Finanzen

Kein Geld unter der Matratze – mein Einstieg in ETFs

Nadine von Coasting to FIRE lädt in ihrer aktuellen Blogparade „Mein erster ETF – So habe ich den Sprung an die Börse gewagt“ dazu ein, über die eigenen Erfahrungen mit ETFs zu erzählen. Juhu, ein Thema, bei dem ich mitreden kann. Denn auch ich habe mal ganz klein angefangen.

ETF – Exchange-Traded Fund, was ist das überhaupt? So richtig viel Ahnung hatte ich ja anfangs nicht. Aktien sind böse und der drohende Totalverlust ist quasi in Stein gemeißelt. Gewinne machen nur die anderen. Aber warum eigentlich?

Oder andersrum gefragt – warum mache ich eigentlich keinen Gewinn? Was andere können, muss doch eigentlich auch für so einen „Normalo“ wie mich möglich sein. Tja, ich komme aus einer klassischen „Über-Geld-spricht-man-nicht-Familie“. Alles, was ich anfangs über Geld wusste war, dass es immer zu wenig ist und am Ende des Geldes immer Monat übrig ist.

Zumindest habe ich von klein auf gelernt, dass man nur Geld ausgeben darf, welches man auch hat. Konsumschulden kenne und kannte ich also nie. Ich wusste allerdings auch nicht, was ein anständiges Gehalt ist und schon gar nicht, wie man das einfordert. Aber man lernt ja dazu…

Also war irgendwann das Problem mit dem vielen Monat am Ende des Geldes obsolet und ich befand mich unerwartet plötzlich tatsächlich in der komfortablen Situation, dass ich mir ein kleines finanzielles Polster ansparen konnte. Nur hat die Inflation überhaupt keine Hemmungen, auch kleine Vermögen einer stetigen Schrumpfkur zu unterziehen. Im Gegenteil, da wird fröhlich alles geschrumpft, was in irgendeiner Form als schnell zugänglicher Notgroschen irgendwo gebunkert ist. 

Die Rechnung ist ganz einfach: wenn Inflation > 2% und Zinsen < 1%, ist das Geld im Laufe der Zeit immer weniger wert. Das Girokonto ist hinsichtlich Kaufkraftverlust kaum besser, als das Geld unter die Matratze zu legen. Nicht mal ein Tagesgeldkonto bot halbwegs attraktive Zinsen also musste ich gezwungenermaßen mal einen Blick über den Tellerrand werfen. Denn das, was ich da auf die Seite legen wollte, war ja als langfristige Absicherung der späteren Rente gedacht und bis es soweit ist, dauert es noch ein bisschen. Die Zeit spielt bei der Anlageentscheidung entweder gegen (Inflation) oder für (Rendite) einen.

Wenn man sich zum ersten Mal mit dem Investieren auseinandersetzt, stolpert man immer wieder über die Aussage, dass man gar nicht früh genug damit anfangen kann. Blöd nur, wenn sich die Zahl im Ausweis nicht zurückdrehen lässt. Daran gibt es nichts rütteln, ich war mit Ende dreißig echt spät dran. Die Zeit für Hausaufgaben muss trotzdem sein, denn Aktien sind Teufelszeug. Zumindest, wenn man den Aussagen mancher Mitmenschen Glauben schenkt. Hab ich zum Glück nicht gemacht und stattdessen erst mal haufenweise Blogs und Bücher verschlungen.

Und dann den ersten Schritt gewagt. Erst ein Depot eröffnet – zum Start bei der Bank, bei der auch das Tagesgeldkonto beheimatet ist (Neobroker waren da noch nicht so selbstverständlich). Und dann allen Unkenrufen zum Trotz den ersten Sparplan für einen ETF eingerichtet. Der läuft mit kleiner Unterbrechung (während des Hausbaus) bis heute völlig unaufgeregt und gedeiht ganz im Sinne des Erfinders prächtig.

Der für mich entscheidende Vorteil eines börsengehandelten Fonds – genau das ist ein ETF – ist für mich, dass damit schon mal eine breite Basis geschaffen wird, die man auch mit kleinen Beträgen nach und nach ausbauen kann. Ich müsste mich eigentlich gar nicht mehr mit Einzelwerten beschäftigen, da der ETF einen Aktienindex abbildet, in dem eben all diese einzelnen Unternehmen schon enthalten sind. Es ist wohl nicht überraschend, dass ich mich für einen MSCI World-ETF entschieden hatte (das ist jetzt nicht als Anlage-Empfehlung zu verstehen, ich bin schließlich kein Finanzberater).

Neben dem finanziellen Aspekt der Altersvorsorge hatte der Einstieg über einen ETF auch den Vorteil, dass ich meine eigenen Ängste und Vorbehalte ganz behutsam schrittweise abbauen konnte. Das wäre sicher anders, hätte ich erst mal in eine Einzelaktie investiert, womöglich sogar inklusive Absturz und großen Verlusten. Das klassische Klumpenrisiko, mit einem Schlag ist alles weg. Ich kann durchaus verstehen, dass manch einer da Sorgen hat, der entsprechende Schlagzeilen aus der Vergangenheit kennt. Aber man kann ja nicht nur aus eigenen, sondern auch aus Fehlern anderer lernen. Neben ETFs liegen zwar mittlerweile auch Einzelaktien bei mir im Depot, aber breit gestreut.

Danach hat es übrigens gar nicht lange gedauert, bis ich auch meinem bis dato skeptischen Ehemann meine Learnings weitergeben durfte. Nachdem das bei mir der Einstieg so reibungslos lief, hat auch er seine Vorurteile gegenüber der Börsenwelt ganz schnell abgelegt. Er hatte zu dem Zeitpunkt zwar schon einen nicht unerheblichen Vorsprung bei den Rentenpunkten, wollte sich da aber auch breiter absichern. Die Sparrate müssen wir uns zum Glück nicht vom Mund absparen und genießen das Leben im hier und jetzt durchaus bewusst. Man muss nun aber auch nicht gleich alles an Monatsgehalt auf dem Kopf kloppen und wer weiß, womöglich werden wir mal richtig, richtig alt. Dann freuen wir uns über ein bisschen mehr finanziellen Spielraum.

Ich habe es bis heute nicht bereut, den Sprung an die Börse gewagt zu haben. Natürlich läuft es nicht immer geradlinig nach oben und ich habe auch schon Verluste hinnehmen müssen. Langfristig überwiegen die Gewinne aber deutlich und für mich ist ein ETF-Sparplan eine der besten Möglichkeit, mir unabhängig und selbstbestimmt ein kleines Vermögen aufzubauen.

36 thoughts on “Kein Geld unter der Matratze – mein Einstieg in ETFs

  1. Ich bin leider auch erst seit Dreieinhalb Jahren an der Börse, den Neobrokern sei Dank. Vorher hat mich die Komplexität und Gebührenstruktur abgeschreckt. Vorher nur in Dekafonds unterwegs gewesen, die liefen nicht schlecht, besser als Tagesgeld aber sind nicht an einen World ETF rangekommen. Ich weiß noch wie mein Bankberater auf die Frage nach ETFs geantwortet hat: „ Wir zocken hier nicht“. Ich hätte gerne mit meinem Wissen von heute geantwortet. P. S. Kontakt zum Bankberater ist abgebrochen, macht wenig Sinn, er blieb aber echt hartnäckig.

    1. Bankberater sind echt nicht gut auf ETFs zu sprechen. Das wird denen aber auch so eingeimpft. Eine gute Freundin, die bei einer Bank arbeitet, investiert selbst auch lieber in Fonds – natürlich von ihrem Arbeitgeber. Ich hab´s aufgegeben, ihr was außerhalb ihrer Welt schmackhaft zu machen.

  2. Ich hab mit ungefähr Mitte 20 mit meinem ersten Fonds-Sparplan angefangen -ETFs gab es damals noch nicht in dieser Form. Einzelaktien hatte ich nur selten.
    Ich habe für mich entschieden, dass Investieren an der Börse sinnvoll ist – wenn man es auf lange Sicht macht. Für mich galt immer: Alles Geld. was ich an der Börse investiere – in welcher Form auch immer – muss Geld sein, auf das ich mindestens 10 Jahre nicht zugreifen muss. Mit Anfang meines Vorruhestands mit 58 geht es mir nicht mehr darum, Vermögen aufzubauen. Bei mir ist jetzt der Zeitpunkt – wie geplant – an dem die Sparrate nicht mehr besonders hoch ist. Ich fahre nun auch börsenbasierte Investments langsam runter. Auch wenn es so deutlich schwieriger ist, wenigstens die Inflationsrate auszugleichen.
    Grundsätzlich finde ich es wichtig und richtig, sich mit Geldmanagement zu beschäftigen, darüber haben wir uns ja schon einige Male ausgetauscht.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Da hast du vorbildlich früh angefangen, dich um deine Finanzen zu kümmern. Einen Fondsparplan hatte ich in dem Alter auch – aber ich war jung und noch unerfahren und hatte null Ahnung von dem Thema. Hab das Geld dann für Reisen auf den Kopf gehauen – im Nachhinein trotzdem gut investiert. Deine Regel befolge ich auch so – nur Geld, dass eine Weile liegen kann, wird investiert. Und sowieso nur Geld, dass ich auch habe. Ich würde z.B. nie einen Kredit für kurzfristige Spekulationen aufnehmen. Da bin ich viel zu sicherheitsorientiert. Den späteren Einstieg in die Entnahmephase stelle ich mir schwierig vor. Da muss man sich erst mal dran gewöhnen, dass das Polster kleiner wird. Ist aber wahrscheinlich nur Kopfsache. Ich bin gespannt, was du da irgendwann zu berichten hast 😉.
      Liebe Grüße
      Vanessa

      1. Eine Zeitlang waren Effektenkredite ja absolut en vogue. Da hat es mich auch immer gegruselt. Hätte ich auch nie gemacht. Aber ich war auch immer aus der Abteilung Kleinvieh macht auch Mist…. Und mit Zinsenzinseffekt tut es das auch.
        Ja – die Entnahmephase…. die hat so ihre Tücken. Die erste Entnahmephase habe ich schon länger hinter mir, als ich unsere Jungs im Studium unterstützt habe. An diesen dafür angesparten Betrag bin ich gerne dran gegangen. Hat auch nicht so weh getan.
        Die zweite Entnahmephase war die Erfüllung unseres Lebenstraums mit dem Boot. Das hat auch noch nicht so weh getan, weil das ja auch ein klar geplantes Ziel war.
        Aber die dritte Entnahmephase – jetzt – im Vorruhestand, da setze ich meinen ganzen Ehrgeiz dran, dass die Entnahmen schlanker laufen, als sie dürften….. Klappt manchmal. Manchmal nicht. Da hilft es zumindest, dass ich ganz gerne Buchhaltung mache…. 😉

        1. Wenn man ein klares Ziel erreicht hat, ist das mit der Entnahme sicher was anderes, als wenn man das Vermögen Stück für Stück abschmilzt. Ich kann gut verstehen, dass du da gerne unter dem erlaubten Planbetrag bleibst. Geht mir ja schon mit meinem monatlichen „Taschengeld“ so – ich weiß zwar, was ich „auf den Kopf hauen“ könnte, freue mich aber immer wenn ich da drunter bleibe. Krampfhaft gespart wird nicht aber halt auch nichts unnötig ausgegeben. Bei Sachen wie Büchern könnte ich schwach werden aber die finden oft auch über kostenlose Wege zu mir. Das hattest du aber mit Buchhaltung sicher nicht im Kopf 😉

  3. Liebe Vanessa,
    Danke für den super interessanten Post.
    Tatsächlich bin ich vor 30 Jahren ziemlich auf die Nase mit Einzelaktien gefallen.
    Darum habe ich mich von dem Thema lange fern gehalten. Für mich hat es etwas von „Glückspiel“ und darum habe ich dafür immer nur Geld ausgegeben, auf dass ich zur Not verzichten kann.
    Im Laufe der Jahre habe ich Erfahrung gesammelt und auch ein paar Gewinne. Für die Rente habe ich das als Geldanlage leider nicht gemacht.
    Ich komme da aus einer Familie, die einfach dafür keine Ressourcen hatte und somit sich nie mit dem Thema beschäftigt hat.

    Herzliche Grüße
    Jutta

    1. Nur „Spielgeld“ zu investieren, war für mich Anfangs auch wichtig. Mit der Zeit habe ich mich ganz bewusst auch für langfristiges Anlegen als zusätzliche Altersvorsorge entschieden. Aber ich habe meine Investments breit gestreut, so dass ich (hoffentlich) am Ende nicht auf alles verzichten muss. Heute ist der Zugang ja viel einfacher, als vor 30 Jahren und man kommt auch viel leichter an Infos – das macht den Einstieg auch viel leichter.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  4. Schon genial wie Du es erklärst Vanessa. Der Sohn berichtet mir immer von seinen ETFs und ja es gab Verluste, aber weniger als Gewinne. Passt also. Seit wir unser Nachbarhaus gekauft haben, geht unser Geld in diese Richtung und wenn was übrig bleibt, verliebe ich mich in eine Tasche. 🤭 Öhm ja.
    Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina

    1. Eine schöne Tasche kann ja auch eine durchaus sinnvolle Investition sein – bringt sie ja ganz viel Spaß und gute Laune ins Leben. Der Großteil unserer Einkommen geht auch ins Betongold – mit einem kleinen Teil sorge ich vor. Durch schlecht bezahlte Jobs und das späte zweite Studium musste ich was die Rente angeht, ein bisschen was aufholen.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  5. den post brauch ich garnicht lesen – mit DDR-herkunft und bohemeleben gibt es nix, was man zur börse tragen könnte 😀
    bin trotzdem glücklich und hab trotzdem null zukunftsangst!
    sowas aber auch.
    xxx

    1. Ein glückliches Leben kann man sich halt auch mit ganz viel Geld nicht einfach kaufen (auch wenn es manches einfacher macht). Da kann man noch so viel Aktien im Depot liegen haben und trotzdem ein unglücklicher kleiner Miesepeter sein. Aber glücklich UND null Zukunftsangst – dass ist schon ein bisschen dreist 😉
      Liebe Grüße!

  6. Ich bin da eher immer sehr vorsichtig und nicht gerade aufgeschlossen, was neue Geldanlagen betrifft. Daher gehöre ich eher zum klassischen Matratzenteam. LG Romy

    1. Naja, bis vor kurzem hat nicht viel gefehlt und das Tagesgeldkonto hätte man mit der Matratze gleichsetzen können – wenigstens ein bisschen besser wäre es aber 😉.
      LG
      Vanessa

  7. ETF’s gab es vor 20 Jahren in der Form noch nicht. Habe seinerzeit über die Firma die Entgeltumwandlung gewählt. Wobei hier am Ende nicht so viel rauskommt wie damals versprochen. Aber immerhin eine Zusatzrente. Außerdem gibt es im öffentlichen Dienst die VBL, eine betriebliche Zusatzrente. Rücklagen sollte man immer bilden. Unter dem Kopfkissen vermehrt sich das Geld nicht.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Was die Produkte angeht, hat sich schon einiges getan – wobei ich da längst nicht alles gut finde. Als Ergänzung finde ich ETF super und eine Kombination verschiedener Säulen ist sicherer. Da freut man sich später auch über eine betriebliche Zusatzrente.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  8. Mit Ende 30 bist du doch noch gut im Rennen und hast rechtzeitig angefangen. Ich hab mit Mitte 50 angefangen, in ETFs zu investieren, Hab ein Jahr gebraucht, bis ich mich getraut hab (Ich kauf doch nicht ausgerechnet jetzt, wo die Kurse auf dem Alltime high sind!). Dann hab ich irgendwann doch gekauft und in der nächsten Woche war alles 10% weniger wert, Frust. Aber heute sind genau diese ETFs mit 110% im Plus. Nach 7 Jahren kein schlechter Schnitt. Ich kann nur jedem empfehlen, klein anzufangen, aber unbedingt anzufangen.

    1. Naja, mittlerweile hab ich die Mitte Vierzig überschritten. Ist ja auch kein Sprint und im Schnitt lässt sich so ein ganz gutes Polster aufbauen. Sieht man ja an deinem Beispiel. Und die Frustrationstoleranz kann man nebenbei auch noch trainieren 😄

  9. Ja das kann schon ganz schön mühsam sein, noch ein paar Zinsen für sein mühsam zusammengekratztes Geld zu bekommen. ETFs gab es glaube ich damals noch nicht so. Hab halt versucht, immer irgendwie klassisch im Hinblick auf die Rente zu sparen. In meinem Alter lohnt sich das mit nem ETF eh nicht mehr. Wozu auch? Das letzte Hemd hat keine Taschen … also raus mit der Kohle. Aber: mit Augenmaß und Erben, die auf meinen Zaster schielen könnten habe ich eh nicht 😉

    1. Es wäre nur schön, wenn die Zeit bis zum letzten Hemd noch gut abgesichert ist. Da man aber nie weiß, wie lange einem bleibt, bin ich ganz klar auch fürs Raushauen – wie du sagst mit Augenmaß. Die Balance zwischen einem schönen Leben im hier und jetzt und einer hoffentlich schönen Zeit im Alter muss halt stimmen. Das man was für Erben aufspart, kann ich nicht verstehen. Aber ich hab halt keine Kinder, da sieht man das vielleicht anders.

  10. Du erklärst das toll und vor allem realistisch. Ich stimme Britta zu: Fürs kurze Geld ist das Ganze nicht. Aber so, wie ihr es macht und ich es kenne, ist es gut. Wenn man dann noch die richtigen Berater an der Seite hat, kann es gut funktionieren.

    Viel Erfolg weiterhin, du weißt vom Tauchen, wie es ist, wenn man manchmal einfach springt- kann sehr gut werden.

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Stimmt, man muss ja nicht gleich vom 10-Meter-Turm springen 😉. Ich fand es auch einfacher, mit kleinen Schritten anzufangen und auch erst mal die eigene Risikobereitschaft sowie schon genannte Frustrationstoleranz kennenzulernen. Und beides ist nur so mittelprächtig. Ein richtiger „Zocker“ werd ich nie 😄.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  11. Vielen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade, ich habe mich riesig gefreut, dass du auch diesmal wieder dabei bist und deinen Weg zu ETF teilst.

    Ich finde du hast auch nochmal sehr schön beschrieben, warum Tagesgeld und Sparkonto dank der Inflation nicht wirklich dafür geeignet sind, langfristigen Vermögensaufbau zu betreiben. Und ich denke, es ging dir wie vielen: wenn zu Hause nicht über Geld – geschweige denn die Börse – gesprochen wird, ist der Weg an die Börse länger, aber zum Glück eben auch nicht unmöglich.

    Falls es dich beruhigt: ich hab tatsächlich auch erst mit Ende 30 mit ETF angefangen und ich habe immerhin eine Bankausbildung. 😅 Aber wie du schon sagtest: in der Bank wird einem keiner freiwillig ETF verkaufen, die bringen nämlich viel zu wenig Provision für die Bank….

    Liebe Grüße aus Berlin,
    Nadine

    1. Bringen ETF überhaupt Provision für die Bank? So weit ich das mitbekomme, stricken die daraus eigene Produkte, bei denen sie dann auch wieder mitverdienen. Damit hab ich mich aber nicht mehr richtig beschäftigt, denn ich mag es, mein Depot in meinen eigenen Händen zu haben. Und dank Internet kann man sich das notwendige Grundwissen ja problemlos aneignen – da hat sich schon vieles zum Positiven entwickelt.
      Das Thema hat auf jeden Fall Spaß gemacht und ich habe gerne an deiner Blogparade teilgenommen 😊
      Liebe Grüße
      Vanessa

  12. Danke für den Beitrag. Noch immer kann ich mich nicht zum Einstieg durchringen, jede Information hilft mir jedoch bei der Entscheidung dafür oder dagegen.

    1. Du kannst ja erst mal ganz winzig klein anfangen. Ein Depot bei einem Neobroker wie Trade Republic (unbezahlte und unbeauftragte Werbung 😉) zu eröffnen, kostet nichts und ist ganz einfach. Dazu gibt es auch reichlich gute Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Dann kannst du dich erst mal in Ruhe mit der Materie vertraut machen und dich immer noch dafür oder dagegen entscheiden. Nur nicht hetzen lassen!

  13. Nein, ich hab noch nie Geld angelegt- und werde das jetzt auch nicht mehr anfangen. Unter der Hypothese, dass ich nicht weiss, wieviel Zeit mir auf diesem schönen Planeten vergönnt ist, zog ich es schon in jungen Jahren vor, weniger zu arbeiten, ergo weniger zu verdienen, dafür viel mehr zu leben. Und so blieb schlicht kein Geld für die Börse. Aber ich habe brav in die Rente und die Pensionskasse eingezahlt, inzwischen über 40 Jahre lang. Falls ich mein Rentenalter denn erreiche, werde ich mich damit begnügen müssen- und das auch können. Meine Rente wird wohl grad so eben zum Leben reichen- aber ich bin jetzt schon sehr gut darin, mein Geld einzuteilen. Und mein Konsum ist ja eh ein ganz bescheidener. ….
    Ausserdem: das (mein) Leben hat bewiesen, dass es immer irgendwie geht. 😊
    Herzliche Grüsse!

    1. Lebenszeit kann man sich von keinem Geld der Welt kaufen. Nicht ohne Grund versuchen manche so viel wie möglich auf die Seite zu legen, um sich dann extrem früh in den Vorruhestand zu verabschieden. Aber wie du sagst, weiß man auch nie, wie lange man insgesamt hat. Daher finde ich auch das Leben im Hier und Jetzt so wichtig. Daher haben wir uns auch für dieses Grundstück entschieden, das genießen wir auch jetzt schon und jeder Cent in dieser Richtung ist gut investiert. Für den Alltag selbst brauchen wir erstaunlicherweise auch nicht so viel. Ich glaub nur nicht so richtig an die Aussage, dass die Rente hier sicher sei. Wir werden sehen…
      Liebe Grüße!

  14. Leider ist es ja so, dass sich junge Leute heute mit so etwas beschäftigen müssen. In dem Alter wo eine mögliche Verrentung noch 30 oder 40 Jahre weit weg ist, steigt die Unsicherheit für eine staatliche Rente, die den Namen verdient und nicht nur eine verkappte Mindestsicherung ist, in den nächsten Jahrzehnten ja noch an. Es schadet also nicht, sich frühzeitig zu kümmern. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als das Sparbuch noch 4-5 Prozent Zinsen einbrachte. Die Zeiten sind wohl endgültig vorbei und man muss als junger Mensch neben den ganzen Hürden die vor einem liegen, auch noch den Umgang mit Aktien lernen. Da kommt ’ne Menge auf diese Generation zu, neidisch bin ich nicht 😉

    1. Gerade erst wurde in Dänemark das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre angehoben. Als Berufseinsteiger muss das ganz schön heftig sein. Da geht es ja nicht nur um die Höhe der Rente sondern auch darum, ob man überhaupt so lange im Arbeitsleben durchhält. Und gleichzeitig wird alles immer teurer, Immobilien für viele unerreichbar und das Geld verliert immer schneller an Kaufkraft. Ne, neidisch bin ich da definitiv auch nicht!

  15. Es ist nie zu spät. Habe im Jahr 2019 vorsichtig mein erstes ETF-Konto bei einer Bank eröffnet und mit 25 Euro angefangen. Bin durch einen Blog über Sparen und Minimalisimus draufgestoßen. Hab mich dann mit dem Thema und Börse und Co beschäftigt. Eine gute Seite übrigens Finanzheldinnen für Frauen von Frauen und das Buch Psychologie des Geldes u.a. Literatur, Und mit den Sparplänen wo es gibt kann man ja auch nur 25 Euro sparen und sich auch langsam an Aktien heranwagen. Spannend und interessant find ich das Thema. Und ja ich bin auch mutig gewesen und auch neugierig. Und leider hab ich für Versuche nicht das nötige Spielgeld. Notgroschen heißt ja nicht umsonst Notgroschen.
    LG
    Ursula

    1. Ich glaube, die Seite kenne ich sogar. Im Internet findet man ja extrem viele gute (und leider auch schlechte) Seiten aber das eine oder andere Buch zum Thema zu lesen find ich auch hilfreich. Und man lernt nie aus, das ist generell ein spannendes Themengebiet. So richtig viel Spielgeld wäre schon was. Ich hätte ja gerne eine Lind-Aktie wegen dem Schokoladenpaket, dass alle Aktionäre bekommen. Zum Corona-Absturz lag die, wenn ich mich richtig erinnere, bei läppischen 30.000 € und hat sich dann kurz darauf wieder verdoppelt. In so einer Liga kann ich nicht mitspielen aber ein bisschen rumspinnen darf man ja 😄.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  16. Danke für den Tipp, ich hab bisher nie „aktiv“ was angelegt. Ich hab halt Investmentfonds (Arbeitgeber), plus (privat) ein Gold-Sparplan. Finde ich erstaunlich, vor allem, weil der Goldpreis in den letzten Jahren rapide in die Höhe gegangen ist… aber ich habe auch gelesen, dass es „naiv“ ist, nur in eine „Richtung“ zu sparen. Also, im Grunde hab ich keine Ahnung von alldem, aber wenn ein größerer Betrag anzulegen wäre (ein bisschen Geld erben oder Arbeitspensum erhöhen ab September, dann kann ich auch wieder mehr sparen) würde ich ETF tatsächlich in Erwägung ziehen… würd mich zuvor aber nochmal genau informieren.
    Natürlich weiß man nie, ob man morgen vom LKW überrollt wird, aber Altersarmut ist auch keine Option für mich, zudem ich unverheiratet bin. Da sollte ich schon für mich sorgen! :-)))
    Liebe Grüße!

  17. Ähnlich erzogen wie du, was Geld angeht, habe ich inzwischen jede Menge dazu gelernt und Geld unter Matratze oder auf Sparbuch – nö, das scheint mir heute irgendwie surreal. Über Bundesschatzbriefe, Festgeld und Co vor 20 Jahren. bin ich vor ein paar Jahren zu ETFs und Einzelaktien gekommen. Und ja, das macht wirklich Spaß. Gerade bei Einzelaktien sollte es aber eben kein Geld sein, das man a) kurzfristig brauchen könnte oder b) das einem das Genick bricht, wenn es denn wesentlich weniger wird oder gar weg ist. Und auch bei ETFs ist es eben der langfristige Aspekt. Wie auch immer, ich habe Spaß daran, mich mit Aktien und ETFs zu beschäftigen und mein Depot steuere ich per Klick vom Handy aus. Hätte ich mir vor zehn Jahren auch nicht träumen lassen…. macht aber durchaus Spaß!
    Liebe Grüße
    Fran

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