Nur 1440 Minuten täglich
Kleine Veränderungen, große Wirkung – immer wieder versichern uns findige Verkäufer die schönsten Ergebnisse mit minimalem Aufwand. Nur 3/5/10/15 Minuten täglich und schon dürfen wir große Wunder erwarten. So zumindest klingen die vollmundigen Versprechungen. Höher, schneller, weiter, ganz im Sinne der Selbstoptimierung.
Doch ein Tag hat nun mal nur 24 Stunden und wenn ich nur genug von diesen „nur 10 Minuten“- Hacks einbaue, bringe ich auch den besten Zeitplan zum Platzen. Was soll ich nicht alles tun, das doch nur ein paar Minuten meiner täglichen Zeit beanspruchen würde. Doch die ist begrenzt – ebenso wie meine Toleranz gegenüber hanebüchenem Unsinn.
Beim allerbesten Willen habe ich überhaupt keine Lust, meinen Tag dermaßen durchzutakten, dass ich wie ein optimal geöltes Rädchen in der Maschine funktioniere. „Klick mich, klick mich“ scheinen einem die markigen Überschriften zuzurufen, „dann wirst du alles erreichen, was du dir wünschst“. Ja klar, du mich auch!
Im Kleingedruckten lesen wir dann auch oft, dass man natürlich „nur“ 10 Minuten am Tag investieren müsse – besser aber 30 Minuten wären und ideale Ergebnisse gibt’s eh erst ab 2 Stunden (oder so ähnlich). Aber wer interessiert sich schon für das Kleingedruckte, wenn man doch so viel erreichen kann. Und ein paar Minuten klingen doch machbar, hängen wir doch alle eh viel zu viel vor diversen Bildschirmen.
Also Hula-Hoopen wir uns Grimassen schneidend (schon von Gesichts-Yoga gehört?) durch die noch nachtdunkle Wohnung auf der Suche nach der perfekten Miracle Morning Routine. Die wiederum empfiehlt ganz viel Tageslicht zur frühen Stunde. Blöd nur, wenn die Sonne im Gegensatz zu uns noch pennt. Also turnen wir brav alle „nur-x-Minuten-täglich“-Empfehlungen durch, bevor wir uns zur Meditation im Schutzkoma auf die Matte werfen. Mal abgesehen davon, dass ein sinnvoller Trainingsplan auch Regenerationsphasen für einzelne Muskeln vorsieht – egal, keine Zeit für Muskelkater.
Nebenbei mausern wir uns natürlich zu perfekten Hausfrauen und -männern. Es sind ja nur ein paar Minuten am Tag und ehe man sich´s versieht, blitz und blinkt die ganze Bude wie von Zauberhand. Wobei ich wirklich sehr bezweifle, dass in meinem Haushalt auch nur annähernd so viele Minuten für Ordnung und Sauberkeit investiert werden. Da wartet schließlich ein Garten vor der Tür. Dafür blitzt und blinkt es allerdings auch nicht – nicht mal ein bisschen.
Sollten die ach so blumigen Versprechungen dann doch nicht eintreten, dann ist es ganz klar unserer Inkonsequenz zuzuschreiben. Denn mal ehrlich, wer hält das schon auf Dauer durch?!
Gehen wir mal davon aus, dass ein Durchschnittsmensch auch durchschnittlich viel schlafen muss, einer Erwerbstätigkeit nachgeht, zuzüglich durchschnittlichem Arbeitsweg, dann ist schon ein großer Teil der verfügbaren Minuten aufgebraucht. Dazu kommen noch so alltägliche Dinge wie Nahrungsaufnahme und Körperhygiene. Rechnet man das alles zusammen, bleiben von den 1440 Minuten noch über 5 Stunden übrig. Klingt gar nicht mal so wenig – damit lässt sich ganz schön was anfangen. Wie schnell so ein Tag trotzdem rum ist, kennen wir alle. Vielleicht hat man länger gearbeitet, auf dem Heimweg noch Besorgungen gemacht und sich womöglich – Achtung, jetzt wird’s ganz wild – Zeit für einen kurzen Plausch genommen. Zack, schon ist der Tag wieder fast rum und vor lauter selbstgebastelten Verpflichtungen hat man gar nichts davon mitbekommen.
Ein paar Selbstoptimierungs-Hacks ließen sich da sicher unterbringen, auch wenn Eltern an dieser Stelle jetzt wahrscheinlich herzlich lachen. Aber irgendwo ist Schluss und wenn mir jemand mit „nur ein paar Minuten am Tag“ kommt, rolle ich dermaßen mit den Augen, dass ich mir mein Hirn genauer anschauen könnte. All die kurzen Hacks läppern sich am Ende zu einem taffen Tagespensum – Raum für kreatives Nichtstun, zwischenmenschlichen Austausch oder zum Wahrnehmen und Schätzen der kleinen Wunder auf der Welt bleibt da nicht mehr.
Nicht falsch verstehen – ich bin weder gegen tägliche Routinen noch persönliche Weiterentwicklung. Tägliches Lernen ist für mich eine Selbstverständlichkeit und auch ich parallelisiere und optimiere durchaus verschiedene Aufgaben. Die gewonnen Zeit lasse ich mir aber unter keinen Umständen wieder nehmen. Neben meinen tausend Interessen finde ich es nämlich richtig schön, wenn man auch einfach mal ein paar kreative Luftlöcher starren kann.
Ich habe übrigens mein ganz persönliches tägliches 5-Minuten-Ritual. Jeden Tag nach dem Zähneputzen klettere ich zurück ins Bett und kuschle mich für einige Minuten an mein Atomkraftwerk. Ursprünglich lief das unter „wecken“, ist aber in Sachen Effizienz nicht besonders empfehlenswert. Den Vorschlag mit dem Eimer voll Eiswasser fand der Gatte hingegen nicht so richtig lustig. Aber wisst ihr was? Es sind meine Minuten und die kann ich verdaddeln und vertrödeln, wie es mir beliebt. Auch wenn das bedeutet, dass der wöchentliche Trainingsplan mal ein Loch bekommt – wo kämen wir hin, wenn wir keine Zeit mehr hätten, das Leben auch ein bisschen zu genießen?! Jeden Tag nur 5 Minuten. Oder 10…
Gibt es etwas, das ihr jeden Tag eisern durchzieht oder seht ihr es lieber locker? Ich hätte da gleich mal ein paar Anregungen herausgesucht. Eine tägliche Routine bedeutet ja nicht, dass der restliche Tag auch durchgetaktet sein muss. Die Frage ist nur, wer den Takt vorgibt!
Oh, die kenne ich auch, diese Tipps. Alles gaaar kein Aufwand, aber selbst wenn man nur eine Sache davon macht, klappt es nie so wie versprochen. Ich nutze aber die Zeit beim Zähneputzen, für Gleichgewichtsübungen oder sonstige kleine Übungen, die dabei gehen. Das kostet keine Zeit extra, aber ich habe das Gefühl, mit diesem Hack mordswas getan zu haben. 😉
VG
Elke
Das mit den Gleichgewichtsübungen während dem Zähneputzen habe ich auch mal versucht. Meist bin ich aber so in Gedanken, dass ich das völlig vergesse. Aber kein Problem, ich pack das einfach zwischen 5 Minuten Krafttraining und 10 Minuten Putzen 😉
LG
Vanessa
Die kann ich auch gut leiden – die ganzen Heilsbringer mit ihren 5-Minuten Wundern. Allzu oft Typen, bei denen ich nicht mal mein Brot kaufen würde. Aber für die sind das wahrscheinlich Wunder – Wunder, an denen sie prima verdienen, während sie sich wundern, wie viele darauf reinfallen.
Deine Rechnung finde ich spannend – bei mir würde sie schon nicht aufgehen. Turbo Outfit in 5 Minuten…. und essen in 20 Minuten – das schaff ich nie und nimmer. Da muss ich wohl leider auf das Gesichts-Yoga verzichten…
Um Deine Frage zu beantworten: Eine Routine ziehe ich tatsächlich gnadenlos jeden Tag durch. Morgendliches Stretching und Übungen. ich hab eine Bandscheiben-Vorwölbung, die Vorstufe zum Bandscheiben-Vorfall. Ein sehr guter Physiotherapeut hat mir die Übungen gezeigt, womit ich das in Schach halten kann. Diese Übungen mache ich jeden Tag und ich habe an keinem einzigen Tag wirklich Lust dazu. Aber ich muss sagen, dass es mir danach besser geht und ich auch schmerzfrei über den Tag komme. Von daher zieh ich es durch. Ansonsten bin ich froh, dass ich meinen Tag selber einteilen und gestalten kann. Wenn ich es wie Astrid Lindgren machen möchte: sich Zeit nehmen und einfach zu sitzen und zu träumen – dann mache ich das. Gerne auch länger als 5 Minuten.
Entspannte Grüße
Britta
Sich morgens aufzuraffen, fällt mir auch schwer. Aber von nix kommt ja nix bzw. nur Sachen, die man überhaupt nicht brauchen kann, wie so ein Bandscheiben-Vorfall. Das ist mir immer wieder Motivation genug und tatsächlich merkt man ja an vielen Stellen im Alltag, wie sehr sich solche Übungen lohnen. Gerade, wenn man viel im Sitzen arbeitet. Aber zwischendrin muss auch Zeit für Erholung sein. Geistig wie körperlich.
Liebe Grüße
Vanessa
Haha, ja da fällt man gern mal drauf rein. Da 5 Minuten und hier nur 10 Wiederholungen täglich und ruck zuck ein mehrstündiges Programm.😂 Nackenübungen mache ich täglich, weil ich sonst Schmerzen habe und ich laufe zur Arbeit für Bewegung und Luft. Dann lasse ich mich frei nach Laune meine Zeit vertrödeln. Freizeit ist mir wichtig, nach dem Üblichen und dem Brotjob.
Ich musste schmunzeln, Du hast das toll aufgearbeitet und recht hast Du auch noch. ☺️
Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina
Das mit dem Laufen zur Arbeit finde ich wunderbar. Da hat man immer noch ein bisschen sanfte Bewegung und ich laufe eh unheimlich gerne. Zur Arbeit ist es zu weit aber wir machen in der Mittagspause immer kleine Runden übers Firmengelände. Und da ja der Kantinenkoch die Essenszubereitung übernimmt, haben wir dafür sogar 15 Minuten extra gewonnen 😉.
Liebe Grüße
Vanessa
auweia.
nach deiner liste müsste mein haus aussehen wie eine müllhalde und die bewohner auch total verlottert :-DDDD
meine morgenroutine ist: deinen blog lesen (am wochenanfang), einen ordentlichen kaffee handbrühen (dauert ewig), die katze bekuscheln und liebevoll füttern, frühstückstisch decken (z.z. draussen), den BW wecken (so ähnlich wie du ;-D), in aller ruhe frühstücken und dann die kübel im garten giessen…..
beim arbeiten im #ferienobjekt habe ich allerdings strengste routinen – A) will ich mich nicht völlig verausgaben dabei B) könnte ich bei durcheinander was vergessen und C) will ich ja fertig werden und zwar schnell – die hängematte wartet ;-D
kochen in 15 minuten würde nur mit convenienceprodukten (bäh!) funktionieren – allein kartoffeln müssen schon mind. 15 minuten kochen bis sie gar, aber bis sie überhaupt kochen kommt ja noch dazu….. etcetcetc. allerdings koche ich maximal 1x am tag für 2 mahlzeiten, oft reicht es sogar noch für eine dritte am näxten.
und weil ich so entspannt bin und so gut ernährt muss ich auch keine anti-falten-gesichts-„routine“ betreiben 😛
bleib auch du weiterhin so enspannt und lässig! xxx
Naja, wenn die Kartoffeln 15 Minuten kochen, hast du ja Zeit, nebenher tausend andere Routinen zu etablieren 😉. Aber wenn man schon den Herd anschmeißt, warum dann nicht gleich ein bisschen mehr kochen. Machen wir auch gerne aber bis zum nächsten Tag reicht es dann meistens doch nicht. Aber selbst für ein kleines Vesper kann man sich meiner Meinung nach auch ein bisschen Zeit nehmen. Und wenn ich Salatkräuter holen will, muss ich erst mal Bienen gucken – also spätestens da läuft der straffe Tagesplan aus dem Ruder 😄.
Bei der Arbeit können feste Routinen ja sehr nützlich sein. Wie du sagst, geht es dann einfach zügig und man hat automatisch alle Punkte abgehakt. Das Date mit der Hängematte ist schließlich einer der wichtigsten Punkte auf der Tagesordnung!
Entspannte Grüße!
Die vielen 5 Minuten läppern sich ganz schön zusammen. Deine Liste finde ich spannend. Wenn man das alles beherzigen würde. Ich mag zwar einen geregelten Alltag. Da muss aber viel Zeit zum Entspannen drin sein 🙂
Liebe Grüße
Sabine
Ich finde auch, da braucht es Lücken – für Pausen, zum Luftlöcher gucken, für einen kleinen Plausch und für die Kreativität. Wäre ein Tag so straff durchgetaktet, darf nichts schief gehen – sonst geht alles schief.
Liebe Grüße
Vanessa
Puh, bei der Liste da oben wird mir ganz schwindelig!
Ich lasse mir von niemandem mehr irgendwelche Routinetipps geben, die man UNBEDINGT und JEDEN Tag machen sollte. Das was ich für sinnvoll erachte probiere ich aus. Wenn´s sich nach drei Wochen nicht fest etabliert hat, war´s nichts für mich. Ist das schon Altersstarrsinn?? 😮🤔😅
Gleichgewichtsübung beim Zähneputzen hat sich etabliert. Ich mache einmal in der Woche kraftbetonten Yoga, und laufe täglich +-10 km. Das muss an Sport reichen.
Tägliche inzwischen automatische Routinen im Haushalt sind so etwas wie Betten machen, Abends die Bude ordentlich und die Küche sauber haben.
Bei uns kocht kein Kantinenkoch. Deswegen habe ich jeden Tag einen Topf auf dem Herd. Es gibt selbst gekochtes und auch wenn es auch mal schnelle Gerichte gibt, sind 15 Minuten im Schnitt zu wenig Zeit. Manchmal ist das Essen in 10 Minuten fertig, manchmal braucht es ein paar Stunden. Keine Ahnung was das für Zeit im Durchschnitt ist. Ist mir auch egal, denn das Essen muss am Ende schmecken.
Liebe Grüße, Sibylle
Altersstarrsinn wäre es erst, wenn du aus Prinzip nichts Neues mehr ausprobieren würdest 😄. Man muss auch einsehen, wenn Dinge nicht zu einem passen. Da finde ich ein ehrliches und klares NEIN auch fürs eigene Seelenheil viel besser.
Bei der täglichen Strecke hast du wahrscheinlich zehn mal so viel Bewegung, wie der durchschnittliche Büromensch. Und was bei dir so auf den Tisch kommt, würde ich auch sofort nehmen. Wir kochen meist einfach und schnell aber auch da im Schnitt insgesamt bestimmt länger. Stunden nur bei Gulasch aber das ist jedes Mal Folter weil einem der Duft dann ewig um die Nase schleicht. Aber das ist es wert.
Liebe Grüße
Vanessa
Genau das denke ich immer, wenn ich solche „Minuten-Tipps“ lesen. 5 Minuten zum Anziehen? Die brauche ich nicht. In der Zeit mache ich auch noch das Bett und schminke mich, wenn es schnell gehen soll. Aber wenn mein Tag aus 1440 solcher Minuten bestünde, wäre mein Leben der Horror.
Mein Leben besteht aus vielen kleinen Routinen und das Geheimnis meines entspannten Zeitplans und Lebens ist, dass ich (fast) nichts aufschiebe. Was erledigt werden kann und will, wird erledigt. Nichts ist meiner Ansicht nach mehr Zeitverschwendung als Aufschieberitis. Bewusst Nichtstun zu genießen, ist super. Die Zeit mit müsste/könnte/sollte zu verdödeln und am Ende verzweifelt auf die unerledigten Dinge zu sehen, ist sinnlos.
Hab schöne Nixtu-Momente heute!
Stimmt, bei 5 Min zum Anziehen frage ich mich auch „Und was mache ich nun mit den restlichen 4 Minuten?“ 😄. Und wenn ich mich ganz blind stelle, macht der Mann das Bett.
Dinge aufschieben kann ich auch nicht leiden – nur oft reicht die Zeit gar nicht für all die Sachen, die man machen möchte. Außerhalb eines so durchgetakteten Hamsterrades gibt es ja noch ein Leben mit ganz vielen „Want-Tos und To-Dos“. Eigentlich wäre immer was zu tun und gerade deswegen muss man sich auch fürs Nichtstun einfach mal die Zeit nehmen – finde ich auch!
Liebe Grüße!
Ich stehe nicht um 4 Uhr auf, um mein bis dahin auf Gaumenwohlfühltemperatur abgekühltes Zitronenwasser zu trinken und danach meine Meditation zu beginnen, nach der ich frisch gestärkt 120 Kilo Hanteln stemme, meine 374 NEMs einwerfe, um dann frisch und frei meinen Workflow zu starten.
Dennoch gibt es Routinen bei mir, weil ich das für mich brauche. Seit dieser noch nicht ausgestandenen Schulterkiste mache ich zwischendurch immer wieder meine Übungen. Wahrscheinlich zu kurz, aber hey, ich mache sie.
Mir gefiel der Artikel, auch deshalb, weil du, wie ich, von der Undurchführbarkeit und Wirksamkeit einiger Dinge nicht zu überzeugen bist.
Liebe Grüße
Nicole
So geht´s mir mit dem Frühsport auch manchmal – da ist das Energielevel auf einem unterirdischen Niveau und man kriecht mehr auf die Matte als das man aktiv Sport macht. Dann reicht es dann auch nur für ein paar kurze Übungen aber hey, ich mache sie 😄
Wirksam und durchführbar sind sicher viele Dinge – aber eben nicht alle und ich hab eine ganz klare Prio auf „Leben“. Das gibt´s schließlich nur einmal und da sollte man sich gut überlegen, womit man es füllen möchte.
Liebe Grüße
Vanessa
Diese ganzen beknackten Lifestyle-Hacks waren mir schon immer wumpe. Nur weil irgend so ein Wirsing behauptet, wenn ich um 4 Uhr aufstehe und dann so‘n Achtsamkeitsscheiß mache, hab ich mehr vom Tag und von meinem Leben? Neee lass mal, schönen Dank. Bin jetzt über 60 Jahre ganz geschmeidig ohne diesen Humbug durch’s Leben gekommen. Früher war meine tägliche Zwangsroutine aufstehen und arbeiten gehen. Danach mal kucken … Klar gibt es Dinge, die müssen täglich erledigt werden, sonst läuft es irgendwann aus dem Ruder. Aber die muss man ja nicht sonderlich hervorheben. Einfach machen, dann passt das schon.
Meine Morgenroutine jetzt: Aufstehen, Kaffe kochen, schöne Blogs lesen , dann mal schauen, was zu erledigen ist und was ich sonst noch schönes den Tag über machen kann. Absolutes Privileg, ich weiß. Mit dieser Routine komm ich aber ganz gut klar 😉
Der arme Wirsing, der hat es doch nur gut gemeint mit uns 😄.
Deine Morgenroutine finde ich klasse – ich mache das ganz ähnlich. Auch wenn ich noch eine ganze Weile arbeiten darf, brauche ich morgens erst mal Kaffee und meine Ruhe. Aufstehen und direkt mit der Arbeit starten, kann ich gar nicht. Da nehme ich mir vorher erst mal die Zeit für Kaffee und lesen – am liebsten Blogs. Auch das ist schon ein ganz schöner Luxus und dafür stehe ich auch gerne etwas früher auf. Aber die Zeit muss sein – Coffee to go geht bei mir gar nicht.
Gar nix muss ich und jetzt schon gar nicht mehr seit ich in Rente bin. 5 min. hier 5 min. das etc. kann auch stressen. Sicher gibt es diese automatischen Routinen aufstehen Toilette, Zähneputzen. Es heißt ja übrigens auch wenn man in Rente ist soll man sich tägliche Routinen zu legen sonst verlottert man. Ne ich verlottere gar nicht. Ich gehe schwimmen, ich gehe spazieren, ich koche essen, ich kaufe ein, ich mach den Haushalt, ich lese, ich höre Bücher, ich hab den Garten, die Ausflüge, der Gatte nicht zu vergessen etc. die Einteilung ist Selbstfürsorge wann ich was mache.
Und ob der Yogitee morgens um 4 wirkt keine Ahnung, wobei ich gerne mal morgens um 5 auf dem Balkon sitze, Tee trinke und den Geräuschen der Vögel lausche.
Liebe Grüße
Ursula
Die Vögel zwitschern ja netterweise auch spätnachmittags noch, wenn ich mir ein bisschen Hängemattenzeit nehme. Und tatsächlich muss man sich solche Auszeiten nehmen – zu tun ist genug, dass man sich immer irgendwie beschäftigen könnte. Aber es ist wohl eher die Situation, die wirkt, als der Tee. Wobei die Heilsversprechen im Teeregal – von Entspannung bis Erleuchtung – schon faszinierend sind. Hauptsache, die Erleuchtung schmeckt 😉
Liebe Grüße
Vanessa
Also, ich werd ja einen ganz leisen Verdacht beim Konsum deines Textes nicht los: dass man in völligen Stress gerät, möchte man die ganzen Routinen in seinem Leben etablieren! Ganz abgesehen davon, dass ich mir für alles gerne so viel Zeit nehme, wie es eben benötigt, wäre es mir auch viiiiiiel zu anstrengend, so geartete Listen abzuarbeiten. Denn eine Liste müsste ich mir schon schreiben, nach der ich vorginge, mein Gehirn kann das alles nicht mehr einfach so abspeichern…..
Meine Herangehensweise ist da eine ganz andere: ich setze Prioritäten. Heute mach ich das, morgen jenes. Immer schön eins nach dem andern. Ich weiss auch nicht, woher das kommt, dass heutzutage alles immer möglichst schnell gehen soll. Ich hab meine Oma z.B. nie durch die Gegend hetzen sehen. Alles in Ruhe, Gemach! Wenn ich mich daran erinnere, mit welcher Sorgfalt sie etwa Tee aufgegossen hat- das wird nix in 3 Minuten! Und so war das bei allem. Achtsamkeit- das ist der gehypte Ausdruck heute für etwas, das eigentlich ganz normal sein sollte.
Ich hab auch so meine Routinen jeden Tag. Aber die haben nix mit einer Gesamtoptimierung meines Daseins zu tun, die bringen alle einfach nur viel Gelassenheit und Ruhe in meinen Alltag. Eisern ziehe ich nur das frühe Aufstehen durch. Denn 1. hat man mir das in der Schlafklinik ans Herz gelegt (niemalsnie einen grösseren Unterschied als eine Stunde zwischen Alltags- und WE-Aufstehzeit!!), und 2. brauch ich einfach frühmorgens genug Zeit, um meine felligen Freunde zu betüddeln. Kopfvoran und im Karacho in den Tag starten? Nicht mit mir!
War mal wieder interessant zu lesen (auch die anschliessenden Kommis!), herzliche Grüsse!
Die felligen Freunde fordern ihre Morgenroutinen ja sowieso kompromisslos ein – genauso, wie alle ihre anderen Bedürfnisse. Wenn eine Nachbarskatze morgens Aufmerksamkeit möchte, kann ich auch nicht nein sagen – egal, was meine Routine sagt. Und die Welt dreht sich in ihrem Tempo weiter, ganz egal wie schnell oder langsam wir uns drehen. Allerdings bekommt man von der Welt halt auch gar nichts mehr mit, wenn man selbst wie so ein Brummkreisel unterwegs ist. Vielleicht sollt man die eine oder andere automatisierte Routine durch ein schönes (Tee-)Ritual ersetzen. Der restliche Alltag ist hektisch genug.
Liebe Grüße!
Interessieren würd mich allerdings: wenn ich seit 10 Jahren minutiös befolgt hätte, was mir da immer so geraten wird – würde ich einen Unterschied merken? Aber ich werd’s halt nie wissen :-))) Eins weiß ich: zu viele „To Do’s“ abarbeiten am Tag machen müde und alt – ich sehe es grad im Spiegel! :-))) Das entspannte sich-treiben lassen und far niente dagegen, es ist ein Traum! Und zaubert natürlich ein entspanntes Lächeln aufs Gesicht, ergo kann man sich die teure Creme und das Gesichtsyoga ruhig sparen! :-)))
Liebe Grüße!
Wir alle werden es nie erfahren 😄. Deswegen verkauft es sich ja auch so gut. Wenn es nämlich keiner durchhält, kann auch keiner das Gegenteil behaupten.
Was mir bei vielen Todos übrigens hilft, ist das „Schleichen“. Immer (ok, fast immer), wenn mein Mann und ich wie die Berserker den ganzen Tag an etlichen Baustellen und Dingen gewerkelt haben, nehmen wir uns am Ende ein paar Minuten und schleichen um unser Tageswerk. Klappt natürlich nur, wenn es auch was zu bestaunen gibt und nicht, wenn man einfach den ganzen Tag Erledigungen und Kleinkram abgearbeitet hat. Da bleibt nur noch die Vorfreude auf ruhigere Phasen, die mit Sicherheit auch irgendwann wieder kommen.
Liebe Grüße!
Ich muss zugeben, dass ich täglich 20 Minuten in Hula Hopp investiere, da es meiner Rückenmuskulatur sehr gut tut, da ich einen 11 Stunden Job im Sitzen habe. Und genau diese Minuten baue ich in meinen Tagesablauf auch ein. Alles andere ist nur Rennen nach der Uhr und das macht einen auf Dauer dann unzufrieden und kaputt. LG Romy
Es spricht ja auch nichts dagegen, sich gezielt passende Dinge aus der endlosen Liste an Empfehlungen, Ratschlägen und Routinen herauszusuchen. Hauptsache, es tut einem gut und stresst nicht einfach nur. Wenn ich 11 Stunden lese, bekommt die Teamleiterin in mir nervöse Zuckungen – was machst du nur, dass die gesetzl. Regelungen nicht gelten?
Liebe Grüße!
Liebe Vanessa,
da ist was dran 😉 Durch die ganzen Tipps und Tricks kann man sich leicht überfordert fühlen! Das Scheitern ist im Prinzip vorprogrammiert, wenn man die ganzen Empfehlungen umsetzen würde. Ich finde, man sollte seine Erwartungen in diesem Fall nicht zu hoch ansetzen. Einige Punkte lassen sich sicher gut in den Alltag integrieren, z.B. eine Morgenroutine oder ein Spaziergang um die Mittagszeit. Das Wichtigste heutzutage sind aber auch in meinen Augen tatsächlich die „5 Minuten mit dem Atomkraftwerk“ – also was auch immer einem Energie schenkt.
Liebe Grüße
Rebecca
Die Erwartungen an sich selbst etwas runterschrauben und Zeit zum Aufladen der Akkus einplanen – so klingt das ganze schon viel entspannter! Das Atomkraftwerk steht ja hier für meinen Mann, ist aber anders gemeint – ich behaupte ja gerne, ich würde neben einem Atomkraftwerk schlafen, weil es neben ihm so heiß ist 🥵.
Liebe Grüße
Vanessa
Strammes Programm was du da vorlegst. So ganz ohne Tagesroutine geht’s tatsächlich nicht und wenn der Sportanteil nicht zu kurz kommen soll, ist das Timing der Routine unerlässlich. Für jemanden, der einen acht Stunden Arbeitstag hat, ist es oftmals unerlässlich, früh (manche sagen zu nachtschlafender Zeit) aufzustehen, um beispielsweise eine Rund zu joggen. Routine hilft, da sie irgendwann nicht mehr hinterfragt wird. Wenn ich aber ehrlich bin, hätte ich gerne die Routine von Mitkommentator Martin, leider muss ich noch ein paar Jährchen arbeiten. Aber dann…… 😉
Bei so einem Programm wären doch die acht Stunden Arbeit dazwischen wie Urlaub 😄. Ich bin ganz froh, dass ich das mit dem Sport vor der Arbeit einigermaßen hinbekomme aber beim Rest drücke ich mal ganz großzügig die Augen zu. Von Routine kann beim Frühsport allerdings keine Rede sein, denn der wird jeden Tag aufs Neue hinterfragt. Früh morgens bin ich nur noch nicht kreativ genug für Ausreden also bleibt mir keine andere Wahl als es einfach durchzuziehen. Wie das später mal ohne Arbeit läuft, weiß ich noch nicht – im Urlaub funktioniert das nämlich überhaupt nicht. Ist aber noch lange hin…
Moin, diese Liste klingt ehrlich gesagt nach Stress, den man ja eigentlich laut den Empfehlungen der Fachleuchte vermeiden sollte.
Am besten gefällt mir die Me-Time und das Spazieren gehen, also alles was sich irgendwie nach Entspannung anhört und Balance-Übungen beim Zähne putzen. Damit habe ich vor einiger Zeit begonnen und so habe ich meine fiesen Rückenschmerzen wenigstens etwas in den Griff bekommen. 🙂
Liebe Grüße
Gabi
Schön, wenn eine kleine Übung so einen großen Effekt hat. Das Vermeiden von Stress trägt aber sicher auch mehr zum Wohlbefinden bei, als es alle Punkte der Liste zusammen tun würden 😄
Liebe Grüße
Vanessa
Hallo,
dein Beitrag hat mir total aus der Seele gesprochen! Diese „nur 5, 10, 15 Minuten täglich“-Versprechen, die uns dauernd begegnen, finde ich auch so anstrengend und unrealistisch. Es ist doch total wichtig, sich selbst den Raum zu lassen – für kreative Pausen, echtes Erleben und einfach mal „Nichtstun“. Genau das, was du mit deinem kuscheligen 5-Minuten-Ritual so wunderbar beschreibst, ist für mich auch der Schlüssel zu mehr Lebensqualität.
Ich mag deinen ehrlichen Blick auf Selbstoptimierung: Ja, Routinen und kleine Rituale sind toll, aber sie dürfen uns nicht zum Hamsterrad machen. Und es ist so wichtig, sich nicht von unrealistischen Erwartungen stressen zu lassen. Die Zeit gehört uns – und wir entscheiden, wie wir sie nutzen.
Danke für diese sympathische Erinnerung, den Tag auch mal locker anzugehen und nicht jede Minute durchzuplanen. Ganz genau mein Ding!
Hab einen entspannten Tag!
Liebe Grüße
Saskia Katharina
Nicht wahr? Ich kann es nicht mehr hören, diese 5 Minuten hier, 10 Minuten da. Ich habe ja nicht generell etwas gegen Selbstoptimierung und probiere auch gerne mal Neues aus. Nur darf es nicht in Stress und Zwang ausarten – wer will schon im Hamsterrad strampeln. Wenn dann jemand meint, er hätte eine glorreiche Idee zur Lebensverbesserung, kommt mir instinktiv der Gedanke: „Finger weg von meiner Zeit!“
Ein entspannter Gruß zurück!
Vanessa
Na klar habe ich feste Abläufe wie aufstehen, Zähneputzen, Anziehen, Tee kochen … Diese gewohnten Abläufe besonders am Morgen gehören zum Alltag dazu, warum sollte man die Reihenfolge verändern, wenn sie sich einmal bewährt hat? Ich habe das nur nie Routine genannt.
In zwei Minuten auf dem Laufenden bleiben, da wüsste ich gerne, wie das geht!
Liebe Grüße
Susanna
Naja, wahrscheinlich müsste man nur 10 Minuten täglich „Queerlesen“ trainieren, dann hat man die Zeitung in zwei Minuten gescannt 😉. Wie haben wir es nur geschafft, ganz ohne Routinen so alt zu werden und nicht völlig zu verlottern? Aber mal im Ernst, irgendwie ist doch alles schon da aber es lässt sich halt besser verkaufen, wenn man dem Kind einen neuen Namen und ein schickes Kleid gibt.
Liebe Grüße
Vanessa
Hey,
danke für den Beitrag und die Tabelle, die ich super finde 🙂 und mich auch zum Lachen brachte.
Gut, meine Routinen habe ich auch, es klappt auch nicht anders, da ich morgens jede Minute einplane um pünktlich zur Arbeit zu fahren. Da ich in eine Innenstadt fahren muss, würde der Berufsverkehr nur ein paar Minuten später eine Menge Nerven kosten. Auf der Arbeit darf ich mal kreativ sein, ausser die festgelegen Einheiten und abends, gut, duschen, essen… und bis zum Schlafengehen mache ich eben mal nichts geplantes :).
Liebe Grüße!
Den Berufsverkehr zu meiden, habe ich inzwischen aufgegeben aber ich gebe zu, auf die Sommerferien freue ich mich riesig – leere Straßen und auch wenn mein Urlaub schon wieder rum ist, wenn hier die Ferien anfangen, ist es doch eine recht entspannte Zeit. Und ein bisschen Struktur hat wohl jeder, zumindest was die Arbeitstage angeht. Da finde ich es umso wichtiger, auch mal etwas Freiraum einzuplanen (bzw. nicht planen, sondern einfach haben 😄).
Liebe Grüße!
Du sagst es, neben den normalen Sachen wie schlafen, essen und Arbeiten, bleibt gar nicht mehr so viel übrig. Ich habe keine Kinder und will gar nicht wissen, wie ich meinen Alltag mit Kindern bewältigen sollte! Da muss ich wirklich sagen, ist Homeoffice ja ein reiner Segen. Pendelzeit ist sowas von Zeitverschwendung.
Ich versuche den Haushalt, sprich Putzpläne zu optimieren. Aber bisher ist da noch keine gute Idee bei gewesen, Ich mache ohnehin schon jeden Tag ein bisschen, statt an einem Tag alles, das würde mich viel zu überwältigen. Aber bei den ganzen tollen Tipps summieren sich die Minuten und Aufgaben ja auch ins unermäßliche.
Insgesamt ist mein Alltag durchaus mit Routinen durchgetaktet. Aber eine der Routinen ist: spätestens um 20 Uhr gammel ich auf der Couch rum und lasse mich berieseln.
Wichtig ist, selbst wenn man Routinen hat, die den Alltag ja durchaus erleichtern können, man darf sich nicht gezwungen fühlen, auch alles zu machen. Das Leben kommt immer dazwischen und wenn man nicht alles abgehakt hat, ist das halt so. Sie sind eine Stütze, mehr nicht.
LG, Rahel
Ich frage mich auch oft, wie Eltern das alles eigentlich hinbekommen – andererseits wächst man ja mit seinen Aufgaben und wenn einem nichts anderes übrig bleibt, muss es wohl auch einfach so gehen. Ich mache auch lieber regelmäßig ein bisschen im Haushalt, statt mir alles für einen Tag aufzusparen. Dann braucht es auch keine Putzpläne, man wuselt sich halt so durch und irgendwie ist es dann auch sauber (genug). Das mit den 20 Uhr versuche ich auch immer anzuvisieren aber irgendwie klappt es selten. Vor allem im Sommer, wenn man noch ewig im Garten herumtüddelt und es so lange hell ist. Früh schlafen zu gehen ist bei mir eher eine Winterroutine…
Liebe Grüße
Vanessa
😂😂😂😂
You Made my Day.
Juhu 😊
Ertappt! Achja… es ist so verlockend. Isoliert betrachtet wirken sie immer sehr machbar und in den Alltag integrierbar. Aber als Ganzes hat man dann auch die übrigen Stunden des Tages vollgestopft und es fühlt sich nur noch nach Abhaken an. Allen voran auch die Dinge, die eigentlich Spaß machen sollen.
Es ist das Dilemma aus „Ich will das und das und das schaffen. Aber wie kriege ich es unter? Achja, jeden Tag 5/10/15 Minuten. Sollte ich hinkriegen!“ Aber da muss ich mich auch als Mensch begreifen, dass das maximal drei solcher Tätigkeiten sein könne, auch wenn es technisch gesehen viel viel mehr sein könnten. Wie du sagst – wir brauchen die Leerlaufzeiten, um zu leben und zu genießen. Und akzeptieren, dass dieses Dilemma nicht gelöst werden kann, weil ich immer mehr machen will als ich Zeit habe :’D
Sich aus all den Zielen und Wünschen die wichtigsten drei auszusuchen, ist bestimmt ein hilfreicher Ansatz. Manchmal muss man zugunsten einer Sache auf eine andere verzichten. Und oft sind es ja Zeitfresser wie Social Media, die man super einfach streichen könnte. Irgendwo hat aber jeder Tag seine Grenzen und da sollten Spaß und Genuss nicht zu kurz kommen. Sonst hat man zwar am Ende alles geschafft, ist aber ein unglücklicher Miesepeter 🥴