt nicht jeder. Deswegen spricht man auch nicht über Geld, außer man hat keines. Auf keinen Fall darf man aber den Verdacht aufkommen lassen, man hätte womöglich mehr als das Gegenüber.

Ich würde mich jetzt nicht als reich bezeichnen aber könnte mir das eine oder andere durchaus leisten, was andere sich vielleicht nicht leisten können. Das war nicht immer so und obwohl ich wie jeder andere für mein Geld arbeite, reicht es schon, um Missgunst und Neid zu ernten.

Was das Wissen über Finanzen angeht, darf ich mir auch gleich nochmal selbst auf die Schulter klopfen – meine Sympathiepunkte habe ich inzwischen eh alle verspielt. Das habe ich mir tatsächlich alles angelesen und selbst beigebracht. Einigen guten Bloggern zolle ich meinen Dank. Anlegen muss man aber am Ende selbst. Und das Geld, dass ich anlege – das ist mir nicht vom Himmel in den Schoß gefallen. Dafür habe ICH gearbeitet und das habe ICH gespart. Dafür muss ich keinem dankbar sein und dafür muss ich mich auch nicht entschuldigen. Aller Unkenrufe zum Trotz bin ich fest davon überzeugt, dass mir dieses Polster später mal das Leben erleichtern wird. Von den sicheren Renten hingegen bin ich wenig überzeugt… und sollte ich weder das eine noch das andere noch erleben, wird das, was am Ende übrig ist, zumindest noch einen guten Zweck erfüllen.

Neben der finanziellen Vorsorge werde ich zukünftig mehr auf die persönliche Selbstfürsorge achten und mir regelmäßig vorsagen: „Ich muss mein Licht nicht dimmen und Leute, die sich in meinen Leistungen sonnen wollen, darf ich auch einfach mal in den Schatten stellen!“. Nur mit der Schlagfertigkeit, das wird in diesem Leben nichts mehr.

50 thoughts on “Mein Erfolg gehört mir

  1. Ich fühle das zu 100% was du hier schreibst. Manchmal frage ich mich schon, ob ich mit geistig Behinderten zusammenarbeite. Mich macht das immer stinkiger…

    LG
    Sven

    1. 😄, das Gefühl kennt wohl jeder. Die Blöden, das sind immer die anderen. Hilft alles nichts, daher lasse ich mir davon nicht die gute Laune beim Arbeiten verderben und versprühe weiter meinen unkaputtbaren Optimismus. Und weißt du was, das hilft tatsächlich! Und nein, das nervt die Leute nicht (hab gefragt).
      LG
      Vanessa

  2. Liebe Queen All!
    Solche Chefs kenne ich nur zur gut. Ich hatte mal eine, die hielt sich selbst für das Zentrum des Universums, sie war die Klügste von allen und natürlich die Schönste von allen. Gerne war sie auch die Krankste von allen, denn sie hat es in einem Jahr mal auf sage und schreibe 52 Krankentage gebracht (und nein, sie war definitiv nicht krank). Den Laden geschmissen haben dann die Buchhalterin, die Sachbearbeiterin und ich als Assistentin. Irgendwann hatte ich dann die faxen dicke, als sie meinte, mir meinem Bonus streichen zu müssen, weil es dem Unternehmen ja ach so schlecht gehen würde. Ich hab sie dann gefragt, auf was sie denn verzichtet, worauf ich einen verständnislosen Blick erntete. Als dann meine Kündigung auf dem Tisch lag, war dann auf einmal eine Gehaltserhöhung und mehr Urlaub drin. Ich bin trotzdem gegangen. Würde ich sie heute treffen und würde ich dann mit ihr sprechen (was ich definitiv nicht tun werde), dann wäre sie diejenige, die meinen Erfolg Kleinreden und mir unterstellen würde, dass ich ja gar nicht als Texterin und freie Journalistin arbeiten könnte, weil ich das ja nicht studiert habe. Tja sorry, ich tue es aber trotzdem, live with it.
    Also, lange Rede, gar kein Sinn, ich fühle das total ❤️

    1. Manch ein Chef scheint sich ohne Assistentin nicht mal selbst die Hosen anziehen zu können. Ich hasse das, wenn sich jemand zu fein wird, sich auch mal die Finger dreckig zu machen und alle anderen schuften dürfen. Und die Leute sehen das, die sind ja nicht blöd. Mein direkter Vorgesetzter im letzten Unternehmen hat abends die Besprechungsräume aufgeräumt und geputzt. Wegen ihm bin ich auch nicht gegangen, sondern wegen der Geschäftsführung darüber. Und die gibt dann so Sprüche von sich wie „die Leute gehen wegen ihrer Vorgesetzten“ und fühlen sich dann null in der Verantwortung. Allerdings hatte der Oberboss mich zum Abschlussgespräch geladen – hat ihm keinen Spaß gemacht 😉
      Liebe Grüße!

  3. Deinen Zorn verstehe ich bestens. Es hat bei einigen Menschen in meinem Umfeld über zehn Jahre gedauert, bis sie kapiert haben, dass ich mich mit meiner Selbstständigkeit selbst finanziere und das kein Zeitvertreib ist und mein Mann das Geld alleine für uns ranschafft. Und darauf bin ich stolz. Mangelnde Schlagfertigkeit ist zum Glück nicht meine Baustelle.

    Sei weiter stolz auf Deinen Erfolg und Arbeit und Fleiß und was immer Dir dabei wichtig ist!

    1. Auweia, das ist ja auch fies. Da ist man erfolgreich selbstständig und trotzdem wird der Mann noch als einzig und alleiniger Ernährer gesehen, der die Frau gnädiger Weise aushält und ihre „Hobbys“ finanziert. In mancher Hinsicht sind noch ganz schön viele Vorurteile und rückständige Weltanschauungen in den Köpfen fest verankert.
      Danke gleichfalls 😊

  4. „Erfolg hat viele Väter“, das ist so, und das finde ich auch nicht schlimm, man selber weiss ja was man kann. Für mich hat es sich bisher fast immer gelohnt, die anderen „Väter“ sich auch in meiner Leistung sonnen zu lassen, auch wenn man innerlich teilweise sehr schmunzeln muss. Einfach mal als ein Perspektivenwechsel.

    1. Kann mich nicht daran erinnern, dass sich das je für mich „gelohnt“ hätte. Im Gegenteil, da fällt mir ein, wie ein Fotograf mal meine Idee für ein cooles Bild als seine verkauft hat und später musste ich mir anhören, dass man keine Frauen als Assistentin nimmt, da die die schweren Fotolampen nicht tragen könnten – die ich getragen habe, weil der Spargel von Assistent die nicht alleine heben konnte. Aber es gibt durchaus Menschen, die mir auf meinem Weg geholfen habe und denen bin ich wirklich dankbar. Ich kann nur die nicht leiden, die nicht geholfen haben, sich das aber in ihrer verschobenen Weltsicht einbilden.

  5. Ha! Sehr gut! Als Frau muss man seinen Erfolg nicht verstecken. Leider neigen Frauen generell dazu, sich schlechter zu bewerten als Männer. Ich sollte meine Kompetenzen in meinem vorigen Job mal mit einem Fragebogen bewerten, in Anwesenheit des Managers. Hab zu ihm gesagt: „Sie wissen aber schon, dass Frauen dabei nicht besonders gut sind?“, hab dann den Fragebogen genommen und mir überall die Bestnoten gegeben. Er hat dann einen Punkt von sehr gut zu gut geändert, weil es sonst „zu perfekt aussieht“, und das war‘s.
    Wie heißt es doch so schön: Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr 😁.

    1. Dieses Wissen um die Bewertungsbögen lässt mich mittlerweile auch um einiges großzügiger mit der eigenen Einschätzung umgehen. Im Tiefstapeln war ich sonst immer richtig gut, schön brav zur Bescheidenheit erzogen aber dafür gibt´s halt keinen Preis.

      1. Wissen ist genau der Punkt! Wenn Frauen über bestimmte Dinge besser Bescheid wüssten, wäre schon viel gewonnen. Meine Tochter erzählte mir von einer Untersuchung, wonach Frauen sich nicht auf Stellen bewerben, wenn sie „nur“ 80 Prozent der geforderten Skills haben. Männer hingegen bewerben sich auch bei nur 60 Prozent. Ich habe in meinem jetzigen Bereich mit 0 Prozent angefangen, sieht man mal von Englisch ab, und mir alles beim Arbeiten angeeignet. Zu Anfang habe ich auch gedacht, dass es an mir liegt, wenn Anfragen unmöglich erfüllbar waren. Aber ich habe irgendwann begriffen, dass ICH diejenige mit Wissen und Kompetenz war, und nicht immer die, die in diesem Bereich studiert hatten und Dinge wollten, die die Physik auf den Kopf gestellt hätte 😄.
        Diese Bewertungsbögen verschwinden doch meist gleich in einer Schublade, so relevant wie Grundschulzeugnisse 😉.

        1. Diese Untersuchung kenne ich auch. Und es ist erstaunlich, wie unterschiedlich sich Bewerber bezüglich Nichtwissen manchmal von Bewerberinnen unterscheiden. Wenn ich jetzt noch einer meiner besten Mitarbeiterinnen ihr ständiges „weiß ich nicht“ abgewöhnen kann, köpfe ich ´ne Flasche Sekt!

  6. Wir sollten uns als Frauen keinesfalls unter den Scheffel stellen. Zum Glück weißt du selbst, dass du dir deinen Erfolg hart erarbeitet hast. Ich hatte ebenfalls mal einen Vorgesetzten wie Petra. Der musste an einer Stelle das Kreuz ein wenig verschieben, da es sonst zu gut gewesen wäre. Zum Glück bin ich nicht auf den Mund gefallen. Auch wenn ich mich füher nicht unbedingt getraut habe, gegenan zu gehen, wenn es mal Ungerechtigkeiten gab. Das habe ich mittlerweile aber gelernt.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Wissen tu ich das aber trotzdem muss ich mir das selbst auch immer wieder ins Gedächtnis rufen. Gerade bei Dingen, die mir leicht fallen, denke ich oft „das kann doch jeder“. Wenn man allerdings weiß, wie man tickt und die Psychologie dahinter versteht, hilft das ungemein. Auch was, dass ich erst lernen musste.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  7. Sehr guter Blogpost, voll nachvollziehbar – toll, was du alles geschafft hast!
    Meine Erfahrung: Männer haben meist kein Problem damit, ihre Leistungen und Kompetenzen der Welt zur Kenntnis zu bringen, auch wenn da gar nicht viel ist! (natürlich nicht ALLE, gilt für alles, was ich hier „geschlechtstypisch“ meine!) Während Frauen ihr Licht eher unter den Scheffel stellen, das hab ich in der Selbständigkeit (seit Mitte 90ger freiberuflich als Webworkerin, Texterin, „Content-Creator“) auch an mir selbst bemerkt. Es kostete mich einige Überwindung, das zu verändern – hab es aber geschafft! Grade wenn man nicht in einer Firma, sondern vom Homebüro aus arbeitet, ist es wichtig, den Auftraggebern das Gefühl zu geben, mit mir wirklich einen „guten Fang“ gemacht zu haben – dazu ist mehr Kommunikation erforderlich als nur die Arbeit gut zu machen.
    Lange Zeit war meine Selbsteinschätzung (die ich dummerweise auch verlautbarte) bezüglich meiner Fähigkeiten und Leistungen: Och, das ist doch nichts Besonderes, das kann doch jede, die sich damit befasst und es halt lernt… In etwa so reagierte ich auf Lob, völlig blödsinnig! Denn es befassen sich halt nicht alle, haben nicht die schnelle Auffassungsgabe, sind zu ungeduldig, zu wenig engagiert oder interessiert etc. Auch das Denken vom Unternehmen her (was sind die Probleme, wo kann ich helfen?), für das man arbeitet, ist etwas, das offenbar nicht so viele praktizieren.
    Mein automatisches Understatement zu verändern, dabei haben mir befreundete Männer geholfen! 🙂 Und heute kann ich ganz beiläufig immer mal wieder vermitteln, dass ich gut und nicht grade leicht ersetzbar bin – natürlich ohne dass es nach Angeberei oder Pfauenrad-schlagen aussieht. Darüber bin ich echt froh!

    1. Danke, danke 😊
      Von den kompetenten Männern können wir viel lernen – von den anderen lieber nicht… Wobei ich bei Dingen, die ich nicht weiß auch ganz offen kommuniziere, dass es so ist. Gerade bei Einstellungsgesprächen finde ich es wichtig, das man da ehrlich und klar kommuniziert, was der neue Arbeitgeber erwarten darf. Damit bin ich gut gefahren. Wobei die Selbsteinschätzung bei Nichtwissen besser und realistischer ist, als bei Wissen/Können. Dieses automatische Understatement ist echt eine fiese Sache 🙄

  8. Ich finde es toll, was du dir erarbeitet und erschaffen hast. Darauf sollst du sogar stolz sein. Dankbarkeit an der richtigen Stelle ist sicher auch nicht deine Baustelle und wo sie nicht hingehört oder verschenkt ist, da lässt man es besser.
    Für mich gab es einige nicht genutzte Dinge, die sich am Ende aber dann zu dem Leben zusammengefügt haben, wie es heute ist.
    Ich finde, dass es generell niemanden etwas angeht, wer wo, wie viel Geld verdient, ausgibt, spart. Solange alles mit rechten Dingen zugeht, haha.
    Meine Kündigung vor 5 Jahren aus einem Job, den ich eigentlich geliebt habe, der aber durch Umgebungsgeräusche und Nicht-Wertschätzen und Abwertung nicht mehr lebbar war, habe ich nie wirklich bereut.

    Ich wünsche dir, dass du der Teamleiter bist, den du dir immer gewünscht hast, aber ich bin mir arg sicher, dass das so ist.

    Alles Liebe
    Nicole

    1. All die Entscheidungen für die eine oder andere Richtung haben uns genau dahin geführt, wo wir heute stehen. Das sage ich auch immer, gerade wenn mir jemand mit „hätte, wäre, könnte“ kommt. Umgebungsgeräusche ist auch eine sehr treffende Umschreibung für all die kleinen aber sich am Ende zu einem Berg aufsummierenden Gründe für einen Wechsel. Auch wenn mir der Abschied von den Menschen dann schwer fiel (hätte mein Team und den direkten Vorgesetzten am liebsten mit in den Koffer gepackt), bereue ich den Schritt überhaupt nicht. Und irgendwo habe ich neulich gelesen „wo auch immer du hingehst, du nimmst dich selbst mit“. Vielleicht ist es mir genau deshalb so leicht gefallen, auch mein neues Team wieder schnell ins Herz zu schließen.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  9. Danke fürs Teilen Deiner Gedanken.

    Als jemand, der es früher auch manchmal „Schade“ fand, dass man für die Extra Meile, die andere nicht gehen wollen (aber trotztdem die Früchte davon gerne hätten) so wenig Wertschätztung eher sogar Neid–, bekommt, gebe ich Dir einen Spruch mit, der zumindest mir richtig gut geholfen hat.

    Mitleid bekommt man Geschenkt. Neid muss man sich erarbeiten.

    So ist die Welt nunmal. Ich habe es gelernt zu akzeptieren. Wie oft würde ich gerne anderen mitteilen, wenn ich Erfolge habe. Bloss nicht um anzugeben (daher umgebe ich mich gerne, wenn es geht, mit erfolgreicheren Menschen als ich es bin) sondern um meine Freude zu teilen und dann auch mal – ich bin ja auch nur ein Mensch – ein „boah, hast Du toll gemacht“ zu bekommen.

    Wie Du würde ich mich auch nicht als Reich bezeichnen. Vielleicht Wohlhabend. Wenn ich jetzt ins Autohaus gehe und mir nen Porsche 911er kaufen wollte, könnte ich das tun. Oder zwei, für meine Frau gleich einen mit (wobei sie keinen Luxuxplunder mag und lieber Dacia fährt. Da stören Kratzer nicht so 😊 ) Oder wir sehen ein Haus, welches uns gefällt. Dann könnte ich es einfach kaufen. (Wobei ich natürlich trozdem mit OPM arbeiten würde. Aber es geht ja ums „können“)

    Hier in der Anonymität kann ich das erzählen. Und ich könnte erzählen welchen coolen Kniff ich angwednet habe und letztens wieder ein richtig tolles Gechäft mit ordentlicher Marge abzuweickelen. Aber im Privaleben muss man sich als Anfangvierziger da echt zurück halten. Ich komme zwas aus einer Hartz4 Familie und musste mir das selbst erarbeiten. Aber wie Du richtig schreibst, auch das wird nicht anerkannt (na, haste eben Glück gehabt)

    Aber weisst Du was? Ich sehe es ein wenig so wie Denzel Washington. Der ist sicherlich um einiges erfolgreicher (finanziell gesehen) als wir beide zusammen. Er sagt „put god first in everything you do“

    Ich gebe also zu, ich bin da voll Team „Deine Oma“ 😉 und bin Gott einfach Dankbar für meine Fähigkeiten und alles was ich damit Leisten kann. Natürlich muss ich mich selber hinsetzen und ackern. Aber ohne Gott wäre das halt alles nicht möglich. Und was meinst Du, was ich mir also auch deswegen noch alles anhören muss. Von wegen „ja, der alte Mann mit grauen Bart hahahah“ oder „Du glaubst an Märchengeshciochten aus der Bibel hahaha“
    oder „hä? Wie naiv bist Du denn, OMG“ …

    Nun 😊 Ja. Ich sehe darüber hinweg, lächele einfach und bleibe in Demut Dankabr. Dankbar für alles wa sich erreichen durfte und was ich mit meiner Power (Kraft und Geld) auch alles gutes tun kann um die Welt jeden Tag ein Stückhen besser machen zu dürfen. Und wenn andere über mich lachen, bete ich heimlich und leise zu Jesus vor einem Geschäftsabschluss. Und dann klappt das auch. Dank Gott und natürlich auch meiner Leistung. So, Amen. Wort zum Mittwoch beendet und nun dürft ihr mich gerne auseinandernehmen. Als Gläubiger ist man das gewohnt 😊 Amen 😊

    1. Danke für deinen ausführlichen Kommentar! Ich finde, jeder darf glauben, was er möchte. Solange er damit niemand anderem schadet, geht das auch niemand anderen irgendetwas an. Aber von Beten alleine wird man halt auch nicht reich. Was du erreicht hast, hat also mit Sicherheit auch damit zu tun, dass du aktiv dafür gearbeitet hast. Das wiederum will von außen keiner sehen. Ich persönlich wöllte mit so manchem, der vermeintlich mehr hat, nicht tauschen. Seien es die Arbeitszeiten oder die unbequemen Entscheidungen – so hoch kann das „Schmerzensgeld“ gar nicht sein und ich bin zufrieden mit dem was ich habe. Nur bei neuen spannenden Herausforderungen muss ich nicht nein sagen – dafür lohnt sich die Extra-Meile dann auch wieder. Amen 😉

  10. Liebe Vanessa,
    das macht Dich ganz und gar nicht unsympathisch. Man darf sich ruhig selbst auf die Schulter klopfen. Zumal, wenn man wie Du sehr klar sieht, wer einen wirklich unterstützt hat und dafür auch dankbar ist.
    Solche Chefs und Mitmenschen gibt es leider nur allzu oft und mittlerweile bin ich auch über Nicht-Schlagfertigkeit hinweg. Ich sage mir dann immer: Sie wären die Mühe eh nicht wert gewesen.
    Genieße Deinen Erfolg, feiere Dich. Du hast es Dir verdient.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Das werd ich mir merken, dass sie der Mühe nicht wert sind! Außer natürlich bei der Oma, die war beratungsresistent und ich hatte sie (also meistens zumindest) einfach lieb 😄.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  11. Wenn man etwas gut kann, sind Neider und Missgünstige nicht weit. Und man findet sie leider auch oft in irgendwelchen Chefetagen. Die harmlosere Variante: Ausgenutzt werden, sofern man noch unerfahren oder gutmütig genug ist, das mit zu machen.
    Zum Glück ist die Stellensituation ja insgesamt günstiger geworden. Ich gehöre zur Boomer-Generation, da gabs jede Menge Leute, endlos viel Arbeitslosigkeit, man kämpfte um jede unterbezahlte Stelle.
    Mein Gehalt hat nie gereicht, um größere Summen anzusparen, aber es war genug, um am Ende einige Monate früher aus dem Job auszusteigen und so den Beginn bis zur Rente zu überbrücken. Die beste Entscheidung meines Lebens!

    1. Unerfahren und gutmütig war ich definitiv, heute bin ich nur noch gutmütig aber das lasse ich mir auch nicht nehmen. Zwischenzeitlich kann ich es auch bei den „richtigen“ Menschen einsetzen und alle anderen höflich in Senkel setzen. Was die Stellensituation angeht verschieben sich die Verhältnisse wohl wieder zugunsten der Arbeitgeber. Einerseits finde ich es schlimm, wenn viele um ihre Jobs bangen müssen. Andererseits habe ich schon Bewerber erlebt, die frisch von der Hochschule das Gehalt einer Teamleiterin gefordert haben. Klar, dass sich die Unternehmen das nicht leisten können und wollen. Faire Löhne für anständige Arbeit unter anständigen Bedingungen – das scheint mitunter ein echt schwieriges Unterfangen zu sein… Ich kann gut verstehen, dass du froh bist, das hinter dir zu haben!

  12. Natürlich darf man stolz sein auf das, was man geschafft hat. Unsympathisch macht man sich damit erst, wenn man überheblich wird. Aber da besteht bei dir sicher keine Gefahr. Wenn man mit sich selber zufrieden ist, dann wirkt sich das auch auf andere aus. Und wenn man sich seinen Erfolg erkämpfen musste, dann erst recht. Dann weiss man nämlich, wie gut ein Lob ab und zu tut und worauf es wirklich ankommt im Berufsleben. Auf ein Für- und Miteinander nämlich. Einzelkämpfer braucht da keiner.
    Selber war ich noch nie ehrgeizig, hatte nie das Ziel, Karriere zu machen. Mein Job sollte mir einfach ein einigermassen sicheres Leben finanzieren. Und da ich recht anspruchslos bin, tat er das dann auch zuverlässig. Ich habe im Leben selbst auch schon einige Male erlebt, dass man sich den A…llerwertesten aufreissen kann und zum Ende dann doch einen Tritt in denselben verpasst bekommt. Mein Wahlspruch lautet zu dem Thema: „Ich arbeite fürs Leben, ich lebe nicht fürs Arbeiten“. Damit bin ich gut gefahren. Ich setze mich ein im Job, gebe mein Bestes, bin zuverlässig und motiviert. Und ich freue mich über Lob oder anderen Ausdruck der Zufriedenheit. Aber wenn ich abends die Tür hinter mir zumache, dann geht mich die Geschichte bis zum nächsten Morgen nichts mehr an. Das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber es hilft mir sehr, die Balance zu halten.
    Ein guter Post, und: ich gönn dir deinen Erfolg- mach weiter so!
    Herzliche Grüsse!

    1. Stimmt, Lob tut gut und manchmal sind wir viel zu geizig damit. Besagter Ex-Chef hatte das an mich delegiert, weil er das nach eigener Aussage nicht könne. Wie man „richtig“ lobt, habe ich aber auch erst später gelernt. Hatte ja kein Vorbild 🤨
      Ich finde es immer erschreckend, wenn Menschen scheinbar nur für ihre Arbeit leben. Was, wenn die mal weg fällt? Dann bleibt ja nichts mehr sonst im Leben. Und Dankbarkeit fürs A.. aufreißen bekommt man nie. Das habe ich auch schon mehrfach lernen dürfen – bei manchen Dingen bin ich erstaunlich begriffsstutzig 🙄. Beim Ehrgeiz ist der Kelch auch an mir vorbeigegangen. Dafür bin ich neu- und wissbegierig und übernehme gerne Verantwortung, was dann auch mal das eine oder andere Türchen geöffnet hat und dann bin ich halt einfach durchgegangen. Und da es mir leicht fiel, habe ich das nie als große Leistung angesehen. Musste ich auch erst lernen – aber ich lerne ja gerne. Nur das mit der Türe abends zu machen, dass kann ich nicht. Zwar mache ich ganz vorbildlich Feierabend und dann bleibt auch alles aus. Aber die Menschen, die beschäftigen mich dann schon. Ressourceneinsatzplanung, Feedbackgespräche oder Teammeetings macht man Hirn auch gerne mal nachts um drei. Ist aber nicht schlimm – die Balance passt alles in allem.
      Liebe Grüße!

  13. Die Balance im Arbeitsleben ist enorm wichtig, alles andere macht krank. Wobei meiner Erfahrung nach Frauen eher dazu neigen, sich zu verausgaben. Männer sind da – auch nicht alle, aber doch geschlechtstypisch – eher pragmatisch. Ich habe einen Kollegen, der ohne mit der Wimper zu zucken alle E-Mails löscht, die in seiner Abwesenheit (Urlaub) in seinem Postfach aufgelaufen sind. Als Erklärung gab er an, dass sich die Betreffenden schon noch mal melden würden, wenn es wichtig sei.

    1. Dein Kollege sollte uns allen ein Vorbild sein. Mit dem Durchsehen all der aufgelaufenen E-Mails verschwenden wir doch alle immer einen Arbeitstag. Dabei gibt es doch so feine Sachen wie Abwesenheitsbenachrichtigungen. Was das Verausgaben angeht, sehe ich keinen Unterschied bei den Geschlechtern. Das ist eher typabhängig. Allerdings neigen die Berufsanfänger in ihrer Anfangsphase vor lauter Motivation schon mal dazu. Die muss ich dann abends förmlich vor die Tür tragen. Aber ich finde es auch schön, mit welcher Begeisterung sie einem von ihren ersten Siegen über diverse Herausforderungen erzählen. Das mit der Balance lernen sie dann auch ganz schnell.

  14. Hallo Vanessa,
    diese anerzogene Bescheidenheit kenne ich nur zu gut und schlechte Lehrer und eine unfähige Chefin (die ihr Personal und damit eben auch die Einrichtung nicht entwickeln konnte) habe ich auch erlebt. Zum Glück hatte ich, wenn ich zurück blicke, auch immer gute Lehrer, Dozentinnen, Kolleginnen und Chefinnen, die mir gut getan haben und letztlich auch einen Anteil daran hatten, dass ich heute da bin, wo ich bin und dass lebe, was mir Freude macht.
    Aber auch ich kenne diesen Neid, der mir so deutsch erscheint. Er ist alles andere als schön, hat mir aber auch gezeigt, wer meine wirklichen Freunde sind. Ich spreche im Freundeskreis nicht viel über mein Herzensprojekt, ich will ja nicht nerven. Wenn aber jemand, der sich eigentlich nicht für mein Thema interessiert, nachfragt, wie es gerade bei mir läuft und jemand anders daraufhin die Augen verdreht, weiß ich, wer mir den Erfolg gönnt …
    Liebe Grüße
    Susanna

    1. Liebe Susanna,
      das mit den Herzensprojekten ist wirklich so eine Sache. Die einen interessiert es lediglich nicht und das ist auch völlig in Ordnung. Traurig finde ich Menschen, die anderen genau diese Begeisterung für ein Thema überhaupt nicht gönnen können und nur alles ins Negative ziehen müssen. Ich muss mich mit solchen Menschen ja nicht umgeben, kann mir aber kaum vorstellen, dass die ein erfülltes und glückliches Leben führen. Britta hat dazu mal sehr treffen geschrieben: „Der, der sich da vor Dir aufbaut und Dich beschimpft: Er meint nicht Dich. Er meint sein eigenes, beschissenes Leben.“
      Liebe Grüße
      Vanessa

  15. Was Chefs angeht (waren aussschließlich Männer) kann ich bald ein Quartettspiel aufmachen, so viele hatte ich schon. Alle in ein und derselben Firma und die meisten Wechsel nicht selbst angestoßen. So im Großen und Ganzen hatte ich immer Glück mit denen und im Januar kommt der nächste dran…
    VG
    Elke

    1. Da könnte man sich jetzt schon fragen, warum du deine Chefs so schnell verschleißt 😉. Wobei ich das von einer ehemaligen Kollegin auch kenne. Die hat viele übergeordnete Tätigkeiten übernommen und wurde dann ständig unter einer anderen Abteilung angehängt. In einem Jahr drei Wechsel war ihr Rekord.
      LG
      Vanessa

  16. Leider gehöre ich zu den „bescheidenen“ Mitarbeiter:innen. Schon oft habe ich sogar gehört wie andere sich mit meinen „Lorbeeren“ schmücken – leider fehlen mir da auch oft die Worte. In den Kommentaren ist mir noch folgende Aussage aufgefallen: „Erfolg hat viele Väter“. Hä? Wieso eigentlich Väter? Nur mal so.. grins verlegen! Herzlichst, Nicole

    1. Das mit den Vätern ist mal wieder so ein typischer Satz, der hoffentlich sang- und klanglos zu Grabe getragen wird. Auf die Idee zu dem Spruch, ist sicher keine Frau gekommen 🤨

  17. Tja die Welt besonders die Büro- und Arbeitswelt ist grausam. Wenn ich so zurückdenke, ja ich habs mit mir machen lassen. Da kam ein Mann und machte den Boss. Es sei ja auch kein Gebiet für nur um dieses Thema zu bearbeiten. Ok. Hab ja NULL Ahnung……. Ich lass ihnen das Spiel. Dann mal Einwände von wegen das kann man aber so nicht machen das stimmt so nicht oder das kann man doch so – egal die Männer und andere habens so gemacht und Jahre später sickerte durch dass doch ich recht hatte.
    Mein Gang zum Chef nach dem der Mann und andere Falschspieler nicht mehr da waren ich sollte alles irgendwie wie selbstverständlich machen wurde niedergeschmettert mit den Worten, ach so viel ist das ja nicht. Gut dann eben nicht. So bin ich dann jetzt weg.
    LG
    Ursula

    1. Naja, bei manchen ist das tatsächlich nicht so viel, das man das nicht mal eben mitmachen könnte 😉. Manche Weggänge tun wirklich nicht weh. Und ein „ich hab´s euch ja gesagt“ will keiner hören, weder beruflich noch privat. Konnte ich mir trotzdem nicht immer verkneifen und wurde auch vom neuen Oberboss in der letzten Firma zum Austrittsgespräch zitiert, weil ihm zu Ohren gekommen war, dass ich ihm den Job nicht zutraue (er war bereits bekannt aus einem anderen Geschäftsbereich). Schwer, da diplomatisch zu bleiben, wenn die Aussage der Wahrheit entspricht. Egal, da bin ich jetzt auch weg 😊
      LG
      Vanessa

  18. Ich denke, er hat es einfach nie überwunden, dass du gegangen bist und anderweitig Karriere gemacht hast. Und solche Leute können sich das auch nicht eingestehen. LG Romy

  19. Das hast du schön geschrieben. Auf das, was man geschafft hat darf man in der Tat stolz sein und das auch selbstbewusst zeigen und sagen.
    PS: diese Leute, die sich auf das Erarbeite von anderen ausruhen oder sich damit rühmen kenn ich leider auch.
    Was dein Chef damals abgezogen hat, geht natürlich gar nicht!
    Liebe Grüße!

    1. Oft bekommt man ja früh anerzogen, dass man ja immer schon brav und bescheiden zu sein hat. Vor allem als Mädchen. Und wehe, man hat mal schlechte Noten und vermeldet dann, dass alle anderen noch schlechter waren. Da hieß es bei mir gleich, dass ich mich nicht mit anderen zu vergleichen hätte. Aber wehe, diese anderen waren mal besser 🤦‍♀️. Am besten, man schaut nach sich selbst und verlässt sich nicht darauf, das andere das machen!
      Liebe Grüße!

      1. Hey, ich bin ja ganz froh, dass ich eben nicht erzogen wurde. Vielleicht finde ich es aufgrund dessen noch viel schlimmer so zu sein.
        Liebe Grüße!

        1. Die gesellschaftlichen Erwartungen hinterlassen sicher auch ihre Spuren, selbst wenn die Eltern das nicht tun. Aber frau kann da ja gegensteuern, wenn solche Verhaltensweisen bewusst sind.

  20. Ist es nicht überall das selbe? Ich meine vom Chef vorgehaltene Karotte. Boh, zum K… (Betrifft aber nicht nur Frauen)

    Ich habe auch ein Beispiel für eine Ingenieurin in einer ach so erfolgreichen Männerrunde: Ich war gerade 25 Jahre, immerhin schon über ein Jahr in der Firma als Ingenieurin tätig und leitete ein recht beachtliches Projekt zu welchem eine Projektbesprechung mit weiteren Firmen, die natürlich von gut beleibten und selbstgefälligen Männern um die 50 vertreten wurden, eingeladen wurde. (was für ein Satz)
    Es waren alle Firmenvertreter bereits anwesend und es waren 1-2-3 Minuten nach Besprechungsbeginn, als der Versammlungsleiter genervt auf die Uhr sah und sagte: „Jetzt warten wir nur noch auf den Vertreter der Firma xy.“ Ich machte mich dann bemerkbar und sagte: „Die Vertreterin sitzt bereits seit 10 Minuten am Tisch.“ Mir begegneten darauf hin erstaunte und abwertende Blicke. 🤨
    Was dachten die was ich da für eine Rolle spiele? Sekretärin, Schreibhilfe,… ?
    Das ist mehr als 30 Jahre her. Seit dem hat sich leider nur wenig getan. Frau muss ich noch immer erst beweisen und durchbeißen, ehe man sie akzeptiert.
    Aber hey! „Mein Erfolg gehört mir“ 👍😀

    1. Solche „Männerrunden“ sind ja heute hoffentlich über diese klassischen Vorurteil-Fettnäpfchen hinaus. Ich habe auch mal gelesen, dass es 20 Minuten dauert, bis die Rangordnung in solchen Meetings geklärt ist und es erst dann um Inhalte geht. Hab ich zum Glück nur selten live miterlebt – und dann hat mir immer das Popcorn gefehlt 🙄

  21. Hallo,
    vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken! Ich finde es spannend deine Sichtweise darüber zu lesen.
    Ich glaube, ich gehöre schon zu der Generation Frauen die für ihren Erfolg steht. Ich habe da eher ein ganz anders veraltest Problem: Viele wollen mir nicht folgen, weil ich im Rollstuhl sitze, lesen aber meinen Blog und schreiben mir das auch ganz offen. Damit kann ich mittlerweile aber ganz gut leben.
    Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!
    Liebe Grüße,
    Saskia Katharina

    1. Echt jetzt??? Das finde ich echt sehr eigenartig und seltsam – manches muss ich zum Glück auch nicht verstehen. Aber schön, dass sich die Einstellung bzgl. Erfolg zum Positiven hin verschiebt!
      Liebe Grüße
      Vanessa

  22. Neid empfinden vermutlich jene Leute, die sich stark über Leistung und Geld definieren und sich auf Grund dessen oft mit ihren Zeitgenossen vergleichen. In einer kapitalistischen Gesellschaft, in der Menschen nach beruflichen Erfolgen beurteilt werden („Mein Sohn ist Arzt! Meine Tochter nur Verkäuferin.“), ist es allerdings schwer, sich davon loszumachen. Das ist schade, erschwert es doch das zwischenmenschliche Miteinander.
    Liebe Grüße
    Anne

    1. Schade, wenn sich Menschen selbst über solche Dinge definieren. Ich habe wegen so einem Mist schon meine Grundschulfreundin verloren, weil sie „nur“ auf die Realschule gekommen ist und sich ihre Mutter für sie geschämt hat. Sie hat leider dieses Bild übernommen und ich wusste damals einfach nicht, wie ich gegen so viel Ignoranz ankommen soll. Ich fand es einfach nur sch…, weil ich sie als Freundin verloren habe. Aber ich kann auch verstehen, dass sie keinen Bock darauf hatte, von ihrer Mutter ständig mit mir verglichen zu werden.
      Liebe Grüße
      Vanessa

      1. Ach Mensch, das ist ja richtig blöd von der Mutter. Deine Freundin wird sich dir gegenüber lange Zeit minderwertig gefühlt haben. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie schockiert ich war, als mein jüngerer Bruder vom Gymnasium auf die Realschule gewechselt ist. Für mich kam das einem wahnsinnigen Scheitern gleich. Dabei hat er lediglich einen anderen Bildungs- und Berufsweg eingeschlagen und ist mittlerweile erfolgreicher als ich.
        Meine Tochter geht derweil auch auf die Oberschule, wie sie heutzutage heißt. Und das ist mittlerweile auch keine Sackgasse mehr. Man kann auf so viele unterschiedliche Arten seinen Bildungsweg beschreiten. Vielleicht ist es sogar besser, Umwege zu gehen, als einfach nur das Abitur zu machen, denn Letzteres ist viel zu theorielastig und ermöglicht kaum, Erfahrungen zu sammeln. Aber das wäre schon wieder ein Thema für einen ganzen Blog-Beitrag…
        LG Anne

        1. Da muss wirklich jeder für sich seinen Weg finden – bei den vielen Abzweigungen sicher nicht leicht. Aber Vorverurteilungen für eine vermeintlich schlechtere Schulform helfen da noch weniger. Und was das Gymnasium angeht, da hab ich mich am Ende nicht wirklich gut auf die nächste Etappe vorbereitet gefühlt und wusste schon gar nicht, wie es weiter gehen soll. War aber total spannend nach 25 Jahren beim Klassentreffen zu sehen, wo und in welche Branchen es die Leute so hin verschlagen hat.
          LG
          Vanessa

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