# LLMs.txt - Sitemap for AI content discovery # Queen All > Minimalismus, Mindset, Finanzen und alles was sonst noch interessant ist. --- ## Seiten ## Seiten - [Finde deine Antreiber](https://www.queen-all.com/finde-deine-antreiber/): - [Meine Leseecke [Blogroll]](https://www.queen-all.com/meine-leseliste/): Ganz nach dem Motto „Lesen bildet“ stelle ich euch an dieser Stelle meine Lieblingsblogs vor. Neue Inhalte habe ich früher... - [Kontakt](https://www.queen-all.com/kontakt-2/): Impressum Cookie Richtlinie EU Datenschutzerklärung - [Cookie-Richtlinie (EU)](https://www.queen-all.com/cookie-richtlinie-eu/): - [Über ...](https://www.queen-all.com/ueber/): Wer hier schreibt? Eine Leseratte (wie langweilig, ich weiß), die alles verschlingt, was sie in die Finger bekommt. 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Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie bereitwillig wir sie hergeben! - [Lächeln und winken](https://www.queen-all.com/2025/03/17/laecheln-und-winken/): Die Welt mag ein Dorf sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir alle dieselbe Sprache sprechen. Oder deckt ihr euch mit einem Teppich zu? - [Es dauert, solange es dauert!](https://www.queen-all.com/2025/03/10/es-dauert/): Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit aus. - [Mensch Mädels!](https://www.queen-all.com/2025/03/03/mensch-maedels/): Wozu braucht es denn noch einen Frauentag? Wir sind doch längst gleichberechtigt - NICHT! Und nein, es geht hier nicht um Blumen! - [NICHT ANFASSEN - Von Begegnungen und Berührungen](https://www.queen-all.com/2025/02/24/nicht-anfassen/): Hinterlasse alles, wie du es vorgefunden hast und FASS BLOSS NIX AN - tja, Fische interessieren sich nicht für unsere Regeln. - [Wie viel weniger ist zu wenig?](https://www.queen-all.com/2025/02/17/wie-viel-weniger-ist-zu-wenig/): Ausmisten bis der Arzt kommt - man kann es ja mit allem übertreiben. Die richtige Menge an mehr oder weniger ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. - [Ein Herz für Umzugshelfer](https://www.queen-all.com/2025/02/10/umzugshelfer/): Warum ist die Kiste so abartig schwer, hast du da etwa Steine drin? - Äh, womöglich?! - [Fragen über Fragen](https://www.queen-all.com/2025/02/03/fragen-ueber-fragen/): Was würdest du fragen, wenn die Antwort nicht "42" sondern "ja" wäre? Wenn das Lesen im Grübeln endet, muss das Ziel nicht verfehlt sein. - [Wahlprogramm](https://www.queen-all.com/2025/01/27/wahlprogramm/): Stellt euch vor es ist Wahl - und alle gehen hin. Nicht zu wählen ist nicht nur keine Lösung sondern am Ende auch die Wahl, das womöglich schlimmste Ergebnis zuzulassen. - [Linker Arm ganz schwer - Autogenes Training im Selbstversuch](https://www.queen-all.com/2025/01/20/linker-arm-ganz-schwer/): Nach einem Zufallsfund im Büchertauschregal habe ich mich an den Selbstversuch mit Autogenem Training gewagt. Erfolg? Fehlanzeige! - [Trübe Aussichten - Ein Nachruf](https://www.queen-all.com/2025/01/13/truebe-aussichten-ein-nachruf/): Mit einer Träne im Auge wird aussortiert. Das Trockentauchen hat keinen Platz mehr in unserem Leben, die Ausrüstung kann weg. - [Veränderung – Verbesserung - Verschlimmbesserung](https://www.queen-all.com/2025/01/06/veraenderung-verbesserung-verschlimmbesserung/): Anders ist nicht immer besser aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Doch Veränderung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung. - [Huch, das ging schnell!](https://www.queen-all.com/2024/12/30/huch-das-ging-schnell/): Hoppla, schon wieder ein Jahr rum. Und als wäre ich nicht fleißig genug gewesen, gibt´s ausnahmsweise auch noch DIY-Weihnachtsgeschenke. - [Einen Scheiß muss ich](https://www.queen-all.com/2024/12/23/einen-scheiss-muss-ich/): Es gibt ja gute und schlechte Gewohnheiten. Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - [Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden…](https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/): Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - [Der Lack ist ab](https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/): Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - [Der Fluch mit dem Segen](https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/): Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - [Der beste Deal am Black Friday](https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/): Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - [Salz auf der Haut und Wasser im Ohr](https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/): So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - [Mein Erfolg gehört mir](https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/): Finger weg von meinen Lorbeeren! - [Ein Geschenk an mich selbst](https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/): Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - [Minimalismus an der Börse](https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/): Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - [Was mit Medien](https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/): Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - [Störfaktor Kunde](https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/): Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - [Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten](https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/): Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - [Du wirst doch eh nass!](https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/): Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - [Die Geschichte der Schubladen](https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/): Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - [Eine Hass-Liebe](https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/): Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - [O´zapft is!](https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/): Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - [Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft](https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/): Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - [Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere](https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/): Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - [Achtung Ansteckung!](https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/): Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum... - [Danke für nichts?](https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/): Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - [In Nerd-Wissen abtauchen](https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/): Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - [Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt…](https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/): Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - [Coole Sache](https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/): Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - [Chill mal](https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/): Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - [Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte?](https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/): Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - [Gärtnern mit Anfängern](https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/): Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - [Hokuspokus Horuskopus](https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/): Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - [Das Introvertierchen](https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/): Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - [Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt](https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/): Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - [Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung?](https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/): Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - [8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst!](https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/): Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - [Liebes zukünftiges Ich](https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/): Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - [Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument](https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/): Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - [Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten](https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/): Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - [Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen](https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/): Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - [Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen](https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/): Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - [Inventur – jetzt doch!](https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/): Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - [DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter](https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/): Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - [Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs](https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/): Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - [[K]eine Perle](https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/): Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - [Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet](https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/): Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - [Klassentreffen](https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/): Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - [Helau - oder so ähnlich?](https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/): Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - [Ein Buch, das Lachfältchen zaubert](https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/): "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - [Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch](https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/): Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - [Altern im Blindflug](https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/): Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - [Platz da!](https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/): Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - [Aus Versehen Selbstversorger](https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/): Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - [Ist das Kunst oder kann das weg?](https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/): Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob... - [Ganz schön teuer](https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/): Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - [Willkommen in der Ödnis](https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/): Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - [In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen](https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/): Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - [Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram](https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/): Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - [Was wirklich wichtig ist](https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/): Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - [Schlüsselfertig und doch nicht fertig](https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/): Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - [Mehr Meer bitte!](https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/): Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - [Massenproduktion und kein Ende in Sicht](https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/): Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - [Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom](https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/): Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - [Namen sind Schall und Rauch](https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/): Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - [[K]ein Baum?](https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/): Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher... - [Digitale Leuchtfeuer](https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/): Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - [Entschleunigung lernt man im Garten](https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/): Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - [Vom Loslassen und Festhalten](https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/): Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - [Es weihnachtet sehr – jetzt schon?!](https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/): Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - [Voll verstrahlt durch den Tag](https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/): Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen... - [Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte?](https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/): So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - [Wenn Geld keine Rolle spielt](https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/): Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - [Verloren Worte](https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/): Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - [Vertrauen – ohne geht nichts!](https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/): Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - [Körperschmuck](https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/): Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - [Homeoffice == out of office](https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/): Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - [Zu viel Platz?](https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/): Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. Da heißt es wachsam bleiben! - [Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger](https://www.queen-all.com/2023/09/25/routinen-lahmer-trott-und-genialer-gamechanger/): Im Nirgendwo zwischen lahmem Trott und genialem Gamechanger - Routinen und Rituale erleichtern unser Leben, sind aber auch gefährlich bequem. - [Glück im Hosentaschenformat](https://www.queen-all.com/2023/09/18/glueck-im-hosentaschenformat/): Warum nur sind wir so geizig mit unserem Lächeln - es kostet uns nichts. Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - [For The Ocean](https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/): Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - [Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt](https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/): Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - [Hautsache, die Sonne scheint](https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/): Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - [Humor ist, wenn man trotzdem lacht](https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/): Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - [Ende, aus, vorbei](https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/): Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - [Standschäden](https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/): Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die... - [Mache ich mir zu wenig Sorgen?](https://www.queen-all.com/2023/07/31/sorgen-ueber-sorgen-und-die-inflationsangst/): Die meisten haben es schon wieder vergessen, in Europa gibt es einen Krieg. Noch vor einem Jahr war das Geheule... - [Heilig´s Blechle](https://www.queen-all.com/2023/07/24/heiligs-blechle/): In Deutschland haben wir ja schon ein ganz inniges Verhältnis zu diesem Fortbewegungsmittel mit vier Rädern. Und doch scheiden sich... - [Über den Umgang mit Büchern](https://www.queen-all.com/2023/07/17/ueber-den-umgang-mit-buechern/): Dank des Beitrags von Sabiene bin ich über diesen schönen Artikel von Bücher wie Sterne gestolpert. Er gibt unumwunden zu,... - [Sein erstes Mal](https://www.queen-all.com/2023/07/13/sein-erstes-mal/): Mein Mann ist was das Essen angeht ein „echter Schwob“,  wie man so schön sagt. Was der Bauer nicht kennt,... - [Na dann gute Nacht](https://www.queen-all.com/2023/07/10/na-dann-gute-nacht/): Manchmal kommt es vor, dass man sich wie ein Alien fühlt. Man sitzt in einer Runde Menschen, die fröhlich über... - [Wovor hast du Angst?](https://www.queen-all.com/2023/07/03/wovor-hast-du-angst/): Angst ist ein guter Antreiber. Denn Angst kann uns in den Angriffsmodus versetzen und zum Handeln motivieren. Oder in den... - [Kluge Worte](https://www.queen-all.com/2023/06/26/kluge-worte/): Diese Sammlung ist mit Abstand das schwierigste, was ich bis dato hier veröffentlicht habe. Denn kluge Worte gibt es unendlich... - [Märchenstunde](https://www.queen-all.com/2023/06/19/maerchenstunde/): Aus meiner Kindheit sind mir ein paar Dinge nachhaltig in Erinnerung geblieben. Auch wenn ich mich nicht mehr entsinnen kann,... - [Meine 10-Punkte-Sommer-Wish-List](https://www.queen-all.com/2023/06/12/meine-10-punkte-sommer-wish-list/): Irgendwie hat etwas in mir sich geweigert, es als Todo-Liste zu betiteln. Das klingt einfach zu sehr nach Arbeit oder... - [Wenn Leidenschaft Leiden schafft…](https://www.queen-all.com/2023/06/05/wenn-leidenschaft-leiden-schafft/): ...  und warum ich am liebsten eine Schreinerlehre machen würde. Ich habe ja viele kleine und große Leidenschaften. Manche Hobbies... - [Kann man Resilienz lernen?](https://www.queen-all.com/2023/05/29/kann-man-resilienz-lernen/): Irgendwann stand ich mal vor der Herausforderung, den Begriff Resilienz erklären zu müssen. Denn auch wenn der Begriff ganz selbstverständlich... - [Die große Frage nach dem Sinn](https://www.queen-all.com/2023/05/26/die-grosse-frage-nach-dem-sinn/): Diese Woche hat Judith Peters von Sympatexter die Challenge Blog your Purpose gestartet. Die Frage von Judith: Was will ich... - [Einfach(es) Essen](https://www.queen-all.com/2023/05/22/einfaches-essen/): Wenn ich Hunger habe, will ich einfach essen – in jeder Hinsicht. Ans Kochen denken wir hier meistens erst, wenn... - [Minimalistisch waschen – ein Versehen](https://www.queen-all.com/2023/05/15/minimalistisch-waschen-ein-versehen/): Es gibt ja viele Rezepte für DIY Waschmittel – von Kastanien über Waschnüsse bis Natron und Waschsoda gibt es einiges,... - [Nur Geduld – wenn Ausdauer sich auszahlt](https://www.queen-all.com/2023/05/08/nur-geduld-wenn-ausdauer-sich-auszahlt/): Wer kennt sie nicht, die Warteschleife beim Kundenservice eines beliebigen Unternehmens. Oft hinterlegt mit nervtötender Musik, gerne unterbrochen von Werbeansagen... - [Die Schattenseiten des Minimalismus – was einem vorher keiner erzählt](https://www.queen-all.com/2023/05/01/die-schattenseiten-des-minimalismus-was-einem-vorher-keiner-erzaehlt/): Achtung – das ist jetzt alles nicht ganz ernst gemeint... Sodele (das ist schwäbisch für ‚na also‘), die Wohnung ist... - [Hausbau – nur etwas für Mutige (inklusive ALLER Nebenkosten)](https://www.queen-all.com/2023/04/24/hausbau-nur-etwas-fuer-mutige-inklusive-aller-nebenkosten/): Angesichts steigender Preise und gleichzeitig knapper werdendem Wohnraum, stellt sich für manch einen die Frage, wie man den in Zukunft... - [Überirdische Ausstrahlung dank regelmäßiger Einnahme von Gänseblümchen](https://www.queen-all.com/2023/04/17/ueberirdische-ausstrahlung-dank-regelmaessiger-einnahme-von-gaensebluemchen/): Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit diversen Kreativitätstechniken beschäftigt um den Kopf für neue Herangehensweisen und alternative Lösungsideen... - [Feminismus vs. Unconscious Bias](https://www.queen-all.com/2023/04/10/feminismus-vs-unconscious-bias/): Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März diesen Jahres gab es wieder viele Debatten und Aktionen rund um das Thema Gleichberechtigung.... - [Ich trage heute ein fröhliches Schwarz](https://www.queen-all.com/2023/04/03/ich-trage-heute-ein-froehliches-schwarz/): Wer schon länger hier mitliest, hat vielleicht am Rande registriert, dass ich farblich nicht unbedingt regenbogenmäßig aufgestellt bin. In der... - [So viel Zeug - vom Umziehen und Bäumen](https://www.queen-all.com/2023/03/27/so-viel-zeug-vom-umziehen-und-baeumen/): Zwei Dumme, ein Gedanke. Oder wie ich neulich an dieser Stelle gelesen habe: If you don´t like where you are,... - [Die Archäologie des Ausmistens](https://www.queen-all.com/2023/03/20/die-archaeologie-des-ausmistens/): Im Gegensatz zur Lifestyle-Inflation geht es im Minimalismus um die bewusste Reduzierung auf das Wesentliche. Dabei gibt es jedoch keine... - [Mehr Zeit und Geld dank easy Haushalts-Hacks](https://www.queen-all.com/2023/03/13/mehr-zeit-und-geld-dank-easy-haushalts-hacks/): Wahrscheinlich hätte ich als Kind von meinen Großeltern richtig viel lernen können. All die Geheimtipps und Lifehacks sind im Grunde... - [Unfreiwilliges Skin Fasting | Kooperation](https://www.queen-all.com/2023/03/09/unfreiwilliges-skin-fasting-kooperation/): Werbung | Von einem vollgestopften Badezimmerschrank wie zugestellten Flächen mit unzähligen Pflege- und Kosmetikprodukten habe ich noch nie viel gehalten.... - [Warum ich sämtliche Challenges ignoriere](https://www.queen-all.com/2023/03/06/warum-ich-saemtliche-challenges-ignoriere/): Wer sein Verhalten ändern möchte, ist in der Regel unzufrieden. Da ist der Wunsch nach einer radikalen Veränderung oft groß,... - [Was soll das nur mit diesen Trends?](https://www.queen-all.com/2023/02/27/was-soll-das-nur-mit-diesen-trends/): Na, schon die neuesten Trends für die kommende Bikini-Session gecheckt? Und die heißesten Aktien ins Depot gelegt? Und was ist... - [Kollegen aus der Vorhölle – ein satirischer Rundumschlag](https://www.queen-all.com/2023/02/20/kollegen-aus-der-vorhoelle-ein-satirischer-rundumschlag/): Strategische Inkompetenz, Bullshit-Bingo und faule Sesselpupser – wer kennt sie nicht, die Situationen, in denen uns die geliebten Kollegen mal... - [Augen zu und durch, Fiffi!](https://www.queen-all.com/2023/02/13/augen-zu-und-durch-fifi/): Unser Alltagstrott sorgt dafür, dass vieles routiniert und ohne großen Aufwand ablaufen kann. Morgens aufstehen, Zähne putzen, anziehen und sich... - [Cluttercore – ist der Minimalismus jetzt tot?](https://www.queen-all.com/2023/02/06/cluttercore-ist-der-minimalismus-jetzt-tot/): Scheint, dass die Menschen genug von sterilen und durchgestylten Bildern von minimalistischen Einrichtungen haben. Wie das dann so ist, entwickelt... - [Bin ich schön? Ja, vielleicht, nein, natürlich, manchmal…](https://www.queen-all.com/2023/01/30/bin-ich-schoen-ja-vielleicht-nein-natuerlich-manchmal/): Erstaunlicherweise erlauben wir uns ganz selbstverständlich ein Urteil zu fällen, über das Aussehen von anderen Menschen. Meist kennen wir sie... - [Wir müssen reden – über Geld in der Partnerschaft](https://www.queen-all.com/2023/01/23/wir-muessen-reden-ueber-geld-in-der-partnerschaft/): Irgendwie ist es ja seltsam. Einerseits sind die Menschen, vor allem die Frauen, unabhängig wie noch nie in unserer heutigen... - [Meine ‚Fuck it List‘](https://www.queen-all.com/2023/01/22/meine-fuck-it-list/): Auf Anregung von Christof von einfach bewusst habe ich es mir mal so richtig gemütlich gemacht und alles aufgeschrieben, was... - [Zielsicher die richtige Warteschlange finden](https://www.queen-all.com/2023/01/16/zielsicher-die-richtige-warteschlange-finden/): Wann sind wir eigentlich alle so ungeduldig geworden. Kaum müssen wir einmal 5 Sekunden irgendwo warten, zückt die Hand schon... - [Mehr Geld für Wechselwillige? Fragen die man als Bewerber stellen sollte](https://www.queen-all.com/2023/01/13/mehr-geld-fuer-wechselwillige-fragen-die-man-als-bewerber-stellen-sollte/): Der klassische Bewerbungsprozess hat immer mehr ausgedient. Die Zeiten, in denen man seine Unterlage, Zeugnisse, Lebenslauf und nicht zu vergessen... - [Ressourcenumverteilung oder warum ich Steine mit mir herumtrage](https://www.queen-all.com/2023/01/09/ressourcenumverteilung-oder-warum-ich-steine-mit-mir-herumtrage/): Als kreativer und handwerklich nicht völlig unbegabter Mensch macht er mir unheimlich viel Spaß, neue Dinge zu erschaffen. Schon als... - [Du bist was du isst – die perfekte Ernährungsweise](https://www.queen-all.com/2023/01/02/du-bist-was-du-isst-die-perfekte-ernaehrungsweise/): Es heißt ja immer, Religion sei kein geeignetes Thema für Smalltalk und darüber spricht man nicht. Doch wenn man sich... - [Bloggeburtstag – mein Baby wird 1 Jahr alt](https://www.queen-all.com/2022/12/28/bloggeburtstag-mein-baby-wird-1-jahr-alt/): Der erste Artikel auf diesem Block ist heute vor einem Jahr erschienen. Auweia, das kann ich mir selbst gar nicht... - [Zusammenleben einem Sabotier](https://www.queen-all.com/2022/12/26/zusammenleben-einem-sabotier/): Wer sich die vier Wände mit anderen Menschen teilt, muss oft Kompromisse eingehen. Wenn der eine es eher bunt und... - [Sparen statt Konsumfest? Wie wir die Feiertage für unsere Finanzen nutzen können.](https://www.queen-all.com/2022/12/19/sparen-statt-konsumfest-wie-wir-die-feiertage-fuer-unsere-finanzen-nutzen-koennen/): Rund um Weihnachten denkt ja jeder erst mal an Geschenke und leckeres Essen. Dazu noch Weihnachtsmarktbesuche und andere gesellige Zusammentreffen.... - [Wo sehen Sie sich in 5 Jahren – Fragen, die wir uns nicht nur im Bewerbungsgespräch stellen (lassen) sollten](https://www.queen-all.com/2022/12/12/wo-sehen-sie-sich-in-5-jahren-fragen-die-wir-uns-nicht-nur-im-bewerbungsgespraech-stellen-lassen-sollten/): Meine Job bringt es mit unter anderem sich, dass ich regelmäßig sehr viele Fragen an ganz unterschiedliche Menschen richten darf.... - [Minimalistische Weihnachtsbäckerei](https://www.queen-all.com/2022/12/09/minimalistische-weihnachtsbaeckerei/): Ich habe ja einen Heidenrespekt vor all denen, die vor Weihnachten gefühlt 1000 verschiedene Sorten Plätzchen backen. Mal abgesehen davon,... - [Vorher, Nachher – ein Kraftakt](https://www.queen-all.com/2022/12/05/vorher-nachher-ein-kraftakt/): Irgendwann kommt ein Punkt, an dem es kippt. Von „Das kann man ja noch brauchen“ zu „Keine Ahnung, wofür das... - [24 Türchen [Irr-]Sinn](https://www.queen-all.com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/): Was ist das eigentlich mit den Adventskalendern? ! Früher gab es so einen ganz einfachen Kalender mit 24 kleinen Stückchen... - [Von 0 auf 180 - Bombenstimmung](https://www.queen-all.com/2022/11/21/von-0-auf-180-was-treibt-dich-an/): Wir alle kennen das. In bestimmten Situationen oder bei bestimmten Aussagen sind wir sofort auf 180 und sehen Rot. Oft... - [Der Countdown läuft - Geschenke für jedes Budget](https://www.queen-all.com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/): Glücklich, wer sich frei von sämtlichen Verpflichtungen gemacht hat. Gerade an den Feiertagen, auf die wir uns ja freuen und... - [Persönliche Entwicklung durch Yoga](https://www.queen-all.com/2022/11/10/persoenliche-entwicklung-durch-yoga/): Ich darf mich heute sehr glücklich schätzen, dass sich Julia von einfachfreileben die Zeit genommen hat, einen Gastartikel für meinen... - [Schokolade, die nicht dick macht](https://www.queen-all.com/2022/11/07/schokolade-die-nicht-dick-macht/): In ihrer Blogparade stellt Julia von einfach frei leben die wirklich sehr spannende Frage „Wie wollen wir leben? “. Während... - [Bin ich schon Alteisen – oder doch Goldgrube?](https://www.queen-all.com/2022/11/03/bin-ich-schon-alteisen-oder-doch-goldgrube/): Mia Brummer fragt in ihrer Blogparade „für was sind Frauen ab 50 überhaupt noch gut? “. Wow, da ist mir... - [Was ich mit 1 Million Euro machen würde](https://www.queen-all.com/2022/10/31/was-ich-mit-1-million-euro-machen-wuerde/): Nadine von Coasting to FIRE fragt in ihrer Blogparade „Was würdest du mit 1 Million Euro machen? “ Ich glaube,... - [Wer bin ich ohne meine Dinge?](https://www.queen-all.com/2022/10/28/wer-bin-ich-ohne-meine-dinge/): Loslassen ist ja so ein Buzzword, alles soll gehen. Schlechte Gedanken und Gefühle sollen wir gehen lassen, ToDo-Listen um unwichtige... - [Tod dem Nippes!](https://www.queen-all.com/2022/10/24/tod-dem-nippes/): Die Rechnung geht kinderleicht, je weniger ich in meinem Haushalt horte, desto weniger muss ich pflegen, aufräumen und putzen. Ein... - [Was kostet Kein Kind](https://www.queen-all.com/2022/10/17/was-kostet-kein-kind/): Oft werden die Kosten kalkuliert, die man veranschlagen muss, wenn man ein Kind versorgen muss (ich staune bei Bekannten schon... - [Wenn der gesunde Menschenverstand aussetzt](https://www.queen-all.com/2022/10/10/herzkreis-what-the-f/): Da stöbert man durch interessante Artikel im Internet, denkt sich nichts Böses und dann stößt man auf DAS Utopia –... - [Dinge, die du tun solltest, wenn du gerne putzt](https://www.queen-all.com/2022/10/03/dinge-die-ihr-tun-solltet-wenn-ihr-gerne-putzt/): Eingefleischte Minimalisten schwärmen ja immer wieder gerne davon, wie schnell doch die alltägliche Putzroutine geht, wenn man weniger Krempel hat.... - [Kleine Veränderungen, große Erfolge](https://www.queen-all.com/2022/09/26/kleine-veraenderungen-grosse-erfolge/): Der Mensch ist typischerweise ein echtes Gewohnheitstier. Veränderungen machen uns generell erst einmal Angst. Das passiert meist unbewusst und oft... - [Es geht wieder los](https://www.queen-all.com/2022/09/25/es-geht-wieder-los/): Gefühlt hat das Jahr gerade erst begonnen, schon neigt es sich wieder dem Ende zu. Die Tage werden wieder kürzer... - [DIY-Trend – teuer selbst gemacht](https://www.queen-all.com/2022/09/19/diy-trend-teuer-selbst-gemacht/): Mittlerweile gibt es ja so ziemlich für alles eine bzw. unendlich viele DIY-Anleitungen im Netz. Egal, ob es sich um... - [Finanzpsychologie – so leicht bist du manipulierbar](https://www.queen-all.com/2022/09/12/finanzpsychologie-von-ankern-wein-und-hoehlenmenschen/): Von wegen Zahlen, Daten, Fakten. Das Thema Geld ist durchaus ein emotionales, auch wenn wir das oft gar nicht bewusst... - [Bücher, die ihr unbedingt gelesen haben müsst](https://www.queen-all.com/2022/09/05/buecher-die-ihr-unbedingt-gelesen-haben-muesst/): Also – ich liebe ja Listen mit Buchempfehlungen. Allerdings kaufe ich kaum eines dieser Bücher am Ende wirklich. Das mag... - [Flohmarkt - Schnäppchenparadies oder Zeitverschwendung?](https://www.queen-all.com/2022/08/29/flohmarkt-ueberfluessiger-zeitvertreib/): Aufgrund der unverhofften Verkettung glücklicher wie unglücklicher Ereignisse habe ich mich an einem Samstagvormittag sehr früh in der Großstadt auf... - [Sommer, Sonne, Schweißgeruch](https://www.queen-all.com/2022/08/25/sommer-sonne-schweissgeruch/): Kaum klettern die Temperaturen steigt auch das Risiko für unerwünschte Geruchsbelästigung. Besonders erfreulich (nicht! ) ist das in öffentlichen Verkehrsmitteln... - [Kreativ auf Kommando – aber klar doch…](https://www.queen-all.com/2022/08/22/kreativ-auf-kommando-aber-klar-doch/): „Sei doch einfach mal kreativ und mach mir bis heute Abend einen Lösungsvorschlag! “ So oder so ähnlich haben wir... - [Ich mach mich nackig](https://www.queen-all.com/2022/08/15/ich-mach-mich-nackig/): Nicht das, was ihr denkt! Natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn ich sammle Punkte. Meine Daten sind wertvoll, ein begehrtes... - [Menschen aussortieren](https://www.queen-all.com/2022/08/08/menschen-aussortieren/): Was im ersten Moment hart klingt ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess im Leben. Die wenigsten pflegen noch im hohen... - [Teures Pipi](https://www.queen-all.com/2022/08/01/teures-pipi/): Wer im Supermarkt oder in der Drogerie ein bisschen Langeweile hat, kann sich in der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel mal durch... - [Staycation – Urlaub für Daheimgebliebene](https://www.queen-all.com/2022/07/25/staycation-urlaub-fuer-daheimgebliebene/): Sommer und Urlaub gehören für viele untrennbar zusammen. Nicht nur bei Familien, die an die Schulferien gebunden sind. Fast jeder... - [Eins raus - eins bleibt](https://www.queen-all.com/2022/07/21/eins-raus-eins-bleibt/): Wenn man mal eine Weile etwas minimalistisch unterwegs ist und generell nicht so gerne auf Shopping-Tour geht zeigt sich das... - [Souvenirs – Konsumsünden im Urlaub](https://www.queen-all.com/2022/07/18/souvenirs-konsumsuenden-im-urlaub/): Der Sommer, egal wie gut oder schlecht das Wetter mitspielt, ist und bleibt die klassische Reisezeit. Und ganz egal, wo... - [Freiwillige Steuererklärung oder freiwillig Geld verschenken?](https://www.queen-all.com/2022/07/11/freiwillige-steuererklaerung-oder-geld-verschenken/): Einmal im Jahr schließe ich mich im Büro ein und parke meinen Mann vor seiner Playstation. Der Grund hierfür? Ich... - [5 Dinge, die wir uns von erfolgreichen Narzissten abschauen sollten](https://www.queen-all.com/2022/07/04/5-dinge-die-wir-uns-von-erfolgreichen-narzissten-abschauen-sollten/): Immer wieder erlebt man, wie einem jemand trotz völliger Ahnungslosigkeit mit maßloser Selbstüberzeugung die Welt erklären will. Doch wie kommt... - [Seelenanker - Dinge, die ich niemals ausmiste](https://www.queen-all.com/2022/06/27/seelenanker-dinge-die-ich-niemals-ausmiste/): Immer wieder ließt man von Menschen, die sich rigoros von allen nicht notwendigen Dingen getrennt haben und deren gesamter physischer... - [Wie du die Kontrolle über dein Konsumverhalten behältst](https://www.queen-all.com/2022/06/20/wie-du-die-kontrolle-ueber-dein-konsumverhalten-behaeltst/): Eins rein – eins raus Die Menge der Kleidung ist einerseits durch die Größe des Kleiderschrankes limitiert. Aber wenn man... - [Die 5 häufigsten Fehler bei der Ermittlung der Lebenshaltungskosten](https://www.queen-all.com/2022/06/13/die-5-haeufigsten-fehler-bei-der-ermittlung-der-lebenshaltungskosten/): Am Anfang jeder guten Finanzplanung steht die Ermittlung der laufenden Kosten. Denn nur wenn ich weiß, wo ich stehe, kann... - [Aus dem Nähkästchen geplaudert](https://www.queen-all.com/2022/06/09/aus-dem-naehkaestchen-geplaudert/): Vor einiger Zeit ist bei mir nach langem Überlegen eine Nähmaschine eingezogen. Für jemanden, der lieber weniger Dinge zu Hause... - [Eine positive Lebenseinstellung als Überlebensstrategie](https://www.queen-all.com/2022/06/06/eine-positive-lebenseinstellung-als-ueberlebensstrategie/): Oder anders gesagt, wie mich ein liebevoller Blick auf die Welt davon abhält, im Alltag durchzudrehen und Amok zu laufen.... - [Finanzieller Extremsport](https://www.queen-all.com/2022/05/30/finanzieller-extremsport/): Manchmal gibt es Wünsche, von denen man sich nie träumen ließ, dass man sie mal verwirklichen könnte. Wenn man dann... - [Weichgespült im Ratgeber-Dschungel](https://www.queen-all.com/2022/05/23/weichgespuelt-im-ratgeber-dschungel/): Schon von klein auf wird uns eingetrichtert, dass wir bestimmte Dinge tun oder lassen sollen, um erfolgreich im Leben zu... - [Die Regenschirm-Methode für entspanntere Flugreisen](https://www.queen-all.com/2022/05/16/die-regenschirm-methode-fuer-entspanntere-flugreisen/): Wir alle kennen das. Wenn man vorsorglich einen Regenschirm mitschleppt, regnet es (meist) nicht. Wie mit dem Regenschirm ist es... - [Ein kleiner grüner Daumen](https://www.queen-all.com/2022/05/12/ein-kleiner-gruener-daumen/): Die ersten Toten sind leider schon zu beklagen. Ein paar Ableger habe ich wegen des guten Lichts in einem wenig... - [Kleiderschrank aussortieren – radikal, einfach und endgültig](https://www.queen-all.com/2022/05/09/kleiderschrank-aussortieren-radikal-einfach-und-endgueltig/): Wenn wir uns jeden Morgen vor dem vollen Kleiderschrank fragen, was wir nur anziehen sollen, ist es vielleicht an der... - [Grübelei nachts um drei](https://www.queen-all.com/2022/05/02/gruebelei-nachts-um-drei/): Fast jeder kennt das, einige besser als andere. Gemeint ist die Situation, in der wir nachts wach im Bett liegen... - [Strich für Strich zu mehr Me-Time](https://www.queen-all.com/2022/04/28/strich-fuer-strich-zu-mehr-me-time/): Einigen wird ja ein besonderes Talent attestiert was den Umgang mit Zeichenstift und Papier angeht. Das mag in manchen Fällen... - [Kleine und große Konsumsünden – wie ich mein Geld [nicht] loswerde](https://www.queen-all.com/2022/04/25/kleine-und-grosse-konsumsuenden-wie-ich-mein-geld-nicht-loswerde/): Alles wird teurer. Das war schon immer so und wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Im Moment geht es... - [Decision Fatigue – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung](https://www.queen-all.com/2022/04/18/decision-fatigue-keine-entscheidung-ist-auch-eine-entscheidung/): Wie leben in einer Zeit der grenzenlosen Möglichkeiten. Egal, ob es um die Wahl der passenden Berufs oder nur um... - [Ein schwerwiegendes Hobby – mit Beton kreativ austoben](https://www.queen-all.com/2022/04/14/ein-schwerwiegendes-hobby-mit-beton-kreativ-austoben/): Nachdem ich meine Spielereien mit Epoxidharz/Resin nach kurzer Zeit eingestellt habe, bin ich über das Thema Kreativ-Beton gestoßen. Keine Ahnung,... - [Mit Budget und Haushaltsbuch zu bewussterem Konsum](https://www.queen-all.com/2022/04/11/mit-budget-und-haushaltsbuch-zu-bewussterem-konsum/): Lange Zeit war ich der Meinung, dass ich kein Haushaltbuch führen muss und ja auch ganz gut mit Geld umgehen... - [Wie uns die ökonomische Irrationalität beim Ausmisten sabotiert](https://www.queen-all.com/2022/04/04/wie-uns-die-oekonomische-irrationalitaet-beim-ausmisten-sabotiert/): Wer sich mit den Themen Minimalismus oder Ausmisten beschäftigt, der findet dazu viele verschiedene Ansätze und Anleitungen. Allen gemein ist... - [Mal eben eine Android App programmieren – einfacher als man denkt](https://www.queen-all.com/2022/03/31/mal-eben-eine-android-app-programmieren-einfacher-als-man-denkt/): Oft entsteht aus einer Beschäftigung eine neue Fragestellung. Besser gesagt, aus dem einen Hobby entsteht ein anderes. So hat auch... - [Frühjahrsputz – Reinemachen im verstaubten Oberstübchen](https://www.queen-all.com/2022/03/28/fruehjahrsputz-reinemachen-im-verstaubten-oberstuebchen/): Sobald die Tage wieder länger werden, scheint ein grenzenloser Putzzwang die Welt da draußen zu befallen. Da wird gewischt, gesaugt... - [Wie ich meinen Partner von ETFs und Aktien überzeugt habe (bäh, Teufelszeug)](https://www.queen-all.com/2022/03/21/wie-ich-meinen-partner-von-etfs-und-aktien-ueberzeugt-habe-baeh-teufelszeug/): Als ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe, war unser beider finanzielle Situation sagen wir mal eingeschränkt. Entsprechend des Alters und... - [Ein kleiner Trick, um das Beste aus Menschen herauszuholen](https://www.queen-all.com/2022/03/14/ein-kleiner-trick-um-das-beste-aus-menschen-herauszuholen/): Jeder von uns hat sie schon erlebt und die meisten haben sie tatsächlich schon angewendet. Es geht um die selbsterfüllende... - [DIY-Badreiniger – gut für die Umwelt und den Geldbeutel](https://www.queen-all.com/2022/03/07/diy-badreiniger-gut-fuer-die-umwelt-und-den-geldbeutel/): Immer wieder stolpert man auf einschlägigen Seiten (wie z. B. Utopia oder Smarticular) über das Thema Haushalt und im speziellen... - [Winterdepression – Nachrichtendepression](https://www.queen-all.com/2022/03/01/winterdepression-nachrichtendepression/): Februar, es ist trotz Sonnenschein eiskalt, der Winter scheint nicht enden zu wollen. 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Und nicht nur da, auch Möbel, Wände... - [Never stop learning](https://www.queen-all.com/2022/02/08/never-stop-learning/): Was macht eine vielfältig interessierte Person, wenn sie mal wieder Hummeln im Hintern hat und die große weite Welt ruft?... - [Bestes Lesefutter zum Nulltarif](https://www.queen-all.com/2022/01/31/bestes-lesefutter-zum-nulltarif/): Für passionierte Leseratten kann es bisweilen schwer sein, sich von ihren Schätzchen zu trennen. Minimalismus hin oder her, das Bücherregal... - [Lieblingsinvest - An welchen drei Dingen ich niemals sparen werde](https://www.queen-all.com/2022/01/25/lieblingsinvest-an-welchen-drei-dingen-ich-niemals-sparen-werde/): Auch wenn man genügsam und minimalistisch durchs Leben geht, an manchen Dingen sollte man niemals sparen! Denn womit man sich... - [Das liebe Geld – wo fange ich nur an?](https://www.queen-all.com/2022/01/23/das-liebe-geld-wo-fange-ich-nur-an/): Die eigenen Finanzen sind ein spannendes Thema und auch wenn man am Anfang noch nicht so den „riesigen Durchblick“ hat,... - [Mehr Fokus durch Minimalismus](https://www.queen-all.com/2022/01/09/mehr-fokus-durch-minimalismus/): Wer wie ich ständig neue Ideen hat und Informationen verschlingt wie Schokoladenkekse, hat natürlich eine riesige Wunschliste. Früher kam ich... - [Wie man Seeungeheuer besiegt](https://www.queen-all.com/2022/01/07/wie-man-seeungeheuer-besiegt/): Am Anfang war das Misstrauen, die Angst vor dem Unbekannten und ehrlicherweise auch die sehr gemütliche Komfortzone. Wie so ziemlich... - [DIY – Festes Shampoo](https://www.queen-all.com/2022/01/04/diy-festes-shampoo/): Über meinen Forscherdrang bin auch auf das Thema Nachhaltigkeit gekommen. 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Mein Mann träumte schon seit Jahren... --- # # Detailed Content ## Seiten ### Finde deine Antreiber - Published: 2022-10-16 - Modified: 2022-10-16 - URL: https://www.queen-all.com/finde-deine-antreiber/ --- ### Meine Leseecke [Blogroll] - Published: 2022-07-17 - Modified: 2025-04-21 - URL: https://www.queen-all.com/meine-leseliste/ Ganz nach dem Motto "Lesen bildet" stelle ich euch an dieser Stelle meine Lieblingsblogs vor. Neue Inhalte habe ich früher hauptsächlich über die Seiten Minimalismus Blogroll und Finanzblogroll gefunden. Heute schaue ich vor allem, wer auf anderen Blogs kommentiert um meine kleine Lesewelt weiter wachsen zu lassen. Denn da wir bekanntlich oft in unserer eigenen kleinen Blase leben, kann es ungemein bereichernd sein, mal über den Tellerrand zu spicken. Für alle, die ebenso gerne wie ich stöbern, hier mal eine Liste meiner aktuellen Bloglieblinge. Queen All Lieblingsblogs Absolut ehrlich Bahnwärterhäuschen Bestatterweblog Britta Langhoff Design by gutschi Digital Diary Dragonfly Einfach bewusst Einfach Garten Farbwunder Flotte Feder Fran-tastic! Frau Frieda Frau Hummel bloggt Fräulein Ordnung Frei-mutig Gabi Raeggel getmad Günstig gärtnern haldewitzka Heldenhaushalt Horizont-Blog Life with a glow Marita Eckmann Melody Jacob Meyrose miteigenenhaenden Nina Gold nömix Ron Volant Sinnlos reisen Texterella Textrebell Tinaspinkfriday Wo ist Philipp --- ### Kontakt - Published: 2022-01-01 - Modified: 2022-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/ Impressum Cookie Richtlinie EU Datenschutzerklärung --- ### Cookie-Richtlinie (EU) - Published: 2022-01-01 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/cookie-richtlinie-eu/ --- ### Über ... - Published: 2021-12-28 - Modified: 2022-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/ueber/ Wer hier schreibt? Eine Leseratte (wie langweilig, ich weiß), die alles verschlingt, was sie in die Finger bekommt. Bücher, Blogs, Zeitschriften... Hauptsache es gibt immer wieder spannenden Input. Und ab sofort gibt es jetzt auch Output. Ich liebe es, mich in unbekannte Dinge einzuarbeiten und lasse neue Herausforderung nicht gerne warten.  Manche nennen es sprunghaft, ich würde eher behaupten, ich bin sehr begeisterungsfähig. Vielfach begabt aber manchmal wenig ausdauernd ... sobald es nichts mehr zu entdecken gibt. Und doch gibt es ein paar Bereiche, in denen für mich keine Langeweile aufkommt. Spannend finde ich so ziemlich alle Themen rund um Finanzen und Minimalismus und persönliche Weiterentwicklung. Wobei ich mit den spirituellen Ansätzen nichts anfangen kann. Aber jedem das seine. Was dich hier erwartet: ein buntes Sammelsurium aus meinem Leben. Ehrliche Geschichten über umgesetzte aber auch über fehlgeschlagene Projekte. Einblicke in Themen, die mich begeistern und/oder bewegen. Einige geistige Ergüsse zu meinen Lieblingsthemen und wie ich aus all den vielen Erfahrungen im Leben das Beste für mich und mein Leben herausziehe. Auch wenn ich mich oft so gar nicht kreativ fühle zieht sich die Kreativität wie ein roter Faden durch meinen nicht ganz geradlinigen Lebenslauf. Und so kann ich ihr an dieser Stelle hoffentlich freien Lauf lassen. Wer auch immer sich hierher verirrt – ich hoffe, ihr habt ein bisschen Spaß beim Lesen. --- ### Impressum - Published: 2021-12-28 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/kontakt/ Impressum Angaben gemäß § 5 TMG Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Vertreten durch:Vanessa Strauch Kontakt:Telefon: 0176-24247051E-Mail: kontakt@queen-all. com Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Haftungsausschluss:Haftung für InhalteDie Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. 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Die verwendeten Begriffe sind nicht geschlechtsspezifisch. Stand: 1. Januar 2022 Inhaltsübersicht Einleitung Verantwortlicher Übersicht der Verarbeitungen Maßgebliche Rechtsgrundlagen Sicherheitsmaßnahmen Übermittlung von personenbezogenen Daten Datenverarbeitung in Drittländern Löschung von Daten Einsatz von Cookies Geschäftliche Leistungen Bereitstellung des Onlineangebotes und Webhosting Blogs und Publikationsmedien Kontakt- und Anfragenverwaltung Newsletter und elektronische Benachrichtigungen Webanalyse, Monitoring und Optimierung Affiliate-Programme und Affiliate-Links Änderung und Aktualisierung der Datenschutzerklärung Rechte der betroffenen Personen Begriffsdefinitionen Verantwortlicher Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald E-Mail-Adresse: kontakt@queen-all. com Übersicht der Verarbeitungen Die nachfolgende Übersicht fasst die Arten der verarbeiteten Daten und die Zwecke ihrer Verarbeitung zusammen und verweist auf die betroffenen Personen. Arten der verarbeiteten Daten Bestandsdaten Zahlungsdaten Kontaktdaten Inhaltsdaten Vertragsdaten Nutzungsdaten Meta-/Kommunikationsdaten Kategorien betroffener Personen Kunden Interessenten Kommunikationspartner Nutzer Geschäfts- und Vertragspartner Zwecke der Verarbeitung Erbringung vertraglicher Leistungen und Kundenservice Kontaktanfragen und Kommunikation Sicherheitsmaßnahmen Direktmarketing Reichweitenmessung Büro- und Organisationsverfahren Affiliate-Nachverfolgung Verwaltung und Beantwortung von Anfragen Feedback Profile mit nutzerbezogenen Informationen Bereitstellung unseres Onlineangebotes und Nutzerfreundlichkeit Maßgebliche Rechtsgrundlagen Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht der Rechtsgrundlagen der DSGVO, auf deren Basis wir personenbezogene Daten verarbeiten. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass neben den Regelungen der DSGVO nationale Datenschutzvorgaben in Ihrem bzw. unserem Wohn- oder Sitzland gelten können. Sollten ferner im Einzelfall speziellere Rechtsgrundlagen maßgeblich sein, teilen wir Ihnen diese in der Datenschutzerklärung mit. Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a. DSGVO) - Die betroffene Person hat ihre Einwilligung in die Verarbeitung der sie betreffenden personenbezogenen Daten für einen spezifischen Zweck oder mehrere bestimmte Zwecke gegeben. Vertragserfüllung und vorvertragliche Anfragen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. b. DSGVO) - Die Verarbeitung ist für die Erfüllung eines Vertrags, dessen Vertragspartei die betroffene Person ist, oder zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen erforderlich, die auf Anfrage der betroffenen Person erfolgen. Rechtliche Verpflichtung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. c. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung erforderlich, der der Verantwortliche unterliegt. Berechtigte Interessen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. f. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Wahrung der berechtigten Interessen des Verantwortlichen oder eines Dritten erforderlich, sofern nicht die Interessen oder Grundrechte und Grundfreiheiten der betroffenen Person, die den Schutz personenbezogener Daten erfordern, überwiegen. Zusätzlich zu den Datenschutzregelungen der Datenschutz-Grundverordnung gelten nationale Regelungen zum Datenschutz in Deutschland. Hierzu gehört insbesondere das Gesetz zum Schutz vor Missbrauch personenbezogener Daten bei der Datenverarbeitung (Bundesdatenschutzgesetz – BDSG). Das BDSG enthält insbesondere Spezialregelungen zum Recht auf Auskunft, zum Recht auf Löschung, zum Widerspruchsrecht, zur Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten, zur Verarbeitung für andere Zwecke und zur Übermittlung sowie automatisierten Entscheidungsfindung im Einzelfall einschließlich Profiling. Des Weiteren regelt es die Datenverarbeitung für Zwecke des Beschäftigungsverhältnisses (§ 26 BDSG), insbesondere im Hinblick auf die Begründung, Durchführung oder Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen sowie die Einwilligung von Beschäftigten. Ferner können Landesdatenschutzgesetze der einzelnen Bundesländer zur Anwendung gelangen. Sicherheitsmaßnahmen Wir treffen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben unter Berücksichtigung des Stands der Technik, der Implementierungskosten und der Art, des Umfangs, der Umstände und der Zwecke der Verarbeitung sowie der unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten und des Ausmaßes der Bedrohung der Rechte und Freiheiten natürlicher Personen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten. Zu den Maßnahmen gehören insbesondere die Sicherung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten durch Kontrolle des physischen und elektronischen Zugangs zu den Daten als auch des sie betreffenden Zugriffs, der Eingabe, der Weitergabe, der Sicherung der Verfügbarkeit und ihrer Trennung. Des Weiteren haben wir Verfahren eingerichtet, die eine Wahrnehmung von Betroffenenrechten, die Löschung von Daten und Reaktionen auf die Gefährdung der Daten gewährleisten. Ferner berücksichtigen wir den Schutz personenbezogener Daten bereits bei der Entwicklung bzw. Auswahl von Hardware, Software sowie Verfahren entsprechend dem Prinzip des Datenschutzes, durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen. Übermittlung von personenbezogenen Daten Im Rahmen unserer Verarbeitung von personenbezogenen Daten kommt es vor, dass die Daten an andere Stellen, Unternehmen, rechtlich selbstständige Organisationseinheiten oder Personen übermittelt oder sie ihnen gegenüber offengelegt werden. Zu den Empfängern dieser Daten können z. B. mit IT-Aufgaben beauftragte Dienstleister oder Anbieter von Diensten und Inhalten, die in eine Webseite eingebunden werden, gehören. In solchen Fall beachten wir die gesetzlichen Vorgaben und schließen insbesondere entsprechende Verträge bzw. Vereinbarungen, die dem Schutz Ihrer Daten dienen, mit den Empfängern Ihrer Daten ab. Datenverarbeitung in Drittländern Sofern wir Daten in einem Drittland (d. h. , außerhalb der Europäischen Union (EU), des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)) verarbeiten oder die Verarbeitung im Rahmen der Inanspruchnahme von Diensten Dritter oder der Offenlegung bzw. Übermittlung von Daten an andere Personen, Stellen oder Unternehmen stattfindet, erfolgt dies nur im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben. Vorbehaltlich ausdrücklicher Einwilligung oder vertraglich oder gesetzlich erforderlicher Übermittlung verarbeiten oder lassen wir die Daten nur in Drittländern mit einem anerkannten Datenschutzniveau, vertraglichen Verpflichtung durch sogenannte Standardschutzklauseln der EU-Kommission, beim Vorliegen von Zertifizierungen oder verbindlicher internen Datenschutzvorschriften verarbeiten (Art. 44 bis 49 DSGVO, Informationsseite der EU-Kommission: https://ec. europa. eu/info/law/law-topic/data-protection/international-dimension-data-protection_de). Löschung von Daten Die von uns verarbeiteten Daten werden nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben gelöscht, sobald deren zur Verarbeitung erlaubten Einwilligungen widerrufen werden oder sonstige Erlaubnisse entfallen (z. B. wenn der Zweck der Verarbeitung dieser Daten entfallen ist oder sie für den Zweck nicht erforderlich sind). Sofern die Daten nicht gelöscht werden, weil sie für andere und gesetzlich zulässige Zwecke erforderlich sind, wird deren Verarbeitung auf diese Zwecke beschränkt. D. h. , die Daten werden gesperrt und nicht für andere Zwecke verarbeitet. Das gilt z. B. für Daten, die aus handels- oder steuerrechtlichen Gründen aufbewahrt werden müssen oder deren Speicherung zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen oder zum Schutz der Rechte einer anderen natürlichen oder juristischen Person erforderlich ist. Unsere Datenschutzhinweise können ferner weitere Angaben zu der Aufbewahrung und Löschung von Daten... --- ## Beiträge ### Mysterium Handtasche > Nur als Deko oder Überlebensausrüstung, lästiges Anhängsel oder praktischer Alltagsbegleiter - die Handtasche ist fast immer dabei. - Published: 2025-04-28 - Modified: 2025-04-25 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/28/mysterium-handtasche/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Handtasche, Minimalismus Sie gilt als Sperrgebiet, erweiterter Kleider- und Badezimmerschrank oder Notfallkoffer und ist häufig Zielscheibe kleinerer Sticheleien – die Handtasche, unser täglicher Begleiter. Wobei sie immer häufiger Konkurrenz erlebt. Einerseits durch lässige Alternativen wie Rucksäcke, Stoffbeutel und Bauchtaschen, die jetzt eigentlich ganz hip als „Cross-Body-Bag“ neu interpretiert werden. Andererseits finden viele Gegenstände, die vorher in unserer Handtasche Asyl ersucht haben, heute ein Plätzchen in der Herrenhandtasche. Wobei letztere oft noch schief belächelt wird. Vor allem von Neandertalern wie meinem, der sich niemals nicht (! ! ! ) mit einer Handtasche aus dem Haus wagen würde. Immerhin fürchtet er nicht, dass ihm instantan der Arm abfallen würde, wenn er das meinige Exemplar mal kurz halten soll. Auch das habe ich bei Männern schon erlebt. Eigentlich trage ich selbst die Handtasche auch nicht gerade mit Begeisterung mit mir herum. Die Lösung ist so naheliegend wie nicht umsetzbar. Die wenigen Dinge, die ich in meiner Freizeit mit mir herumtrage (Geldbeutel, Smartphone) ließen sich wunderbar auf Hosentaschen verteilen. Wenn diese nur groß genug wären. Manchmal glaube ich, dass die Designer für Damenkleidung mit der Handtaschenlobby unter einer Decke stecken. Obwohl ich darauf achte, dass neue Hosen und Jacken mit Taschen ausgerüstet sind, sind diese fast immer viel zu klein, sodass ich am Ende doch eine Handtasche brauche. Und kaum habe ich mich in mein Schicksal ergeben, kommt auch schon die Frage, ob denn darin noch Platz für die Lesebrille sei. Und ein Feuerzeug, und... (so viel zur Herrenhandtasche). Am allerliebsten verstaue ich meine Habseligkeiten in tiefen Kleidungstaschen, die allerdings lediglich der Wintermantel in ausreichender Größe anbietet. Und den trage ich wiederum nur ungern, geht er doch mit eisigen Temperaturen einher. Mit dem Frühling beginnt für mich also auch wieder die unfreiwillige Handtaschensaison. Denn selbst wenn die Kleidung erfreulich große Taschen hat, so würde das Gewicht von Smartphone und Geldbeutel dafür sorgen, dass mir die leichten Hosen glatt davon rutschen würden – und wer steht schon gerne unten ohne da! Immerhin spielt mir der Bauchtaschentrend in die Karten. Was früher als untragbarer Opi-Look galt, ist heute queer getragen ein gesellschaftlich akzeptierter Trend. Das juckt mich zwar nicht weiter, führt aber dazu, dass zwischenzeitlich ganz ansehnliche Exemplare zu erstehen sind. Mit meinen bescheidenen Nähkünsten wäre es schade um das Material, wenn ich mich an einer Eigenkreation versuchen würde. Immerhin habe ich eine Stofftasche mittels Verkleinerung zu einer lässigen Handtaschenvariante umbauen können – eines der wenigen „bunten“ Dinge in meinem Fundus. Zur bürountauglichen Minitasche umgebauter Stoffbeutel Apropos bunt – was Handtaschen angeht, ist die einheitlich dunkle Farbwahl nicht gerade hilfreich. Handtaschen werden ja gerne scherzhaft als schwarzes Loch bezeichnet – meine ist tatsächlich eines. Und wenn Innenfutter wie Inhalt schwarz sind, braucht es wortwörtlich Feingefühl, um das Objekt der Begierde zu ertasten. Bei Handy und Smartphone ist das gerade noch so zu schaffen, daher hängen wir die Messlatte im Arbeitsalltag lieber etwas höher. Sonst wäre es ja keine Herausforderung und die Handtasche würde ihrem Ruf in keinster Weise gerecht. Man füge also noch Autoschlüssel, Trinkflasche, Laptop (im Neopren-Überzieher), Headset und Maus (auch extra verpackt), Mitarbeiterausweis und ein kleines Etui für Krimskrams (Taschentücher, Nagelschere, Löffel, „Damenhygieneartikel“) hinzu. Damit ist der Schwierigkeitsgrad auf ein handtaschentaugliches Maß angehoben und die Daseinsberechtigung für eine „anständige“ Handtasche erfüllt. Mit gutem Zureden bekomme ich sogar noch eine Brotdose unter aber dann ist Schluss. Der begrenzte Stauraum sorgt immerhin dafür, dass sich nichts Unnötiges ansammelt und sogar der wenig handtaschenaffine Gatte durchaus beauftragt werden kann, mal eben kurz was aus dem berühmtberüchtigten schwarzen Loch zu angeln. Die einseitige Belastung ist eh nicht gut für den Rücken – ein Grund mehr, den Inhalt auf das Nötigste zu beschränken und gegebenenfalls mal kräftig auszumisten. Manchmal wäre etwas Abwechslung schon schön – Tina ist da ein leuchtendes Vorbild – aber ich weiß genau, dass ich am Ende entweder ganz ohne Anhängsel unterwegs bin oder auf Dauer eben doch wieder bei einem zu allem passenden schwarzen Klassiker lande. Langweilig? Nö, gar nicht. Und ich weiß im Gegensatz zu Wechseltaschen-Nutzerinnen (ja Fazi, ich meine dich ;-)) auch immer, wo ich meine sieben Sachen hab. Was ist mit euch – keine, eine oder viele? Manch eine(r) behauptet ja, ohne Handtasche wäre ein Outfit nicht vollständig... Und was schleppt ihr an Überlebensausrüstung so mit euch herum? --- ### Kreativitätsverweigerung > Im Garten mit grünen Monstern - Inspiration und Kreativität findet man wohl am leichtesten draußen. Und erden kann man sich da auch gleich. - Published: 2025-04-21 - Modified: 2025-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/21/kreativitaetsverweigerung/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Garten, Gartengestaltung, Hochbeet, Kräuterbeet, Kreativität, Pflanzen, Pflanzen teilen Phasenweise herrscht ein reges Treiben im Oberstübchen. Da sprudeln die Ideen nur so und vor lauter Einfällen weiß man kaum noch, wo zuerst anfangen. Und dann herrscht plötzlich gähnende Leere und obwohl ich Langeweile durchaus zu schätzen weiß, finde ich diese absolute Funkstille zwischen den Synapsen ziemlich frustrierend. Denn es ist ja nicht so, als hätte ich keine Lust zu schreiben. Der Alltag hat nur manchmal nicht sehr viel zu bieten außer – Alltag eben. Ein bisschen inspirierender Input wäre hilfreich, ist aber hin und wieder einfach Mangelware. Jetzt könnte man die Schuld natürlich ganz einfach bei sich selbst suchen, zu viel Arbeit, zu viel Social Media Internetgesurfe, zu wenig Kultur, zu wenig Schlaf und zu wenig (gesunde) Bewegung. Aber das wäre ja langweilig und nebenbei auch überhaupt nicht im Trend. Schuld sind doch grundsätzlich die anderen und sich dafür Ausreden einfallen zu lassen, ist sicherlich kreativer, als sich einfach mit der schnöden Realität zu begnügen. Andererseits gäbe es durchaus einige kreative Ideen, die auf ihre Umsetzung warten. Satzfragmente wollen zu Texten entwickelt werden. Die Kamera liegt einsatzbereit und doch sträflich missachtet griffbereit neben der Haustüre. Bauprojekte werden gedanklich gedreht und gewendet und gemeinschaftlich diskutiert. Und da ist es teilweise wirklich die Schuld anderer, dass all diese Dinge gerade auf der langen Bank geparkt sind. Wobei ‚Schuld‘ jetzt viel schlimmer klingt, als es ist. Denn auch wenn ich mir was Schöneres vorstellen kann, als alten Teppich zu entfernen und hinterher Fußbodenleisten zuzusägen, machen solche Gemeinschaftsprojekte trotz des Zeitaufwands durchaus auch Spaß. Das Frühlingswetter ist auch nicht ganz unschuldig an der aktuellen Kreativitätsflaute. Der Plan war ja, im April neue Pflanzen zu setzen und das Gießen in der Anwuchsphase der Natur zu überlassen. Nun ja, auch für die besten Pläne gibt es keine Erfolgsgarantie. Nebenbei will der Kompost noch umgelagert werden aber das lässt sich hervorragend prokrastinieren. Ich muss mich schließlich um den Pflanzennachwuchs kümmern. Und vielleicht küsst mich ja die Muse, wenn es darum geht, wo ich die Ableger der Erdbeerpflanzen hinsetzen könnte. Die schließen gerade Freundschaft mit einem Rosmarin und unterwandern den Thymian – was die Chancen erhöht, dass ein paar der Früchte tatsächlich für uns Menschlein abfallen. Und vor lauter Freude über den blühenden Rosmarin habe ich dann auch noch völlig verbummelt, ein paar schöne Fotos zu schießen. So wird das natürlich nichts mit der Kreativität! Wobei man die Beetgestaltung ja auch aus der Hand geben könnte. Manche Pflanzen suchen sich gerne selbst neuen Raum und das kann durchaus im Sinne des Gärtners sein. Es gibt aber auch Exemplare, die am liebsten die Welt- bzw. Gartenherrschaft an sich reißen würden und denen muss ich auch bei mir im Beet vehement Einhalt gebieten. Sonst wächst da bald nur noch Teppichthymian und Oregano – und dazwischen die besagten Erdbeeren. Die gestalterische Tätigkeit kommt also keinesfalls zu kurz, hat aber hin und wieder auch Ähnlichkeit mit einer Aggressionsbewältigungstherapie. Habe ich mich anfangs noch über jedes noch so zarte Blättchen gefreut, zerre ich mittlerweile eimerweise Ausläufer und Ableger aus der Erde. Fühlt sich zwar immer noch falsch an, aber offenbar kann wohl jedes Kraut auch zum Unkraut werden. So viel können wir gar nicht essen, um dieser enormen Wuchsfreudigkeit Herr zu werden. Manches sollte man sich vielleicht auch einfach nicht ins Beet holen. Ich liebe zwar den Duft von Zitronenmelisse, habe aber sämtliche gut gemeinten Ratschläge in den Wind geschlagen. Am Ende musste ich für das Ungetüm einen neuen Platz im Garten suchen. Ein Teil des Teppichthymians ist ebenfalls mit umgezogen und trotzdem konnte ich schon wieder einen halben Quadratmeter davon aus dem Kräuterbeet umverteilen. Warum haben wir eigentlich Gras gesät? ! Und kaum glaubt man, das eine grüne Monster besiegt zu haben, kommt das nächste um die Ecke. Auch der Estragon fühlt sich pudelwohl und der Schnittlauch scheint neue Größenrekorde aufstellen zu wollen. Immerhin haben wir von allem so reichlich, dass wir alles blühen lassen können. Die Bienen sollen ruhig auch ihren Anteil bekommen. Ich freue mich schon auf die hypnotische Entspannung, die aufkommt, wenn man den pelzigen Pollentransportern beim Herumwippen auf den Blüten zuschaut. Das belebt so ganz nebenbei auch die Kreativität. Wobei – offenbar reicht schon der Gedanke an den Garten, und die Schreiblust kehrt zurück. Jetzt braucht es nur noch ein paar Bilder und dank längerem Tageslicht hab ich das sogar noch hinbekommen! An Kräutern mangelt es nicht - kann man eigentlich eine Schnittlauch-Überdosis abbekommen? Ich frag für einen Freund... Überall finden sich bunte Tupfer Alles neue Ableger - die sind ziemlich mobil, wenn man sie lässt. Neuankömmling/Überraschungsgast - mal sehen, ob er sich hier einlebt. Vor drei Jahren waren das noch 10 cm kurze Stecklinge Die Zitronenmelisse hat Großes vor - hat jetzt schon 3/4 m Durchmesser und der Thymian legt auch gut vor Aus einem kleinen Ableger von Schwiegermama ist ein blaues Meer geworden --- ### Hansi, Irma und der Putzteufel > Von Katzenwäsche bis Großreinemachen, beim alljährliche Frühjahrsputz sind Sauberkeitsfanatiker und Putzteufel ganz in ihrem Element! - Published: 2025-04-14 - Modified: 2025-04-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/14/hansi-und-irma/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Frühjahrsmüdigkeit, Frühjahrsputz, Katzenwäsche, Ordnung, Putzteufel, Sauberkeitsfanatiker Voller Elan bin ich ins Jahr gestartet, die Vorfreude auf den Frühling war groß. Nun ist er da, heißersehnt und mit viel Sonnenschein. Die Bäume hüllen sich bereits in zartes Grün und überall blüht es. Für Allergiker muss diese Zeit ein Alptraum sein – für Sauberkeitsfanatiker auch. Wer einen Putzfimmel pflegt, legt seinen Frühjahrsputz auf genau diese Zeit. Dann darf man nämlich in wenigen Wochen nochmal ran. Für alle, die gerne Schwamm und Besen schwingen, dürften das paradiesische Zustände sein. Für mich eher nicht. Ich kann ja nicht behaupten, dass ich mich beim Saubermachen übernehmen würde. Wir halten den Aufwand gering und ich kann auch mal betriebsblind durchs Leben gehen. Wenn die Staubmäuse allerdings schon Namen wie Hansi und Irma bekommen, kann ich sie nicht mehr ignorieren. Aber das ist der ganz normale Alltagswahnsinn und hat mit Frühling nichts zu tun. So richtig Frühling kommt derweil auf, wenn die Temperaturen zur Tagesmitte hin schon an der Zwanzig-Grad-Marke kratzen. Da zieht es mich förmlich nach draußen, ob ich will oder nicht. Balkon und Terrasse werden wieder zum zweiten Wohnzimmer und Tisch und Stühle will ich dann zumindest einigermaßen sauber haben. Also ist für das Mobiliar schon mal eine Katzenwäsche angesagt. Was ja eigentlich irreführend ist. Mag ja sein, dass man eine Katze nicht groß waschen muss. Wenn man diese aber bei der Fellpflege beobachtet, ist das eine ganz schön ausdauernde Arbeit. Das, was ich da mit den Terrassenstühlen anstelle, ist nicht annähernd so gründlich. Erst, wenn die Farbe meiner Hosen jäh zu Gelb wechselt, ist die intensive Grundreinigung fällig. Zwischendrin beehrt uns bestimmt auch noch die eine oder andere Ladung Saharastaub, was zusammen mit ein paar sparsamen Regentropfen ein charakteristisches Tarnmuster auf allen Autos ergibt. Trotz dieser alljährlichen Kreativarbeit der Natur stehen Wochenende für Wochenende endlose Schlangen putzwütiger Autobesitzer an den Waschanlagen. Kaum glänzt die Blechkiste, verübt die Natur erneut hinterhältige Anschläge auf den hochglanzpolierten Lack. Ich bewundere die Unermüdlichkeit, mit der manch Autoliebhaber seinen fahrenden Untersatz immer wieder herausputzt. Ich schaue einmal im Jahr nach, ob sich unter all dem Dreck auch wirklich ein schwarzes Auto verbirgt. Wenn das geklärt ist, ist das Soll erfüllt. Ob man das schon als Frühjahrsputz durchgehen lassen kann? Und gilt das noch, wenn ich das erst Ende Mai erledige? Ach, die Fenster stehen ja auch noch aus – ich muss schließlich schauen, ob unsere sehr reinlichen Nachbarn wieder ihr Haus absaugen. Andererseits ist Privatsphäre ja auch ganz nett und da wären ungeputzte Fenster klar ein Vorteil. Die Gefahr, gegen die geschlossene Terrassentüre zu laufen, wäre ebenfalls wesentlich geringer. Ach ja, aus Vogelschutzgründen sind klare Scheiben natürlich auch problematisch. Ist zwar hier kein Thema aber als Ausrede funktioniert es trotzdem hervorragend. Die Fenster können wir also erst putzen, wenn sämtlicher Vogelnachwuchs zu sicheren Flugverkehrsteilnehmern ausgebildet wurde. Bis dahin hat sich dann hoffentlich auch die Frühjahrsmüdigkeit so weit verzogen, dass die Motivation fürs gemeinschaftliche Feudeln ausreicht. Von dem anfänglichen Elan ist nämlich nicht mehr viel übrig. Es ist schon erstaunlich, wie erschöpft man sich bei einer simplen Erkältung fühlen kann. Und kaum ist diese ausgestanden, füllt sich der Kalender mit allerlei Terminen und Verpflichtungen. Für Schreibtischtäter ist Renovierungs- und Umzugssupport ähnlich zehrend, wie Kraftsport – allerdings mit völlig überzogenen Sporteinheiten und irgendwie einseitiger Belastung. Wenn mir jetzt einer mit Frühjahrsputz kommt, kann ich wortwörtlich nur müde lächeln. Das überlasse ich mal ganz entspannt der Natur, die sich tatsächlich ganz frisch herausputzt. Der eigene Haushalt ist zum Glück pflegeleicht. In Zeiten, in denen man den langen Winter kuschelig unter einem Dach mit dem wärmenden Vieh verbracht hat, mag es ja durchaus Anlass zum Großreinemachen gegeben haben. Statt eines Staubsaugers war noch Teppich klopfen angesagt – und niemand wäre auf die Idee gekommen, ebendiesen fest zu verkleben (und den zu entfernen ist eine echte Herausforderung, so viel zum Renovierungssupport... ). Heute könnte man sich schon fragen, was man im Winter nicht sowieso sauber hält, dass es überhaupt noch einen Frühjahrsputz braucht. An mir ist sicher kein Putzteufel verloren gegangen und nachdem also Hansi und Irma (die Staubmäuse, ihr erinnert euch) eingefangen waren, hab ich den Frühling lieber mit einer Tasse Kaffee in der Sonne genossen. Die letzten Tage hat sie uns ja reichlich verwöhnt, jetzt darf es gerne auch mal wieder regnen. Und zwar so richtig! Das Auto will schließlich auch mal wieder entstaubt werden. Aber Spaß beiseite, die Natur freut sich über jeden Tropfen Wasser und ich auch! --- ### Wohnst du noch…? > Wie viel Platz darf ein Mensch brauchen - und wer legt das fest? Während wir immer mehr werden bleibt der Wohnraum begrenzt. - Published: 2025-04-07 - Modified: 2025-04-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/07/wohnst-du-noch/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Anlageprodukt, Eigenheim, Finanzen, Immobilien, Käfigmenschen, TinyHouse, Traumhaus, Wohnen, Wohnraumknappheit, Wohnungsneid, Wohnungsnot Wer keine Miete zahlt, fliegt raus. Also zumindest bei uns zu Hause. Das heißt, dass alles, was mehr als zwei Beine hat, wieder vor die Türe gesetzt wird. Und auch, wenn ich nicht wirklich an Karma glaube (aber die Idee schön finde), findet sich der ungebetene Besuch zwar unfreiwillig, aber doch unversehrt im Garten wieder. Dabei hätten wir genug Wohnraum, es ist geradezu luftig hier. Zumindest im Vergleich zu den engen Röhren in den Insektenhotels. Angesichts des akuten Mangels an bezahlbarem Wohnraum wäre manch einer womöglich schon eine ähnlich kleine Behausung heilfroh. In vielen Städten gehen Grundstücks- wie Mietpreise durch die Decke und wer nicht raus aufs Land will oder kann, konkurriert mit vielen anderen um wenige Ressourcen. Ja, mein Mann und ich wohnen gerne am A... Ende der Welt. Es ist ein für uns funktionierender Kompromiss aus suboptimaler Verkehrsanbindung und bezahlbarem Grund und Boden. Die Nähe zum Wald hätte es auch näher an der Großstadt gegeben. Freundeskreis, Familie, kulturelle Aktivitäten sind weiter weggerückt. Man muss mehr planen und bei den Tickets für den Nahverkehr schlackern mir die Ohren – bei zwei Personen ist das Auto oft günstiger, wenn man nicht in ein innerstädtisches Parkhaus möchte. Hätte man mich aber mit Anfang 20 gefragt, ob ich so wohnen wollte, ich hätte demjenigen einen Vogel gezeigt. Denselben Vogel bekommt hingegen heute derjenige gezeigt, der mich fragt, ob ich wieder freiwillig in eine WG ziehen würde... Apropos Vogel – während wir hierzulande die Käfighaltung am liebsten ganz und gar verbieten würden, ist man anderswo sogar froh um wenige Quadratzentimeter halbwegs sicheren persönlichen Raumes. Die sogenannten Käfigmenschen der Sieben-Millionen-Einwohner Stadt Hongkong können über die Diskussionen hierzulande wohl höchstens müde lächeln. Die Stadt, in der beeindruckende 40 % der Fläche unter Naturschutz stehen und ein Großteil der Hügellandschaft nicht bebaubar ist, leidet an akuter Platznot. Über 100. 000 teilen sich hier einen Quadratkilometer Fläche zum Wohnen – in Deutschland sind es durchschnittlich 226 Menschen. Wohnungsnot in Hongkong - Leben wie in Käfighaltung Jeder neue Quadratmeter Bauland bedeutet auch hier ein Quadratmeter weniger potenzielle Fläche für Natur. Andererseits ist Baufläche heiß begehrt und wird teilweise nur durch strenge Vergaberichtlinien zugewiesen. Den Zuschlag bekommen verständlicherweise Familien mit vielen Kindern – oder viel Geld. Selbst Grundstücke mit abrissreifen Gebäuden sind erstaunlicherweise oft schnell wieder vom Markt, auch wenn so ein Abriss nicht gerade ein Schnäppchen ist. Ein als ungepflegtes Hühnergehege getarntes Restegrundstück zu ergattern, ist quasi der Sechser im Wohnungslotto! Wer „es geschafft hat“, dem ist zumindest eines sicher – die Missgunst all derer, die eben kein Stück vom Kuchen auf dem heiß umkämpften Markt abbekommen haben. Und wehe, man kann statt schnöden Kuchen sogar ein ansehnliches Stück Torte sein Eigen nennen (natürlich im übertragenen Sinne). Schon gilt man als neues Feindbild, das hervorragend vom eigentlichen Problem ablenkt. In diesem Fall sind es die Senioren, die in viel zu großen Häusern und Wohnungen leben und doch eigentlich für Familien Platz machen sollten. So einfach kann man sich die Welt machen. Aber so einfach ist es nun mal nicht. Mal abgesehen davon, dass dieser Wohnungsneid ganz schöne Gräben zwischen den Generationen aufwirft, hat auch niemand das Recht, anderen ihr Recht abzusprechen. Erschwinglicher Wohnraum wird von Alten besetzt – wo soll denn bitte so eine Aussage hin führen? ! Solche reißerischen Überschriften sind schon bedenklich. Wollen wir jetzt bald Menschen enteignen? Und wer entscheidet, ob sich jemand sein Häuschen verdient hat, wer wie viel Platz zugesprochen bekommt und wer bitteschön zu weichen hat. Denn es sind ja nicht nur die älteren Menschen, die vielleicht ein mittlerweile leeres Nest bewohnen. Von Megastar über Multimillionär bis Mafiaboss, es gibt genug Menschen, die verdammt viele Quadratmeter für verdammt wenig Mensch beanspruchen. Aber der ewige Generationenkonflikt Alt gegen Jung verkauft sich einfach besser. Hier werden verschiedene Bevölkerungsgruppen fies gegeneinander ausgespielt, es geht um Wähler, Klicks und stupiden Populismus. Mal abgesehen davon ist das mit dem Verkleinern auch gar nicht so einfach, wie mancher sich das ausmalt. Im Gegenteil, mit all den Kosten, die Umzug, Ver- und eventuell Neukauf oder höhere Mietkosten, wenn die alte Wohnung noch unter dem aktuellen Durchschnittspreis liegt, mit sich bringen, muss man sich weniger Quadratmeter erst mal leisten können. Ja, Familien brauchen Platz. Nur auf wessen Kosten wollen wir so eine Diskussion austragen? Wer macht denn die Vorgaben und Gesetze fürs Bauen und auch fürs Renovieren, Investieren und eben auch fürs Spekulieren? Da stehen in den Innenstädten prestigeträchtige Büroräume leer, weil Wohnungen nicht so rentabel sind. Ganz nebenbei verändert sich auch die Gesellschaft und mit ihr die Anforderungen an Wohnraum. Denn es werden aber nicht nur größere Wohnungen und Häuser gebraucht. Es gibt auch immer mehr Einpersonenhaushalte. Kleine, feine Wohnungen sind aber gar nicht so leicht zu finden, wie soll eine allein lebende Person eine 120-Quadratmeter-Wohnung mit Leben füllen? Mal abgesehen davon, dass man sich so viel Platz auch erst mal leisten können muss. Sehr spannend ist auch die Frage nach dem individuellen Platzbedarf. Was manch einer als kleines TinyHouse bezeichnet, ist für andere schon eine halbe Villa – zumindest empfinde ich es als kurios, dass unsere 85 qm Bleibe von vielen als klein bezeichnet wird. Auch die Bezeichnung Tiny House ist in dem Zusammenhang schon gefallen, ich hätte mich vor Lachen fast verschluckt! Mit ca. 40 Quadratmetern pro Nase sind wir für unsere Altersgruppe (man ist ja so alt, wie man sich fühlt! ) ziemlich durchschnittlich. Vergleicht man das aber beispielsweise mit Städten wie Tokio, leben wir geradezu in einem Schloss. Dort liegt die durchschnittliche Quadratmeterzahl pro Kopf gerade mal bei der Hälfte. Das klingt schon mehr nach Tiny House und diese Wohnform findet durchaus viele Anhänger. So ein schnuckeliges Nest können sich viele für sich vorstellen und ich finde die vielen unterschiedlichen Varianten wirklich spannend. Nur wohin mit dem Minihaus? Den so idyllisch das kleine Wohnen klingt, man will ja gerade mit so wenig Knautschzone um sich herum nicht gerade im engen Hinterhof stehen. Mehr Privatsphäre können da sogenannte TinyHouse-Parks wie Minitopia bieten. Solche Konzepte sind einerseits ziemlich cool, andererseits lösen sie sicher nicht das innerstädtische Platzproblem.... --- ### Das Pizza-Alphabet > Mit dem Pizza-Alphabet sichern wir zukünftig den Nachschub unseres liebsten Guilty Pleasures. Denn Pizza ist sprachübergreifende Verständigung! - Published: 2025-03-31 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/31/das-pizza-alphabet/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Binge Watching, Guilty Pleasure, Lieferpizza, Pizza, Verständigung, Zutaten Fragt ihr euch auch manchmal, wer all die Trash-TV-Sendungen schaut? Ich kenne niemanden, der es offen zugibt, aber irgendwer muss da ja einschalten. Sonst würde es nicht laufen. Mir reicht schon die Vorschau, die ich zufällig sehe. Fremdschämen in den schillerndsten Farben und dazu das Risiko, dass die Restintelligenz spontan ihre Koffer packt und sich auf Nimmerwiedersehen verabschiedet. Zum Glück gibt es Alternativen, seien es Mediatheken, Streamingdienste oder der Klassiker – ein gutes, altes Buch. Statistik, Einschaltquoten und Wahrscheinlichkeitsrechnung hingegen sprechen dafür, dass von all denen, die offiziell keine sogenannte „Premiumunterhaltung“ schauen, dieselbige eben doch schauen. Ein echtes Guilty Pleasure, wie man es heutzutage so schön nennt. Dass man diesem schuldigen Vergnügen meist in aller Heimlichkeit nachgeht, macht es wohl nur noch vergnüglicher. Und damit ist das Guilty Pleasure ja eigentlich gleichzusetzen mit der gehypten Self-Care. Denn am Ende tun wir das ja, um uns wohlzufühlen, zu entspannen und abzuschalten – echte Selbstfürsorge also. Nur eben von der peinlichen oder eben gesellschaftlich nicht angesehenen Art, bei der wir die Wertung anderer fürchten und auch ein bisschen unsere eigene. Denn wenn wir unseren Tag mit sinnloser Zeitverschwendung oder unseren Bauch mit ungesundem Fastfood füllen, werden wir oft auch unserem Anspruch an uns selbst nicht gerecht. Und das, wo wir doch unsere strengsten Kritiker sind. Schon gar nicht kann man da öffentlich sein abgrundtiefes Versagen eingestehen. Es muss auch gar nicht peinliches Trash-TV sein, das man lieber für sich behält. Die Möglichkeiten der Guilty Pleasures scheinen endlos und doch ähneln sie sich wahrscheinlich sehr. Denn mit dem, was gesellschaftlich akzeptiert und für gut befunden ist, damit schlagen wir uns ja alle herum. Gleiche Gesellschaft, gleiche Guilty Pleasures. Im Grunde sind diese harmlosen Verfehlungen wie kleine Alltagsfluchten aus der Erwartungshaltung die wir selbst und andere an uns stellen.   Und so kokettieren die ganz Mutigen sogar damit, eine ganze Schachtel Pralinen zu verputzen, obwohl man doch genau weiß, wie ungesund das ist. Die Dosis macht den Unterschied zwischen einem heimlichen Vergnügen und totalem Sich-Gehen-Lassen. Und sowieso sollte man nicht so viel auf die Meinung anderer geben. Nach einem langen Arbeitstag bin ich oft alles andere als kommunikativ, das Kontingent an Worten ist einfach aufgebraucht und wenn der Kopf dann auch zu müde zum Lesen ist, schätze ich eine gute Serie. Klingt so jetzt erst mal harmlos, kann aber schon mal in gnadenloses Binge Watching ausarten, wenn wir am nächsten Tag ausschlafen können. Getreu dem Motto: „Einer geht noch! “ – ein waschechtes Guilty Pleasure eben. Gekrönt wird das nur noch von einer fettig triefenden Lieferpizza. Die gönnen wir uns nicht oft, aber dafür umso lieber. Und nein, sie kommt nicht an die selbstgemachte Variante heran – eigentlich kann man beides nicht mal vergleichen. Ich bestelle ja sonst nicht so gerne Sachen, aber wir reden hier von Pizza. Das ist was anderes – fragt bitte nicht, warum. Niemals würde ich Lebensmittel online ordern und natürlich könnte man auch immer aus dem Vorhandenen was Leckeres zaubern. Trotzdem oder gerade deswegen ist die Lieferpizza der größte Luxus – es gibt nur ein Problem: Anscheinend wohnen wir an einer unaussprechlichen Adresse. Und die nächste Pizzeria wechselt ihre Besitzer, wie normale Menschen ihre Unterwäsche. Wir kämpfen also jedes Mal, den Mitarbeitern irgendwie das Lieferziel verständlich zu machen. Mit „wir“ ist mein Mann gemeint. Der erbarmt sich jedes Mal und ist mittlerweile sehr geübt in Telefonaten mit Menschen, die weder Deutsch noch Englisch sprechen. Ich leiste lediglich geistigen Beistand (wie oben schon geschrieben, aufgebrauchtes Wortkontingent und so... ). Wir würden es ja mit einer App versuchen – seit Neustem gibt es zu dem Laden sogar eine eigene. Die tut nur leider nicht und vom Lie*****do-System hat man auch nichts Gutes gehört. Also nutzen wir das Smartphone mal ganz unkonventionell für den Zweck, für den es ursprünglich mal vorgesehen war und TELEFONIEREN damit (also er, nicht wir). Manchmal auch mehrfach, bis die neue Mannschaft beim Pizzabäcker eben unsere Adresse kennt.   Leider enden die Sprachkenntnisse der meisten Pizzatelefonisten mit der Zutatenliste. Dem Kunden zu sagen, dass man keine Ahnung hat, wo er wohnt, ist nicht mehr drin. Das Buchstabieren mit dem NATO-Alphabet wäre eine Option aber das rangiert noch hinter den Deutsch- und Englischkenntnissen. Keine hilfreiche Lösung also. Wenn wir jetzt aber das Bekannte – die Pizzazutaten – mit dem naheliegenden – dem Buchstabieren – kombinieren könnten, hätten wir womöglich sämtliche Verständigungsprobleme ausgeräumt.    Und so könnte es aussehen, unser Pizza-Alphabet: A – Artischocken B – Brokkoli C – Chili D – Döner E – Ei F – Feta G – Gorgonzola H – Hawaii I – Iberico(-schinken) J – Jalapeños K – Knoblauch L – Lachs M – Mais N – Nachos O – Olive P – Paprika Q – Quadro Fromage R – Rucola S – Salami T – Tomate U – V – Vegetaria W – Weichkäse X – Y – Z – Zwiebeln Leider bleiben ein paar Buchstaben trotz intensivem Grübeln offen. Damit ist die offizielle Verwendung wahrscheinlich hinfällig aber für unsere Adresse würde es ausreichen. Ich muss den Vorschlag unbedingt mal anbringen – falls der Besitzer in naher Zukunft wieder wechselt (was wahrscheinlich ist). Die letzte Lieferung durfte auf ihrer Tour zu uns so viele Sehensunwürdigkeiten in näherer und wohl auch weiterer Umgebung besuchen, dass sie hier nur noch kalt ankam. Aus völlig unerfindlichen Gründen hab ich jetzt Hunger und völlig überraschende Gelüste nach Pizza. Das schreit geradezu nach einem Abend mit meinem liebsten Guilty Pleasure Selbstfürsorge. Welche heimlichen Vergnügungen würdet ihr niemals nicht irgendjemandem verraten? Schreibt es mir in den Kommentaren. Ich sag´s auch nicht weiter, versprochen! --- ### Wenn´s nichts kostet, bist du das Produkt > Unsere Daten sind die knallharte Währung des Internets. Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie bereitwillig wir sie hergeben! - Published: 2025-03-24 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/24/wenns-nichts-kostet/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bonusprogramm, Daten, dynamische Preisgestaltung, Finanzen, Gratis, Kundenprofil, personalisierte Werbung, Währung, Zielgruppe Es soll ja Menschen geben, die etwas verschenken, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zumindest gerüchteweise – wobei ich so selbstlose Exemplare sogar persönlich kenne. Bloß weil das im privaten Umfeld selbstverständlich ist, kann man da allerdings keinesfalls auf andere Lebensbereiche schließen. Da werden uns Gratis-Proben, Gratis-Downloads, Gratis-Teilnahmen nur so um die Ohren gehauen. Diese sind jedoch alles andere als gratis, im Gegenteil. Das ach so freigiebige Angebot dient lediglich dazu, reichlich wertvolle Daten abzugreifen. So ein Kundendatensatz kann dann nicht nur für eigene Werbezwecke verwendet werden, sondern ist auch bares Geld wert. Und so füllt sich das Postfach ganz schnell mit allerhand Spam-Mails vom Luxusreise-Schnäppchen über Viagra-Angebote bis hin zur Penis-Pumpe. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht so genau weiß, was man mir alles verhökern will. Dank gut funktionierendem Spam-Filter und automatisiertem Löschen geht das völlig an mir vorbei. Sollte doch mal was Wichtiges dabei sein, wird sich derjenige schon bei mir melden. Aus purer Wohltätigkeit bietet allerdings niemand Gratis-E-Books an. Gewinnspiele finanzieren sich nicht aus Luft und Liebe. Und Bonusprogramme belohnen den Kunden nicht fürs Sparen, sondern fürs Geld ausgeben. Was es nicht alles angeblich gratis gibt, wenn man sich doch nur irgendwo mit seinen Daten anmeldet. Dank so einem Bonusprogramm habe ich ein ansehnliches Budget von zwischenzeitlich 300 € in Punkten auf dem Konto. Dass Supermarkt und Drogerie dafür meine Daten auswerten, ist mir völlig bewusst und ich kann damit gut leben. Hier passen für mich die Konditionen von Daten vs. Gegenleistung. Angebote bei denen ich ein Vielfaches an Punkten bekäme, kann ich sehr gut ignorieren und die wenigen Werbemails landen in einem eigens für Müll eingerichteten Postfach, in dem alles automatisiert nach wenigen Tagen gelöscht wird. Doch nicht nur beim Einkaufen, egal ob analog oder online, reiben sich die Unternehmen freudig die Hände über die Datenspur, die wir hinterlassen. Mit jedem „Like“, das wir so freigiebig verteilen, müssen wir uns bewusst machen, dass wir gerade unser Daten-Portemonnaie öffnen. Wir geben damit unsere Ansichten und Vorlieben preis und halten damit das ganze System finanziell am Laufen.   Daten sind die knallharte Währung des Internets. Sich dem komplett zu entziehen, erfordert Konsequenz und teilweise auch Verzicht. So rigoros muss man natürlich nicht unterwegs sein, es schadet aber nicht, sich der eigenen Datenspur bewusst zu sein und diese Währung gezielt einzusetzen. Umsonst ist nur der Tod und der kostet uns das Leben. So manche App auf dem Smartphone und manchmal auch Internetseite erfragen ganz unschuldig die Standortfreigabe. Interessen und Suchverhalten werden sowieso gespeichert. Alles natürlich NUR im Interesse des Kunden – man will schließlich maßgeschneiderte Werbung anzeigen. Und Werbetreibende zahlen gerne und wahrscheinlich auch gut für den Zugang zu vorab definierten Zielgruppen. Es ist schließlich wenig effizient, Produkte zu bewerben, für die sich auf der entsprechenden Plattform niemand interessiert. Was mich zu der Frage drängt, warum manche Werbung derart nervtötend gestaltet ist, dass ich das beworbene Produkt erst recht nicht kaufen würde. Da wäre etwas besser personalisierte Werbung vielleicht sogar von Vorteil. Offenbar ist mein Kundenprofil noch unvollständig und meine Angewohnheit, alles an Benachrichtigungsanfragen und Co. abzulehnen, macht es auch nicht besser. Dabei verkaufen Unternehmen die gesammelten Daten und tauschen sie mit Dritten um diese für Marketinganalysen oder sogar Kreditbewertungen zu nutzen. Da muss ich mich schon wundern, wie schlecht mein eigenes Nutzungsverhalten ausgewertet ist, vielleicht bin ich einfach kein lohnendes Zielobjekt. Vor allem aber die dynamische Preisgestaltung ist mir nicht geheuer. Angeblich werden den Kunden, die eher nach Luxusartikeln suchen bzw. bei denen man eher die Bereitschaft für höhere Ausgaben vermutet (oder berechnet? ) manchmal höhere Preise angezeigt. Das ist schon ziemlich perfide und umso wichtiger, sich das als Kunde bewusst zu machen. Helfen kann ein Preisvergleich oder/und die Nutzung eines Browsers mit Inkognito-Modus. Was auch immer man im Netz also treibt, sobald man Daten hinterlässt, muss man sich überlegen, ob sie für personalisierte Schaltung von Werbung, Erstellung von Kundenprofilen, dynamische Preisgestaltung oder sogar für den Weiterverkauf genutzt werden könnten. Nächstenliebe ist mit Sicherheit nicht das vorwiegende Interesse von Unternehmen, denen wir unsere Daten oft so bereitwillig überlassen. Wie immer sollten wir uns also fragen „brauche ich das wirklich“, bevor wir für etwas Geld oder Daten ausgeben. --- ### Lächeln und winken > Die Welt mag ein Dorf sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir alle dieselbe Sprache sprechen. Oder deckt ihr euch mit einem Teppich zu? - Published: 2025-03-17 - Modified: 2025-03-10 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/17/laecheln-und-winken/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Handzeichen, Lächeln und winken, Schwäbisch, Sprache Die Welt ist ein Dorf. Sagt man jedenfalls so. Zumindest besteht sie aber aus vielen Dörfern – unter anderem. In einem einzigen Dorf sprechen in der Regel ja alle dieselbe Sprache. Das trifft auf unser großes Dorf Welt nicht zu. Im Gegenteil, kaum etwas ist so divers wie unsere Sprache. Da muss ich lediglich ins benachbarte Dorf fahren, und schon lerne ich neue Wörter. Im Urlaub werde ich als eindeutig invasive Art beäugt, weil ich statt Semmeln ganz einfach Brötchen bestellt habe. Beim Bäcker kann einem so mancher Fehltritt passieren. Berliner, Krapfen, Pfannkuchen, Kreppel – die Liste der Namen ist wahrscheinlich noch viel, viel länger. Wir sprechen nicht nur unterschiedliche Sprachen, sondern auch unterschiedliche Dialekte. Manche gehen mit der Zeit verloren, andere passen sich an, und wieder andere werden regelrecht zelebriert. Ich finde das schön und spannend, zumal ich zu Hause mit Hochdeutsch aufgewachsen bin und den heimischen Dialekt gerade mal einigermaßen verstehe (in seiner ganz milden Form) und schon gar nicht sprechen kann. Mein Opa pflegte seinerzeit als Zugezogener über den ach so unattraktiven fränkischen Dialekt zu lästern und meinte, er würde schöne Frauen unattraktiv machen. Ob meine Oma das genauso gesehen hat, weiß ich nicht. Sie hat lange Zeit Erwachsene in Deutsch unterrichtet, da war eine korrekte Aussprache für sie obligatorisch. Ich bin also von Haus aus überhaupt nicht mit irgendwelchen Dialekten in Kontakt gekommen und habe so überhaupt kein Talent dafür entwickelt, diese zu verstehen oder gar lokal zuzuordnen. Ganz dunkel kann ich mich noch an einen Kindergeburtstag erinnern, bei dem mir niemand glauben wollte, dass ich gebürtige Schwäbin bin. Dabei ist es doch gerade unter Kindern ganz egal, welche Sprache man spricht. Ebenso dunkel erinnere ich mich nämlich an einen Campingurlaub in Italien, in dem ich ganz wunderbar mit einem italienischen Mädchen gespielt habe, ohne dass wir auch nur ein Wort der jeweils anderen Sprache mächtig gewesen wären. Aber es hat durchaus Vorteile, wenn der eigene Sprachduktus wenig bis gar nicht lokal eingefärbt ist. So konnte ich mich zeitweise quasi spionagemäßig ganz unauffällig unter meine badischen Klassenkameraden mischen. Dass es da eine regionale Rivalität gibt, habe ich als vorbildlicher Spätzünder erst Jahre später zufällig herausbekommen. Dabei hätte ich stutzig werden müssen, als mir die Fleischfachverkäuferin partout keine Saiten, sondern „nur“ Wienerle verkaufen wollte. Aber wie Kinder nun mal so sind, fand ich die sture Dame einfach nur saudoof. Über Baden lacht die Sonne, über Schwaben die ganze Welt. Mein fehlendes Talent, lokal eingefärbte Sprache zu dechiffrieren, kann aber auch manchmal richtig anstrengend sein. Im österreichischen Nachbarland fehlt mir nicht nur das Verständnis für die soßenfreien Knödel, sondern auch für den dortigen Dialekt. Nach drei fehlgeschlagenen Anläufen, meinem nicht weniger talentfreien Mann und mir den Weg zum Zimmer zu erklären, resignierte der Hotelangestellte einfach. Die Mitreisenden übersetzten dankenswerterweise das (die Treppe hoch und geradeaus), was für uns so verständlich wie Chinesisch klang. Dabei muss ich nicht mal über die Ländergrenze reisen, um die Welt um mich herum nicht mehr zu verstehen. Da reicht manchmal schon ein Besuch bei der angeheirateten Verwandtschaft. Wenn da jemand von Füßen redet, meint er auch die Beine. Und eine Decke wird mal eben zum Teppich umgetauft. Das kann schon irritieren, wenn jemand vorschlägt, die Füße mit dem Teppich zuzudecken. Ganz universell ist hingegen die Verständigung unter Tauchern. Die kommt zwangsläufig ohne Worte aus und besteht lediglich aus Handzeichen. Auch da kann es allerdings zu Missverständnissen kommen: Daumen hoch heißt nämlich nicht „alles ok“, sondern „auftauchen“. Bei einem eingespielten Buddy-Team wie uns läuft die Kommunikation dann auch an Land oft per Zeichensprache. Statt quer über den Parkplatz zu brüllen, stimmen wir uns einfach wild fuchtelnd ab. Zum Glück hält sich die altersbedingte Kurzsichtigkeit (noch) in Grenzen. Und falls sich ein Fremder fälschlicherweise angesprochen fühlt, kann man einfach lächeln und winken – das geht immer. Wenn man für irre gehalten wird, lassen einen die Leute in Ruhe! Lächeln und winken, Leute. Lächeln und winken... --- ### Es dauert, solange es dauert! > Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit aus. - Published: 2025-03-10 - Modified: 2025-02-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/10/es-dauert/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Abschätzung, Angebot, Aufwandsabschätzung, Dauer, Handwerker, Parkinsonsche Gesetz, Projekt Aufwandsabschätzungen gehören in meinem Job zum Alltag. Meine wichtigsten Werkzeuge dafür? Glaskugel und Würfel! Denn wie der Begriff schon erahnen lässt, handelt es sich hier um eine Schätzung und nur in den seltensten Fällen trifft die ursprüngliche Annahme zu einhundert Prozent ins Schwarze. Was manchen Kollegen nicht davon abhält, einen genau auf diese Zahl festzunageln. Der Anspruch ist also, die benötigte Zeit für ein Projekt bei allen Unwägbarkeiten doch einigermaßen genau abzuschätzen. Dabei kann eine Abweichung von 20-30% je nach Projektgrößenordnung schon als Erfolg gewertet werden, zumal wir zu Beginn eines Projektes oft nur ein sehr grobes Bild davon haben, was denn eigentlich entwickelt werden soll. Mit der Erfahrung werden auch die abgegebenen Zahlen immer genauer. Man hat vielleicht schon mal ein ähnliches Projekt gemacht oder man weiß, dass bestimmte Prozesse und Abläufe im Unternehmen immer einem festen Schema in einer vorgegebenen Zeit folgen. Natürlich liegt man auch mal daneben, zum Beispiel weil sich zwischendurch die Vorgaben und Anforderungen an das Endprodukt ändern oder unerwartete Probleme auftauchen. Wobei wir ja in dem Fall von „Herausforderungen“ reden sollen – ein anderes Thema. Wenn man sich also tagtäglich (ok, das ist übertrieben) mit diesem Thema beschäftigt, entwickelt man so etwas wie eine unbewusste Erwartungshaltung, dass auch andere Menschen mit einem ähnlichen Erfahrungsschatz aber in anderen Branchen sich ähnlich intensiv mit ihren zeitlichen Versprechen auseinandersetzen und zumindest halbwegs belastbare Aussagen tätigen. Ich weiß, Anfängerfehler! Wenn mir also ein Handwerker verspricht, etwas in einer bestimmten Zeit zu erledigen, rechne ich schon damit, dass sich diese Zeit immer verdoppelt. Der Lieblingsmann findet das pessimistisch – nur leider behalte ich öfter Recht, als mir lieb ist. Der Lieblingsmann hat aber auch schon feststellen müssen, dass man ein großes Zimmer nicht in zwei Stunden streicht. Liegt aber in der Familie. Mein Schwager plant für seine Wohnung einen Tag ein. Wenn er das wie Mr. Bean macht, könnte es womöglich sogar klappen. Ich bin da nicht so optimistisch. Breche ich die Arbeit nämlich runter in ihre Einzelteile, fehlen mir wichtige Teilaufgaben. Fangen wir mit der allerschlimmsten Strafarbeit an – dem Abkleben. Das ist für mich der nervigste Teil beim Streichen. Lieber wasche ich hinterher das Werkzeug. Und ums Putzen kommt man in der Regel auch nicht herum – egal wie gut man aufpasst. Und ganz am Ende muss auch ich noch geputzt werden. Ich streiche ja am liebsten im Sommer, da reicht ein altes T-Shirt als Malerkleidung. Die ausgemusterte Sporthose, die ich sonst zum Streichen trage, ist schon total ausgeleiert. Auf dem Hintern prangt sehr markant die weiße Hand Sarumans. Zugegeben, ich hab das womöglich provoziert. Das ist auch so ein Thema, dass eventuell dazu beiträgt, dass die Zeitabschätzungen nicht immer so richtig hinhauen. Wenn ich also weiß, wie das Team (in dem Fall mein Mann und ich) so arbeiten und welche Teilaufgaben zu erledigen sind, kann ich schon eine ganz valide Angabe zur voraussichtlichen Dauer machen. Warum Handwerker das nicht hinbekommen, wird mir auf ewig ein Rätsel sein. Man könnte ja jetzt einwerfen, dass hier vielleicht das Parkinsonsche Gesetz wirkt. Das besagt, dass eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit ausdehnt. Heißt, wenn ich mir zum Streichen der Wohnung drei Wochen Zeit nehme, dauert es am Ende auch drei Wochen. Tatsächlich erlebe ich äußerst selten, dass eine Aufgabe weniger Zeit als geplant benötigt. Ich wäre ja schon glücklich, wenn Projekte bei der Arbeit zumindest mal pünktlich abgeschlossen würden. Und da es den Projektleitern ähnlich geht, planen die immer noch einen Puffer mit ein. Das bekommt das Team natürlich immer irgendwann mit und rechnet diesen Puffer dann eben einfach auf die Fristen mit drauf – es dauert also wieder mindestens so lange, wie Zeit dafür veranschlagt wurde. Und weil einfach immer etwas Unvorhergesehenes passiert (ist ein Naturgesetz, könnt ihr mir glauben), dauert es auch immer noch ein bisschen länger. Also plant man noch mehr Puffer ein... und schon stecken wir mitten im Teufelskreis. Am Ende muss ein Projekt ja immer auch wirtschaftlich sein. Und auch, wenn ich als Entwickler immer noch etwas finde, dass ich optimieren kann, will ich irgendwann ja auch mal wieder ein neues Projekt starten. Aufwandsabschätzungen sind also auch immer ein bisschen Verhandlungssache. Während sich Projektleiter und Entwickler lieber extra warm einpacken und zur Sicherheit noch ein paar Prozent oben drauf packen, muss das Produkt auch irgendwann Geld reinwirtschaften. So geht es auch dem Handwerker, der sich mit einem attraktiven Angebot gegen seine Konkurrenz durchsetzen muss. Wenn das einen Festpreis beinhaltet, bin ich als Kunde schon etwas entspannter. Denn auch, wenn da Stundenpreise drinstehen und es ja dann vielleicht schneller gehen könnte (ja ja, du mich auch! ) – darauf fall ich nicht rein. Es dauert immer, so lange es dauert! --- ### Mensch Mädels! > Wozu braucht es denn noch einen Frauentag? Wir sind doch längst gleichberechtigt - NICHT! Und nein, es geht hier nicht um Blumen! - Published: 2025-03-03 - Modified: 2025-02-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/03/mensch-maedels/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: 8. März, Altersvorsorge, Finanzen, Gleichberechtigung, Internationale Frauentag, Rente, Rollenmodel, Tradwife, Vorsorge, Weltfrauentag Am 08. März ist es mal wieder so weit, der Internationale Frauentag wird gefeiert. Und manch eine fragt sich, was das mit ihr zu tun hat. Von manch einem wiederum bekommt man zu hören, dass Frauen doch hierzulande längst gleichberechtigt wären und einen Weltmännertag gäbe es ja in der Form schließlich auch nicht. Was soll also das ganze Drama? ! Der Weltfrauentag mag uns (unabhängig vom Geschlecht) in unserer heilen Blase womöglich überflüssig vorkommen. Dabei vergessen wir leider allzu leicht, dass wir eben in dieser heilen Blase leben und das längst nicht überall und für jede/n selbstverständlich ist. Mit der Überreichung einer Blume, wie es z. B. in anderen Ländern üblich ist, ist es dann auch nicht getan. Die Gleichberechtigung ist längst nicht in allen Ecken der Welt angekommen. Und schon gar nicht in allen Ecken der Arbeitswelt, auch nicht in Deutschland. Wo kämen wir denn da hin? Oder besser – wo kommen wir eigentlich her? Das, was Frauen in der Vergangenheit erkämpft haben, wird leider viel zu oft und schnell vergessen. Und im schlimmsten Fall entwickeln wir uns sogar wieder in die gegensätzliche Richtung zurück. Ich sag nur Tradwife. So ein unsäglicher Trend, der eigentlich längst wieder out sein sollte. Scheint er aber nicht. Ich spare mir jetzt längliche Ausführungen darüber und verweise auf vergangene Beiträge und Artikel, z. B. hier oder hier. Damit war und ist eigentlich alles zu dem Thema gesagt und wir wollen ja keinen ur-uralten Kaffee aufwärmen. Und doch ist mancher Scheiß nicht totzukriegen. Ein guter Freund war neulich gelinde gesagt schockiert, dass es Frauen geben soll, die ihre einzige Lebensaufgabe in ihrem Dasein als hübsche Vorzeige-Ehefrau sehen (und ich dachte ja immer, ich würde solche seltsamen Trends spät mitbekommen... ). Zumindest in meinem Dunstkreis scheint es keinen einzigen Mann zu geben, der sich so eine mittelalterliche Rollenverteilung zurückwünscht. Nicht, dass das nun jemand in den falschen Hals bekommt. Natürlich kann und soll jeder selbst entscheiden, wie das eigene Leben gestaltet werden soll. Die Umstände, von fehlenden Betreuungsplätzen bis hin zum Elterngeld, befördern ja geradezu, dass der Elternteil mit dem niedrigeren Gehalt sich zu Hause um die Kindererziehung kümmert. Das heißt allerdings nicht, dass ebendieser Elternteil damit auch die eigene Versorgung – egal ob im Alter oder aus anderen vielfältigen Gründen – aus der Hand legen sollte. Wir wissen doch um die Themen Altersarmut, Gender Pay Gap und unbezahlte Care-Arbeit. Viele Rentnerinnen kommen heute kaum über die Runden, einige nur mit zusätzlicher Unterstützung. Und das, nachdem sie ein ganzes Berufsleben gearbeitet haben. Nur eben zu vergleichsweise niedrigem Lohn, mit dem eben auch kaum Rentenpunkte zusammen kamen. Dass die Kindererziehungszeiten angerechnet werden können, wissen viele auch nicht (und leider auch nicht, dass sie die kostenfreie Beratung der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch nehmen könnten). Immer noch geben viele Frauen mit dem ersten Kind ihren Beruf auf, um sich um Kind und Haushalt zu kümmern und verlassen sich finanziell auf ihren Partner. Diese Abhängigkeit bringt ein hohes Risiko mit sich und kann im schlimmsten Fall direkt in die Armut führen. Was, wenn der Partner verunglück, wie ist man bei einer Trennung abgesichert? Ungeachtet der persönlichen Lebensentscheidung muss man sich immer über die finanziellen Konsequenzen bewusst sein. Selbst wenn der Ex-Partner unterhaltspflichtig sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass er den Unterhalt auch zahlt. Doch so weit muss es nicht mal kommen, alleine das Ehegattensplitting – ein nicht todzukriegendes Steuermodell (und ich beschwer mit über den Tradwife-Trend, der gerade mal ein paar Jährchen auf dem Tacho hat) sorgt dafür, dass eine/r nicht nur vom aktuellen Lohn deutlich weniger Netto vom Brutto, sondern auch später weniger Rente bekommt. Wer also zugunsten von Familie und Haushalt auf einen Teil oder das Ganze des eigen Einkommens verzichtet, sollte eigentlich entsprechenden Ausgleichszahlungen als finanzielle Absicherung vom Partner erhalten. Klingt unromantisch? Also ich finde es wesentlich unromantischer, wenn finanzielle Themen in der Partnerschaft tabu sind und einer vom anderen unentgeltliche Arbeit quasi als naturgegeben ansieht. Und hier reden wir nicht über kleine Nettigkeiten, wie dem anderen Mal ein leckeres Essen zu zaubern oder auch mal im Haushalt mehr anzupacken, wenn´s beim anderen gerade stressig ist. Diese gegenseitige Unterstützung sowie die Wertschätzung sollten eigentlich selbstverständlich sein, ganz unabhängig davon, wer welchen Job macht.   Die Jobbeschreibung eines Tradwifes kann ich trotzdem nicht gut heißen, ein Mann braucht doch keine Ersatz-Mutti, die ihm am Vorabend die Unterhosen raus legt und ihren gesamten Lebensinhalt darin sieht, ihn zu umsorgen. Das fühlt sich für mich viel zu sehr nach Leibeigenschaft und schlecht bezahlter Vollzeitsklaverei an. Wobei der Unterhalt für so ein hübsch herausgeputztes Hausmütterchen sicher nicht ohne ist. Ich würde meinem Mann ganz sicher kein kinderloses Selbstfindungs-Hausmann-Dasein finanzieren (schon gar nicht mit Ausgleichszahlungen). Einen Zwei-Personen-Haushalt kann man durchaus neben dem Vollzeitjob stemmen bzw. der Haushalt ist da bestimmt nicht tagesfüllend – und nein, wir lassen und trotzdem durchaus nicht optisch gehen. Ok, jetzt hab ich doch kalten Kaffee aufgewärmt, sorry. Klar sieht das wieder ganz anders aus, wenn Kinder da sind. Mag sein, dass manche Kinder pflegeleicht sind. Es kann aber auch vorkommen, dass die frischgebackene Mama wortwörtlich 24/7 die Hände voll hat, weil Kind eben bei Mama sein will. Denen braucht man aber auch nichts von Tradwifes erzählen. Ist nämlich gar nicht so einfach, sich Instagram-mäßig herauszuputzen, wenn das Baby interveniert. So manche Freundin hat mir schon ihr Leid geklagt, dass sie nicht mal in Ruhe alleine aufs Klo gehen könne. Ich kann nicht behaupten, dass ich sie darum beneiden würde – auch wenn einem die lieben Kleinen angeblich so viel zurückgeben würden. Was aber wäre die Alternative? Wenn frau arbeiten geht ist frau natürlich eine Rabenmutter. „Nur“ als Mutter und Hausfrau, ist frau wiederum eine Glucke und ein schlechtes Vorbild – offenbar ist jede Entscheidung die falsche. Zumindest aus der Sicht aller anderen, die es wie immer besser wissen. Wie sich Eltern organisieren und gleichberechtigt untereinander Arbeit, Hausarbeit und Kindererziehung aufteilen, geht zwar niemanden etwas an. Allerdings sind weder fehlende Betreuungsangebote noch finanzielle Engpässe eine Überraschung, beides muss man irgendwie stemmen. Im Idealfall zusammen. Wie... --- ### NICHT ANFASSEN - Von Begegnungen und Berührungen > Hinterlasse alles, wie du es vorgefunden hast und FASS BLOSS NIX AN - tja, Fische interessieren sich nicht für unsere Regeln. - Published: 2025-02-24 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/24/nicht-anfassen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Alpenaquarium, Anfassen, Azoren, Bahamas, Bodensee, Hai, Honeymoon Beach, Stechrochen, Stör, Tauchen, Zackenbarsch Für passionierte Hirn-Nutzer ist es selbstverständlich, dass sie sich in der Natur als rücksichts- und respektvolle Gäste benehmen. Heißt man hinterlässt keinen Müll, macht nichts kaputt und rückt Flora und Fauna nicht unnötig auf die Pelle. Gerade Letzteres ist besonders in Gefilden, in denen Flora und Fauna durchaus wehrhaft sind, sowas wie eine goldene Regel. Doch nicht nur im Interesse der eigenen Unversehrtheit sollte man die Pfoten lieber bei sich behalten, wird man doch selbst auch nicht gerne von Hinz und Kunz betatscht. Und was an Land gilt, gilt natürlich auch unter Wasser. Es beruht nur nicht beiderseits, den Fischen und Co sind menschgemachte Regeln herzlich egal. Und so durfte ich tatsächlich schon Tauchen als Kontaktsportart erleben. Saiblinge Der erste eher unsanfte und vor allem unfreiwillige Zusammenstoß, an den ich mich erinnern kann, war mit einem Saibling im Paarungsrausch. Ausgerechnet zu einer Jahreszeit mit wirklich unwirtlichsten Wetterbedingungen an Land ist es im Bodensee besonders spannend. Da beginnt bei den Saiblingen die Paarungszeit und die Männchen sind in uns an einer Steilwand im großen Schwarm entgegengekommen. Da es schon in 10 Metern Tiefe dunkel wird, waren wir mit Lampen unterwegs. Ich schieb es mal auf das helle Licht, das die Fische geblendet haben muss. Aber sie schienen auch wie von Sinnen vor lauter Hormonstau als mir ein Exemplar gegen die Hand geschwommen ist. Die haben mehr Wums, als ich erwartet hätte und wir waren wohl beide ziemlich überrascht. Den beeindruckenden Anblick von unzähligen rotbauchigen Saiblingen, die auf uns zu und um uns herumschwammen, werde ich hoffentlich nie vergessen – auch wenn wir damals noch keine Fotos gemacht haben. Erwin Eine Begegnung der besonderen Art hatten wir beim Tauchen vor Madeira mit Erwin. Bei Erwin handelt es sich um einen zutraulichen Zackenbarsch, der sich die Taucher zu Nutzen macht. So ein blubberndes Menschlein hat nämlich ganz besondere Vorzüge. Ich hatte mich vor der Reise schon über die Unterwasserwelt kundig gemacht und wusste, dass sich manch mutige Zackenbarsche gerne die juckenden Parasiten von den Schuppen streicheln lassen. Dass ich das auch mal machen dürfte, hätte ich nie zu hoffen gewagt. Während ich also völlig gedankenverloren die Unterwasserlandschaft bewundere, peilt mich Erwin geradewegs an. Ich wusste erst mal gar nicht, was ich machen soll also hab ich einfach die Kamera hochgehalten und den Minitatur-LKW, der da auf mich zugerauscht kam, fotografiert. Glücklicherweise kam es nicht zum Zusammenstoß und ich habe mal versuchsweise meine Hand hingehalten, an die sich Erwin geradezu herangeworfen hat. Wie ein Kätzchen hat er sich genüsslich streicheln lassen, hat die Ausrüstung von meinem Mann genaustens untersucht und uns am Ende ganz vorwurfsvoll beäugt, als wir den Rückweg antreten mussten. Ich bin mir allerdings sicher, dass wir vergessen waren, sobald er neue Streichelsklaven Taucher gefunden hat. Blauhai Der Guide auf den Azoren hatte uns gewarnt, dass es zum einen oder anderen Rempler kommen könnte. Es gibt wohl noch mehr Arten, die den Taucher gerne als alternative Putzstation nutzen. Nachdem wir also stundenlang über die Wellen gedümpelt waren, hingen wir endlich im Wasser. Die Blauhaie hatten lange auf sich warten lassen und da ich nicht gerade seefest bin, war es meinem Magen schon schnurzpiepegal, ob wir noch welche zu sehen bekommen. Im Wasser war dann wieder alles fein aber da wir im offenen Meer an langen Leinen direkt unter dem Boot hingen, schaukelte die Welt noch ein bisschen. Offenbar war ich noch ziemlich weiß (oder grün? ) im Gesicht, da mich der Guide nicht aus den Augen gelassen hat. Und dann waren sie da, die zierlichen torpedoförmigen Blauhaie, die wie neugierige Hunde um uns herumgewetzt sind. Nach wie vor bleibt die Frage ungeklärt, wer hier wen guckt. Zumindest schienen wir hochinteressant zu sein und nebenbei auch praktisch – man kann sich an so einem Taucher wohl ganz gut kratzen. Niemals hätte ich es gewagt, die Hand nach einem Hai auszustrecken, nicht mal so einem kleinen Blauhai. Aber wenn er mich rempelt (mehrfach, so ein Rüpel), kann ich ja nichts für! Und nachdem ich bei dieser beeindruckenden Erfahrung nicht in Panik geraten bin, hat sich auch der Guide wieder ein bisschen beruhigt – und mein Magen am Ende auch. Stör Einer meiner Lieblingsfische ist der Stör. Der sieht einfach so putzig aus mit seiner langen Nase und gleichzeitig hat er was Uhrzeitliches an sich. In einem ehemaligen Steinbruch konnten wir gleich mehrere ausgewachsene Exemplare bewundern. Natürlich ist so ein vollgelaufener Steinbruch nicht der natürliche Lebensraum aber die Fische haben sich dort sichtlich wohl gefühlt und sich von den Tauchern nicht stören lassen. Der Betreiber hatte reichlich Warnschilder aufgestellt und bei Berührung mit einem lebenslangen Tauchverbot gedroht. Das galt offensichtlich nicht für die Störe, die kurzsichtig wie sie halt waren, sich die Taucher auch mal aus aller-aller-allernächster Nähe anschauen wollten. Wenn man zu ruhig im Wasser verharrte, sind sie auch übermütig geworden. Wir wollten auf keinen Fall einen Verweis riskieren aber davon wollte der Stör, der unsere Kamera untersucht hat, nichts wissen. Zander Im Vergleich zum Stör ist der Zander ja geradezu ein Winzling. Das weiß er aber nicht oder es ist ihm zumindest egal. Im See hält er sich wohl für ganz groß und so hat er auch überhaupt keine Skrupel, sich mit einem Taucher anzulegen. Im kalten See trägt der Taucher von Welt ja für gewöhnlich eine wärmende Kopfhaube. Und während ich so vor mich hin tauche, habe ich das Gefühl, irgendetwas hätte mich am Kopf getroffen. Aber wie ich mich so umschaue ist da ... nichts. Mein Mann taucht neben mir und schaut völlig unschuldig aus der Wäsche. Und trotzdem ... da wars wieder, irgendwas muss doch da sein. Zwischen einigen in den See gestürzten Bäumen tauchen wir durch und ich möchte gerade einen besonders schönen Fisch fotografieren – zack, da hab ich den ach so schönen Fisch plötzlich am Handschuh hängen. Ok, jetzt weiß ich auch, was bzw. wer mich offenbar in den Kopf beißen wollte (wer ganz genau hinschaut, sieht den frechen Fisch über meinem Kopf). Für Zander ist im Frühjahr Paarungszeit und die Männchen verteidigen ihr Gelege vor Laichräubern.... --- ### Wie viel weniger ist zu wenig? > Ausmisten bis der Arzt kommt - man kann es ja mit allem übertreiben. Die richtige Menge an mehr oder weniger ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. - Published: 2025-02-17 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/17/wie-viel-weniger-ist-zu-wenig/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Kartoffelrezept, meditatives Unkrautzupfen, Minimalismus, weniger ist mehr Das wir in der Regel alle ganz schön viele materielle Dinge besitzen, ist kein Geheimnis. Doch was viel, was zu viel und was wiederum zu wenig ist, darüber kann man vorzüglich diskutieren und am Ende muss es doch jeder für sich selbst entscheiden. Fängt man jedoch mal an, sich bewusst mit seinem ganzen Krempel zu befassen und diesen dann auch noch zu reduzieren, macht sich bei vielen schnell ein erleichterndes Glücksgefühl breit. Viele schwärmen dann, wie befreiend es sei, all die unnützen Dinge los zu sein und wie viel einfacher das Leben doch nun sei. Und wie das halt mir Glücksgefühlen so ist, wir wollen davon immer mehr haben. Ich weiß noch genau, wie mein Lieblingsmann prüfend den Blick durchs Zimmer hat schweifen lassen, nachdem er seinen Schreibtisch auf links gedreht hatte und gefühlt 10 Tonnen Altpapier, eingetrocknete Kulis, verrostete Büroklammern und noch einen ganzen Haufen anderen Müll entsorgt hatte. Mir ging es ja nicht anders und die Kilos an alten Studienunterlagen, die ich irgendwann ausgemistet hatte, schienen direkt körperlich spürbar. Und dann ertappt man sich plötzlich, wie man im Geiste die Schränke durchgeht und überlegt, wo sich noch ungenutzte Dinge verbergen, die in anderen Händen wesentlich mehr Wertschätzung erfahren würden. Einen nie gefahrenen Schlitten in ebensolche Kinderhände abzugeben war beispielsweise eine Entscheidung, die ich nie bereut habe, auch wenn sich hin und wieder tatsächlich einige Schneeflocken auf die nahen Hügel verirren. Wie mit allem, kann man es auch beim Minimalisieren übertreiben und weit übers Ziel hinausschießen. Natürlich könnte ich ganz spartanisch auf dem nackten Boden schlafen, im Stehen essen und jeden Tag die gleichen (hoffentlich trotzdem manchmal gewaschenen) Sachen tragen. Aber MUSS ich das? ! Und macht das überhaupt Sinn? ! Trotzdem scheint es für manche die ultimative Zielsetzung zu sein. Es gibt tatsächlich Menschen, die in Foren die Frage stellen, wie viele Tassen man bräuchte... Mag sein, dass es ausreicht, für jede im Haushalt lebende Person ein Set aus Besteck, Tasse und Teller zu haben und das dann einfach nach Benutzung abzuspülen. Und natürlich brauche ich nicht für jegliche Eventualität vorbereitet sein – wir hatten das ja gerade erst davon. Man könnte sogar ganz aufs Geschirr verzichten und einfach immer den Lieferdienst bemühen. Das ist nun aber genau der Teil, der mir bei manchen Minimalismus-Diskussionen Magenschmerzen verursacht. Und zwar genau in dem Maß, in dem durch das Weglassen bestimmter Dinge ein riesiger Berg Müll verursacht wird. Klar ist das so richtig bequem bei einer Party ausschließlich Pappteller zu verwenden – am Ende steckt man alles in einen großen Sack und fertig. Wenn ich das dann auch noch im Alltag so mache, wird das Geschirr vom Gebrauchsgut zum Verbrauchsgut. Auf die Spülmaschine kann man sowieso verzichten und der Zeitaufwand ist geradezu unschlagbar minimal. Aber die Bilanz unterm Strich ist katastrophal für die Umwelt, und für den Geldbeutel so nebenbei auch. Deswegen wohnen in unserer Küchenschublade eben nicht nur zwei Teller. Nein, wir horten die stolze Zahl von sage und schreibe 24 23 (*hüstel*) Tellern! Gar nicht minimalistisch und im Winter brauchen sie wir nicht mal alle. ABER wenn jetzt bald die Gill-Saison wieder startet und ich gleichzeitig die ersten Kräuter trocknen kann, bekommen wir die ganz schnell wieder alle benutzt. Und jetzt kommt der Oberknaller. Ich hab auch noch eine nigelnagelneue Küchenmaschine angeschafft. Ganz im Gegensatz zu Gabi, die ihren Haushalt gerade erst um so ein Gerät erleichtert hat. Zugegeben, für mich war das eine schwere Geburt. Fast ein Jahr bin ich immer wieder um diverse Modelle herumgeschlichen, hatte aber absolut keine Lust auch eine zu kaufen. Mit dem Berg an getrockneten Kräutern, die von Hand gerebelt werden wollten, ist die Lust auf einen motorisierten Helfer auf ganz wundersame Weise in ungeahnte Höhen gestiegen. Wer selbst mal stundenlang diverses Grünzeug händisch zerkleinert hat, weiß wie langwierig das sein kann. Über die tagelang duftenden Hände will ich mich hier gar nicht beklagen. Nur so viel – Seife kann gegen die ätherischen Öle in der Haut nur bedingt was ausrichten und von zu viel Rosmarin in der Nase wird man ein bisschen high. Jetzt stehen die gemahlenen Gewürze neben feinem Chilipulver zur bequemen Verarbeitung im Schrank und werden gleich viel besser vom Meisterkoch angenommen. Die Motorisierung so einer neuen Küchenfee ist beeindrucken im Vergleich zum langsam vor sich hinsterbenden Altgerät, das vor zwei Jahren den Gnadentod gestorben ist. Die Kartoffeln fürs Gratin waren in weniger als einer Minute komplett gerieben. Da kann ich mit Handarbeit nicht mithalten. Und das ist der nette Nebeneffekt, es gibt nun auch wieder Dinge, die ohne (über)motorisierte Unterstützung echt kraftaufwändig waren. Und da man ja nicht nur Kartoffelgratin essen kann (warum eigentlich nicht? ! ), erweitert sich unser Speiseplan auch in der Hinsicht. Eines unserer Lieblings-Kartoffelgerichte habe ich bei Ines gefunden – ihre fantastische Kartoffelsuppe ist so einfach wie lecker. Aber Obacht – der angeheiratete Küchenhelfer dreht schon mal hohl beim Schälen. Wenn er nach einer Weile fragt, wie viele Kartoffeln er schälen soll, ist es eigentlich schon zu spät. Wenn der Topf groß genug ist, kommt aber auch Suppe aus fast zwei Kilo Kartoffeln weg. Sonst bleibt mir nie was zum Mittag am nächsten Tag. Das war echt mal schön. Dann gibt es noch den Quetschi-Auflauf. Ich liebe ja Quetschis – also nicht diese unsäglichen Plastiktüten mit zuckersüßem Obstbrei für Kinder – sondern gekochte Pellkartoffeln, die sich halbiert und mit der Gabel leicht angedrückt (daher der Name) als Basis für allerhand überbackene Resteverwertung eignen. Das Originalrezept für überbackene Quetschkartoffeln kann man beliebig umbauen. Einfach ein paar gebratene Pilze und Zwiebeln drüberstreuen und mit Käse überbacken. Oder, was man halt sonst so da hat. Und weil mit noch mehr Topping und noch mehr Käse alles gleich noch besser schmeckt, mach ich das gerne in der Auflaufform – Quetschi-Auflauf halt. Was ich auch unbedingt noch testen will, sind die Kartoffel-Rouladen von miteigenenhaenden, die ich eher als Schnecken bezeichnen würde. Aber ich schweife ab (mal wieder). Auf jeden Fall ist der elektrifizierte Küchenhelfer um einiges schneller als der angeheiratet. Hat zwar auch weniger Funktionen, passt dafür aber samt... --- ### Ein Herz für Umzugshelfer > Warum ist die Kiste so abartig schwer, hast du da etwa Steine drin? - Äh, womöglich?! - Published: 2025-02-10 - Modified: 2025-02-03 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/10/umzugshelfer/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Minimalismus, Umzug, Umzugshelfer Irgendwann im Leben meint man ja, angekommen zu sein. Was auch immer das bedeutet und wo auch immer das sein mag. Ich bin in jungen Jahren oft umgezogen und hab mir das immer schön geredet. Gerade wegen der Konsequenzen, die im Bezug auf Freundschaften ja nicht gerade prickelnd sind. Nachdem ich auf drei verschiedenen Grundschulen war, wollte ich danach zumindest nicht nochmal die Schule wechseln. Das hat auch geklappt, die Wohnsituation hingegen war durchaus noch abwechslungsreich. Mit Mitte zwanzig hatte ich bereits gut 10 Umzüge hinter mir. Und dann war erst mal Ruhe. Zumindest, was den eigenen Hausstand anging. Im Freundeskreis gab es natürlich einige Bewegung und ebenso natürlich hat man da immer mit angepackt. Dabei lassen sich extreme Unterschiede beobachten. Der absolute Alptraum für jeden Helfer war ein Sammler-Haushalt mit leichten Messi-Anwandlungen. Vorbereitet war gar nichts und der Kühlschrank hielt neben abgelaufenen Lebensmitteln allerhand eklige Überraschungen bereit. Warum jemand, der keinen Alkohol trinkt, Gläser für so ziemlich jedes Getränk beherbergt, hat sich mir auch nicht erschlossen. Weingläser in unterschiedlichster Ausführung, Sektgläser, Sektkelche, Sektflöten, Grappagläser, Schnapsgläser, Cognacschwenker, Biergläser und -krüge, Whiskygläser – und natürlich noch diverse Wasser- und Saftgläser. Dazu verschiedene Café-Service, darunter eines mit Weihnachtsmotiv für 24 Personen. All das wohlgemerkt in einem kleinen 2-Personen-Haushalt. Ok, einen kleinen Hund gabs auch noch, aber es kann mir keiner erzählen, dass der mit seinen zwei Näpfen einen großen Anteil an all dem Geschirr gehabt hätte. Man muss ja nicht gleich zum Minimalisten werden, aber dieser Berg an Dingen, der ungenutzt etliche Regale und Schubladen okkupierte, hat mich echt umgehauen. Und so selbstverständlich ich helfe, fand ich es gelinde gesagt frech, die Umzugshelfer einen verschimmelten Kühlschrank ausräumen zu lassen. Das wir heute keinen Kontakt mehr haben, ist allerdings ein anderes Thema. Das Umzugshilfe auch ganz anders aussehen kann, merkt man im jetzigen Freundeskreis. Eigentlich stehen wir ja alle mit beiden Beinen fest im Berufsleben. Ich kann mich noch erinnern, wie wir mal darüber gesprochen haben, dass man da dann doch auch einfach ein Umzugsunternehmen beauftragen könnte. Sagen wir mal so, man redet viel, wenn der Tag lang ist. Würde sich auch gar nicht lohnen, wo doch mit mehreren Paar motivierten Händen ein kleiner Hausstand auch ganz schnell klein bei gibt. Bei unserem letzten Umzug hatten wir selbstverständlich vorgearbeitet. Und so war alles innerhalb kurzer Zeit im Sprinter verräumt. Kisten braucht es ja nicht viele, wenn man gar nicht erst so viele Sachen anschafft. Wobei wir tatsächlich auch mal Gläser gekauft hatten – aber halt nur für den Gebrauch und nicht, um für jede niemals eintretende Situation vorbereitet zu sein. Wirklich herausfordernd sind ja auch nur die großen Möbel wie Schrank, Bett und Sofa. Manch einer meinte, dass würde man doch eh einfach neu kaufen. Also ich kann ja verstehen, dass eine neue Wohnsituation manchmal Anpassungen bezüglich des Mobiliars erfordert. Aber bei jedem Umzug ein neues Sofa? Das halte ich nun doch für ein ganz klein wenig übertrieben. Aber was weiß ich schon, wenn es nach mir ginge, würde mein Hausstand in ein Auto passen. Allerding kein Kleinwagen, wir wollen es ja nicht übertreiben. Minimalistisch umziehen ist halt einfach leichter. Und auch, wenn sowohl der Lieblingsmensch als auch ich und hier angekommen fühlen, weiß man ja nie, was das Leben noch so bringt. Also halten wir es auch weiterhin luftig und schauen, dass sich nirgends Krempel ansammelt. Unausgepackte Kartons vom vorvorletzten Umzug wären hier unvorstellbar. Nachdem von unserer Seite auf lange Sicht kein Ortswechsel geplant ist, melden unsere Lieblings-Umzugshelfer schon mal vorsichtig Bedarf an. Der seelische Beistand (hatte „Rücken“) darf ebenso mit unserer Hilfe rechnen, wie der Schwerlasttransport aka Schwager. Letzterer toppt wahrscheinlich meine Zahl an Umzügen um ein Vielfaches. Dank einer dieser Aktionstage weiß ich auch, dass man durchaus hundertmal eine ausgelatschte Altbautreppe hochlaufen kann – aber irgendwann nicht mehr runter kommt, weil die Knie dann einfach nachgeben. Seine neue Wohnung hat einen Aufzug. Das war die gute Nachricht. Der Schwager hat allerdings schon angekündigt, dass es nun ein paar Sachen mehr sind. Also diesmal richtige Arbeit. Das wäre die schlechte Nachricht. Da er aber ebenso wenig wie ich auf 24-teilige Weihnachtsservice steht, mache ich mir da wenig Sorgen. Einzig sein Sofa bereitet uns allen dafür umso mehr Sorgen – oder eher Alpträume. Wenn auch anderer Art als bei den Geschirr-Messies. Bei seinem Einzug hatten wir uns mit dem Monstrum fest in der Wohnungstür verkeilt und nur mit viel Geschick und Beharrlichkeit den Weg um drei Ecken durch die Türe gemeistert. Ich hab schon angedroht, Schmierseife mitzubringen – derselbe Weg muss ja nun wieder rückwärts bewerkstelligt werden und wir haben alle verdrängt, wie wir überhaupt reingekommen sind. Wenn ich so drüber nachdenke – vielleicht sollte man sich doch bei jedem Umzug ein neues Sofa kaufen – nicht. So ein bevorstehender Umzug ist immer eine gute Gelegenheit, sich mal eingehender mit den eigenen Sachen zu beschäftigen. Unausgepackte Kisten vom letzten Umzug können wahrscheinlich unbesehen weg. Alles, was man schon Wochen vor dem Umzugstermin einpacken könnte, wird wahrscheinlich nicht all zu oft benötigt. Vielleicht kann man das eine oder andere weitergeben. Jedes Teil, das man weniger umzuziehen hat, spart Kraft und macht den eigentlichen Umzug leichter. Und falls man tatsächlich ein Umzugsunternehmen beauftragt, auch günstiger. Helfer sind dankbar, wenn sie nicht kistenweise Andenken, Deko und anderen Krempel schleppen müssen. Ich hab da immer einen Umzugshelfer im Kopf, der meine Mutter damals fragte, ob sie Steine in die Kiste gepackt hätte. Ja, hatte sie – gesammelt im Spanienurlaub, aufgefädelt auf dicke Schnüre. So sehr ich ein gutes Krafttraining schätze, ein Umzug kann ganz schön an die Substanz gehen! Also selbst wenn ihr euch um euren eigenen Hausstand angesichts eines bevorstehenden Umzugs keine Gedanken machen wollt – habt ein Herz für Umzugshelfer! --- ### Fragen über Fragen > Was würdest du fragen, wenn die Antwort nicht "42" sondern "ja" wäre? Wenn das Lesen im Grübeln endet, muss das Ziel nicht verfehlt sein. - Published: 2025-02-03 - Modified: 2025-02-01 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/03/fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: 42, Antwort, Bücher, Fragen, Lesen, Systemische Fragetechnik Lesen bildet, sagt man zumindest. Neben all der Bildung kann es auch ganz schön zum Nachdenken anregen. Es gibt Bücher, für die brauche ich ewig. Da finde ich mich immer wieder denkend auf dem Lesesessel wieder. Mittlerweile liegt ja sogar immer ein Block bereit, damit ich besonders kluge oder schöne Worte notieren kann. Weil ich mich sonst vor lauter Begeisterung (oder Träumen, oder Nachdenken,... ) gar nicht mehr auf die darauf folgenden Worte konzentrieren kann. Was mich gerade nachhaltig vom Lesen abhält, ist die folgende Frage: Was würden Sie fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? Wer jetzt wissen will, wo ich das aufgeschnappt habe – das kommt aus einem Buch über Systemische Fragetechniken und da ich noch ganz am Anfang bin, kann ich darüber sonst so gar nichts berichten – also auch keine (unbezahlte) Werbung. Aber wie wir schon in der Schule lernen, muss ja eine Quellenangabe her. Was würde ich fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? (Nicht 42. ) Meine erste Reaktion ist, wen ich denn frage. Ist das wichtig? Kommt natürlich auf die Frage an, ob die Zielperson da eine Rolle spielt. Und dann ist natürlich auch die Konsequenz alles andere als nebensächlich. Also folgt auf das „ja“ dann auch die entsprechende Handlung? Ich kann jemanden fragen, ob er mir zehn Millionen Euro gibt – und derjenige kann ja sagen aber mir trotzdem keinen einzigen Cent geben. Was natürlich schade wäre, immerhin haben wir ja einen Hauskredit abzubezahlen. Ich habe mir sogar ja schon überlegt, was ich mit einer Million Euro anfangen würde. Und dann wäre noch reichlich übrig, um diverse Organisationen zu unterstützen, z. B. zum Schutz unserer Ozeane. Aber wenn das „ja“ tatsächlich auch bedeutet, dass das, wonach ich frage auch eintritt, warum dann tiefstapeln. Dann geben wir uns doch nicht mit ein paar Milliönchen zufrieden. Da muss es mindestens der Weltfrieden sein! Allerdings muss die Frage präzise gestellt sein. Das ist ein bisschen, wie der Prompt bei KI-Tools. Auf blöde Fragen gibt’s blöde Antworten und wenn man nicht genau beschrieben hat, was man wissen will, braucht es einige Anläufe und Schleifen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu generieren. Wir haben aber nur eine Frage. Also auch nicht wie im Märchen mit dem Dschinn, bei dem man drei Wünsche hat. Da der Dschinn ein ganz klein bisschen hinterhältig ist, hat die Wunscherfüllung ein paar unerwünschte Nebenwirkungen. Die Folgewünsche dienen also der Schadensbegrenzung, womit die Sache aber nur noch schlimmer wird. Wir müssen die Frage als zeitlich eingrenzen. Wir wollen ja nicht noch ewig warten, sondern lieber gestern als heute mal wieder Nachrichten ohne Terror und Zerstörung sehen (btw auch ohne ein paar andere nervige Sachen... ). Also Weltfrieden ab sofort! Und natürlich wollen wir ihn auch erleben. Denn was bringt der Weltfrieden, wenn er mit dem Aussterben der Menschheit eintreten würde. So langsam bekomme ich ein Knäul im Hirn. Was so eine einfache Frage anrichten kann! Und überhaupt, ist die Frage nach etwas nun eine „erlaubte“ Frage oder nur ein Wunsch ohne Erfüllgarantie. Gilt das jetzt auch? Kann mir mal bitte jemand die Regeln erklären? Fragen über Fragen aber die EINE bekomme ich nicht auf die Kette. Was würdet ihr fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? --- ### Wahlprogramm > Stellt euch vor es ist Wahl - und alle gehen hin. Nicht zu wählen ist nicht nur keine Lösung sondern am Ende auch die Wahl, das womöglich schlimmste Ergebnis zuzulassen. - Published: 2025-01-27 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/27/wahlprogramm/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Bundestagswahl, Demokratie, Steuern, Wahl, Wahl-O-Mat, Wahlpflicht, Wahlprogramm Kennt ihr das auch, dass man zusammensitzt, ganz gemütlich unterhält und plötzlich kommt ein Thema auf, bei dem man sich so richtig in Rage reden kann und angesichts der Ungerechtigkeit der Welt im Ganzen und der Unfähigkeit einzelner eigentlich nur hilflos und frustriert fühlt? Themen dafür gibt es genug, das Leben ist nun mal kein Ponyhof und von Klimawandel über prekäre Arbeitsverhältnisse bis hin zu Zwangsverstümmelungen von hilflosen Kindern im Namen religiöser Glaubensverirrungen gibt es wahrlich genug, über das man sich auch aufregen sollte. Die eigenen Einflussmöglichkeiten sind ja meist begrenzt. Da hilft es dann, wenn viele sich zusammentun bzw. ihre Meinung kund tun frei nach dem Motto aus vielen Tropfen entsteht ein Ozean. Ganz in diesem Sinne funktionieren ja auch Wahlen. Eine einzelne Stimme vermag nicht viel ändern zu können aber die Summe vieler Stimmen bewegt alles und keine Einzige gehört in den Müll. Absichtlich ungültig zu wählen heißt, sich um eine Entscheidung zu drücken. Und wenn es die Wahl des geringsten Übels ist, auch diese Wahl kann man aktiv treffen. Und es wird auch nicht besser, wenn man gar nicht wählt. Andere Politiker gibt´s gerade nicht im Angebot, ob´s uns nun passt oder nicht. Dass die gewählten Politiker eben genau das sind – gewählt – vergisst man ja schnell, wenn die Damen und Herren nicht im gewünschten Sinne agieren. Kaum einer hat auch nur ein gutes Wort für unsere Volksvertreter übrig und scheinbar hat keiner die Kandidaten gewählt, die aktuell für unser Land verantwortlich sind – das ist so ein bisschen wie mit Trash-TV. Das schaut auch keiner aber trotzdem scheinen die Einschaltquoten für ein Fortbestehen zu sprechen. Aber da wir ja alle vergesslich sind, vergessen wir nicht nur, was die Kandidaten in ihrer bisherigen Karriere so alles angestellt haben. Wir vergessen offenbar auch, wo wir selbst unser Kreuzchen gesetzt haben. Wer will es uns auch verübeln, bei dem Vorbild! Erinnerungslücken sind ein adäquates Mittel zur Unternteppichkehrung. Wobei ich stark bezweifle, dass das auch für den kleinen Bürger gilt – sorry, ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, dass ICH mein Auto in der Feuerwehrzufahrt abgestellt habe. Da kann man mich doch dann nicht zur Rechenschaft ziehen! So! Und nun nur zur Sicherheit und damit es keiner vergisst: wir haben die Wahl und das ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung! Ich will gar nicht wissen, für was ihr auch am Ende entscheidet. Denn auch das ist ein Privileg. Wir dürfen uns unsere eigene Meinung bilden und müssen uns vor niemandem dafür rechtfertigen. Umso leichter, sich aus Stammtischdiskussionen herauszuhalten. Aktuell habe ich meinen Nachrichtenkonsum auf ein absolutes Minimum heruntergeschraubt. Sollte in China ein Sack Reis umfallen – ich bekomme es nicht mit. Den auf die zwischenparteilichen Schlammschlachten und Schuldzuweisungen (die Opposition weiß eh immer alles besser, bis sie selbst regiert) kann ich gut verzichten. Und ebenso auf die wenig neutrale Berichterstattung einiger Medien. Denn was uns jetzt präsentiert wird, ist „nur“ Wahlkampf. Zur Entscheidungsfindung gehört aber ein bisschen mehr, als ein paar knackige Wahlversprechen. Da sollte man sich genau anschauen, was die Parteien in der Vergangenheit so angestellt haben. Ja, ich weiß, das mit dem Erinnern ist schwer. Aber dafür könnte man ja ein bisschen recherchieren. Ergänzend dazu schaut man sich noch die Parteiprogramme an, denn wir wollen ja auch wissen, was für die Zukunft so geplant ist. Wobei das teilweise echt trockene Kost ist. Wer es auf dem Silbertablett serviert haben möchte, klickt sich durch den Wahl-O-Mat. Egal wofür man sich entscheidet, alles ist besser, als völlig desinformiert nach dem sympathischsten Gesicht auf dem Wahlplakat abzustimmen – das ist mindestens so auffrisiert und glattgefiltert, wie die zugehörigen Wahlversprechen. Wo auch immer der Schuh gerade drückt, die Wahl, die wir heute treffen hat womöglich auch Konsequenzen für unser Morgen. Vielleicht spare ich heute Steuern, doch was kostet uns der Klimawandel in der Zukunft? Oder gibt es den überhaupt gar nicht? Da stehen Aussage gegen Aussage, Wissenschaft gegen Rattenfänger Politiker. Und sowieso reagieren wir ganz empfindlich, wenn man uns in den Geldbeutel greifen will. Egal, wen man fragt, da ist ja nie genug drin. Ich finde es auch befremdlich, wie schon wieder über neue Steuern und Einnahmequellen diskutiert wird, statt sich um nachhaltige Lösungen zu bemühen. Den Krankenkassen fehlt Geld? Dann kassiert man halt bei den Kapitalerträgen ab. Da hat der Anleger ja nicht für gearbeitet, die faule Socke, sondern nur sein Geld arbeiten lassen. Könnte man ja nicht so schlimm finden, wenn nicht andererseits künftige Generationen schon jetzt wissen, dass sie von der Rente nicht mehr viel zu erwarten haben. Sicher ist da höchstens noch die Versorgungslücke. Auch die Politik rät dazu, privat vorzusorgen - wie praktisch, wenn da gleich noch eine potentielle Steuerquelle bei rausspringt. Was am Ende von der Diskussion übrig bleibt, weiß keiner. Es ist Wahlkampf und da geht es auch darum, im Gespräch zu bleiben. Mit polarisierenden Aussagen ist das ein Leichtes und der gemeine Wähler ist wankelmütig, der muss nur am entscheidenden Tag sein Kreuzchen an der entscheidenden Stelle machen. Protestwähler, die sich wie kleine Kinder trotzig auf den Boden werfen und den Politikern einen Denkzettel verpassen wollen, sollten vorsichtig mit ihren Wünschen sein. Kann sein, dass sich die erfüllen. Schaut mal über die Grenzen – was, wenn es plötzlich keine Krankenversicherung mehr gibt? Und was kostet so ein Brexit? Da haben sich einige gedacht, sie bräuchten nicht wählen gehen. Andere wollten ihrem Unmut Luft machen und wieder andere hatten einfach keine Ahnung, was sie da eigentlich wählen. Hinterher ist das Geschrei immer groß. Politikverdrossenheit können wir uns nicht leisten. Wer in einer Demokratie leben möchte, von dem darf man auch erwarten, dass er seiner Pflicht zu wählen nachkommt. Man kann sich aufregen, dem ganze Hin und Her mit stoischer Gelassenheit begegnen oder die Schlammschlachten, die uns die Medien in den nächsten Wochen vorsetzen, ignorieren. Aber wehe, es geht einer zur Bundestagswahl 2025 nicht wählen und meckert hinterher über das Ergebnis! --- ### Linker Arm ganz schwer - Autogenes Training im Selbstversuch > Nach einem Zufallsfund im Büchertauschregal habe ich mich an den Selbstversuch mit Autogenem Training gewagt. Erfolg? Fehlanzeige! - Published: 2025-01-20 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/20/linker-arm-ganz-schwer/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Arm ganz schwer, Autogenes Training, Autosuggestion, Entspannungsmethode, Entspannungstechnik, J.H.Schulz, Meditation, Selbstsugesstion, Selbstversuch Vor einigen Monaten entdeckte ich im Büchertauschregal ein originalverschweißtes Buch über Autogenes Training. „Kost ja nix“ hab ich mir gedacht und das Taschenbuch kurzerhand mitgenommen. So richtig viel anfangen konnte ich mir dem Begriff nicht aber man lernt ja nie aus und wer weiß, vielleicht lernt man ja sogar mal was dazu. Das Buch selbst ist mit seinen knapp 150 Seiten schnell gelesen. Eine einfache Aufklärung, was es mit Autogenem Training auf sich hat sowie eine Anleitung für Anfänger und viele Beispiele und Affirmationen für Fortgeschrittene. Die optimistischen Versprechen haben mich tatsächlich neugierig gemacht also hab ich das ganze einfach mal ausprobiert. Autogenes Training ist ein auf Autosuggestion basierendes Entspannungsverfahren. https://de. wikipedia. org/wiki/Autogenes_Training Was soll ich sagen – kurz zusammengefasst: schwer kann ich, warm nicht. Man braucht nicht viel, das finde ich ja sympathisch. Aber was man braucht, ist gar nicht so einfach zu bekommen. Kaum schließe ich die Augen, höre ich Flugzeuge, den Kühlschrank oder/und das heisere Krähen des Nachbarshahn. Letzterer scheint eh genau dann einen Anfall zu bekommen, wenn ich meine Übung machen möchte. Kann natürlich sein, dass der Gockel generell sehr mitteilungsbedürftig ist aber mir das nur auffällt, weil ich mich so schlecht auf meine Übungs-Sprüchlein konzentrieren kann. Das Sprüchlein selbst ist einfach und wird im Zwei-Wochen-Rhythmus um je eine Affirmation erweitert. Man startet, indem man sich vorsagt „Rechter (oder linker) Arm ganz schwer“. Das wird dann ergänzt um „Rechter (oder linker) Arm ganz warm“ und so geht es dann weiter. Die Entspannung finde ich einfach, innerhalb eines Atemzuges nimmt mein Körper die Konsistenz eines nassen Sandsacks an. Aber warm wird nichts, egal wie sehr ich mich konzentriere. Nur ist es mit der Konzentration ganz schön weit her, das klappt überhaupt nicht. Während eine Ebene meines Hirns brav den Text runterspult, scheint eine zweite Ebene sich zu verselbstständigen. Ist das eigentlich normal, dass man denkt, während man denkt? Hab ich Stimmen in meinem Kopf? Und warum plant mein Hirn schon den nächsten Tag während ich doch so gerne im Moment verweilen möchte? Anfängerfehler, da geht ganz schön der Punk ab im Oberstübchen. Hat ja auch keiner gesagt, das Meditation und Co. einfach währen. Ich kann mich zwar für das Autogene Training nicht erwärmen, finde aber generell Gefallen an Entspannungstechniken. Ein bisschen kenne ich das von einer ehemaligen Yoga-Lehrerin. Die hat mit uns im Kurs Verschiedenes ausprobiert und mal abgesehen vom typischen Schnarchen mancher Mitsportelnden war ich danach wirklich erholt. Ok, das mit der Klangschale war auch nicht so meins obwohl unsere alte Salatschüssel sich dafür echt angeboten hätte, die hat auch so schön gong gemacht. Andererseits passen tägliche „Zwangsentspannungen“ gar nicht in mein Leben. Manchmal bin ich einfach am Rotieren und dabei keineswegs gestresst. Oder ich fühle mich gestresst und finde meinen Ausgleich dann im Wald oder im Gespräch mit einer Freundin. Und sowieso ist das Autogene Training ja eher eine Vorbeugemaßnahme gegen akuten Stress. Ist er erst mal da, ist es vielleicht zielführender, den Stress rauszulassen und z. B. beim Sport abzubauen, als sich einzureden, man sei „ganz ruhig“. Und hilfreiche (Atem-)Übungen dazu gibt es auch abseits des Autogenen Trainings. Die Gedanken kann ich ja durchaus schweifen lassen oder auch mal an nichts denken. Die Selbstsuggestion mag dazu ergänzend ebenfalls gut geeignet sein. Wenn ich mir körperliche Reaktionen wie ein Wärmegefühl einreden soll, sich diese aber partout nicht einstellen wollen, passt vielleicht auch einfach der Text nicht. „Ganzer Kopf ganz leer“ wäre mal eine gute Affirmation... Ganz leer ist mein Kopf auch nicht, wenn ich mir die Entstehungsgeschichte des Autogenen Trainings anschaue. Entwickelt wurde diese Entspannungsmethode von J. H. Schulz, zur Zeit des Nationalsozialismus ein Befürworter der Euthanasie der sich auch aktiv an der Verfolgung von Homosexuellen beteiligt haben soll. Damit kein Schatten auf den Heilsbringer Autogenes Training fällt, wird in dem von mir aufgelesenen Buch Schultz´ Karriere während der NS-Zeit totgeschwiegen. Lässt sonst sich halt einfach nicht so gut vermarkten. Dieses Hintergrundwissen kann ich nicht einfach ausblenden. Es mag ja sein, dass die Entspannungstechnik vielen Menschen hilft aber irgendwie hinterfrage ich für mich ständig, ob ich etwas, das von einem dermaßen großen Arschloch ersonnen wurde, wirklich machen möchte. Von wegen keine Nebenwirkungen – die Beschäftigung mit dem Hintergrund und der Entstehung hinterlässt nicht nur einen faden Beigeschmack, sondern löst eher einen enormen Brechreiz aus. Zum Glück gibt es ja einen ganzen Strauß alternativer Entspannungsmethoden. Die Technik der Autosuggestion an sich kann man auch abseits des Autogenen Trainings lernen. Vielleicht versuche ich das mal oder beschäftige mich ganz allgemein mit Meditation. Soll ja verdammt gut fürs Hirn sein. Ich habe für mich den Selbstversuch Autogenes Training erfolglos beendet und den Versuch, mir selbst was vorzumachen einzureden, beerdigt. Entweder bin ich nicht sehr überzeugend oder zu kritisch. Ich bilde mir zwar ein, nie besonders leichtgläubig gewesen zu sein aber offensichtlich ist es mit dem Einbilden selbst wiederum auch so eine Sache. Einbildung ist auch eine Bildung. --- ### Trübe Aussichten - Ein Nachruf > Mit einer Träne im Auge wird aussortiert. Das Trockentauchen hat keinen Platz mehr in unserem Leben, die Ausrüstung kann weg. - Published: 2025-01-13 - Modified: 2025-01-13 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/13/truebe-aussichten-ein-nachruf/ - Kategorien: Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Ausmisten, Hobby, Kosten, Minimalistmus, Sichtweite, Tauchen, Trockentauchen, Trübe Sicht Warum wir das Trockentauchen an den Nagel hängen. Wieder was weg, wir freuen uns gerade über jedes einzelne Teil, dass einen neuen Besitzer findet. Aber warum überhaupt gibt man etwas auf, dass man so gerne gemacht hat? Wir haben unseren Tauchschein vor vielen Jahren in einem heimischen See gemacht. Bei 18 m Tiefe hat das Wasser kuschelige 4 Grad. Angenehm ist das nicht, vor allem wenn man generell eher zu den Frostbeulen gehört. Mit dem Tauchschein frisch in der Hand war für mich also sofort klar, wenn wir weiterhin in Seen tauchen wollen, braucht es einen Trockentauchanzug. Klingt exotisch, aber wer an einem See einem Taucher begegnet, hat in den meisten Fällen einen Trockentaucher vor sich. Nun soll sie also weg, die Kaltwasserausrüstung. Aber warum braucht man die überhaupt? Und was bitteschön ist denn Trockentauchen? Nicht alles, was im Meer ohne Probleme funktioniert, ist auch für kaltes Seewasser geeignet. Im Meer beträgt die Wassertemperatur da wo wir tauchen im Schnitt 22°. Direkt unter der Oberfläche ist es etwas wärmer aber im Allgemeinen herrschen doch recht konstante Temperaturen. Im See sieht die Welt ganz anders aus. Umso tiefer, umso kälter. Die Temperatur kann über die Sprungschichten bis auf 4° C abfallen, das ist schon ganz schön zapfig. Von wegen nicht in Watte packen – wenn es so eisig wird, kann es gar nicht genug Watte sein. Und auch die Atemregler müssen für solche Temperaturen geeignet sein, die könnten sonst vereisen. Ein vereister Atemregler gibt zwar weiterhin Luft ab, aber das dann im ganz großen Stil. Er „bläst ab“ und entsprechend schnell wäre dann der Tank leer. Und angenehm ist das Atmen mit dem abblasenden Regler auch nicht. Damit ich nicht vereise, war ich im kalten Wasser immer mit Trockentauchanzug unterwegs. Der Trocki, wie er unter Tauchern liebevoll genannt wird, sorgt naheliegenderweise dafür, dass man unter Wasser eben nicht nass wird. Wir tauchen also keineswegs im Trockenen sondern in oft besonders eisigen Gewässern, in denen ein Neoprenanzug oft nicht genug Schutz vor der Kälte bietet. Die Isolierung hält den Körper warm – nur der Kopf schaut raus. Eine enge Halsmanschette sorgt dafür, dass die warme Luft drinnen und das Wasser draußen (hoffentlich) bleibt. Ausnahmen bestätigen die Regel und können schon mal zu recht ungemütlichen Tauchgängen führen. Wir hatten eigentlich immer Glück und sind nie „vollgelaufen“ – das sagt man tatsächlich so. Mit der Trockentauchausrüstung haben wir viele sehr coole Tauchgänge erlebt. Leider aber mindestens ebenso viele sehr uncoole Male, in der Regel wegen bescheidener Sichtweiten unter Wasser. Gerade in Seen ist das wirklich ein Problem und es wird leider von Jahr zu Jahr schlechter. Natürlich ist nicht jeder See gleich und es gibt durchaus Ecken, an denen sich noch wunderbare Tauchgänge unternehmen lassen. Wir haben uns nur leider zum Leben ausgerechnet an einem Tauchseen-freien Fleckchen Erde niedergelassen und müssen schon zu halbwegs akzeptablen Tauchplätzen mindestens 1,5 Stunden Anfahrt einrechnen – bei dem heutigen Verkehr eher mehr. Die vielen Liter Sprit, die man dabei verpustet, dazu bei manchen Tauchplätzen die Gebühren, Füllen der Tauchflaschen, eventuell noch Verpflegung – da kommt einiges zusammen. Wenn dann der Tauchgang eher mau ist, ist das schon sehr ärgerlich. Anfangs war das in Ordnung, da haben wir das dann als Übungstauchgang abgehakt. Trotz verhältnismäßig guter Sicht schaue ich mir Boote zukünftig lieber über Wasser an. Tauchen bei null Sicht müssen wir allerdings nicht mehr üben, dass haben wir richtig gut drauf. Ganz zu Anfang haben wir uns da schon mal gegenseitig verloren. Einmal waren wir in einem See, der schon beim Abtauchen „vielversprechend“ war. Unsere damaligen Tauchlehrer wollten den mal testen und da sind wir dann einfach mit. Damals haben wir jede Gelegenheit für Tauchgänge in neuen Gefilden genutzt. Tatsächlich konnte man kaum die Instrumente ablesen, den Boden hat man nicht erkannt – dafür ertastet. Zweimal mussten wir auftauchen, um uns gegenseitig wieder zu lokalisieren und das, obwohl wir dann kaum mehr als 1-2 Meter voneinander entfernt wahren. Bei über 370 Tauchgängen wird man dann aber anspruchsvoller und will auch was sehen von der Umgebung. Die trübe Sicht trägt da nicht unbedingt bei. Da soll sich das frühe Aufstehen und die ganze Plackerei mit der Ausrüstung schon lohnen. Das war dann aber immer seltener der Fall und nach dem Umzug ins neue Haus hatten wir so viele andere Dinge zu tun, dass wir nicht wirklich motiviert waren, für semi-gute Tauchgänge so viel Zeit und Geld zu investieren. Neben den Ausgaben für den Tauchtag kommen nämlich auch noch die „Nebenkosten“, die sich bei so einem teuren Hobby ganz schön aufsummieren können. Und das, wo doch bei Häuslebauern das Geld eh schon nicht so locker sitzt. Die Tauchflaschen benötigen regelmäßig alle 2,5 Jahre TÜV. Bei einem sogenannten Doppelgerät hat man als Taucher zwei Flaschen auf dem Rücken. Das hat den Vorteil, dass man sehr lange Tauchgänge machen kann bzw. zwischen zwei Tauchgängen die Flasche nicht wechseln muss (ein üblicher Tauchtag besteht aus zwei Tauchgängen mit mind. einer Stunde Pause dazwischen). Heißt aber auch, dass bei zwei Tauchern vier Flaschen zusammenkommen, die insgesamt schon auf fast 300€ nur für den TÜV kommen. Ersatzteile kosten natürlich extra... Neben den Flaschen sollten auch die Atemregler einer regelmäßigen Revision unterzogen werden. Immerhin sorgen sie unter Wasser für die lebensnotwendige Luftversorgung, da müssen sie schon fit sein. Das schlägt als Komplett-Wellness-Behandlung pro System auch nochmal mit etwa 100 Euro zu Buche. Dazu kommen eventuell noch Kosten für andere Ersatzteile wie zum Beispiel neue Manschetten an den Trockis – wir wollen ja nicht volllaufen, ihr erinnert euch? Um also nur mal wieder den Kopf ins Wasser zu stecken, hätten wir erst mal eine ganze Stange Geld in die Hand nehmen müssen. Trübe Aussichten, da überlegt man sich schon zweimal, ob es das wirklich wert ist. Natürlich ist so ein Tag am und im See schön. Aber wir haben ja mittlerweile auch unseren Garten und da ist es auch ganz schön schön! Nebenbei muss ich für einen Gartentag nicht so früh aus den Federn, die Anreise ist ja um so viel kürzer. Das Leben ändert sich und... --- ### Veränderung – Verbesserung - Verschlimmbesserung > Anders ist nicht immer besser aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Doch Veränderung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung. - Published: 2025-01-06 - Modified: 2025-01-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/06/veraenderung-verbesserung-verschlimmbesserung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Einkaufen, Gewohnheit, Naturkosmetik, Selbstoptimierung, Veränderung, Vorsätze Einkaufen ist ja beileibe nicht meine Lieblingsbeschäftigung und der wöchentliche Ausflug zum Supermarkt halt eine notwendige Pflichtübung. Damit sich dieser Ausflug nicht unnötig in die Länge zieht, mache ich einen besonders großen Bogen um besonders große Läden, die mit ihrem Sortiment locker mehrere Fußballfelder dekorieren könnten. Mein persönlicher Alptraum sind zweistöckige Supermärkte, die muss der Teufel persönlich entworfen haben. Es gibt zwei Arten von Menschen, die dir sagen, dass du in dieser Welt keinen Unterschied machen kannst: jene, die es selbst nicht versuchen wollen, und jene, die befürchten, du könntest Erfolg haben. Ray Goforth Was Lebensmittel und Drogerieartikel angeht, bin ich ein echtes Gewohnheitstier. Was gut funktioniert, darf beim nächsten Mal gerne wieder mit. Ich hab es zwar nicht so mit Markennamen allerdings bleibe ich den für gut befundenen Dingen lange und gerne treu – alles im Sinne der Einkaufseffizienz. Was mich aber wirklich ärgert, also auch so richtig nachhaltig verärgert, sind Verschlimmbesserungen jeglicher Art. Meist sind das "nur" versteckte Preiserhöhungen. Scheinbar glauben manche Hersteller immer noch, sie könnten ihre Kunden im großen Stil ver... albern. Ich verstehe schon, dass alles für alle immer teurer wird und die Erhöhungen am Ende an den Kunden weitergegeben werden. ABER warum müssen manche Hersteller an der Rezeptur herumschrauben? ! Wenn mir auf einer altbekannten Verpackung groß und breit „NEU“ entgegenspringt, bekomme ich fast schon schlechte Laune. Oft wird das so unschuldige Wort noch flankiert von „verbesserte Rezeptur“. Dann ist eigentlich schon klar, was hier verbessert wurde. Nämlich die Kosten für den Wareneinsatz beim Hersteller. Mehr Füllstoffe, weniger hochwertige und teure Inhaltsstoffe, mit Wasser gestreckt und was die Industrie sonst noch so an Tricks auf Lager hat. Veränderung bedeutet nicht zwangsläufig Fortschritt, aber um sich zu verbessern, ist Veränderung unumgänglich. Winston Churchill Manch einer schmiert sich womöglich morgens gerne die allseits bekannte Schokocreme aufs Brot. Die hat vor einigen Jahren genau so ihre Rezeptur „verbessert“ – noch mehr Fett, noch mehr Zucker. Dafür spart man beim teuren Kakao und den noch teureren Haselnüssen. Der Verbraucher macht das auch noch mit, so hörig ist er dem Markennamen. Ich genießen den Luxus selbstgemachter Marmelade (Danke liebe Schwiegermama! ) auf dem Brot, wenn ich mal was Süßes will. Wenn es aber mal die Nougatcreme sein müsste, gibt es genug Alternativen, die dem „Original“ nicht nur das Wasser reichen können, sondern dieses regelrecht zum Absaufen nötigen. Da allerdings auch die meisten anderen Menschen Gewohnheitstiere sind, juckt das den Hersteller nicht weiter. Es gibt nach wie vor genug unkritische Naschkatzen, die die Zucker-Fett-Mischung genussvoll weiter konsumieren. Und das sollen sie auch ruhig tun, jedem sein Guilty Pleasure. Die gibt es hier auch und mir ist völlig bewusst, dass ich mir mit manch einem Produkt keinen Gefallen tue. Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. Georg Christoph Lichtenberg Bei all dem Unperfektionismus versuche ich natürlich, auch ein paar Punkte auf der Positiv-Liste zu sammeln. Naturkosmetik-Produkte mit möglichst wenig Verpackung gebe ich im Badezimmer gerne den Vorzug, sofern die Haut mitspielt. Die macht allerdings gerne mal einen auf Spielverderber und hat mit juckenden Pusteln auch einfach die schlagkräftigeren Argumente. Immerhin akzeptiert sie ph-neutrale Seife und festes Duschgel (das die Haare dankenswerter Weise gleich auch mitmachen). Und da empfindliche Haut mitunter extrem zickig auf Veränderung reagiert, komme ich gar nicht erst in die Versuchung, groß herumzuexperimentieren. Die Zahncreme durch Pulver oder Tabletten zu ersetzen, hat nicht gut funktioniert aber wir hatten immerhin ein Produkt einer Naturkosmetikfirma, das lange Zeit reibungslos – also ohne Mikropartikel – wunderbar funktioniert hat. Und dann hat sich der Hersteller wohl gedacht, dass es an Zeit wäre, ein bisschen am Produkt herumzuschrauben. Groß und breit prangt der NEU-Schriftzug auf der Tube und lässt Schlimmes erwarten. Aus der einstmals weißen Paste ist ein labberiges, durchsichtiges und völlig geschmacksloses Gel geworden. Das Produktversprechen des frischen Atems wird zwar nach wie vor aufgelistet aber das ist wohl eher ein Gedenken an bessere, vergangene Zeiten. Was waren wir froh, als die Tube endlich aufgebraucht war. Und man glaubt nicht, wie viel Spaß man plötzlich am Zähneputzen hat, wenn man nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder eine brauchbare Zahncreme hat. Nur die Allerklügsten und die Allerdümmsten ändern sich nie. Konfuzius „Das haben wir schon immer so gemacht. “ Wie gerne möchte man Leute, die einem diese Worte um die Ohren hauen, an die Schultern packen und kräftig schütteln. Veränderung ist gut und wichtig. Bei all dem kann es aber nicht schaden, sich das „schon immer so“ mal anzuschauen und das was gut war und ist vielleicht einfach mitzunehmen. Nicht immer muss das Rad neu erfunden werden und zwanghafte Veränderung ist nicht besser, als zwanghaftes Festhalten am Status Quo. Wir sollten nicht erwarten, dass sich Dinge ändern, wenn wir immer dasselbe tun. Albert Einstein Für viele ist der Jahreswechsel ja ein Anlass für gute Vorsätze und neue Ziele. Selbstoptimierung ist und bleibt ein Dauerthema. Wer mit sich selbst und seinem Leben zufrieden ist, macht sich verdächtig. Mit dem kann doch was nicht stimmen! Und aus Sicht der Wirtschaft ist das sowieso untragbar. Wer soll denn sonst all die Statusprodukte, Ratgeber, Beauty-Wunder-Produkte, Pillen und Pülverchen kaufen? ! Ich hab mir tatsächlich nichts vorgenommen und schaue dem neuen Jahr völlig offen und relaxed entgegen. Mal sehen, was es außer einer neuen Jahreszahl so mit sich bringt. Wenn ich was ändern möchte, mache ich das in der Regel dann, wenn es mir in den Sinn kommt und passt – ganz unabhängig vom Datum. Das kann auch mal Selbstoptimierung sein, muss aber nicht, je nach Lust und Laune. Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Wolf Biermann Es gibt nämlich auch Dinge, die ich mag so wie sie sind. Die ändere ich nicht, sondern feiere sie. Wie meine Marotte, nach dem Zähneputzen breit in den Spiegel zu grinsen um die sauber blinkenden Beißerchen zu bewundern. Und wenn´s gut läuft, darf ich dabei auch wieder die immer selbe Zahncreme verwenden. Für manch einen mag es langweilig erscheinen,... --- ### Huch, das ging schnell! > Hoppla, schon wieder ein Jahr rum. Und als wäre ich nicht fleißig genug gewesen, gibt´s ausnahmsweise auch noch DIY-Weihnachtsgeschenke. - Published: 2024-12-30 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/30/huch-das-ging-schnell/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten - Schlagwörter: Beet, Beton, DIY, Garten, Hobby, Hochbeet, Mauerbau, Weihnachtsgeschenke Schon wieder ein Jahr rum und es kommt, was kommen muss. Die Zeit bietet sich einfach an, um mal zurückzuschauen, was alles so gelaufen ist. Meist vergesse ich völlig, was unterjährig so gelaufen ist – und vor allem, was wir alles so auf die Beine gestellt haben. In dem Fall müsste es aber eher heißen „auf die Steine gestellt“... Nachdem zum letzten Jahreswechsel noch Trocknungsgeräte für den Keller zu Gast hatten, ist es dieses Jahr sogar recht entspannt. Ein paar Weihnachtsgeschenke sind noch in Produktion, bzw. müssen noch hübsch verpackt werden. Ich töne ja immer gerne, wie erwartungsbefreit doch die Feiertage für uns sind, da wir uns keine großen Geschenke machen. Ich schaue nur so gerne anderen beim Auspacken zu (und liebe selbst die Spannung beim Lösen der Verpackung), dass mein Mann und ich uns zumindest immer eine brauch- oder essbare Kleinigkeit schenken. Das kann ein Päckchen Kekse oder (für ihn) eine Salami sein. Oder in diesem Jahr hochwertige Unterwäsche, damit er endlich diese eine von mir so gehasste, völlig verschlissene Ur-Ur-Uralt-Buxe entsorgt. Er hätte genug andere aber die „hebt“ ja noch. Wahrscheinlich würde er nicht mal merken, wenn ich das Ding unauffällig verschwinden ließe aber das wäre gegen meine Prinzipien. Sachen, die mir nicht gehören, rühre ich nicht an (also was das Aussortieren angeht, waschen tue ich sie natürlich). Dieses Jahr also der Wink mit dem Zaunpfahl. Doch auch Schwager und Schwiegermama waren dieses Jahr etwas anspruchsvoller. Der Schwager hat sich beim letzten Besuch in unsere Schrulle (ein Sofakissen aus Stoffresten in Form eines kleinen Monsters) verliebt und sich ein eigenes Exemplar gewünscht. Und da ich noch ein paar Stoffreste im Haus hatte, sollte er das auch bekommen. Mein Nähergebnis hat mal wieder Charakter aber immerhin erkennt man, was es sein soll. Im Zweifel freut sich seine Hundedame darüber. Und für die Schwiegermama habe ich mal wieder ein bisschen mit Beton experimentiert. Sie hat sich mal für den Garten eine Vase gewünscht, die wortwörtlich nichts umhaut. Die Herstellung ist eigentlich gar nicht so schwierig, man muss nur einen Luftballon und eine Plastikflasche opfern. Letztere konnte ich bei unserem Ausflug mit Freunden in ein Wasserrutschen-Paradies glücklicherweise ergattern (ich sag ja, es war doch einiges los im Jahr). Nach mehreren Neubefüllungen musste sie nun ihr kurzes aber doch noch sinnvolles Leben lassen. Falls das jemand nachmachen möchte, hier die Anleitung. Beton haben wir irgendwie immer im Haus, den muss ich für meine Hobby-Projekte nicht mal neu kaufen. Der Vorrat, der jetzt im Keller steht, stammt von unserem hochsommerlichen Mauerbau. Ich hab ja schon geschrieben, dass wir was auf die Steine gestellt haben. Nachdem die Kellerwände mit Silikatfarbe verschönert und der Boden ebenfalls aufgehübscht wurde, haben wir das restliche Jahr im Garten gewerkelt. Ich vergesse ständig, dass das eine Beet ja auch erst dieses Jahr entstanden ist. Die Pflanzen haben sich durch die Punktesammelkarte quasi von alleine bezahlt (dauert zwar, wenn man konsequent nur das kauft, was man eh braucht und alle Sondersammelaktionen ignoriert aber Kleinvieh macht auf Dauer echt viel Mist). Neben dem Flieder standen so viele andere Sachen auf dem Wunschzettel und den ganzen Sommer hat irgendwas geblüht. Ein Highlight war die Aster, die sämtliche Bienen aus der Nachbarschaft auf einen Besuch angelockt hat (ein Dankeschön für den Tipp geht an die Bahnwärterin). Nachdem die anfangs so winzigen Pflänzchen trotz schwerer Lehmerde aber so wunderbar angewachsen sind, waren die Mühen beim Anlegen des Beetes schnell vergessen. Beziehungsweise haben wir die eine Tortur einfach durch eine noch viel Größere ersetzt. Eigentlich sollte es nur ein weiteres kleines Beet am Ende des Grundstücks werden, um eine nicht so ansehnliche Mauer etwas zu verstecken und irgendwo muss ja auch die Erde von der anderen Terraforming-Aktion hin. Wir wollten dazu einfach den letzten sehr steilen Meter Hang terrassieren. U-Steine fand mein Mann aber nicht so hübsch – ich ja auch nicht aber ich wollte auch kein Fass aufmachen. Haben wir dann doch gemacht und uns drei Paletten große Steine bestellt. Parkplatz an der Straße und die geplante Baustelle lagen „nur“ läppische 70 Meter entfernt, natürlich bergauf. Bei 36° C haben wir also 120 Steine á 26 kg einzeln zum neuen Hügelgrab (so hab ich das Beet zur Freude Verwirrung der Nachbarn getauft) geschleppt. Und obwohl das ganze ein bisschen in Richtung insektenfreundlicher Trockenmauer gehen soll, haben wir zur Sicherheit auch etwas Zement verwendet. Wahrscheinlich steht das Bauwerk auch in 500 Jahren noch... Zum Glück stand da schon die Pergola auf der Terrasse. Meine Güte, die habe wir auch dieses Jahr aufgebaut. Hatte ich ebenfalls schon verdrängt. Wir zwei Schattenpflänzchen wären ja in der Sonne fast verdampft, hätten wir nicht dieses heimelige Naherholungsgebiet gehabt. So ein Hochsommer-Bauprojekt hat es echt in sich. Vielleicht haben wir es auch einfach ein bisschen (aber nur ein ganz kleines! ) mit den Ausmaßen übertrieben, es ist eine Art begehbares Hochbeet geworden. Noch wächst da nichts, ein bisschen Erde wird von einem (oder zwei... ) anderen geplanten Projekt nochmal anfallen. Nachdem wir anfangs lediglich den verrosteten Maschendrahtzaun entfernt hatten, brauchen wir nämlich noch ein wenig Sichtschutz Privatsphäre. Also stehen noch ein neuer Zaun und einige Hecken/Staudenpflanzen auf dem Plan. Die erschleppten Oberarmmuckis werden mir also noch erhalten bleiben. Doch zurück zum Beton, der hätte nämlich so langsam mal ausgehärtet sein sollen. Nach dem gaaaanz vorsichtigem Aufschneiden ist die „Grundkugel“ noch empfindlich wie ein rohes Ei. Nur zur Sicherheit habe ich noch zwei Ballons zusätzlich gefüllt – aller guten Dinge usw. – und bekam gleich die Quittung für meine Ungeduld. Hier ist nix ausgehärtet und ich habe statt Vasen grandiose moderne Kunst fabriziert. Als Sinnbild der Vergänglichkeit schrumpft diese aber dann auch vollends in sich zusammen. Das kann wohl weg. Zur Sicherheit (ich weiß, das hatten wir gerade eben) habe ich nochmal eine Schicht Beton in das erste Exemplar gegossen. Diesmal mit extra viel Zement in der Mischung aber mit einem noch schwereren Boden ist das gute Stück ja nur noch windstärker. Wasserfest wird das Ganze durch eine dünne Schicht Resin. Eigentlich bin ich kein Freund von diesem Kunstharz aber hier... --- ### Einen Scheiß muss ich > Es gibt ja gute und schlechte Gewohnheiten. Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - Published: 2024-12-23 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/23/einen-scheiss-muss-ich/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Gewohnheit, Haushalt, Hirntraining, Morgenroutine, Ritual, Routine, Sport Das ein Tag nur 24 Stunden hat, ist eine bekannte, jedoch wenig akzeptiere Tatsache. Um diese begrenze Zeit also möglichst gut auszunutzen, soll man sich das Leben mit allerhand nützlichen Gewohnheiten, Hacks und Routinen vereinfachen. Effizient müssen Arbeit, Haushalt, Familie und Freizeit gewuppt werden. Am besten parallel und natürlich muss es so aussehen, als gelänge einem das mühelos, während man selbst natürlich so aussieht, als wäre man geradewegs einem Modemagazin entstiegen – selbstverständlich ungefiltert, wir sind ja alle so echt. Um also das Optimum aus diesem knappen täglichen Zeitfenster herauszuholen, startet man ab besten gleich früh morgens mit einer Morgenroutine. Und nein, die besteht nicht darin, noch unzählige Male die Snooze-Taste am Wecker zu betätigen. So sehr ich auch über manch hippen Trend den Kopf schüttle, muss ich doch zugeben, dass ich morgens auch ein ziemlich streberhaftes Verhalten an den Tag lege. Nach dem Aufstehen, ganz ohne Schlummertaste beim ersten Wecker Klingeln, geht es kurz ins Bad. Mit frisch geputzten Zähnen wieder zurück ins Schlafzimmer, kurz Sportklamotten überwerfen und den Mann wachknudeln – meist mit eher mäßigem Erfolg. Und dann hüpfe ich brav auf die Matte und absolviere eine wilde Mischung aus Kraft- und Yogaübungen. Nach der Dusche gibt’s dann als gemütliches Ritual am Morgen eine Tasse Kaffee und ich lese ein bisschen im weltweiten Netz, was die Bloggerwelt so Neues hervorgebracht hat. Papierkram wird auch gerne zu dieser noch ruhigen Tageszeit erledigt und dann geht’s auch schon los mit dem Arbeitsalltag. Wobei „schon“ nicht wirklich das richtige Wort ist. Zwischen Aufstehen und Aufschlagen im Büro können schon mal bis zu drei Stunden liegen. Dafür – und das schätze ich sehr – habe ich nach der Arbeit auch wirklich Feierabend. Morgens bin ich noch gar nicht kreativ genug für Ausreden, um mich vorm Sport zu drücken. Abends hab ich dafür umso mehr Pläne oder möchte manchmal auch einfach nur die Füße hochlegen. Gerade im Sommer zieht es mich dann in den Garten, ins Beet oder in die Hängematte. Wenn es früh dunkel wird, höre ich den Lesesessel sehr eindringlich meinen Namen rufen. Tatsächlich habe ich durch den konsequenten frühen Start in den Tag erstaunlich viel Freizeit. Komme ich abends erst spät aus dem Büro (oder sitze lange im Homeoffice), hat das keinen negativen Auswirkungen auf mein Sportprogramm. Das sah ganz anders aus, als ich noch nach der Arbeit trainiert habe. Nach so manch extrem langen Tag habe ich wegen akuter Unlust das, was mir eigentlich guttut, einfach ersatzlos gestrichen. Jetzt ist im Kalender Luft für andere Dinge, die mir ebenfalls guttun, wie Spaziergänge – im Idealfall in Begleitung einer guten Freundin, oder Zeit für andere Hobbies. Als vorbildliche Ordnungsstreberin müsste ich jetzt natürlich auch mit einem perfekt geführten Haushalt aufwarten. Der gehört aber irgendwie so gar nicht zu meinen Prioritäten. Ich bin sogar ein bisschen stolz auf mich, kann ich doch mittlerweile Staubmäuse so lange ignorieren, bis sie den Mann stören. Der hilft selbstverständlich im Haushalt mit, hat aber eine ganz andere Schmerzgrenze als ich. Auf seine Putzschwelle Rücksicht zu nehmen, macht mein Leben wesentlich entspannter und das Haus ist sauber genug. Natürlich wird abends die Küche aufgeräumt und mit ein paar wenigen Handgriffen quasi im Vorbeigehen Ordnung gehalten/wiederhergestellt. ABER bei all den ach so vorbildlichen Routinen gibt es auch so richtige Null-Bock-Tage. Da sitze ich auch mal gerne lange im kuscheligen Bademantel mit der dritten Tasse Kaffee im Lesesessel und interessiere mich so gar nicht für die Welt da draußen. Im Urlaub ist der Tagesablauf ohne Wecker sowieso völlig aus dem Tritt und ich genieße es, einfach mal so richtig faul zu sein. Der Haushalt läuft nicht weg (leider, ihr kennt das). Lesen ist Training fürs Gehirn. Wir müssen uns um uns selbst kümmern, damit wir uns überhaupt um andere kümmern können.  Der Stapel an ungelesenen Büchern muss auch mal abgearbeitet werden. Die Muskeln brauchen regelmäßige Regenerationsphasen. Wer einen validen Grund fürs Nixtun benötigt – ich greife gerne kreativ unter die Arme. Liebe gute Gewohnheit, heute kannst du mich einfach mal! --- ### Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden… > Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - Published: 2024-12-16 - Modified: 2024-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbrauchen, Aufheben, Konsum, Lagerhaltung, Sekt Vor einigen Wochen war ich mit Kollegen im Rahmen des jährlichen Betriebsausflugs in Deutschlands ältester Sektkellerei. Eigentlich bin ich kein Sekttrinker. Das Blubberwasser steigt mir zu Kopf und letzterer hat auch am nächsten Tag noch was davon. Andererseits kann ich nicht behaupten, dass mir das Zeug nicht schmecken würde. Und manche Sorten finde ich sogar verdammt lecker. Während der Führung und bei der anschließenden Verkostung haben wir einiges gelernt, wovon ich mir leider das meiste nicht merken konnte. Das ist der Vorteil, wenn man mit gut dreißig Leuten unterwegs ist. Jeder behält etwas anderes in Erinnerung und am Ende hat man doch ein recht umfassendes Gesamtbild. Einige Fakten haben wir im Anschluss noch zusammengetragen: Die Flaschen, die für die Flaschengärung verwendet werden, haben dickere Böden. Wer also etwas besonders Edles kaufen will, vergleicht im Supermarkt das Gewicht der Flaschen. Brut heißt herb. Das klingt aber nicht so elitär und fein, weswegen man für Sekt exotischere Bezeichnungen verwendet, als beispielsweise für Bier. Wenn die Dame, die einem das erklärt, allerdings ein breites Schwäbisch spricht, klingt das auch alles andere als elitär und fein... Selbst ein trockener (sec) Sekt enthält bis zu 35 g Zucker pro Liter, was etwa 12 handelsüblichen Zuckerwürfeln entspricht. Um sich überhaupt Sekt nennen zu dürfen, muss der Schaumwein einen Alkoholgehalt von mindestens 10 Vol. -% enthalten. Die Verwendung der Bezeichnung Champagner wurde den deutschen Herstellern von Frankreich mittels Champagnerparagraf untersagt, weil Deutschland Streit angefangen hat. Mit 3,5 bar ist gehörig Druck auf dem Kessel der Flasche. Lässt man den Korken knallen, geht einiges vom feinen Prickeln verloren. Bei der Verkostung war entsprechend rein gar nichts zu hören, als die Flaschen geöffnet wurden. Profis am Werk! Wegen des hohen Drucks ist auch bei den Kellerführungen ein respektvoller Abstand zu den Rüttelpulten mit den reifenden Sektflaschen zu halten. Wahrscheinlich ist die Verkostung daher auch immer am Ende der Führung. Der dicke schwarze Kellerpilz, der in dicken Teppichen von der Decke des Gewölbekellers hängt, mag manche irritieren, ist aber ein hochgeschätzter Verbündeter der Sekthersteller. Er sorgt für ein stabiles Klima, in dem sich die Hefepilze besonders wohl fühlen. Auch wenn sich die Truppe eines Herstellers von Hochdruckreinigern wohl am liebsten sofort daran ausgetobt hätten, wenn man der Erzählerin glauben darf. Sekt wird bei langer Lagerung nicht besser. Und schon gar nicht, wenn er mit einem Korken verschlossen ist. Der Kork selbst ist ein Naturprodukt (ok, das was jetzt keine Neuigkeit... ), dass mit den Jahren an Elastizität verlieren und schrumpfen kann. Dadurch wächst das Risiko, dass Wein oder Sekt oxidieren. Ganz viele Zahlen, Daten und Fakten haben wir uns aber angesichts der Fülle einfach nicht merken können. Z. B. mit wieviel Druck der gefrorene Hefepfropfen beim Degorgieren aus der Flasche schießt oder wie viele Häuser durch den Sektkeller verbunden sind (gefühlt die halbe Altstadt). Der Punkt mit der Oxidation allerdings gab mir zu denken. Wir hatten nämlich zu Hause noch eine Flasche des edlen Gesöffs zu Hause stehen. Ein Geschenk, das wir uns aufgehoben hatten, für den Zeitpunkt, an dem wir die Handwerker endlich aus dem Haus hätten. Das dieser Zeitpunkt sich dermaßen hinauszögert, damit hat keiner gerechnet – nicht mal die Handwerker selbst. Also haben wir kurzerhand beschlossen, den Sekt zu trinken, solange er noch gut ist und damit zu feiern, dass nur noch ein paar Fußbodenleisten und kleinere Schäden auszubessern sind. Wäre ja zu schade, wenn wir irgendwann anstoßen wollen und dann nur noch fusselige Plörre in der Flasche vor sich hingammelt. Ich halte ja so gar nichts davon, sich Dinge für besondere Gelegenheiten aufzusparen. Was bringt mir ein „gutes Porzellan“, wenn es nur im Schrank steht. Wobei das ein schlechtes Beispiel ist, wir haben ja nur das robuste Steingut-Geschirr. Dafür wird man mich auch zu Hause nie in einem völlig verranzten Schlapperlook vorfinden. Klar muss die Kleidung bequem sein aber ich kann im Zweifel auch mal die Türe aufmachen, auch wenn gerade nicht Halloween ist. Und dafür trage ich dann auch die Dinge, in denen ich mich wohl fühle. Die hebe ich mir nicht für irgendwann auf. Genauso wenig, wie ich mir je wieder etwas in den Schrank hängen werde, dass nur zu ganz speziellen Gelegenheiten tragbar wäre. Ich habe mich einst mal aus einem schicken Kleid heraustrainiert. Als ich dann auf die glorreiche Idee kam, es im Büroalltag zu tragen, hätte ich aufs Atmen verzichten müssen. Sowas passiert mir bestimmt nicht nochmal. Das manch eine Designer-Handtasche ihr Dasein in einem Schutzbeutel im dunklen Schrank fristet, finde ich auch wirklich schade. Wenn´s nur eine Geldanlage ist, mag das ja sinnvoll sein. Aber wozu etwas besitzen, wenn ich keinen Spaß dran haben darf? ! Ist auch wieder ein schlechtes Beispiel, weil ich von Handtaschen so gar keine Ahnung habe und am liebsten keine mit mir rumtrage. Aber hätte ich ein besonders hübsches Exemplar, würde ich es mit Freude herumtragen. Und dann fallen mir noch Duftkerzen und -Seifen ein. Die sind ja viel zu schade, als dass sie den schnöden Alltag beduften könnten. Und wenn man sie dann nach Jahren (Jahrzehnten) in der hintersten Ecke einer Schublade findet, hat sich der Duft längst verduftet. Ich weiß zwar nicht, warum man sich teure Duftkerzen für 30,- € und mehr kaufen sollte – das ist, wie wenn ich den Geldschein direkt abbrenne – aber solchen Luxus dann auch noch verkommen zu lassen, ist ja noch dekadenter, als ihn wenigstens zu genießen. Ebenso gönnt man sich selbst ja in der Regel keine edlen Pralinen. Wenn die also mal den Weg zu mir finden, dann werden die auch genussvoll verschlungen. Und zwar ganz ohne besonderen Anlass. Das schöne an Schokolade ist ja, dass sie einem auch nach dem Verzehr lange erhalten bleibt. Aber solange sich der Gürtel nicht beklagt, mache ich mir da keinen Kopf drüber. Eine Ausnahme sind hier allerdings Pralinen mit Frucht oder Alkohol. Die gebe ich dann an meinen Allesfresser weiter, wobei auch der kein Fan hochprozentigen Naschwerks ist. Es existiert ja sogar ein Gerücht, dass es auf der Welt nur drei Packungen Mon Chéri gibt, die immer weiterverschenkt werden...... --- ### Der Lack ist ab > Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - Published: 2024-12-09 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus Über das Thema geplante Obsoleszenz habe ich in einigen Beiträgen ja ausführlich berichtet. Tatsächlich begegnen mir immer wieder Dinge, bei denen ich ganz akut den Verdacht habe, dass der Hersteller billigend in Kauf nimmt, dass das äußere Erscheinungsbild im Vergleich zum restlichen Produkt nicht besonders langlebig ist. Unkaputtbare Dinge sind ja nicht unbedingt verkaufsfördernd. Was also tun, damit der Absatz gesichert werden kann? Ganz einfach, man fügt dem Ganzen eine kaputtbare Komponente hinzu! Im Idealfall natürlich eine, die der Funktionalität keinen Abbruch tut und womöglich schon vor Garantieablauf zu Tage tritt. Im Gegenteil, viel besser ist es, wenn ganz ohne Garantieanspruch schon das Bedürfnis nach etwas Neuem geweckt werden kann. Ein rein äußerlicher Makel, abwiegelbar als Abnutzungserscheinung, ist da perfekt, zumindest aus Herstellersicht. Wenn ich so in unseren Küchenschrank schaue, sind da tatsächlich eine Handvoll Dinge, die ihre hübschesten Zeiten weit hinter sich gelassen haben. Die Thermoskanne sieht ganz schön ramponiert aus – hat sie doch einige viele Touren hinter sich. Das sie so manchen Absturz überlebt hat, sieht man ihr auch an (wortwörtlich, nicht alkoholisch – obwohl sie auch schon Glühwein beherbergt hat). Baumstämme eignen sich halt nur bedingt als Picknick-Platz und große Felsen an Bächen und Seen noch weniger. Wer da das Gleichgewicht verliert, muss einfach mit Blessuren rechnen. Die gehen zwar allesamt auf das Konto der Besitzer... allerdings soll das gute Stück auch spülmaschinenfest sein. Für die Kanne trifft das auch zu, für ihre Beschichtung hingegen nicht. Die kam unauffällig daher und erst mit ihrem teilweisen Verschwinden macht sie sich überhaupt bemerkbar. Hat aber auch einen Vorteil. Das Ganze sieht so unansehnlich aus, dass kaum jemand etwas von unserem Tee oder Glühwein abhaben möchte. Hat ihre schönsten Zeiten hinter sich Es braucht allerdings nur ein bisschen Geduld, dann sehen die Sachen irgendwann wieder schön aus. Bestes Beispiel ist mein Kaffeebecher. Auch so ein Thermo-Wunderwerk aus doppelwandigem Metall, das, obwohl schwer in die Jahre gekommen, wieder (fast) wie neu aussieht. Ursprünglich war auch dieses Teil mal lackiert – ebenso wie meine Trinkflasche aus Edelstahl. Die wiederum hat von diversen Flugversuchen einige Dellen davongetragen. Eine Glasflasche hätte bei mir wohl längst ihr Leben gelassen. Dabei bekommt man als robuster Begleiter so viel von der Welt zu sehen. Wann immer ich länger unterwegs bin, ist die Flasche dabei, ganz im Gegensatz zum Exemplar (so sah meine auch mal aus) meines Mannes. Der versorgt sich im Büro hauptsächlich mit Kaffee und verzichtet daher auf das zusätzliche Marschgepäck. Die sahen mal gleich aus - lange her... Und während ich das so schreibe, fällt mir auf – wo meine Flasche steht, bin auch ich zu finden. Oder andersrum... Egal ob bei der Arbeit oder zu Hause, dieses mitgenommene Ding wird immer mitgenommen. Sie darf sogar mit ins Bett. Da ich keinen Nachttisch habe, liegt sie griffbereit hinterm Kopfkissen. Quasi das Äquivalent zum Kuscheltier aber längst nicht so kuschelig. Ähnlich enthusiastisch nutze ich meine Armbanduhr. Die wird lediglich zum Duschen abgelegt. Und auch da zeigen sich leichte Abnutzungserscheinungen. Passt aber ganz gut, denn auch ich werde nicht jünger und habe ebenfalls erste Abnutzungserscheinungen. Aber Spaß beiseite. Wo es irgendwann mit Makeup und Spachtelmasse nicht mehr getan ist, lassen sich eben auch manche Gegenstände nicht mehr aufhübschen. Jetzt wäre es natürlich ein Leichtes, diese einfach auszutauschen. Doch egal, wie pfleglich man mit seinen Sachen umgeht (nicht alles wird hier auf Flugtauglichkeit getestet! ), irgendwann ist der Lack ab. Ob im übertragenen Sinne oder sprichwörtlich, es kommt aufs selbe raus. Die Funktionalität ist nach wie vor gegeben aber rein optisch ist die Luft raus. In den meisten Fällen ist mir das egal und ich leb einfach damit. Bei manches Dingen sehen Alterserscheinungen oder Patina ja sogar richtig schick aus und das Internet ist voll von Anleitungen, wie man Dinge gewollt alt aussehen lassen kann. Abgeplatzter Lack gehört allerdings nicht zu meinen optischen Favoriten. Das wenig attraktive Zwischenstadium Wenn es nur eine unnötige Beschichtung ist, hilft mir wahlweise ein rauer Schwamm oder Schmirgelpapier und eine ordentliche Portion Geduld und Beharrlichkeit. Viele Macken lassen sich auch wunderbar durch Lackstifte oder sogar durch einfach Filzstifte kaschieren. Und so sehr man diverse soziale Plattformen auch kritisieren kann, finden sich dort doch ganz oft sehr hilfreiche Reparaturanleitungen oder DIY-Upgrades. Alleine als Inspirationsquelle ist das schon enorm wertvoll und hat bestimmt schon vielen verlebten Gegenständen zu neuem Glanz verholfen. Mein letztes DIY-Projekt ist ein mobiler Fußschemel aus einer alten Weinkiste, die mich schon seit um die 30 Jahre durchs Leben begleitet. Ich muss zugeben, sie hat sich fast so gut gehalten, wie ich. Zwischenzeitlich schwarz lackiert, war auch hier der Lack ziemlich runter. Der wurde also grob runtergeschliffen, bevor ich das Holz mit schwarzer Beize neu eingefärbt habe. Ein paar Rollen (und etwa ein Kilo Unterlegscheiben aus dem Fundus) und ein Stück Teppich machen daraus ein vollwertiges Möbel. Kaum stand das schicke Teil unterm Tisch, wurde es auch schon vom Gegenüber weggeangelt. Was für eine Frechheit – aber eine zweite Weinkiste steht noch auf der Terrasse. Der täte eine kleine Wellnessbehandlung wirklich gut und dann herrscht auch wieder Frieden unterm Tisch! --- ### Der Fluch mit dem Segen > Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - Published: 2024-12-02 - Modified: 2024-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Absenkautomatik, Softclose, Toilette, Türdämpfung Es gibt Erfindungen, die sind so nutzlos wie ein zweiter Bauchnabel. Andere wiederum retten Leben oder erleichtern dieses zumindest. Und dann gibt es auch diese eigentlich völlig unnötigen Nice-To-Have-Dinge wie beispielsweise die Softclose-Funktion an Schranktüren und Klodeckeln. Wobei die Funktion gar nicht so unnötig ist, bewahrt sie doch vor herzinfarktmäßigen Schreckmomenten, wenn besagte Schranktüren oder Klodeckel mit einem laut krachenden Knall schließen. Als wir das erste Mal ein Bad renoviert haben, hat sich der beauftragte Handwerker geweigert, Baumarktware einzubauen. Ob das wirklich ein Qualitäts- und Garantiethema ist oder die einfach alle „gut zusammenarbeiten“, weiß ich nicht. Ich will ja nichts unterstellen, aber man macht sich schon so seine Gedanken. Für eine simple Kloschüssel zahlt man im Fachhandel mindestens das Dreifache, dabei kann die auch nicht mehr. Beim lautlos schließenden Klodeckel haben wir uns dann verweigert, solche Gimmicks brauchen wir nicht. Und man gewöhnt sich ja auch dran. Schon nach einer Woche im Hotel mit entsprechendem Toilettenluxus ist einem zu Hause der besagte Deckel schnell mal aus der Hand gerutscht. Also lieber gar nicht erst dran gewöhnen! Doch die Zeiten ändern sich und wenn der Preis für den Porsche unter den Klodeckeln quasi mitinbegriffen ist, lässt man sich halt doch hinreißen. Den Standard-Klodeckel gibt es nun also mit Absenkautomatik. Mein Argument, dass man das doch nicht brauche, erntet bei Sanitär-Fachverkäufern nur verständnislose Blicke. Mein Mann und ich haben uns also brav gefügt und kamen daher mit unserem Umzug letztes Jahr auch in den Genuss der geräuschlosen Deckelabsenkung. Der Gewöhnungseffekt trat wie befürchtet schnell ein – zudem am Arbeitsplatz sowie vielerorts in Bars und anderen Lokalitäten der Klodeckel längst Einsparungsmaßnahmen zum Opfer gefallen ist. Und wie befürchtet, ließ der laute Knall nicht lange auf sich warten – so viel zum „stillen Örtchen“. Bei der Schwiegermama ist noch so ein schweres und sehr massives Exemplar verbaut. Zum Glück herrscht am Esstisch üblicherweise kein gesittetes Schweigen. Im Trubel der munteren Diskussionen ist wohl nur uns selbst aufgefallen, dass dem anderen jeweils der Deckel aus der Hand geflutscht ist. Und nachdem wir beide mal wieder von der Schwerkraft eingenordet wurden, klappt das wieder ganz gut und wir können uns wieder zu den gesellschaftsfähigen Klogängern zählen. Das ist auch gut so, denn ich bin dazu auch noch eine leidenschaftliche Klogängerin. Das liegt aber keinesfalls an einer schwachen Blase oder übermäßigem Kaffeekonsum. Im Gegenteil, oft suche ich die Toilette aus einem ganz anderen Grund auf. Da kommt der Forscherdrang in mir zum Vorschein und man kann fast ungehindert einen Blick hinter die Kulissen werfen. Besonders in Altstädten kann das enorm spannend sein. Es geht treppauf und treppab, durch verwinkelte Flure vorbei an Fenstern zum begrünten Innenhof. Bei einem Café war ich mich fast sicher, dass ich auf dem Weg zur Toilette durch mindestens drei weitere Häuser spazieren durfte. Oft sind die Flure sogar ein wenig aufgehübscht und man findet liebevoll dekorierte Ecken oder auch mal historische Fotos an den Wänden. Die Treppen wiederum spiegeln das wahre Alter ungeschönt wider und man ahnt, wie viele Füße schon darübergestiegen sein müssen. Und ganz am Ende findet sich dann entweder eine sehr abenteuerliche Konstruktion aus alten Rohren und angeschlagener Kloschüssel oder – immer öfter – ein richtig schicker Thron, natürlich mit Softclose-Toilettendeckel! Ich bin immer noch jedes Mal überrascht, weil dieser Standard für mich immer noch etwas Besonderes ist, dass nur Stars und Millionäre in ihren Bädern haben – und wir sind beides nicht. Ich bin generell eher geräuschempfindlich und würde auch nie auf die Idee kommen, mir Radio oder Fernseher als Hintergrundbeschallung anzuschalten, wenn ich allein bin. Schranktüren, Schubladen und Klodeckel schließe ich naturgemäß leise, schon aus purer Selbstliebe. Natürlich ist es fein fürs Nervenkostüm, wenn Absenkautomatik und Türdämpfung die natürliche Geräuschkulisse von Grobmotorikern abmildern. Alles schließt sanft und leise, ein Traum! Bis man selbst mal wieder zum schreckhaften Opfer eines traditionellen Schließmechanismus wird – ein Albtraum. Es ist schon ein Fluch mit dem Segen des Fortschritts... --- ### Der beste Deal am Black Friday > Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - Published: 2024-11-25 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Angebot, Black Friday, Black Week, Deal, Schnäppchen, Sparen „Das ist einfach“ mögen sich einige von euch denken. Und tatsächlich ist es auch ganz einfach. Am meisten spart man erstaunlicherweise, wenn man einfach gar nichts kauft. Damit wäre der beste Deal, diesen Tag einfach zu ignorieren. Und obwohl es so offensichtlich auf der Hand liegt, überschlagen sich die Angebote jedes Jahr aufs Neue. Es reicht auch nicht mehr, nur an einem einzigen Tag ein kleines Vermögen auf den Kopf zu hauen. Nein, aus dem Friday ist mittlerweile eine Black Week zuzüglich Cyber Monday erwachsen. Wer gezielt etwas sucht, findet mit Glück womöglich ein unschlagbares Schnäppchen. Im Großen und Ganzen ist es aber nur eine riesige Konsum-Party. Der Einzelhandel hat es ja bekanntlich eh nicht leicht und freut sich immer über mehr Kauflaune. Aus Unternehmenssicht darf die auch gerne in einen regelrechten Kaufrausch ausarten. Den Shopping-Hangover gibt’s dann inklusive. Manch ein Händler hat sich natürlich gut vorbereitet. Im Gegensatz zu Weihnachten, das jedes Jahr scheinbar völlig überraschend über uns kommt, weiß man ja, wann uns dieser höchste aller amerikanischen Feiertage bevorsteht. Damit man die Preise kräftig reduzieren kann, zieht man sie vorher einfach kräftig an. Ich weiß noch, wie ich im Verkauf mal ein Regal mit Bilderrahmen bestücken sollte. Die waren ganz praktisch bereits vorausgezeichnet – die Art und Weise hat mich allerdings einen Teil meiner gutgläubigen, jugendlichen Naivität gekostet. Da waren bereits zwei Aufkleber mit durchgestrichenen, höheren Preisen auf der Neuware angebracht, damit es so aussieht, als wären die Rahmen bereits zweimal reduziert worden. Es ging also nicht darum, Lagerware zum reduzierten Preis unters Volk zu bringen, sondern nur darum dem Kunden vorzugaukeln, er ergattere hier ein Wahnsinns Schnäppchen. Wahnsinns Schnäppchen sind zwischen all den Lockangeboten sicher nicht ausgeschlossen und jeglichem Konsum abzuschwören muss ja auch nicht das Ziel sein. Dass solche Events wie ein Black Friday aber nicht ins Leben gerufen werden, um dem Kunden möglichst was Gutes zu tun, sollte einem eigentlich bewusst sein. Die Kassen sollen fleißig klingeln, dafür greift man auch mal tief in die Trickkiste. Im eigenen Interesse gilt es also, all die schönen bunten Angebote kritisch zu hinterfragen. Wer allerdings unbedingt Geld auszugeben hat, kann sich statt neuer Produkte ja einfach eine hübsche Aktie in den Einkaufskorb legen. Aber wie beim Black Friday, sollte man auch dabei auf keinen Fall in einen Kaufrausch verfallen. Sonderangebote sind meist nicht ohne Grund so günstig – so manches Schnäppchen entpuppt sich dann im Nachhinein als Fehlkauf. Wie am Wühltisch kann es ebenso an der Börse schon mal vorkommen, dass Ladenhüter zu gnadenlos reduzieren Preisen zu haben sind. Man kann aber auch Glück haben und einen echten Schatz für kleines Geld ergattern. Im Idealfall vermehrt man damit langfristig sein Geld, einerseits durch den Wertzuwachs der Aktie selbst, andererseits durch mögliche Dividendenausschüttungen. Meine monatliche Spende lässt sich so mittlerweile ganz wunderbar aus Dividenden finanzieren. Grüne Geldanlagen mögen ja meist eher grüngewaschen sein, aber so kann ich quasi selbst ein bisschen Nachhaltigkeit Naturschutz in meine Finanzen bringen. Das ist tatsächlich gar nicht so einfach, wie manch Finanzdienstleister einem weiß machen wollen. Denn eine allgemeine Vorgabe gibt es für grüne Geldanlagen nicht. Mit den richtigen Verkaufsargumenten kann man sich die Statistik einfach schönrechnen. Und was am Ende im Paket drin ist, versteht wahrscheinlich eh kaum jemand – wahrscheinlich nicht mal der Verkäufer selbst. Hier hält man es dann am besten genauso wie mit all den Lockangeboten zum Black Friday – Hirn an, bzw. Finger weg. In der Regel will nämlich jeder nur unser Bester – nämlich unser Geld. --- ### Salz auf der Haut und Wasser im Ohr > So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - Published: 2024-11-18 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/ - Kategorien: Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Ägypten, Blasenalge, Blaupunktrochen, Check Dive, Fischsuppe, Hobby, Muräne, Rotes Meer, Schildkröte, Seemannsauge, Tauchen Die Sehnsucht nach Meeresrauschen und Salzwasser lässt sich ja lange ignorieren aber irgendwann kann man dem Verlangen ja auch mal nachgeben. Vor allem, wenn der Garten eh in seine wohlverdiente Winterpause übergegangen ist und auch sonst keine größeren Projekte mehr anstehen. Und dem grauen November für ein paar Tage in südlichere Gefilde zu entfliehen, kam mir als geradezu teuflisch genialer Plan vor. Den hatten wohl auch einige andere, zum Glück aber erst etwas zeitversetzt zu uns. Wir haben also eine wunderschöne Woche hinter uns, in netter Gesellschaft von Freunden, die sich uns spontan angeschlossen hatten. Während die sich durchs Buffet gefuttert haben (also zumindest der ohne Magenverstimmung), haben mein Mann – der bester Tauchbuddy auf der Welt – und ich unseren Nachholbedarf an Tauchgängen gedeckt. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr im Wasser waren, war der Aktivurlaub zwar anstrengend aber wiederum auch genau das richtige für die darauffolgende Trockenphase. Und da wir wie immer einen Sack voll Bilder mit heimgebracht haben, gibt’s jetzt ein kleines BestOf, quasi als Unterwasser-Reisebericht. Keine Panik, ich habe mir wirklich bei der Auswahl extrem zurückgehalten damit das nicht in einen mehrstündigen Dia-Abend ausartet. Wobei wir längst nicht mehr JEDEN EINZELNEN Fisch fotografieren müssen – man wird da mit der Zeit doch wesentlich entspannter. Check Dive Zu Beginn verlangt die sicherheitsorientierte Tauchbasis selbstverständlich von jedem Taucher, dass er sich einem sogenannten Check Dive unterzieht. Das kennen wir schon, ist sozusagen Routine. Neben dem festlegen der benötigten Bleimenge werde dabei die Tarierfähigkeiten überprüft, also die Fähigkeit eine bestimmte Tiefe konstant zu halten und nicht wie ein JoJo ständig nach oben und nach unten zu eiern. Letzteres ist durch den Druckunterschied nicht nur extrem anstrengend für die Gehörgänge, sondern führt auch dazu, dass manch schlecht tarierter und überbleiter Taucher im Sand oder schlimmer, auf einer Koralle einschlägt. Das Blei hilft beim Abtauchen, da ein Neoprenanzug sowie eine leerere Flasche Auftrieb haben. Normalerweise frei im Wasser schwebend wird dann einmal die Tauchmaske ab- und wieder aufgezogen und der Atemregler muss „weggeworfen“ und wiedererlangt werden. Beim letzten „Orientierungstauchgang“, wie es manche Tauchcenter liebevoll umschreiben, durften wir allerdings die Schulbank drücken. Alle neuen Taucher wurden nebeneinander aufgereiht und bei den Übungen festgehalten. Ein komisches Gefühl für uns erfahrene Taucher mit bereits über 370 absolvierten Tauchgängen. Sonst dürfen wir nach den Übungen auch immer gleich alleine losziehen, diesmal mussten alle in der Gruppe bleiben. Ganz schön was los Aber Sicherheit geht vor und bis auf die unnötige Diskussion über die Bleimenge – der Guide musste einfach aus Prinzip seinen Senf dazu abgeben, wenn er auch am Ende genau meiner Meinung war – bietet so ein Gruppentauchgang den Anfängern ja auch die Gelegenheit, sich mal ein bisschen was bei anderen zu abzuschauen und den einen oder anderen hilfreichen Tipp abzustauben. Das haben wir damals sehr zu schätzen gewusst und geben das gerne weiter. Fischsuppe So sieht es aus, wenn man vom Boot direkt in eine Fischsuppe plumpst. Eigentlich sortieren wir uns dann erst mal in Ruhe und tauchen direkt ab ans Riff. Wenn es aber wie hier keine Strömung gibt, liegt es natürlich auf der Hand, dass man als allererstes einfach nur die großartige Aussicht genießt und sich ein bisschen treiben lässt. Chillkröte Gute Nacht Während wir unser Glück kaum fassen konnten, auf eine riesige, im Riff dösende Schildkröte zu treffen, kam schon das nächste, noch größere Exemplar direkt auf uns zu. Erstere hat sich davon nicht stören lassen, die konnten wir in aller Ruhe bestaunen. Die zweite allerdings schien dringende Termine zu haben. Mit Vollgas ist sie unter uns vorbeigeschossen – direkt mit Kawumm ins Riff hinein. Sie hat eine niedrige Höhle unter dem Korallendach anvisiert und wollte wohl unbedingt da rein. Als sie mit dem Bauch über den Sand geschrabbelt ist, habe wir auch erkannt, warum. Zwei überdimensionale Schiffshalter hatten es sich unter ihr gemütlich gemacht und wechselten nun grummelnd ihre Position. Der Umzug auf den Rücken der Schildkröte mag ihnen im ersten Moment sinnvoll erschienen haben. Doch die hat den ungebetenen Gästen zwischen Höhlendach und Sandboden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein ausgewachsener Schiffshalter ganz schön Schlagseite verursacht. Einer hatte uns mal auf Tauglichkeit beäugt und hätte sich vielleicht sogar angehängt, wenn wir nicht ständig so seltsame Luftblasen von uns geben würden. So nervig die Mitfahrer für ihre Gastgeber offenbar sind, so interessant sind sie zu beobachten, wie sie sich mit ihrer Rückenplatte festsaugen. Auch die erste Schildkröte hatte so einen Passagier auf dem Rückenpanzer, den wir uns etwas näher ansehen konnten. Und womöglich noch einen an der Unterseite. Denn auch sie fing irgendwann an, sich gemütlich im Riff zu wiegen. Leider hat der Luftvorrat uns dann aber zum Weitertauchen genötigt. Bei einem späteren Tauchgang waren die Tiere natürlich längst über alle Berge. Mit ihren Panzern sind sie definitiv feinfühliger, als sie aussehen (und als manch Schnorchler und unfähiger Taucher). Man hätte ein Bild der Zerstörung erwartet aber es war wirklich nicht zu sehen, dass da vorher eine Schildkröte lag, die sich vor der Weiterreise noch genüsslich den Bauchpanzer an den Korallen gerieben hat. Blaupunktrochen Schau mir in die Augen... Die bildhübschen Tiere liegen gerne irgendwo im Sand herum und obwohl wir sicher schon tausende Bilder von Blaupunktrochen gemacht haben, muss es dann immer noch das Tausendundeinste sein. Wenn man sich ihnen ganz vorsichtig und entspannt nähert, lassen sie sich nicht weiter stören und liegen sogar sehr gerne unter der Plattform, auf der die Taucher ihre Übungen machen. Allerdings kann es auch darunter ganz schön eng werden und sollte man da eine große Sandwolke entdecken, sind sich wohl zwei Rochen zu nah auf den Pelz gerückt... Schlechte Sicht Man verdächtigt ja gerne mal andere Taucher, die mit ihren Flossen den Sand aufwirbeln. Oder die Strömung, die mal wieder für eingeschränkte Sichtverhältnisse sorgt. Es gibt aber auch Meeresbewohner, die einigen Staub aufwirbeln. Grundeln gründeln gerne – kann man sich ja schon beim Namen denken. Und immer im Schlepptau dabei sind natürlich die, die hoffen, dass dabei auch was für sie abfällt. Manchmal... --- ### Mein Erfolg gehört mir > Finger weg von meinen Lorbeeren! - Published: 2024-11-11 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Bescheidenheit, Eigenlob stinkt, Erfolg, Finanzen, fremde Lorbeeren Tiefstapeln gehört heutzutage ja zum guten Ton. Wer sich selbst lobend auf die Schulter klopft, kommt ja auch gerne mal ein bisschen (arg) unsympathisch rüber. Und wer gar zu erfolgreich ist, dem sind Neid und Missgunst der Mitmenschen sicher. Da darf man sich dann Unterstellungen anhören, wie dass man eben viel Glück hatte (die harmlose Variante), sich hochgeschlafen hätte (kein bisschen harmlos) oder den Job eh nur wegen der Frauenquote bekommen und damit einem kompetenten Konkurrenten den Job weggenommen hätte. So offen ins Gesicht hat mir bisher noch keiner seine „Vorbehalte“ kommuniziert. Was manch einer von Ingenieuren und Teamleitern hält, lässt sich an manch blöden Sprüchen leicht erahnen. Mein absoluter Favorit ist „Was macht ein Teamleiter überhaupt? ! “. Eine zwei Din A4 Seiten füllende Jobbeschreibung in einen Satz zu packen, ist in dem Fall müßig, da solche Fragesteller meist über die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches verfügen und es sie eh überhaupt nicht interessiert. Was sie hingegen brennend interessiert, ist die Höhe meines Gehalts (die sie wiederum gar nichts angeht) und wie viele Wochenstunden ich dafür arbeite (anscheinend überhaupt keine... ). Man sieht halt, was man sehen möchte, und sowieso ist man ja immer viel schlechter dran, als alle anderen und das Leben ist so unfair zu einem und alle anderen bekommen ihr Glück in den Allerwertesten geschoben. So weit, so egal. Ich habe es längst aufgegeben, irgendwem zu erklären, womit ich meine Arbeitstage verbringe. An manch stressigen Tagen weiß ich das am Ende selbst nicht mehr so genau. Aber mal im Ernst, Nichtstun fühlt sich anders an. Das ich diesen Job überhaupt machen kann, liegt aber keinesfalls an Glück, Vitamin B oder irgendeiner Quote. Denn ohne die nötigen Grundvoraussetzungen die in dem Fall aus einem brauchbaren Schulabschluss, einem anständig abgeschlossenen Studium und Berufserfahrung bestehen, hilft auch Fortuna nicht. Bei manchen Zeitgenossen bekommt man aber den Eindruck, man müsste sich für den selbst erarbeiteten Erfolg schämen. Was ich allerdings wirklich unverschämt und anmaßend finde, sind Menschen, die sich selbst die Lorbeeren für meinen Erfolg auf die Fahnen schreiben wollen. Beispiel gefällig? Vor einigen Wochen bin ich einem ehemaligen Chef über den Weg gelaufen. Den Job bei ihm hatte ich gekündigt, um Softwaretechnik zu studieren. Seine Reaktion damals war gelinde gesagt kindisch. Angeblich hätte er langfristig mit mir geplant, allerdings war in dieser langfristigen Planung wohl kein attraktives Gehalt vorgesehen. An meinem letzten Tag weilte der feine Herr bereits im Urlaub, zu einer Verabschiedung/Gratulation zu Hochzeit bzw. Geburtstag war er nicht in der Lage und ursprüngliche, mündliche Vereinbarungen zu Überstunden wurden kommentarlos anders geartet umgesetzt. Von der versprochenen Prämie für null Krankentage war natürlich auch keine Rede mehr. Das war eher so eine Karotte, die man den naiven jungen Mitarbeiterinnen vor die Nase gehalten hat. Der arme, arme Chef war sowieso ganz fürchterlich arm dran, denn er zahle sich ja nur ein minimales Gehalt. Die herzerweichende Story tischte er jedem auf, damit man ja nicht auf die Idee kommt, nach mehr Geld zu fragen. Hat gut funktioniert, immerhin hats für die vierköpfige Familie für einen AIDA-Urlaub gereicht, während die Angestellten sich mit dem Lohn von Monat zu Monat gehangelt haben. Und genau diesem Chef begegnete ich nun. Man grüßt höflich, fragt kurz nach dem gegenseitigen Befinden und dann reibt er mir doch tatsächlich unter die Nase, dass er weiß, wo ich mittlerweile arbeite. Als wenn das nicht schon gruselig genug ist, reibt er mir dazu ebenfalls noch unter die Nase, dass ich ja bei IHM so viel für meinen heutigen Job mitgenommen hätte. Und schlagfertig, wie ich nun mal nicht bin, habe ich mich höflich verabschiedend und mir den nächsten Blumenkübel zum Reinkotzen gesucht. Klar habe ich in dem Job damals viel gelernt, wie in jedem anderen Job auch. Aber vor allem habe ich mitgenommen, wie man sich als Vorgesetzter nicht verhält – außer man möchte natürlich, dass die Mitarbeiter das Gefühl haben, verarscht und ausgenutzt zu werden. Ich habe gelernt, dass ich, wenn ich mich weiterentwickeln will, selbst nach mir schauen muss. Und ich habe gelernt, dass ich viel mehr auf dem Kasten habe, als ich in dem damaligen Umfeld hätte ausleben können. Und wer darf sich dafür die Lorbeeren anstecken? ICH natürlich! Wobei, wenn man nach meiner Oma geht (sie möge in Frieden ruhen), hat der liebe Gott ja eigentlich die Hauptarbeit geleistet. Von mir aus darf ja jeder glauben, was er möchte, solange er andere damit in Ruhe lässt. Sie hat zeitlebens nicht eingesehen, dass ich mit Kirche und Co. nichts anfangen kann und jegliche Aufklärungsversuche meinerseits in dieser Richtung stoisch ignoriert. Irgendwann habe ich resigniert und sie reden lassen. Wie man das halt so macht, mit alten Menschen, die andere Ansichten gekonnt übergehen. War ja nett gemeint, wenn sie für einen gebetet hat. Es war ihre Art zu sagen, dass sie an einen denkt. Aber als sie dann doch tatsächlich meine guten Noten ihrem alten Herrn im Himmel ankreiden wollte, ist mir doch glatt mal der Kragen geplatzt. Der weißbärtige Tattergreis, den sie da vor Augen hatte, hat sich bestimmt nicht auf seine vier Buchstaben gesetzt und gepaukt. Das war ich! Wenn überhaupt jemand einen Anteil daran hat, dass ich keine einzige Prüfung wiederholen musste, dann mein Mann. Der hat sich nämlich neben mich gesetzt und mit mir gepaukt. Denn auch nicht jeder Dozent sollte sich rühmen, seinen Studenten etwas Sinnvolles beizubringen. Den Vogel abgeschossen hat der, der uns Elektrotechnik anhand von Duplos und Erbsen näherbringen wollte. Die Evaluierungsbögen (Bewertung der Dozenten) auszufüllen, konnten wir uns nach seiner Aussage auch sparen, die würde er eh ungelesen im Papiermüll entsorgen. Es sei nämlich unkündbar... aber bei einem guten Prüfungsdurchschnitt lag das natürlich ein seinem überragenden Unterricht! Ja, auch hier gab es wieder viel zu Lernen – nur eben nicht das, was auf der Verpackung stand. Und vor allem eben nicht, weil jemand besonders gut darin gewesen wäre, andere Menschen auf ihrem Weg weiterzuentwickeln. Wahrscheinlich empfinden genau diese Menschen mich jetzt als extrem undankbar. Es passt ja auch gar nicht in unser Bild eines sympathischen Menschen, wenn sich jemand inbrünstig... --- ### Ein Geschenk an mich selbst > Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - Published: 2024-11-04 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Bio-Baumwolle, Hoodie, Kapuzenpullover, Kleidung, kuschelig, Wasni, Winter Eigentlich kaufe ich nicht gerne neue Kleidung – eigentlich... Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Und zwar, wenn ich genau weiß, was ich will und genau das bekomme, was ich will. Zuverlässige Bezugsquellen sind da natürlich Gold wert und daher habe ich mal angefragt, ob ich meine mit euch teilen darf. ALSO – ich darf und möchte hiermit nochmal betonen, dass es sich hierbei um unbezahlte und unbeauftragte Werbung handelt. Ja Werbung! Einfach so aus Überzeugung. Der Winter steht fast schon vor der Tür, während der Herbst bereits mit Karacho durchs Tor gebrochen ist. Sprich, es ist kalt und wird noch kälter. Das lässt sich beim besten Willen nicht wegignorieren. Der Schrank beherbergt zwar einige Pullis aber arg warm sind die nicht. Ist halt alles eher auf den Bürojob ausgerichtet. Für eine Frostbeule wie mich darf es an richtig kalten Tagen aber auch da etwas kuschliger sein. Ideal wären Kapuzenpullover, davon habe ich auch zwei. Die sind aber riesig, da ich beim Tauchen zwischen zwei Tauchgängen sowas wie ein mobiles Umkleidezimmer brauche (und oft ganz schön durchgefrostet bin). Privat trag ich die gerne aber für die Arbeit sind sie dann doch schon zu lässig. Die Qualität ist erstklassig, und der Schnitt sowieso. Der ist nämlich nur für mich gemacht. Ja genau – das ist nix von der Stange, jedes Exemplar wird genau nach Kundenwunsch gefertigt. Da ich mir fürs Tauchen quasi Zelte zum Anziehen gewünscht hatte, wäre ein Herrenpullover natürlich auch eine Option gewesen. Aber dann hätte man mit den Ärmeln wahrscheinlich den Boden wischen können. Und bei der Wunschkonfiguration passt dann nicht nur die Farbe zur persönlichen Vorliebe, sondern auch solche Details wie die Bändel, auf die ich liebend gerne verzichte. Ich habe zwar keine Ahnung, wie viele Jahre ich die zwei Hoodies von Wasni schon mein Eigen nennen darf (Woher wissen das einige von euch so genau? Führt ihr Buch? ), aber das viele Tragen sieht man ihnen nicht an. Anders ist das bei meinem Mann. Der trägt seine Kapuzenjacken jeden Tag, bis sie wortwörtlich auseinanderfallen. Da könnte nicht mal mehr der Reparaturservice etwas retten aber wir wissen ja, wo es Nachschub gibt. Da der Herr schon vermessen wurde, reicht ein Anruf zur Nachbestellung. Als ich nun einen bürotauglichen Pullover im Kopf hatte, wusste ich ganz genau, was ich mir wünsche. Wenn ich sonst mit so einem präzisen Bild im Kopf einkaufen gehe, kann ich mir sicher sein, genau das nicht zu finden (nicht mal annähernd! ). Bequem und lässig, komplett in Schwarz mit Schalkragen und ohne Kapuze, Bändel oder sonstigen Schnickschnack. Dafür mit einem raffinierten Schnitt, der sich ein bisschen vom Hoodie-Einerlei abhebt. Und jetzt kommts – das alles bekomme ich aus Bio-Baumwolle – und der Rest ist auch fair, tatsächlich auch der Preis. Der Name Wasni – wenn anders sein normal ist – steht für die Philosophie der wortwörtlich ausgezeichneten Textil-Manufaktur. Das inklusive Team ist so bunt, wie die Hoodies selbst. Made in Esslingen, also fast vor meiner Haustüre, werden Lieblingsstücke nach Maß gezaubert. Und da ich mich beim Nähen selbst ja wie der letzte Mensch anstelle, ist es ein bisschen wie Magie, wenn ich den fertigen und vollkommen perfekten Pulli in den Händen halte. Wenn ich versuche, meine textilen Ideen selbst in Stoff zu gießen, sieht das ganz anders aus. Zum Glück gibt´s solche Profis! Jetzt darf es auch kalt werden, ich bin gewappnet. --- ### Minimalismus an der Börse > Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - Published: 2024-10-28 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Börse, Diversität, Finanzen, Minimalismus, Risiko Nachdem ich zu Gast bei Rebeccas lesenswertem Blog Frei-mutig den Beitrag Minimalismus in der Börse veröffentlichen durfte, korrigiere ich heute den vermeintlichen Schreibfehler. Schauen wir uns doch einmal an, warum Minimalismus an der Börse eine blöde Idee sein kann. Anhänger des Minimalismus als Lebensstil schätzen ja meist die Übersichtlichkeit und die klaren Strukturen, die der reduzierte Besitz mit sich bringt. Was zunächst oft im Kleiderschrank oder Bücherregal beginnt, zieht sich irgendwann durch den gesamten Wohnraum. Dann geht es ans Eingemachte, der Papierkram wird aussortiert und damit nochmal einiges an benutzter Regalfläche verschlankt. Ich sag nur Studienunterlagen. Jetzt kommt die Königsklasse – die digitale Datenablage. Unzählige Dateien in mehr oder weniger gut strukturierten Ordnern, endlos viele Fotos und etliche uralte E-Mails belegen unnötig viel Speicherplatz. Damit kann man sich gut und gerne einige Stunden beschäftigen. Ich kann mich da selbst nicht von ausnehmen. Von jedem Tauchgang bringen wir einiges an Bildern mit an die Oberfläche. Ganz schlimm sind immer die ersten Tauchgänge im Urlaub. Gegen Ende kennt man dann schon jede Muräne und jeden Feuerfisch persönlich und hätte genug Erinnerungsfotos, um eine ganze Wand damit in Diaformat zu tapezieren. Und das, obwohl wir schon während dem Urlaub aussortieren. Im Kleiderschrank kann Minimalismus regelrecht tiefenentspannend sein. Wer sich auf Farbe, Schnitt oder gar ein bestimmtes Produkt festlegt, vereinfacht die morgendliche Ankleide-Prozedur ungemein. Kann aber langweilig werden. Selbst in meinem sehr einfarbigen Schrank habe ich gerne unterschiedliche Stile und wechsle nach Lust und Laune zwischen rockig bis elegant wild durch. Diversifikation ist das Zauberwort, das wir eigentlich aus der Finanzwelt kennen. Dort, wo es herkommt, ist das Zauberwort sowas wie der heilige Gral. Umso breiter die finanzielle Grundlage aufgestellt ist, umso sicherer steht sie. Und mit sicher ist definitiv nicht das gute alte Sparbuch gemeint. Da ist leider lediglich die Inflation sicher, die dafür sorgt, dass unser Erspartes fleißig an Wert verliert. Betongold ist auch so eine klassische vermeintlich sichere Geldanlage. Mit Immobilien kann man Geld verdienen – aber man kann auch ganz schön viel Geld reinstecken. Gerade das selbstbewohnte Eigenheim ist eher eine Lifestyle-Entscheidung und definitiv keine Geldvermehrungsmethode (je nach Immobilie womöglich sogar eine wirkungsvolle Geldvernichtungsmaschine). Im Idealfall baut man auf mehrere Säulen. Bricht eine weg, steht man trotzdem noch sicher. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man in Aktien investiert. Wer einst all sein Erspartes in Tulpen investiert hat, war live dabei beim erste Börsencrash der Weltgeschichte. Da gibt es sicher Erstrebenswerteres, beispielsweise hätte man sich 1997 eine Aktie eines kleinen Online-Bücherladens ins Depot legen können. „10. 000 US-Dollar, die 1997 in AMZN-Aktien investiert wurden, wären heute etwa 17,8 Millionen US-Dollar wert. “ (Platz 2 der Top-Aktien der letzten 30 Jahre). Da ich aber keine Glaskugel im Haus habe, kann ich natürlich nicht wissen, welche Aktien langfristig steigen und welche wiederum sinken werden. Da ich sowohl Bücher als auch Pflanzen so richtig super finde, hätte ich mir beides im Depot vorstellen könne. Damit hätte ich zwar einerseits den Gewinn geschmälert, wäre aber andererseits auch dem Totalverlust entgangen. Alles auf eine Karte bzw. Aktie zu setzen wäre zwar also sehr minimalistisch aber ganz offensichtlich keine gute Idee. Ist ja auch einleuchtend, dass das Risiko in dem Maße steigt, in dem man die Anzahl der Karten reduziert. Investiere ich also in mehrere verschiedene Unternehmen, die im Idealfall auch auf unterschiedliche Länder/Branchen/etc. gestreut sind, verteilt sich das Risiko entsprechend. Eine Sammelleidenschaft muss also nicht immer etwas Schlechtes sein, mal abgesehen davon, dass es keine „offizielle Minimalismus-Regel“ gibt, die besagt, dass man nichts sammeln darf. Der passionierte Sammler wählt allerdings mit Bedacht die echten Schätze aus und lässt billigen Fake-Kruscht links liegen. Mit Kenner-Blick unterscheidet er eine echte British Guiana von einer falschen Hermès Birkin. Da ich von beidem keine Ahnung habe, lasse ich lieber die Finger davon! Überhaupt ist alles, was Trends unterworfen ist, mit Vorsicht zu genießen. Mal waren es Cannabis-Aktien, die als die heißeste Sau durchs Dorf getrieben wurden. Aktuell ist alles, wo KI drauf steht ein Dauerbrenner, selbst wenn weder K und schon gar nicht I drin ist. Und springt man zu spät auf den Trend auf, ist der Zug womöglich längst abgefahren. Wenn also morgen Röcke out sind, habe ich immer noch Hosen im Schrank. Und so ist es auch mit Aktien – niemals alles ganz minimalistisch auf eine Karte setzen und die Finger von allem lassen, dass man nicht versteht. Daher ist auch beim Depot das Entrümpeln mit Vorsicht zu genießen. Jede Transaktion kostet abhängig vom Anbieter unterschiedlich hohe Gebühren. Man sollte sich also sicher sein, dass man das Zielobjekt wirklich nicht mehr haben möchte. Wie sich der Kurs in Zukunft entwickeln wird, kann man nur schätzen. Und selbst Profis verkalkulieren sich da manchmal – über das aussortierte Nudelholz wird hier im Haus auch immer wieder heftig diskutiert... Wem das alles zu kompliziert ist, könnte aber ganz minimalistisch auf einen ETF setzen. Auch hier ist die Auswahl riesig und da ich hier explizit keine Finanzberatung leisten kann und will, an dieser Stelle nur mein Rat, sich ein bisschen Fachwissen anzulesen. --- ### Was mit Medien > Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - Published: 2024-10-21 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Kreativität, Kreativitätsmethoden, Kreativitätstechnik, Kunst, Medien Mir positiv gewogenen Menschen sagen mir ja nach, kreativ zu sein. Mich stört das nicht weiter, ich sehe es allerdings auch nicht als etwas Besonderes. Was ist denn Kreativität überhaupt? Wir haben ja schnell ein Bild im Kopf, bei dem Leinwand und Farbe die Hauptrolle spielen. Wobei Kunst oder das, was als solche bezeichnet wird, nicht für jeden kreativ erscheinen muss. Über Das Schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch ebenso wie die monochromen Gemälde von Yves Klein teilen sich die Ansichten sicherlich. Dabei genügen diese Werke durchaus der Definition von Kreativität, laut der es hauptsächlich um das Erschaffen von Neuem geht. "Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. " Wikipedia Damit ist Kreativität so viel mehr als „nur“ Kunst. Auch für Problemlösungen braucht es Einfallsreichtum und Fantasie. Neue Herausforderungen löst man eher selten mit alten Herangehensweisen. Kreative Ideen sind also nicht nur den künstlerisch Begabten vorbehalten. Dafür wird die künstlerische Begabung wiederum vielen Kindern attestiert, die einfach gerne malen. Davon kann ich ein Lied singen, wofür mir wiederum die Begabung völlig abgeht. Und kreativ war und bin ich in dieser Hinsicht auch überhaupt nicht. Bekam ich in der Schule eine Zeichenaufgabe, konnte ich die zwar gut lösen. Sitze ich aber vor einem leeren Blatt Papier und soll mir selbst etwas ausdenken, ist da – nichts! Talent alleine reicht offensichtlich nicht, um in einem bestimmten Gebiet voranzukommen. Auch die ganz großen Meister fangen mal klein an. Es braucht vor allem Übung und dafür braucht es Durchhaltevermögen und dafür wiederum Begeisterung. Und am Ende gelingt trotzdem den wenigsten der ganz große Durchbruch. War es das jetzt mit der Kreativität im Berufsleben? Sind wir alle dazu verdammt, jeden Tag im selben alltagsgrauen Hamsterrad brav vor uns hinzurennen? Das klingt nach einem Albtraum und ist sicher alles andere als die Idealvorstellung für die Zeit zwischen Schule und Rente. Verständlich, dass es da nicht ganz einfach ist, den einen perfekten Traumjob zu finden. Die naheliegende Lösung liegt im Kreativbereich, locken da doch Abwechslung und Selbstverwirklichung. Die Realität entspricht wahrscheinlich bei den wenigsten Berufen der Vorstellung und wenn ich dann die Aussage „ich möchte was mit Medien machen“ höre, wird bei mir schon automatisch folgender Song im Hirn abgespielt: WBTBWB - Ich was mach mit Medien Auch mir war früher überhaupt nicht klar, was Kreativität bedeutet und wie schöpferisch man in vielen Berufen unterwegs ist. Das Fotodesignstudium war in der Hinsicht natürlich extrem befriedigend, auch den Realitätscheck hat der Beruf bestanden. Wer meint, ein Fotograf drückt ja nur aufs Knöpfchen, kann sich mal mit Themen wie Bildaufbau, Unschärfehintergrund und Lichtstimmung beschäftigen. Der Wechsel in die Softwareentwicklung war für mich keinesfalls ein Wechsel hin zu einer trockenen und langweiligen Tätigkeit. Als Jugendliche habe ich den Ingenieursberuf aber für genau das gehalten, ich wusste es nicht besser. Beim Programmieren habe ich später festgestellt, dass ich da genauso kreativ versinken kann, wie bei der Bildbearbeitung. Es gibt zwar auch vieles, das sich eher nach Fleißarbeit anfühlt aber unter dem Aspekt ist die Künstliche Intelligenz ja vielversprechend... Die Kunst liegt darin, die Kreativität in unserem Tun zu erkennen. Wenn mir eine gute Freundin erzählt, sie wäre nicht kreativ aber die ausgefallensten Outfits kombiniert oder aus vorhandenen Resten ein verzehrbares Gericht zaubert, widerlegt sie gekonnt ihre eigene Aussage. Ebenso wie der Kollege in der Entwicklung, der dafür sorgt, das am Ende ein verkäufliches Produkt auf dem Tisch liegt, aber glaubt, er wäre nicht schöpferisch tätig. Kein Wunder findet sich die Kreativität auch als Anforderung in vielen Stellenbeschreibungen. Am liebsten natürlich per Knopfdruck selbst unter großem Druck. In der Werbeindustrie zu arbeiten, wäre mein persönlicher Albtraum. Wer nicht auf Kommando vor neuen Ideen nur so sprudelt, dem hilft angeblich immer ein Spaziergang. Ich muss schon ziemlich weit laufen, um genügend Abstand zwischen mich und das zu lösende Problem zu bekommen. Kein Wunder finden sich zahllose Bücher zu Kreativitätstechniken. Wenn der erlösende Geistesblitz also mal wieder auf sich warten lässt, greift man einfach in die Werkzeugkiste mit Kreativitätsmethoden. Wenn´s doch nur so einfach wäre. Manches lässt sich nun mal nicht erzwingen und nicht jeder in einem Team lässt sich für Rollenspiele begeistern. Da ist man dann ganz schnell auch übers Ziel hinausgeschossen und hat jegliche Kreativität im Keim erstickt. Manchmal bin ich dann auch der Spielverderber, der dafür sorgt, dass mein Team sich nicht mit Ringelpiez-Experimenten befassen muss und in Ruhe seinen Job machen kann. Die haben nämlich nicht nur eine hervorragende Problemlösungskompetenz, sondern sind auch extrem kreativ und einfallsreich, wenn man sie nur mal machen lässt! Laut Berufsberatung hätte ich übrigens Bergvermesserin werden sollen. Ich glaube, dabei sollte man nicht allzu kreativ unterwegs sein – korrigiert mich, wenn ich mich irre! --- ### Störfaktor Kunde > Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - Published: 2024-10-14 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: kundenfreundlich, Kundenfreundlichkeit, Kundenservice, Lächeln, Reklamation, Servicetelefon, Servicewüste Egal, ob im Laden vor Ort, per E-Mail oder über Telefon – wir kommen um den Kontakt mit anderen Menschen einfach nicht rum. Das ist ja an sich nichts Schlimmes, die meisten Interaktionen gehen neutral bis positiv über die Bühne. Hin und wieder begegnet man aber Individuen, die scheinbar keinerlei Talent für soziale Interaktion besitzen aber leider in ihrem Job genau das benötigen würden. Das Unternehmen, bei dem ich beschäftigt bin, schult vorbildlich jeden Mitarbeiter bezüglich Kundenkontakt. Denn auch zwischen internen Abteilungen gibt es sowas wie eine Kunde-Lieferant-Beziehung. Gefühlt neunzig Prozent des Trainingsinhaltes laufen für mich unter „gesunder Menschenverstand“ und doch gibt es immer wieder Situationen, in denen ich mir wünsche, diese Schulung würde überall durchgeführt – am besten schon in der Grundschule! In manchen Situationen bleibt man einfach fassungslos zurück. Ungerechtigkeit macht mir immer zu schaffen. Natürlich umso mehr, wenn sie mich persönlich betrifft und sich meiner Kontrolle entzieht. Ein Klassiker ist der verregnete Urlaub, der ganz klar ein Fall von Wettermobbing ist! Aber im Ernst, welche Handhabe hat man denn, wenn man wegen Ausfällen im ÖPNV irgendwo im Nirgendwo strandet? ! Die vielen ECHTEN Ungerechtigkeiten auf der Welt, bei denen ich mich förmlich in Rage schreiben könnte, lasse ich an dieser Stelle mal lieber außen vor... Im Brillengeschäft „durfte“ ich schon mal lernen, dass ich gefälligst alt bin. Zweifel an der neuen Brille wurden mit Blick aufs Geburtsdatum statt mit einem Blick auf die Sehhilfe weggebügelt. Bemerkenswert an dem Erlebnis fand ich vor allem, dass mir das eben nicht in einer der bekannten Ketten, sondern in einem kleinen familiengeführten Fachgeschäft passiert ist, in dem man Reklamationen angeblich sehr ernst nimmt. Würde dort nochmal eine Brille kaufen? Definitiv nicht! Auch aus anderen Erlebnissen ziehe ich für mich ähnlich nachhaltige Konsequenzen. Beispielsweise gibt es nun ein Café, in das ich nie wieder einen Fuß setzen würde. Die haben es scheinbar auch nicht nötig, also zumindest noch nicht. Generell strahlen die Damen hinter der schicken Theke eine gewisse Arroganz aus, dass man sich als Gast schon minderwertig fühlt. Kaffee und Lage haben uns hin und wieder trotzdem dort hingeführt. Diesmal wurden wir beim Betreten heftigst mit „WIR HABEN ZU! “ angeraunzt, trotz weit geöffneter die Türen, einladender Festbeleuchtung und einigen besetzten Tischen. Für des Lesens mächtige, potentielle Kunden war es ein Leichtes herauszufinden, dass das Café eigentlich noch eine ganze Stunde hätte geöffnet sein sollen. Klar kann es immer mal Notsituationen, Sonderfälle, geschlossene Gesellschaften, schlechte Tage, miese Laune, etc. geben. Das sollte aber kein Grund sein, unschuldige Kunden in Senkel zu setzen. Hat man das ein paar Mal zu oft gemacht, kommen nämlich irgendwann keine mehr. Ja, dass es immer weniger Restaurants und Cafés gibt, ist traurig. Bei manchen würde ich es aber als natürliche Auslese bezeichnen. Ein paar Meter weiter war man ohne weiteres in der Lage, auch nach Einbruch der Dunkelheit (und wahrscheinlich am Ende eines sehr langen Arbeitstages) noch Kaffee zu servieren. Freundliche Kunden bekommen ein freundliches Lächeln zurück und die ganz besonders freundlichen noch extra viel Kakao auf den Cappuccino. Ein ganz besonderes Highlight sind auch immer wieder die Anrufe bei verschiedensten Unternehmen. Der Großteil ist ja glücklicherweise in der Lage, Anfragen höflich zu beantworten. Vor vielen Jahren hatte ich mal telefonisch versucht, für den Sommer ein Ferienapartment an der Nordsee zu buchen. Nein, nicht zwei Jahre im Voraus, sondern für dasselbe Jahr. Ich wusste es nicht besser und durfte mir dann anhören, wie sich der Vermieter am anderen Hörer über meine Blödheit beeumelt hat. Ja, ich weiß, der hat es bis heute nicht nötig und muss sich um neue Gäste sicher keine Gedanken machen. Aber dann schreib das doch auf deine Homepage, dann nervt dich auch keiner mit unnötigen Anrufen... Der magentafarbene Telefonmonopolist darf sich ja immer eine Menge Spott anhören. Und ja, die Zeitfenster der Servicemitarbeiters, der zwischen 8:00 und 16:00 kommen soll, sind ein bisschen aus der Zeit gefallen. Andererseits hüten statt braver Hausfrauen nun im Homeoffice-Arbeitende das Haus, passt also irgendwie wieder. Den Kundenservice nehmen die Magentaner aber ganz schön ernst. Da sie aber nur anrufen könne, nicht aber E-Mails schreiben, versuchen sie tapfer über Tage hinweg mich an den Hörer zu bekommen. Das war am Ende sogar von Erfolg gekrönt – also, dass sie mich tatsächlich mal zu sprechen bekamen. Allerdings hatten sie vorher nicht gelesen, worum es in unserer schriftlich verfassten Serviceanfrage überhaupt ging. So war das Gespräch ziemlich kurz und ernüchternd. Keine Störung? Schade! Was stellt der Kunde auch so doofe, komplizierte Fragen? ! Einerseits habe ich ja Verständnis für die Mitarbeiter an Servicetelefonen, denen oftmals die Hände gebunden sind und deren einziger Job es ist, sich den lieben langen Tag das Leid der Kunden anzuhören. Andererseits werden die eben auch genau dafür bezahlt und da finde ich es nur fair, wenn ich mein Leid auch mal loswerden darf. Das heißt nicht, dass ich dem Menschen am anderen Ende der Leitung verbal den Kopf abreiße. Man kann seine Probleme ja auch sachlich und sogar freundlich darlegen. Man muss nur hin und wieder ein bisschen penetrant bleiben, oder – wie es einst in der Werbung eines anderen Telefonanbieter hieß – beharrlich. Wer sich nur lange genug weiterreichen lässt, findet am Ende womöglich einen kompetenten Ansprechpartner, der einem zuhört und das Anliegen dann innerhalb weniger Sekunden lösen kann. Von Angesicht zu Angesicht fällt es den meisten nicht so leicht, ihre Kunden zu ignorieren. Manche schaffen es trotzdem. Und wehe, man wagt sich in Jeans und T-Shift in die Abteilung mit edler Garderobe – wenn Blicke töten könnten. Das kommt davon, wenn man sein reguläres Jagdgebiet verlässt, wahrscheinlich haben die feinen Damen meine Angst gerochen. In meiner heilen kleinen Welt reichen mir noch hilfsbereite, tapfere und sehr ausdauernde Damen und Herren geduldig eine Jeans nach der anderen in die Kabine. Denen könnte ich dann immer um den Hals fallen vor Dankbarkeit, wenn sie ein passendes Exemplar für mich ausgegraben haben. Liebe Hersteller, könnt ihr nicht einheitliche Größen verwenden und gute Modele/Passformen einfach mal (auf immer und ewig) im Sortiment behalten? ! Während des... --- ### Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten > Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - Published: 2024-10-07 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 100 Dinge, Aufräumen, Ausmisten, Minimalismus, Ordnung Das es ganz einfach ist, sich selbst etwas vorzumachen, ist ja keine weltbewegend neue Erkenntnis. Und umso undefinierter die Vorgaben, umso einfacher. Gerade bei manchen Trends gibt es einerseits diejenigen, die mangels irgendwelcher Regeln und Leitlinien einfach ins Extreme gehen und andererseits die, die sich quasi die Rosinen aus dem Thema für sich herauspicken. Letzteres ist wahrscheinlich klüger, ersteres dafür umso lustiger – ohne Humor ist vieles im Leben einfach nicht zu ertragen. Wärmen wir also mal den Minimalismus-Trend wieder auf (oder ist das noch „hipp“? – ich hab keine Ahnung). Achtung, ich halte zur Sicherheit mal mein „Sarkasmus-Schild“ hoch. Hier kommt der ultimative Guide, wie ihr euch als Vorzeige-Minimalist verkaufen könnt: 100 Dinge sind noch zu viel, oder „Der Wir-unterbieten-uns-Wettbewerb“ Da gibt es die wohlhabende Hardcore-Fraktion - Ich habe nichts, ich brauche nichts. Aber statt eine eigenen Wohnung zu mieten, parasitiert man dann bei Freunden und Bekannten oder tingelt durch Hotels, natürlich beruflich bedingt. Und wer braucht schon eine Küche samt überquellender Küchenschränke, wenn man stattdessen einfach ins Restaurant gehen kann. Oder sich etwas beim Imbiss holt, natürlich schön in Einwegverpackung, damit man ja kein eigenes Geschirr horten muss. Vernunftbegabte Menschen werden jetzt womöglich mit den Augen rollen. Doch keine Sorge, Rettung naht! Egal ob Familie mit Kind und Kegel oder passionierter Sammler – mit ein paar einfachen Tricks kann jeder mit einem augenscheinlich minimalistischen Zuhause glänzen. Denn es ist so einfach, als Vorzeigeminimalist anzugeben und jedem, der es hören will (und allen anderen auch) ein schlechtes Gewissen einzureden, weil das doch alle arme Konsumopfer sind. Was das Thema „mehr Schein als Sein“ angeht, bin ich ein echter Profi. Gäste finden es bei uns immer extrem ordentlich und sauber, da sie ja quasi lediglich das oberflächliche Erscheinungsbild wahrnehmen. Es steht tatsächlich nicht viel herum, da alles seinen Platz hat. Das ist allerdings auch keine Kunst, wenn man mehr Schrankfläche als zu verstauende Gegenstände hat. Wir haben zugegebenermaßen nicht einmal ein besonders ausgeklügeltes System für unsere Küchenschränke. Die Sachen wurden eher intuitiv eingeräumt und seit dem Einzug vor einem Jahr wollen wir das eigentlich optimieren. An die oberen Schrankfächer komme ich eh nur mit Trittleiter ran. Da ich von Natur aus faul bin, bin ich meist auch zu faul, die Leiter zu holen. Also kann ich da auch nicht viel rein tun, Thema erledigt! Jetzt könnte ich angeben, dass ich sogar leere Fächer habe. Sollte, wie hier, ein großgewachsener Mitbewohner mit euch im Haushalt leben, geht diese Rechnung natürlich nicht mehr auf. Ich meine mich zu erinnern, dass zwischenzeitlich ein paar Gegenstände eine Etage höher gewandert sind. Vielleicht sollte ich doch mal die Leiter holen? ! Aus den Augen, aus dem Sinn Einen kleinen, alten Schrank mit fehlender Türe haben wir kurzerhand zum Regal mit Körben umfunktioniert. Da verschwindet optisch einiges an Unordnung – die Kabelkiste, Putzmittel, anderes technisches Zubehör. Der Erfinder von „Korb in Regel“ sollte einen Ordnungs-Nobelpreis erhalten! Nützlich ist natürlich auch ein Kleiderschrank in wohnlichen Dimensionen. Da finden neben Kleidern dann auch allerhand andere Dinge einen Platz. Wir lagern da beispielsweise (natüüüürlich! nur aus praktischen Gründen) auch Getränkekisten. Und für größere Gegenstände gibt’s ja immer noch den Keller. Ich passe zwar auf, wie ein Luchs, was der Hausherr da alles runter trägt. Schließlich kennt man die Horrorbilder zugestellter Kellerabteile, bei denen man oft nicht einmal mehr weiß, was dort alles lagert. Andererseits reicht es für den simulierenden Minimalisten ja völlig aus, wenn der Keller eine gut abschließbare Tür besitzt. Die sollte man nur sehr vorsichtig öffnen, wenn man alten Krempel hier entsorgen will (und diesen mit möglichst viel Schwung auf den Monte Scherbelino verfrachten). Kinder leben hier ja keine ABER, wenn man wissen will, wie man Kinder erzieht, muss man nur jemanden fragen, der keine hat. Also hier mein absoluter Geheimtipp: das Kinderzimmer ist wie der Keller zu behandeln. Einfach alles reinwerfen (die Kinder am besten gleich mit, dann aber bitte nicht mit so viel Schwung) und dann ein „Zutritt verboten“ Schild an die Tür. Gäste müssen da ja nicht rein... Hat man alles verstaut, ist auch wieder Platz für schicke Neuanschaffungen. Dabei sollte der erfahrene Simulant allerdings darauf achten, keine ausufernden Shopping-Touren mit anderen zu unternehmen. Sollte man doch mal in die Verlegenheit geraten, mit „den Mädels“ bummeln zu gehen und an etwas Hübsches ran laufen, kann natürlich trotzdem als vorbildlicher Minimalist glänzen. Hier bietet Online-Shopping eine wunderbare Möglichkeit, unauffällig über die Stränge zu schlagen. Das Objekt der Begierde ordert man einfach im Nachgang, am besten gleich in verschiedenen farblichen Ausführungen und Größen – man weiß ja nie und zur Not gibt’s ja Retoure. Und damit die Nachbarn keinen Verdacht schöpfen, lässt man sich die unzähligen Pakete am besten an eine der komfortablen Packstationen schicken. Aber Obacht, hier könnte ein Übermaß an Retouren womöglich noch auffallen. Der Vollprofi probiert also im Laden an – natürlich nur zum Spaß, gekauft wird nix! – und bestellt dann hinterher genau die passende Größe. Die Verkäufer in den Läden danken es einem, müssen sie doch weniger Regale auffüllen. Und hier nochmal zusammengefasst die drei goldenen Regeln für den minimalistischen Heiligenschein: 1. Regale sind böse, Schränke sind gut. Da muss man auch weniger Staub wischen. 2. Freie Flächen täuschen leeren Raum vor und Staub wischen ist nicht nur weniger (s. o. ), sondern auch noch einfacher. 3. Wer zählen will, tut das nach eigenen Regeln: 4 Teller = 1 Geschirr, Sportsachen zusammen zählen, Unterwäsche zählt gar nicht. Werdet kreativ, es ist schließlich ein Wettbewerb! So, ich mach mich jetzt lieber mal ans Staub wischen, geht ja zum Glück schnell. Wir bekommen nämlich Besuch und der soll ruhig weiter glauben, dass wir unser Leben im Griff haben. --- ### Du wirst doch eh nass! > Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - Published: 2024-09-30 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Hai, Hobby, Tauchen, Tauchen lernen, Wracktauchen Vor einigen Wochen sind wir hier gemeinsam in Nerd-Wissen abgetaucht und da ich da ja schon festgestellt habe, dass ich stundenlang übers Tauchen reden, bzw. schreiben kann und in euren Kommentaren entsprechend positive Rückmeldung diesbezüglich kam, kommen hier nun die Antworten zu all den Fragen. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Ja, schon mehrmals. Die sind in der Regel eher scheu und meiden uns blubbernde Menschen unter Wasser. Eine Hai-Sichtung ist also etwas ganz Besonderes, über die sich die meisten Taucher tierisch freuen. Die Tiere interessieren sich aber für blitzende und blinkende Dinge, weshalb man eher nicht wie ein funkelnder Christbaum geschmückt abtauchen sollte. Da hier die Tauchanzüge in der Regel eher dunkel ist, besteht da keine Gefahr. Andernorts gelten andere Modestandards – bei einer Taucherin aus China durfte ich schon einen weiß-goldenen Anzug bewundern. Aber zurück zu den Haien. Ein zappelndes Irgendwas an der Oberfläche kann schon mal die Neugier wecken. Ein Taucher, der sich senkrecht im Wasser aufrichtet, ist ihnen eher suspekt. Das hat keine Ähnlichkeit mit bekannter Beute. Und wenn man sie dann noch im Auge behält und ihnen nicht auf die Pelle rückt, gehen Begegnungen bei den meisten Haien friedlich aus. Vor Bullenhaien habe ich aber auch Bammel. Die haben wir uns in einem Hafenbecken (dort wurden sie von den Fischabfällen angelockt) mal aus einem Käfig heraus angeschaut. Den Fischschmodder schmeißt man da natürlich dann ins Wasser, wenn die Touris drin sind. Die Haie freuts, uns auch und für den Geschäftssinn der Tauchbasis gibt’s noch eine extra tiefe Verbeugung. Der lässt tief blicken noch mehr Bullenhaie in Sicherheit... Hallööchen Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Nein, da habe ich überhaupt keine Sorgen. Die Leute auf den Booten wissen genau, wie viele Taucher sie ins Wasser gekippt haben und in welche Richtung die Strömung geht. Wenn der Luftvorrat es anzeigt, geht’s zurück an die Oberfläche, egal wo man gerade ist. Dort wird dann von uns Tauchern eine Boje gesetzt, die ca. einen Meter aus dem Wasser ragt. Wären die Wellen so hoch, dass man die Boje nicht mehr sieht, wäre ich auch nicht auf dem Wasser unterwegs. Tauchboje Wir waren auch mal auf einer Schnorchel Tour, bei der dermaßen viele Boote unterwegs waren, dass man trockenen Fußes übers Wasser hätte laufen können. Als es hieß „Walhai im Wasser“ sind wir wie die Irren völlig kopflos reingehüpft. Die Tiere sind natürlich viel zu schnell, als dass man ihnen hinterherschwimmen könnte und die haben sich für die Minimenschlein an der Oberfläche auch so null interessiert. Da war natürlich Chaos aber die Leute auf den Booten hatten das super im Griff. Mein Mann hatte schon Panik, wo denn seine Frau abgeblieben ist – die hat sich einen anderen Walhai angeschaut. Aber die Leute haben ihn beruhigt und mich mit einigen anderen dann zielstrebig angesteuert und wieder aus dem Wasser gefischt. Es liegt nun mal im Interesse der Tauchbasis, die Kunden auch wieder heil heim zu bringen. Ist einfach die bessere Werbung. die Boje und ich man muss nur das Boot mit der richtigen Tafel finden Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ich habe schon von Tauchbasen gehört, bei denen man ohne Ausbildung einfach so auf kleinere Tauchgänge mitgenommen wird. Ich halte das für grob fahrlässig denn es kann viel schief gehen. Man gefährdet nicht nur sich selbst sondern auch die Mittaucher und die Unterwasserwelt. Wer Tauchen lernen möchte, sollte einen regulären Tauchschein machen. Es gibt verschiedenen Tauchorganisationen (PADI, SSI, ... ) die ganz ähnliche Tauchausbildungen haben. Den Tauchschein, der sich Brevet nennt, kann man bei einer Tauchbasis machen, die wiederum nach einer der Organisationen ausbildet. Viele machen das im Urlaub aber es gibt auch hier etliche Tauchbasen. Der Vorteil hier ist, dass man im Urlaub nicht lernen muss – da gehört nämlich auch ein bisschen Theorie dazu. Und wenn man im kalten, dunklen See seinen Tauchschein gemacht hat, kann einen das Meer nur noch positiv überraschen. Wie tief tauchst du? Ich darf bis zu 40 Meter tief abtauchen. Dafür haben mein Mann und ich extra einen Kurs belegt und auch einen Schein dafür. Den wollen Tauchbasen sehen, wenn sie entsprechende Touren anbieten und man da mitmöchte. Mit dem „normalen“ Tauchschein darf man 18 Meter tief tauchen. Das ist auch meistens völlig ausreichend. Am buntesten ist die Unterwasserwelt eh in den oberen Schichten, das hat auch was mit der Lichtbrechung unter Wasser zu tun. Wir haben schon so manchen sehr langen Tauchgang auf ca. 5 Metern genossen. Da reicht die Luft länger und es gibt reichlich Fisch-TV zu gucken. Manchmal gibt es aber halt auch in größeren Tieren wahnsinnig spannende Sachen zu sehen. Vor allem Wracks sind begehrte Tauchspots oder auch spezielle Riff- und Felsformationen an denen sich auch immer wieder viele Tiere beobachten lassen. So ein mit Korallen überzogenes und von Fischen bewohntes Wrack übt aber eine besondere Faszination auf die meisten Taucher aus. Und ja, ich tauche da auch rein. Aber nur, wenn man das offiziell darf und ich es für sicher befinde. D. h. keine zu engen Räume und vor allem nur wenige und ruhige Mittaucher. Es gibt aber auch Wracks, die man aus offensichtlichen Gründen nicht betauchen darf. Da halte ich dann auch respektvollen Abstand. Man darf nicht vergessen, wie das Schiff auf dem Meeresgrund gelandet ist! Salem Express, Ägypten P31 von innen P31, Comino Weiter als 40 Meter sollte man dann aber auch nur mit spezieller Ausbildung und entsprechenden Gasmischungen abtauchen. Sauerstoff ist nämlich nicht immer dein Freund und unter großem Druck verhält er sich im Körper ganz anders, als an der Oberfläche. Vielleicht habt ihr schon mal den Begriff Tiefenrausch gehört. Da sieht man dann schon mal rosa Elefanten und das kann einem auch schon in weniger tiefen Bereichen passieren. Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen und kann auch gut drauf verzichten aber berichten kann ich davon halt auch nicht. Allerdings konnte ich schon eine Druckkammerfahrt erleben, bei der eine Tiefe von 50 Metern simuliert wurde. Mit einigen Mittauchern zusammen war das extrem lustig.... --- ### Die Geschichte der Schubladen > Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - Published: 2024-09-23 - Modified: 2024-09-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Big Five, Persönlichkeitsentwicklung, Persönlichkeitstest, Persönlichkeitstypen, Schublade, Unconcious Bias, Vorurteile Wer ohne Persönlichkeitstest, werfe den ersten Stein! Ging der Spruch nicht so, oder zumindest so ähnlich? ! Aber mal im Ernst, irgendwie sind wir doch alle schon mal im einen oder anderen Kontext mit solchen Tests in Berührung gekommen. Das muss jetzt nicht mal was Schlechtes sein. Denn bei manchen der Fragen lernt man ja auch etwas über sich selbst und der Weg zur Besserung ist ja bekanntermaßen die Selbsterkenntnis. Es geht also keineswegs darum, sämtliche Persönlichkeitsmodelle in eine Schublade zu werfen. Wobei zumindest einige der Einteilungen in die Kategorie unterste Schublade gehören! Offenbar haben wir seit jeher das Bedürfnis, unser Gegenüber irgendwie einordnen zu können. Sei es zum besseren Verständnis oder weil´s halt so schön einfach ist. Schublade auf, Menschlein rein, fertig! Sehr alt und sehr überholt ist die Temperamentenlehre. Die Basis aus Blut, Schleim und Galle klingt kurios aber die haben das früher echt ernst gemeint. Diese erste nachweisliche systematische Klassifikation von Persönlichkeitstypen stammt wohl aus der Antike und wird mit dem griechischen Arzt Galen (ca. 130–200 n. Chr. ) zugeschrieben. Galen formulierte seine Theorie der Vier Temperamente aufbauend auf den Ideen von Hippokrates(ca. 460-370 v. Chr. ). So ganz einwandfrei lässt sich das wohl alles nicht mehr nachvollziehen. Zumindest bin ich bei meinen Recherchen im weltweiten Netz nicht zufriedenstellend schlau geworden. Die Idee der vier Temperamente ist nicht auf dem Mist von Hippokrates gewachsen. Er soll mit seinen Schriften aber die Grundlage für die Humoraltheorie gelegt haben. Diese besagt, dass die Gesundheit durch das Gleichgewicht der vier Körpersäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle beeinflusst wird. Daraus ist dann eine Unterteilung in die vier grundlegenden Persönlichkeitstypen Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker entstanden. Glücklicherweise sind wir heute ein ganzes Stück weiter. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand seine Grundwesensart mit Schleim oder Galle assoziiert. Auch das Mittelalter glänzt ja bekanntermaßen nicht unbedingt mit besonders fortschrittlichen Methoden im Bezug auf die Typisierung von Menschen. Wer Streit mit den Nachbarn hatte, beschuldigte diese kurzerhand der Hexerei und schon war das Problem gelöst. Wobei es erschreckend ist, wie kreativ Menschen sein können, wenn es um Foltermethoden geht. Was das nun wieder über die Persönlichkeit aussagt, ist eine ganz andere Frage. So richtig spannend wird es erst ab dem 19. Jahrhundert, wenn mit der Entwicklung der modernen Psychologie neue Theorien und Typologien entstehen. Beschäftigt man sich mit der Thematik, stolpert man über das Big Five-Persönlichkeitsmodell, das fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit beschreibt: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Wir haben von allem etwas, aber in unterschiedlichen Ausprägungen. Ich habe da immer das Bild von den Schiebereglern auf einem sehr komplizierten Mischpult vor Augen. Mit dem kann auch nicht jeder umgehen – davon konnte ich mich leider schon bei manchen Konzerten überzeugen. Und so ist halt manchmal die Lautstärke zu heftig eingestellt oder, wieder übertragen auf die Persönlichkeit, man hat halt einen so richtig miesen Tag. Aber nicht jeder Tag ist gleich und bloß, weil ich mal jemandem die Augen ausgekratzt habe (natürlich nicht wortwörtlich) bin ich trotzdem ein eher gelassener Mensch. Laut Temperamentenlehre also eher der schleimige Phlegmatiker. Käme als Selbstbeschreibung in einer Kontaktanzeige sicher super gut an... Und so würde ich schon als blau-grün katalogisiert (3-Farben-Modell zur Strukturanalyse, so überholt, dass ich nicht mal neutrale Links dazu finde? ), als Delphin identifiziert (4 tierische Menschentypen, ich mag das nicht bewerben aber das Video dazu ist zum Schreien komisch) und mit einem 50-seitigen Persönlichkeitspamphlet für angehende Führungskräfte bespaßt. Dazu kommen noch Antreiber und Trigger – welche Überraschung, ich kann unzuverlässige Handwerker nicht leiden – und wahrscheinlich noch etliche unentdeckte Traumata von denen ich nichts weiß und gar nichts wissen will, weil es mir doch eigentlich ganz gut geht. Dabei will ich das alles gar nicht schlecht reden. Es gab einige Aha-Momente und man versteht sich und sein Umfeld besser, wenn man lernt, Verhalten und Reaktionen zu hinterfragen. Angesichts der Masse an Tests und Coaches wundert es aber nicht, dass auch so manche hohle Nuss darunter ist. Hin und wieder sind wir das leider auch selbst. Wir brauchen diese ganzen Charaktermodelle nämlich gar nicht, um unser Gegenüber mal eben in die passende Schublade zu verfrachten. Ein Blick und schon ist die Person eingeordnet – wenn nur die Küchenschränke so übersichtlich sortiert wären. Doch ganz so einfach ist es nun mal nicht. Erster Eindruck und so, ihr wisst schon... Unser Hirn macht es uns da leicht, ist aber dabei oft viel zu vorschnell. Da werden bekannte Muster und gelernte/antrainierte unbewusste Vorurteile – kennt heute jeder unter Unconscious Bias – genutzt, damit die Denkaktivität sich vermeintlich Wichtigerem zuwenden kann. Das machen wir wahrscheinlich schon seit der Steinzeit so. Dabei will ich dem Höhlenmenschen natürlich nichts unterstellen aber auch der hat seine Hirnkapazitäten sicher schon so ressourceneffizient wie möglich genutzt. Schublade auf - Mensch rein - Schublade zu - fertig! Andererseits bezweifle ich, dass unsere Vorfahren in ihren steinzeitlichen Höhlen schon Schubladen hatten. Also waren sie da womöglich ein bisschen aufgeschlossener als wir modernen Neuzeit-Menschlein in der viel zu komplexen Welt. Interessant dazu ist folgender Absatz:  Aus der Antike sowie dem Hochmittelalter sind keine Schubladen bekannt; zur Aufbewahrung verwendete man ausschließlich hölzerne Truhen, in welche die Gegenstände von oben hineingelegt wurden. Schubladen kamen erst auf mit der Entwicklung von Schränken oder Kommoden im ausgehenden Mittelalter bzw. in der Renaissance. Einmal erfunden, erfuhren sie Verwendung in zahlreichen Anwendungsgebieten. Wikipedia Offensichtlich braucht man die Schublade so völlig losgelöst und ohne Kontext nicht. Dabei ist sie so praktisch, ist doch eines der zahlreichen Anwendungsgebiete das allseits beliebte Hineinlegen von Menschen. Da waren wohl einige ihrer Zeit voraus. Mir ist übrigens auch schon die Theorie untergekommen, dass die Schublade, in die man die Batterien lagert, automatisch zur „Krimskrams-Schublade“ mutiert. Batterien ziehen also anderen Krempel aus der Kategorie „Sonstiges“ magisch an. Und tatsächlich, neben den Batterien/Akkus liegen Ersatzschlüssel, ein Ladekabel, Küchenhandtücher, Klebeband, ätherische Öle und ein paar übrige Gardinenhalter. Fragt sich nur noch, was zu erst da war. Die Henne oder das Ei, die Batterien oder der Kruscht? Immerhin findet sich in unserem Gemischtwarenladen nichts Unnützes und alles hat da seinen... --- ### Eine Hass-Liebe > Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - Published: 2024-09-16 - Modified: 2024-09-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, Feste Seife, Festes Duschgel, Hobby, Seifenablage, Seifenschale Lange, sehr lange, stand in unserer Dusche eine Seifenschale aus Metall. Also natürlich nicht direkt unter der Dusche aber im griffnahen Einzugsgebiet. Eine Auffangschale für den Schmodder und darauf ein Gitter. Doch irgendwann war der Lack ab und Rost hat sich breit gemacht. Eine Zeit lang konnte ich das ignorieren. Als dann aber vermehrt Lackreste und Rost am Seifenstück hingen, fing es an zu stören. Aber egal, wir sind ja nicht die einzigen Menschen auf dem Planeten, die Seife nutzen – oder genauer gesagt ein festes Duschgel. Schön, was die Drogeriemärkte heutzutage alles im Angebot haben! Es muss also möglich sein, eine Seifenschale zu finden, bei der die Seife nicht im Nassen liegt. Dachte ich. Die kleinen Rillen in einer herkömmlichen Seifenschale sind aber eher gut gemeint, als dass sie all das Wasser, das von so einem halbgeduschten Menschen tropft, mal eben wegstecken können. Dann gibt es noch Exemplare, bei denen das Wasser direkt rauslaufen kann. Mir erschließt sich der Sinn dabei nicht wirklich, da habe ich ja dann ständig Seifenreste auf den Fliesen. Normalerweise machen wir nicht so viel Dreck, dass ich alle zwei Tage putzen müsste. Damit will ich also auch gar nicht erst anfangen. Holz kommt fürs Bad nicht in Frage, das ist meiner Meinung nach einfach nicht für Dauernässe geeignet. Metall war jetzt auch nicht wirklich überzeugend, zumindest bei unserem Exemplar. Und Kunststoff geht überhaupt nicht, auch wenn der sicher überhaupt kein Problem damit hätte, ständig eingeseift zu werden. Bleibt noch die DIY-Variante, hübsch aussehen soll das ganze nämlich auch noch. Ja, ja, ich weiß... ist doch nur eine Seifenschale. Die schnellste und einfachste Version einer selbstgemachten Ablage für den Schaumschläger besteht aus Haushaltsgummis und einem Unterteller. Mal abgesehen davon, dass mir wahrscheinlich ständig abfatzende Gummis um die Ohren fliegen würden, erfüllt das Ding nur den Zweck aber keinerlei ästhetische Ansprüche. Doch selbst ist die Frau und ich hatte zufällig noch ein Päckchen Modelliermasse von einem anderen gescheiterten Versuch übrig. Aus Schulzeiten kannte ich diese Mischung aus Holzmehl und Leim unter dem irreführenden Namen Plastika, leider habe ich schon wieder vergessen, was heute auf der Packung stand. Das Gematsche hat über die Jahrzehnte allerdings überhaupt nicht an seinem Reiz verloren und so saß ich stundenlang völlig selbstvergessen an meinem Kunstwerk. Vielleicht sollte ich mal Töpfern als Hobby ausprobieren – also, wenn zwischen all den anderen Dingen, die ich gerne tue und gerne mal machen würde etwas Zeit über bleibt. Normalerweise habe ich ja eine ganz leichte Abneigung gegen selbst gebasteltes und erspare mir und meinem Mann solche Augenkrebs verursachenden Eskapaden. Aber schon die Rohfassung war bei ihm Liebe auf den ersten Blick. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es die rosa Brille ist, die er vergessen hat, abzusetzen oder vielleicht ist Amors Pfeil ins Auge statt (nur) ins Herz gegangen. Mit schwarzer Farbe und einem Rest Epoxidharz, das ich damit vor dem Eintrocknen bewahrt habe, ist der Seifenschalen-Oktopus einsatzbereit für die Nasszelle. Wir diskutieren hier noch darüber, ob er Augen bekommen soll aber ich fürchte, ihn damit zu verschandeln. Andererseits wäre das mit Nagellack einen Versuch wert und im Zweifel auch wieder reversibel. Zumindest erfüllt der Prototyp zu einhundert Prozent seinen Zweck und da er komplett schwarz getüncht ist, genügt er zumindest meinen eigenen optischen Vorlieben. Natürlich könnte ich es mir auch einfach machen und wieder auf flüssiges Duschgel umsteigen. Wenn man sich allerdings einmal an die feste Form gewöhnt hat, bevorzugt man die auch. Da flutscht einem nichts durch die Finger – und wenn doch, macht es nur klong und man kann das gute Stück einfach wieder aufheben. Auf Reisen spart man Gewicht und es kann auch nichts im Koffer auslaufen. Und zu guter Letzt ist es zumindest ein bisschen weniger Kunststoff in unserer Flut von Plastik – davon verbrauchen wir immer noch viel zu viel. So sehr ich die Seifenreste in der Ablage also hasse, so sehr liebe ich die gute alte feste Seife. Das selbstgehäkelte Seifensäckchen habe ich übrigens auch mal ausprobiert, das hat aber so überhaupt gar nicht funktioniert. Und Gästen möchte man so ein zerknautschtes Schaumknäul ja auch nicht zumuten. Wie macht der Rest der Welt das? Ich komme mir irgendwie seltsam vor, scheinbar kommt sonst jeder super mit den klassischen Schalen klar... Ist sonst keiner da draußen, bei dem sich immer mal wieder eine Pfütze unter der Seife findet? ? ? --- ### O´zapft is! > Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - Published: 2024-09-09 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aufwandsentschädigung, Blutgruppe, Blutspende, Spende, Universalspender Schon bei der vorletzten Blutspende ging mir, kaum dass ich die Nadel im Arm stecken hatte, dieser Ausspruch durch Hirn, der seinen Ursprung eigentlich wo ganz anders her hat. Aber egal, wenn´s läuft dann läuft´s... Was mir hingegen nicht nur beim vorletzten Termin, sondern ganz generell jedes Mal durchs Hirn geht (ja, da ist echt was los im Oberstübchen) ist, wie gut doch alles durchorganisiert ist und wie fürsorglich man sich um die Spender kümmert. Selbst der Mitarbeiter, der uns am Ende unser frisch gegrilltes Würstchen in die Hand drückt, bedankt sich noch für unsere Spende. Und nebenbei gibt es sogar vegane Alternativen, ich komme aus dem Staunen kaum raus. Also das ist ja sehr lieb und nett gemeint aber der Dank gebührt doch definitiv auch all den Menschen, die da arbeiten und dafür sorgen, dass man sich einerseits als Spender so gut aufgehoben fühlt und eben deshalb auch wieder kommt. Und die andererseits mit dieser Arbeit ja auch dafür sorgen, dass all diejenigen, die auf solche Medikamente aus Blutspenden angewiesen sind, diese auch erhalten. Nebenbei stillen sie mit einer Engelsgeduld meinen Wissensdurst und beantworten mir all meine Fragen, erklären mir, warum Abläufe so sind, wie sie sind und an welcher Station meine bessere Hälfte rumhängt. Natürlich findet man im Internet eine ganze Menge hochinteressanter Fakten rund um die Blutspende. Beispielsweise, dass aus einer Spende verschiedene Präparate entstehen, die nicht nur bei Bluttransfusionen zum Einsatz kommen, sondern auch beispielsweise in der Krebstherapie. Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich mir darüber nie Gedanken machen musste. Aber unverhofft kommt oft (meine Güte, heute gehe ich aber unter die Sprücheklopfer) und dann ist man womöglich selbst auf die Spendenbereitschaft anderer angewiesen. Schöner ist es natürlich, wenn dieser Fall nie eintritt. Bei Menschen, die selbst spenden könnten, es aber nicht tun, frage ich mich aber schon, ob die sich nicht etwas zu sehr darauf verlassen, dass andere den Laden schon am Laufen halten. Und sollten diejenigen, die schon mal etwas für die Gemeinschaft beigetragen haben, im Zweifel sogar bevorzugt werden? Ganz schwierige Frage, die jeder mal für sich selbst beantworten kann. Leider bleiben besonders zur Ferienzeit im Sommer die Liegen oft leer. Sommer, Sonne, Strand – wer hat da schon Zeit und Lust, zur Blutspende zu gehen. Dabei kostet uns das lediglich eine knappe Stunde Lebenszeit, die ich schon sinnbefreiter rumgebracht habe... Dank Terminvergabe per App entfallen lange Wartezeiten und das Abendessen war bei unserem letzten Besuch auch inklusive. Manch einer nutzt die Blutspende auch, um die Finanzen aufzubessern. Ich habe schon so manches Mal den Tipp gelesen, dass die Aufwandsentschädigung, die es in den Blutspendezentren der Krankenhäuser gibt, ein ganz nettes Taschengeld sei. Das mag für den einen oder anderen ein Anreiz sein, lohnt sich aber meines Erachtens nur, wenn man sowieso regelmäßig in der Nähe ist. Für mich wäre die Anfahrt mit zusätzlichen Kosten und einem viel höheren Zeitaufwand verbunden, dass es tatsächlich eine 1:1-Aufwandsentschädigung wäre. Da sind die Vor-Ort-Veranstaltungen komfortabler und nebenbei ist die Verpflegung bei den lokalen Spendenterminen auch um Längen besser. Besonders gefragt sind die raren Universalspender, zu denen ich leider und zum Glück nicht gehöre. Denn wer einerseits allen Empfängern spenden kann ist selbst nur mit dem gleichen Typ kompatibel. Ist ja klar, dass ausgerechnet die edle Plörre mit zu am seltensten anzutreffen ist. Verteilung der Blutgruppen Immerhin gehört die nächstbeste Variante, zumindest in Punkto Kompatibilität, schon fast zur Massenware. In der Hinsicht will man lieber nichts Besonderes sein – höchstens man ist Universalempfänger. Auf der Seite wer kann wem blutspenden, könnt ihr nachschauen, wie groß bzw. klein euer potenzielles Angebot wäre. Wenn das nicht gleich ein Grund mehr ist, selbst für Nachschub zu sorgen! Wisst ihr, welche Blutgruppe ihr habt? Geht spenden und findet es raus! Falls sich einer über die Hieroglyphen auf meinem Arm wundert – Details zu meinem Organspende-Tattoo sind hier zu finden. Doch die Welt dreht sich weiter und wer sich nicht gleich nachhaltig anmalen lassen möchte, kann sich auch einfach hier im Organspende-Register als Spender registrieren. --- ### Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft > Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - Published: 2024-09-02 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Familie, Konsum, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft Das kommt jetzt wahrscheinlich vielen bekannt vor. Gelegentlich fungiert man ja als Kummerkasten für frustrierte Beziehungsführende. Dabei ist in der Regel nicht einmal ein guter Rat gewünscht, sondern einfach nur ein offenes Ohr. Und dann muss man sich manchmal ganz schön auf die Zunge beißen, oder eben nicht. Was ich immer wieder zu hören bekomme ist, dass der Partner so unglaublich viel Zeug horten würde. Gerne wird dabei der eigene Kram geschickt unter den Tisch gekehrt. An dem stört man sich schließlich auch nicht und sowieso braucht man das doch alles, während der andere nur museumsreifen Plunder oder wertlosen Müll hortet. Überspitzt formuliert besteht jede Partnerschaft scheinbar aus einem Messie und einem Minimalisten. Die Rollen wechseln dynamisch, je nachdem, wen von beiden man fragt. Es hat nie einer behauptet, dass es leicht wird! Bestes Beispiel ist eine gute Freundin, die angeblich viel zu viel Kleidung besitzt. Als ich ganz unschuldig gefragt habe, warum denn ein zweiter Kleiderschrank in ihrem Schlafzimmer steht, meinte sie, der sei für seine Sachen – und ebenso voll wie ihrer... Aber wehe, sie wagt es, die Existenzberechtigung mehrerer Kartons von Fachzeitschriften der letzten 20 Jahre zu hinterfragen. Wahrscheinlich haben die veralteten Artikel zu zwischenzeitlich völlig überholten Technologien mittlerweile einen historischen Wert. Sie kann wiederum problemlos mit Kosmetikartikeln gegenhalten, die im Gegensatz zu den Fachzeitschriften nicht mal als Brennmaterial taugen. Kollegen wiederum erzählen von nicht ausgepackten Umzugskisten, die seit Jahren auf dem Dachboden lagern. Erst neulich hatten wir es im Team wieder von einem Umzug mit Kisten, die noch vom vorherigen Umzug einlagerten. Eine dieser Kisten enthielt wohl zerbrechliches Glas. Der Kollege meinte, dass er die Umzugshelfer schon bestochen hatte, dass diese den Karton gegen eine Kiste Bier doch „aus Versehen“ fallen lassen sollten. Sein perfider Plan ist allerdings nicht aufgegangen. Vermutlich hat seine Frau ein besseres Gegenangebot gemacht. Die eigenen Wohlfühlmenge an Besitz kann mitunter sehr unterschiedlich sein. Dazu kommt obendrauf noch, dass sich diese eigene Wohlfühlmenge im Laufe der Zeit auch mal ändern kann. Man kommt ja nicht als Minimalist auf die Welt, im Gegenteil. Viele Menschen sammeln im Laufe ihres Lebens immer mehr Krempel an. Der kommt auf den unterschiedlichsten Wegen und macht sich gerne auch mal ungefragt im eigenen Leben breit. Mal sind es zwei Hausstände, die sich plötzlich einen Haushalt teilen sollen. Dann wieder gehen Erbstücke mit all ihren daran geknüpften Erwartungen an einen neuen (un)glücklichen Besitzer über. Oder man infiziert sich mit irgendeiner Sammelleidenschaft. Schön sind auch Hobbies, die immer neuen Output generieren – ein Quell nicht endender Freude... Was auch immer dazu geführt hat, dass man mehr Dinge hortet, als man eigentlich um sich haben möchte, die meisten fangen mit der Erkenntnis erst mal an, auszumisten. Das Schöne am Ausmisten ist das schnelle Ergebnis. Man sieht meist sofort einen Unterschied und fühlt sich wortwörtlich erleichtert. Das Umfeld hingegen reagiert meist eher verhalten, Veränderungen sind ja für unser Steinzeithirn erst mal nicht so prickelnd. Wer Mitbewohner hat, sollte jetzt also nicht völlig übermotiviert mit der großen Mülltüte durch die Wohnung eskalieren. Es heißt ja nicht umsonst „Finger weg von fremden Sachen! “ (darüber, dass die Mülltüte eine wenig nachhaltige Methode ist, können wir gerne an anderer Stelle diskutieren). Da hat man so einen schönen Lauf und dann spielt doch tatsächlich der Gegenüber einfach nicht mit? ! Das muss man aushalten, schließlich will man selbst ja auch nicht unfreiwillig missioniert werden. Auch, wenn einem die Briefmarkensammlung ein Dorn im Auge sein mag, konzentriert man sich lieber auf den eigenen Krempel. Partnerschaft bedeutet schließlich nicht, dass alles allen gehört und man auf einen Schlag keine eigene Meinung und schon gar keine eigenen Sachen mehr haben darf. Ich selbst habe irgendwann ganz viel verschenkt, ein bisschen was verkauft, einiges weggeworfen und dann einfach nichts Neues mehr gekauft. Im Laufe der Zeit sind die Regale und Schubladen sehr übersichtlich geworden, weswegen auch für gemeinsame Dinge mehr Raum da war. Und mit einem Mal hatte jedes Teil seinen Platz, man musste nichts suchen und aufgeräumt war es quasi von selbst. Der Mann hat Blut geleckt und dann habe ich ihn doch tatsächlich ertappt, wie er seinen gesamten Schreibtischinhalt im Büro verteilt und aussortiert hat. Aus dem Kleiderschrank sind die eingelaufenen Hemden und irgendwann tatsächlich der vergilbte Bundeswehr-Ausscheider-Pulli rausgeflogen – ganz ohne mein Zutun! Offenbar kann er sich ebenso für ein luftiges und aufgeräumtes Zuhause begeistern, wie ich. Sein Kommentar dazu war nur „DU hast ein Monster geschaffen. “ – natürlich nicht ernst gemeint aber ich mag mein Ordnungsmonster (so krass ist er auch nicht). Wenn man aber alte Fotos unserer Kinderzimmer mit dem heutigen Zustand vergleichen würde, fällt es vermutlich schwer zu glauben, dass das dieselben Menschen sind... Obwohl er wenig braucht und wenig kauft, haben wir doch nach wie vor immer mal wieder unterschiedliche Bedürfnisse und vor allem sehr unterschiedliche Meinungen zur Notwendigkeit mancher Neuanschaffungen. Ich fürchte, ich hab es mit dem Augenrollen auch schon überstrapaziert. Er reagiert mitunter gereizt, wenn ich mal wieder etwas als völlig unnötig abstemple. Bestes Beispiel ist sein geliebter Laubpuster (der pustet echt nur, von Blasen kann keine Rede sein).   An diesen Dingern scheiden sich zu Recht die Geister. Er hat ja glücklicherweise eher das Exemplar „untermotorisierter Akku-Kaltluftföhn“, das mit Spinnen und Co. liebevoller umgeht als ein gemeiner Besen. Würde ich so ein Gerät selbst mit diesem Wissen kaufen? Nein! Aber andererseits hat der Mann damit wesentlich weniger Aufwand als mit besagtem gemeinen Besen. Im Einsatz ist das Gerät nur auf dem langen Weg zur Haustüre (mir war gar nicht klar, dass mancher das auch auf Wiesen nutzt) und ich brauche mich um diese Aufgabe nicht mehr kümmern. Ein anderes nicht wirklich lebensnotwendiges Gerät ist der Kaffeevollautomat. Den gab es gebraucht zu einem fairen Preis aber eben immer noch teurer, als einfach die alte Filtermaschine weiter zu nutzen (die steht jetzt für Notfälle im Keller... ). Immerhin braucht es jetzt keine Kaffeefilter mehr und wenn nur einer im Homeoffice arbeitet, ist es jetzt sehr komfortabel, sich eine Tasse Kaffee zu tanken – außer der Wassertank ist leer, es fehlen... --- ### Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere > Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - Published: 2024-08-26 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Aktien, Blogparade, ETF, Finanzen, Hausbau, Komfortzone, Kredit, Sparen Auf ihrem Blog Achtsame Seele lädt Alessa zur Blogparade Komfortzone verlassen – wie das meine persönliche Entwicklung vorangebracht hat ein. In unserer Komfortzone richten wir es uns ja gerne häuslich ein – und wer will so ein kuschelig gemütliches Plätzchen schon freiwillig verlassen. Warum auch sollte man das wollen? „Leider können wir uns nicht weiterentwickeln, wenn wir nie bereit sind, unsere Komfortzone zu verlassen. “ achtsameseele. de-blogparade-komfortzone-verlassen So, da habt ihr es schwarz auf weiß. So behaglich sich der Status Quo auch anfühlen mag, wissen wir gar nicht, was uns entgeht, wenn wir nicht auch mal die Nase aus der Tür stecken und ein bisschen frische Luft schnuppern. Man muss ja nicht gleich eine Revolution anzetteln, auch viele kleine Schritte führen zum Ziel. Wenn man es genau nimmt, haben wir viele kleine und große Komfortzone in unserem Leben. Ich kann mich beruflich weiterentwickeln, indem ich eine z. B. eine neue Stelle in einem anderen Unternehmen annehme. Ich kann alleine in ein unbekanntes Land reisen und mich auf neue Menschen und eine fremde Kultur einlassen. Ich kann neue Sprachen, Sportarten und viele andere Dinge lernen, Bücher lesen, die eigentlich nicht auf meinem Speiseplan stehen und Dinge essen, die da auch nicht draufstehen. Alles schon gemacht und tatsächlich war für mich eine Sache undenkbar, die für viele andere eine Selbstverständlichkeit ist – ich habe zusammen mit meinem Mann einen Kredit für den Hausbau aufgenommen. Hö hö hö (stellt euch an dieser Stelle bitte so ein richtig fieses Bösewicht-Lachen vor) – da hab ich jetzt eiskalt aus einem Achtsamkeits-Thema ein Finanz-Thema gebastelt. Aber mal im Ernst, gerade das liebe Geld kann uns manchmal ganz schön umtreiben und Sorgen bereiten. Und die Komfortzone kann uns hier einerseits vor Risiken schützen aber andererseits auch Möglichkeiten und Chancen verbauen. Als ich mich im zarten Alter von dreißig Jahren dazu entschieden habe, meinen damaligen Job zu kündigen und mit einem weiteren Studium einen neuen Karriereweg zu beschreiten, war das sicher ein Schritt raus aus der Komfortzone des Bekannten. Doch da war es längst nicht mehr komfortabel, also auch längst nicht so ein mutiger Schritt, wie es sich für manch einen anhören mag. Schon der erste Job nach dem Studium war eine enorme Verbesserung im Vergleich zur Situation davor. Ich betrat eine mir bis dahin unbekannte finanzielle Komfortzone – das Einstiegsgehalt als Berufsanfänger war fair, das frühere Gehalt daneben ein schlechter Scherz (den Mindestlohn gab es da noch nicht). Da ich bis dahin nur eine sehr dünne finanzielle Bildung genossen hatte, habe ich meine Ersparnisse erst mal auf dem Girokonto geparkt und später immerhin auf einem Tagesgeldkonto. Aber so richtig klug war das natürlich nicht. Die wichtigste Lektion im Studium war nicht die mathematische Faltung und auch nicht Polymorphie und Vererbung in der objektorientierten Programmierung. Alles sicher spannende Themen. Wie man sich Informationen beschafft und selbst Dinge beibringt, ist mit Abstand eine der wichtigsten Fähigkeiten, die einen nicht nur durchs Studium bringt, sondern auch im späteren Berufsleben essenziell ist. Die ersten zaghaften Investitionen in Aktien und der erste ETF-Sparplan waren dann aber doch gefühlsmäßig ganz unkomfortable Schritte. Aber mit Wissen und Erfahrung stieg auch das Selbstvertrauen und mittlerweile ist das ein ganze ein selbstverständlicher Teil meiner Altersvorsorge. Und ja, ich habe auch einzelne Verluste hinnehmen müssen, die aber wiederum in Summe nicht ins Gewicht fallen. Alles also wieder ganz komfortabel und bequem eingerichtet. Der größte Schritt raus aus der finanziellen Komfortzone war dann tatsächlich die Aufnahme eines Kredites für den Hausbau. Bis dato haben mein Mann und ich immer alles erst „erspart“ und dann gekauft. Urlaube, Autos oder andere Dinge auf Pump gab (und gibt) es bei uns nicht. Die Vorstellung, bis zur Rente einen Kredit abzahlen zu müssen, hat mir fast schon den Angstschweiß auf die Stirn getrieben. Da macht man sich ja abhängig und dann gibt man auch noch Geld aus, dass einem gar nicht gehört! Von den Kosten für einen Kredit will ich gar nicht anfangen... Als wir uns dann entschieden, aus der eigenen Wohnung ein eigenes Haus zu machen, haben wir lange über unsere Wohlfühlsumme diskutiert. Die Bankberaterin war fast schon enttäuscht, hätte sie doch bei zwei Vollzeit-Berufstätigen gerne eine viel höhere Summe angesetzt – da wäre ihre Prämie dann ja auch höher. Auf Anfrage hat sie uns sogar sofort eine attraktive Nachfinanzierung angeboten. So ein Hausbau ist ja grundsätzlich teurer, als einem alle weis machen wollen. Wir haben dann doch lieber verzichtet (auf die Nachfinanzierung und damit auf die Garage), denn auch die Komfortzone außerhalb der Komfortzone hat ihre Grenzen. Obwohl es früher für mich undenkbar gewesen wäre, mit so einem riesigen Schuldenberg – nichts anderes ist das ja – zu leben, würde ich die Entscheidung aus heutiger Sicht immer wieder so treffen. Der Hausbau hat uns eine ganze Menge Nerven gekostet, wir haben aber auch unglaublich viel gelernt und sind reifer geworden. Das eigene Fleckchen Erde ist ein richtiger Wohlfühlort, an dem wir uns verwirklichen und austoben können. Ich lerne ständig Neues übers Gärtnern und laufend kommen neue handwerkliche Fähigkeiten dazu. Die gemeinsamen Möbel- und Garten-Bauprojekte schweißen zusammen (als wenn der Hausbau das nicht schon getan hätte... ) und man entdeckt ganz neue Seiten aneinander und miteinander. Es war ein gemeinsamer Schritt aus der Komfortzone, den wir uns gut überlegt haben. Wir hatten einen günstigen Zeitpunkt erwischt, die Zinsen waren noch niedrig, die Preisexplosion für Baustoffe noch nicht absehbar und beim Grundstück hatten wir einfach richtig viel Glück. Die Alternative wäre natürlich gewesen, noch viele Jahre länger zu sparen. Wie sich dann aber Zinsen, Preise und das eigene Leben entwickeln, kann keiner wissen – vielleicht wäre es dann nichts geworden mit dem Traumhäuschen. Im Nachhinein sagt sich das natürlich leicht. Dabei hat uns die Entscheidung einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Was, wenn es schief geht? Wie sieht der Plan B aus? Geholfen hat ganz viel Zuversicht und der pragmatische Gedanke, dass sich die Welt schon irgendwie weiterdrehen wird und wir im schlimmsten Fall auch mit sehr wenig Geld auskommen. All die Höhen und Tiefen haben uns reifer werden lassen – zumindest äußerlich, seine... --- ### Achtung Ansteckung! - Published: 2024-08-22 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #folgederfreude, Blogparade, Embodiment, Humor, Lachen, Witze Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum (ok, nicht nur einer, da sprudeln einfach zu viele Ideen im Kopf) und irgendwie hat einfach noch der richtige Rahmen gefehlt. Dieser Aufruf zur Blogparade Was zaubert dir ein Lachen ins Gesicht? von Tina Klein (Achtsamkeits-Schmiede) kommt also gerade recht! Vor kurzem las ich in einer Zeitschrift folgendes „Experiment“ zum Thema Embodiment – dem Zusammenhang zwischen Körper, Geist und unseren Emotionen: Hebe Dein Kinn einen Zentimeter. Stelle Dir vor, Dein Kopf wäre mit einem seidenen Faden am Himmel befestigt und der Blick geht nun ein bisschen höher als nur geradeaus. Und jetzt versuche Dich in dieser Haltung unglücklich, klein, nichtsnutzig und deprimiert zu fühlen. Und funktioniert es? Es wird wahrscheinlich sehr schwierig sein, dass Du Dich in dieser Haltung nicht gut fühlst. Das unser Körper auf Emotionen reagiert, ist beileibe keine neue Nachricht. Manches schlägt uns auf den Magen, anderes wiederum lässt die Schmetterlingen im Bauch flattern. Doch es geht auch andersherum, wir reagieren mit Emotionen auf unseren Körper – klar, wer hat schon gute Laune, wenn ihm was weh tut! Dieser Umstand lässt sich auch positiv nutzen, wir können also über körperliche Maßnahmen unsere Laune aufpolieren. Die selbsterfüllende Prophezeiung als Placeboeffekt, oder umgekehrt. Klar sind dem auch Grenzen gesetzt, eine ausgewachsene Depression lässt sich nicht einfach weglächeln. Wenn´s nur ein schlechter Tag mit durchwachsener Gemütsverfassung ist, und uns haut jemand ein ansteckendes Lächeln um die Ohren, haben die eigenen nach oben wandernden Mundwinkel einen ebenso hebenden Nebeneffekt auf die angeschlagene Laune. Natürlich gibt es eine ganze Menge Dinge, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das geht von so banalen Dingen wie einem überhängendem Chili-Pflänzchen über tierischen Besuch in Form von wunderschönen Eidechsen oder knuffigen Kröten bis hin zur Aussicht auf den (noch fernen) nächsten Urlaub. Manchmal überfällt mich auch einfach die Dankbarkeit für unser kleines Fleckchen Erde, dass wir unser Zuhause nenne dürfen. Und dann wieder gibt es Momente, da kommt der Kollege mit einem unerwartet komischen Kommentar um die Ecke, so trocken und sachlich verpackt, dass sich das Grinsen ganz unbemerkt ins Gesicht stielt. Tierischer Besuch Neben all diesen Lach- und Sachgeschichten (wo kommt das nun wieder her? ) sind es aber auch ganz einfach Witze, die Heiterkeit verbreiten. Mal, weil sie wirklich lustig sind. Mal, weil sie so schlecht erzählt werden, dass es schon wieder lustig ist. Ich könnte mich nicht mal festlegen – über manche Flachwitze kann ich immer wieder lachen, selbst wenn ich sie schon tausendmal gehört habe. Schwarzer Humor ist ganz wunderbar, Wortwitze, Ironie und Sarkasmus sowieso – aber auch Witze, die politisch inkorrekt sind oder die unter die Gürtellinie gehen und die man sich nur hinter vorgehaltener Hand im vertrauten Kreis erzählt, können richtig gut sein. Ich mag es auch, wenn man ein bisschen um die Ecke denken muss, um den Humor zu verstehen. Und wenn dann jemand ein paar Minuten später laut lacht, weil ihn die späte Erkenntnis getroffen hat, steckt das die ganze Runde nochmal an – solche Spätzünder fungieren quasi als Lachverstärker! Und damit wir uns jetzt nicht in grauer Theorie verlieren, kommen jetzt ein paar Exemplare, die eure Mundwinkel hoffentlich zumindest ein bisschen zucken lassen. Denn Humor ist so individuell, wie die Menschen selbst. „Hast du schon gehört, dass unser Chef verstorben ist? – „Ja, aber ich frag mich, wer mit ihm! “ – „Wieso mit ihm? “ – „Na, in der Traueranzeige stand: Mit ihm starb einer unserer fähigsten Mitarbeiter. “ Eine Kundin auf dem Marktplatz fragt den Verkäufer: „Entschuldigen Sie bitte. Sind diese Tomaten gentechnisch verändert. ” - Erwidert der Verkäufer: “Warum möchten Sie das wissen? “ - Meldet sich die Tomate: „Ja, warum wollen Sie das wissen? “ War ohne Handy auf dem Klo. Wir haben 273 Fliesen. Die Dichterlesung dauert schon sehr lange. Als der Autor merkt, dass viele seiner Zuhörer bereits eingeschlafen sind, sagt er entschuldigend: "Ich habe leider keine Uhr bei mir. " - "Das kann passieren", antwortet einer der Zuhörer, "aber hinter Ihnen hängt ein Kalender". Wer sitzt im Wald und schummelt beim Spielen? Der Mogli. Ein Mann fragt den Bauern: "Darf ich über Ihr Feld laufen. Das ist für mich eine Abkürzung, damit ich die Bahn um 16:23 Uhr noch bekomme. " - Daraufhin der Bauer: "Klar. Und wenn mein Stier Sie sieht, bekommen Sie sogar die Bahn um 16:11 Uhr. " "Ach Oma, die Trommel von dir war wirklich mein schönstes Weihnachtsgeschenk. " - "Tatsächlich? ", freut sich Oma. - "Ja, Mama gibt mir jeden Tag fünf Euro, wenn ich nicht darauf spiele! " Ein Mann überfällt einen Bus mit chinesischen Touristen. Die Polizei hat vom Räuber über 3. 200 Fotos bekommen. "Ich habe nichts gemacht, das war schon so! " - Entweder die Reaktion von Kindern, die etwas kaputt gemacht haben oder von Eltern am Computer. Lena fragt den Arzt: "Hat das Medikament irgendwelche unangenehmen Nebenwirkungen? " - Daraufhin der Arzt: "Ja! Du kannst morgen wieder in die Schule gehen! " Der Trainer nach dem Spiel zur Mannschaft: "Ich habe euch vor dem Spiel gesagt: 'Spielt, wie ihr noch nie gespielt habt! ' und nicht: 'Spielt, als ob ihr noch nie gespielt hättet! ' " Wie nennt man einen russischen Veganer? Mooskauer. Der Vertreter übergibt dem Kunden die Versicherungspolizze und erklärt: "Ihr Haus ist nun versichert. " - "Schön! Und wieviel bekomme ich, wenn das Haus heute Nacht abbrennt? " - "Etwa 3 Jahre! " Mutter und Tochter blättern in alten Fotoalben der Familie. - "Mama, wer ist denn der dünne Mann mit der Brille? " - "Das ist dein Vater! " - "Ach ja, und wer ist dann der Dicke, der bei uns wohnt? " "Soll ich dir bei den Schulaufgaben helfen, Annika? " - "Nein danke, Papa, ich will nicht noch mehr Ärger in der Schule kriegen! " Ein Angestellter überlegt, wie er ein paar Tage Sonderurlaub bekommen kann. Am geeignetsten scheint es ihm, verrückt zu spielen, damit sein Chef ihn zur Erholung nach Hause schickt.... --- ### Danke für nichts? > Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - Published: 2024-08-19 - Modified: 2024-08-12 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #vonmapagelernt, Blogparade, Budget, Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzielle Unabhängigkeit, Finanzwissen, Sparen, Taschengeld Über Geld spricht man nicht, das weiß doch jedes Kind! Dieser ebenso uralte wie veraltete Leitsatz war schon in den Köpfen meiner Eltern ganz tief eingebrannt. Geld war da und wenn mal keines da war, hat man das vor dem Kind möglichst effektiv verborgen. Die Steuererklärung hat immer und ganz selbstverständlich mein Vater erledigt, auch, als ich eigentlich schon aus dem Haus war. Dafür gab es nicht mal einen Grund, zumindest war mir keiner bekannt. Vielleicht konnte er ja was abschreiben, ist lange her. Am Rande habe ich mal mitbekommen, dass meine Eltern auch in Aktien investiert haben und das meine Mutter wohl das bessere Händchen dafür hatte. Zugegebenermaßen war das für mich damals noch total abstrakt und hat mich überhaupt nicht interessiert. Das Thema Geldanlage ging nicht über das Sparbuch hinaus und das, was man heute im Internet an Infos bekommt, konnte die Schule natürlich nicht abdecken. In ihrer Blogparade fragt Marcella auf ihrem Blog Geldkinder, was wir von unseren Eltern über Geld gelernt haben. Und zu Recht weißt sie darauf hin, dass es eben nicht Nichts ist. Denn auch, wenn wenig über Geld an sich und schon gar nicht über das Geld meiner Eltern gesprochen wurde, habe ich doch einige Ansichten mehr oder weniger unbewusst übernommen. Meiner Mutter war es immer sehr wichtig, dass ich unabhängig bin und mein eigenes Geld verdiene. Ich habe meine Eltern zwar nach außen hin als gleichberechtigt erlebt und weiß nicht, wo dieses extreme Beharren in diese Richtung herkam. Aber Unrecht hatte sie sicher nicht. Und auch heute bestehe ich bei allem meins/deins/unseres auf meinem eigenen Konto. Das ist fast ein bisschen lächerlich, da wir nichts groß aufrechnen und in der Regel der zuerst zahlt, der zuerst den Geldbeutel in der Hand hat. Beim Bäcker legen wir unser Kleingeld zusammen und beim Haus halt das „Großgeld“. Die Entscheidung für eine Zugewinngemeinschaft war und ist eine ganz bewusste. Ohne Kinder und mit ähnlichen Gehältern können wir es uns einfach machen. Ähnliche Wertvorstellungen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld sind natürlich Voraussetzung dafür. Den verantwortungsvollen Umgang konnte ich schon früh lernen. Lange vor meinen Klassenkameraden stand ich quasi auf eigenen finanziellen Beinen – wenn auch mit Krücken. Ich bekam von meinen Eltern ein monatliches Budget, das für alles, von Essen über Schulsachen und Taschengeld bis hin zu Kleidung, ausreichen musste. Und das im zarten Altern von etwa 13/14 Jahren. Der Weg dahin war kurz und schmerzvoll, zumindest für meine Eltern. Ich war nämlich ganz klassisch erst bei Mama, um mir Geld für irgendwas abzuholen. Ein paar Tage später wurde dann der Papa wegen irgendwas anderem ausgenommen – gar nicht böswillig oder mit irgendwelchen Hintergedanken. Es hatte sich einfach so ergeben aber natürlich war das nicht abgesprochen. Beide dachten, dass der jeweils andere noch mit einem vollen Geldbeutel unterwegs wäre und so standen sie plötzlich mit leeren Taschen an der Kasse. Einen Tag später durfte ich mir mein Budget dann selbst einteilen und habe schnell gelernt, dass ich, wenn mir etwas wichtig ist, mir das selbst zusammensparen kann. Gehungert habe ich nie, Essen hat immer zu den wichtigen Dingen gehört und teure Markenkleidung war noch nie ein Thema für mich. Aber als ich mir vom Ersparten und dem Ferienjob-Verdienst eine eigene kleine Kompaktkamera leisten konnte, war das schon sehr cool. Die vielen anderen Themen rund ums Geld, von der besagten Steuererklärung bis hin zu Geldanlage, habe ich mir selbst beigebracht. Mit meinem Mann spreche ich sehr offen über Geld - immerhin mache ich die Steuererklärung für uns beide – und auch mit Freunden reden wir relativ offen darüber. Aber es gibt auch viele Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich lieber nicht darüber rede. Zu schnell ruft das Thema auch Neid und Missgunst auf den Plan. Dabei ist mir weder das Studium noch der Job in den Schoß gefallen und auch, wenn der Schreibtisch des Schreibtisch-Jobs recht komfortabel ist, die Verantwortung ist es definitiv nicht. Gewünscht hätte ich mir von meinen Eltern auf jeden Fall eine offenere Kommunikation bzgl. finanzieller Themen. Ich wusste zu meinem ersten Job nicht einmal, was ein faires Gehalt ist und habe mich völlig unter Wert verkauft. Der damalige Chef hat das natürlich gnadenlos ausgenutzt und war auch noch beleidigt, als ich irgendwann gekündigt habe. Neulich ist er mir über den Weg gelaufen und wusste genau, wo ich mittlerweile arbeite – gruselig! Was ich übrigens nicht von meinen Eltern über Geld gelernt habe aber dafür sehr früh durch Geld – genaugenommen das erste Taschengeld – ist Kopfrechnen. Früher gab es auf meinem Schulweg einen Laden, in dem man sich Süßigkeiten wie Gummibärchen, Brausetaler, saure Gurken und weiße Mäuse einzeln kaufen konnte. Da hat man dann natürlich ganz genau ausgerechnet, wie man am meisten Zucker für das begrenzte Budget raushauen konnte. Eine weiße Schaum-Maus war teuer, die hat ganze 15 Pfennig gekostet. Mit Brausetalern für je zwei Pfennige hat man schon mehr fürs Geld bekommen. Meine Mutter hat sich nur irgendwann gewundert, wo denn ihre Tochter abgeblieben ist. Das Schlüsselkind war nämlich lieber Süßkram shoppen, während die Mutter, die den Schlüssel vergessen hatte, vor der Haustüre saß. Ich glaube, es gab Ärger aber so genau weiß ich das nicht mehr. Ich war viel zu begeistert von der Erkenntnis, dass sich Frau ihr eigenes Geld selbst einteilen kann – auch wenn ich es mir damals noch nicht selbst erarbeitet habe. Der Grundstein aber war gelegt, heute sind die Investitionen nur wesentlich sinnvoller! --- ### In Nerd-Wissen abtauchen > Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - Published: 2024-08-12 - Modified: 2024-08-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Blogparade, Hobby, Nerd-Wissen, Smalltalk, Tauchen Wir reden zu viel und vergessen dabei oft, auch mal zuzuhören. So völlig, ohne nebenbei schon die Einkaufsliste fürs Abendessen durchzugehen oder sich schon mal die Gegenargumente für eine mögliche Antwort zurechtzulegen. Jemandem wirklich und wahrhaftig unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken, haben wir scheinbar völlig verlernt – falls wir das überhaupt je konnten. Dabei ist unsere Aufmerksamkeit ein teures Gut und wir verschenken sie mit stundenlangem Scrollen am Smartphone oft völlig unreflektiert an den, der am lautesten schreit und am meisten Unterhaltung und Abwechslung verspricht. Das mit dem Schreien ist übrigens wortwörtlich gemeint. Es scheint eine (neue? ) Unart zu sein, die Sendungen zwischen den Werbepausen so leise zu regeln, dass man die Lautstärke extrem hochschrauben muss, um überhaupt etwas zu hören. Wenn dann die Werbepause startet, wird man dermaßen angeplärrt, dass man vor Schreck quasi senkrecht auf dem Sofa steht. Dabei ist es eine hohe (Werbe-)Kunst, unsere Aufmerksamkeit ganz und gar in die gewünschte Richtung zu lenken. Die ist nämlich extrem schnell abgelenkt und lässt sich lieber mit lustigen Tiervideos unterhalten, als sich ganz und gar auf ein Thema zu konzentrieren. Trifft man sich mit Freunden, gehört das Smartphone runter vom Tisch, bzw. raus aus dem Sichtfeld. Das ist gesellschaftlich anerkannter Konsens, auch wenn sich kaum einer daran hält. Aber ist euch schon mal aufgefallen, dass es in vielen Gesprächen gar nicht darum geht, etwas vom Gegenüber zu erfahren, sondern vielmehr darum, seine eigenen Geschichten vor Publikum zu erzählen? Das ufert in manchen Runden zu einem regelechten Wettbewerb aus und am Ende des Abends ist man so klug wie vorher. Und da kommt ausgerechnet die Blogparade von Birgit Oppermann mit der Frage „Über welche Themen kannst du stundenlang reden? – Teile dein Nerd-Wissen“ ums Eck! Da arbeitet man eben noch an seiner Fähigkeit, konzentriert und mit voller Aufmerksamkeit zuzuhören und dann soll ich so offen und unumwunden zugeben, dass auch ich Menschen mit meinen Lieblingsthemen in Grund und Boden labern kann? Tatsächlich kommt es gar nicht selten vor, dass ich in privaten Gesprächen beim Thema Tauchen lande. Und das liegt nicht einmal daran, dass Urlaub ein beliebtes und unverfängliches Smalltalk-Thema ist, davor müssen ja erst mal Wetter und Gastgeber-Bekanntschaftsgrad beackert werden. Da ich einen nicht unerheblichen Erfahrungsschatz an Geschichten und Wissen mein Eigen nennen kann, versuche ich mich aber auch zurückzuhalten und eben nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Einerseits sind Gespräche ja ein Geben und Nehmen – also gebe ich auch etwas von mir preis. Andererseits kann ich mich auch zurücknehmen und eben nicht haarklein sämtliche Ausrüstungsdetails, mögliche Unfallrisiken und die gesamte Liste an schönen (und weniger schönen) Tauchplätzen herunterbeten. Allerdings ist das auch ein wirklich dankbares Thema, dass auf viel Interesse und damit auch auf eine Unmenge an Fragen stößt. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Ist das nicht ein sehr teures Hobby? Sieht man in einem See überhaupt etwas? Ist das nicht furchtbar kalt? Hast du eine eigene Ausrüstung? Wie tief tauchst du? Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ist das nicht gefährlich? Warum ist es dir nicht egal, wenn es beim Tauchen regnet? Machst du da auch Fotos? Und glaubt mir, ich habe auf alle diese Fragen (und noch viel mehr) eine Antwort und könnte eigentlich jedes Mal noch mindestens eine kleine Geschichte dazu zum Besten geben. Je nach Interesse meines Gegenübers lasse ich mich dazu natürlich auch gerne mal hinreisen. Wie gesagt, ein Gespräch ist ja eine gegenseitige Sache und es gibt sicher langweiligere Themen (z. B. ETFs, da kommen längst nicht so viele Fragen, komisch... ) zu denen ich reichlich Nerd- bzw. Fachwissen beisteuern könnte. Warum ich mich ausgerechnet fürs Tauchen so begeistern kann, hat bestimmt tausend Gründe. Alleine die beeindruckenden Unterwasserwelt sorgt dafür, dass er nicht langweilig wird. Kaum zu glauben, dass ich mal Angst vor all dem hatte, was ich im Wasser nicht sehen konnte. Hab wohl als Kind ein paar Horrorfilme zu viel konsumiert und in Folge dessen war ich felsenfest davon überzeugt, dass da unten nur Ungeheuer leben, die mich alle essen wollen. Die Vernunft sagt einem natürlich, dass das alles nur Einbildung ist, aber von Vernunft wollte meine Fantasie nichts wissen. Heute versuche ich alle Nicht-Taucher zu überzeugen, dass Haie keine menschenfressenden Monster sind, das Ökosystem durch Überfischung und Klimawandel schwer geschädigt ist, und unser Überleben von intakten Ozeanen abhängt. Allen Fisch-Essern verderbe ich den Appetit, indem ich sie auf die Unmengen Beifang hinweise und ihnen erzähle, was Antibiotika, Fäkalien und Würmer mit ihrem leckeren Zuchtlachs zu tun haben. Wer mir dann immer noch was von lebensnotwendigem Omega 3 erzählt, dem erzähle ich was von Quecksilber. Die Kollegen gehen trotzdem noch gerne mit mir in die Kantine, anscheinend bin ich nicht ZU anstrengend. Aber es fragt keiner mehr, warum ich keinen Fisch esse... Wenn man von seinem Gegenüber weiß, zu welchen Themen er schnell auftaut bzw. sofort ins Erzählen kommt, ist das natürlich auch praktisch, um ins Gespräch zu kommen.  In einer Runde mit fremdelnden Menschen kann man mit dem richtigen Aufhänger das Eis brechen. Ein ehemaliger Kollege konnte stundenlang über seinen Thermomix philosophieren. Ein anderer erzählt mehr oder weniger spannende Geschichten über sein E-Auto. Im Team haben wir einen passionierten Höhlenkletterer. Und im Freundeskreis begeistert sich ein Softwareentwickler seit Neustem für Gesetzgebung. Das alles finden wir aber nur heraus, wenn wir selbst trotz eigenem Nerd-Wissen auch mal lauschen, was andere so zum Besten geben. Wer weiß, vielleicht entdecken wir ja so eine neue Leidenschaft, über die wir dann in Zukunft ebenfalls begeisterte Vorträge halten können.   --- ### Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt… > Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - Published: 2024-08-05 - Modified: 2024-07-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Auto, Bahn, ÖPNV, Straßenverkehr, Verkehrswende, Verspätung, Zugausfälle Jetzt ist es offiziell im Rest von Europa angekommen. Die Bahn ist nicht auf der Höhe. Was in Deutschland eigentlich schon lange bekannt ist, weiß also nach der Fußball-EM also die ganze Welt. Besserung ist dadurch nicht in Sicht aber als echter Schwabe, der nun mal leidenschaftlich gerne jammert, darf ich das nun auch ohne, dass mein Gegenüber verständnislos mit den Augen rollt. Wobei in den Nachrichten ja hauptsächlich der nicht funktionierende Fernverkehr im Fokus steht. Dabei steht es um den Nahverkehr nicht unbedingt besser. Die Ursachen mögen dieselben sein, Schuldzuweisungen sind ja bekanntlich schnell gemacht. Viel wichtiger wäre es, Lösungen zu finden und vor allem zuverlässige Alternativen gerade, wenn Strecken überlastet oder wegen Baumaßnahmen eingeschränkt sind. Das kostet Geld, das ist jedem klar. Zahlen will das wiederum keiner, das ist auch klar – hilft aber nicht. Die Nebenwirkungen eines nicht funktionierenden öffentlichen Personennahverkehrs belasten uns nämlich am Ende alle. Denn was machen die, die es sich leisten können, wenn Bus und Bahn nicht zuverlässig sind? Sie steigen natürlich um aufs Auto. Ist bei mir nicht anders, denn mal abgesehen davon, dass ich mit den „Öffis“ mehr als die doppelte Zeit unterwegs bin, fühlt sich ein pünktlicher Zug mittlerweile an, wie ein Sechser im Lotto. Das wirklich Schlimme daran ist, dass das weder Übertreibung noch Sarkasmus ist. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich auch oft genug mit dem hiesigen Nahverkehr unterwegs bin – oder es zumindest gerne wäre. Als verantwortungsvolle Erwachsene (das meine ich übrigens auch nicht ironisch) lassen wir natürlich das Auto stehen, wenn wir am Wochenende unterwegs sind. Unser Freundeskreis richtet sich rücksichtsvollerweise nach unserem Fahrplan. Denn es kommt schon mal vor, dass der Bus nur alle zwei Stunden fährt und wir dann entweder sehr früh oder sehr spät irgendwo ankommen. Anfang des Jahres wurde dann das Ruftaxi durch einen richtig echten Nachtbus ersetzt, der immerhin auch alle zwei Stunden fährt. Mir dem richtigen Timing schaffen wir es also theoretisch auch wieder nach Hause. Praktisch stranden wir in ca. 70% der Fälle irgendwo und müssen entweder sehr, sehr lange warten oder für viel Geld auf ein Taxi umsteigen. Besonders ärgerlich ist es, wenn man in einen eigentlich pünktlichen Zug gestiegen ist (der Name Regionalexpress muss definitiv ironisch gemeint sein), der dann immer wieder lange Pausen mitten im Nirgendwo einlegt und man am Ende den Anschlussbus verpasst hat (mal wieder). Besonders glücklich ist man in so einem Moment, wenn man im Supermarkt noch ein Kaltgetränk bekommt, bevor man sich zu Fuß auf den Heimweg macht. Die beschauliche Stecke führt gemütlich an der – gmpf – arg befahrenen Hauptstraße entlang, in der Sonne bei 30 ° C den Berg hinauf, die drohenden Gewitterwolken stehts im Nacken. Natürlich sind wir nicht trocken angekommen, obwohl es erst zu regnen angefangen hat, als wir schon zu Hause waren... Deutschland möchte so gerne mit gutem Beispiel voran gehen, was Klimaziele und Energiewende angeht. Dass das nicht billig ist und keiner das zahlen will, ist klar (davon haben wir es ja oben schon gehabt). Die Energiekosten belasten den eigenen Geldbeutel spürbar und immer mehr und über eine gerechte Verteilung kann man endlos diskutieren. Allerdings sind die Alternativen jetzt auch nicht wirklich attraktiv, zumindest wenn man sich ausmalen kann, was ein „weiter so“ am Ende für unsere Zukunft bedeutet. Das wäre definitiv ein noch höherer Preis. Deutschland hat nach Belgien und Liechtenstein die dritthöchsten Strompreise für Privathaushalte innerhalb der Europäischen Union. WirtschaftsWoche Gerade vor diesem Hintergrund finde ich die Entwicklungen bezüglich der Verkehrswende aber auch so ernüchternd. Da gibt es Menschen, die wirklich allergrößte Anstrengungen unternehmen, um das Ruder noch rechtzeitig rumzureisen. Und gleichzeitig machen wir die erreichten Erfolge wieder zunichte, weil beispielsweise keine Anreize für den Erhalt einer funktionierenden Infrastruktur geschaffen wurden. Und so werde ich zukünftig wohl nur noch in Wanderschuhen ausgehen, damit wir den Heimweg wenigstens auch über wenig befestigte Waldwege erklimmen können. Ich werde weiterhin viel Verständnis für völlig aufgelöste und nervlich am Boden zerstörte Bewerber haben, die den Interviewtermin verpasst haben, weil sie über Stunden in einem Zug festsaßen. Ich werde hoffnungsvoll und zuversichtlich auf den angekündigten aber nicht einfahrenden Zug warten – und warten, und warten... Und ich werde trotzdem weiterhin Bus und Bahn fahren! Denn eigentlich genieße ich es ja, die Landschaft am Fenster vorbeiziehen zu sehen – wenn wir denn fahren. Und selbst, wenn es noch so frustrierend ist, dass kaum noch ein einiger Zug pünktlich kommt, gilt unbedingt und ohne Diskussion Don´t drink and drive! --- ### Coole Sache > Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - Published: 2024-07-29 - Modified: 2024-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/ - Kategorien: DIY, Finanzen - Schlagwörter: #süßersommer, Blogparade, Dessert, Eis am Stiel, Eisform, Eisförmchen, Sommer, Sparen, Stieleis, Waffel, Wassereis Wenn ich mal groß bin, kann ich so viel Eis essen, wie ich will! So, oder zumindest so ähnlich, hab ich als kleines Kind bestimmt gedacht, wenn es mal wieder hieß, nach einem Eis ist Schluss. Und was für ein Fest war es, als wir uns dann tatsächlich mal eine ganze Packung Eis am Stiel gegönnt haben und eben nicht nach einem Eis Schluss war. Der Verpackungsmüll wiederum war kein schöner Anblick und das schlechte Gewissen mindestens genauso groß wie der Berg aus Eisstielen, Pappe und Plastik. Und dabei sind die ganzen leckeren Stieleisvarianten nur noch halb so groß wie früher, als sie noch von einer winzigen Kinderhand gehalten wurden. Vieles scheint einem heute kleiner, beim Eis ist das besonders enttäuschend. Noch dazu ist das gefrorene Zuckerwasser gar nicht so günstig – erwachsen zu sein ist nicht so leicht, wie man früher meinte. Aber so schnell gebe ich natürlich nicht auf, wir reden schließlich von Eis. Was gibt es Besseres im Sommer? ! Da passt es auch der Aufruf zur Blogparade „Süßer Sommer – Mein liebstes Sommer-Dessert“ von Ingrid Holscher. Dessert passt normalerweise nicht mehr rein aber für ein Eis ist immer Platz. Es musste nur eine Alternative zum gefrorenen Fertigprodukt her. Manch einer kennt vielleicht noch die bunten Kunststoff-Förmchen, mit denen man sich sein Stiel-Eis einfach selbst machen kann. Die mögen etwas altbacken erscheinen und als Kind fand man die nicht halb so gut, wie die quietschbunten Sorten mit so unglaublich abgefahrenen Zusatzgimmicks wie einem Kaugummi-Stiel. Es gibt sie aber nach wie vor zu kaufen und mittlerweile kann man mich mit Kaugummi und Co. auch nicht mehr hinterm Ofen vor aus der Hängematte locken. Nachdem wir unser Kücheninventar um Eisförmchen erweitert hatten, sind wir über ein Angebot mit einer Kiste verschiedener Fruchtsäfte gestolpert. Man könnte fast von Schicksal reden, würde ich daran glauben. Andererseits gibt es solche Mehrweg-Fruchtvarianten-Kisten auch heute noch. Wahrscheinlich war lediglich der Blick genau dafür geschärft. Und daher bin ich nun ein echter Profi, wenn es um die Auswahl der perfekten Saftgrundlage für selbstgemachtes Stiel-Eis geht. Das ist nämlich gar nicht so trivial, wie es scheint. Apfelsaft ist nur so semi-gut geeignet. Überhaupt sind klare Säfte wirklich Geschmackssache und wie bei einem waschechten Wassereis kann man Farbe und Aroma aussaugen und hat dann einen geschmackslosen Eisklumpen. Von Bananensaft muss ich echt abraten, das müsste man vielleicht irgendwie mischen. Oder man bleibt einfach bei Sorten, die zuverlässig funktionieren. Der Klassiker ist ja Orangensaft, der ist auch schön frisch aber eine echte Offenbarung war tatsächlich der Mangosaft. Beides keine einheimischen Früchte aber in Mehrwegflaschen erhältlich und daher um Längen weniger verpackungsintensiv als fertiges Eis aus der Kühltruhe. Die Liste der Inhaltsstoffe überzeugt bei der DIY-Variante ebenfalls. Einige ungeplanten Grundreinigungen des Eisfaches später habe ich auch die ideale Vereisungsmethode gefunden. Warum braucht es eigentlich manchmal so viele Fehlversuche, bis man auf eine zündende Idee kommt? Seit ich die Eisförmchen in eine Schale stelle, habe sind die Resultate wesentlich weniger pfützenförmig. Und am allerbesten wird die Konsistenz, wenn der Saft langsam gefriert. Dann bilden sich keine Eiskristalle, das Eis wird mehr wie ein schön festes Sorbet. Dafür werden die Förmchen mit all dem anderen Gefriergut von allen Seiten eingepackt. Nur nicht mit zu viel Schwung die Schublade vom Eisfach zuschieben – pfützenförmig, ihr wisst schon... Hauseigene Eisproduktion Was wir über die Jahre gespart haben, kann ich nicht sagen. Aber wie alles andere ist auch Eis in den letzten Jahren nicht billiger geworden. Hier wird fast täglich ein Eis pro Kopf vernichtet, an sehr heißen Wochenenden auch gerne mal mehr. Und mit einer 1-Liter-Flasche Saft lassen sich gut 20 Eisportionen fabrizieren, das lohnt sich also. Die Förmchen dürfen im Geschirrspüler mitfahren und sind auch nach reichlichem Gebrauch noch so gut wie neu. Zwischendurch darf es natürlich auch gerne mal ein richtig feines Eis von der Eisdiele sein. Über die Preise wird ja auch redlich gejammert und geschimpft. Trotzdem scheint es nicht so, als würde den Eisdielen die Kundschaft ausbleiben. So eine Kugel Eis kann man sich dann wohl doch noch leisten. Als echter Schwabe muss ich mich aber schon wundern, wie viele Kunden ihr Eis lieber im Becher, als in der Waffel nehmen. Im Preis ist beider mit einkalkuliert, man spart also kein Geld bei der Entscheidung für das eine oder gegen das andere. Aber an Verpackungsmüll könnte man so einiges sparen und mit den angeblich umweltfreundlichen Holzlöffelchen schmeckt doch alles irgendwie – holzig. Man könnte also sagen, ich nehme aus umweltschutzgründen ein paar Kalorien mehr zu mir. Aber ehrlich, wenn ich mir schon ein Eis gönne, dann macht die Waffel den Kohl auch nicht fett, bzw. mich... Und was gezahlt ist, wird auch gegessen. Während die Eissorten aus meiner Kindheit aber gefühlt geschrumpft sind, scheint manch ein Eisverkäufer geradezu Rekorde im Stapeln von Eis aufstellen zu wollen. So exorbitant viele Eiswaffeln kommen da also eh nicht zusammen, nicht nur wegen dem steigenden Eis-Kugel-Index. Im Schnitt zahlt man in der Umgebung 1,80€ pro Kugel Eis. Das ist sicher nicht der teuerste Preis und ebenso sicher auch nicht der günstigste. Bevor man sich darüber aber aufregt, sollte man sich mal fragen, ob man dann auch mit dem lokal üblichen Gehalt zufrieden wäre. Denn bei all den Unkenrufen, dass alles immer teurer wird und woanders immer alles besser ist, vergleicht manch einer gerne Äpfel mit Birnen. Und aus beidem lässt sich schlecht Eis machen, dass könnt ihr mir ruhig glauben, ich hab das ausprobiert. Und weil all das Philosophieren über Gefrorenes Appetit macht, werfe ich jetzt mal einen vorsichtigen Blick ins Eisfach. Immer schön cool bleiben! Und heute noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache: Es wird hier nach wie vor keinen Newsletter geben. Ihr könnt euch aber per Mail (Anmeldung über die Maske rechts oben) über neue Beiträge informieren lassen. Danke an Claudia Klinger für diesen Tipp. --- ### Chill mal > Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - Published: 2024-07-22 - Modified: 2024-07-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hammock Day, Hängematte, kuriose Feiertage, Tag der Hängematte Vor einiger Zeit habe ich gelernt, dass es einen Tag des Kleides gibt. Natürlich erfahre ich so etwas immer erst hinterher aber immerhin bin ich so auf den Kalender kurioser Feiertage gestoßen. Der fällt bei mir einerseits unter die Rubrik „Dinge, die die Welt nicht braucht“, ist aber andererseits auch schon wieder ziemlich unterhaltsam. Passend zum offiziellen Hammock Day am 22. Juli freue ich mich heute über meinen ersten offiziellen Urlaubstag. Dem gechillten Abhängen ist nämlich in den USA ein ganzer Tag gewidmet, welcher sich so langsam auch über den großen Teich hinweg durchsetzt. Auffallend viele der kuriosen Feiertage haben tatsächlich ihren Ursprung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Offenbar gehört zu diesen unbegrenzten Möglichkeiten eben auch, dass jeder nach Lust und Laune neue Feiertage ins Leben rufen kann. Nicht alles, was aus den USA kommt, stößt hierzulande auf Gegenliebe. Und das sich Halloween, Black Friday und Valentinstag (zumindest in solchen Ausmaßen) mittlerweile etabliert haben, liegt sicher auch daran, dass findige Unternehmen schnell das Potential dieser konsumträchtigen Anlässe erkannt haben. Zumindest haben manche Institutionen aber natürlich vor allem Hängemattenverkäufer den heutigen Tag schon zum internationalen Tag der Hängematte erklärt – obwohl der Initiator explizit weder einen nationalen, noch einen internationalen Tag ausgerufen hat. Der Internationalisierung kann man wahrscheinlich wirtschaftlichen Interessen unterstellen, die Auswirkung auf die Absatzmenge dürfte dennoch gering sein. Überhaupt nicht gering ist allerdings die Auswirkung so einer Hängematte aufs Gemüt. Mal abgesehen davon, dass man in den meisten Modellen ganz fabelhaft bequem liegt, hat das gemütliche Geschaukele auch einen entspannenden Nebeneffekt. Und obendrein gibt es kaum ein minimalistischeres Möbelstück, ist die Hängematte doch in der Lage, Sofa, Liegestuhl, Lesesessel und Bett locker in sich zu vereinen. Ok, das mit dem Bett ist vielleicht ein bisschen arg optimistisch aber es gäbe vieles, worin ich weniger gerne nächtigen würde. Was die Frage aufwirft, warum manch einer in der Badewanne schläft – aber ich schweife ab. Liegt wahrscheinlich daran, dass man gerade in der Hängematte ganz wunderbar die Gedanken schweifen lassen kann. Hängt sie draußen, kann man zusehen, wie die Wolken vorbeiziehen. Hängt sie drinnen, lernt man halt die Raufasertapete auswendig. Das hiesige Exemplar hat ein schattiges Plätzchen auf der Terrasse und steckt auch das Gewicht von zwei ausgewachsenen Erwachsenen locker weg. Das sollte man unbedingt beachten, wenn man mit jemandem zusammenwohnt, der gerne da liegt, wo eigentlich schon besetzt ist. Zu zweit schaukelt es sich aber auch ganz fein, wobei ich da in der Vergangenheit nicht immer so positive Erfahrungen machen durfte. Unbedingt zu beachten ist nämlich nicht nur die maximal erlaubte Zuladung, sondern auch die Belastung durch engagiertes Schaukeln. Da kann es dann passieren, dass zwei federleichte Fliegengewichte in Person meiner Cousine und mir (da waren wir so um die 8-10 Jahre alt) mal eben auf dem Hintern landen. Ein ganzes Stück Wand war uns tobenden Kindern wohl nicht gewachsen und ist einfach und ohne Vorankündigung herausgebrochen. Aber auch, wenn die Basis stabil ist, hat das Geschaukele so seine Tücken. Ein Balkongeländer mag das chillige Hin und Her ganz gut wegstecken – das Seil der Hängematte findet das eher aufreibend. Und so saß ich dann mal wieder unversehens auf dem Hintern. Auch zu WG-Zeiten konnte und wollte ich nicht ohne Hängematte. Zwar hatte ich nicht wirklich viel Platz aber wo ein Wille ist... Die Mitbewohnerin war begeistert, hatte allerdings noch keine Bekanntschaft mit den hinterhältigen Tücken so einer Form des Abhängens gemacht. Leider war ich im Nachbarraum und konnte ihrem phänomenalen Abgang nur akustisch beiwohnen. Der Einstieg will gelernt sein, sonst steigt man schneller wieder aus, als einem lieb ist. Und wenn man das mal raushat, will man eigentlich gar nicht mehr raus steigen. Daher werden Getränke, Snacks und Bücher stets in Reichweite deponiert. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, das mit dem Lesen funktioniert gerade nur so semi-motiviert. Nach wenigen Seiten ist der Kopf schon wieder ganz woanders. Einerseits herrscht im Oberstübchen eine übermüdete Leere, andererseits wirbeln die Gedanken und Ideen nur so durcheinander. So fühlt es sich wohl an, wenn man wirklich urlaubsüberreif ist. Das Urlaubsprogramm ist dementsprechend eine Mischung aus Erholung, kleinen Tapetenwechsel-Ausflügen und ein bisschen Garten-Projekt. Alles kann, nichts muss. Natürlich habe ich auch diverse Verabredungen mit meinem sommerlichen Lieblingsplatz, der Hängematte. Und die feiere ich daher nicht nur an diesem einen Tag, wenn sie sich diesen Ehrentag – Kuriosität hin oder her – aber auch echt verdient hat! --- ### Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte? > Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - Published: 2024-07-15 - Modified: 2024-07-02 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Einheitliches Ladekabel, geplante Obsoleszenz, geplanter Mehrverbrauch, Ladekabel, Minimalismus, Neistat, Recht auf Reparatur, Verschleiß Die geplante Obsoleszenz, also das künstlich festgelegte Verfallsdatum von Produkten, hat wie so vieles im Leben zwei Seiten. Denn obwohl eine solche Produktionsstrategie im ersten Moment geradezu boshaft erscheint, macht sie unter bestimmten Umständen Sinn. Dann nämlich, wenn Erzeugnisse eng mit weiteren Produkten verbunden sind oder wenn sie aus diversen weiteren Komponenten bestehen, so dass sie zusammen einen Verbund von Teilen mit ganz unterschiedlicher Lebensdauer und ganz unterschiedlichen Innovationszyklen bilden. Wenig sinnvoll wäre es, würde man beispielsweise ein Smartphone-Gehäuse mit dem Ziel entwickeln, dass es zwanzig Jahre überdauern soll. Während dieser Zeitspanne wird die gesamte Telekommunikation vermutlich mehrere Male revolutioniert werden. Das Gehäuse kann daher bedenkenlos mit billigeren Werkstoffen hergestellt werden und so geplant obsolet werden. Es ist ja nicht nötig, dass es länger hält als die aktuelle Mobilfunktechnologie. Damit wird die geplante Obsoleszenz sicher weiterhin zu unserer Wirtschaft beitragen. Mit dem nicht enden wollenden Konsum, der wie ein reißender Strom durch die Industrienationen fließt, zeigen sich aber eben auch die Schattenseiten der geplanten Obsoleszenz. Wir kaufen, verbrauchen und werfen weg – ohne groß darüber nachzudenken. Doch während wir uns in unserem Überfluss suhlen, prophezeien Fachleute eine düstere Zukunft. Viel ist bei mir aus dem Geschichtsunterricht nicht hängen geblieben. Doch dass Wassermangel und Raubbauim Extremfall zum Niedergang ganzer Zivilisationen führen können, hat sich nachhaltig eingebrannt. Rohstoffengpässe und –Krisen haben also schon in früher Geschichte zu oft historischen Einschnitten geführt und bis heute spielen Rohstoffkonflikte in vielen Kriegen eine zentrale Rolle. Die Ölkrise von 1973 liegt zwar vor meiner Zeit. Doch ich kann mir ganz gut vorstellen, welch ein Aufschrei da durchs Land gegangen sein muss, als man sonntags aufs Autofahren verzichten musste. Wer des Deutschen „heilige Kuh“ anrührt, muss mit heftigem Gegenwind rechnen. Angesichts solcher Zwangseinschränkungen ist auch der Öffentlichkeit vieler Industrieländer bewusst geworden, dass kein Rohstoff unbegrenzt verfügbar ist. Ist die Energie knapp, wird auch die Verarbeitung vorhandener Ressourcen teuer. Und so regt sich der Widerstand gegen die nicht enden wollende Verschwendung von Ressourcen. Und damit auch gegen eine absichtliche Verkürzung der Lebensdauer von Produkten. Verbraucher hinterfragen skeptisch den Kreislauf aus Kaufen und Wegwerfen, plötzlich schaut man den Unternehmen auf die Finger. Die Strategie der geplante Obsoleszenz ist quasi aufgeflogen und der ach so brave Konsument rebelliert. Mancher lauter, andere leiser. Gegenbewegungen Kritiker der geplanten Obsoleszenz sahen schon früh die Nachteile, die eine Konsumgesellschaft mit sich bringt und waren von der Verschwendung und der Maßlosigkeit mit der produziert und konsumiert wurde beunruhigt. Manch einer sah im Kommunismus eine Alternative, die als politisch-ökonomisches Prinzip über den Kapitalismus triumphieren könnte. Die kommunistische Ökonomie basierte auf zentraler staatlicher Planung, ein System in dem geplante Obsoleszenz nicht nötig war. Die DDR galt als die effizienteste aller sozialistischen Volkswirtschaften. Staatliche Normen gaben vor, dass Waschmaschinen und Kühlschränke mindestens 25 Jahre funktionieren sollten. Leider hat sich das nach der Wiedervereinigung ebenso wenig durchgesetzt, wie die Langlebensdauer-Glühlampe des Leuchtenhersteller Narva. Die Glühlampe mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 2500 Stundenist nur noch in Museen zu sehen und im Osten wird heute ebenso begeistert konsumiert wie im Westen. Ein ebenso museumsreifes Werk ist der Kurzfilm iPod's Dirty Secret von Casey und Van Neistat. Die amerikanischen Künstler besprühten Plakate von Apples I-Pod mit dem Spruch: „iPods unreplaceable battery lasts 18 months“ und stellten davon ein Video ins Netz. Einer Sammelklage gegen Apple wegen der kurzlebigen Akkus schlossen sich Tausende an. Auf Basis von technischen Daten über Entwürfe und Testverfahren des IPod- Akkus stellte sich heraus, dass Apple die Lithium-Batterie bewusst so entworfen hatte, dass diese nur kurze Zeit funktionierte. Zwar kam es nie zu einem Urteil in diesem Fall, doch Apple richtete einen Austauschservice für die Akkus ein und verlängerte die Garantiezeit auf zwei Jahre. Der Imageschaden, den Apple durch die Guerilla-Aktion erlitten hat, lässt sich finanziell kaum erfassen. Wer heute, gut zwanzig Jahre später, die Suchbegriffe Sammelklage und Apple eingibt, findet den Vorwurf des geplanten Verschleißes nun beim iPhone. Selbe Strategie, anderes Produkt, die Rechnung scheint aufzugehen. Good News Zumindest bei den Ladekabeln scheint der Sonderweg für das Unternehmen aber nun beendet. Lange bestand Appel auf seiner Extra-Wurst. Ab Dezember 2024 gilt bei Ladekabeln für Smartphones endlich ein einheitlicher Standard für alle Geräte. Und es gibt auch weitere zukunftsweisende Ansätze, die Hoffnung machen. Der Chemiker Prof. Dr. Michael Braungart ist der Ansicht, dass die Industrie den Verwertungszyklus der Natur, in der es statt Abfällen nur Nährstoffe gibt, imitieren könnte. Organische Materialien, die im Überfluss produziert werden, könnten aber als Nährstoffe in einem ständigen Kreislauf der Wiederverwertung zum Einsatz kommen. Zwar sind die Thesen Braungarts umstritten, der Ansatz der Wiederverwertung selbst jedoch wird heute immer öfter aufgegriffen. Und den Unternehmen bleibt auch gar nichts anderes übrig, als über neue Herangehensweisen in der Produktherstellung nachzudenken und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Mit dem Recht auf Reparatur müssen Reparaturen zukünftig nicht nur möglich, sondern auch bezahlbar sein. Damit ist dann hoffentlich auch der erschwerte Zugang zum Innenleben eines Produktes Geschichte. Leider ist noch nicht alles rosig, wo Zukunft drauf steht. Ein ganz aktuelles Beispiel für geplante Obsoleszenz in Form von (ich unterstelle jetzt einfach mal) geplantem Mehrverbrauch findet sich bei mir im Badezimmer. Die Verpackung der Hautcreme ist so genial designt, dass etwa ein Viertel des Inhalts nicht ohne Einsatz archaischer Werkzeuge entnommen werden kann. Nachdem über den hygienischen Pumpspendernichts mehr raus kam, habe ich die Tube aufgeschnitten. Die übrige Menge hat mich dann doch schockiert. Ganze FÜNF! Wochen hat es gedauert, bis der „Rest“ aufgebraucht war. Wäre meine Haut nicht so zickig, würde ich sofort die Marke wechseln. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt Zu guter Letzt haben wir es aber mit einer Schere und gesundem Menschenverstand selbst in der Hand, dass der geplante Mehrverbrauch wirkungslos verpufft. Damit beende ich die Reihe zur geplanten Obsoleszenz und zumindest auf diesem Blog ist das Thema nun Geschichte. Hier sind nochmal alle vorangegangenen Beiträge verlinkt: Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet Ein historischer Exkurs In allen Farben und Formen Wenig überraschende Nebenwirkungen Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument Alltag in der Produktentwicklung? Danke fürs Durchhalten und für die vielen Kommentare und Geschichten mit euren ganz... --- ### Gärtnern mit Anfängern > Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - Published: 2024-07-08 - Modified: 2024-07-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Anfänger, Garten, Geduld, Grüner Daumen, Kompost, Unkraut Ich bin ja ein Sparfuchs – leider aber einer mit nur so semigrünem Daumen und wenig solidem Halbwissen. Dementsprechend viele gescheiterte Experimente hinsichtlich günstiger Vermehrung von Pflanzen habe ich schon hinter mir. Manche Äste kann man einfach in die Erde stecken, dann wächst daraus ein neuer Baum. Selbstverständlich ist das aber nicht und irgendwann muss man der vertrockneten Realität ins Auge sehen. Aus "Schrödingers Flieder" ist leider traurige Gewissheit geworden – die Wurzel ist tot. Den alten Fliederstrauch wollte ich eigentlich retten, aber wie es aussieht hat er die rabiate Behandlung des Landschaftsgärtners nicht überlebt. Nach über einem Jahr haben wir die Hoffnung aufgegeben, dass da noch was wächst. Für den kommenden Urlaub haben wie ein neues größeres Beet-Projekt geplant. Da wird die Wurzel dann zukünftig als Insektenhotel eine neue Daseinsberechtigung finden. Ein altes Bild - heute ist der Stumpf zugewuchert aber sonst unverändert Überhaupt birgt so ein Garten unglaublich viel Potential für Projektarbeit und da im Haus nichts ansteht und frische Luft ja bekanntlich sehr gesund ist, wird gestaltet, was der schreibtischgeplagte Rücken so hergibt. Sicher wäre es klüger gewesen, sich erst zu überlegen, wo Beete hin sollen und dann Gras zu sähen. Anfängerfehler! Da wusste der Herr auch noch nicht, wie stabil Grasnarbe sein kann. Ein „ich hab´s dir ja gesagt“ verkneife ich mir aber lieber während ich mir schon wieder die nächste Schandtat einfallen lasse. Ideallinie Immerhin kommen meine Vorschläge extrem gut an, da mein Rennfahrer auch beim Rasenmähen gerne die Ideallinie fährt. So ein 90°-Winkel ist nämlich echt doof zu mähen und so setzt er die organisch geschwungenen Beete gerne um. Sieht nebenbei ja auch sehr hübsch aus, so eine weiche Kurve als Kontrast zum gerade verlaufenden Gartenweg. Um den Kompost herum verläuft jetzt ebenfalls ein schicker Mulchstreifen, quasi die Schnellstraße für den Rasenmäher – auch wenn ich tempomäßig ehr wie ein Sonntagsfahrer unterwegs bin. Der gemeine Kompost Wir haben jetzt 5 (in Worten FÜNF! ! ! ) Komposter in unserem Garten stehen. Warum? Weil man(n) es kann. Und nein, wir betreiben weder im großen Stil Anbau, noch haben wir einen Wald und unter die Selbstversorger wollen wir definitiv auch nicht. ABER die drei offenen Komposter sind ja hauptsächlich für Grasschnitt und dann stehen die auch noch gaaanz am oberen Ende des Gartens. Da muss man(n) ja erst mal hin kommen. Da ist der geschlossene Schnellkomposter neben der Küchentüre schon praktischer – und praktischer Weise auch mittig im Garten also mit dem Rasenmäher von allen Seiten verkehrstechnisch ideal gelegen. Der war aber fast voll und auch, wenn das alles schnell zusammenfällt, hat der Anblick beim Anfänger-Gärtner für eine Beinahe-Panik-Attacke gesorgt. Man müsste jetzt umlagern und den Inhalt aus dem Schnellkomposter in einen der extra dafür angeschafften (und in liebevoller Mühe hübsch grau angestrichenen) Komposter verlagern. Doch wie gesagt befinden sich besagte Komposter eben ganz unglaublich weit weg und man schafft doch nicht den ganzen gammelnden Haufen erst nach da, um ihn dann nach der Zersetzung wieder an eine andere Stelle in eines der Beete zu schaffen. Die beste und naheliegendste Lösung aus Sicht des Mannes war es, einfach nochmal einen zweiten Schnellkomposter direkt neben den ersten zu platzieren. Der Platz wäre ja eh leer und dann muss man zum Umschichten auch nicht viel hin und her transportieren. Immerhin konnte ich den Herrn mit Mühe und Not davon abhalten, noch ein bis zwanzig weitere Komposter am unteren Ende des Grundstücks aufzustellen. Wobei die fragenden Blicke der Nachbarn auch so schon nur mit reichlich Ignoranz auszuhalten sind. Vielleicht sind die aber auch nur neidisch, ein guter Kompost ist wohl das Gold des Gärtners. Wachs schneller Chantal! Geduld ist ja gemeinhin nicht gerade die Eigenschaft, die den modernen Menschen maßgeblich prägt. Im Gegenteil, wer im Vorstellungsgespräch nach Schwächen gefragt wird, schreibt sich gerne mal Ungeduld zu. Das klingt einfach viel ambitionierter. Deine ganzen Ambitionen sind den Pflanzen allerdings schnurzpiepegal. Die wachsen halt so schnell, wie sie wachsen. Wasser und Wetter (und ein bisschen Kompost) können das Wachstum zwar positiv beschleunigen, aber irgendwo ist da auch ein Ende. Wer wie wir ein neues Beet anlegt und eben nicht nur Ableger aus dem Garten der Schwiegermama pflanzen will, findet in Gärtnereien eine gefühlt endlose Auswahl an exotischen Pflanzen. Ok, für jemanden, der kaum mehr als Löwenzahn und Klee benennen kann, ist alles exotisch. Es braucht eine gehörige Portion Selbstbeherrschung, um hier nicht völlig zu eskalieren. Teppich-Thymian von der Schwiegermama Die kleinen Jungpflanzen unter den Stauden sind sogar recht bezahlbar, steckt ja noch nicht so viel Aufwand und Pflege darin, wie in einem über Jahre gezogenen Bäumchen. Trotzdem empfiehlt sich die Lektüre eines anständigen Gartenratgebers und für die Ohren sei der Gartenradio Podcast (unbezahlte Werbung) empfohlen. Man will die neuen Mitbewohner ja nicht gleich umbringen, bzw. überhaupt erst mal die richtigen Mitbewohner auswählen, die sich mit den gegebenen Licht- und Bodenverhältnissen anfreunden können. Hat man dann eine kleine Auswahl passender Pflanzen erbeutet, geht’s ans Einpflanzen. Eine wortwörtlich erdende Tätigkeit doch Obacht. Kaum etwas trocknet die zarte Haut eines Bürohengstes dermaßen aus, wie das Wühlen in Erde. Und auch, wenn die kleinen grünen Tupfer am Anfang noch sehr überschaubar wirken – Lückenfüller sind absolut überflüssig. Natürlich legt der Neuankömmling nicht gleich jeden Tag 20 Zentimeter zu. Überhaupt muss er sich erst mal unterirdisch einleben. Wenn der Lavendel es im ersten Jahr also von 5 cm Durchmesser „nur“ auf 30 cm schafft und noch nicht blüht, ist das kein Grund ihn gleich zu mobben. Das hat inzwischen sogar der Lieblingsmensch verstanden, was aber auch am Wachstumsschub sämtlichen Gartenbewuchses in Folge der Regenzeit liegt. Auf du und du So langsam kennt man(n) die Mitbewohner sogar namentlich und brilliert voller Stolz. Schickt frau den Gartenanfänger allerdings ins Kräuterbeet, um Rohstoffe für eine Kräuterbutter zu schneiden, sollte frau hinterher genau prüfen, was sich unter der Ernte alles versteckt. Ein bisschen Lavendel macht sich übrigens ganz hervorragend in der Kräuterbutter... Und das Kräuterbeet hat jetzt Schildchen – nur zur Sicherheit. Spaziergänge ähneln mittlerweile Schulexkursionen – Pflanzenbestimmung im Vorgarten. Man holt sich Inspiration und sammelt Samen in öffentlichen Beetanlagen.... --- ### Hokuspokus Horuskopus > Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - Published: 2024-07-01 - Modified: 2024-06-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Astrologie, Bierkreiszeichen, Börsenastrologe, Börsenhoroskop, Finanzen, Horoskop, Sternzeichen, Tierkreiszeichen Als vernunftbegabter Mensch glaube ich natürlich nicht alles, was man mir so erzählt. Einerseits. Andererseits muss ich auch nicht alles verstehen, schon gar nicht, wenn es um die Geheimnisse des Universums  - oder alternative Heilmethoden – geht. Ganz ehrlich, ich verstehe auch nicht, wie ein Gehirn funktioniert. Meines lässt sich davon aber nicht beeindrucken und funktioniert in der Regel trotzdem (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach). Astrologie ist so ein Thema, von dem ich wirklich gar keine Ahnung habe. Ich weiß zwar, welches Sternzeichen ich habe aber da hört es auch schon auf. Mit Aszendenten kann ich nicht wirklich was anfangen, genauso wenig mit der Theorie, dass Geburtsdatum und -Ort irgendwie einen Einfluss auf unsere Persönlichkeit hätten. Die Charakterisierungen der Sternzeichen lassen ja auch ganz viel Interpretationsspielraum. Ganz ehrlich, welcher Mensch ist denn nicht freiheitsliebend? ! Die Ergebnisse aller methodisch korrekten Nachprüfungen zeigen, dass die überprüften Aussagen nicht statistisch signifikant besser zutreffen als willkürliche Behauptungen. Wikipedia - Astrologie Der Mensch indes scheint sich nach Kontrolle und Vorhersehbarkeit zu sehnen. Denn trotz fehlender wissenschaftlicher Belege und geringer Genauigkeit erfreuen sich Horoskope nach wie vor größter Beliebtheit. In manchen Zeitschriften sind sie ein nicht wegzudenkender Teil des Inventars und das „große Jahreshoroskop“ eine selbstverständliche Pflichtveranstaltung. Dabei formulieren geschickte Autoren (ob das immer Astrologen sind, wage ich zu bezweifeln) die Texte dermaßen allgemein, dass sich jeder mit etwas Phantasie darin wiederfindet. Vermutlich erledigt das heute schon eine Astro-KI, immerhin ein Profi im Erstellen generischer Texte. Horoskope sind ein großer Spaß und eine nicht versiegende Einnahmequelle. Ich kann nicht behaupten, dass ich noch nie (m)ein Horoskop gelesen hätte. Ist es nicht faszinierend, wie gut die wachsweichen Worte oft passen? Blöd nur, wenn man hinterher merkt, dass man ja das falsche Sternzeichen gelesen hat (bzw. eigentlich völlig egal, one-fits-all). Zukünftig wird das hier übrigens ein Reiseblog – zumindest, wenn es nach meinem Sternzeichen geht und wenn man diesem augenzwinkernden Bericht über den Zusammenhang von Schreibstil und Sternen glauben darf. Und ich bin auch schon neugierig, welchen (hoffentlich nicht so bunten) Look ich beim Make up für Sternzeichen verpasst bekomme. Solche Ideen sind unterhaltsam und frei von Nebenwirkungen. Weniger amüsiert bin ich aber, wenn es um Finanzen geht. Wobei auch hier in der Regel kein wissenschaftlicher Anspruch dahinter steht und ja eigentlich alles, was irgendwie spielerisch an das Finanzthema heranführt damit auch eine gute Seite haben kann. Solange man dem sicherheitsliebenden Krebs kein Sparbuch verkaufen will, sondern ebenso wachsweich in den Formulierungen bleibt, wie bei einem „echten“ Horoskop. Das echtes Grundlagenwissen sinnvoller ist, als Finanzvorlieben fürs eigene Sternzeichen, muss hier trotzdem nochmal mit hocherhobenem Schimpffinger betont werden! Immer schön die Hausaufgaben machen, bevor man investiert. Den schnellen Weg gibt’s nicht. Welcher Wahrsager würde dann noch wahrsagen, statt den Lottogewinn in der Karibik zu verprassen. Das es tatsächlich Börsenastrologen schockiert mich weniger, als es mich erstaunt. Auch ein blindes Huhn versenkt mal einen Treffer. Wahrscheinlich sogar mehr, als ich beim Darts. Mit ein wenig Übung und Wissen wird man auch immer besser. Zumindest funktioniert das bei mir – und ich könnte wahrscheinlich sogar vorhersagen, dass es auch morgen noch Zinsen aufs Tagesgeld gibt und die großen Konzerne weiterhin Gewinne einfahren. Die gleichen Erkenntnisse, die jeder andere im Übrigen auch treffen würde. Mit dem Unterschied, dass der gemeine Börsenastrologe das hauptberuflich macht und dafür tatsächlich Geld bekommt. Die Trefferquote der Prognose eines Börsenastrologen müsste schon exorbitant höher liegen, als die eines Analysten. Wäre das der Fall, gäbe es Letzteren nicht. Glaube versetzt bekanntlich Berge aber dass er einen Gipfel ins Aktienchart malen kann, wage ich zu bezweifeln. Kurz erinnert an ein Experiment, in dem ein Schimpanse per Wurf von Dartpfeilen bessere Aktientipps abgab als ein Analyst. Manager Magazin, Die mit den Sternen rechnen Einfach aus Neugier habe ich auch mal Sternzeichen und Bier in die Suchmaske eingegeben. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Kaum eine Binsenweisheit trifft es so schön, wie dieser viel zitierte Spruch. Es gibt tatsächlich ein Bierkreiszeichen Horoskop und man kann das Spiel wahrscheinlich noch ewig weiterspinnen. Man darf es halt nicht bierernst nehmen. Und wenn´s für jemanden funktioniert, ist das fein. Verstehen muss ich es trotzdem nicht – und mitmachen schon gar nicht. --- ### Das Introvertierchen > Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - Published: 2024-06-24 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Extravertiertheit, Introvertiert, Persönlichkeit, Selbstoptimierung Es gibt ja gefühlt unendlich viele Ratgeber darüber, wie man den inneren Schweinehund besiegt. Doch man stelle sich mal vor, wie dieser arme Tropf dann K. O. gegangen ist und völlig erledigt auf der imaginären Matte liegt. Da könnte man schon mal Mitleid haben! Und eine friedliche Co-Existenz, bei der jeder mal im Wechsel das Sagen hat, wäre doch auch viel entspannter. Statt Dauerschuften also eher ein Kompromiss – erst eine Runde durch den Wald joggen, dann gemütlich aufs Sofa und die Nase in ein Buch stecken. Am besten eines, das einfach nur unterhält, ganz ohne Selbst- oder Weltverbesserungs-Ratschläge. Bei all dem Trubel um den inneren Schweinehund kommt ein anderer Mitbewohner meist viel zu wenig Aufmerksamkeit. Der ist halt auch nicht der Typ, der gerne und ständig im Mittelpunkt stehen möchte. Dabei sollten wir uns um unser Introvertierchen mindestens genauso kümmern, eher noch mehr. Das ist nämlich oft viel zu zaghaft und leise, wenn es eigentlich unsere volle Aufmerksamkeit bräuchte. Dabei täte ihm etwas mehr Egoismus gut! Ich bin ja kein großer Fan von Persönlichkeitstest und Schubladen, in die Menschen nach ihren Charaktereigenschaften eingeordnet werden – auch wenn ich es sonst ja ganz gerne ordentlich und aufgeräumt mag. Nur dieses entweder-oder empfinde ich als extrem einschränkend. Warum kann man nicht einfach mal so und dann wieder anders sein? ! Je nach Situation und persönlicher Laune können die Ausprägungen unserer Big Five ganz unterschiedlich ausfallen. Gerade im Bezug auf Extraversion würde ich eher von einem sehr variablen Schieberegler sprechen, der mitunter auch von Tageszeit und –Form abhängt. Genauso, wie meine Verträglichkeit sehr von der Leere meines Magens abhängen kann. Aber wie gesagt, solchen Persönlichkeitsanalysen begegne ich eh mit einer gesunden Skepsis. Nicht jede introvertierte Person ist ein vereinsamter Misanthrop. Nur weil ich hin und wieder mal für mich alleine sein will und die absolute Ruhe genieße, hasse ich keine Menschen (nur die dummen, die kann ich nicht leiden). Nach einem kommunikativen Arbeitstag oder gesellschaftlichen Aktivitäten habe ich allerdings schon mal das Gefühl, dass mein Kontingent an Wörtern für den Tag aufgebraucht ist und auch die Speicherkapazität der geistigen  Festplatte stößt irgendwann einfach an ihre Grenzen. Es soll ja Menschen geben, die alleine zu Hause erst mal den Fernseher einschalten oder das Radio laufen lassen, um ein gewissen Hintergrundrauschen zu erzeugen. Manche arbeiten auch gerne mit musikalischer Untermalung im Ohr. Bei mir herrscht absolute Ruhe – mal abgesehen von den wenigen Außengeräuschen, die zusammen mit Vogelgezwitscher und Hühnergackern aber von der häuslichen Stille übertönt werden. Ich bin ja großraumbüroerprobt, da blendet man sowas geübt aus – den eigenen Ehemann leider unabsichtlich auch manchmal... Gerade diese Ruhe ohne ständige Ablenkung und äußere Beschallung hilft dem Introvertierchen, die Batterien wieder aufzuladen. Das genießt nämlich die eigene Gesellschaft sehr und kommt wunderbar auch mal alleine klar. Da, wo sonst niemand ist, fühlt es sich nicht einsam sondern ins Paradies versetzt. Man muss nur aufpassen, dass es sich seine Komfortzone nicht zu gemütlich einrichtet. Viele inspirierende und spannende Erlebnisse verdanke ich dem bewussten Verstellen des Schiebereglers in Richtung Extro. Es gibt aber kein „ich arbeite an mir“ um irgendwie besser, anders, sonst wie zu werden. Es ist mehr ein tägliches Lernen und Sammeln von Erfahrungen – ganz weit weg von Selbstfindungs- und Selbstoptimierungs-Ratgebern. Dafür wäre ich auch viel zu faul und zu beratungsresistent! Und so pflege ich also neben einem nachsichtigen Verhältnis zum inneren Schweinehund auch ein liebevolles Verhältnis zu meinem Introvertierchen. Kling sonderlich und ein wenig schräg? – Keine Sorge, wir sind viele ;-) --- ### Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt > Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - Published: 2024-06-17 - Modified: 2024-05-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Jo-Jo-Effekt, Kauf-Diät, Konsum, Konsumboykott, Minimalismus, Shopping-Hangover, Verkaufsoffener Sonntag Da sprießen sie wieder aus der Erde und jedes Wochenende kommen neue hinzu. Nein, es geht nicht um Blumen, die Rede ist von verkaufsoffenen Sonntagen. Scheinbar reichen uns die normalen Ladenöffnungszeiten nicht mehr aus, um unsere Konsumlust zu befriedigen. Unter dem Deckmantel innerstädtischer Frühlingsfeste und mit kulinarischer Begleitung öffnen viele Läden ihre Türen immer öfter auch sonntags. Selbiges Konzept füllt erwartungsgemäß auch im Herbst immer wieder die Einkaufsmeilen. Dabei erinnere ich mich an Zeiten, als samstags nach zwölf Uhr die Shoppingmeile in der Fußgängerzone eher der Kulisse eines Endzeit-Filmes glich. Keine einzige Menschenseele war unterwegs, einzig ein paar Tauben pickten unmotiviert und lustlos an einer vom Winde verwehten Serviette. Da spielte sich das Leben anderswo ab und – man glaubt es kaum – das war kein Weltuntergang! Arbeiten im Einzelhandel war sicherlich auch zu diesen mittelalterlichen Zeiten kein Traumjob. Immerhin gab es doch noch sowas wie Feierabend und Wochenende. Heute prangen an vielen Ladentüren die Stellenangebote, arbeitswillige Masochisten werden händeringend gesucht. Doch wen wundert es, dass nur wenige ihre Erfüllung im Schichtbetrieb mit wenig familienfreundlichen Arbeitszeiten und noch weniger menschenfreundlichen Kunden suchen. Heute wissen wir scheinbar nichts mehr mit uns anzufangen und die quälende Langeweile wird mit Konsum gefüllt. Zeitgleich füllen Schreckensmeldungen zu verödenden Innenstädten seit langem die Nachrichten. Ob das Konzept von mehr (Öffnungs-)Zeit auch wirklich mehr Geld in die Ladenkassen spült, kann man da dann schon mal kritisch hinterfragen. Warum sollte ich sonntags etwas kaufen wollen, für das ich die ganze restliche Woche kein Bedürfnis hatte? Manch ein vom Shopping-Hangover gebeutelte Konsumüberdrüssige beschließt enthusiastisch ab sofort überhaupt nichts Unnötiges mehr zu kaufen. Doch die selbstverordnete Konsumdiät scheitert oft schon an der Definition des Wortes UNNÖTIG. Wenn ich ein ganz bestimmtes Buch unbedingt lesen will, ist das aber sowas von notwendig, dass ich bestimmt Mittel und Wege finde, mir das hinzuargumentieren. Im Schönreden bin ich ganz groß und Regeln sind ja bekanntermaßen dazu da... ihr wisst schon. „Ausreden, wie ´ne Maus Löcher“ kommentiert mein Lieblingsmensch dann gerne das selbstgezimmerte Argumentationskartenhaus. Brauchen tun wir in der Tat wirklich wenig, wollen dafür umso mehr. Und auch für mich als Shopping-Muffel gibt es einiges, was unter lebens(qualitäts)erhaltenden Maßnahmen fällt und unbedingt erworben werden muss. Mit Büchern versorge ich mich ja in der Regel aus dem öffentlichen Bücherschrank. Da ist die Auswahl natürlich eingeschränkt und wenn ich das besagte Buch lesen möchte, kann ich entweder gaaaanz lange warten und auf mein Glück vertrauen – oder ich gönne mir neues Lesefutter. Und wenn die Liebingsband ein neues Album raus bringt, ist das auch nicht verhandelbar. Ist ja quasi für einen guten Zweck, die Künstler müssen ja auch von was leben! Aber was man braucht und will, hängt ja auch sehr vom persönlichen Bedarf ab. Wer sich tagtäglich die Lippen hübsch rot anmalt, wird Lippenstift sicher als ganz normales Verbrauchsgut ansehen. Wenn man die Farbe nur gelegentlich ausführt, ist der fünfte Lippenstift im Einkaufskorb vielleicht eher dem Jagdtrieb geschuldet. Gerade vor dem bunten Regal in der Drogerie scheint Shopping gegen Langeweile besonders gut zu funktionieren. Frau bedient da leider alle Klischees. Und neben dem ganz normalen Bedarf  fallen die vielen schönen Schönmacher ja gar nicht so auf. Ganz stolz wird dann die neueste Beute präsentiert und man(n) denk sich nur, warum und wofür das alles? ! Ein bisschen Shopping-Enthaltsamkeit täte da vielleicht manchmal ganz gut. Bei mir hilft übrigens Zeitdruck gegen die allzu lange Verweildauer vor der Nagellackpalette. Ansonsten habe ich meine Standard-Produkte, die bei Bedarf einfach nachgekauft werden können (und es ist richtig ätzend, wenn da welche aus dem Sortiment fliegen! ). Dafür braucht es aber weder den verkaufsoffenen Sonntag für mehr, noch eine Kauf-Diät für weniger Konsum. Es ist sicher trotzdem sinnvoll, ähnlich wie man bei der Ernährung auf eine gesunde Balance achtet, auch beim Konsum bewusst zu entscheiden, was man wirklich braucht. Und wie bei der nahrungstechnischen Diät folgt auf allzu strenge Reglementierungen womöglich die ungezügelte Eskalation. Und gegen das darauf folgende schlechte Gewissen hilft dann wieder die rigorose Selbstkasteiung – den Jo-Jo-Effekt kennen wir ja bei Diäten. Der Shopping-Hangover ist vielleicht nicht so kopfschmerzlastig, wie sein Namensvetter. Die Parallele zum „normalen“ Hangover mit dem kurzlebigen Vorsatz, nie wieder Alkohol anzurühren, ist aber gut nachzuvollziehen. NIE WIEDER Shopping mag da ein verständlicher Impuls sein. Die entspanntere Variante wäre, einfach weniger und überlegter zu konsumieren. Am besten auch vor Ort – dann spart man sich den Rücksendestress und kann das ganze mit einem Abstecher in ein nettes Café verbinden. Ist auf jeden Fall besser, als beim Online-Shopping ganze LKW-Ladungen zu ordern und parallel über sterbende Innenstädte zu jammern. Aus leidvoller Erfahrung kann ich übrigens sagen, dass kaum ein Job öder ist, als der einer Verkäuferin in einem leeren Modegeschäft (ein Nebenjob während des Studiums). Trotzdem werde ich weiterhin verkaufsoffene Sonntage meiden, da fallen mir tausend andere Dinge an Stelle eines Einkaufsbummels ein. Und vielleicht sollten wir auch unser Anspruchsdenken mal überdenken. Es muss nicht alles 24/7 verfügbar sein (schon gar nicht die vollen Brötchen-Regale kurz vor Ladenschluss), das ging doch früher auch irgendwie. Die gewonnene Zeit könnte man mit lieben Menschen verbringen. Wie schön wäre es, wenn dann auch die Zeit hätten, die im Einzelhandel arbeiten. An dieser Stelle sei all denen gedankt, die den Laden hier am Laufen halten – vom Gesundheitswesen über Infrastruktur, Sicherheit und noch so unzähliges mehr. Das halten wir alles für selbstverständlich, das ist es aber nicht. Dankeschön! --- ### Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung? > Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - Published: 2024-06-10 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Obsoleszenzmanagement, Produktentwicklung, Produktlebenszyklus Ist es ethisch vertretbar, ein Produkt zu entwickeln, das nach Plan ausfällt? Aus dem Bauch heraus wird wahrscheinlich jeder diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Geplante Obsoleszenz, also die gezielte Festlegung und vor allem die technologische Verkürzung der Lebensdauer eines Produktes lässt sich in der Regel nicht nachweisen. Ein Hersteller, der von seinen Mitarbeitern verlangt, absichtlich Verschleiß einzubauen, wäre saudumm, sich dabei erwischen zu lassen. In der Regel ist es der ganz natürliche Eigenanspruch, Produkte von hoher Qualität und langer Lebensdauer zu entwickeln. Herstellern und Industrie zu unterstellen, sie würden das Design ihrer Produkte gezielt in dieser Richtung manipulieren, ist natürlich einfach.   Vereinfachendes Opfer-Täter-Konstrukt Denn dass die Produkte durch bewusst eingebaute Schwachstellen nach einer vorher definierten Zeitdauer geplant ausfallen zu lassen, klingt zwar naheliegend. Doch ob es wirklich im Interesse eines Unternehmens liegt, dass er vor allem durch reihenweise Ausfälle und Reklamationen im Bewusstsein seiner Kunden wahrgenommen wird, wage ich zu bezweifeln. Sollte sich erst einmal herumgesprochen haben, dass bestimmte Produkte einem terminierten Massensterben unterliegen, wird das den Umsatz sicher nicht ankurbeln. So ein Imageschaden ist kaum zu beheben. Mag sein, dass die Arbeit von Produktentwicklern heute vom einem Markt gesteuert wird, der an möglichst vergänglichen Produkten interessiert ist. Um den Gewinn durch mehr Umsatz zu steigern und damit Beschäftigung vieler Arbeitnehmer und gesellschaftliche Wohlstand zu sichern, bedarf es aber sicherlich raffinierteren Methoden als eine eingebaute Sollbruchstelle. Hinterfragen wir also einmal die vereinfachte Annahme, dass immer ein bewusst herbeigeführter Verschleiß das verfrühte Dahinscheiden eines Produktes verursacht mitsamt der vereinfachten Täter-Opfer-Konstruktion. Der vermeintliche Täter wäre in dem Fall das Unternehmen, dass dem Kunden bewusst schlechte Qualität verkauft. Der wiederum ist das hilflose Opfer, dass den dunklen Machenschaften der Hersteller hilflos ausgesetzt ist. Klingt völlig überspitzt? Ja, genau! Heute steht die geplante Obsoleszenz an Design- und technischen Oberschulen ganz selbstverständlich auf den Lehrplänen, meist unter dem anschaulichen Begriff Produkt-Lebenszyklus. Angesichts aktueller Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit stellt sich Frage nach der Lebensdauer der Produkte wieder neu. Probleme wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Abfallbeseitigung beeinflussen den Herstellungsprozess und stellen immer neue Herausforderungen an die Ingenieure. Aber auch Themen wie Lieferketten und vor allem Lieferengpässe oder Bauteilabkündigungen beschäftigen viele Hersteller. Auch bei den Unternehmen findet ein Umdenken in dieser Hinsicht statt. Dabei geht es nicht nur um das eigene Image, sondern auch um die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebes und eine aktive Auseinandersetzung mit der langfristigen Beschaffung von Betriebsmitteln. Obsoleszenzmanagement Das klingt jetzt erst mal wieder böse, vor allem, wenn man noch die vorangegangenen Beiträge im Hinterkopf hat. Da gibt es wirklich eine Person, die sich als Obsoleszenzmanager mit der Produktlebensdauer beschäftigt? Und mit der DIN EN 62402 gibt es auch noch eine ganz offizielle eigene Norm zu dem Themenkomplex? Hier geht es natürlich nicht darum, wie man möglichst schlechte Produkte entwickelt und auf den Markt bringt. Das Obsoleszenzmanagement ist aus der Knappheit von Wirtschaftsgütern heraus entstanden und umfasst alle aufeinander abgestimmten Tätigkeiten zum Lenken und Leiten einer Organisation bezüglich Obsoleszenz. Dabei befasst es sich nicht nur mit der Vermeidung von Engpässen bei der Lieferbarkeit von Rohstoffen sondern generell mit der zuverlässigen Beschaffung von Produkten. Der Begriff Produkt umfasst in diesem Zusammenhang unter anderem Anlagegüter, Infrastruktur, langlebige Gebrauchsgüter, Verbrauchsmaterial sowie auch Softwareprodukte. Ein kostenwirksamer Obsoleszenzmanagement-Prozesses, der durch alle Phasen des Produktlebenszyklus führt, wird bei zunehmend komplexeren Produkten also immer wichtiger. Was man in der Regel nicht unbedingt vor Augen hat, ist, dass auch die Hersteller selbst wiederum von ihren Lieferanten abhängig sind. Schon zu Beginn einer Neuentwicklung muss sich ein Entwickler nicht nur fragen, welche Bauteile und Materialien die Anforderungen bestmöglich erfüllen, sondern auch, wie lange genau diese Bauteile beim Lieferanten auch verfügbar sein werden. Selbstverständlich muss das Endprodukt unterm Strich auch wirtschaftlich sein. So robust wie nötig, so günstig wie möglich. Obsoleszenzmanagement behandelt also auch Strategien und Optionen, wenn die Lieferbarkeit von Hardware einschließlich eingebauter Software durch Originalhersteller nicht mehr gewährleistet ist. Selbst kurzfristige Engpässe bei der Lieferbarkeit von Produkten können zu enorm hohen Gewinnausfällen führen. Diese Thematik ist angesichts häufiger Naturkatastrophen in Verbindung mit weltweitem Wirtschaftshandel aktueller denn je. Schnell kann beispielsweise eine durch ein Unwetter oder einen Brand zerstörte Fabrikhalle beim Lieferanten zum Stillstand der Produktion beim Kunden führen. Und es reicht ein einziger festgefahrener Frachter, um das ganze System wie Dominosteine zum Einstürzen zu bringen. Die Kosten, die durch solche Unterbrechungen verursacht werden, könnten durch ein erfolgreiches Obsoleszenzmanagement minimiert werden. Ziel ist es, so schnell wie möglich alternative Produkte zu beschaffen. Dabei sollen Preis, Qualität und Funktionalität mindestens gleichbleibend sein. Bauteile müssen kompatibel und für aktuelle Anforderungen geeignet sein. Gleich ist übrigens nicht unbedingt gleich, wenn es um den einfachen Austausch eines Hardwarebauteils auf der Elektronik geht. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gesagt bekommen habe, dass dafür keine Softwareanpassung notwendig wäre – und sich die angeblich gleichen Bauteile dann doch ganz schön unterschiedlich aufgeführt haben... Neben der Hardware spielt auch die Software in der Produktentwicklung eine immer größere Rolle. Viele Funktionen werden heute in der Software umgesetzt. Und sie ersetzt damit nicht manche Hardwarebauteile, sondern übernimmt gleich auch noch die verantwortungsvolle Aufgabe, die Lebensdauer der verbliebenen Bauteile zu verlängern. Ja, ihr habt richtig gelesen – länger, nicht kürzer. Die Software überwacht quasi den Gesundheitszustand der Elektronik und schützt beispielsweise vor Überhitzung und Über- oder Unterspannung. Genauso kann Software aber auch dazu führen, dass funktionierende Elektronik eben nicht mehr funktioniert. Da reicht ein einziger falscher Fehler und nichts geht mehr. Im Normalfall passiert das natürlich nicht beabsichtigt, angesichts vieler tausend Codezeilen ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch. Updatefähige Geräte sind dann klar im Vorteil, ist doch im Fehlerfall schnell ein Bugfix aufgespielt. Fest einprogrammierte Fehler und Zähler, die zum vorzeitigen Ableben führen braucht es also gar nicht, schon die fehlende Updatefunktionalität kann schwerwiegende Folgen haben. Der berüchtigte Zähler im Tintenstrahldrucker soll ja auch nur dem Schutz des Gerätes dienen. Denn das eingebaute Tintenschwämmchen könnte beim Überlaufen Folgeschäden verursachen. Man kann sicher nicht bezweifeln, dass die komplette Stilllegung eines Gerätes die beste Methode zu dessen Schutz ist. Im Interesse des Verbrauchers ist das hingegen nicht unbedingt. Solche Maßnahmen alleine aufgrund... --- ### 8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst! > Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - Published: 2024-06-03 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Ausmisten, Dauerwelle, Guter Rat, NAsenbluten, Ratschläge, Rotweinflecken, Schluss machen Besser als Regeln finde ich ja Ratschläge. Die kann ich befolgen – oder eben auch nicht. Für euch getestet und für doof befunden – beziehungsweise für doof befunden und gar nicht erst getestet: Rotweinflecken kannst du mit Weißwein entfernen Wer hat sich denn den Mist ausgedacht, das muss doch ein Aprilscherz gewesen sein! Mal abgesehen davon, dass es überhaupt nicht funktioniert – es wird ja lediglich der Rotwein verdünnt – ist es auch jammerschade um den schönen Weißwein. Bei Nasenbluten musst du den Kopf in den Nacken legen Noch so ein „Geheimtipp“ aus der Mottenkiste. Schön, der Pulli bleibt erst mal sauber. Alternativ heißt es, den Kopf vorne über beugen und ein kühles, nasses Tuch in den Nacken legen. Empirische Werte, mit welcher Variante Nasenbluten schneller gestoppt ist, kann ich nicht liefern. Angenehmer ist es definitiv, wenn der Sturzfluss nicht den Rachen runter läuft. Lass dir die Haare wachsen. Lange Haare sind viel weiblicher, damit würdest du bei Männern besser ankommen. Ohne Worte! Und wenn wir gerade bei Haaren sind – probier doch mal eine Dauerwelle, die würde mehr Volumen in deine feinen Haare bringen. Den hab ich tatsächlich getestet. Das war so eine klassische Jugendsünde, von der es zum Glück keine Beweisfotos mehr gibt. Jeder Pudel wäre neidisch geworden. In die gleiche übergriffige Kategorie fallen auch so wohlgemeinte „Ratschläge“ wie Trag doch mal was Buntes... und trag doch mal ein hübsches enges Kleid... und trag doch mal bla bla bla (sorry, hab auf Durchzug geschaltet) In deinem Alter bleibt man lieber im sicheren Job und  fängt nicht mit dreißig nochmal ein Studium an. Und schon gar nicht wechselt man mit Mitte vierzig nochmal den Arbeitgeber. Da hat man doch quasi per Betriebszugehörigkeit einen Unkündbarkeitsstatus (sorry, aber für sowas gibt´s keine Garantie) und bis zur Rente sind es doch nur ein bisschen mehr als läppische zwei Jahrzehnte. Lass die Finger von Aktien, damit kann man nur Geld verlieren. Aber eben auch Geld sinnvoll anlegen. Viele Sparbuchfans sind allerdings immer noch der Ansicht, Aktien seien sind böse - und sowieso die Unternehmen alle auch. Natürlich wollen die Geld verdienen, sind ja keine Wohltätigkeitsvereine. Und wo man sein Geld investiert, kann man sich auch aussuchen. Wer auf Nachhaltigkeit setzt, sucht sich lieber nicht den Ölkonzern aus und bei „grünen“ Geldanlagen gilt es sowieso, genau zu hinterfragen, was denn da so grün ist. Meist ist es nämlich nur der Anstrich. Andererseits gibt es aber auch unglaublich viele spannende Branchen wie z. B. Medizintechnik oder Energie. Alternativ kann man natürlich auch zuschauen, wie das eigene Ersparte unter der Matratze dank Inflation stetig weniger wert wird. Das kann man vielleicht nochmal brauchen, behalt das lieber. Mal abgesehen davon, dass ich normalerweise ganz gut einschätzen kann, welche Dinge ich im Alltag auch wirklich verwende, würde ich um nichts in der Welt die vielen glücklichen Gesichter und leuchtenden Kinderaugen eintauschen wollen. Die waren vielleicht nicht immer ganz einfach zu finden, haben sich dann aber umso mehr gefreut über die Sachen, die wir weggegeben haben. Und mir ist es lieber, wenn Dinge in Verwendung sind, statt in immer volleren Kellern zu lagern. Die gleichen Leute klagen ja dann gerne ihr Leid, dass sie mal wieder ausmisten müssten und sie seit dem Umzug vor X Jahren noch immer unausgepackte Kisten eingelagert hätten. Mach sofort Schluss, wenn er deinen Geburtstag vergessen hat – oder keine Blumen zum Valentinstag mitgebracht hat – oder die Rechnung nicht immer und überall übernimmt... Sag mal, geht´s noch? ? ? In welchem Zeitalter leben wir eigentlich? Da will frau emanzipiert und selbstständig sein und lässt sich dann aushalten. Der Mann wird zum Versorger degradiert und wehe, er trägt die Prinzessin nicht überall auf Händen – und ihr nicht alles hinterher. Und es ist erstaunlich, wie konsequent manche Damen da mit ihrem Urteil sind, solange es nicht um ihr eigenes Leben geht. Besagter Mann hat nebenbei auch nicht den Geburtstag vergessen, er wusste nur nicht, welches Datum wir gerade haben. Kann jedem mal passieren, auch uns selbst. Die Stringenz so mancher Ratschläge ist nebenbei bemerkt wirklich bemerkenswert. So klar können wir im ersten Moment selbst oft gar nicht entscheiden, was wir von manchen Situationen oder Aussagen halten wollen. Allerdings ist es für die Außenstehenden auch kein Kunststück, so radikale Ratschläge vom Stapel zu lassen. Ist ja schließlich nicht das eigene Leben, die Konsequenzen trägt ein anderer. Das sollte man sich auch selbst vor Augen halten, wenn mal wieder ungefragt der ratschlagende Klugscheißer mit einem durchgeht. Oft braucht es nämlich gar keinen Ratschlag sondern nur ein offenes Ohr. Ich gebe Ratschläge immer weiter, es ist das einzige, was man damit anfangen kann. Oscar Wilde Einen Ratschlag hingegen hätte ich tatsächlich auch befolgen können. Mein Opa (er hat noch mit Lochkarten programmiert) meinte früher, ich solle doch Informatik studieren. Als typisch trotziger Teenager wollte ich aber lieber was Kreatives machen und mit Software konnte ich damals auch überhaupt nichts anfangen. Hätte mir da jemand gesagt, dass ich später doch noch in der Ecke lande, hätte ich demjenigen den Vogel gezeigt. Trotzdem bereue ich meine Entscheidung von damals nicht. Sie hat mich am Ende dahin gebracht, wo ich heute bin – und da bin ich wirklich glücklich! Welche gutgemeinten Ratschläge habt ihr schon in den Wind geschlagen – und welche hättet ihr im Nachhinein lieber befolgt? --- ### Liebes zukünftiges Ich > Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - Published: 2024-05-27 - Modified: 2024-05-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Altersvorsorge, Brief, Dankbarkeit, Gesundheit, Sparen, Vorsorge, zukünftiges ich Ich kenne dich nicht, dafür kennst du mich. Ein bisschen unfair ist das schon. Ich soll ja ganz viel für dich tun aber was tust du für mich? Du ruhst dich auf meinen Lorbeeren aus und hast womöglich auch noch haufenweise Kritikpunkte. Was hätte ich nicht alles anders und vor allem besser machen müssen? !   Du haderst ja hoffentlich nicht mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe. Sorry, deine Infos stehen mir aktuell nun mal nicht zur Verfügung also finde dich damit ab! Lässt sich eh nicht mehr ändern. Kannst du dich noch an den furchtbaren Spruch vom ehemaligen Kollegen erinnern? „Hätte, hätte, Fahrradkette“ – konnte ich schon nicht leiden, als ich das zum ersten Mal gehört habe (den zugehörigen Kollegen noch weniger) und ich kann mir nicht vorstellen, dass du mittlerweile ein Fan solcher abgedroschenen Sprüche bist. Glaub mir, ich mach das ja nicht, um dich zu ärgern sondern nach bestem Wissen und Gewissen, wie man so schön sagt. Über die paar Gramm mehr auf den Hüften möchte ich bitteschön auch keine Klagen hören. Was wärst du heute verbittert, hätte ich auf jegliche Genüsse verzichtet. Sei lieber froh, dass ich nicht völlig eskaliere. Ich hätte Appetit für eine ganze Fußballmannschaft und nur, damit du noch eine „gute Figur für dein Alter“ dein eigen nennen kannst, verkneife ich mir die zweite Portion – und die dritte, und die vierte... Da siehst du mal, wie sehr ich mich um dich sorge! Apropos verkneifen. Du glaubst ja nicht, wie gerne ich jeden Urlaub an tropischen Stränden verbringen würde. Sorry, hatte ganz kurz vergessen, dass du das ja weißt. Und komm mir bloß nicht mit unserem Gewissen bezgl. Umwelt. Wir reden hier nur über DICH! Damit du mit deiner mickrigen Rente noch über die Runden kommst, hab ich dir regelmäßig was in die Altersvorsorge gelegt. Wenn das mit der Gesundheit und Fitness nicht wäre, hätte ich das Geld auch in Speckringe anlegen können, dann wärst du nahrungstechnisch gut abgesichert. Aber nein, ich will ja nicht, dass du dich mit unnötig vielen Zipperlein rumschlagen musst. Mit den üblichen Alterserscheinungen hast du wahrscheinlich schon genug zu kämpfen. Da muss ich dir nicht auch noch Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Allergien aufbürden. Ich kümmere mich gut um unsere Gesundheit, so neben Beruf, Haushalt, Hobbys und dem ganz normalen Wahnsinn. Sport, Sparen, Spaß? Nee, überhaupt nicht! Wenn du also der Meinung bist, ich hätte mehr machen müssen, dann erklär mir doch bitte mal, woher du vor lauter Vorsorge all die schönen Erlebnisse und Erfahrungen genommen hättest! Ja, womöglich müsstest du dich über die eine oder andere Runzel weniger ärgern, hätte ich mir mehr Schlaf gegönnt. Aber du bist halt keine zwanzig mehr – ich ja auch nicht – und du hast doch längst schon akzeptiert, dass die Zeiten von Babyhaut und Pfirsichpopo (oder andersrum? ) vorbei sind. Dafür weißt du hoffentlich immer noch, wie man feiert. Falls nicht, schau bzw. hör mal in deine alte Playliste. Na, ist da noch Schwung in den alten Hüften? Jetzt erinnerst du dich wieder an die coolen Partys, nicht wahr? Die sind doch jede Falte wert, das meiste sind ja eh Lachfältchen. Wobei das frühe Aufstehen unter der Woche schon auch seine Spuren hinterlässt. Ganz brav hüpfe ich mit dem ersten Weckerklingeln aus dem Bett, nix Schlummertaste. Und noch vor dem ersten Kaffee geht es auf die Matte, Krafttraining und Yoga. „Tiny Habits“ sollen mich zu einem besseren Menschen machen und ich soll ja nicht zu früh wieder alles hinschmeißen. Du, liebes zukünftiges Ich, wirst es mir angeblich danken. Aber mein heutiges Ich ist einfach nur hungrig und müde und möchte ein bisschen umsorgt und lieb gehabt werden. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen, wie ich mir hier im jetzt und heute den Arsch für dich aufreiße. Und bist auch ein bisschen stolz auf mich bzw. dich! Und ebenso bist du gefälligst ein bisschen nachsichtig, wenn ich nicht alles richtig gemacht haben sollte. Denn bei all der Vorsorge muss ich auch mal fünfe gerade sein lassen, das Leben genießen, einfach mal chillen. Das kannst du hoffentlich auch noch, du weißt schon, Gelassenheit und so... Und wehe, du bist so eine garstige, starsinnige und verbitterte Fuchtel geworden. Das war nicht der Deal! --- ### Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument > Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - Published: 2024-05-20 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Konsumopfer, Konsumpyramide, Minimalismus, Wegwerfgesellschaft Es war einmal ein kleines Kind mit einem noch kleineren Einkaufskorb. Von seinen Eltern bekam es einen Einkaufszettel, auf dem genau vermerkt war, was es einzukaufen hatte. Doch im Laden angekommen saß ein furchteinflößender Drache hinter der Kasse und stieß verärgert Rauch aus den Nüstern angesichts des lächerlich winzigen Einkaufs. Damit ließe sich der verfressene Drachennachwuchs bestimmt nicht durchfüttern. Und so schmiedete der Drache finstere Pläne – da muss sich doch was machen lassen, um die Verkaufsmenge zu steigern! Zukünftig solle die Ware in Behältnissen verpackt sein, die stets einen Teil für sich behielten und dabei gleichzeitig so riesig waren, dass nicht einmal der Drachennachwuchs den Inhalt innerhalb der Mindesthaltbarkeit hätte vertilgen können. So oder so ähnlich wird es mit Sicherheit abgelaufen sein, als sich zum ersten Mal jemand überlegt hat, wie wohl mehr Produkte an den Kunden gebracht werden könnten. Doch der vernunftbegabte Konsument lässt sich heute keine Märchen mehr erzählen. Ganz ohne Konsum geht es nicht, zumindest für einen Großteil der Menschen. Die wenigsten verfügen über Wissen und fruchtbares Land, um ihr Leben als autarke Selbstversorger zu bestreiten. Und so tauschen wir Wissen, Dienstleistungen/Arbeitskraft oder Waren gegen Geld und umgekehrt. Und Wissen ist Macht, denn mit dem Wissen um geplante Obsoleszenz und ihre Begleiterscheinungen können wir als mündige Kunden bewusste Konsumentscheidungen treffen. Vom bewussten Konsument zum konsumierenden Verbraucher Unsere Wirtschaft basiert auf Angebot und Nachfrage. Doch ist die Nachfrage zu gering, kann man mit dem besten Angebot nicht reich werden. Die geplante Obsoleszenz – die gezielte Gestaltung von Produkten mit begrenzter Lebensdauer – löst dieses Dilemma durch die Schaffung eines künstlichen Neubedarfsdort, wo der Bedarf eigentlich gestillt ist. Produkte werden so entwickelt, dass sie nach einer bestimmten Zeit ersetzt werden müssen. Dies hält den Konsum in Schwung und treibt die Wirtschaft voran. Unser Kaufverhalten wird von unzählig viele Faktoren einen mehr oder weniger stark beeinflusst. Dabei spielt der Grundbedarf nur eine geringfügige Rolle bei der Kaufentscheidung. Auch psychologische Bedürfnisse wie Anerkennung, Individualität, Selbstverwirklichung etc. fließen hier mit ein. Die Produkte sollen nicht nur funktional sein, sondern auch unser Selbstwertgefühl steigern, unsere Identität ausdrücken, unsere Stellung in der Gesellschaft repräsentieren oder als Statussymbole soziale Defizite kompensieren. Letzteres würden wir natürlich niemals offen zugeben! Bedürfnispyramide nach Maslow Für die meisten Menschen ist es wichtig, stets das neueste, aktuellste und beste Produkt zu besitzen. Die Industrie nutzt dies geschickt aus, indem sie Variationen und Nachfolgeprodukte auf den Markt bringt. Da diese oft auf Vorgängerprodukten basieren, fallen hohe Entwicklungskosten weg. Hat sich ein Produkt bereits beim Kunden etabliert, ist auch der Aufwand für die Vermarktung geringer als bei einer Neueinführung. Schon kleine Veränderungen wie ein neues Design oder eine neue Funktion können so den Verkauf erneut ankurbeln. Die Begriffe Konsumgesellschaft und Wegwerfgesellschaft sind bezeichnend für das Kaufverhalten. Produkte, die nicht dem neusten Stand der Technik entsprechen, Gebrauchsspuren aufweisen oder einfach kaputt sind, werden schlicht ersetzt – darüber denkt man nicht einmal mehr nach. Handelsübliche Produkte tendieren dazu, eine viel kürzere Lebensdauer bezüglich Verwendbarkeit und Serviceunterstützung zu haben als in der Vergangenheit. Ebenso ist die Reparatur ist oft teurer als die Neuanschaffung. Früher wurden Produkte mit Bedienungsanleitungen und Schaltplänen ausgeliefert. Heute ist das anders, selbst Fachgeschäfte können oft nicht mehr helfen. Wie das Recht auf Reparatur sich hier auswirkt, bleibt abzuwarten – das schauen wir uns in einem weiteren Beitrag mal in Ruhe an! Der aufgeklärte Kunde gegen die Wegwerfgesellschaft In den späten 50er begannen die Kunden erstmals, sich mit der von den Unternehmen geplanten Obsoleszenz zu beschäftigen und Fragen zu stellen. Der Verbraucherverbandin den USA führte an einer Auswahl von Produkten Tests durch und veröffentlichte die Ergebnisse in dem Magazin Consumer Reports. Der Verband setzt sich, ähnlich wie die Verbraucherzentrale oder Stiftung Warentest hierzulande, auch für den Verbraucherschutz ein und forderte gesetzliche Vorgaben. Mit der Einführung der Gewährleistung 20 Jahre später, gelang ein wichtiger Sieg über für die Verbraucher und ein Schritt gegen geplante Obsoleszenz. Nachfolgende Generationen von Verbrauchern widersetzen sich der Wegwerfmentalität und begegnen bestehenden Konsumgewohnheiten zunehmend kritisch. Dank moderner Medien wie dem Internet, stehen uns als Kunden heute eine Vielzahl an Informationen zur Verfügung. Produkte können leicht miteinander verglichen werden, wir Verbraucher kommunizieren untereinander. In Internetforen werden Konkurrenzprodukte bewertet und Erfahrungsberichte ausgetauscht. So ist man als Konsument nicht allein auf die Informationen der Unternehmen durch deren Werbung angewiesen. Man hat die Möglichkeit sich ein umfassendes Bild zu einem bestimmten Produkt zu machen sowie auch seine eigenen positiven wie negativen Erkenntnisse und Erfahrungen einer breiten Masse mitzuteilen. Viele Fachzeitschriften veröffentlichen mittlerweile mehr oder weniger unabhängige Testberichte zu aktuellen Produkten. Ebenso gibt es zahlreiche Vergleichs- oder Testberichtseiten im Internet – und nicht überall sind die Bewertungen nur gekauft. Das Verhalten des Verbrauchers hat großen Einfluss und entscheidet, ob teurere Produkte von höherer Qualität und Lebensdauer sich auf dem Markt behaupten können oder von billigen Alternativen verdrängt werden. Wir können wählen, ob wir umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen mit geringerem Ressourcenverbrauch oder preislich günstige Alternativen unterstützen. Durch konsumkritische Berichte sensibilisiert, spürt man schon ein deutliches Umdenken bei Verbrauchern wie Anbietern, was die Nachhaltigkeit von Produkten angeht. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein beeinflussen die Denkweise und das Handeln vieler Konsumenten. Auch mit dem bewussten Verzicht gegenüber den Angeboten der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft versuchen Verbraucher etwas zu bewirken. Heute ist ein gutes Gewissen für viele mehr wert und die Bereitschaft für gute Qualität mehr zu bezahlen wächst – was manch ein Anbieter wiederum als Verkaufsargument für sich entdeckt hat. Der Weg zum bewussten Verbraucher Indem wir uns informieren, vergleichen und bewusste Kaufentscheidungen treffen, können wir uns als mündige Kunden vor der Beeinflussung unseres Kaufverhaltens schützen. Um den Kreislauf aus Wegwerfen und Konsumieren zu durchbrechen, müssen wir uns bewusst machen, wie wir unsere Kaufentscheidungen treffen – und an welchen Stellen wir durch geplante Obsoleszenz zum Kaufen animiert werden sollen. Funktionelle Obsoleszenz: Ein bestehendes Produkt veraltet durch die Einführung eines neuen, dass seine Funktion (hoffentlich) besser erfüllt. Qualitative Obsoleszenz: Ein Produkt versagt oder verschleißt zu einem bestimmten, geplanten, für gewöhnlich nicht allzu weit entfernten Zeitpunkt. Psychologische Obsoleszenz: Ein Produkt, das qualitativ und in seiner Funktion noch einwandfrei ist, wird vom... --- ### Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten > Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - Published: 2024-05-13 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ehering, Finanzen, Heiraten, Hochzeit, Minimalismus, Sparen, Tiny Wedding Eigentlich weiß ich ja, dass neue Trends sich laufend an Absurdität übertrumpfen. Und dann bin ich doch wieder überrascht, was einem alles als der neueste, heißeste Scheiß verkauft werden soll. Jetzt also die Tiny Wedding, seit ein paar Jahren angeblich DER Trend unter den Hochzeitsfesten. Das eine Hochzeit teuer werden kann, ist jetzt keine weltbewegend neue Information. Wie teuer mache Hochzeitsfeiern sind, ist wiederum immer wieder staunenswert. Natürlich muss jeder selbst wissen, was ihm der große Tag wert ist und mit wie vielen oder wenigen Gästen er feiern will. Wer nicht so viel Geld ausgeben kann oder will, der spricht neuerdings nicht von einer kleinen oder bescheidenen Hochzeit. Nein, wer was auf sich hält, veranstaltet eine „Tiny Wedding“. Merke: Man muss die Dinge nur hübsch verpacken, Schleifchen drum und mit einem fancy Namen versehen – schon ist ein neuer Trend geboren. Ein pragmatisch denkender Mensch mag das Neue daran anzweifeln – mit solchen unkreativen Spielverderbern will doch aber keiner etwas zu tun haben. Ich hätte mich jetzt selbst auch nie als Vorreiter in Sachen Trends bezeichnet. Offensichtlich wusste ich aber schon vor vielen Jahren, was später mal in sein wird. Die Standesbeamtin ist an unseren nicht vorhandenen Wünschen schier verzweifelt und meinte am Ende nur resigniert, ihre Rede lasse sie sich von uns aber nicht nehmen. Wir konnten uns weder für Familienbuch noch für Ringe begeistern und haben mal eben alles gestrichen, was es für das A5-große Formular namens Heiratsurkunde nicht braucht. Dabei ging es nicht mal nur um die Kosten, wir brauchen das alles schlicht nicht. Ein Ehering hatte für mich immer was von einem Hundehalsband – damit man weiß, wo man hin gehört (ich weiß das auch so) und andere wissen, dass der Partner schon vergeben ist (der weiß das auch so). Was mir allerdings niemand verraten hat, in den Ehering kann man ja das Hochzeitsdatum eingravieren lassen. Diesen Spickzettel hätte ich ganz gut brauchen können, mit Jahreszahlen hab ich es nämlich so überhaupt nicht und schaue auf die Frage nach dem wie lange immer recht bedröppelt aus der Wäsche. Alles in allem war der halbstündige Termin mit einer Handvoll geladener Gäste ziemlich nett und die kurze Rede lustig und rührend. Der Schwiegerpapa hat ein paar ansehnliche Bilder geschossen, auch wenn irgendwer immer die Augen zu hat. Danach gab´s noch spontan einen Besuch im Café nebenan und den restlichen Tag haben wir dann ganz erschöpft von der vielen Aufregung auf dem Sofa verbracht. Ach ja, ein Hochzeits-Outfit gab´s natürlich auch – nicht. Ist ja nicht so, dass Frau von heute nicht genug schicke Sachen im Schrank hätte. Ihr seht, was eine Tiny Wedding angeht, kann mir kaum einer das Wasser reichen, da bin ich Profi. Neben dem unschlagbaren Kostenvorteil – wir haben tatsächlich nur ca. 100,- Euro für die Beurkundung gezahlt – hat so eine minimalistische Veranstaltung auch den Charme, dass diverse entfernte Verwandte dermaßen angepisst sind, dass man dann auch auf deren (Kinder) Hochzeiten nicht auftauchen muss. Da spart man sich wiederum neben dem Hochzeits-Gegengeschenk gleich noch das Kasperletheater, dass man sich ja viel zu selten sehe und es ja so schön sei, dass alle man wieder zusammen kämen und man das doch in Zukunft viel öfter machen solle.    Apropos Hochzeitsgeschenk, da gibt es sogar eine Art Knigge, welche Beträge als Geldgeschenk angebracht sind. In der Regel soll man ja soviel einzahlen (sorry, schenken), wie für die eigene Bewirtung ungefähr gerechnet werden kann. Und manch glückliches Paar rechnet fest mit solcherart Geldgeschenken, um die finanzielle Lücke wieder auszugleichen. Wer, wie wir, keine Gäste einlädt, darf also nicht damit rechnen, dass sich mit der Hochzeit ein warmer Geldregen einstellt. Neben den ziemlich pragmatischen, finanziellen Gründen für die Beurkundung der Lebensgemeinschaft haben wir im Nachhinein festgestellt, dass es sogar ganz unpragmatisch schön ist, verheiratet zu sein. So ohne den ganzen Romantik-Kram und indem wir die Erwartungshaltung aller völlig ignoriert haben, war´s viel mehr ein Fest für uns, das wir auch genießen konnten. Wer sich also gerade nach der hippesten Variante fürs anstehende Fest sucht, dem sei geraten, sämtliche Tiny-Trends und Erwartungen anderer gepflogen in den Wind zu schießen und so zu heiraten, wie man es zu einem selbst (und idealerweise zum eigenen Geldbeutel) passt! --- ### Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen > Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - Published: 2024-05-06 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Altkleider, Earth Overshoot Day, Fast Fashion, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Ressourcen, Rohstoffknappheit Geplante Obsoleszenz – was war das nochmal? Hier lang geht´s zum ersten Beitrag. Produkte mit künstlich verkürzter Lebensdauer sind schlecht für die Umwelt – welch überraschende Erkenntnis. Dass es auf einem endlichen Planeten kein unendliches Wachstum geben kann, ist ebenso wenig überraschend. Trotzdem scheinen viele diese unverrückbare Tatsache zu ignorieren. Immer höher, schneller, weiter dreht sich die Spirale aus Konsum und Entsorgung. Das dieses Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleibt, bekommen wir von Jahr zu Jahr mehr zu spüren. Dennoch gibt es Ignoranten, die von Klimawandel, Ressourcenknappheit und wachsende Müllbergen nichts wissen wollen. Gesunder Menschenverstand scheint ein sehr ungleich verteiltes Gut zu sein. Erschreckend ist auch die Geschwindigkeit, mit der die Entwicklung voran schreitet. Zu der Zeit, als ich mich für meine Hausarbeit mit dem Thema Geplante Obsoleszenz beschäftigt habe, war Fast Fashion zwar schon kein neuer Begriff mehr. Wenn man sich ein neues Kleidungsstück gekauft hat, hat das noch mehr als ein bis zwei Waschgänge überlebt. Heute sind wir ja quasi bei Einwegware, die gefälligst so schnell wie möglich durch eine neue Kollektion zu ersetzen ist. Fast Fashion Einkaufen finde ich generell eher lästig und wenn ich mich einmal in ein neues Kleidungsstück verliebt habe, dürfte das meinetwegen gerne bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag halten. Tun viele Sachen aber leider nicht und dann wird Einkaufen richtigunbefriedigend. Die Stoffe in den Läden weisen zunehmend mehr Ähnlichkeit mit einer Plastiktüte auf als mit natürlichen Materialien. Teure Marken sind sowieso kein Garant für hochwertige Kleidung. Im Gegenteil, oft wird in derselben Näherei fabriziert, der einzige Unterschied ist das Label auf der Markenjeans. Mir erschließt sich sowieso nicht, warum ich dafür zahlen sollte, als Litfaßsäule für ein Modelabel durch die Welt zu spazieren.   Was oft nicht bedacht wird, ist die Tatsache, dass die minderwertige Kleidung auch fürs Recycling ungeeignet ist – und über Kleiderspenden muss man da erst recht nicht sprechen. Oft landen die Kunststofffasern wenig nachhaltig auf dem Müll. Da hilft auch der Gang zum Altkleidercontainer nicht, um sich ein gutes Gewissen einzureden. Immerhin wird man da aber seinen ganzen Fast Fashion Müll auf einen Schlag los – falls der Container nicht (gerade mal wieder) am Überquellen ist, da auch noch anderen Fashion Victims auf dieselbe Entsorgungsidee gekommen sind. Da Mode zur Wegwerfware verkommen ist, übersteigt der Berg an Altkleidern den eigentlichen Bedarf – vieles von diesem Berg ist allerdings von so schlechter Qualität, dass es nicht einmal weiterverwendet werden kann und gehört eigentlich in den Restmüll. An dieser Stelle spare ich mir die weiteren Ausführungen und empfehle diesen sehr informativen Beitrag von Frau Hummel über die Auswirkungen von Fast Fashion: Frau Hummel bloggt: LASS MAL REDEN ÜBER... . . Wer lieber Videos statt Text möchte, wird hier bestimmt fündig: Die besten Dokus zum Thema Fast Fashion Höher, schneller, weiter Mit geplanter Obsoleszenz kann man auch abseits der Modeindustrie dazu beitragen, dass immer mehr konsumiert wird. Niedrige Preise für die Verbraucher und hohe Gewinne für die Unternehmen stehen selbstverständlich an vorderster Stelle. Doch der immer weiter steigende Verbrauch hat gravierende Nebenwirkungen auf unsere Umwelt. Die Rohstoffe müssen nicht nur angebaut/abgebaut/gefördert werden, sondern auch noch rund um den Globus in die Industrieländer transportiert werden. Und weil Arbeitskraft anderswo billiger ist, liegen die Produktionsstätten natürlich nicht da, wo die Produkte später auch verkauft werden sollen. Im Gegenteil, da werden einzelne Fertigungsschritte in Niedriglohnländer ausgelagert und die Teile dafür entsprechend fröhlich hin und her geschippert – ist immer noch billiger als eine hiesige Arbeitskraft. Die langen Transportwege sind nicht nur teuer, sie belasten auch die Umwelt. In vielen Ursprungsländern werden die Rohstoffe unter menschenunwürdigen Bedingungen und ohne Rücksicht auf die Natur abgebaut. Alle ach so stolzen Besitzer eines Elektroautos sollten sich mal anschauen, wo denn die Rohstoffe für die Batterie her kommen. Aber was red´ ich, das ist ja weit weg. Hauptsache vor der eigenen Haustüre ist die Natur intakt (oder man kann sich das zumindest einreden). Wohin mit dem Müll? Doch wohin mit all den Dingen, die wir durch schönere, bessere, neuere Dinge ersetzen? Der Großteil landet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf irgendeinem Müllberg. Wenn es gut läuft, kann zumindest ein Teil recycelt werden. Wenn es nicht so gut läuft, landet unser First-World-Abfall auf den majestätischen Smokey Mountains, im idyllischen Inselparadies auf Thilafushi oder (was allerdings eher unwahrscheinlich ist) im belebten Great Pacific Garbage Patch. Mit Beginn der Industrialisierung entstanden die ersten Deponien. Nach den Weltkriegen, als die Menschen zu immer mehr Wohlstand gelangten und sich auch Luxusgüter leisten konnten, standen die Industrieländer vor einem akuten Müllnotstand. Immer aufwändigere Verpackungen, Kunststoffflaschen, Blechdosen, Plastiktüten, ließen die Müllberge rapide ansteigen. Dies verdeutlicht sich an dem Beispiel eines durchschnittlichen Haushaltes der vor 150 Jahren mit etwa 150 Dingen auskam. Heute besitzt besagter Durchschnittshaushalt nun wesentlich mehr (vielleicht 10. 000? ) Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände, von Zahnseide über Haarfestiger, vom Kleiderschrank bis zur Heftzwecke. So produzierte ein Bundesbürger laut dem Statistischen Bundesamt im Schnitt unglaubliche 620 Kilogramm Haushaltsmüll im Jahr 2021 (im Originaltext hatte ich hier noch 453 Kilogramm stehen). Die geplante Obsoleszenz verursacht Berge von Müll, die in Entwicklungsländer wie z. B. Ghana in Afrika verschifft werden. Manch einer verdient sich eine goldene Nase damit, den Industrieländern Müll zu verkaufen und ihnen dann den Müll wieder gegen teures Geld abzunehmen... Die Mengen an Elektroschrott wie alten Computern und Fernsehgeräten, die containerweiße täglich in den Häfen der dritte Welt Länder ankommen, sind bedrückend. Zwar verbieten internationale Gesetze die Ausfuhr von Elektroschrott in diese Länder, diese werden jedoch umgangen, indem man den Schrott als Gebrauchtwaren deklariert. Auf diese juristisch fragwürdige Weise wird der Müll an den Zollbeamten vorbei geschleust. Örtliche Händler kaufen die noch funktionsfähigen Geräte auf, doch 80% des Elektroschrotts sind irreparabel, ganze Containerladungen landen auf illegalen Müllhalden. Hier durchwühlen Kinder und Jugendliche den Müll auf der Suche nach Altmetall, welches Schrotthändler dann dorthin verkaufen, wo neue Wachstumswirtschaften entstehen. Zurzeit sind die Hauptabnehmer China und Dubai. Rohstoffknappheit Fossile Rohstoffe sind nach wie vor eine entscheidende Basis für die bisherige Entwicklung der modernen Industrienationen. Sie sind die Grundlage zahlreicher Produkte, etwa in der Chemieindustrie und dienen ebenfalls als wichtige Energielieferanten. Bis vor ein... --- ### Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen > Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - Published: 2024-04-29 - Modified: 2024-04-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Obsoleszenz, Softwareobsoleszenz, Tubenquetscher, Verschleiß Nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte – es geht weiter mit dem schönen Thema „geplante Obsoleszenz“. Die versteckt sich nämlich gerne hinter einer ganzen Reihe unterschiedlicher Ausprägungen und Begrifflichkeiten. Allen gemein ist das Ziel, den Konsum anzukurbeln. Dabei bedienen sich manche Unternehmen allerdings völlig schambefreit hinsichtlich Nachhaltigkeit bedenklicher Methoden.   Allen, die den Einstieg verpasst haben, seien folgende vorangehenden Beiträge ans Herz gelegt: Geplante Obsoleszenz - leider nicht obsolet Geplante Obsoleszenz – historischer Exkurs Da findet ihr neben dem Einstig auch die Erklärung, warum manche Absätze so trocken klingen. Dozenten sind als Zielgruppe eher schwierig aber es geht ja nicht nur um den Unterhaltungswert sondern ausnahmsweise auch mal um Inhalte (zwinker, zwinker). Technische/ funktionelle Obsoleszenz Es ist naheliegend, dass sich die funktionelle Obsoleszenz auf die Nutzbarkeit eines Produktes bezieht. Durchneue Anforderungen wie etwa Komplementärprodukte wird der Nutzungsumfangvermindert. Das führt dann unter Umständen zur völligen Unbrauchbarkeit eines an sich funktionsfähigen Produktes. Vor allem in der Computerbranche begegnet man dieser Form der Obsoleszenz häufig, der Klassiker sind Anforderungen neuer Softwareprodukte an bestimmte Versionen eines Betriebssystems. Als Konsequenz reagieren die Konsumenten meist verunsichert und überspringen eine oder mehrere Versionen (wobei das bei bestimmten Versionen eines ganz bekannten Betriebssystem sicher nicht der einzige Grund war). Und wir erinnern uns natürlich an die Pulsuhr, die dank eingestellter Bereitstellung der Schnittstelle ein Fall für die vorzeitige Verschrottung wurde. In solchen speziellen Fällen spricht man auch von Softwareobsoleszenz, bei denen ein voll technisch einwandfreie Gerät aufgrund von Software nicht mehr nutzbar sind. Cloud-Services, Sicherheits- und Funktionsupdates und Fehlerbeseitigung sind solche softwareabhängigen Produkte permanenten Änderungen unterworfen. Zusätzlich dazu wird auch das Zusammenspiel zwischen Geräten immer komplexer und die Abhängigkeit höher. Wenn beispielsweise Licht und Heizung nur noch über ein Smartphone gesteuert werden können „Mangelnde Interoperabilität (funktionelles Zusammenwirken unterschiedlicher Systeme) und Kompatibilität, insbesondere zwischen verschiedenen Produktgenerationen und Standards, bilden ein besonders hohes Risiko für softwarebedingte Obsoleszenz von Hardware. Das bedeutet für Nutzer, dass Nutzungskomfort und -dauer des erworbenen Produkts unabhängig des eigenen Einflusses beschränkt werden können. “ – Quelle Umweltbundesamt Wer sich heute eine beispielsweise eine Bildbearbeitungs-Software anschaffen möchte, erwirbt meist nur noch temporäre Lizenzrechte. Damit der Kunde immer in den Genuss der aktuellen Version und von technischem Support kommt – ob er will, oder eben nicht. Falls sich also jemand über die ungefilterten Beitragsbilder wundert, hier läuft noch eine uralte Photoshop Version. Einfach aus Prinzip und tatsächlich noch von CD mit aufgedrucktem Lizenz-Key. Die vielen Warnmeldungen während der Installation über potenzielle Inkompatibilitäten habe ich gekonnt ignoriert. Psychische Obsoleszenz Mein Haus, mein Auto, mein Boot – gerne machen wir uns über vermeintliche Konsumopfer lustig, die vor allem aus Imagegründen stehts dem neusten Trend hinterherjagen. Dabei sind diese braven und vorbildlichen Konsumenten doch so wichtig für unsere Wirtschaft, richten sie sich doch stets nach der aktuellen Mode. Aber mal im Ernst, da steckt tatsächlich System dahinter. Die psychische Obsoleszenz baut gezielt auf dem Verlangen der Konsumenten nachneuen, vor allem optisch einwandfreien Produkten auf. Ein geeignetes Design bewirkt, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, beispielsweise weil Handschweiß und Staub in Rillen gut haften, sich aber nur schwer wieder entfernen lassen. Und durch die gezielte Verwendung minderwertiger Materialien kann die Abnutzung noch besser geplantwerden. Aber auch durch technische Entwicklungen wie z. B. die Abkehr von der Analog- zur Digitalfotografie, können dazu führen, dass bestimmte Produkte als veraltet wahrgenommen werden. Oft genügt es aber, dass das Design einfach als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird und dadurch ein Produkt an Popularität verliert. Dann kann die psychische Obsoleszenz dazu führen, dass das Bedürfnis entsteht, ein neues Produkt zu kaufen, obwohl das alte noch uneingeschränkt nutzbar wäre. Design und Vermarktung sind also probate Mittel, künstliche Obsoleszenz herbeizuführen. Geplanter Mehrverbrauch Wer kennt ihn, den Tubenquetscher? Für alle Sparfüchse presst diese nette Erfindung auch den letzten Rest Zahncreme aus der Tube. Das geht aber mit ein bisschen Kraft und Geschickt auch ohne zusätzliches Gimmik. Vielen Verpackungen ist aber nur mit Hammer und Meisel beizukommen. Denn was soll man auch anderes tun bei Produkten, die keinem Verschleiß unterliegen, als den Absatz durch künstliche Erhöhung des Verbrauches anzukurbeln? ! Tuben und Flaschen, die sich nicht vollständig entleeren lassen, sind die eine Variante. Bei der anderen wird ein entsprechender Mehrverbrauch durchentsprechend gestaltete Produktverpackungen wie etwa zu große Öffnungen oderüberhöhte Dosierungsanleitungen verursacht. Bei Fahrzeugen wird der Mehrverbrauch einfach über den frühzeitige Austausch von Teilen bei derInspektion provoziert, da diese dann nicht bis zum endgültigenVerschleiß genutzt werden. Wehe, der fahrbare Untersatz ist nicht brav scheckheftgepflegt. Das war´s dann mit der Garantie... Im Gegensatz zur Tubenpresse, die hier danke Muskelkraft überflüssig ist, nutze ich tatsächlich ein Utensil aus dem Federmäppchen im Bad. Frau hat da ja auch schöne Malstifte und die hab ich am liebsten im Glas stehen. Die werden aber mit der Zeit immer kürzer, und die Stummel eignen sich dann nicht mehr, um aufrecht im Glas zu stehen. Die Stiftverlängerung, die eigentlich für Bleistiftstummel gedacht ist, funktioniert auch super bei Kajal und Co. und ich kann die Produkte fast bis zum allerletzten Zentimeter aufbrauchen. Indirekter Verschleiß Hier geht man besonders perfide vor, denn es geht darum, dass der Verschleiß des einen Bauteils durch den gezielten Einsatz eines anderen Bauteils voran getrieben wird. Bei elektronischen Bauteilen kann das durch indirekte Einflüsse z. B. durch die Temperatur verursacht werden. Normalerweise wird dem durch Über- und Untertemperaturabschaltung mittels Software und/oder passender Hardwarebauteile vorgebeugt. Es liegt nur leider nicht im Interesse mancher Hersteller, möglichst langlebige Produkte herzustellen. Und ein schlechterer Regler, durch den die Batterie schneller unbrauchbar wird, ist dazu noch günstiger im Einkauf – Win-Win, allerdings nicht für Kunde und Umwelt. Geplante Systemvariationen Die Strategie, Produktinnovationen mit eigenständigen Zubehörvariantenauszustatten, führt dazu, dass bisherige Komponenten mit neu entwickelten Gerätennicht mehr kompatibel sind. Infolgedessen ist der Verbraucher gezwungen, dasgesamte System zu ersetzen, auch wenn er nur die neuen Komponenten nutzenmöchte. Ebenso dient die Entwicklung eigener Schnittstellen zwischen denKomponenten eines Herstellers dazu, dass der Verbraucher nicht nur einzelneKomponenten, sondern immer nur das gesamte System nutzen kann. Dies hat auchden praktischen Nebeneffekt der Kundenbindung, da man nicht frei zwischen denKomponenten wechseln kann, hat man sich einmal für einen... --- ### Inventur – jetzt doch! > Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - Published: 2024-04-22 - Modified: 2024-04-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Capsule Wardrobe, Inventur, Kleiderschrank, Kleiderschrankinventur, Minimalismus Bis jetzt habe ich mich immer gegen eine Inventur meines Kleiderschrankes gesträubt, bzw. es war mir schlichtweg egal. Solange der Platz in den Fächern ausreicht und man nicht über lang verschollene Schrankleichen stolpert, besteht ja kein akuter Handlungsbedarf. Doch Tina hat gezählt und so war ich dann doch neugierig. Und es hat sich angeboten – die gesamte Wäsche befindet sich gerade im Schrank, auf der Wäscheleine und an mir. Und es regnet. Also hab ich die Gunst der Stunde, bzw. des leeren Wäschekorbes genutzt und rigoros alles – also wirklich alles – durchgezählt. Erst im Kopf und dann nochmal direkt. Warum alles? Weil mir das zu kompliziert ist mit den Ausnahmen. Was, wenn ich das T-Shirt zum Sport trage? ! Oder dasselbe Shirt in Ermangelung von Nachtwäsche als Schlafanzugersatz im Bett, weil ich als Übernachtungsgast bei Freunden nicht so gerne als Flitzer rumrenne? ! Einzige „Regel“: was paarweise kommt, wird paarweise gezählt. Ich bin kein großer Fan von genauen Listen über Schrankinhalt und solange ich weiß, was drin ist, halte ich das für Beschäftigungstherapie – was es in Anbetracht des bescheidenen Wetters ja auch ein bisschen war. Da ich aber (mal wieder) über einen Beitrag gestolpert bin, in dem die Vorteile einer Capsule Wardrobe über den Klee gelobt wurden, wollte ich mir auch mal ein Bild machen. Realitätscheck sozusagen. Erstaunlicherweise habe ich ganz schön viel zum rein kuscheln und das ist erstaunlicherweise auch ganz schon viel in Verwendung.   Deswegen gibt’s eine eigene Kategorie für Homewear, die hier so kreativ benamte Kleidungsstücke wie Kuschelhose, Kuschelsocken und Kuschelpulli unter sich vereint. Die Tabelle von Ines Meyrose ist ein idealer Einstiegspunkt. Ich hab sie ein bisschen auf links gedreht und farblich an meinen Schrankinhalt angepasst, Ines möge mir verzeihen. Am Ende ist halt jeder Kleiderschrank ein bisschen anders. Wenig überraschend ist für mich die Menge der Ohrringe. Die Creolen bleiben Tag und Nacht drin, manchmal wechsle ich zwischen der schlichten und der verzierten Variante. Die Ohrringe nehme ich daher auch gar nicht mehr als Schmuck war, ebenso wie die Armbanduhr, die ich, außer beim Duschen, immer Handgelenk trage. Minimalistisch ist auf jeden Fall die Farbauswahl, beim Rest würde ich mich eher als durchschnittlich einordnen. Definitiv fehlt es mir an nichts! Bei Socken hätte ich mehr erwartet und bei T-Shirts mehr erhofft. Andererseits kann dank weniger T-Shirts auch der Wäscheberg gar nicht erst allzu groß werden. Selbst wenn man noch so wenig Lust zum Waschen hat, braucht man ja hin und wieder frischen Nachschub und zu zweit bekommen wir die Maschine auch immer gut voll.   Laut dieser Definition einer Capsule Wardrobe umfasst diese 37 Kleidungsstücke pro Quartal. Wer sich das ausgedacht hat, hat die Rechnung meiner Meinung nach ohne den April (und sonstiges Übergangswetter) gemacht. Gerade, wenn sich sommerliche Tage mit Schneegraupel und Temperaturstürzen abwechseln, bin ich froh, wenn ich ungehinderten Zugriff auf meine gesamte Garderobe habe. Bei warmen Frühlingstagen sitzt man ja gerne mal länger im Garten, war ja lange nicht drin. Doch sobald die Sonne Feierabend hat, wird es kalt und wird man zwar kurz für den griffbereiten Daunenmantel belächelt – und kurz darauf beneidet. Ebenso gab es nicht wenige (und zukünftig wahrscheinlich noch mehr) Weihnachten mit allerschönstem T-Shirt-Wetter. Warum also alle T-Shirts in eine Kiste packen? ! Außerdem braucht man die ja ggf. auch mal für sportliche Aktivitäten. Mein Lieblingsmitbewohner wünscht sich zwar, dass ich meine Wintersachen einmotte und hat dafür auch extra Aufbewahrungsmöglichkeiten organisiert. Ich ignoriere diesen Wunsch allerdings geflissentlich. Solange ich alles in den für mich reservierten Schrankfächern unterbekomme, hat er kein Mitspracherecht. Nur Daunenmantel und Anorak werden im Hochsommer Platz auf der Stange machen. Wahrscheinlich aber nur solange, bis ich ihm an einem weniger lauen Sommerabend auf der Terrasse frierend und bibbernd die Ohren voll heule – wobei er dann sicher wieder den liebevollen Pragmatiker raushängen lässt, und mir einfach eine Decke holt... Mal abgesehen von unvorhersehbaren Wetterkapriolen lassen sich viele Kleidungsstücke auch wunderbar außerhalb ihrer gewöhnlichen Nutzung wunderbar kombinieren. Die leichte Sommerbluse unter dem dicken Winterpulli gibt nicht nur zusätzlich warm sondern pimpt diesen auch optisch, wenn Kragen und Ärmel hervorschauen. Ebenso kann ich besagten Winterpulli auch statt  Übergangsjacke nutzen. Und ob man jetzt einen Rock oder ein Sommerkleid dazu kombiniert hat, kann ein Außenstehender sowieso nicht wissen. Ganz nach dem Motto „mehr Auswahl, weniger Langeweile“. Hauptsache, man selbst fühlt sich wohl! Meinetwegen kann jeder seinen Schrank saisonal umräumen und kapseln, so viel er mag. Ich derweil genieße es, lediglich den Stapel mit den warmen Pullis im Sommer etwas weiter nach hinten zu schieben und ansonsten keinen Aufwand mit dem Schrankinhalt zu haben. Über die perfekte Anzahl an Kleidungsstücken kann man streiten – muss man aber nicht! --- ### DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter > Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - Published: 2024-04-15 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Anfänger, DIY, Leicht, Selber machen, Vokuhila, Zeitschriftenhalter, Zeitschriftenständer, ZEitungshalter, Zeitungsständer Ich mag ja aufgeräumte und freie Flächen mit nur ganz wenig Deko. In meiner Leseecke kann das aber schon mal ausarten. Oft lese ich parallel zu einem Fachbuch oder einem Ratgeber einen Roman, da für ersteres nicht immer ausreichend Energie und Aufmerksamkeit übrig ist. Da kann ich mich bei einem noch so interessanten Thema am Ende eines langen Tages manchmal einfach nicht mehr konzentrieren aber in einen fesselnden Krimi taucht es sich leichter ein. Dann gibt es auch Tage, an denen ich nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung habe und am liebsten in einer Zeitschrift blättere. Die gibt es hier nur selten und daher kommt nicht mal ein richtig ansehnlicher Stapel zustande. Und damit es dann so richtig chaotisch ausschaut, liegt auch noch ein Notizblock zwischen all dem Lesematerial, manches muss ich einfach schriftlich verarbeiten oder festhalten. Der Stapel neben dem Lesesessel lädt zwar dazu ein, sich direkt niederzulassen und nach Belieben zu Schmökern. Aber er stört mich bzw. meinen Blick, der den Gedanken ungehindert durch den Raum und zum Fenster raus folgen will. Aber dafür hat irgendein findiger Designer irgendwann mal den Zeitschriftenständer erfunden. Dann hätte ich einen kleinen Bücherstapel und im Ständer daneben den Rest übersichtlich und doch griffbereit verstaut. Als braver Konsument befrage ich in solchen Fällen natürlich perfekt konditioniert erst mal das Netz, genauer gesagt den großen „global agierenden Onlineversandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette“ (Zitat Wiki). Gucken kann man ja, kaufen muss man nicht. Aber jetzt weiß ich, was ich nicht will und was das, was ich nicht will, kosten würde. Mit diesem weltbewegenden Erkenntnissen und kreativem Bewegungsdrang bin ich dann mal kurz im Kopf den Bestand im Keller durchgegangen. Da war noch ein Rest eines Bretts, das geradezu nach einer neuen Lebensaufgabe gerufen hat. Damit aus dem kleinen Miniprojekt keine Denksportaufgabe wird, hab ich mich kurzerhand am abgelenkten Mann vorbeigeschlichen und mal eben per Augenmaß zurecht gesägt, was mir sinnig und passend erschien. Wahrscheinlich ging das sogar schneller, als wenn ich versucht hätte, ihm meinen Plan zu erläutern. Hab mir allerdings im Nachgang einen Rüffel eingefangen, weil ich ohne Bescheid zu geben, mit der Kreissäge hantiert habe. Ist ja lieb, dass er sich sorgt. Allerdings war das Chaos, das ich mit der Farbe angestellt habe, besorgniserregender. Da hab ich dann auch lieber keine Beweisfotos geschossen... Mit ein paar alten Winkeln, die glaub noch von unserem alten Bett stammen und ein paar bunt zusammen gemischten Rest-Schrauben war in Nullkommanix ein Zeitschriftenhalter zusammengeschraubt, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Ein bisschen (viel, ganz viel) schwarze Wandfarbe, die wir glücklicherweise ebenfalls noch auf Lager haben, hat das Ganze schick aufgehübscht. Sogar passende Filzgleiter habe ich noch gefunden. Für alle, die das Ganze nachbauen wollen, hier mal die Anleitung - eher als Anregung zu verstehen. Vielleicht habt ihr ja auch noch ein Restebrett übrig. Die Abmessungen kann man ja beliebig anpassen. Ich hab ein 18 mm Brett aus Pressspan verwendet. Das wurde erst mal auf die passende einheitliche Breite von 275 mm gesägt. Danach wurde dieses Maß wiederum in drei Bretter unterteilt, die Vorderseite ist kürzer, als die Rückseite - also Vokuhila. Und die Bodenplatte ist mit Winkeln dazwischen geschraubt, so hat man eine glatte Front ohne Schrauben oder Fugen. Zutaten: 1 Brett 4 kleine Winkel mit passenden Schrauben Filzgleiter Farbe Zuschnitt: Zusammenbau: Die ausgesägten Bretter werden dann einfach mit den Winkeln verschraubt. Da muss man lediglich drauf achten, dass man erst die seitlichen Schrauben eindreht (Bodenabstand beachten) sonst kommt man da später nicht mehr dran. Alles in allem kein Hexenwerk! Und dann kann man sich auch schon mit der Farbe austoben. Wenn die dann trocken ist, kommen nur noch die Filzgleiter dran und schon ist der Zeitungsständer einsatzbereit. Kosten im Onlinehandel ab 20 €, nach oben wie immer offen. In "schön" aber definitiv teurer und dann kann man sich immer noch über „schön“ streiten. Marke Eigenbau hat mich keinen Cent gekostet, hat Spaß beim Werkeln gemacht und macht auch immer noch Spaß beim Anschauen. Und die Leseecke ist damit auch gleich noch ein ganzes Stück gemütlicher geworden. --- ### Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs > Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - Published: 2024-04-08 - Modified: 2024-03-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Bulb Cam, Centennial Bulb, Erstes Obsoleszenzopfer, ewige Glühlampe, Feuerwache, geplante Obsoleszenz, Glühbirne, Glühlampe, Glühlampenkartell, Livermore, Minimalismus, Obsoleszenz, Phoebuskartell Heute betreiben wir mal ein bisschen Ahnenforschung. Was man unter geplanter Obsoleszenz versteht, haben wir uns ja schon hier angeschaut. Ich erinnere mich, wie überrascht ich war als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt habe. Geplante Obsoleszenz ist keinesfalls eine neumodische Erscheinung, sondern ein richtiger historischer Wirtschaftskrimi. Und zwar samt Opfer (die Glühbirne) und Täter (das Kartell).   Centennial Bulb Wir starten mit der Entstehungsgeschichten im Jahre 1901 in der Feuerwache von Livermore in Kalifornien. Denn seit diesem Jahr brennt dort ein und dieselbe Glühlampe. Sie stammt aus einer Zeit, als die Industrie noch nicht mit der geplanten Verkürzung ihrer Produkte spielte. Mit der Gründung des Phoebuskartells Weihnachten 1924 in Genf änderte sich dies jedoch schlagartig. Wenn Glühlampen lange brennen, ist das für die produzierenden Unternehmen ein ökonomischer Nachteil. Vertreter großer Leuchtmittel-Hersteller einigten sich daher darauf, die maximale Brenndauer einer Glühlampe unter Laborbedingungen auf unter 1000 Stunden zu begrenzen. Zu den Mitgliedern des Glühlampenkartells zählten unteranderem General Electric, Osram und Philips. Kurios: China trat dem Kartell nie bei, eine chinesische Glühlampe brennt durchschnittlich immerhin 5000 Stunden. Innerhalb dieses ersten weltweiten Kartells wurde die Herstellung rigoros überwacht und Verstöße mit empfindlich hohen Strafen geahndet. Das war beispielsweise der Fall, wenn die Reduzierung der Brenndauer unter 1500 Stunden nicht erreicht wurde. In nur zwei Jahren sank die durchschnittliche Lebensdauer der Glühlampen von 2500 auf unter 1500 Stunden. Ebenso wurden in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche langlebige Glühlampenpatente systematisch unterdrückt und Konkurrenten, die qualitativ hochwertigere Lampen herstellten, vom Markt verdrängt. Dutzende von Erfindern meldeten damals neue Patente an, darunter eines für eine Glühlampe die 100 000 Stunden brannte. Keine davon kam je auf den Markt. Damit ist die Glühlampe das erste offizielle Produkt, das der geplanten Obsoleszenz zum Opfer fiel. Das Phoebuskartell bestand bis 1941 und wurde dann verboten. Manche behaupten, es existiere bis heute. Lampenhersteller streiten dies allerdings ab und berufen sich auf die Qualitätsnorm IEC 60. 064. Diese sieht vor, dass Glühlampen mindestens1000 Stunden brennen sollten. Auch würde bei einer Erhöhung der Lebensdauer die Lichtausbeute sinken, was in Fachkreisen kontrovers diskutiert wird. Ebenso wird im Übrigen auch die Existenz des Glühlampenkartells in Frage gestellt und manche Quellen bezeichnen die geplante Obsoleszenz als modernes Wirtschaftsmärchen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen und der Fortschritt der Technik hinsichtlich Glühlampen und deren Licht/Wärme-Abgabe ist unbestritten. Centennial Bulb – Die „ewige Glühlampe“ in der Feuerwache von Livermore, als ich die Hausarbeit geschrieben habe (1. Foto) und heute (2. und 3. Foto) Die erwähnte Glühbirne brennt übrigens bis zum heutigen Tag und kann unter Livermore's Centennial Light Live Cam beobachtet werden (die "Bulb Cam" funktioniert leider nicht mit allen Browsern, ich habe Firefox dafür verwendet) wo sie ironischer Weise bereits zwei Webcams überlebt hat. Ex-US-Präsident George W. Bush schickte ihr sogar eine Karte zu ihrem 100. Geburtstag. Bernard London “Ending the Depression Through Planned Obsoleszenz” war die erste Publikation zu dieser Konzept. Um die Weltwirtschaftskrise von 1928 bis 1931, auch bekannt als große Depression, zu beenden, schlug Herr London vor, alle Produkte mit einem Verfallsdatum zu versehen. Nach Ablauf dieses Datums sollten die Produkte amtlich als tot gelten und der Verbraucher hätte sie dann bei einer für ihre Zerstörung zuständigen Behörde abzuliefern. Einen Artikel über das Verfallsdatum hinaus zu behalten, sollte strafbar sein. Durch das erzwungene Verfallsdatum sollten die Menschen zum Konsum angeregt werden. Infolgedessen würde die Wirtschaft wiederbelebt und neue Arbeitsplätze würden entstehen. Der Vorschlag der gesetzlich geplanten Obsoleszenz wurde jedoch nie Realität. Zumindest reichlich Aufmerksamkeit hat der Autor durch seinen provokativen Text bekommen. Blechliesel Die geplante Obsoleszenz ist zur gleichen Zeit entstanden, wie die Massenproduktion und die Konsumgesellschaft. Produkte mit einer kürzeren Lebensdauer sind Teil eines ganzen Systems, das mit der industriellen Revolution einherging. Dank der Massenproduktion konnten Waren günstiger produziert werden und die Preise für den Verbraucher fielen. Doch war man sich bewusst, dass das Bedürfnis nach neuen Produkten endlich sein könnte. Die Hersteller suchten nacherfolgversprechenden Möglichkeiten, einem Ende des Kaufrausches vorzubeugen. Henry Ford, der Pionier der Fließbandproduktion, sah sich ebenfalls mit dieser Thematik konfrontiert. Seine Absicht war es, ein für den Durchschnittsverbrauchererschwingliches Auto zu produzieren. Der als zuverlässiges und langlebiges Einheitsmodell, in großen Stückzahlen hergestellte Fort T war ein durchschlagender Erfolg. Zwischenzeitlich war jedes zweite Auto, das vom Band lief, ein Ford T, auch bekannt als Tin Lizzy (dt. etwa Blechliesel). You can have it in any color as long as it's black. Henry Ford Durch die Fließbandproduktion konnte der Verkaufspreis damals von 850 $ auf 370 $ herabgesetzt werden. Um mit Ford mitzuhalten, entwickelte die Konkurrenz von General Motors eine völlig neue Strategie. Statt wie Ford ein Auto zu bauen, das robust und zuverlässig war, setzte man bei GM auf schickes Design und niedrigere Verkaufspreise. Der Plan ging auf, man erkannte, dass es ausreichte, Ford hinsichtlich des Designs zu übertreffen. So entwickelte GM das Konzept der Jahresmodelle mit wechselnden Formen, Farben und Größen. Der Verbraucher sollte dazu animiert werden, alle drei Jahre ein neues Auto zu kaufen. Bald empfanden die Konsumenten das Model Ford T als veraltet und überholt, 1927 wurde es vom Markt genommen. Ford wiederum übernahm die Strategie von GM und stelle ebenfalls jedes Jahr neue Modelle vor. In vielen Quellen wird eine bekannte Werbezeitschrift, die „Printers´ Ink“, aus dem Jahre 1928 mit folgenden Worten zitiert: “Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft“. Heute wird schon bei der Entwicklung von Produkten – sei es Hard- oder Software – das (un)natürliche Ableben mit eingeplant. Das nennt sich dann Produktlebenszyklus und da gehören eben auch Themen wie Haltbarkeit, Garantie, Nutzungsdauer, Reparatur und Recycling dazu. Brooks Stevens In den 50er Jahren wurde die Idee der geplanten Obsoleszenz in abgewandelter Form von dem Designer Brooks Stevens wieder aufgegriffen. Die Verbraucher sollten durch die geplante Obsoleszenz nicht zum Konsum genötigt, sondern verführt werden. Design und Marketing sollten beim Kunden das ständige Verlangen nach Neuem wecken, ganz im Gegensatz zu dem früheren Ansatz beste Produkte mit langer Haltbarkeit zu schaffen. Stevens wurde zum Apostel der geplanten Obsoleszenz. Er verstand darunter allerdings mehr, im Verbraucher das Verlangen nach etwas Neuem,... --- ### [K]eine Perle > Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - Published: 2024-04-01 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Haushalt, Haushaltshilfe, Kosten, Ordnung, Perle, Putzen, Putzfrau, Putzhilfe, Putzmann, Reinigungskraft „Warum habt ihr denn keine Putze? “ – Diese Frage habe ich mir tatsächlich schon anhören dürfen. Beide in Vollzeit berufstätig und mit Garten und Sport eigentlich schon genug ausgelastet. Dass ich nebenher auch noch stundenlang Texte verfasse, wissen die wenigsten.   Nicht, dass ich ein Geheimnis draus mache, aber es interessiert einfach keinen aus unserem direkten Umfeld, Deine Luxusprobleme will ich haben, mag sich der eine oder andere jetzt denken. Ich putze trotzdem selber, bzw. wir, denn der Mann putzt mit. Erstaunlicherweise scheint das bei manchen Menschen aber nicht mehr selbstverständlich zu sein. Die Gründe mögen unterschiedlich sein. Der eine putzt so ungern, dass er lieber mehr arbeitet, um jemand anderen dafür zu bezahlen. Andere schaffen es schlichtweg neben Vollzeitjob und Familie nicht mehr. Und wieder andere sind sich einfach zu fein dafür. Wie steht man selbst dazu, jemand anderen, fremden zu sich ins Haus zu lassen? Es erfordert ja auch eine Portion Vertrauen, wenn man nicht die ganze Zeit daneben stehen möchte. Und das wiederum wäre nun wirklich seltsam. Eine richtig gute, vertrauensvolle Putzhilfe wird ja auch liebevoll als Perle tituliert, wohl wegen ihres Seltenheitswerts. Den eingangs verwendeten Begriff „Putze“ würde ich selbst so ehrlichgesagt nicht verwenden, da ich ihn als abwertend empfinde. Die klassische Putzfrau mag in vielen Köpfen noch als Frau, vornehmlich mit Kittelschürze besetzt sein. Warum man nicht auch vom Putzmann spricht, fragt man sich spätestens, wenn einen ebendieser mit dem Staubsauger in den Feierabend drängelt. Den Kollegen, der im Büro dafür sorgt, dass alles blitzt und blinkt, darf ich allerdingt nicht einfach in den Kofferraum packen – nennt sich wohl Freiheitsberaubung und ist strafbar. Und ich fürchte, der Ehemann würde auch ein bisschen komisch gucken. Es bleibt also beim selber Putzen – die Frühlingssonne zeigt unerbittlich auf, was die winterliche Dunkelheit unter einem Mantel des Schweigens verborgen hat. Immerhin bin ich nicht alleine mit ohne anstehendem  Frühjahrsputz. Frau Hummel hat hier schon drüber geschrieben. Da saß ich schon an diesem (noch halben) Text und dachte nur „das passt ja“. Das es mich aber putztechnisch in den Fingern gejuckt hätte, wäre jetzt eiskalt gelogen. Da tipp ich lieber und ignoriere gekonnt (ja, ja, Übung macht den Meister) sämtliche Haushaltstätigkeiten. Eine professionelle Reinigungskraft würde hier wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Aber hygienisch rein muss es für mich nicht sein, hier leben schließlich Menschen. Das Zuhause ist weder Krankenhaus noch Museum. Also hygienisch ist schon mal nichts, dafür sauber genug für uns und Gäste lassen wir auch spontan eintreten. Bakterien, Kleinstlebewesen und Co. gibt’s bestimmt haufenweise, das will ich gar nicht so genau wissen. Und dieses übertriebene Getue mit Desinfektionsmitteln halte ich eh für ein modisches Unding, weder notwendig noch gesund. In und auf uns leben unzählige Mikroorganismen, die wir zum Leben brauchen. Ebenso hängt unsere Haut an ihrem natürlichen Schutzmantel. Allzu aggressive Reinigungsmittel sind da kontraproduktiv. Die Umwelt findet es auch nicht so prickelnd, was letztendlich so alles im Abfluss landet. Weniger ist mehr – wie bei so vielen Dingen auch beim Umgang mit Saubermachern. Manchem wäre das hier sicher nicht reinlich genug, dafür haben wir spitzenmäßige Abwehrkräfte. Und so schlimm kann es nicht sein, Gäste fühlen sich (angeblich und nach eigenen Aussagen) wohl und bewundern immer unsere Ordnung. Es gibt allerdings eine riesige Schwachstelle, die einfach nicht schönzureden sind. Bei unseren Fenstern könnte man meinen, dass wir übertrieben viel Wert auf unsere Privatsphäre legen. Die könnten wir wirklich häufiger putzen. Wir dachten allerdings, dass nochmal eine größere Ladung Dreck anfällt und haben es daher immer aufgeschoben. Der Dreck kommt noch, allerdings kommen die dazugehörigen Handwerker viel später, als erwartet. Doch wie gesagt, auch wenn es manchmal dauert, wir putzen lieber selbst. Nicht, weil wir das so unglaublich gerne tun, sondern weil wir 1. schlichtweg niemand Fremden im Haus haben wollen und 2. viel zu geizig sind. Denn wenn ich jemand anderem eine Arbeit übertragen würde, dann unbedingt zu fairen Bedingungen und da gehört ein anständiges Entgelt definitiv dazu. Sich zu freuen, weil man einen Blöden gefunden hat, der die eigene Bude zum Spottpreis zum Glänzen bringt und dazu womöglich noch ohne die erforderliche Versicherung, sagt viel über einen selbst aus. Manch einer kritisiert auch, dass es nicht in Ordnung sei, andere den eigenen Dreck wegputzen zu lassen. Dieselben Menschen gehen trotzdem nicht in die Restaurantküche, um ihr Geschirr selbst zu spülen. Und dann gibt es noch Menschen, die in Klärwerken arbeiten und sich dort um unser aller Dreck kümmern – die sind btw auch keine Fans von Aggro-Reinigern. Wer also Menschen, die sich das Putzen abnehmen lassen, vorwirft, dass sie sich zu fein für den eigenen Dreck wären, müsste sich (wie so oft) die Hintergründe und Umstände ansehen. Oft ist es auch einfach der Neid, der da ganz unverhohlen mitschwingt. Ich könnte auf so manche Tätigkeit im Haushalt auch liebend gerne verzichten und bin schon manchmal ein bisschen eifersüchtig, auf eine Freundin, die sich entsprechende Hilfe ins Haus geholt hat. Auf den Stress mit zwei Kindern zusätzlich zum Haushalt und Job kann ich allerdings gut verzichten. Doch Hilfe naht! Science-Fiction-Filme machen es vor, da putzt, scheuert und bohnert der intelligente Roboter. Was leider im Großen noch Zukunftsvision ist, übt sich zumindest im Kleinen schon an den ersten meist noch wackeligen Schritten. Elektrifizierte Putzhilfen aller Art sollen ganz automatisch für saubere Böden, reine Teppiche und streifenfreie Fenster sorgen. Ich bin noch kritisch doch auch das Automobil hatte damals seine Skeptiker. Die flammenden Loblieder bezüglich Staubsaugerroboter häufen sich. Vielleicht können die bodennahen Ufos ja sogar was. Und irgendwann wissen wir Menschen nicht mal mehr, wie man so einen ganz altmodischen Besen bedient. Ich bleibe begeisterter Anwender dieser einfachen historischen Putzutensilien. Der Mann bestand auf einen Akkusauger. Trotz meiner Vorbehalte (nicht noch so ein unnötiges Gerät) habe ich nachgegeben. Die Akkus vom Rasenmäher wollen ja auch im Winter genutzt werden. Sie passen zwar auch auf einige Elektrowerkzeuge aber so viel bauen wir nun auch wieder nicht. Aber dafür saugt der Herr nun regelmäßig, selbstständig und auch noch gerne! Nicht dass ich irgendwann noch sagen könnte,... --- ### Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet > Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - Published: 2024-03-25 - Modified: 2024-03-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Müll, Obsoleszenz, Recht auf Reparatur, Softwareobsoleszenz, Verfallsdatum, Verschleiß Eine Gesellschaft, in der man den Konsum künstlich anreizen muss, um die Produktion in Gang zu halten, ist auf Abfall und Vergeudung gegründet und gleicht einem Haus, das auf Sand gebaut ist. Dorothy L. Sayers in "Glaube oder Chaos" Über ein Thema, das es wert ist, aus der Schublade gezogen zu werden, habe ich vor Jahren mal im Rahmen einer Hausarbeit geschrieben. Es geht um geplante Obsoleszenz und obwohl mein Studium nun schon einige Jahre zurückliegt, ist das Thema immer noch aktuell. Da ich euch keine seitenlange Hausarbeit zumuten möchte, werde ich das ganze Thema in mundgerechte Häppchen packen. Das gibt mir nebenbei auch ein bisschen Zeit, um die einzelnen Kapitel auf ihre Aktualität zu überprüfen und ggf. anzupassen. Als allererstes – Achtung, Spoiler – schaue ich natürlich, ob die älteste Glühbirne der Welt in der Feuerwache Liverpool noch leuchtet  – und siehe da, sie glimmt tatsächlich noch unbeeindruckt vom Weltgeschehen vor sich hin. Doch starten wir mit einer Begriffsklärung. Obwohl wir tagtäglich von Produkten umgeben sind, die von geplanter Obsoleszenz betroffen sind, ist und diese oft gar nicht bewusst. Manch einem ist auch der Begriff selbst unbekannt und dass er etwas sperrig über die Lippen geht, ist den Verursachern sicher nicht unrecht. Das Wort Obsoleszenz stammt (wie sollte es auch anders sein) aus dem Lateinischen und lässt sich mit Veralterung übersetzen. Gebräuchlicher ist den meisten sicherlich das zugehörige Adjektiv ‚obsolet‘. Damit ist auch schnell klar, worum es sich bei geplanter Obsoleszenz dreht – und zwar um die Taktik, ein Produkt so zu konzipieren, dass es nach einer geplanten Zeit obsolet wird und ersetzt werden muss. Unter der geplanten Obsoleszenz versteht man das künstlich festgelegte Verfallsdatum eines Produktes. Wie das funktioniert? Vorkonstruierte Schwachstellen durch chemische Manipulationen oder minderwertige Materialien sorgen für vorausbestimmte Sollbruchstellen. Eingebaute Zähler, beispielsweise in Chips von Druckerpatronen mit einer vorbestimmten Zahl an Seiten, lassen diese ihr eigenes Ableben verkünden. Geeignetes Design kann ebenfalls bewirken, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, etwa durch Rillen, in denen sich Staub und Handschweiß gut absetzen, und damit gezielt die erwünschte Lebensdauer verkürzen. Hier liegt leider auch noch so ein obsoletes Teil Elektronikschrott herum. Das dauert immer, bis wir mal wieder an der Deponie vorbei kommen und wegen einer Handvoll Kabelreste und Schrauben fährt man da ja nicht extra hin. In diesem Fall ist es besonders ärgerlich, da es sich um eine voll funktionstüchtige Pulsuhr handelt. Wer an dieser Stelle am Sinn und Unsinn einer Pulsuhr zweifelt, darf gerne mal eine Runde mit meinem Mann laufen gehen. Da kommen dann so nette Kommentare von der Seitenlinie wie „Bewegungsunschärfe kommt bei dir aber nicht auf“. Mit Zahlen, Daten und Fakten konnte ich ihn aber davon überzeugen, dass mein hochroter Kopf nicht simuliert ist und ich nicht mit Sofapuls durch den Wald keuche. Zurück zum Elektromüll – der Akku schwächelt zwar schon und ließe sich – wie sollte es anders sein – natürlich nicht austauschen. Für eine Runde war er aber immer noch ausreichend. Weil aber der Hersteller sich zukünftig ganz auf Navigationsgeräte konzentrieren möchte, hat er jeglichen Support eingestellt. Das wäre ja noch verschmerzbar, doch der abgekündigte Support umfasst auch die Serverabschaltung. Und da das Interface lediglich serverbasiert über den Browser läuft, war´s das jetzt mit den Auswertungen. Klar, als Softwareentwickler könnte ich mir selbst eine Schnittstelle programmieren. Dafür müsste der Hersteller die Open-Source-Software ordnungsgemäß auf seiner Homepage zur Verfügung stellen. Macht er aber nicht, ich müsste jetzt das Streiten anfangen. Mal abgesehen davon, dass ich in meiner freien Zeit besseres zu tun habe und die voraussichtliche Restlebenserwartung des Akkus auch nicht gerade vielversprechend ist. Trotzdem wurmt es mich ganz schön, dass ein funktionierendes Gerät per Herstellerdefinition zu Schrott werden darf. Vom gleichen Hersteller hatte ich vor vielen Jahren ebenfalls ein Navi mit integrierter Freisprecheinrichtung – auch mit schwächelndem Akku, der Klassiker! Dank YouTube habe ich herausgefunden, unter welchem Aufkleber die Gehäuseschrauben versteckt waren. So stellt man sich das als nachhaltig agierender Verbraucher zwar nicht vor, aber immerhin konnte die Lebenszeit mit einem NoName-Ersatz exorbitant verlängert werden. Wer sein Handy länger als die vorgesehenen zwei Jahre nutzt, kommt durchaus schneller, als ihm lieb ist in den Genuss geplanter Obsoleszenz. Denn da wir uns mit immer mehr Funktionen immer abhängiger von unserem geliebten Hosentaschencomputer machen, ist es immer nur eine Frage der Zeit, bis die eine oder andere lebenswichtige App nicht mehr mit dem abgekündigten Uraltbetriebssystem kompatibel ist. Bei mir war es das Onlinebanking, das auf dem voll funktionstüchtigen Mobiltelefon aufgrund sehr alter Technik einfach nicht funktioniert hatte. Doch so leicht wollte ich das Gerät damals nicht aufgeben – ich hatte die Rechnung allerdings ohne all die anderen App-Programmierer gemacht, die Abwärtskompatibilität nicht als Verbraucherfreundliche Notwendigkeit angesehen haben. Das Ersatzgerät funktioniert glücklicherweise immer noch einwandfrei. Daumen drücken, dass das so bleibt! Was sich auch langsam verdächtig anfühlt, ist dass der Laptop mit jedem Update langsamer wird. Natürlich hilft es, im Zweifel einfach mal den ganzen Rechner neu aufzusetzen. Aber auch das kann schon mal zur Geduldsprobe werden. Im Gegensatz zur guten alten Zeit, als man einfach die CD mit dem jungfräulichen Betriebssystem ins Laufwerk geschoben hat, funktioniert das heute meist über den Download einer Installationsdatei. Das ist super einfach – solange man die Lizenz und vor allem die Windows-Anmeldedaten zur Hand hat. Das man letztere mittlerweile benötigt, kam bei der letzten Neuinstallation überraschend. War kurz stressig, aber dann lief die Kiste wieder. Das ist jetzt aber schon wieder 2-3 Jahre her und wir sind wieder so weit, dass ich erst den Rechner hochfahre und dann Kaffee mache... Das nächste Sicherheitsupdate kommt bestimmt – ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Bei all den Ärgernissen gibt es doch einen Lichtblick. Das Europäische Parlament und der Rat haben sich auf die von der EU-Kommission vorgeschlagenen neue Regeln für das Recht auf Reparatur geeinigt. Damit besteht Aussicht auf Besserung, Akkus müssen wieder ersetzbar, Bauteile austauschbar sein. Besser spät als nie! Ob sich dadurch die Wegwerfmentalität vieler Verbraucher ebenfalls verbessert, bleibt zu hoffen. Für meinen Teil ziehe ich zumindest die Konsequenz, dass der Navi-Hersteller, der geplant obsolete Pulsuhren verkauft,... --- ### Klassentreffen > Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - Published: 2024-03-18 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzwissen, ich habe fertig, Klassentreffen, Schulden-Challenge, Steuererklärung, TikTok Lange, sehr lange ist es her, dass wir alle die Schulbank gedrückt haben. Und genauso lange ist es her, dass wir uns alle gesehen haben. Ein Teil in alle Welt verstreut, allesamt mitten im eigenen Leben eingebunden. Und dann laufen sich zwei in der alten Heimatstadt über den Weg und stellen fest, dass es ja jetzt 25 Jahre sind – ein Jubiläum und damit eigentlich ein schöner Anlass, mal die ganze Klasse zusammenzutrommeln. Nach so langer Zeit ist es eine ganz schöne Herausforderung, überhaupt erst mal wieder in Kontakt zu kommen. Die meisten von uns haben sich tatsächlich direkt nach dem Schulabschluss aus den Augen verloren. Ich kann mich da nicht ausnehmen, hatte sich mein Freundeskreis doch schon vorm Abschlussjahr immer weiter verschoben. Die Interessen waren eben unterschiedlich und außerhalb der Schule lief man sich nicht über den Weg. Ich glaube, die Clubs, in denen ich mich gerne aufgehalten habe (laut, dunkel, verraucht, böser Metal), waren ein ganz winzig kleines bisschen verrufen. Zumindest habe ich mich sehr über die Anekdote amüsiert, die einer der ehemaligen Klassenkameraden erzählt hat. Er ist mit seinen weißen Jeans damals nämlich an den Türstehern gescheitert, kein Eintritt für Popper. Dass ich da fast alle meine Wochenenden verbracht habe, wusste gar keiner. Wir hätten wohl beide ganz schön gestaunt, wenn wir uns da an dem Abend tatsächlich über den Weg gelaufen wären. Nun könnte man natürlich und zu Recht sagen, was interessieren einen diese Leute nach so langer Zeit eigentlich noch. Vor allem, wenn man eh nicht viel gemeinsam hatte – mal abgesehen vom gemeinsamen Feindbild Schule. Tja, ein gemeinsamer Feind schweißt zusammen aber lassen wir die Ironie mal beiseite. Immerhin haben wir einige lustige (Schul-)Stunden nebeneinander gesessen, spektakuläre Partys gefeiert (zum Glück damals ohne Handy-Beweisfotos) und einiges zusammen erlebt. Und alleine die Tatsache, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, mich zu finden und die Suche dann auch noch von Erfolg gekrönt war, hat mich dann doch ein bisschen gerührt. Und so war das Wiedersehen überraschend schön und herzlich. Wir haben uns alle erstaunlicherweise weniger verändert, als erwartet. Äußerlich ein bisschen reifer, mehr (Lach-)Falten, weniger Haare. Aber wenn man dann die Gestik oder das Lachen wieder erlebt, fühlt man sich glatt in die gute alte Zeit zurückversetzt. Natürlich schwelgt man neben den selbstverständlichen „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ Status Updates in Erinnerungen. Wobei das gegenseitige „auf Stand bringen“ erfreulicherweise nicht in einem „wer hat den Längsten“-Wettbewerb ausgeartet ist. Im Gegenteil, es war superspannend, was für Lebensläufe sich da ergeben hatten. Selbstverständlich werden auch uralte Geschichten wieder aufgewärmt, einiges ist in Vergessenheit geraten, anderes wohlweislich verdrängt. Wie gesagt, es war ein Segen, dass wir noch ohne die Angst leben konnten, jegliche Verfehlung am nächsten Morgen im Netz vorfinden zu müssen. Und es ist schon erstaunlich, wie viele Erinnerungen das gemeinsame Schwelgen in der Vergangenheit viele Erinnerungen zu Tage fördert. Klar waren auch die damaligen Lehrer und Fächer ein Thema. Und in Anbetracht dessen, dass einige dieselben Lücken im Lehrplan nun beim eigenen Nachwuchs sehen, ging es auch um finanzielle Bildung. Das ist nach wie vor ein einziges riesiges Defizit in den meisten Schulen. Kaum einen von uns hat Integralrechnung, Gedichtinterpretation oder das Wissen über auf den Tag genaue Geschichtsdaten im Leben weitergebracht. Was uns hingegen wirklich interessiert hätte, wäre die aktuelle Politik gewesen. Für die war allerdings nur vergleichsweise wenig Zeit vorgesehen und der Bezug zum eigenen Leben hat völlig gefehlt. Und natürlich das Thema Finanzen. So ganz profane Dinge, wie die Erstellung eines Finanzplanes oder wie eine Steuererklärung funktioniert, waren für uns völlig fremd als wir mit Anfang 20 unser Abschlusszeugnis in die Hand gedrückt bekamen. Einige Mitschüler haben damals einen längeren Schüleraustausch mit einer Schule in den USA teilgenommen. Die haben an der dortigen High-School eine Hochzeitsplanung machen müssen. Was im ersten Moment etwas skurril klingt, hatte aber einen ganz sinnvollen Hintergrund. Es ging nämlich um Finanzplanung, Budget, Kredit und Schulden. Und auch, wenn die Aufgabenstellung ein bisschen realitätsfern scheint, hätten sich die Klassenkameraden genau so etwas (vielleicht mit einem anderen Thema) auch im hiesigen Unterricht gewünscht. Nach wie vor liegt die Verantwortung für die eigene finanzielle Bildung nicht beim deutschen Schulsystem, sondern in der Hand jeden einzelnen. Dabei kann längst nicht jeder von den gleichen guten Voraussetzungen profitieren, das ist ja auch in anderen Bereichen nichts Neues. Trotz eines wachsenden Konsens darüber, wie wichtig es ist, frühzeitig über Geld und finanzielle Angelegenheiten zu lernen, wird dieser Aspekt im Lehrplan konsequent vernachlässigt. Wer Glück hat, bekommt schon im Elternhaus einiges mit auf den Weg. Andere beschäftigen sich aus eigenem Antrieb (oft eher zu spät als zu früh) mit dem Thema und informieren sich über Literatur und Blogs selbstständig. Und dann gibt es welche, die überhaupt keinen Bezug dazu haben. Das kann funktionieren, solange man nicht über seine Verhältnisse lebt. Bedenklich ist allerdings, das sogenannte „Buy Now, Pay Later“-Anbieter genau dazu verführen. Das treibt dann so seltsame Blüten wie die TikTok-Schulden-Challenge, bei der sich die Teilnehmer mit ihren astronomisch hohen roten Zahlen überbieten. Der Bezug zum Geld scheint manchen völlig abhanden gekommen zu sein. Da fragt man sich schon, warum ein Thema, das so einen nachhaltigen Einfluss auf das zukünftige Leben hat, immer noch so anhaltend ignoriert wird. Bei unserem Klassentreffen waren wir uns zumindest einig, dass wir uns einen stärkeren Fokus auf die Themen Geld und Finanzen gewünscht hätten. Schon alleine, um Vorurteile gegenüber Aktien und Co. abzubauen, über Investitionsmöglichkeiten und Fehlinvestitionen aufzuklären und frühzeitig über das Thema Altersvorsorge nachzudenken. Alles in allem haben wir uns davon aber nicht den wunderschön organisierten Tag vermiesen lassen (an dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an die Organisatoren, wenn das auch wahrscheinlich keiner von ihnen liest) und treffen uns hoffentlich alle in spätestens weiteren 25 Jahren mit noch mehr Falten und noch weniger Haaren wieder. Was hättet ihr euch bezüglich Geld, Finanzen, Steuer und Co früher an Informationen gewünscht? Was gehört dringend in einen Lehrplan? Und wie habt ihr selbst all die wichtigen Dinge rund ums liebe Geld gelernt, welche Informationsquellen nutzt ihr? --- ### Helau - oder so ähnlich? > Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - Published: 2024-03-11 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Brötchen, Einfach, Fingerfood, Hefeteig, Party-Rezept, Rezept, Verpflegung, Vesper, Wandern Keine Sorge, ich habe mich jetzt nicht in der Jahreszeit geirrt und mir ist schon klar, dass wir Konfetti und Co gerade erst hinter uns gebracht haben. Die Überschrift war bei Konfetti-Brötchen einfach zu naheliegend, wobei sie sich eher als Begleitung zu allerlei Leckereien vom Grill eignen. Bis zur nächsten Grillsaison könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern. Einige werden jetzt energisch den Kopf schütteln, aber ich zähle mich definitiv nicht zur Fraktion der Wintergriller. Angrillen gerne, aber nur bei schönem Wetter und mindestens 20° über dem Gefrierpunkt. Wobei die letztens ungewöhnlich hohen Temperaturen eher auf einen frühen Startschuss hindeuten. Fingerfood, Beilage zum Grillen oder Mitbringsel für Partys Letzteres war auch der Anlass, bei dem die Konfetti-Brötchen das Licht der Welt erblickt haben. Wir waren zu Sylvester zum Raclette eingeladen. Auf die Frage, ob wir etwas mitbringen sollen, kam der Wunsch nach Brot. Nun wissen Raclette-Erfahrene ja, dass sich der Tisch bei solchen Gelegenheiten gerne mal biegt unter der Last der vielen verschiedenen Köstlichkeiten. Und am Ende essen alle noch tagelang Reste. Da braucht es nicht auch noch das klassische Baguette, das eh keiner isst.   Aber gut, wenn Brot gewünscht wird, kümmere ich mich drum. Ich habe mich also entschieden, frische Brötchen zu backen, ich hatte ja Zeit und es sollte schon was Besonderes sein. Und dann hat sich die Sache irgendwie verselbstständigt... ich weiß auch nicht, wie. Ein bisschen mehr Aroma sollte die Brötchen etwas pimpen, also habe ich gewürfelte Zwiebeln gebraten. Da hat sich dann aus unerfindlichen Gründen noch ein kleines Päckchen Speck (natürlich Bio) in die Pfanne verirrt. Alles zusammen wird einfach mit dem Teig verknetet und zu kleinen Brötchen geformt. Kurz vor Ende der Backzeit hatte ich plötzlich Käse in der Hand. Ein bisschen über die Brötchen gerieben gibt nicht nur dem Aroma, sondern auch der Optik nochmal das gewisse Extra. Der Duft hat sogar den Mann frühzeitig hinterm Ofen vorgelockt. So überpünktlich waren wir selten bei Essenseinladungen, da hat wohl jemand Hunger bekommen. Und letztendlich kamen die Brötchen so gut an, dass gerade mal ein winziger Rest fürs Frühstück übrig geblieben ist – von wegen, man kann tagelang davon zehren. Und nachdem das Experiment derartige Begeisterungsstürme ausgelöst hat, habe ich natürlich nochmal eine neue Variante nachgebacken. Da im Gegensatz zu gewöhnlichen Vesperbroten der Belag quasi schon in den Teig eingearbeitet ist, eignen sich die kleinen Brötchen perfekt als Verpflegung für Wanderungen. Und je nach Vorliebe bzw. was der Schrank halt gerade her gibt, können sie auch immer wieder abgewandelt werden. Konfetti-Brötchen Rezept  500 g Mehl (ich nehme Dinkel 630) 1 Päckchen frische Hefe Ganz wenig warmes Wasser 1 Teelöffel Salz 1 Teelöffel Zucker (Futter für die Hefe) Und dann ganz nach Belieben bzw. was die Vorräte halt gerade so hergeben: Zwiebel (gebraten ist aromatische, roh war aber auch lecker) Oliven (grün und klein geschnitten) Getrocknete Tomaten Kräuter (da greife ich gerne auf unsere Eigenmischung zurück) Speck (da braucht man nicht viel, kein Grund also, nicht auf´s Tierwohl zu achten) Mais Käse (innen oder obendrauf) Alles im trockenen Zustand in einer großen Schüssel vermengen. Dann nach und nach etwas warmes Wasser dazugeben und von Hand verkneten. Lieber mit wenig Wasser anfangen, der Teig soll am Ende schön elastisch werden und nicht an den Fingern kleben. Dann kleine Kugeln (ca. 4 cm Durchmesser) formen und mit etwa 1 cm Abstand auf ein Backblech legen. Der Teig muss nun in Ruhe an einem kuscheligen Ort etwa eine Stunde aufgehen. Dabei ist für die Brötchen Gruppenkuscheln angesagt, am besten unter einem Küchentuch. Dank Hefe auf Kuschelkurs Die Brötchen dann bei ca. 170 Grad 20 Minuten backen. Kurz vor Ende kann man noch etwas Käse drüber reiben. Umso bunter der Inhalt, umso eher werden die Brötchen ihrem Namen gerecht. Ich backe sie mittlerweile regelmäßig, wenn wir wandern gehen. Früher hat es ganz viel Überredungskunst gebraucht, um meinen Mann auch nur für einen längeren Spaziergang zu motivieren. Sport an sich ist kein Problem aber das soll bitteschön schnell und effizient gehen. Mit Verpflegung im Rucksack hat er nun aber Blut geleckt und lässt sich gerne auch mal auf längere Entdeckungstouren ein. Da reicht mittlerweile auch schon die Andeutung, ich könnte ja auch ohne ihn gehen. Einen schönen Tag draußen will er sich dann aber auch nicht entgehen lassen (er könnte ja was verpassen) und da steht er dann ganz schnell bereit. Zumindest die Strecke für die nächste Wanderung habe ich mir schon zurecht gelegt. Die alte Thermoskanne ist auch wieder dicht, dem Tee sind die Beulen in der Kanne egal. Und spätestens zum nächsten langen Wochenende – wenn es nicht gerade Katzen regnet – können wir dann wieder mit einem gut gepackten Rucksack auf Tour gehen. Vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, was sich gut als Konfetti eignen würde. --- ### Ein Buch, das Lachfältchen zaubert > "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - Published: 2024-03-04 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/ - Kategorien: Haus und Garten, Kooperation, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Buchtipp, Martina Pahr, Nur die Wühlmaus war Zeuge, Rezension, Schrebergartenkrimi Werbung – Rezensionsexemplar Ganz selten erreichen mit Anfragen bezüglich der Veröffentlichung von Werbebeiträgen. Natürlich mit unpersönlicher Ansprache und gerne mit dem wenig dezenten Hinweis, dass der Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet sein soll. Ja, ist klar? ! Sowas ignoriere ich geflissentlich, wobei ich schon neugierig wäre, was da in den Köpfen vorgeht. Ist das echt ein gängiges Vorgehen, macht das jemand? Oder wird man quasi mit Geld gelockt, gegen geltendes Recht zu verstoßen und dann hinterher (von denselben Hintermännern) verklagt? Gier frisst Hirn, ist ja nichts Neues. Aber dann landete dann eine Anfrage ganz anderer Art in meinem Postfach. Und zwar eine ganz liebe Mail von der Autorin Martina Pahr mit dem Betreff „Nur die Wühlmaus war Zeuge“. Uns verbinde doch die Liebe zum Gärtnern als auch zum Lesen. Sie hat mir angeboten, ihren neuen Gartenkrimi zu lesen, und hier ein paar Zeilen dazu zu veröffentlichen. Natürlich wird hier jede Mail erst mal auf Herz und Nieren überprüft. Wer ist der unbekannte Absender und dann auch noch ein Anhang – hochgefährlich. Einige von euch kennen vielleicht die Sicherheitsschulungen seitens umsichtiger IT-Abteilungen. Und wenn man selbst mal in einem von einem Cyber-Angriff betroffenen Unternehmen gearbeitet hat, wird man umso aufmerksamer. Das war kein Spaß damals! Aber siehe da, es war nichts Verdächtiges zu finden. Martina Pahr schreibt einen sehr lesenswerten besten Blog der Welt und auch vor der Wühlmaus muss man sich nicht fürchten. Der Anhang entpuppte sich als Leseprobe,  die schon mit den ersten Zeilen Lust auf mehr macht. Das sie mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung stellen möchte, fühlt sich also für mich eher nach einem Lottogewinn an! Martina Pahr schreibt über sich selbst:  Seit fünf Jahren bin ich stolze Schrebergärtnerin und habe mir in der Zeit - meist durch die Methode „Try & Error“- einiges an Erfahrung aneignen können. Ich weiß, welche Abenteuer man als Gartenanfänger erlebt - und dass man manche Fehler einfach selbst machen muss ;-) Meine Interessen liegen aktuell auf Bokashi, Mikroklee und Beeren satt.   Im Garten ist mir der Weg zur Ernte wichtiger als die Ernte selbst. Bei meinem Krimi ist das anders: Der soll viele Leser:innen „ernten“. Für mich ist ein Buch dann vielversprechend, wenn ich schon bei den ersten Seiten laut auflachen muss. Das gelingt Martina Pahr mit Leichtigkeit. Innerhalb weniger Sätze habe ich mich bereits in ihren schwarzhumorigen Schreibstil verliebt und kaum hatte ich das Buch in den Händen, hab ich mich damit so schnell wie möglich im Lesesessel verkrochen. Auch wenn das dann gar nicht so schnell ging, wie geplant. Statt versprochenem grauen Winterregen gab es unverhofft strahlenden Sonnenschein. Da muss man natürlich in den Garten, keine Frage! Aber die noch kurzen Tage lassen einem ja genug Zeit zum Lesen. Und auch, wenn wir gerade fleißig am Umgraben sind und ein neues Beet anlege – eine Inspiration, um unliebsame Mitmenschen verschwinden zu lassen, suchen wir nicht. Versprochen! Als Valentina in ihrem neuen Schrebergarten einen Teich anlegen will, gräbt sie dabei den Vorbesitzer ihrer Parzelle aus – ermordet. An Verdächtigen für die Tat mangelt es nicht: Alt-Hippie Jo, der hinterm Kirschlorbeer Marihuana anbaut, Senta, einst die »Uschi Obermaier der Anlage«, samt ihrem devoten Ehemann oder Konrad und Lisa alias »Maultäschle und Meerschweinle«, das blitzsaubere Paaraus dem Schwabenland. Und das sind längst nicht alle. Zum Glück erhält Valentina Unterstützung von ihrer betagten Nachbarin Friedl, die sich als wahrer Schrebergarten-Sherlock erweist. Denn der zweite Mord lässt nicht lange auf sich warten. Die Münchner Autorin Martina Pahr nimmt sich in ihrem Krimi »Nur die Wühlmaus war Zeuge« den faszinierenden Mikrokosmos Schrebergarten vor: Hier treffen Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und im Leben abseits von Laube und Beet mit hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Berührungspunkte hätten. Die Gartenkolonie aber bringt sie alle zusammen und schafft einen gemeinsamen Raum, der eine Verbunden- und Vertrautheit bietet,die so nirgendwo anders entstehen könnte. Und beim gemütlichen Beisammensein erfährt man manchmal Geheimnisse von seinen Nachbarn, die düsterer sind, als man je für möglich gehalten hätte! Auch in der Kleingartenanlage von Protagonistin Valentina lauern offenbar Mord und Totschlag: Sie schaufelt beim Anlegen eines Teiches doch glatt eine Leiche frei! Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Barbara Nachtigall, genannt »die Lerche«, und Friedl, einer scharfsinnigen alten Dame mit spitzer Zunge, macht sie sich an die Nachforschungen zwischen dichten Hecken. Der Tote war äußerst beliebt. Warum wurde er Opfer eines Mordes? Neu-Gärtnerin Valentina trifft auf schräge und einzigartige Charaktere, die alle herrlich schrullige Eigenheiten haben, und gräbt mehr als nur eine Überraschung aus. Besonders unterhaltsam ist Friedl, die sich vor allem durch Hartnäckigkeit hervortut, durch nichts ins Bockshorn jagen lässt und manchmal für das Empfinden einiger etwas zu direkt ist. Das Highlight des Krimis sind die konspirativen Treffen der drei Hobbyermittlerinnen bei Kaffee, Kuchen und Gin, bei denen die neuesten Erkenntnisse diskutiert werden: Die Dialoge sind so voller Leben, charmant und mitreißend, dass man das Gefühl hat, zwischen Obstbäumen und Gemüsebeeten mit am Tisch zu sitzen. Martina Pahr, die in München selbst einen Schrebergarten besitzt, trifft direktins Schwarze und voll ins Herz! Verlagstext Ich entdecke beim Lesen erstaunlich viele Parallelen zwischen Valentina und mir. Bei einigen Beschreibungen fühle ich mich regelrecht ertappt. Hat mich da etwa jemand beobachtet, wie ich mit einer winzigen Gartenschere versucht habe, einem Brombeerinferno Einhalt zu gebieten? Zumindest unser Nachbar hat sich beim Anblick der Gartenneulinge damals sicher königlich amüsiert. Wie in Valentinas Schrebergarten, stehen auch hier die Nachbarn stets mit Rat und Tat am Gartenzaun. Das scheint wohl ein nicht ungewöhnliches Phänomen zu sein. Auf jeden Fall gibt es eine große Ähnlichkeit zwischen Landleben und Kleingartenanlage. Wer weiß, welche Leichen in den hiesigen Gemüsebeeten vergraben sind... Was offenbar auch allgemeingültig für Gartenliebhaber ist: Mit ein paar Quadratmetern Grün fühlt man sich jäh als Großgrundbesitzer. In der Gärtnerei kann man schon mal eskalieren, da ist es gut, mit Budget und Einkaufsliste vorbereitet zu sein – und vor allem, genau zu wissen, wie viel man denn überhaupt transportieren kann... Ja, man geht oft mit dem Ziel zu Arbeiten in den Garten – und klönt dann lieber mit den Nachbarn. Das... --- ### Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch > Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - Published: 2024-02-26 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Haushaltsbuch, Haushaltsumfrage, Sparen, Statista, Statistik, Statistisches Bundesamt Seit einigen Jahren führe ich nun schon regelmäßig und gewissenhaft mein Haushaltsbuch. Was sich mittlerweile als Routine eingespielt hat, war anfangs ungewohnt hatte aber relativ schnell einen großen Effekt auf meine eigene Einstellung zu Geld. Da ich das zu Begin jeden Monats schon auf verschiedene Töpfe und Rücklagenkonten verteile, hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, die Euros würden mir nur so zwischen den Fingern zerrinnen. Ist aber gar nicht so extrem, wie es sich anfühlte. Dafür gab es aber einiges an Potential an unerwarteten Stellen, Kleinvieh macht viel Mist. Ein morgentlicher Abstecher zum Bäcker ist heute luxuriöse Ausnahme, ebenso wie neue Malfarben für Gesicht und Nägel. Nachdem ich mir zufällig mal die Summen der letzten Jahre angesehen habe, fallen Januar und Februar regelmäßig auf. Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund sind das die Monate, in denen ich immer am wenigsten Ausgaben habe (klar, Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich würde es ja auf einen Shopping-Überdruss nach dem Weihnachtstrubel zurückführen – wenn ich da wie eine Blöde shoppen würde. Tue ich aber nicht, also fällt die Erklärung flach. Gute Vorsätze sind es auch nicht. Nicht nur, dass ich keine habe. Ich meide es sogar ganz bewusst, mich Trends wie dem Dry-January, dem Veganuary oder einem Kauf-nix-Monat anzuschließen. Mein innerer Rebell mag Verbote nämlich gar nicht und bei so zeitlich begrenzten Aktionen eskalieren viele hinterher umso mehr. Man hat ja schließlich einiges aufzuholen! Als Initialzündung ist das für den einen oder anderen sicher motivierend. Als zeitlich begrenzte Verhaltensänderung halte ich sowas für ziemlich nutzlos. Warum sich selbst kasteien, wenn man danach in alte Muster zurück fällt? ! Eine für mich plausible Erklärung für die geringen Ausgaben im Januar wäre vielleicht die Jahreszeit. Man verfällt sozusagen in die konsumtechnische Winterstarre. Und obwohl die Tage langsam wieder länger werden, hält die einsetzende Frühjahrsmüdigkeit den einen oder anderen eventuell vom Geld ausgeben ab.   Aber müder als sonst fühle ich mich eigentlich auch nicht. Ich kann mir allerdings Schöneres vorstellen, als bei eisigem Wind und Regen durch die Shoppingmeilen der Innenstädte zu tigern. Alternativ könnte man ja auch im nächstbesten Einkaufszentrum so völlig unbeeindruckt von den Jahreszeiten bummeln. Aber alleine die Vorstellung in voller Wintermontur so einen Konsumtempel zu betreten, löst bei mir schon Schweißausbrüche aus. Ich kann jetzt aber auch nicht behaupten, dass ich zu anderen Jahreszeiten lieber bummeln gehe. Im Gegenteil, grundsätzlich ist so ein Shopping-Marathon für mich eher Horrorvorstellung und es kommt eher selten vor, dass ich entspannt durch diverse Läden streife. Lieber bin ich im Wald unterwegs, vor allem, da wir jetzt mitten in einer Wanderkarte wohnen. Spaziergänge und Wanderungen schlagen kostentechnisch mit unschlagbaren NULL Euro zu buche. Nur die Schuhe beginnen mir Sorgen zu machen – und sorgen damit gleich dafür, dass sich das Muster der im Frühjahr ansteigenden Ausgaben bestätigt. Noch so ein Null-Euro-Hobby ist das Lesen. Ich mag Abwechslung und tausche daher ungemein gerne die gelesenen Schmöker am Bücherschrank gegen Unbekanntes. Da war so manches Buch ein unerwarteter Glücksgriff. Trotzdem pflege ich einen Wunschzettel mit Titeln, die auf meiner stets wachsenden Leseliste stehen. Was sich sonst noch so aus meinen Aufzeichnungen im Haushaltsbuch herauslesen lässt ist, dass man während Hausbau und Umzug nicht nur gefühlt ständig irgendwas braucht. Tatsächlich waren die Ausgaben auch schwarz auf weiß höher als in „normalen“ Jahren. Zugegeben ist das eine wenig überraschende Erkenntnis. Spektakulär war da schon eher, dass ich innerhalb des selbst gesetzten Budgets geblieben bin. So ein Häuschen braucht ja schon einige Accessoires – von Regenfass bis Fußabstreifer – da kommt einiges zusammen. Der Garten steht dem in nichts nach, versucht mal, ohne Spaten ein Pflanzloch zu graben. Bei all den Zusatzausgaben wäre ein Lottogewinn echt mal hilfreich. Doch selbst der Weltfrieden ist wahrscheinlicher und so sagt man zu einem vermeidlich leicht verdienten Taschengeld natürlich nicht nein. Als Hanna auf ihrem Blog über die Aktion des statistischen Bundesamtes geschrieben hat, bei der man mal eben für dreimonatige Dokumentieren der Ausgaben einen Hunni bekommen kann, hab ich mich also gleich für EVS 2023 beworben. Haushaltsbuch führe ich eh, dachte ich. Dass die Eingabemaske mich hin und wieder an den Rande eines Nervenzusammenbruchs gebracht hat, war allerdings in der Rechnung nicht berücksichtigt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir den Aufwand nochmal geben würde. Das ist echt hart verdientes Geld und mit dem, der sich die Seite erdacht hat, würde ich gerne mal ein ernstes Wörtchen über Kundenanforderungen und gute Programmierung sprechen. Ob bei all den Datensammlungen am Ende auch wirklich hilfreiche Erkenntnisse generiert werden, ist für mich fraglich. Denn was ein Haushalt zum Leben braucht ist eben sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. So komplexe Zusammenhänge in eine einfache Statistik zu packen, liefert wahrscheinlich ebenso oberflächliche Aussagen wie meine rudimentäre Auswertung meiner Ausgaben über die Monate. Um genau zu verstehen, welche Mechanismen und Ursachen hinter den Werten stehen, müsste man tief einsteigen. Für alle, die das gerne mal selbst ausprobieren möchten, gibt es auch schon eine Nachfolge-Aktion. Hier kann jeder, der gerne aus dem Nähkästchen Haushaltsbuch plaudert, für die einmonatige Dokumentation seiner Ausgaben 70,- Euro verdienen. Ich würde allerdings nicht behaupten, dass sich der Aufwand lohnt und man muss schon eine ganze Menge Daten preisgeben für vergleichsweise kleines Geld. Da finde ich die Erkenntnisse auf dem Haushaltsbuch schon hilfreicher und interessanter. Wer da ein paar unnötige Luxusausgaben identifiziert, spart mit Sicherheit mehr. Aber es heißt ja so schön, dass Kleinvieh auch Mist macht. Wenn nur genug zusammen kommt, ist der Misthaufen am Ende ganz ansehnlich. --- ### Altern im Blindflug > Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - Published: 2024-02-19 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Auto, Brille, Fahrerlaubnis, Fahrsicherheitstraining, Fahrtauglichkeit, Führerschein abgeben, Kurzsichtig, Straßenverkehr Wir werden älter – alle! Daran ist jetzt erst mal nichts Verwerfliches. Verwerflich ist es nur, wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Die einzige Alternative dazu wäre, jung zu sterben. Aber diese Option scheint mir nicht wirklich erstrebenswert. Die Kosmetikindustrie freut sich ja sehr, dass wir das mit dem Älterwerden nicht so einfach akzeptieren können. Wir können uns also mit allerhand Spachtelmasse aufhübschen und uns einreden, dass sich Falten einfach wegcremen lassen. Vor manch anderen Alterserscheinungen kann man nicht so einfach die Augen verschließen. Sonst rennen wir sehenden Auges in Verderben. Bzw. eher blinden Auges, denn die Sehkraft schwindet im Alter gerne mal. Wer jetzt keinen so großen Wert darauf legt, die Welt in ihrer vollen Pracht zu sehen, kann ja seiner Eitelkeit frönen. Manchmal ist es vielleicht besser, wenn man nur einen verschwommenen Blick auf die harte Realität hat (sieht man schon die eigenen Falten nicht). Allerdings hat so ein Blindflug durchs Leben einige nicht unerhebliche Nebenwirkungen. Oft merkt man nicht einmal, dass sich die Sehkraft so langsam verabschiedet. Das ist ja für gewöhnlich ein schleichender Prozess. Man kann es also auch lange ignorieren, bis man gegen eine Wand läuft. Besser ist es, vorher immer mal wieder den Realitäts-Check zu machen und sich ehrlich zu fragen, ob es wohl ok ist, wenn man Ortsschilder erst lesen kann, wenn man direkt davor steht. Da ich mir schon fürs Studium eine Brille zugelegt hatte, war ich mir über meine Kurzsichtigkeit durchaus im Klaren. Trotzdem war ich lange nicht beim Optiker, um mal wieder die Werte testen zu lassen. Pandemie und so, um Ausreden ist man ja nie verlegen. Und obwohl das mit den Ortsschildern noch ganz gut geklappt hat, waren nächtliche Fahrten anstrengend, vor allem bei Regen. Also hab ich mich doch mal in so ein Brillengeschäft gewagt und bin nun, wie erwartet Besitzerin eines neuen Accessoires. Die (mittlerweile nicht mehr ganz so) neue Brille überkompensiert zwar und ich kann damit im Nahbereich überhaupt nichts anfangen. Das ich beim Autofahren jetzt merklich zügiger und souveräner unterwegs bin, zeigt mir aber, dass ich viel zu lange gewartet habe, um meine Augen mal von der Fachfrau checken zu lassen. Bei der Auswahl des passenden Gestells hat sie mich anscheinend auch perfekt beraten – mein Mann findet mich mit Brille putzig. Und ich ihn hinreißend, wenn so kitschige Sachen zu mir sagt... Allerdings sehe ich jetzt das ganze ungeschminkte Elend, dass sich mittlerweile auf den Straßen abspielt. Ganz unabhängig von Talent oder Alter scheinen viele vom Verkehr überfordert. Da fahren Menschen quasi im Stehen um die Kurve, blinken links und fahren dann rechts, fahren konsequent immer und überall mindestens 10 km/h weniger, als erlaubt – und bringen damit ihre Mitmenschen völlig aus der Fassung. Die sind nämlich nicht alle mit Engelsgeduld gesegnet und können da schon mal die Nerven verlieren. In der Konsequenz starten sie halsbrecherische Überholmanöver, nur um der Situation irgendwie zu entkommen. Ganz besonders liebe ich auch die selbsternannten Verkehrserzieher, die absichtlich immer langsamer werden, wenn sie sich vom nachfolgenden Auto belästigt fühlen. Am Ende fragt keiner, wer wen zuerst provoziert hat. Jeder fühlt sich selbst im Recht und generell fahren ja eh alle wie die Bekloppten, außer man selbst. Kleine Anmerkung am Rande – wenn sich hinter einem eine lange Kolonne bildet, könnte man netterweise mal recht ran fahren die Mitmenschen vorbei lassen. Das blenden wir nämlich gerne aus, da sitzen Menschen in den anderen Autos und die wollen vielleicht auch irgendwo hin. Andersherum kann man bei Auswärtigen auch einfach mal ein Auge zudrücken, wenn sie verloren die Kreuzung blockieren, statt gleich die Hupe zu bemühen. Wir haben alle schon mal gepennt oder waren mal planlos in unbekannten Gefilden unterwegs. Ich selbst sitze ja neben einem Wahnsinnigen auf dem Beifahrersitz und das ist keine Übertreibung, der Gute ist schon sehr zügig unterwegs. Damit er die Grenzen seines Autos mal in einer sicheren Umgebung austesten konnte, hat er von mir vor einigen Jahren ein Fahrsicherheitstraining zum Geburtstag bekommen. Da kann man eben auch ohne Gefährdung des normalen Straßenverkehrs testen, wann es einem in der Kurve die Reifen lupft – Spoiler, mir ist vorher schon fast schlecht geworden. Ich kann gar nicht so schnell fahren, dass mein Auto den Bodenkontakt verliert. Seine erste Reaktion beim Auspacken seines Geschenks war Jubel, die zweite „du kommst aber mit“. Damit war mein Plan, mir das Geschehen aus sicherer Entfernung anzuschauen (natürlich mit Brille), hinfällig. Er hatte ja nicht Unrecht, so ein Training schadet nicht. Wenigstens das eigene Auto sollte man richtig gut kennen und einschätzen können, wie es sich hinsichtlich Bremsweg, Kurvenverhalten usw. verhält. In freier Wildbahn lässt sich das allerdings nicht so einfach ausprobieren und das wäre sicher auch keine gute Idee! ! ! Die Kosten für so ein Fahrsicherheitstraining hängen natürlich vom Veranstalter ab. Für Mitglieder von Automobilclubs gibt es teilweise spezielle Angebote und Rabatte. Wenn ich mir aber anschaue, was ich beispielsweise für Museumseintritte, Schwimmbadpreise oder Kino/Theater zu zahlen habe, relativiert sich das wieder. Vor allem, wenn man noch den Nutzen gegenrechnet. Wir haben pro Fahrer im eigenen PKW 110 Euro für ein ganztägiges Training auf einem Verkehrsübungsplatz gezahlt. Dafür gab´s ausreichend Gelegenheit, die eigenen Grenzen und die des Fahrzeugs in verschiedenen Situationen auszutesten. Dazu viele interessante Tipps und ganz großes Kino, wenn ein paar halbstarke Fahranfänger die Kontrolle  über ihr Auto verlieren und ein paar hübsche Pirouetten drehen. In der sicheren Umgebung des Übungsplatzes hat sowas glücklicherweise nur ein angekratztes Ego zur Folge. Was wir auch gelernt haben: Die meisten Fahrer sind zu zögerlich, deshalb gibt es mehr Auffahrunfälle, als nötig. Denn bei einer richtigen Vollbremsung schlägt das Bremspedal zurück – und unsereins nimmt dann gerne mal die Kraft raus. Nichts da, hier muss man volle Kanne aufs Pedal treten und das halt dann auch, bis die Karre steht. Fühlt sich in der Tat komisch an, wenn man das mal bewusst ausprobiert. Aber das Aha-Erlebnis zeigt, dass die wenigsten auf eine Vollbremsung richtig vorbereitet wären. Wie unterschiedlich der Bremsweg doch auf trockener und nasser Fahrbahn ist. Da wundert es einen nicht, wenn... --- ### Platz da! > Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - Published: 2024-02-12 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 1000 Dinge, Ausmisten, Challenge, Fastenzeit, Frühjahrsputz, Kauf-Diät, Konsum, Konsum-Diät, Konsumboykott, Minimalismus, Neujahrsvorsätze Neues Jahr, neues Glück, bzw. neue Challenge. Jetzt könnte man natürlich lästern, dass nur wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Andererseits nutzen nun mal viele die Energie und Motivation, die so ein Neustart/Neujahr mit sich bringt. Und so begegnen einem auch jetzt wieder vermehrt diverse „lebensverbessernde“ Mitmachaktionen. Soweit so bekannt, und doch ist es faszinierend, wie motivierend die gemeinsame Herausforderung sein kann. Beim einen oder anderen bewirkt so eine Challenge auch tatsächlich eine nachhaltige Verhaltensänderung. Das wäre ja das eigentliche Ziel. Nachdem nun also der Dry-January, der Veganuary oder was auch immer überstanden sein mag, steht auch schon wieder die Fastenzeit vor der Tür. Damit man nach dem einem Monat, in dem man wahlweise sportlich, vegan oder alkoholfrei durchs Leben gegangen ist nicht gleich wieder in den alten Trott zurückfällt. Und falls zwischen Konsumfasten und Handyfasten noch Energie übrig ist, kann man sich gleich dem anstehenden Frühjahrsputz widmen. Und damit man überhaupt putzen kann, müssen Schränke, Regale, Schubladen, Kellerräume und Dachböden erst mal leer geräumt werden! Und wer einmal Platz geschaffen und Überflüssiges reduziert hat, hat hoffentlich auch gelernt, wie viel einfacher die Dinge den Weg in unser Leben finden und wie viel schwieriger es ist, sie wieder loszuwerden. Vor allem, wenn man nicht einfach alles in den Müll wirft, sondern für alles, was noch zu gebrauchen ist, einen Abnehmer sucht. Vieles hat für uns einen emotionalen Wert, weswegen wir unsere abgelegten Dinge auch oft wertvoller einschätzen, als sie tatsächlich für andere sind. Und so liegt es dann nicht immer an der Undankbarkeit anderer, dass niemand unsere aussortierten Dinge übernehmen möchte. Wer schon mal einen geerbten Hausstand auflösen durfte, weiß, wie schwierig das ist. Und man hat eben auch meist nicht nur nicht den Platz für das fünfte Geschirrservice, sondern auch einfach keinen Bedarf. Und so stolpert man (mal wieder) über aufgewärmte Berichte über Menschen, die mit lediglich 100-300 Dingen durchs Leben gehen. Schätzungen zufolge besitzt ein deutscher Durchschnittshaushalt 10. 000 bis 15. 000 Gegenstände. In den USA sind es angeblich sogar unglaubliche 200. 000 Gegenstände, wobei bei solchen Zahlen wie immer die Aussage gilt „traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Doch selbst wenn es das Ziel dieser Angaben ist, uns mit astronomischen Zahlen zu schockieren und die Realität ganz anders aussieht, horten wir doch oft eine ganze Menge Krempel. Der notwendige Bedarf ist natürlich von verschiedenen Faktoren wie Wohnsituation, Haushaltsgröße, Einkommen und individuellen Vorlieben abhängig. Trotzdem fragen sich manche, wie viele Dinge man den wirklich braucht und ob es sich mit ein bisschen weniger nicht auch ein bisschen leichter leben ließe. Die fast schon zwanghafte Reduzierung auf so wenig Besitz wie möglich empfinde ich als völlig übertrieben. Da wird gezählt und ausgemistet, was das Zeug hält. Sportsachen werden mal mitgezählt, dann wieder nicht, Unterwäsche ebenso. Und Socken zählen natürlich als Paar. Wobei sowohl mein Mann als auch ich und auf jeweils eine Ausführung festgelegt haben und wenn dann einer kaputt ist, fliegt auch nur einer raus. Neue Paare finden sich dann schon wieder irgendwie zusammen. Wir müssten ja dann die einzelnen Socken zählen. 300 Gegenstände, das hört sich nach ganz schön wenig an! Also sind alle Socken eines! Und dann müssen erst mal 1000 Dinge raus! 1000 Dinge weniger, das hört sich nach ganz schön viel an. Da greifen wir doch gleich mal wieder die Socken auf, also doch alle einzeln. Die genaue Anzahl ist ja immer auch eine Frage des Schönrechnens Zählens. Für manch einen schein sich Minimalismus nach wie vor ausschließlich an der Menge der Besitztümer zu messen. Umso weniger ich habe, umso ein besserer Minimalist bin ich. Zum Glück gehen die meisten Menschen an solche Aktionen pragmatisch und mit gesundem Menschenverstand heran. Da geht es um die gemeinsame Motivation und Unterstützung und nicht darum, sich gegenseitig im Reduzieren zu übertreffen – um dann kurz darauf den freigewordenen Raum gleich wieder mit Dingen zu füllen. Ich hätte ehrlich gesagt gar keine Ahnung, wie viele Socken ich genau besitze. Und genauso wenig habe ich den restlichen Schrankinhalt durchgezählt. Ich weiß nur, dass ich bei mehr als 10 Tagen Urlaub vorm Packen unbedingt Wäsche waschen muss. Und kann auch sonst ganz genau sagen, welche Kleidungsstücke ich besitze. Ebenso dilettantisch bin ich beim Ausmisten unterwegs. Hätte ich nämlich zu Anfang des Jahres beim Sortieren des Papierkrams die einzelnen Blätter gezählt, hätte ich bestimmt glänzen können. Und dann noch die digitalen Unterlagen, das waren einige Dateien im Papierkorb. Aber in einem Zustand geistiger Umnachtung habe ich das alles wohl unter dem schwammigen Überbegriff Papierkram zusammengefasst und damit sage und schreibe nur eine einzige Sache ausgemistet – ich Anfänger! Und was ist mit Sachen, die sich quasi selbst aussortiert haben, darf ich mir die auch auf die Fahnen schreiben? Dann könnte ich den Bilderrahmen, der sich selbst in den Tod gestürzt hat, auch auf die Liste setzen – am besten zähle ich die fünf einzelnen Zettel darin gleich auch noch extra. Natürlich war der Absturz ein herber Verlust, immerhin hat uns das hübsche Ding viele Jahre angenehme Gesellschaft geleistet. Wir haben ganz betroffen eine Schweigeminute abgehalten, bevor wir die sterblichen Überreste in der Mülltonne feierlich beigesetzt haben. Ersetzt haben wir das gute Stück trotzdem nicht. Die freigewordene Fläche wird im Wechsel von verschiedenen Pflanzexperimenten bevölkert. Was überlebt, darf in den Garten umziehen. Demnächst versuche ich mich mal daran, Chilis vorzuziehen. Aber zurück zu dem, was ein durchschnittlicher Haushalt so alles hortet. Da kommen bestimmt schnell einige Dinge zusammen, die man bei näherer Betrachtung schon eine ganze Weile nicht mehr in der Hand hatte. Das könnte man jetzt einfach in die Tonne kloppen, aus den Augen, aus dem Sinn. Dann hat man auch gleich wieder richtig schön viel Platz für Neues. Ok, so kommt jeder irgendwann auf 1000 Dinge, aber der Teufel steckt im Detail, denn wir packen noch das kleine aber umso entscheidendere Wörtchen „weniger“ hintendran. Der Fokus liegt also nicht auf dem Ausmisten, es geht vielmehr darum, nicht ständig Neues anzusammeln. Der freigewordene Raum mag dafür verführerisch aussehen, der Sinn so einer Aktion wäre damit aber... --- ### Aus Versehen Selbstversorger > Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - Published: 2024-02-05 - Modified: 2024-01-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Garten, Gewürze, Grünzeug, Kräuter, Minimalismus, Selbstversorger, Sparen Ich hasse es ja, wenn beim Einkaufen dubiose Gewürzmischungen im Einkaufskorb landen. Manchmal kann ich meinen Mann nicht davon abhalten, gerade wenn es „China-Gewürz“ geht, so ein All-In-One-Döschen zu erstehen. Aber immerhin schaut er sich mittlerweile die Inhaltsstoffe genau an – sofern er seine Lesebrille dabei hat – und solange anderes nicht aufgebraucht ist, gibt’s auch nichts Neues. Und wir reden hier nicht von einem anständigen Curry-Pulver, auch wenn sich hier ebenfalls manche Abgründe auftun. So sehr ich also Gewürzmischungen meide, so sehr liebe ich Kräuter und Gewürze. Das Gewürzregal ist bei uns gut sortiert, wenn auch nichts Exotisches dabei ist. Alles bodenständiges Grünzeug, das wir auch häufig verwenden – genauer gesagt sehr häufig. Weswegen ich auch beim Einkaufen immer mal eine Träne verdrücke, denn gute Gewürze sind nicht billig. Aber Verzichten ist keine Option, gutes Essen macht einfach mehr Spaß, als eine Tomatensoße, die nach eingeschlafenen Füßen schmeckt. Ich wünschte, ihr könntet das riechen! Dabei mussten wir uns bisher mit getrockneten Kräutern zufrieden geben. Meine Gärtnerkünste auf dem Balkon waren nicht wirklich von Erfolgt gekrönt, irgendwie ist mein Einfluss bei Topfpflanzen zu groß... Allerdings hat sich schon beim früheren Vorgarten abgezeichnet, dass die Pflanzen, die direkt in der Erde wachsen dürfen, durchaus in der Lage sind, meine Pflege zu überleben. Es kam also, wie es kommen musste. Mit dem eigenen Garten sollte auch unbedingt ein eigenes Kräuterbeet entstehen. Das war dann auch das Erste, was angelegt und bepflanzt wurde. Einige Pflanzen haben wir vom Landschaftsgärtner geschenkt bekommen, andere hat die Schwiegermama aus ihrem Garten mitgebracht. Da wächst einiges, was durch Teilung oder Ableger nun auch schon den Weg zu uns gefunden hat. Zu neuen Mitbewohnern im Beet haben wir noch 2-3 weitere Kräuter und ein Chilibäumchen gesetzt. Letzteres musste allerdings vor dem Auspflanzen noch ganze zwei Wochen im Haus ausharren – die Eisheiligen standen noch aus – und ich hätte es mit meiner Liebe schier erdrückt. Dementsprechend lädiert sah es dann im Beet aus und ich hatte so meine liebe Not, es vor meinem Mann und dem sicheren Tod auf dem Kompost retten. Aus lauter Dankbarkeit hat sich das Häufchen Elend doch noch berappelt und uns einen Mehrjahresvorrat an Chilis beschert. Trocknung in Etappen Wider Erwarten und nach zögerlichem Wachstum am Anfang sind auch die Kräuter förmlich explodiert. Und da wir als Gartenanfänger weder die geringste Ahnung haben, wann man wie viel wegschneiden darf bzw. sollte, durfte alles nach Belieben sprießen. Oregano und Dill blühen ja auch wunderschön, ebenso natürlich der Schnittlauch. Und obwohl wir es nicht übers Herz gebracht haben, den emsigen Bienen auch nur eine Blüte wegzunehmen, ist noch genug für uns abgefallen. Im Vergleich zu den getrockneten Kräutern aus dem Supermarkt ist sind die frischen geradezu eine Offenbarung. Und so habe ich dem Herbst und dem Ende der Gartensaison durchaus mit gemischten Gefühlen entgegengesehen. Aber um Trost gab es eine zweite Runde Dill, der hatte sich doch glatt nochmal ausgesät, und bergeweise Kräuter die ich dann einfach in der Wohnung getrocknet habe. Zum Glück haben wir sonst wenig Deko rumstehen Neugebaute Häuser haben ja so einige Auflagen und über manche kann man sicher streiten. Aber am Ende steht da ein Energiesparhaus mit eingebauter Lüftung und das eignet sich hervorragend zum Trocken von allerlei Vorräten. Ein netter Nebeneffekt ist, dass es währenddessen im ganzen Haus nach Kräutern duftet. Funktioniert auch für Chilis, für die manche einen Dörrautomaten oder den Backofen empfehlen. Ersteres habe ich nicht und zweites verbraucht unnötig Energie, wenn´s ohne doch lediglich etwas länger dauert. Da ich schon einmal Kräuter aus dem Garten der Schwiegermama im mittelgroßen Stil getrocknet hatte, wusste ich, was dann auf mich zu kommt. Die ganzen getrockneten Blätter und Stängel müssen zerkleinert werden, am besten lassen sie sich einfach von Hand zerbröseln. Und da wir es mit den Mengenverhältnissen nicht so genau nehmen, wird alles vermischt und in große Schraubgläser abgefüllt. Danach fühle ich mich immer für einige Stunden high und es braucht mehrere Durchgänge Händewaschen, bis der Geruch verflogen ist. Die Menge, die wir dieses Mal zusammenbekommen haben, reicht eventuell sogar über den Winter. Das heißt, wir müssen keine teuren Kräuter aus dem Supermarkt kaufen und sparen so ein ganz nettes Sümmchen ein. Im Schnitt kosten die Päckchen dort nämlich so zwischen 60 bis 80 Euro pro Kilo. Eigentlich war das gar nicht der Plan. Mit meinem semigrünen Daumen, dem begrenztem Zeitkontingent und akuter Unlust mich mit Schnecken und Co. um das Grünzeug zu streiten, ist eigentlich nur ein pflegeleichter, bunter und insektenfreundlicher Garten geplant. Am besten angepasst an die heimische Pflanzenwelt und robust was längere Trocken- bzw. Dauerregenphasen angehen. Die Kräuter machen nicht viel Aufwand, hübsche Gartenbewohner mit essbarem Nebeneffekt. Theoretisch könnte ich eine ganze Ladung Schraubgläschen reduzieren und nur noch die eigene Gartenmischung verwenden. Aber vielleicht warte ich damit noch ein bisschen, ob jedes Jahr so zuverlässig ertragreich wird. Sollte das der Fall sein, kann ich den Gewürzschrank in einen Marmeladenvorratsschrank umfunktionieren. Die gesammelten Gläschen wären dafür auch perfekt, nur das Obst dafür wird hier wahrscheinlich nicht reichen. Außer den Kräutern wird auch weiterhin nicht wirklich etwas aktiv angebaut. Vielleicht ändere ich meine Meinung ja mal aber im Moment reicht es mir völlig, einer außer Rand und Band geratenen Zucchinipflanze hinterherzukochen. Mehr Gemüse braucht es nicht – und mein Mann ist glaube ich nicht traurig, wenn die Zucchini kommende Saison nicht wieder wächst. Kräuter (davon gabs zwei Gläser), getrocknete Chilis, Öl und Chilipaste 🥵 Aber ein bisschen stolz auf die eigene Ernte bin ich tatsächlich schon und es ist ein schönes Gefühl, im Supermarkt mit hochmütig erhobenem Haupt am Gewürzregal vorbei zu stolzieren. Auch die scharfen Soßen kann ich links liegen lassen, wir sind eingedeckt mit Chili-Öl, grüner Chilipaste und getrockneten Chilis und können wahrscheinlich demnächst Feuer spucken... Ich werde trotzdem versuchen, ein neues Chilipflänzchen aus den Samen zu ziehen. Ich muss ja schließlich üben. --- ### Ist das Kunst oder kann das weg? - Published: 2024-01-29 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Graffiti, Kunst, Moderne Kunst, Spazieren gehen, Strukturen, Unerwartetes Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob von Menschenhand geschaffen, durch Umwelteinflüsse oder ganz natürlich gewachsen – schöne Anblicke lassen sich öfter finden, als man denkt. Man muss nur mal mit offenen Augen und weniger gehetzt durchs Leben gehen. Selten bin ich so lange vor einem Stromhäuschen gestanden. Warum auch. Doch dieses hier hat mich inne halten lassen, ist es doch unglaublich schön bemalt! Ein Farbklecks im grauen Winter Und wer schon immer mal wissen wollte, wie so ein richtig schönes, professionelles Graffiti entsteht, hat hier eine wunderbare Anleitung. Die steht mitten in einem spröden Stadtviertel auf einem halb versteckten Bauwagen. Wie ein Graffiti entsteht Aber auch moderne Kunst findet sich ganz unerwartet im Alltag. Zumindest, wenn man ein so liebevoll zubereitetes Abendessen vorfindet (es gab natürlich noch etwas zu dem Gurkenteller). Fast zu schade zum Essen - moderne Gurkenkunst Bleiben wir bei moderner Kunst. Wenn ein Riss an einer Hauswand vom Ärgernis zu einem schönen Anblick wird, hat oft die Natur ihre Finger im Spiel. Von wegen Unkraut Angesichts der unglaublichen Blütenpracht- und Vielfallt übersieht man leicht, was im ganz Kleinen passiert. Und wir reden nicht nur von winzigen Blüten und völlig verkannten Pflanzen wie dem Ehrenpreis, sondern auch von eine Variation an Formen, die es eben nur in der Natur gibt. Es lohnt sich, mal einen Schritt näher zu gehen und ganz genau hinzuschauen. Diese kleinen „Knötchen“ haben wir wahrscheinlich alle schon mal gesehen. Beim Spazieren in einem ganz gewöhnlichen Wohnviertel Und auch folgende Kunstwerke haben wir Mutter Natur zu verdanken. Allerdings durften wir den Spaziergang unter Wasser machen und auch hier heißt es „Augen offen halten! “. So mancher Taucher (eigentlich alle) sind an den kunstvoll verzierten Außenwänden des Wracks einfach vorbeigetaucht. Schade eigentlich, denn was über die Zeit aus den einst glatten Stahlwänden entsteht, kann sich wirklich sehen lassen. Das Wrack der Sapona, seit 1926 entsteht hier Kunst Aber auch an Land sollte man beim Spazierengehen immer schön die Augen offen halten. Dann entdeckt man auch so hübsche "Upcycling-Ideen" wie diese Leuchte, die sich perfekt in die Begrünung auf einem Garagendach einfügt. Ich wüsste zu gerne, ob sie nachts auch leuchtet. Wie dafür gemacht Besonders liebe ich ja Strukturen, da könnte ich stundenlang fotografieren. Dabei sind die Motive oft unspektakulär aber Kunst liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. In klassische Museen zieht es mich selten. Zu viele Bilder und/oder Skulpturen auf einem Haufen grenzen schon an Reizüberflutung und es gibt selten Ausstellungen, die mich wirklich interessieren. Dafür freue ich mich um so mehr, wenn ich ganz unerwartet über einen besonderen Anblick stolpere. Ein bisschen Farbe kann so manche graue Wand ungemein aufwerten und wenn es nach mir ginge, wären alle Stromkästen und -häuschen zum kreativen Austoben freigegeben. Bis dahin begnüge ich mich mit dem, was die Natur überall Schönes zaubert und krame bei der Gelegenheit vielleicht mal wieder meinen Zeichenblock hervor. --- ### Ganz schön teuer > Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - Published: 2024-01-22 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Aussehen, Halo-Effekt, Kompetenz, Politiker, Pretty Privilege, Schönheitsideal, Steuergeld, Verschwendung, Visagist Schöne Menschen kommen leichter durchs Leben, werden intelligenter eingeschätzt und verdienen häufig mehr. Das ist leider kein abgedroschenes Vorurteil sondern knallharte Realität. Das Ganze ist wissenschaftlich untersucht und in verschiedenen Studien belegt worden. Dass attraktive Menschen oft in so vielen Situationen erfolgreicher, wird mit dem Pretty Privilege begründet. Wer dem gängigen Schönheitsideal entspricht, erfährt meist mehr positive Aufmerksamkeit in Form von Lob oder Förderung, und das meist bereits im Kindesalter. Und so werden aus hübschen Kindern selbstbewusstere und aufgeschlossenere Erwachsene. Natürlich gibt es Ausnahmen – aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel. Jetzt könnten wir uns darüber aufregen, das würde aber nicht viel ändern. Wir tragen nämlich ganz oft unbewusst dazu bei, dass sich an solchen Vorurteilen nichts ändert. Denn die weitverbreitete Annahme, dass hübsche Menschen automatisch positive Eigenschaften wie Intelligenz, Kompetenz, Freundlichkeit oder Charakterstärke besitzen, gründet in unserer unbewussten Wahrnehmungsverschiebungen. Dank des sogenannten Halo-Effekts überstrahlen wenige positiven Eigenschaften alle Charakterzüge. Die äußere Schönheit blendet uns also dermaßen, dass wir uns gar nicht erst die Mühe machen, uns die inneren Werte einmal genau anzuschauen. Das funktioniert auch andersherum, denn wenn wir jemanden sehr gerne haben, nehmen wir ihn auch als attraktiver wahr. Und nicht jeder ist von der Natur so bevorzugt, da darf man schon mal ein bisschen schummeln. Mach ich auch, denn es macht ja auch Spaß. Und es ist faszinierend, wie man mit so etwas profanen wie der Farbe der Haare eine ganz unterschiedliche Wirkung erzielen kann. Und ja, leider kann ich den blöden Spruch „Blondes have more fun“ bestätigen. Selbst raspelkurz macht die Farbe immer noch einen gehörigen Unterschied und wenn ich mal aus irgendeinem Grund untertauchen muss, färbe ich einfach ein langweiliges Mittelbraun – damit war ich als Kurzhaarige quasi unsichtbar. Für all den Spachtel kann man natürlich auch einiges an Geld hinblättern. Das mag einem vielleicht gar nicht so viel vorkommen, man geht ja nur regelmäßig zum Friseur, dann eventuell noch in den Drogeriemarkt (da eskalieren einige gerne) oder womöglich zur Kosmetikerin, man gönnt sich ja sonst nichts. Auch sehr beliebt, hab ich mir sagen lassen, ist die Maniküre – eine schöne Hochrechnung dazu findet ihr hier. In Summe kann dann doch schnell einiges zusammenkommen, je nach Umfang der Baustelle oder dem persönlichen Eitelkeitsfaktor. Ob dass dann noch eine Investition nach dem Pretty Privilege durchgeht, nach dem Motto „besseres Aussehen = mehr Gehalt“, wage ich mal zu bezweifeln. Wobei manch eine Gage für C-Sternchen sicher proportional mit der Größe der Oberweite steigt. Wer naturgegeben perfekte Haut, volles Haar und ideale Gesichtszüge in die Wiege gelegt bekommen hat, kann womöglich gar nicht nachvollziehen, warum sich andere ständig so einen Kopf ums Aussehen machen. Oder man findet ganz eigene persönliche Baustellen, die andere in der Regel gar nicht bemerken. Ich meine, mal gelesen zu haben, dass irgend so ein erfolgreiches Supermodel ihre Zehen nicht leiden kann. Wie heißt es so schön? Deine Probleme möchte ich haben! Soweit so ungerecht. Jetzt könnte man ja sagen, dass weniger attraktive Menschen halt Pech gehabt haben oder dass man selbst ja so gar nichts auf Äußerlichkeiten gibt. Schließlich kann man Intelligenz nicht dauerhaft vortäuschen. Spätestens, wenn Alter und Schwerkraft dem Pretty Privilege den Garaus machen und die makellose Jugend verblüht, zeigt sich, wer auch was im Köpfchen hat. Bis dahin darf Frau sich dann aber auch gefallen lassen, dass sie ihren Erfolg nur ihrem Aussehen zu verdanken hat. Den schön und klug gleichzeitig wäre ja ganz schön unfair, da braucht man sich um Neider nicht groß bemühen. Was aber noch dazu kommt, ist der gesellschaftliche Erwartungsdruck. Gerade bei Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist das Äußere elementar. In der Politik, in der es ja eigentlich auf Inhalte ankommen sollte, muss sich Frau dann gefallen lassen, für ihr Aussehen kritisiert zu werden. Man kann es quasi gar nicht richtig machen. Entweder ist man zu hübsch für den Job und wird dann als dummes Blödchen verunglimpft oder man gibt nichts auf Äußerlichkeiten, dann tun es statt dessen diejenigen, die mit inhaltlichen Themen nichts anfangen können. Damit man weniger Angriffsfläche bietet, muss man natürlich einiges tun. Denn es geht ja gar nicht, dass man einer Mutter ansieht, dass sie eine schlaflose Nacht hinter sich hat, weil Kind krank, Mann doof, Haushalt ein einziges Chaos oder einfach zu viele Sorgen (oder alles auf einmal). Normalerweise würde ich sagen, dass unsereins das überhaupt nichts angeht. Jeder kann tun und lassen, was er oder sie möchte. Wenn jemand der Meinung ist, eine mehrere hundert Euro teure Creme könne tatsächlich Wunder bewirken oder man müsse an einem eigentlich gesunden Körper im Zuge von Renovierungsmaßnahmen herumschnippeln, ist das ja nicht mein Problem. Tja, ein bisschen ein Problem habe ich aber trotzdem damit. Und zwar dann, wenn für die Außenfassade unserer Politiker Steuergelder verwendet werden. Natürlich ist mir bewusst, dass die werten Damen und Herren eine gewissen Außenwirkung bedienen müssen und man immerhin ein Land (ok, manche auch weniger) repräsentiert. Politikern ist längst bewusst, dass das Aussehen einen größeren Einfluss auf den Erfolg hat, als die Kompetenz. Wenn man sich die Summen, die mancher für Styling und Co. ausgibt, allerdings anschaut, müssten manche wesentlich erfolgreicher sein. Und wenn man sich in Zeiten knapper Kassen und Rezension mal die Zahlen des Bundes der Steuerzahler hernimmt, lupft es einem schon die Hutschnur. Rund 1,5 Mio. Euro für Visagisten und Fotografen, davon alleine fast 137. 000 Euro für unsere Außenministerin. Bei so hohen Ausgaben fragt man sich schon, warum manch einer dann nicht so viel besser aussieht. Vielleicht, aber nur vielleicht, könnte man sich auch fragen, ob das nicht Geldverschwendung ist? ? ? Natürlich gibt es weitaus größere Ärgernisse, was Steuerverschwendung und Begünstigungen für Politiker angeht. Manches mag gerechtfertigt sein, anderes nicht. Und wie so oft kann man sich darüber vortrefflich streiten. Die Kosten für Pudern, Schminken und Stylen steigen stetig. Und nicht nur die Damen greifen für ihr Aussehen tief in die Tasche mit den Steuergeldern. Laut Medienberichten haben im Jahr 2022 Bundeskanzler Olaf Scholz 40. 000 €, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas  13. 270 €, Außenministerin Annalena Baerbock  136. 500 €, Robert... --- ### Willkommen in der Ödnis > Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - Published: 2024-01-15 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Bauchgefühl, Gedankenkarussell, Kopfkarussell, Langeweile, Nichtstun, Stress, Zuhören Neulich las ich einen wunderschönen Spruch: Mit ist langweilig. Ich könnte ja aufräumen aber mir ist lieber langweilig! Quelle unbekannt So erfrischend ehrlich sind wir leider selten mit uns. Stattdessen erfinden wir Ausreden oder flüchten uns in Ablenkungen. Dabei ist es überhaupt nicht verwerflich, einfach nur zu sein und Löcher in die Luft zu starren. Vor lauter Ideen weiß ich manchmal gar nicht, was ich zu erst angehen möchte. Dann mache ich vor lauter Ratlosigkeit – gar nichts. Was völlig in Ordnung ist, solange man das in unserer leistungsgetriebenen Gesellschaft nicht an die große Glocke hängt. Im Stress zu sein gehört ja zum guten Ton und wer nicht im Stress ist, mit dem stimmt offensichtlich etwas nicht. Leider ist man es dermaßen gewohnt, dass ständig irgendwelche Eindrücke auf einen einprasseln, dass manch einer es mit den eigenen Gedanken schier nicht aushält. Kaum kommt auch nur die Spur von Langeweile auf, bekämpfen wir diese mit effektiven Übersprunghandlungen. Die beliebteste ist der Griff zum Handy. Selbst das kurze Verweilen in einer Warteschlange gleicht für manche Menschen schon dem Vorhof zur Hölle der Ödnis. Die ganz dünnbesaiteten Zeitgenossen halten nicht einmal die Ruhe um sich herum aus, wenn sie alleine einer Tätigkeit nachgehen. Egal ob es der Haushalt ist oder ob man sich kreativ austobt. Immer muss ein konstanter Pegel an Hintergrundrauschen das innere Gedankenkarussell übertönen. Mit den eigenen Gedanken alleine zu sein, grenzt an einen Albtraum. Sobald wir aber andere damit bespaßen können, gibt´s kein Halten mehr. Wer einmal ganz genau drauf achtet, dem fällt vielleicht auf, dass viele Menschen nur darauf warten, dass ihr Gegenüber eine Sprechpause einlegt. Und sobald sich auch nur die leiseste Gelegenheit ergibt, ergreifen sie selbst das Wort, um ihre eigene Geschichte zu erzählen.  Wenn überhaupt noch gewartet wird und man sich nicht einfach rücksichtslos gegenseitig ins Wort fällt oder gar den Mund zu hält – habe ich echt schon erlebt. Eigentlich reden wir nicht mehr miteinander sondern nur noch (im besten Fall) nacheinander. Da das natürlich nicht nur mir aufgefallen ist, gibt es zwischenzeitlich eine ganze Menge Literatur zum Thema Zuhören. Die Autoren verdienen sich hoffentlich eine goldene Nase mit ihren Büchern – und hoffentlich lesen die Käufer sie auch. Zuhören ist nämlich gar nicht so einfach, wie es klingt und erfordert Übung und Energie. Wenn wir uns aber schon abmühen, anderen ein besserer Zuhörer zu werden, warum dann nicht auch uns selbst gegenüber? Entweder geht da die gedankliche Post ab, dann könnte es ein bisschen Ordnung reinbringen, seine Gedanken zu sortieren. Oder Hirngespinste und Sorgen türmen sich zu düsteren Gewitterwolken auf. Auch da kann man sich fragen, woher das kommt, wohin das führt  und ob man sich nur grundlos verrückt macht. Vielleicht ist da aber auch nichts, keine Ideen, keine endlos langen ToDo-Listen. Nur Langeweile und Ödnis. Soweit mir bekannt, ist es ein hehres Ziel beim Meditieren, den Kopf leer zu bekommen. Man ist also unversehens zum Zen-Meister mutiert, Glückwunsch! Ein weiteres Argument, mal mehr auf die eigene Stimme zu hören, wäre das gute alte Bauchgefühl. Für die meisten ist es selbstverständlich, auf den eigenen Bauch zu hören. Und das selbstredend nicht nur, wenn man Hunger hat. Aber so richtig mit Zwiegespräch und Hinterfragen ist dann schon wieder zu viel. Ist halt das Bauchgefühl, basta! Aber unsere goldene Mitte ist ja nicht binär und wenn ich mal versuche, herauszufinden,  warum ich etwas entgegen aller Vernunft will oder nicht will, lerne ich vielleicht auch was Wichtiges über mich. Eigene Vermeidungsstrategien kann ich dann verstehen und das heißt ja noch lange nicht, dass ich dann aus meiner Wohlfühlzone raus muss. Aber ich könnte, wenn ich gute Gegenargumente gegen den Bauch habe. Ich will jetzt keinesfalls zum Zwiegespräch mit dem eigenen Bauch aufrufen, das wäre mir viel zu esoterisch. Und fangt bloß keinen Streit mit ihm an. Er sitzt am längeren Hebel und hat eine ganze Armada an fiesen Argumenten, angefangen bei Magenkrämpfen bis hin zu alles muss raus – oder nichts geht mehr. Wenn uns Dinge auf den Magen schlagen, haben wir womöglich auch einfach nicht richtig zugehört. Falls es bei mir im Kopf mal wieder zu laut ist, um mich auf eine Sache zu konzentrieren aber zu viele Hummeln im Hintern mich nicht still sitzen lassen, habe ich eine Handvoll produktive Strategien im imaginären Werkzeugkoffer. Schreiben geht fast immer und gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen. Im Zweifel tippe ich den erstbesten Gedanken und sehe, wohin die Tastatur mich führt. Wenn die Jahreszeit es hergibt, hilft auch das meditative Ausrupfen von Wildkräutern im Garten. Bei einem Mann, der (noch) nicht so den Blick für die verschiedenen Pflanzen hat, ist es besser, aus dem Kräuterbeet regelmäßig die nicht so leckeren bis ungenießbaren Gewächse auszusiedeln. Und in der Erde zu wühlen, erdet einen immer. Alternativ geht auch Beton, da matscht es sich auch super – allerdings sollte man sich da nicht so viel Zeit lassen... In den meisten Fällen gibt es dazu nicht einmal musikalische Untermalung. Ich bin dann viel zu sehr in meine Gedanken vertieft und meilenweit entfernt vom Idealbild eines meditierenden Zen-Meisters. In mir selbst ruhe ich trotzdem auch wenn es in meinem Kopfkarussell nicht gerade still und beschaulich zugeht. Ich kann nicht nicht denken aber die emotionale Grundhaltung macht den Unterschied zwischen getrieben sein und treiben lassen. In den meisten Fällen gelingt mir letzteres, das Leben härtet halt ab. Und immer öfter gelingt es mir auch, so richtig öde einfach gar nichts zu tun. Vielleicht vergesse ich dann vor lauter Nichtstun ja auch mal das Denken. --- ### In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen > Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - Published: 2024-01-11 - Modified: 2024-01-08 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aus den Augen verlieren, Bloggen, Blogparade, Kontakt, Netzwerk, Verbindung Schon wieder eine Blogparade und eigentlich wollte ich gerade ganz was anderes machen. Und doch beschäftigt mich das Thema. Denn wie so viele andere auch, habe auch ich schon viele Menschen gekannt und gedacht, das wären Freunde fürs Leben. Und doch haben wir uns aus den Augen verloren. Das ist einfach, in Verbindung zu bleiben hingegen nicht. Dabei wird es uns heute leicht gemacht, neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen. Die Menschen können am anderen Ende der Welt sitzen und sind doch nur ein paar Klicks entfernt. Aber wer sich nach langer Zeit wieder persönlich gegenüber sitzt weiß, dass die virtuelle Welt oft doch nur eine Krücke ist. Immerhin eine gute, wenn man sie zu nutzen weiß. Und trotzdem kümmern wir uns oft viel zu wenig um unsere sozialen Kontakte. Wer kann sich schon erinnern, wann er zuletzt eine richtig echte Postkarte im Briefkasten gefunden hat? Und ich frage mich tatsächlich, ob eine Karte mit Neujahrsgrüßen an die Nachbarin zu aufdringlich ist. Egal, ich hab das dann einfach trotzdem gemacht – und ein paar Tage später ebenfalls eine sehr liebe Karte aus unserem Briefkasten gefischt. Wenn also vom Unruhewerk die Frage kommt „Wie wollen wir in Verbindung bleiben? “, dann hoffe ich, dass ganz viele Menschen mal darüber nachdenken, was sie sich wünschen – und ob sie bereit sind, dafür auch etwas zu geben. Der Klassiker ist ja der ständig aufgeschobene Anruf bei den Eltern/Großeltern/etc. Das erste, was man dann zu hören bekommt ist, dass man doch ruhig öfter anrufen könnte. Dass ein Telefon in beide Richtungen funktioniert, sollte eigentlich mittlerweile hinreichend bekannt sein. Aber man will den anderen ja nicht stören, der muss ja so viel arbeiten und ist abends bestimmt müde. Argument oder Ausrede – man weiß es nicht. Zumindest eines ist aber sicher. Wer weiß, dass er sich als Erstes eine Ladung Vorwürfe abholt, wird  sich eher noch seltener melden. Die Fragen zur Blogparade im Rahmen der Plattform blogs50plus kommen allerdings aus einer ganz anderen Richtung. Wie funktioniert ein Netzwerk unter Bloggern, was ist mit der Sichtbarkeit und was hat das mit einer Altersgruppe zu tun? Fragen über Fragen... Und schon wundere ich mich. Ich gehöre nämlich noch nicht zur Ü50 Zielgruppe und frage mich, ob es wirklich eine so große Rolle spielt. Man kann doch auch schon in jüngeren Jahren ganz schön unsichtbar sein. Und so richtig jung bin ich ja auch nicht mehr, aber mitspielen dürfte ich halt altersmäßig noch nicht. Dabei finde ich es immer sehr spannend, mich mit Menschen unterschiedlichen Alters auszutauschen, auch und gerade mit Jüngeren. Von denen kann ich genauso viel lernen, wie von den Älteren. Natürlich treiben einen nicht immer dieselben Themen um und trotzdem finde ich es ungeheuer spannend eben genau über diese Themen bei anderen zu lesen. Womöglich sehe ich das anders, wenn noch ein paar Jährchen und Falten dazu gekommen sind. Ich für meinen Teil liebe den Austausch über die Kommentare der vielen unterschiedlichen Blogs. Und genau darüber habe ich auch schon viele neue und sehr lesenswerte Blogs kennengelernt. Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich lange Zeit nur die typische stille Mitleserin war. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sich der Autor für meine Zeilen interessieren könnte. Der erste Kommentar war für mich tatsächlich eine Überwindung. Ich wollte gerne meine Wertschätzung mitteilen aber habe doch tatsächlich meinen ganzen Mut zusammennehmen müssen. Das war lange, bevor ich selber auch nur ans Schreiben gedacht habe und ich wollte auf keinen Fall aufdringlich sein. Heute denke ich natürlich völlig anders über Kommentare zu  Blogbeiträgen. Ich schätze jeden und freue mich riesig, wenn jemand sich die Mühe macht, einen Beitrag zu kommentieren. Denn mit so einem Beitrag ist man ja erst mal mit seinen Ansichten und seiner Meinung alleine im luftleeren Raum unterwegs. Kann auch mal ganz schön sein, das Hirn findet beim Schreiben ja oft seine ganz eigenen Antworten. Aber neue Blickwinkel können die Welt auch nochmal umrücken und die Erfahrungen, Erinnerungen und das Wissen anderer sind immer eine Bereicherung. Also an dieser Stelle einfach mal ein ganz dickes DANKESCHÖN an alle, die hier bisher so nette Zeilen hinterlassen haben! ! ! Und wie können wir nun in Verbindung bleiben? Einfach machen! Das was wir uns wünschen, können wir auch selbst vorleben. Heißt, wer nicht nur Rechnungen in der Post finden möchte, schreibt vielleicht selbst mal eine Ansichtskarte. Und ich mache mir (hoffentlich, ich arbeite dran) nicht mehr ständig einen Kopf, ob ich jemandem auf die Nerven gehen könnte! --- ### Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram > Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - Published: 2024-01-08 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbewahrungsfristen, Ausmisten, aussortieren, gesetzliche Aufbewahrungsfristen, Minimalismus, Ordnung Bei all der Völlerei rund um die Feiertage kann einen schon mal das Bedürfnis erschleichen, sich wieder etwas leichter zu fühlen. Natürlich erklärt sich so auch der Zulauf in den Fitnessstudios zu Beginn eines neuen Jahres in Verbindung mit den guten Vorsätzen, gesünder, fitter und schlanker zu werden. Jetzt ist bei uns nicht wirklich das große Fressen losgebrochen und wir haben uns keinesfalls der maßlosen Fresslust hingegeben. Klar hat man im Urlaub zu Hause mehr Zeit zum Kochen und da gibt es auch das eine oder andere leckere Highlight (zum Beispiel meine Lieblingskartoffelsuppe) aber schwerer wird man davon alleine ja zum Glück nicht. Trotzdem miste ich in dieser Zeit gerne aus und mache klar Schiff. Was uns dann verlässt, ist zwar im Umfang nicht viel aber dafür umso erleichternder – es geht nämlich um den von uns allen so geliebten Papierkram. Da ich nach wie vor begeistert mein Haushaltsbuch pflege, wird dieses fürs neue Jahr vorbereitet. Es ist nur eine profane Excel-Tabelle, aber die will ja auch hübsch sein. Dabei schaue ich auch gleich, ob es etwas zu tun gibt hinsichtlich der laufenden Verträge. Muss etwas gekündigt werden, gibt es einen besseren Anbieter oder haben sich die laufenden Kosten erhöht, was wiederum Auswirkungen auf unsere monatlichen Fixkosten hätte. Und wenn man dann schon dabei ist, wird natürlich alles aussortiert, was man nicht mehr braucht. Rechnungen und Verträge hebe ich immer ein bisschen länger auf, als nötig. Aber wenn die Garantie für etwas abgelaufen ist, fliegt meistens auch die Rechnung raus. Selbst wenn ich etwas später mal verkaufen sollte, muss ich sowieso damit rechnen, dass kaum einer bereit ist, den meiner Meinung nach aktuellen Verkehrswert zu zahlen. Mal abgesehen davon, dass wir nicht so viel besitzen, dass wir loswerden wöllten. Und wenn mal was geht, wird es meistens verschenkt. Ich mag es, wenn ich mit brauchbaren Dingen noch jemandem eine Freude machen kann, uns geht’s ja vergleichsweise gut. Also fliegen alle veralteten Rechnungen raus (Ausnahme: man braucht sie im Versicherungsfall als Nachweis für die Hausratsversicherung). Dazu gehen auch gleich die dazugehörigen Anleitungen, die ich lieber digital habe oder in die ich eh nie reinschaue. Oft stehen da eh nur noch Sicherheitshinweise in gefühlt tausend Sprachen drin mit dem Verweis, sich die Anleitung doch runterzuladen. Auch alte Zertifikate fliegen bei mir manchmal raus. Hängt natürlich davon ab, was das für ein Wisch ist. Wenn man sich an nicht mehr als den Titel des Seminares erinnern kann (wenn überhaupt) und der Nachweis für den Beruf nicht wichtig ist, kann das Dokument wahrscheinlich weg. Ebenso horte ich keine Urkunden. Die haben meist mehr einen ideellen Erinnerungswert, als dass man sie wirklich braucht. Das fängt mit der Teilnehmerurkunde für die Bundesjugendspiele an. Und dass man es ein volles Jahrzehnt oder länger beim selben Arbeitgeber ausgehalten hat, interessiert auch keinen. Natürlich gibt es auch Dokumente, die keinesfalls verloren gehen sollten, geschweige denn dass man sie absichtlich ausmistet. Unterlagen wie Geburtsurkunden o. ä. , welche die Abstammung und Identität nachweisen, müssen bleiben. Ebenso sollte alles zur Ausbildungs- und Arbeitslaufbahn wie Zeugnisse, Meisterbriefe etc. aufbewahrt werden. Darüber müssen wir glaube ich nicht reden, die Arbeitszeugnisse bleiben, auch wenn es den alten Arbeitgeber womöglich längst nicht mehr gibt. Was ich bis dato nicht wusste (und welche Info hoffentlich nie brauchen werden), ist, dass man Gerichtsurteile und Vollstreckungsbescheide ganze dreißig Jahre aufbewahre muss. Aber man lernt ja nie aus. Nicht annähernd so lange müssen Gehaltsabrechnungen aufbewahrt werden. Manche Unternehmen haben die ja glücklicherweise schon digitalisiert. Ich bekomme meine (wieder) in Papierform. Theoretisch könnten die Gehaltsabrechnungen weg, sobald ich sie kontrolliert habe oder spätestens, wenn man die Lohnsteuerbescheinigung in der Hand hält. ABER – wer zum Beispiel einen größeren Kredit aufnehmen möchte, braucht dafür oft die Abrechnungen der letzten drei Monate. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, bewahrt einfach die Gehaltsabrechnungen der letzten 12 Monate auf. Die Lohnsteuerbescheinigung behält man selbstverständlich bis zur Rente, auch wenn man sie erst mal hauptsächlich für die Steuerunterlagen braucht. Diese wiederum sollte man als Privatperson mindestens laut Lohnsteuerhilfeverein mindestens vier Jahre behalten. Und hier gibt es einige Ausnahmen, die die Aufbewahrungsfrist noch ganz schön ausdehnen können. Den Steuerbescheid selbst sollte man mindestens zehn Jahre oder besser dauerhaft archivieren. Wer als Eigentümer oder Vermieter Handwerker- und Dienstleistungsrechnungen hat, kann diese ja wunderbar steuerlich geltend machen.   Nach sechs Jahren dürfen die Unterlagen dann aussortiert werden. Alle anderen können die Rechnungen schon nach zwei Jahren entsorgen, davor benötigt man sie aber als Nachweis für etwaige Gewährleistungsansprüche. Bleiben noch private Kontoauszüge, Übergabeprotokolle, Nebenkostenabrechnungen, Mietverträge und ähnliche Unterlagen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, diese für drei Jahre aufzubewahren. Digital wird auch gleich ein bisschen aufgeräumt. Da gelten dieselben Regeln, wie für die analogen Unterlagen. Alte Rechnungen können hier ebenso weg und auch diverse andere Dateien kann man bei der Gelegenheit mal aussortieren. Gegebenenfalls kann man gleich mal die Ordnerstruktur anpassen. Wie bei den Vorratsdosen im Küchenschrank bringt es nämlich gar nichts, wenn nicht alles ordentlich und sinnvoll beschriftet ist. Mein Kryptonit ist der große Ordner mit dem treffenden Namen „Sonstiges“. Der ist wie die böse Krimskramsschublade, nur in digital. Ein Komiker meinte mal, der Ort, an dem man Batterien lagert, zieht allen möglichen anderen Krempel an. Leider stimmt das bei uns im Haus aber das liegt auch daran, dass wir nicht so viele Batterien lagern, dass diese ein ganzes Schrankfach oder eine ganze Schublade füllen würden. Dass sie sich den Platz mit anderem Kleinkruscht teilen, ist also vorprogrammiert. Vielleicht benenne ich den Ordner Sonstiges mal in Kruscht um, das klingt doch gleich viel schöner! Und immer, wenn eine neue Datei dazu kommt, prüfe ich, ob etwas anderes gelöscht werden kann. Nicht vergessen, hinterher auch den virtuellen Papierkorb gleich zu leeren. --- ### Was wirklich wichtig ist > Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - Published: 2024-01-01 - Modified: 2023-12-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/ - Kategorien: Job, Mindset - Schlagwörter: Selbstfindung, Selbsttest, Verlässlichkeit, Werte, Wertekatalog, Wertschätzung Vor nicht allzu langer Zeit landete eine dubiose Termineinladung in meinem E-Mail-Postfach bei der Arbeit. Ganze 10 Minuten waren für den Termin veranschlagt, die Teilnehmer: der Chef und seine Directs (so schimpft man die direkt unterstellte Führungskräfte in „Neudeutsch“). Natürlich waren wir alle am Rätseln, was da wohl kommt, man geht ja immer vom Schlimmsten aus. Am Ende wollte er uns nur kurz und knackig seine Werte mitgeben. Damit wir wissen mit wem, bzw. womit wir es zu tun haben oder besser gesagt, was ihm wichtig ist. Damit wir aber nicht so völlig ohne Ergebnis aus so einem Termin rausspazieren, hat er uns gleich mal nahegelegt, es ihm gleich zu tun. Werte – ja, das trägt man so mit sich rum. Meistens denkt man nicht mal groß drüber nach. Kann aber nicht schaden und wollte ich eh schon ewig mal machen. Ehrlich gesagt geistert da schon seit Monaten ein Text auf meiner Festplatte herum, immer mal wieder schraube ich ein bisschen daran. Jetzt wird es doch mal Zeit, das ganze rund zu machen. Aber wie findet man raus, was denn wirklich die eigenen Werte sind? Vielleicht mal Google fragen, ist ja ein schlaues Kerlchen. Alternativ Ecosia, da geht’s ein bisschen nachhaltiger zur Sache – wenn wir schon bei Werten sind. Schon in diversen Seminaren und Trainings hatte ich es mit mal mehr, mal weniger esoterischen Selbstests zu tun und bin daher, was das angeht, ein bisschen vorbelastet. Gesunde Skepsis ist wahrscheinlich stark untertrieben, die meisten Selbstfindungs-Fragebögen sind meiner Meinung nach völliger Mist. Was da aber bei der ersten Werte-Recherche so an Hilfestellung angeboten wird, toppt alles an Scharlatanerie. Aus einer vorgegebenen Auswahl an markigen Schlagworten wie Freiheit, Kreativität oder Achtsamkeit soll man sich einfach mal die heraussuchen, die einem besonders wichtig sind. Ok, kein Problem, ich kreuze einfach mal alles an. Und frage mich, was das soll. So richtig hilfreich kommt mir das nämlich nicht vor. Ich will mir ja nicht ein Set von hübsch klingenden Buzzwords zusammenstellen, nach denen ich mein ganzes zukünftiges Denken und Handeln ausrichten soll. Vielmehr möchte ich herausfinden, was mich bisher angetrieben hat, um zu verstehen, welchen Einfluss das auf meine Entscheidungen hatte und auch weiterhin hat. Und dann kann ich auch korrigieren, wenn ich genau weiß, dass ich in bestimmten Situationen in mir ganz eigene Muster falle. Genau da will ich eigentlich ansetzen und genau da sehe ich auch das große Fragezeichen. Ein Beispiel: Immer wieder merke ich, wie abgrundtief enttäuscht ich bin, wenn etwas nicht so läuft, wie ich mir das ausgemalt habe. Wenn ich mich auf etwas gefreut habe und dann das Leben dazwischen funkt, brauche ich immer erst mal ein bisschen Zeit, um das zu verdauen. Was mir also wichtig ist, ist Verlässlichkeit. Und womit ich eigentlich gerne reagieren würde, wenn mich ein Handwerker mal wieder hängen lässt, ist Gelassenheit. Die habe ich sonst nämlich in rauen Mengen und frage mich ehrlich, warum sie mir dann manchmal so schnell abhanden kommt. Eine Liste mit potentiellen Werten mag inspirierend sein, aber das ist doch keine Wünsch-Dir-Was-Veranstaltung. Meine tatsächlichen Werte finde ich nur durch Selbstbeobachtung und indem ich meine sozialen Interaktionen reflektiere. Huch, das klingt jetzt ganz schön affektiert. Da tut sich dann schon die nächste Hürde auf. Mal eben schnell den eigenen Wertekatalog festlegen geht so nebenbei nicht. Das entsteht im Laufe des Lebens und ändert sich auch immer mal wieder. Es wäre auch zu einfach, wenn man sich mal eben für eine halbe Stunde hinsetzt und sich seine Handvoll Lieblingswerte aussucht. Das ist, als fülle man sich eine Schachtel Pralinen beim Konditor. Und wie bei den Pralinen sollen es natürlich auch nicht zu viele Werte auf einmal sein. Ich will mich nicht auf eine bestimmte Anzahl beschränken lassen. Natürlich ist es Mist, per Rundumschlag einfach mal 50 Werte zu definieren. Kein Mensch könnte da noch Orientierung finden und wahrscheinlich täte sich auch der eine oder andere Widerspruch auf. Da macht die Priorisierung und Einschränkung schon Sinn aber ob ich jetzt drei, vier oder fünf persönliche Werte für mich festlege, interessiert doch eigentlich niemanden. Zumindest ist mir kein Wettbewerb um die perfekte Anzahl an Wertebegriffen bekannt. Manchmal erkennt man, was einem wichtig ist, wenn man mit dem Gegenteil konfrontiert ist. Zumindest hat mir das zu der Erkenntnis verholfen, dass Zuhören für mich ein ganz besonders wichtiger Wert ist. Wenn man sich das Alphatier-Gerangel mancher Führungskräfte anschaut, erklärt sich die absoluter Ratlosigkeit mancher Manager, was die Unzufriedenheit in der Belegschaft angeht, von selbst. In der Vergangenheit durfte ich schon miterleben, wie das unbequeme Analyseergebnis, welches von teuer eingekauften Beratern erstellt wurde, still und heimlich in der hintersten Schublade vergraben wurde. Wenn ich die Wahrheit nicht hören will, sollte ich gar nicht erst danach fragen. Bzw. einfach mal den Sabbel halten, wenn das Gegenüber spricht. Aber auch im privaten Umfeld erlebt man immer wieder, dass es bei Gesprächen lediglich darum geht, den Gegenüber auf den neusten Stand zu bringen. Wenn wir überhaupt noch miteinander reden – das Smartphone ist oft spannender als die analoge Begleitung. Ein Bild, über das jeder lacht und trotzdem sieht man es überall. Was ich auch am Negativbeispiel herausgefunden habe, ist meine Aversion gegen Menschen, die Entscheidungen aussitzen. Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Wenn man unsicher ist, kann man sich Rat holen. Und wenn man sich mal falsch entschieden hat, kann man das in aller Regel korrigieren. Oder man macht seinen Frieden damit. Auf jeden Fall sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich die Welt weiter dreht und nicht darauf wartet, bis ich mich für oder gegen etwas entschieden habe.  Menschen, die die Ärmel hochkrempeln und einfach mal machen, ohne zu zögern mit anpacken, sind mir also um Längen lieber, als solche, die jegliche Ideen zerreden und so lange zögern und zaudern, bis auch das letzte Fünkchen Motivation erloschen ist.   Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir sind, sondern unsere Entscheidungen. Joanne K. Rowling, Harry Potter und die Kammer des Schreckens Was mir sonst noch wichtig ist? Begeisterung! Dauernörgler und griesgrämigen Jammerlappen... --- ### Schlüsselfertig und doch nicht fertig > Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - Published: 2023-12-28 - Modified: 2023-12-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Handwerker, Hausbau, Jahreswechsel, Neujahrswünsche, Reklamation, Schlüsselfertig So langsam, aber wirklich ganz langsam stellt sich so etwas wie Normalität ein. Viele kleinere offene Punkte auf der endlosen ToDo-Liste sind erledigt und wir müssen nicht mehr unseren ganzen Alltag an den Terminen der Handwerker ausrichten. Aber ein bisschen halt doch noch... Auch ein Jahr nach Einzug – und damit weit über einem Jahr nach Ausführung – kommen noch Rechnungen rein. Leider immer unerwartete und teilweise wirklich unverschämt. Das man für den Netzanschluss zahlt, ist ja selbstverständlich. Dass dieser aber im mittleren vierstelligen Bereich liegt und sämtliche Bauarbeiter drum herum von einer anderen Firma, die längst bezahlt ist, durchgeführt wurden, hat uns dann doch überrascht. Noch dazu macht man sich nicht einmal die Mühe, verständlich die ausgeführten Arbeiten aufzuschlüsseln oder das Dokument so zu formatieren, dass man zumindest den offenen Betrag nicht erraten muss. Und wenn man dann denkt, jetzt ist endlich mal alles erledigt, kommt noch ein Handwerker ums Eck. Allerdings nicht mit der Rechnung, sondern nur mit der Ankündigung, dass er noch eine schreiben will. Aber das vor Jahresende nicht mehr tun möchte. Danke, wie nett – sag doch einfach, dass du es zeitlich nicht mehr hinbekommst. Denn beunruhigt, was denn da wohl noch kommt, ist man doch trotzdem. Was dann noch kommen kann und wird, weiß ich nicht. Auf der einen Seite führe ich genauestens Buch über alle Ausgaben und weiß, wie viel Geld wir in unser Bauprojekt und den Garten investiert haben. Auf der anderen Seite gibt es Sub-Sub-Unternehmen, Behörden und unfähige Bauleiter, die nicht wirklich viel von Kostentransparenz halten. Dazu kommen Reklamationen bei der Hausbaufirma, über die ich schon ein ganzes Buch schreiben könnte. Zumindest eines hat die Hausbaufirma jetzt hoffentlich gelernt. Wer billig kauft, kauft zweimal. Wir dachten zwar, wir hätten auf ein solides Qualitätsunternehmen gesetzt, dass keineswegs zu den ganz günstigen gehört (trotz dem „Schwaben“ im Namen). Aber dass dort gerade mit Handwerkermangel und Sparkurs am guten Ruf gesägt wird, weiß man halt erst hinterher. Und es trifft wohl ganze fünf Häuser im nahen Umkreis von denen die Handwerker, die den Pfusch beheben, uns berichten. Der Bauleiter hat seine Kontrollen wohl vom Fahrzeug aus durchgeführt. Dass er noch zuständig ist, verwundert gelinde gesagt. Die Abdeckung unserer Balkonumrandung wurde bereits drei Mal ausgeführt, der Balkon von der letzen Firma erneut abgedichtet – die erste gibt es zwischenzeitlich nicht mehr. Und auch die einstige Malerfirma existiert nicht mehr. Ein Neuer soll´s richten, will uns aber dafür für vier Wochen ausquartieren. Geht zwar alles über die Gewährleistung, ist aber trotzdem ärgerlich. Zudem wir seit Wochen stromfressende und laute Lüfter im Keller zu Gast haben, die die Bodenplatte unterm Estrich trocknen. Leckageortung und Reparatur stehen noch aus, unser Vertrauen in den Bauleiter ist allerdings reichlich angeknackst. Unser Keller mit Trocknungsgeräten, zum Glück steht sonst so nicht viel drin... Die wenigen Neider im Umfeld freuts. Manch einer kann sein selbstgefälliges Grinsen kaum verbergen. Schadenfreude ist nun mal die schönste Freude. Bei anderen muss ich innerlich immer an Katastrophentourismus denken. Die sind besonders interessiert, gehen aber auch immer gleich vom Schlimmsten aus und lassen kein gutes Haar am Gesamtprojekt. „Dass der nichts kann, hätte ich euch gleich sagen können“ – danke, ein guter Rat im Nachhinein ist so wertvoll, wie ein Pickel am A... llerwertesten. Zum Glück besteht die Welt nicht nur missgünstigen Menschen. Im Gegenteil, oft erfährt man mehr Mitgefühl und Unterstützung von Seiten, an denen man am wenigsten damit gerechnet hätte. Familie, Freunde und Kollegen fiebern mit und freuen sich über jeden noch so kleinen Erfolg (und wehe, man schickt dann nicht gleich Bilder). Neue Nachbarn wurden unerwartet zu guten Freunden, auf die man sich verlassen kann und mit denen wir gerne Zeit verbringen. Das ein Hausbau kein Spaziergang ist, war zu erwarten. Manches hätte aber auch einfach glatt gehen dürfen, so viel hätte ich jetzt gar nicht lernen wollen. Und auch, wenn das mit den hereinflatternden Rechnungen mal wirklich ein Ende hat, bin ich echt erleichtert. Klar ist es ohne Kinder und mit zwei Vollzeit-Gehältern einfacher – aber halt noch lange nicht einfach. Trotz verschiedenster Widrigkeiten lieben wir unser Fleckchen Erde. Und trotz allen offenen Reklamationen bin ich erstaunlich tiefenentspannt. Wahrscheinlich haben uns die bereits überwundenen Katastrophen und Überraschungen schon sehr resilient gemacht. Aber nächstes Jahr darf es gerne ein bisschen weniger turbulent an der Baufront sein. Aus der Perspektive siehts bombastisch aus :-) Was ich mir sonst so fürs neue Jahr wünsche? Also ich habe absolut realistischen Neujahrsvorsätze, sowas von SMART, also spezifisch, messbar und gääähn... Wahrscheinlich sagen unsere Vorsätze oder deren Nichtvorhandensein eine ganze Menge über uns selbst aus – Küchentischpsychologen könnten da jetzt wohl einiges herauslesen. Und auch, wenn viele versuchen, vieles noch vor Jahresende zu erledigen – die Welt dreht sich weiter, welch tiefgreifende Erkenntnis. Die Hausarbeit läuft nicht weg (leider), die Wäsche auch nicht (zum Glück, man stelle sich das mal vor! ) und der Jahreswechsel alleine ändert so gar nichts an unserer momentanen Situation. Damit das nächste Jahr aber ein absoluter Knaller wird, nehmen wir uns also einfach mal das Beste vor, was einem das Leben so zu bieten hat: Weltfrieden – nicht kleckern bei den Wünschen, sondern klotzen! Einen kerngesunden Planeten – also nicht irgendeinen, sondern unsere Erde natürlich! Im Lotto gewinnen – am besten gleich mehrmals und natürlich immer den Jackpot      Sportlicher, gesünder, klüger und natürlich noch hübscher werden (is klar, ne? ) Und natürlich das fertigste Haus aller fertigen Häuser ohne den allerkleinsten Makel Das Schöne an Neujahrsvorsätzen ist aber, dass man nur genug Sekt hinunterkippen muss, dass sie schon am nächsten Morgen wieder vergessen sind. Und Sekt ist an Sylvester ja obligatorisch. Dabei kann schon ein einziges Glas höllische Kopfschmerzen verursachen, aber wir sind ja vom Glühwein abgehärtet. Also feiert schön – oder auch nicht – und habt einen Jahreswechsel ganz nach eurem Geschmack! --- ### Mehr Meer bitte! > Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - Published: 2023-12-26 - Modified: 2023-12-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: 2023, Jahresrückblick, Mein Jahr in einem Foto Eigentlich war das Jahr viel zu kurz, für all die Dinge, die ich erlebt habe. Bzw. wie viel passt eigentlich in ein einziges Jahr, wenn man sich rückblickend mal bewusst macht, was alles passiert ist? Umzug ins neue Haus Jobwechsel Viele, viele Bauprojekte (Geräteschuppen, Bett, Schreibtisch, Garten... ) Konzerte, Feste, Sonnenwendfeuer, Abi-Treffen nach 25 Jahren, Treffen mit Familie und Freunden und viele schöne spontane Abende mit den neuen Nachbarn Und all die vielen kleinen und großen besonderen Momente, die aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde Was bei all dem natürlich hat zurückstehen müssen, waren Reisen ans Meer. Wir haben es nicht ein einziges Mal ins Wasser geschafft und die Sehnsucht wächst. Warum es trotzdem ein altes Unterwasserfoto  auf den Platz für mein Foto 2023 in einem Bild geschafft hat? Ich sehe darauf aus, wie diese furchtbaren Trolle – man sieht die Flausen, die wir beide im Kopf haben schon auf meinem Kopf. Verrücktheit und Albernheit steigen von Stufe zu Stufe bzw. von Jahr zu Jahr. Das darf gerne so weiter gehen. Vielleicht dann auch mal wieder mit Salzwasser in der Nase. --- ### Massenproduktion und kein Ende in Sicht > Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - Published: 2023-12-25 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Beton, Beton gießen, Deko, DIY, Epoxid, Hobby, Totenkopf Ich habe ja eine Schwäche für Totenköpfe in allen Varianten – und nein, Selbsterkenntnis ist in diesem speziellen Fall nicht der Weg zur Besserung. Die sympathisch grinsenden Kameraden begegnen einem hier an diversen Stellen. Neben den zwei langjährigen Mitbewohnern kommen aber nun ständig neue hinzu. Und das liegt nicht einmal daran, dass ich eine neue Sammelleidenschaft in mir entdeckt hätte. Nein, ich bin einfach nur über eine Silikonform gestolpert, wie man sie für Kunstharz verwendet. Nun bin ich kein allzu großer Fan von Epoxid und verwende das eigentlich nur, um Blumentöpfe aus Beton wasserdicht zu bekommen. Aber wenn man schon sehr charakterstarke Blumentöpfe aus Beton gießen kann... Das ist die ideale Beschäftigung, wenn man nur wenig Zeit hat, um seiner Kreativwut nachzukommen. Das Anrühren von Beton geht schnell, das Gießen noch schneller. Noch ein bisschen die Luftblasen raus klopfen und fertig. Nur bis das Kunstwerk ausgehärtet ist, braucht’s etwas Geduld. Und wenn ich mal das Gefühl habe, ich sei unproduktiv, flitze ich mal eben in den Keller, pansche kurz etwas Beton zusammen und gieße ein weiteres Köpfchen. Und schon habe ich das Gefühl, einer sinnvollen und schöpferischen Beschäftigung nachgegangen zu sein – ich weiß, Einbildung ist auch eine Bildung... Für den richtig edlen teuren Bastelbeton bin ich übrigens viel zu geizig. Ich verwende ausschließlich das günstige Zeug aus dem Baumarkt und ja, das tut´s auch! Nachdem die Außenlampen für die Wegbeleuchtung auch nur eine kleines Betonfundament benötigt haben, ist auch noch reichlich vom großen Sack übrig. Da kann ich mich noch eine Weile austoben. Es grenzt an ein Wunder, dass wir noch nicht in Totenköpfen versinken. Andererseits finden sie ständig Abnehmer  und auf dem Grundstück bevölkern sie neben den etwas anderen, sehr individuellen Gartenzaunpfosten nur eine unansehnliche Gartenmauer, die dadurch zusammen mir ein paar Stauden ihren ganz eigenen morbiden Charme bekommen hat. Man muss also schon genau hinschauen, drinnen wie draußen wird nur dosiert dekoriert. Natürlich habe ich die Form auch mal mit Epoxidharz getestet. Wenn man das ganze mit Licht kombiniert, wird’s richtig spannend. Von unten beleuchtet bekommt so ein schnöder Harzkopf einen richtig coolen Effekt. Das Testexemplar durfte also bleiben und wandert zwischen Badezimmer, Terrasse und Schlafzimmer hin und her. Überhaupt ist unsere Deko teilweise sehr mobil und wird gerne mal an die aktuell bevorzugten Aufenthaltsorte verpflanzt. Im Sommer mehr draußen, im Winter wieder drinnen. Als sich der Lieblingsnachbar dann einen Totenkopf mit rot leuchtenden Augen gewünscht hat, ist sogar mein Mann zum Bastler geworden. Da wird gebohrt und gelötet und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bzw. die Ergebnisse, denn so ein Kunstwerk weckt Begehrlichkeiten. Daher steht ein recht ähnliches Exemplar nun auch schon beim Schwager. Beim gemeinschaftlichen Werkeln gibt´s natürlich auch mal Ausschuss. Ich muss mir mal überlegen, wie eine Augenklappe für die Fehlversuche beim Bohren aussehen könnte und was gegen den unnachahmlichen Duft durchgeschmorter LEDs hilft. Wenn´s laut knallt und ein "ich war´s nicht" aus dem Keller tönt, sollte man im Interesse der eigenen Nase/Nerven lieber oben bleiben. Als Nächstes starte ich vielleicht Experimente mit Farbe – die Basis ist ja sehr flexibel. Oder ich versuche, hohle Köpfe herzustellen. Wie lustig wären die als Insektenhotel, wenn die kleinen Krabbler plötzlich zu den Augen raus kommen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das Material bei den Vielbeinern so gut ankommt. Zumindest wird es mir aber nicht langweilig, bis im Frühling der Garten wieder mehr Aufmerksamkeit beansprucht. Bis dahin habe ich womöglich schon eine kleine Armee produziert. Noch ein Sack Beton darf ich auf keinen Fall anfangen, wer weiß, wo das sonst hin führt... --- ### Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom > Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - Published: 2023-12-18 - Modified: 2023-12-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Diversity, Frauenquote, Führungskraft, Gleichberechtigung, Hochstapler-Syndrom, Imposter, Kultur, Quotenfrau, Vielfalt Haben die mich nur eingestellt, damit die Quote hübsch aussieht? Mit diesen Dauerzweifeln darf sich Frau rumschlagen, wenn ein Unternehmen sich groß auf die Fahnen geschrieben hat, einen fixen Prozentwert an Frauen in Führung zu erreichen. Die Schlagwörter Kultur und Vielfalt bzw. Culture&Diversity (muss ja alles hipp klingen, das geht einfacher auf Englisch) werden einem unternehmensübergreifend in Dauerschleife um die Ohren gehauen. Die wenigsten leben das wirklich, denn dafür braucht es echte Bemühungen statt Lippenbekenntnisse. Allerdings merke ich, dass ich ein paar Vorbehalte gegen dieses „alles und jeden so akzeptieren, wie er/sie/es ist“ habe. Nämlich immer dann, wenn dabei wiederum die Entfaltungs- und Persönlichkeitsrechte anderer in Mitleidenschaft gezogen werden. Beispiele gefällig? Einen Möchtegern-Macho lasse ich bestimmt nicht so sein, wie er halt ist. Das ist einfach. Was aber, wenn die ganze Kultur desjenigen darauf aufbaut, Frauen klein zu halten und ihrer Rechte zu berauben? Da ist man dann ja oft auch keiner Ausrede verlegen, wenn es darum geht, solche kulturellen Anwandlungen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt zu legitimieren. Vielleicht hat es die eine oder andere schon erlebt. Es gibt Kulturen, da gibt Mann einer Frau nicht die Hand. Hat angeblich was mit Respekt zu tun. Naja, wahrscheinlich höchstens mit dem Respekt vor anderer Männer Eigentum... Anderes Thema ist das Beten zu bestimmten Urzeiten. Kann ja jeder halten, wie er möchte. Aber im Namen von Religionen ist schon so viel Leid und Ungerechtigkeit verübt worden. Da fällt es mir schon im Privaten schwer, bei extrem religiösen Verhalten zumindest neutral zu bleiben. Bei der Arbeit hat Religion für mich überhaupt nichts zu suchen. Es interessiert mich nicht, ob die Kollegen an irgendeine oder sogar mehrere Gottheiten glauben. Dafür ist es mir aber immens wichtig, dass ich mit klugen und engagierten Menschen zusammenarbeiten darf. Religion ist Privatsache und darf keinen Einfluss auf das Miteinander haben. Da wären wir auch schon bei der leidigen Kopftuchdiskussion. Kann ich jemanden zwingen, seine Haare bzw. bei Krankheit den kahlen Schädel zu präsentieren? Andererseits – wollen die betroffenen Frauen das Kopftuch wirklich tragen oder sind sie nur einfach so gehirngewaschen, dass sie glauben, es wäre ihre eigene Entscheidung? Und muss man die religiöse Ausrichtung wirklich jedem immer und überall unter die Nase reiben? Kann man einen Gott ehren, der einen ohne Kopfbedeckung nicht mehr lieb hat? Mit persönlich war die Kopftuchfrage immer ziemlich egal, da die betuchten Kolleginnen alle ausnahmslos ebenso gut im Team mitgearbeitet haben, wie die unbetuchten. Die einzigen Differenzen waren rein fachlicher Natur und die konnten wir immer konstruktiv lösen. Aber in manchen Berufsgruppen ist das sicher nicht so einfach. Hätte ich Kinder, wöllte ich nicht, dass man ihnen eine Religion vorlebt, in der für Frauen bestimmte Kleidervorschriften gelten und dass das ok wäre. Die Feiertage nehme ich allerdings gerne mit. Da bin ich zugegebenermaßen wirklich inkonsequent. Das Thema könnte man aber leicht lösen, indem man jedem eine feste Anzahl frei wählbare/plazierbare Feiertage zugesteht. Quasi ein gesetzlicher Zusatzurlaub, den jeder an seine religiöse Ausrichtung anpassen kann. Das wäre dann auch fair, denn jeder würde unabhängig von der Glaubensrichtung die gleiche Anzahl an Tagen bekommen. Diversität kann aber auch bereichernd sein und ein bunt gemischtes Team kann gerade durch die unterschiedlichen Blickwinkel und Meinungen der verschiedenen Menschen profitieren.  Man lernt voneinander und wächst miteinander. Nicht ohne Grund haben sich viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zur Charta der Vielfalt verpflichtet, welche das Ziel hat, eine vorurteilsfreie Arbeitswelt zu schaffen. Und ganz nebenbei gibt es ja auch Gesetze, die es verbieten, jemanden aufgrund von Alter, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, Geschlecht, etc. zu benachteiligen.     Moment! Ich darf also niemanden wegen seines Geschlechts benachteiligen aber wie kann das mit einer Frauenquote vereinbar sein? Würde ich ausschließlich auf die Qualifikation schauen, kann es schon vorkommen, dass am Ende alles beim Alten bleibt, weil es einfach zu wenig qualifizierte Bewerberinnen gibt. Wenn dann eine weniger passende Bewerberin nur wegen einer hübschen Zahl auf dem Papier den Vortritt bekommt, wäre wiederum der männliche Bewerber benachteiligt. Auch nicht ok, oder? Das da der eine oder andere aus der Diskussion aussteigt, ist nachvollziehbar. Statt fester Quoten ist da eine allgemeine Förderung einer in jeder Hinsicht bunten Belegschaft auf allen Ebenen der sicherere Weg. Trotzdem hat man als weibliche Führungskraft gerade in manchen männerdominierten Bereichen schon etwas mit dem Beigeschmäckle zu kämpfen. Wer nun sowieso eher selbstkritisch unterwegs ist (Imposter-Syndrom lässt grüßen), dem könnten da schon mal Zweifel kommen. Ob man nun tatsächlich die für die Position geforderte Kompetenz mitbringt oder nur ein hübsches Aushängeschild für die vielgepriesene Vielfalt ist, wird einem aber wahrscheinlich keiner offen zugeben. Da braucht es schon ein gesundes Selbstvertrauen und ebenso ein gesundes Vertrauen in den Arbeitgeber. Ein bisschen Selbstzweifel täten mancher Führungskraft womöglich sogar ganz gut. Es schadet überhaupt nicht, sich selbst und die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen. Neulich war irgendwo von einer Statistik die Rede, die besagt, dass 90% der Mitarbeiter aufgrund ihrer Führungskraft kündigen. Ich weiß, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Aber angesichts mancher von sich selbst eingenommener Zeitgenossen, die sich selbst als unfehlbaren Nabel der Welt betrachten, klingt das schon plausibel. Der schöne Nebeneffekt beim regelmäßigen Rückblick ist ja, dass man sich dann auch die Erfolge nochmal vor Augen führen kann. Meist werden die positiven Erlebnisse ja von den negativen Dingen aus den Erinnerungen verdrängt. Da kann es dann schnell mal passieren, dass sich die eigene Wahrnehmung verschiebt und man sich nur noch zwischen all den Problemen aufreibt. Apropos Wahrnehmung – was soll das alles mit diesen neumodischen Buzzwords und dem Getue um Vielfalt, fragt sich manch einer. Brauchen wir doch nicht, wir sind doch alle gleichberechtigt, sagen andere – und merken dabei oft gar nicht, wie bequem wir es uns in unserem Schubladendenken eingerichtet haben. Von klein auf erlernte Rollenbilder lassen sich nun mal nicht so einfach überschreiben. Andersherum muss sich wohl manch ein Mann infolge der vermeintlich falschen Entscheidung für einen eher von Frauen geprägten Beruf abstruse Rückschlüsse auf seine sexuelle Orientierung gefallen lassen. So vorurteilsfrei, wie viele sich geben, sind die wenigsten. Und egal, für wie aufgeklärt man sich... --- ### Namen sind Schall und Rauch > Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - Published: 2023-12-11 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Blog, Hobby, Multiinteressiert, Musik, Name Warum heißen Dinge eigentlich, wie sie heißen? ! Fragt man sich ja immer mal wieder. Warum also Queen All? Die Inspiration trifft einen entweder, wie der Schlag oder reift Stück für Stück über einen längeren Entscheidungsprozess. Bei mir war es der Unwille, mich auf ein einziges Thema festlegen zu wollen und die Liebe zur Musik, die am Ende meiner kleinen Schreibwerkstatt ihren Namen gegeben hat. Die Affinität zu Metal habe ich schon sehr früh im Leben entwickelt. Erst waren es die wirklich coolen Albencover von Iron Maiden, die ich als kleiner Knopf in der sehr feinen Plattensammlung meines Onkels bewundert habe. Später habe ich mir die eine oder andere Platte vorspielen lassen und mich von seiner Sammelleidenschaft anstecken lassen, allerdings längst nicht in diesen Ausmaßen, sorry Onkelchen. Damals habe ich meine ersten Musikkassetten (ja, ich bin schon so alt) erstanden, unter anderem von Guns N’ Roses und Aerosmith. Als ich älter wurde, habe ich dann so ziemlich jeden Samstag im CD-Shop verbracht. Damals konnte man noch gemütlich rein hören und ich habe den Großteil meines Taschengeldes in Musik investiert.  Zwischenzeitlich hat sich der Geschmack geändert, es muss etwas (viel) mehr Krach sein. Im Auto läuft statt der 'BestOf' die 'BeastOf' Liste hoch und runter. Aber die alten Klassiker bleiben unvergessen und natürlich darf es gerne auch mal etwas Abwechslung sein. Gibt ruhige und laute Tage. Was in meinem (mittlerweile digitalen) CD-Regal so steht, ist das Ergebnis, jahrelanger musikalischen Leidenschaft... Therapy, Devildriver, Slipknot, Offspring, Korn, Rob Zombie, Static-X, Marilyn Manson, Incubus, Probot, Muse, System Of A Down, Metallica, Sepultura, Nirvana, Type O Negative, Gravity Kills, Nine Inch Nails, Tool, Deathstars, Two, AFI, Pearl Jam, Biohazard, 4lyn, Glassjaw, Mudvayne, Deftones, Smashing Pumpkins, A Perfect Circle, The Tea Party, Powerman 5000, Bush, Disturbed, Clawfinger, Staind, Ugly Kid Joe, Dry Kill Logic, Device, Sunna, Rage Against The Machine, 40 Below Summer, Soulfly, Goethes Erben, Thumb, Rammstein, Devilment, SOiL, Otep, Faith No More, Samael, Machine Head, H-Blockx, Stone Sour, Farmer Boys, Dope, Eels, Heideroosjes, Pain in the Ass, Silverchair, Psycore, We Butter The Bread With Butter, Tenacious D, Portishead, At the Drive-In, Flaw, Bush, Coal Chamber, Die Krupps, Godhead, Soundgarden, Thorn Eleven Ist natürlich nicht alles, das würde den Rahmen sprengen. Es kommt ja laufend wieder was Neues dazu und ich picke mir auch aus sämtlichen Genres raus, was mir sonst noch so gefällt. Jetzt hab ich den Bogen zwar arg weit gespannt aber ich muss zugeben, ich stöbere selbst gerne in den Musiksammlungen meiner Mitmenschen. Auch wenn ich selbst leider kein Instrument beherrsche und mit meinem Gesang eher Einbrecher vertreiben könnte, ist Musik für mich elementar wichtig. Trotzdem genieße ich auch mal die Stille um mich herum, gerade wenn ich mich kreativ auslebe. Beim Schreiben, Zeichnen oder DIY-Möbelprojekten ist es immer ruhig. Beim Lesen sowieso. Da rauschen die Gedanken schon so wild, dass ich keine weitere Untermalung brauchen kann. Dass ich gerne schreibe, wusste ich eigentlich schon in der Schule. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was ich damit anfangen soll und so habe ich dieses Hobby erst viel später für mich entdeckt. Und das Schöne an einem Hobby ist, dass ich dem völlig selbstbestimmt nachgehen kann, ganz ohne den Druck, damit Geld verdienen zu müssen. Aber nur für die Schublade zu schreiben, ist dann auch irgendwie langweilig (zumindest geht mir das so). So ist dann der Blog entstanden. Wenn man sich dann rein liest, wie das so mit dem Bloggen funktioniert, wird einem empfohlen, sich eine Nische zu suchen, in der man Expertenwissen vorweisen kann und zu der noch nicht so viel im Internet zu lesen ist. Der Rat scheint mir allerdings etwas aus der Zeit gefallen zu sein. Kaum ein Thema ist nicht bis zum Erbrechen durchgenudelt, selten liest man etwas wirklich Neues. Und nicht jeder hat seine ganz eigene kleine Nische, in der er als Experte glänzen kann. Unter den Menschen gibt es Spezialisten und Generalisten. Der eine kann eine Sache ganz besonders gut, der andere viele Sachen einigermaßen gut. Ich zähle zu letzteren. Und da ich mich auch für viele Dinge interessiere, will ich mich auch nicht auf ein einziges Thema festlegen. Viel spannender finde ich Abwechslung gespickt mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Gerne auch mit einer gehörigen Prise Humor, am liebsten schwarz, so wie mein Kaffee und meine Kleider (und irgendwie fast alles, was ich besitze). Wie viele vermeidlichen Experten gebe auch ich oft nur wieder, was ich woanders schon gelesen habe, gewürzt mit persönlicher Erfahrung. Und ich ziehe den Hut vor echten Spezialisten, die sich mit all ihrer Energie und Leidenschaft in ein Thema stürzen. Im Gegensatz stürze ich mich gerne von einem Thema ins nächste. So probiere ich auch immer wieder gerne neue Hobbies aus oder lese mich in interessante Themengebiete oder Fragestellungen ein. Oft sinne ich bei der einen Beschäftigung schon über die nächste und überlege mit Umsetzungsmöglichkeiten. Und schon wieder läuft der rote Faden Gefahr, sich völlig zu verknoten. Also machen wir es kurz (ich versuche es zumindest). Wie nennt man einen Blog, der sich selbst keine inhaltlichen Grenzen setzen möchte? Wenn man selbst keinen Spitznamen hat, der da geschickt herhalten könnte, muss man sich tatsächlich was Kreatives einfallen lassen.  Praktisch, wenn man sich inspirieren lassen kann. Und so darf die Musik herhalten – in Anlehnung (und als kleine Verbeugung) an Metallicas King Nothing ist also der Name für diesen Blog entstanden. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Wahl, da ich mich selbst niemals als Queen bezeichnen würde und mir der Name daher immer etwas überkandidelt vorkommt. Andererseits muss man den Dingen ja auch nicht unnötig viel Gewicht geben. Es geht nun mal um alles (und nichts) und in meiner Badewanne bin ich der Kapitän bzw. auf meinem Blog die Queen. Klar habe ich Lieblingsthemen aber auf die will ich mich keineswegs beschränken. Und so hau ich in die Tasten, was mir das Leben so mitgibt. Oft mit einem Augenzwinkern und hoffentlich viel kurzweiliger Unterhaltung. --- ### [K]ein Baum? - Published: 2023-12-04 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Dekoration, Fichte, Mietbaum, Minimalismus, Nachhaltig, Nachhaltiger Weihnachtsbaum, Nordmanntanne, Wanddeko, Weihnachten, Weihnachtsbaum, Weihnachtsdeko Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher ist man kurz vor Weihnachten losgezogen, um DEN Weihnachtsbaum für die Familie zu besorgen. Gerne auch erst an Heiligabend, wobei dann meist nur noch sehr kümmerliche Exemplare zu haben waren. Ich spreche das aus Erfahrung, wir hatten oft sehr mitleiderregende Kandidaten die mit Kugeln behängt nur noch jämmerlicher aussahen. Aber in jedem Haushalt hatte ein Baum zu stehen – die müssen damals noch um einiges günstiger gewesen sein, so gut betucht waren wir nicht. Der Klassiker – der geschlagene Baum Was spricht denn dagegen? So ein Baum ist natürlich nicht ganz billig. Mittlerweile gilt die Nordmanntanne als Klassiker, die piekst auch nicht so, duftet dafür aber auch nicht so intensiv. Bis so ein Bäumchen die entsprechende Größe erreicht hat, vergehen aber mindestens 5-7 Jahre, in denen es gehegt und gepflegt werden will. Dementsprechend sind auch die Kosten für einen ausgewachsenen Baum mehr als gerechtfertigt. Ganz von alleine wächst der nämlich nicht zu einem so schön geraden Weihnachtsbaum heran. Er braucht Platz und Wasser und ein paar Nährstoffe wären auch nicht verkehrt. Selbstverständlich richtet sich der Preis dann auch nach der Größe des Baumes, bzw. nach laufenden Baummetern. Bei der Nordmanntanne kann man da schon mit bis zu dreißig Euro pro Meter rechnen. Fichten sind um einiges günstiger zu haben und liefern obendrein den passenden Raumduft gleich mit. Die häufige Trockenheit hat natürlich einen großen Einfluss darauf, was sich in unseren Breiten noch wohl fühlt und wie sich die Pflanzenwelt (und natürlich auch die Tierwelt) verändert. Die heimischen Nadelbäume sind nicht unbedingt die größten Fans der Klimaveränderungen. Und so muss man sich schon fragen, was hier sinnvoll angebaut werden kann und soll. Und ob es dann so eine gute Idee ist, eine Fläche jahrelang mit Tannenbäumen zu belegen, die lediglich als übergroße Schnittblumen enden. Da ist dann auf einen Schlag eine ganze Fläche kahl, damit wir ein paar Tage einen Baum in der Bude stehen haben. Platz – So ein richtig schöner Weihnachtsbaum vom Boden bis zur Decke ist eher vollschlank und entspricht damit so gar nicht dem Schönheitsideal der Modeindustrie. Der weit ausladende Unterbau (er)fordert schon ein bisschen Raum. Normalerweise richtet man sich ja nicht so ein, dass von vornerein ein Baum ins Wohnzimmer passt. Es wird also eng – passend zur kuscheligen Jahreszeit, da rückt man ja gerne etwas näher zusammen. Aufwand – Bis der Baum gerade steht, kann schon mal ein Nachmittag vergehen, inklusive Krieg (weil einer angeblich schief guckt oder sowieso handwerklich gänzlich unbegabt ist... ) und Massaker (um den Baum passend zum Ständer zu machen). Dann muss das Schmuckstück natürlich angemessen aufgehübscht werden, heißt reichlich behängt mit Kugeln und anderer Deko. Auch hier gibt es wieder reichlich Potential für Grundsatzdiskussionen. Echte Kerzen oder Lichterketten, Lametta oder Tannenzapfen? Und wird das nicht langweilig, jedes Jahr dieselbe Dekoration zu verwenden? Und kaum sind die Feiertage überstanden, geht es ans Abschmücken. Der Baum muss fachgerecht entsorgt werden. Oft hat er reichlich Nadeln gelassen, die Temperaturen liegen in unserem kuscheligen Innenräumen nicht ganz in seiner Wohlfühlzone. Die Nadeln finden sich oft noch Wochen später unter Sofa und Schränken. Wenn´s unbedingt der Klassiker sein soll, sollte man also drauf achten, dass der Baum noch frisch ist und „voll im Saft steht“. Und natürlich braucht er genau wie andere Schnittblumen Wasser, damit er nicht schon vor den Feiertagen kahl ist. Nachhaltige Alternative – der Baum im Topf Was einem aber zu denken geben sollte – selbst, wenn ein geschlagener Baum nicht gegossen wird, sieht er doch noch eine ganze Weile ziemlich lebendig aus. Und das, obwohl er doch eigentlich schon ziemlich tot ist. Welche Alternativen gibt es also zum gefällten Baum? Naheliegend ist ein Baum mit Wurzelballen. Hier gibt es allerdings himmelweite Unterschiede und als Laie greift man sich dann womöglich ein hübsches grünes Bäumchen zum unschlagbaren Kampfpreis. Billig kann dann aber nach hinten los gehen, denn dann ist der Baum womöglich einfach groß ausgestochen und in den Topf verpflanzt worden. Dann fehlen ihm all die feinen Wurzeln mit denen er sich versorgt. Damit gleicht in der Regel dem geschlagenen Baum und ist quasi schon tot - siehe oben -  man sieht es nur erst Monate später, wenn der Baum im Garten immer bräunlicher wird. Dazu kommt noch die Ein- und Ausgewöhnungsphase, damit er in unserer warmen Wohnung nicht dem sofortigen Hitzeschock erliegt. Zwei Tage im hellen und unbeheizten Treppenhaus – wenn man denn eines hat. Und dann darf er trotzdem nur wenige Tage drinnen bleiben. Ganz schön viel Aufwand, um einen echten Baum im Raum zu haben. Also egal ob lebender oder geschlagener Baum, man sollte immer auch auf die Herkunft achten. In einer guten Gärtnerei hat man reelle Chancen, dass der Kleine aus dem Topf im heimischen Garten Wurzeln schlägt. Nur zu Gast – der Mietbaum Und wenn ich gar keinen Garten haben, in dem der Baum nach den Feiertagen in Frührente gehen könnte? Dann kann ich mir mittlerweile sogar einen Baum mieten. Das macht natürlich nur mit Bäumen Sinn, die danach wieder zurück in die Gärtnerei gehen und vor allem weiterleben. Dann muss man aber umso mehr darauf achten, dass er das Fest der Liebe heil übersteht. Schauen wir uns also den Aufwand dafür nochmal im Detail an: Rechtzeitig bestellen - anscheinend muss man seinen Wunschbaum aussuchen und frühzeitig reservieren Dann wird hoffentlich rechtzeitig angeliefert, denn es braucht Vorlauf, bis der Baum ins Wohnzimmer darf Akklimatisieren – von draußen nach drinnen, am besten über 1-2 Tage im kühleren Treppenhaus oder Hausflur oder einem kühleren Zimmer. Nicht im Keller, der Baum braucht Licht! Kühlen Standort auswählen – nicht neben Heizung oder Kamin – oder einfach mal ein bisschen Heizkosten sparen Nadeln hin und wieder mit Wasser besprühen, die trockene Luft setzt ihm schon sehr zu. Nicht mit Baumschmuck überlasten, damit die Zweige gesund und stark bleiben Nicht zu lange drinnen stehen lassen. Generell ist es dem Baum zu dieser Jahreszeit in unserem Wohnzimmer zu warm. Er sollte also nur wenige... --- ### Digitale Leuchtfeuer > Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - Published: 2023-11-27 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/ - Kategorien: Gastbeiträge - Schlagwörter: Arbeitsplätze, Flüchtlinge, Informationen, KI, Medien, Nachrichten, Steuern Heute habe ich die Ehre, euch einen Gastartikel von Anne zu präsentieren. Auf ihrem großartigen Gartenblog Miss Minze schreibt sie sonst über „klimagerechtes Gärtnern mit Pflanzen, die wenig Wasser brauchen. “ Heute soll es aber mal nicht um Überlebenskünstlerpflanzen gehen, sondern ein ganz anderes aber mindestens ebenso wichtiges Thema. Daher übergebe ich gleich mal das Wort: Ich habe das Gefühl, in letzter Zeit folgt eine Krise auf die nächste. Hinzu kommen Umbrüche gesellschaftlicher und politischer Natur, die unser Leben nicht nur beeinflussen, sondern prägen. Die größten Sorgen bereiten mir: die zunehmende ökonomische und mediale Hegemonie einiger weniger Konzerne, die unsere Demokratie in Bedrängnis bringen, ein auf ewig schwelender Konflikt mit Russland, das von einem immer gestörteren Putin regiert wird sowie der Ausblick, dass der zukünftige Arbeitsmarkt nicht unwesentlich von Künstlicher Intelligenz unterwandert werden könnte. Vielleicht habe ich zu viele Science-Fiction-Filme gesehen, aber gerade Letzteres erinnert mich stark an "The Expanse", wo die Erde zum Großteil von nutzlos gewordenen Menschen bevölkert wird: Nur noch ein Drittel der Menschheit bekommt per Losverfahren Ausbildungsplätze und Jobs zugeteilt. Der Rest vegetiert in Armut und Bedeutungslosigkeit vor sich hin. Komischerweise interessieren sich nur wenige in meinem Umfeld für meine Sorgen. Stattdessen zerbrechen sie sich mit Vorliebe die Köpfe über "Sozialschmarotzer", also all jene, die Bürgergeld beziehen. Seien es Flüchtlinge oder Faule, man müsse sie stoppen, schließlich kosteten sie den Staat viel zu viel Geld. Ergänzt wird das tägliche Klein-Klein vom Hass auf Klimakleber und der Verachtung für unsere Regierung. Als es in einem Gespräch mal wieder darum ging, dass "die Flüchtlinge ja nur die Hand aufhalten", fragte ich meine Gesprächspartnerin, warum sie sich nicht gleichermaßen über Amazon beschwerte. Schließlich zahlt der Konzern so gut wie keine Steuern auf seine Gewinne, hat jedoch seit seiner Gründung jedwede Konkurrenz (zum Beispiel kleine Geschäfte in den Innenstädten) und damit unzählige Arbeitsplätze vernichtet. Stattdessen hat das Unternehmen Jobs geschaffen, die dem Niedriglohnsektor angehören und setzt auf Subunternehmer, die auf eigenes Risiko arbeiten. Amazon erwirtschaftet unfassbare Umsätze - auf Kosten der Allgemeinheit. Wenn jemand ein Sozialschmarotzer ist, dann Amazon. Ich möchte mich nicht als Gutmensch stilisieren. Auch ich nutze Amazon und trage somit zum immer größeren Erfolg des Unternehmens bei. Aber ich lasse mich nicht verarschen. Ich glaube nicht, dass unser Land den Bach runtergeht, weil ein paar Flüchtlinge "die Hand aufhalten". Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass unsere Demokratie den Bach runtergeht, wenn Unternehmen wie Amazon, Google und Meta noch mehr Einfluss gewinnen. Doch die Konzerne haben leichtes Spiel, treffen sie doch auf immer arglosere Konsumenten, die sich nur zu gerne der digitalen Übermacht ausliefern. Radio, Fernsehen und Printmedien verkommen zu Randerscheinungen. Ich frage mich, ob es daran liegen könnte, dass die Datenkraken bereits heute erfolgreich unsere Diskurse bestimmen. Denn eines ist statistisch belegt: Die mediale Vielfalt existiert nur noch in der Theorie. Genutzt wird sie nicht. Die Leute informieren sich fast ausschließlich in den sozialen Medien, von denen sie sich kaum noch lösen können. So verbringen die Deutschen im Schnitt 21 Stunden pro Woche in sozialen Netzwerken. Auf der größten Nachrichten-Plattform "Spiegel Online" hingegen nur 18 Minuten im Monat! Zugegeben, die meisten Artikel dort verbergen sich hinter einer Bezahlschranke. Und wer zahlt schon für Inhalte, die er auf Facebook & Co. auch kostenlos kriegen kann? In meinem gesamten Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich tatsächlich nur zwei Personen, die eine Zeitung abonniert haben, also bereit sind, für echten Journalismus zu zahlen. Alle anderen vertrauen auf ihre jeweilige Bubble und orientieren sich an Leuchtfeuern, die - wer weiß schon wer?  - gesetzt hat. Bots, Trolle, Algorithmen, KIs oder schlicht manipulative Menschen. Und glauben, das Problem seien Flüchtlinge und Klimakleber...   Ein Dankeschön an Miss Minze für diesen Beitrag. Und allen, die jetzt meinen, das sei doch alles übertrieben, möchte ich zum Abschluss noch diesen (kostenlosen) Artikel über den Einfluss von KI auf das kommende Superwahljahr ans Herz legen. --- ### Entschleunigung lernt man im Garten > Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - Published: 2023-11-26 - Modified: 2023-11-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset - Schlagwörter: Bucket-Liste, Entschleunigung, Erntedank, Garten, ToDo-Liste Entschleunigung ist eines der vielen neumodischen Wörter, die die Autokorrektur meines Textprogrammes nicht kennt. Was früher ganz normal war, nämlich dass man im Herbst zur Ruhe kommt, ist heute längst in Vergessenheit geraten. Zu Recht ruft da die Multipotentialistin zur Blogparade Ernte und Dank auf. Nach einem ungewöhnlich ereignisreichen Jahr mit Umzug und Jobwechsel wird es gerade merklich ruhiger. Man hat sich im neuen Leben eingeschwungen und die Nebenkriegsschauplätze mit Handwerkern und Reklamationen werden weniger. Statt sich jetzt gleich in neue Pläne zu stürzen, lerne ich gerade anhand unseres Gartens den natürlichen Jahresrhythmus wieder zu schätzen. Während wir in den warmen Sommermonaten fast jede freie Minute draußen verbracht haben, kommen wir nun zur Ruhe und genießen die Zeit im kuscheligen Haus. Im Garten gibt es nichts mehr groß zu tun, alles ist nass und wachsen tut auch nichts mehr. Noch im Spätherbst war der Tatendrang groß, ich wollte unbedingt noch ein paar Beete vorbereiten. Da war aber der Boden noch knochentrocken und steinhart. Als dann von jetzt auf nachher der gefühlte Dauerregen eingesetzt hat, hat sich der Mann verweigert und alleine buddeln macht halt nur halb soviel Spaß. Also wird erst im Frühjahr wieder in der Erde gewühlt und bis dahin erst mal ein grober Plan erstellt, was den wo wachsen soll. Wobei ich den ja schon im Kopf hab, aber der Mann will mitreden (auch wenn er mich dann eh immer machen lässt). Bis zum nächsten Frühjahr sind es aber noch ein paar Monate und die dürfen völlig planlos und ohne irgendwelche Bucket-Listen ins Land ziehen. Heißt nicht, dass wir nichts unternehmen. Die eine oder andere Teufelei habe ich immer im Hinterkopf. Nur gibt es keine Liste, die abgearbeitet werden will und schon gar kein Ablaufdatum (außer natürlich bei den Konzertkarten, die hier schon warten). Nach all dem sommerlichen „wir müssen noch“ von Rasen sähen bis Rasen mähen, tut diese Entschleunigung richtig gut. Und damit man auch ja nicht auf dumme Gedanken kommt, schaltet sich draußen einfach mal früh das Licht aus. Da kann man ja nur klein beigeben und sich brav in den Lesesessel kuscheln. Kalt wird uns hier dabei sicher nicht. Dann ganz im Sinne des Titels der Blogparade können wir für eine reiche Ernte dankbar sein. Und zwar an Chilis, die uns in rauen Mengen bestimmt bis weit ins nächste Jahr einheizen werden. Chilis liegen zum Trocknen aus Auch Kräuter konnten wir im ersten Gartenjahr schon reichlich ernten. Die habe ich im Haus getrocknet und in große Vorratsgläser abgefüllt. Zeitweise ist man drinnen vor lauter Kräuterduft fast high geworden. Dafür kommen wir hoffentlich mit dem Bestand an getrockneten und gefrorenen Kräutern über den Winter. Mit dem Frühjahr kommt dann bestimmt auch der Aktionismus wieder, wenn man wieder bis spät abends draußen werkeln kann. Bis dahin lasse ich mich aber weder vom Vorweihnachtsstress infizieren noch werde ich irgendwelche ToDo-Listen verfassen. Stattdessen lasse ich eher mal fünfe gerade sein und pfeife auf die Joggingrunde bei Eisregen. Entschleunigung ist angesagt, das hat mir die Natur verraten! --- ### Vom Loslassen und Festhalten > Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - Published: 2023-11-20 - Modified: 2023-11-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Festhalten, Garten, Horten, Konsum, Loslassen, Minimalismus, Müll, Pflanzen Oft behält man bestimmte Dinge ja fest im Glauben, dass sie nochmal nützlich sein könnten. Bei uns ist es ganz schlimm mit Schrauben. Da bleiben immer mal ein paar übrig und manchmal ist man ja froh, wenn man für spontanen Bedarf das passende Exemplar im Haus hat. Ob ich dann tatsächlich in meinem Eimer mit gefühlt 5 Kilo Schrauben DIE EINE passende Schraube finde, sei mal dahingestellt – und dass die dann auch nicht noch verrostet ist... Die Resterampe Allerdings ist unser Behälter für diverse Restschrauben nur etwa 5x10 cm groß und gibt uns so ein natürliches Limit vor. Und tatsächlich entnehmen wir auch immer wieder Material, der Deckel lässt sich immer noch schließen! Natürlich soll es bei uns nicht irgendwann aussehen, wie in der alten Werkstatt meines Großvaters. Da hatte sich über die Jahre derart viel Kram angesammelt, dass ein professioneller Messie vor Neid erblasst wäre. Das auszuräumen war ein echter Kraftakt und leider war am Ende wirklich fast alles nur noch Müll – der Zahn der Zeit nagt auch hinter verschlossenen Schranktüren und Schubladen. Minimalist vs. Sammler Es muss ja auch möglich sein, eine Balance zwischen Nix und Alles aufheben zu finden. Dann muss man sich auch nicht durch Berge von Schrott wühlen, wenn man etwas Bestimmtes sucht.  Bisher habe ich mich immer an den gesunden Menschenverstand gehalten aber man kann sich zur Orientierung ja allerhand Anleitungen und Rezepte aus dem Netz ziehen. Und obwohl ich mich nie an solche Regelwerke halte, lese ich sie gerne. Fragt mich nicht warum, ich bin selbst erstaunt. Was stimmt da nicht mit mir? Und so ist mir neulich erst wieder die eigenwillige „Minimalismus-Regel“ untergekommen, dass man im Zweifel alles, was sich nicht für unter zwanzig Euro wiederbeschaffen lässt, wegwerfen soll. Da stellen sich mir allerdings die Nackenhaare auf. Denn weder habe ich einen Goldesel im Keller, noch kann ich dieses Vorgehen mit meinem Gewissen vereinbaren. Das ist vielleicht ok, wenn man jemanden hat, der genau diesen besagten Gegenstand braucht. Dann kann ich den weitergeben, wenn ich in absehbarer Zukunft keinen Bedarf habe. Der Vorzeigeminimalist Manchmal könnte man meinen, es sei ein Wettbewerb, wer am wenigsten materiellen Besitz um sich häuft. Und selbsternannte Minimalismus-Gurus setzen ihren Jüngern dann solche kruden Ideen in den Kopf. Wer sein eigenes Hirn tatsächlich nutzt, hinterfragt solche Ansagen hoffentlich und lässt sich nicht von solchen sinnentleerten Regelwerken leiten. Man könnte meinen, da steckt irgendeine Lobby dahinter, die uns gleich wieder zum fleißigen Konsumieren motivieren will. Ich kann verstehen, dass manche eine Art Leitfaden brauchen, um einen Einstiegspunkt zu finden. Gerade wenn man sehr viele Dinge hortet, und einfach Ballast loswerden möchte, kann das helfen. Aber braucht ein Normalsterblicher tatsächlich eine Vorgabe, wie viele Kaffeebecher zu viel sind? Das fragen manche tatsächlich! Und wie viele Unterhosen (ja, so hab ich auch geschaut). So als Orientierung hätte ich mal behauptet mindestens eine. Aber im Ernst, dass kann man doch selbst entscheiden. Ich lass Dinge los, wenn es sich richtig anfühlt. Wenn etwas irreparabel kaputt, fliegt es raus. Gerade bei Unterhosen und Kaffeebechern bin ich da schmerzbefreit. Wenn ich etwas nicht brauche, suche ich jemanden, der es braucht (so nebenbei – braucht jemand eine Hängeleuchte mit Holzbalken? Für 5 Leuchten, ideal zu einem großen Esstisch... ). Wenn mir jemand gehörig auf den Zeiger geht, meide ich den Kontakt. Und wenn ich an etwas hänge? Dann bin ich dankbar für die Zeit, in der es mir erhalten bleibt. Das ist einfach, bei materiellen Dingen wie einem saubequemen Paar Schuhe. Damit mir Menschen oder Gesundheit erhalten bleiben, kann ich auch viel tun. Dann gibt es aber auch Dinge, die sind halt einfach irgendwann vorbei. So wie die jugendlich glatte Haut – zack, weg! War schön mit dir. Jugendwahn Gefühlt ohne Vorwarnung werden wir von einem Tag auf den anderen alt. Zumindest, wenn man der Kosmetikindustrie Glauben schenken darf (darf man eher nicht). Da gibt es Cremes ab 30+, 40+, 50+ und danach ist dann Hopfen und Malz verloren. Nicht vergessen, alles unter 20 Euro fliegt raus. Also am runden Geburtstag wird bitte brav die alte Creme rausgeworfen, es ist Zeit für ein Upgrade. Die Versuche, an der eigenen Jugend festzuhalten, führen mitunter ehre zu mitleiderregende Ergebnissen. Mit unterpolstertem Gesicht und aufgespritzen Lippen sehen manche aus, wie die traurige Karikatur ihrer selbst – von jung wollen wir gar nicht erst sprechen. Es wird einem halt auch nicht leicht gemacht von der Industrie. Da heißt es einerseits, dass man in einem gewissen Alter bestimmte Dinge nicht mehr tragen sollte, dann wieder soll man sich doch bitte nichts diktieren lassen. Wir sollen uns so alt fühlen, wie wir sind – oder andersrum. Wir sollen doch bitte würdevoll altern – wie auch immer das aussieht. An mir war noch nie etwas „würdevoll“, da wird es das Altern sicher auch nicht werden. Aber ich bin sehr zuverlässig und kann bestimmt auch zuverlässig altern. Das sind doch gute Aussichten. Noch steht meine Faltensammlung ziemlich am Anfang. Aber jeder Sammler fängt mal klein an. Mit Ausmisten ist da nichts, die Falten, Dellen und Flecken werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit alle behalten.  Für Schönheits-OPs wäre ich viel zu geizig und ich hänge sehr an meinem heilen Körper. Ein Hoch auf das Horten Und genau so halte ich es auch mit anderen Dingen. Ich wäre viel zu sparsam, mir ständig Sachen für unter 20 Euro wiederzubeschaffen. Und ich hänge sehr an einer heilen Welt. Die gibt es allerdings nicht, wenn wir die Müllberge weiter wachsen lassen. Und die wachsen zumindest weniger schnell, wenn nicht ständig Ausrangiertes, sowie Neu- und Transportverpackungen auf den Müll fliegen. Ich weiß, es ist schier unmöglich, Müll komplett zu vermeiden. Alleine der Einkauf in der Gemüseabteilung lässt mich oft schier verzweifeln. Hat die Natur bei ihren Verpackungen nicht einen sauguten Job gemacht? Eigentlich schon! Immerhin kenne ich Bilder von in Plastik eingeschweißten geschälten Mandarinen nicht aus den hiesigen Märkten – vielleicht besteht ja noch ein Fünkchen Hoffnung für uns. Dann reicht es aber nicht, brav auf Plastiktüten zu verzichten. Schon gar nicht, wenn man bei jedem Einkauf... --- ### Es weihnachtet sehr – jetzt schon?! > Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - Published: 2023-11-13 - Modified: 2023-11-10 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Adventskalender, Deko, Geschenke, Geschenkideen, Weihnachten, Weihnachtszeit Gefühlt saßen wir gerade noch bis spät in die Nacht bei milden Temperaturen im Garten, jetzt sind wir schon mitten in der Vorweihnachtszeit angekommen. Die beginnt auch immer früher und das liegt nicht nur am sogenannten Herbstgebäck, das im Übrigen schon seit Jahren immer Anfang September in die Auslagen (und unser Mägen) wandert. Manchmal könnte man fast meinen, dass man Halloween aus Anstand dazwischen geschoben hat, damit man die im Oktober angebotenen Weihnachtsartikel noch ein bisschen ignorieren kann. Und auch, wenn sich an Halloween die Geister scheiden, habe ich mich tatsächlich ein bisschen gefreut, dass sich ein paar ganz mutige Geister auf den langen Weg von der Straße zu unserem Haus hoch gewagt haben. Und der Ehemann, der zu dem Zeitpunkt noch auf ein Bier beim Nachbarn saß, war regelrecht enttäuscht, dass er die kleine Geistertruppe verpasst hatte. Diesmal habe ich auch aufgemacht, bin ja lernfähig. Vor einigen Jahren, noch in der alten Wohnung, dachte ich, ich könnte das Klingeln einfach ignorieren. Bis es nicht mehr aufhörte, zu klingeln. Als ich allerdings wutschnaubend die Türe aufgerissen habe, war da – keiner! Das war meine wohlverdiente Ladung Saures, die ignorierten Geister hatten die Klingel mit Tesafilm festgeklebt. So ein kleiner harmloser Streich, der keinem weh tut, hat mir sogar ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und es tat mir fast ein bisschen leid, dass ich nicht gleich aufgemacht hatte. Andererseits wäre es ja auch langweilig, wenn alle brav mitspielen. Nun haben wir Halloween überstanden, die ersten Lebkuchen sind auch schon wohlbehalten auf den Hüften angekommen und schon starten die ersten größeren Wintermärkte. Natürlich unter dubiosen Namen wie Wintertraum oder Winterdorf, damit keiner merkt, dass es sich um einen vorgezogenen und verlängerten Weihnachtsmarkt handelt. Aber egal, solange alle ihren Spaß dabei haben, will ich mich nicht beklagen. Statt dessen genieße ich lieber die schöne Atmosphäre in netter Gesellschaft und wärme mir die kalten Griffel an einem pappigen, überteuerten Glühwein. Wobei die Marketingexperten allerdings geschlampt haben, ist die Tarnung des angeblichen Herbstgebäcks. Da waren doch tatsächlich Weihnachtsbäume und Kugeln auf der Lebkuchenpackung aufgedruckt – sehr herbstlich! Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich nicht einmal ein Beweisfoto liefern kann, weil der Inhalt schon verputzt ist und die Packung längst entsorgt wurde. Bei zimthaltigem Süßkram bin ich wohl ein leichtes Opfer und vergesse innerhalb von Nanosekunden alle meine guten Vorsätze. Bis Weihnachten sind aber bestimmt alle Gelüste befriedigt, dann kann ich wieder erhobenen Hauptes durch den Supermarkt stolzieren mit nur Obst und Gemüse im Korb (träumen darf man ja). Was man ebenfalls schon wieder kaufen kann, dass aber unter keinen Umständen als Herbstgebäck durchgeht, sind Adventskalender in allen Ausführungen. Noch vor einem Jahr habe ich mich gewundert, was es da mittlerweile für Auswüchse gibt. Doch jedes Jahr setzt die Industrie noch eine Schippe drauf und die Müllberge wachsen damit ins Unermessliche. Kauft eigentlich noch jemand diese ganz einfachen Adventskalender, in denen jeden Tag „nur“ ein kleines Stückchen Schokolade drin ist? https://www. queen-all. com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/ Die ersten Bekannten bereiten auch schon ihre Einkauflisten für den kommenden Black Friday vor. Wobei der ja zwischenzeitlich zu einer Black Week ausgewachsen  ist, ein Konsumfest ohnegleichen. Man sollte meinen, danach seien alle mit Geschenken versorgt und die Läden bis Weihnachten leer. Aber nix da, das ist erst der Auftakt zu einem Shoppingmarathon, der erst zum Ladenschluss an Heiligabend endet. Um dann direkt im Januar mit Umtausch und Gutscheineinlösung sofort wieder zu starten. Von besinnlicher Vorweihnachtszeit kann da nicht die Rede sein. Alle sind maximal gestresst und alle Jahre wieder auf der Suche nach dem perfekten Geschenk. Manchmal traue ich mich mit meinem Mann in den wilden Trubel und wir setzen uns in ein gemütliches Café, um das bunte Treiben zu beobachten. Was das angeht, sind wir ganz das pragmatische alte Ehepaar, dass sich schon lange keinen Stress mehr mit Geschenken gibt. https://www. queen-all. com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/ Dabei verzichten wir nicht einmal explizit darauf, manchmal gibt’s was, manchmal nicht. Wir haben uns nur von jeglichem Druck und Perfektionismus verabschiedet. Oft schenken wir uns etwas, dass einer oder wir beide eh brauchen/wollen. Ich bin, was das Schenken angeht, ein kleiner Egoist. Ich liebe Geschenke, von denen ich auch etwas habe wie Ausflüge, Konzertkarten oder Restaurantbesuche. Ob es dieses Jahr etwas Besonderes gibt? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich mir die Geschenkideen der letzten Jahre so anschaue, ist die Ringsalami erstaunlich gut angekommen. Ich wollte für ihn eine Kleinigkeit zum Auspacken. Das Rätseln, was da wohl drin ist und das freudig überraschte Gesicht waren wirklich putzig. Der Mann ist ja so pflegeleicht! Bis es soweit ist, vergehen auch noch einige Wochen. Dabei fühlt es sich so an, als rennt die Zeit förmlich, wenn man an jeder Ecke Weihnachtsdeko unter die Nase gehalten bekommt. Ich kann mich dunkel an Zeiten erinnern, da wurde an Heiligabend (maximal einen Tag vorher) der krummste Baum ins Wohnzimmer gestellt und mit den immer gleichen Kugeln dekoriert. Oma hat auch das böse Lametta jedes Jahr wiederverwendet. Da fragt man sich schon, wo wohl all die angebotene Deko landet und ob diese Häuser irgendwann einfach explodieren wie ein übervoll gepackter Koffer. Andererseits liebe ich es, in der Vorweihnachtszeit bei einsetzender Dunkelheit Spaziergänge durch die hübsch beleuchtete Nachbarschaft oder die geschmückten Innenstädte zu unternehmen. Das tröstet immer über die nasskalte Jahreszeit hinweg (im Januar kann ich mich dann schon wieder auf den Frühling freuen). Auch bei uns wird es womöglich ein bisschen bunter zu dieser Jahreszeit – allerdings mit wenig Deko, die wir schon seit Jahren besitzen. Mein Mann hat allerdings Großes mit Lichterketten im Garten vor. Davor graut es mir ein bisschen aber dann kommt vielleicht wenigstens mal das Kabelknäul zum Einsatz, von dem ich ehrlichgesagt keine Ahnung habe, wer uns das vermacht hat. Eine Lichterkette für den Außenbereich, die seit Ewigkeiten in der Kiste mit den Verlängerungskabeln liegt. Die darf dann hin und wieder ein bisschen Weihnachtsstimmung verbreiten, solange es im Rahmen (der Stromrechnung) bleibt. Bis es aber soweit ist – verdammt, wir haben erst November – lasse ich mich nicht stressen und wundere mich nur über die wahnwitzige... --- ### Voll verstrahlt durch den Tag - Published: 2023-11-12 - Modified: 2023-11-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #SelbstfürsorgeImAlltag, Lächeln, Macken, Schöne Zähne, Selbstfürsorge Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen Tick. Das ist mir selbst natürlich gar nicht aufgefallen. Ist ja meistens so mit den eigenen Macken. Aber da ich mir beim Zähneputzen das Waschbecken mit meinem Mann teile, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich quasi auffliege. Auf das Zähneputzen folgt nämlich das Kontrolllächeln, d. h. ich grinse kurz in den Spiegel und bewundere die weißen Beißerchen. Und da ich das frische Gefühl liebe, ist der Griff zur Zahnbürste so ziemlich das ersten, mit dem ich routiniert jeden Morgen in den Tag starte. Ich beginne somit jeden Tag mit einem breiten Lächeln – und manchmal mit einem Lachanfall, wenn der Mann mich wieder bei meiner verstrahlten Zahnkontrolle erwischt hat. Sind noch alle da? Ja! Vielleicht ist es diese morgendliche Routine, die mir (fast) jeden Tag meine Batterien mit meinem unerschöpflichen Optimismus auflädt. Ich fürchte schon manchmal, dass ich den Kollegen damit auf die Nerven falle aber die verneinen das bisher alle. Natürlich putze ich nicht jedesmal die Zähne, wenn mal etwas nicht so läuft, um wieder gute Laune zu bekommen. Vielleicht sollte ich das mal in Betracht ziehen... Was mir aber auch hilft, um bei all dem täglichen Trubel gelassen zu bleiben, sind kleine Zeitinseln für mich.  Egal, ob ich mich in meinen Lesesessel einkuschele, mich schreibend vorm Laptop verkrümele oder im Sommer in der Hängematte schaukele. Da ignoriere ich dann sämtliche Todos, die Liste ist eh endlos dank wiederkehrender Aufgaben und einem Kopf voller Ideen. Und auch wenn Bewegung gut tut, darf es auch mal eine Pause ohne schlechtes Gewissen sein. Und wenn man sich mal gängige Tipps zum Thema Selbstfürsorge anschaut, ist das wohl auch Konsens. Wobei es mit Sicherheit nicht für jeden gleich leicht/schwer ist, sich solche Zeitinseln aus dem Alltag zu schneiden. Und dann einfach mal keinen Output generieren, völlig ohne Ergebnisse die Zeit „verplempern“, ist in unserer Leistungsgesellschaft auch gar nicht so leicht. Einfach nur Luftlöcher starren geht aber sehr gut mit einem „Partner in crime“. Mit manchen Menschen schweigt es sich schöner, als mit anderen. Mein Komplize in Sachen fauler Selbstfürsorge ist mein Mann. Die Hängematte hält uns locker beide – allerdings untermalt er die Szenerie manchmal mit einem leisen Schnorcheln. Natürlich gibt es Tage, da hilft alles nicht. Da fahren die Gedanken Karussell und das Hirn kommt einfach nicht zur Ruhe. All die noch so guten Methoden zur Selbstfürsorge sind dann nur wirkungslos, zumindest bei mir. Und auch, wenn das total unpopulär ist und weder sehr nachhaltig in Sachen Problemlösung noch besonders gesund (angeblich) sein soll, tut mir dann die Unterhaltung/Ablenkung aus der Flimmerkiste richtig gut. Oft ist es ja der Gegenpol zu unserem Alltag, der uns besonders gut tut. Bewegung habe ich zwar trotz Garten und vielen Treppen bei der Arbeit wie auch zu Hause bestimmt nicht genug. Laufen fällt dieses Wochenende mit einem lädierten Knie auch aus (das Konzert war es wert! ). Die Ruhe ist aber mein Gegenpol zu meinem doch sehr kommunikativen Alltag und das schlechte Gewissen sperre ich zusammen mit dem inneren Schweinehund einfach mal in den Keller. Die beiden werden sich bestimmt super verstehen!             PS: Die Muräne auf dem Titelfoto ist übrigens keineswegs im Angriffsmodus. In dieser entspannten Position wartet sie auf den Einsatz der Putzerfische und -garnelen, die u. a. ihre Zähne reinigen. Immer schön still halten! Wo ist der Fisch? --- ### Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte? > So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - Published: 2023-11-06 - Modified: 2023-10-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Anleitung, Backen, Kochbuch, Minimalismus, Rehrücken, Rezept, Schokoladenkuchen In fast jeder Küche gibt es diese eine Ecke, in der sich mehr oder weniger viele Kochbücher, Ordner, Zeitschriften und lose Rezepte sammeln. Wahrscheinlich bräuchte es Jahre, um alle Gerichte nachzukochen – selbst bei drei Mahlzeiten täglich. Das ist natürlich auch nicht das Ziel, oft hat man ja Lieblingsrezepte, die man immer wieder nachschlägt oder lässt sich von den vielen appetitlichen Bildern einfach inspirieren. Kochsendungen sind ja auch nach wie vor extrem beliebt, wahrscheinlich da Essen einfach ein zentraler Bestandteil sozialer Kultur ist. Und so läuft eigentlich immer auf mindestens einem Sender eine Kochshow. So zumindest mein Eindruck. Vielleicht wäre der ein anderer, wenn ich solche Sendungen aktiv und gerne schauen würde. Dann wäre es bestimmt zu wenig was uns da von Restaurant-Rettung bis Tortenkunst alles geboten wird. Auch an der Supermarkt-Kasse, schön auf Sichthöhe, wird zwischen der Quengelware für die Kleinen auch immer wieder Quengelware für die Großen platziert. Und nein, es geht nicht um die Mini-Fläschchen mit Schnaps und Co. sondern um Zeitschriften mit Rezepten. Gar nicht selten sind die Aufsteller sogar leer, scheint sich also wunderbar zu verkaufen. Aus irgendeinem Grund sind Rezepte der Kassenschlager schlechthin. Der Begriff „Rezept“ steht auch oft für eine einfache Anleitung und ist damit als Titel ein echter Erfolgsgarant. Wir Menschen stehen ja auf einfache Lösungen und hätten am liebsten für alle Probleme dieser komplexen Welt eine simple Schritt-für-Schritt-Anleitung, die uns am besten gleich noch das Denken abnimmt. Dein ultimatives Kochrezept für schnellen Reichtum Das Erfolgsrezept für ultimatives Abnehmen (ist tatsächlich ein echter Buchtitel, ich war selbst erstaunt) Das Kochrezept für den perfekten Haushalt Rezept zum Verlieben (das ist wohl ein recht bekannter Film habe ich mir sagen lassen) Merke: Die Verwendung des Wortes „Rezept“ im Titel ist das beste Rezept, um jeglichen Sch... an Frau oder Mann zu bringen. Dabei dürfen gestylte Bilder natürlich nicht fehlen. Food-Fotografen haben sich eigens auf diesen Bereich spezialisiert und natürlich wird getrickst und geschummelt, was das Zeug hält, damit alles appetitlich und frisch aussieht. In einem auf den ersten Blick unspektakulären Foto steck dann richtig viel Arbeit und der Laie wundert sich, warum das Glas mit Softdrink und Eiswürfeln bei ihm nie so prickelnd aussieht. Wer mal hinter die Kulissen schauen möchte, liest sich hier beim Profi oder hier mit guten Tipps für Laien ein. Da wundert es dann nicht, wenn das fertige Gericht nicht so aussieht, wie auf den Bildern im Rezept. Aber es sind nicht alleine die bunten Bilder, die uns so gerne in Rezeptbüchern blättern lassen. Essen ist ja nicht nur ein Mittel zum Zweck. Es geht neben dem Genuss auch um so viel mehr. Da spielt die Gesundheit mit rein aber vielleicht auch mal der Preis. Und Essen kann identitätsstiftend sein. Man denke nur an die vielen regionalen Spezialitäten die wir zwangläufig mit Heimat verbinden. Man denke nur an Linsen mit Spätzle – gibt es was Besseres? ! Und so schmökern wir uns durch unzählige Kochbücher und horten sie wie Schätze in den Regalen und Schränken unserer eh schon vollgepackten Küchen. Dabei kochen wir im Alltag ja meist recht wenig nach. Denn entweder bekommt man nicht alle Zutaten oder die Rezepte sind uns schlicht zu aufwendig. Das ist wie mit der Garderobe, die wir im Kleiderschrank horten. Davon tragen wir auch immer nur einen Bruchteil, unsere Lieblingsstücke halt. Und so haben wir auch unsere Lieblingsgerichte für die wir meist nicht einmal mehr ein Rezept benötigen. Trotzdem braucht man natürlich unbedingt noch ein Kochbuch für Soßen, eines für Kuchen, eines für vegetarische Gerichte (Spoileralarm: lasst einfach das Fleisch weg) und natürlich all die mehr oder weniger exotischen Landesküchen von Amerika bis Zamunda. Als ich vor Jahren mal eine größere Anzahl Bücher zu verschenken hatte und die im Sozialladen abgeben wollte, hieß es auch, man nehme am liebsten Kochbücher. Die verkaufen sich immer und da wäre es auch egal, wie alt und in welchem Zustand. Kochbücher hatte ich keine dabei. Ich habe ja seit langem ein ganz eigenes Verhältnis zu Büchern, die meisten laufen bei mir durch. Einen festen Wohnsitz hier haben nur ca. 10-20 Exemplare. Und auch hier ist kein Kochbuch dabei. Allerdings bin ich nicht immun gegen die appetitlichen Bilder und habe einige Links gespeichert mit Dingen, die ich mal nachkochen oder –backen will. Vor allem hier ist es ganz schlimm, lauter leckere Kuchenrezepte und es kommen auch immer wieder neue dazu. Auch die wichtigsten Rezepte habe ich in digitaler Form abgelegt. Einzige Ausnahme ist eine uralte Kopie aus einem dicken Rezeptbuch, das längst nicht mehr unter uns weilt (war nicht meines, Aufenthaltsort unbekannt). Mittlerweile könnte man an den Flecken auf dem Blatt wahrscheinlich die Zutaten ermitteln, ohne es zu lesen. Wobei lesen zwischenzeitlich auch zum Problem wird, so abgewetzt ist das Papier. Bevor ich also meine „Anleitung zum schnell glücklich sein“ verliere, wird digitalisiert. Und weil man Glück ja teilen soll, packe ich das Rezept hier rein – dann verliere ich es auch nicht mehr. Und keine Sorge, der Rehrücken ist ein einfacher Kastenkuchen und kommt ganz ohne Bambi aus. Rezept für Rehrücken Zutaten 100 g Butter oder Margarine 150 g Zucker 1 Priese Salz 5 Eier 100 g geriebene Blockschokolade 2 Päckchen Schokoladenpuddingpulver 1 gehäufter TL Backpulver 100 g Mehl 1 Glas (2 cl) Rum (54 Vol. -%) 80 g gemahlene Mandeln Margarine zum Einfetten Zum Garnieren 1 Becher Schokoladenglasur (100 g) 50 g Mandelstifte Anleitung Butter oder Margarine schaumig rühren. Nach und nach Zucker, Salz, Eier, die Schokolade und das mit Puddingpulver und Backpulver gemischte Mehl in den Teig rühren. Rum und Mandeln reinmischen. Rehrückenform einfetten, Teig reinfüllen. In den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen. Backzeit: 50 Minuten Elektroherd: 180 Grad Gasherd: Stufe 3 oder 1/3 große Flamme Form aus dem Ofen nehmen. Rehrücken auf einem Kuchendraht stürzen und auskühlen lassen. Schokoladenglasur um Wasserbad auflösen. Rehrücken damit überziehen. Mit den Mandelstiften spicken. Gus erstarren lassen. Kuchen vor dem Servieren in 19 Stücke schneiden. Beim 1:1 Abschreiben des Rezeptes musste ich wirklich schmunzeln, schreibt man das heutzutage noch so? Zumindest mein Schreibprogramm kennt „reinmischen“ und „reinfüllen“ nicht... --- ### Wenn Geld keine Rolle spielt > Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - Published: 2023-11-01 - Modified: 2023-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #MeinTraumleben2023, Altersarmut, Finanzen, Rente, Rentenlücke, Steuergeld, Steuern, Traumleben, Vorsorge Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich darüber nachgedacht, was ich mit einer Million Euro anfangen würde, ebenfalls im Rahmen einer Blogparade. Und nun stellt Marianne Dorn die Frage nach unserem Traumleben. Klar, dass meine Phantasie da sofort wieder anspringt. Was würde ich gerne machen, wenn Geld keine Rolle spielt? Einen Großteil unserer Zeit kümmern wir uns ja darum, dass irgendwie genug Geld zum Leben reinkommt. Im besten Fall macht uns die Arbeit (zumindest meistens) Spaß und im allerbesten Fall können wir davon gut leben und auch noch etwas zur Seite legen. Ich habe wohl schon den allerbesten Fall erreicht und kann mich nicht beklagen. Aber Träumen ist ja explizit erwünscht! Würde ich tatsächlich das gleiche Leben führen, wenn Geld keine Rolle spielt? Definitiv würde ich meine Zeit anders nutzen. Denn auch, wenn ich meinen Job gerne mache, habe ich noch so viel mehr Interessen. Ich könnte mir gut vorstellen, nochmal ein Studium oder eine Ausbildung zu starten (oder beides/mehrere). Prüfungen müsste ich ja dann nicht mehr bestehen. Wobei der innere Ehrgeiz wahrscheinlich dazu führen würde, dass ich was auch immer dann bis zum Ende durchziehe. In einem anderen Traum stelle ich mir vor, mit einem kleinen ausgebauten Van durch die Welt zu reisen und mich von Ort zu Ort treiben zu lassen, bzw. „uns“, denn der Mann darf natürlich mit. Da wo es schön ist, bleiben wir, bis es uns wieder weiter zieht. Aber dafür müssten wir dann unser jetziges Stückchen Glück nicht hergeben, sondern könnten immer wieder nach Hause kommen. Und natürlich könnte ich jeden Tag selbstbestimmt entscheiden, worauf ich gerade Lust habe. Will ich mich durch den Tag treiben lassen oder etwas Bestimmtes unternehmen? Das könnte ich ganz nach Lust und Laune spontan beschließen. Die Nacht durchfeiern und den ganzen nächsten Tag ausschlafen, das ginge nicht nur am Wochenende. Ein Buch nicht mehr aus der Hand legen, wenn es gerade super spannend ist aber man für den nächsten Tag fit sein muss – das könnte mir dann egal sein. Das selbstgewählte Leben ohne Kinder ist auch ganz schön luxuriös, das ist mir schon klar. Viele Eltern rollen wahrscheinlich mit den Augen, wenn ich von noch mehr Ausschlafen träume. An der Stelle sei allen Eltern gedankt, dass sie die Generationen von morgen groß ziehen. Davor hab ich einen Heidenrespekt! Was ich aber bei all dem Träumen merke, ist dass ich schon ganz schön nahe an einem Traumleben bin. Denn auch, wenn der Vollzeitjob einen Großteil der Zeit in Anspruch nimmt, gibt es daneben noch viel Zeit, die ich selbstbestimmt gestalten kann. Und mit geregeltem Einkommen haben wir auch einen bezahlbaren Kredit bekommen, mit dem wir jetzt schon in unserem Traumhäuschen mit eigenem Garten leben dürfen. Viel glücklicher geht es doch kaum, wir können auf unserem eigenen Fleckchen Erde (fast alles) machen, was wir wollen. Das ist für mich der ganz große Luxus. Den ganz großen „klassischen“ Luxus brauche ich nicht (auch wenn eine Putzperle ein Träumchen wäre). Vergoldete Pralinen und Schampus geben mir sowenig, wie teure Markenkleidung oder schicke Handtaschen für hunderte von Euros. Wobei letztere ja sogar als Wertanlage durchgehen, da kann meiner einer nur staunen. Das wirklich wertvolle für mich ist eigentlich Zeit. Denn genau die fehlt uns doch, wenn wir uns alle Träume für die Rente aufsparen. Viel zu oft hört man, dass Menschen kurz vor oder nach Renteneintritt ins Gras beißen. Gleichzeitig schüren etliche Quellen die große Sorge vor der Rentenlücke. Am besten legt man jeden verfügbaren Euro für die private Altersvorsorge zur Seite, denn die Rente ist alles andere als sicher und die Angst vor Altersarmut groß. Sonst buckelt man sein Leben lang in der Tretmühle, um am Ende zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben zu haben. Da kann einem schon mal schwindelig werden zwischen all dem für morgen Vorsorgen und nicht verpassen, heute zu leben. Mit einer aus meiner Sicht ausgewogenen Mischung aus Sparplänen, Rücklagen, Lebenshaltungskosten und Ausgaben für einige schöne Erlebnisse lässt es sich aber gut leben – in der Gegenwart und hoffentlich auch in der Zukunft. Aber was letztere bringt, weiß ja bekanntlich keiner. Deswegen ist das Hier und Jetzt auch so wertvoll. Für ein sogenanntes DINK-Pärchen lässt sich das leicht sagen. Deswegen träume ich auch oft davon, der Staat würde die Steuern, die er sich von allen nimmt, intelligenter einsetzen. Die Zahlen, die ich auf meiner Lohnabrechnung sehe, treiben mir nur deswegen die Tränen in die Augen, weil ich das Gefühl habe, die Verantwortlichen schmeißen unser aller sauer verdientes Geld mit vollen Händen in dubiose schwarze Löcher. Man stelle sich mal vor, die Altersbezüge von Politikern würden den Ergebnissen ihrer Arbeit während ihrer Amtszeit bemessen. Oder die Vergabe von Großprojekten wäre nicht nur an das billigste Angebot sondern auch an die Reputation der beauftragten Unternehmen gebunden. Und politische Großveranstaltungen und Gipfel würde man irgendwo in die Pampa verlagern, statt für viel Geld ganze Innenstädte unter viel Polizeiaufgebot abzusichern, damit die Mächtigen prestigevoll tagen können. Geld spielt keine Rolle, wenn´s nicht das eigene ist. Was würde die oben erwähnte Million Euro nur alles bewirken, in den richtigen Händen. Die Milliarden an Geldern, die auf viel höheren Ebenen fließen, sind bestimmt nicht komplett fehlgeleitet. Und doch habe ich so manche Zweifel, wenn ich lese, dass Schulen im Winter unbeheizt bleiben oder Frauenhäuser schließen sollen. Und so träume ich weiter von einer Welt, in der die verfügbaren Finanzmittel perfekt eingesetzt werden und gerechte Umverteilung funktioniert. Träumen ist ja ausdrücklich erlaubt. --- ### Verloren Worte > Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - Published: 2023-10-30 - Modified: 2023-10-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #BlogparadeSprachverhunzung, Blogparade, Deutsch, Jugendwort, Sprache, Tradition Gerade, als ich an den ersten Zeilen dieses Textes geschrieben habe, bin ich über den Aufruf zur Blogparade von Nicole Isermann mit dem Titel „Geht unsere schöne Sprache den Bach runter? “ gestolpert. Eigentlich hatte ich mir gerade Gedanken über Wörter gemacht, die langsam aus dem Alltagsgebrauch verschwinden, bei denen ich mich aber freue, wenn ich sie mal wieder höre. Im ersten Moment lässt einen der Titel zur Blogparade womöglich schmunzeln, kennt man doch aus seiner eigenen Kindheit die beifälligen Kommentare von älteren Generationen. Da hieß es dann „die Jugend von heute... “, gerne kombiniert mit einem vorwurfvollen Blick. Und jetzt sind wir selbst die „meckernden Alten“, die sich über die Jugend von heute beschweren? Sprache vereint und grenz ab – in dem Fall die Jungen von den Alten. Die Falten im Gesicht erinnern einen unerbittlich mit jedem Blick in den Spiegel, zu welcher Gruppe man gehört. Und dass die Jugend eben ihre eigene Identität auch sprachlich kreiert, sollten wir einfach akzeptieren. Zugehörigkeit lässt sich nicht mit (sprachlicher) Gewalt erzwingen. Das sich Sprache stetig ändert, ist ein ganz natürlicher Prozess. Man übernimmt Wörter von den Menschen, mit denen man sich umgibt. Sehr exemplarisch zu beobachten ist das, wenn man als Zugezogene plötzlich mit Wörtern aus einem regionalen Dialekt glänzt. Und so ist die Sprache auch so etwas wie sozialer Kleister, der die Zusammengehörigkeit unterstreicht. Das wir immer mehr englische Wörter als ganz selbstverständlich in unsere Sprache einbauen, ist daher für mich sogar ganz schön. Es gibt mir das Gefühl, dass die Welt mehr zusammen wächst. Die Sprache vermischt sich wie die Menschen, die sie sprechen. Und dass sich eine einfach zu lernende Sprache besser als gemeinsame Basis eignet, liegt auf der Hand.  Ich glaube auch nicht, dass die eigene Identität und Tradition gleich den Bach runter geht, bloß weil man nicht mehr so spricht, wie vor 50 Jahren oder weil ein Dialekt immer mehr verblasst. Und nicht jede Tradition muss auf Biegen und Brechen gewahrt werden. Neue Generationen sollten sich ihre eigenen Werte schaffen dürfen. Sonst müssten wir uns ja auch an veralteten Rollenbildern festklammern, Gleichberechtigung hat ja nicht gerade Tradition. Und doch lässt mir manches, was ich unter dem Oberbegriff Jugendsprache höre, gefühlt das Blut aus den Ohren laufen. Halbfertige Sätze und zerstückelter Satzbau gehören wohl mittlerweile zum guten Ton – früher war das eher  das traurige Markenzeichen eines sozialen Umfelds mit mangelnden Bildungsmöglichkeiten. Bei  schnieken älteren Anzugträgern, die mit gezwungenem deutsch/englischem Ghetto Slang besonders hipp und jugendlich wirken möchten, rollen sich allerdings auch mir die Fußnägel auf. Im Wort Jugendsprache steckt ja schon die Jugend – und so sollte man nicht zwanghaft versuchen, da mitzureden. Das klingt (klingelt) in meinen Ohren einfach nur peinlich. Da bleibe ich lieber authentisch und erspare mir das Lernen der jährlichen Jugendworte. Apropos Lernen – erst neulich habe ich eine interessante Diskussion über das Lernen von Deutsch in Kombination mit dem Gendern beiwohnen dürfen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Schwierigkeiten dieser Dschungel aus Sternchen, Punkten und Wortkreationen Lernwilligen bereitet. Vor allem, da man sich ja hierzulande noch nicht einmal untereinander einig ist, wie eine gleichberechtigte Sprache auszusehen hat. Dass die Rechtschreibreform mehr Unsicherheit als Einfachheit geschaffen hat, macht das Erlernen der Deutschen Sprache ja auch nicht einfacher. Über Wörter mit drei aufeinanderfolgenden Konsonanten stolpert mein Hirn beim Lesen nach wie vor. Offensichtlich hält mein Oberstübchen da auch an ein paar Traditionen fest. Manches kann ich bestimmt ausmisten, auch wenn alte Gewohnheiten nur schwer zu ändern sind. Manches muss man allerdings auf keinen Fall ausmisten – also zumindest sprachlich gibt es ein paar echt schöne Wörter, die leider in Vergessenheit geraten sind. Das merke ich daran, dass ich mich riesig freue, wenn ich sie mal wieder höre – um den Bogen zurück zur Einleitung zu spannen. Erst kürzlich hörte ich, wie jemand als Schlawiner tituliert wurde. Ganz ähnlich dem Schlingel, das hört man auch nur noch selten. Doch mit ein bisschen Recherche zeigt sich, dass solche Wörter nicht immer völlig unbelastet daher kommen. Zum Beispiel hat das Wort Schlawiner eine interessante Entstehungsgeschichte. Und so ist es vielleicht doch besser, wenn sich die Sprache weiterentwickelt und ändert, auch wenn uns der vertraute Klang an vergessenen Zeiten erinnert. Ein Ausspruch bleibt uns vermutlich über alle Generationen erhalten: „Die Jugend von heute... “ --- ### Vertrauen – ohne geht nichts! > Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - Published: 2023-10-23 - Modified: 2023-10-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: #BlogparadeVertrauen, Arbeit, Blogparade, Kontrolle, Team, Vertrauen Im Rahmen ihrer Blogparade hat Gesa Oldekamp unter dem Motto „Zusammen“ das Thema Vertrauen in den Ring der Bloggerwelt geworfen – im Vertrauen darauf, dass sich dazu viele Ansichten, Meinungen und Erfahrungen zu spannenden Beiträgen ergeben werden. Vertrauen ist ein wertvolles Gut. Ähnlich wie unsere Aufmerksamkeit schenken wir es nicht jedem und nicht jeder verdient es. Ein Leben ohne Vertrauen kann und möchte ich mir allerdings gar nicht vorstellen. Das wäre ja geprägt von permanentem Misstrauen, ständiger Kontrolle und der andauernden Angst vor Enttäuschung und Kontrollverlust. Wie soll man sich denn da auf die wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren? ! Ohne Vertrauen wäre mein Job als Teamleiterin also gar nicht machbar. Ich muss darauf vertrauen, dass jeder im Team seine Aufgaben sorgfältig und rechtzeitig erfüllt, bzw. sollte das einmal nicht möglich sein, zu mir kommt. Und das nicht erst einem der regelmäßigen Gesprächen sondern sobald sich die Schwierigkeiten abzeichnen. Dafür müssen aber auch alle Teammitglieder Vertrauen zu mir haben können. Niemand würde mit Problemen zum Vorgesetzen gehen, wenn er fürchten muss, dass ihm dafür der Kopf abgerissen wird. Und oft genug passiert genau das mit dem Ergebnis, das man lieber nach Ausreden als nach Lösungen sucht – Hauptsache man kommt selbst irgendwie sauber aus der Sache raus, im besten Fall kann man die Schuld noch jemand anderem zuschieben. Der Überbringer schlechter Nachrichten ist ja auch gerne mal derjenige, der das erste Gewitter über sich ergehen lassen muss. Da braucht man sich nicht wundern, wenn sich mit der Zeit eine Mentalität des Wegschauens einstellt. Unbequeme Wahrheiten auszusprechen erfordert oft Mut. Wenn im Unternehmen aber eine „schöne heile Welt – Kultur“ herrscht und man von Probleme am liebsten nichts wissen will, muss man die Kritiker einfach mal richtig „einnorden“, dann ist Ruhe im Karton. Apropos schlechte Nachrichten – nicht immer läuft ein Projekt wie geplant. Genau genommen läuft kein Projekt wie geplant, aber das soll jetzt mal nicht das Thema sein. Allerdings besteht ein Projektteam nun mal aus vielen verschiedenen Experten. Jeder hat sein Fachgebiet und seinen Verantwortungsbereich. Oft stellt sich heraus, dass die Umsetzung länger benötigt, als abgeschätzt oder eine ursprünglich geplante Lösung gar nicht umsetzbar ist. Jetzt könnte man natürlich einfach darauf bestehen, dass am ursprünglichen Plan festgehalten wird. Am besten arbeitet man sich ganz, ganz tief in die Thematik ein und versucht verzweifelt, alles alleine zu retten – das wird in den seltensten Fällen funktionieren. Man kann nicht ein Team leiten und gleichzeitig der Experte für  alles sein. Ich muss damit umgehen können, dass es ganz viele Gebiete gibt, in denen ich eben längst nicht so erfahren bin, wie die Menschen in meinem Team. Alternativ kann ich natürlich nur Leute einstellen, denen ich überlegen bin – ein starkes Team sieht anders aus! Egal, welche Steine wir im Laufe eines Projektes aus dem Weg zu räumen haben – ich vertraue darauf, dass mit einer guten Zusammenarbeit jeder noch so dicke Brocken irgendwie zu schaffen ist. Wie ich dieses Vertrauen zu meinem Team aufgebaut habe? Das gibt es bei mir als Vorschuss. Der unerschütterliche Optimist in mir geht grundsätzliche erst mal vom Guten in den Menschen aus. Das kann ich mir leisten, da ich bisher immer das Privileg hatte, mit motivierten und fähigen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Da braucht es bisweilen auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen, um sich zwischen all den klugen Köpfen nicht völlig überflüssig zu fühlen. Wer sich allerdings auf Kosten des Teams ausruht oder mit fremden Lorbeeren schmückt, verliert den Vertrauensvorschuss auch schnell. Ebenso, wer ungerechtfertigt anderen Fehler unterstellt. Aus dem Arbeitsalltag: In der Elektronikentwicklung ist sowieso schnell mal die Software Schuld – egal ob am Projektverzug oder an Fehlern. Bei näherem Hinsehen stellt sich dann oft heraus, dass Abhängigkeiten zu Projektstart schon den gesamten Zeitplan ins Wanken gebracht haben. Was die Fehler angeht, da lässt sich immer etwas finden. Viele Themen in der Elektronik können mit Hardware oder Software gelöst werden. Letztere ist nur um ein Vielfaches leichter (und damit günstiger) zu ändern, vor allem zu späten Projektphasen. Wird ein Fehler erst kurz vor Projektende entdeckt, wird man also versuchen, ihn mit einer Softwareänderung zu lösen, egal, wo er herkommt. Bei einer Änderung muss aber erneut alles getestet werden. Das lässt den einen oder anderen Kollegen leichtfertig vermuten, dass die Software das Problem ist (genau genommen ist sie aber auch oft die Lösung). Ich werde leider nie den Projektleiter vergessen, der lauthals durchs gesamte Großraumbüro tönte „Die Software ist scheiße“. Das kann ich als sehr effektive Methode empfehlen, auf einen Schlag das Vertrauen all seiner Kollegen zu verspielen. So sch... war die Software im Übrigen nicht, einen Großteil der Fehlertickets mussten wir den Kollegen aus der Test-Abteilung zurückgeben, da falsch getestet wurde. Klassischer Fall von Fehlplanung, unter Zeitdruck sind die Ergebnisse halt nur semioptimal. Die viel wichtigere Aufgabe für mich ist allerdings, mir selbst das Vertrauen anderer zu verdienen. Denn auch wenn ich großzügig damit umgehe, kann ich nicht einfach erwarten, dass man mir ebenso vertraut. Vertrauen geben und den anderen auch mal den Menschen hinter der Rolle im Job kennenlernen lassen Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit – man kann auch ruhig mal sagen, dass man was nicht sagen darf...  die Leute sind nicht dumm und denken sich ihren Teil sowieso Zuhören, ohne zu bewerten Wertschätzung kommunizieren Was unter vier Augen hinter geschlossener Tür besprochen wird, bleit auch dort. Im Zweifel nachfragen (z. B. bei Aussagen wie „wir sind schwanger“ absichern, wann es offiziell ist). Probleme werden immer erst intern besprochen, entweder innerhalb des betroffenen Kreises oder im 1:1-Gespräch Keine Alleingänge, z. B. können Zeitabschätzungen aus dem Team hinterfragt werden, werden aber nicht eigenmächtig reduziert (in den meisten Fällen muss ich die eh erhöhen) Manchmal denke ich, dass ich viel zu offenherzig und vertrauensselig bin. Aber ich will mich auch nicht verstellen, bin lieber echt als distanziert. Dafür bekomme ich aber auch oft sehr ehrliche Aussagen und erlebe erfreulich seltenst bösen Überraschungen (die dann auch keine Überraschungen  waren, da mir der Frust der Kollegen bekannt war, nur an höherer Stelle die Verantwortlichen im ehemaligen Unternehmen nichts ändern wollten). Ein... --- ### Körperschmuck > Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - Published: 2023-10-16 - Modified: 2023-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Junge Helden, Körperkunst, Körperschmuck, Organspende, Organspende-Tattoo, Organspendeausweis, Schmuck, Tattoo Was dem Pfau die Federn sind unsereins Kleider und Schmuck. Oft heißt es ja, dass man ein schlichtes Outfit mit den richtigen Accessoires entscheidend aufwerten könne.   Und je nach Lust und Laune und der richtigen Ergänzung wird aus einer einfachen Jeans- Shirt-Kombi ein eleganter oder rockiger Look. Ich persönlich bin wohl entweder zu faul oder zu praktisch veranlagt und kann die Tage, an denen ich mir ein zusätzliches Schmuckstück wahlweise um Arm, Hals oder Finger packe, an einer Hand abzählen. Heißt aber nicht, dass ich ungeschmückt das Haus verlasse. Mal abgesehen von der Armbanduhr, die ich lediglich zum Duschen ablege, sind da auch noch die Ohrringe. Ganze elf Löcher sind im Laufe meiner jungen Jahre zusammen gekommen und in jedem steckt natürlich ein Ring. Nicht mal für Röntgenbilder habe ich sie bisher abgenommen, geht dann komischerweise auch immer mit. Aber die sind halt da und ich kümmere mich nicht  groß darum. Die Schmuckschatulle von Oma war ganz anders, voll von bunten Farben und Formen. Im Gegensatz zum billigen Modeschmuck war das alles aber hochwertig und wurde über die Jahre gehegt und gepflegt und regelmäßig getragen. Ein verknotetes Knäul an Ketten und Ringen in der Urlaubsgarderobe (wie ich es bei einer Freundin schon erlebt habe) wäre nie vorgekommen. Heute bekommt man allerhand Glitzerndes für wenig Geld an jeder Ecke. Doch der Lack ist ebenso schnell ab, wie die Freude über den Kauf verflogen ist und schon landet der Tand in der Tonne. Würde ich nun behaupten, ich hielte nicht viel von Schmuck, wäre das allerdings gelogen. Ich vergesse nur meist, dass er da ist. Dabei liebe ich ihn sogar, sowohl an mir als auch an anderen. Ganz besonders haben es mir Tattoos angetan. Kunst, die wortwörtlich unter die Haut geht. Gerade die Tatsache, dass man sie im Idealfall ein Leben lang mit sich herumträgt, macht es so spannend. Immer wieder heißt es ja, dass man nach einem Tattoo schon das nächste planen würde. Hin und wieder denke ich schon darüber nach, ob noch etwas Farbe hinzukommen könnte. Aber andererseits ist es perfekt so, wie es ist und ich brauche kein weiteres Tattoo. Bin ich beim Tätowieren jetzt etwa beim Minimalismus angekommen? !   Auweia, ich wusste ja, man kann es mit allem übertreiben... Jetzt schmückt aber doch ein neues Kunstwerk meinen Arm – und im Gegensatz zu den anderen Motiven sogar eine recht prominente Stelle, die fast immer offen zu sehen ist. Das ist für meine Verhältnisse schon fast provokativ – und das soll in dem Fall auch so sein! Ich habe mir nämlich ein Opt. Ink Tattoo stechen lassen. Der Verein Junge Helden e. V. kämpft unter anderem mit diesen Organspende-Tattoos für mehr Aufklärung. Den Organspendeausweis trage ich schon seit Jahren mit mir herum. Ein Vorteil des Tattoos ist allerdings, dass ich dieses wirklich immer bei mir habe, bemalt bin ich eh. Ein weiterer Vorteil ist für mich, dass sich so ziemlich jeder immer und bei jedem Tattoo nach der Bedeutung erkundigt. Das ist die Steilvorlage, um mit den Menschen über das Thema Organspende ins Gespräch zu kommen und aufzuklären. Argumente für die Diskussionen findet ihr übrigens auf der Seite organspende-info. de. Mal abgesehen von dubiosen Vorurteilen, die manch ein Verschwörungstheoretiker zur Organspende auffährt, sind viele schlichtweg einfach zu faul, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Und da unsere Politik sich ziert, eine einfache Lösung mit Widerspruchsregelung umzusetzen, werden wir wohl weiter mehr potentielle Empfänger als Spender haben. Erschreckend wenige Menschen, mit denen ich ins Gespräch komme, haben tatsächlich einen Organspendeausweis bei sich. Und das obwohl sie sich eigentlich gut vorstellen könnten, ihre Organe im Todesfall zu spenden. Der Ausweis selbst ist denkbar einfach zu bekommen, oft liegt er sogar regelmäßig dem einen oder anderen Brief der Krankenversicherung bei. Noch direkter geht es hier, kostet nicht mal etwas. Es muss sich ja nicht jeder gleich tätowieren lassen. Wobei auch das natürlich problemlos möglich ist. Viele Tattowierer stechen die Opt. Ink Tattoos zum Selbstkostenpreis im Rahmen einer sowieso geplanten Sitzung oder gegen Materialaufwand. Die teilnehmenden Studios sind auf der offiziellen Opt. Ink-Map gelistet. Mein kleines neues Schmuckstück habe ich mir bei Nimmerweg-Tattoo stechen lassen. An dieser Stelle vielen Dank nochmal an Kerry! Des geht fei nimmerweg. Kerry Neben dem guten Zweck ist die Körperkunst auch noch verdammt hübsch anzuschauen und ich freue mich jedes Mal, wenn mir das hübsche Design ins Auge springt. Einzig der weiße Hintergrund nervt noch ein bisschen, da ich während der Gartenarbeit ein fettes Pflaster als Sonnenschutz darüber geklebt hatte und dann tatsächlich etwas Farbe bekommen hab. Aber wie teurer Schmuck will auch ein (frisch gestochenes)Tattoo richtig gepflegt werden, damit es lange schön bleibt. Ach, und wenn ihr gerade den Organspendeausweis ausfüllt, könntet ihr auch gleich über eine Registrierung als Stammzellenspender bei der DKMS nachdenken. Kostet auch nichts außer 5 Minuten eurer Lebenszeit. PS: Ich hätte euch ja gerne ein weiteres Kunstwerk gezeigt aber nach vielen unbefriedigenden und vor allem unscharfen Fotos habe ich es aufgegeben, mich von meinem Hobbyfotografen ablichten zu lassen.  Fische kann er aber bei Portraitfotos ist er so untalentiert wie ich bei Selfies. --- ### Homeoffice == out of office > Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - Published: 2023-10-09 - Modified: 2023-10-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Geduld, Homeoffice, Kundenservice, Mobile Office, Servicewüste Die Zeiten des Präsentismus, in denen wir täglich brav von 8:00 bis 17:00 Uhr unseren Hintern im Büro breit sitzen, sind ja glücklicherweise vorbei. Viele Unternehmen haben flexibel Arbeitszeitmodelle gepaart mit der Möglichkeit, auch remote zu arbeiten. Doch leider hat das auch immer wieder zur Folge, dass sich ein ganz bestimmter Typ Mensch im Homeoffice abkapselt und dann weder für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden zu erreichen ist. Ich hänge bei der AXA-Versicherung mal wieder in der Warteschleife. Heute stelle ich wohl einen neuen Rekord auf. Ganze 40 Minuten „darf“ ich mir mittlerweile die Musik anhören, immer wieder unterbrochen von der Bitte nach ein wenig mehr Geduld. Das toppt sogar die Telekom! Da macht sich unweigerlich der Eindruck breit, dass da in der Realität eigentlich gar niemand arbeitet. Gerade im Kundenservice ist es immer schwerer, jemanden zu erreichen. Angeblich sind immer alle Mitarbeiter im Gespräch. Aber ist das wirklich so oder schaukeln die sich alle gemütlich im „Homeoffice“ die Eier? ! Beim Kundenservice unserer Hausbaufirma hält man es nicht einmal mehr für notwendig, während der Service-Zeiten überhaupt ans Telefon zu gehen, geschweige denn eine Telefonansage zu installieren. Leider erlebt man das immer häufiger, vor allem, wenn man Freitag Vormittag versucht, jemanden telefonisch zu erreichen. Der direkte Kontakt zum Kunde scheint für viele so grauenhaft zu sein, dass man alle möglichen Vermeidungsstrategien entwickelt. Erst mal darf man sich als Anrufer durch verschiedene automatisierten Abfragen kämpfen und wenn man es dann in die Warteschleife schafft, braucht man eine gehörige Portion Geduld. Falls doch mal jemand den Anruf annimmt, hat er wahrscheinlich in den meisten Fällen völlig entnervte Kunden am Telefon. Da ruhig und entspannt zu bleiben, ist echt eine Herausforderung. Aber der Service-Mitarbeiter kann ja in den meisten Fällen überhaupt nichts für den Grund des Anrufes (und leider oft auch gar nichts tun). Wenn da dann jemand seinen Frust an diesen Leuten auslässt, ist das zwar völlig falsch adressiert aber leider nachvollziehbar. Am Ende führt es aber dazu, dass die Service-Mitarbeiter noch weniger gerne ans Telefon gehen – ein selbstgemachter Teufelskreis aus verärgerten Kunden und demotivierten Angestellten. Falls man doch mal jemanden ans Telefon bekommt, hört man auch die immer gleiche Ausrede. Entschuldigung, es rufen gerade sehr viele Kunden an. Ach, was ist da los? ? ? Rufen so viele an, weil es immer mehr zu bemängeln gibt? Oder spart man hier womöglich mal wieder am falschen Ende – nämlich am Personal und dessen Qualifizierung und Bezahlung? Aber wir wollen ja mal nichts unterstellen. Leider ist es mittlerweile das gleiche Bild, egal wo man versucht, telefonisch Kontakt aufzunehmen. In Arztpraxen ist das ebenso ein Ding der Unmöglichkeit wie sogar beim Pizzalieferdienst. Gerade bei letzterem hätte ich nicht gedacht, dass man so leichtfertig seine Stammkunden vergrault. Aber weder hält man es für nötig, während der Geschäftsübergabe einen Anrufbeantworter einzurichten noch ist man zu den regulären Öffnungszeiten erreichbar. Da geht einfach niemand ran. Tja, die Nachbarn hatten auch ein paar Flyer parat und so hat man sich für den spontanen gemeinsamen Pizzaabend eben spontan auch gleich für einen neuen Lieferanten entschieden. Ich bin nur dankbar, dass das in dem Unternehmen, in dem ich arbeite, nicht so gelebt wird. Da erreiche ich die Kollegen bei Bedarf, ganz unabhängig davon, wo sie arbeiten. Trotz oder gerade wegen der flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit, auch mal im Mobile Office zu arbeiten, funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos. Der Fokus liegt auf den Arbeitsergebnissen, und nicht darauf seine „Zeit abzusitzen“. Da muss man dann am Ende auch keine Angst vor dem Kunde haben, der ist in der Regel nämlich viel umgänglicher, wenn man ihn nicht bis auf Blut reizt, ignoriert oder ihm irgendeinen Pfusch liefert. An dieser Stelle kann ich nur ein richtig fettes Lob an mein Team und meine Kollegen aussprechen. Dank dieser motivierten und begeisterten Menschen verliere ich den Glauben an die Menschheit nicht. Allerdings sehe ich einen Großteil der Bemühungen zur Verbesserung des Kundenservices in einem Großteil der Unternehmen als gescheitert. Damit wären wir wieder bei der guten alten Service-Wüste. Bleibt nur zu hoffen, dass der hiesige Baumarkt nicht wieder in alte Muster zurückfällt. Die haben es nämlich tatsächlich geschafft, ihr Image bzgl. Service komplett auf links zu drehen. Die Mitarbeiter, die angesichts nahender Kunden schnell in den nächstbesten Gang geflüchtet sind, gehören längst der Vergangenheit an. Heute wird man sogar aktiv angesprochen und bekommt kompetente Beratung und oft sogar recht schnell Hilfe. Was auch immer hier gemacht wurde – bitte, bitte setzt das auch in anderen Unternehmen um! Ich habe es übrigens nach einer Stunde, in der ich nebenher gearbeitet habe, aufgegeben. Anscheinend arbeitet heute wirklich niemand. Und in den entsprechenden Unternehmen juckt das auch niemanden. Tja, der Kunde ist König, aber dabei soll er gefälligst keinen Aufwand verursachen.  Wenn man wenigstens auf E-Mails reagieren würde... Falls mir jemand einen guten Tipp hat, wie man sich in solchen Fällen wehren kann – ich bin offen für alles. Ansonsten melde ich mich besser zu einem Box-Training ab, bevor ich hier noch Amok laufe. --- ### Zu viel Platz? > Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. Da heißt es wachsam bleiben! - Published: 2023-10-02 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, DIY, Gartenhaus, Gartenhaus aufbauen, Minimalismus, Schuppen, Umzug Ein gängiger Nebeneffekt des minimalistischen Lebensstiels ist ja, dass man genug Stauraum hat – mehr als genug. Vor allem, wenn man nur Dinge ins Haus lässt, die man auch wirklich benötigt – Nachbars Katzen gehören nicht dazu, auch wenn sie ständig auf eine Gelegenheit lauern, an uns vorbei nach drinnen zu witschen. Lass mich doch rein Nachdem unser Umzug nun auch schon einige Monate zurück liegt haben alle Dinge ihren Platz gefunden. Die Fahrräder und Gartengeräte sind aus dem Keller endlich ins langersehnte Gartenhäuschen gewandert und der Raum wirkt wieder viel luftiger, als direkt nach dem Einzug.   Ich freue mich tatsächlich auf die dunkle, kalte Jahreszeit. Dabei bin ich alles andere als ein Fan von Schnee, Eis und Kälte. Aber so langsam macht sich Erschöpfung breit, vor allem körperlich in Form einer ungeheuren Bettschwere. Ein paar ruhige Regennachmittage wären nicht unwillkommen... Nachdem der Sommerurlaub etwas holprig verlief, haben wir die letzten Wochen mit dem Aufbau des Gartenhäuschens verbracht. Wobei es sich dabei genau genommen um einen schicken Schuppen für Rasenmäher, Gartengeräte und Fahrräder handelt. Ursprünglich war geplant, dass der Bausatz hierfür Ende der ersten Urlaubswoche hier ankommt und wir dann zu zweit mal eben schnell alles aufbauen. Es kam dann anders, als geplant und mittlerweile haben wir auch gelernt, dass von ‚mal eben schnell‘ nicht die Rede sein kann. Da der Bausatz aus unbehandeltem Holz besteht, hatten wir natürlich Sorge, die nur groß verpackten Latten zu lange in der Einfahrt liegen zu lassen. Sobald sich also nach einem kurzen Wetterumschwung die Sonne zum Wochenende hin wieder gezeigt hat, haben wir spontan mit dem Aufbau begonnen – der Mann ganz tapfer mit gebrochenem Fuß. Schnell war klar, dass alles etwas länger dauert als angenommen. Mir glaubt ja immer keiner... Zum Glück ist spontan der Bruder meines Mannes zur Hilfe geeilt – den Spaß wollte er sich auch nicht nehmen lassen. Und auch unser Nachbar hat kräftig mit angepackt. Zu viert haben wir tatsächlich in zwei Tagen die Hütte hochgezogen. Die darauffolgenden Abende unter der Woche haben wir genutzt, um die restlichen Balken und Latten anzubringen, alles von innen und außen zu streichen und das Dach einzudecken. Das Wetter hat uns ausnahmsweise mal nicht boykottiert und mit dem ersten Regen brav gewartet, bis alles wetterfest war. Wobei die Arbeit bei 30° C nicht gerade leichtgängig ist aber lieber so, als wenn uns das unbehandelte Holz nass geworden wäre. Die Latten waren so schon ganz schön verzogen, ist halt ein Naturmaterial. Auch jetzt arbeitet das Holz weiter – ganz im Gegensatz zu uns. Wir freuen uns, dass endlich alle Gartengeräte aus dem Keller ausziehen können und auch der Rasenmäher ein richtiges Zuhause bekommen hat. Bisher stand er unter einer Plane, nicht so wirklich ansehnlich, auf der Terrasse. Und auch die Fahrräder blockieren jetzt nicht mehr den Weg zur Waschmaschine, wir haben wieder richtig viel Platz. Allerdings merke ich schon, wie leichtfertig man Dinge, die man nicht (mehr) braucht, in den noch luftigen Keller packt. Ist ja reichlich freier Raum vorhanden und wenn man nicht alles einfach in den Müll werfen will, kostet es auch Zeit, die Dinge wieder loszuwerden. Da war der Sperrmüll die leichteste Übung. Wobei die sich beim Abholen wahrscheinlich auch gedacht haben, dass sich die Anfahrt ja nicht mal richtig lohnt. Aber das alte und verschrabbelte Kopfteil unseres Bettes, das seit der Neugestaltung im Keller stand, loszuwerden, hatte schon etwas Befreiendes. Und zusammen mit dem Hasenstall der Nachbarn und ein paar kaputten Wäschewannen hat man den Sperrmüll zumindest als solchen erkennen können. Vieles gibt es auch gar nicht, dass weg kann und soll. Da ist eine Lampe, die wir lange vorm Umzug erstanden hatten, die dann am Ende doch nicht gepasst hat. Meine Lektion daraus? Mehr Geduld und erst dann etwas anschaffen, wenn der vorgesehene Platz dafür auch wirklich da ist. Denn Papier ist geduldig, in der Realität sieht vieles anders aus (besser) als auf den Plänen. Und dann ist da noch eine Abdeckung fürs Kellerfenster. Die waren eigentlich schon alle da, wir haben nur nicht realisiert, dass ein Schacht breiter als die anderen ist. Erst, als die erste Abdeckung angebracht war, ist uns aufgefallen, dass es da irgendwie Unterschiede gibt. Leider als 3-er-Pack bestellt und daher nicht rückgabefähig. Jetzt wird wirklich alles doppelt vermessen, bevor wir Material für unsere Bau- und Bastelprojekte besorgen. Und dann sind noch einige Baumaterialien wie Farbe, Fließen und Gips. Die werden irgendwann verarbeitet und stören mich daher nicht groß. Trotzdem schaue ich immer genau, was wir da einlagern. Denn, wenn man es definitiv nicht mehr brauchen kann, nimmt es nicht nur unnötig Platz weg sondern wird womöglich auch mit der Zeit unbrauchbar. Selbst nagelneue Silikon- und Acryltuben können auf Dauer eintrocknen. Es bringt also nichts, alles auf Verdacht ins Regal zu stellen. Wenn man es dann tatsächlich irgendwann braucht und nur noch Kaugummi in der Tube steckt, ärgert man sich nur und muss doch nochmal neues Verbrauchsmaterial besorgen. Wobei das schnell geht, da ich den hiesigen Baumarkt mittlerweile in- und auswendig kenne... Nachdem wir uns eingelebt und vor allem einsortiert haben, tun sich doch einige luftige Orte auf – da sind freie Fächer in den obersten Küchenschränken, freie Regalflächen im Keller und viel freier Stauraum im Bad. All das verführt natürlich schnell dazu, wieder Dinge dort hin zu packen. Prinzipiell ist das ja auch in Ordnung, WENN das, was man dann da hin packt auch einen Sinn hat. Was ich aber auf jeden Fall vermeiden möchte ist, dass sich irgendwelcher Kram ansammelt, bloß weil´s halt bequem ist. Der leere Pflanztopf landet mal eben im Regal und zack – alles wieder vollgestellt. Ganz gefährlich ist es im Garten. Der ist riesig und läd natürlich ein, den einen oder anderen Nippes irgendwo zu platzieren. Und tatsächlich hat schon das eine oder andere den Weg hier her gefunden und sich zwischen Blumen und Sträuchern breit gemacht. Ein paar (viele) Totenköpfe aus Beton aus meiner frühsommerlichen Massenproduktion zieren eine alte Mauer und die Zaunpfosten. Das passt zu uns und darf trotz meiner Aversion gegen Gartendeko bleiben. Dann... --- ### Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger > Im Nirgendwo zwischen lahmem Trott und genialem Gamechanger - Routinen und Rituale erleichtern unser Leben, sind aber auch gefährlich bequem. - Published: 2023-09-25 - Modified: 2023-09-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/25/routinen-lahmer-trott-und-genialer-gamechanger/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bewusster Konsum, Finanzen, Haushaltsbuch, Konsum, Minimalismus, Rituale, Routinen, Sparen Routine – das klingt erst mal so gar nicht spannend. Doch mit den richtigen Routinen können wir uns das Leben ganz enorm erleichtern. Angeblich nutzen ja erfolgreiche Menschen bestimmte Automatismen, um mehr (Entscheidungs-) Energie für die wirklich wichtigen Dinge zur Verfügung zu haben. Ob es gleich die immer gleiche Alltagskleidung sein muss, sei mal dahingestellt. Zumindest wird nicht jeder, der täglich dasselbe Outfit trägt automatisch ein erfolgreicher Unternehmer und auch modisch experimentierfreudige Menschen können erfolgreich sein. Andere empfehlen ja, jeden Morgen das Bett zu machen. Und auch da scheiden sich – schon wieder – die Geister. Die einen predigen die absolute Ordnung, die anderen erzählen Horrorgeschichten von Milben, Bettwanzen und anderem Getier, das unter der warmen Decke feuchtfröhliche Partys schmeißt. Ich schlage lediglich die Bettdecke weit auf, das sieht ordentlich genug aus und alles kann schön lüften. Aber ob mich das nun zu einem besseren Menschen macht – ich bezweifle das. Der Kaffee am Morgen Was mich aber definitiv zu einem besseren, weil ausgeglichenem Menschen macht, ist die Ruhe am Morgen. Ich bin kein Frühaufsteher aber um morgens entspannt und ohne Hektik wach werden zu können, opfere ich gerne eine halbe Stunde kostbaren Schlaf. Zusammen mit meinem Mann sitze ich am Rechner, wir lesen, hören Musik und trinken Kaffee. Dieses morgendliche Ritual versuchen wir um eine kurze Sporteinheit zu ergänzen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut, je nachdem wie anstrengend der Alltag gerade ist. Aber so ist das halt mit Gewohnheiten. Die muss man sich erst mal mühsam antrainieren, bis sie zu Automatismen werden. Die Schoki am Abend Negative Routinen sind da schon einfacher zu etablieren und umso schwerer zu überwinden. Nach einem arbeitsreichen Tag ist das Sofa besonders verführerisch und die Süßigkeiten hat man sich ja verdient. Und auch, wenn man genau weiß, dass man die Finger aus der Keksdose lassen soll – das innere Krümelmonster kann ganz schön quengelig sein. Finanzen funktionieren besser mit Routinen Schnell reich – mit diesen zwei kleinen Worten verkauft sich jeder noch so seichte Finanzratgeber. Schnell reich wird damit vor allem der Autor. Für mich waren so simple wie unspektakuläre Routinen der Gamechanger in Sachen Finanzen (das Übersetzungstool gibt mir für den englischen Begriff übrigens Spielverderber als Alternative an, also lass ich das jetzt mal so stehen). Mit Haushaltsbuch und ETF-Sparplan pflege und hege ich ganz spießig meine Finanzen, gelegentlich kommen ein paar Aktien hinzu. In kleinen Schritten spart es sich mindestens genauso gut. Auf die staatliche Rente verlassen möchte ich mich nicht. Der monatliche Sparplan Bei der Consors ist der Sparplan auf einmal gar nicht mehr so einfach zu bearbeiten. Den Kundenservice habe ich wohl technisch überfordert, als mal nichts mehr lief. Doch was war passiert? Eigentlich fließt für die Altersvorsorge monatlich ein fester Betrag in ETF-Sparpläne. Während unserem Großprojekt Hausbau sind wir zwischenzeitlich ein bisschen nervös geworden, da eigentlich alles ein bisschen (oder viel) mehr kostete als ursprünglich geplant. Das ist bei so einem Vorhaben ja bekanntermaßen normal und war schon mit eingeplant. Dann kamen aber ungeplante Ereignisse hinzu, die die gesamte Weltwirtschaft gehörig durchgerüttelt haben und am Ende halt auch bei den Häuslesbauer angekommen sind. Und wie man so schön sagt, es läppert sich halt. Sprich, wie hatten ganz schön Bammel, dass wir womöglich nachfinanzieren müssten. Die Bank hätte da natürlich überhaupt kein Thema mit, verdient sie sich doch eine goldene Nase damit. Aber mehr Zinsen und noch länger abbezahlen, das wollte ich unbedingt vermeiden. Also wurden die Sparpläne vorübergehend auf Eis gelegt, pausieren ist technisch ja kein Problem. Was allerdings ein großes technisches Problem war, war die Reaktivierung. „Die Anwendung ist zur Zeit nicht verfügbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal. “ Diese Meldung hatte ich über Tage in der Eingabemaske. Nix geht mehr Nachdem meine Nachforschungen allgemeine Technische Probleme auf Seiten der Bank ausgeschlossen hatten und beim Onlinesupport ähnliche Fehlermeldungen bekam, bemühte ich den telefonischen Kundendienst. Der muss natürlich erst mal denselben Fragenkatalog mit dem Kunden durchspielen, ganz unabhängig davon, ob der was von der Technik versteht oder nicht. Selbes Ergebnis, noch mehr Ratlosigkeit. Man müsse die IT-Abteilung bemühen, eine schnelle Lösung sei nicht in Sicht. Bei Geld hört bei mir der Spaß auf, da erwarte ich eine gewisse Seriosität. Aber ok, wenn´s halt nicht anders geht, setze ich halt neue Sparpläne auf. Nach Tagen kam dann auch eine kryptische Rückmeldung der IT-Abteilung, man hätte wohl irgendeine Eingabe bei mir falsch vorgenommen. Das Problem sei gelöst, mehr Infos gab es leider nicht. Es tut uns leid, dass die Bearbeitung etwas länger gedauert hat. ‌Sie haben uns informiert, dass Sie bei der Bearbeitung Ihrer Sparpläne eine Fehlermeldung erhalten. Nach Überprüfung durch unsere zuständige Abteilung haben wir die Rückmeldung erhalten, dass eine fehlerhafte Eingabe in einem unserer Systeme die Ursache war. Rückmeldung des Kundenservices Der Kundenservice meinte noch, ich könne die Sparpläne wieder zusammenlegen lassen. Wenn ich mal viel Zeit und Langeweile habe, mache ich das vielleicht sogar. So habe ich jetzt quasi auf dem Papier zwei digitale Körbchen mit denselben Äpfeln bzw. ETF-Anteilen darin. In der Depot-Übersicht macht das keinen Unterschied, nur die Sparplanauswertung kann halt keine hübsche Historie anzeigen. Aber ob mir das am Ende erneute längliche Telefonate mit dem Kundenservice wert ist – naja... Immerhin läuft die monatliche Sparrate wieder, die Routine ist wieder hergestellt. Monatlicher Check Zu Ende jeden Monats werfe ich Blick auf die Ausgaben und den Wasserstand. Wo stehen die Konten, stehen größere Ausgaben an, habe ich / haben wir irgendwo über die Stränge geschlagen? Gerade kurz nach dem Umzug ins neue Haus braucht man noch erstaunlich viele Dinge. Da sind so profane Sachen dabei wie Klobürsten, Fußmatten oder Regentonnen aber eben auch noch eine ganze Menge Material aus dem Baumarkt. Ausgaben dokumentieren Alles, wirklich alles, wird akribisch im Haushaltbuch dokumentiert und kategorisiert. Kling aufwendiger als es ist. Letztendlich kostet es mich nur eine Minute, den Betrag in meine Tabelle einzutragen und vor allem kaufe ich ja auch nicht jeden Tag etwas. Dafür weiß ich am Ende, wo ich finanziell stehe und wo das ganze Geld hingeflossen ist. Gerade bei so riesigen... --- ### Glück im Hosentaschenformat > Warum nur sind wir so geizig mit unserem Lächeln - es kostet uns nichts. Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - Published: 2023-09-18 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/18/glueck-im-hosentaschenformat/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Gefallen, Glück, Kleine Aufmerksamkeiten, Komplimente, Lächeln, Lieblingsmensch, Nette Gesten Oft sind es ganz kleine Aufmerksamkeiten, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern und viele kleine positive Ereignisse summieren sich am Ende zu einem glücklichen Leben. Dabei kommt uns auch noch zugute, das Glück so extrem ansteckend ist – da kann ein Pandemie-Virus voll einpacken! Wer also selbst mal nicht so gut drauf ist, kann einfach versuchen, anderen etwas Glück zu schenken – im Idealfall bekommt man selbst etwas davon zurück. Einfaches Beispiel gefällig? Dann beobachtet mal jemanden beim Auspacken eines Geschenkes. Alleine die Vorfreude des Beschenkten lässt auch unsere Mundwinkel himmelwärts steigen. Es muss aber wie gesagt nicht immer ein großes Geschenk sein. Kleine Gesten haben auf den Empfänger oft einen viel größeren Effekt, als uns selbst klar ist. Dabei ist es vielleicht genau  diese eine kleine Geste, die unserem Gegenüber die benötigte Aufmunterung an einem trüben Tag schenkt – und wenn nicht, was haben wir schon zu verlieren? Jemandem eine kleine Freude machen (auch uns selbst) ist gar nicht so schwer. Lächeln – kostet nichts aber gibt heftig Rendite, warum also geizig damit umgehen? ! Kuchen (egal ob selbstgebacken oder vom Bäcker) geht fast immer Einen Zettel mit einer lieben Nachricht oder einem Smiley in der Tasche des Lieblingsmenschen verstecken Völlig uneigennützig freundlich zu den Menschen um einen herum sein – ja, auch zu dem nervtötend langsamen Verkäufer Mit Fremden ein paar nette Worte wechseln Blumen schenken (lässt sich dank Onlinediensten auch über große Entfernung realisieren) Zuhören – also so richtig, ohne selbst in Gedanken ständig schon den nächsten Satz zu formulieren Jemandem ein Buch mitbringen, das einen selbst von den Socken gehauen hat Einen interessanten Artikel zu einem Thema, über das man sich mit jemandem unterhalten hat, an diese Person schicken Ein freundliches Hallo oder Guten Morgen Menschen, die in Eile sind oder nur 1-2 Artikel bezahlen wollen, an der Kasse den Vortritt lassen Sich bei Menschen melden, von denen man lange nichts mehr gehört hat Eine richtige Postkarte schreiben – muss ja nicht viel Text sein Jemandem ein aufrichtiges Kompliment machen Gut Erhaltenes, das man nicht mehr braucht, weitergeben Ein lustiges Video oder Bild versenden, um andere zum Lachen zu bringen ... ... oder ein gemeinsames Foto, in Erinnerung an eine lustige Zeit Ein aufrichtiges Dankeschön Jemanden auf einen Kaffee einladen – Tee geht natürlich auch Den eigenen Regenschirm teilen Jemandem die Tür aufhalten oder Hilfe anbieten Ist doch eigentlich gar nicht so schwer, etwas Nettes zu tun, euch fallen bestimmt noch tausend andere Dinge ein. Trotzdem machen wir es viel zu selten weil wir die Wirkung von freundlichen Worten und kleinen Gefallen so unterschätzen. Dabei sollten wir viel großzügiger damit umgehen denn das freut nicht nur die empfangende Person sondern tut auch uns selbst gut. Damit machen wir die Welt um uns herum jeden Tag ein bisschen besser. Und natürlich macht ihr auch mir mit euren Kommentaren immer eine große Freude. Ich schätze es sehr, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt. Dankeschön! --- ### For The Ocean > Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - Published: 2023-09-11 - Modified: 2023-08-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Fisch, Hai, Hobby, Meer, Meeresschutz, Ozean, Sea Shepherd, Tauchen Mangelnde Seefestigkeit verträgt sich eigentlich nicht besonders gut mit der Liebe zum Meer. In meinem Fall tut ersteres der Liebe allerdings keinen Abbruch. Schon bevor wir die Unterwasserwelt mit Tauchausrüstung erforschen durften, waren Ozeane mein bevorzugtes Reiseziel. Dabei hasse ich es, in der Sonne zu braten und muss mir am Strand immer ein schattiges Plätzchen suchen. Und wenn ich dann ein gutes Buch aufschlage – habe ich nach zwei Sekunden die Handlung vergessen, weil ich nur die endlosen blauen Weiten bestaune. Am Anfang war ich allerdings ein ganz schöner Angsthase. Was ich nicht sehen kann, ist mir suspekt. Dann lieber schwimmen im chlordurchtränkten Hallenbad. Ich war sozusagen eine Wasserratte, die sich vor Fischen (und allem, was da sonst noch so lebt) gefürchtet hat. Beim Wellenbaden habe ich einmal den länglichen Schatten eines Fisches in der Welle gesehen, der war bestimmt einen ganzen halben Meter lang! So schnell hat mich noch keiner aus dem Wasser hüpfen sehen. Ein paar Jahre und eine fundierte Tauchausbildung später hat sich die Richtung, in die ich mich bei so einem Anblick stürzen würde, gewendet. Es gibt kaum etwas Schöneres, als ruhig im Wasser zu schweben und die Umgebung zu beobachten. Dafür braucht es vielerorts nicht mal einen Tauchschein. Da reicht der Schnorchel, um stundenlang an der Oberfläche zu dümpeln und dem Treiben unter Wasser zuzuschauen. Allerdings löst sich die Tiefenentspannung schnell in Luft auf, wenn sich jemand unterhalb der Wasseroberfläche nicht zu benehmen weiß. Am schlimmsten sind Taucher, die ihre Extremitäten nicht im Griff haben und über den Grund oder, noch schlimmer, Korallenbänke pflügen. Die vernebeln nicht nur allen hinter ihnen Tauchenden die Sicht sondern richten Schaden in einem zerbrechlichen Ökosystem an. Leider sind genau solche Menschen oft sehr beratungsresistent und halten sich oft für die begnadetsten Taucher unter der schönen Sonne. Wir hatten unglaubliches Glück mit unserer Tauchlehrerin, die hätte uns so ein Fehlverhalten nicht durchgehen lassen. Sie hat ganz pflegeleichte Taucher aus uns gemacht und so vergessen uns die Guides bei geführten Touren (nicht überall darf man auf eigene Faust ins Wasser) gerne. Und weil wir uns nicht mit der gesamten Gruppe auf jedes Getierchen stürzen, das die Guides für ihre Schäfchen zeigen wollen, bilden wir immer irgendwann das Schlusslicht. Das spart nicht nur Energie sondern auch Atemluft. Zur Belohnung gibt es dann am Ende hin und wieder kleine Touren mit den Guides zu  ihren Geheimtipps – einem von Seepferdchen bewohnten Seegrasbüschel, kleinen Höhlen oder der einzigen Koralle am ganzen Tauchplatz – während alle anderen schon wieder auf dem Boot sitzen. Doch mit der Begeisterung für die Unterwasserwelt, die mich mit der ersten Schnorchel-Tour gepackt hat, kamen auch ein paar Nebenwirkungen.   Eine davon ist, dass ich keinen Fisch mehr essen kann. Das ist für mich und meinen Mann wie Hasenbraten für Kaninchenbesitzer. Ein Fischrestaurant hatte eine bebilderte Karte und wir hatten alle diese Fische noch am Nachmittag beim Tauchen beobachtet. Manche sind sogar eine Weile neben uns geschwommen und haben uns ebenso beobachtet. Wir haben uns dann beide für den Rindfleischspieß entschieden... Eine weitere Nebenwirkung ist die gesteigerte Aufmerksamkeit gegenüber dem Meeresschutz. Früher war Haifischflossensuppe etwas, das man zwar vom Hörensagen kannte aber sich nie Gedanken darüber gemacht hat. Und auch über große Aquarien mit Delphinen und Walen hat man nicht groß nachgedacht. Das war eh nie etwas, das mich angelockt hätte. Es ist aber plötzlich etwas ganz anderes, wenn der persönliche Bezug dazu kommt. Wenn man etwas kennt, verliert man auch die Angst. Die dunklen Tiefen haben ihren Schrecken längst verloren, da ich mich ja mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, dass da kein Seeungeheuer lauert. Vor allem aber habe ich viel über die ganz realen Bewohner gelernt und weiß auch, dass nicht jeder Hai per Default gefährlich ist. Und da, wo sie dann doch gefährlich sind, muss ich nicht ins Wasser. Das ist schließlich ihr Lebensraum und nicht meiner, ich bin nur zu Gast! Was die meisten Taucher eint, ist die Begeisterung für eine bunte und vielfältige Unterwasserwelt. Wer neu in dieser Gemeinschaft ist, dem fällt auf T-Shirts und Pullis neben vielen Logos von Tauchcentern vor allem das der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd auf (vor allem, wenn man wie ich eine Schwäche für Totenköpfe hat). Hier engagieren sich weltweit Menschen beeindruckend mutig für den Erhalt unserer Meere. Wo wir im Kleinen an unsere Grenzen stoßen, wird hier im Großen der Kampf für unsere Ozeane ausgetragen. Da ich schon bei leichtem Wellengang mit meinem Magen zu kämpfen habe, bewundere ich umso mehr den Einsatz, den andere bringen. Was ich aber tun kann, ist regelmäßig zu spenden (für alle Sparfüchse – das kann man steuerlich absetzen) und fleißig Werbung / Aufklärung zu betreiben. Und so zeigen sich die bereits erwähnten Nebenwirkungen auch in Bereichen, die weniger offensichtlich sind. Was hat das ganze mit Musik zu tun Ich liebe guten Metal, wenn auch in anderen Ausprägungen als mein Mann. Umso schöner ist es dann, wenn wir Bands entdecken, die uns beiden gefallen. Und umso ärgerlicher, wenn diese Bands sich so richtig daneben benehmen. Normalerweise ist mir die Privatperson hinter der Kunst völlig egal. Aber das Blutbad, das die Färöer jedes Jahr beim Grindadráp veranstalten, sprengt so ziemlich jedes Maß und mir ist völlig schleierhaft, wie ein Mensch ticken muss, dass er da mitmacht. Jedes Jahr werden so auf grausame Weise unzählige Tiere abgeschlachtet – nicht nur Grindwale sondern auch andere Walarten und Delfine. Die Mitglieder der färöischen Metal-Band Týr distanzieren sich nicht etwa vom Grind – im Gegenteil, sie befürworten das als Tradition und fühlen sich von Meeresschutzorganisationen wie Sea Shepherd angegriffen.   Vielleicht sollten wir alle mehr an unseren Traditionen festhalten und gleich mal wieder alle Frauen zurück an den Herd schicken... Bei solchen Argumenten bin ich fassungslos ob der menschlichen Dummheit. Das viele Konzertveranstalter ähnlich denken und lieber auf Einnahmen verzichten, als solchen Menschen eine Bühne zu bieten, kann ich nur unterstützen. Und auch wenn hin und wieder ein alter Song der Band durch die Räume schallt, wir würden kein neues Album mehr kaufen. Jeder Cent hierfür wäre an anderer Stelle besser... --- ### Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt > Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - Published: 2023-09-04 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Altersdemenz, Demenz, Kuchen, Türschwelleneffekt, Vergesslichkeit Man sollte doch meinen, in einem aufgeräumten und übersichtlichen Haushalt wäre es leichter, sich zu konzentrieren und seine Gedanken zumindest halbwegs zusammenhalten zu können.  Nix da! Kaum stehe ich in der Küche, habe ich auch schon vergessen, warum ich eigentlich hier bin. Macht nichts, dann essen wir halt erst mal ein Stück Kuchen. Da kann ich im Übrigen diese Seite mit einer eigenen Kategorie für Kasten-Kuchen sehr empfehlen. Hier steht gerade der Erdbeerkastenkuchen mit Buttermilch und Mandeln, allerdings mit Heidelbeeren und etwas mehr Buttermilch und weniger Butter als im Rezept angegeben. Hatte den Kühlschrankinhalt etwas falsch eingeschätzt, tut dem Kuchen aber keinen Abbruch. Da ich nicht einsehe, mir eine weitere Kuchenform zuzulegen, kommen mir die Kasten-Kuchenrezepte sehr entgegen und ich werde mit Sicherheit noch einige ausprobieren. Doch warum nochmal stehe ich jetzt hier? Auf der Suche nach meinem ursprünglichen Plan wandere ich zurück ins vorherige Zimmer. Hilft aber auch nicht, der Plan ist weg. Sind das jetzt schon die ersten Anzeichen beginnender Altersdemenz? ! Nein, das Phänomen kenne ich schon lange und hatte ich schon immer. Was ich seither noch nicht kannte, ist der Name dazu – Türschwelleneffekt. Und wenn etwas einen Namen hat, macht es uns gleich weniger Angst. Wer mir das nicht glaubt, darf gerne mal hier reinschauen, das ist der Beweis! Also zurück zu Hugo, nein Quatsch, dem Türschwelleneffekt. Der besagt, dass unser Gehirn sich beim Betreten eines neuen Raumes auf diesen einstellt und alles andere abschließt, was mit der vorherigen Umgebung zusammenhängt. Beim Übertreten einer Türschwelle schließt sich also auch gedanklich die Tür hinter uns. Und das hat definitiv nichts mit dem Alter zu tun. Besonders fies an der Sache ist allerdings, dass es auch oft nicht hilft, wenn man wieder an den Ursprungsort zurückkehrt. Unser Gedächtnis arbeitet nicht mir einem kontinuierlichen Zeitstrahl sondern speichert Ereignisse und Gedanken in kurzen, abgeschlossenen Episoden ab. Die eigentliche Absicht, mit der wir losgetigert sind, ist schon längt vergessen und das Gehirn konzentriert sich wieder auf neue Dinge. Da kann es schon mal passieren, dass man wieder im Schlafzimmer zurück ist und am Ende gar nicht mehr weiß, wieso man eigentlich überhaupt unterwegs war. Dazu wurden sogar Studien durchgeführt, wir sind also in guter Gesellschaft mit diesem Phänomen. Ich sag mir immer, dass es mir schon wieder einfallen wird, wenn´s wichtig war. Gleiche Taktik funktioniert auch wunderbar, wenn ein verpasster Anruf mit unbekannter Nummer auf dem Telefon wartet. Da wird schon aus Prinzip nicht zurückgerufen. Wenn´s wichtig ist, meldet sich derjenige wieder. Ansonsten gebe ich eigentlich immer an, dass ich ausschließlich über Mail kontaktiert werden möchte und wer sich daran nicht halten mag, muss es halt mehrfach versuchen. Leider ist die berufstätige Frau, die eben nicht den ganzen Tag neben dem Hörer hockt, immer noch unvorstellbar für viele Dienstleister. Hilft leider auch nicht, sich darüber aufzuregen. Immerhin versuchen manche dann bei meinem Mann telefonisch durchzukommen. Das ist doch mal gleichberechtige Ignoranz von Kundenwünschen. Während ich so über die vielbejammerte Servicewüste sinniere, bin ich zwischenzeitlich im Büro gelandet. Da ich immer noch nicht weiß, was ich eigentlich tun wollte, wird mal eben die dauerprokastinierte Steuererklärung erledigt. Hat nicht mal so lange gedauert, warum schiebt man das nur so ewig vor sich her? ! Am Ende meldet sich der Durst, ich sagte ja, wenn´s wichtig ist... – wie gut, dass in der Küche auch noch Kuchen steht! --- ### Hautsache, die Sonne scheint > Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - Published: 2023-08-28 - Modified: 2023-08-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Haut, Kosmetik, Kosmetikindustrie, Minimalismus, Rosacea, Routine, Sonne, Sonnenbrand, Sonnencreme, Sonnenschutz Vielen dürfte ja zwischenzeitlich bekannt sein, dass unsere Haut unser größtes Organ ist. Sozusagen eine riesige Spielwiese für die Kosmetikindustrie. Dabei ist die Epidermis, also die Oberhaut, ein gut funktionierender Schutzschild und lässt so leicht nichts durch. Sie hält also nicht nur das, was drinnen bleiben soll an Ort und Stelle, sondern macht auch einen auf Türsteher nach außen. Da helfen auch hübsch animierte Werbefilmchen nicht, bei denen die Wirkstoffe so nett durch die Hautschichten sickern. Nix da – du kommst hier nicht rein! Glaube versetzt Vermögen Ganz erstaunlich finde ich, wie leicht auch gebildete Menschen auf Verheißungen der Kosmetikindustrie hereinfallen und viel Geld für blumige Versprechen ausgeben, wohl wissend, dass all das eher auf dem Prinzip Hoffnung basiert als auf wissenschaftlich nachweisbaren Effekten. Aber der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, dann schafft er das bestimmt auch mit ein paar Fältchen. Wenn man sich allerdings mal vor Augen führt, was manche Cremes so kosten, könnte man mit dem Geld wahrscheinlich tatsächlich Berge versetzen lassen. Da kommen dann auch noch Inhaltsstoffe von zweifelhafter Wirkung, billige Füllstoffe, Tierversuche und Verpackungsmüll ohne Ende zum Einsatz, nur damit wir daran glauben können, ein wenig länger ein wenig jünger auszusehen. Das einzige, das hier versetzt wird, ist das eigene Geld in die Taschen der Kosmetikindustrie. Und ohne Sinn und Verstand werden Tiegel an Tiegel im Badezimmer aufgereiht bis entweder das Konto oder die Wangen glühen. Gerade, wer es mit der Suche nach dem heiligen Gral der Gesichtspflege übertreibt und sich regelmäßig eine immer noch bessere Pampe ins Gesicht schmiert, kann schon mal den gegenteiligen Effekt beobachten. Die gerade noch gesunde Haut wehrt sich mit Pickeln, Entzündungen oder trockenen Stellen. Wenn gar nichts mehr hilft, kommt der kalte Entzug. Alles, was irgendwie irritieren könnte, wird weggelassen. Und da bleibt dann nicht mehr viel. Wer sich mit Hautproblemen herumschlagen darf, die nichts mit dem unvermeidbaren Alter zu tun haben, beschäftigt sich meist intensiver mit den Bedürfnissen unserer äußeren Hülle. Und das kann ganz schön spannend sein. Faszinierende Fakten über unsere äußere Körperhülle: Die Hautoberfläche eines durchschnittlichen erwachsenen Menschen beträgt etwa 1,5 – 2 m2. Sie hat einen Anteil von 15 – 20 % unseres Körpergewichts. Mit unserem individuellem Mikrobiom beherbergt unsere Haut schätzungsweise eine Billion Bakterien und etwa ein Viertel des im Körper gespeicherten Wassers. Für unsere Sinneswahrnehmung hat sie beeindruckendes Arsenal an Schmerzrezeptoren, Druckrezeptoren, Thermorezeptoren, Dehnungsrezeptoren, Tastrezeptoren und Haarfollikelrezeptoren. Bis zu 370 Schweißdrüsen drängen sich auf einem Quadratzentimeter Haut, am engsten geht es an den Fußsohlen zu. Unsere Hautoberfläche erneuert sich komplett alle vier Wochen. Rechnet man das auf ein 80-jähriges Menschenleben um, kommt man auf über 1000 Zyklen. Die Haut erzählt die Geschichte ihres Trägers. Narben, Falten, Tätowierungen, Muttermale, Pigmentflecken oder Nichtpigmentflecken, Sommersprossen - perfekte makellose Haut ist fast schon langweilig. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommen meist nur ausgewählte Stellen, die dann dafür aber umso mehr. Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt. Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf andere Bereiche legen. Die Vergessenen Unsere Füße, die uns tagtäglich durchs Leben schleppen, bekommen meist recht wenig Aufmerksamkeit. Mit Grauen erinnere ich mich an die aufgesprungene Hornhaut an den Füßen meiner Oma. Da wurde dann mit archaischem Werkzeug gehobelt und gefeilt, das fand ich schon als Kind richtig gruselig. Unsere Hände machen ja auch einiges mit. Und angeblich zeigt sich an ihnen das wahre Alter, wenn man es im zugekleisterten Gesicht nicht mehr erraten kann. Während wir letzteres nämlich brav vor der Sonne schützen, werden die Hände, was das angeht meist außen vor gelassen. Kein Wunder also, wenn sich Pigmentierung und Faltenbildung die Hand geben (sorry, ganz schlechtes Wortspiel). Bei der Gartenarbeit könnte man ja Handschuhe tragen, aber dann lässt es sich einfach nicht so schön in der Erde wühlen. Und man soll sich ja hin und wieder erden. Zumindest aber, wenn man meint, mit aggressiven Putzmitteln hantieren zu müssen, sollte man die Fingerchen schützen. Ellenbogen bekommen meist erst dann etwas Aufmerksamkeit, wenn sich die Haut vor lauter Verzweiflung bzw. Trockenheit schon schuppt. Im Sommer eher ein seltenes Problem, bei trockener Heizungsluft aber durchaus nervig. Kann man dann aber gleich mit all den anderen juckenden Stellen pampern, wenn die kalte Winterluft uns zu Rosinen werden lässt. Der Rücken ist einfach nicht im Fokus, zumindest stellt sich das immer etwas schwieriger dar. Gerade was den Sonnenschutz angeht, sind Eremiten klar im Nachteil. Und wer schon einen Mückenstich an einer unerreichbaren Stelle hinter sich hat, lernt womöglich ganz neue Talente beim Partner kennen. Ist im Übrigen auch eine schöne Übung zur besseren Paarkommunikation – höher, nein zu hoch, weiter links, das andere links, nein nicht kitzeln, mehr in die Mitte, was machst du denn? ! ... Weniger ist mehr Für gesunde Haut braucht es eigentlich gar nicht so viel. Im Gegenteil, hier ist weniger definitiv mehr. Im Badezimmer ist also Minimalismus angesagt. Nicht so übertrieben viel reinigen und keine tausend Mittelchen auftragen. Ist nicht nur besser für die Haut und die Umwelt sondern ganz nebenbei auch für den eigenen Geldbeutel. Und was findet sich in meinem Badezimmerschrank für die tägliche Routine? Ein seifenfreies Waschstück, ein Serum für das Extra an Feuchtigkeit bei Bedarf, eine Pflegecreme ohne alles und anständige Sonnencreme. Letztere natürlich nur tagsüber, wenn ich vor die Tür gehe. Ohne erblüht die Rosacea innerhalb kürzester Zeit, was nicht nur optisch nervt, sondern auch juckt. Und sobald es juckt, hat man die Finger im Gesicht und der Teufelskreis lässt sich kaum noch aufhalten. Gepaart mit Stress und/oder angeschlagener Gesundheit explodiert die Haut förmlich und findet aus eigener Kraft ihre Balance nicht wieder. Am Ende bleibt nur noch der Gang zur Apotheke mit einem Rezept für eine antibiotikahaltige, exklusiv für mich angerührte Creme. Kompetente Hilfe erwartet man sich ja normalerweise vom Hautarzt des Vertrauens. Hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich die richtige Diagnose und entsprechend auch die passende Behandlung bekommen habe. Wer in jüngeren Jahren über Entzündungen klagt, wird meist einfach mit aggressiven Mitteln gegen jugendliche Akne wieder heim... --- ### Humor ist, wenn man trotzdem lacht > Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - Published: 2023-08-21 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Krank, Krankenpflege, Pläne, Urlaub, Urlaubsreif Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Zum Glück hatten wir für unseren Sommerurlaub nicht all zu ambitionierte Pläne.   Und vor allem hatten wir nicht vor, wegzufahren. Noch am ersten Abend unseres Urlaubs hat sich der Herr den Fuß gebrochen. Und das nicht mal besonders spektakulär sondern einfach aus purer Tollpatschigkeit und Blödheit (sorry, das musste mal raus). Er mag es ja akkurat und symmetrisch aber in der Hinsicht hat er jetzt übertrieben.   Vor wenigen Jahren hat er sich nämlich den anderen Fuß an genau der gleichen Stelle gebrochen. Ich weiß also, was auf uns zukommt. Während er auf einem Bein hüpfend versucht, Kaffee zu holen, erledige ich alles, wofür man zwei intakte Beine benötigt (also auch, Kaffee bringen). Haushalt, Wäsche, Einkaufen und dieses mal auch Gartenarbeit inklusive Mähen und Gießen halten mich fit. Die riesige Rasenfläche (die weitere Bepflanzung ist für Herbst und das nächste Jahr geplant) ist Dank des feuchtwarmen Wetters geradezu explodiert und will wöchentlich frisiert werden. Immerhin habe ich die neueste Ladung Grasschnitt noch im Kompost unterbringen können. Aber der Bau eines Zweitkompost ist unumgänglich, die Menge an Biomasse ist einfach zu riesig. Material ist schon besorgt und wenn es die Temperaturen zulassen, kann ich mich ans Werk machen. Momentan muss ich allerdings auf meine emotionale Unterstützung durch meinen lädierten Gatten verzichten. Nachdem wir die erste Urlaubswoche in diversen Wartebereichen verschiedener Ärzte und Krankenhäuser verbracht hatten, wurde der kaputte Fuß Ende der Woche endlich professionell verschraubt. Aus dem ambulanten ist allerdings ein stationärer Aufenthalt geworden. Das Wochenende über ist statt Freibad also ein überhitztes Krankenhauszimmer angesagt. Wenigstens darf ich abends wieder heim gehen und im eigenen Bettchen schlafen. Dafür bekommt der Invalide seinen Urlaub wieder – ich leider nicht (trotz hingabevoller Krankenpflege). Anfangs meinte er noch großspurig, ich solle meinen Urlaub verschieben. Wer ihn dann allerdings durch die Weltgeschichte gefahren hätte, weiß ich auch nicht. Jetzt ist er froh, dass ich mich um ihn kümmern kann und wenigstens er hat auch ein bisschen Mitleid für mich übrig, während alle anderen nur ihn bedauern.  Das mag ein bisschen egoistisch klingen, er hat ja Schmerzen und muss durch die Gegend humpeln. Trotzdem trauere ich ein bisschen um meinen ins Wasser gefallenen Sommerurlaub – eigentlich wollte ich viel lieber selbst ins Wasser fallen bzw. mal wieder im See baden gehen oder ein bisschen die Umgebung erkunden. Genug gejammert, von selbst bauen sich Kompost und Regale nicht auf. Und man wird ja mit jedem Fußbruch auch resilienter. Ich genieße also so gut wie möglich die freie Zeit zwischen den Arztbesuchen und verschiebe sämtliche Pläne auf irgendwann anders. Gut versorgt mit reichlich Büchern (ich war vor dem Urlaub noch an zwei Büchertauschschränken) lässt die Hängematte zumindest ein bisschen Urlaubsstimmung aufkommen. Und wenn ich Laufen gehen will, kann ich einfach lostigern. Sonst muss ich immer warten, bis der Herr seinen Kaffee verdaut hat. Er kann es nämlich gar nicht leiden, wenn ich mehr Sport mache, als er und will dann immer mit. Zumindest für ein paar Monate ist das wohl kein Thema mehr. Beim letzten Fußbruch musste er auf den Besuch von Weihnachtsmärkten verzichten, diesmal halt aufs Freibad. Im Nachhinein ist es daher auch gar nicht so schlimm, dass der Liefertermin für die Gartenhütte um eine Woche verschoben wurde (noch so ein Plan, der kurz nach dem Unfall wie eine Seifenblase geplatzt ist). Der Anruf kam natürlich, kaum dass wir Helfer für den geplanten Aufbau der Gartenhütte organisiert hatten. Eigentlich wollte ich in der zweiten Urlaubswoche das Dach und den Außenanstrich fertig machen, nur beim Aufbau braucht es ein paar mehr Hände. Ich hoffe nur, dass die Spedition den neuen Termin einhält und das Wetter mitspielt. Besonders emphatische Freunde schicken übrigens Strandbilder aus dem Urlaub, wenn man schreibt, dass man Hilfe braucht, weil einer einen kaputten Fuß hat... Wir nehmen´s eh mit Galgenhumor. Wobei es keine Absicht war, als ich zu meinem Mann meinte, dass es kein Beinbruch sei, dass wir nicht alles machen können, was wir uns vorgenommen hatten. Und an der profimäßigen Verschraubung seiner Knochen kann ich mir beim Bauen diverser Kleinprojekte ein Beispiel nehmen. Darf mich nur nicht selbst verletzen, sonst könnte es hier echt schwierig werden. Nach diesem Urlaub bin ich urlaubsreif! --- ### Ende, aus, vorbei > Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - Published: 2023-08-14 - Modified: 2023-07-23 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Mail, Minimalismus, Nachhaltigkeit, Newsletter, Ordnung, Strom sparen Nein, hier verabschiedet sich nicht der Blog. Ich schreibe für mein Leben gerne (was für eine Phrase) und werde weiterhin meine Texte in die digitale Welt entlassen. Wahrscheinlich hat es nicht einmal jemand bemerkt, aber seit einigen Wochen ist die Anmeldemaske für den Newsletter von der Seite verschwunden. Warum ich in Zukunft keinen Newsletter mehr versenden werde? Das hat vor allem zwei Gründe – zum Ersten meine eigene Faulheit und zum Zweiten das Thema Klimaschutz. Ich hasse es, wenn ständig und penetrant und vorlaut sich die Abfrage zum Abonnieren des Newsletters in den Vordergrund drängelt. Keinen neuen Artikel mehr verpassen?  Ich bin groß genug, um selbstständig auf meinen Lieblingsseiten nach Neuigkeiten zu schauen.  Ich will nicht ständig beim Lesen gestört werden und wenn ich einmal abgelehnt habe, muss das doch reichen. Das ständige Aufpoppen der Newsletteranmeldemaske (Achtung Wurmwort) nervt mich! So etwas will ich auf meiner Seite nicht haben. Daher hatte ich die Anmeldemaske ganz dezent an die Seite gepackt – und nur wenige Anmeldungen. Trotzdem finden immer wieder Leser zu meinen Beiträgen. Ganz ohne Benachrichtigung über einen Newsletter. Da fragt man sich schon, ob es das überhaupt braucht. Ich merke selbst, dass ich überhaupt kein Fan von Mails mit viel Text bin. Kurz und informativ sollen sie sein – für das Lesen von seitenlangen Ergüssen habe ich keine Zeit / Geduld. Da schmökere ich lieber auf diversen Lieblingsblogs. Ich bin so ganz nebenbei und ganz gerne Vollzeit berufstätig. Ich weiß, für Handwerker und Spediteure ist das nach wie vor sowas wie ein Unikum, wenn Frauchen nicht brav den ganzen Tag neben dem Herd hockt, um dann jederzeit die Türe öffnen zu können (Wir kommen zwischen 8 und 18 Uhr, wer liebt das nicht? ! ). Ich habe also nicht unbegrenzt Zeit und auch wenn ich viel zu sagen / zu schreiben habe, macht es mir einfach viel mehr Spaß an einem Beitrag zu schrauben und zu feilen. Und der versumpft dann auch nicht in irgendeinem Spamordner, wo ihn eh nie jemand liest. Kommen wir zum zweiten Grund, weswegen ich gerne auf den Versand von (meiner Meinung nach unnötigen) Newslettern verzichte und sie auch nicht abonniere bzw. abbestelle, wenn sie mir keinen Mehrwert bieten.  Die Flut an E-Mails, die wir tagtäglich versenden/erhalten hat einen immensen Einfluss auf unsere Umwelt – die Speicherung übrigens ebenfalls. E-Mails verursachen eine nicht gerade geringe Menge an Treibhausgasen. Durch eine einzelne Mail werden etwa zehn Gramm CO2 produziert, und da ist noch nicht einmal ein Anhang dabei. Klingt erst mal nicht viel, entspricht aber der Klimabilanz einer Plastiktüte. Wenn man sich das mal übers Jahr hochrechnet, kommt ganz schön was zusammen. Pro Tag werden circa 347,3 Milliarden Mails versendet, Tendenz  – wie immer – steigend. Ein Brief verbraucht mit durchschnittlich 20 Gramm zwar doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie eine E-Mail. Doch wie immer liegt der Teufel im Detail. Genau wie bei stromsparenden LEDs könnte uns auch bei der E-Mail ein sogenannter Rebound-Effekt drohen. Weil die modernen Lämpchen weitaus weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühbirnen, wird einfach mehr beleuchtet, was am Ende zu keiner nennenswerten Strom- / Energieersparnis führt. E-Mail vs. Brief: Wie ist das eigentlich mit der CO2-Bilanz? Wir versenden also unnötig viele Mails, weil es so schön einfach und ja so viel sparsamer ist. Und damit nicht genug. Unsere digitalen Postfächer laufen über vor lauter gespeicherten Mails. Denn auch, wenn der Minimalismus Trend zu luftig aufgeräumten Wohnräumen animiert. Im digitalen Raum mutieren wir gerne zu hortenden Messies. Und all die Daten benötigen eine riesige Menge an Speicherplatz. Dieser wird von Rechenzentren auf Servern bereitgestellt, die dafür enorm viel Strom verbrauchen. Wäre das Internet ein Land, würde es beim CO2-Ranking gleich auf Platz drei nach China und den USA kommen. Weshalb sind E-Mails schädlich fürs Klima? Als digitaler Putzteufel sortiere und lösche ich die Nachrichten in meinem Maileingang akribisch. Der kleine innere Ordnungsfanatiker kann überquellende Postfächer einfach nicht ausstehen. Über Sinn und Unsinn von Newslettern lässt sich sicher streiten und was für mich passt, gilt sicher nicht für alle anderen. Was aber jeder tun kann, ist Ordnung halten und Ausmisten, vor allem digital! Und falls tatsächlich jemand dem Newsletter nachtrauert – hier auf meinem Blog veröffentliche ich jeden Montag um 17:00 Uhr einen Beitrag. Im Gegensatz zum Newsletter funktioniert das für mich sehr zuverlässig! --- ### Standschäden - Published: 2023-08-07 - Modified: 2023-07-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Alterserscheinung, Aufbrauchen, Ausmisten, Bewegung, Fit bleiben, Horten, Minimalismus, Sport, Standschäden Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen, kann böse nach hinten losgehen. Denn wenn so ein technisch nicht ganz unkomplexes Gefährt über lange Zeit nicht bewegt wird, reagiert es teilweise höchst undankbar. Plötzlich läuft gar nichts mehr, im besten Fall ist nur Batterie alle aber es kann auch teurer werden. Das lässt kurioserweise auch auf uns selbst übertragen. Unser eigener Körper legt zuweilen ein Verhalten an den Tag, das dem eines aufs Abstellgleis verfrachteten Autos nicht ganz unähnlich ist. Er wird steif und unbeweglich, statt Staub setzt er allerdings gerne Fett an. Auch nicht besser... Auch das Hirn verblödet sozusagen, wenn wir es nicht nutzen. Stillstand ist kontraproduktiv, wir müssen unseren Geist nutzen, um geistig fit und aktiv zu bleiben. Und da hilft nicht nur Gehirnjogging in Form von Kreuzworträtseln oder dem Lernen einer neuen Sprache. Die geistige Beweglichkeit profitiert auch von der körperlichen Bewegung. Wenn man es allerdings zu lange schleifen lässt (was sich bei einem Hausbauprojekt kaum vermeiden lässt), stellen sich irgendwann die ersten Standschäden in Form von verkürzten Muskeln, schmerzenden Körperteilen und unterirdischer Ausdauer ein. Gerade bei älteren Menschen erlebe ich oft, wie sie sich selbst in einer Abwärtsspirale gehen lassen. Sie sind gefangen im Teufelskreis aus „ich kann keinen Sport machen, weil ich Schmerzen habe“ und Schmerzen, die sie haben, weil sie sich zu wenig bewegen. Es wird also höchste Eisenbahn, selbst wieder den berühmten Arsch hochzubekommen. Dass wir es mit der sportlichen Auszeit etwas zu lange haben schleifen lassen, merke ich an dem tagelangen Muskelkater, nachdem ich mal wieder in die Laufschuhe geschlüpft bin (natürlich bin ich auch gelaufen). Ein Vorgeschmack auf das Alter, wenn Treppenstufen plötzlich unüberwindbar werden und ein Grund mehr, tatsächlich dran zu bleiben. Auch wenn der Nachbar nach der Laufrunde sorgenvoll fragt, ob er ein Sauerstoffgerät holen soll oder einen halbstündlich darauf hinweist, dass das Birnchen immer noch hochrot leuchtet, sollte das Motivation genug sein. Wir werden ja alle nicht jünger, daher ist es nicht ganz unerheblich, wie wir uns im Alltag bewegen. Neben all den kleinen Gelegenheiten, wie ganz klassisch die Treppe statt dem Aufzug zu nehmen, braucht es aber auch ein bisschen mehr Anstrengung, um die Alterserscheinungen an der menschliche Maschinerie in Grenzen zu halten. Wobei jeder kleine Schritt besser als nichts ist. Bevor man also über jemanden lacht, weil er oder sie wie ein Glühwürmchen durch den Wald keucht, sollte man sich um seinen eigenen Kram kümmern. Jede Bewegungseinheit ist lobenswert und alles ist besser, als mit dem persönlichen Schweinehund auf der Couch zu hocken. Und jetzt höre und staune, nicht nur Mensch und Maschine wollen regelmäßig genutzt werden. All die hübschen Dinge, die wir gerne für den besonderen Anlass horten, können uns das am Ende übel nehmen. Da ist dann plötzlich der edle Anzug oder das schicke Kleid, welche ausgerechnet dann, wenn uns nach Jahrzehnten mal eine Hochzeitseinladung erreicht, plötzlich ungewohnt körperbetont auf der Haut sitzen. Hätte ich das Kleid doch mal öfters getragen, bevor ich mir mit Krafttraining einen schönen starken Rücken gezaubert habe. Egal, jetzt muss es weichen und Platz für bequemere Kleidung machen. Ich stehe einfach auf Sauerstoff und finde es spitzenmäßig, wenn ich in meiner Kleidung auch atmen kann. Mittlerweile darf auch nur noch Kleidung bei mir wohnen, die sich sowohl für besondere Anlässe aber auch für den Alltag eignet. Apropos besondere Anlässe – da spart man sich den besonders teuren Wein für die perfekte Gelegenheit auf und hat am Ende nur noch einen besonders teuren Essig. Wenn wir also so ein kulinarisches Highlight zu Hause haben, sollten wir es genießen, wenn uns danach ist. Und wer sagt, dass man eine Flasche Sekt nicht einfach so öffnen darf, nur weil einem jetzt gerade danach ist? ! Ja, ich weiß, Sekt hält eine ganze Weile. Doch nicht alles, von dem man erwarten würde, dass es unbegrenzt hält, erfüllt diese Erwartungen auch. Denn, wenn wir etwas über Jahre im hintersten Eck im Kellerschrank vergessen, kann es schon mal passieren, dass der Zahn der Zeit doch noch einen Weg findet, daran zu nagen. Sei es die Duftkerze, die dann halt nur den besagten Kellerschrank beduftet hat und am Ende nur noch nach Mottenkugeln riecht. Oder Gewürze, die man einst in günstigen Großpackungen eingelagert hat und die ihr Aroma ebenfalls schon lange verloren haben. Wer also gerne mal das Hamstern und Horten anfängt, sollte dann auch ans Aufbrauchen denken. Denn was bringen Schränke voll Klopapier und Konserven, wenn ich das ganze dann vergesse. Die späteren Erben können sich bestimmt etwas Schöneres vorstellen, als eine lebenslange Ration Dosenravioli. Und auch von der teuren Pralinenpackung habe ich länger etwas, wenn ich sie in Form von Hüftspeck einlagere, als wenn sie im dunklen Schrank auf eine Gelegenheit zum Weiterverschenken wartet. Sowieso gönnen wir uns ja eigentlich nie die richtig feinen Pralinen, ein Grund mehr also, sie sofort und ausgiebig zu genießen. Denn wer fleißig Sport macht, braucht ja auch Energie.   All solche unnötigen Standschäden lassen sich leicht vermeiden, wenn man genau weiß, was man besitzt (also neben dem eigenen Körper) und alles, was man besitzt, auch ausgiebig nutzt (inklusive des eigenen Körpers). Was man nicht mehr braucht, sollte zeitnah ausziehen. Was keine Miete zahlt (in Form von Nützlichkeit), fliegt raus! Umso schöner, wenn man etwas in wertschätzende Hände weitergeben kann. Unsere kleine Mini-Musikanlage beschallt zum Beispiel zukünftig Nachbars Gartenhütte. Liesen wir sie im Schrank versauern, würden irgendwann die Kondensatoren eintrocknen und das wäre echt schade drum. Selbst in einem stark minimalistisch angehauchten Haushalt ändern sich manchmal die Gegebenheiten und Dinge werden überflüssig. Statt den Krempel nun in irgendeine dunkle Ecke zu packen – man kann es ja vielleicht noch mal brauchen – gibt man sie vielleicht doch lieber weiter. Dann hat man auch den Platz, mal die Yoga-Matte auszurollen. Denn nach dem Muskelkater ist vor dem Muskelkater! --- ### Mache ich mir zu wenig Sorgen? - Published: 2023-07-31 - Modified: 2023-07-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/31/sorgen-ueber-sorgen-und-die-inflationsangst/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Existenzängste, Existenzsorgen, Finanzen, Inflation, Inflationsangst, Minimalismus, Sparen, Teurung Die meisten haben es schon wieder vergessen, in Europa gibt es einen Krieg. Noch vor einem Jahr war das Geheule groß – nicht aus Mitgefühl mit den Betroffenen, sondern vor allem, weil alles teurer geworden ist. Neben Öl und Gas spüren wir es auch unmittelbar an den Lebensmittelpreisen. Zusammen mit den Lieferengpässen während Pandemiezeiten hat sich eine gepfefferte Preisspirale entwickelt. Doch Pandemie und Krieg sind erfolgreich aus der alltäglichen Wahrnehmung gestrichen, man ist längst abgestumpft und übt sich in Bundeskanzlermanier des Vergessens und Verdrängens. Was ich nicht weiß... By the way – so geht es mit vielen unangenehmen Themen. Irgendwann ist man der ewigen Schreckensmeldungen überdrüssig und ignoriert Klimawandel, Krieg und Katastrophen einfach. Lebt sich halt angenehmer, wenn man den Kopf in den Sand steckt. Daran sind übertriebene und aufmerksamkeitsheischende Berichterstattung wahrscheinlich nicht ganz unschuldig. Der Körper kann einfach nicht dauerhaft in Alarmbereitschaft bleiben, das würden wir gar nicht aushalten. Da ist es einfach, sich der medialen Dauerberieselung mit Katastrophen-Schlagzeilen zu entziehen. Ist ja alles weit weg und ich alleine kann sowieso nichts ändern. Doch wehe, es geht an den eigenen Wohlstand, da ist es aus mit dem Ignorieren. Auch, dass es anderen womöglich schlechter geht und wir in Frieden leben dürfen, kann man ja dabei vernachlässigen. Und so haut manch einer Stammtischparolen raus, für die man sich nur fremdschämen kann. Wenn es ums Jammern geht, sind wir sowieso sofort mit dabei. Scheint eine Lieblingsbeschäftigung der Deutschen zu sein. Wir verdienen ja alle auch viel mehr, als wir eigentlich verdienen. Jede noch so üppige Gehaltserhöhung wird sofort kommentiert, dass das ja noch nicht mal die Inflation ausgleichen würde. Sich einfach mal freuen, dass der Arbeitgeber überhaupt für einen Ausgleich sorgt, obwohl für den ja auch alles teurer wird – das wäre wohl gegen die menschliche Natur. Und dankbar sein, dass man einen Job hat, mit dem man trotz allem noch gut über die Runden kommt, geht auch gar nicht. Da wird vorgerechnet, wie viel mehr man für Nahrungsmittel ausgibt. Dabei sind wir gerade in Deutschland schon recht knauserig, wenn es um gute Lebensmittel geht. Im Schnitt geben wir 14,7 % (2022) für Nahrungsmittel aus, im internationalen Vergleich kommen wir damit günstig weg. Trotzdem wird gereist, als gäbe es kein Morgen. Man hat ja was nachzuholen und sowieso gönnt man sich ja sonst nichts. Wo da die Inflationsängste sind, fragt man sich. Ist doch angeblich eine DER großen Ängste unserer Zeit. Da doch unser Selbstwert so eng an materielle Werte geknüpft ist. So schlecht kann es viele ja nicht gehen, denkt man leise bei sich. Manch einen trifft es hart, da ist die Existenzgrundlage bedroht und man kämpft um jeden Euro. Für viele andere ist es frustrierend und ärgerlich, dass das verdiente Geld immer weniger wert ist. Wir können uns schlichtweg weniger leisten und müssen vielleicht schon den einen oder anderen Euro umdrehen. Aber so richtig schlecht geht es nicht jedem, der laut zankt und krakeelt. Es scheint ein Wettbewerb, wen es am schlimmsten trifft. Wer viel hat, hat mehr zu verlieren und wem es das Depot völlig verhagelt hat, der braucht schon ein dickes Fell – hat aber hoffentlich vernünftig investiert und einen Notgroschen beiseite gelegt.   Komischerweise regt sich niemand über die Lifestyle-Inflation auf. Wo die doch viel nachhaltiger sämtliche Bemühungen, mehr Geld zu verdienen, erfolgreich im Keim erstickt. Jeder Euro, den sich zusätzlich auf dem Lohnzettel einfindet, wird fleißig verjubelt. Schließlich hat man als braver Konsument ja eine Verpflichtung gegenüber der Wirtschaft und dem grenzenlosen Wachstum. Wie – die Ressourcen unseres Planeten sind endlich? Wie war das nochmal mit dem Kopf in den Sand stecken... Wenn´s ums Geld und/oder das eigene Verhalten geht, sind wir wohl alle ein bisschen unbelehrbar und rational schon gar nicht. Wer gerade einen Kredit abbezahlt und womöglich eine Gehaltsanpassung bekommen hat, könnte sich sogar freuen. Denn auch der Kredit ist immer weniger wert. Merke: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Und man kann sich alles schönrechnen – rechnen, nicht trinken! Und dann gibt es da noch so ein verstaubtes Völkchen, welches sich als Minimalisten bezeichnet. Die sind doch tatsächlich einfach so aus dem Hamsterrad des ewigen Konsums ausgestiegen. Einfach so, ohne zu fragen. Darf man das überhaupt? !   Wirklich reich ist nicht der, der am meisten hat, sondern derjenige, der am wenigsten braucht. Und damit verliert vielleicht nicht nur die nicht enden wollende Teuerung ein bisschen ihren Schrecken sonder man lebt auch gleich ein ganzes Stück nachhaltiger. Wobei sich auch hier wieder viel Diskussionspotential findet. Wer den Minimalismus in der Variante des maximalen Ausmistens lebt und alles rausschmeißt, was nicht niet- und nagelfest ist – bei Bedarf kann man es ja nachkaufen, gewinnt beim Thema Nachhaltigkeit keinen Pokal. Solange man nicht gerade von realen Existenzsorgen getrieben ist, kann man mit der Änderung des eigenen Blickwinkels schon ein ganzes Stück gegen die Inflationsangst tun. Und falls trotz angemessenem Gehalt am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig bleibt, könnte statt Stammtischsprüche zu klopfen einfach mal versuchen, auf etwas kleinerem Fuß zu leben. Ein schnödes Haushaltsbuch ist so einfach wie effektiv um aufzuzeigen, wo Einsparungspotential wäre. Die eigenen Ansprüche etwas runterzuschrauben, ist nicht nur in Zeiten, in denen alles immer teurer wird, eine gute Idee. Statt teurem Superfood vom anderen Ende der Welt tut es vielleicht auch ein langweiliger einheimischer Apfel. Und statt nun auf billiges Fleisch umzusteigen, kann man einfach noch weniger aber hochwertiges Biofleisch essen. Angesichts des dünneren Geldbeutels fällt es wohl vielen leicht, in Sachen Tierwohl die Scheuklappen aufzusetzen. Auch bei mir ist die Schmerzgrenze bei manchen Dingen erreicht. Vor allem bei gesundem Obst und Gemüse haut es auch mich echt manchmal aus den Socken. Die Diskussionen um die Besteuerung von Lebensmitteln sind an der Stelle gut und gerechtfertigt. Aber ich kann selbst entscheiden, was mir wichtig ist und muss mir die Heizkosten nicht vom Mund absparen – und dafür bin ich sehr dankbar! --- ### Heilig´s Blechle - Published: 2023-07-24 - Modified: 2023-06-27 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/24/heiligs-blechle/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aggression, Auto, Garage, My car is my castle, Parkplatz, Straßenverkehr, Sunk Cost, Versunkene Kosten, Zweckentfremdung In Deutschland haben wir ja schon ein ganz inniges Verhältnis zu diesem Fortbewegungsmittel mit vier Rädern. Und doch scheiden sich die Geistern, wenn man über die Vor- und Nachteile eines eigenen Autos oder sogar über E-Autos diskutiert. Leider übersehen viele in diesen Diskussionen, dass es nicht die eine allgemein gültige Lösung gibt, die für alle und jeden funktioniert. Das liegt zum Einen an den völlig unterschiedlichen Lebenssituationen und Bedürfnissen der Einzelnen. Zum Anderen zögert auch die Politik, klare Ansagen und Vorgaben zu machen, aus Angst um Wählerstimmen oder weil sie schlecht beraten wurde – Danke Lobbyismus! Wenn jemand, der mit öffentlichem Nahverkehr gut versorgt ist, am liebsten alle Autos verbieten würde, hat er wohl noch nie auf dem Land den einen einzigen Bus verpasst. Und die Einkäufe für die Großfamilie bei strömendem Regen mit dem Rad heimzufahren oder mit dem kranken Kind in der Bahn zum Arzt zu gondeln, ist mit Sicherheit auch kein Zuckerschlecken. Es gibt gute Gründe für ein Auto – und genauso viele gute Gründe dagegen. Die Diskussionen über autofreie Zonen und Tempolimits werden teilweise mit religiösem Eifer geführt. Beide Parteien faseln etwas von persönlicher Freiheit aber keiner ist bereit, auch nur einen Millimeter von der eigenen Meinung abzuweichen. Da werden Statistiken und Daten so ausgelegt, dass sie die persönliche Argumentation untermauern. Ob alleine die Verteufelung eines einzelnen Fortbewegungsmittels den Planeten retten kann? ! Elektromobilität als Allheilmittel Das wir auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen leben, sollte mittlerweile bei jedem nicht völlig unterbelichteten Mitmenschen angekommen sein. Unendliches Wachstum kann und wird es nicht geben, da hilft auch keine Abwrackprämie. Leider ist auch das Elektroauto keine nachhaltige Lösung, auch wenn Industrie und Politik uns das gerne glauben machen wollen. Die Akkus wachsen nicht auf Bäumen, aber das interessiert uns nicht, solange es vor der eigenen Haustüre hübsch und sauber ist. Dabei verursacht der Lithium-Abbau katastrophale Schäden in den betroffenen Gebieten. Und dass aus der Steckdose immer sauberer Strom kommt, ist alles andere als selbstverständlich. Einen Großteil unseres Energiebedarfs decken wir nach wie vor mit Kohlestrom. Wer sich da ein neues E-Auto leistet, muss sich neben der spärlichen Ladeinfrastruktur auch einiges an Kritik gefallen lassen. Wobei alleine die Tatsache, dass sich jemand einen Neuwagen kauft, schon diskussionswürdig ist. Denn kaum hat man das gute Stück vom Hof des Händlers bewegt, schrumpft der Wert der Blechkiste auch schon. Nach den ersten drei Jahren liegt der Wertverlust des Neuwagens oft schon über 50 Prozent. Da muss der Wunsch nach genau diesem einen Auto schon besonders groß sein, dass man dermaßen hohe Verluste in Kauf nimmt. Womöglich ist es aus dem Text leicht zu erraten – ich stehe dem Elektroauto mehr als skeptisch gegenüber. Da gibt es mit Sicherheit noch bessere Lösungen und wie so oft eben nicht nur einen einzigen Weg. Vor allem würde ich mein wirklich gut funktionierendes Auto nicht gegen ein Neues eintauschen, das wäre für mich noch weniger nachhaltig. Lieber fahre ich, wenn möglich, weniger. Und den ach so besonderen Neuwagenduft empfinde ich als penetrant unangenehm  - nichts, wofür ich soviel Geld ausgeben würde. Das hat mindestens ein Hersteller übrigens auch schon erkannt und ein Air-Balance-Paket entwickelt. Wie schön, wenn dein Auto stärker parfümiert ist, als du selbst! Ohnehin ist so ein Auto gar nicht günstig, da kommt einiges an Kosten zusammen... Anschaffungskosten Versicherung KFZ-Steuer Sprit, Öl, Wischwasser etc. – manche Autos sind üble Schluckspechte Zum normalen Verbrauch kommen noch die Verschleißteile, zum Beispiel Reifen für Sommer und Winter (inkl. Felgen) Regelmäßiger TÜV, HU, Service und Reparaturkosten Reinigung und Pflege Stellplatz/Garage Ach, nicht zu vergessen – der Führerschein, ohne geht gar nichts Ein Grund mehr, schon bei der Anschaffung auch die späteren Kosten im Blick zu haben. Je nach Fahrzeug ist auch die Versicherung  günstig oder teuer. Und vielleicht braucht es keinen riesigen SUV für den normalen Stadtverkehr. Doch nicht nur ein Neuwagen kann ein richtiges Geldgrab sein. Wer sein Herz an eine besonders alte Kiste gehängt hat, kann auch hier schnell mal ein kleines Vermögen in Ersatzteile und Upgrades investieren. Und auch, wenn das Auto noch lange nicht zur Riege historisch wertvoller Oldtimer gehört, ab einem gewissen Alter bzw. Kilometerstand kann es ganz schnell teuer werden. Und hat man mit den immer größer werdenden Reparaturen erst einmal begonnen, ist man auch ganz schnell in die Versunkene-Kosten-Falle getappt. Man hat ja gerade erst so viel in die Karre investiert und dann will das undankbare Gefährt schon wieder in die Werkstatt.  Und statt die Notbremse zu ziehen, wird fröhlich weiter repariert und getauscht. Sonst wären die vergangenen Ausgaben ja umsonst gewesen... My car is my castle – das Auto als erweitertes Ich Mal abgesehen davon, dass dieses Verhalten nicht nur bei Autos zu beobachten ist, haben wir schon ein sehr emotionales Verhältnis zu unseren Gefährten. Das Auto wird zum erweiterten Ich – und alles, was uns auf der Straße nervt, nehmen wir höchst persönlich. Da wird geflucht und gehupt bis der Blutdruck durch die Decke schießt. Angesichts der Aggressionen im Straßenverkehr grenzt es teilweise schon an ein Wunder, dass wir es heil von A nach B schaffen. Dabei sind vor allem die anderen Autofahrer grenzenlos unfähig und strapazieren unsere Nerven aufs Äußerste. Wie die alle an ihren Führerschein gekommen sind, ist sowieso fraglich. Kaum hinters Lenkrad gesetzt, mutieren wir kollektiv zu kleinen grünen Hulks. Sich nicht immer wieder dazu hinreißen zu lassen, sich über all die anderen völlig überforderten Verkehrsteilnehmer aufzuregen, ist wirklich eine Kunst. All die gutgemeinten Ratschläge wie tief durchzuatmen, Gute-Laune-Musik zu hören oder nachsichtig zu sein, sind sofort in den Wind geschlagen, wenn einem die Vorfahrt genommen wird – und der andere einen noch blöd anmacht, weil er denkt, das dickere Auto wäre im Recht. Das liebe Gefährt kostet also nicht nur eine Menge Geld sondern auch mindestens soviel Nerven. Du saublöder Grasdaggl, du dämlicher Schofseggl – Manchmal muss man sich einfach Luft machen. Schimpfen auf Schwäbisch hilft immer und hebt unweigerlich die eigene Laune! Wöchentlicher Waschtag Und weil unser Schätzchen uns wortwörtlich soviel wert ist, verbringen wir jedes Wochenende Stunden damit, es einzuschäumen, zu polieren... --- ### Über den Umgang mit Büchern - Published: 2023-07-17 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/17/ueber-den-umgang-mit-buechern/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Bücher, Bücherschrank, Lesen, Minimalismus, Sammeln, Umgang mit Büchern Dank des Beitrags von Sabiene bin ich über diesen schönen Artikel von Bücher wie Sterne gestolpert. Er gibt unumwunden zu, das er sich zu diesem Text vom Kaffeehaussitzer inspirieren hat lassen. Beim Lesen hatte ich dann auch immer mein eigenes Verhalten vor Augen. Wir haben ja alle so unseren ganz eigenen Bezug zu den Büchern, die durch unsere Hände und Köpfe wandern. Und so habe ich mir ebenfalls erlaubt, zu den Überschriften meine ganz eigenen Gedanken und Erfahrungen aufzuschreiben. Über das Sammeln Früher, lange vor MP3 und Co. , habe ich CDs gesammelt. Das waren meine Schätze und mein „Schaut-her-das-bin-ich“ im Regal. Daneben gab es immer auch Bücher und die wurden auch immer mehr. Irgendwann aber hat sich das alles gewandelt, die Musik ist digital geworden und mir ist es egal geworden, was andere von mir denken. Die Bücher sind nie ganz ausgezogen aber sammeln tue ich sie nicht, da bin ich sehr minimalistisch unterwegs. Ein paar alte Taschenbücher von Terry Pratchett, die hier vielleicht nochmal gelesen werden, durften bleiben. Ansonsten ist es ein reges Kommen und Gehen. Was nicht nochmal gelesen wird, wird wieder in die große weite Welt entlassen. Das Leben ist zu kurz und die Liste der Bücher zu lange, um viele davon ein zweites Mal zu lesen. Über das Verleihen Wenn ein Buch nicht gerade gelesen wird oder auf der Leseliste ganz oben steht, verleihe ich es gerne. Egal, ob und wann ich es wieder bekomme. Ich finde es wunderbar, wenn ein gutes Buch so viele Menschen, wie möglich erreicht. Wobei ich Bücher eher weitergebe oder gleich im nächsten Bücherschrank aussetze. Über die perfekte Lesehaltung Umso spannender das Buch, umso weniger nimmt man diverse Körperzwangshaltungen überhaupt wahr. Da kann es schon mal sein, dass Arm oder Fuß einschlafen oder der Nacken am nächsten Tag steif ist. Gelesen wird hauptsächlich im Lesesessel, aber auch Bett, Sofa, Gartenstuhl oder – ganz neu – Hängematte sind perfekte Orte zum Schmökern. Über Heißgetränke Je nach Tageszeit gibt es Kaffee oder Tee. Und weil bei einem spannenden Buch das Heißgetränk auch gerne mal in Vergessenheit gerät (wie auch beim Schreiben), habe ich einen schönen Thermobecher. Man sagt zwar, kalter Kaffee mache schön aber da verziehe ich dermaßen das Gesicht, dass er bei mir eher Falten macht. Über Kaltgetränke Kopfschmerzen wegen Dehydration kann ich beim Lesen gar nicht gebrauchen. Neben dem Thermobecher begleitet mich daher auch immer meine Wasserflasche. Die habe ich quasi 24/7 um mich, immer mit Leitungswasser gefüllt. Nicht mal das Smartphone darf so viel Zeit mit mir verbringen. Über Notizen im Buch Geht gar nicht! Vor allem, da ich die wenigsten Bücher behalte. Aber ich notiere mir schon mal wichtige Aussagen oder fotografiere besonders schön geschriebene Absätze. Über Lesezeichen Als ich meinen Mann kennengelernt habe, hat er mir ein Lesezeichen auf einen Zettel gemalt. Das habe ich immer noch (treu dem Motto "Behalte, was dich glücklich macht", laminiert und mit Bändel) aber für das Zweit- und Drittbuch nimmt man, was gerade griffbereit ist. Im besten Fall habe ich eine schöne Postkarte zur Hand, eine Zeitlang war es das Foto einer türkisblauen Bucht aus einer Zeitschrift. Nur Knicke oder der Schutzumschlag (den lege ich eh immer zur Seite) gehen nicht. Über schiefgelesene Bücher Eigentlich mag ich es nicht, wenn ein Buch schon so richtig abgenutzt und verfranzt ist. Auf einem Buchrücken hatte einer der Vorbesitzer aber mal handschriftlich „sehr spannend“ notiert. Und so habe ich all meine Vorbehalte zur Seite geschoben und dieses Schätzchen mit nach Hause genommen. Mein Mut wurde belohnt, auch wenn das Buch beim Lesen fast auseinandergefallen ist. Und auch die Schwiegermama war danach ganz begeistert, mehr noch als ich selbst. Mit etwas Klebeband verarztet reist das Buch nun weiter durch die Welt. Über das Nosing Lässt sich mit Schnüffeln übersetzen, habe ich vorher auch noch nie gehört. Scheint aber unter Bücherliebhabern ein bekannter Begriff zu sein. Wer sich aus Altbeständen und Bücherschränken bedient, darf keine empfindliche Nase haben. Papier nimmt schon bei geringer Feuchtigkeit einen intensiven Modergeruch an und den bekommt man dann auch nie ganz weg. Also meine Nase stecke ich eher nicht so tief und wortwörtlich in ein Buch. Über das Durchhalten Warum die wertvolle Lebenszeit mit einem schlechten Buch verbringen. Wenn ich mich auch nur eine Minute darüber ärgern muss, lege ich ein Buch auch schon mal weg. Digitale Bücher kann man sogar zurückgeben, das ist vielen gar nicht bewusst. Wenn schon die ersten Seiten so voller Schreibfehler sind, dass ich auf den Rest gar keine Lust mehr habe, nutze ich das. Bei Büchern auf Papier und wenn ich sie nicht selbst gekauft habe (was die Regel ist), kommen sie in den Bücherschrank. Geschmäcker sind ja verschieden und vielleicht wird jemand anders glücklich damit. Über das Aussortieren Alles, was ich nicht nochmal lesen werde, kommt weg. Die Leseecke wurde bei der Planung von der Architektin als Bibliothek tituliert. Weil damit der Statiker ein Problem hatte, heißt sie in den Plänen nun Galerie. Hätte der Statiker meine Bibliothek gesehen, er hätte wohl keine Bedenken gehabt. Sie besteht aus einer schwankenden Anzahl von ca. 20-30 Büchern. Als fortgeschrittener angehender Minimalist hat man ja generell nicht so viel Zeug auch wenn das minimalitische Bücherregal nicht wirklich eine Zielsetzung für mich war. Wobei ja gerne empfohlen wird, genau da mit dem Aussortieren anzufangen... Über die Ordnung im Bücherregal Gelesenes steht hinten, nicht gelesene Bücher liegen griffbereit vorne im Regal. Da das Regal eigentlich für CDs vorgesehen war (welche mittlerweile aussortiert sind), muss ich ein bisschen flexibel sein. Dafür ist obendrauf um so mehr Platz für alles, was gerade gelesen wird und die obligatorische Tasse Kaffee. Über die Haptik So komfortabel die digitalen Bücher auch sind, ich liebe Bücher aus Papier. Allerdings bevorzuge ich Softcover, die sind leichter und die Ecken drücken einen nicht. Vor allem aber finde ich es schön, mal nicht auf einen Bildschirm zu starren. Das tue ich eh schon viel zu viel. Über das Wegschmeißen Ich habe in der Tat schon Bücher in der Papiertonne entsorgt. Wenn ein Buch so mies ist, dass ich... --- ### Sein erstes Mal - Published: 2023-07-13 - Modified: 2023-07-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/13/sein-erstes-mal/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Beet, Essbare Blüten, Garten, Invasion, Kapuzinerkresse, Läuse, Pflanzen Mein Mann ist was das Essen angeht ein „echter Schwob“,  wie man so schön sagt. Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht und so experimentelle Dinge wie Blümchen im Essen gehen überhaupt nicht. Seine Mutter ist sehr experimentierfreudig und probiert gerne mal neue Rezepte aus. Da es sich für eine Person alleine aber nicht lohne, dürfen wir als Versuchskaninchen herhalten. Das kann gut sein, muss aber nicht. Früher „durfte“ die Familie da durch und sowohl mein Mann als auch sein Bruder sind auf Lebenszeit traumatisiert von Nussspätzle. Muss wohl ein ganz schlimmer Moment im Leben zweier halbstarker Teenies gewesen sein... Wenn ich heute etwas Neues koche, verpacke ich es also üblicherweise unter einer monströsen Menge Käse – damit konnte ich sogar eine große Liebe zu Risotto entfachen. Doch bei allen Vorbehalten ist da auch immer ein bisschen Neugier und so probiert er sich ganz tapfer durch Gänseblümchen und Löwenzahn und lässt sich auch für Mangold oder Mairübchen begeistern. Ich habe mir darüber allerdings überhaupt keine Gedanken gemacht, als ich ihm eine Blüte der Kapuzinerkresse unter die Nase gehalten habe. Aaaa, bist du wahnsinnig – ich hätte das beinahe gegessen! Dann hat er dran geschnuppert und ich musste mich erst mal kurz von einem Lachkrampf erholen. Er sollte es ja essen, auch wenn die Blüten wirklich hübsch sind. Nachdem er gesehen hat, wie ich so ein Ding einfach weggemapft habe, hat er all seinen Mut zusammen genommen. Der Anblick, wie sich sein Gesichtsausdruck von  Skepsis in Überraschung und dann in Begeisterung wandelt, war phänomenal! Der frische, würzige Geschmack hat also kulinarisch überzeugt und die Kapuzinerkresse hat in Zukunft einen festen Platz im unserem Beet. Dabei  war die Pflanze nicht einmal geplant. Der Nachbar hat mir ein Päckchen Samen für schwarze Kapuzinerkresse mitgebracht, die ich gleich in unserem Hochbeet verteilt habe. Das sind echte Anfängerpflanzen, da kann man kaum etwas falsch machen. Allerdings sind weder Blätter noch Blüten wirklich schwarz geworden, ich werde nächstes Mal also die ganz stinknormale Variante pflanzen. Läuse wo man hinschaut :-( Leider wird die Ausbeute dieses Jahr eher gering ausfallen. Die Invasion der Blattläuse ist kaum aufzuhalten und die Pflanzen reagieren extrem empfindlich auf diese schwarze Armee. Anscheinend ist das warme und trockene Wetter ideal für die Plagegeister und so werde ich mir für die nächsten Jahre etwas überlegen müssen. Es gibt ja Pflanzpartnerschaften, bei denen sich die Pflanzen gegenseitig helfen. Das werde ich bei der kommenden Bepflanzung im Beet beachten. Denn angesichts der jährlich steigenden Temperaturen wird das nicht der letzte trockene Sommer gewesen sein. Für dieses Jahr versuchen wir das Beste draus zu machen, auch wenn dabei ein paar Pflänzchen zu Opfer fallen. Immerhin fühlt sich der Lavendel wohl - und mit ihm die Bienen Freuen wir uns derweil über die Gewinner. Im Lavendel herrscht reger Flugverkehr und auch der Oregano ist bei den Bienen beliebt. Und vielleicht lassen sich ja trotz allem noch ein paar Blüten blicken. --- ### Na dann gute Nacht - Published: 2023-07-10 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/10/na-dann-gute-nacht/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Auswahlparodoxon, Decision Fatigue, Entscheidung, Entscheidungsmüdigkeit, Minimalismus Manchmal kommt es vor, dass man sich wie ein Alien fühlt. Man sitzt in einer Runde Menschen, die fröhlich über ein Thema diskutieren und fragt sich, was es da eigentlich stundenlang zu diskutieren gibt. Gerade bei völlig profanen Dingen teilen sich die Mitredenden manchmal in zwei Lager, die mit ihren unterschiedlichen Standpunkten nicht radikaler sein könnten. Und dann wird stundenlang über völlig unwichtiges Zeug gestritten, ohne dass man zu einem Konsens kommt. Im Gegenteil, eine Entscheidung scheint regelrecht vermieden zu werden. Man könnte fast meinen, es hätte tödliche Konsequenzen, wenn man sich auf ein gemeinsames Ziel einigen könnte. Eigentlich hatte ich schon mal zum Thema Decision Fatigue geschrieben. Allerdings habe ich dabei einen Aspekt gar nicht beleuchtet, der mir im Nachhinein aber besonders interessant erscheint. Nicht nur die Menge an Optionen kann einen überfordern, auch die Tagesform bzw. der eigene Biorhythmus haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf unsere Entscheidungsfindung. Denn mit jeder einzelnen Entscheidung, jedem Abwägen von Pro und Contra, verbraucht unser Gehirn Energie. Und umso mehr Entscheidungen wir treffen, umso mehr Energie benötigen wir dafür. Auch besonders komplexe Sachverhalte kosten entsprechend mehr Kraft. Das wir davon irgendwann ermüden, ist eigentlich kein Wunder. Und trotzdem ist es den wenigsten wirklich bewusst. Dabei kann diese Entscheidungsmüdigkeit gewichtige Auswirkungen haben. Eine Untersuchung hat die Häufigkeit der Pausen von Richtern mit ihren Entscheidungen bezüglich Haft- oder Bewährungsstrafen analysiert. Im Ergebnis verhängt ein ausgeruhter Richter mildere Strafen während vor der Mittagspause, wenn die Müdigkeit höher ist, strengere Strafen verteilt werden. Die beste Entscheidung, die ein Richter an einem Tag machen kann, ist folglich die, eine Pause zu machen. Eine andere Studie hat den gleichen Effekt bei Bankmitarbeitern beobachtet. Haben diese einen Antrag zu bearbeiten, in dem ein Kunde um einen Zahlungsaufschub der zurückzuzahlenden Kreditraten bittet, so nahm die Anzahl der Ablehnungen jeweils vor der Mittagspause und vor Feierabend zu. Ein müdes Gehirn wählt eher die sichere Variante, eine Ablehnung war für die Bank der sicherere Weg. Überraschender Weise haben jedoch gerade die Kunden, deren Antrag auf Zahlungsaufschub genehmigt wurde, ihren Kredit zuverlässiger getilgt als die Kunden, deren Antrag abgelehnt wurde. Dadurch ist aus dem vermeidlich sicheren Weg für die Bank ein Verlust geworden. Das Problem sind also nicht alleine die vielen hundert Joghurtsorten im Kühlregal, sondern oft auch der Umstand, dass wir nach einem langen Arbeitstag noch kurz in den Laden springen. Da ist man dann müde und hungrig und trifft in der Folge nicht immer die besten Entscheidungen. Eigentlich will man ja etwas Gesundes und Leichtes, greift dann aber zur Tiefkühlpizza. Geht so schön schnell und unkompliziert und dank Chemiebaukasten sowie reichlich Zucker und Salz schmeckt das ganze auch noch. Und selbst wenn man einen etwas anspruchsvolleren Gaumen hat, lassen sich die Fertiggerichte mit ein paar Zutaten schnell zu einer leckeren aber leider noch nicht viel gesünderen  Mahlzeit pimpen. Und weil die Supermärkte wissen, dass wir müde und hungrig sind, lassen sie uns auf dem Weg zur Kasse noch an vielen süßen Versuchungen vorbeilaufen. Wer da abstinent bleiben will, erlebt den reinsten Spießrutenlauf. Selbst wer es bis zur Kasse geschafft hat, muss noch konsequent an seiner Entschlossenheit arbeiten. Die Quengelware wirkt nicht nur bei kleinen Kindern. Wichtige Entscheidungen, von denen auch andere Menschen betroffen sind, sollten wir folglich nicht übermüdet und/oder unter Druck fällen. Wer viele Entscheidungen an einem Tag treffen muss, sollte vor Entscheidungen mit großen Auswirkungen eine Pause einlegen oder diese auf einen anderen Tag verschieben. Allerdings sollte man wichtige von unwichtigen Entscheidungen unterscheiden können und am Ende auch wirklich eine Entscheidung treffen. Sonst treibt die Diskussion eben so seltsame Blüten und man verliert sich in bedeutungslosem Kleinklein, statt wirklich etwas voranzubringen. Da wird dann stundenlang darüber gestritten, ob nun veganer Grillkäse neben koscherem Gemüse auf dem Grill liegen dürfen – und am Ende hat man völlig vergessen eine Einladung rauszuschicken und überhaupt hat man so lange diskutiert, dass der Sommer sich schon wieder verabschiedet hat. Manchmal glaube ich, dass ist Taktik, um sich entweder wichtig zu machen und zu profilieren oder um unliebsame Themen einfach auszusitzen. Wenn man die Entscheidung nämlich lange genug heraus zögert, erledigt sich manches quasi von selbst. Schönes Beispiel – die Abschaffung der Sommerzeit bzw. Zeitumstellung. Denn es ist ja längst nicht entschieden, ob wir dann zur Sommer- oder Winterzeit übergehen. Wissenschaftlich ist das Thema längst aufgearbeitet, bis ins aller letzte Detail, die Ergebnisse liegen vor. ABER niemand will eine Entscheidung treffen, außer vielleicht die vielen Menschen, die bei der Volksabstimmung mitgemacht haben. Wie jetzt? Es gibt eine Entscheidung aber keiner kann sich entscheiden, diese auch umzusetzen? Ja, so läuft es halt in der Politik. Das ist auch nur ein Job für ganz hartgesottene Entscheidungsaussitzer. Zurück im Supermarkt hilft uns das jetzt alles wenig. Wir haben Hunger, aussitzen ist also keine Option. Und auch wenn wir nicht nur für uns selbst einkaufen, also andere Menschen von unserer Entscheidung mit betroffen sind, ist es doch nicht so weltverändernd, wofür wir uns entscheiden, dass wir uns Sorgen machen müssten. Kurioser weise wünschen sich die Menschen ein Höchstmaß an Auswahl und Freiheit. Stehen sie dann aber vor einem Regal mit endlosen Varianten desselben Produktes, sinkt die Kauflust. Ein Zuviel an Auswahl ist also auch nichts. Die offensichtliche Reizüberflutung lähmt uns, das Ganze nennt sich dann Auswahlparadoxon und artet gerne mal in richtig fiesen Stress aus. Am Ende hadern wir mit unseren Entscheidungen. Habe ich die richtige Marmelade gekauft, hätte ich nicht doch lieber mehr Gemüse in den Wagen packen sollen? Und dann geht es noch viel weiter – hätte ich lieber einen günstigeren Urlaub buchen sollen, habe ich ein zu teures Auto gekauft, war das zehnte Paar Schuhe wirklich notwendig? Gegen die Entscheidungsmüdigkeit helfen also zwei ganz einfache Dinge: Ausruhen, Pausen machen und Energie tanken Die Auswahl verringern Der zweite Punkt geht ganz in Richtung Minimalismus. Habe ich weniger Kleidung im Schrank, muss ich mir nicht stundenlang überlegen, was ich anziehen möchte. Beschränke ich mich auf das Notwendige und Sinnvolle, brauche ich mich nicht mit einem schlechten Gewissen rumschlagen. Und fokussiere ich mich auf die wichtigen Menschen in meinem... --- ### Wovor hast du Angst? - Published: 2023-07-03 - Modified: 2023-06-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/03/wovor-hast-du-angst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Alter, Angst, Ängsten stellen, Finanzen, künstliche Verknappung, limitierte Verfügbarkeit, Verkaufsstrategie, Verknappungseffekt Angst ist ein guter Antreiber. Denn Angst kann uns in den Angriffsmodus versetzen und zum Handeln motivieren. Oder in den Fluchtmodus und wir verlassen unangenehme oder sogar bedrohliche Situationen. Beide Varianten lassen uns aktiv werden – Fight or Flight. Aber Angst ist auch ein genialer Verkäufer. Wer Angst hat krank zu werden, lässt sich impfen. Wer Angst hat, dass etwas kaputt geht, lässt es versichern. Die Werbe-Industrie baut systematisch darauf auf. Mit künstlicher Verknappung wird gezielt die Sorge, leer auszugehen, angetriggert. Das Hotelzimmer mit Meerblick – nur noch 3 verfügbar, die Bluse im Schlussverkauf – liegt ebenfalls bei 20 anderen Kunden im Warenkorb aber nur noch 4 auf Lager. Das alles wird uns natürlich ganz subtil in fetter roter Schrift angezeigt. Bestellen Sie sofort, das Angebot ist nur noch heute gültig und streng limitiert! ! ! Und was machen wir als brave Konsumenten? Natürlich klicken wir schnell auf den „Jetzt-Sofort-Kaufen“-Button und sind ganz glücklich, weil wir glauben, einen super Deal gemacht zu haben. In solchen Fällen wäre es vielleicht sogar besser gewesen, wenn die Angst zumindest den Klickfinger gelähmt hätte. Natürlich ist die Anzahl der Zimmer in einem Hotel tatsächlich begrenzt und irgendwann sind eben alle ausgebucht. Das hält aber viele Anbieter nicht davon ab, den Verknappungseffekt als Kaufmotivation  zu nutzen. Die limitierte Verfügbarkeit findet man auch oft bei Luxusartikeln, die „limited Edition“ ist qualitativ keinesfalls besonders hochwertig. Alleine die Strategie der Verknappung führt dazu, dass mancher einer mehrere tausend Euro für ein Statussymbol auf den Tisch legt. Spannend fand ich die Erklärung eines Marketingexperten für dieses seltsame menschliche Verhalten: Menschen neigen dazu, auf Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit zu reagieren, indem sie diese Freiheit zurückerlangen wollen. Wenn Unternehmen ein Produkt oder eine Leistung verknappen, führt das dazu, dass Menschen die Freiheit, das Produkt kaufen zu können, wiedererlangen wollen. Dadurch wird das Produkt, das nicht verfügbar oder besonders knapp ist, begehrenswerter. Peter Kenning auf impulse. de Bei manch einem ist die Angst, nicht mithalten zu können größer, als der gesunde Menschenverstand. Da werden teure Klamotten angehäuft und ein fetter Luxusschlitten ziert die Hofeinfahrt. Die Kunden oder wahlweise die Mitarbeiter oder die Nachbarn müssen ja beeindruckt werden. Eine Bekannte erzählte mal, dass sie von ihren Kunden doch tatsächlich auf eine notwendige Botox-Behandlung angesprochen wurde. Und nein, sie ist nicht in der Beauty-Branche tätig. Ich finde das erschreckend und übergriffig, aber ich habe ja keine Ahnung – dafür aber Falten. Die Angst vor dem Alter ist auch ein bisschen eine Angst vor Veränderungen. Wir glauben womöglich, weniger attraktiv zu sein. Wobei sich auch immer die Frage nach der Zielgruppe stellt. Natürlich sieht man irgendwann nicht mehr aus, wie sweet sixteen. Aber wer will denn als Golden Girl mit einem pickeligen Pubertierenden anbandeln. Die körperlichen und geistigen Einschränkungen sollten uns mehr Sorgen bereiten und die Angst davor lässt uns vielleicht ein bisschen mehr auf unsere Gesundheit achten. Pillen und Pülverchen lassen sich damit übrigens auch blendend verkaufen. Was nebenbei ganz gut zur geistigen Fitness beitragen kann, ist das aktive Verlernen von Gewohnheiten. Klingt komisch, aber wenn sich die Lebensumstände ändern, kann uns unser antrainiertes Verhalten schon mal ein Bein stellen. Falls man in von einer einstöckigen in eine mehrstöckige Wohnung zieht, sogar wortwörtlich... Aus eingefahrenen Mustern auszubrechen kann für unser Hirn aber genauso anspruchsvoll sein, wie neue Gewohnheiten zu etablieren. Hauptsache, man bleibt beweglich – sowohl geistig als auch körperlich. Man könnte vielleicht sogar schlussfolgern, dass uns unsere Ängste wachsen lassen. Dafür muss ich sie aber erst mal kennen. Und dann muss ich auch noch den Mut aufbringen, mich meinen Ängsten zu stellen. Das kann der Sprung vom 3-Meter-Brett sein, mit sämtlichen Badbesuchern als applaudierende Zuschauer. Oder das Zeigen der eigenen Kunst  vor einem Publikum. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit den ersten Artikeln meinen Blog gestartet habe. Am Anfang habe ich niemandem ein Sterbenswörtchen davon erzählt außer meinem Mann. Und der liest zu langsam, als dass er hier noch hinterher kommt. Bis heute wissen nur sehr wenige Menschen aus meinem analogen Umfeld, dass ich schreibe. Es interessiert einfach die wenigsten und Lesen (selbst, wenn es „nur“ Blogs sind) ist erschreckend unpopulär.  Da schaut man sich lieber langatmige Videos an, in denen es gefühlt Jahrzehnte dauert, bis der Clip endlich mal zum Punkt kommt. Muss ich nicht verstehen, ich weiß, dass ich zu ungeduldig bin. Aber eine meiner größten Ängste ist tatsächlich, dass ich völlig verlerne, mich zu konzentrieren und zu fokussieren. Dagegen hilft übrigens Ginseng oder Ginko, wahlweise als Kapsel oder Konzentrat einzunehmen. Das Geld investiere ich lieber gewinnbringend. Komischerweise macht mir der Aktienmarkt überhaupt keine Angst. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mir auch dank vieler phänomenaler Blogs fundiertes Wissen aufgebaut habe. Was wir kennen, macht uns gleich viel weniger Angst. Schade, dass wir den Klimawandel nicht einfach Hugo nennen können. Gibt es etwas, dass euch Angst macht und dass ihr nicht einfach Hugo genannt habt? --- ### Kluge Worte - Published: 2023-06-26 - Modified: 2023-06-04 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/26/kluge-worte/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Kluge Worte, Sprüche, Sprüchesammlung, Zitate, Zitatesammlung Diese Sammlung ist mit Abstand das schwierigste, was ich bis dato hier veröffentlicht habe. Denn kluge Worte gibt es unendlich viele und man findet immer wieder großartige Zitate, die man am liebsten mit der ganzen Welt teilen möchte. Trotzdem habe ich meinen Perfektionismus jetzt einfach mal in den Keller geschickt (da schmollt er jetzt) und lasse nun all die schönen Sprüche einfach mal auf die Welt los. Hat ja keiner gesagt, dass ich diese Liste nicht einfach jederzeit erweitern kann – und werde, wenn sich wieder ein paar besonders schlaue Worte finden. Denk nach, bevor du redest. Lies, bevor du nachdenkst. Fran Lebowitz Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen. Henry Ford Imagine how different the world would be if little gils were taught to set boundaries as often as they were taught to be polite. Hailey Magee Auch Umwege erweitern unseren Horizont. Ernst Ferstl Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben. Friedrich Hebbel Wenn deine Träume dir keine Angst machen, sind sie nicht groß genug. Jorge Bucay Du kannst mehr über eine Person lernen, indem du darauf achtest, wie sie über andere spricht, als wenn du darauf achtest, wie andere über sie sprechen. Audrey Hepburn Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist. Dalai Lama Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. Albert Einstein Ich möchte nicht alleine sein, ich möchte in Ruhe gelassen werden. Audrey Hepburn Du kannst ein Problem nicht auf die gleiche Weise lösen, wie es entstanden ist. Albert Einstein I´m suspicious of people who don´t like dogs, but I trust a dog when it doesn´t like a person. Bill Murray In drei Worten kann ich alles zusammenfassen, was ich über das Leben gelernt habe: Es geht weiter. Robert Frost Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln. Jean Cocteau Man kann nicht jeden Tag etwas Großes tun, aber gewiss etwas Gutes. Friedrich Schleiermacher If we want people to talk to us more, we should start by listening to them more. Simon Sinek Zeit hat man nur, wenn man sie sich nimmt. Karl Heinrich Waggerl Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. Henry Ford Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen, doch es wachsen keine Blumen auf ihr. Vincent van Gogh Jeder, der noch nie einen Fehler gemacht hat, hat noch nie etwas Neues versucht. Albert Einstein Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind. Wir sehen sie so, wie wir sind. Talmud Wie klug die Leute sind, erkennt man an dem, worüber sie lachen. Tina Fey Don´t belife everything you think. Adam Grant Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Bertolt Brecht Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean. Isaac Newton Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht. Heinrich Heine Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen. Tyler Durden in Fight Club Hinter jeder Ecke lauern ein paar Richtungen. Stanislaw Jerzy Lec Ergreife die Gelegenheit. Denk an all die Frauen auf der Titanic, die den Dessertwagen weiter gewunken haben. Erma Bombeck Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin, und keiner ginge mal nachsehen, wo man hinkäme, wenn man hinginge. Kurt Marti Die Reihenfolge ist im Übrigen rein zufällig und ich hoffe wirklich, dass ich die korrekten Quellen gefunden habe. Der Text aus dem Bild stammt aus dem Roman "Der Gesang der Flusskrebse", den jemand zu meinem Glück im lokalen Bücherschrank hinterlassen hatte. Zu manchen Quellen sei noch hinzuzufügen, dass zwar deren Worte klug sind, deren Taten jedoch nicht immer. Einen sehr spannenden Beitrag zu Kunst und Moral habe ich vor einiger Zeit bei Mit leichter Feder gelesen. Welche Sprüche und Zitate gefallen euch besonders, welche habt ihr euch ganz fett vorne ins Notizbuch geschrieben oder sogar gerahmt? --- ### Märchenstunde - Published: 2023-06-19 - Modified: 2023-05-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/19/maerchenstunde/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aufessen, Darum, Kaugummi verklebt den Magen, Kindheitsmythen, Märchen, Schielen, Sprichwort, Storch bring Babys, Über Geld spricht man nicht, viereckige Augen Aus meiner Kindheit sind mir ein paar Dinge nachhaltig in Erinnerung geblieben. Auch wenn ich mich nicht mehr entsinnen kann, dass ich tatsächlich mal an den Weihnachtsmann geglaubt habe, sind manche Märchen doch hängen geblieben. Vor allem die Großeltern haben gerne mal auf altbekannte Möchtegern-Weisheiten zurückgegriffen, mit kleinen Kindern kann man´s ja machen. Und so durfte ich mir beispielsweise immer wieder so pädagogisch wertvolle Sprüche anhören wie Wenn du zu lange fernschaust, bekommst du viereckige Augen Das es nicht wirklich toll ist, den ganzen Tag vor der Flimmerkiste zu hocken, ist einem im Kindesalter glaube ich ziemlich egal. Die bunten und bewegten Bilder sind aber einfach zu spannend und da man noch nie jemanden mit viereckigen Augen gesehen hat, ist es das Risiko durchaus wert. Fernsehen ist und bleibt eine unschlagbar zuverlässige Methode, Kinder für längere Zeit ruhig zu stellen. Und auch bei uns Erwachsenen funktioniert das immer noch super. Man zappt sich so durch und schwupps sind wieder ein paar Stunden Lebenszeit dahin. Da würde es hinsichtlich der Selbstdisziplin vielleicht sogar helfen, wenn das mit den viereckigen Augen wahr wäre. Wenn du nicht aufisst, regnet es morgen Der absolute Horror unter all den Redenswendungen. Mal abgesehen davon, dass man vielleicht lieber lernen sollte, auf sein natürliches Sättigungsgefühl zu achten, gibt man dem Kind auch noch die Schuld am schlechten Wetter. Und dann wird man auch noch genötigt, so eklige Sachen wie Rosenkohl zu essen. Mir wurde noch bis in die späten Zwanziger alleine vom Geruch speiübel. Nicht Schielen, sonst bleibt das Gesicht stehen Naja, bei machen Mitmenschen bin ich mir nicht sicher, ob da nicht doch was Wahres dran ist. Aber man sagt ja auch, dass man irgendwann das Gesicht bekommt, das man verdient. Wobei Sorgenfalten eigentlich keiner verdient und die Zornesfalte auch bei sehr konzentrierten Menschen gerne man etwas ausgeprägter ausfällt. Ich kann mich auch noch an Zeiten erinnern, in denen man meine Lachfalten als Krähenfüße bezeichnet hat – ein Begriff, der mir zum Glück schon lange nicht mehr begegnet ist. Sagt man das überhaupt noch? Über Geld spricht man nicht Diesen Spruch kennen wohl die meisten noch von ihren Großeltern. Aber auch Eltern in der heutigen Zeit hängen immer noch diesem alten Irrglauben nach. Und so kommt es, dass immer noch viel zu viele Menschen keine Ahnung von Finanzen haben. Und auch eine gleichberechtigte Bezahlung wäre  womöglich Realität, wenn man mit dem Thema Geld offener umgehen würde. Dabei würden sich Inhalte wie Altersvorsorge, Steuererklärung und Vermögensaufbau verdammt gut im Lehrplan machen. Habt ihr je gewusst, was eure Eltern verdienen und wo das ganze Geld hin fließt? Kaugummi verklebt den Magen Ich hatte gar nicht genug Taschengeld, um mir die benötigte Menge an Kaugummis zu beschaffen, damit dieser Mythos wahr hätte werden können. Und wohin mit der zähen Masse, wenn man sie nicht unter den Tisch kleben wollte aber das ganze schnell los werden musste. So mancher Kaugummi hat meinen Verdauungstrakt unbeschadet passiert bzw. der Magen blieb unbeschadet, über den Verbleib Kaugummi weiß ich nichts Genaueres. Der Storch bringt die Babys Geschichten von Bienchen und Blümchen sind mir zum Glück erspart geblieben. Irgendwie ist man auch ohne Internet schon früh an alle relevanten Informationen gekommen und meine Eltern haben nie ein Geheimnis aus dem Thema gemacht. Die Großeltern hatten da noch ein ganz anderes Weltbild, das aber scheinbar immer noch nicht ausgestorben ist. Ich hab Omi einfach immer in dem Glauben gelassen, dass ich von Fortpflanzung keine Ahnung hatte. Jegliche Diskussionen über Dinge, die nicht ihrer Weltanschauung entsprachen, hat sie nämlich einfach aus dem Gedächtnis gelöscht. Da resigniert man irgendwann und lässt es gut sein. Warum? Darum! Die gängige Antwort auf viele meiner Fragen und damit auch das Ende der Diskussion – Darum. Egal ob aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit, kaum etwas ist so unbefriedigend, wie einfach so abgekanzelt zu werden. Ich habe keine Ahnung, wie anstrengend es ist, so ein Kind den ganzen Tag um sich zu haben und all die vielen Fragen zu beantworten. Ich muss wohl ein ganz besonders neugieriges Exemplar gewesen sein, mit einem nie abreißenden Strom an Fragen – ganz im Gegensatz zum Geduldsfaden meiner Eltern. Ein Indianer kennt keinen Schmerz Gerne kombiniert mit „stell dich nicht so an“ war das die Standardansage, wenn ich irgendetwas hatte. Klar ist der Schreck bei Kindern oft größer, als der eigentliche Schmerz. Aber irgendwann habe ich das so verinnerlicht, dass es mir bis heute schwer fällt, negative Gefühle und Schmerzen zuzugeben. Ich muss immer stark sein. Andererseits kann ich auch schon mal empfindlich überreagieren, wenn mir jemand meine Empfindungen absprechen will. Das finde ich extrem übergriffig und fahre dann schon mal die Krallen aus. Welche Lügenmärchen habt ihr in eurer Kindheit aufgetischt bekommen? Und würdet ihr euren Kindern so etwas heute noch erzählen? --- ### Meine 10-Punkte-Sommer-Wish-List - Published: 2023-06-12 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/12/meine-10-punkte-sommer-wish-list/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aktivitäten, Bucket-List, Sommer, Sonnenbrand, ToDo-Liste Irgendwie hat etwas in mir sich geweigert, es als Todo-Liste zu betiteln. Das klingt einfach zu sehr nach Arbeit oder Dingen, die unbedingt erledigt werden müssen. Dabei soll es doch nicht um Zwänge gehen, selbst wenn sie selbst auferlegt sind. Wenn mir jemand vorschreibt, wann ich Spaß haben soll oder etwas feiern muss, hat der Rebell gleich keinen Bock mehr. Sylvester 2000 habe ich entsprechend dieser Ich-lass-mir-doch-nix-vorschreiben-Einstellung hinter runtergelassenen Rollläden mit zwei engen Freunden verbracht. Wir hatten trotzdem oder gerade deswegen viel Spaß. Aber das ist lange her und sowieso geht es hier nicht um Dinge, die in Winter  passen. Wir sind ja schon gefühlt mitten drin im Sommer und das eine oder andere von meiner Wunschliste habe ich sogar schon abgehakt. Was mich allerdings nicht daran hindern wird, zur Wiederholungstäterin zu werden. Wichtigster Punkt #1 – In der Hängematte chillen. Das gute Stück ziert seit ca. einer Woche unsere Terrasse und nimmt reichlich Platz ein. Dafür hält es aber auch zwei Personen aus, denn kaum liege ich drin, liegt auch schon jemand wahlweise auf oder neben mir.  Und weil alleine das Gestell so groß ist, übersieht man es nicht. Wir haben noch einige Verabredungen miteinander. #2 – Reichlich Eis essen Keine Überraschung und wahrscheinlich bin ich nur eine von vielen, die diesen absolut unvermeidbaren Punkt weit oben auf ihrer Bucket-Liste stehen haben. Früher haben wir uns an der Tiefkühltruhe im Supermarkt eingedeckt und es genossen, dass uns keiner mehr vorschreibt, wie viele Eis am Stiel man pro Tag vertilgen darf. Als das überhand genommen hat, sind wir auf selbstgemachtes Eis umgestiegen – ganz oldschool mit diesen uncoolen Förmchen. Nach ausgiebigem Testen kann ich Mangosaft als das absolute Non-Plus-Ultra empfehlen. Sowohl Geschmack als auch Konsistenz sind perfekt und die Suchtgefahr ist hoch. Aber als Erwachsener kann einen ja keiner aufhalten! #3 – Freibad und/oder Badesee Das wird schon etwas schwieriger. Während ich hier schreibe, sitze ich auf dem noch angenehm schattigen Balkon beim Zweitkaffee. Irgendwie ist das neue Zuhause so fein geraten, dass wir nur noch wenig vor die Tür kommen. Dabei bin ich doch eigentlich eine Wasserratte und liebe es, im kalten Wasser meine Bahnen zu ziehen. #4 – Spazieren gehen Mit Wandern brauche ich meinem Mann nicht kommen – leider. Aber vielleicht schaffen wir es endlich mal, die nähere Umgebung zu erkunden. Auch Joggen ist in den letzten Monaten zu kurz gekommen. Wird Zeit, dass wir uns wieder mehr bewegen. Selbst wenn deswegen die nächsten DIY-Bauprojekte etwas länger dauern. #5 – Im Biergarten sitzen Eine unserer Lieblingsbeschäftigungen, egal ob zu zweit oder mit Freunden, ist es, im Biergarten einfach das Leben zu genießen. Man kann wunderbar Menschen beobachten und ausgiebig quatschen. Jedes Mal, wenn wir uns zu einem Stadtbummel aufmachen, endet das Vorhaben irgendwann im Biergarten – wenn es nicht sogar dort startet. Und nein, wir sind keine Alkoholiker – wir sitzen einfach gerne im Grünen. #6 – Barfuß laufen Wenn auch zögerlich, so langsam sprießt der Rasen ums Haus. Leider kommen wir dieses Jahr nichts ums Gießen herum, das Gras ist noch jung und empfindlich. Aber an manchen Stellen kann man schon wunderbar barfuß übers kühle Gras  laufen. Die Brombeeren haben mittlerweile auch eingesehen, dass es sich auf unserer Wiese nicht so gut wächst und weichen nun Löwenzahn und Spitzwegerich. Beides piekt nicht und darf daher in überschaubaren Mengen gerne bleiben. #7 – Lesen, lesen, lesen In Kombination mit Punkt 1 natürlich. Ich muss mich dringend mal wieder am Bücherschrank eindecken. Neben Sachbüchern muss auch immer mal was Spannendes dabei sein. Vielleicht findet sich auch was Humoriges oder Fantasy. Hauptsache es macht Spaß beim Lesen. Schlechte Bücher lege ich auch einfach weg, da ist mir die Lebenszeit zu schade. Zeitschriften finden kaum noch den Weg zu mir. Dafür stöbere ich aber gerne und ausgiebig auf verschiedensten Blogs. Meine Lieblings-Blogs findet ihr übrigens in Meine Leseecke . Die Liste wird auch immer mal um neue Fundstücke erweitert. #8 – Erdbeeren von Feld Seit Jahren nehmen wir uns immer wieder vor, einmal direkt auf dem Feld Erdbeeren zu ernten – und vor allem direkt zu Futtern. Ich weiß, dass die wahrscheinlich reichlich gespritzt sind. Aber von einem Mal werden wir nicht gleich zu Grunde gehen und ich habe das tatsächlich noch nie im Leben gemacht. Vielleicht schaffen wir es ja dieses Jahr mal, bevor die Saison wieder rum ist. #9 – Draußen Musik hören Die großen Festivals sind mir mittlerweile zu groß. Stundenlang im Wechsel vorm Getränkestand und dann wieder vorm Klohäuschen Schlange stehen, mit dem Bus vom Zeltplatz zur Bühne fahren müssen – das alles reizt mich überhaupt nicht. Und auch was Open-Air-Konzerte angeht, ist hier leider nicht wirklich viel los. Zumindest ist nichts für unseren Geschmack dabei. Aber hin und wieder gibt es auf kleinen Stadtfesten große Überraschungen. Die oft unbekannten lokalen Bands können einen schon mal vom Hocker hauen – und Nicht-Metal-Fans völlig aus den Latschen. Vielleicht haben wir diesen Sommer wieder Glück, die nächsten Stadtfeste sind zumindest schon mal im Kalender eingetragen. #10 Unseren Gartenschuppen bauen Spätestens bis zum Herbst muss die Dackelgarage für Rasenmäher und Fahrräder fertig sein. Aber nicht ohne Grund ist dieser Punkt ganz ans Ende der Liste gerutscht. Neben Arbeit und Alltag wollen wir den Sommer auch bewusst genießen. Und nebenbei brauchen auch Schwiegermama und Schwager hin und wieder unsere Hilfe und das hat Vorrang. Und dann gibt es noch einen wichtigen Anti-Punkt: Keinen Sonnenbrand bekommen! ! ! Ich wünsche uns allen einen bombastischen Sommer und hin und wieder ein bisschen Regen (gerne Nachts)! --- ### Wenn Leidenschaft Leiden schafft… - Published: 2023-06-05 - Modified: 2023-04-29 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/05/wenn-leidenschaft-leiden-schafft/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: DIY, Hobby, Möbel, Multiinteressiert, Projekt, Selber bauen ...  und warum ich am liebsten eine Schreinerlehre machen würde. Ich habe ja viele kleine und große Leidenschaften. Manche Hobbies übe ich nur phasenweise aus, andere sehr regelmäßig. Vor unserem Umzug hatte ich die Produktion von Pflanztöpfen und anderem aus Beton eingestellt, man will ja nicht unnötig viel Ballast von A nach B transportieren. Doch jetzt, wo die eine oder andere Stelle noch leer ist, wünscht sich hier jemand mehr Pflanzen im Haus. Und dieser jemand bin nicht ich. Er war auch gleich so ehrlich zu sagen, dass er sie nicht gießen und pflegen wird. Dafür trägt er dann den Sack mit Beton nach Hause und lässt sich von mir erklären, wie man die Pampe richtig anrührt um Sockel für die Außenlampen zu gießen. Leider sind nicht alle Beschäftigungen, denen ich gerne nachgehe, so kinderleicht umzusetzen. Gerade was das Nähen angeht, gehen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Es wäre toll, wenn ich das, was ich mir in meiner Phantasie vorstelle auch so umsetzen könnte. Aber weder habe ich die nötige Geduld, noch bin ich bereit, all die kleinen Helferlein anzuschaffen, die das ganze erleichtern würden. Doch bei all dem DIY finde ich es auch völlig ok, dass man nicht alles selber perfekt hinbekommt. Nicht ohne Grund LERNT man solche Berufe, macht eine Lehre oder Ausbildung, spezialisiert sich auf EIN Thema. Der Schreiner legt keine Fließen, der Schneider zimmert keine Möbel und der Flaschner macht keine Hochzeitsfotos – zumindest keine professionellen. Und gerade bei letzterem denken viele, dass man sich das Geld für einen richtigen Fotografen ja sparen könnte. Knipsen kann ja schließlich jeder. Doch am Ende ist die Enttäuschung groß, wenn sich herausstellt, dass es eben doch einen Unterschied zwischen Profi und Amateur gibt. Wenn es also gut werden muss, sollte man entweder sicher sein, dass man das selbst hinbekommt – oder den Profi ran lassen. Denn die Arbeit vom Profi ist eben nicht zu unterschätzen und auch wenn vieles in DIY-Anleitungen und Videos so kinderleicht aussieht, braucht es doch einiges an Übung, damit die Handgriffe sitzen und das Ergebnis brauchbar ist. Natürlich gibt es Menschen, die ihrer Leidenschaft schon so lange nachgehen, dass sie ihr Können mit dem eines Profis ohne weiteres messen können. Umso mehr verschiedene Dinge man aber selber macht, umso weniger Zeit bleibt für die Beschäftigung mit einem einzelnen Thema. Aber es braucht nun mal Übung, um auf einem Gebiet immer besser zu werden. Man kann eben nicht auf allen Hochzeiten tanzen und so sollte man nachsichtig mit sich selbst sein, wenn ein Projekt auch mal scheitert. Die Betonsockel für unsere Außenlampen sind übrigens erst im zweiten Anlauf gut geworden. Dafür hatten wir eine kleine Praxis-Lehrstunde in Materialkunde. Manchmal sind es auch die äußeren Umstände, durch die man sich für neue Dinge begeistert. Wobei der eigenwillige Geschmack bei der Wohnungseinrichtung vielleicht nicht als äußerer Umstand zählt, das eingeschränkte und teure Angebot in den Möbelhäusern aber durchaus. Denn gut durchdachte Möbel, die genau in unsere Zimmer passen und natürlich auch noch optisch gefallen, sind oft fast gar nicht zu finden. Wir konnten bei der Hausplanung zwar berücksichtigen, dass unser bereits vorhandenes und immer noch sehr schönes Sofa wieder rein passt. Genau so wie der noch relativ junge Kleiderschrank, beides erst vor etwa fünf Jahren gekauft. Aber seit wir zusammen wohnen, haben wir immer wieder das eine oder andere Möbelprojekt in Marke Eigenbau umgesetzt. Natürlich könnte man auch einfach einen Schreiner beauftragen. Mir wurde schon gesagt, das sei gar nicht so viel teurer, als das was man im Möbelhaus bekommt. Allerdings finde ich das schon sehr oft gar nicht so günstig. Und wenn schon mein Mann oft rätseln muss, was ich ihm da versuche, zu erklären, wie soll ein Handwerker da erst verstehen, was ich mir wünsche. Auch lange, bevor wir uns kennengelernt haben, habe ich die Umgestaltung meiner Wohnräume bei Bedarf kurzerhand selbst in die Hand genommen. In der ersten eigenen Wohnung war es ein Büroschrank, die Bretter wurden zum Glück zugeschnitten geliefert und mit Hilfe eines sehr lieben Hausmeisters in den dritten Stock verfrachtet. Die Verschraubung war katastrophal aber bombenfest. Später haben mir Kommilitonen dabei geholfen, meine Schlafzimmerdecke mit schwarzem Plüsch zu verkleiden.   Wer das mal ausprobieren will, dem sei geraten, gleich einen Holzrahmen zu bauen und das ganze da dran zu tackern. Der erste Versuch mit doppelseitigem Klebeband war nicht lange erfolgreich – um genau zu sein, kam die Decke nach einer halben Stunde mit einem eigenwilligen Geräusch auf einen Schlag wieder runter. Aber Aufgeben war keine Option und das Ergebnis sensationell! Mit meinem Mann habe ich mir einen Partner in Crime ins Boot geholt. Er hat genau so viel Ahnung wie ich – nämlich gar keine – vom Möbelbau, ist aber ebenso motiviert. Da wir den eigenwilligen Geschmack teilen und nicht einsehen, für einen Kompromiss mehr zu zahlen, bauen wir immer mal wieder etwas zusammen. Und mit den Jahren sind wir auch immer geübter geworden. Nur das Vertrauen in das Material ist nicht so unsere Stärke und wir übertreiben es immer mit Stützbalken, Schrauben und Winkeln. Wahrscheinlich könnte eine Elefantenherde auf unseren Möbeln Platz nehmen. Beim Auseinanderbauen unserer Konstruktion für das Kopfende am Bett mussten wir dann schon über uns selbst lachen – so viele Schrauben. Aber beim neuen Kopfteil sind wahrscheinlich nicht weniger verbaut. Auch unser Büro ist komplett an unseren Bedarf angepasst. In der alten Wohnung haben wir uns eine schicke Verkleidung mit indirekter Beleuchtung gebaut, die den ganzen Raum in ein angenehm warmes Licht gehüllt hat. Genau so wollten wir es im neuen Haus wieder haben, allerdings in einer verbesserten Variante. Das ist das schöne, wenn man einen Erstversuch hatte. Die Dinge, die einen stören, kann man beim zweiten Mal besser machen. Die PVC-Verkleidung ist schwarz gebeiztem Holz gewichen und aus zwei Brettern wurde eines, wodurch der Schalter (beide Arbeitsplätze lassen sich getrennt voneinander stromlos schalten) in der Mitte besser aufliegt. Gewachsen ist das ganze auch ein bisschen, der Raum ist ja nun nicht mehr so begrenzt. Wir brauchten keinen größeren Schreibtisch. ABER – wir wollten einen größeren Schreibtisch. Jetzt... --- ### Kann man Resilienz lernen? - Published: 2023-05-29 - Modified: 2023-04-25 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/29/kann-man-resilienz-lernen/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Minimalismus, resilient, Resilienz, Selbstoptimierung, Stress, trainieren, widerstandsfähig, Widerstandskraft Irgendwann stand ich mal vor der Herausforderung, den Begriff Resilienz erklären zu müssen. Denn auch wenn der Begriff ganz selbstverständlich in meinem Sprachgebrauch ist, kannte ihn mein Gesprächspartner nicht. Ich habe es dann mit Umschreibungen versucht. Zum Beispiel habe ich es mit Widerstandsfähigkeit gleichgesetzt. Daraufhin meinte mein Gegenüber: „Warum sagt man dann nicht einfach widerstandsfähig? “ In solchen Momenten bin ich immer wieder froh, keinen Lehrberuf gelernt zu haben. Im Erklären bin ich wirklich nicht besonders talentiert. Zufällig bin ich jetzt aber über die sprachliche Herkunft als auch die ursprüngliche Bedeutung gestoßen. Damit kann ich mir das ganze bildlich vorstellen und zukünftig hoffentlich besser erklären.  Das Wort Resilienz kommt – wie könnte es anders sein – aus dem Lateinischen ‚resiliere‘, was zurückspringen / abprallen bedeutet.  Und laut dem schlauen Netzt wird der Begriff auch in der Medizin für die Eindrückbarkeit von Gewebe bei Belastung verwendet. Ein resilienter Mensch ist quasi vergleichbar mit einem elastischen Material, dass nach starker Verformung in der Lage ist, in den Ausgangszustand zurückzukehren. Er ist also nicht einfach nur widerstandsfähig sondern jemand, der negative Erlebnisse und Situationen verarbeiten und unbeschadet daraus hervor gehen kann. Angesichts der Herausforderungen unserer schnelllebigen Zeit ist Resilienz damit angeblich eine der wesentlichen Zukunftskompetenzen, die am Arbeitsplatz von morgen gefragt sein werden. Solche sogenannten Softskills sind in der Berufswelt schön und wichtig. Klingt auch erst mal alles sinnvoll. Aber Resilienz ist gefühlt zu einem Modethema geworden, einschließlich Trainings und Ratgeber-Bücher in allen Farben und Formen. Selbstoptimierung ist einfach ein riesiger Kuchen, von dem jeder etwas abhaben will. Da sollte man das Angebot schon kritisch hinterfragen. Natürlich wäre es perfekt, wenn man seine psychische Widerstandskraft genau so trainieren könnte, wie das Immunsystem und damit gegen jeden Schicksalsschlag gewappnet wäre. Aber wie wir letztendlich reagieren – und ob wir resilient sind – wenn etwas Schlimmes passiert, können wir immer erst mit Sicherheit sagen, wenn es dann soweit ist. Ob wir im Falle von Niederlagen oder schwierigen Einschnitten in unserem Leben gestärkt daraus hervorgehen oder lange damit zu kämpfen haben, zeigt sich eben erst, nachdem wir solch eine Situation tatsächlich erlebt haben. Natürlich wollen wir immer auf alles vorbereitet sein, doch im Leben lässt sich eben nicht alles kontrollieren. Diese Unsicherheit gilt es auszuhalten und zu akzeptieren. Ohne den Härtetest einer Stressbelastung bleibt Resilienz gewissermaßen unsichtbar.   Es ist, als wollte man testen, wie gut ein Mensch schwimmen kann, ohne dass er im Wasser ist. GEO - Resilienz: Das Geheimnis der inneren Stärke Und auch, wie unsere Mitmenschen auf Schicksalsschläge reagieren, müssen wir akzeptieren und verstehen, dass eben nicht jeder gleich widerstandsfähig ist. Diese Empathie dürfen wir aber auch uns selbst entgegen bringen. Wenn es jemandem in einer schlimmen Situation schlecht geht, sagen wir im Normalfall schließlich auch nicht, dass er selbst Schuld sei, weil er seine Resilienz nicht trainiert hat. Es gibt allerdings Situationen, in denen man tatsächlich abhärten kann – und das auch merkt. Minimalisten starten ja gerne mal mit dem Ausmisten der eigenen vier Wände. Mit der Zeit trainieren sie gerade zu ihren Aussortierungsmuskel und hängen ihr Herz immer weniger an materielle Dinge. Wenn dann die Lieblingstasse zu Bruch geht, reagiert man nur noch mit einem müden Schulterzucken – wieder ein Teil weniger. Natürlich muss man nicht vom Schlimmsten ausgehen und kaum jemanden würde es kalt lassen, wenn er sein Dach über dem Kopf und sämtliches persönliche Habe und Gut verlöre. Aber die kleinen materiellen Verluste bringen einen Minimalisten nicht aus der Ruhe. Selbstverständlich heißt das nicht, dass man dadurch generell resilienter ist. Denn die eigene Widerstandsfähigkeit ist auch immer von der jeweiligen Situation abhängig. Und wenn man gerade mitten in einer tiefen Kriese steckt, helfen auch all die schönen Tipps zum Stärken der eigenen Resilienz herzlich wenig. In solchen Momenten erzeugen solche vermeidlichen Ratschläge nur unnötigen Druck, vermitteln sie doch die irrsinnige Erwartungshaltung, schnell wieder ein funktionierendes Rädchen im gesellschaftlichen Getriebe zu sein. Und mal abgesehen davon sollten alltägliche Stressbelastungen auch nicht mit einschneidenden Schicksalsschlägen gleichgesetzt werden. Wenn ich den beruflichen Trubel durch ein paar wirksame Selbstfürsorgestrategien unbeschadet wegstecke, heißt das noch lange nicht, dass ich besonders umfassend resilient bin. Ich habe nur für mich funktionierende Methoden gefunden, mit bestimmten, sich wiederholenden Situationen umzugehen. Bei manchen Dingen habe ich auch ein sehr dickes Fell, das ist so über die Zeit gewachsen. Andererseits, wenn wir schon beim Fell sind – ich weiß aber auch sehr genau, warum ich keine Haustiere habe und möchte. Denn so sehr ich Fellnasen auch liebe, bin ich doch jedes mal am Boden zerstört, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Und das kann man sicherlich nicht trainieren, das wird nicht einfach leichter. Da bin und werde ich nie resilient sein. Widerstandsfähig ist man nicht per se, es hängt von der Situation und dem Ereignis ab. Und in manchen Fällen kann man abhärten, wenn nicht sogar abstumpfen, in anderen wiederum definitiv nicht. Oder, um die Frage mit den viel zitierten Worten eines ehemaligen Kollegen zu beantworten „Es kommt drauf an“. --- ### Die große Frage nach dem Sinn - Published: 2023-05-26 - Modified: 2023-05-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/26/die-grosse-frage-nach-dem-sinn/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #BlogYourPurpose, Blog, Purpose, Sinn, Wirken Diese Woche hat Judith Peters von Sympatexter die Challenge Blog your Purpose gestartet. Die Frage von Judith: Was will ich bewirken? Ich wollte unbedingt bei dem Thema mitmachen, bin aber bei so einem großen Thema mit der 72-Stunden-Regel ganz schön am kämpfen. Neben Vollzeitjob und diversen privaten Verpflichtungen ist es kaum möglich, die doch sehr langen Videos zu schauen (schon gar nicht in Ruhe) und geschrieben wird früh morgens vor der Arbeit. Das ist eigentlich nicht mein bevorzugtes Setup aber vielleicht wird es ja trotzdem was. Da ich im Vorfeld schon wusste, dass das für mich vor allem zeitlich eine Herausforderung wird, habe ich meine Hausaufgaben gemacht und mich schon mal ein bisschen mit dem ominösen Anglizismus Purpose beschäftigt. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit ist DAS Trendthema, das vor allem Unternehmen auf der Suche nach jungem Nachwuchs gerade ganz schön umtreibt. Ein Job ohne Sinn geht gar nicht. Aber warum brauchen wir diesen Purpose überhaupt? Wer in seinem Handeln einen Sinn sieht, ist intrinsisch motiviert und hat damit den perfekten Antreiber. Aber muss es gleich so groß und bombastisch sein und ist ein Leben ohne Purpose, ohne Bestimmung, sinnlos? Nicht jeder kann und muss berühmt werden, den Nobelpreis verdienen oder die ganze Welt retten. Oft übersehen wir, was wir in unserer kleinen Blase bewirken können. Unsere kleine Welt können wir tatsächlich beeinflussen und das Internet ist eine geniale Möglichkeit diese Blase zu erweitern. Deswegen geht es an dieser Stelle hauptsächlich um den Blog und warum ich eigentlich schreibe. Aber wie Judith selbst schon sehr schön ausführt, sind wir eben so viel mehr, als nur die EINE Bestimmung, der sich alles im Leben unterordnet. Und dazu kommt noch, dass sich im Laufe eines langen und erfüllten Lebens der Weg immer mal wieder ändern kann. Es muss also nicht den einen roten Faden geben, an dem sich alles orientiert. Nicht jeder schreibt aus beruflichen Gründen an einem Blog. Nicht bei jedem stecken finanzielle Absichten dahinter. Und die Inhalte sind so unterschiedlich, wie ihre Autoren. Gerade das ist ja auch das Spannende an dem Thema. Im Alltag nehmen wir oft viele Rollen ein, wir sind Partner/in, Kollege/in, Freund/in, vielleicht ein Elternteil, vielleicht auch Vorgesetzte/r. Manchmal ist es ganz schön anstrengend, zwischen den vielen Stühlen zu wechseln und nicht ausversehen mal auf dem falschen Platz zu nehmen (viele kennen das, wenn die Mutter zur besten Freundin mutieren will – klappt oft nicht). Beruf (ung? ) Auch ich habe ganz verschiedene Themen im Leben. Ganz klar meine Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht und natürlich auch für einen gewissen Lebensstandard sorgt. Ich habe erst vor kurzem den Arbeitgeber gewechselt und habe jetzt natürlich viel  zu lernen. Es war nicht leicht, mein letztes Team hinter mir zu lassen, jeder Einzelne war ganz besonders und ich wünsche mir nur das Beste für jeden. Aber auch mein neues Team und die Kollegen haben mich toll empfangen und auch hier bin ich jetzt schon begeistert, was für fähige aber auch verdammt nette Menschen ich wieder um mich habe. Blumen zum Abschied Nebenjob Alltag Aber Arbeit ist ja bekanntlich nicht alles und so beschäftigt uns nach dem Umzug jetzt hauptsächlich der Garten – mal abgesehen von ein paar Nacharbeiten und Reklamationen, die der Hausbauer noch auszuführen hat. Ich hätte nicht gedacht, wie befriedigend es sein kann, bis zu den Ellbogen in frischer Erde zu stecken. Und die frischen Kräuter wachsen auch schon fleißig. Dann kommen natürlich der Partner, Freunde und Familie. Für alle Zeit zu haben, kann manchmal schon herausfordernd sein. Und dann kommt da noch ... ich Und jetzt bleibt nicht mehr viel Zeit und Energie übrig – meint man. Aber irgendwie schaffe ich es immer, ein Stündchen hier oder da abzuzwacken. Nur habe ich so viele Ideen im Kopf, dass er manchmal fast platzen will. Der Zeichenblock  wartet im Schrank auf seinen Einsatz, Bücher wollen gelesen werden, Beton ebenso verarbeitet werden, wie Stoff, Holz und Wolle (alles für unterschiedliche Dinge). Mit Abstand am liebsten verbringe ich meine Zeit aber mit Schreiben. Dabei kann ich schon mal die Zeit vergessen, deswegen darf ich das auch nicht mehr neben dem Kochen machen. Aber warum schreibe ich überhaupt – und worüber? Das war schon ganz am Anfang ein Punkt, der mir lange Kopfzerbrechen bereitet hat. Nischenblogs gibt es viele und im Grunde findet sich für alles immer jemand, der mehr über ein spezielles Thema weiß, als man selbst. Dazu kommt, dass ich kein Spezialist sondern ein Generalist bin. Heißt, ich kann viel aber alles nur ein bisschen. Egal – so schnell lasse ich mich nicht entmutigen. Das ist aber auch der Grund, weswegen ich mich nicht auf ein einziges Thema festlege. Kreativität entdecken, ausleben und weitertragen Für mich ist das Schreiben eine weitere Möglichkeit, mich kreativ auszuleben. Wenn dann jemand tatsächlich auch noch meine Beiträge liest, freue ich mich natürlich wie Bolle. Und wer weiß, vielleicht wage ich mich ja tatsächlich irgendwann mal an das Projekt „Buch“, auch wenn ich aktuell noch kein Thema dazu habe. Ich komme beim Schreiben auch in den begehrten Flow, den Zustand bei dem man alles um sich herum vergisst. Worte sind eine wundervolle Möglichkeit, Bilder zu malen, die für jeden ein bisschen anders aussehen. Und ganz nebenbei genieße ich die Ruhe als Gegenpol zu meinem sehr kommunikativen Arbeitsalltag.   Und wenn ich nicht schreibe, beschäftige ich mich mit irgendeinem neuen, alten oder wiederentdeckten Hobby wie Fotografieren (am liebsten unter Wasser), Beton gießen, Zeichnen, Heimwerken, Nähen/Häkeln ... Und dann schreibe ich vielleicht darüber – egal ob Erfolg oder Misserfolg. Erfahrungen weitergeben, Wissen teilen und Menschen inspirieren Im Laufe eines Lebens lernt man so einiges. Man macht Erfahrungen, erlebt Erfolge wie Scheitern und entwickelt sich jeden Tag ein kleines Stückchen weiter. Ich bewundere Menschen, die bis ins hohe Alter immer wieder Neues wagen und keine Angst vor Herausforderungen haben. Solche Vorbilder machen Mut und inspirieren. Ein bisschen Lebenserfahrung inklusive beruflichem Neustart kann ich auch schon vorweisen und ich bilde mir ein, nicht auf dem Kopf gefallen zu sein. Langeweile ist ein seltener Luxus, zu viele Themen... --- ### Einfach(es) Essen - Published: 2023-05-22 - Modified: 2023-05-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/22/einfaches-essen/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Brot backen, Einkaufen, Essen, Günstig essen, Kartoffelsalat, Minimalismus, Resteverwertung, Rezept, Risotto, Schnelle Gerichte, Sparsam, Superfood Wenn ich Hunger habe, will ich einfach essen – in jeder Hinsicht. Ans Kochen denken wir hier meistens erst, wenn der Magen bereits knurrt. Und so stehen aufwendige Gerichte mit langer Zubereitungszeit meist gar nicht zur Debatte. Ich habe ich überhaupt keine Lust, stundenlang in der Küche zu stehen und schon gar nicht liegt mir das Einkaufen von exotischen Zutaten bzw. die Suche danach. Vor allem, wenn ich Zutaten nur ganz selten brauche, diese aber nur in haushaltsunüblichen Gebinden zu haben sind und bei denen ich dann womöglich am Ende nur noch zwanghaft versuche, diese aufzubrauchen damit ich den Rest nicht wegwerfen muss. Ganz nebenbei schmecken mir so richtig bodenständige Gerichte auch wirklich gut und statt aufwendigem 5-Gänge-Menü nehme ich lieber einen großen Teller Pasta. Mit 5 am Tag oder wahnsinnig gesundem Superfood frage ich mich oft, was das überhaupt soll. Natürlich sind Obst und Gemüse gesund und lecker aber müssen es wirklich immer 5 verschiedene Sachen an einem Tag sein? Und was ist im Winter, wenn die vermeidlich frische Ware tausende von Kilometern hinter sich hat. Mal abgesehen davon, dass unser Speiseplan teilweise fatale Auswirkungen auf die Umwelt hat. Ja, Avocado und Heidelbeeren sind gesund und schmecken fein. Aber das eine wächst hier gar nicht und das andere nicht in den Mengen und schon gar nicht das ganze Jahr über. Wie haben wir die Zeit vor der Globalisierung überhaupt überleben können, so ganz ohne Cranberries, Goji-Beeren und Quinoa. Oft kommt es mir so vor, als definiere sich manch einer über die Ernährungsform. Das ist ein Luxus, den sich viele Menschen gar nicht leisten können. Nach einem langen Arbeitstag darf das Abendesse also schnell und einfach gehen. Lecker muss es natürlich auch sein und im Idealfall auch ein bisschen gesund. Und so kommt es, dass wir zu kulinarischen Wiederholungstätern werden und eben immer wieder dieselben zuverlässig funktionierenden Gerichte in Dauerschleife auf den Tisch kommen. Im Zweifel werden Nudeln gekocht und mit dem, was noch so da ist zu einem kreativen Pfannengericht gemischt. Tomatensoße oder Käse-Sahne-Soße gehen immer, allerdings nur selbst gemacht. Die fertigen Sachen muss ich immer nachwürzen und pimpen, da kann ich gleich selber kochen. Dann weiß ich auch, was drin ist und obendrein kostet es viel weniger. Nur Pizza darf gerne auch mal als TK-Variante oder geliefert auf den Teller. Wobei die selbstgemachte Pizza zugegeben unschlagbar lecker ist. Wenn ich mich bekochen lassen möchte, wünsche ich mir immer Spaghetti. Das folgende Gericht hat sich mein Mann aus der Kantine abgeschaut. Natürlich helfe ich beim Zerkleinern der Zutaten aber oft bin ich auch noch am tippen, bis mich ein feiner Duft in die Küche lockt. Spaghetti mit getrockneten Tomaten, Oliven und Peperoni Wir kochen abhängig vom Hunger ca. 100 g Spaghetti pro Nase. Dann werden die Zutaten, je eine Handvoll getrocknete, eingelegte Tomaten Oliven Peperoni sowie eine Zwiebel gewürfelt. Die Zwiebel wird gedünstet und dann mit Rotwein abgelöscht. Da kommen dann die kleingeschnittenen Sachen zusammen mit etwa 2 Esslöffeln Tomatenmark dazu. Und aus jedem Glas (Oliven, Tomaten und Peperoni) kommt je nach Geschmack ein guter Schuss der Flüssigkeit dazu. Zum Würzen braucht es dann nur noch ein paar Kräuter und natürlich Parmesan. Couscous mit Gemüse Das gibt es bei uns nur für eine Person, der Gatte beäugt es nur kritisch und geht dann wieder an den Kühlschrank. Aber da es super schnell geht, ist das ein beliebtes Mittagessen bei mir. Einfach 70 g Couscous mit der doppelten Menge Wasser übergießen (ich gebe noch Gemüsebrühe in Pulverform dazu) und kurz warten. Während das ganze quillt, schneide ich ein paar Lauchzwiebeln, einen Pilz, etwas Tomate und/oder ein bisschen Chinakohl und schmeiße das ganze einfach dazu. Darüber noch etwas Parmesan – man könnte meinen, der ist bei uns überall dabei, scheint aber nur so. Wahrscheinlich könnte man das ganze auch unter “Bowl“ laufen lassen, ich hab´s aber nicht so mit unsinnigen Trendbegriffen. Gemüse-Nudel-Eintopf mit Parmesan Das geht super schnell, wärmt und macht lange satt. Und man hat auch nicht viel zum Spülen, da alles in einen Topf kommt. Ich fange mit den Nudeln an und gebe denn Stück für Stück je nach Garzeit (und wenn ich mit Schnippeln fertig bin) die weiteren Zutaten hinzu, in der Regel in der Reihenfolge, wie sie hier aufgelistet sind. Am Ende kommt noch reichlich Parmesan darüber. 1 Liter Gemüsebrühe 140 g Nudeln (wir nehmen gerne Fusilli / Spirelli) 1 kleine Mohrrübe Lauch 2-3 Champignons 1 Tomate Haufenweise Parmesan Das ganze kann natürlich frei abgewandelt werden mit was auch immer das Gemüsefach gerade hergibt. Wir haben schon Bohnen, grünen Spargel oder Chinakohl mit reingeworfen. War bis jetzt immer lecker. Das ist auch so ein Gericht, in das sich alles Mögliche mit verarbeiten lässt. Ich schmeiße gerne Erbsen oder Brechbohnen, die wir immer im Eisfach haben, mit rein. Mit etwas Speck wird es schön deftig aber eigentlich braucht es den nicht. Risotto mit frischen Champignons 1 Tasse Risottoreis 1 Berg Champignons geschnitten ½ Zwiebel gewürfelt ½ Mohrrübe gewürfelt Weißwein ½ Liter Wasser 1 Lorbeerblatt Etwas Lauch Reichlich geriebenen Käse Gewürze: Salz, Pfeffer, Muskat, Liebstöckel, Knoblauch Zwiebeln und Möhren werden zuerst angebraten, dann die Pilze und auch der Reis. Das ganze dann mit Wein löschen und danach mit dem Wasser und dem Lorbeerblatt vor sich hin köcheln lassen. Dabei auf keinen Fall für längere Zeit die Küche verlassen. Angebranntes Risotto schmeckt komisch und der Topf ist auch nur sehr schwer wieder sauber zu bekommen (geht gut mit Natron). Wenn das ganze schon ein bisschen pampig ist, kommt der Lauch und was sonst noch so warm werden muss, mit rein. Die Gewürze schmeiße ich kurz Ende rein und am Schluss wird noch der Käse untergemischt. Und auch hier könnte man wieder Parmesan drüber... Für das Risotto bin ich zuständig, da braucht man etwas Geduld. Das ganze sollte eher länger und dafür auf niedrigerer Temperatur garen. Aber wie gesagt, nicht zu lange! Nur wenn Grillfeste im anstehen, stelle ich mich auch gerne ein bisschen länger in die Küche um raue Mengen an Schwäbischem Kartoffelsalat nach dem Rezept der Schiegermama zuzubereiten. Die... --- ### Minimalistisch waschen – ein Versehen - Published: 2023-05-15 - Modified: 2023-04-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/15/minimalistisch-waschen-ein-versehen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Minimalismus, Sparen, Umwelt, Waschen, Waschmittel Es gibt ja viele Rezepte für DIY Waschmittel – von Kastanien über Waschnüsse bis Natron und Waschsoda gibt es einiges, das unsere Wäsche auf natürliche und kostengünstige Weise sauber machen kann. Erst neulich bekam ich den Tipp, mit Efeublättern das herkömmliche Waschmittel zu ersetzen. Der Versuch steht noch aus, da sich unser Efeu noch im Welpenstadium befindet. Aber die Neugier ist geweckt. Wem das zu experimentell ist, kann natürlich auch normales Waschmittel nutzen. Hier sollte man ein bisschen auf die Inhaltsstoffe achten, man hat den Stoff ja später wieder auf der Haut. Und auch die Umwelt freut sich über weniger Chemie. Es gibt aber auch wirklich eine große Auswahl an umweltverträglichen Waschmitteln in den Läden, die problemlos mit den Produkten der namenhaften Hersteller mithalten können. Da ist eigentlich für jedes Bedürfnis und jeden Geldbeutel was dabei. Wenn man sich mal die Zahlen anschaut, was wir da so im Laufe eines Jahres an Waschmittel durch die Leitungen blasen, kann man sich eigentlich denken, dass das nicht so toll ist – außer natürlich für die Hersteller von Pads und Pods und Pülverchen. Etwa 630. 000 Tonnen Waschmittel werden jährlich in Deutschland verbraucht. Umgerechnet verbraucht jeder Einwohner fast 8 Kilogramm Waschmittel im Jahr. Umweltbundesamt Es hilft alles nichts, wenn man das Waschmittel in rauen Mengen in die Maschine kippt. Die Wäsche wird davon nicht sauberer. Viel hilft an dieser Stelle eben nicht viel sondern belastet Umwelt und Geldbeutel unnötig. Denn damit das alles am Ende am Ende nicht in unserem Grundwasser landet, müssen die Kläranlagen Schwerstarbeit leisten. Dort sollen eigentlich gute Bakterien die ganzen unerwünschten Stoffe in unserem Abwasser beseitigen. Doch auch die kämpfen mit dem Ausmaß an Chemie, das wir tagtäglich den Abfluss runter spülen. Auch die Temperatur wird immer wieder unterschätzt, auch von den Herstellern der Waschmaschinen selber. Wir waschen oft viel heißer, als notwendig. Viele Programme laufen standardmäßig mit 40°, vor allem bei nicht ganz so neuen Geräten. Das kann man aber in der Regel leicht von Hand anpassen. Die alten Empfehlungen, Buntwäsche mit 40 Grad und schmutzige oder weiße Wäsche bei 60 Grad zu waschen, sind nämlich schon längst überholt. In der Regel ist ein Waschgang bei 30 Grad völlig ausreichend – die Waschmittel und Waschmaschinen von heute bekommen so auch sehr dreckige Kleidung schön sauber. Mit 60 Grad zu waschen, verbraucht also völlig unnötig Energie und damit auch Geld. Gelegentlich ein heißer Waschgang zur Vermeidung von Keimwachstum in der Maschine, ist völlig ausreichend. Wir waschen bei der Gelegenheit Bettwäsche oder Handtücher, denen machen die hohen Temperaturen nichts aus. Und wenn man nicht gerade krank ist, wird man das von „nur“ kalt  und mit wenig Waschmittel gewaschener Wäsche auch nicht! Wer auf die richtige Dosierung und die richtige Temperatur achtet, ist sowohl umweltfreundlich, als auch sparsam unterwegs. Ganz minimalistisch war ich jetzt unterwegs – ich hab einfach mal komplett auf Waschmittel verzichtet. Zugegeben, ich hab einfach vergessen, welches einzufüllen. Aber – oh Wunder – es ist alles sauber. Eine halbwegs moderne Waschmaschine kann das schon ganz gut. Dazu braucht es gerade mal 30° und kein giftige Chemie. Es war sogar ein Schonwaschgang, weil zwei Pullis dabei waren, die ich jetzt nicht bis zum nächsten Wollwaschgang liegen lassen wollte und die gerade noch perfekt mit reingepasst haben. Ok, es waren keine Sportsachen in der Maschine. Nur ganz normale Alltagskleidung, Hosen, T-Shirts, Pullis, ein bisschen Unterwäsche. Was fehlt ist der gewohnte Geruch von Waschmittel, den frisch gewaschene Wäsche halt sonst verströmt. Aber müffeln tut es eben auch nicht. Was zeigt, so viel Waschmittel braucht es eigentlich gar nicht und wir sollten uns bezüglich Hygiene mal ein bisschen entspannen. Die Wäsche riecht einfach nach gar nichts, wir sind diese übermäßige Parfümierung einfach zu sehr gewohnt und darauf konditioniert. Wenn´s nicht nach irgendwas riecht, kann es nicht sauber sein. Auch wenn wir normalerweise Waschmittel verwenden, das man im Durchschnitt auf 8 kg Waschmittel pro Kopf kommt, hat mich schon sehr überrascht. Und auch wenn wir generell eher unterdosieren, werde ich in Zukunft noch genauer darauf achten, wie viel wir in die Maschine kippen. Ach ja, und dann noch der Weichspüler – lasst den einfach weg! Der ist schädlich, wirklich widerlich und mindestens so überflüssig wie Wäscheparfüm. --- ### Nur Geduld – wenn Ausdauer sich auszahlt - Published: 2023-05-08 - Modified: 2023-04-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/08/nur-geduld-wenn-ausdauer-sich-auszahlt/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten, Mindset - Schlagwörter: Buy and Hold, Geduld, Instant Gratification, Reich über Nacht, Reichtum, Schnell abnehmen, sofortige Bedürfnisbefriedigung, Tipps, Ungeduld, Warten, Zeit Wer kennt sie nicht, die Warteschleife beim Kundenservice eines beliebigen Unternehmens. Oft hinterlegt mit nervtötender Musik, gerne unterbrochen von Werbeansagen oder anderen wenig hilfreichen Infotexten. Und doch halten wir das aus, im besten Fall ohne am Ende all unseren Unmut über den Menschen, der am Ende tatsächlich unseren Anruf entgegennimmt, auszuschütten. Noch herausfordernder sind Situationen, auf die wir überhaupt keinen Einfluss haben. Der absolute Klassiker ist der Stau im Feierabendverkehr. Im Gegensatz zur Warteschleife am Telefon, wo ich einfach auflegen könnte, kann ich im Stau nicht einfach aussteigen und mein Auto mitten auf der Straße stehen lassen. Geduldig sein klappt mal mehr und mal weniger gut. Dazu kommt, dass wir immer weniger dazu in der Lage sind, auf etwas zu warten. Die neuesten Produkte und Trends sind nur einen Klick entfernt und Dank Expresslieferung auch schon am nächsten Tag bei uns zu Hause. Die sofortige Bedürfnisbefriedigung, auch als Instant Gratification Effekt bekannt, hat uns quasi zur Ungeduld erzogen, genauso, wie die ständige Erreichbarkeit. Unbeantwortete Nachrichten lassen uns immer wieder nervös unseren Posteingang  prüfen, bei mehr als zwei Kunden vor uns in der Warteschlange schreien wir sofort nach Öffnung einer weiteren Kasse.   Wir erwarten eine ständige Verfügbarkeit von allem und jedem. Immer im Stress, unter Volldampf und Hochdruck – und dann werden wir einfach ausgebremst... Tief durchatmen – das Einzige was hilft, ist die Einsicht, dass wir es nicht ändern können. Wenn wir die Situation akzeptieren, nimmt uns das den inneren Druck. Durch unsere Ungeduld ändert sich nichts an der Situation, auch permanentes Hupen wird den Stau nicht auflösen. Wir müssen einsehen, dass manches einfach außerhalb unserer Kontrolle liegt, auch wenn wir noch so gerne alle Fäden in der Hand halten. Wachstum im Zeitraffer Und Geduld kann sich bezahlt machen. In der Natur braucht alles seine Zeit. So spannend das Wachstum im Zeitraffer ist, dass man manchmal in Naturdokus sieht, die Realität sieht anders aus. Stecke ich Samen in die Erde, muss ich darauf vertrauen, dass irgendwann zarte Blättchen an die Oberfläche treiben. Es kann aber auch passieren, dass am Ende gar nichts wächst. Bis dahin kann ich aber nicht jeden Tag in der Erde graben, um zu schauen, ob schon Wurzeln da sind. Dann wächst da definitiv nichts mehr! Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren.  Ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören.     Voltaire Wir haben die Wurzel eines Flieders umgesetzt und hoffen nun, dass diese wieder anwächst. Außer gießen und warten können wir nicht viel tun. Vielleicht wird unsere Geduld am Ende belohnt aber es wird definitiv eine ganze Weile dauern, bis wir sehen, ob unsere Mühe vergebens war oder eben nicht. Vieles lässt sich einfach nicht von heute auf morgen erzwingen. Ein Baum braucht ebenso seine Zeit zum wachsen, wie ein Lebewesen. Schlank im Schlaf Wobei wir Menschen mit dem Wachsen ja keine Probleme haben, vor allem in die Breite geht es oft schneller als gewünscht. Dann in die andere Richtung hingegen kann es wieder gar nicht schnell genug gehen. Gerade zum Sommer hin versprechen uns die Überschriften an jeder Ecke mal eben 10 Kilo in zwei Tagen loswerde zu können. Und obwohl wir genau wissen, dass solche Crashdiäten nicht funktionieren, kaufen wir entsprechende Bücher und Zeitschriften. Und schon nach der ersten Joggingrunde und dem Salat ohne alles steigen wir mit großen Erwartungen auf die Waage – um gleich mal enttäuscht zu werden. Was man bei einer Diät am schnellsten verliert, ist die Geduld.    Helmut Schmidt Was sich mindestens so gut verkauft, wie Verheißungen von der perfekten Bikinifigur (dem Meer ist es übrigens egal, was für eine Figur du hast), ist das Versprechen vom schnellen Geld. Eigentlich ist jedem klar, dass es den Reichtum über Nacht eben nicht so einfach zu erreichen ist. Wer nicht gerade reich geerbt oder den Lotto Jackpot geknackt hat, braucht für den finanziellen Reichtum entweder ein glückliches Händchen am Anlagemarkt (verbunden mit hohem Risiko) oder eben Geduld. Reich über Nacht Nicht ohne Grund ist die „Buy and Hold“ Strategie, also Kaufen und Liegenlassen, so beliebt wie erfolgreich. Denn  um den für den Aktienkauf bzw. -verkauf perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu treffen, bräuchte man eine Glaskugel. Und bei jeder Transaktion freuen sich Bank und Broker. Nicht umsonst besagt eine Börsenweisheit „Hin und Her macht Taschen leer“. Von kurzfristigen Kursschwankungen lässt sich der geduldige Anleger nicht aus der Ruhe bringen. Reichtum besteht aber nicht nur aus einem prall gefüllten Konto. Wirklich reich ist der, der mit dem zufrieden ist, was er besitzt. Das muss kein materieller Besitz sein, denn all das verliert seinen Wert, wenn wir einsam oder krank sind. Man vergisst das schnell, solange man gesund ist. Doch fragt man jemanden, der gerade mit gebrochenem Fuß zu Hause eingesperrt ist, genießen die wenigsten die auferzwungene Auszeit. Immer fit und leistungsfähig Unsere Gesundheit ist unbezahlbar und auch hier braucht es manchmal Geduld. Eine Erkältung zu kurieren, dauert ganze sieben Tage, mit Medikamenten braucht es nur eine Woche. Und so bringt es in vielerlei Hinsicht mehr, auf den Körper zu hören und ihm die Pause zu gewähren statt sich mit allerhand teuren, frei verkäuflichen Arzneimitteln vollzupumpen. Denn am Ende dankt es einem niemand, wenn man sich krank zur Arbeit schleppt. Im Gegenteil – hat man am Ende alle Kollegen angesteckt, wird es teurer, als wenn einer ein paar Tage ausfällt.   Tipps für den Ernstfall Trainieren wir also lieber unsere Geduld. So wie wir auch andere Fähigkeiten durch Übung verbessern können, klappt das auch im Bezug auf unsere Gelassenheit und Ausdauer. Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, geduldig zu sein, gewinnen wir die Kontrolle über die Situation. Wir sind unseren negativen Gefühlen nicht hilflos ausgesetzt. Und wenn es mal so gar nicht klappt mit der Geduld, helfen vielleicht ein paar Tricks Mit Ablenkung zumindest gedanklich aus der Warteschleife ausbrechen. Nicht ohne Grund liegen in den meisten Wartezimmern Zeitschriften. Wobei heutzutage fast jeder sofort das Handy zückt, um die Warterei – wo auch immer – nicht aushalten zu müssen. Alternativ könnte man die Zeit auch einfach dankbar nutzen, um die Gedanken... --- ### Die Schattenseiten des Minimalismus – was einem vorher keiner erzählt - Published: 2023-05-01 - Modified: 2023-04-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/01/die-schattenseiten-des-minimalismus-was-einem-vorher-keiner-erzaehlt/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Cluttercore, Hobby, Kleiderschrank, Konsum, Minimalismus, Ordnung, Sparen Achtung – das ist jetzt alles nicht ganz ernst gemeint... Sodele (das ist schwäbisch für ‚na also‘), die Wohnung ist leer, der Mülleimer voll und der Geist in einem berauschten Zustand von Befreiung und Leichtigkeit. Wer sich ein ordentlicheres Zuhause wünscht, stolpert früher oder später über den Begriff Minimalismus. Und kaum hat man angefangen, all die unnützen Sachen auszusortieren, ist es wie eine Sucht. Am Ende will man nicht mal mehr neue Sachen haben, ist es doch so schwer, die am Ende wieder loszuwerden. Doch das ganze hat auch seine Schattenseiten, über die redet nur niemand. Also reden wir mal Klartext, denn so kann es ja nicht weitergehen. Macht sich denn keiner Gedanken um die Wirtschaft? Wie soll das denn mit dem unendlichen Wachstum funktionieren, wenn wir nicht alle mit anpacken und unsere Aufgabe als braver Konsument erfüllen? ! Da gibt es doch tatsächlich Menschen, die ganz ohne schlechtes Gewissen ihrer wirtschaftlichen Verpflichtung entsagen. Schämt euch! Aber gut, wer nichts kauft, hat am Ende womöglich Geld übrig. Da kommen wir aber gleich zum nächsten Negativpunkt. Jetzt muss ich mir doch tatsächlich Gedanken machen, was man mit diesem Geld anfängt. Ach waren das schöne Zeiten, in denen sich diese Frage gar nicht gestellt hat. Altersvorsorge, Geldanlage und Rücklagen – das sind doch staubtrockene Themen. Wäre das wichtig, hätten wir bestimmt in der Schule etwas darüber gelernt. Ich kann das Geld nicht mal für ein raffiniertes Ordnungssystem ausgeben. Ich hab ja nichts mehr, was es zu verstauen und zu ordnen gilt. Auch in meinem Schrank sehe ich auf einen Blick, was ich habe. So brauche ich morgens nur zwei Minuten, um mich anzuziehen. Was mache ich nur mit der vielen Zeit, ich mag gar nicht davon anfangen, wie viel davon ich beim Putzen und Aufräumen einspare. Aus lauter Verzweiflung trinke ich morgens gemütlich eine zweite Tasse Kaffee und renne danach völlig aufgedreht durch die Gegend.   Mit all der Energie könnte ich ja Shoppen gehen. Doch halt – das geht ja auch nicht. Macht nämlich keinen Spaß und man braucht ja eh nichts. Und wenn doch, macht es noch weniger Spaß. In vielen Läden hängt nämlich hauptsächlich Fast Fashion – Mode, die jahrelang hält, ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß. Wer will denn schon mehrere Male denselben Pulli tragen? ! Und dann hat man noch nicht mal so einen richtigen Wäscheberg. Was soll man nur machen, wenn man nach einer Ladung Wäsche schon wieder fertig ist? ! UND IN DEN SCHRANK IST ES AUCH SCHON EINSORTIERT, ARGHHHH. Und wenn wir mal unvermittelt 20 Kilo zunehmen oder auf dem Weg ins Kino, hoppala, aus Versehen 5 Kilo an der Bushaltestelle vergessen haben? Dann haben wir gar keine x verschiedenen Kleidergrößen im Schrank. Spontane Gewichtsveränderungen sind also nicht drin. Im Halbschlaf mal wieder Deo und Haarspray verwechselt? So einen Spaß hat man leider auch nicht, wenn der Badezimmerschrank zu übersichtlich ist. Womöglich steht sogar alles immer am selben Platz. Damit setzen wir uns einer hochgradigen Verkalkungsgefahr aus. Das Gehirn muss doch fit gehalten werden. Ein bisschen Chaos kann da helfen, aber als Minimalist hat man da keine Chance und auch keine Anekdoten zu erzählen. Man wird also ein ziemlich langweiliger Mensch, der seinen Mitmenschen nur noch davon vorschwärmt, wie toll der Minimalismus ist – gerne auch ungefragt, wie es sich gehört. Soll ja jeder teilhaben von den erleuchteten Erkenntnissen. Immerhin vermeidet man so, dass ungefragt Gäste aufkreuzen. Die müsste man ja im Zweifel sogar einlassen, denn es ist ja jederzeit ordentlich aufgeräumt. Wer will schon Menschen um sich haben. Auch bei den Wocheneinkäufen geht es ganz schön langweilig zu. Man kauft, was man (ver-)braucht und hat womöglich noch einen Einkaufszettel. Der Blick in den Kühlschrank ist überhaupt nicht spannend. Und was macht man jetzt nur mit einem kompletten Samstag, wenn man weder einen monströsen Großeinkauf unternimmt noch viel zum Putzen hat. Ist man nicht völlig überflüssig und nutzlos, wenn man so viel freie Zeit im Kalender hat. Wer etwas auf sich hält, hat doch immer mindestens 3 Termine parallel. Dann hat man auch Auswahl, und wer heutzutage etwas auf sich hält, ist doch auch immer schön im Stress. Wer nicht gestresst ist, kann doch nicht normal sein. Was wir eigentlich meinen, wenn wir vom Minimalismus schwärmen, sind die Kernkompetenzen, die ein guter Minimalist in sich vereint – Genügsamkeit und Kontrolle. Wer nicht viel braucht, ist mit dem, was er hat zufrieden. Außer natürlich, er hat nicht, was er braucht. Deshalb darf man sich ja auch nicht Minimalist nennen, wenn man sich den ganzen Krempel einfach nicht leisten kann. Man muss schon dürfen können aber darf nicht wollen. Als waschechter Kontrollfreak liebe ich es natürlich auch, genau zu wissen, was sich wo in meinem Haushalt befinden. Der absolute Überblick lässt sich mit diversen Zählmethoden erreichen. Doch Obacht, Socken nicht einzeln zählen und Unterwäsche zählt gar nicht – oder doch? Aber Kontrolle und Genügsamkeit klingen halt so unsexy und spießig. Da muss dringend ein eingängiges Modewort her. Wer will schon von sich sagen, er sei ein Genügsamer. Da klingt Minimalist viel interessanter, ja das macht was her. Und das Schöne ist ja, dass es gar nicht die abgezählten 100 Dinge braucht, um sich Minimalist zu schimpfen. Jeder kann und darf für sich selbst definieren, was für ihn das richtige Maß ist und in welchen Bereichen man vielleicht sogar eine Ausnahme macht. Denn auch ein echter Minimalist darf ein Hobby haben. Vorzugsweise zwar eines, dass sich ohne Zubehör ausführen lässt. Aber wir sind nun mal nicht alle passionierte Spaziergänger oder meditieren gerne. Und so klammern wir die voll ausgestattete Werkstatt, die teure Sportausrüstung und die Kisten voll Bastelkram oder Nähzubehör einfach großzügig aus. Sch... auf den Cluttercore – Es lebe der Minimalismus! --- ### Hausbau – nur etwas für Mutige (inklusive ALLER Nebenkosten) - Published: 2023-04-24 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/24/hausbau-nur-etwas-fuer-mutige-inklusive-aller-nebenkosten/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Bauen, Baunebenkosten, Fertighaus, Finanzen, Finanzierung, Grundstück, Hausbau, Kosten, Nebenkosten, Zinsen Angesichts steigender Preise und gleichzeitig knapper werdendem Wohnraum, stellt sich für manch einen die Frage, wie man den in Zukunft wohnen möchte und kann. Wohneigentum hat den Vorteil, dass man keine Miete zahlen muss und machen kann, was man möchte – sofern es sich in ein harmonisches Gesamtbild, sprich Bebauungsplan, einfügt. Andererseits sind die Kosten für Eigentum gelinde gesagt astronomisch. Vor allem für Nicht-Lotto-Gewinner ist gerade ein eigenes Haus oft unbezahlbar. Und auch wenn ein Baukredit möglich ist, lohnt es nicht immer. Z. B. wenn die Rück- und Zinszahlungen langfristig die durchschnittlichen Mietpreise übersteigen. Dann wäre es zumindest aus finanzieller Sicht sinnvoller, weiter in Miete zu wohnen. Doch beim Wohnen geht es ja nicht immer nur ums liebe Geld. Auch die eigenen Wünsche und Bedürfnisse spielen eine Rolle. Der eine möchte lieber flexibel und unabhängig sein, der andere wünscht sich einen festen Hafen, bzw. ein eigenes Fleckchen Erde zum verwurzeln. Ohne gewisse Voraussetzungen an ein passendes Grundstück zu kommen, ist auch nicht immer leicht. Gerade in BW ist Boden knapp und wer nicht mindestens zwei Kinder hat und schon im selben Ort wohnt, hat es oft nicht so leicht. Neue Grundstücke werden in komplizierten Vergabe- oder Losverfahren verteilt und sind natürlich heiß begehrt. Mit viel Glück finden sich in bereits bebauten Gebieten noch leere Grundstücke wenn es denn ein Neubau sein soll. Wir hatten beide die Nase voll von Renovierungsarbeiten und haben uns für ein Fertighaus entschieden. Als Paar mit zwei Vollzeitgehältern ohne Kinder und mit ausreichend angespartem Eigenkapital sind wir bei den Banken ganz gerne gesehen und ein Kredit ist leicht zu bekommen. Trotzdem haben wir uns vorab ganz genau überlegt, mit welcher Summe wir uns noch wohlfühlen würden. Wir sind ja beide keine Anfang zwanzig mehr und wollen nicht noch während der Rente das Haus abbezahlen. Was wir allerdings nicht in dem Ausmaß auf dem Schirm hatten war, wie sehr man uns etwas verkaufen möchte und wie sehr angesichts dessen bezüglich der Kosten, die auf uns zukommen, untertrieben wurde. Gerade der Häuslebauer hat doch einiges klein geredet. Und bei dem eingeplanten Puffer hätte die Beraterin bei der Bank eigentlich einen Lachanfall bekommen müssen. Was alle nicht wissen konnten – manchmal geht halt noch mehr schief als geplant. Ein Fehlgriff, bei uns war es die Wahl des Erdbauers, und schon kommt man ganz schön ins Straucheln. Wir haben auf sogenanntem Knollenmergel gebaut und das schlauchförmige Grundstück war eine Herausforderung für alle Beteiligten. Allerdings war das Einstürzen der Baugrube vorauszusehen, sowohl wir als auch die Nachbarn als auch das Bodengutachten hatten davor gewarnt. Nach dem Schreck brauchte der Erdbauer fast fünf Monate, um seine Arbeit wieder aufzunehmen. Um uns dann gleich noch ein Ei zu legen. Der Kellerbauer ist gleich am ersten Tag unverrichteter Dinge wieder von dannen gezogen, da die Baugrube nicht tief genug ausgehoben war. Die haben nämlich die Architektenpläne verwendet und was man als Bauherr früh lernt: Architektenpläne sind keine Umsetzungspläne. Letztere hat der Chef beim Erdbau leider nicht an seine Leute weitergegeben und nachgefragt hat da offensichtlich auch keiner. Wer wissen will, mit wem er in BW lieber nicht bauen möchte, kann sich vertrauensvoll an mich wenden... Genug Wartezeit dass es in der Baugrube wieder zu blühen begann Leider konnten wir auch nicht alle Kosten, die uns durch den Verzug des Erdbauers entstanden sind, weitergeben. Da ist einerseits die längere Nutzung der bestehenden Wohnung mit den daraus folgenden Kosten sowie auch die Kosten auf der Baustelle (z. B. Miete für den Baustrom-Verteilerkasten). Zur Verteidigung aller Beteiligten muss ich sagen, dass die hiesigen Bedingungen das ganze Vorhaben etwas komplexer gemacht haben. Aufgrund der schmalen Grundstücksfläche ist das Haus gute 40 Meter von der Straße entfernt, dazu am Hang und nur von der ca. 7 m breiten Straßenseite zu erreichen. Natürlich sind da sämtliche Leitungen länger als üblich und dazu kommen noch einige Reglementierungen seitens Land/Stadt, die unser Budget nicht gerade entlastet haben. Wer also auf einem kleinen, ebenerdigen 08/15-Grundstück baut, hat es mit Sicherheit etwas leichter. Was letztendlich auf der Liste stand mit ungefähren prozentualen Kosten: Kleinvieh macht auch Mist und die Nebenkosten summieren sich über die Bauphase zu einem stolzen Sümmchen. Da heißt es flexibel sein und gegebenenfalls Abstriche machen. Auf jeden Fall sollte man sich immer einen Notfallplan zurechtgelegt haben. Alle wollen natürlich nur dein Bestes – sprich dein Geld. Wer dann nochmal zur Bank muss, weil auf halben Weg das Geld ausgeht, hat keine gute Position um gute Konditionen auszuhandeln. Und zu den aktuellen Zinsen wäre es noch schmerzhafter... Mittendrin aufhören geht nicht. Wer will schon ein Grundstück mit einer angefangenen Baugrube oder einen Rohbau, dessen Grundriss den Bedürfnissen fremder Menschen angepasst ist. Bei all den Rückschlägen hilft also nur, tapfer die Zähne zusammenzubeißen und das ganze auszuhalten. Oft braucht es eine Menge Geduld und hinterher ist man definitiv ein ganzes Stück resilienter. Am Ende sind wir ein ganzes Stück über unserem Wohlfühlbudget gelandet. Alle Puffer und Rücklagen sind aufgebraucht und müssen nun wieder neu befüllt werden. Immerhin sind wir ohne Nachfinanzierung ausgekommen. Das haben wir hauptsächlich unseren sonst recht geringen Ausgaben zu verdanken. Shoppen macht uns beiden nur bedingt Spaß, was sich aktuell auch in akutem Hosenmangel beim Hausherren bemerkbar macht. Und auch die besagten Rücklagen waren enorm hilfreich, um etwas Luft zu haben und einiges abfedern zu können. Das Notfallkonto ist und bleibt im Übrigen unangetastet. Fazit: Bauen ist nichts für Weicheier! --- ### Überirdische Ausstrahlung dank regelmäßiger Einnahme von Gänseblümchen - Published: 2023-04-17 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/17/ueberirdische-ausstrahlung-dank-regelmaessiger-einnahme-von-gaensebluemchen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ernährung, Gelatine, gesund, Gummibärchen, Kollagen, Nahrungsergänzungsmittel, Naschen, Wirkung, Zuckerfrei Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit diversen Kreativitätstechniken beschäftigt um den Kopf für neue Herangehensweisen und alternative Lösungsideen – nicht alternative Wahrheiten -  frei zu bekommen. Hin und wieder muss man einfach aus alten Denkmustern ausbrechen, nur auf Kommando ist das nicht so einfach. Ein Ansatz war, sich zu einem bestimmten Thema für jeden Buchstaben des Alphabets einen Begriff einfallen zu lassen. Aus einem unerfindlichen Grund  hab ich das damals in einer Excel-Tabelle dokumentiert, was sich im Nachhinein aber als unterhaltsame Lektüre erwiesen hat. Und da ich zu dem Zeitpunkt entweder besonders gründlich oder wohl besonders kreativ gewesen sein muss, habe ich auch die Umlaute mit einbezogen. So kam es zu dem weithergeholten Titel, der so völlig frei erfunden ist. Allerdings musste ich beim Lesen an einen alten Beitrag aus meiner Feder denken – Teures Pipi. Schon als ich zum ersten Mal zu dem Thema recherchiert habe, war ich erstaunt, was sich für teures Geld alles verkaufen lässt.   Seit dem ist gar nicht so viel Zeit vergangen aber irgendwie werden die Produkte, die man täglich einnehmen soll und die einem im Zuge dessen ein gesünderes Aussehen, mehr Energie und schlussendlich ein glücklicheres Leben versprechen immer abstruser. Was ich jetzt besonders amüsant finde, sind Nahrungsergänzungsmittel mit Detox-Versprechen. Das ist in doppelter Hinsicht ein Geniestreich. Einerseits nimmt unser Körper von diversen Zusatzstoffen gar nicht alles auf bzw. scheidet zum Glück ein Zuviel wieder aus. Andererseits braucht ein gesunder Mensch kein Detox, was auch immer sich die Hersteller darunter vorstellen. Die sagenumwobenen Schlacken, die sich angeblich im Körper ansammeln, existieren in der Realität nämlich gar nicht. Wer also nicht gerade einer ärztlichen Empfehlung zur Darmsanierung folgt, braucht sich normalerweise keine Sorgen zu machen. Aber ohne Sorgen verdient die Nahrungsergänzungsmittelindustrie – was für ein Wurmwort – ja kein Geld. Und so attestiert uns die Werbung diverse Wehwehchen und Unzulänglichkeiten, die wir eigentlich gar nicht haben. Besonders nett finde ich ja den Geniestreich, das ganze in „gesunde“ Gummibärchen zu verpacken. Das hat ja schon bei Bonbons für Kinder sehr gut funktioniert, bei denen man gerne mal ein zweites nehmen soll. Und ebenso beim ganzen Glas Milch in der...   –  ihr wisst schon was. Offensichtlich lässt sich das schlechte Gewissen sehr gerne mit Vitaminversprechen und Co. beruhigen. Und wenn man es sich nur lange genug einredet, wird es vielleicht wahr. Nur bekommt man halt von ein paar Kollagenbärchen alleine keine schönere Haut. Selbst wenn das funktionieren würde, ist die Dosis bei frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln viel zu gering, um irgendwelche Auswirkungen zu haben. Da aber Gummibärchen was Leckeres sind, isst man halt einfach ein paar mehr. Ich fürchte nur, statt schöner wird man dann halt schwerer. Und so kommt zum teuren Pipi noch teurer Speck. Früher haben wir immer scherzhaft gesagt, die Gelatine in den Gummibärchen sei gut für die Gelenke. Wohlwissend, dass das natürlich Quatsch ist und der viele Zucker auch nicht wirklich zu einer ausgewogenen Ernährung beiträgt. Aber ein bisschen Naschen und viel Humor machen das Leben halt einfach schön! (Dabei darf man sich aber nicht über die Herstellung von Gelatine informieren. Das ist eher eklig als humorvoll... ) Das mit dem Zucker ist den Herstellern der innovativen Kollagenbärchen übrigens auch aufgefallen und so werben viele mit dem Kauf-Mich-Label „zuckerfrei“. Aber süß muss es ja trotzdem schmecken, also greift man tief in die Chemietrickkiste und ersetzt die Hauptbestandteile Glukosesirup und Zucker kurzerhand durch Maltit, Sorbitol oder was sonst eben schön süß und billig ist.  Ob diese abenteuerliche Mischung nun gesünder ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Wem das zu verspielt ist, kann den teuren Spaß auch unter dem Namen „Jelly Pills“ ordern. Klingt gleich erwachsener. Eine meiner Lieblingsaussagen einer Ernährungsexpertin zur Wirksamkeit war, dass diese nicht ausgeschlossen sei. Es sei aber fraglich, dass etwaige Veränderungen mit „bloßem Auge erkennbar sind“.  Die Verbraucherzentrale hat die Faktenlage hier sehr schön zusammengefasst. Vielleicht sollte man dann einfach mehr von den Wunderbärchen essen, frei nach dem Motto „viel hilft viel“. Immerhin hat man dann sehr lange etwas von seinem fehlinvestierten Geld, denn so ein Speckring ist ja meist sehr anhänglich. So als Vorsorge für schlechte Zeiten. Viel günstiger, nachweislich gesünder und um Längen leckerer ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit frischen Kräutern. Einiges davon wächst sogar oft im eigenen Vorgarten und ist unter dem Namen Unkraut bekannt. Löwenzahn und Sauerampfer eignen sich als beispielsweise Salatzutat und bringen auch die vielgepriesenen sekundären Pflanzenstoffe auf den Teller. Die sind nämlich chemisch als Nahrungsergänzung gar nicht so einfach nachzubauen. Und Naschen bleibt erlaubt, dann aber das was schmeckt und ohne utopische Versprechungen. Als Kind habe ich im Übrigen sehr gerne Gänseblümchen gegessen. Die schmecken würzig und eignen sich hervorragend als leckeres Topping für den Salat. Die anderen Kinder waren allerdings anderer Meinung und haben mich bei der Kindergärtnerin verpetzt. Wahrscheinlich dachten sie, ich müsse daran zugrunde gehen – oder ich würde ihnen die ganze Wiese wegessen. Eine überirdische Ausstrahlung kann ich daher erwiesenermaßen ausschließen. Aber lecker sind sie trotzdem! --- ### Feminismus vs. Unconscious Bias - Published: 2023-04-10 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/10/feminismus-vs-unconscious-bias/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Bias, Denkmuster, Feminismus, Gendern, Gleichberechtigung, Home Bias, Schubladen, Unbewusst, Unconcious Bias, Vorurteil, Weltfrauentag Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März diesen Jahres gab es wieder viele Debatten und Aktionen rund um das Thema Gleichberechtigung. Das Ganze liegt nun schon wieder ein paar Wochen zurück und der Alltag hat uns wieder. Gefühlt gewinnt der Weltfrauentag jedes Jahr an Wichtigkeit. Das liegt vielleicht auch daran, dass dieser in manchen Ländern viel wichtiger ist (ähnlich wie der Muttertag bei uns) und wir immer mehr über den kulturellen Tellerrand blicken. Oder es war einfach eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Themen in der täglichen Berichterstattung. Von Krieg, Inflation und Pandemie braucht man ja auch mal eine Pause. Doch irgendwie ist bei mir ein Gedanke hängen geblieben. Bei uns im Unternehmen gab es einen interessanten virtuellen Vortrag zum Thema Unconscious Bias. Doch unter der Überschrift Weltfrauentag waren unter den über 60 Teilnehmenden ganze zwei Männer. Keiner meiner männlichen Kollegen hat die Einladung auf unserer firmeninternen Intranetseite überhaupt wahrgenommen, geschweige denn Interesse an einem Vortrag zu „Frauenthemen“. Dabei handelt es sich hier mitnichten um ein Frauenthema und das Desinteresse der Kollegen untermauert die Thesen zu Unconscious Bias nochmals anschaulich. Unconscious Bias – unbewusste Voreingenommenheit Für alle, die sich jetzt denken, was das mit diesen englischen Modebegriffen hier soll, machen wir mal einen kurzen Exkurs und klären, worum es bei Unconscious Bias überhaupt geht. Unser Hirn ist auf Effizienz getrimmt. Das heißt, wo auch immer die grauen Zellen es sich einfach machen können, nutzen sie diese Möglichkeiten auch. Unbewusste Stereotypen, Vorurteile und erlernte Muster sind sozusagen eine mentale Abkürzung für Entscheidungsfindungen. Unconscious Bias reduzieren durch die erlernten Denkmuster die Komplexität der permanent auf uns einwirkenden Informationen und vereinfachen unseren Alltag. Das ist erst mal kein Problem. Könnten wir nicht auf unsere vielen gut sortierten Schubladen zurückgreifen, wären wir kaum in der Lage, in einer Situation schnell und angemessen zu reagieren. Es gibt verschiedene Formen von Unconscious Bias und unser Gehirn wendet diese Vorurteile nicht nur auf Menschen an. Beispielsweise investiert so mancher Anleger lieber auf dem Heimatmarkt in bekannte Unternehmen, bekannt als „Home Bias“. Diese fatale Vorliebe für die heimischen Wertpapiere geht auf Kosten der Streuung des Depots, das Klumpenrisiko steigt. Meist merken wir gar nicht, wenn wir mal wieder einem antrainierten Wahrnehmungsmuster aufgesessen sind. Ganz selbstverständlich nimmt unser ressourcenschonend arbeitendes Gehirn an, dass unser männliches Gegenüber der Chef sein muss und die Frau den Kaffee bringt. So haben wir es gelernt und diese ausgetretenen Pfade verlässt unser Denken nicht gerne. Dabei sollte man im ersten Moment niemanden eine böse Absicht unterstellen, auch nicht uns selbst, wenn wir uns bei einem Vorurteil ertappen. Unsere mentale Programmierung wurde ein Leben lang geprägt und ist sowohl in uns als auch unserer Kultur tief verwurzelt. Eine Umstellung muss bewusst trainiert werden. Wichtig ist, dass man sich damit auseinandersetzt und die Denkmuster ins Bewusstsein holt. Die Gesellschaft ändert sich und mit ihr auch unsere eigene Wahrnehmung. Unconscious Bias ist übrigens völlig gleichberechtigt und trifft jeden Menschen völlig unabhängig von Form und Farbe. Daher wäre es so wichtig, dass sich jeder dieser unbewussten Denkmuster bewusst würde. Denn wenn ich weiß, dass mein Hirn lieber den bequemen Weg nimmt, der aber nicht unbedingt der bessere ist, dann kann ich aktiv gegensteuern. Schade also, dass viele Kollegen den informativen und aufschlussreichen Vortrag verpasst haben, weil dieser im Rahmen des Weltfrauentages stattfand. Und was hat das jetzt mit Feminismus zu tun?   Sprache formt unsere Wirklichkeit. Aber unsere Wirklichkeit formt auch unsere Sprache. Das was wir von Kindesbeinen an vorgelebt bekommen haben und alles, was wir im Laufe unseres Lebens an Erfahrungsschatz gewonnen haben, prägt unsere Ausdrucksweise. Viele Frauen haben überhaupt keine Angst davor kräftig anzupacken oder sich dreckig zu machen. In vielen Berufen darf man sich heute daran gewöhnen, dass das Geschlecht keine Rolle mehr spielt. Wir haben aber auch unsere Schubladen im Kopf und das hört man auch immer wieder unbewusst in unserer Sprache. Da wird ganz selbstverständlich der Klempner gerufen und für ihr Zuhause sucht man üblicherweise nach einer Putzfrau. Das wird durch die liebevolle Bezeichnung als Perle auch nicht besser. Da helfen aber auch keine Parolen nach dem Motto „Frauen sind die besseren Männer“ – im Gegenteil. Feminismus heißt aber nicht, dass Frauen bevorzugt werden sollen sondern es geht um Gleichberechtigung (hier wird zu dem Thema im Übrigen sehr schön aufgeklärt). Nur, solange wir jedes Mal nach dem Ritter in leuchtender Rüstung schreien, wenn eine Spinne im selben Raum auftaucht oder der Abfluss gereinigt werden soll, untergraben wir unsere eigenen Argumente. Wie kann es sein, dass man laut nach Gleichberechtigung schreit, sich dann aber für bestimmte Aufgaben zu fein ist. Und das hat nichts mit den körperlichen Unterschieden zu tun, genug Frauen haben bewiesen, das Kraft, Ausdauer und Stärke keine rein männlichen Eigenschaften sind. Und genug Männer nebenbei ebenfalls, sie eben nicht alle kräftig, ausdauernd und stark sind. Auch ich selbst habe schon erlebt, dass meine Bewerbung wegen meines Geschlechts abgelehnt wurde. Ich würde die schwere Technik nicht heben können... Dort, wo ich dann am Ende untergekommen bin, war der männliche Assistent klein und schmächtig, was jetzt nicht abwertend gemeint ist, sondern einfach den Fakten entspricht. Also war ich diejenige, die die schweren Sachen in die Regale geräumt hat. War auch ok, jeder macht halt das, was er gut kann. Dann wieder gibt es Dinge, die ich alleine nicht schaffe. Da bitte ich dann halt um Hilfe. Ist auch ok und ich finde das auch nicht schlimm. Es kommt auf die Person an, nicht auf das Geschlecht. Doch es gibt immer noch viele Berufe, die ausschließlich oder hauptsächlich von Männern ausgeübt werden. Industrietaucher sind so ein Beispiel, die kommen auch mal in Kläranlagen zum Einsatz. Bei der Müllabfuhr oder beim Straßenbau sieht man auch nicht gerade viele Frauen. Klar, das sind echte Knochenjobs. Ich wöllte die nicht machen. Ich verkneife mir dann aber auch die Aussage, dass es keine Unterschiede gäbe und dass „wir“ Frauen doch in allem noch viel besser wären. Denn genau solche unbedachten Kampfparolen sind es, die beim Gegenüber dann die berechtigte Abwehrreaktion hervorrufen. Das wir Frauen uns bei all der verlangten... --- ### Ich trage heute ein fröhliches Schwarz - Published: 2023-04-03 - Modified: 2023-03-15 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/03/ich-trage-heute-ein-froehliches-schwarz/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aberglaube, Black, Bunt, Farbe, Garderobe, Kleiderschrank, Minimalismus, Schwarz, Schwarze Katze, Stil, Trauerfarbe Wer schon länger hier mitliest, hat vielleicht am Rande registriert, dass ich farblich nicht unbedingt regenbogenmäßig aufgestellt bin. In der Wohnung dominieren Schwarz- und Grautöne, dazwischen gibt es nur ein paar grüne Tupfer von (noch über-)lebenden Pflanzen. Ich selbst trage ausschließlich Schwarz, Ausnahmen gibt es mittlerweile keine mehr. Früher habe ich noch hin und wieder das eine oder andere farbige Teil im Schrank gehabt. Das endete jedoch immer in mehr oder weniger erfolgreichen Färbeaktionen (nicht jedes Material lässt sich gut färben) oder Trennung. Eigentlich liebe ich Petrol- und Rose-Töne – nur halt nicht an mir. Und ebenso liebe ich bunte, kreative Outfits – nur halt mehr an anderen. Schwarz ist bunt genug Angefangen hat das bereits vor über 25 Jahren. Schon während der Schulzeit wurden es immer weniger bunte und immer mehr schwarze Kleidungsstücke. Dann kamen die schwarzen Vorhänge und meine Oma meinte großspurig, das sei nur eine Phase. Naja, vielleicht behält sie ja Recht. Aber noch hält die Phase an und es ist kein Ende in Sicht. Wer hier jetzt eine tiefere Bedeutung sucht, darf sich gerne in Interpretationen versuchen. Fakt ist aber, ich habe dabei überhaupt keine Hintergedanken. Mir gefällt die Farbe an mir einfach und der Ausblick auf schwarze Flächen entspannt gefühlt die Augen, vor allem im Gegensatz zur oft schrillen Umwelt. Letzteres erreicht man auch in der Natur aber gerade bei eisigem Schneeregen lockt es mich nicht so wirklich vor die Türe. Das ändert sich aber mit steigenden Temperaturen wieder. Trotzdem liebe ich zumindest optisch die ruhigen Töne zu Hause. Akustisch sieht das schon anders aus und das hat sicher nicht unwesentlich zur Vorliebe für die dunkelste aller Farben beigetragen... Trauerfarbe Angeblich steht Schwarz ja für Macht und Eleganz. Und Menschen, die bevorzugt schwarz tragen, gelten als geheimnisvoll, verschlossen, distanziert und kontrolliert. Und Künstler tragen ja sowieso gerne schwarz – oder auch nicht! ? Ich tue mich schwer damit, Menschen in solche Schubladen zu stecken. Zudem viele aus meinem Bekanntenkreis gerne mal schwarz tragen aber alles in allem so unterschiedliche Charaktere haben, wie es Farben gibt. Das ist wohl wie mit Horoskopen, irgendwie kann jeder etwas für sich rein interpretieren und am Ende ist alles Glaubenssache. Für mich ist es nur eine Farbe, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ich um etwas trauere, dann nur um fehlenden gesunden Menschenverstand.   Pechvögel Auch Tiere, die schwarz tragen, haben oft mit Vorurteilen zu kämpfen. Jeder kennt die Mär von der schwarzen Katze, die angeblich Pech bringt. Leider gibt es immer noch genug Menschen, die diesem Aberglauben anhängen und die betroffenen Vierbeiner haben es gerade in Tierheimen entsprechend schwerer, ein zu Hause zu finden. Wer also mit dem Gedanken spielt, eine Fellnase zu adoptieren, sollte auch den vermeidlichen Unglücksboten eine Chance geben. Und auch die schwarzgefiederten Rabenvögel sind definitiv keine Unglücksboten. Wer so etwas denkt, dem sei gesagt, dass die lustig hüpfenden Gesellen enorm intelligent und sozial sind. Unheil bringen nur Menschen, die an so einen Sch... glauben. Mit ähnlichen Farben waschen Praktischerweise trägt auch mein Lieblingsmitbewohner hier nur Schwarz, das macht das Waschen einfach. Im Übrigen reicht hier ein ganz klassisches Colorwaschmittel, das enthält keine bleichenden Stoffe. Weichspüler benutzen wir gar nicht, das ist BÄH! Und auch beim Waschmittel schaue ich, was drin ist, also im Zweifel lieber bio als billig. Zum Auffrischen der Farbe wird auch oft Essig empfohlen. Da das aber nicht so toll für die Dichtungen der Waschmaschine sein soll, habe ich das bisher nicht ausprobiert. Wenn mal etwas arg ausgewaschen ist, färbe ich die Sachen nach. Auch wenn da vermutlich ganz schön viel Chemie drin steckt, ist das immer noch besser, als neu zu kaufen. Immer gleich und doch nie langweilig Doch auch wenn es farblich keine Experimente und null Abwechslung gibt, ist meine Garderobe alles andere als langweilig. Sportlich, klassisch elegant, feminin, praktisch, rockig, minimalistisch – jeden Tag nach Lust und Laune (ok, meist klassisch & praktisch). Das ist der große Vorteil, wenn man farblich minimalistisch unterwegs ist. Alles lässt sich wunderbar kombinieren! Das macht auch das Packen von Reisegarderobe einfach. Die einzige Frage, die sich da stellt ist die nach der Temperatur am Urlaubsort. Und noch einfacher ist das Einkaufen. Oft kann ich schon von der Eingangstüre aus sehen, ob ich den Laden überhaupt betrete. Und zumindest Basics sind immer irgendwo zu bekommen, auch wenn Schwarz mal gerade nicht im Trend liegt. Shopping scheitert eher an Zeit und Muse bzw. akuter und chronischer Unlust. Aber das ist ja auch das Schöne an meinem ach so langweiligen Kleiderschrank. Es braucht gar nicht so viel, um dem eigenen Stil zu folgen. Fazit: Ich kann mit all den Labeln, die das Tragen von Schwarz so hat, überhaupt nichts anfangen. Das einzige, das auf mich zutrifft ist, dass ich wohl sehr pragmatisch (passt es nicht, kauf ich es nicht) und ein bisschen eigensinnig (ist es nicht schwarz, kauf ich es nicht) bin. --- ### So viel Zeug - vom Umziehen und Bäumen - Published: 2023-03-27 - Modified: 2023-03-13 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/27/so-viel-zeug-vom-umziehen-und-baeumen/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Bauen, Bienen, Bienenfreundlich, Garten, Gartengestaltung, Hausbau, Minimalismus, Pflanzen, umziehen, Umzug Zwei Dumme, ein Gedanke. Oder wie ich neulich an dieser Stelle gelesen habe: If you don´t like where you are, MOVE You are not a tree. Und so hatten wir vor etwa 2,5 Jahren den irrwitzigen Einfall 'Wir ziehen um'. Und zwar in ein Haus mit ganzen vier eigenen Wänden. Raus aus der Reihenhauswohnung, in der wir ständig auf irgendwen Rücksicht nehmen mussten. Mit einem Garten, der uns zwar auf dem Papier zur Hälfte gehörte aber quasi per Gewohnheitsrecht nicht verändert werden sollte und der für uns nur umständlich über den Keller zu erreichen war. Und raus aus einer Umgebung, mit der zwar haufenweise schöne Erinnerungen verbunden sind, aber eben auch ein paar recht einschneidende negative Erlebnisse. Die letzten 2,5 Jahre waren dementsprechend aufreibend, eine Berg- und Talfahrt voller Vorfreude und Rückschläge. Unser Geldbeutel schüttelt immer noch den Kopf, was das den alles soll. Dafür schreit die Seele aber immer wieder laut DANKESCHÖN! Die an die alte Wohnung geknüpften unausgesprochenen familiären Erwartungen hatte ich schon lange enttäuscht. Dementsprechend groß ist die Erleichterung, diesen riesigen Schritt gewagt zu haben. Und auch wenn so ein Bauprojekt nicht nur finanziell nicht unbedingt die beste Entscheidung sein mag, bereuen wir es nicht. Klar hätten wir auch ein bestehendes Haus kaufen und renovieren können. Nur leider gab es wenig, das klein genug, passen gelegen und bezahlbar war. Ok, das mit dem bezahlbar sehen wir heute ein bisschen anders. Aber dennoch war es Liebe auf den ersten Blick, als wir zum ersten Mal auf dem völlig mit Brombeeren zugewucherten Restegrundstück standen, das jetzt unser neues Zuhause ist. Zugegebenermaßen brauchte es schon ein bisschen Phantasie, um unter den Brombeeren das Potential zu erkennen. Aber das war wohl auch unser Glück, denn so war die Konkurrenz klein und das schmale aber sehr lange Fleckchen Erde schnell unseres. Nach langem Kampf konnten wir sogar den Sieg gegen das stachelige aber halbtote Gestrüpp erringen, das einem Haus mit viel Grün außen rum weichen sollte. Vor wenigen Wochen war es nun endlich soweit, die lang ersehnte Schlüsselübergabe! Eigentlich haben wir ja gar nicht so viele Sachen – dachten wir. Wo zum Henker kommt nur das viele Zeug her, haben wir uns dann am Umzugstag gefragt. So viele Kisten waren es gar nicht. Zudem wir in der Woche vor dem Umzug immer mal eine Kiste voll Sachen und kleine Schränke von A nach B gebracht hatten und die leeren Kisten dann wieder nutzen konnten. Umzugskartons mussten wir keine kaufen. 4 große Kartons, die wir vorsorglich im Laufe der Bauphase gebunkert hatten, waren völlig ausreichend. Aber trotzdem war es unglaublich viel Zeug, das sich vorher schön über Wohnung und Keller verteilt hatte. Alles zusammen in einem gar nicht so kleinen Transporter, da fragt man sich schon mal, ob man wirklich so minimalistisch unterwegs ist, wie man sich einbildet. Da war der Grill vom Balkon, die Fahrräder, ein Rasenmäher, Werkzeug (wir machen gerne viel selber) und natürlich unsere Tauchausrüstung. Angesichts fehlender Garage und einem Garten im Umbruch lagerte vieles vorübergehend im neuen Keller. Da sieht man mal, was man so alles angehäuft hat. Immerhin hat so langsam alles sein Plätzchen gefunden, die Gartengeräte und Fahrräder mal ausgenommen. Erstaunlicherweise verteilt sich der ganze Hausrat auch schnell wieder. Kaum hat man sich mit all dem Hab und Gut eingerichtet, sind sie wieder da – die freien Flächen und viel Raum den es mit Leben zu füllen gilt. Ganze 84 qm Wohnfläche sind der reinste Luxus, da ist sogar Platz für eine Leseecke und eine kleine aber feine Bar. Die Räume haben wir offen und hell gehalten, so fühlt es sich noch größer an. Angesichts der vielen freien Flächen und noch leeren Wände wünscht sich nun der Hausherr (noch mehr) Pflanzen. Pflegen will er sie aber nicht, so ehrlich ist er. Mit Deko haben wir es sonst nicht so aber ganz kahl muss es auch nicht sein. Neben 2-3 hübschen Dingen (wobei  ‚hübsch‘ Ansichtssache ist) dürfen also pflegeleichte Gewächse wie Efeu und Co. einziehen. Vor der Türe sieht es leider noch so gar nicht grün aus. Die Baustelle hat enorme und grausige Spuren hinterlassen und es müssen noch Weg und Terrasse angelegt werden. Professionelle Hilfe ist aber schon am Start und sorgt dafür, dass wir mit etwas Glück schon diesen Sommer wieder Bienen und Hummeln im Garten beobachten dürfen. Sobald der Terraforming-Prozess ('Gartengestaltung' wäre zu tief gegriffen) abgeschlossen ist, können wir auch das Projekt Geräteschuppen in Angriff nehmen. Dann dürfen Gartengeräte und Fahrräder aus dem Keller weichen. Im Moment freue ich mich aber nur wie ein kleines Kind auf die Leinwand für mein Bienenparadies, die der Landschaftsgärtner mir vorbereiten soll. Heißt, er ist für die generelle Formgebung zuständig und wir füllen das dann Stück für Stück mit Leben. Ein Ableger (Haselnuss) wartet auf dem halbfertigen Balkon auf den Umzug in den fertigen Garten Die Liste mit potentiellen neuen Gartenbewohnern ist lang. Alles, was mehrjährig und insektenfreundlich ist, darf da drauf. Ganz oben steht haufenweise Lavendel und natürlich Kräuter. Mal sehen, was wo anwächst und wer mit wem gut auskommt. Ziel ist ein Garten, der Stück für Stück um neues ergänzt wird. Gerne mit Ablegern aus dem Garten der Schwiegermutter, die uns bereits in den letzten Jahren immer mit reichlich Kräutern versorgt hat. Was schon auf der Warteliste steht: Für sonnige Plätzchen Lavendel Oregano Thymian Rosmarin Salbei Borretsch noch mehr Lavendel Johannisbeeren Und auch im Halbschatten wird es grün Petersilie Schnittlauch Liebstöckel Minze Zitronenmelisse Baldrian Während es im Haus also eher minimalistisch zugeht, wird es draußen maximalistisch. Gepflanzt wird, was gefällt. Hier wird es also in Zukunft immer mal wieder etwas aus dem Garten geben – hoffentlich keine Todesanzeigen, ich arbeite hart an meinem grünen Daumen.   --- ### Die Archäologie des Ausmistens - Published: 2023-03-20 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/20/die-archaeologie-des-ausmistens/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 100 Dinge, Ausmisten, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft, Reduzieren Im Gegensatz zur Lifestyle-Inflation geht es im Minimalismus um die bewusste Reduzierung auf das Wesentliche. Dabei gibt es jedoch keine Vorgaben, wie viele Paar Socken man beispielsweise als „guter“ Minimalist zu besitzen hat oder wie groß oder klein die Wohnung sein darf. Im Gegenteil, jeder muss selbst herausfinden, was für ihn oder sie selbst passend ist. Ein für alle gültiges Optimal gibt es nicht. Wer sich ganz zu Beginn seiner Reise von der schieren Menge der eigenen Gegenstände erschlagen fühlt und am liebsten alles sofort loswerden möchte, sollte sich das Bild eines Archäologen vorstellen. Stück für Stück wird mit vorsichtigen Pinselstrichen das Wertvolle freigelegt. Ohne Hauruck-Aktionen und immer behutsam und mit Bedacht. Denn würde man die Erde einfach mit einer riesigen Baggerschaufel auf Links drehen, wäre die Gefahr groß, etwas Wichtiges zu zerstören. Und genau so kann man sich auch an den eigenen Weg wagen. Statt also zu fragen, was die ideale Menge an Tellern für einen Ein-Personen-Haushalt sei oder wie man sich am besten und schnellsten von persönlichen Schätzen trennt, sollte man sich seinen eigenen Weg suchen. Und eben auch sein eigenes Tempo. Es gibt kein Richtig oder Falsch für alle aber durchaus ein Richtig oder Falsch für den Einzelnen. Also nicht wie ein Berserker alles auf einmal rausschmeißen, nur um die sagenumwobenen Leichtigkeit des Minimalismus zu erleben. Sondern mit Sinn und Verstand an die Sache herangehen und sich eine passende Strategie heraussuchen und – vor allem – sich die nötige Zeit nehmen. Denn was einmal weg ist, ist weg. Um den so wichtigen wie auch schwierigen ersten Schritt zu wagen, gibt es viel tolle Hilfestellungen und wunderbare Erläuterungen im Netz. Diese können als klare Anleitung einfach befolgt werden oder man lässt sich einfach inspirieren und probiert das eine oder andere ohne Zwang aus. Das eigene Bauchgefühl meldet sich dann in der Regel recht schnell und zeigt einem, welches der richtige Weg ist. Und so legt man Schicht für Schicht die individuelle Wohlfühlmenge für den persönlichen Besitz frei. Als erstes gehen womöglich nur ein paar ausgelesene Zeitschriften und am Ende vererbt man die geliebte Spielzeugsammlung ohne dem ganzen auch nur eine Träne nachzuweinen. Und wie es auch beim Freilegen Jahrtausende alter Knochen ein bisschen Übung und viel Geduld braucht, so werden auch das Aussortieren und Ordnung schaffen mit der Zeit immer einfacher. Sich von Dingen zu trennen, ist wie einen Muskel zu trainieren. Am Anfang glaubt man oft, dass man die Sachen ja noch brauchen könnte. Doch mit jedem Gegenstand fällt es einem leichter, sich zu lösen. Und doch wollen wir am Ende nicht nur mit dem Nötigsten am Leib dastehen. Genauso wie man bei einer erfolgreichen Ausgrabung hoffentlich nicht aus Versehen sämtliche Grabbeigaben des Pharaos auf den Schutthaufen kippt. Wobei das vielleicht ein nicht so passendes Beispiel für Minimalisten ist, denn wer will schon mit einem riesigen Berg unnützem Krempel ins Jenseits reisen – von wegen leichtes Gepäck, wenn die damals schon etwas von Death Cleaning gehört hätten... Wer mit Leidenschaft einem Hobby nachgeht, das einfach ein paar Dinge erfordert, der sollte sich nicht von „idealen“ Zahlen einengen lassen. Ebenso sollte man es entspannt sehen, wenn Mitmenschen (noch) an Dingen hängen. Oft hört man von übermotivierten Minimalismus Anhängern, dass der Partner einfach nicht mitziehe. Dabei vergisst man oft den eigenen Vorsprung, den man hat. Man hat sich schon viel länger mit dem Thema beschäftigt, vielleicht schon fleißig die eigenen Sachen reduziert und tritt jetzt mit großen Erwartungen an den Gegenüber heran. Doch dieser reagiert so gar nicht erleuchtet. Statt Kooperation erlebt man Widerstand. Auch hier ist Geduld gefragt. Ebenso, wie mit gutem Vorbild vorranzugehen. Druck erzeugt an dieser Stelle lediglich Gegendruck. Und ein gar nicht so übler Kerl hat mal zu mir gesagt „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“. Also nicht dem Gegenüber seine neu gewonnene Lebenseinstellung aufdoktrinieren! Doch wer unbeirrt seinen eigenen Weg geht, begeistert womöglich auch andere. Denn mit jeder Schicht, die man abträgt um sich dem eigentlichen Ziel zu anzunähern, steigt auch die eigene Zufriedenheit. Und das schauen sich andere dann gerne ab. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass man unerwartet auf Schätze stößt. Eine alte Postkarte, die man in einem Buch findet oder ein längst vergessenes Schmuckstück, das beim Ausräumen einer Schublade auftaucht. Die Auseinandersetzung mit Vergangenem kann schöne oder auch traurige Erinnerungen hervorrufen. Doch am Ende bleiben nur noch die Dinge, die man wirklich um sich haben möchte. Ganz egal, ob es nun 10 oder 1000 Dinge sind. --- ### Mehr Zeit und Geld dank easy Haushalts-Hacks - Published: 2023-03-13 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/13/mehr-zeit-und-geld-dank-easy-haushalts-hacks/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Abfluss reinigen, Angebrannt, Aufkleber, Badreiniger, DIY, Eingebrannt, entfernen, Entkalken, Geruch, Gerüche, Haushaltstipps, Kaffeesatz, Katzenklo, Natron, Putzmittel, Sparen, Zitronensäurepulver Wahrscheinlich hätte ich als Kind von meinen Großeltern richtig viel lernen können. All die Geheimtipps und Lifehacks sind im Grunde schon altbekannt. Doch schon die Maja könnten Geschichten über verlorenes Wissen erzählen... Und ich hatte als Kind ganz anderes im Kopf als mir von Oma und Opa zeigen zu lassen, wie man einen Abfluss reinigt. Für die Reinigungsmittelindustrie ist es ein Segen, dass wir so bequem und leider eben auch unwissend sind. Wie sonst sollte man all die teuren Putzmittel an den Mann / die Frau bringen? ! Wem aber die Gesundheit seines Geldbeutels am Herzen liegt, der findet dank World Wide Web unendlich viele gute Ratschläge. Viele davon sparen nicht nur Geld sondern auch Zeit und Mühe. Natron ist ein echter Geheimtipp. Das hatte ich früher nie im Haus und kannte auch gar nicht die vielen Möglichkeiten, die es mit sich bringt: Auf leisen Sohlen - Müffelnde Schuhe Leider rieche ich nicht immer nach Veilchen und Rosen. So eine Runde durch den Wald kann schon mal Spuren hinterlassen. Normalerweise richtet das die Waschmaschine ohne Probleme und die Turnschuhe lüften zwischen den Runden eigentlich immer gut aus. Allerdings kann es gerade im Sommer schon mal vorkommen, dass die Füße länger eingesperrt bleiben und nicht jeder Schuh ist atmungsaktiv. Und dann wehren sich die Füße, indem sie sich mit bösen Bakterien verbünden um Stinkbomben zu zünden. Das kann man aber ziemlich einfach und günstig unterbinden. Einfach die Innensohle der Schuhe mit Natronpulver bestreuen und schon hat die Geruchsbelästigung ein Ende. Hier riecht doch - Angebranntes lösen Beim Schreiben kann ich schon mal die Zeit vergessen. Daher weiß ich mittlerweile auch, wie angebranntes Risotto schmeckt – essbar aber kein Highlight. Der Topf sah danach wirklich übel aus, eine dicke Schicht fest eingebrannter Reis am Boden. Ein Päckchen Natron mit ganz wenig Wasser auf dem Eingebrannten einwirken lassen ist wesentlich effektiver und weniger anstrengend, wie Schrubben. Da ist es naheliegend, dass Natron auch den aggressiven Backofenreiniger ersetzt. Läuft bei dir - Abfluss reinigen Eigentlich sollte ein kleines Sieb unseren Abfluss einigermaßen sauber halten. Doch Seifenrückstände und was sonst noch so alles weggespült wird (wir ersparen und an dieser Stelle die Details) können schon mal dafür sorgen, dass eben nicht mehr alles einwandfrei läuft. Bevor sich ein kleiner Rückstau zu einem ausgewachsenes Verkehrschaos entwickelt, kann man einfach ein Päckchen Natron oder Backpulver und einen guten Schuss Essig (ca. 50 ml) in den Abfluss kippen. Man kann sogar hören, wie die Mischung ihre Arbeit aufnimmt, es schäumt und blubbert in den dunklen Untiefen. Nach einer viertel Stunde wird kurz nachgespült und alles ist wieder sauber. Nichts klebt für die Ewigkeit - Aufkleber lösen Das Aufkleben dauert Sekunden, das Entfernen kann schon mal Stunden beanspruchen. Und nicht jeder Untergrund hat die benötigte Stresstoleranz um langes Schrubben und Reiben oder aggressive Lösungsmittel zu ertragen. Als kleiner Sparfuchs verwende ich auch gerne Sprühflaschen wieder. Irgendwie muss ich ja den selbst angerührten DIY-Badreiniger unterbringen. Aber die aufgeklebten Label müssen natürlich runter. Nagellackentferner funktioniert zwar, hinterlässt aber eine völlig zerstörte Oberfläche auf vielen Plastikarten. Die Erleuchtung kam mit einfachem Speiseöl. Das hat man eigentlich immer zu Hause und mit einem Baumwolltuch und etwas Öl habe ich schon einige Kleberückstände erfolgreich auslöschen können. Geruchsbelästigung - Gegen das Katzenklo im Vorgarten Was für unsereins richtig fein duftet, mögen manche haarigen Vierbeiner gar nicht. Da Katzen sich gerne eine Toilette außerhalb des eigenen Gartens suchen und wir keine eigenen Revierverteidiger beherbergen, verstreuen wir getrockneten Kaffeesatz. Das hilft überraschend gut und kostet nichts, da eh reichlich vorhanden. Als schönen Nebeneffekt duftet es auch im Haus immer nach Kaffee, da das braune Gold ja irgendwo trocknen muss (nasser soll wohl zu Schimmel neigen und lässt sich auch nicht so gut verteilen). Wovon ich allerdings nur abraten kann, ist ein Peeling aus Kaffeesatz. Abgesehen davon, dass es nicht wirklich etwas mit Wellness zu tun hat, sich von oben bis unten mit Kaffee einzureiben, ist es auch noch eine riesige Sauerei. Ein positiver Effekt auf die Haut war nicht auszumachen und ich bleibe in Zukunft definitiv bei der inneren Einreibung was Koffein angeht. Und noch mehr Geruchsbelästigung - Müffelnde Haushaltsgroßgeräte Kühlschrankdeo, Spülmaschinendeo, Waschmaschinendeo – vorm Supermarktregal kann man schon mal vom Glauben an die Menschheit abfallen. Aber anscheinend gibt es genug Menschen, die so etwas kaufen. Oft hilft es schon, die Geräte einfach mal zu reinigen, dann riecht auch nichts. Ansonsten kann man einfach etwas Essig nutzen, um unerwünschte Aromen zu beseitigen. Den Kühlschrank mit Essigwasser auswischen, bei Spül- und Waschmaschine einfach 1-2 Esslöffel davon zum nächsten Durchlauf dazu geben. Allerdings nur, wenn wirklich Bedarf besteht, Essig ist nicht so toll für die Dichtungen. Ich habe noch nie erlebt, dass etwas so gestunken hat, dass Essig nicht geholfen hätte und ich ein „professionelles Deo“ einsetzen müsste. Es blitzt und blinkt - Entkalken Noch so ein Wunderpulver, das ich früher gar nicht kannte, ist Zitronensäurepulver. Im Gegensatz zu Essig ist es absolut geruchsarm, hilft aber noch besser gegen jegliche Kalkablagerungen. Entkalker-Tabs für Wasserkocher oder Filterkaffeemaschine habe ich noch nie gekauft. Stattdessen wird der Wasserkocher einmal mit 1-2 Esslöffeln Essigsäurepulver und Wasser angeworfen, danach läuft zu gleiche Mischung durch die Kaffeemaschine und zu guter letzt darf das Gebräu noch in der Toilette seinen Dienst tun. Das Pulver ist im Übrigen ein einer einfachen Pappschachtel verpackt und kostet im Vergleich zu all den Mitteln, die es ersetzen kann, nur einen Bruchteil. Und glänzt und funkelt - Bad reinigen So eine Flasche Badreiniger ist nicht nur teuer – man bedenke, dass man hauptsächlich für Wasser zahlt – sie kommt auch mit einer Menge Plastik daher. Und damit nicht genug, so ein kommerzieller Badreiniger stinkt nicht nur aus Umweltsicht sondern auch wortwörtlich zum Himmel. Allein der Hinweis „nicht in geschlossenen Räumen anwenden“, gibt einem schon zu denken. Es gibt sogar Studien, die sich mit Atemwegeerkrankungen bei professionellen Reinigungskräften beschäftigen. Alternativ kann man sich sein Reinigungsmittel selbst zusammenmixen. Das klingt mehr nach Hexenküche, als es tatsächlich ist. Zitronensäurepulver ist hier wieder der Game Changer und ergibt etwas Spüli und Wasser und optional ein... --- ### Unfreiwilliges Skin Fasting | Kooperation - Published: 2023-03-09 - Modified: 2023-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/09/unfreiwilliges-skin-fasting-kooperation/ - Kategorien: Kooperation, Minimalismus - Schlagwörter: Beautyroutine, Cosphera, Hautpflege, Hormonfreies Wimpernserum, Hyaluron, Hyaluronserum, Minimalistisch, Naturkosmetik, Skin Fasting, Wimpernserum Werbung | Von einem vollgestopften Badezimmerschrank wie zugestellten Flächen mit unzähligen Pflege- und Kosmetikprodukten habe ich noch nie viel gehalten. Ich habe eigentlich nur Dinge in meinem minimalistischen, kleinen Schrankbereich, die ich wirklich regelmäßig benutze und auch immer aufbrauche. Tägliche Routine Festes Shampoo (mild, nehmen wir für alles) Deo Sprühhaarpflege Feuchtigkeitsserum Medizinische Gesichtscreme mit und ohne LSF Bodylotion Wimpernserum Lippenpflegestift Festes Shampoo (mild, nehmen wir für alles) Tarnen und Täuschen (= Make-up) Transparenten Puder Abdeckstift für gelegentliche Unreinheiten Lidschatten Augenbrauenstift Kajalstift Wimperntusche Lippenstift Im Sommer brauche ich auch noch regelmäßig Sonnencreme, da ich sonst schnell einem gekochten Hummer ähnle. Ich bin gerne draußen aber finde oft nicht genug Schatten. Im Vergleich zu mir bekannten Badezimmerinhalten scheint das recht wenig für andere mag es schon zu viel sein. Ansonsten steht, außer einer Pflanze für bessere Raumluft, auf den freien Flächen nichts Ungenutztes herum. Etwa 90% meiner verwendeten Produkte sind Naturkosmetik. Angefangen hat das mit der Auseinandersetzung mit den Inhaltsstoffen und der Aversion, mir Mineralöl auf die Haut zu schmieren. Mir hat auch das reduzierte Angebot im Vergleich zur konventionellen Kosmetik gefallen, wobei das heutzutage längst nicht mehr so reduziert ist. Ich brauche allerdings keine endlosen Regalmeter an Produktauswahl mit blumigen Versprechungen und endlosen Inhaltsstofflisten. Wenn ich was lesen will, nehme ich ein Buch. Oft begegnet man dem Vorurteil, dass Naturkosmetik nicht die gleiche hohe Wirksamkeit hätte. Mal abgesehen davon, dass die „ewig jung-Versprechen“ eh alle Unfug sind, ist Naturkosmetik aber mindestens genauso gut oder schlecht. Es gibt immer Produkte, die für eine Person besser oder eben nicht geeignet sind. Meine Rosazea-geplagte Haut ist eh ein ganz besonderes Sensibelchen. Wenn sie eine Creme nicht mag, wird diese einfach abgestoßen. Ich kann die egal wie dünne Schicht dann immer abrubbeln. Naturkosmetik zieht eher ein, bei Gesichtscreme ist aber oft zu viel von Irgendwas drin und verursacht Irritationen. Das Einzige, das funktioniert, sind medizinische Cremes ohne alles. Die sind aber was den Feuchtigkeitsgehalt angeht, entweder zu sparsam oder zu fettig. Was dann folgt, sind regelrechte Schälkuren, wenn die Haut mal wieder zu trocken ist. Und ich bin zugegebenermaßen auch nicht bereit, mir je nach Wetterlage eine andere Pampe ins Gesicht zu schmieren. Die einfachste Lösung für mich, ist ein leichtes Feuchtigkeitsserum ohne viel Chichi in Verbindung mit der medizinischen Gesichtspflege. Als mir also COSPHERA eine Kooperation angeboten hat, war ich also erst mal skeptisch. Da es sich aber um Naturkosmetik handelt und die Pflegelinie auf das Wesentliche reduziert ist, bin ich doch neugierig geworden. Zufälligerweise war ich gerade auf der Suche nach einem neuen Wimpernserum, da ich unbedingt von dem konventionellen Produkt auf Naturkosmetik umsteigen wollte. Die Aussicht, auch ohne Hormone und zweifelhafte Inhaltsstoffe einigermaßen schöne und gepflegte Wimpern zu erhalten, war dann doch verführerisch. Das wollte ich ausprobieren. Jegliche Impulskäufe bzw. Änderungen an der täglichen Routine habe ich eingestellt, also gab es ein veganes Hyaluron Serum als Ersatz für das aufgebrauchte Produkt sowie das besagte hormonfreie Wimpernserum Neverending Lashes. Zu viele Wechsel zwischen den Produkten oder ein Überpflegen sind nicht zielführend und können mehr Probleme verursachen als lösen. Als Folge leiden manch Experimentierfreudige an der Stewardessenkrankheit bzw. perioraler Dermatitis, einer oft durch übermäßige Verwendung von Kosmetika ausgelösten Hauterkrankung. Als Gegenmaßnahme wird Skin Fasting empfohlen, also ein bewusstes Reduzieren von Hautpflegeprodukten auf das absolut Nötigste.  Das schließt selbstverständlich den Verzicht auf Make-up mit ein. Während dieser  Zeit soll die Haut ihre natürliche Balance wiederfinden. Diese ist nämlich durchaus in der Lage, sich selbst zu regulieren und wird durch übermäßige Pflege oder zu aggressive Produkte oft aus dem Gleichgewicht gebracht. Dieses Skin Fasting habe ich jetzt mal unfreiwillig ausprobieren können. Da nach unserem Umzug im Badezimmer noch kein Waschbecken installiert war, haben wir alles diesbezüglich in die Küche verlegt. Ohne Spiegel und nur die nötigsten Dinge, wie Zähneputzen und mal das Gesicht waschen, haben wir uns eine Woche lang wie kleine Kinder auf die Fertigstellung des gefliesten Waschtisches gefreut. Am selben Abend wurde dann auch gleich der Spiegelschrank aufgehängt und oh Wunder – ein erster Blick auf ein völlig übermüdetes Gesicht...   Doch immerhin, trotz Umzugsstress, Wohnungsübergabe (inkl. vorherigem Putzen) und kurzem aber heftigem krankheitsbedingtem Ausfall, war es kein Totalschaden, der mir da entgegengeblickt hat. Ein paar stressbedingte Pickelchen aber im Großen und Ganzen habe ich mich noch wiedererkannt. Und sogar die Wimper sahen ganz hübsch aus – was für eine schöne Überraschung, nachdem ich mich ja tagelang nur rudimentär zu Gesicht bekommen habe. Ob sie nun „hollywoodreif“ sind, kann ich nicht sagen aber definitiv voller als ohne Serum. Außer mir fällt das eh keinem auf aber mir gefällt´s. Damit sind konventionelle Wimpernseren mit all ihren bedenklichen Inhaltsstoffen definitiv Vergangenheit. Hormonfreies Wimpernserum ‘Neverending Lashes’ Das Hyaluron Serum vegan von COSPHERA hat meine Haut überraschend zuverlässig vor der sonst so typischen Wintertrockenheit bewahrt und verträgt sich wunderbar mit meiner eher minimalistischen Hautpflege. Auch das Produktversprechen, dass das Serum für empfindliche Haut sehr gut geeignet ist, kann ich bestätigen. Und der Pumpspender ist definitiv komfortabler und mit Sicherheit hygienischer, als Produkte mit Pipette. Hyaluron Serum vegan Allerdings muss ich zugeben, dass ich diese aufgezwungene Zeit des Skin Fastings nicht vermisse und keinesfalls wiederholen möchte. Es ist wunderbar, wenn man zumindest gelegentlich ausgiebig Zeit und Muße für Gesichts- und Körperpflege hat. Mit ein paar essentiellen Dingen ist die Haut aber gut versorgt und man braucht sich nicht weiter darum zu kümmern. Genug Zeit also, um sich in den neuen vier Wänden häuslich einzurichten. Ich hätte auch gar keine Zeit für Gegenmaßnahmen gehabt, denn der Baumarkt ist nach wie vor eher unsere erste Anlaufstelle als die Drogerie. Ein Hinweis zur Transparenz (Werbung): Der Beitrag ist durch eine Kooperation mit COSPHERA im Rahmen einer Produkttestung entstanden. Der Inhalt spiegelt meine persönliche und ehrliche Meinung wieder, welche unbeeinflusst ist und bleibt. --- ### Warum ich sämtliche Challenges ignoriere - Published: 2023-03-06 - Modified: 2023-02-01 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/06/warum-ich-saemtliche-challenges-ignoriere/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Aufbrauchen, Ausmisten, Challenge, Dry January, Fasten, Fastenzeit, Konsum, Minimalismus, No-Buy, Veganuary Wer sein Verhalten ändern möchte, ist in der Regel unzufrieden. Da ist der Wunsch nach einer radikalen Veränderung oft groß, genauso wie die anfängliche Motivation. Damit letzteres nicht gleich wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt, kann man sich mit diversen Strategien wunderbar überlisten. Eine sehr beliebte und effektive Strategie um an einer Sache wirklich dran zu bleiben, sind Challenges. Vor allem in der Gruppe  fällt es vielen leichter, man verspürt einen gewissen Druck und der Austausch mit Gleichgesinnten hilft und macht Spaß. Erlaubt ist, was gefällt Eigentlich ist es völlig egal, was man ändern möchte. Dank Internet findet sich für jedes Problem mindestens ein Lösungsansatz – im Normalfall sogar eher unendlich viele. Das ist das schöne, Erfahrungen und Wissen (leider auch Unwissen) können schier grenzenlos geteilt werden. Bevor ich mittels Hau-Ruck-Methode völlig überstürzt versuche, in irgendeine Richtung zu arbeiten, sollte ich erst einmal meine Ausgangssituation kennen. Will ich sparen, und wenn ja, wie ist meine finanzielle Situation? Oder will ich abnehmen, warum, wie viel, für wen? Vielleicht nervt auch nur der volle Kleiderschrank, aber was möchte ich den eigentlich tragen? Wer weiß, warum er etwas ändern möchte, kommt auch mal über ein Motivationstief hinweg. No-Buy-Challenge Ich kann mir jetzt einfach mal so, und weil´s halt gerade irgendeine Gruppe in irgendeinem sozialen Netzwerk startet, verbieten, Geld auszugeben. So einfach ist es dann aber doch nicht. Erst einmal müssen Ausnahmen definiert werden, es muss ja Essen auf den Tisch. Und was ist, wenn die Zahncreme leer ist? ! Oder noch schlimmer, das Handy kaputt geht. Ohne das sind wir ja quasi nicht lebensfähig, dann schon lieber auf Essen und Zahncreme verzichten. Natürlich kann man sich einen „Freischuss“ pro Tag/Woche/Monat erlauben. Viel sinnvoller wäre es aber, erst mal das eigene Konsumverhalten zu analysieren und dann ganz gezielt zu ändern, was Sinn macht. Ein Haushaltsbuch wäre da ein guter Anfang. Wer konsequent alle Ausgaben darin einträgt, erkennt schnell, ob der tägliche Gang zum Bäcker oder doch eher die enge Beziehung zum Packet-Lieferant das Loch im Geldbeutel verursacht. Eine Konsumruhe tut mal gut aber sollte nicht als Verbot gelebt werden. Wenn man etwas braucht, muss man es doch nicht zwanghaft nicht aufschieben. Der benötigte Betrag summiert sich dann einfach zu einem späteren Zeitpunkt und die Ausgaben hat man eh. Dann die Ausgaben lieber gleichmäßig verteilen und stattdessen darauf achten, dass man im Durchschnitt nicht übers Ziel hinausschießt. Ich sehe an meinem Haushaltsbuch der letzten 3 Jahre, dass ich im Schnitt mit 400,- € als Taschengeld ganz gut hinkomme. Da geht so ziemlich alles von weg, was nicht unter die Gemeinschaftsausgaben  fällt, Kleidung, Essen in der Kantine, Freizeit, Bücher, Kurztrips, Geschenke und was sonst noch so anfällt. Investiert wird am Monatsanfang, und dann nochmal am Ende alles was vom „Taschengeld“ übrig bleibt. Durch das regelmäßige Tracking weiß ich, wo das Geld hinfließt und einzelne Peaks gleichen sich in der Regel problemlos aus. Taschengeld Verbrauchskurve 2020 - 2022 Aufbrauch-Challenge Um nochmal auf die Zahncreme zurückzukommen – unsere Schränke quellen ja gerne mal über in Folge fleißiger Hamsterkäufe. Als Jäger und Sammler liegt uns das in den Genen, vor allem den Schnäppchen-Jägern unter uns. Da hat man dann schnell mal einen unschlagbar günstigen aber auch lebenslangen Vorrat an Dingen, die dann in den Regalen Staub ansetzen. Fragt sich, ob man bei all der Lagerhaltung wirklich noch spart. Bei unverderblichen Produkten muss das jeder selbst entscheiden. Lebensmittel halten in der Regel auch viel länger, als es das Mindesthaltbarkeitsdatum behauptet. Doch fast alles hat seine Grenzen, sofern es sich nicht um Salz handelt. Sobald man dann den Überblick über die Vorräte verliert, wird es kritisch. Sowohl aus finanzieller aber auch und vor allem aus Nachhaltigkeitssicht wäre es eine Katastrophe, wenn Lebensmittel im Müll landen. Um dem Kühlschrankinhalt beizukommen, kann man natürlich eine Aufbrauch-Challenge starten. Eventuell kommt man dann auch auf ganz neue kreative Rezepte – oder man kauft generell nur das ein, was man auch benötigt. Ausmist-Challenge Mein absoluter Favorit ist die 30-Tage-Ausmisten-Variante, bei der an Tag 1 ein Teil entsorgt wird, an Tag 2 dann zwei Teile, an Tag 3 sind es drei Teile und so weiter. Vielleicht muss man besonders zahlenbesessen und geduldig sein, am Ende hat man immerhin ganze 465 Gegenstände aussortiert. Aber es geht ja beim Ausmisten nicht darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Zeug los zu werden. Viel mehr sollte man sich einfach auf das Wesentliche beschränken und vor allem nicht ständig neue Dinge nach Hause schleppen. Womöglich setzt man sich auch selbst viel zu sehr unter Druck und mistet dann Dinge aus, die eigentlich noch benötigt werden. Hauptsache, man schafft seine vorgegebene Tageanzahl. Dann fliegen schnell man 20 Briefumschläge raus, es reicht ja ein kleiner Vorrat. Und bei Bedarf kauft man wieder einen Packen. Wobei – muss man da dann immer gleich die Hälfte wieder wegwerfen? Weil – 100 Briefumschläge braucht doch kein Mensch? ! Wer viel auf einen Schlag loswerden will oder muss, wird wahrscheinlich mit anderen Methoden glücklicher. Ich finde es aber auch irgendwie bedenklich, wenn dann einfach der ganze Hausstand in die Tonne fliegt. Wer sich die Mühe macht, ein neues Zuhause für nicht benötigte Dinge zu finden, häuft in der Regel auch nicht mehr so schnell ohne Sinn und Verstand neue Sachen an. Fasten Beliebt ist ja auch der Verzicht zur Fastenzeit. Egal, ob es ums Essen geht oder ganz zeitgemäß Digital-Detox, die Selbstkasteiung kennt keine kreativen Grenzen. Der gute Schwabe weiß allerdings genau, wie man die 40 Tage übersteht – nicht umsonst werden die Maultaschen hier Herrgottsbscheißerle genannt. Wem die Tage vor Ostern ungelegen kommen, könnte sich alternativ nach anderen Religionen richten, auch Judentum oder Islam kennen Fastenzeiten. Ob man aber tatsächlich in die Hölle kommt, wenn man gegen das Gebot des Fastens verstößt, konnte mir noch niemand bestätigen. Das Risiko gehe ich gerne ein. Wenn ich mal mit etwas über die Stränge geschlagen habe – Schokolade ist eine meiner großen Schwächen – warte ich allerdings auch nicht, bis die Fastenzeit vor der Tür steht. Stattdessen versuche ich meinen Konsum direkt wieder zu reduzieren, einfach für das... --- ### Was soll das nur mit diesen Trends? - Published: 2023-02-27 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/27/was-soll-das-nur-mit-diesen-trends/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Aktien, Biohacking, Cannabisaktien, Detox, Digital Detox, Ernährung, Finanzen, geplante Obsoleszenz, Gesundheit, Mode, Nestbau, Trends, Wohnen Na, schon die neuesten Trends für die kommende Bikini-Session gecheckt? Und die heißesten Aktien ins Depot gelegt? Und was ist mit der Inneneinrichtung, können spontane Besuche empfangen werden – oder stellt man sich bei unerwartetem Klingeln an der Türe lieber tot? Die alte Karre muss eh schon außer Sichtweite unauffällig in einer Seitenstraße parken. Nicht das noch jemand merkt, dass man mit einem spießigen Gebrauchten unterwegs ist. Überhaupt ist Sparen doch was für Geizhälse, wie soll man denn so seinen sozialen Status präsentieren? ! Wer immer up to date sein möchte, hat ganz schön was zu tun. Nicht nur, dass man immer am Ball bleiben muss, um nicht DEN einen Megatrend des Jahres zu verpassen. Nein, all das muss ja auch irgendwie finanziert werden. Also schiebt man fleißig Überstunden, Stress zu haben liegt ja eh im Trend. Beweglich – beweg dich Bei all dem Stress dürfen wir natürlich unsere Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Die innere Balance findet angeblich man Meerjungfrauenschwimmen, Goat Yoga (Yoga mit Ziegen) oder anderen Disziplinen wieder. Nicht falsch verstehen, ich mag Ziegen – aber sie müssen nicht auf mir rumturnen, und ich nicht unter ihnen. Im Grunde werden bekannte Sportarten miteinander oder irgendeinem Quatsch (es gibt sogar Bier Yoga) kombiniert und unter phantasievollen Namensschöpfungen neu vermarktet. Oder man drückt Altbekanntem wie dem guten alten Trimm-Dich den schicken Retrostempel auf und verkauft es als den heißesten Sch... Ziegen besser ohne Yoga - die sind auch so Entspannungsvorbilder Alles, was unter dem Label Fitness läuft, verkauft sich quasi von selbst, vor allem zu Jahresanfang. Sicher lässt sich mit etwas Abwechslung die Lust auf Bewegung  wieder steigern und man findet womöglich eine neue Leidenschaft. Allerdings sollte man dabei keine all zu hohen Erwartungen hegen. Ohne Eigeninitiative und Ausdauer werden wir nämlich kein bisschen gesünder und fitter. Besseresser Und wenn wir schon beim Thema Gesundheit sind, führt natürlich kein Weg an Omega 3, Antioxidantien und Probiotika vorbei. Alles, was eine gesundheitsfördernde Wirkung verspricht, verspricht auch gewinnfördernde Wirkung bei den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln. Doch wir sind ja nicht von vorgestern. Statt Pillen und Pülverchen zu schlucken, mixen wir uns lieber einen Superfood-Smoothie aus Grünkohl, Algen und Rote Beete. Na dann Prost! Da verzichte ich lieber auf Detox. Habe eh noch nicht begriffen, was ich da überhaupt detoxen soll. Molekularküche ist ja schon wieder so was von vorgestern. Stattdessen werden alle mögliche und unmöglichen alten Gemüse- und Getreidesorten ausgegraben. Im Falle von Wurzelgemüse sogar wortwörtlich. Wer etwas auf sich hält, hat mindestens eine Unverträglichkeit, besser noch eine richtige Allergie. Die Must-haves der Lebensmittel-Intoleranzen neben Gluten, Laktose und Fructose sind heutzutage Fodmaps. Es wird verzichtet und verteufelt, was das Zeug hält. Am Ende werden aber leider auch diejenigen nur noch müde belächelt, die im Zusammenhang mit diversen Nahrungsmitteln wirklich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Höher, schneller, billiger Wer modemäßig an vorderster Fashionfront mitlaufen möchte, kann sich vom gemütlichen und gechillten Feierabend verabschieden. Ganz im Sinne von Fast-Fashion landen die Kollektionen wöchentlich wechselnd in den Online-Shops. Da muss man schon täglich sämtliche Kanäle verfolgen, um ja nicht abgehängt zu werden. Nicht, dass man am Ende noch im falschen Outfit auf der Party aufschlägt. Oder noch schlimmer, in einem Outfit, das man schon mal anhatte! Wobei das ja gerade auch ein neuer Trend ist, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Allerdings ist das auch jedesmal eine Schlagzeile wert „XY trägt zweimal dasselbe Kleid! ! ! “. Unfassbar, der Normalsterbliche wäscht seine Kleidung und zieht sie danach tatsächlich nochmal an. All den A-Z-Promis wird dieses Wissen seitens Klatschpresse wohl abgesprochen. Und wer suchet, der findet – in Onlineforen tatsächlich die Frage, ob man am nächsten Tag dasselbe Outfit zur Arbeit tragen dürfe. All diesen Fragestellern sei einmal gesagt: Es interessiert niemanden. Kaum einer weiß, was die Kollegen am Vortag anhatten, warum sollten diese sich also für eure Garderobe interessieren? Und mal abgesehen davon, sehen diejenigen, die den aktuellen Modetrends hinterherjagen, eh alle gleich aus. Wie viel kreativer Mode sein kann, ist an diversen Nur-Ein-Kleid-Projekten wie diesem hier zu sehen. Ein voller Kleiderschrank macht keinen Trendsetter. Sterntaler Wer den Luxus schon nicht am eigenen Leib trägt, legt ihn sich stattdessen ins Depot. Ob Edelmarke oder Oberklasseschlitten, der neuste Geheimtipp und die besten Kursraketen werden regelmäßig angepriesen. Wer aber seine Hausaufgaben nicht macht und nur Trends und Kursen hinterherjagt, kann schnell mal eine finanzielle Bruchlandung hinlegen. Der letzte Trend zum Geld (fehl-)investieren, waren Cannabispflanzen. Wer selbst keinen grünen Daumen hat, lässt andere für sich gärtnern. Am Ende ist leider so gar nichts gewachsen – und kein Geld rübergewachsen. Mal schauen, welcher Megatrend im kommenden Jahr die Dollarzeichen in den Augen der Anleger leuchten lässt. Technik, die entgeistert Nicht nur, was wir an uns tragen, auch was wir mit uns tragen ist Trends unterworfen. Wer sein Smartphone benutzt, bis es nicht mehr funktioniert, hat leider nicht verstanden, wie unsere hedonistische Konsumgesellschaft funktioniert. Ganz im Sinne der geplanten Obsoleszenz werden Design und Funktionalität regelmäßig verbessert. Wobei die Verbesserung ganz im Auge des Betrachters liegt. Wenn die Kameraauflösung mehr Pixel hat, als das menschliche Auge überhaupt wahrnehmen kann, renne ich am Ende nur noch der höchsten Zahl hinterher.  Wobei es ja nicht um die tatsächlichen Neuerungen geht, sondern eben nur darum, beim sozialen Wettbieten mithalten zu können. Ich als angehender Maulwurf kann mit HD eh nichts anfangen. Hauptsache da vorne irgendwo bewegt sich was. Und wem es nicht genügt, die neuste Technik am Körper zu tragen, der kann Dank Biohacking allerhand abgefahrene Gadgets gleich im Körper tragen. Erlaubt ist, was gefällt. Hauptsache man hebt sich von der grauen Masse ab. Smarter Nestbau Und wenn wir schon bei Technik sind, Hygge war einmal. Der digitale Nomade von heute hat natürlich wahlweise ein Tiny-House oder eine smarte Einrichtung. Im besten Fall natürlich beides. Wenn das intelligente Sofa keinen Kaffee machen kann, sich die Kleiderschrankbeleuchtung nicht automatisch an die Stimmung anpasst und der Kühlschrank nicht bei Bedarf Klopapier nachbestellt, lebt man quasi auf dem Niveau eines Neandertalers. Immerhin kann man sich dann noch bei den anonymen Gartenzwerge-Anhängern häuslich einrichten. Doch Vorsicht, auch Spießertum... --- ### Kollegen aus der Vorhölle – ein satirischer Rundumschlag - Published: 2023-02-20 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/20/kollegen-aus-der-vorhoelle-ein-satirischer-rundumschlag/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Arbeit, Bullshit-Bingo, Choleriker, Homeoffice, Horrorkollegen, Kaffeeküche, Messie, Projektleiter, Strategische Inkompetenz Strategische Inkompetenz, Bullshit-Bingo und faule Sesselpupser – wer kennt sie nicht, die Situationen, in denen uns die geliebten Kollegen mal wieder an den Rande des Wahnsinns treiben. Man fragt sich insgeheim, ob man nicht mildernden Umstände im Falle eines Amoklaufes im Großraumbüro geltend machen könnte. In geselliger Runde kommen oft die abstrusesten Geschichten auf den Tisch, mit welchen Horrorkollegen sich manch einer herumschlagen darf.   Also werfen wir mal einen karikaturistischen Blick in die Kaffeeküche und starten naheliegender Weise in derselben: Kaffee-Küchen-Terrorist Jedes mal wenn besagter Kollege die Kaffeeküche verlässt, sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Halbleere Kaffeebecher werden im Waschbecken abgestellt, die Spülmaschine mit dem sauberen Geschirr gekonnt ignoriert, das letzte Stück Kuchen mal eben weggemapft – der leere, verkrümelte Teller bleibt natürlich stehen. Der Kaffeevollautomat blinkt verzweifelt nach wahlweise mehr Wasser, frischen Bohnen, Leerung des Satzbehälters oder Grundreinigung (oder alles zusammen). Dem kann sich aber gerne ein anderer annehmen, der Kaffee-Küchen-Terrorist hat für solche niederen Arbeiten keine Zeit. Büro-Messie Ein naher Verwandter des Kaffee-Küchen-Terrorist ist der Büro-Messie. Besprechungsräume werden im Chaos hinterlassen, wo sie gehen und stehen pflastern halbleere Kaffeetassen ihren Weg und das nähere Umfeld ihres Schreibtisches wird gerne mal mit in Beschlag genommen um dem Zwangshorten von mühsam angehäuften Papierbergen den benötigten Raum zu geben. Das ganze soll das Bild des fleißig arbeitenden Kollegen unterstreichen, frei nach dem Motto Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos. Albert Einstein Klassenclown Noch mehr dumme Sprüche hat der Klassenclown auf Lager. Leider hat ihm niemand gesagt, dass er längst nicht mehr die Schulbank drückt und mit seinen vermeintlich witzigen Sprüchen mehr nervt als unterhält. Denn einen wirklichen Beitrag zur Lösungsfindung kann man von ihm nicht erwarten. Er profiliert sich lieber indem er gute Ideen anderer ins Lächerliche zieht um von seiner eigenen Ahnungslosigkeit abzulenken. Chef-Choleriker Während der Klassenclown wenigstens versucht, ein bisschen gute Laune zu verbreiten, arbeitet der Choleriker gezielt in die gegenteilige Richtung. Gerne mit Hochdruck und hochrotem Kopf. Nur wer auffällt, hat auch etwas zu sagen. Dabei vergreift sich der eine oder andere auch gerne mal in der Wortwahl und es kann auch mal persönlich werden. Die lieben Kollegen sind ja eh nur inkompetente Vollidioten und bevor man sich deren unzulänglichen Ausführungen anhört, poltert man lieber mal lautstark dagegen. Generell gilt, um so lauter, umso besser! Rechthaberisch und Recht haben ist doch dasselbe, oder nicht? ! Bullshit-Bingo Nicht ganz so laut aber leider ebenso unfähig, zuzuhören, sind die Kollegen, die  ihr fehlendes Fachwissen durch endloses Geschwurbel kompensieren und Kritik gekonnt ignorieren. Wobei sie Kritik vor allem aussitzen und durch geschickte Themenwechsel von eigenen Fehlern ablenken. Sämtlicher Widerstand nimmt allein durch ihre Ausdauer logarithmisch ab, da die Zuhörer allesamt ins Land der Alpträume versetzt wurden. Dabei kann man den Kollegen nicht einmal Böswilligkeit unterstellen, sie hören sich einfach am liebsten selbst beim Reden zu. Gut erkennbar daran, dass Argumente mehrfach wiederholt werden, bis man sich als Statist bei „Täglich grüßt das Murmeltier“ wähnt. Dass dabei die Sprache völlig sinnentleert wird, ist dem Bullshit-Bingo-Player völlig egal. Unsichtbare Ganz im Gegenteil zu den vorangegangenen Exemplaren sieht und hört man von den Unsichtbaren überhaupt nichts. Manch einer hat sie noch nie zu Gesicht bekommen und man ist sich nicht einmal sicher, ob der besagte Kollege überhaupt noch im Unternehmen arbeitet. Gerne verbringen die Unsichtbaren ihre Zeit zu 100 Prozent im Homeoffice, da sind sie ungestört und für Kollegen wie Vorgesetzte unerreichbar. So kommt auch niemand auf die dumme Idee, sie um etwas zu bitten oder noch schlimmer – ihnen Arbeit aufzutragen. Ihr selbst erklärtes Ziel ist es, komplett vom Schirm bzw. von der Bildfläche zu verschwinden. Denn, wenn alle vergessen haben, dass es sie gibt, können sie tun und lassen, was sie wollen. Daher meiden sie Teamevents, blockieren ihren Kalender und bleiben unterm Radar. Nur das monatliche Gehalt streichen sie natürlich gerne ein. Sesselpupser Im Gegensatz zu dem unsichtbaren Phantom ist der Sesselpupser durchaus präsent. Leider sehr zum Leidwesen seiner arbeitenden Kollegen. Den der Sesselpupser lässt die Arbeit einfach liegen, in der Hoffnung, dass sie sich irgendwann von selbst erledigt. Damit ist er hochgradig unzuverlässig, denn egal, was er zugesagt hat, es wird nie fertig. Schuld sind natürlich wahlweise die anderen oder äußere Umstände. Schlimmer als die Sesselpupser selbst sind eigentlich nur noch Vorgesetzte, die dieses Verhalten durchgehen lassen. Dauernörgler Irgendwie ist ja alles so scheiße, die Arbeit langweilig, der Vorgesetzte ein ungerechter Egomane, die Kollegen inkompetente und faule Idioten, die Kantine ein kulinarisches Verbrechen gegen die gesamte Menschheit, die Putzkolonne verteilt die Toiletten-Keime auf der Tastatur, die Kaffeemaschine mobbt unschuldige Verdurstende, der Bürostuhl hat die falsche Farbe und sowieso war früher alles besser. Das Wetter ist wahlweise zu kalt, zu heiß, zu trocken, zu nass oder sonst irgendwie wetterig. Auf jeden Fall findet das passionierte Dauernörgler immer etwas zu jammern. Strategische Inkompetenz Strategische Inkompetenz lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Ich mache etwas so scheiße, dass ich es nie wieder machen muss. Die Aufgabe bleibt dann bei den kompetenteren Kollegen hängen. Die sind zwar meist eh schon überlastet aber das interessiert den strategisch Inkompetenten nicht. Ganz Kollegenschwein lässt er ungeliebte Aufgaben lieber von anderen erledigen, um selbst eine ruhige Kugel zu schieben. Dabei geht er besonders geschickt vor, denn es soll ja nicht nach Arbeitsverweigerung aussehen. Lieber stellt man sich so blöd an, dass dem Vorgesetzten gar nichts anderes übrig bleibt, als wichtige Aufgaben auf einem anderen Tisch zu platzieren. Und zur Krönung schmiert man dem Kollegen dann noch ein „du kannst das ja sooo gut“ ums Maul. Projektleiter Als Projektleiter braucht man ein dickes Fell, über keine andere Gattung wird so viel gejammert. Viele haben einen, die wenigsten mögen ihn. Gerne vereinen sie mehrere Kompetenzen der vorangegangenen Horrorkollegen. Bei lautstarken Telefonaten darf das gesamte Großraumbüro am Bullshit-Bingo teilhaben. Das Team wird mit Meetings und E-Mails überhäuft, damit ja keine Langeweile aufkommt. Und während man selbst permanente Überlastung zur Schau stellt, werden die eigenen Aufgaben geschickt ans Team delegiert. Bei unangenehmen Kundenterminen flüchtet man sich mal eben mit gespielter Entschuldigung zum Zahnarzt. Sollen doch die... --- ### Augen zu und durch, Fiffi! - Published: 2023-02-13 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/13/augen-zu-und-durch-fifi/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus, Reisen - Schlagwörter: Alltag entfliehen, Hamsterrad, Innerer Schweinehund, Inspiration, Routine, Urlaub Unser Alltagstrott sorgt dafür, dass vieles routiniert und ohne großen Aufwand ablaufen kann. Morgens aufstehen, Zähne putzen, anziehen und sich auf den Weg zur Arbeit machen – das alles läuft auf Autopilot. Wäre es anders, wäre unsere Leben ungemein anstrengender und einfachste Tätigkeiten würden viel mehr Zeit und Energie in Anspruch nehmen. Es gibt also keinen Grund, Routinen und gewohntes Verhalten zu verteufeln. Im Gegenteil, sie geben uns die Möglichkeit, unsere Gehirnkapazitäten für die wirklich wichtigen und interessanten Dinge zu nutzen. Man stelle sich nur vor, man müsste sich jeden Morgen beim Anziehen erst mal überlegen, in welcher Reihenfolge Unterwäsche, Socken, Hose und Hemd wohl am besten überzustreifen sind. Und wie könnte man Autofahren, wenn man an jeder Ampel erst mal darüber nachdenkt, mit welchem Fuß man jetzt die Bremse betätigen sollte. Manchmal ist unser persönlicher Autopilot allerdings etwas zu übermotiviert. Wir laufen wie kleine Zombies durchs Leben und bekommen kaum mit, was um uns herum passiert. Das gefürchtete Hamsterrad dreht sich in gleichbleibendem Tempo und wir fühlen uns in der Tretmühle des grauen und gleichförmigen Alltags gefangen. Was wir dabei allerdings gerne vergessen ist, dass es an oft uns selbst liegt, wie wir eine Situation wahrnehmen und wie wir damit umgehen. Es braucht nicht immer die Weltreise zu exotischen Orten oder den Adrenalinkick beim Fallschirmspringen, um mehr Abwechslung und Inspiration im täglichen Einerlei zu finden. Oft genügen schon kleine Anpassungen in Verhalten und Mindset, um der Übermacht des Gewohnten zu entfliehen. Kleine Abweichungen in der Routine können schon viel bewirken. Statt abends einfach aufs Sofa zu fallen und sich von der Flimmerkiste berieseln zu lassen, kann man nochmal eine Runde spazieren gehen. Das muss gar nicht gleich der Marathon sein, da ist die Hürde, sich aufzuraffen viel zu groß. Oft sind wir nach einem langen Arbeitstag ja auch nicht unbedingt energiegeladen und motiviert. Einfach nochmal die Schuhe anziehen und vor die Tür zu gehen, ist schon Erfolg genug. Dann läuft man gemütlich ein paar Meter und kann sich schon freuen, dass man sich nicht wieder vom inneren Schweinehund hat ausbremsen lassen. Umso kleiner die Hürde, umso leichter lässt der sich nämlich überreden, einfach mal die Klappe zu halten. Danach faulenzt es sich mit gutem Gewissen außerdem gleich noch viel besser. Das lernt der kleine Schweinehund nämlich auch ganz schnell und doof ist der ja nicht. Neulich las ich, dass es leichter wäre, wenn man ihm einen Namen gibt. Wenn der kleine Fiffi also mal wieder zu zicken anfängt... Doch nicht nur das Erfolgserlebnis, dass man sich tatsächlich nochmal ein paar Meter bewegt hat, kann beflügeln. Wer nämlich ganz bewusst einen Gang runterschaltet und vor allem seinen Blick für die Umgebung öffnet, kann ganz wundervolle und erstaunliche Dinge sehen und erleben. Und das, ganz ohne Tausende von Euros für weite Reisen zu karibischen Inselparadiesen auszugeben. Denn die Zeit bis zum nächsten Urlaub kann ganz schön lang werden, da hilft auch kein „Augen zu und durch“. Was wir dabei ganz gerne übersehen, sind die unscheinbaren Wunder direkt vor unserer Haustüre. Das fängt an beim spektakulären Sonnenaufgang, der sich völlig unbeeindruckt von sensationellen Locations an jedem noch so gewöhnlichen Ort der Welt zeigt. Und doch endet es nicht mit dem Sonnenuntergang am Abend. Wir müssen nur lernen, auch die kleinen Dinge wahrzunehmen und vor allem zu schätzen. Veilchen erobern eine Baustelle Dann ist unsere Welt plötzlich voll winziger schöner Momente, die letztendlich mit jedem Lächeln, dass sie uns ins Gesicht zaubern, unser Leben ein bisschen besser machen. Sei es das wohligwarm leuchtende Windlicht, dass der Nachbar jeden Abend vor seiner Tür anzündet und das uns auf dem Heimweg empfängt. Oder ein winziger Frosch, der am Wegesrand unter einem Pilz sitzt. Manchmal ist es auch einfach nur eine kleine Blüte die einen völlig unwirtlichen Ort erobert und so zum Leuchten bringt. Die Natur hat einfach das größte Dekorationstalent und ist so gar nicht minimalistisch unterwegs. Unendlich viele Formen, Gerüche und Farben gilt es zu entdecken und zu bewundern. Oft fehlt uns einfach nur die Zeit, unseren Blick aufmerksam auf unsere Umwelt zu richten. Wir wünschen uns Urlaub, einen Tapetenwechsel, wollen die ganze Welt bereisen. Dabei sehen wir nicht einmal, was sich direkt vor unserer Nase befindet. Natürlich hat man nicht jeden Tag Zeit und Lust, die nahe Umgebung zu erkunden. Ist es grau und regnerisch, macht man es sich lieber mit Fiffi auf dem Sofa gemütlich. Glücklicherweise ist der innere Schweinehund ja stubenrein, doch hin und wieder sollte man ihn trotzdem mal vor die Tür scheuchen und ihn eine Runde Gassi führen. Kostet ja nichts, im Gegenteil. Und vielleicht finden wir ja etwas, das uns lächeln lasst. --- ### Cluttercore – ist der Minimalismus jetzt tot? - Published: 2023-02-06 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/06/cluttercore-ist-der-minimalismus-jetzt-tot/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Cluttercore, Einrichtungstrend, Interior, Maximalismus, Minimalismus, Ordnung Scheint, dass die Menschen genug von sterilen und durchgestylten Bildern von minimalistischen Einrichtungen haben. Wie das dann so ist, entwickelt sich aus einer Bewegung eine Gegenbewegung. Und damit sich das ganze recht nett verkaufen lässt, verpasst man dem Kind noch einen trendigen Namen, schon ist der Cluttercore geboren, DER Einrichtungstrend für 2023. Cluttercore – das ist die überbordende Ästhetik liebevoll vollgestopfter Räume. Regale voller Nippes, Sammelsurien an Pflanzen,  hübsch arrangierter Krimskrams und allerlei Fundstücke sorgen für Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden. Dabei geht es keinesfalls um Maximalismus und Konsum, vielmehr spiegeln die gesammelten Lieblingsstücke die eigene Persönlichkeit und Individualität wieder. Was macht dich glücklich? – Na alles! Cluttercore ist also keinesfalls ein anderer Ausdruck für ein Messie-Chaos, bei dem der Betroffene zwanghaft mehr oder weniger wertlose Gegenstände im eigenen Zuhause hortet. Im Gegenteil, alles hat seinen festen Platz, es ist sauber und das vermeidliche Chaos hat seine ganz eigene Ordnung. Statt sterilem Möbelkatalog-Design bekommen die Wohnungen Charakter, den die Stilrichtungen sind so verschieden, wie die Menschen, die sie leben. Dafür muss man sich nur mal die vielen Bilder im Netz anschauen, eines bunter und spannender als das andere. Da gibt es Galeriewände an denen Kunst oder persönliche Bilder vom Boden bis zur Decke zu bestaunen sind. Oder grüne Wohnzimmer, die einen mal eben in den fernen Regenwald versetzen. Überhaut lässt es sich hervorragend in die Ferne träumen, mit all der überschäumenden Kreativität mit der nach Herzenslust Souvenirs, Handgemachtes, Gesammeltes, Seelenanker und Geerbtes kombiniert werden. Bevor die Minimalisten jetzt die Hände überm Kopf zusammenschlagen... Letztendlich geht es darum, das eigene Zuhause zu einem lebendigen und gemütlichen Ort zu machen. Geborgenheit und Wärme sind in unsicheren Zeiten ein Grundbedürfnis. Da ist das kreative Durcheinander eben eine Möglichkeit, sich genau dieses heimelige Gefühl zu erschaffen. Das eigentliche Ziel ist also nicht, die eigenen vier Wände wahllos mit Dingen zuzustopfen. Genauso wie es im Minimalismus eigentlich nicht das Ziel ist, in einer völlig leergeräumten Wohnung zu sitzen. Mag sein, dass ich mal wieder den neusten Trend verpenne, aber im Grunde geht es doch eigentlich nur darum, dass man sich sein zu Hause so einrichten sollte, wie man mag. Dabei sollte man nicht irgendwelchen Trends hinterherjagen sonder den eigenen Bedürfnissen folgen. Der eine braucht Luft und freie Flächen, während der andere es eben wild und bunt bevorzugt. Wie öde wäre es, wenn wir alle gleich wohnen, gleich aussehen und gleich ticken würden.   Solange der heißeste Interior-Design-Trend nicht morgen wieder komplett in die Mülltonne gekloppt wird, sollen sie das Kind doch schimpfen, wie sie wollen. Minimalismus ist mehr, als nur ein simpler Einrichtungstrend und Cluttercore muss nicht das Gegenteil bedeuten. Wobei, hin und wieder betreibe auch ich (schon seit geraumer Zeit) eine Art Cluttercore. Nämlich immer dann, wenn ich wieder etliche Ableger in unzähligen Gläsern züchte. Nur sorgt mein nicht ganz so grüner Daumen auch immer wieder dafür, dass meine Ausflüge in den Vegetationsmaximalismus ein jähes Ende finden. Bleibt zu hoffen, dass sich das mit einem eigenen Garten bessert. --- ### Bin ich schön? Ja, vielleicht, nein, natürlich, manchmal… - Published: 2023-01-30 - Modified: 2023-01-30 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/30/bin-ich-schoen-ja-vielleicht-nein-natuerlich-manchmal/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Aussehen, Ausstrahlung, Bin ich schön, Charisma, Figur, Haare, Norm, Schönheit, Schönheitsideal Erstaunlicherweise erlauben wir uns ganz selbstverständlich ein Urteil zu fällen, über das Aussehen von anderen Menschen. Meist kennen wir sie überhaupt nicht und meist werden wir sie auch nie kennen lernen. Und doch fühlen wir uns oft bemüßigt, Menschen in Schubladen zu stecken, nur aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbilds. Oft können wir uns abfällige Kommentare nicht verkneifen, vor allem wenn jemand nicht den gängigen Normen entspricht. Doch wieso erlauben wir uns, unsere Mitmenschen auf ihr Äußeres zu reduzieren, schlimmer noch, sie deswegen zu denunzieren? Also in deinem Alter... Wie oft hört man Sätze wie „Die traut sich was, mir der Figur“ und „Also ich würde ja so nicht rumlaufen“. Natürlich nur hinter vorgehaltener Hand aber trotzdem laut genug, dass es jeder hören kann. Dabei sollten wir doch froh sein, dass nicht jeder sich brav nach dem aktuellen Modetrend uniformiert. Und wir wissen auch nichts über die Hintergründe, weshalb jemand nicht der Norm entsprechen kann oder will. Und dann sorgt ja auch noch die völlig unterschiedliche kulturelle Herkunft dafür, dass wir mal mehr oder weniger bunt, mal größer mal kleiner ausfallen. Eigentlich schön und spannend. Längst ist das auch in der Werbung angekommen, wobei man hier über die Motive durchaus streiten kann. Oft habe ich auch den Eindruck, dass Andersartigkeit vorgeführt wird, wie Tiere im Zoo. Denn es geht hier nicht darum, dass jeder gleichwertig und selbstverständlich am Modezirkus teilnehmen kann, sondern darum möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen. Und schon werden die nächsten Trends aus dem Boden gestampft. Wer gestern noch hipp war, weil schlank und athletisch, wird heute als mager betitelt. Tätowiert ist ja auch schon wieder sowas von langweilig. Die richtigen Kurven an den richtigen Stellen kann man dann mit allerhand Hilfsmitteln generieren. Doch kaum passt man ins Ideal, ist das auch schon wieder überholt. Schönheit liegt im Auge des Betrachters Ein etwas wohlwollender Blick auf sich selbst und andere würde uns allen gut tun. Man muss sich ja nicht jeden Tag rund um die Uhr lieben. Aber es würde schon helfen, nicht so viele Gedanken daran zu verschwenden. Und was ist mit Menschen, die man kennt und mag? Oft findet man die auch schön. Allerdings nicht nach klassischen Maßstäben und vielleicht auch nicht im Bezug auf körperliche Attraktivität. Aber wenn man den Menschen kennt, kennt man ja auch seine liebenswerten Charaktereigenschaften und plötzlich werden Äußerlichkeiten ganz anders bewertet. Und man hat plötzlich ein Auge für die wundervollen Dinge, die eine Person so besonders machen. Erstaunlich ist auch, dass man oft gar nicht merkt, dass nahestehende Personen älter werden. Es ist einem schlichtweg egal, dass das Gegenüber ein paar Falten mehr hat. Mal abgesehen davon, wird man ja selbst auch nicht jünger. Und man macht zusammen den gleichen Unfug, wie früher. Das hält im Geiste jung – und vor allem glücklich. Da kommt man gar nicht auf die Idee, sich die Frage nach dem Äußeren zu stellen. Echte Schönheit oder Norm Mir persönlich rollen sich jedesmal die Fußnägel auf, wenn ich Überschriften wie „10 Frisuren, die Männer lieben“ oder „Diese 7 Kleidertrends hassen Männer“ lese. Ich muss mich doch wohlfühlen in meiner Haut. Und mal abgesehen davon reicht es mir völlig, das mich ein (mein) Mann so liebt, wie ich bin. Und ja, der sagt mir auch ganz ehrlich, wenn ihm etwas nicht gefällt. Im Grunde lieben wir aber vor allem die Person als Ganzes, den Charakter, die liebenswerten Macken und ja, auch das Äußere. Klar freue ich mich über ein nettes Kompliment. Die bekommen ich aber dann, wenn ich besonders gut gelaunt und entspannt bin, zum Beispiel nach der Yoga-Stunde. Wenn ich müde und abgehetzt durch den Supermarkt renne, kann auch das hübscheste Outfit nichts mehr ausrichten. Was also ist denn dann schön? Wer glücklich ist, strahlt meist so mitreißend, dass man gar nicht anders kann, als diese Person attraktiv zu finden. Lächeln ist enorm ansteckend. Wer in sich selbst ruht und sich selbst nicht so wichtig nimmt, strahlt das ebenfalls aus. Da sieht man schon – Ausstrahlung ist wichtiger, als irgendwelche Schönheitsideale zu erfüllen. Und Charisma kann man sich nicht aufmalen. Sicher haben auch die schönsten Menschen gute und schlechte Tage, und vielleicht sogar Dinge, die sie an sich selbst nicht mögen.  Wir sollten uns einfach immer wieder vor Augen halten, dass das Aussehen nicht alles ist. Das Leben ist viel zu kurz und wertvoll, als sich deswegen verrückt zu machen. Und noch ein kleines Gedankenspiel zum Schluss für alle, die nicht gerade im der Modebranche arbeiten. Wer sich darüber den Kopf zerbricht, was denn die Kollegen über das Outfit denken, das man womöglich schon den zweiten Tag in Folge im Büro ausgeführt hat, sollte mal überlegen, ob er sich selbst überhaupt erinnern kann, was diese besagten Kollegen am Vortag getragen haben. Wir sind oft so sehr mit uns selbst beschäftigt, dass wir gar nicht mitbekommen, was um uns herum passiert. Und unseren Mitmenschen geht es einfach genau so. Das ist doch mal ein entspannter Gedanke. Es interessiert einfach überhaupt niemanden, ob ihr dieselbe Hose wie am Vortag tragt, ein neues graues Haar habt oder womöglich sogar ein paar Gramm mehr auf den Hüften mit euch herum tragt.   Dem Meer ist es übrigens egal, was für eine Bikini-Figur ihr habt. --- ### Wir müssen reden – über Geld in der Partnerschaft - Published: 2023-01-23 - Modified: 2023-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/23/wir-muessen-reden-ueber-geld-in-der-partnerschaft/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Altersarmut, Altersvorsorge, Altersvorsorge für Frauen, Ehe, Finanzen, Finanzielle Unabhängigkeit, Kontenmodel, Partnerschaft, Sparen, Sparziele Irgendwie ist es ja seltsam. Einerseits sind die Menschen, vor allem die Frauen, unabhängig wie noch nie in unserer heutigen Zeitzählung. Andererseits hört man immer wieder davon, dass man sich ja nicht trennen könne, weil ja damit die eigene finanzielle Absicherung nicht mehr gewährleistet wäre. Ganz ehrlich, wenn mein Partner sich nicht um seine finanzielle Eigenständigkeit kümmern würde und sich für seine Altersvorsorge komplett auf mich verlassen würde – ich wäre nicht gerade begeistert. Im Gegenteil, jemanden zu respektieren, der sich freiwillig und aus Bequemlichkeit in eine Abhängigkeit begibt, fällt mir schwer. Ich wurde schon früh in ein selbstständiges aber eben auch selbstbestimmtes Leben geschubst und auch wenn Eltern bestimmt nicht immer alles richtig machen, das hat mir wirklich nicht geschadet. Prassen oder knausern Bei aller Unabhängigkeit muss man sich aber nicht völlig abkapseln. In einer Partnerschaft hat man ja auch oft gemeinsame Ziele und die erreicht man in der Regel halt auch nur, wenn beide zusammen darauf hin arbeiten. Dabei geht es nicht selten um viel Geld, sei es ein gemeinsamer Urlaub oder – um mal ein bisschen größer zu denken – das eigene Haus. Und auch Nachwuchs gehört zu den finanziellen Großprojekten. Ich weiß, sie geben einem ja soooo viel zurück... Wenn man also in der Anfangsphase die gegenseitige Lebensplanung abklopft, sollte auch die Einstellung zu Geld unbedingt ehrlich diskutiert werden. Denn nur, wenn man von Anfang an über Geld redet, erspart man sich später böse Überraschungen. Es ist wie mit Kindern. Wenn einer unbedingt will und der andere überhaupt nicht, wird einer von Beiden womöglich nie glücklich. Und wenn einer sein Geld immer nur auf den Kopf haut und für gemeinsame Investitionen nichts übrig hat, führt das auch ganz schnell zu Missmut. So ein Ungleichgewicht ist auf Dauer belastend. Lieber (un-)abhängig! ? Doch bei aller Verliebtheit sollte man eben auch immer ein Stück eigenständig bleiben. Wer sich komplett aufopfert oder dem anderen die Führung überlässt, muss sich nicht wundern, wenn er oder sie irgendwann vor einem Scherbenhaufen steht. Eine Garantie auf lebenslanges Liebesglück gibt es nicht und nicht wenige Partnerschaften scheitern irgendwann. Und so vielfältig die Gründe dafür auch sind, am Ende sollte man nicht „draufzahlen“ oder völlig mittellos dastehen. Das immer noch oft Frauen ziemlich schlecht gestellt sind, in einer angeblich gleichberechtigen Gesellschaft, ist aber leider die unbequeme Realität. Wenige trauen sich, für ihre finanziellen Rechte einzustehen, wenn es um Auszeiten für Kinderbetreuung geht. Da geht man ganz selbstverständlich in Teilzeit oder hört ganz auf zu arbeiten um sich liebevoll für Kinder, Haus und den treusorgenden Ehemann aufzuopfern. Wer da nicht einen monetären Ausgleich einfordert, steht am Ende blöd da, das ist auch nicht schönzureden. Und was stimmt mit den Partnern nicht? Haben die so ein beschädigtes Selbstwertgefühl, dass sie gerne eine finanziell abhängige Partnerin haben? Haben sie Angst, verlassen zu werden, wenn sie für die Rolle des Versorgers nicht benötigt werden? Es ist erschrecken, wenn man darüber nachdenkt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass eine Ehefrau ohne Erlaubnis des Gatten nicht arbeiten durfte, von einem eigenen Konto gar nicht zu reden. In einer Beziehung auf Augenhöhe muss keiner künstlich klein gehalten werden. Da wird offen und ehrlich kommuniziert, auch über die finanziellen Aspekte. Und man lernt voneinander und wächst im Idealfall miteinander. Zusammen traut man sich vielleicht sogar an Projekte, die man sich alleine nie zugetraut hätte. Und sie lebten glücklich, bis an ihr Ende... So groß und schwerwiegend die gemeinsamen Sparanstrengungen oder Ausgaben auch sein mögen – wenn möglich sollte man sich auch immer ein eigenes Budget zur Seite legen. Geld, mit dem man machen kann, was man möchte. Sei es eine Tortenschlacht mit den Lieblingsmenschen oder eine Investition in Aktien. Was auch immer man mit dem eigenen Geld unternimmt, man muss sich nicht dafür rechtfertigen. Und auch dem Partner darf man im Gegenzug nicht in Gewissen reden, wenn er mit seinem Budget nicht die Welt rettet. Als simple Lösung bietet sich ein 3-Konten-Modell an. Jeder hat ein eigenes Konto, Geldeingänge gehen dort drauf. Und dann hat man ein gemeinsames Konto, auf das jeder einen festgelegten Betrag einzahlt und von dem alle gemeinsamen Ausgaben getragen werden. Gemeinschaftskonten sind ebenso kostenlos zu bekommen, wie „normale“ Girokonten. Um höhere Rücklagen zu bilden, kann man auch gemeinschaftliche Tagesgeldkonten besparen. Dann bleibt man auch bei einer kaputten Waschmaschine entspannt oder man kann sich gemeinschaftlich an entfernte Orte träumen. Wichtig ist nur, dass über den Verwendungszweck keine Unstimmigkeit herrscht. Denn für die persönlichen Ziele hat man ja sein eigenes Budget. Und auch beim Thema Altersvorsorge und Finanzen ist es keine sinnvolle Option, sich komplett auf den Partner zu verlassen. Denn ein Mann ist keine Altersvorsorge, selbst wenn die Ehe glücklich ist. Viele Studien zum Thema Altersarmut zeigen, wie wichtig es ist, sich damit frühzeitig auseinanderzusetzen. Abgesichert mit einer soliden Altersvorsorge ist man unabhängig vom Ehepartner. Und wenn man dann zusammen glücklich ist, ist das doch viel romantischer, als wenn man nur zusammenbleibt, weil man sonst am Hungertuch zu nagen hätte! --- ### Meine ‚Fuck it List‘ - Published: 2023-01-22 - Modified: 2023-01-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/22/meine-fuck-it-list/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Fuck it List, Konsum, Liste, Minimalismus, Natur, Umwelt Auf Anregung von Christof von einfach bewusst habe ich es mir mal so richtig gemütlich gemacht und alles aufgeschrieben, was ich auf gar keinen Fall (wieder) in meinem Leben machen möchte. Draußen liegt dick Schnee und bei Kaffee und gemütlichem Kerzenlicht lässt es sich so richtig schön gedanklich austoben (der Schnee kann noch ein bisschen warten). 1. Also starten wir mit meiner absoluten Nummer 1 – was ich nie wieder machen würde, obwohl ich es überhaupt nicht bereue, ist ein Haus zu bauen. Wenn ich vorher gewusst hätte, was das am Ende wirklich kostet, nicht nur geldmäßig, sondern auch hinsichtlich Stress und Nerven, hätte ich wohl nicht den Mut gehabt. Nun wird ein kleines „Restegrundstück“ zu unserem neuen zu Hause und wenn der Außenbereich nicht mehr wie ein Schlammloch aussieht, hoffentlich auch für viele Bienen und andere Tierchen wieder eine Heimat. Vielleicht zeige ich mal ein Vorher-Nachher-Bild mit der halbtoten Brombeer-Hölle, die wir mit viel Energie und Ausdauer besiegt haben. 2. Schlechte Bücher bis zum Ende lesen – keine Ahnung, wieso ich mir das früher angetan habe. Vielleicht, weil man angefangenes zu Ende bringen will. Mittlerweile ist mir meine Zeit zu schade und wenn ich ein Buch nicht mag, lege ich es weg. Digitale Bücher kann man im Übrigen auch problemlos zurückgeben. Bevor ich mich also über Schreibfehler oder schlechten Stil ärgere, suche ich mir lieber neuen Lesestoff. 3. Bei Graupel und Eisregen tauchen gehen und sich den A... abfrieren – zu Anfang unserer Tauchkarriere haben wir uns nicht einen einzigen Tauchgang entgehen lassen. Nicht selten bei schlechter Sicht, über wie unter Wasser. Und nicht selten nachhaltig durchgefrostet, so dass es Unmengen an Tee und Kakao brauchte, um uns wieder aufzutauen. Mal abgesehen davon, dass wir allein aufgrund der Entfernung zu betauchbaren Gewässern auch immer viel Geld ausgegeben müssen, sind wir mittlerweile einfach anspruchsvoll geworden. Wenn ich schon Zeit und Geld investiere, möchte ich wenigsten auch richtig gute Tauchgänge in Aussicht haben. 4. Austern und Kaviar essen – es gibt Dinge, die muss ich nicht probiert haben. Warum jemand viel Geld ausgibt, um glibberige noch lebende Tiere zu schlürfen, verstehe ich überhaut nicht. Überhaut ist mir ein einfaches aber gutes Essen um Längen lieber, als ein schickes 11-Gänge-Menü, bei dem ich hinterher hungrig den Kühlschrank ausräume. Beim Essen mag ich es bodenständig und wenn schon Fleisch, dann wenigstens Bio. Essen wegwerfen geht gar nicht. Ich bin weit weg von einer perfekten, umweltfreundlichen und immer gesunden Ernährung und definitiv kein Moralapostel, aber ich gebe mir Mühe. 5. Einkaufen aus Langeweile – lange Shoppingtouren sind mir mittlerweile zu wieder. Früher war das anders, volle Tüten und ein voller Schrank waren für mich völlig normal. Da hat man sich mit Freunden in der Stadt getroffen oder ist alleine durch die Läden gezogen und hat einfach gekauft, was einem gerade untergekommen ist. Heute ist das anders, Neues kommt nur nach kritischem Hinterfragen ins Haus. Egal ob Kleidung, Bücher oder Dinge für die Küche – meist haben wir doch eigentlich mehr als genug.   6. Dinge behalten, die ich nicht brauche – jetzt geht’s ans Eingemachte. Lange wurde mein Haushalt quasi als Ablageort für aussortierte und abgelegte Dinge betrachtet. Das fing damit an, dass meine Eltern bei ihrer Auswanderung einen Teil ihres Hausstandes bei mir abgegeben haben und auch später  „durfte“ ich einen Teil ihrer Möbel nutzen, der nicht in ihre kleinere Wohnung passte. Der Trennungsprozess war schmerzhaft, da ging es nicht nur um Dinge. Danach die Wohnung leer und die Seele traurig aber erleichtert. Was bei mir hängen geblieben ist, ist dass ich nichts „aufs Auge gedrückt bekommen“ möchte. Und daher auch niemals Deko oder unerwünschte Dinge verschenken würde. 7. Einen Steingarten anlegen – bei unseren vielen Inspirations-Spaziergängen sehe ich immer wieder, wie Menschen ihren Vorgarten in eine pflegeleichte Steinwüste verwandeln. Nicht nur visuell eine Katastrophe, die Fläche gleicht einer todbringenden Wüste für alle Kleinstlebewesen. Dazu kommt noch, dass sich die Fläche im Sommer übermäßig aufheizt und so auch über Nacht das Haus auch in tropischen Sommernächten kuschlig warm hält. Es gibt genug pflegeleichte UND insektenfreundliche Pflanzen für den Garten. Und das ist allemal schöner als eine sterile Schotterfläche. 8. Ins All fliegen – mal abgesehen davon, dass ich mir das gar nicht leisten könnte. Wenn ich mir vorstelle, welche Unmengen an Ressourcen für einen Weltraumflug benötigt werden und was man mit dem benötigten Geld statt dessen Gutes bewirken könnte... So faszinierend die Aussicht von oben bestimmt ist, so schön und schützenswert ist unser Planet doch auch von unten. Wobei von unten auch unter Wasser einschließt, einen Großteil kennen wir noch nicht einmal. 9. Wilde Tiere anfassen – bleiben wir doch gleich mal unter Wasser. Wenn wir diese Welt als Fremdlinge schon betreten, sollten wir uns auch wie anständige Gäste verhalten. Anfassen oder gar Bedrängen von Tieren ist absolut daneben. Und Taucher, die nicht tarieren können, haben im Korallenriff nichts zu suchen. Stattdessen sollte man die Umwelt achten und schützen und gerne auch mal die eine oder andere verirrte Plastiktüte einsammeln (dafür liebe ich meinen Mann und Tauchbuddy umso mehr). Erwin auf Kuschelkurs Wer schaut hier wen? Eine einzige Ausnahme war übrigens Erwin – ein zutraulicher Zackenbarsch auf Madeira, der sich von den Tauchern gerne die Parasiten von den Schuppen streicheln ließ. Ich hatte einen ganz schönen Schreck bekommen, als er auf Kuschelkurs auf mich zu gestürmt ist – und ein richtig schlechtes Gewissen, als der Luftvorrat den Rückzug einläutete und Erwin uns sehnsüchtig nachgeschaut hat. 10. Und zu guter Letzt: Rote Bete Schnaps trinken – wer auf muffigen Keller im Glas steht, sollte das unbedingt mal probieren! Die Liste ist gar nicht so lang geworden, wie erwartet. Bei näherer Betrachtung würde ich vieles doch wieder tun, aber mit dem heutigen Wissen anders angehen. Und auch Dinge, die ich niemals machen würde, gibt es wenige. Der Mensch ist ja von Natur aus neugierig und ich bin da keine Ausnahme. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, den eigenen Horizont zu erweitern, würde ich wahrscheinlich nicht nein sagen. Auch wenn es Überwindung kostet, beispielsweise, weil man irgendwo... --- ### Zielsicher die richtige Warteschlange finden - Published: 2023-01-16 - Modified: 2022-12-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/16/zielsicher-die-richtige-warteschlange-finden/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Entschleunigung, Geduld, Kassenschlange, Stau, Warteschlange Wann sind wir eigentlich alle so ungeduldig geworden. Kaum müssen wir einmal 5 Sekunden irgendwo warten, zückt die Hand schon völlig automatisch das Handy aus der Tasche. Keinen Augenblick schaffen wir es, mit unseren Gedanken alleine zu sein. Ganz schlimm zeigt sich unsere Ungeduld gerne an der Supermarktkasse oder wo auch immer man halt anstehen muss. Auch ich selbst gehöre zu den Menschen, bei denen immer alles schnell, schnell erledigt werden muss. Warten ist so gar nicht meine Welt und auf andere zu warten ist die reinste Folter. Vor allem, wenn man selbst so gar nichts tun kann, also hilflos und zur Untätigkeit verdammt  ausharren muss, bis andere mal in die Pötte kommen. Während einem „normalen“ Arbeitstag war ich mal so wagemutig, in der Mittagspause kurz zur Post zu gehen. Eigentlich wollte ich nur eben schnell mal ein Paket abgeben – rein, raus, höchstens 5 Minuten. Das war zumindest der Plan. Doch kaum hatte ich die Filiale betreten, fühlte es sich an, als wäre ich in eine Blase geraten, in der die Zeit zäh wie Kaugummi vergeht. In der Schlange vor mir nur Rentner und Mütter mit Kindern, so wie es sich für ein Vormittags-Einkaufen-Klischee gehört. Die Minuten zogen sich in ungeahnte Längen, alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen. Ich fühlte mich, wie ein Eichhörnchen auf Speed, dass in einen dickflüssigen Glibber geplumst ist. Von 180 auf 0 in einer Sekunde. Bei all dem Gerenne in unserem Alltag haben wir völlig verlernt, auch nur ein paar Minuten ruhig zu warten und nichts zu tun. Langeweile ist der blanke Horror. Lieber vergeuden wir unsere kostbare Zeit stundenlang am Handy und regen uns dann auf, wenn wir nur ein paar Minuten in einer Schlange anstehen müssen. Und auf der anderen Seite ist das Gras auch immer grüner. Während man selbst mal wieder mit erstaunlicher Treffsicherheit stets die langsamste Kassenschlange erwischt, scheint es nebenan immer etwas schneller voranzugehen. Sieht man im Übrigen auch immer wieder gerne im Stau auf der vollen Autobahn. Oder kommt der Stau womöglich überhaupt erst daher, dass manch ein Zeitgenosse im Kampf um Sekunden wild zwischen den Spuren wechselt und damit andere erst zu unnötigem Bremsen zwingt? ! Letztendlich ist es (fast immer) nur eine Frage der Wahrnehmung. Das eigene Päckchen ist immer das schwerste. In Wirklichkeit geht es überall mal mehr, mal weniger schnell voran. Aufmerksame Beobachtet stellen fest, dass sie im Stau regelmäßig denselben rostigen Kleintransporter überholen – und eben wieder von ihm überholt werden. Auch das an der Kasse nebenan schon wieder kein Preis an der Ware ist und alle warten, bis Herr Meier-Müller durch den ganzen Laden bis zur Gemüseabteilung und wieder zurück gerannt ist, um herauszufinden, was eine Gurke kostet – bekommt fast keiner von uns mit. Wir sind viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt und sehen nur unsere kleine Welt und was darin alles schief läuft. Dabei könnten wir uns auch einfach mal entspannen. Wir können eh nichts an der Situation ändern, aber dafür unseren Blickwinkel darauf. Statt als Opfer unsere eigenen Rast- und Ruhelosigkeit in Selbstmitleid zu verfallen, können wir einfach mal einen Gang runterschalten. Wie selten hat man zwischendurch die Gelegenheit, mal kurz durchzuschnaufen. Wir können einfach mal den eigenen Gedanken nachhängen – oder unsere Mitmenschen stalken. Gerade dann, wenn der Vordermann alle Artikel aus dem Einkaufskorb aufs Kassenband legt, wird es richtig spannend. Da kommt die ungeschönte Wahrheit ans Licht – nur Fertigpizza? Oder literweise Putzmittel, eine Packung Gummihandschuhe und Mülltüten in rauen Mengen? Welche (Mords-)Story da wohl dahintersteckt?   Selten gibt es bessere Gelegenheiten, die menschlichen Kuriositäten in freier Wildbahn zu beobachten.   Da gibt es die gestressten Hektiker, die gereizte Blicke in Richtung Kasse werfen. Dann wieder sind da die in sich gekehrten, die sich resigniert in ihr Schicksal fügen. Oder die Hilfsbereiten, die gerne auch mal jemanden mit einem einzelnen Artikel den Vortritt lassen, sehr zum Ärger eines nervösen Dränglers, welcher wiederum seinem Unmut mit gezielten Angriffen seines Einkaufswagens gegen die Fersen des Vordermanns Luft macht. Doch wie kommt man überhaupt in den Genuss der fremdbestimmten Entschleunigung? Wer seinen Geduldsfaden trainieren möchte, steuert Läden vorzugsweise zu Stoßzeiten an. Sehr zu empfehlen sind auch Brückentage, da haben viele Menschen frei und nutzen die Zeit gerne zum zwanglosen Konsumrausch. Ganz Mutige steuern den schwedischen Möbelriesen an, das ist aber nur etwas für Fortgeschrittene. Ebenso sind die frühen Termine auf Ämtern, bevor alle zur Arbeit müssen, sehr effektiv, wenn es darum geht, sich in stoischer Gelassenheit zu üben. Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,  den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,  und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Reinhold Niebuhr Im Grunde haben wir es also selbst in der Hand. Zwar haben wir auf die äußeren Bedingungen nur wenig Einfluss, können aber meist selbst entscheiden, ob wir uns unbedingt ins größte Getümmel stürzen müssen. Und wenn wir dann tatsächlich mittendrin stehen und mal wieder ganz am Ende der längsten und langsamsten Schlange stehen, bleibt es unsere Entscheidung, wie wir damit umgehen. Eines sollten wir uns jedoch keinesfalls von manchen Warteschlangencharakteren abschauen. Selbst wenn wir noch so in Eile sind und damit selbst den fortgeschrittenen Profi-Hektiker in den Schatten stellen, sollten wir weder unsere Mitwartenden noch die Angestellten als Zielscheibe für unseren selbstgemachten Frust nutzen. Stattdessen können wir uns einfach mal zusammenreisen, wir sind schließlich keine Dreijährigen, die vor dem Regal mit der Quengelware einen Tobsuchtsanfall hinlegen. Wobei das für alle Mitwartenden bestimmt ein phänomenal unterhaltsames Schauspiel wäre. Weniger zum Fremdschämen und dafür aber wesentlich entspannter ist es, einfach mal tief durchzuatmen und zu lächeln. Dem Menschen an der Kasse oder am Schalter zu grüßen, ist nebenbei auch kein Zeichen von Schwäche, auch wenn manch einer das zu denken scheint. Im Gegenteil, vielleicht kann man am Rande sogar ein paar nette Worte mit den Menschen wechseln, die hier einfach nur ihren Job machen. Nur nicht gleich die ganze Lebensgeschichte erzählen, hinter uns warten auch noch welche... Denn auch wenn die eigene Zeit so unglaublich kostbar und knapp erscheint (wie viel mehr hätten wir,... --- ### Mehr Geld für Wechselwillige? Fragen die man als Bewerber stellen sollte - Published: 2023-01-13 - Modified: 2023-01-13 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/13/mehr-geld-fuer-wechselwillige-fragen-die-man-als-bewerber-stellen-sollte/ - Kategorien: Finanzen, Job - Schlagwörter: Bewerberfragen, Bewerbung, Bewerbungsfragen, Bewerbungsgespräch, Fragen an Bewerber, Fragen von Bewerbern, Gehalt, Gehaltserhöhung, Gehaltsverhandlung, Interview, Jobwechsel, Karriere, Mehr Gehalt, Vorstellungsgespräch Der klassische Bewerbungsprozess hat immer mehr ausgedient. Die Zeiten, in denen man seine Unterlage, Zeugnisse, Lebenslauf und nicht zu vergessen das Anschreiben als dickes Packet, womöglich sogar noch in Papierform, beim Unternehmen einreicht und dann erst mal wochenlang auf Rückmeldung warten darf, sind definitiv vorbei. Die Hersteller von Bewerbungsmappen sind darüber wahrscheinlich nicht besonders glücklich. Aber Evolution gibt es halt nicht nur in der Natur. Doch nicht nur das Format der Bewerbung hat sich Dank Digitalisierung verändert. Der gesamte Prozess ist deutlich schneller geworden, wer sich zu viel Zeit lässt, lässt Chancen verstreichen – vor allem auf Seite der Unternehmen. Was sich ebenfalls geändert hat, ist das Machtverhältnis. Saßen früher die Unternehmen am längeren Hebel und konnten aus einer Vielzahl von Bewerbern wählen, hat sich das Blatt heute nicht nur dank Fachkräftemangel zu Gunsten der Bewerber gewendet. Viele Unternehmen tun sich schwer, neue Stellen zu besetzen. Die Konkurrenz ist groß und der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte ist hart. Doch nicht nur das Klima auf dem Arbeitsmarkt hat sich verändert. Auch das generelle Mindset vieler Unternehmen und moderner Führungskräfte ist ein anderes. Die verstaubten Ansichten steinzeitlicher Führung sind längst überholt, was sich auch im Bewerbungsgespräch deutlich zeigt. Es geht nämlich nicht mehr nur darum, dass sich der Jobsuchende beim Unternehmen bewirbt. Auch das Unternehmen selbst bewirbt sich umgekehrt beim potentiellen Kandidaten. Das bedeutet aber auch, dass man sich für das Interview entsprechend vorbereiten sollte. Wer keinerlei Fragen hat, hat womöglich keinerlei Interesse an der ausgeschriebenen Position. Zumindest legt solch ein Verhalten diese Vermutung nahe und man lässt sich eine wichtige Chance entgehen, das Unternehmen, die Vorgesetzten und / oder die Aufgabe besser kennenzulernen. Aus der Sicht eines Personalverantwortlichen hinterlässt es womöglich sogar einen negativen Eindruck, wenn man überhaupt keine Fragen stellt. Normalerweise ist auch Zeit für Bewerberfragen eingeplant, man sollte also keine falsche Scheu an den Tag legen. Doch um wirklich etwas über Anstellung, Firmenkultur oder Arbeitsklima zu erfahren, sollte man sich vorher genau überlegen, welche Fragen man stellen möchte – und welche Antworten zu einer Zu- oder Absage führen würden. Kriterien Im ersten Schritt sollte man für sich festlegen, welche Kriterien für einen selbst wichtig sind. Warum will man eigentlich wechseln? Was passt im jetzigen Umfeld nicht, was muss sich unbedingt ändern, was ist für die eigene berufliche Zukunft wichtig? Wertschätzung und ein respektvoller, empathischer Umgang – toxisches Arbeitsumfeld mit cholerischen Vorgesetzen Mehr Geld - Angemessene Bezahlung ist nicht immer selbstverständlich und ein nachvollziehbarer Grund, sich nach einer besseren Stelle umzusehen. Klar, Geld alleine ist nicht alles. Aber kein Geld ist halt auch nix. Mehr (Eigen-)Verantwortung – Nicht immer gibt es innerhalb des aktuellen Unternehmens die passenden Karrieremöglichkeiten, dann wird es Zeit, sich außerhalb umzuschauen. Wenn sich ein Unternehmen bei euch bewirbt Haben Sie noch Fragen zu dem, was ich Ihnen bis hierher erzählt habe oder zu Stationen in meinem Lebenslauf, die ich an dieser Stelle klären kann? Bevor man mit seinen eigenen Fragen startet, sollte man dem Gegenüber die Gelegenheit geben, Unklarheiten auszuräumen. Handelt es sich bei der ausgeschriebenen Stelle um eine neue Position oder eine Nachbesetzung? Bei ersterem wäre es interessant zu wissen, wie die Position entstanden ist. Und bei letzterem, warum man sich getrennt hat? Gibt es Aufstiegschancen, was sind die Erwartungen an eine Neubesetzung und welche Herausforderungen sind mit der Aufgabe verbunden? Auf welche Ziele und Herausforderungen fokussiert sich Ihr Unternehmen aktuell, und wo sehen Sie Verbesserungspotential? Geradeheraus nach Problemen zu fragen, mag manchem etwas forsch erscheinen. Doch mit dieser respektvollen Art zu Fragen, zeigt man eben auch, dass man Interesse am Unternehmen hat. Und die Antwort offenbart auch, wie das Unternehmen mit Problemen umgeht. Und sie sagt einiges über die Persönlichkeit des Interviewenden aus.  Bevor man eine Stelle annimmt, sollte man eine Vorstellung davon haben, welche Defizite es in der Firma gibt – oder beim potentiellen neuen Vorgesetzen. Und was sind die Herausforderungen der ausgeschriebenen Position im Speziellen? Es gibt keine? Das ist unwahrscheinlich, hier ist Vorsicht geboten. Wo möchte sich Ihre Abteilung / Ihr Unternehmen in den nächsten 2-5 Jahren hin entwickeln? Hier geht es nicht darum, den Spieß herumzudrehen. Die Frage zeigt, ihr sucht (hoffentlich) nach einer Position mit guten Zukunftsaussichten und beabsichtigt, lange im Unternehmen zu bleiben. Wie würden Sie aus Sicht der Mitarbeiter die wichtigsten Werte der Firma beschreiben? An der Antwort lässt sich oft leicht ablesen, wie wichtig der Firma Zufriedenheit und Wohlbefinden ihrer Angestellten ist. Welche Philosophie das Unternehmen im Bezug auf diese Themen verfolgt, lässt auch Schlüsse auf das spätere Arbeitsklima zu. Vorausgesetzt natürlich, dass die Frage ehrlich beantwortet wird. Was mögen Sie an Ihrer Arbeit hier? Abgesehen davon, dass Menschen es mögen, über sich selbst zu reden, erhält man so einen noch tieferen Einblick in die Unternehmenskultur. Neben den wichtigen Aspekten der ausgeschriebenen Stelle sind eben auch Themen wie Teamwork, Zusammenhalt, Wertschätzung oder Flexibilität von Belang. Mit dieser Frage erhält man im Idealfall die Sichtweise eines „Insiders“ zu genau diesen Punkten. Falls Sie mich einstellen, welches wären die wichtigsten Ziele, die ich in den ersten 3-6 Monaten erreichen sollte? In der Regel sind an jede offene Stelle bestimmte Erwartungen geknüpft. Je genauer man diese kennt, umso leichter kann man beurteilen, ob man für die Rolle geeignet ist. Und wenn der Gegenüber gar nicht mehr aufhört, Ziele aufzuzählen, kann man sich schon vorstellen, wie ein „typischer Tag“ im Unternehmen aussieht. Wie sieht ein typischer Arbeitstag in diesem Team aus? Hat man eine möglichst genaue Vorstellung davon, was einen im Arbeitsalltag erwartet, kann man besser entscheiden, ob die Stelle geeignet ist oder nicht. Trifft sich das Team täglich zum Kaffee oder gibt es viele regelmäßige Besprechungen, ist man als Eigenbrötler womöglich anderswo glücklicher. Was erwarten Sie sich von mir und meinen Fähigkeiten, was dem Team aktuell fehlt? Wer erwartet, sein Können in einem bestimmten Bereich auszubauen, indem er von einem Experten lernen kann, findet sich womöglich selbst unerwartet in der Rolle des Experten wieder. Es schadet also nicht, die eigene Qualifikation mit den Erwartungen abzugleichen. An welchen Zielen wird meine Leistung gemessen? Schwammig formulierte Ziele sind einerseits schwer... --- ### Ressourcenumverteilung oder warum ich Steine mit mir herumtrage - Published: 2023-01-09 - Modified: 2022-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/09/ressourcenumverteilung-oder-warum-ich-steine-mit-mir-herumtrage/ - Kategorien: DIY, Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ausmisten, Hobby, Kreativität, Minimalismus, Zeichnen Als kreativer und handwerklich nicht völlig unbegabter Mensch macht er mir unheimlich viel Spaß, neue Dinge zu erschaffen. Schon als Kind konnte ich Sunden mit Malen und Zeichnen verbringen. Allerdings schafften es meine gesammelten Werke  nur bis in die Untiefen von Schubladen und Schränken. Es ist nicht so, dass ich völlig talentbefreit wäre. Allerdings wollte ich selbst keine meiner Zeichnungen an den Wänden hängen haben und meine Mitmenschen mag ich zu sehr, als dass ich ihnen meine kreativen Ergebnisse zugemutet hätte. Und so füttere ich eben die Papiertonne mit dem, was sich so ansammelt. Doch das ist nicht wirklich befriedigend und auch mein grün angehauchtes Gewissen schmerzt dabei. Was also tun mit dem Bedürfnis nach Kreativem Austoben, wenn man gleichzeitig ein Bedürfnis nach (Frei)Raum und Leichtigkeit hat. Auch wenn jeder selbst entscheiden muss, was für ihn als Minimalist wichtig ist und was er braucht, für mich ist es Ballast, wenn ich einen Berg Zeichnungen im Schrank horte. Ich mag es, wenn alles seinen Zweck und Platz hat. Nebenbei blutet dem kleinen geizigen Schwaben in mir das Herz, wenn ich dafür auch noch teures Zeichenpapier vergeude. Im Zeichenkurs wird vorausgesetzt, dass man einen anständigen Zeichenblock mitbringt. Doch eigentlich wäre zum Lernen und Üben einfaches Recyclingpapier das man auch für den Drucker nimmt viel günstiger. Wieso Ressourcen verschwenden, wenn man gerade Licht und Schattenspiel im klassischen Stillleben austestet oder Muster und Formen kreiert? ! Ich weiß, manch einer greift für sein Hobby gerne auch mal tief in den Geldbeutel. Doch ich kenne mich und weiß, dass ich schnell mal die Lust an einem Thema verliere. Da macht es einfach keinen Sinn, gleich in die große Profiausstattung zu investieren. Doch was tun, wenn sich Künstler und Minimalist mal wieder einen verbissenen Kampf liefern? Irgendwie finde ich doch immer wieder zum Zeichnen zurück. Selbst wenn zwischen den kreativen Anfällen gerne mal Jahre vergehen – oft bleibt ja wenig Zeit für all zu viele Hobbies – packt mich irgendwann wieder die Lust daran. Vor einiger Zeit bin ich dann über ein paar hübsch bunt bemalte Steine gestolpert und habe diese Idee für mich übernommen. Zwar male ich nicht gerne mit Farbe aber besonders glatte Kiesel eignen sich hervorragend um mit einem feinen Filzstift verziert zu werden. Und das schöne ist, man kann die Resultate wieder in die freie Wildbahn entlassen. Die richtigen Steine finden sich vor allem am Rande von fließendem Wasser. Beim Tauchen im See bin ich auch schon mit etwas mehr Gewicht aus dem Wasser gestiegen und die mit Abstand schönsten und glattesten Steine finde ich natürlich (aber leider viel zu selten) direkt am Meer. Leider fehlt mir aktuell die Zeit, um mal wieder auf die Jagt nach passendem Grundmaterial zu gehen. Der Kopf ist voller Ideen und Zitate, die in Stein gehauen – nee, Quatsch – auf Stein gepinselt werden wollen. Und aus Gründen der Umverteilung ist nichts mehr hier im Haus, was auf mich als Urheber der bemalten Steine hinweist. Die Steine dürfen nämlich nur bleiben, bis sie ein kleines Kunstwerk tragen. Manchmal eine Zeichnung, manchmal einen Spruch, unterzeichnet mit einem Pseudonym. Dann nehme ich sie mit und setze sie irgendwo wieder aus. Gerade in näherer Umgebung auf den „Hausstrecken“ gibt es ein paar sehr hübsche Plätzchen, an denen sich ein aufmerksames Auge dann über die kleinen Steine freuen kann. Ich selbst schaue dann auch bei jedem Vorbeigehen, ob der Stein noch da ist. Oft verschwinden sie nach ein paar Tagen, anscheinend finden sie meist schnell wieder ein neues Zuhause.   Eine Zeitlang habe ich von allen Steinen fleißig Fotos gemacht, vor allem wenn ich sie irgendwo ausgesetzt habe. Irgendwie sind die Fotos aber leider einem Neuaufsetzen meines Rechners zum Opfer gefallen. Bei all der doppelten Datensicherung scheint das Flüchtige an diesem Hobby sich wohl bis hin zur digitalen Erinnerung durchzuziehen. Ein letztes Bild habe ich unter den Urlaubsfotos der vergangenen Jahre gefunden, das ziert nun diesen Beitrag. Für mich bleibt der Spaß an dem Spiel aus Sammeln, Verschönern und Laufen lassen. Bis auf einen schwarzen Fineliner und etwas Fixierlack brauche ich nichts und meine eigenen 4 Wände quellen nicht irgendwann über von all den gesammelten Werken. Und nebenbei kann ich so vielleicht dem einen oder anderen Spaziergänger ein Lächeln ins Gesicht zaubern. --- ### Du bist was du isst – die perfekte Ernährungsweise - Published: 2023-01-02 - Modified: 2022-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/02/du-bist-was-du-isst-die-perfekte-ernaehrungsweise/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Abnehmen, Diät, Ernährung, Gehirn, Gewicht, Heißhungerattacke, Minimalismus, Reduzieren, satt, Steinzeit Es heißt ja immer, Religion sei kein geeignetes Thema für Smalltalk und darüber spricht man nicht. Doch wenn man sich die Diskussionen um die vermeintlich richtige Ernährung so anschaut, haben sich zu den bekannten Religionen scheinbar ganz neue Glaubensrichtungen hinzugesellt. Zumindest wird mit einem Feuereifer gestritten, der den nächsten Glaubenskrieg in greifbare Nähe rückt. Ernährung ist die neue Religion, ein Luxusproblem in einem verwöhnten Land, das scheinbar sonst keine wichtigen Themen zu lösen hat. Allein die Vielfalt der verschiedenen Ernährungsformen kann mühelos mit der Anzahl der Religionen mithalten. Vegetarier, Veganer oder Frutarier, Trennkost oder Low-Carb, (freiwillig) glutenfreie, ayurvedische  oder steinzeitliche Ernährung. Die Glaubensrichtungen sind endlos und essen müssen wir alle. Haben wir nicht genug Konflikte auf unserer Welt, dass wir uns auch noch am Esstisch streiten? Natürlich gibt es viele Gründe, sich für die eine oder andere Ernährungsform zu entscheiden. Der eine hat mit Allergien und Unverträglichkeiten zu kämpfen, andere hingegen möchten die Umwelt schonen oder ihnen liegt das Tierwohl am Herzen. Dazu kommen womöglich noch persönliche, gewichtsmotivierte Ziele. Oder einfach der Wunsch, sich gesünder (was auch immer das heißt) zu ernähren. Neben ständig wechselnden abenteuerlichen Diättrends kommen fast schon täglich immer neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinzu. Wobei auch hier ganz klar gilt „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Je nach Auslegung ist das erforschte Lebensmittel, sei es Wein, Koffein oder Öl, mal lebensverlängernd oder es bringt uns auf direktem Weg ins Grab. Wobei wir ja am Ende alle sterben. Daraus könnte man schlussendlich folgern, dass alle Lebensmittel auf Dauer tödlich sind... Auf die Spitze treiben es regelmäßig zu Jahresbeginn und pünktlich nach dem Festtagsschlemmen an den Feiertagen die besten und schnellsten und neuesten und sich jährlich wiederholenden, immergleichen Diättipps. Von Ananas bis Kohlsuppe, ganz ohne Fett und Kohlenhydrate oder mit ganz viel Fett, natürlich nur das richtige – für jeden Geschmack ist etwas Grauenhaftes dabei. Kurioserweise wird auch dem Minimalismus ein positiver Aspekt auf die Ernährung und das Körpergewicht zugesprochen. Ein nachvollziehbares Argument wäre, dass eine minimalistische Ernährung den Überfluss an Lebensmitteln wieder auf ein notwendiges und sinnvolles Maß reduziert. Etwas gewagter ist da schon die Behauptung, dass mit der Reduzierung von Gerümpel automatisch auch das gehasste Körperfett abnimmt. Kann man ja auch mal eben in die „Zu verschenken-Box“ packen. Ebenso soll eine ordentliche Umgebung auch die Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper erhöhen und angeblich dazu führen, dass wir uns gesünder ernähren. Bei mir macht es ehrlich gesagt keinen Unterschied. Ich hatte schon immer einen Hang zu Süßem und auch auf Nudeln und Pizza könnte ich nie verzichten. Zumindest aber sparen minimalistische Rezepte vorzugsweise Zeit und/oder Geld und können abhängig von den Zutaten mit Sicherheit auch hinsichtlich Gesundheit gegenüber Fertigfutter mit endlosen Zutatenlisten punkten. Dabei geht es eigentlich im Grunde gar nicht so sehr um das was, sonder vielmehr um das wie viel. Denn mal abgesehen davon, dass wir, wenn wir auf bestimmte Lebensmittel verzichten, den Frust und damit auch die eingesparten Kalorien gerne mit Ersatzprodukten kompensieren, macht uns diese ausnahmslose Entsagung auch noch todunglücklich. Wer also zu Gunsten der Figur abends auf Kohlenhydrate verzichtet, isst womöglich so viele andere Dinge, weil er sich einfach nicht satt fühlt. Stattdessen wäre es wahrscheinlich klüger, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören  - und damit auch auf das Sättigungsgefühl, das viele von uns völlig ignorieren. Und vielleicht ist es auch nur die Kombination mit dem dicken Belag, der aus einer unschuldigen Scheibe Brot den gefürchteten Dickmacher schafft. Dann bleibt vielleicht auch die nächtliche Heißhungerattacke aus. Unser Steinzeitgehirn hält im Übrigen ebenfalls nicht wirklich viel von irgendwelchen kruden Diäten, vor allem wenn dabei komplett auf die energiebringenden und daher heißgeliebten Kohlenhydrate verzichtet werden soll. Für unser Überleben waren schon immer Lebensmittel mit hohem Kaloriengehalt, hohem Zuckergehalt und hohem Fettgehalt von Vorteil. Unser Gehirn ist also darauf programmiert, genau solche Energieträger zu bevorzugen. Doch im Gegensatz zu unseren höhlenbewohnenden Vorfahren, haben wir heute einen schier unbegrenzten Zugriff auf die Überleben garantierende Kost. Moderne Landwirtschaft und Technologie haben beeindruckende Fortschritte gemacht, aber unser Gehirn hat die Auswirkungen dieser Errungenschaften noch nicht verstanden. Wir müssen also unsere Vernunft bemühen, wollen wir uns nicht völlig den Verheißungen von Lebensmittelindustrie und Werbung hingeben. Und die Vernunft wäre auch ein guter Ratgeber, wenn es um Ernährungsformen geht. Natürlich wäre es super fürs Klima, wenn wir alle komplett auf Fleisch verzichten würden. Doch nicht jeder will oder kann seine Gelüste unterdrücken. Statt nun einfach komplett zu resignieren ist auch schon ein kleiner Schritt in eine bestimmte Richtung immer noch ein Fortschritt. Und wenn wir schon nicht komplett auf Fleisch verzichten, wäre auch schon eine Reduzierung ein Gewinn. Ebenso wäre durch ein Weniger in der Menge auch ein Mehr an Qualität möglich – im Bezug auf Fleisch allein aus Tierschutzaspekten definitiv schon eine Verbesserung. Und trotzdem verurteilen moderne Ernährungsapostel gerne jeden, der ihnen (noch) nicht auf dem Pfad der Tugend folgt.  Hungrige Mitmenschen, die zur falschen Zeit am falschen Tisch sitzen, dürfen sich in lange Predigen anhören, wie böse doch dieses oder jenes Lebensmittel sei. Das damit jedem der Appetit auf ernährungstechnische Verbesserungen vergeht und sich stattdessen Widerstand regt, ist den Eiferern in ihrer Weltverbesserungsmission völlig entgangen. Nicht von ungefähr kommt der mittlerweile völlig abgedroschene Spruch „Woran erkennt man einen Veganer? Er erzählt es einem“. Niemand will bei fairem Kaffee und glutenfreiem Kuchen belehrt werden. Schon gar nicht, wenn einem jeder Fehler unter die Nase gerieben wird, statt einfach auch mal die Erfolge zu feiern und auch kleine Verbesserungen zu würdigen. Und wenn dann der vermeintlich perfekte Ernährungsguru es dann wagt, seinen Urlaub mit dem Flugzeug anzutreten, werden ihm natürlich alle anderen Bemühungen um ein nachhaltiges Leben abgesprochen. Der positive Blick auf das all die kleinen Erfolge wäre viel motivierender, als ständiges Genörgel und Dauerkritik. Denn eines dürfen wir bei all dem nicht vergessen: Niemand ist perfekt und das ist auch ok so! --- ### Bloggeburtstag – mein Baby wird 1 Jahr alt - Published: 2022-12-28 - Modified: 2022-12-18 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/28/bloggeburtstag-mein-baby-wird-1-jahr-alt/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Bloggeburtstag, Bloggen, Hobby, Rückblick, Schreiben Der erste Artikel auf diesem Block ist heute vor einem Jahr erschienen. Auweia, das kann ich mir selbst gar nicht mehr anschauen. Zu groß ist der innere Kritiker, der nach einem Jahr des Schreibens doch einiges dazugelernt hat. Andererseits ist es doch interessant, wie man sich weiterentwickelt. Und tatsächlich habe ich mit dem Thema sogar etwas Geld verdient – ganze 0,79 Euro, ich werde reich! Ich werde reich ;-) Warum ich überhaupt schreibe... Ich habe schon immer eine kreative Ader. Doch Basteln und Zeichnen ist nur begrenzt meine Welt. Ich mag zwar die Tätigkeit an sich doch die Resultate landen meist im Müll oder im Altpapier. Dazu kommt, dass ich gerne Neues ausprobiere aber nicht unendlich Schrott und Ausschuss produzieren will. Das heißt, ein Hobby bei dem man viel Üben muss um überhaupt erst mal akzeptable Ergebnisse zu produzieren, kommt kaum in Frage. Und dann sollte das, was dabei herauskommt auch noch gefallen, im Idealfall nützlich sein und nicht einfach nur Staub ansammeln. Ich könnte ebenso anfangen, Socken zu stricken doch Schreiben liegt mir einfach mehr. Das mit den Socken probiere ich vielleicht noch einmal. Der erste Versuch ist schon ein paar Jahrzehnte her und war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Schon erstaunlich, wie fest so eine Masche um die Stricknadel sitzen kann... Aber handgestickte Socken sind einfach wunderbar warm. Doch leider bekommt man sie nie ganz in Schwarz, dabei habe ich mit Gr. 38 sogar eine gut verkäufliche Durchschnittsgröße... . und warum ich noch nicht wieder aufgehört habe Nach einem Jahr regelmäßigem Schreibens wundere ich mich auch ein bisschen über mich selbst. Ich hätte nicht erwartet, dass es mir so viel Spaß macht und ich nicht schon längst wieder einer neuen Leidenschaft folge. Aber allein die Tatsache, dass ich nun weiß wie angebranntes Risotto schmeckt, zeigt, dass ich beim Schreiben ziemlich schnell in den ach so gefeierten Flow-Zustand komme. Beim Tippen vergessen ich die Zeit und kann mich ganz auf meine Gedanken konzentrieren. Und da mir bis heute die Themen nicht ausgegangen sind, werde ich meine geistigen Ergüsse wohl auch zukünftig in die weite Welt entlassen. Von Schaumschlägern und Seifenblasen Was ich nebenbei als Bloggerneuling erfahren durfte, war ebenso bereichernd wie amüsant. Anfangs verirrten sich nur wenige Leser auf meine Seite. Doch ich habe unglaublich nette Unterstützung erhalten und durfte lernen, wie gut viele Blogger vernetzt sind und sich gegenseitig supporten, inspirieren und bereichern. Sehr gefreut habe ich mich über die Chance, einen Gastbeitrag bei Julia auf einfachfreileben veröffentlichen zu dürfen. Und auch die Einladung zur Blogparade hat meinen Horizont bezüglich anderer wertvoller Blogs ein ganzes Stück erweitert. Alleine dadurch habe ich auch meine eigene Blase um einiges vergrößern und bereichern können. Nebenbei schillert sie bunt wie eine Seifenblase und wächst ständig. Mit der Zeit kamen auch die ersten dubiosen Kooperationsanfragen wobei folgender „Kooperationspartner“ besonders beharrlich versucht hat, Kontakt herzustellen: Hallo, Ich sehe Ihre Website www. queen-all. com    und sie ist beeindruckend. Ich frage mich, ob auf Ihrer Website Werbeoptionen wie Gastbeiträge oder Anzeigeninhalte verfügbar sind? Was ist der Preis, wenn wir auf Ihrer Website werben möchten? Hinweis: Artikel darf nicht als gesponsert oder Werbung gekennzeichnet sein. Danke schön Ich kann nicht glauben, dass jemand tatsächlich auf so etwas hereinfällt. Selbst wer seine Hausaufgaben nur halbherzig gemacht hat, weiß doch, dass ungekennzeichnete Werbung böse Folgen hat. Und mal abgesehen davon, wer bitteschön klickt irgendwelche Links in E-Mails von unbekannten Absendern an, vor allem, wenn sie vermeintlich zur eigenen Webseite führen sollen? ! Erstaunliche Beharrlichkeit Auch ein, zwei weitere Schaumschläger versprachen mir schnelles Geld und gegenseitigen Profit. Zum Glück bin ich nicht darauf angewiesen, mit dem Blog Geld zu verdienen. Es ist ein Lieblingsprojekt, das ich ganz nach meinen Wünschen und Ideen hegen und pflegen kann. Jahresrückblick Das Datum des Bloggeburtstages trifft auch auf die Zeit des klassischen Jahresrückblickes. Es war ein turbulentes Jahr, mehr als all die anderen Jahre. Eine Zeit der Entscheidungen und Umbrüche, die sich noch weit in das kommende Jahr hineinziehen wird. Die Grundsteine sind gelegt, von den Auswirkungen werde ich zu gegebener Zeit vielleicht im Detail berichten. Für all die finanzfokussierten Leser Wie erwartet konnte ich auch dieses Jahr meinen Dividendeneinnahmen steigern. Trotz anderweitiger finanzieller Verpflichtungen sind ein paar weitere Aktien und ETF-Anteile in meinem Depot gelandet und sorgen auch bei reduzierter Sparquote für stetiges Wachstum. Eine Verdoppelung der Einnahmen wird es für das kommende Jahr mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr geben. Doch immerhin steigt der Gesamtwert des Depots trotz (oder gerade wegen? ) des turbulenten Börsenjahres, das wir gerade hinter uns haben wieder. Dividendensteigerung Meine 3 liebsten Beiträge 2022 Teures Pipi – alleine die Recherche war schon enorm unterhaltsam. Der unternehmerischen Kreativität sind hinsichtlich Absurdität wohl keine Grenzen gesetzt. Und da sich scheinbar genug Abnehmer finden, die das Ganze lohnenswert machen, scheint auch die menschliche Leichtgläubigkeit schier grenzenlos. Menschen aussortieren – das ist wohl einer der persönlichsten Texte denn Familie kann man sich nicht aussuchen. Dafür schätze ich mich umso glücklicher, all die lieben Menschen in meinem Leben zu haben, die mir über die Zeit eine echte Familie geworden sind. Bestes Lesefutter zum Nulltarif – für eine sparsame und nachhaltige Leseratte ist ein nie abreisender Strom an guten aber kostenlosen Büchern ein Paradies. Auch wenn sich nicht immer etwas Spannendes findet, der stetige Austausch von Lesestoff ist nicht nur ressourcenschonend sondern bringt auch immer mal Unerwartetes auf unseren Bücherstapel. Tja, wie die Zeit vergeht... Fast zeitgleich mit dem Blog werde auch ich mal wieder ein Jahr älter. Es bleibt spannend, was das Leben noch so bringt. Es wird auf jeden Fall ein aufregendes neues Jahr voller Neuanfänge. Beim Schreiben finde ich einen Ausgleich zum stürmischen Alltag. Und so stehen die Zeichen gut, dass es hier in einem Jahr wieder einen neuen Rückblick geben wird... --- ### Zusammenleben einem Sabotier - Published: 2022-12-26 - Modified: 2022-12-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/26/zusammenleben-einem-sabotier/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Ernährung, Finanzen, Innerer Schweinehund, Kleiderschrank, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft, Sabotage, Zusammenwohnen Wer sich die vier Wände mit anderen Menschen teilt, muss oft Kompromisse eingehen. Wenn der eine es eher bunt und gemütlich vollgestopft mag, während der andere die luftige Leere und gedeckte Farben bevorzugt, kann es schon mal zu Diskussionen führen. Doch auch die persönlichen Ziele und Entwicklungen bieten immer wieder Unmengen an Konfliktpotential. Grundsätzlich scheut der Mensch Veränderungen. Instinktiv nehmen wir diese als Bedrohung war. Es ist also wichtig, offen und ehrlich mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren und sie in die eigenen Gedanken einzubeziehen. Dann kann es sogar sein, dass diese Gefallen an den neuen Ideen finden und diese selbst sogar für sich annehmen. Das braucht manchmal ein bisschen Zeit, Geduld ist also das Wichtigste wenn es um Veränderung geht. Ordnung... Wer erst mal Platz geschaffen hat, der hat für jedes Teil im Haushalt ein festes zu Hause. Mit der Zeit hat auch jeder verinnerlicht, was wo zu finden ist. Dadurch wandern die Sachen nach der Benutzung wie von selbst wieder an ihren Platz. Doch immer wieder bleiben halt doch Dinge irgendwo liegen. Vor allem die schönen freien Flächen laden dazu ein, irgendetwas darauf abzulegen. Und so räumt man sich immer wieder gegenseitig hinterher. Auch wenn man sich im ersten Moment ärgert, wenn doch mal etwas liege bleibt. Wir sind selbst nicht immer perfekt und übersehen mal etwas. Einmal tief durchatmen und was auch immer einfach kurz wegräumen. Statt über jede Kleinigkeit zu mäkeln, sollten wir lieber dankbar für unsere Liebsten sein. Jeder hat seine Stärken und Schwächen und oft vergessen wir, was unser Gegenüber für uns leistet. Was ist dann schon die offene Zahncremetube gegenüber der Bereitschaft, jederzeit alles stehen und liegen zu lassen, um für den anderen da zu sein. Euer Partner sabotiert euch ja nicht absichtlich. Oft hat man nur eine völlig unterschiedliche Schmerzgrenze für Sauberkeit und Ordnung. Im Übrigen kann man es mit der Ordnung auch übertreiben. Bei uns sind es die offenen Schranktüren, an denen wir uns beide stören. Die sind in kleinen Räumen aber auch immer im Weg.  Meine bessere Hälfte schließt sie daher in jeder Situation sofort. Immer. Egal, ob ich im Bad gerade an meine Utensilien muss, mich morgens anziehen möchte oder beim Kochen der Gewürzschrank offen steht. Kurz mal umgedreht, und zack, ist der Schrank zu. Selbst wenn Schatzi nicht im Raum ist, irgendwie stehe ich immer vor geschlossenen Türen. Ich bekomme dann immer ein scherzhaftes: „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“ zu hören. Aussortieren... Wenn ihr aussortiert, gilt als oberste und allerwichtigste Regel, dass ihr nur Dinge ausmistet, die euch selbst gehören. Finger weg vom alten Abi-Shirt eures Partners, seinen alten selbstgebrannten CDs, dem angeschlagenen Kaffeebecher und allem anderen, das euch vielleicht ins Auge sticht und definitiv weg könnte. Und spart euch an dieser Stelle auch jeglichen Kommentar in dieser Hinsicht. Auch ihr habt erst mal klein angefangen, die wenigstens misten in einem Zug ihren kompletten Hausstand aus und sind dann für immer fertig. Und manche Dinge konnte man am Anfang nicht loslassen, später dafür umso leichter. Solange ihr euren Haushalt mit anderen Menschen teilt, müsst ihr euch mit ihren Eigenschaften arrangieren. Und da Menschen es generell nicht sehr gerne mögen, wenn man sie belehrt, haltet euch mit spitzen Bemerkungen und Anspielungen zurück. Immer dran denken, „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“. Wenn ihr Glück habt, ist euer Partner offen für Neues und schaut sich Verbesserungen gerne ab. Während ihr also Anfangs allenfalls müde belächelt werdet, springt das Aussortier-Fieber vielleicht irgendwann auf eure Mitmenschen über. Manchmal scheint es ja hochansteckend zu sein. Und plötzlich steht man dann zu zweit inmitten eines aussortieren Wäscheberges, vor dem ausgeräumten Schreibtisch oder leeren Küchenschränken. Was man allerdings definitiv lassen sollte, wenn man am Ausmisten ist, ist es, dem Rest der Familie zu zeigen, was man rauswerfen möchte. Plötzlich werden alle ganz kreativ und finden tausend mögliche Situationen, bei denen man die eine oder andere Sache noch brauchen könnte. Und Schwupps ist der Mülleimer (oder Karton... ) wieder leer und die Schränke wieder voll. Sabotage der höchsten Güte. Am besten packt man alles in eine unauffällige Kiste und klebt diese einfach zu. Die wird dann am besten im Keller oder auf dem Dachboden, geschützt vor neugierigen Blicken, zwischengelagert. Hat in den kommenden Wochen keiner etwas vermisst, sollte das gute Stück samt Inhalt so schnell wie möglich aus dem Haus. Am besten erstellt man sich einen kleinen Reminder im Kalender, um nicht nach Jahren auf lauter versteckte Kisten mit nutzlosem Inhalt zu stoßen. Finanzen... Nicht nur die eigenen vier Wände, auch die Finanzen sollten ordentlich sein. Dazu gehört ein genereller Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben, vor allem die gemeinschaftlichen Kosten sollten bekannt und geklärt sein. Gerade in einer Partnerschaft ist es wichtig, dass man von Anfang an klar regelt, wie die gemeinsamen Ausgaben aufgeteilt sein sollen. Und da sich die Umstände immer mal wieder ändern, sollte man die Vereinbarungen auch immer wieder an die Lebenssituation anpassen. Egal, ob Nachwuchs oder Karriereschritte. Wenn mehr oder weniger Geld in die Kassen fliest, sollte man immer offen miteinander reden. Klar ist es im ersten Schritt mein Verdienst, wenn ich ein paar Euros mehr auf der Gehaltsabrechnung erreiche. Aber vielleicht habe ich in der Vergangenheit Unterstützung von meinem Partner erhalten. Die Entscheidung, was ich mit dem Plus auf meinem Konto machen möchte, sollte ich also klar kommuniziert. Unausgesprochene Erwartungen oder Entscheidungen, bei denen man den Partner ausschließt, haben nicht gerade wenig Konfliktpotential. Auf der anderen Seite sollte aber jeder in einer Partnerschaft auch immer eine Eigenverantwortung für die eigenen Finanzen und Vorsorge tragen. Wer gerne shoppt oder einem teuren Hobby nachgeht, muss das mit dem eigenen Budget tun. Gerade deshalb bin ich kein Fan eines einzigen gemeinsamen Kontos. Auch beim Thema Finanzen kann sich die eigene Einstellung im Laufe des Lebens ändern. Angefangen mir dem ersten (mickrige) Gehalt über Lifestyle-Inflation bis hin zu der Erkenntnis, dass man vielleicht gar nicht bis zur Rente arbeiten will oder kann. Die finanzielle Situation ändert oft auch den Umgang mit und die Ansichten über Geld. Gerade wenn es um... --- ### Sparen statt Konsumfest? Wie wir die Feiertage für unsere Finanzen nutzen können. - Published: 2022-12-19 - Modified: 2022-12-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/19/sparen-statt-konsumfest-wie-wir-die-feiertage-fuer-unsere-finanzen-nutzen-koennen/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Beitragsanpassung, Beitragserhöhung, Gebühren, Gebührenerhöhung, Geschenke, Gute Vorsätze, Konsum, Sparen, Versicherungen, Vorsätze, Weihnachten Rund um Weihnachten denkt ja jeder erst mal an Geschenke und leckeres Essen. Dazu noch Weihnachtsmarktbesuche und andere gesellige Zusammentreffen. Nicht unbedingt die beste Zeit, um Geld zu sparen. Dabei kann man gerade dann, wenn man besonders viel Geld ausgeben würde ja um so mehr sparen. Gut, im Grunde spart man immer noch am meisten, wenn man gar nichts ausgibt. Aber wir wollen uns ja nicht gleich die Weihnachtsstimmung verderben lassen und das ganze Fest komplett absagen. Dem Geschenke-Wahnsinn entsagen Klar, wir schenken uns nichts. Oder doch? ! Nur eine Kleinigkeit... Wer wie ich gerne Geschenke auspackt und noch lieber anderen beim Auspacken zuschaut, wird bei dieser Aussage innerlich eine Träne verdrücken. Doch warum nicht wirklich eine winzige Kleinigkeit verpacken und womöglich sogar für sich selbst einfordern. Mein Mann weiß genau, wie sehr ich Überraschungen liebe und wie gerne ich etwas auspacke. Daher macht er mir die Freude und sich die Mühe und wickelt mir zumindest eine Tafel Schokolade ein, es muss nicht mal „echtes“ Geschenkpapier sein. Und auch er freut sich über Dinge wie ein Glas Pesto oder eine Ringsalami. Bei letzterem hat er stundenlang ratlos auf dem Päckchen rumgedrückt hat, ohne zu erraten, was drin ist. Da kommt dann halt doch das Kind durch und die Spannung ist das Schönste am Päckchen auspacken. Witziger weise meinte er einen Tag davor noch im Spaß zu mir, dass er Person YX am liebsten mit einer Ringsalami erwürgen würde. Da hatte ich das Corpus Delicti schon verpackt und gut versteckt. Und er hat sie dann auch lieber gegessen, statt sie als Mordwerkzeug zu missbrauchen. Zwar liegt auch bei uns manchmal ein größeres Paket unterm Baum (der allerdings gerade mal 40 cm misst und jedes Jahr wiederverwendet wird) aber das ist dann immer etwas, dass einer von uns sowieso braucht und gekauft hätte. „Richtige“ Geschenke gibt es eher zu Geburtstagen oder wenn es sich gerade einfach ergibt. Wer jetzt aber doch noch Last Minute etwas sucht, findet hier vielleicht Inspiration. Kindern von Freunden und Bekannten schenken wir Übrigens gar nichts. Die bekommen genug von all den anderen Verwandten und sind angesichts der Masse an Geschenken eh meist völlig überfordert. Und sollte ich damit je kindliche Erwartungshaltungen enttäuschen, dürfen sich die Eltern den Schuh anziehen, das ist nicht mein Problem. Im Futterrausch auf dem Weihnachtsmarkt Mangels Möglichkeiten waren wir in den letzten Jahren nicht auf den geliebten kleinen Dorf-Weihnachtsmärkten unterwegs. Die großen Märkte sind mir tendenziell zu voll und austauschbar. Immer der gleiche Kram zu überteuerten Preisen und auch kulinarisch immer dasselbe. Irgendwie hatte dann eine Flasche Winzerglühwein den Weg in unseren Haushalt gefunden und an einem verschneiten Nachmittag haben wir uns dann mit Thermosflasche und Sitzunterlage auf einen langen Waldspaziergang gemacht. Mitten im Schnee haben wir es uns dann mit unserem heißen Glühwein gemütlich gemacht – zur Belustigung der anderen Spaziergänger. Zugegeben, der Rückweg war dann etwas anstrengend aber sehr lustig. Ich empfehle auf jeden Fall noch etwas feste Grundlage für den Magen mitzunehmen. Aber für das nächste Schneegestöber sind wir auf jeden Fall schon wieder ausgestattet. Wenn man dann doch mal die Stimmung auf einem Weihnachtsmarkt genießen möchte, sollte man nicht völlig ausgehungert hingehen. Die Leckereien sind meist nicht gerade günstig aber man hat ja auch sehr lange etwas davon – als nachhaltig wärmende Fettschicht. Mit leerem Magen greift man oft völlig ausgehungert und voreilig nach der obligatorischer Bratwurst. Die Waffeln zum Nachtisch, Maronen und gebrannte Mandeln sind dann schon zu viel aber die Augen halt meist größer als der Magen. Alternativ kann man sich verschiedene Gerichte einfach untereinander teilen und dadurch mehr unterschiedliche Delikatessen kosten. So bleibt nur der Geldbeutel dick und rund, es gibt keine Reste und man kann sich durch einige Spezialitäten futtern. Gerade auf den kleineren Weihnachtsmärkten bekommt man oft regionale Leckereien, die dann auch oft von den ansässigen Vereinen zubereitet werden. Das Geld fließt dann einem guten Zweck oder der Vereinskasse zu und ist damit in der Regel wirklich gut angelegt. Versicherungen und Verträge überprüfen Gerade jetzt kommen viele Versicherer mit Beitragserhöhungen um die Ecke. Das ist die perfekte Gelegenheit, schnell aus überteuerten Verträgen zu kommen. Bei Beitragserhöhungen kann man nämlich von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Auch wenn die Versicherer die Möglichkeiten zur Kündigung immer noch gerne verstecken (und damit Kunden nachhaltig auch für die Zukunft verärgern und vergraulen), müssen sie einem dieses Recht doch einräumen. Sehr nettes Beispiel ist hier unsere Zahnzusatzversicherung. Schon länger liebäugeln wir beide mit einem Wechsel. Aufgrund eines riesigen Bergs anderer Themen haben wir das aber immer hinten angeschoben – und uns bei jeder Zahnversicherungswerbung geärgert, dass wir das Thema noch nicht angegangen sind. Kostet ja jeden Monat bares Geld und für die Zahnreinigung bekommt man anderswo auch mehr erstattet. Dann flattert der nette Brief mit der Beitragserhöhung ins Haus, fast zeitgleich mit Beginn unseres Urlaubs. Im Anschreiben dann ein Haufen Text aber kaum klare Aussagen. Man solle sich doch bitte mit seinem persönlichen Zugangskode einloggen um mehr zu erfahren. Na wenn das so einfach sein soll, gesagt, getan. Doch statt hilfreicher Infos nur wieder viel BlaBla warum denn alles teurer wird. So langsam kann man das ganze Geschwurbel nicht mehr hören. Und obwohl im Anschreiben steht, dass hier auch Infos bezüglich Kündigung zu finden seien, ist kein einziger Hinweis hinterlegt. Auch die Textsuche ergibt, das das Wort „Kündigung“ hier nicht auftaucht, ich brauche also noch keine Lesebrille und mir ist klar, dass man es dem werten Kunden nicht leicht machen will. Doch so leicht lasse ich mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Laut Infoschreiben (ganz versteckt im Kleingedruckten) ist für eine Kündigung nur ein Schreiben in Textform, per Brief oder Mail nötig. Das ist schnell erledigt und nach kurzer Recherche ist auch schnell ein günstigerer Versicherer mit besseren Leistungen gefunden. Statt zukünftig monatlich über 35 Euro für hübsche Beißerchen zu zahlen, sind es nun unter 23 Euro und dazu nochmal fast doppelt soviel für die professionelle Zahnreinigung. Und ja, auch wenn letzteres Umstritten ist, investiere ich dafür gerne Zeit und Geld. Auch viele Banken drehen im Übrigen gerade an ihrer... --- ### Wo sehen Sie sich in 5 Jahren – Fragen, die wir uns nicht nur im Bewerbungsgespräch stellen (lassen) sollten - Published: 2022-12-12 - Modified: 2022-11-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/12/wo-sehen-sie-sich-in-5-jahren-fragen-die-wir-uns-nicht-nur-im-bewerbungsgespraech-stellen-lassen-sollten/ - Kategorien: Finanzen, Job, Mindset - Schlagwörter: Arbeit, Bewerbung, Bewerbungsfragen, Bewerbungsgespräch, Feedback, Fragen an Bewerber, Gehalt, Geld, Interview, Job, Vorbereitung, Weiterbildung, Work Meine Job bringt es mit unter anderem sich, dass ich regelmäßig sehr viele Fragen an ganz unterschiedliche Menschen richten darf. Da sind einerseits die Teammitglieder, mit denen ich einen engen Austausch suche und für die ich jeweils in festen Abständen einen persönlichen Slot in meinem doch recht vollen Kalender reserviere. Andererseits habe ich das Privileg (mal mehr, mal weniger häufig) Interviews mit potentiellen neuen Teammitgliedern führen zu dürfen. Neben der fachlichen Qualifikation gibt es einige Fragen, mit denen ich versuche, den Menschen mir gegenüber besser kennenzulernen und seine Motivation zu verstehen. Einige dieser Fragen sind ein bisschen fies, andere etwas kniffelig und einige fast schon provokativ. Im Job-Interview sind die Kandidaten natürlich nervös, daher ist es mir wichtig, ihnen klar zu machen, dass es hier keine richtige oder falsche Antwort gibt. Mir ist klar, dass ich meinen Gegenüber mit manchen Fragen erst mal zum Nachdenken bringe und es ist auch ok, wenn man dann erst mal nicht so recht weiß, was man antworten soll. Der Klassiker unter den Fragen an potentielle Bewerber ist ja die Frage „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? “. Ich persönlich finde diese Frage langweilig und wenig aussagekräftig. Oft bekommt man darauf auswendig gelernte Antworten, die wenig über die Motivation und die Ziele des Interviewten sagen. Dabei sind aber gerade Motivation und Ziele hoch interessant, um herauszufinden, ob Mensch und Job zusammenpassen. Klar ist das Geld für viele die höchste Motivation, sich Tag für Tag zur Arbeit aufzuraffen. Doch gerade wenn es darum geht, was man selbst denn als Mehrwert für das verlangte Gehalt zu bieten hat, sollte man sich gut vorbereiten. Gute Argumente, warum man eine Gehaltserhöhung oder einen Bonus verdient, findet man, wenn man bisherige Leistungen und Erfolge darlegen kann. Genauso wichtig ist aber, was man in Zukunft einbringen will und ob man vielleicht sogar neue, verantwortungsvollere oder zusätzliche Aufgaben übernehmen möchte. Mit dem nahenden Jahreswechsel kommt für viele auch ein Zeitpunkt, den sie gerne für eine persönliche Reflektion nutzen und um sich mit den Plänen für das neue Jahr zu beschäftigen. Dabei geht es gar nicht um die „guten Vorsätze“, die dann nach kürzester Zeit wieder vergessen sind. Vielmehr geht es darum, die eingeschlagene Richtung – beruflich wie privat – zu beleuchten und ggf. zu korrigieren. Das kann kleine wie große Veränderungen nach sich ziehen oder aber man erkennt, was man hat und man lernt es wieder zu schätzen. Zeit also, sich diese Fragen auch einmal selbst zu stellen... Wo komme ich her? Beginnen wir mit einer Bestandsaufnahme. Um für sich selber herauszufinden, was einem Spaß macht und welche Stärken man bisher nutzen konnte, ist es interessant, die folgenden Punkte für sich selbst zu beantworten: Was ist mir im Laufe meiner bisherigen Karriere besonders gut gelungen? Auf welche meiner bisherigen Leistungen bin ich besonders stolz und warum? Was will ich werden, wenn ich erwachsen bin? Was kann ich so richtig gut? Über welches Feedbacks / welche Rückmeldungen von Kollegen und Vorgesetzten in Bezug auf meine Arbeit  haben ich mich gefreut? Mit welcher Fähigkeit habe ich mein Team weiterbringen können? In der Regel arbeiten die wenigsten von uns alleine im stillen Kämmerlein vor sich hin. Wir arbeiten mit und für Menschen. Und auch, wenn sich ein Team in seiner Struktur und/oder Zusammensetzung immer mal wieder ändern kann, einfach austauschbar sind wir mitnichten. Natürlich geht es nicht darum, sich unersetzlich zu machen. Kollegen, die meinen, sie müssten ihr Wissen für sich behalten um ja vor der vermeintlichen Konkurrenz die Nase vorn zu haben, sind weder hilfreich noch wertvoll für ein Team. Im Gegenteil, wer so agiert, zeigt dass er kein Teamplayer ist und schadet dem Unternehmen und damit auch sich selbst. Was macht einen selbst also aus, was unterscheidet einen von den anderen Teamkollegen und womit trägt man selbst zum Teamerfolg bei? Was treibt mich an? Was motiviert mich morgens aufzustehen? Was steht nicht in meinem Lebenslauf steht und unterscheidet mich von allen anderen Bewerbern. Wie würde ich mich selbst in nur einem Wort beschreiben? Was kann ich besser, als meine Kollegen? Welche Eigenschaften schätzen meine Kollegen an mir? Was können meine Kollegen von mir lernen / was könnte ich ihnen beibringen? Jetzt geht es ans Eingemachte. Nachdem wir nun schon herausgefunden haben, was wir bisher erreicht und gelernt haben, werfen wir mal einen Blick in die Zukunft. Klar ist das Interesse eines neuen Arbeitgebers, was den Kandidaten denn dazu bewegt, seinen Job wechseln zu wollen. Wenn es nur darum geht, die aktuelle Situation so schnell wie möglich hinter sich zu lassen – egal wohin, nur weg – dann ist die Gefahr hoch, dass auch ein neuer Job nicht glücklicher macht. Daher ist die Erwartungshaltung an die Zukunft interessant. Doch auch, wenn man gar nicht vor hat, seinen Job zu wechseln, sollte man sich immer mal wieder überlegen, was man für sich selbst ändern oder verbessern möchte. Wo will ich hin? Welche Aufgaben möchte ich in naher Zukunft machen? Was will ich noch erreichen? Welche Kompetenzen möchte ich weiter ausbauen? Was ist ein gutes Unternehmen für mich? Wie sollte mein Arbeitsumfeld aussehen? Was erwarte ich von meiner Führungskraft? Unter welchen Voraussetzungen wäre ich noch erfolgreicher? Neben den persönlichen Motivationsfaktoren wird auch immer gerne die Frage nach den Schwächen gestellt. Darauf sind die meisten gut vorbereitet und servieren auswendig gelernte Antworten, die ungefähr so aufschlussreich sind, wie ein leeres Blatt Papier. Wobei es schon interessanter wird, wenn man sich selbst mal mit den Defiziten beschäftigt. Dabei geht es nicht darum, sich selbst klein zu machen sondern herauszufinden, wie man selbst damit umgeht und vermeintliche Mängel vielleicht sogar positiv für sich nutzen kann. Um dem ganzen noch etwas mehr Futter zu geben, können die folgenden Fragen aufschlussreich sein. Was blockiert oder demotiviert mich? Was fällt mir besonders schwer? Wo sehe ich Potential zur Weiterentwicklung? Wo bin ich mit mir selbst noch nicht zufrieden oder sehe Luft nach oben? Habe ich Stärken, die aktuell ungenutzt bleiben? Wie könnte ich diese einbringen? Wenn es eine Sache gibt, die ich zukünftig unbedingt übernehmen möchte, welche wäre das? Meine absolute Lieblingsfrage an... --- ### Minimalistische Weihnachtsbäckerei - Published: 2022-12-09 - Modified: 2022-12-09 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/09/minimalistische-weihnachtsbaeckerei/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Einfach, Einfache Schokokekse, Kekse, Nutellakekse, Plätzchen, Rezept, Schnell, Schoko, Schokoplätzchen, Weihnachten Ich habe ja einen Heidenrespekt vor all denen, die vor Weihnachten gefühlt 1000 verschiedene Sorten Plätzchen backen. Mal abgesehen davon, dass mein Job das nebenbei gar nicht zulässt und ich in der freien Zeit lieber andere Dinge mache (wie z. B. an diesem Beitrag zu schreiben), fehlt mir auch die Muße. Ich mag es schnell und einfach – aber ich mag halt auch Kekse. Vor allem Selbstgebackenes macht das Krümelmonster in mir überglücklich. Doch selbst für ganz faule Bäckermeister, oder eben die mit wenig Zeit, gibt es Lösungen. In meinem Fall ein kinderleichtes Rezept für Schokoplätzchen aus nur 4 Zutaten. Und auch die Zubereitung ist denkbar einfach. Alles zusammenkneten, ein paar flachgedrückte Kugeln aufs Backblech packen und dann kurz in den Ofen. Inklusive Spurenbeseitigung hat mich das nur eine halbe Stunde gekostet. Die schnellsten (und einfachsten) Schokokekse im Carepaket Vor einigen Wochen (lange vor Weihnachten) hat mir eine gute Freundin gestanden, dass sich eines ihrer Kinder wünscht, an Weihnachten Kekse zu backen. Beide Elternteile sind berufstätig, daneben kümmern sie sich um Haushalt und natürlich um die Kleinen. Die Begeisterung hinsichtlich dieses Kinderwunsches hielt sich also in Grenzen. Andererseits will sie den Beiden dieses kulturelle Erlebnis nicht vorenthalten, auch wenn sie selbst Weihnachten nicht feiert. Erfreulicherweise hatte ich letztes Jahr eine geniale Enddeckung gemacht, welche der perfekte Kompromiss für gestresste Eltern sein könnte – ganz einfache Schokoplätzchen, die auch noch super schnell gebacken (und gegessen) sind. Damit sie sich nicht auch noch im die Zutaten kümmern muss, kommt alles abgewogen und einsatzbereit als Überraschungspaket direkt bis an die Tür geliefert. Ich hoffe wirklich, das Ei überlebt den Transport... Weihnachtsbäckerei im Care-Paket Das Rezept für leckere Schokokekse mit nur 4 Zutaten 200 g Schokoladenaufstrich 150 g Mehl 1 Ei 1 Tütchen Backpulver Mehl und Backpulver in einer Schüssel miteinander vermengen, anschließend das Ei und Schokocreme dazugeben und von Hand oder mit dem Mixer zu einem Teig verrühren. Optional etwas Zimt dazugeben. Aus dem Teig entweder platte Kekse mit einem Durchmesser von etwa 5 cm formen oder den Teig zu kleinen Kugeln rollen und die Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Kekse gehen während dem Backen auf, daher sollte man etwas Abstand lassen. Für 10-12 Minuten bei 180 Grad (Umluft) im Backofen backen. Falls nach dem Abkühlen noch Kekse übrig sind, kann man die auch mit Schokoguss verzieren oder mit Kakaopulver bestäuben. Meditatives Backen Auch wenn ich neben Beruf, Haushalt, Hobbies und einigen privaten Themen nicht wirklich viel Zeit habe, sind selbstgebackene Kekse einfach etwas Besonderes. Und auch das Backen selbst kann ja so ein bisschen Me-Time sein, mit guter Musik im Ohr und Zimtgeruch in der Nase. Denn bei all dem (Weihnachts-)Trubel darf eines nicht zu kurz kommen – sich regelmäßig zumindest ein bisschen Zeit für sich selbst zu nehmen. Und da das mit den Keksen so schön fix geht, bleibt sogar noch ein bisschen Zeit, um die Nase in ein gutes Buch zu stecken. --- ### Vorher, Nachher – ein Kraftakt - Published: 2022-12-05 - Modified: 2022-11-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/05/vorher-nachher-ein-kraftakt/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Aufbewahrung, Ausmisten, Hobby, Minimalismus, Ordnung, Sperrmüll, Werkstatt, Werkzeug Irgendwann kommt ein Punkt, an dem es kippt. Von „Das kann man ja noch brauchen“ zu „Keine Ahnung, wofür das gut ist“ ist es ein schleichender Prozess. Bei uns im Haus war es eine über Generationen gewachsene kleine Werkstatt im Keller. Für manch einen ist das ein wahrgewordener Bastler- und Handwerkertraum. Hier hat er sich in Sägemehl aufgelöst. Im Zuge eines bevorstehenden Hausverkaufs muss alles weichen und damit hat auch dieser vollgestopfte Kellerraum nun ein Ende. Ursprünglich wurde die Werkstatt von meinem Großvater aufgebaut und genutzt. Er war sowohl handwerklich als auch künstlerisch begabt und hat in dem kleinen Kellerraum stundenlang gewerkelt. Als Kind war ich fasziniert von den vielen Dingen und habe ihm gerne bei der Arbeit zugesehen. Nur vor der Kreissäge hatte ich immer ein bisschen Respekt – mein Opa hatte nur neun Finger... Die Werkbank Marke Eigenbau Über die Jahre, lange nachdem mein Opa gestorben war, wurde die Werkstatt in der Familie immer weiter genutzt. Doch hauptsächlich war sie ein Aufbewahrungsort für alles rund ums Handwerken, angefangen bei Schrauben bis hin zu Farbdosen und allerhand verschiedenem Baumaterial. Auf dem Niveau meines Großvaters hat hier niemand mehr gewerkelt (und geputzt schon gar nicht). Zwar haben wir immer wieder versucht, Ordnung zu schaffen und Nützliches von Unnützem zu trennen, doch manche Mitbewohner waren längst noch nicht soweit, die Dinge loszulassen. Und so ist über die Jahre vieles in Vergessenheit geraten. Am Ende wusste keiner, was sich in all den schiefen Schränken, klemmenden Schubladen und staubigen Schachteln befindet. Wenn man also etwas brauchte, hatte man entweder die Wahl, einfach in den Baumarkt zu fahren oder 5 Stunden nach dem passenden Teil suchen und dann in den Baumarkt zu fahren. Zudem halten sich Farben, Kleister und Co in angebrochenen Dosen und Tuben auch nur eine begrenzte Zeit bevor sie eintrocknen. Da macht es bei manchem einfach keinen Sinn, etwas für einen späteren Zeitpunkt aufzubewahren. Glücklicherweise stand die jährliche Schadstoffsammlung im Ort gerade an und wir sind all die dubiosen Mittelchen schnell losgeworden. Auch viele Elektrogeräte hatten höchstens noch einen Museumswert. Sicherungen und Stromkabel waren nach vielen Jahrzehnten marode. Beim Einschalten haben so manche Geräte bedrohliche Geräusche und übel riechende Wolken von sich gegeben. Da wir an unserem Leben hängen, fanden diese Dinge bei der hiesigen Elektrosammelstelle ein neues Zuhause. Elektrogeräte und Elektrik mit Charakter Neben endlosen Behältern voll teils rostiger Schrauben und Nägel fanden sich kiloweise stumpfe Feilen und Sägen in Regalen und Schubladen. Eine wahre Goldgrube für Altmetallhändler. Für uns war es nur Ballast. Erstaunlicherweise ist es möglich, gefühlt tausend verschiedene Schrauben zu horten ohne dass bei Bedarf die eine passende Variante dabei ist. Wir haben also irgendwann aufgegeben und alles entsorgt. Bleiben durften nur einige wenige sortierte Schraubensorten, die wir dann bei Bedarf auffüllen. Beim Ausmisten stolpert man auch immer wieder über Schätze, wie eine alte Ölkanne oder verzierte Wandhaken. Jetzt heißt es hart bleiben. Alles fliegt raus. Das ganze hat in den letzten 40 Jahren (mindestens) niemand vermisst und es wird auch weiterhin keinem fehlen. Wannenweise Altmetall und Restmüll Nachdem Wäschekörbe voll Restmüll aus den Schränken, Regalen und Schubladen geräumt war, durften mehrere Kubikmeter Kleinholz auf den Sperrmüll. Ganz Nachkriegsmentalität waren die „Möbel“ der Werkstatt aus allerhand verschiedenster Materialien und Resten zusammengebaut. Da halfen am Ende nur noch Motorsäge und Flex, um dem ganzen beizukommen. Zu guter letzt mussten noch ein paar (viele, sehr viele) Eimer Sägemehl ausgekehrt werden, dass sich über viele Jahre ungestört hinter den Schränken sammeln durfte. Und das ist nur ein Bruchteil... Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, dass alles an Werkzeug in den dafür vorgesehenen Werkzeugkoffer passen muss. Für Schauben und anderes „Verbrauchsmaterial“ haben wir eine durchsichtige Box, in der alles wiederum in kleinen durchsichtigen Behältern übersichtlich sortiert bleibt. Dazu kommen noch die Elektrogeräte, wie Bohrmaschine und Co, die im Regal stehen dürfen. Aber dann ist Schluss. Mehr braucht es nicht und mehr darf es nicht wieder werden – schon gar nicht ein ganzer Raum. Die Ölkanne habe ich zu meiner Schande allerdings aus der Kiste gefischt. Dafür verlässt aber eine ungeliebte Glaskaraffe, die wir als Vase genutzt hatten, den Haushalt und ich habe endlich eine Gießkanne für meine Pflänzchen. --- ### 24 Türchen [Irr-]Sinn - Published: 2022-11-28 - Modified: 2022-11-20 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/ - Kategorien: DIY, Finanzen - Schlagwörter: 24, 24 Türchen, Advent, Adventskalender, DIY, Finanzen, Kalender, Konsum, LastMinute, Weihnachten Was ist das eigentlich mit den Adventskalendern? ! Früher gab es so einen ganz einfachen Kalender mit 24 kleinen Stückchen Schokolade. Das war was ganz Besonderes. Auch wenn ich als kleines Kind wenig Verständnis dafür hatte, dass das erste Türchen nicht automatisch am ersten Advent geöffnet werden durfte – der viel damals, wie das halt so ist, auf den letzten Sonntag im November. Heute kann man mit so einem einfachen Adventskalender kein Kind mehr hinterm Ofen vorlocken. Da muss es schon der Marken-Kalender mit 24 verschiedenen Überraschungen sein, bloß nicht zu mickrig und schon gar nicht jeden Tag dasselbe. Und wenn schon die Kleinen etwas bekommen, dürfen die Großen ja nicht leer ausgehen. Angefangen bei Schnapspralinen über Sexspielzeug bis hin zu Luxuskosmetik wird so ziemlich alles in 24 hübsche kleine Schachteln verpackt und zu horrenden Preisen an den zahlungswilligen Kunden gebracht. Adventskalender mit Lebensmitteln Gewürze, Tee, Marmelade, Salami – kaum etwas, dass sich nicht als Inhalt für einen Adventskalender eignet. Und jedes Jahr kommen neue Absurditäten hinzu. Gerne auch in Bio, Nachhaltig und Fail. Was allerdings fair und nachhaltig an einem völlig überteuertem Berg Verpackungsmüll sein soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Man schaue nur auf die Kilo-Preise, die gerne mal das 10-fache über dem normalen Verkaufspreis eines Produktes liegen. Adventskalender mit Kosmetik Mal abgesehen davon, dass haufenweise Cremes, Seren und Tinkturen die Haut mehr stressen als dass sie wirklich hübscher, jünger und klüger machen, ist es auch beeindruckend, was man für einen Kalender für große Kinder ausgeben kann. Doch scheinbar gibt es noch genug Kunden, die ohne mit der Wimper zu zucken mal eben ein paar hundert Euro dafür hinblättern, jeden Tag ein Türchen öffnen zu dürfen. Das glaubt ihr nicht? Dann schaut euch doch mal diese schöne Bilderstecke mit den besten Beauty-Kalendern für Erwachsene an. Adventskalender mit Getränken Vor vielen Jahren war das noch wirklich lustig. Da hat eine bekannte Biermarke einen Kalender herausgebracht, in dem für jeden Tag eine Dose Bier enthalten war. Ähnlich wie dem früheren Adventskalender für Kinder, in dem es jeden Tag ein Stück Vollmilchschokolade gab, ging es auch hier nicht um Abwechslung. Doch diese Zeiten, in denen man derart minimalistisch durch die Adventszeit gekommen ist, sind längst Geschichte. Jetzt sind es mindestens 12-24 verschiedene Sorten Bier oder hochprozentiges wie Gin oder Whiskey. Adventskalender mit Süßigkeiten Ja, es gibt sie noch, die Adventskalender, in denen „nur“ Schokolade enthalten ist. Doch auch hier haben Luxus und Überfluss Einzug gehalten. Jeden Tag ein popliges Stück Schokolade? Das geht ja gar nicht. Da muss es schon immer etwas anderes sein, Abwechslung und Überraschungen sind gefragt. Wobei so überraschend ist das alles ja gar nicht, der Inhalt ist ja meist hinten auf der Verpackung aufgedruckt und ich weiß lediglich nicht, was an welchem Tag drin ist. Falls man das nicht auch an der Größe der Türchen erkennen kann. Spezielle Adventskalender So schnöde Süßigkeiten sind natürlich nichts für große und kleine Luxuskinder. Da darf dann gerne auch mal Spielzeug sein. Und für alle, die aus dem Kinderspielzeug schon raus gewachsen sind, nicht aber aus dem Adventskalender, gibt es dann noch Varianten mit Schmuck (ja, das konnte ich auch kaum glauben), Werkzeug oder eben Spielzeug für Erwachsene. Und wenn das immer noch nicht funktioniert, um den willigen Konsumenten zum Geldausgeben zu animieren, gibt es ja noch den Adventskalender für Haustiere. Denn bei Katze, Hund & Co. sitzt der Geldbeutel ja bekanntlich besonders locker. Doch nicht nur die Preise sind absurd, auch der Verpackungswahnsinn ist grandios. Da beschweren wir uns über Müllberge und dass Dritte-Welt-Länder ihren Abfall direkt in Flüsse entsorgen. Und dann gönnen wir uns einen edlen Adventskalender weil das Jahr ja so hart war und wir uns soooooo gerne nochmal in unsere unbeschwerte Kindheit zurückversetzen wollen. Einfacher und günstiger – Selbermachen Natürlich kann ich nur zu gut verstehen, wie schön es ist – auch mit fortgeschrittenem Alter – einen Adventskalender zu bekommen. Seit ich meinen Mann kenne, bekommt er jedes Jahr einen und auch seine Augen leuchten jedes Mal genau so, wie die eines überglücklichen Kindes. Jedoch braucht es dazu weder viel Geld noch viel Material, um ihn glücklich zu machen. Da reicht tatsächlich ein kleines Stück Schoki. Neben Süßigkeiten, die man dann „ganz normal“ kaufen kann, eignet sich alles, was die Zielperson noch so mag. Ganz ohne Müll ist es dann auch schwierig aber man kann zumindest den Verpackungsirrsinn etwas eingrenzen. Verpackt wird in Zeitungspapier, Klopapierrollen oder, wenn wenig Zeit für kreative Ergüsse ist, in wiederverwendbare Stoffbeutel. Letztere nutze ich seit mehreren Jahren immer wieder gerne. Die gab es mal günstig beim Kaffeeröster und wurden dann einfach in der Lieblingsfarbe eingefärbt. Der einzige Nachteil ist, dass der Inhalt leicht erfühlt werden kann. Da wird geknautscht, geschüttelt und geraten. In solchen Momenten merkt man dann schnell, dass in uns allen auch im Erwachsenenalter noch ein kleines, neugieriges Kind steckt. Last Minute Lösung Wenn ihr jetzt auch noch schnell einen Kalender für eure/n Liebsten auftreiben wollt aber gleichzeitig weder viel Zeit investieren könnt, noch viel Geld investieren wollt, gibt es eine ganz einfache Variante. Sucht euch einfach 24 Sprüche oder Zitate zu einem bestimmten Thema heraus, schreibt oder druckt diese auf Papier und rollt das ähnlich wie Lose zusammen. Damit ihr jetzt nicht schon im November in Vorweihnachtsstress geratet, habe ich euch mal eben etwas Inspiration zusammengesucht. 24 Zitaten zum Thema Finanzen & Reichtum: Geld ist nicht alles, aber es stellt sicher, dass der Kontakt mit Ihren Kindern nicht abbricht. – J. Paul Getty Ich bin ein Jahr lang tot, aus steuerlichen Gründen. – Douglas Adams Ich war noch nie in einer Situation, wo Geld zu besitzen die Situation schlimmer gemacht hätte. – Clinton Jones Das einzige, was einem Geld bringt ist die Freiheit, sich keine Sorgen um Geld machen zu müssen. – Johnny Carson Zufriedenheit macht arme Leute reicht; Unzufriedenheit macht reiche Leute arm. – Benjamin Franklin Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt. – Henry Ford Wer der Meinung ist, dass man für Geld alles haben kann, gerät... --- ### Von 0 auf 180 - Bombenstimmung - Published: 2022-11-21 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/21/von-0-auf-180-was-treibt-dich-an/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Antreiber, Innere Antreiber, Transaktionsanalyse Wir alle kennen das. In bestimmten Situationen oder bei bestimmten Aussagen sind wir sofort auf 180 und sehen Rot. Oft wissen wir selbst sogar um unseren wunden Punkt bzw. wir kennen die Themen, auf die wir immer wieder anspringen. Warum verhalte ich mich bestimmten Situationen immer wieder auf dieselbe Art? Warum kann ich mich nicht kontrollieren oder steige immer wieder auf dieselben Konflikteinladungen ein. Welchem Muster folgt mein Verhalten? Wie kann ich es beeinflussen und bewusst steuern? Diese und ähnliche Fragen stellen wir uns besonders dann, wenn wir mal wieder mit jemandem zusammengerasselt sind oder wenn wir (mal wieder) eine Verhaltensweise abgespult haben, die wir so eigentlich gar nicht leben wollen. Oder wir haben uns bereitschlagen lassen, eine zusätzliche Aufgabe zu übernehmen, statt einfach mal Nein zu sagen. Gerade in stressigen Situationen neigen wir dazu, automatischen Verhaltensmustern zu folgen, oft ohne es überhaupt zu merken. Die Ursache kann in dem Fall ein innerer Antreiber sein. Der Begriff kommt aus der Transaktionsanalyse und soll beantworten, warum wir fühlen, denken und handeln, wie wir es eben tun. Damit sind Regeln und Verhaltensweisen gemeint, die wir schon von Kindesbeinen an verinnerlicht haben. Dabei haben uns nicht nur die Erziehungsweisen und Forderungen unserer Eltern geprägt sondern auch die Erwartungen und Ansichten in unserem sozialen Umfeld. Wir haben sozusagen gelernt, wie wir „gut durchs Leben kommen“. Als Kind haben wir uns unbewusst daran orientiert, weil die Aufmerksamkeit und Zuneigung unserer Eltern für uns überlebenswichtig waren. Als erwachsener Mensch ist es sinnvoll, die eigenen Antreiber herauszufinden und die dahinterliegenden Glaubenssätze mitsamt ihrer Auswirkungen auf unser Leben zu überprüfen. Dabei sind diese Antreiber erst mal völlig neutral, keiner ist besser oder schlechter als der andere. Doch gerade besonders stark ausgeprägte Antreiber können, wenn sie zu extrem ausgelebt werden, zu Stress und Erschöpfung führen. Ebenso können diese Antreiber dazu führen, dass wir auf bestimmte Trigger immer wieder nach demselben Muster reagieren. Wir haben sozusagen einen wunden Punkt und unser Gegenüber muss nur die richtigen Knöpfe drücken, um uns an die Decke gehen zu lassen. Wenn ich etwa weiß, dass mein Kollege immer alles zügig erledigt haben will (mach schnell), brauche ich nur ein bisschen trödeln um ihn zu reizen. Oder ich habe einen Partner, der sehr harmoniebedürftig und konfliktscheu ist (Mach es allen recht). Solche Menschen gehen Diskussionen dann meist aus dem Weg, um Zurückweisung zu vermeiden. Da reicht dann schon eine spitze Bemerkung und der andere zieht sich in sein Schneckenhaus zurück. Die folgenden fünf Antreiber sind bei uns allen mehr oder weniger stark ausgeprägt: Sei perfekt Wo es auf detailgenaues und sorgfältiges Arbeiten ankommt, fühlen sich Menschen mit diesem Antreiber wohl. Jede Aufgabe will zu 150 % erledigt werden – natürlich fehlerfrei. Kosten und Zeitaufwand können da schon mal aus dem Ruder laufen. Motto: Perfekt ist gerade gut genug. Schwächen: perfektionistisch, neigt zur Übererfüllung, anspruchsvoll Stärken: genau, präzise, gründlich Mach schnell Wer mit diesem Antreiber unterwegs ist, ist eigentlich immer schon zwei Schritte voraus. Oft werden mehrere Dinge gleichzeitig getan, es bleibt wenig bis keine Zeit fürs Zuhören, Problemanalyse oder Hinterfragen von Prozessen und Aufgaben. Motto: Nur keine Zeit verlieren. Schwächen: ungeduldig, nervös, hektisch, abgelenkt Stärken: dynamisch, aktiv, entscheidungsfreudig Sei stark Menschen mit diesem Glaubenssatz haben gelernt, ihre Gefühle nach außen hin zu verbergen. Emotionen zu zeigen verbinden sie mit Schwäche, sie sind gerne unabhängig und vermeiden es, fremde Hilfe anzunehmen. Motto: Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Schwächen: emotionslos, zurückhaltend, verschlossen Stärken: konsequent, beherrscht, diszipliniert Streng dich an Menschen, bei denen dieser Antreiber besonders stark ausgeprägt ist, zeichnen sich durch ein besonders hohes Level und Pflichtbewusstsein, Einsatz und Fleiß aus. Aus ihrer Sicht ist immer viel Arbeit und Energie nötig, um ein Ziel zu erreichen. Motto: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Schwächen: verbissen, hoher Leistungsdruck Stärken: pflichtbewusst, engagiert, beharrlich Mach es allen recht Wer mit diesem Antreiber unterwegs ist, hat oft schon von klein auf gelernt, dass die eigenen Bedürfnisse nicht wichtig sind. Aus Angst vor Konflikten und Zurückweisung steckt man lieber selbst zurück. Wer immer lieb und brav ist, wird akzeptiert. Wer unbequem ist, erfährt Ablehnung. Motto: Sei immer lieb und freundlich. Schwächen: aufopfernd, konfliktscheu, leicht auszunutzen Stärken: kooperativ, empathisch, loyal, diplomatisch, hilfsbereit Die psychologische Bedeutung wird klar, wenn das Wort „immer“ eingefügt wird, der Antreiber also verabsolutiert wird. In diesem Sinne verstandene Antreiber wirken als stressauslösende Trigger. Wer also IMMER perfekt sein muss, wird große Schwierigkeiten haben, eigene Schwächen anzunehmen. Aber auch gegenüber den Mitmenschen kommen die eigenen Antreiber zu tragen. Denn was wir bei uns selbst nicht leiden können, ertragen wir bei anderen noch weniger. Wenn man die eigenen Unzulänglichkeiten quasi spiegelbildlich vor Augen geführt bekommt, ist man besonders unerbittlich. Die eigenen ungeliebten Eigenschaften triggern uns also auch, wenn wir sie an anderen erleben. Im Nachhinein stellen wir dann fest, dass wir uns von einer bestimmten Situationen von unseren Antreiben haben steuern lassen und brav unseren antrainierten Verhaltensmustern gefolgt sind. Doch bis man das bewusst wahrnimmt, ist viel Übung und Selbstreflexion notwendig. Wer seine besonders stark ausgeprägten Antreiber kennt, kann die Situationen, in denen man nach einem typischen Muster reagiert, frühzeitig erkennen. Indem man sich sozusagen die Erlaubnis erteilt, dem Glaubenssatz nicht zu folgen, kann man in kritischen Momenten gegensteuern. Statt also von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen, kann man sich sagen: „ich darf den Augenblick genießen“. Statt Hals über Kopf loszurennen, sollte man innehalten und sich erinnern: „ich darf mir die Zeit nehmen, um eine gute Entscheidung zu treffen“. Und auch, wenn das alles jetzt sehr viel „Psycho-BlaBla“ war, ist es doch gerade auch im Hinblick auf die eigenen finanziellen Entscheidungen wichtig zu wissen, von welchen Verhaltensmustern man sich unbewusst leiten lässt. Wer meint, immer alles perfekt machen zu müssen, wird womöglich niemals mit dem Investieren beginnen. Denn solange man nicht alles weiß und jede Eventualität analysiert hat, kann man ja nicht loslegen. Schnell, schnell Entscheidungen treffen, nur nichts verpassen, sich keine Chance entgehen lassen. Im Zweifel reagieren wir übereilt und bereuen unser Handeln im Nachhinein. Und bloß nicht zugeben, dass man auch mal Verluste eingefahren hat. Und selbst wenn,... --- ### Der Countdown läuft - Geschenke für jedes Budget - Published: 2022-11-14 - Modified: 2022-11-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Aktienspielgeld, Brevet, Escape Room, Fahrsicherheitstraining, Geschenk, Geschenke für Partner, Geschenkideen, Gutschein, Indoor, Panzer fahren, Skydiving, Spielgeld, Weihnachten, Weihnachtsbaum, Wellness Glücklich, wer sich frei von sämtlichen Verpflichtungen gemacht hat. Gerade an den Feiertagen, auf die wir uns ja freuen und die eigentlich eine schöne Zeit sein könnten, lassen sich viele von äußeren Erwartungen fremdbestimmen. Gerade die eigene Familie kann hier schnell zum größten Stressfaktor werden. An Weihnachten haben alle zusammenzukommen und auf Kommando fröhlich und harmonisch zu sein. Ein Tag bei den eigenen Eltern, den anderen bei den Schwiegereltern, zwischendurch zu Oma, Opa, Tante, Onkel und allen, die sonst noch über zu wenig unterjährige Aufmerksamkeit klagen. Scheidungskinder haben gleich doppelt viel Spaß! Alternativ kann man auch gleich die eigenen 4 Wände zum Ort des Gemetzels – äh, der Besinnung natürlich – erklären. Dann kann man die Vorweihnachtszeit zur Menüplanung, Vorbereitung, Putzen, Grundsanierung ... nutzen. Oder man taucht einfach unter und ignoriert alle Versuche familiärer Kontaktaufnahme. Aber das ist alles noch in weiter Ferne und nur die ganz strukturieren und organisierten unter uns haben bereits die fertig verpackten Geschenke für Freunde und Familie im Schrank liegen. Generell sollte man sich erst einmal fragen, ob und wem man überhaupt etwas schenken möchte. Irgendwann sind die meisten von uns in einem Altern, in dem man sich die meisten Wünsche selbst erfüllen kann. Dazu kommt, dass kaum jemand überhaupt Wünsche hat. Denn die meisten Bedürfnisse befriedigen wir mit einem schnellen Klick auf den „Kaufen-Button“ sofort. Wir sind gar nicht mehr in der Lage, zu warten oder auf ein Ziel hinzusparen. Jetzt könnte man durchaus beschließen, sich (ab einem gewissen Alter) einfach nichts mehr zu schenken. Aber das wäre natürlich zu einfach. Und zugegebenermaßen macht ja auch das Schenken an sich schon Freude, nicht nur dem Beschenkten, sondern auch dem Schenkenden. Und so gibt es am Ende hoffentlich eine kleine aber feine Auswahl an Menschen, denen man einfach ein Päckchen überreichen möchte. Doch jetzt wird es schwierig, denn was genau soll in dem Päckchen drin sein? Erst einmal sollte es nicht darum gehen, eine Schuld auszugleichen nach dem Motto „ich hab was für nen Fuffi bekommen, also muss ich jetzt genauso viel ausgeben“.   Klar muss man eine Obergrenze festlegen, was man denn ausgeben möchte oder kann. Aber das eigentliche Ziel sollte sein, demjenigen eine Freude zu machen und ihn im besten Fall zu überraschen. In den wenigsten Fällen haben Erwachsene aber einen Wunschzettel, da wächst man wohl raus wie aus dem Glauben an den Weihnachtsmann. Und wie schon erwähnt, werden Wünsche ja meist sofort erfüllt. Da bleibt nichts für eine Liste außer Weltfrieden und Lottogewinn. Doch da wir kein Flaschengeist sind (und der ja solche Wünsche eh nur mit bösen Nebeneffekten erfüllt), sollten wir vielleicht eher im Bereich des Möglichen bleiben. Um euch die Suche nach einem schönen Geschenk etwas zu erleichtern, habe ich im Folgenden mal all die Ideen aufgelistet, mit denen ich bisher leuchtende Augen beim Beschenkten auslösen konnte. Anfangs hatte wir beide noch ein niedrigeres Gehalt, da fielen die Geschenke kleiner aus. Doch den einen oder anderen Wunsch hatte ich schon länger auf der Liste. Manches habe ich uns erst nach langer Zeit gönnen können. Anderes hingegen hat mich keinen einzigen Cent gekostet, ist aber deswegen nicht weniger gut angekommen. Zwischenzeitlich zahlen wir einen Hauskredit ab, das grenzt das Budget wieder etwas ein. Indoorklettern – mittlere Preisklasse, sportliche Oberklasse Wer sich gemeinsam mit seinem Partner mal so richtig austoben möchte und vielleicht auch mal die eigenen Grenzen  ausloten will, ist beim Klettern gut aufgehoben. Neben dem klassischen Klettergarten im Wald gibt es auch einige Indoor-Kletterhallen. Hier kann man sich unabhängig vom winterlichen Schmuddelwetter gegenseitig Mut machen und anfeuern. NoSports-Gutscheine / Faultier-Gutscheine – kostet keinen Cent Bei all dem Aktivismus vergessen wir manchmal, dass es durchaus auch mal eine Auszeit braucht. Sowohl Körper als auch die Seele wollen hin und wieder einfach nichts tun. Ist zwar nicht besonders social-media-tauglich aber dafür um so befriedigender. Vor allem, wenn man guten Gewissens den „Wir-joggen-heute-nicht-Joker“ ziehen kann. Gutschein für Restaurantbesuche – Liebe geht durch den Magen Von gutbürgerlicher Küche über bis hin zum exklusiven Steakhaus, mit einem Gutschein für ein gemeinsames Essen außer Haus kann man fast nichts falsch machen. Wir gehen wirklich selten essen, daher ist es für uns immer wieder etwas Besonderes, in ein „richtiges“ Restaurant zu gehen. Also keine Lieferpizza, kein Schnellimbiss, sondern richtige Teller, Gläser, Besteck und das Gefühl, ein bisschen betüttelt zu werden. Skydiving – Abheben ohne abzuheben Wer vom Gleitschirmfliegen oder Fallschirmspringen träumt, kann das auch auf dem sicheren Boden ausprobieren. Im senkrechten Windkanal darf man ganze 2 Minuten! ! ! den Traum vom Fliegen leben. Wer sich allzu ungelenk anstellt, klebt dann zur Belustigung aller Zuschauer am Plexiglas. Allerdings verhindert der hohe Preis, dass sich Suchtpotential einstellt. Wellness-Wochenende – da braucht es schon ein bisschen Futter im Geldbeutel Eines vorweg – es gibt auch Männer, die auf Wellness stehen. Ich habe so ein Exemplar. Für ihn gibt es nichts schöneres, als nach einem entspannenden Saunagang dick in Handtücher eingewickelt auf einer Liege am Pool zu schlummern. In so einer Situation legt er auch ein beeindruckendes Durchhaltevermögen an den Tag. Oft drehe ich schon wieder ein paar Runden im Pool ohne dass er es überhaupt mitbekommt. Wellness im Allgäu Escape Room – Zwangskuscheln mit den besten Freunden Wer nicht davor zurückschreckt, mit den besten Freunden ein paar Stunden in einem Raum eingezwängt zu verbringen, hat in einem der unzähligen Escape Rooms bestimmt viel Spaß. Uns hat man am Ende aus Mitleid raus gelassen, da wir uns völlig verfranzt hatten. Trotzdem war es ein voller Erfolg denn am Ende zählt nur die gemeinsam verbrachte Zeit. Panzer fahren – weder nachhaltig noch günstig aber mit großem Spaßfaktor Das ist zugegebenermaßen nicht für jeden das richtigen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Bagger oder Traktor zu fahren. Da man das nicht überall machen kann, kam auch noch ein Hotelaufenthalt dazu. Doch das Warten und Sparen hat sich gelohnt, denn allein das Erlebnis, mit so einem Ungetüm ein paar Runden zu drehen, ist wirklich eindrucksvoll. Ebenso bedrückend ist aber auch die Vorstellung, dass damit tatsächlich Soldaten in den Kampf ausrücken. In so einem... --- ### Persönliche Entwicklung durch Yoga - Published: 2022-11-10 - Modified: 2022-11-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/10/persoenliche-entwicklung-durch-yoga/ - Kategorien: Gastbeiträge, Mindset - Schlagwörter: Entspannung, Gastartikel, Loslassen, Namaste, Persönliche Entwicklung, Persönlichkeitsentwicklung, Yoga, Yoga-Teacher-Training Ich darf mich heute sehr glücklich schätzen, dass sich Julia von einfachfreileben die Zeit genommen hat, einen Gastartikel für meinen Blog zu verfassen. Da ich schon eine ganze Weile auf ihrem Blog mitlese, ist mir aufgefallen, mit welcher Leidenschaft und Begeisterung sie immer wieder das Thema Yoga anschneidet. Man merkt, wie es ihr Leben bereichert und ich war neugierig, mehr über ihren Weg dorthin zu erfahren. Yoga: Der Booster zur persönlichen Entwicklung Unsere Tochter war zwei und unser Sohn seit ein paar Monaten auf der Welt. Die letzte Zeit war nicht einfach gewesen, mein Schwiegervater war vor ein paar Wochen nach einer Krebserkrankung gestorben. Ich saß bei meiner Zahnärztin zur Kontrolle. „Sie knirschen mit den Zähnen! “, stellte sie fest und fragte mich, ob ich Stress habe. Mit einem Kleinkind und einem Baby zu Hause und einem Mann, der kurz vor dem Burnout stand war ich mit den Nerven am Ende. Dazu stand der Umzug in unser neues Haus an. „Sie sollten etwas zu ihrer Entspannung machen, Yoga vielleicht! “ Ich suchte mir über die VHS einen Yoga-Kurs im Ort und so begann die wahrscheinlich größte persönliche Entwicklung meines Lebens. In den letzten 14 Jahren spielte Yoga mal mehr oder mal weniger eine Rolle in meinem Leben. Über Jahre hinweg besuchte ich einmal die Woche einen VHS-Yogakurs. Am 13. August 2018 nahm ich an der Reihe „Yoga auf dem Fernsehturm“ teil. Diesen Abend hatte ich meiner Freundin zum Geburtstag geschenkt und er sollte mein ganzes Leben verändert. Kennst Du das, wenn Du weißt, dass etwas Unglaubliches passiert? Die Stunde wurde von Britta und Sibylle angeboten, den Inhaberinnen des Yoga Loft West. Sibylle nahm mich zur Begrüßung gleich in den Arm und Britta leitete die Stunde so präzise an, dass ich sie mit geschlossenen Augen hätte praktizieren können. In den folgenden Wochen stieß ich immer wieder auf die im Yoga Loft West angebotene Yoga-Lehrer*innen-Ausbildung und begann zu überlegen. Ich wollte schon länger tiefer in die Yoga-Philosophie eintauchen, mehr wissen, mehr lernen. Noch bevor das Jahr zu Ende war, meldetet ich mich an. Yoga-Teacher-Training Noch nie habe ich so viel geweint, wie im Yoga-Teacher-Training. Hier fühlte ich mich richtig und anerkannt, aber mir wurde auch bewusst, dass mein Leben, so wie ich es lebte, nicht zu mir passte. Ich achtete viel zu sehr darauf, was andere Leute von mir dachten, ich hatte kaum Selbstbewusstsein und wusste nicht, was ich wirklich wollte. Mir fehlte einfach der Sinn im Leben. Doch während der kommenden fast zehn Monate Teacher Training legte ich den Grundstein mehr. Das Eintauchen in Yoga und die Philosophie veränderte mich komplett, tut es noch heute. Ich lernte nicht nur, wie ich Yoga anleite, ich lernte so viel mehr. Yoga ist mehr als nur Entspannung Viele Menschen verbinden mit Yoga Entspannung und ja, wenn ich Yoga praktiziert habe, bin ich anschließend entspannt. Allerdings ist Yoga viel mehr. Durch die Verbindung von Atem und Bewegung wird der Körper und der Geist in einen Zustand versetzt, der keinen Platz für anderes lässt, alles fließt. Yoga kann anstrengend sein, herausfordernd, aber auch sanft und gelassen. Yoga kennt keine Vergleiche Wer kennt sie nicht, die Yogi und Yogini, die sich unglaublich verbiegen können. Daneben kann man sich ganz schön klein fühlen. Aber genau das ist falsch. Yoga kennt keine Vergleiche. Jeder Körper ist anders, jeder Mensch ist anders. Erst wenn Du verstanden hast, dass nur wichtig ist, was Du fühlst, wie Du für Dich praktizierst, für Dich lebst, wirst Du Freiheit erlangen. Ich glaube, dass dies auch eine meiner größten Erkenntnisse war, die sich auf meinen ganzen Alltag auswirkt. Jeder Mensch ist einzigartig. Wir alle haben unsere Stärken und unsere Schwächen. Und diese machen uns liebenswert. Es gibt da dieses schöne Zitat: „Jeder von uns ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben lang glauben, er ist dumm! “ Ich habe eine Kollegin, die wunderbar singen kann. Sie singt immer wieder mal im Büro zwischendurch und ich freue mich jedes Mal, ihre Stimme zu hören. Ich kann leider gar nicht singen, dafür kann ich anderen Menschen gut zuhören und Ihnen dabei das Gefühl geben, ganz bei Ihnen zu sein. Im Yoga kann ich beispielsweise keinen Spagat, konnte ich noch nie und egal wie sehr ich mich anstrenge, ich werde wohl niemals einen Spagat können. Aber das ist ok. Es ist nicht wichtig, ob ich ihn kann. Wichtig ist, dass das was ich tue, mir guttut. Ich höre auf mich und meinen Körper. Er kennt meine Grenzen. Yoga im Alltag leben Der Weg zur Erleuchtung, wie Buddha ihn gegangen ist, besteht aus acht Gliedern. Viele kennen nur drei. Die Asanas – die klassischen Yoga-Übungen, Mediation und die Atmung. Doch in diesem Pfad gibt es auch Regeln oder Anleitungen, etwa wie Du mit Deiner Umgebung und anderen Menschen umgehst oder mit Dir selbst, Selbstreflektion. Achtsamkeit ist genauso wichtig wie die anderen Glieder. Dabei wird nicht ein Punkt nach dem anderen abgearbeitet, sondern alles existiert nebeneinander. Das letztendliche Ziel dieses Weges ist Samadhi, die völlige Ruhe des Geistes. Diese Regeln, die vermutliche zwischen 600 vor Christus bis 200 nach Christus (hier gibt es unterschiedlichen Auffassungen) verfasst wurden, haben auch heute nichts an ihrer Aktualität verloren. Sie können gute im Alltag umgesetzt werden und sind heutzutage – meiner Meinung nach – wichtiger denn je. Ich versuche vieles aus der yogischen Philosophie in meinem Alltag zu beachten. Ich bin Vegetarierin, esse kein Fleisch oder Fisch, keine Wurst. Im Umgang mit anderen Menschen versuche ich offen und unvoreingenommen zu sein. Denn was ich sehe, ist nur eine Seite, nur meine Perspektive. Im Umgang mit mir selbst bin ich nachgiebig und praktiziere Selbstliebe. Immer wieder nehme ich mir im Alltag Zeit für eine tiefe Atmung, konzentriere mich darauf meine Schultern sinken zu lassen und mich kurz zu entspannen. Die Welt ist schnell, laut und voll geworden. Mit den sozialen Medien sind wir in Sekunden am anderen Ende der Welt. Wir sind immer abrufbereit und am meisten leidet darunter unsere... --- ### Schokolade, die nicht dick macht - Published: 2022-11-07 - Modified: 2022-11-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/07/schokolade-die-nicht-dick-macht/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: #wiewollenwirleben_efl, Blogparade, Finanzen, Steuern, Umwelt, Umweltschutz In ihrer Blogparade stellt Julia von einfach frei leben die wirklich sehr spannende Frage „Wie wollen wir leben? “. Während ich so darüber nachdenke, schiebt sich ein Bild aus meiner Kindheit vor mein geistiges Auge. Mit Begeisterung habe ich mir immer und immer wieder das Schlaraffenland angehört. Ein Ort, an dem Milch und Honig fließt und man endlos futtern kann, ohne zuzunehmen. Und auch später ist mir dieser Gedanke immer mal wieder begegnet, wenn die Protagonisten in Filmen in den Himmel kommen und davon schwärmten, dass sie ohne Folgen und nach Herzenslust naschen könnten. Als bekennender Schokoholic wäre das mein Idealbild der Zukunft. Doch Spaß beiseite, das Thema ist viel zu wichtig, um in Kindheitserinnerungen zu schwelgen. Wobei so mancher ungemütliche Zeitgenosse vielleicht wesentlich entspannter wäre, wenn er ohne Reue allen kulinarischen Genüssen nachgeben könnte. Und damit wären wir auch dem Traum meines erwachsenen Ichs von einer besseren Welt schon ein ganzes Stück näher. In dieser gäbe es nämlich keine Despoten, die Länder in Korruption, Armut und Ungleichheit stürzen. Niemand würde Kriege anzetteln oder Umwelt und Menschen ausbeuten. Stattdessen würden wir friedlich miteinander leben und vor allem akzeptieren, dass wir nicht alle dasselbe denken, glauben und fühlen müssen. Während ich für mich so über das Thema philosophiere, stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn alle Menschen rücksichtsvoll, emphatisch und genügsam wären. Wenn es keine unterschiedlichen Religionen gäbe. Wenn wir alle dieselbe Sprache sprechen würden. Klingt erst mal nach einer friedlichen und glücklichen Welt. Aber eben auch nach Gleichschaltung und Langeweile. Womöglich wäre ich nur ein weiterer Despot, der seine Weltsicht als die einzig richtige ansieht. Umwelt Und doch sind manche Ansichten nun mal richtiger als andere. Das wir unsere Lebensgrundlage zerstören, wenn wir unsere eigene Umwelt zumüllen und ausbeuten, kann man nicht ignorieren (wenn auch viele es immer noch hartnäckig versuchen). Der Mond ist besser erforsch, als unsere Unterwasserwelt. Doch wir Menschen tendieren dazu, nur zu schützen, was wir kennen. Und so verlieren wir unwissentlich eine ganze Welt, die voll erstaunlichster Dinge ist. Ich hoffe, dass die Erde noch eine Zukunft hat, ob mit oder ohne uns Menschen. Vielleicht mit weniger von uns. Denn eines zeigt uns die Natur immer wieder – am Ende findet sie ihr Gleichgewicht. Doch solange wir Menschen hier zu Gast sind, würde ich mir wünschen, dass wir wieder zu schätzen lernen, was die Natur für uns leistet, dass sie uns am Leben hält. Statt grauer Asphaltwüsten würde ich mir begrünte Städte wünschen. Und statt die Natur mittels Terraforming an uns anzupassen, sollten wir uns an die Natur anpassen. Und vielleicht  kommen wir mancherorts zu genau dieser Erkenntnis, bevor sie sich wehrt, Flüsse aus einem menschengemachtes Korsett ausbrechen und Berghänge sich mittels Erdrutsch ihrer Besatzer entledigen. Finanzen Es ist genug Geld da, wir setzen es nur leider nicht richtig ein. Wir alle zahlen Steuern, und zwar nicht wenig. Doch wir haben bemerkenswert wenig Einfluss darauf, wie dieses Geld – unser Geld – eingesetzt wird. Immer wieder staune ich, wie leichtfertig mit diesem Geld umgegangen wird. Ist ja nicht das eigene. Es fällt uns also offensichtlich leicht, verantwortungsvoll zu handeln, wenn es um unsere eigenen Finanzen geht. An anderen Stellen zeichnet sich hier ein gegenteiliges Bild ab. Verantwortung In Firmen agieren Manager nicht immer im finanziellen Sinne des Unternehmens. Projektmanager interessieren sich nicht für ihr Budget, Angestellte behandeln das Equipment nachlässig, Projektkosten laufen aus dem Ruder. Ist ja nicht das eigenen Geld und nach Feierabend gibt so manch einer die Verantwortung an der Pforte/Stempeluhr mit ab. Dass man sich damit die Grundlage seines eigenen Arbeitsplatzes riskiert, verdrängt man einfachheitshalber. Gesundheit Leider ist es in anderen Bereichen nicht anders. Nehmen wir die Krankenversicherungen. Da werden Zuzahlungen für homöopathische Mittel geleistet, viel Geld in Pharmaunternehmen mit Monopolstellung gezahlt, Behandlung von Volkskrankheiten wie Diabetes oder psychische Erkrankungen kosten die Kassen immer mehr Geld. Doch ganz nach dem Motto Nachsorge ist besser als Vorsorge, wird kaum in Prävention investiert. Das gesamte medizinische Personal ist nicht nur überlastet sondern oft auch erschreckend unterbezahlt. Und der Kassenpatient? Soll noch mehr zuzahlen, die Beiträge reichen längst nicht mehr. Aber die Missstände angehen will keiner. Ist ja wieder nicht das eigene Geld und der Lobbyismus leistet hervorragende Überzeugungsarbeit. Politik Genau dieser ist es im Übrigen auch, der in der Politik nicht selten die Finger ganz tief mit im Spiel hat. Lobbisten sorgen dafür, dass unser Geld bei den „Richtigen“ ankommt und verhindern erfolgreich Gesetze, die ihnen unbequem werden könnten. Ich wünsche mir Politiker, die mutig genug sind, etwas bewegen zu wollen. Solche, die sich trauen, wichtige Themen wie zum Beispiel das Rentensystem wirklich mal anzugehen. Und ich wünsche mir Politiker, die nicht aus Machthunger bis zum bitteren Ende an ihrem Stuhl festhalten sondern im richtigen Moment beiseite treten und den Platz für eine neue Generation frei machen. Und für diese neue Generation wünsche ich mir, dass sie kluge Entscheidungen im Sinne der Gesellschaft trifft. Bildung Vielleicht wäre es dann sogar möglich, die Schere zwischen Arm und Reich wieder kleiner werden zu lassen. Statt Prestigeobjekte könnte man Universitäten fördern. Statt in opulente Staatsempfänge sinnbefreite Gipfeltreffen, würde man in gesundes Schulessen und gleiche Bildungschancen für alle Kinder investieren. Lehrpläne wären entrümpelt (kann man da bitte mal einen Minimalisten ran lassen? ) und mit dem Schulabschluss wüsste jeder auch, wie man eine Steuererklärung ausfüllt. Mut Wir brauchen Menschen, die etwas bewegen wollen, die mutig und zuversichtlich in die Zukunft schauen. Wir brauchen Menschen, die ausgetretene Pfade verlassen und neue Wege einschlagen. Und wir brauchen Menschen, die das Vertrauen und den Willen haben, diese Menschen zu unterstützen und diese neuen Wege mit ihnen gemeinsam gehen wollen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Eigenverantwortung wahrnehmen und uns beteiligen. Sei es, sich aktiv zu informieren und zu Wahlen zu gehen aber auch bewusst diejenigen unterstützen, die im Kleinen etwas verändern wollen. Dazu gehört z. B. auch mal, den (wirklich nicht sehr großen) Mehraufwand auf sich zu nehmen und verpackungsfrei einzukaufen. Es gibt viele Menschen, die etwas zum Positiven verändern wollen. Die sich mit all ihrer Energie dafür einsetzen, die Welt... --- ### Bin ich schon Alteisen – oder doch Goldgrube? - Published: 2022-11-03 - Modified: 2022-10-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/03/bin-ich-schon-alteisen-oder-doch-goldgrube/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: #Blogparade50+, 50+, Alter, Älterwerden, Anti-Aging, Blogparade, Frauen über 50, Kosmetikindustrie, Midlife-Crisis, Ü50, Werbung Mia Brummer fragt in ihrer Blogparade „für was sind Frauen ab 50 überhaupt noch gut? “. Wow, da ist mir vor Ärger erst fast der Kaffee aus der Hand gerutscht. Was für eine provokante Frage! Damit hat sie mich gleich aus der Reserve gelockt. Auch, wenn ich noch ein paar Jahre bis zur 50 vor mir habe, so muss ich doch meinen Gedanken zu diesem Thema Luft machen. „Ist man mit 50 endlich erwachsen? “ Ja – und nein. Was soll denn das überhaupt sein, dieses Erwachsen? Ich darf aus einem großen Schatz an Erfahrungen zehren und doch auch kindlich und albern sein, wenn ich Lust dazu habe. Wenn ich schaukeln und rutschen will, dann darf ich das. Wenn sich jemand durch die „alte Frau“ gestört fühlt, ist das sein Problem. Heißt jetzt nicht, dass man kleine Kinder vom Karussell schubsen soll. Aber es gibt keine Altersgrenze, die einem verbietet, Spaß zu haben. Auch auf die Gefahr hin, das andere das vielleicht seltsam finden. „Findest Du als junge Frau Frauen 50+ eher peinlich oder cool? “ Menschen, die sich selbst und anderen eine Rolle vorspielen sind peinlich. Menschen, die rücksichtslos sind und ihren Müll in der Umwelt entsorgen, sind peinlich. Egal, ob sie dabei 18 oder 80, männlich oder weiblich oder divers sind. Menschen, die authentisch sind und emphatisch sind und gut mit sich und ihrer Umwelt umgehen, sind cool. Weder Alter noch Geschlecht sondern alleine das Verhalten eines Menschen kann peinlich oder cool sein. „Gibt es überhaupt noch ein Leben jenseits der 50? “ Wer aufhört, neugierig auf das Leben zu sein, kann sich auch schon mit 30 Jahren einsargen lassen. Wenn wir wissbegierig und lernbereit durchs Leben gehen, geht es hinter jeder Zahl weiter. Jeder Tag schenkt uns neue Herausforderungen und neue Erfahrungen. Es ist unsere Entscheidung, was wir daraus machen. Und im Übrigen kann ich in Gesprächen von 10-jährigen genauso etwas lernen, wie in Gesprächen mit 100-jährigen. Was sind Frauen über 50 wert? Für die Kosmetikindustrie sind sie eine Goldgrube. Wobei schon die Jüngeren mit ihrer bodenlosen Angst vorm Älterwerden Milliarden in Cremes und Seren versenken. Was man mit dem Geld alles Sinnvolles anfangen könnte! ! ! Von wegen 50 seien die neuen 40. Alles was uns die Werbeindustrie verkaufen will, ist das wir noch länger schön brav im Hamsterrad des ewigen Jugendwahns zu treten haben. Sich entspannt mir Lachfalten und grauen Haaren selbst zu lieben, wie man ist – das wäre eine Katastrophe für die riesige Beauty-Branche. Was würden die Hersteller all dieser Zaubermittelchen nur tun, wenn wir nicht mehr den Traum der ewigen Jungend träumen würden. Gängige Schönheitsideale sind nicht nur von der Gesellschaft und dem aktuellen Zeitgeist geprägt. Ein ganzer Industriezweig schreibt die Regeln fröhlich kreativ zum eigenen Nutzen mit.   Erst vor kurzem gab es zu diesem Thema übrigens eine viel beachtete und sehr unterhaltsame Dokumentation zu sehen. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim zeigt hier humorvoll, mit welchen Tricks die Kosmetikindustrie arbeitet und warum wir ihr so gerne auf den Leim gehen. Ich hoffe wirklich, dass jede Frau es schafft, ihren Frieden mit dem Alter zu machen und die Veränderungen an ihrem Körper annehmen kann. Auch ich selbst habe da noch einiges vor mir und werde sicher noch mein ganz persönliches Hühnchen mit der Schwerkraft rupfen. Und trotzdem werde ich niemals mein sauer verdientes Geld für überteuerte Anti-Aging-Cremes ausgeben. Statt in falsche Versprechungen und utopische Illusionen investiere ich lieber in Erlebnisse und persönliche Weiterentwicklung.   Was ist denn mit den Männern über 50? Die machen sich (leider) oft überhaupt keine Gedanken über ihr Aussehen. Dank gegenwärtigem Trend zum maskulinen Vollbart können sie ihre Hängebäckchen unter einem wärmenden Fell verstecken, während wir Damen Angst haben, dass wir einen Truthahnhals bekommen. Und während von den Frauenzeitschriften im Wechsel die besten Rezepte für Torten und die abstrusesten Blitz-Diäten feil geboten werden – gerne auch parallel in derselben Ausgabe – tragen viele Herren ein kapitales Fässchen vor sich her. Ist ja normal, dass der Kleine ab einem gewissen Alter ein schützendes Dach über dem Kopf braucht. Unterdessen überlegen Frauen, wer sie den noch jenseits der 50 noch einstellen würde. Derweil klettern die Herren gerade jetzt die Karriereleiter empor. Das darf man ihnen nicht mal zum Vorwurf machen. Klar, in manchen Branchen bleibt man in den oberen Etagen gerne unter sich und Frauen taugen nur als hübsches Beiwerk, das sich im den Kaffee kümmert. Doch in vielen Unternehmen hat sich das Mindset schon geändert, es fehlt schlichtweg an Kandidatinnen. Viele Frauen haben leider überhaupt kein Interesse, Verantwortung und Führungsaufgaben zu übernehmen. Und ganz viele trauen sich das selbst einfach nicht zu. Und genau da liegt das Problem. Während sich die Herren selbstbewusst auf unbekanntes Terrain einlassen, hadern und zögern viele Frauen und glauben, sie hätten noch nicht genug Erfahrung. Dabei gibt es viele bekannte Frauen, die vormachen, dass es geht und wie es geht. Es ist durchaus möglich, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Dazu müssen wir aber von dem Anspruch, immer perfekt sein zu wollen, verabschieden. Und den Dauerpräsentismus, der in vielen (alten) Köpfen verankert ist, können wir nur verbannen, indem wir aktiv daran mitwirken, die Arbeitswelt zu verändern. Es wäre ein Gewinn für die Gesellschaft, wenn mehr Frauen sich trauen, ihr Können und ihre Lebenserfahrung für mutige Schritte in ihrer Karriere zu nutzen. Frauen führen anders aber vor allem nicht schlechter. Als ich meinen Mann nach seiner Sicht zu Frauen über 50 gefragt habe, habe ich als Antwort übrigends nur ein verwirrtes Gesicht bekommen. Seine erste Reaktion: „Ich verstehe die Frage nicht“. Und auf meine Erklärungsversuche hin meinte er nur „Wir werden halt alle runzelig“. Offentichtlich machen wir Frauen und viel zu viele Gedanken über etwas, das eigentlich gar nicht so wichtig ist. Selbstfürsorge Egal in welchem Altern, man sollte doch immer eigenverantwortlich aber auch gütig mit sich selbst umgehen. Das heißt für mich einerseits, dass es völlig ok ist, mal ein paar Gramm mehr oder weniger auf die Waage zu bringen. Ein Leben ohne Genuss wäre für mich nicht lebenswert und dazu gehören Pizza... --- ### Was ich mit 1 Million Euro machen würde - Published: 2022-10-31 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/31/was-ich-mit-1-million-euro-machen-wuerde/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #blogparade1million, 1 Million Euro, Blogparade, Dividende, Finanzen, Investieren, Träumen Nadine von Coasting to FIRE fragt in ihrer Blogparade „Was würdest du mit 1 Million Euro machen? “ Ich glaube, jeder von uns hat sich in Gedanken schon einmal ausgemalt, was er/sie mit einer ganzen Million anfangen würde. Auch ich spiele diesen Gedanken immer wieder gerne durch und male mir aus, wie mein Leben dann aussehen würde. Interessanterweise ändern sich die Pläne im Laufe des Lebens. Klar, das Leben verläuft oft anders als erwartet und mit neuen Überraschungen und Entscheidungen ändern sich Prioritäten ebenso wie Bedürfnisse. Früher Früher habe ich mir gerne ausgemalt, einfach zu kündigen, sich einen halbwegs komfortablen Wohnwagen (mit Dusche! ! ! ) zu kaufen und sich über die Weltkugel treiben zu lassen. Völlig selbstbestimmt einfach in eine beliebige Richtung zu fahren, sich treiben zu lassen und dort wo es einem gefällt zu verweilen, ist immer ein bisschen ein Traum gewesen. Vielleicht sogar eine Weile in einer Strandbar oder Tauchbasis jobben (aber nicht in der eigenen). Heute Mittlerweile gehören auch mein Partner und ich zu denen, die genau wie Julia wohl erst mal ihren Immobilienkredit abbezahlen würden. Doch alles was dann übrig bleibt, würde ich wohl ausgeben noch spenden. Klingt erst mal seltsam? Mag sein, allerdings sind die sonstigen Wünsche eher klein und wir brauchen nicht viel, um glücklich zu sein. Leben Doch was anfangen mit dem restlichen Geld? Das wird natürlich investiert und darf dann fleißig für mich arbeiten. Statt also alles auszugeben, erhoffe ich mir dank Dividenden ein regelmäßiges Taschengeld, mit dem dann kleinere oder vielleicht sogar größere Reisen, weiterhin Spenden an mir wichtige Organisationen wie z. B. Sea Shepherd, Weiterbildungen und vieles mehr finanziert werden. Je nach dem wie sich die Anlage langfristig entwickelt, könnte ich mir auch gut vorstellen, früher in Rente zu gehen. Allerdings kann ich mir hingegen überhaupt nicht vorstellen, nichts zu tun. Dafür aber dann nur noch Dinge, die mir Spaß machen, wie etwa das Schreiben, Reisen und Tauchen. Lernen Und wenn es so gar nicht mehr erforderlich wäre, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen, wäre mich nicht langweilig. Ich würde einfach nochmal studieren (und dann vielleicht nochmal und nochmal... ). Es gibt so viele interessante Dinge, die ich unglaublich gerne lernen würde. Vielleicht könnte man nebenher auch noch das eine oder andere Praktikum dranhängen und beispielsweise lernen, wie man Pralinen herstellt, das Dinge am Auto repariert, Fliesen legt... Das Schöne an der Vorstellung, schon vor der Rente finanziell ausgesorgt zu haben, ist vor allem die Zeit, die einem damit frei zur Verfügung steht. Selbstbestimmt zu leben, nicht getrieben von finanziellen Nöten im Hamsterrad zu strampeln. Langweilig wäre mir bestimmt nicht! Geld ist nicht alles – aber ohne Geld ist alles nichts. unbekannt --- ### Wer bin ich ohne meine Dinge? - Published: 2022-10-28 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/28/wer-bin-ich-ohne-meine-dinge/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: #wersindwirohnedinge, Ausmisten, Blogparade, Dinge, Loslassen, Minimalismus, Ordnung Loslassen ist ja so ein Buzzword, alles soll gehen. Schlechte Gedanken und Gefühle sollen wir gehen lassen, ToDo-Listen um unwichtige Aufgaben reduzieren, überflüssige Gegenstände  aus unserer Umgebung entfernen. Dabei erhoffen wir uns Erleichterung im wortwörtlichen wie auch im übertragenen Sinne. Im Zuge des Aufrufs von Bloggerin Uli Pauer zu ihrer Blogparade „Wer bist du ohne deine Dinge“ habe auch ich mir mal so meine Gedanken gemacht, wie sich mein Verhältnis zu all den Sachen, die mich umgeben, in den letzten Jahren verändert hat. (Un)ersetzlich? Ja, manches ist unersetzlich. Der geliebte Kuschelpulli ist sehr wahrscheinlich in genau dieser Ausführung nach vielen intensiven Tragejahren nicht mehr im Laden erhältlich. Trotzdem ist es kein Weltuntergang, sollte das eine oder andere Teil irgendwann kaputt gehen. Natürlich ist es schade, würde die geerbte Vase von Tante Erna in tausend Stücke zerspringen. Und es ist auch völlig in Ordnung, wenn man sich darüber ärgert oder traurig ist. Doch am Ende sind das nur Dinge. Diese begleiten uns eine Weile auf unserem Lebensweg und an manches hängen wir unser Herz. Doch nichts ist auch nur annähern so wichtig wie die Menschen, die wir in unserem Leben haben. Sollte ich aus irgendeinem Grund sämtliches Hab und Gut verlieren, ist das natürlich eine Katastrophe. Doch einzelne Dinge werden kommen und gehen. Das Leben hält immer wieder neue Herausforderungen für uns bereit und daher ändern sich auch unsere Anforderungen an unsere Sachen. Auch Geschmack und persönliche Bedürfnisse dürfen sich ändern. Letztendlich machen all diese Dinge aber nicht mich als Mensch aus. Wir sollten lernen, uns nicht über unsere Dinge zu definieren. Der erste Eindruck Bei all den hehren Worten darf man trotzdem Wert auf die Dinge legen, die man um sich scharrt. Auch wenn Funktionalität an erster Stelle stehen sollte, können die Sachen auch schön sein. Natürlich könnte ich mich mit einem x-beliebigen Pulli warm halten. Aber ich genieße den Luxus, dass ich mir Dinge aussuchen kann, in denen ich mich auch wohl fühle. Auch nicht zu unterschätzen ist der erste Eindruck, den wir bei unserem Gegenüber hinterlassen. Wir haben nur wenige Sekunden, in denen sich andere ein Bild von uns machen. In manchen Situationen ist es also unerlässlich, dass ich entsprechend angemessen gekleidet bin. In Jogginghosen zum Bewerbungsgespräch oder zu einer Hochzeitseinladung zu erscheinen, wäre schlichtweg respektlos. Doch auch für die seltenen „wichtigen Anlässe“ brauche ich keinen riesigen begehbaren Kleiderschrank. Eine kleine aber feine Garderobe aus sinnvoll ausgewählten und kombinierbaren Teilen reicht völlig aus. Und wenn ich Dinge in meiner Garderobe mal ersetzen muss, trauere auch ich manchen Teilen nach, freue mich aber andererseits über die Chance, Neues in mein Leben lassen zu können. Dazu zählen im Übrigen auch Bücher. Diese kommen und gehen, begleiten mich für einige Zeit, hinterlassen manchmal bleibenden Eindruck. Doch den Besuch mit einer ganzen Wand voller anspruchsvoller Literatur beeindrucken, wie es noch bei unseren Großeltern üblich war? Nein danke! Das ist etwas, dass ich schon immer seltsam fand und Besuch, dem ich etwas vormachen müsste, ist hier eh nicht willkommen. Übung macht den Meister Im Laufe der Zeit wird es immer leichter, sich von Dingen zu trennen. Wer erst einmal mit dem Reduzieren auf das Wesentliche begonnen hat, wird immer etwas finden, dass er hinausbegleiten kann. Das Loslassen von Dingen ist wie ein Muskel, der mit regelmäßigem Training immer stärker wird. Und auch der Türsteher, der dafür sorgt, dass kein neuer Kram einzieht, bekommt immer breitere Schultern. Denn oft ist es viel anstrengender, Dinge loszuwerden (außer man wirft alles einfach in den Restmüll), als das sich Dinge wieder in den Alltag schleichen. Irgendwann stellt man fest, dass an nichts mehr wirklich das Herz hängt. Freunde und die eigene Familie – und dazu zählen auch Haustiere und sowieso nur die Menschen, die wir uns als Familie aussuchen – sind das Einzige, das wirklich unersetzlich ist. --- ### Tod dem Nippes! - Published: 2022-10-24 - Modified: 2022-09-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/24/tod-dem-nippes/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Briefmarkensammlung, Deko, Kram, Minimalismus, Nippes, Ü-Ei-Figur Die Rechnung geht kinderleicht, je weniger ich in meinem Haushalt horte, desto weniger muss ich pflegen, aufräumen und putzen. Ein simples aber sehr anschauliches Beispiel ist die Sammlung an Deko, seien es Vasen, Stofftiere, Modellautos oder was auch immer Spaß macht. Egal, ob die Sammelleidenschaft sich auf ein Regalbrett beschränkt, in einer eigenen Vitrine Platz findet oder bereits sämtlichen Wohnraum erobert hat. Wenn die geliebten Schätze nicht regelmäßig entstaubt werden, wird es schnell unansehnlich. Doch auch wenn nicht gerade das Sammelfieber sämtliche freien Stellflächen Stück für Stück vereinnahmt, kaum hat man einen freien Raum, wird er in der Regel mit irgendwas befüllt. Es scheint, dass wir Menschen mit Leere nicht sonderlich gut klarkommen. Wobei gerade diejenigen, die erfolgreich ausgemistet haben, ganz euphorisch über den gewonnenen Raum und die leeren Flächen erzählen. Hat man erst mal Blut geleckt und festgestellt, wie leicht sich eine freie Oberfläche sauber halten lässt, wird man zum Bluthund. Alles, was die Mitbewohner auf der einladenden Fläche so ablegen, wird unmittelbar moniert. Wer selbst nicht putzt, mag das Verhalten überzogen und pingelig finden. Und genau da sollte man ansetzen. Denn wer unbedingt seine Sammlung an exotischen Bierdosen auf der Anrichte zur Schau stellen möchte, soll sie gefälligst samt zugestellter Oberflächen auch selbst reinigen. In unserer Wohlstandsgesellschaft ist das Sammeln und Horten von bestimmten Dingen eine ideelle Beschäftigung, die keinesfalls lebensnotwendig und nur selten nützlich ist. Vor allem die Nachkommen sind meist völlig überfordert mit dem Berg an angehäuften Dingen. Meist hat das ganze nur einen ideellen Wert für den Sammelnden aber keinerlei monetären für diejenigen, die das ganze dann erben. Wenn nicht gerade ein Museum Bedarf und Interesse anmeldet, landet oft die komplette Sammlung einfach auf dem Müll. Wer seine Sammelleidenschaft frönt, muss sich also darüber klar sein, dass im Falle des eigenen Ablebens alles in der Tonne landet. Das ist die CD- und Plattensammlung, die in Zeiten von MP3 und Streaming-Diensten ihren Zenit überdauert hat. Liebhaber für die komplette Sammlung finden sich selten und oft sind die guten Stücke kaum noch ein paar Cent wert. Der Verkauf (z. B. über Ebay, Momox oder Rebuy) ist mitunter zeitaufwendig und lohnt sich kaum. Sehr beliebt waren lange Zeit auch Ü-Ei-Figuren. Die kleinen bunten Plastikungetüme, die nicht nur in Kinderzimmern ganze Setzkästen gefüllt haben, haben heute längst nicht mehr diese große Fangemeinde und sind meist völlig wertlos. Dennoch trennen sich viele nur ungern von ihren als Kind mühselig zusammengetragenen Kollektionen. Könnte ja doch noch irgendwann mal etwas wert sein. Plastik ohne Ende Geschenkte Deko ist auch so ein Graus. Selten trifft der Schenkende den Geschmack des Beschenkten. Oft kümmert er sich aber auch gar nicht um den Stil oder die Bedürfnisse des so liebevoll Bedachten sondern verschenkt, was selbst gefällt. Besonders egoistisch ist das Verschenken von Selbstgebasteltem. Wer als Erwachsener ein Handarbeits-Hobby pflegt und nicht weiß wohin mit dem ganzen Mist, lädt diesen gerne als gutgemeintes Präsent getarnt bei seinen Mitmenschen ab. Wer, trotz explizit geäußertem Wunsch, Geschenke zu unterlassen, mit Häkeldeckchen, Stickbildern oder andere Deko-Staubfängern bedacht wird, sollte diese ohne schlechtes Gewissen einfach entsorgen. Wer hingegen solche Aufmerksamkeiten auch noch so platziert, dass der Täter sie bei jedem Besuch bewundern kann, wird sich auch weiterhin über einen nicht abreißenden Strom solcher Geschenken freuen dürfen. Der Hobby-Kreative hat ja nun endlich ein dankbares Opfer gefunden... Die Briefmarkensammlung ist der eher leise und heimliche Vertreter der Sammelleidenschaften. Ordentlich in ein Album geklebt, nimmt das Ganze kaum Platz ein und versteckt sich erfolgreich in irgendeinem hinteren Winkel im Schrank. So ein Album aus Kindertagen meines Mannes liegt bei uns auch noch rum und wie mit den Ü-Ei-Figuren ist es auch hier nicht der Trennungsschmerz, der am Ausmisten hindert. Eher der Wunsch, man könnte ja noch potentielle Werte gebunkert haben, sichert dem Album den Platz im Schrank. Aber wenigstens staubt sie nicht als Deko auf dem Schrank ein. Und er hat mich nicht mal gefragt, ob ich mir noch seine Briefmarkensammlung ansehen will. Es muss ja nicht gleich die komplett leere Wohnung sein. Doch hin und wieder sollte man sich schon fragen, was man wirklich gerne (vor Augen) hat und welche Gegenstände einfach nur aus Gewohnheit oder Pflichtgefühl herumstehen. Wer seinen Plunder liebt, seien es Pflanzen oder Kunstobjekte, wird sich auch beim Abstauben nicht darüber ärgern. Wenn man allerdings jedes Mal insgeheim damit liebäugelt, die Porzellanfigur „aus versehen“ beim Staubwedeln in den Tod zu stürzen, sollte man etwas ändern. Die eignen Dinge sind schnell reduziert, da kann man kurzen Prozess machen. Etwas schwieriger wird es, wenn Mitbewohner wie Partner oder Kinder die Flächen mit ihren Dingen zustellen. Da hilft nur verhandeln. Jeder bekommt einen festgelegten Platz, auf dem er sich ausbreiten darf, den er aber auch selbst sauber halten muss (Dreck ignorieren ist keine Option). Und dann muss man lernen, mit dieser Vereinbarung zu leben. Das bedeutet nicht nur, dass alles, was sich über die vereinbarte Fläche hinaus ausbreitet, rausfliegt. Sondern auch, dass man selbst mit dem Anblick der Dinge der Mitbewohner, wie auch immer sie aussehen mag, ertragen muss. Alternativ bleibt nur, alleine zu wohnen. Wer sich den Lebensraum mit anderen teilt, muss immer auch Kompromisse eingehen. Außer natürlich, man schafft es, sich zum allseits beliebten Diktator zu mausern. Dann hat man natürlich die alleinige Herrschaft über alles, was sich im Haushalt befinden darf. Noch so eine sehr effektive Art, sich selbst beliebt zu machen, ist es, die Einrichtung und Dekoration anderer zu beurteilen, wenn man irgendwo zu Besuch ist. Besonders gut funktionieren dann Sätze wie „Das ist ja vollgestellt hier. So könnte ich nicht leben. “ oder „Ganz schön kahl hier. “. Jeder hat eigene Bedürfnisse und einen eigenen Stil. Wenn man nicht gerade um Rat gefragt wird, sollte man sich mit Kritik zurückhalten. Wäre ja langweilig, wenn wir alle in einheitlichen Katalog-Wohnzimmern leben würden. Wie haltet ihr es mit Dekoration und Sammelleidenschaft? Eher die vollgestellte Fensterbank oder das leere Regal? --- ### Was kostet Kein Kind - Published: 2022-10-17 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/17/was-kostet-kein-kind/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Abtreibung, Antibabypille, Familienplanung, Kind, Kondome, Kosten, Pille, Sex, Spirale, Sterilisation beim Mann, Vasektomie, Verhütung Oft werden die Kosten kalkuliert, die man veranschlagen muss, wenn man ein Kind versorgen muss (ich staune bei Bekannten schon über die Kosten, die entstehen, bevor das Baby überhaupt auf der Welt ist). Wir können aber zum Glück selbst entscheiden ob und wie viele Kinder wir überhaupt haben wollen und müssen nicht so viele Nachkommen wie möglich als potentielle Altersvorsorge in die Welt setzen. Doch was kostet es eigentlich, wenn man keine Kinder bekommen möchte? Für den Normalverdiener ist das womöglich nicht mal einer Überlegung wert. Wir sehen es als Selbstverständlichkeit an, dass wir uns Verhütung leisten können. Doch gerade wenn man nur sehr wenig Geld zur Verfügung hat, ist das ein ganz anderes Thema. Zwar gibt es in einigen Fällen finanzielle Unterstützung, doch dafür muss man dann sein Privatleben preisgeben. Für manch einen mag das Thema zu schambehaftet sein, als das der- oder diejenige sich traut, um Geld zu fragen. Ich will und kann hier weder eine individuelle Empfehlung geben noch eine ärztliche Beratung ersetzten oder irgendetwas bewerben. Mir geht es vielmehr darum, dass wir uns um den Luxus der „schönsten Nebensache der Welt“ einmal bewusst werden und dass es eben nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit ist, sich darüber überhaupt keine Gedanken machen zu müssen. Daher schneide ich auch nur die bekanntesten Punkte aus Kostenperspektive an. Darf es ein Luxus sein, geschützten Sex zu haben? Und was passiert, wenn das mal schief geht? Wie ist das mit der Kostenübernahme? Antibabypille Je nach Art und Hersteller der rezeptpflichtigen Pille kostet die Monatspackung zwischen 7,- bis 20,- € pro Monat. In Summe belaufen sich die jährlichen Kosten also auf circa 84,- bis 249,- €. Diese Kosten werden normalerweise nicht von der Krankenkasse übernommen. Ausnahmefälle sind beispielsweise eine medizinische Indikation oder das Alter der Frau. Bis zum 18. Geburtstag trägt die Krankenkasse die Kosten, bis zum 22. Geburtstag übernimmt sie die Kosten zumindest noch anteilig. Sofern vom Arzt verordnet, kommt es abhängig von Kommune / Bundesland vor, dass auch das zuständige Amt die Kosten für die Verhütung für Bezieher von Leistungen (z. B. Sozialgeld, Arbeitslosengeld II) übernimmt. Allerdings muss man sich aktiv informieren sowie die Unterstützung aktiv beantragen. Kupfer- oder Hormonspirale Die Spirale ist eine häufig genutzte Alternative zur Antibabypille. Die einmaligen Kosten für das Einsetzen liegen je nach Arzt etwa zwischen 160,- bis 500,- €. Hinzu kommen die Kosten für die Spirale selbst, welche aktuell bei circa 120,- € beginnen und bis 350,- € betragen können. Dabei muss allerdings auch die Wirkungsdauer mit einkalkuliert werden, die je nach Modell zwischen 3 und 5 Jahren liegt. Die Kosten für Spirale sowie die separaten Kosten für Einsetzen und Wechsel/Entfernen müssen ebenso wie die Kosten für die Pille selbst getragen werden. Die Kosten für zusätzlich empfohlene Nach- und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind ebenfalls aus eigener Tasche zu zahlen und liegen im Schnitt zwischen 20,- und 40,- €, wobei der Preis auch vom Arzt abhängig ist. Kondome  Die „Verhüterli“ dienen ja (hoffentlich bekanntermaßen) ebenso dem Schutz vor Krankheiten und sind eigentlich für jeden frei zugänglich. Die Stückpreise liegen zwischen 0,20 bis 1,25 € pro Stück und sollten damit eigentlich für jeden erschwinglich sein. Aber als Durchschnittsverdiener kann man sich auch nicht vorstellen, wie es ist, wenn man sich am Monatsende kein Brot mehr kaufen kann. Es ist dann vom Geldbeutel abhängig, ob man sich gerade geschützten Sex leisten kann oder eben nicht. Aber die Lust richtet sich nun mal nicht nach dem Geldbeutel und so werden manche womöglich leichtsinnig. Das Verhütung auf dem Prinzip Hoffnung eine ganz schlechte Idee ist, ist den meisten Menschen sicher klar. Das kann dann um Längen teurer werden, egal wie man sich entscheidet. Wer die Familienplanung bereits abgeschlossen hat, kann sich auch für (fast) die endgültige Variante entscheiden. Vasektomie In der Regel handelt es sich um eine Wunschleistung ohne medizinische Notwendigkeit weshalb die Krankenkassen die Kosten für eine Vasektomie auch nicht übernehmen. Die Gesamtkosten von etwas 400,- bis 600,- € setzen sich zusammen aus Beratungsgespräch, Untersuchung, dem operativem Eingriff selbst und der Nachkontrolle. Wenn man das gegen einen frei gewählten Durchschnittspreis von 0,60 € pro Kondom gegenrechnet, kommt man auf unglaubliche 1000 Stück. Das klingt erst mal ganz schön viel, ist aber über einen langen Zeitraum von 10 Jahren mit gerade mal 2 Stück pro Woche gar nicht mehr so üppig. Kann man sich also ausrechnen, ob sich das für einen selbst lohnt. Langfristig gesehen gehört die Vasektomie im Vergleich mit anderen Verhütungsmitteln aber sicher zu den günstigsten. Und die Umwelt freut´s auch (hinsichtlich Hormone im Abwasser / Müllvermeidung). Der „gleiche“ Eingriff ist bei Frauen im Übrigen wesentlich komplizierter und mit 600,- bis 1000,- € meist auch ein ganzes Stück teurer. Auch die Risiken und Nebenwirkungen unterscheiden sich grundlegend und es gibt nur wenige Ärzte, die eine Sterilisation bei Frauen ohne medizinische Notwendigkeit anbieten. Und auch wenn Mann dem Thema skeptisch gegenübersteht, gibt es nicht nur finanzielle Vorteile. Aber darum geht es an dieser Stelle nicht und das muss auch jeder sehr individuell und für sich persönlich entscheiden.    Abtreibung Egal aus welchen Gründen eine ungewollte Schwangerschaft vorliegt, wenn es erst mal soweit ist, bleiben einem nicht viele Optionen. Glücklicherweise ist Aufklärung zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland mittlerweile nicht mehr strafbar. Auch wenn immer noch viele Politiker/innen meinen, über den Körper einer Frau bestimmen zu müssen. Viel schlimmer steht es in anderen Ländern, in denen man sich teilweise zurück in die Steinzeit entwickelt. Da ist Abtreibung strafbar, teilweiße sogar ohne jegliche Ausnahme. Das ist nebenbei auch ein sehr gutes Beispiel dafür, warum man wählen gehen sollte und warum man sich generell zumindest ein bisschen mit den Parteiprogrammen beschäftigen muss. Doch ich schweife ab... In so einer Ausnahmesituation steht man nun nicht nur zeitlich sondern auch finanziell unter Druck. Denn neben den biologischen Fristen muss man sich auch damit auseinandersetzen, dass es sich bei einer Abtreibung nicht um eine selbstverständliche Kassenleistung handelt. D. h. die Kosten muss man selbst übernehmen. Ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch kostet zwischen 350,- und 500,- €, während der operative Abbruch zwischen 500,- und 700,- € kostet. „Der genaue Preis hängt von... --- ### Wenn der gesunde Menschenverstand aussetzt - Published: 2022-10-10 - Modified: 2022-09-02 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/10/herzkreis-what-the-f/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ballkreis, Cash Gifting, Finanzen, Fraktalkreis, Herzclub, Herzkreis, Lotusblütenkreis, Mandala-Schenkkreis, Power Circle, Schenkkreis, Schneeball, Schneeballsystem, Sternenkreis, Tafelrunde, Unternehmerkreis Da stöbert man durch interessante Artikel im Internet, denkt sich nichts Böses und dann stößt man auf DAS Utopia - Schenkkreise: Was hinter der Abzocke steckt. Mein erster Gedanke war, dass doch niemand so blöd sein kann. Doch nicht ohne Grund gibt es genau solche Berichte auch noch im Jahr 2022! Doch worum geht es überhaupt? In dem Artikel wird vor sogenannten Schenk- oder auch Herzkreisen gewarnt. Dabei handelt es sich um ein klassisches Schneeballsystem das mit perfiden Verkaufstaktiken, schönen Erfolgsgeschichten und gerne auch noch einer Ladung Esoterik und Solidaritätsgefühl aufgehübscht wird. Im Übrigen scheint man hier auch bei der Namensgebung esoterisch kreativ unterwegs zu sein. Mit Sternenkreis, Lotusblütenkreis, Mandalakreis, Power Circle und viele anderen, abenteuerlichen Begriffen versucht man, die eigentliche Funktionsweise zu verschleiern. Die Funktionsweise ist ganz simpel. Das System ist pyramidenförmig aufgebaut. Die Teilnehmer auf der untersten Ebene zahlen an den Teilnehmer an der Spitze und rücken dabei eine Ebene nach oben. Der Beschenkte scheidet aus, die Pyramide splittet sich in zwei neue Schenkkreise auf und die nächste Schenkungsrunde startet. Die Einstiegsschenkung liegt bei bis zu 5. 000 €, da dies unter dem gesetzlichen Freibetrag liegt, den man an Nichtfamilienmitglieder (alle 10 Jahre) steuerfrei verschenken kann. Der Beschenkte bekommt in der Folge dann den 8-fachen Betrag seines Einsatzes, in diesem Fall also 40. 000€ und ist raus. Die restlichen Teilnehmer müssen nun acht weitere Geldgeberakquirieren, um die untere Ebene mit Schenkenden aufzufüllen. Finden sie keine neuen Mitspieler, trocknet der Geldfluss aus. Der Initialtor und frühe Einsteiger können somit also definitiv Geld verdienen. Alle anderen, die in der Folge später dazu stoßen, werden ihr investiertes Geld mit ziemlicher Sicherheit verlieren, geschweige denn einen Gewinn einfahren. Wie Schnell das Ende der Fahnenstange erreicht ist, zeigt sich, wenn man sich mal folgende Tabelle mit einer Verachtfachung der Mitglieder alle drei Runden anschaut. Runde 08181 GruppeRunde 382648 GruppenRunde 68351264 GruppenRunde 9844. 096512 GruppenRunde 128532. 7684096 GruppenRunde 1586262. 14432768 GruppenRunde 18872. 097. 152262144 GruppenRunde 218816. 777. 2162097152 GruppenRunde 2489134. 217. 72816777216 GruppenRunde 278101. 073. 741. 824134217728 GruppenRunde 308118. 589. 934. 5921073741824 GruppenRunde 3381268. 719. 476. 7368589934592 GruppenSchneeball-System im Schenkkreis Nach 10 Durchläufen haben wir bereits 1024 Gruppen und schon in der 30. Runde wäre die Anzahl der teilnehmenden Menschen höher, als die aktuelle Weltbevölkerung (> 8. 008. 333. 000, countrymeters abgerufen am 11. 08. 2022). Die immerwährende Aufteilung der Schenkungspyramide führt zu einer exponentiellen Ausbreitung des Systems. Das das nicht funktionieren kann, sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen sofort klar werden. Doch leider ist genau das nicht der Fall. Gier frisst Hirn, da setzt der gesunde Menschenverstand einfach aus. Zack – weg ist er... Es gibt wohl immer noch genug Leichtgläubige, die sich von überzeugenden Rhetorikern mit Schlagworten wie ‚P2P-Crowdfunding‘zum Schenken motivieren lassen. Oft wird das ganze auch noch als esoterische Lebensweisheit verkauft nach dem Motto "Schenke einen Teil und du erhältst ein Vielfaches zurück" (Kettenbrief de luxe - WELT). Bei solchen Aussagen sollte man eigentlich sofort hellhörig werden doch die Versprechungen sind für viele wohl zu verführerisch. Doch neben der Aussicht auf einen großen Gewinn ist es wohl auch das Gemeinschaftsgefühl, das in den sozialen Medien und Foren zu diesen Gruppen gepflegt wird. In dieser sinnstiftenden Gemeinschaft sollen nach und nach die Träume eines jeden erfüllt werden.   Auf der einen Seite kann man nur den Kopf schütteln, dass sich immer wieder Teilnehmer für solche Schneeballsysteme anwerben lassen. Auf der anderen Seite frage ich mich wirklich, wie die Initiatoren solcher Systeme morgens noch in den Spiegel blicken können. Wie tickt ein Mensch, der ohne schlechtes Gewissen etliche andere um ihre Ersparnisse und damit teilweise in eine prekäre finanzielle Notlage bringt? Glücklicherweise hat sich die rechtliche Lage zwischenzeitlich zu Gunsten der Geschädigten verbessert. Um Initiatoren und aktiv werbenden Teilnehmern solcher Systeme keine weiteren Anreize zu bieten, hat der Bundesgerichtshof bereits 2005 in einer Grundsatzentscheidung festgelegt, dass in Fällen von Schneeballsystemen eine Rückforderung stets möglich ist. Bleibt nur zu hoffen, dass das Thema Finanzbildung in Zukunft mehr Aufmerksamkeit bekommt und die Menschen sich auch in Eigeninitiative in dieser Richtung weiterbilden und solchen Scharlatanen nicht auf den Leim gehen. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe aber Wissen schützt vor dummen Entscheidungen! --- ### Dinge, die du tun solltest, wenn du gerne putzt - Published: 2022-10-03 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/03/dinge-die-ihr-tun-solltet-wenn-ihr-gerne-putzt/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Fail, Grundreinigung, Ordnung, Putzen, Putzroutine, Putzteufel Eingefleischte Minimalisten schwärmen ja immer wieder gerne davon, wie schnell doch die alltägliche Putzroutine geht, wenn man weniger Krempel hat. Für alle, denen die Arbeit mit Eimer und Schwamm zu sehr fehlt, hier ein SOS-Ratgeber, um mal wieder so richtig viel Zeit mit der Lieblingsbeschäftigung zu verbringen. Rumalbern beim gemeinsamen Zähneputzen Wer gerne das Bad putzt, wird kein Problem darin sehen, gemeinsam im Bad zu stehen und sich beim Zähneputzen gegenseitig zum Lachen zu bringen. Danach kann es aber schon mal vorkommen, dass vor allem der Spiegel eine Grundreinigung benötigt. Von Vorteil ist es dann auch, wenn man hinterher eh duschen wollte. Als universelles Putzmittel kann ich im Übrigen meinen DIY-Badreiniger empfehlen. Keine Schoki im Haus haben Wenn so gar keine Schokolade im Schrank zu finden ist, greifen Nachkatzen gerne mal zum Schokoaufstrich. Wer allerdings mit dem Löffel bewaffnet vor dem leeren Schrank steht, wird auch gerne mal zum Verzweiflungstäter und nimmt sich das Kakao-Pulver vor. Beim gierigen Löffeln darf man aber auf keinen Fall einatmen, das führt zu unkontrolliertem Husten (der Löffel bleibt natürlich vor dem Mund) – danach wird die Küche frisch gesaugt und alle Arbeitsplatten gewischt. Mit etwas Glück dürft ihr sogar die Wände säubern. Sauerkirschmarmelade selber kochen In den Hinterlassenschaften von Oma hat sich eine Zange zum Entsteinen gefunden. Zusammen mit dem Sauerkirschbaum im Garten folgte in der Konsequenz eine etwas zeitaufwändige Aktion. Mit der Zange bewaffnet ging es einer großen Schüssel Kirschen an den Kragen bzw. Stein um daraus hausgemachte Marmelade zu kochen. Allerdings sahen Balkon (zum Glück hab ich das nicht drinnen gemacht), Tisch und ich selbst aus, als hätte ich einen Splatterfilm nachgestellt. Beauty-Programm Ein einfaches aber sehr effektives Rezept für eine schnell angerührte Gesichtsmaske besteht aus einem Eigelb und zwei Löffeln Quark. Das ganze wird einfach zusammengerührt und dann lässt man die Pampe für eine halbe Stunde einwirken. Wer dabei auf die glorreiche Idee kommt, sich mit der glitschigen Masse im Gesicht durch die Gegend zu bewegen, darf danach auch gleich seinen 4 Wänden ein Beauty-Programm verpassen. Splatter-Schnitzeljagt Einmal kurz nicht aufgepasst und barfuß mit dem kleinen Zeh irgendwo hängengeblieben, schon hat man die Sauerei. Noch schöner, wenn einem das im Suff passiert und man nicht gleich realisiert, dass Blut fließt. Ich will hier keinesfalls Alkoholkonsum verherrlichen aber wer auf eine spannende Schnitzeljagd steht, bei der man die Spur zum Ort des Geschehens quer durchs Haus verfolgen kann, hat hier seine helle Freude. Heilerde-Packung kombiniert mit Bettflucht Wer einen geschwollenen Knöchel mit Heilerde behandelt, macht im Prinzip erstmal nichts falsch. Die kühlende Packung lindert Entzündungen und wirkt abschwellend. Das Ganze ist eigentlich auch völlig frei von Nebenwirkungen, außer man schafft es nicht, auf seinen 4 Buchstaben sitzen zu bleiben. Einbeinig humpelnd verteilt man die getrocknete Masse in hübschen Bröseln quer durch die Wohnung, so dass auch alle Mitbewohner was davon haben. Staubsaugen darf dann natürlich jemand anders, der Knöchel soll ja weiterhin geschont werden. Vesuv-Nachstellung mit Tomatensoße Das kennt wohl jeder. Sobald die Tomatensoße eine bestimmte Temperatur erreicht hat, sollte man den Topf keine zwei Sekunden aus den Augen lassen. In dem Moment, in dem man nur mal kurz das Salz sucht, fängt der Inhalt fröhlich das Blubbern und Spritzen an, um den Ausbruch des Vesuvs nachzustellen. Warum sehen 30% der Fails eigentlich wie Splatter-Movies aus? ! Gute Ratschläge von Fachleuten ignorieren Das ist ein ganz extremer Fall und nur hartgesottenen Putzfans zu empfehlen. Wenn ihr die Zimmerdecke mit Streichputz verschönern wollt, verzichtet auf jeden Fall auf die Grundierung. Auch wenn der Experte im Baumarkt euch noch so gut berät, hört nicht auf ihn. Nichts geht über das erhabene Gefühl, nach getaner Arbeit das eigene Werk zu bewundern – das dann mit einem großspurig schmatzenden Geräusch auf einen niederprasselt. So etwas schweißt einfach zusammen, danach schreckt einen nichts mehr. Und wenn wir schon beim Renovieren sind Für die leidenschaftlichen Staubwischer hier noch der ultimative Tipp. Einfach mal einen Kabelkanal mit der Flex ziehen. Natürlich ohne vorher irgendetwas abzudecken. Das kostet nur unnötig Zeit und der Vorher-Nachher-Effekt ist so auch viel imposanter. Ihr wolltet schon immer mal weiße statt schwarze Schränke? Dann nichts wie los! Lasst mir gerne einen Kommentar da, wenn ihr auch noch ein paar ultimative Tipps und Ratschläge habt. Wir wollen doch nicht, das dem Putzteufel langweilig wird 😉. --- ### Kleine Veränderungen, große Erfolge - Published: 2022-09-26 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/26/kleine-veraenderungen-grosse-erfolge/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Change Management, Konsum, Plastiktüten-Verbot, Sparen, Veränderung Der Mensch ist typischerweise ein echtes Gewohnheitstier. Veränderungen machen uns generell erst einmal Angst. Das passiert meist unbewusst und oft merken wir gar nicht, wie schnell wir eine ablehnende Haltung einnehmen und neue Ideen kaputt argumentieren.   Dabei vergessen wir leider auch, dass wir ohne Veränderungen immer noch im Höhlenzeitalter leben würden. Doch egal, ob wir gleich die ganze Welt verändern wollen oder nur unser eigenes Leben ein bisschen optimieren möchten, es muss nicht immer gleich an die Erfindung des Rads heranreichen. Oft sind es ganz kleine Dinge, die wir leicht und ohne große Mühe ändern können und die dann in der Summe großes bewirken. Steter Tropfen höhlt ja bekanntermaßen den Stein und so kann man mit Durchhaltevermögen und Ausdauer oft mehr bewirken als mit einer einmaligen Aktion. Angenommen, viele einzelne Menschen fangen an, ihre Einkäufe in eigenen mitgebrachten Taschen und Körben zu transportieren und ebenso viele beteiligen sich an Diskussionen und Unterschriftensammlungen. Dann kann es schon mal passieren, dass Läden ihre Kunden nur noch gegen teuer Geld und gar nicht mehr selbstverständlich mit Plastiktüten versorgen. Im Gegenteil, wer sich traut, sich mit so einer Umweltsünde auf der Straße zu zeigen, wird mit bösen Blicken bedacht und muss sich in Grund und Boden schämen. Die Vereinbarung von Politik und Handel, Tragetaschen aus Kunststoff nur noch gegen Bezahlung anzubieten, gilt bereits seit 2016. Dank dieser wirkungsvollen Maßnahme ist der Verbrauch um mehr als 60 Prozent zurückgegangen.  Natürlich ist das an dieser Stelle etwas arg kurz gefasst. Doch trotzdem sieht man, dass große Veränderungen möglich sind, auch wenn es oft viele kleine Schritte braucht. 2022 ist das Plastiktüten-Verbot in Kraft getreten und viele weitere  Bemühungen zur Reduktion unseres Kunststoffverbrauchs folgen bereits. Steter Tropfen höhlt den Stein. wiktionary. org Veränderungen in unserem eigenen Verhalten mögen in der Masse der Menschen vielleicht untergehen, doch umso mehr Menschen ebenso handeln, umso größer wird ihr Gesamtgewicht. Aber auch im Kleinen, nur für uns selbst oder unser Umfeld können kleine Änderungen unserer Verhaltensweisen auf Dauer viel bewirken. Wenn ich etwa statt jedem Morgen Kaffee und ein belegtes Brötchen beim Bäcker zu holen dazu übergehe, dieses Geld monatlich zurückzulegen, kann sich im Laufe der Zeit ein beachtlicher Sparbetrag ansammeln. Und sinnvoll investiert vermehrt sich dieses Geld sogar noch und arbeitet für uns. Unser Konsumverhalten kann also ganz immense Auswirkungen haben und mit den richtigen Methoden lässt sich einiges erreichen. Doch dafür ist ein Umdenken erforderlich und wir müssen unser Verhalten ändern. Das kann ganz einfach sein, wenn es nur der morgendliche Gang zum Bäcker ist oder aber auch ganz schon schwierig, wenn man sich womöglich das Rauchen abgewöhnen möchte oder mit Frühsport etwas für seine Gesundheit erreichen will. Vor allem der innere Schweinehund kann uns das Leben in dieser Hinsicht ganz schön schwer machen. In kaum einer Situation sind wir so kreativ, wie wenn wir Ausreden dafür suchen, ein bestimmtes Verhalten jetzt nicht umsetzen zu wollen. Der Tag war lang und hart – jetzt muss es ein Stück Kuchen sein. Oder Frustshopping wegen dem nörgelnden Chef. Und dann gleich noch ein paar schicke Cocktails, weil man ja nicht als spaßbefreiter Außenseiter gelten will. Natürlich gibt es immer mal wieder Rückschläge. Man hat den Korb zum Einkaufen zu Hause vergessen und braucht eine Plastiktragetasche. Oder Auto, Waschmaschine und Kühlschrank versagen zeitgleich ihren Dienst und man muss den Sparplan für einen oder sogar mehrere Monate aussetzen. Doch gerade dann ist es umso wichtiger, dass man sich nicht verrückt macht und an seinen Zielen und Werten festhält. Das geht dann einfach, wenn man genau weiß, warum man etwas ändern möchte. Wenn ich mir jeden Genuss versage, um am Monatsende das Sparschwein mit ein paar Euro mehr zu füttern, kann es schon mal sein, dass ich die ganze Aktion beim kleinsten Gegenwind in Frage stelle. Dann fehlt nicht viel und man gibt leichtfertig auf. Doch wer ganz klar das Ziel vor Augen hat und sich womöglich schon bildlich die Frührente oder eine Weltreise vorstellen kann, wird nicht so einfach scheitern. Das Veränderungen wichtig sind, steht also außer Frage. Doch trotzdem erkennt man immer wieder eine gewisse Abwehrhaltung an seinem Mitmenschen aber auch bei sich selbst. Doch wer immer wieder dasselbe tut, kann keine anderen Ergebnisse erwarten. Besser ist es, sich die Situation genau anzuschauen und zu bewerten. Ich kann entweder durch den großen Lottogewinn reich werden und muss nie wieder arbeiten. Oder ich analysiere meine Möglichkeiten und finde viele kleine Rädchen, an denen ich schrauben kann um mein Ziel zu erreichen. Welche Variante erfolgversprechender ist, kann jeder selbst entscheiden. Wie wichtig das Thema ist, sieht man im Übrigen auch daran, dass es eine ganze Wirtschaftssparte mit Literatur, Kursen und Workshops dazu gibt. Firmen suchen explizit nach Change-Managern um Veränderungsprozesse zu begleiten und das Change Management ist als grundlegender Prozess in der Organisationsentwicklung verankert. Wir tun also gut daran, uns offen gegenüber neuen Ideen und Methoden zu zeigen. Wer weiß, was am Ende raus kommt. Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. Quelle unbekannt --- ### Es geht wieder los - Published: 2022-09-25 - Modified: 2022-09-25 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/25/es-geht-wieder-los/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alle Jahre Wieder, Brezeln, Geschenke, Herbstgebäck, Herzen, Lebkuchen, Sterne, Weihnachten, Weihnachtsgeschenke Gefühlt hat das Jahr gerade erst begonnen, schon neigt es sich wieder dem Ende zu. Die Tage werden wieder kürzer und in den Supermärkten taucht das sogenannte Herbstgebäck auf. Wobei sich hier die Geister scheiden, für die einen ist es ein Fest, wenn es endlich wieder Lebkuchen und Co. gibt. Die anderen schütteln fassungslos den Kopf darüber, dass gefühlt die Weihnachtsmänner die Osterhasen ablösen. Auch wenn vielen Anfang September der Sinn noch so gar nicht nach weihnachtlichem Gebäck ist, scheint sich der frühe Start für die Supermärkte doch zu lohnen. Denn nach der langen Abstinenz lassen wir uns gerne verführen und greifen zu obwohl wir doch eigentlich nur das, was auf dem Einkaufszettel steht, kaufen wollten. Auch wenn wir um die manipulativen Praktiken der Einzelhändler wissen, sind wir doch anfällig für all die Verführungen. Schnell sind dann alle guten Vorsätze über Bord geworfen und die Leckereinen landen im Einkaufswagen. Da hilft es auch nicht, wenn man sich vor Augen führt, dass die Aktionsflächen genau darauf ausgelegt sind, dass man auf seinem Weg durch die Regale daran vorbei kommt und zugreift. Das süße Glück in Herz-, Stern- oder Brezelform muss einfach mit. Ich muss gestehen, dass ich zu den Ersten gehöre, die alle Jahre wieder selig mit zwei Packungen Lebkuchen den Laden verlässt. Ein Päckchen für mich, das andere für eine Freundin, die genauso verrückt danach ist, wie ich. Es kam schon vor, dass wir uns gegenseitig mit der ersten Packung des Jahres überrascht haben. Auch die leiben Kollegen hatte ich schon im Frühherbst mit Lebkuchen versorgt. Und diejenigen, die noch am lautesten darüber gelacht hatten, habe ich kurze Zeit später erwischt, wie sie sich heimlich in der Kaffeeküche die letzten Lebkuchenherzen einverleibt haben. Die ersten sind halt die besten und danach lassen sämtliche Gelüste nach und man kommt wieder standfest an der Aktionsware vorbei. Ganz unabhängig vom angebotenen Sortiment an Süßigkeiten weiß ich jetzt schon, dass gefühlt 99% aller meiner Mitmenschen kurz vor dem 24. Dezember völlig überrascht aus allen Wolken fallen. Denn auch wenn Weihnachten jedes Jahr auf denselben Tag fällt (wirklich, ich hab nachgesehen 😉), verdrängen wir es gerne bis auf die sprichwörtlich letzte Minute. Man kann sich also darüber aufregen, dass der Verkaufsstart von Lebkuchen und Spekulatius schon im Spätsommer beginnt. Oder man nimmt es als Anlass für einen unauffälligen Lauschangriff auf die liebsten Mitmenschen. Denn jetzt kann man noch in aller Ruhe die Herzenswünsche herausfinden, statt zwei Tage vor der großen Bescherung zu fragen, was sich Kinder, Partner, Freunde und Familienmitglieder erträumen. Und vielleicht kommt man so auch um den großen Weihnachtsstress herum und kann statt in letzter Minute durch die Läden zu hetzten lieber gemütlich in einem Café sitzen und entspannt das bunte Treiben beobachten. --- ### DIY-Trend – teuer selbst gemacht - Published: 2022-09-19 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/19/diy-trend-teuer-selbst-gemacht/ - Kategorien: DIY, Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: DIY, Hobby, Konsum, Paletten, Palettenmöbel, Palettensofa, Selbermachen, Sparen Mittlerweile gibt es ja so ziemlich für alles eine bzw. unendlich viele DIY-Anleitungen im Netz. Egal, ob es sich um Möbel handelt oder Rezepte für alle (un-)möglichen Dinge des täglichen Verbrauchs. Auch an mir ist das nicht ganz spurlos vorbei gegangen. Neben festem Shampoo, Peeling und Deo hab ich schon Putzmittel zusammengerührt. Am Ende ist tatsächlich nur der selbstgemischte Badreiniger (große Liebe) übrig geblieben, außer Spüli das einzige was wir im Haushalt verwenden. Das Deo ist eigentlich auch klasse aber irgendwann war meine Haut plötzlich anderer Meinung, vielleicht zu aggressiv für trockene Winterhaut. Und das Peeling mit Kaffesatz gibt zwar weiche Haut, verursacht aber auch eine riesen Sauerei in der Dusche. Zum Glück war der Badreiniger nicht weit... Was aus meiner Sicht gegen viele DIY-Projekte spricht, ist aber oft die Zutatenliste. Wenn ich nicht alles im Supermarkt für kleines Geld bekomme, verpuffen sämtliche positiven Nebeneffekte schnell. Nicht nur der Aufwand für die Beschaffung und die Kosten für die Ingredienzien sprechen dann gegen das Selbermachen. Wenn ich am Beispiel des festen Shampoos sehe, was ich an Verpackungsmaterial einschließlich Plastikbeutel so alles auf dem Tisch stehen hatte, stellt sich umgehend Ernüchterung ein. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an verpackungsarmen und plastikfreien Produkten, auch für kleine Geldbeutel bezahlbar (ernsthaft, wer kauft den Shampoo für 35 €). Die Hersteller kaufen die Zutaten in großen Gebinden und da muss unsereins nicht alle Zutaten einzeln nochmal in haushaltsüblichen Mengen horten. Und es geht ja auch nie auf, man hat immer irgendwelche Reste, die dann im schlimmsten Fall im Müll landen. Nachhaltigkeit und Sparsamkeit sehen anders aus. Die Zeit und den Energieverbrauch für das Selbermachen rechne ich jetzt nicht mal mit ein. Die Unternehmen sind längst auf den DYI-Zug aufgesprungen und bieten ganze Sets mit Anleitungen an, wie man sich etwa Möbel selbst bauen kann. Da geht es weder ums Sparen noch um das Wiederverwenden von vorhandenen Ressourcen sonder einfach um den Spaß am Selbermachen. Die romantische Vorstellung, seine Gartenmöbel aus alten Paletten günstig und einfach selbst zu zimmern trifft irgendwann auf die harte Realität. Jeder blendet die letzte gemeinschaftliche Aufbauaktion des neuen Schlafzimmerschranks/Wohnzimmerregal/Bett/... lieber aus, die doch so gar nicht romantisch beinahe mit einer Paartherapie geendet hat. Und alte Paletten soll man ja sowieso nicht verwenden, wer weiß, was darauf transportiert wurde. Also ab in den Baumarkt und fröhlich konsumiert. Wobei mir nicht ganz klar ist, worin sich der Aufbau eines Palettensofas mit fertig passendem Polster von dem eines klassischen Möbelstücks unterscheidet. Trotzdem behaupte ich nicht, in einem DIY-Bett zu schlafen – auch wenn es selbst aufgebaut ist. Wenn man davon ausgeht, dass gerade der Paletten-Möbel-Trend irgendwann mal vorbei sein wird und man irgendwann „richtige“ Möbel kauft, kann man das Geld also gleich in etwas langlebiges investieren oder mit einer gebrauchten Zwischenlösung viel Geld sparen. Eine Nummer kleiner geht DIY dann natürlich auch. Doch statt mit vorhandenem auf kreative Weise Neues zu schaffen, wird auch hier eher kreativ Umsatz generiert. Fertige Sets und Unmengen an passendem Zubehör lassen die Kassen klingeln. Früher hat man dazu im Übrigen einfach „Basteln“ gesagt. Das ist aber out, daher redet man lieber von DIY-Projekten. Und am Ende steht die Bude voll mit traurigen Zeugnissen von eben diesen mehr oder eben weniger erfolgreichen Projekten. Ist bei mir auch nicht anders, aber Vernunft, Sparsamkeit und Minimalismus halten etwaige Bastel-, Kunst- und Hobbyprojekte erfolgreich in Schach. Dabei braucht es diesen ganzen Kram überhaupt nicht. Nicht falsch verstehen, die ganzen DIY-Anleitungen sind toll, auch die der einschlägigen Baumärkte. Sie bieten Hilfestellung und Inspiration. Doch wer danach mit einer ellenlangen Einkaufsliste loszieht, ist eher der Werbeindustrie auf den Leim gegangen. Wer aber aus Vorhandenem mit etwas Leim und viel Kreativität etwas Neues schafft, hat unser aller Anerkennung verdient! --- ### Finanzpsychologie – so leicht bist du manipulierbar - Published: 2022-09-12 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/12/finanzpsychologie-von-ankern-wein-und-hoehlenmenschen/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Anker-Effekt, Besitztumseffekt, Confirmation Bias, Dispositionseffekt, Endowment-Effekt, Finanzen, Kompromisseffekt, Prozent-Effekt, Selektive Wahrnehmung, Sunk-Cost-Effekt, Verlustaversion Von wegen Zahlen, Daten, Fakten. Das Thema Geld ist durchaus ein emotionales, auch wenn wir das oft gar nicht bewusst wahrnehmen. Einerseits, weil Geld eine existenzielle Funktion in unserer Gesellschaft hat. Andererseits, weil unser Gehirn evolutionär teilweise noch gar nicht in unserer schnelllebigen Zeit angekommen ist. Wir sind also überspitzt ausgedrückt als Höhlenmensch unterwegs in der Mission unser finanzielles Überleben zu sichern. Um diese Mammutaufgabe zu bewältigen (und nein, wir erlegen jetzt kein Mammut und flüchten auch nicht vor dem Säbelzahntiger), hat unser Gehirn ein paar bequeme Strategien entwickelt, die ihm das ganze vereinfachen sollen. Dann nach wie vor ist unser Gehirn auf Effizienz und Energiesparen ausgelegt. Und da das ganze menschliche Verhalten genauso wie das liebe Geld extrem spannende Themen sind, gibt es mit der Finanzpsychologie sogar eine eigene Disziplin, die sich mit unseren geldbezogenen Verhaltensweisen befasst. Die verschiedenen Einflüsse, die unsere Erziehung, unsere Kultur/Umwelt aber vor allem unsere Instinkte auf unsere Finanzentscheidungen haben, sind hoch komplex. Wenn man sich derer bewusst ist, kann man ihre Auswirkungen auf die eigenen Finanzentscheidungen analysieren und steuern. Schauen wir uns im Folgenden doch mal einige typische Strategien und psychologischen Barrieren an, die unser Gehirn unbewusst einsetzt, um sich finanzielle Entscheidungen leicht zu machen. Anker-Effekt Dieser erstaunliche Effekt ist ein genialer Trick, um uns Waren zu teureren Preisen unterzujubeln. Da unser Hirn recht einfach gestrickt ist (wir erinnern uns – der Höhlenmensch) sucht es sich Vergleichsobjekte, um den Wert einer Sache einzuschätzen. In Ermangelung passender Bezugspunkt zieht es sich einfach aus dem Zusammenhang gerissene Zahlen heran und verwendet diese als sogenannten Anker. Und da auch mein Hirn nicht anders funktioniert, als bei anderen, bleiben wir der Einfachheit halber bei der Weinflasche als Beispiel in einem kleinen Experiment. Dabei werden zwei Personen unabhängig voneinander gebeten, sich die letzten zwei Ziffern ihrer Kontonummern zu notieren, und dann den Preis einer hochwertig wirkenden Flasche Wein abzuschätzen. Bei der einen Person lauten die Ziffern 05, sie schätzt den Wert auf etwa 8 €. Die andere Nummer endet hingegen auf 96, diese Testperson schätzt den Preis auf 36 €. (Das ist ein konstruiertes Beispiel, die Zahlen dienen nur der Verdeutlichung. ) Besitztumseffekt / Endowment Effekt Der Besitztumseffekt lässt sich wunderbar auf Flohmärkten aber auch oft bei Onlineinseraten beobachten. Oft werden Mondpreise für gebrauchte Dinge verlangt, die weit über dem durchschnittlichen Marktwert liegen. Das liegt daran, dass wir Gegenstände, die uns gehören, unbewusst einen ideellen Wert hinzurechnen und sie damit wertvoller einschätzen, als Vergleichsprodukte. Diese kognitive Verzerrung führt auch dazu, dass wir Dinge horten, um sie ja nicht unter Wert zu verkaufen. Damit entgeht uns ein möglicher Gewinn, der bestimmt besser an anderer Stelle investiert wäre, als in Form von altem Kram unsere Schränke zu verstopfen. Verlustaversion Erstaunlicherweise schmerzen uns Verluste wesentlich mehr als und Gewinne in exakt gleicher Höhe Freude bereiten. Verhaltensforscher schätzen, dass wir ein negatives Erlebnis rund doppelt so intensiv empfinden, wie eine positive Erfahrung. Daher vermeiden wir es verständlicherweise, Verluste bei unseren Investitionen z. B. bei fallenden Aktienkursen, zu realisieren. Das kann jedoch auch dazu führen, dass wir trotz negativer Schlagzeilen länger an einer Investition festhalten und sich so die Verluste noch weiter steigern. Dispositionseffekt Der Dispositionseffekt hängt mit der oben beschriebenen Verlustaversion zusammen und beschreibt die Neigung von Anlegern, eher die Wertpapiere zu verkaufen, die im Wert gestiegen sind und die Anteile mit Verlusten eher zu halten. Wer also einen Teil seines Depots verflüssigen will oder muss, sollte sich diesen Effekt bewusst machen, bevor er übereilte Entscheidungen trifft. Confirmation Bias Der Effekt der Voreingenommenheit bewirkt, dass man das, was man für wahr und richtig hält versucht, mit entsprechenden Informationen und Argumenten zu beweisen. Der Klassiker unter den Beispielen ist der vermeintlich teure Wein. Wenn man der Testperson dir günstige Weinflasche als besonders edlen Tropfen verkauft, schmeckt dieser gleich umso besser. Allerdings zahlen wir dadurch auch unnötig viel Geld für Markenprodukte, obwohl die gleiche Qualität auch mit einem günstigeren No-Name-Produkt zu haben wäre. Selektive Wahrnehmung Wer viel Geld in ein Produkt investiert hat, wird viele positive Aspekte hervorheben, um seine eigene Entscheidung zu rechtfertigen. Argumente, die gegen diese Entscheidung sprechen, werden schlichtweg ignoriert. Interessanterweise ist das auch bei den bereits erwähnten Markenprodukten zu beobachten, bei denen die Verbraucherzentrale regelmäßig die Mogelpackungen des Jahres kürt. Trotzdem verkaufen sich diese Produkte hervorragend. Unerwünschte Informationen werden also einfach verdrängt. Nur so kann ich mir auch erklären, dass ein einschlägig bekannter Hersteller für Schokoaufstrich 😉 die Rezeptur dahingehen „verbessert“, teuren Kakao durch einen höheren Anteil an Fett und Zucker zu ersetzen. Dem Markenimage scheint das nicht geschadet zu haben, sie haben wohl nur eine einzige Kundin verloren. Sunk-Cost-Effekt Oder bis zum bitteren Ende – hat man bereits einen gewissen Betrag investiert, fällt es einem umso schwerer, eine Fehlinvestition zu akzeptieren und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Der Effekt zeigt sich beispielsweise bei Autoreparaturen. Wenn die ersten Verschleißteile ersetzt werden müssen, folgen oft weitere meist teure Reparaturen. Hat die gute Mühle erst mal ein paar Dienstjahre hinter sich, werden die Abstände zwischen den Werkstattbesuchen immer kleiner. Doch statt sich von dem Fass ohne Boden zu trennen, halten viele an dem gar nicht mehr treuen Gefährt fest. Man hat ja schon so viel Geld reingesteckt, das wäre ja dann verloren. Dabei wird geflissentlich die hohe Wahrscheinlichkeit zukünftiger Kosten ignoriert und weiterhin Geld versenkt. Kompromisseffekt Unser Steinzeitgehirn tut sich leicht mir sogenannten Einzelattributsentscheidungen. Die Wahl des günstigsten Produktes fällt uns leicht. Doch sobald es komplizierter wird und mehrere Attribute die Entscheidung beeinflussen, muss eine Vereinfachung her, um den Entscheidungsprozess zu erleichtern. Das Gehirn hat dabei eine Abneigung gegen Extreme entwickelt und tendiert bei der Auswahl eher zu Produkten mit durchschnittlichen Merkmalen statt sich für solche mit herausragenden Eigenschaften zu entscheiden. Der Kompromisseffekt besagt also, dass ein Verbraucher aus einer Reihe von Produkten eher die mittlere Option gegenüber den extremeren Optionen wählt. Das machen sich Verkäufer zu Nutze, indem sie uns ein eher günstiges und ein völlig überteuertes Produkt zur Auswahl zeigen. Wenn sie dann ein letzten Endes ein Produkt im oberen Mittelpreissegment auspacken, greifen wir dankbar (und perfekt manipuliert) zu. Prozent-Effekt Bei... --- ### Bücher, die ihr unbedingt gelesen haben müsst - Published: 2022-09-05 - Modified: 2022-08-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/05/buecher-die-ihr-unbedingt-gelesen-haben-muesst/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus, Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Best-Of, Buchempfehlung, Bücher, Finanzen, Lesen, Liste, Multiinteressiert Also – ich liebe ja Listen mit Buchempfehlungen. Allerdings kaufe ich kaum eines dieser Bücher am Ende wirklich. Das mag zum Einen daran liegen, dass ich genug Lesefutter aus kostenlosen Quellen bekomme. Zum Anderen lasse ich mich zwar gerne inspirieren, mache aber dann doch worauf ich Bock habe. Viele gute Bücher zählen zu den Must-Read-Listen, von zeitlosen Klassikern über wochenlangen Platz-Eins-Bestsellern bis hin zu lebensverändernden Ratgebern. Doch wenn das Bauchgefühl nicht ganz laut „Will ich lesen! “ ruft, landet keines dieser Bücher auf meiner Leseliste und schon gar nicht im Bücherregal. Bei kostenlosen Fehlgriffen aus dem Bücherschrank kann man sich schnell wieder von diesen Exemplaren trennen und hat im schlimmsten Fall nur ein bisschen Lebenszeit mit der Lektüre vertan. Auch Bücher, die man weitergereicht bekommen hat, kann man schnell wieder auf den Weg schicken. Hat man aber ein neues Buch gekauft, ist es natürlich schade ums Geld. Daher landen potentielle Kandidaten erst mal auf dem Wunschzettel und werden erst nach eingehender Prüfung erworben, dann gerne auch gebraucht. Einen Vorteil hat in dieser Hinsicht mein E-Reader. Nachdem ich mich eine halbe Stunde maßlos über unzählige Schreibfehler ärgern musste habe ich kurzerhand die Rückgabe getestet. Und siehe da, innerhalb von 5 Minuten war das Unding wieder aus der virtuellen Bibliothek verschwunden und das Geld gutgeschrieben. List of Books to Read Before You Die Any book you wantDon´t read books you don´t want to readThat´s itCongratulations you dit it  Comment of reader: I really like this list. All my favorite books are on it. Answer from author: Thanks. I worked really hard on it. Was mich im Übrigen besonders ratlos zurückgelassen hat, war eine Liste von Büchern, die JEDE Frau über 40 gelesen haben muss. Mir war gar nicht bewusst, dass ich als kinderlose Frau überhaupt Bücher über gestresste und alleinerziehende Mütter lesen muss.  Auch sehr schön zum Schmökern ist diese Liste der Top 100 Büchern, die man gelesen haben sollte. Hier ist aber immerhin klar erwähnt, dass es hierbei nicht um ein Pflichtprogramm für alle und jeden geht. Und auch wenn ich um die Nummer 2 dieser Liste einen großen Bogen mache, habe ich doch auch so manches bereits durch geschmökert.  „Es gibt nicht DIE eine wahre Liste, die man stoisch von oben nach unten abarbeiten kann. Denn die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. “Literatur-ABC Auch hinsichtlich Finanzliteratur gibt es unzählige Listen von Büchern, die man gelesen haben muss. Da sind meist die üblichen Verdächtigen dabei und am Ende geht es wohl oft nur darum über Links ein bisschen was vom großen Kuchen zu verdienen. Das sei jedem gegönnt und alleine über die Häufigkeit der Erwähnungen in diversen Listen lässt sich wohl auch eine echte Best-Of-Liste ermitteln. Dank der Beschreibungen vieler engagierter Blogger kann man sich sein eigenes Bild über den Inhalt machen und ob die Empfehlung die eigenen Interessen und Bedürfnisse abdeckt. In dem Fall ist es auch empfehlenswert, diese Arbeit mit dem Kauf über einen Affiliate-Link zu honorieren. Aber man MUSS keinesfalls alle gelisteten Bücher gelesen haben. Denn es sind Empfehlungen, keiner wird eine Prüfung ablegen müssen und Wissen gibt es mittlerweile aus vielen unterschiedlichen Quellen. Am Ende ist nur eines wichtig – das wir überhaupt lesen und das wir Spaß daran haben, durch Lesen unser Wissen und unseren Horizont zu erweitern. Ein paar Highlights aus meiner bisherigen Lese-Historie sowie einiger Bücherschrank-Raubzüge teile ich gerne mit euch. Vielleicht fallen sie euch irgendwann auch mal in die Hände, dann habt viel Spaß beim Lesen. Und nein, ich verwende hier ganz bewusst keine Links. Wenn euch ein Titel interessiert, wisst ihr glaube ich alle, wie man da ran kommt. Und wenn ihr etwas von der Liste kaufen wollt, unterstützt doch bitte den kleinen Buchhändler eures Vertrauens. Die Schlacht der Nomen (Trilogie) - Terry Pratchett Wer nur die Scheibenwelt kennt, hat definitiv etwas verpasst. Die Kleinsten können Großes bewirken! Himmel, Herrgott, Arsch und Aktien - Leonhard Loewe So gar keine Finanzliteratur. Und Omi hatte Recht, wenn sie einem geraten hat, immer einen sauberen Schluppi zu tragen. Man weiß nie, in welcher Situation es einen erwischt. Wie man Freunde gewinnt - Dale Carnegie Ein Buch, das man immer wieder mal lesen sollte und das einen daran erinnert, dass man mit Honig mehr Fliegen fängt, als mit Essig. Wir sollten alle netter zueinander sein! Das Arroganz Prinzip, So haben Frauen mehr Erfolg im Beruf - Dr. Peter Modler Interessanter Input für die eigenen Feldstudien der Silberrücken im Büro. Aber auch für Männer spannend (habe ich mir sagen lassen). Rumo - Walter Moers Wer den Käptn Blaubär nur vom Sandmännchen kennt, mag mit diesem Werk etwas erschlagen sein. Für Liebhaber feingedruckter Fantasiewelten gibt es hingegen über 700 Seiten Realitätsflucht. Blackout - Marc Elsberg Eindringliche und leider sehr realistische Katastrophenbeschreibung. Ein echter Horror für alle, die um die leichte Umsetzbarkeit dieser Fiktion wissen. Die Schuld der toten Taucher - Hans-Jürgen Kaphengst Ein Öko-Krimi, der zur Pflichtlektüre aller Taucher werden sollte. Vor allem derer, die wie Elefanten im Porzellanladen durchs Riff pflügen. Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence Über Freundschaft und Mitgefühl (und das schwierige Thema Sterbehilfe) Achtsam morden - Karsten Dusse Ein besonderes Sahnestück für esoterisch angehauchte Misanthropen Der König von Berlin - Horst Evers Unterhaltsamer Schädlingsbekämpfungskrimi mit überraschender Story und viel Wortwitz. Diner des Grauens - A. Lee Martinez Ein echter Zombie-Horror-Vampir-Werwolf-Spaß! Und wer Gefallen daran findet, den versorgt der Autor mit vielen weiteren (unabhängigen) irren Geschichten. Die dunkle Seite des Mondes - Martin Suter Mit Pilzen spielt man nicht. Nachwirkende Geschichte über das Ausbrechen aus dem Alltag. --- ### Flohmarkt - Schnäppchenparadies oder Zeitverschwendung? - Published: 2022-08-29 - Modified: 2022-08-28 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/29/flohmarkt-ueberfluessiger-zeitvertreib/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Besitztumseffekt, Flohmarkt, Kleidung, Konsum, Konsumboykott, Minimalismus, Schnäppchen, Trödelmarkt Aufgrund der unverhofften Verkettung glücklicher wie unglücklicher Ereignisse habe ich mich an einem Samstagvormittag sehr früh in der Großstadt auf dem monatlich stattfindenden Flohmarkt wiedergefunden. Wir waren am Vortag schon ein bisschen bummeln und trotz Begleitung hat mich die Kauflaune so gar nicht erfassen können. Das ist wohl das Ergebnis jahrelangen Reduzierens inklusive sehr bewussten Konsumierens. Und da ich sehr rigoros ausschließlich Kleidung in meinen Schrank lasse, von der ich zu 100% überzeugt bin, lassen mich die meisten Sachen in den Läden kalt. Einzig ein Kleid hat meine Aufmerksamkeit erregt. Nachdem die passende Größe nicht in Schwarz vorhanden war, hatte sich das allerdings sofort erledigt. Selbst, wenn eine Nummer kleiner (eingehen hätte es nicht dürfen) mit etwas Bauch einziehen gut gepasst hätte, keine Kompromisse! Erstaunlicherweise waren die Bekannten, mit denen ich unterwegs war, enttäuschter als ich selbst. Womöglich rechtfertigen wir unsere Ausgaben vor uns selbst damit, dass unsere Begleitung ebenfalls viel Geld auf den Kopf gehauen hat und versuchen daher diese zum Einkaufen zu animieren? ! Als ich dann am nächsten Morgen durch die Stadt spaziert bin, hatte ich also überhaupt kein Bedürfnis mehr, ein Bekleidungsgeschäft zu betreten. Ein paar Dinge für den Haushalt gäbe es auf der Liste im Hinterkopf. Daher dachte ich, der Flohmarkt wäre eine gute Idee. Nachhaltig und zu kleinem Preis einkaufen und dabei noch jemandem Überflüssiges abnehmen, das man selbst benötigt. Offiziell startet dieser besagte Flohmarkt um 8:00. Nachdem die Läden auf der Shoppingmeile aber erst um 10:00 öffnen, lohnt sich der frühe Start für die Händler wohl kaum und so waren die meisten um kurz nach 9:00 immer noch mit dem Aufbauen und Sortieren ihres Angebotes beschäftigt. Trotzdem würde ich die Aktion nur zu so früher Stunde wiederholen. Es war noch angenehm leer und die Luft noch schön kühl und frisch. Man konnte entspannt von Stand zu Stand spazieren. Wer später kommt, darf sich von den Massen über den Platz schieben lassen und zu hochsommerlichen Temperaturen schwitzen. Da ich alleine unterwegs war, konnte ich mich entspannt in meinem eigenen Tempo treiben lassen. Doch die romantische Vorstellung, beim Stöbern auf dem Flohmarkt ein paar Schätze zu entdecken oder zumindest irgendwas Sinnvolles war schnell im Keim erstickt. Viele Händler sind professionell unterwegs und spezialisiert auf hochpreisige Dinge wie Markenporzellan oder Sammlerwaren. Dazwischen gab es einige Schmuckanbieter mit teurem Silberkram, die man auch auf jedem Krämermarkt findet. Und dann natürlich ein ganzer Haufen von Dingen, die man nicht mal geschenkt annehmen würde. Ganz im Ernst, wer kauft denn ein völlig abgewetztes Paar Schuhe oder völlig zerfledderte Bücher? ! Ein Paradies für Sammler Doch trotz der Ernüchterung ist es spannend, was die Leute so alles anbieten und vor allem, welchen Wert sie diesen Dingen noch zusprechen – der Besitztumseffekt lässt grüßen. Da ist es besonders lustig, bei den Preisverhandlungen Mäuschen zu spielen. Das ist ganz großes Kino (und viel günstiger)!  Sehr dramatisch vor allem der Dialog zwischen dem Verkäufer und seinem Nachbarn am nächsten Stand im Abspann, nachdem der Kunde nach erfolgreichem Deal weitergezogen war. Da wird mit großer Geste und viel Theatralik noch über die unverschämten Kunden gezetert und gejammert, dass man ja am Ende des Tages überhaupt nichts verdient hätte. Und doch stehen sie zum nächsten Termin wieder am Stand und verscherbeln Spielzeug, das offensichtlich Horrorfilmen wie „Chucky“ oder dem „Friedhof der Kuscheltiere“ entsprungen ist, zu Mondpreisen. Am Ende hat sich der Besuch wirklich gelohnt. Ich habe zwar nichts gekauft, hatte aber eine Menge Spaß. Wer einen Flohmarkt ohne Erwartungen besucht, kann also auch ohne das erbeutete Schnäppchen eine unterhaltsame Zeit erleben. Falls jemand jetzt Lust bekommen hat, ein bisschen zu Stöbern inklusive Unterhaltungsprogramm, findet ihr hier oder hier die nächsten Termine in der Nähe und gleich noch ein paar Tipps zur Vorbereitung, falls auch ein paar Anschaffungen geplant sind. --- ### Sommer, Sonne, Schweißgeruch - Published: 2022-08-25 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/25/sommer-sonne-schweissgeruch/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Deo, Deodorant, DIY, Natron, Naturkosmetik, Schweiss, Selbermachen Kaum klettern die Temperaturen steigt auch das Risiko für unerwünschte Geruchsbelästigung. Besonders erfreulich (nicht! ) ist das in öffentlichen Verkehrsmitteln aber auch am Arbeitsplatz gibt es den einen oder anderen Kollegen, der schon früh morgens nicht nur muffelig sondern auch müffelig daher kommt. Doch der schlimmste Albtraum ist, wenn man sich selbst als Ursache des olfaktorischen Supergaus identifiziert. Vor allem, wenn man die Entgleisung nicht unter einem dicken Pulli verbergen kann sondern nur ein dünnes T-Shirt zwischen dem Eigengeruch und der Außenwelt liegt. Übertünchen als Schadensbegrenzung macht das Ganze eher schlimmer, dann kommt zum Schweiß noch eine Ladung Parfüm und schon haben wir viel Platz um uns herum. Zuverlässig hilft da nur die vorbeugende Chemiekeule inklusive all der bedenklichen Inhaltsstoffe, die wir uns eigentlich nicht wirklich auf die Haut schmieren wollen. Zwar gibt es zwischenzeitlich eine große Auswahl an Alternativen in Bereich der Naturkosmetik, doch für sommerliche Extremsituationen sind viele davon einfach zu schwachbrüstig. Wer sich dennoch durch das Sortiment cremt, sprüht oder pudert, lässt oft ein kleines Vermögen liegen. Vor allem, wenn das einzig wirksame und verträgliche Präparat im zweistelligen Bereich liegt und eine mengenmäßige Einsparung bei Hitze und Sport nicht zur Debatte steht. Eine gut verträgliche Alternative – für Geldbeutel, Haut und Umwelt – finden wir im Supermarktregal bei den Backzutaten. Simples Natron eignet sich hervorragend als Deo, da es zuverlässig Gerüche neutralisiert. Die ganz Harten pudern sich direkt pur damit die Achseln ein. Empfehlenswerter ist da die Herstellung eines einfachen DIY-Deos, welches man auch erst mal auf eigene Verträglichkeit testen sollte. Je nach persönlicher Vorliebe gibt es unzählige Rezepte für Creme, Spray oder Stick. Ich selbst mag das geschmiere und gepansche mit den Fingern nicht so und bevorzuge daher ein Spray. Das ist morgens schnell aufgesprüht und bei Bedarf super fix zusammen gerührt. Theoretisch braucht es dafür nur eine leere Sprühflasche (von einem aufgebrauchten Deo) und zwei Zutaten: 1 Päckchen Natron (1 Teelöffel)Ca. 70 ml abgekochtes, noch heißes Wasser (damit sich das Natron leicht auflöst) Das persönliche optimale Mischverhältnis kann durchaus variieren. Ätherische Öle wie Salbei oder Zedernholz helfen zusätzlich durch ihre schweißhemmende Eigenschaft. Ansonsten kann das ansich geruchslose Gemisch nach Belieben mit zitronigen oder blumigen Düften aufgemotzt werden. Wichtig ist hier nur auch wieder die Probe nicht nur für die Nase sondern vor allem auf der Haut. Nicht jeder ist gleich (un)empfindlich und wenn es erst mal juckt und brennt, ist der Spaß schnell wieder vorbei. Gewöhnungsbedürftig bei der Umstellung ist auch, dass man durchaus mehr schwitzt als mit dem Antitranspirant aus der Drogerie. Denn wie hier der Name schon vermuten lässt, wirkt dieses bereits der Bildung von Schweiß entgegen. Natron hingegen verhindert die Geruchsbildung. Die Poren dürfen also ungehindert arbeiten. Manch einer sieht das als gesundheitlichen Vorteil. Ich muss zugeben, dass ich es trockener lieber mag und nach zwei Sommern zum bedenklichen konventionellen Deo inkl. Aluminium zurückgekehrt bin. . Preislich ist das selbstgemachte Deo aus Natron aber definitiv unschlagbar. Ob es langfristig das herkömmliche Mittel ersetzt, muss jeder selbst entscheiden. Zumindest lohnt es sich aber, sich mit den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten Natriumhydrogencarbonat als günstige Allzweckwaffe auseinanderzusetzen. Wobei es mich schon ein bisschen irritiert, dass dasselbe Mittel, dass ich mir unter die Achseln packen kann, auch als Backofenreiniger funktioniert... --- ### Kreativ auf Kommando – aber klar doch… - Published: 2022-08-22 - Modified: 2022-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/22/kreativ-auf-kommando-aber-klar-doch/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Brainstorming, Idee, Inspiration, Kreativität, Kreativität fördern, Kreativitätstechnik, Langeweile, Tapetenwechsel, Urlaubsreif „Sei doch einfach mal kreativ und mach mir bis heute Abend einen Lösungsvorschlag! “ So oder so ähnlich haben wir es alle schon mal um die Ohren gehauen bekommen. Vorzugsweise gerade dann, wenn der Druck besonders hoch und der Vorgesetzte völlig ideenlos ist. Doch auf Knopfdruck kreativ sein, das schaffen die wenigsten. Unter Stress entwickelt man einfach keine kreativen Ideen. Und was verstehen wir unter Kreativität überhaupt? Laut Wikipedia-Eintrag ist es „die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. “ Damit ist also keinesfalls nur die Kunst gemeint, wie fälschlicherweise oft angenommen wird. Auch zur Lösung von Problemen ist häufig eine kreative Herangehensweise gefragt, ebenso um neue Ideen zu entwickeln. Daher beschränkt sich die Kreativität auch nicht auf bestimmte Berufsfelder, sondern kann uns überall im Alltag begegnen. Ebenso bedeutet es nicht, dass jemand nicht kreativ sei, bloß weil er oder sie nicht gerne oder gut malt oder sonst wie gestalterisch tätig ist. Vor allem Vorurteile und Unwissenheit prägen unser Bild von kreativen Berufen. Wie oft habe ich schon gehört „Ich mach was mit Medien“, wenn ich nach den beruflichen Zielen von Anfang Zwanzigern gefragt habe. Dabei sind auch so viele andere Tätigkeiten extrem kreativ. Beispielsweise erschaffen Software- und Hardwareentwickler etwas Neues das, zumindest in den meisten Fällen, nützlich ist. Also kreativ per Definition! Ohne die richtige Grundlage – Wissen – auch keine Kreativität Doch was heißt das überhaupt, kreativ zu sein und was brauchen wir dafür? Damit die Kreativität überhaupt entstehen kann, sind ganz bestimmte Voraussetzungen wichtig, sozusagen die Rahmenbedingungen für den kreativen Prozess. Erlerntes Wissen/Erfahrung Um eine Aufgabe lösen zu können, müssen wir zuerst einmal die Herausforderung identifizieren und verstehen. Zu den neuen Informationen kommen unsere bisherige Erfahrung und unser angesammeltes Können hinzu. Mit dieser Grundlage hat unser Gehirn die nötige große Auswahl, neue Verbindungen zu erstellen und damit neue Ideen zu generieren. Wir nutzen, was wir bereits wissen und formen es zu neuen Konzepten und Herangehensweisen um. Zeit Ein zweiter enorm wichtiger Aspekt ist die Zeit. Wer ständig am Limit ist, hat kaum geistige Kapazitäten, um neue Innovationen zu generieren. Fantasie braucht ihren Raum und lässt sich nicht mal eben zwischen zwei Meetings oder in eine ToDo-Liste quetschen. Motivation Wer intrinsisch motiviert ist, sprüht oft vor originellen Eingebungen. Wenn wir für ein Thema brennen und mit viel Herzblut und Leidenschaft an eine Sache herangehen, sprudelt der Ideenreichtum oft schon ganz von selbst. Interessiert man sich aber so gar nicht für die Materie oder ist man mit dem Kopf woanders, werden wohl kaum neue Lösungen entstehen. Einen sicherer, wertfreier Raum, in dem wir uns entfalten können. Fühlen wir uns unwohl und empfinden unser Umfeld als belastend, beschäftig sich unser Gehirn eher mit Sorgen und Nöten. Vielleicht hat man Angst, mit einer unkonventionellen Idee anzuecken oder sich zu blamieren. Das kann sozialer Druck durch die Familie oder ein nicht funktionierendes Team bei der Arbeit sein oder ein viel zu eng gesteckter Rahmen für mögliche Lösungswege. Manchmal muss man einfach völlig wertfrei „rumspinnen“ bis der entscheidende Geistesblitz kommt. Aber auch man selbst setzt sich oft viel zu oft den eigenen strengen und viel zu selbstkritischen Bewertungen aus. Womöglich redet man sich sogar ein, nicht kreativ zu sein. Solche mentalen Blockaden und gedankliche Voreingenommenheit ersticken jeglichen kreativen Gedanken schon im Keim. Und wenn ich der Meinung bin, ich sei so gar nicht kreativ veranlagt? Es gibt zahlreiche Methoden, um die Kreativität zu fördern und zu trainieren. Dabei sollten wir jedoch immer im Kopf behalten, dass man sie nicht mit irgendwelchen Kreativitätstechniken erzwingen und kontrollieren kann. Man muss vielmehr all das beseitigen, was die Kreativität hemmt. Oft sind es die naheliegenden Dinge, die wir meist sogar selbst in der Hand haben. Perfektionismus bekommt eine Auszeit verordnet Wir müssen uns erlauben, Fehler zu machen. Neugierig sein, etwas ausprobieren, erfinderisch sein und sich auf Risiken einlassen. Wenn etwa nicht funktioniert, probieren wir halt einen anderen Weg. Zensur ist verboten Beim klassischen Brainstorming, werden alle Ideen erst einmal völlig wertfrei gesammelt. Im ersten Schritt gibt es keine schlechten Ideen. Es gilt Quantität vor Qualität, aussortiert wird erst am Ende. Denn umso mehr kreativen Output wir produzieren, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns von der Fixierung auf bekannte Lösungswege lösen und eine wirklich gute Idee dabei ist. Der Ausschuss fördert dabei den kreativen Prozess, weil er uns wieder auf neue Pfade bring. Eine Idee ist schnell kaputt argumentiert aber es ist schwer, neue Ideen zu finden. Der innere Kritiker hat also Sendepause! Es geht vielmehr darum, bewusst die eigenen (Gedanken-)Grenzen zu überschreiten und Barrieren und Zwänge hinter sich zu lassen. Gedanken frei lassen Kreative Langeweile, die Gedanken schweifen lassen, nachdenken, mal was ganz anderes machen.  Die besten Ideen kommen nicht umsonst unter der Dusche, da ist man mit was anderem beschäftig und der Kopf arbeitet auf Autopilot im Hintergrund weiter. Soll aber jetzt nicht heißen, dass ihr den ganzen Tag unter der Dusche verbringen sollt. 😉 Alternativ kann man auch einfach mal eine leere Wand anschauen, um den Augen (und dem Hirn) eine Pause von der ständigen digitalen Berieselung zu geben. Informationen und Reize müssen vom Hirn verarbeitet werden, neue Verbindungen geknüpft und Assoziationen geschaffen werden. Dafür braucht es Ruhe und Freiraum (oder ganz minimalistisch – freien Raum). Manchen hilft es, mal ganz bewusst, die Raufasertapete auswendig zu lernen oder Figuren in Wolken und Strukturen zu suchen. Auf dem Beitragsbild ist übrigens keine verschimmelte Raufasertapete sondern ein Ausschnitt eines alten Schiffwracks zu sehen, das wunderschön mit Korallen überzogen ist. Ich schalte beim Tauchen völlig ab und bekomme den Kopf wieder frei. Danach sind die Akkus für neue Ideen aufgeladen. Neuer Input, Tapetenwechsel, ausgetretene Pfade verlassen Einen anderen Weg nehmen, etwas Neues ausprobieren, Gewohnheiten loslassen, eine fremde Perspektive einnehmen – alles, was neue Verbindungen im Hirn knüpft, hilft auch unserem Kreativitätsprozess. Man kann Routinen im Alltag einfach mal durchbrechen, indem man einen unbekannten Weg zur Arbeit austestet oder in einem anderen Supermarkt einkaufen geht. Inspiration und frische Eindrücke finden wir in der Natur, bei Ausstellungen, beim Sport oder beim... --- ### Ich mach mich nackig - Published: 2022-08-15 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/15/ich-mach-mich-nackig/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bonuskarte, Bonusprogramm, Bonussystem, Data Mining, Daten, Datenerhebung, Gutschein, Kaufverhalten, Konsum, Kundenkarte, Prämie, Punkte, Punkte sammeln, Punktekonto, Rabatt, Rabattaktion Nicht das, was ihr denkt! Natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn ich sammle Punkte. Meine Daten sind wertvoll, ein begehrtes Gut und mir ist durchaus bewusst, dass ich mit jeder Kunden-, Bonus-, Rabattkarte eine ganze Menge Informationen zum Spottpreis über mich in fremde Hände gebe. Das Sammeln von Punkten ist daher eine ganz bewusste Entscheidung. Im Schnitt gibt es einen Punkt für zwei Euro Umsatz. Das ist verschwindend gering, geradezu mickrig, ein ganzes unglaubliches halbes Prozent! ! ! Mit der Zeit summieren sich diese winzigen Beträge zu einem ansehnlichen Guthaben. All zu groß sollten die Erwartungen allerdings nicht sein. Bei sogenannten Bonussystemen mit Kundenkarte oder App erfolgt  durch Datenerhebung eine detaillierte Analyse des Kaufverhaltens der Kartenbesitzer. Im Gegenzug zu unternehmensgebundenen Kundenkarten gibt es Bonussysteme mit einer Vielzahl von Geschäften unterschiedlichster Branchen. Neben dem Data-Mining erhoffen sich die beteiligten Händler eine stärkere Kundenbindung, denn der Kunde kauft lieber da, wo er Punkte sammeln kann als bei der Konkurrenz. Auch wenn ein Punkt meist nur einen Cent Gegenwert hat (zumindest zum Zeitpunkt, zu dem dieser Beitrag entstanden ist), kann man eben am Ende genau diesen Gegenwert zu barem Geld machen. Wenn ich also nach ein paar Jahren ein stolzes Sümmchen an Punkten auf meinem Punktekonto habe, kann ich diese in der Regel gegen Prämien oder Gutscheine eintauschen. Wobei ich letzteres klar bevorzuge, da die Prämien meiner Meinung nach überteuerter Kram sind. Einen Gutschein hingegen kann man oft sehr gut gebrauchen. Bei machen Anbietern kann ich die Punkte auch zum Zahlen in teilnehmenden Geschäften verwenden oder sogar an ausgewählte Organisationen spenden. Für uns sind vor allem Gutscheine interessant, da wir sowieso hin und wieder größere Anschaffungen planen, zukünftig werden wir wohl einiges an Gartengeräten benötigen. Wenn der Wunschzettel leer ist, wird gespendet. Ein paar Dinge sollte man allerdings unbedingt beachten: Man sollte sich auf keinen Fall von Aktionen zu ungeplanten Käufen verführen lassen. Wenn ich irgendwo eine Extra-Super-Duper-Sonderaktion angeboten bekomme, spare ich immer noch am meisten, wenn ich gar nichts kaufe. Also Finger weg von Lockangeboten. Nicht jede Kundenkarte macht für jeden Sinn. Nur, wenn man wirklich langfristig einen Vorteil sieht, sollte man sich eine weitere Karte in den Geldbeutel packen. Umsonst gibt es nichts. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Unternehmen sich sämtliche Bonusprogramme fürstlich in Form unserer privaten Daten bezahlen lassen. Womöglich werden die Daten sogar an Dritte weiterverkauft. Zumindest werden sie verwendet, um uns mit noch mehr Werbung zu bespaßen. Also im Zweifel lieber die Finger davon lassen. Man sollte gerade bei Bonusaktionen Preise vergleichen. Denn auch wenn ich bei der Verwendung einer Kundenkarte oder bei einem Bonusprogramm einen vermeidlichen Vorteil habe, kann es eben doch passieren (und zwar nicht selten), dass die Konkurrenz das gewünschte Produkt günstiger anbietet. Was bringen einem zwei Prozent Kundenrabatt, wenn das gleiche Produkt womöglich ganze zehn Prozent preiswerter zu haben ist? ! Bei manchen Anbietern verfallen die Punkte nach einer bestimmten Zeit. Normalerweise wird man rechtzeitig informiert und kann dann entsprechend die Anzahl an Punkten, die „in Gefahr“ sind in Gutscheine tauschen. Bestimmt habe ich noch einige Aspekte vergessen. Wichtig ist vor allem, dass man sich darüber klar ist, dass man sich mit all diesen Bonusprogrammen zum gläsernen Kunden macht. Wer damit leben kann, immun gegen Bauernfängerei ist und viel Geduld mitbringt, kann am Ende ein kleines bisschen was sparen. Beim obligatorischen Lebensmitteleinkauf wird einfach die Karte gezückt und sämtliche anderen Aktionen werden ignoriert. Wir haben uns jedenfalls sehr gefreut, dass wir nach drei Jahren Punktesammeln einen 200,- Euro Gutschein bekommen haben und entsprechend eine größere Anschaffung gleich nicht mehr so sehr ins Gewicht gefallen ist. Mehr konsumieren wir deswegen nicht. Am Ende muss jeder selbst wissen, ob er bei solchen Dingen mitmachen möchte oder eben nicht. --- ### Menschen aussortieren - Published: 2022-08-08 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/08/menschen-aussortieren/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Beziehungen, Distanz, Familie, Freunde, Kontaktabbruch, trennen Was im ersten Moment hart klingt ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess im Leben. Die wenigsten pflegen noch im hohen Alter dieselben Kontakte wie zu Kindergartenzeiten. Das Leben mit all seinen Irrungen und Wendungen führt uns über verschlungene Pfade durch verschiedenste Phasen. Dabei begleiten uns Menschen für eine Zeit und gehen dann wieder ihre eigenen Wege. Sehr schön beschrieben durch den Begriff „Lebensabschnittsgefährte“. Kontaktabbruch oder nur auseinandergelebt Manchmal verliert man sich einfach aus den Augen, oft weil die gemeinsame Basis wegfällt wie z. B. mit Abschluss des Studiums oder bei Jobwechsel. Doch es gibt auch Situationen, in denen man sich ganz bewusst für eine Trennung entscheidet. Das können Freunde sein, mit denen man keine Gemeinsamkeiten mehr hat oder die jeweiligen Ansichten unvereinbar sind. Doch auch Familienangehörige können einem die Luft zum Atmen nehmen und man weiß sich am Ende nur noch durch einen kompletten Kontaktabbruch zu helfen. Und auch wenn Blut dicker als Wasser ist, die Familie kann man sich eben nicht aussuchen. Da kann dann sogar noch wahrscheinlicher sein, dass da Menschen dabei sind, mit denen man nichts zu tun haben möchte. Wie kann man nur ein so eiskalter Klotz sein, so unsentimental und unemphatisch! So etwas „darf“ ich mir anhören, weil ich mich klar abgrenze von Dingen, die ich nicht mehr brauche und mich vor allem von Menschen distanziere, die mir nicht guttun (und Dingen, die mich an sie erinnern). Offen darüber zu reden ist ein Tabu. Auf Distanz gehen Offensichtlich nehmen manche Menschen für sich das Recht heraus, mit anderen so umzuspringen, wie alleine sie es für richtig halten. Das eigene Verhalten wird dabei nicht reflektiert und Fehler machen ja sowieso nur die andere. Man selbst sei ja das Opfer. Und gerade in der Familie sind wir besonders empfindlich. Verletzungen und Beleidigungen von Fremden kann man ignorieren. Bei Menschen, die einem wichtig sind, geht das nicht so einfach. Wenn ich den Kontakt abbreche, dann nicht, weil ich jetzt plötzlich einfach keine Lust mehr auf denjenigen habe. So etwas macht man nicht leichtfertig und oft geht dem Ganzen ein (jahre-) langer Leidensweg voran. Doch man kann sich nicht anders helfen und es geht einem selbst besser ohne diese Menschen. Der Umgang mit ihnen zieht einen runter wie eine schwere Last, die einen unter die Wasseroberfläche zieht. Will man nicht ertrinken, muss man sich lösen. Womöglich wurden unverzeihliche Dinge gesagt, die Verletzungen sitzen tief. Der Gegenüber hinterfragt vielleicht nicht einmal sein eigenes Verhalten und versucht einen mit immer neuen Vorwürfen zu verunsichern. Solche Menschen sind auch gerne mit einem selektiven Gedächtnis gesegnet und erinnern sich nur noch an von ihnen ausgewählte Vorkommnisse. Ein sachliches Gespräch ist dann oft nicht mehr möglich. Gerade bei familiären Auseinandersetzungen fallen wir gerne in antrainierte Verhaltensmuster zurück, die haben wir immerhin seit frühester Kindheit antrainiert bekommen, das legt man nicht einfach ab. Schon gar nicht, wenn das Gegenüber selbst noch in den alten Mustern verhaftet ist und mit einem neuen Umgang so gar nicht mitspielen will. Neue Regeln – das lässt nicht jeder zu. Am Ende bleibt manchmal nur noch der Schlussstrich. Was, wenn jemand ein Nein nicht akzeptiert? Geht es wirklich um eine harte Trennung und man hat den Wunsch nach einem Kontaktende klar und sachlich formuliert, heißt das noch lange nicht, dass das Gegenüber das auch einfach hinnimmt. Womöglich spielen verletzte Gefühle eine Rolle oder derjenige hat einfach auch noch zu viele Dinge auf dem Herzen, die er loswerden möchte. Leider sind Menschen in so einer Situation oft verletzt und beleidigt und reagieren wenig rational. Da hilft es nur noch, denjenigen konsequent zu ignorieren und sich nicht zu irgendwelchen Reaktionen provozieren zu lassen. Vor allem aber sollte man sich nicht verunsichern lassen. Auch wenn man selbst womöglich nicht alles richtig gemacht hat und mit dem eigenen Verhalten womöglich zur Eskalation beigetragen hat. Am Ende hat man eine Entscheidung getroffen und diese ist von allen Beteiligten zu akzeptieren. Vor allem, wenn eigene Grenzen überschritten wurden, sollte man auf jeden Fall hart bleiben. Was hilft Was in solchen Situation ungemein hilfreich ist, sind Gespräche mit anderen Menschen, die einem einfach den Rücken stärken. Und zwar völlig unabhängig davon, wie sie selbst in so einer Situation gehandelt hätten. Denn sie verstehen, dass jeder anders empfindet, eine andere Wahrnehmung hat und vor allem andere Grenzen. Wir selbst haben den größten Einfluss darauf, mit welchen Menschen wir uns umgeben. Irgendwann ist es nicht mehr so einfach ist, neue Freunde zu finden – wir erinnern uns an die anderen Kinder auf dem Campingplatz, die wir überhaupt nicht aber trotzdem richtig gut verstanden haben. Und doch finden diese doch immer mal wieder einen Weg in unser Leben. Und wenn sie unser Leben bereichern, sollten wir uns gaaaaanz viel Mühe geben und ihnen unsere Wertschätzung zeigen. Und auch wir selbst sollten uns diese Wertschätzung entgegenbringen und auf Distanz gehen, wenn uns eine Beziehung nicht gut tut. Wer andere respektvoll behandelt, darf das auch für sich selbst erwarten. Und es gibt einfach ganz klare Grenzen, die jeder für sich persönlich setzen muss und die einfach nicht überschritten werden dürfen. Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst Jim Rohn Dieses wunderschöne Zitat stammt aus einem Beitrag von Fräulein Ordnung und bringt es für mich auf den Punkt. Die Menschen, mit denen wir uns umgeben, prägen uns nämlich mehr, als uns bewusst ist und haben damit einen enormen Einfluss auf uns und unser Leben. Also halten wir es wie Aschenputtel – "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" --- ### Teures Pipi - Published: 2022-08-01 - Modified: 2022-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/01/teures-pipi/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bittere Pille, Gseundheit, Konsum, Konsumsünde, Nahrungsergänzungsmittel, NEM, Sparen Wer im Supermarkt oder in der Drogerie ein bisschen Langeweile hat, kann sich in der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel mal durch das Sortiment an Kuriositäten lesen. Da findet man die tollsten Verheißungen – von schönerem Haar mit Hafer über geistige Vitalität dank Ginseng bis hin zur perfekten Figur durch Ananasenzyme. Alles kann man optimieren, die Mittelchen und Pülverchen sind blumig beschrieben und manchmal ist auch der Inhalt blumig. Nahrungsergänzungsmittel (kurz NEM) werden rechtlich den Lebensmitteln zugeordnet und durch die Richtlinie 2002/46/EG geregelt. Diese gibt insbesondere die zulässigen Vitamine und Mineralstoffe vor und regelt auch die (un)zulässigen Werbeaussagen. Versprechungen bezüglich der Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen sind beispielweise rechtswidrig und grenzen die Nahrungsergänzungsmittel damit klar von Arzneimitteln ab. Doch auch wenn die Nahrungsergänzungsmittel nicht unter dem Begriff Medizin laufen, frei von Nebenwirkung sind sie deswegen noch lange nicht. Wer auf eigene Faust und ohne ärztliche Grundlage bestimmte Stoffe supplementiert, hat am Ende womöglich mit schädlichen Überdosierungen zu kämpfen statt des erwarteten positiven Nutzens. Trotzdem greifen viele kerngesunde und vermeintlich intelligente Menschen regelmäßig zu frei verkäuflichen Pillen und Pulvern. Doch der Glaube versetzt bekanntlich Berge, auch oder besonders der Irrglaube. Und so reicht oft schon eine butterweiche Werbeformulierung, dass etwa ein bestimmter Inhaltsstoff eine lebensverbessernde Wirkung haben könnte, um die Geldbörsen lockern. Wir wünschen uns so sehr, schöner, gesünder oder leistungsfähiger zu sein, dass wir dafür sogar unseren gesunden Menschenverstand ignorieren. Im Gegenteil, wir reden uns das Risiko sogar schön, indem wir uns vormachen, dass die Einnahme von freiverkäuflichen Produkten ja nicht schaden kann. Dabei klären uns unzählige Studien und Fachartikel über die Risiken und fehlenden Nutzen auf. Lediglich für eine kleine Gruppe von Menschen ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine zusätzliche Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll. So zählen etwa Senioren, Schwangere und Leistungssportler zu den Gruppen, die einen erhöhten Nährstoffbedarf für bestimmte Stoffe haben. Doch sollte man auch als Angehöriger einer Risikogruppe nicht ohne ärztlichen Rat mit dem Großeinkauf starten. Wer sich ausführlicher über das Thema informieren will, dem sei im Übrigen dieser Artikel von Quarks ans Herz gelegt. Im schlimmsten Fall kommt es bei einer längeren Überversorgung mit Vitaminen, beispielsweise Vitamin A, zur sogenannten Hypervitaminose was auch zu  typischen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen u. a. führen kann. Auch fehlen oft wissenschaftliche Nachweise für gesundheitsfördernde Eigenschaften für viele Nahrungsergänzungsmittel. Zwar ist der Nutzen von Flavonoiden, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen, belegt. Doch den Nachweis, dass man die antioxidativen Eigenschaften in Pillenform zu überführt hätte, bleiben die Anbieter schuldig. Ein Apfel ist halt nicht so einfach mit dem Chemiebaukasten nachzubauen. Was man als gesunder Mensch mit Nahrungsergänzungsmitteln allerdings wirklich nachweislich erreicht, ist (frei nach Sheldon) teurer Urin. Denn die meisten der überflüssig zugeführten Stoffe scheidet unsere Körper glücklicherweise selbstständig wieder aus. Wir haben also einen Haufen Geld für einen zweifelhaften Nutzen in den Sand gesetzt. Wenn man sich die Preise für Testsieger einmal anschaut, ist das gar nicht wenig, was man da versenken kann.   Gesundheitsbezogene Angaben wie „die regelmäßige Einnahme kann einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben“ dienen lediglich der Steigerung des Absatzes. Indem sie dem Kunden durch vage Versprechungen signalisieren, dass der Verzehr ihm gesundheitliche Vorteile bringe, soll dieser  zum stetigen Konsum animiert werden. Dabei schmeißen die Hersteller fröhlich mit selbst finanzierten Studien, blumigen Formulierungen, exotischen Inhaltsstoffen und kreativen Siegeln um sich. Noch dubioser wird es übrigens, wenn man mal im Internet recherchiert. Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen, nichts was es nicht gibt. Obskure Tees und Tinkturen sollen uns wahlweise glücklicher, ausgeglichener, schlanker oder leistungsfähiger machen. Und gleichzeitig lachen wir über Kulturen, in denen gemahlenes Nashorn oder Elfenbein als Aphrodisiakum und zur Potenzsteigerung verabreicht werden. Ganze Arten werden ausgerottet, im festen Glauben an einen gesundheitlichen Effekt. Doch die meisten Pillen aus dem Supermarkt haben genauso wenig eine wissenschaftliche Grundlage, geschweige denn irgendeinen Effekt. Mal abgesehen vom zweifelhaften Nutzen des Inhalts produzieren wir mit unnötigen Nahrungsergänzungsmitteln auch noch einen riesigen Müllberg aus Blistern, Pillendöschen, Tütchen und Umverpackungen. Von der Herstellung und dem Transport ganz zu schweigen. Selbst wenn wir uns mit den meisten Präparaten nicht schaden, der Umwelt tun wir damit definitiv keinen Gefallen. Statt also unser Geld für bittere Pillen auszugeben, investieren wir es lieber vernünftig. Vielleicht in Aktien eines Pillenproduzenten ;-) Im Zweifelsfall ist es in einem Paar anständiger Laufschuhe und ausgewogener Ernährung definitiv besser angelegt! Sonne gibt es umsonst (Vitamin D) und wer wirklich einen Mangel vermutet, der lässt das besser vom Arzt abklären. Und ihr wisst ja, „An Apple a day... “ --- ### Staycation – Urlaub für Daheimgebliebene - Published: 2022-07-25 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/25/staycation-urlaub-fuer-daheimgebliebene/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten, Reisen - Schlagwörter: Budget, Fliegen, Flug gestrichen, Flugchaos, Inflation, Reise, Sparen, Staycation, Tourist, Urlaub, Urlaub daheim, Urlaub zu Hause, Urlaub zuhause, Urlaubstipps Sommer und Urlaub gehören für viele untrennbar zusammen. Nicht nur bei Familien, die an die Schulferien gebunden sind. Fast jeder plant in den Sommermonaten zumindest ein paar freie Tage. Das schöne Wetter will man schließlich nicht komplett bei der Arbeit verbringen – auch wenn es nicht garantiert ist, dass der eigene Urlaub von Regen und Kälte verschont bleibt. Doch nicht jeder will oder kann im Urlaub auch verreisen. Zwar ist die Reiselust nach wie vor hoch und nach langen Beschränkungen möchte man wieder raus in die Welt. Doch Angesichts gestiegenen Preisen aufgrund Inflation und hoher Nachfrage kann und will es sich vielleicht nicht jeder leisten, zu verreisen. Und wäre das nicht Grund genug, kommt auch noch Chaos an den Flughäfen mit unzähligen gestrichenen Flügen dazu. Mit solchen Aussichten weiß man kaum, was man denn buchen soll und Urlaubsvorfreude kommt kaum auf. Eine stressfreie Alternative ist da der Urlaub in den eigenen vier Wänden. Natürlich kann dieser einen Tapetenwechsel nur bedingt ersetzten. Doch mit ein paar Tricks kommt auch daheim Urlaubsfeeling auf. Wichtig ist vor allem, dass man sich eine Abwechslung zum Alltag schafft. Und auch mit kleinem Budget kann man zu Hause viel erleben. Das ist nämlich genau die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben um endlich mal all die Aktivitäten anzugehen, für die wir sonst zu wenig Zeit haben. 1. Die Umgebung erkunden Jeden Tag nehmen wir dieselben Wege zur Arbeit, zum Einkaufen, zur Schule und wo wir halt sonst noch so hin müssen. Manchmal sieht man eine Abzweigung und überlegt, wo diese denn hinführen könnte. Oder man bleibt einfach mal bis zur Endhaltestelle im Bus und schaut sich an, wo man raus kommt. 2. Picknick Wenn wir schon beim Erkunden der Umgebung sind, könnten wir die Gelegenheit gleich nutzen und uns mit einem Rucksack voll Leckereien und Decke ausrüsten. Dann braucht es nur noch ein schönes Fleckchen Erde oder eine gemütliche Parkbank. 3. Eine Nacht unterm Sternenhimmel Zugegeben, das ist vielleicht nicht für jeden so leicht umsetzbar. Ein eigener Garten oder Balkon ist natürlich von Vorteil. Wer bei den lästigen Stechmücken besonders beliebt ist, sollte sich entsprechend schützen. 4. In Geschichten abtauchen Endlich mal stundenlang in der Urlaubslektüre versinken und sich durch nichts und niemanden stören lassen. An fremde Orte träumen oder in fantastischen Abenteuer der Realität entfliehen – diesen Luxus haben wir im hecktischen Alltag selten. Dabei können wir besonders gut abschalten und uns neue Welten erschließen. 5. Etwas Neues lernen Wer schon immer mal mit einem neuen Hobby geliebäugelt hat, könnte die Zeit auch nutzen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Alternativ kann man etwa auch eine neue Sprache oder Sportart für sich entdecken. Vielleicht lässt sich das ja sogar mit einem Kurs verbinden und später (in kleineren Dosen) in den Alltag hinüberretten. 6. Den Blickwinkel wechseln – als Tourist in der eigenen Stadt Im Alltag haben wir oft gar nicht den Blick für all die schönen Orte und Sehenswürdigkeiten in unserer direkten Umgebung. Wander oder Fahrradfahren erweitert unseren Radius zusätzlich. Meist weiß man nicht einmal, was es vor der eigenen Haustür an Möglichkeiten gibt. Höchste Zeit also für einen Perspektivenwechsel und die eigene Gegend mal aus mit Augen eines Fremden zu betrachten. Und in Zukunft sind wir der beste Reiseführer für unsere Besucher. Auf diesem Reiseblog gibt es zu dem Thema noch ein paar schöne Tipps. 7. Apropos Besuch Wie wäre es, mal wieder Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Im Alltagsstress bleibt das viel zu oft auf der Strecke. Dabei ist kaum etwas so Wichtig für unser geistiges Wohlbefinden. Wenn die Entfernung zu groß ist, kann man sich natürlich auch online treffen. Oder man lädt einfach alle Freunde zu einer großen Sommerparty ein, optional vielleicht mit anschließender Pyjamaparty. 8. Kultur erleben Der Sommer ist die Zeit der Festivals und Open Air Konzerte. Gemeinsam feiern und unvergessliche Momente sammeln, bringt definitiv Abwechslung und lässt das Urlaubsfeeling lange nachwirken. Wer es ein bisschen leiser bevorzugt, besucht vielleicht endlich mal die Ausstellung im Museum, für die man sich schon so lange interessiert. 9. Wirtschaftsförderung Wer auf eine größere Reise verzichtet, hat vielleicht an andere Stelle ein bisschen Geld übrig und kann sich damit den Urlaub zu Hause mit einen kleinen Urlaubsbudget versüßen. In dem Fall könnten wir uns ein bisschen verwöhnen, indem wir andere für uns kochen lassen. Mal ein Restaurant testen, dass man sich sonst nicht gönnt oder einfach etwas öfter die Vorzüge genießen, wenn jemand anders hinterher die Küche aufräumen muss – damit unterstützt man nebenbei die lokalen Unternehmen und Wirte. 10. BestOf Erstelle dein eigenes Ranking mit deinen liebsten Sommerhits. Diese Liste kann dir dein Urlaubsfeeling dann in den Alltag hinüberretten. Natürlich kann man auch eine ganze Menge anderer Lieblingslisten erstellen, man hat ja nun endlich die Zeit sich die besten Filme aller Zeiten anzuschauen. Oder, etwas kreativer, man könnte zum Beispiel ein Eisdielen-Hopping veranstalten. 11. Klar Schiff Eigentlich sollte man im Urlaub ja nicht unbedingt schuften. Allerdings kann so eine neu gestaltete Wohnung, eine frisch gestrichene Wand oder ein ausgemisteter Kleiderschrank auch unglaublich befriedigend sein. Und womit man seine Zeit verbringt, geht ja sonst niemanden etwas an. Natürlich ist nicht jeder Tipp bei jedem Wetter passend. Und man sollte auch nicht zu streng mit sich sein. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man eben nicht jeden einzelnen Tag mit Aktivitäten füllt sondern sich auch einfach mal treiben lässt. Das man seine Zeit selbstbestimmt und nach eigenen Bedürfnissen  verbringt, ist schließlich eine der schönsten Eigenschaften von Urlaub. Und nicht vergessen – ein großer Vorteil des Verreisens ist, dass man sich nicht mit alltäglichen Dingen wie Putzen und Aufräumen beschäftigen muss. Aber ihr habt Urlaub! Also lasst den Dreck einfach mal Dreck sein und legt mit gutem Gewissen die Füße hoch. Und falls die Wäsche ausgeht – verbringt den Tag doch einfach im Freibad, in Badesachen ;-) --- ### Eins raus - eins bleibt - Published: 2022-07-21 - Modified: 2022-07-17 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/21/eins-raus-eins-bleibt/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Bewusster Konsum, Hobby, Kleiderschrank, Konsum, Minimalismus, Nachhaltig, Nähen Wenn man mal eine Weile etwas minimalistisch unterwegs ist und generell nicht so gerne auf Shopping-Tour geht zeigt sich das irgendwann auch am Kleiderschrank. Der quillt dann nicht mehr über sondern beinhaltet eine für einen selbst passende Menge an Lieblingskleidung. Ich hatte vor einiger Zeit das Glück meinen damaligen T-Shirt-Notstand mit einer passenden Variante lösen zu können und habe daher fast meinen gesamten Bestand damit aufgefüllt. Nun ist leider genau dieser Schnitt sehr anfällig dafür, am Kragen unschön auszuleiern. Der Stoff ist aber immer noch schon und ich habe sehe es überhaupt nicht ein, neue T-Shirts zu kaufen. Kragen ist ausgeleiert Dank meiner Versuche mit der Nähmaschine konnte ich jetzt im Selbstversuch ein Exemplar retten, das in der Öffentlichkeit nicht mehr tragbar gewesen wäre (ja, ich bin auch ein bisschen eitel). Den ausgeleierten Kragen habe ich kurzerhand rausgeschnitten, der verlässt den Hausstand. Das T-Shirt hingegen darf bleiben. Ich habe mir besonders viel Mühe gegeben und den neuen Ausschnitt sogar abgesteppt (falls man das so nennt). Jetzt sieht es wieder ordentlich aus und ich fühle mich darin wieder wohl. Ausnahmsweise ordentliche Arbeit :-) Natürlich sieht es nicht so perfekt aus, wie wenn ein Schneider es gemacht hätte. Aber das hätte sich preislich bei einem schlichten Baumwollshirt einfach nicht gelohnt. Auch wenn die Nähmaschine selten genutzt wird, leistet sie doch im Fall der Fälle gute Dienst und hat sich damit schon oft bezahlt gemacht. Nicht perfekt aber besser als vorher Normalerweise führe ich keine Rein-Raus-Übersicht und dank bewusstem Konsum hält sich der Besitz auch so gut in Waage. Aber das Retten von Dingen ist dann doch ein kleines Erfolgserlebnis. Vor allem, wenn man so gar nicht gerne unter Not shoppen geht. Neue T-Shirt muss ich jetzt erst mal nicht kaufen. Das ist nicht nur nachhaltiger sondern auch viel entspannter! --- ### Souvenirs – Konsumsünden im Urlaub - Published: 2022-07-18 - Modified: 2022-06-12 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/18/souvenirs-konsumsuenden-im-urlaub/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus, Reisen - Schlagwörter: Andenken, Erinnerung, Gepäck, Konsum, Konsumboykott, Konsumsünde, Nachhaltigkeit, Reisen, Souvenir, Urlaub Der Sommer, egal wie gut oder schlecht das Wetter mitspielt, ist und bleibt die klassische Reisezeit. Und ganz egal, wo uns die Reise hinführt, ob ans andere Ende der Welt oder nur in die nähere Umgebung, sobald wir im Urlaubsmodus sind, ticken wir ein bisschen anders. Das ist ja auch das Ziel, raus aus dem Alltag, den Kopf frei bekommen. Nur halt nicht so frei, dass sämtlicher gesunder Menschenverstand zusammen mit allen Vorsätzen, Werten und Plänen gleich mit über Bord gehen. Reisen mit leichtem Gepäck Ob zu Fuß, mit dem Rad, Bahn oder Flug. Mit reduziertem Gepäck und wenig Gepäckstücken reist es sich wortwörtlich leichter. Schon beim Packen machen wir uns also viele Gedanken darüber, was wir für die Urlaubstage brauchen, zählen Tage und Unterwäsche an den Fingern ab, überlegen, welche Schuhe bequem sind und doch zu allen Outfits passen. Und oft merkt man gerade im Urlaub, mit wie wenig man doch auskommt und das einem gar nichts fehlt. Im Gegenteil, die reduzierte Auswahl erleichtert Entscheidungen und oft vermisst man die vollen Schränke zu Hause überhaupt nicht. Mancher entledigt sich nach dieser Zeit auch hochmotiviert erst mal von all dem vermeintlichen Ballast und mistet frisch erholt erst mal rigoros seinen Kleiderschrank aus. Im Urlaub sitzt der Geldbeutel lockerer Doch bei all den Vorteilen, die wir mit unserem Urlaubs-Hausstand genießen, haben wir eben gerade im dieser freien Zeit oft auch das Bedürfnis, es uns richtig gut gehen zu lassen. Man möchte sich etwas gönnen, sich verwöhnen und dieses Gefühl vielleicht auch ein bisschen zurück in den Alltag retten. Und mit was geht das besser, als mit einem hübschen Souvenir. Nachdem man also erst mal ein paar Tage die Seele hat baumeln lassen, vielleicht mit einem guten Buch am Strand gelegen hat, bummelt man irgendwann durch die Sehenswürdigkeiten und erkundet die Umgebung. In den meisten Urlaubsorten wird man als Touristen zwangsläufig mit allerlei vermeidlich landestypischen Andenken konfrontiert. Im Grunde meist billiger Tand aus Massenproduktion doch im Urlaub scheint auch das Hirn manchmal eine kleine Auszeit zu brauchen. Und so gibt es wohl noch immer genug Menschen, die dieses Zeug auch kaufen und mit vollen Koffern und zusätzlichen Taschen und Tüten die Heimreise antreten. Wer zwar im Alltag bewusst und nachhaltig konsumiert, will im Urlaub von all den selbst auferlegten Regularien einfach mal eine Pause machen. Dabei hat man dann nicht nur unnötig viel Geld für überteuerte Produkte ausgegeben. Oft braucht man nichts davon und die meisten Sachen stauben später einfach irgendwo vor sich hin oder verstopfen Schränke und Schubladen. Eine besonders fragwürdige Story musste ich mir auf einer Geburtstagsparty eines Verwandten anhören. Seine Bekannte erzählte, dass sie für Badetücher keinen Platz im Koffer hätte. Diese kauft sie billig am Urlaubsort und schmeißt sie dann am Ende weg. Leider war das nicht mal die einzige Geschichte dieser Art und angesichts solch exorbitanter Ignoranz blieben wir leider ratlos. Manch einer scheint immun gegenüber gesundem Menschenverstand und überzeugenden Argumenten. Wer sich also wirklich etwas Gutes tun will, überlegt sich genau, ob er das Andenken später wirklich noch so toll findet und der Kauf wirklich Sinn macht. Vielleicht hat es ja einen Nutzen und findet eine regelmäßige Verwendung um Alltag. Oder das Andenken bekommt wirklich einen Ehrenplatz und man freut sich dann auch wirklich darüber. Neoprenmanschetten aus Thailand, halten seit Jahren unser Bier auch zu Hause kalt. Vielleicht muss man nicht mal Geld ausgeben. Wir haben mal einen sehr beeindruckenden Pinienzapfen aus unserem Urlaub auf El Hierro mitgebracht. Doch auch hier sollte man vorsichtig sein. An vielen Urlaubsorten ist es aus guten Gründen verboten, bestimmte Dinge mitzunehmen. Dazu gehören oft Muscheln oder Korallen, naheliegend wegen des Umweltschutzes. Doch auch Sand oder Steine können problematisch sein. Man sollte sich also vorher erkundigen und den Verstand aus dem Urlaubsmodus zurückpfeifen. Alternativ Fotos machen Im Gegensatz zu früher, wo man ganze 36 Fotos auf einen Film bekommen hat und dann voller Spannung die Abzüge abgeholt hat, haben wir heute mit jedem halbwegs modernen Handy eine Kamera mit schier unbegrenztem Speicherplatz ständig mit dabei. Statt also unnötigen Kruscht mit heim zu schleppen oder die Natur am Urlaubsort zu schädigen, können wir von allem und jedem Erinnerungsfotos machen. Neugieriger Fisch im Riff Vor allem als Taucher haben mein Mann und ich nach jedem Urlaub eine ganze Schatzkiste voller einzigartiger Erinnerungen. Damit die nicht auf irgendeiner Festplatte in Vergessenheit geraten, setzen wir uns gerne hin und wieder auf ein paar Bierchen zusammen und lassen am Laptop Musik laufen. Als Nebenbeibespaßung läuft dann der Bildschirmschoner mit den Urlaubsfotos und wir schwelgen in Erinnerungen. Die klassische Diashow, allerdings sehr komfortabel und ohne schnarchende Verwandtschaft. Noch schlimmer – Mitbringsel Und dann sind da noch die Daheimgebliebenen, denen wir zeigen wollen, dass wir auch im Urlaub an sie gedacht haben. Ob obligatorische I-Love-Irgendwas-Schlüsselanhänger oder Kühlschrankmagneten in Holzschuhform, die Liste der Mitbringsel des Grauens ist lang. Dabei sollten wir uns wirklich mal fragen, ob wir selbst uns über den meist billigen Schrott freuen würden. Was soll jemand mit einem Andenken an einen Ort, an dem er selbst nie gewesen ist.    Besser Wer trotzdem etwas mitbringen möchte, sich selbst oder den Daheimgebliebenen, greift lieber zu Verbrauchsgütern wie z. B. Spezialitäten aus dem Urlaubsgebiet. Aber Obacht, zu Hause schmecken die Sachen oft nicht halb so lecker. Vielleicht ist es das andere Klima, die salzige Meeresluft oder einfach das Urlaubsfeeling, das dafür sorgt, dass uns manches im Urlaub köstlich erscheint. Wenn man dann auf dem heimischen Balkon die mitgebrachte Weinflasche verköstigen will, ist plötzlich nur noch billiger Fusel drin. Im besten Fall hält man sich an sichere Dinge wie z. B. Pasta und Pesto aus Italien, Schokolade aus der Schweiz, Käse aus Frankreich...   –  das ist auch ein kleiner Hinweis in eigener Sache ;-). Und warum schreiben wir eigentlich keine Postkarten mehr? Gerade in unserem digitalen Alltag hat die altmodische Postkarte, die erst Wochen nach dem Urlaub im Briefkasten landet, etwas besonders charmantes. Es kostet mehr Mühe, man muss sich vorab die Adressen besorgen, am Urlaubsort Postkarten und Briefmarken organisieren, ein paar Zeilen aufschreiben (von Hand! ! !... --- ### Freiwillige Steuererklärung oder freiwillig Geld verschenken? - Published: 2022-07-11 - Modified: 2022-06-10 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/11/freiwillige-steuererklaerung-oder-geld-verschenken/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Abgeltungssteuer, Einkommenssteuererklärung, elektronische Steuererklärung, Elster, Freibetrag, Kapitalerträge, Online-Steuererklärung, Rückerstattung, Sparer-Pauschbetrag, Sparerfreibetrag, Steuer, Steuererklärung, Werbungskosten, Zusammenveranlagung Einmal im Jahr schließe ich mich im Büro ein und parke meinen Mann vor seiner Playstation. Der Grund hierfür? Ich mache unsere Steuererklärung. Wir haben uns von Beginn an für Steuerklasse 4/4 entschieden (wer mehr dazu lesen möchte, dem sei der sehr informative Artikel von Geldfrau zu Steuerklassen wärmstens ans Herz gelegt) und Zusammenveranlagung. Zu Beginn unserer Ehe haben wir uns noch gemeinsam durch Nachweise und Unterlagen gewühlt und neben der klassischen Papiervariante auch die eine oder andere Steuersoftware ausprobiert. Wobei wir gerade von der Software eher enttäuscht waren. Was sich dabei auch sehr früh herauskristallisiert hat – ich habe ein wesentlich dickeres Fell gegenüber dem Papierkram und lasse mich nicht so schnell nerven. Und da ich auch schon einen Großteil der Finanzen für uns verwalte, habe ich den schimpfenden und zeternden Gatten kurzerhand von dieser Aufgabe erlöst. Dafür stellt er sich dann auch gerne in die Küche und es gibt selbstgemachte Lasagne zur Stärkung. Sämtliche Unterlagen werden sofort bei Eintreffen an mich übergeben. Ich muss also weder mühsam alles zusammensuchen noch fehlende Nachweise einfordern. Das funktioniert wunderbar und ganz ohne mein Zutun. Warum eine freiwillige Steuererklärung? Doch warum mache ich freiwillig eine Steuererklärung, wenn doch beim gemeinen Arbeitnehmer die Einkommenssteuer mit dem monatlichen Lohnsteuerabzug abgegolten ist? Ganz klar wegen der Rückerstattung! Im Durchschnitt kommen da laut Statistischem Bundesamt schnell mal über 1000 € zusammen, die man sich mal eben mit kleinem Aufwand zurückholen kann. Natürlich ist der Betrag im Einzelfall davon abhängig, wieviel Steuern man im Vorjahr bereits eingezahlt hat und welche Ausgaben man zur Minderung der Steuerlast geltend machen kann. Aber für ca. 2 Stunden Arbeit ist das ein ganz guter Stundenlohn. Steuerfreie Kapitalerträge Jedem Steuerzahler stehen jährlich bis zu 801 € steuerfreie Kapitalerträge zu. Bei Zusammenveranlagung von Ehepartner sind das insgesamt 1602 € Sparer-Pauschbetrag, die wir natürlich voll ausnutzen möchten. Zwar kann dieser Betrag mit optimal aufgeteilten Freistellungsaufträgen bereits vorab eingeplant werden, doch mit verteilten Depots wird es zunehmend schwieriger. Wer also bereits die 25% Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge bezahlt hat und den Sparer-Pauschbetrag noch nicht voll ausgeschöpft hat, kann sich die zu viel abgezogenen Steuern über die Anlage KAP in der Steuererklärung zurückholen. Werbungskosten Neben der Entfernungspauschale, die für Fahrten zwischen Wohnort und erster Tätigkeitsstätte angesetzt werden kann, können auch zusätzliche Kosten beispielsweise für Büromaterial, Bewerbungskosten und Weiterbildung abgesetzt werden. Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerkosten Sobald wir uns einen Dienstleister ins Haus holen, können wir die Kosten in der Steuererklärung geltend machen. Unser Nachbar beauftragt beispielsweise jährlich für den Rückschnitt der Hecken einen professionellen Landschaftsgärtner, da ihm das Grünzeug wortwörtlich über den Kopf wächst.   Eine Steuererstattung gibt es ebenfalls für Handwerkerkosten. Hier dürfen jedoch nur der Arbeitsaufwand und nicht die Materialkosten angesetzt werden. Sonderausgaben Für die meisten von uns ist es selbstverständlich, privat für die Rente vorzusorgen. Auch wenn es immer wieder heißt, die Rente sei sicher, ist doch kaum etwas so unsicher, wie die Wahlversprechen und Aussagen unserer Politiker. Immerhin können aber viele private Aufwendungen für Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit o. ä. als Sonderausgaben abgesetzt werden. Auch Spenden werden dieser Kategorie zugeordnet. Es lohnt sich also immer, sich eine Spendenbescheinigung ausfertigen zu lassen. Es gibt natürlich noch eine ganze Menge anderer Kosten und Aufwendungen, die man in der Steuererklärung geltend machen kann. Jedem sei geraten, sich entweder selbst intensiv über das Thema zu informieren (z. B. hier oder hier) oder sich professionelle Unterstützung zu holen. Fristen Die Abgabefrist für die Einkommenssteuererklärung endet gewöhnlich am 31. Juli des Folgejahres. Es gibt allerdings viele Ausnahmen, z. B. wenn ein Steuerberater die Erklärung erstellt, und auch Regelungen zur Beantragung von Fristverlängerungen. Wer seine Steuererklärung freiwillig abgibt, hat ganze vier Jahre Zeit dafür. Welches Tool? Neben der klassischen und mittlerweile völlig veralteten Papierform gibt es unzählige Tools zur Erstellung und Abgabe der Steuererklärung in elektronischer Form. Allerdings muss für jedes Jahr eine neue Version des Tools angeschafft werden. Ob man sich so eine Steuersoftware zulegt, sei jedem selbst überlassen. Mich konnte das oft erwähnte WISO-Tool nicht überzeugen. Für unsere Online-Steuererklärung nutze ich seit einigen Jahren Elster. Nach einmaliger Registrierung können sämtliche Vorgänge, wie auch der Abruf von Bescheinigungen, hierüber erledigt werden. Man spart also nochmal eine ganze Menge Papier. Und dann heißt es warten. Im Schnitt dauert es bei uns 2-3 Monate, bis wir eine Rückmeldung vom Finanzamt bekommen. Wir sind ja nicht die Einzigen, die ihre Steuererklärung abgeben und die Finanzämter haben in den Hochzeiten bestimmt (allen Beamtenwitzen zum Trotz) einiges zu tun. Aber am Ende ist die Freude um so größer, wenn der warme Geldregen eintrifft. --- ### 5 Dinge, die wir uns von erfolgreichen Narzissten abschauen sollten - Published: 2022-07-04 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/04/5-dinge-die-wir-uns-von-erfolgreichen-narzissten-abschauen-sollten/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Hochstapler-Syndrom, Imposter, Narzissmus, Narzisst, Narzisstisch, Persönlichkeit, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstbewusst, Selbstverliebt, Selbstzweifel Immer wieder erlebt man, wie einem jemand trotz völliger Ahnungslosigkeit mit maßloser Selbstüberzeugung die Welt erklären will. Doch wie kommt es dazu, dass gerade die, die nur heiße Luft produzieren, so erfolgreich durchs Leben spazieren? Und was kann man von Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen lernen? Definition / Eigenschaften Umgangssprachlich beschreibt der Begriff Narzissmus Charaktereigenschaften wie Selbstverliebtheit und Ich-Bezogenheit. Ein Narzisst ist in der Folge jemand, der seine eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten deutlich positiver einschätzt, als sein Umfeld das tut. Der Begriff ist in unserem Denken eindeutig negativ belegt. Narzissten gelten als arrogant und unsympathisch. Der Gegenpol ist der Imposter, der von Selbstzweifeln geprägt ist und in ständiger Sorge lebt, dass andere seine gefühlte Unzulänglichkeit entdecken und bloßstellen könnten. In der Psychologie wird oft vom Imposter bzw. Hochstapler-Syndrom gesprochen. Eigene Leistungen werden in Zweifel gezogen und Erfolge als Zufall oder Glück heruntergespielt. „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ Sokrates Interessanterweise ziehen vor allem Führungspositionen Menschen mit narzisstischen Charakterzügen an. Doch nicht nur das Streben nach Macht sowie die Einschätzung, besser als andere zu sein, führen dazu, dass der Narzisst in leitender Position landet. Dazu gehören auch Mut und das nötige Selbstvertrauen für solch einen Job. Wer also das Gefühl hat, einen narzisstischen Chef mit Überlegenheitskomplex zu haben, der gerne mal übers (Kompetenz-)Ziel hinaus schlägt, könnte mit dieser Einschätzung durchaus richtig liegen. Was können wir uns abschauen? 1. Wage Neues Wer seine eigenen Begabungen überdurchschnittlich einschätzt, ist in der Folge aber auch oft mutiger und risikobereiter, als jemand, der seine Fähigkeiten eher unterschätzt. Daher fällt es diesen Menschen deutlich leichter, eine sich bietende Chance zu ergreifen, und etwas Neues zu wagen. Statt uns also stundenlang auszumalen, was alles schief gehen könnte oder unzählige Gegenargumente für die eigene gute Idee zu suchen, sollten wir auch mal ein Risiko eingehen und den allzu sicheren Hafen verlassen. Wenn es am Ende klappt und wir Erfolg haben, ist das ein großer Schub fürs Selbstbewusstsein. Und wenn es nicht klappt, haben wir es wenigstens versucht und können stolz auf unseren Mut sein. In jedem Fall haben wir etwas gelernt und wenn auch nur, wie es nicht geht. Das nächste Mal machen wir es besser. 2. Glaub an dich Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen neigen dazu, ihre Begabungen und Erfolge höher einzuschätzen, als sie wirklich sind. Sie präsentieren und verkaufen sich und ihre Leistungen hervorragend. Durch ein positives Selbstbild fällt es uns leichter,  schwierige Aufgaben zu meistern. Dabei geht es nicht darum, sich selbst über den Klee zu loben oder sich einzureden, das man der Größte sei. Vielmehr sollte man sich darauf fokussieren, welche Stärken und Talente man hat und was man dadurch bewirken kann.   3. Kenne deinen Wert Wer sich selbst als besonders überlegen wahrnimmt, hat meist ein extrem hohes Anspruchsdenken sowie übertriebene Erwartungen an besonders  Behandlung. Mit Mittelmaß würde man sich nie zufrieden geben. Im Gegenteil, man ist der Meinung, dass einem gewisse Privilegien zustehen und immer darauf bedacht, den größtmöglichen Nutzen für sich selbst aus einer Situation zu ziehen. Was hoch unsympathisch klingt, kann aber durchaus hilfreich sein. Denn wer sich unter Wert verkauft oder sich alles gefallen lässt, ist am Ende womöglich frustriert und unglücklich. So schwer es in Gehaltsverhandlungen ist, man sollte versuchen, sein Wunschgehalt durchzusetzen. Genauso sollte man schlechtes Essen im Restaurant beanstanden oder kaputte Ware reklamieren. Das alles erfordert Mut aber wenn wir nicht für uns und unsere Interessen einstehen, macht es keiner. 4. Mach dich unabhängig von der Meinung anderer Jemand, der völlig von sich selbst überzeugt ist, würde sich niemals selbst infrage stellen. Mit Ablehnung umzugehen, ist für Narzissten also kein Thema, da sie schlichtweg ignoriert wird. Statt uns ständig vom Verhalten anderer irritieren und verunsichern zu lassen, sollten wir uns unabhängiger von der Meinung anderer machen. Man kann es niemals jedem recht machen ohne am Ende zu einem rückgradlosem Gummibärchen zu werden. Wir müssen also lernen, für unsere Ideale und Werte einzustehen. Und mal abgesehen davon überbewerten wir auch sehr oft, was andere über uns denken könnten. Der Mensch ist nämlich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sich ständig Gedanken über andere zu machen. Wenn ihr euch also mal wieder fragt, ob es jemandem auffällt, dass ihr immer wieder mit demselben Lieblingspulli aufkreuzt – versucht euch mal zu erinnern, was eure Kollegen am Vortag getragen haben. 5. Mache Werbung in eigener Sache Menschen mit narzisstischer Persönlichkeit werden ihre Erfolge niemals verschweigen oder herunterspielen. Im Gegenteil, sie reden gerne und häufig darüber und neigen vielmehr zur Übertreibung und Angeberei. „Tue Gutes und rede darüber. “Georg-Volkmar Graf Zedtwitz von Arnim Erwartet nicht von eurem Umfeld, dass eure Leistungen von ganz alleine von allen gesehen und bewundert werden. Gerade in den bereits angesprochen Gehaltverhandlungen ist es wichtig, die eigenen Errungenschaften präsentieren zu können. Was wir uns lieber nicht abschauen sollten Ein paar Dinge sollten wir uns allerdings definitiv nicht abschauen. Im Gegenteil, einige typisch narzisstischen Charaktereigenschaften sind definitiv nachteilig und gerade diejenigen, die vielleicht manchmal neidvoll auf den erfolgreichen Narzissten schauen, können hier punkten. Fehlende Empathie Durch das fehlende zwischenmenschliche Einfühlungsvermögen mangelt es Menschen mit narzisstischem Charakter oft an Empathie und Feinfühligkeit. Doch nicht nur für die Gefühle ihrer Mitmenschen haben sie wenig bis kein Verständnis. Auch die eigene Gefühlstiefe ist gering und es fällt ihnen oft schwer, Traurigkeit aber auch Glück und Freude zu artikulieren. Durch ihre fehlende Bereitschaft, auf andere Menschen einzugehen und sich in sie hineinzuversetzen ecken Narzissten immer wieder bei anderen an. Ihr auffälliger Mangel an Einfühlungsvermögen führt dazu, dass sich das Gegenüber häufig vor den Kopf gestoßen fühlt. Fehlende Kritikfähigkeit Narzisstische Persönlichkeiten haben ein hohes Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung. Da sie ihre eigenen Fähigkeiten oft überschätzen, erwarten sie auch von ihrem Umfeld  die entsprechende Bestätigung. Dadurch wirkt ihr Verhalten wie abgehobenes Imponiergehabe und übermäßigem Geltungsdrang. Auf  Zurückweisung und Kritik reagieren Narzissten teils heftig mit Verteidigungshaltung. Fazit Auch, wenn es frustrierend ist, wenn der gefühlt größte Windbeutel scheinbar mühelos die Karriereleiter hochklettert, während andere die „richtige“ Arbeit machen, könnten wir uns von einigen Eigenschaften auch positiv inspirieren lassen. Statt sich nämlich von Selbstzweifeln und... --- ### Seelenanker - Dinge, die ich niemals ausmiste - Published: 2022-06-27 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/27/seelenanker-dinge-die-ich-niemals-ausmiste/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Aufräumen, Ausmisten, Besitz, Minimalismus, Ordnung, Seelenanker Immer wieder ließt man von Menschen, die sich rigoros von allen nicht notwendigen Dingen getrennt haben und deren gesamter physischer Besitz in einem kleinen Auto oder noch extremer in einem Rucksack Platz findet. Doch auch, wer weniger radikal vorgeht und einfach nur versucht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, stellt sich oft die bekannte Frage: „Brauche ich das wirklich? “. Mal abgesehen davon, dass jeder für sich selbst herausfinden muss, wie er leben möchte und was es dafür braucht, gibt es keine Regel oder Gesetze, die vorgeben, was ein selbsternannter Minimalist besitzen darf. Und sogar eine ziemlich bekannte Aufräumexpertin definiert als leicht esoterisch angehauchtes Ausmistkriterium „Does it spark joy“. Und so finden sich in jedem Haushalt auch eine ganze Menge Dinge, die Außenstehende wohl als völlig überflüssig einordnen würden. Für ihre Besitzer hingegen sind genau diese Gegenstände alles andere als nutzlos. Sie haben beispielsweise einen emotionalen Wert oder es macht einfach nur Spaß, sie anzusehen. Warum auch sonst sollte man sich Bilder an die Wand hängen? Was der eine als minimalistisch und klar empfindet, mag für den anderen hingegen kalt und ungemütlich wirken. Ein anderer wir das ganze womöglich als überladen und völlig zugestellt bezeichnen. Die Menschen sind nun mal verschieden und haben unterschiedliche Ansichten. Und das ist auch gut so, alles andere wäre sterbenslangweilig. Jeder sollte sich mit dem umgeben, womit er sich wohl fühlt. Und auch, wenn wir uns keinesfalls über die Dinge, die wir besitzen, definieren sollten, so gibt es doch einiges, das für uns eben ein Gefühl von „zu Hause“ ausmacht. Mein Partner hat all die kleinen Dinge, die völlig funktionslos in unserem Haushalt bleiben dürfen, sehr treffend als „Seelenanker“ bezeichnet. Oft nimmt er sie gar nicht groß wahr aber wenn sein Blick dann mal darüber schweift, machen sie ihm eine Freude. Dazu gehören erstaunlicherweise viele Dinge, die aus meinen DIY-Experimenten entstanden sind. Aber eben auch ein paar Kleinigkeiten mit emotionalem Wert. Was völlig ohne Mehrwert unsere Wohnung verschönert: Die grünen Tupfer – Ableger, die meine erneuten Gehversuche (wir hatten lange keine pflanzlichen Mitbewohner) bezüglich Zimmerpflanzen überlebt haben und nun in selbst gegossenen Betonblumentöpfen die Wohnung verschönern. Ich hätte nie gedacht, dass der Herr im Haus diese überhaupt wahrnimmt geschweige denn etwas damit anfangen kann.  Ebenso zwei Ableger in alten Tassen, die auf dem Fensterbrett gerade mehr im Weg rumstehen und später mal in den Garten umziehen sollen. Ableger in ausgedienten Tassen Schrulle – Ein aus Stoffresten genähtes Kissen in Form eines Teufelchens, ähnlich experimentell und ebenso verschoben wie Frankensteins Monster, lauert zwischen den übrigen Sofakissen. Wegen ihrer spitzen Hörner hat sie den Spitznahmen "Pommesgabel" bekommen. Schrulle Lesezeichen – Eigentlich in einer „Notsituation“ spontan entstanden und zum Spaß laminiert wurden, begleiten uns unsere Lesezeichen nun schon seit vielen Jahren. Sie sind nicht schön aber eigen und haben ganz nebenbei sogar eine sinnvolle Funktion. Lesezeichen (schon länger in Gebrauch... ) Was niemals nicht ausziehen darf: Der Bär (das war das erste Weihnachtsgeschenk) und der Frosch. Super kitschig aber eben auch super knuddelig. Wenn ich unterwegs bin, dient der Teddy dem zu Hause gebliebenem als wärmendes Kopfkissen. Teddy "Bärle" So ein Seelenanker ist also etwas, bei dessen Anblick wir einen (kleinen) Moment der Freude erleben. Der Gegenstand muss dabei nicht ständig präsent sein, es reicht völlig, wenn dieses positive Gefühl einfach hin und wieder vorbeischaut. Und damit es auch schon ganz, dass es sich hier gar nicht mehr um überflüssige oder gar nutzlose Dinge handelt, denn sie nutzen uns ja, indem sie ein Glücksgefühl (und sei es noch so klein) auslösen. Nichts von den aufgezählten Dingen brauchen wir wirklich und schon gar nicht sind sie lebensnotwendig. Aber ich muss eben auch nicht um jeden Preis ausmisten und zwanghaft alles entsorgen, was keinen funktionalen Zweck hat. Denn das Ganze ist kein Wettbewerb und ich gewinne keinen Blumentopf für die spartanischste Einrichtung. Und wenn Schatzi glücklich ist, weil ein alter Teddy in der Ecke hockt, bin ich es auch. Habt ihr auch solche Seelenanker? Und wenn ja, welche? --- ### Wie du die Kontrolle über dein Konsumverhalten behältst - Published: 2022-06-20 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/20/wie-du-die-kontrolle-ueber-dein-konsumverhalten-behaeltst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Finanzen, Kaufdiät, Konsum, Konsum Boykott, Konsumsünde, Minimalismus, Schlussverkauf, Sparen Eins rein – eins raus Die Menge der Kleidung ist einerseits durch die Größe des Kleiderschrankes limitiert. Aber wenn man ganz ehrlich ist, braucht man andererseits auch nur eine begrenzte Auswahl. Selbst wenn ich also einen begehbaren Kleiderschrank in der Größe eines Wohnzimmers zur Verfügung hätte, würde ich diesen Stauraum nicht für Massen an Kleidung nutzen. Denn wenn man mal den Überblick verloren hat, bringen einem all die schönen Kleider gar nichts mehr. Viel schöner ist es, wenn man alles klar und übersichtlich vor sich hat. Dann braucht es auch nur Sekunden, um sich das passende für den Tag auszusuchen. Wenn ich also Kleidung kaufe, dann zu 90% als Ersatz. Eine abgetragene Hose wird durch eine neue ersetzt oder ein kaputtes Paar Schuhe ausgetauscht. Natürlich kommt es immer mal wieder vor, dass etwas kaputt geht. Socken sind so ein Fall, die verabschieden sich einfach irgendwann. Dann ziehe ich nicht sofort los und suche Ersatz. Daher kann es im Gegenzug auch mal passieren, dass etwas Neues einziehen darf ohne dass gleich aussortiert werden muss. Weil sich manchmal aber auch einfach kein passender Ersatz findet, sollte man auch „zuschlagen“, wenn man sich in ein Teil verliebt. Solche Gelegenheiten sind ohnehin rar, da ich mich durchschnittlich nicht mehr als 1-2 Mal im Jahr zu einem Stadtbummel durchringen kann. Wichtig ist nur, dass die Gesamtzahl langfristig nicht steigt. Ist es mir das Geld wert? Ich habe mal eine sehr interessante Rechnung gesehen, die zugegebenermaßen recht plakativ die Kosten eines täglichen Kaffees mit der möglichen entgangenen Rendite aufsummiert hat. Ebenso gab es eine Berechnung für den einmaligen Kauf im Wert von 100 € und was eben genau dieser Betrag, wäre er im Aktienmarkt investiert, nach 10 Jahren eingebracht hätte. Es geht vor allem um den entgangenen Gewinn, den wir durch den Zinseszinseffekt erwirtschaftet hätten. Dadurch kostet uns eine einmalige Ausgabe langfristig mehr, als wir denken. Als kleines Beispiel kann man sich das ja spaßeshalber einfach mal ausrechnen. Nehmen wir an, wir kaufen uns täglich vor der Arbeit ein belegtes Brötchen beim Bäcker. Die sind gar nicht so günstig und man hat schnell mal 40 – 60 € ausgegeben. Würde ich die gleiche Summe hingegen investieren, hätte ich bei einer angenommenen Rendite von 5 % nach 10 Jahren einen stolzen Betrag von  über 81 € (ich bin von 50 € durchschnittlicher Brötchenausgaben ausgegangen). Und das ist nur die Rechnung für einen einzigen Monat. Würde ich diesen Betrag über 10 Jahre zusammenrechnen, käme ich auf unglaubliche 6. 000 €. Wenn ich stattdessen meine monatliche Brötchenausgaben über die gleichen 10 Jahre jeden Monat als Sparbetrag investiere, käme ich am Ende auf 7. 924 €. Natürlich sind das rein fiktive Rechnungen und die Rendite wird mit Sicherheit variieren. Aber man kann sich so einfach mal vor Augen führen, wie viel selbst kleine Summen ausmachen und ob sie einem das dann auch wirklich wert sind. Brauche ich das wirklich? Die klassische Frage, so oft gehört aber nach wie vor essentiell. Und brauche ich das auch langfristig? Oft hat man einen spontanen Einfall oder lässt sich vielleicht unbewusst von der Werbung oder der Umgebung beeinflussen. Da glaubt man dann, man bräuchte unbedingt ein Waffeleisen. Denn die Welt wäre ein besserer Ort wenn man mindestens einmal im Monat leckere selbstgemacht Waffeln essen würde. Aber am Ende ist es doch nur wieder ein Gegenstand mehr, der irgendwo in der hintersten Ecke des Küchenschrankes verstaubt und nie genutzt wird. Vielleicht wäre es eine bessere Alternative, sich hin und wieder außer Haus eine leckere Waffel zu gönnen oder sich das Gerät auszuleihen um dieses (einmalige) Bedürfnis zu befriedigen. Oft merkt man dann nämlich, dass das alles gar nicht so geil ist, wie man sich das ausgemalt hat. Die Waffeln schmecken pappig und die ganze Küche sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Besser ist es, sich genau zu überlegen, was man wirklich regelmäßig verwendet und sich solche Wünsche auch erst mal auf einem Wunschzettel zwischenzuspeichern. Entweder vergisst man schon schnell, dass da etwas auf der Wunschliste steht. Oder man denkt ständig daran. Dann könnte man sich nach einer selbst definierten Wartezeit auch erlauben, diesen Wünschen nachzugeben. Natürlich Gesetz dem Fall, dass man sich das auch leisten kann. Gibt es Alternativen? Über Sinn und Unsinn mancher Produkte lässt es sich vortrefflich streiten. Ich bin auch schon großen Fans der Bananen-Plastik-Transportbox begegnet, was mich wirklich sehr verwundert hat. Im ersten Moment mag einem etwas als witzig oder innovativ erscheinen, auf den zweiten Blick hingegen stellt man oft fest, dass das gleiche Ziel auch einfach und wesentlich kostengünstiger erreicht werden kann. Viele angeblich genialen Küchenhelfer machen letztendlich den gleichen Job wie ein einfaches Küchenmesser. Letzteres nimmt aber wesentlich weniger Platz weg, ist einfach zu reinigen und vielseitig in der Anwendung. Und zu guter Letzt kann man vieles, was man nur einmalig benötigt, oft auch ausleihen. Wenn ich etwa einmalig Renovierungsarbeiten durchführen möchte, muss ich nicht alle Geräte neu kaufen. Manches kann man mittlerweile direkt im Baumarkt des Vertrauens ausleihen. Anderes bekomme ich womöglich bei Freunden, Bekannten, Nachbarn oder Familie. Man spart so nicht nur eine ganze Menge Geld (das man dann lieber in eine gemeinsame Unternehmung investiert), sondern schon auch Ressourcen. Ganz nebenbei gibt es bei der letzten Variante oft auch noch wertvolle Tipps und Ratschläge. So habe ich von einem sehr lieben Nachbarn erklärt bekommen, wie man eine Heckenschere richtig benutzt. Ich als Stadtkind hätte nicht gedacht, dass es da irgendetwas zu beachten gibt. Die Arbeitserleichterung war jedoch erstaunlich und ich bin dankbar, dass es noch so hilfsbereite Menschen gibt.   Sich nicht alles verbieten Zu guter Letzt – kleine (Konsum-)Sünden müssen erlaubt sein. Sonst endet es irgendwann womöglich im totalen Shopping-Overkill. Wenn ich mir vornehme, keine Schokolade zu essen verliere ich jedes Maß, sobald ich einmal einem Stückchen nachgegeben habe. Es muss nicht jeden Tag der Coffee to go sein aber gelegentlich sollte man sich bewusst etwas Schönes gönnen. Im Idealfall ist das dann noch etwas Sinnvolles aber wenn nicht sollte man sich kein schlechtes Gewissen machen (lassen). Leben und leben lassen – das sollte man... --- ### Die 5 häufigsten Fehler bei der Ermittlung der Lebenshaltungskosten - Published: 2022-06-13 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/13/die-5-haeufigsten-fehler-bei-der-ermittlung-der-lebenshaltungskosten/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Ausgaben, Budget, Finanzen, Finanzplanung, Fixkosten, Laufende Kosten, Lebenshaltungskosten, Lebenshaltungskosten ermitteln, Sparen, Vermögensaufbau Am Anfang jeder guten Finanzplanung steht die Ermittlung der laufenden Kosten. Denn nur wenn ich weiß, wo ich stehe, kann ich mir einen Plan erstellen, wie ich meine Ziele erreichen kann und ob diese überhaupt realistisch sind. Wenn ich mit einem dicken Minus starte und die Lebenshaltungskosten die Einnahmen übersteigen, wäre die Million innerhalb eines Jahres offensichtlich kein erreichbares Ziel. Ich muss also erst mal herausfinden, wie hoch meine Fixkosten sind und diese dann meinen Einnahmen gegenüberstellen. Natürlich kann ich auch vorher schon versuchen, meine Ausgaben zu reduzieren. Das ist nie eine schlechte Idee und schadet auch bestimmt nicht. Aber es ist deutlich motivierender, wenn ich ein Ziel vor Augen habe und auch einen Plan, wie ich dieses erreichen will. Und dafür muss ich meine Lebenshaltungskosten nun mal kennen. Doch was sind Lebenshaltungskosten überhaupt? Allgemein werden unter diesem Begriff alle laufenden Ausgaben eines Haushalts zusammengefasst. Dazu gehören monatlich anfallende Fixkosten wie Miete und Nebenkosten aber auch Aufwendungen, die in größeren Zyklen anfallen, wie etwa Versicherungsbeiträge oder Rücklagen für größere Reparaturen. Die Berechnung der Lebenshaltungskosten liegt also auf der Hand. Ich muss einfach nur alle meine Ausgaben aufsummieren und schon kenne ich den Betrag meiner Fixkosten. Doch wie so oft liegt der Teufel im Detail und ich sollte auf einige Fallstricke achten. Folgende Fehler gilt es zu vermeiden: Fehler 1: Nur einen kurzen Zeitraum beobachten Will ich wissen, wie hoch meine Ausgaben pro Monat sind, reicht es natürlich nicht, mir lediglich einmal die letzten 28-31 Tage anzuschauen. Um einen guten Durchschnittswert zu ermitteln, sollte ich mindestens drei, im Idealfall eher sechs oder mehr Monate auswerten. Denn bei den meisten Menschen schwanken die monatlichen Ausgaben immer ein bisschen. Mal steht eine Geburtstagsfeier an oder ein Wochenendtrip und der Betrag steigt. Dann wiederum gibt es Monate in denen so gar nichts los ist, man eher ruhebedürftig ist und kaum größere Ausgaben hat. Zwischendurch segeln auch Rechnungen ins Haus, die eben nicht monatlich sondern vielleicht nur einmal pro Quartal anstehen, wie z. B. die Grundsteuer. Daher hat man ein umso genaueres Bild seiner Kosten, umso länger man diese aufzeichnet. Und dann weiß man auch, ob es noch ein zweiter völlig überteuerter aber genial leckerer Gin Tonic in der Abendsonne sein darf. Man gönnt sich ja sonst nichts... Fehler 2: Kein Haushaltsbuch führen Wenn ich mir jetzt einmal in meinen Kontoauszügen für drei Monate alle Ausgaben anschaue und auswerte, kann ich mir theoretisch ein fixes Budget für den Monat festlegen und den Rest auf die Seite legen. Wenn am Ende des Monats noch Geld übrig ist, schaffe ich es wohl, in diesem Rahmen zu bleiben. Ich habe aber wesentlich mehr Kontrolle, wenn ich zumindest einen groben Überblick habe, wo das Geld hinfließt. Auch Einsparungspotentiale kann ich so wesentlich besser erkennen. Man muss vielleicht nicht jedes Gummibärchen tracken. Wenn ich aber weiß, was ich diesen Monat schon verbraucht habe, kann ich bestimmte Ausgaben besser planen und im Zweifel auch mal Investitionen oder Anschaffungen etwas verschieben. Fehler 3: Kosten für Großanschaffungen nicht einkalkulieren Manchmal läuft es einfach nicht. Da begeht die Waschmaschine Selbstmord und schon fühlt sich die Hälfte der anderen Elektrogeräte im Haushalt zum Generalstreik animiert. Manches kann repariert werden. Doch auch dabei entstehen oft Kosten. Und im schlimmsten Fall natürlich zeitgleich mit einem Haufen anderer ungeplanter Ausgaben. Damit einen solche Ereignisse nicht aus der Bahn werfen, ist es sinnvoll, sich ein Rücklagenpolster anzusparen. Den Ärger hat man zwar trotzdem aber wenigstens kommen nicht auch noch Geldsorgen dazu. Und wenn gar nichts passiert, ist das auch nicht schlimm. Dann kann man das Polster ja deckeln und mit dem Überschuss ein hübsches Aktienpaket ins Depot legen. Fehler 4: Vermögensaufbau nicht einplanen Apropos Depot – der Aufbau von Rücklagen sowie Vermögen sollte natürlich auch fest eingeplant werden. Meine Sparpläne laufen alle am Ersten eines Monats getreu dem Motto „Pay yourself first“. Dieses Geld kann gar nicht erst für anderes ausgegeben werden. Ebenso gehen Rücklagen sowie Abbuchen am Anfang des Monats vom Konto runter. Das Budget für die restlichen Ausgaben ist so bemessen, das ich mich nicht groß einschränken muss und meist brauche ich es auch nicht komplett auf. So kann ich mir am Ende oft noch etwas für Investitionen zurücklegen. Doch nicht bei jedem ist am Monatsende noch etwas übrig. Wenn man gerne Geld ausgibt solange das Konto das hergibt, ist es besser, wenn die Sparbeträge fix eingeplant und gleich zu Beginn des Monats vom Konto wandern. Fehler 5: Kosten für Ziele nicht mit einberechnen So, jetzt haben wir alles einberechnet und führen brav unser Haushaltsbuch. Alle Ausgaben sind ermittelt, wir bauen uns stetig ein Vermögen auf und auch seltene Kosten haben wir auf dem Schirm. Doch wo wollen wir eigentlich hin? Klar, die Million in einem Jahr ist schon ein sexy Ziel, vielleicht nicht ganz realistisch. Dann vielleicht ein paar Nummern kleiner und über einen längeren Zeitraum. Doch was ist nebenbei? Manch einer liebt es zu reisen. Da stecken womöglich noch ein paar Fähnchen in der Weltkarte und man sollte etwas Geld für den einen oder anderen Urlaub auf die Seite legen. Oder man ist auf ein Auto angewiesen und der treue Gaul hat bereits die ersten Anzeichen von Altersschwäche. Ein neues Auto finanziert man (normalerweise) nicht mal eben aus der Portokasse. Wir sollte also auch solche „Kleinziele“ einplanen und in unsere Kostenberechnung mit einbeziehen. Zu den Lebenshaltungskosten zählt wie man sieht nicht nur der klassische Warenkorb des statistischen Bundesamtes. Und die laufenden Kosten sind eben sehr individuell und abhängig vom persönlichen Lebensstandard. Daher muss jeder selbst für sich herausfinden, was er zum Leben braucht und was eben nicht. Ich habe hier auch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und wahrscheinlich habe ich jetzt noch einiges vergessen. Vielleicht fällt euch auch noch etwas ein, dann hinterlasst mir gerne einen Kommentar. --- ### Aus dem Nähkästchen geplaudert - Published: 2022-06-09 - Modified: 2022-06-08 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/09/aus-dem-naehkaestchen-geplaudert/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: DIY, Fehlkauf, Hobby, Kleiderschrank, Multiinteressiert, Nähen, Scanner Vor einiger Zeit ist bei mir nach langem Überlegen eine Nähmaschine eingezogen. Für jemanden, der lieber weniger Dinge zu Hause rumstehen hat, eine nicht ganz leichte Entscheidung. Da darf doch tatsächlich ein neues Teil einziehen und das ganz ohne dass etwas anderes das Haus verlässt (von wegen eins rein, eins raus). Schon als Kind habe ich gerne an der Nähmaschine meiner Oma erste Versuche mit Stoff und Faden gestartet. Wie Omas halt so sind, finden sie natürlich alle kreativen Ergebnisse ihrer Enkelkinder unglaublich toll und sind der Ansicht, dass sie da ein kleines Genie vor sich haben. So hatte meine erste selbst genähte Hose zwar immerhin schon zwei als solche erkennbaren Hosenbeine. Doch in Ermangelung eines Hinterteils war das gute Stück leider untragbar. Ein späterer Versuch mittels VHS-Kurs erneut in die Kunst des Schneiderns einzusteigen, scheiterte einerseits an einem zu hoch gesteckten Ziel und daraus resultierend fehlenden Erfolgserlebnissen. Andererseits fehlte zu dem Zeitpunkt auch die Motivation und ein spannendes Buch wegen dem ich mehrfach die Haltestelle verpasst hatte, tat sein Übriges. Viele Jahre später habe ich immerhin noch meine schwarzen Vorhänge sowie einen Mantel (mit ein bisschen Support von Oma) noch selbst genäht. Doch nach einer größeren Auseinandersetzung zwischen der Nähmaschine und mir, bei der neben abgebrochenen Nadeln und verknoteten Material auch das letzte bisschen Spaß auf der Strecke geblieben ist, habe ich das Nähen lange Zeit eingestellt. Die Nähmaschine musste ausziehen (zurück zu Oma). Lediglich mal einen Knopf annähen oder ein kleines Loch stopfen, mehr war nicht drin. Mit meinem Mann ist auch eine Bettdecke in Übergröße eingezogen, bei der irgendwie jeder entsprechend breite Bezug immer ein ganzes Stück zu lang war. Eine Weile konnte ich das erfolgreich ignorieren. Doch dann kamen weitere Situationen hinzu, bei denen ich immer wieder eine eigene Nähmaschine vermisst habe. Beim Schneider mal eben eine Hose kürzen lassen ist ja noch ok und bezahlbar. Aber wenn man immer wieder Kleinigkeiten zu ändern hat, geht das ganz schön ins Geld. Und nicht immer muss ein Profi ran. Und dann geht auch noch das heißgeliebte Shirt langsam seinem Ende zu. Gleichwertiger Ersatz ist nicht erhältlich. Wenn man eine ganz bestimmte Vorstellung davon hat, was man haben möchte, dann gibt es in den Läden wirklich alles. Nur eben nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Was also tun? Der Schnitt von meinem Lieblingsshirt ist nicht allzu kompliziert, sollte also machbar sein, das nach zu schneidern. Das traue ich mir zu. Nach langem Hin und Her (ich hatte mind. 2 Jahre eine Nähmaschine auf dem Wunschzettel) habe ich mir also wieder ein Exemplar ins Haus geholt. Was war mir dabei wichtig: kein Billigkruscht, für Anfänger geeignet, innerhalb des gesetzten Budges, für grobe Stoffe geeignet (Jeans reparieren/umnähen), keine unnötigen Zusatzfunktionen. Und dann gab es so etwas auch noch in schwarz, das war natürlich nochmal ein unschlagbares, wenn auch völlig irrationales Kaufargument. Da stand sie nun, das gute Stück. Zusätzlich kamen noch ein paar kleinere Investitionen dazu wie Kreide, Garn, Stoff (oder ausgemistete Kleidung, die umgearbeitet werden kann), Nadeln. Die Bettbezüge passen mittlerweile perfekt auf die Decken und ein paar Kissenbezüge sind auch schon entstanden. Weitere Reste wurden zu kleinen Stoffmonstern verarbeitet. Die Nähmaschine und ich sind also jetzt Freunde. Naja, das ist vielleicht schon etwas übertrieben aber das sie tut, was ich will und mir dabei weder abgebrochene Nadeln um die Ohren fliegen noch Fadenknäule das Projekt sabotieren, werte ich schon als großen Erfolg.   Und wie kopiert man nun ein bestehendes Teil, wenn man es nachschneidern möchte? Ganz einfach, man braucht nur ein großen Bogen Papier (geht auch aus mehreren zusammengeklebten Bögen Zeitungspapier) um ein Schnittmuster zu erstellen. Unzählige YouTube-Videos (z. B. hier) erklären wirklich jeden Schritt genau und selbst wenn man überhaupt keine Ahnung hat, kann man mit den teilweise wirklich tollen Anleitungen schnell tolle Ergebnisse erzielen. Wichtigster Punkt – Nahtzugabe nicht vergessen. Allerdings wird aus mir wohl nie jemand, der seine Garderobe selber näht.  Guter Stoff ist teurer als die Billigware großer Modeketten. Klar ist die Qualität um Längen besser aber fast zu schade für Anfänger, die viel Verschnitt haben und womöglich auch mal ein Teil komplett versauen. So sind auch bei mir ein paar Versuche gescheitert. Ein paar selbst genähte Shirts und ein schön luftiger langer Rock für den Sommer durften zwar in den Kleiderschrank einziehen aber der Aufwand und die Kosten für Material können nicht mit gekauften Teilen mithalten. In Ermangelung eines großen Tisches arbeite ich viel auf dem Fußboden. Die Arbeit ist entsprechend mühsam und ungemütlich. Und zugegebenermaßen bin ich nicht wirklich engagiert bei der Sache. Ich will immer schnell mit dem Nähen selbst starten und schludere dann bei den wichtigen Vorarbeiten, wie dem Zuschnitt. Das ist wie beim Malern, das Abkleben ist für mich eine Strafarbeit aber wenn man hier schlampt, wird es hinterher halt sch... Also eigentlich war die Nähmaschine ein Fehlkauf (da ich nicht wirklich viel nähe). Doch trotzdem bleibt sie und hat ein festes Plätzchen im Schrank bekommen, selbst wenn sie nur selten genutzt wird. Mal eben selbst etwas ändern oder reparieren können, ist einfacher, als wegen Kleinigkeiten zum Schneider zu rennen. Und natürlich nachhaltiger als Dinge zu ersetzen. Was behaltet ihr, obwohl es eigentlich weg könnte aber dann auch wieder nicht kann? --- ### Eine positive Lebenseinstellung als Überlebensstrategie - Published: 2022-06-06 - Modified: 2022-05-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/06/eine-positive-lebenseinstellung-als-ueberlebensstrategie/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Glück, Humor, Lächeln, Lachen, Lebenseinstellung, Positiv, Überlebensstrategie, Wahrnehmung Oder anders gesagt, wie mich ein liebevoller Blick auf die Welt davon abhält, im Alltag durchzudrehen und Amok zu laufen. Eines vorweg – natürlich gibt es auch schlechte Momente. Niemand ist immer gut drauf und auch die positivsten und optimistischsten Menschen haben mal schlechte Laune. Und das ist auch völlig normal und gut so. Doch es geht vor allem darum, mit welcher Grundeinstellung man durchs Leben geht und was das mit einem selbst macht. Bestes Beispiel ist das Autofahren. Witzigerweise hält sich die Mehrheit der Autofahrer für überdurchschnittlich gute Fahrzeugführer. Der größte Feind eines Autofahrers sind die anderen Autofahrer. Die fahren entweder zu schnell oder zu langsam, sind sowieso völlig unfähig und  blockieren dann auch noch die Straße. Im geschützten Raum des Autos lässt sich so mancher zu verbalen Ausfällen hinreißen, der Gegenüber ist ja nur ein anonymes Auto. Müssten wir diese Schimpftiraden von Angesicht zu Angesicht wiederholen, würde es uns die Schamesröte ins Gesicht treiben. Doch was macht das mit uns selbst? Mal abgesehen von offensichtlichem Bluthochdruck, tun wir uns auch psychisch keinen Gefallen. Die Kunst ist es, hinzunehmen, was man nicht ändern kann und einen Weg für sich zu finden, damit klar zu kommen. Ich selbst bin beispielsweise dazu übergegangen, im Auto sehr lustige Hörbücher laufen zu lassen und übe mich in engelsgleicher Geduld. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Aber es hilft mir zumindest, wenn ich meinem Gegenüber (nicht nur auf der Straße) nicht per se böse Absichten und Unfähigkeit unterstelle. Die meisten Menschen ärgern uns nämlich  gar nicht in vollem Bewusstsein. Die kämpfen genauso mit ihrem eigenen Päckchen. Und ein bisschen Humor hilft da ungemein, genau solche Päckchen ein bisschen leichte werden zu lassen. Und manchmal begegnen wir Menschen, die mit Humor die Welt ein bisschen schöner machen wollen. Auch wenn ich dabei neulich fast einen Herzanfall erlitten habe. Da habe ich mich schon gefreut, dass vorm Supermarkt der absolute Chefparkplatz auf mich gewertet hat. Völlig  in Gedanken parke ich also ein und sehe plötzlich im Augenwinkel, dass in dem Auto neben mir jemand auf dem Beifahrersitz in meine Richtung schaut. An sich nichts ungewöhnliches, mal abgesehen davon, dass ich sowieso extrem schreckhaft bin und mir allein deshalb schon mal ein lautes „Huch“ rausrutscht. In diesem Fall saß da aber ein lebensgroßer Gorilla und starrt mich an. Nachdem sich der Puls wieder beruhigt hatte, musste ich lachen. Nicht nur über diesen lustigen Gag (es war natürlich nur eine Attrappe) sondern auch über mich und die Situation selbst. Jetzt hätte ich mich einerseits über den blöden Scherz aufregen können. Oder eben dankbar sein, dass es Menschen mit einer ordentlichen Portion Humor auf dieser Welt gibt, die einen mal kurz aus dem Alltagstrott schubsen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Genauso verhält es sich, wenn ich unterwegs bin. Oft begegnet man griesgrämig dreinschauenden Menschen. Doch oft sind diese einfach nur in Gedanken und der unfreundliche Gesichtsausdruck ist keine Absicht und völlig unbewusst. Wenn man ihnen dann ein freundliches Lächeln und vielleicht noch ein fröhliches Hallo schenkt, hellt sich bei fast allen der Gesichtsausdruck auf und man bekommt ebenfalls ein Lächeln zurück. Und das kostet uns nicht mehr als eine kleine Muskelbewegung und am Anfang vielleicht ein bisschen Überwindung. Im schlimmsten Fall läuft der Anderen einfach weiter, meistens aber bekommen wir ein positives Feedback. Auch eine aufmerksame Wahrnehmung und ein liebevoller Blick für die kleinen Dinge können unsere Laune heben. Ich kann einerseits wie ein Berserker durch den Wald hechten, Hauptsache die letzte Rundenzeit wird übertroffen. Oder ich nehme es mir heraus, auch mal ein bisschen langsamer zu laufen und den Blick schweifen zu lassen. Beim Spazierengehen halte ich mal an und freue mich über besonders schöne Blüten oder beobachte ein Eichhörnchen in den Baumkronen. All die kleinen, unscheinbaren Dinge die wir oft übersehen, wenn wir auf der Überholspur durchs Leben eilen, können uns inspirieren und glücklich machen. Oft nehmen wir gar nicht wahr, wie schön die Welt um uns herum ist. Die besondere Form und Farbe von Flechten sehen wir nur, wenn wir mal das Tempo raus nehmen. Und auch unter Wasser sehen wir viel mehr, wenn wir nicht mit Highspeed unterwegs sind, sondern uns viel Zeit nehmen und treiben lassen. So kann ich stundenlang auf wenigen Quadratmetern das Riff studieren und habe am Ende mehr gesehen, als jemand, der viel Strecke gemacht hat. Und nur, wer den Blick immer wieder hebt, bekommt überhaupt mit, wenn etwa Mantas majestätische über das Riffdach hinweg ziehen oder ein schüchterner Hai vorbei schwimmt. Doch trotzdem rasen viele mit Tunnelblick an uns vorbei, immer auf der Suche nach dem nächsten Höhepunkt. Und sind dann enttäuscht, wenn nicht mindestens ein Highlight auftaucht. Dabei entgeht ihnen dann die bunte Schnecke, die sich unter einer Koralle versteckt ebenso wie die kleinen und sehr schüchternen Weihnachtsbaumwürmer, die sich schon bei der geringsten Wasserbewegung blitzartig in ihre Röhre zurück ziehen. Aber all diese kleinen Wunder machen unsere Welt sowohl unter als auch über Wasser erst so großartig. Unterwasserlandschaft mit Korallen und Weihnachtsbaumwurm Kleine Schnecke zwischen Algen und Korallen Wenn ich auch die kleinen Dinge und Gesten wahrnehme und mich über diese freuen kann, habe ich am Ende in Summe einen riesigen Schatz an positiven Erlebnissen. Und genau diese lassen mich dann in weniger guten Momenten durchhalten. Die vielen besonderen Menschen, die mir im Alltag begegnen und einem schöne Momente bescheren lassen einen die wenigen Idioten, die sich mürrisch durchs Leben schlagen und in der Schlange vordrängeln, leichter ertragen. Und ich verzweifle nicht an der Dummheit einzelner Idioten, da auch viele kleine positive Handlungen und Gesten zusammen Großes bewirken können. Und eben diese Grundeinstellung lässt uns leichter und beschwingter durchs Leben gehen. Wenn ich meinen Mitmenschen gute Absichten unterstelle, habe auch ich selbst bessere Laune. Letztendlich ist jeder selbst für sein Glück verantwortlich. --- ### Finanzieller Extremsport - Published: 2022-05-30 - Modified: 2022-04-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/30/finanzieller-extremsport/ - Kategorien: Finanzen, Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Hobby, Tauchen Manchmal gibt es Wünsche, von denen man sich nie träumen ließ, dass man sie mal verwirklichen könnte. Wenn man dann doch irgendwann in der Situation ist, dass man sich plötzlich den nötigen finanziellen Spielraum hat, sollte man die Chance ergreifen. Dank eines Berufswechsels war auch ich plötzlich in der Lage, mir Wünsche zu erfüllen, an die ich vorher nicht zu denken gewagt hätte. Das ist für mich keine Selbstverständlichkeit und ich werde dafür immer dankbar sein. Nach einem Strandurlaub in dem mich zum Schnorcheln an der Riffkante überwinden konnte, haben mein Mann und ich beschlossen, gemeinsam in Deutschland unseren Tauchschein zu machen. Wir wollten das ganz bewusst nicht im Urlaub machen sondern in Ruhe und ohne Zeitdruck bei einer vertrauenswürdigen Tauchschule. Doch mit einem einfachen Tauchkurs ist es in der Regel nicht getan. Hat man einmal Blut geleckt, kommen unweigerlich weitere sogenannte „Specialty Kurse“ hinzu. Ohne diese weiterführenden Kurse bleiben einem unerfahrenen Taucher glücklicherweise viele Tauchplätze verwehrt. Denn auch wenn sich über manche Kurse streiten lässt, macht es beispielsweise wirklich Sinn, erst mal zu lernen, wie man sich in größeren Tiefen verhält, bevor man sich blind in kühle Nass stürzt. Allerdings ist eine Tauchschule kein Wohlfahrtsverband und an den Kursgebühren wollen natürlich auch die Tauchausbildungsorganisationen (z. B. SSI, PADI, ... ) etwas mitverdienen. Dafür hat die Ausbildung dann auch einen entsprechenden Standard und wird bei den Tauchbasen problemlos anerkannt. Aber zurück zu unserem OWD-Kurs. In diesem Basiskurs (OWD = Open Water Diver) werden die Grundlagen des Tauchens mit Presslufttauchgerät vermittelt. Zu dem Theorieteil einschließlich Prüfung gibt es natürlich auch einen praktischen Anteil, den wir in Ermangelung eines erreichbaren Meereszugangs in einem süddeutschen Baggersee absolviert haben. In den deutschen Seen sind die Sichtweiten natürlich nicht vergleichbar mit denen im offenen Meer. Doch dank der lehrreichen Tauchgänge mit teilweise nur knapp 30 cm Sicht kann einen hinterher kaum noch etwas schrecken. Außer vielleicht Fische, die urplötzlich aus dem Nichts in der trüben Brühe vor einem auftauchen. Doch die Seen in unseren Breitengraden haben noch einen weiteren Nachteil. Es ist saukalt da unten! ! ! Schon während dem ersten tiefen Tauchgang auf 18 Meter fiel mein Blick neidvoll auf den kuschelig warmen Trockentauchanzug unserer Tauchlehrerin. Kaum zurück an der Oberfläche eröffnete ich meinem Mann mit blaugefrorenen Lippen, dass das auch will. Sonst könne er sich weitere Tauchgänge mit mir aus dem Kopf schlagen. Da nicht ganz klar ist, wer von uns die größere Frostbeule ist, hat es auch keinerlei Überredungskunst erfordert. Abenteuer Trockentauchen – wir kommen! Und da wir keine Lust hatten, wie ein Korken kopfüber im Wasser zu hängen, haben wir dafür auch erst mal einen Kurs gemacht. Der erste eigene Tauchanzug war somit auch ein „Trocki“, den Neoprenanzug im Urlaub kann man ja leihen. Beim ersten Urlaub am bzw. im Meer haben wir dann auch einen Teil der Ausrüstung bei der Tauchbasis ausgeliehen. Auch wenn die Leihgebühren langfristig im Vergleich zum eigenen Equipment  höher ausfallen, kann man ja nicht gleich das Komplettpacket stemmen. Jacket (Tarierweste) und Neoprenanzüge haben wir also beide aus dem Fundus unseres Tauch-Guides bekommen. Doch mein Anzug war eher eine zusammenhängende Abwesenheit von Neopren. Da lief das Wasser nur so durch wie im Strömungskanal. Da die Tauchbasis zugleich eine Auffangstation für Tiere war, rochen die feuchten Anzüge zudem extrem nach nassem Hund. Alleine das Anziehen war schon eine Überwindung, zum Glück war das unter Wasser schnell vergessen. Aber nach  dieser unangenehmen Erfahrung mussten für den nächsten Urlaub definitiv eigene Neoprenanzüge her. Bei einem unserer späteren Urlaube mussten wir dann lernen, hatten wir dann gruselige Jackets ohne integrierte Bleitaschen, die wie in einem Ballon im Wasser hingen. Ich hatte immer das Gefühl, ich würde gleich nach unten rausrutschen und hing wie eine Boje in der Strömung. Für entspannte Tauchgänge ist eine gute Wasserlage wichtig. Sie hilft nebenbei aber auch ungemein beim Fotografieren. Also gingen wir mal wieder einkaufen. Apropos Fotografieren – zwei Taucher, eine Kamera. Das konnte ja nicht auf ewig gut gehen. Wir haben also in eine weitere kleine UW-Kompakt-Kamera investiert. Dafür braucht es dann natürlich noch eine Lampe. Denn sobald man ein paar Meter abtaucht, wird es blau. Oder grün und dunkel, wenn man in einem See taucht. Nicht zu vergessen die Nachtauchgänge, bei denen aus Sicherheitsgründen auch eine zweite Lampe mitgeführt werden sollte. Ich glaube, es ist offensichtlich, dass wir hier von einem sehr teuren Hobby sprechen. Neben der Ausrüstung, bei der es immer Optimierungspotential gibt, kommen auch die nicht ganz günstigen Urlaube dazu. Bei Flugreisen natürlich zuzüglich Sportgepäck. Nicht zu vergessen die Kosten für die Tauchgänge, Gebühren für Tauchgebiete,...   Und wenn wir erst von Tauchgebieten anfangen, für warme Gefilde braucht es nur einen 3 mm dicken Neoprenanzug. Geht es aber „nur“ ans mittelmäßig warme Mittelmehr, muss es schon etwas mehr sein. Also mindestens 5 mm eher 7 mm, ein weiterer Anzug muss her. Tauchen im Meer Was braucht ein Taucher (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): ABC-Ausrüstung ( Schnorchel, Maske, Flossen)ErsatzmaskeAtemreglerTauchcomputerTauchanzug (je nach Wassertemperatur in unterschiedlichen Neopren-Stärken)JacketFüßlingePresslufttankBlei (und ggf. Bleigurt)Kopfhaube NeoprenhandschuheKompassTaschenlampeMesserRiffhakenBojeKamera... Und zusätzlich fürs Trockentauchen: TrockentauchanzugNochmal Flossen (größere, die auf die Stiefel am Trocki passen)Warme Unterzieher und FunktionsunterwäscheHandschuhe Dabei ein kleines Vermögen durchzubringen, ist wie man sieht gar nicht schwer. Am Anfang haben wir noch alle Rechnungen aufbewahrt. Mittlerweile fliegen die Belege nach Ablauf der Garantiefrist raus und ich will auch gar nicht so genau wissen, was ich an Geld schon wortwörtlich versenkt habe. Eines weiß ich hingegen mit Sicherheit, es war jeden Cent wert. Das Tauchen hat mein Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Nicht nur mit unvergesslichen Tauchgängen sondern auch in persönlicher Hinsicht. Ich bin mutiger und traue mir viel mehr zu als vorher. Der Sprung ins kalte Wasser fällt mir auch in anderen Dingen viel leichter. Und die Unterwasserwelt ist voller kleiner und großer Wunder. Es heißt nicht umsonst „tiefenentspannt“. --- ### Weichgespült im Ratgeber-Dschungel - Published: 2022-05-23 - Modified: 2022-04-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/23/weichgespuelt-im-ratgeber-dschungel/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Authentizität, Echtheit, Persönliches Wachstum, Persönlichkeitsentwicklung Schon von klein auf wird uns eingetrichtert, dass wir bestimmte Dinge tun oder lassen sollen, um erfolgreich im Leben zu sein. Lehrer erwarten, dass wir brav und angepasst die Schulbank drücken. Eltern belohnen das „richtige“ Verhalten mit Geld oder Schokolade. Und so geht es unser ganzes Leben lang. Unzählige Ratgeber wollen dir „helfen“ stets zu wachsen, immer besser zu werden und an allen (un)möglichen vermeidlichen Schwächen zu arbeiten. Da sind wirklich gute und hilfreiche Themen dabei, das will ich gar nicht bestreiten. Nur – müssen wir wirklich ständig alles an uns in Frage stellen? Oder sollten wir stattdessen nicht auch hin und wieder diese ganzen guten Ratschläge hinterfragen... Vor allem gibt es nicht Den Einen Weg zum perfekten Leben, zum perfekten Arbeiten, zum perfekten Familienleben. Das erkennt man schon, wenn man sich die Vielzahl der Ratgeber im Bücherregal ansieht. Und jeder proklamiert für sich, die allumfassende Lösung für alle Probleme gefunden zu haben. Natürlich ist diese ganze Ratgeber-Literatur nicht per se schlecht. Im Gegenteil, da sind einige wirklich gute Bücher dabei, die einem eine ganze Menge gute Denkanstöße und Anregungen liefern. Und immerhin laufen wir bei der Menge der guten Ratschläge nicht Gefahr, dass wir am Ende alle gleichgeschaltet sind. Jeder muss sich selbst seinen eigenen Weg durch den Ratgeber-Dschungel suchen. Wer nun allerdings versucht, immer die jeweils aktuellsten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung für sich umzusetzen, könnte damit das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren. Am Ende macht man sich nur noch Gedanken, wie man in einer Situation reagieren sollte, was man wann sagen muss und wer einen wie versucht zu manipulieren. Plötzlich spielt man unbewusst eine Rolle, die man gar nicht ausfüllt. Die eigene Authentizität geht dabei völlig verloren. Doch was bedeutet Authentizität eigentlich? Und warum ist das so ein großes Thema? All die perfekten Menschen, die uns in Werbung und sozialen Netzen vorgegaukelt werden, sind nicht nur langweilig sondern geradezu austauschbar. Retuschierte und inszenierte Hochglanzbilder versinken in der Flut der Informationen. Nur individuelle und echte Bilder schaffen es, aus der Masse herauszustechen und damit ein bisschen unseres wertvollsten Gutes zu erhalten – unserer Aufmerksamkeit. Es geht also um das Herausstechen aus der Menge durch Authentizität. Dabei wird mit Authentizität vor allem Echtheit verbunden. Menschen, die wir als authentisch bezeichnen, werden also besonders echt, ehrlich und unverfälscht wahrgenommen. Ihre Worte stimmen mit ihren Handlungen und ihrem Verhalten überein, d. h. sie sind aufrichtig, verlässlich und glaubwürdig. Damit wird Authentizität als positive Charaktereigenschaft eines Menschen gewertet, die nicht nur im Privaten sondern auch im Berufsleben hochgeschätzt ist. Immerhin sind solche Menschen besonders vertrauenswürdig wodurch sich Respekt und Sympathie erhöhen können. Auch die Selbstsicherheit, die authentischen Menschen oft ganz natürlich ausstrahlen, wirkt auf die Mitmenschen attraktiv. Sie wirken fest verwurzelt und ruhen in sich selbst. Oft werden diesen Personen sogar automatisch weitere positive Persönlichkeitsmerkmale zugesprochen, selbst wenn diese nicht begründet sind.   Was aber, wenn wir nun unbedingt selbstsicher und authentisch auftreten wollen? Ich könnte jetzt beispielsweise einfach ein paar Tipps zur Körpersprache für eine starke und selbstbewusste Ausstrahlung befolgen. Wenn ich aber nicht die entsprechende Geisteshaltung dazu habe oder meine Aussagen nicht dazu passen, wird mein Gegenüber diese Dissonanz eher als irritierend wahrnehmen. Um selbst authentisch zu sein, muss ich mir aber erst mal darüber klar werden, was meine Werte sind und wofür ich einstehen will. Authentizität erreiche ich nur, wenn ich ehrlich und reflektiert bin und mich nicht verbiege(n lasse). Sobald ich nur eine Rolle spiele und Ansichten verkaufen will, die ich selbst nicht vertrete, werde ich das unbewusst auch ausstrahlen. Natürlich ist es gerade im Berufsleben nicht immer angebracht, die eigene Meinung ungefiltert kundzutun. Aber mit etwas Feingefühl und Kooperation ist es auch im Beruf weitgehend möglich, sich authentisch zu verhalten. Doch sowohl beruflich als auch im privaten Umfeld erfordert es Mut und Selbstbewusstsein, sich echt und authentisch zu verhalten. Denn man zeigt Ecken und Kanten und muss seine eigenen Ansichten ehrlich und konsequent vertreten können. Doch gerade diese Aufrichtigkeit kann es dann auch sein, was das Gegenüber besonders schätzt. Gerade in Teams oder Gruppen mit einem gewissen Anpassungsdruck kann Authentizität eine Herausforderung sein. Doch der Opportunist, der wie ein Fähnchen im Wind seine Meinung der des Gegenübers anpasst, mag zwar bequem sein. Weiter bringt er uns damit aber nicht. Nur Austausch und Diskussion bringen neue Sichtweisen und kreative Ideen. Übrigends: Authentizität bedeutet keinesfalls, dass man seine Ansichten nicht auch ändern darf. Im Gegenteil, gerade wer auch offen dazu steht, dass sich sein Standpunkt geändert hat, bleibt authentisch.   Also bei all den guten Ratschlägen – nehmt das Beste für euch mit. Pickt euch die Rosinen aus dem Kuchen und ignoriert mit gutem Gewissen alles, was nicht zu euch passt! --- ### Die Regenschirm-Methode für entspanntere Flugreisen - Published: 2022-05-16 - Modified: 2022-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/16/die-regenschirm-methode-fuer-entspanntere-flugreisen/ - Kategorien: Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Flugreisen, Gepäck, Gepäckverlust, Koffer verloren, Packen, Reisen, Tauchen Wir alle kennen das. Wenn man vorsorglich einen Regenschirm mitschleppt, regnet es (meist) nicht. Wie mit dem Regenschirm ist es auch bei vielem anderen. Vorsorge heißt nicht, dass der Ernstfall wirklich eintreten muss. Als Taucher sichert man sich auch immer ab. Das heißt, man hat IMMER einen zweiten Atemregler dabei, falls man seinem Tauchpartner Luft spenden muss. Aber niemand möchte wirklich in diese Situation kommen. Vorsorge ist also besser als Nachsorge und der Ernstfall tritt hoffentlich nie ein. Eine der ersten „Marotten“ meines (damals zukünftigen) Mannes habe ich bei unserer ersten gemeinsamen Flugreise kennengelernt. Wir haben zu dem Zeitpunkt schon zusammen gewohnt und beim Packen alle benötigten Dinge auf dem Bett verteilt. Ich habe mir nichts dabei gedacht und meine Sachen in den einen Koffer gepackt, den zweiten Koffer habe ich ignoriert, war ja seiner. Aber alles falsch – Kommando zurück.   Wer schon mal erlebt hat, dass ein Koffer verloren geht, packt anders. Wir sorgen also vor, indem wir uns auf einen möglichen Kofferverlust vorbereiten. Die Methode ist so einfach wie genial. Wenn mehrere Personen zusammen verreisen, wird vorab die Anzahl der Gepäckstücke festgelegt. Also in unserem einfachen Fall zwei Personen – zwei Koffer. Dann teilt jeder seine Kleider auf diese Gepäckstücke auf. Brauche ich also für zwei Wochen Urlaub zehn T-Shirts, kommen fünf davon in den einen und die fünf Anderen in den zweiten Koffer.  Tritt nun der befürchtete Ernstfall ein und am man steht mit nur einem Koffer an der verwaisten Gepäckausgabe, kann man trotzdem erst mal halbwegs entspannt in den Urlaub starten. Natürlich ist der Verlust ärgerlich aber man sitzt nicht ohne Wechselkleidung auf einer einsamen Südseeinsel mit fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Die meisten Hotels bieten auch einen Wäscheservice, man müsste also nicht einmal einkaufen. Die wichtigsten Dinge wie Badehose/Bikini, Schnorchel und Zahnbürste kommen natürlich ins Handgepäck. So können wir am Urlaubsort gleich in die Fluten hüpfen. Verspätete oder verlorene Koffer halten uns nicht auf.  Zu verdanken habe ich das wohl auch ein bisschen der Ex-Freundin meines Mannes. Sie hat bei einem gemeinsamen Urlaub das Pech gehabt und musste sich erst mal um eine neue Grundausstattung bemühen. Und das in einem Land, in dem man Frauen am liebsten in ganzkörperverhüllende Stoffungetüme verpackt. Das war für ihn wohl eine traumatische Erfahrung. Und wie das so ist mit dem vorsorglich und umsonst mitgeschleppten Regenschirm – bis jetzt haben wir keine Verluste beklagen müssen. Nur bei der Tauchausrüstung stoßen wir bei dieser Methode an unsere Grenzen. Natürlich können wir nicht alles in zweifacher Ausführung mitnehmen und geliehene Tauchanzüge sind für mich eine Horrorvorstellung. Also zittern auch wir jedes Mal an der Gepäckausgabe und freuen uns wie kleine Kinder, wenn Tauchtaschen über das Kofferband rollen. Dank der Regenschirm-Methode beim Kofferpacken haben wir zumindest eine Sorge weniger und kommen so ein kleines bisschen entspannter an. Im schlimmsten Fall müssen wir mit etwas weniger Wäsche auskommen und Tauchausrüstung ausleihen. Damit kann ich aber sehr gut leben! --- ### Ein kleiner grüner Daumen - Published: 2022-05-12 - Modified: 2022-04-27 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/12/ein-kleiner-gruener-daumen/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Beton, Betonguss, Efeu, Efeutute, Grüner Daumen, Kreativbeton, Pflanzen Die ersten Toten sind leider schon zu beklagen. Ein paar Ableger habe ich wegen des guten Lichts in einem wenig genutzten Raum unterm Dach platziert. Leider sind sie damit aus dem Fokus geraten und vertrocknet. Einige andere Stecklinge habe ich wohl mit meiner Liebe erdrückt, die sind abgesoffen. Die Methode, die zarten Zweige in ein Wasserglas zu stellen, bis sie Wurzeln ziehen, ist wohl nicht für alle Pflanzen geeignet. Wieder was gelernt. Aber es gibt auch Erfolge zu verzeichnen! Beide Efeututen scheinen sich bei mir wohl zu fühlen und treiben fleißig neue Blätter aus. Eine ist dunkelgrün und stammt von der Pflanze meiner Schwiegermutter ab. Der andere Ableger hat hellgrüne bis gelbe Blätter und hat ist mal wieder an ein neues Plätzchen gewandert. Wir zwei hatten ein paar Startschwierigkeiten, da ich anfangs dachte, helle Blätter seinen ein Zeichen von Lichtmangel. Doch das Gegenteil ist der Fall und der Topf ist jetzt vom Küchenfenster mit schönster Morgensonne ins Büro umgezogen und belegt dort ein schattiges Fleckchen neben dem Schreibtisch. Und siehe da, die Blätter sehen Tag für Tag gesünder aus. Efeu scheint ein Selbstläufer zu sein. Bis auf die in Vergessenheit geratenen und somit verdursteten Exemplare machen sich die Pflanzen wirklich gut und brauchen kaum Aufmerksamkeit. Dann habe ich noch ein paar Zweige aus unserem Vorgarten im Wasser stehen und beobachte täglich, wie sie langsam Wurzeln bilden. Am Wochenende dürfen sie in richtige Erde umziehen.  Im Übrigen haben alle Neuzuwächse ein neues Zuhause in selbstgegossenen Beton-Töpfen bekommen. Macht sich gut, die grünen Blätter zu dem Grau. Die nächste Herausforderung ist unser Lavendel, der unseren Vorgarten schmückt. Den würde ich zu gerne noch vermehren, da er im Spätsommer jedes Mal unglaublich toll blüht. Das Summen der Bienen und Hummeln kann man schon von Weitem hören. Nur scheint das mit den Stecklingen nicht so gut zu funktionieren. Ich lass mich mal überraschen, ob noch was anwächst. Aber immerhin scheint mein Daumen schon ein bisschen grüner zu werden. So wie es aussieht, überleben die ersten Pflanzen meine Pflege. Eine ganz neue, ungewohnte und ermutigende Erfahrung. --- ### Kleiderschrank aussortieren – radikal, einfach und endgültig - Published: 2022-05-09 - Modified: 2022-04-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/09/kleiderschrank-aussortieren-radikal-einfach-und-endgueltig/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Klamotten, Kleiderschrank, Kleidung, Minimalismus, Ordnung Wenn wir uns jeden Morgen vor dem vollen Kleiderschrank fragen, was wir nur anziehen sollen, ist es vielleicht an der Zeit, sich mal genauer mit dem Inhalt zu befassen. Gerade ein besonders voller Schrank scheint dieses Problem eher noch zu verstärken. Umso mehr ich habe, um so weniger habe ich anzuziehen. Die Lösung liegt also nicht darin, etwas Neues zum Anziehen zu kaufen. Im Gegenteil, um wieder einen Überblick über die eigene Garderobe zu bekommen, müssen erst mal alle überflüssigen Dinge raus. Doch wo fange ich an, was soll raus? Sobald man sich in etwas nicht mehr 100 % wohl fühlt, sollte es weg. Dafür ist die Zeit zu schade. Das merkt man daran, dass man sich unsicher fühlt, etwas zwickt und man im Laufe des Tages immer wieder über seine Kleidung nachdenkt / seine Kleidung bewusst wahrnimmt. Auch Stoffe von schlechter Qualität, die sich beispielsweise elektrisch aufladen und unangenehm auf der Haut kleben, fallen in diese Kategorie. Raus damit! Wenn etwas kaputt ist und nicht repariert werden kann, sollte man sich ebenfalls davon trennen. Kleinere Löcher kann man flicken oder lose Knöpfe einfach wieder festnähen. Wer selbst nicht handwerklich begabt ist oder solche Aufgaben gerne prokastiniert, kann die Sachen auch zum örtlichen Schneider bringen.  Sind die Schäden irreparabel, lohnen sich aber weder Geld noch Aufwand. Wenn der Stoff abgetragen und verblichen ist, wird es ebenso Zeit für eine Trennung. Gerade durchsichtige und fadenscheinige Stoffe lassen das ganze Outfit ungewollt billig wirken. Gerade Lieblingsteile tragen wir gerne, bis sie beinahe auseinanderfallen. Zur Not geht es ja noch für zu Hause... Spätestens, wenn man im gemütlichen Gammeloutfit nicht mal mehr dem Paketboten die Türe öffnen würde, gehören die Sachen entsorgt. Am besten gleich in den Sondermüll! Auch in den eigenen vier Wänden sollte man es sich wert sein, etwas zu tragen, das einem auch gefällt. Und auch ein bequemes Outfit kann hübsch aussehen. Zumindest solltet ihr euch im Notfall, wie z. B. bei einem Hausbrand, auch vor die Tür trauen. Was nicht passt, wird entweder passend gemacht oder fliegt raus. Seid ein bisschen liebevoll mit euch selbst und quält auch nicht mit dem Anblick der Jeans, aus der ihr seit Jahren raus gewachsen seid. Wenn euch der Blick in den Schrank ein schlechtes Gewissen verpasst, solltet ihr dem Schrank im Gegenzug ein gehöriges MakeOver verpassen. Bei Flecken, die sich nicht entfernen lassen, sollte man ebenfalls keine Kompromisse machen. Vielleicht lässt sich aus der langen noch eine kurze Hose machen. Aber spätestens, wenn man mehr als zwei Maler-Outfits im Schrank liegen hat, sollten die Sachen rausfliegen. Diese Methoden können helfen Wenn man sich nicht trennen kann oder einfach keine Lust auf eine riesige Aktion hat, kann man sich auch schrittweise voran arbeiten. Nehmt euch dazu vor, jedes Teil einmal anzuziehen. Angenommen, im Schrank liegen 20 verschiedene T-Shirts. Dann wird nacheinander jedes T-Shirt einmal angezogen bis man mit allen durch ist. Dazwischen darf nicht wiederholt werden, also ein bereits getragenes (und gewaschenes) T-Shirt bleibt solange im Schrank, bis man mit allen anderen T-Shirts durch ist. Wenn sich alles sträubt, weil man nur noch T-Shirt übrig hat, die man gar nicht anziehen möchte, kommen diese weg. Oder wenn man beim Tragen merkt, dass man sich nicht wohl fühlt. Genauso geht ihr mit den anderen Kategorien wie Hosen, Kleider, Röcke etc. vor. Am Besten nicht zeitgleich, sonst endet es womöglich damit, dass man mit unkombinierbarem Ober- und Unterteil im Outfit des Grauens unterwegs ist. Das ganze sollte man besser nicht kurz vor dem Urlaub starten sondern wenn man wirklich entsprechend viele ganz „normale“ Tage vor sich hat. Denn es geht ja vor allem darum, dass meine Kleidung im Alltag tragbar ist und ich mich darin wohl fühle. Eine hilfreiche Variante für ein schrittweises Aussortieren ist auch die Kleiderbügelmethode. Dabei werden alle Bügel verkehrt herum in den Schrank gehängt. Sobald man ein Teil angezogen hat, kommt es hinterher, bzw. der Bügel auf dem es hängt, richtig herum auf die Stange. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn man gar nicht so genau weiß, was man nicht trägt. Sinnvollerweise sollte man sich ein Zieldatum notieren, zu dem dann überprüft wird, welche Bügel noch verkehrtherum auf der Stange hängen. Diese Sachen sollte man dann mal einer Tauglichkeitsprüfung unterzeihen. Leider hat mein Mann diesen Versuch bei mir unterwandert. Da er sich hauptverantwortlich um die Wäsche kümmert und mittlerweile ganz schön ordentlich ist, hingen nach einiger Zeit plötzlich alle Bügel korrekt im Kleiderschrank. Als ich das endlich bemerkt habe, war schon soviel Zeit vergangen, dass ich das Experiment dann eingestellt habe. Bei den langfristigen Methoden ist es hilfreich, sich eine Tüte oder ein ähnliches Aufbewahrungsmittel neben dem Schrank zu platzieren. Dort landen dann die aussortierten Dinge gleich. Und da bleiben sie auch! Damit liegt auch der Vorteil der Tüte auf der Hand. Diese kann ich mir einfach schnappen und genauso zum Altkleidercontainer tragen. Würde ich stattdessen einen großen Korb nutzen, müsste ich umpacken. Dabei könnte einem dann durchaus wieder der sabotierende Gedanke kommen, dass man etwas ja nochmal brauchen könnte. Im Gegenzug zur schleichenden Reduktion kann man dem Kleiderberg man natürlich auch einfach mittels Hau-Ruck-Methode zu Leibe rücken. Dafür sollte man je nach voraussichtlicher Höhe der Kleiderberges ein bisschen Zeit einplanen. Will ich den Mount-Everest besteigen, brauche ich vielleicht einen ganzen Tag. Um den Gipfel des Brockens zu erklimmen, reichen ein paar Stunden. Und wer die Spitze des Pinnebergs zu bewältigen hat, dem reichen wohl schon 30 Minuten. Ebenfalls hilfreich bei einer großen Ausmiste-Aktion sind ausreichend Tüten und Kartons. Dinge, die gehen sollen, kann man so gleich entsprechend verpacken. Würde man sie bei einem späteren Verpacken ein zweites Mal in die Hand nehmen, wären wir womöglich wieder bei unserem allzeit beliebten Sabotagegedanken (kann man ja vielleicht nochmal brauchen). Oft wird der Umstieg von Sommer- auf Wintergarderobe bzw. umgekehrt als passender Zeitpunkt für eine größere Ausmisten-Aktion empfohlen. Andererseits – warum warten, wenn einen gerade die Motivation packt. Wer gerade Hummeln im Hintern und Lust auf Veränderung hat, der bringt die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung mit. Im ersten Schritt muss alles... --- ### Grübelei nachts um drei - Published: 2022-05-02 - Modified: 2022-04-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/02/gruebelei-nachts-um-drei/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Atemtechnik, Atmen, Einschlafen, Gedankenkarusell, Grübeln, Schlaflos, Sorgen Fast jeder kennt das, einige besser als andere. Gemeint ist die Situation, in der wir nachts wach im Bett liegen und unsere Gedanken Karussell fahren. Man kommt einfach nicht runter, egal wie sehr man sich auch anstrengt. Mal abgesehen von den bemitleidenswerten Mitmenschen, die chronische Schlafprobleme haben und sich über diesen Text wahrscheinlich schlapp lachen, plagen jeden von uns auch hin und wieder Sorgen und Ängste, die einen dann um ein paar Nächte Schlaf bringen. Solange wir nur hin und wieder mal eine Nacht durchmachen, kann man sich seinem Schicksal auch einfach ergeben. Das führt mitunter zu einem so nachhaltig entspannten Zustand, dass man unbeabsichtigt wieder wegdämmert. Klar, ganz offensichtlich führen die erzwungenen Entspannungsversuche nur zu noch mehr Anspannung. Und wenn man sich erst mal ausrechnet, wie viele Stunden Schlaf einem noch übrig bleiben, hat man eh verloren. Umso verzweifelter man versucht, Schlaf zu finden, umso mehr entzieht er sich einem. Am nächsten Tag ist man völlig gerädert und übersteht den Tag schlechtgelaunt nur mit ganz viel Kaffee und Schokolade. Wenn sich das Hirn also mal wieder in nächtliche Grübeleien verstrickt, brauchen wir dringend ein paar Strategien, um sich aus dieser Gedankenspirale zu befreien. Ein sehr beliebter Ratschlag ist es ja, es mit entspannenden Atemtechniken zu versuchen. Von der 4-7-8-Methode über die 4-3-4-Methode bis hin zur 4-2-4-2-Methode habe ich schon alles gelesen. Vor lauter Zählen ist mir glatt die Luft weggeblieben. Daher würde ich behaupten, die Zahlen muss jeder für sich selbst anpassen. Eigentlich geht es nur darum, erst einen langen, tiefen Atemzug einzuatmen und dabei bis vier zu zählen. Dann kommt eine kurze Pause in der man den Atem anhält und bis sieben oder drei zählt, je nach dem was die Lunge so hergibt. Danach folgt – logisch – die Ausatmung, bei der man mindestens bis vier zählt. Die Ausatmung soll wohl eher länger als die Einatmung sein. Dann wartet man mit dem nächsten Einatmen kurz bis der Atemreflex einsetzt. Dieser ist übrigens abhängig von der Sauerstoffsättigung im Blut. Man braucht sich also keine Sorgen machen, ausversehen zu ersticken. Mit der Hand auf dem Bauch kann man seinen tiefen Atemzügen nachspüren und fühlen, wie sich das Zwerchfell entspannt, wenn die Lungen komplett leer sind. Und immer schön zählen, das bindet die Konzentration. Die ruhige Atemtechnik gaukelt unserem Körper vor, dass alles in Ordnung ist. Dadurch wechselt der Organismus in den Ruhemodus, der Herzschlag wird ruhiger und wir entspannen. Wenn uns unsere Psyche mit den Grübelattacken also in Fluchtmodus treibt, können wir den Spieß einfach umdrehen. Die 4-7-8-Methode kann auch sehr gut in stressigen Situationen helfen. Dabei muss man nicht mal unbedingt zählen. Wichtig ist es, innezuhalten und bewusst zu atmen. Gerade in Situationen, in denen man nur noch kopflos reagiert, hilft es ungemein, einen Gang runter zu schalten und die Vernunft einzuschalten. Atmen wird ja generell schwer unterschätzt. Viele Menschen schöpfen beim Atmen nur einen Bruchteil ihres Lungenpotentials aus. Ein flacher Bauch ist wichtiger, als Sauerstoff, zumindest wenn man den wirren Schönheitsidealen in manchen Köpfen glauben mag. Wenn es darum geht, Luft zu bekommen, ist das aber nicht hilfreich. Anhalten – Atmen – Nachdenken Gerade in der Stresssituation atmen wir oft nur flach und schnell. Richtig sind aber lange, tiefe Atemzüge in den Bauch. Von Tauchern können wir uns hier eine wichtige Lektion abschauen. Sobald man sich unsicher fühlt, glaubt Panik zu bekommen oder sich unwohl fühlt, hält man an und konzentriert sich erst mal auf eine ruhige Atmung. Dann kann man schauen, wo das Problem liegt und es lösen. Wir reden hier natürlich nicht über Keine-Luft-Situationen. Aber in den meisten Fällen lassen sich durch bedachtes und ruhiges Handeln kritische Situationen vermeiden. Unter Wasser merkt man, wie sehr uns das Atmen hierbei beeinflusst. Doch zurück zu unserer nächtlichen Gedankenumtriebigkeit. Wenn Atem- und Entspannungstechniken nicht wirken, und man einfach nur noch hellwach im Bett liegt, kann es helfen, die Gedanken schriftlich festzuhalten. Damit kann man sie loslassen und kommt wieder leichter zur Ruhe. Manche machen das in Form von ToDo-Listen, andere bevorzugen das klassische Tagebuch. Wichtig ist nur, dass man dabei den Kopf frei bekommt. Im Übrigen hat auch die Tageszeit einen Einfluss auf die Sorgen und Gedanken. Die nächtliche Dunkelheit haben wir als unheimliche und beängstigende Situation schon in unserer Kindheit erlernt. Dieses unbewusste Gefühl der Unsicherheit sorgt dafür, dass sich unser Gedankenkarussell immer schneller dreht. Doch allein das Wissen um diesen Effekt lässt die Ängste und Sorgen oft wieder auf Normalmaß schrumpfen. Wenn gar nichts mehr geht, hilft eigentlich nur Aufstehen. Manchmal muss man einfach einsehen, dass man verloren hat. Am besten, ihr macht es euch mit einem guten Buch gemütlich um die Gedanken in neue Bahnen zu lenken. Wie währe es beispielsweise mit der Mathematischen Formelsammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler – gute Nacht, Zzz... Zzz... Zzz... --- ### Strich für Strich zu mehr Me-Time - Published: 2022-04-28 - Modified: 2022-04-22 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/28/strich-fuer-strich-zu-mehr-me-time/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hobby, Multiinteressiert, Scanner, Vielbegabt, Zeichenkurs, Zeichnen, Zentangle Einigen wird ja ein besonderes Talent attestiert was den Umgang mit Zeichenstift und Papier angeht. Das mag in manchen Fällen stimmen, in anderen resultiert es vielleicht eher aus der Zuneigung die man für die zeichnende Person hat. Da finden die Leute dann alles gut. Bestes Beispiel – alles was die Kleinen zu Papier bringen wird von den Großeltern uneingeschränkt über den Klee gelobt (sagt man das so? ). Ich bin mir bis heute nicht sicher, zu welcher Kategorie ich mich zählen darf. War mir aber auch die meiste Zeit egal. Einzig in der Berufsfindungsphase habe ich mal darüber nachgedacht, diese potenzielle Begabung weiterzuverfolgen und einiges an Output produziert. Wer sich bei Kunstschulen bewerben möchte, muss eine Mappe mit eigenen Bildern einreichen. Da meine gesammelten Werke allerdings auch ganz objektiv betrachtet einfach nur ganz nett waren, habe ich das nicht weiterverfolgt. Ja, ich weiß, Übung macht den Meister. Ich hatte zu dem Zeitpunkt aber auch eine Menge anderer Interessen und habe mich für ein „vernünftiges“ Studium entschieden. Das ich dieses dann abgebrochen habe, um Fotografie zu studieren (inklusive Bewerbung mit einer eigens hierfür erstellten Mappe... ), steht auf einem anderen Blatt. Die Liebe zum Zeichnen ist bis heute geblieben. Leider nehme ich mir viel zu selten Zeit für dieses Interesse, daher habe ich mich auch nie großartig verbessert. Dazu kommt, dass ich mit den fertigen Werken überhaupt nichts anfangen kann. Als Anhänger einer minimalistischen Lebensweise kann ich mit vollgestopften Schränken und sentimentalem Kram wenig anfangen. Meist fliegen die Zeichnungen nach sehr kurzer Zeit raus, aufgehängt habe ich noch nie welche. Trotzdem muss ich zugeben, dass die Tätigkeit an sich mir wirklich Spaß macht. Daher gibt es immer mal wieder Phasen, in denen ich das Zeichnen für mich wiederentdecke. Um mich zu verbessern aber auch um wirklich mal dran zu bleiben, gönne ich mir immer mal wieder einen Zeichenkurs. Vorzugsweise über die lokalen Volkshochschulen. Das Angebot ist vielfältig und verhältnismäßig günstig im Vergleich zu Kunstschulen. Bisher habe ich auch immer sehr nette und engagierte Dozenten angetroffen, bei denen ich viel lernen konnte. Von A – „Aktzeichnen“ bis Z – „Zeichnen für Anfänger“ habe ich mich schon durch die verschiedensten Kurse gemalt. Und auch für alle anderen Interessen, die man mal austesten möchte, ist das VHS-Angebot zu empfehlen. Gerade zum „Reinschnuppern“ ist das die ideale Anlaufstelle. So ein Kurs hilft mir selbst, mir auch mal wirklich Zeit für ein Hobby zu reservieren. Das ist sozusagen meine Me-Time. Da schaffe ich es dann auch, einmal die Woche alle anderen Termine abzulehnen und mich einzig und allein auf meine Interessen zu fokussieren. Nur an der Einkaufliste für die Kurse störe ich mich immer ein bisschen. Gerade beim Zeichnen ist diese oft überraschend umfangreich. Eigentlich würden ja Stift und Papier reichen, dachte ich zumindest. Doch die Erwartungshaltung der Trainer ist oft, dass man perfekt ausgestattet mit Profiausrüstung erscheint. Neben dem richtigen Papier in der richtigen Stärke und der richtigen Größe müssen es dann auch 5-10 verschiedene Bleistifte in allen erdenklichen Härtegraden sein. Da soll man als Anfänger schon ein halbes Vermögen in Material investieren. Dabei weiß man noch nicht mal, ob aus dem Schnupperkurs wirklich eine langfristige Leidenschaft erwächst. Von dieser Vorstellung musste auch ich mich erst mal freimachen. Bisher war ich immer brav einkaufen, das werde ich mir für die Zukunft abgewöhnen. Auch wenn der Kurs auf die Verwendung verschiedener Utensilien ausgelegt ist, muss ich da nicht mitmachen. Wer schon ein bisschen Erfahrung hat, weiß womit er gut zurechtkommt. Ansonsten kann man auch einfach erst mal einen kleineren „Werkzeugkoffer“ nutzen und im Laufe des Kurses nach Bedarf aufstocken. Ich persönlich bin lieber mit weniger Auswahl unterwegs. Während dem Zeichnen den Stift zu wechseln ist einfach nicht meins. Vielleicht probiere ich auch mal wieder Kohle statt Bleistift. Das hatte ich vor Jahren mal versucht und war ziemlich zufrieden mit den Ergebnissen. Allerdings war das bei mir eine ziemliche Sauerei, ich sah aus wie ein kleiner Schornsteinfeger. Keine Ahnung ob das normal ist oder an mir lag (und ob es bei Kohle wirklich nur eine Variante gibt). Wer ein bisschen Inspiration und Zerstreuung sucht und nicht gleich mit einem Kurs starten möchte, kann es mal mit Zentangle versuchen. Einmal „infiziert“ kann man kaum aufhören, sich durch die Flut an „Zentangle“-Videos zu klicken. Hier mal eines als Einstiegsdroge. Allein das Zuschauen ist schon entspannend und es ist wirklich beeindruckend, wie leicht man ohne jegliche Vorkenntnisse geniale Effekte kreieren kann. Auch hier wird übrigens einiges an Zubehör empfohlen – Stift und Papier sind aber für den Anfang vollkommen ausreichend! Einfache Zentangle-Versuche Was man dann am Ende mit den gesammelten Werken veranstaltet, muss jeder selbst entscheiden. Meine Meisterwerke sind alle im Papiermüll beerdigt worden. Mir geht es eher um die Tätigkeit an sich als um das Endergebnis. Und ich kann jedem nur raten, sich auch ein bisschen Zeit für seine Interessen zu nehmen. Ein bisschen Me-Time muss einfach drin sein, und wenn es nur die eine Stunde VHS-Kurs pro Woche ist. --- ### Kleine und große Konsumsünden – wie ich mein Geld [nicht] loswerde - Published: 2022-04-25 - Modified: 2022-05-04 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/25/kleine-und-grosse-konsumsuenden-wie-ich-mein-geld-nicht-loswerde/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Geld, Konsum, Konsumboykott, Konsumsünde, Sparen Alles wird teurer. Das war schon immer so und wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Im Moment geht es nur einfach noch viel schnelle als üblich. Daher hier mal eine Liste der besten Möglichkeiten, sein Geld loszuwerden. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und in zufälliger Reihenfolge. Nicht selbst kochen Fertigprodukte sind schnell und einfach zubereitet. Gerade wer nicht viel Zeit hat, nutzt gerne solche Convenience Produkte müssen nicht per se ungesund sein. In den meisten Fällen sind sie aber um einiges teuer als dieselben Zutaten im unverarbeiteten Zustand. Wer selber kocht, spart also bares Geld und weiß dazu noch genau, was in seinem Essen drin ist oder eben nicht. Gerade im Hinblick auf Zucker, Salz und dem obligatorischen Chemiebaukasten kann eine selbst zubereitete Mahlzeit also zusätzlich vorteilhaft sein. Hin und wieder kann man natürlich auch essen gehen. Das Geld ist meist gut angelegt und man unterstützt so auch die lokale Gastronomie. Es muss nur vielleicht nicht jeden Tag sein... Markenprodukte – egal,  ob bei Kleidung, Kosmetik oder Nahrungsmitteln Manch einer glaubt, wenn er nur die richtigen Namen auf der Kleidung stehen hat, würde er (wo auch immer) dazugehören. Amüsanter Weise schmeißen diese Zeitgenossen den Unternehmen auch Unmengen Geld in den Rachen, um als wandelnde Litfasssäule durch Leben gehen zu können. Auch bei Lebensmitteln greifen viele zu den altbekanten Marken. Doch diese sind nicht automatisch besser. Ein namhafter Hersteller eines Schoko-Nuss-Aufstrichs hat vor einiger Zeit seine Rezeptur verbessert. Natürlich nicht zum Vorteil der Verbraucher. Der vergrößerte Anteil an Zucker und Fett war nicht nur deutlich an der helleren Färbung zu erkennen, das Produkt hat auch sehr an Geschmack eingebüßt. Die kleinen Bio-Labels bieten glücklicherweise leckeren Ersatz und ich kann nur jedem empfehlen, sich da mal durchzuprobieren. Stromfresser im Dauerbetrieb Dass Geräte im Standbybetrieb Strom verbrauchen, sollte mittlerweile jedem bekannt sein. Alles, was gerade nicht genutzt wird, sollte daher vom Netz getrennt werden. Ganz perfide war mal ein Lautsprecher bei dem hinter dem Stoffbezug eine unscheinbare LED leuchtete. Schaltbare Steckdosen schaffen hier schnell Abhilfe. Diese verbrauchen zwar ebenfalls Energie. Aber im Vergleich zu den anderen Verbrauchern ist das zu vernachlässigen. Und wer für einige Zeit nicht zu Hause ist, sollte einfach alle Stecker ziehen. Coffee to go (womöglich auch noch täglich) Da ich Kaffee grundsätzlich nicht aus Papp- oder Plastikbechern trinke, weiß ich ehrlichgesagt gar nicht, was so ein Coffee to go kostet. Ich nehme jetzt einfach mal an, das ein einfacher schwarzer Kaffee für 2 € zu haben ist. Der Coffee to go steht ja auch nur stellvertretend für die tägliche, Ausgabe, die sich aber über das Jahr zu einem ganz schönen Berg aufsummiert. Wenn ich nämlich jetzt den täglichen Weg zur Arbeit, das sind im Schnitt 220 Arbeitstage im Jahr, mit den 2 € multipliziere, komme ich auf ganze 440 €. Nur für Kaffee! Und dann auch noch im Becher. Der am zu heißen Kaffee verbrannte Gaumen ist da noch nicht mit eingerechnet. Da gönne ich mir lieber gelegentlich einen richtig guten Cappuccino, im Café aus einer richtigen Tasse. Selbst wenn dafür ich großzügig 40 € im Jahr dafür veranschlage, bleibt noch eine ganze Menge Kohle übrig. Shopping als Freizeitbeschäftigung So ein Schaufensterbummel kann kurzweilig und inspirierend sein. Es sollte jedoch nicht damit enden, dass man vollbehangen mit Tüten nach Hause kommt, obwohl man eigentlich gar nichts braucht. Ebenso sollte man nicht aus Frust oder Langeweile durch verschiedenste Onlineshops surfen und sich den Warenkorb vollpacken (außer, man schließt die Seite, ohne den Bestellvorgang abzuschließen). Es gibt mit Sicherheit bessere Hobbies als Shopping. Vielleicht hilft es ja, stattdessen raus in Grüne zu gehen oder, falls das Wetter nicht mitmacht, einfach mal wieder ein Buch zu lesen. Neuwagen kaufen Wer auf ein Auto angewiesen ist, kann hier eine Menge Geld verjubeln. Schon mit der Fahrt vom Hof hat sich der Wert eines Autos reduziert. Allein deshalb, weil das Objekt der Begierde ja jetzt nicht mehr neu ist. Ein junger gebrauchter, der noch nicht mit Alterszipperlein kämpft, ist mit Sicherheit die günstigere Alternative. Teure Verträge (Strom, Handy, ... ) nicht vergleichen und wechseln Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und von Natur aus eher träge. Das machen sich die Unternehmen zu nutzen. Gute Angebote gibt es meist nur für Neukunden. Dank Vergleichsportalen und neuer, verbraucherfreundlicher Gesetzgebung (einmonatige Kündigungsfrist) ist der Wechsel einfach. Selbst wenn man eigentlich ganz zufrieden ist, lohnt es sich, nach einem besseren Angebot zu fragen. So zahle ich etwa ein Drittel weniger für meinen Handyvertrag, nur weil ich mal ein paar Minuten mit dem netten Herrn von der Hotline gesprochen habe. Ungenutzte Abos (Fitnessstudio, Streamingdienste, ... ) nicht kündigen Manchmal ändern sich die Lebensumstände einfach. Und dann kann es vorkommen, dass man eben nicht mehr regelmäßig die neusten Serien verschlingt. Oder man hat das Laufen im Wald für sich entdeckt und so ein stickiges Studio ist dagegen einfach nicht mehr so verlockend. Die ungenutzten Abos kosten nicht nur Geld, sondern verursachen uns oft auch noch ein schlechtes Gewissen. Ganz klarer Fall von „Das kann dann mal weg“. Rauchen Steht hier stellvertretend für alle teuren Suchtmittel. Natürlich ist einem Raucher klar, dass er weder seiner Gesundheit noch seinem Geldbeutel einen Gefallen tut. Deko Ramsch Wer´s mag, dekoriert seine 4 Wände regelmäßig um. Anlässe gibt es genug und längst wechselt das Angebot im Rhythmus der Jahreszeiten. Neben dem klassischen Wohnungsschmuck zu Weihnachten und Ostern kommt nun allerhand neue anlassbezogene Dekoration, z. B. für Valentinstag oder Halloween dazu. Es muss aber nicht immer alles neu sein, manchmal reicht ein blühender Zweig (Frühling) oder ein paar Kastanien und Tannenzapfen (Herbst). Und seinen Mitmenschen muss man auch nicht alles zumuten, oft ist weniger mehr. Haustiere Die gehören zur Familie. Immer. Und ohne Diskussion. Wer sich Haustiere hält, weiß aber auch, dass die Haltungskosten nicht unerheblich sind. Neben dem täglichen Futter (natürlich nur das Edelste für den kleinen Gourmet) schlagen vor allem Besuche beim Tierarzt ein großes Loch ins Haushaltbudget. Daher sollte man sich vor der Anschaffung genau informieren. Denn man übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen und hat dieses bestmöglich zu versorgen. Auch da gibt es keine... --- ### Decision Fatigue – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung - Published: 2022-04-18 - Modified: 2022-04-03 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/18/decision-fatigue-keine-entscheidung-ist-auch-eine-entscheidung/ - Kategorien: Mindset Wie leben in einer Zeit der grenzenlosen Möglichkeiten. Egal, ob es um die Wahl der passenden Berufs oder nur um das Aussuchen des besten Joghurts geht. Wir müssen zwischen den vielen Optionen die richtige für uns finden und eine Entscheidung treffen. Das beginnt schon in dem Moment, in dem wir morgens die Augen aufschlagen. Stehe ich sofort auf oder bleibe ich noch ein paar Minuten liegen. Kaffee oder Tee, T-Shirt oder Hemd... Da auch unser Hirn nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung hat, hat es bereits einige Prozesse automatisiert. Aber es bleibt noch genug Entscheidungen übrig, sonst könnte es uns ja noch langweilig werden. Experten gehen von mehreren tausend Entscheidungen aus, die wir oftmals unbewusst über den Tag treffen. Aber auch die Anzahl der bewussten Entscheidungen, die wir im Laufe des Tages treffen, ist nicht klein. Allein beim Einkaufen von Lebensmitteln stehen wir vor einer riesigen Fülle an Produkten. Doch diese unbegrenzte Vielfalt überfordert uns meist mehr, als dass sie uns nützt. Um sich nicht jedesmal durch das gesamte Sortiment eines Ladens zu wühlen, hat so ziemlich jeder seine präferierten Produkte zu denen er nicht nur aus Gewohnheit sondern meist auch aus Überzeugung immer wieder greift. Doch was, wenn der Hersteller der Ansicht ist, dass die Rezeptur einer Verbesserung bedarf (auch wenn die nur darin besteht, das Produkt für ihn günstiger zu produzieren und damit seinen Gewinn zu steigern). Da stehen wir nun vor vollen Regalen und müssen überlegen, welches Shampoo uns zukünftig zu Superkräften verhelfen soll. Zumindest die Werbeversprechen wollen einen glauben lassen, dass nur mit dem richtigen Produkt unser Leben sofort perfekt und sorgenfrei sein wird. Ich bin irgendwann komplett auf Naturkosmetik umgestiegen. Dabei habe ich die begrenze Auswahl an Produkten und die kürzeren Regalmeter eher positiv wahrgenommen. Mittlerweile ist das Sortiment an guten Produkten um einiges gewachsen. Wer also noch nicht weiß, was er mag, kann sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigen. Es heißt nicht umsonst die „Qual der Wahl“. Doch das ist alles nicht relevant angesichts der großen und langfristigen Entscheidungen, die wir immer wieder zu treffen haben und die unser ganzes Leben prägen. Alleine die Wahl des geeigneten Bildungsweges, des passenden Studienganges oder des richtigen Jobs können uns viele schlaflose Nächte bereiten. Doch sich von der Menge der Möglichkeiten überwältigen zu lassen und zu lange in endlosen Gedankenschleifen die Fürs und Wider durchzuspielen, lähmt und bringt uns nicht weiter. Wer immer Angst hat, die falsche Wahl zu treffen, verliert oft einfach nur unnötig Zeit und hat am Ende doch keine Gewissheit. Denn in die Zukunft schauen können wir alle nicht – und hinterher ist man immer schlauer. Was hilft? Wer im Hier und Jetzt Entscheidungen trifft, lernt auch langfristig bessere Entscheidungen zu treffen. Wenn ihr also mal wieder vor dem Regal mit den Süßigkeiten steht, entscheidet euch für das Erste, was euch anspricht. Mit Schokolade kann man auch sehr gut lernen, auf das Bauchgefühl zu achten. Mein Bauch sagt zum Beispiel immer: „Fühlt sich gut an, gib mir mehr davon“. Hier braucht ihr keine Angst vor den Konsequenzen zu haben und beim nächsten Einkauf stehen euch wieder alle Optionen offen. Aber ihr trainiert sozusagen euren Entscheidungsmuskel. Wenn ihr auch zwischen Option A und Option B entscheiden müsst und euer Bauchgefühl euch mal im Stich lässt, könnt ihr einfach eine Münze werfen. Wie fühlt sich ihr euch mit dem Ergebnis. Fühlt es sich richtig an, könnt ihr mit diesem Ergebnis leben? Oder hättet ihr lieber doch die andere Option? Dann ist die Entscheidung ebenfalls schon gefallen. Manche Menschen erstellen gerne ganz klassische Pro&Contra-Listen für alle Optionen, die zur Auswahl stehen. So bekommt man ein gutes Gefühl das man (fast) alle Aspekte betrachtet hat und kann Schritt für Schritt die Möglichkeiten eingrenzen. Alternativ kann man sich auch auf einen einzigen Aspekt als wichtigsten Entscheidungsfaktor festlegen. Das könnte der Preis eines Produktes sein oder die Wegstrecke zu einem Ausflugsziel. Natürlich ist diese Methode bei wichtigen Dingen wie der Berufswahl nicht wirklich zielführend. Sie kann aber entsprechend erweitert werden. Ich kann also einzelne Aspekte priorisieren und dann eine Art Entscheidungsbaum aufbauen. Beispielsweise kann ich damit starten, alle Jobangebote, die unter meinen Gehaltsvorstellungen liegen, auszusortieren (wenn dann nichts mehr übrig bleibt, habt ihr vielleicht ganz andere Probleme). Danach schaue ich mir an, bei welcher Firma ich Weiterentwicklungsmöglichkeiten habe. Vielleicht ist dann auch die Stecke zum Arbeitsplatz relevant. So kann ich mir Schritt für Schritt ein Ergebnis erarbeiten. Und es hilft, sich bewusst zu machen, dass man Entscheidungen auch revidieren kann. Ich muss nicht bis zur Rente im selben Unternehmen arbeiten. In der heutigen Zeit bleiben viele nicht mal in derselben Branche. Auch zu viele Grübeleien können unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, negativ beeinflussen. Wenn sämtliche Ressourcen mit Sorgen und negativen Gedanken überlastet sind, sind wir zu gestresst, um gute Entscheidungen zu treffen.  Oft ist es hilfreich, etwas Abstand zu gewinnen. Manchmal hilft schon ein bisschen frische Luft in der Natur oder die Beschäftigung mit etwas ganz anderem. Unbewusst arbeitet das Gehirn weiter und hilft uns, eine gute Lösung zu finden. Oder man schläft eine Nacht drüber. Wer einen langen Tag hinter sich hat, hat zwangsläufig auch schon viele kleine und vielleicht auch große Entscheidungen getroffen.  Und das Treffen von Entscheidungen macht uns müde, daher der treffende Begriff der Entscheidungsmüdigkeit. Wichtige Entscheidungen sollte man also angehen, wenn man wach und ausgeruht ist. Und bei allem sollte man sich immer vor Augen halten: Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Im Zweifel für die Beibehaltung des Status Quo. Also Schluss mit Aussitzen! --- ### Ein schwerwiegendes Hobby – mit Beton kreativ austoben - Published: 2022-04-14 - Modified: 2022-04-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/14/ein-schwerwiegendes-hobby-mit-beton-kreativ-austoben/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Beton, Betonguss, Blumentopf, Hobby, Kreativbeton, Multiinteressiert, Scanner Nachdem ich meine Spielereien mit Epoxidharz/Resin nach kurzer Zeit eingestellt habe, bin ich über das Thema Kreativ-Beton gestoßen. Keine Ahnung, wie das passiert ist aber ganz schnell war ich Feuer und Flamme und habe mich durch diverse Internetseiten geklickt. Wenn man sich die Anleitungen anschaut, scheint das nicht allzu schwierig zu sein. Es gibt allerdings verschiedene Techniken und entsprechend sollte auch das Ausgangsmaterial ausgewählt werden. Grundsätzlich sollte man unterscheiden, ob man eine Gussform verwendet oder den Beton modellieren möchte. Wer generell lieber mit einer eher festeren Masse arbeitet, der sollte wohl am besten zum etwas teureren Kreativbeton aus dem Bastelfachgeschäft greifen. Damit lassen sich alle möglichen Figuren formen und man spart sich die etwas staubige Angelegenheit des Anrührens. Ebenso beachten sollte man die Zeit, die das Material zum Aushärten braucht. Als Anfänger und jemand der sich in der Freizeit nicht gerne von außen stressen lässt wäre Schnellzement mit Sicherheit nicht gerade die optimale Wahl. Da ich generell eher erst mal mit kleinem Budget in ein neues Projekt starte, habe ich mich für die günstige Baumarktvariante entschieden. Der Sack gewöhnlicher Beton aus dem Baumarkt ist um Längen günstiger. Man kann sich sogar mit Quarzsand und Zement seinen eigenen Beton anmischen. Für einen ersten Versuch mit einer kleineren Menge wollte ich aber mit dem Standartprodukt starten. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe, sind die vielen unterschiedlichen Varianten von Beton, die im Baumarkt angeboten werden. Das nächste Mal suche ich mir einen kleineren Laden mit weniger Auswahl. Ich bin bestimmt eine halbe Stunde durch das Sortiment geirrt. Es gab sogar eine Sorte für den Kreativbedarf, die dann natürlich wieder ein bisschen teurer ist. Am Ende habe ich mich für Beton-Estrich entschieden. Zum Gießen ist der ideal und die Verarbeitung ist einfach. Weiteres Auswahlkriterium waren Preis uns die verhältnismäßig kleine Verpackungsgröße. Ich wollte ja nicht gleich eine ganze Blumentopfmanufaktur eröffnen. Da ich kein sonderlicher Dekorationsfan bin, habe ich mir natürlich so meine Gedanken gemacht, was man den sinnvolles herstellen könnte. Nach ein bisschen Inspiration aus dem Netz habe ich mich für Blumentöpfe entschieden. Da ich gerade mit ein paar Ablegern meinen leider bisher nicht so grünen Daumen trainiere, habe ich so auch gleich ein hübsches Heim für die Überlebenden. Die ersten Pflänzchen durften auch schon in Beton-Unikate einziehen. Die Lernkurve ist bei diesem Unterfangen erfreulich steil gewesen, so dass sich schnell Erfolge eingestellt haben. Von meinem Epoxidharz-Exkurs hatte ich zwar auch noch einiges an passendem Zubehör, doch die ersten Versuche mit der Würfelgussform waren ein bisschen (mehr) verunfallt. Die haben dann irgendwann still und heimlich das Haus verlassen.   Für den perfekten Blumentopf habe ich mir dann doch eine Gussform zugelegt. Wenn es gut läuft, dann übersteht sie auch noch ein paar Runden. Mittlerweile habe ich auch die richtige Dosierung zum Einölen raus. Silikonspray funktioniert hier im Übrigen nicht halb so gut wie ein gewöhnliches Speiseöl. Zusätzlich kann man die Masse mit Pigmenten einfärben, wodurch man schöne Effekte erhält. Ich arbeite – was für eine Überraschung – am liebsten mit schwarzem Pigment. Dank der Vorkenntnisse mit Epoxidharz war auch schnell die ideale Methode zum Abdichten der Blumentöpfe gefunden. Dafür eignet sich die klare Gussmasse – im Gegensatz zur Acrylfarbe, die wir noch im Keller hatten – nämlich hervorragend. Letztendlich zeigt sich hier wunderbar, dass auch Fehlversuche, abgebrochene Projekte oder aufgegebene Hobbies nicht umsonst waren. Manchmal entsteht etwas Neues daraus. Manchmal helfen einem die Erfahrungen, die man gemacht hat, bei einem späteren Projekt. Und am Ende ist die Hauptsache ja, dass es Spaß gemacht hat, etwas auszuprobieren und etwas zu lernen. --- ### Mit Budget und Haushaltsbuch zu bewussterem Konsum - Published: 2022-04-11 - Modified: 2022-03-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/11/mit-budget-und-haushaltsbuch-zu-bewussterem-konsum/ - Kategorien: Finanzen, Mindset Lange Zeit war ich der Meinung, dass ich kein Haushaltbuch führen muss und ja auch ganz gut mit Geld umgehen kann. Im Grunde stimmt das auch, allerdings habe ich für mich persönlich ein paar Vorteile erkannt und von einigen Jahren einfach damit angefangen. So ganz genau weiß ich nicht mehr, was die Initialzündung verursacht hat. Aber bis heute habe ich es beibehalten und tracke wirklich alle meine persönlichen Ausgaben.   Im Laufe der Zeit habe ich ein sehr gutes Gefühl dafür entwickelt, was ich benötige und konnte einige Veränderungen an meinem eigenen Konsumverhalten beobachten. Oft startet man mit dem Haushaltsbuch, um einen besseren Überblick über die eigene Finanzsituation zu bekommen. Welche Ausgaben habe ich, wo fließt mein Geld hin, wie groß ist mein Vermögen (oder vielleicht auch mein Schuldenberg)? Selbstverständlich erfüllt ein gut und vor allem ehrlich geführtes Haushaltsbuch auch genau diesen Anspruch. Aber mit den Antworten auf genau diese Fragen kommen auch neue Erkenntnisse hinzu. Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass ich doch eine nicht unerhebliche Sparrate zusammen bekommen kann. Ein anderer rechnet womöglich auf, was ihn der tägliche Gang zum Kaffeedealer kostet. Im Grunde ist es egal, welches Werkzeug man zur Dokumentation verwendet. Manch einer bevorzugt mit Sicherheit die ganz altbewährte Variante in Papierform, andere die mobile Version mit einer App. Angebote gibt es ja reichlich. Ich persönlich bin mit meinen Daten allerdings etwas eigen und nutze daher lieber eine klassische Excel-Tabelle. Damit kann ich alles beliebig an meine Bedürfnisse anpassen und habe die genaue Kontrolle über meine Daten. Man braucht auch keine speziellen Vorlagen obwohl es bestimmt einige hilfreiche Templates gibt, die einem den schnellen Einstieg erleichtern.   Letztendlich reicht es aber, einmal alle monatlichen Fixkosten zusammenzurechnen und diese gegen die monatlichen Einnahmen gegenzurechnen. Hier sollte hoffentlich ein ausreichender Restbetrag mit einem Plus davor übrig bleiben. Das ist das mögliche Budget. Wer jetzt einige Monate konsequent alle Ausgaben dokumentiert (Datum, Beschreibung, Preis), bekommt schnell ein Gespür dafür, ob am Ende des Geldes noch Monat übrig bleibt. Im besten Fall kommt man mit der zur Verfügung stehenden Summe gut aus. Ich habe für mich nach den ersten Monaten einen Betrag für laufende Ausgaben wie Ausgehen, Konsum, etc. festgelegt und packe alles andere in diverse Sparschweinchen. Das kann je nach Ziel mal das ETF-Depot oder auch beispielsweise das Urlaubskonto sein. Und es macht wirklich eine Menge Spaß, diesen Sparschweinchen beim dicker werden zuzuschauen. Der sehr angenehme Nebeneffekt, den ich an mir selbst beobachtet habe, ist, dass ich viel bewusster entscheide, wofür ich mein Geld ausgebe. Ich gönne mir durchaus mal was und nichts ist schöner, als sich mit Freunden zu treffen und etwa zusammen ein neues Restaurant auszuprobieren. Aber niemals würde ich Geld für etwas ausgeben, von dem ich nicht wirklich überzeugt bin. Wenn ich vielleicht eine neue Hose bräuchte aber jedes einzelne Exemplar irgendwo zwickt und zwackt, kaufe ich lieber nichts. Nur mal so Bummeln gehend endet in der Regel damit, dass ich mit meinem Mann in einem Café strande, wir zwischendurch mal Paternoster fahren gehen (kann man Stuttgart im Rathaus machen) und am Abend mit leeren Händen aber glücklich nach Hause kommen. Die Shopping-Lust ist zwar ungebrochen aber irgendwie macht es mir einfach viel mehr Spaß, ein paar Aktien ins Depot zu legen, als Dinge in die Wohnung zu schleppen. Erstere muss man auch nicht aufräumen, putzen oder waschen. Und damit ist dann auch gleich klar, wo das übriggebliebene Monatsbudget landet... Wer also noch überlegt, ob sich der Aufwand (so groß ist der gar nicht) für ein Haushaltsbuch wirklich lohnt, der sollte es vielleicht einfach mal ausprobieren. Wie so oft hat man hier ja nichts zu verlieren. Wem es keinen Mehrwert bringt, der lässt es einfach wieder bleiben. Und alle anderen entdecken vielleicht ihren kleinen inneren Dagobert. --- ### Wie uns die ökonomische Irrationalität beim Ausmisten sabotiert - Published: 2022-04-04 - Modified: 2022-04-03 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/04/wie-uns-die-oekonomische-irrationalitaet-beim-ausmisten-sabotiert/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Besitztumseffekt, Endowment-Effekt, Minimalismus, Verlustaversion Wer sich mit den Themen Minimalismus oder Ausmisten beschäftigt, der findet dazu viele verschiedene Ansätze und Anleitungen. Allen gemein ist das Ziel, mehr Raum zum Atmen zu schaffen und unnütze Dinge zu reduzieren. Doch das ist oft gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Egal, welche Vorgehensweise man wählt, es ist gar nicht so leicht, Dinge hinauszubegleiten. Denn oft denkt man sich, man könnte die Sachen ja womöglich nochmal brauchen. Ein unbewusster Effekt hindert uns regelrecht daran, Dinge loszulassen. Die Rede ist vom sogenannten Endowment-Effekt oder auch Besitztumseffekt. Dabei schätzen wir den Wert einer Sache unbewusst höher ein, sobald wir diese selbst besitzen. Der tatsächliche Wert kann dabei auch wesentlich niedriger sein. Oft beobachtet man, dass Verkäufer bei Flohmärkten die erzielbaren Preise weit höher ein, als potentielle Käufer tatsächlich zu zahlen bereit sind. Der Verhaltensökonom Richard Thaler, welchem der Besitztumseffekt seinen Namen verdankt, hat diese Denkweise daher auch als ökonomische Irrationalität bezeichnet. Das wohl bekannteste Experiment, bei dem dieser Effekt wissenschaftlich nachgewiesen wurde, ist das Kaffeebecher-Experiment des Psychologen Daniel Kahneman. Dabei wurde einer Gruppe von Versuchspersonen je ein Kaffebecher ausgehändigt. Nun sollten die Probanden einen Preis festlegen, zu dem sie gewillt wären, diesen Kaffeebecher zu verkaufen. Eine zweite Gruppe sollte im Gegenzug einen Preis bestimmen, zu dem sie solch einen Becher kaufen würden. Im Schnitt lag der angebotene Preis bei 2,87 Dollar wogegen die Bereitschaft, den Kaffeebecher zu verkaufen, bei 7,12 Dollar lag. Der gefühlte Wert lag also mehr als doppelt so hoch. Vor allem bei Dingen, denen wir einen sentimentalen Wert zusprechen, ist der Endowment-Effekt besonders stark ausgeprägt. Verbinden wir beispielsweise mit einer antiken Taschenuhr die Erinnerung an die geliebte Großmutter, erwarten wir bei einem Verkauf des Erbstückes einen weitaus höheren Preis. In so einem Fall addieren wir den emotionalen Wert zum tatsächlichen Wert hinzu. Wenn dann am Ende nur der reine Materialwert angeboten wird, wie das etwa beim Goldankauf oft der Fall ist, sind wir maßlos enttäuscht. Wenn wir also ein bisschen Platz schaffen wollen, sollten wir uns diesen Effekt bewusst machen.  Wenn wir nun mit einer Kiste voller schöner aber unnützer Dinge dastehen, die wir aussortiert haben, schätzen wir den Wert meist falsch ein. Wir glauben, jemand hätte Verwendung für die ausgedienten Küchenutensilien. Oder wir setzen den Preis beim Weiterverkauf viel zu hoch an und wundern uns, dass sich kein Interessent findet. In Bücherschränken sieht man leider auch ganz oft vergilbte und speckige Wälzer, weil der Vorbesitzer diese nicht wegwerfen möchte. Diese Aufgabe fällt dann denen zu, die sich ehrenamtlich um die Ordnung in solchen Bücherschränken kümmern. Wir sollten uns also immer wieder möglichst objektiv fragen, wie wir den Wert einschätzen würden, wenn uns solche Dinge angeboten würden. Doch nicht nur in den eigenen vier Wänden sollten wir den Besitztumseffekt bei uns selbst kritisch hinterfragen und unser eigenes Verhalten beobachten. Auch beim Thema Finanzen kann dieser psychologische Fallstrick uns selbst ein Bein stellen. Ganz gut lässt sich das bei Aktien beobachten. Auch wenn für eine Aktie rein rational der Zeitpunkt kommt, sie zu verkaufen, nehmen wir sie nur sehr zögerlich aus dem Depot. Dabei kann es sein, dass der realisierte Verlust wesentlich kleiner ist, als der Gewinn, den wir mit einem besseren Investment machen könnten. In dem Fall spricht man auch von der Verlustaversion. Die menschliche Psyche gewichtet Verluste tendenziell höher als gleichwertige Gewinne. Natürlich sollten wir jetzt nicht alle unsere Aktien verkaufen, sobald diese mal ein bisschen ins Minus fallen. Aber man sollte solche Effekte  kennen, damit man Entscheidungen bewusst treffen kann. Nebenbei sind auch Versicherungen, die sich an unserer Verlustangst eine goldene Nase verdienen, Profiteure dieser Effekte. Wer sich etwa ein neues Smartphone zulegt, dem wird unweigerlich eine Versicherung angeboten. Auch hier sollte man wirklich abwägen, ob das Geld an einer anderen Stelle nicht sinnvoller investiert wäre. Und zuletzt kann uns der Besitztumseffekt sogar beruflich und in unseren Beziehungen beeinflussen. Wer sich etwa im Job gewisse Freiheiten erarbeitet hat wird nicht leichtfertig kündigen. Denn die bekannte Situation bietet uns Sicherheit und wir bewerten eventuell das gute kollegiale Verhältnis höher, weil wir nicht wissen (können), ob es woanders mindestens ebenso gut ist. D. h. ich hänge womöglich in einem Job fest, obwohl ich eigentlich etwas anderes machen möchte. Und nicht alle Entscheidungsparameter lassen sich so leicht vergleichen, wie Gehalt oder Wegstrecke. Doch hat der Endowment-Effekt auch einen Vorteil für uns? Laut Wissenschaft liegt es in unserer Natur, das Beste für uns selbst herauszuholen. Menschen, bei denen der Endowment-Effekt besonders stark ausgeprägt ist, verhandeln härter und erfolgreicher. Damit gelingt es ihnen eher, ihren Besitz zu vergrößern. Wie bei allem geht es also um das richtige Maß. Wenn ihr nur ein bisschen alten Plunder loswerden wollt, sollten Aufwand und Gegenwert in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Und oft kann man froh sein, wenn man noch ein kleines Taschengeld rausholt. Doch im Gegenzug sollte man sich (und auch seinen Besitz) nicht unter Wert verkaufen. Ein bisschen Feilschen kann nicht schaden! --- ### Mal eben eine Android App programmieren – einfacher als man denkt - Published: 2022-03-31 - Modified: 2022-03-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/31/mal-eben-eine-android-app-programmieren-einfacher-als-man-denkt/ - Kategorien: DIY, Queen All - Diverses Oft entsteht aus einer Beschäftigung eine neue Fragestellung. Besser gesagt, aus dem einen Hobby entsteht ein anderes. So hat auch das Pauken von Vokabel beim Lernen einer neuen Sprache dazu geführt, dass ich mich auf die Suche nach einer sehr simplen App als digitales Vokabelheft gemacht habe. Wie es aber so ist, wenn man schon ganz genaue Vorstellungen hat – das passende habe ich nicht gefunden (scheint aber ein persönliches Thema zu sein, bei Kleidung geht es mir nämlich genauso). Als gelernter Softwareentwickler ist es keine große Sache, sich eine neue Programmiersprache anzueignen. Wenn man einmal das Grundprinzip verstanden hat, ist der Rest ein Kinderspiel. Klar gibt es einige grundlegende Unterschiede aber darauf will ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. Ich habe also kurzerhand beschlossen, mir die Programmierung von Android-Apps anzueignen. Die Idee geisterte mir schon länger im Kopf herum aber bisher hat der Anlass gefehlt. Nachdem ich wegen der damals noch laufenden Garantie anfangs davor zurückgeschreckt bin, mein Handy in den Entwicklermodus zu versetzen, sehe ich das mittlerweile entspannter. Allerdings ist mein Handy auch nicht mehr das Neueste und der Forscherdrang war einfach größer als die Vorbehalte. Und wenn man sich nicht allzu blöd anstellt, was soll dann auch schon groß passieren. Die benötigte Entwicklungsumgebung ist hier kostenlos erhältlich und schnell runtergeladen. Für die Installation sollte man allerdings einige Zeit einplanen. Hochmotiviert habe ich auf den „Install“-Button geklickt und dann erst mal ziemlich lange gewartet, bis es dann losgehen konnte. Viele Tassen Kaffee und einigen Tutorials (das Internet bietet zum Glück reichlich davon) später konnte ich dann endlich starten. Der große Vorteil von Android ist, dass man wirklich viele Informationen und Beispiele im Internet finden kann. Mit ein bisschen Vorwissen kann man eigentlich sofort anfangen. Große Investitionen in Fachliteratur und/oder Kurse sind gar nicht notwendig. Für meinen Eigenbedarf wollte ich mir einen ganz einfachen Vokabeltrainer programmieren. Mir war es wichtig, dass ich eigene Vokabeln eintragen kann und dass die Wörter je nach Lernfortschritt mehr oder weniger häufig wiederholt werden. Das tückische am Programmieren ist, dass man ganz schnell jegliches Zeitgefühl verliert. Denn die Erfolgserlebnisse stellen sich schnell ein und motivieren einen, dran zu bleiben. Gerade, wenn man sich kreativ austoben möchte, kann man sich mit dem Design und der Umsetzung einer grafischen Oberfläche stundenlang beschäftigen. Natürlich prägt einen auch die Erfahrung. Es ist zwar wirklich schön, sich mal völlig frei auszutoben. Doch die Ansprüche an die Umsetzung sind doch ein bisschen höher. Ich habe mir also erst mal Gedanken über die benötigten Funktionen gemacht und mir eine gute und erweiterbare Struktur überlegt. Nachdem sämtliche Herausforderungen gelöst waren und die funktionierende App auf meinem Handy lief, war das Thema für mich aber auch schon wieder abgeschlossen. Im Arbeitsalltag habe ich auch genug Sprachtraining, so dass die App bald gar nicht mehr so interessant war. Und aktuell besteht kein konkreter Bedarf für eine neue Anwendung. Zu den meisten Themen gibt es auch schon so endlos viele Angebote, da muss ich nicht auch noch mitmischen. Wer weiß, vielleicht juckt es mich mal wieder in den Fingern. Ein paar Ideen hätte ich... Im Übrigen habe ich nach dem Schreiben dieses Textes mal wieder die App geöffnet. Und dabei gemerkt, dass doch schon einige Vokabeln wieder in Vergessenheit geraten. Es ist halt doch ein Unterschied, ob man im beruflichen oder im privaten Kontext miteinander spricht. Offensichtlich ist es Zeit für ein bisschen mehr Smalltalk :-) --- ### Frühjahrsputz – Reinemachen im verstaubten Oberstübchen - Published: 2022-03-28 - Modified: 2022-03-22 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/28/fruehjahrsputz-reinemachen-im-verstaubten-oberstuebchen/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus Sobald die Tage wieder länger werden, scheint ein grenzenloser Putzzwang die Welt da draußen zu befallen. Da wird gewischt, gesaugt und gebohnert das sich die Balken biegen. Allerdings gibt es in einem ordentlichen und minimalistischen Haushalt gar nicht so viel zu tun. Und wir wollen es ja auch nicht gleich übertreiben. Vielleicht ist dem einen oder anderen Privatsphäre auch wichtiger, als streifenfreie Fensterscheiben. Doch wohin mit all der Energie die dem Frühlingsbeginn innewohnt? Wie wäre es, sich mal ans Ausmisten zu machen. Und zwar nicht von Schränken und Schubladen im herkömmlichen sondern im übertragenen Sinn. Gegen das Schubladendenken sollten wir vielleicht einfach mal alle Schubladen leeren und Platz für neues Wissen schaffen. Wer es dauerhaft schafft, negative Glaubenssätze und Grübeleien in den Mülleimer zu verfrachten, hat Platz für Neues. Vielleicht ein „dekoratives“ Denkmuster? Naja, bei mir klappt das noch nicht so, ich übe noch. Mantras sollen ja helfen, Ausprobieren schadet zumindest nicht. Und den Spruch „Das haben wir schon immer so gemacht“ verbannen wir am besten gleich in den Sondermüll, der eignet sich auch nicht fürs Recycling. Stattdessen sollten wir mehr hinterfragen und offen für neue Herangehensweisen und fremde Meinungen sein. Denn wenn sich nichts ändert, kann sich auch nichts verbessern. Und weil es so viel einfacher ist, als die ganze Welt zu bekehren, fangen wir einfach mal bei uns selbst an. Auch ich merke immer wieder, wie schnell der Reflex da ist, neue Vorschläge auf ihre Schwachstellen hin zu analysieren. Und doch halte ich mich zurück und höre erst einmal zu. Das ist nicht immer einfach, stößt aber auch in meinem Hirn neue Gedanken an und lässt mich kreativ werden. Auch hier braucht es noch viel Übung, aber es hat ja keiner behauptet, dass es leicht sei. Klar wünsche ich mir, dass auch andere mal ihre veralteten Weltansichten begraben und sich gedanklich von der Steinzeit verabschieden. Vor allem, wenn es um typische Rollen- und Geschlechterklischees geht, „geht mir das Messer im Sack auf“ (der Spruch ist nicht von mir, passt aber an dieser Stelle einfach perfekt). Obwohl es schwer fällt, versuche ich erst einmal alle Aspekte zu verstehen. Und auch wenn viele den Holzhammer verdient hätten, kommt man doch mit offenen Gesprächen manchmal weiter. Wenn sich hier die gedanklichen Spinnweben dann nicht entfernen lassen, ist es wohl ebenso an der Zeit zum Ausmisten. In dem Fall wird dann eben der Kontakt minimalisiert! --- ### Wie ich meinen Partner von ETFs und Aktien überzeugt habe (bäh, Teufelszeug) - Published: 2022-03-21 - Modified: 2022-03-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/21/wie-ich-meinen-partner-von-etfs-und-aktien-ueberzeugt-habe-baeh-teufelszeug/ - Kategorien: Finanzen, Mindset Als ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe, war unser beider finanzielle Situation sagen wir mal eingeschränkt. Entsprechend des Alters und der Lebenssituation ging es uns gut aber da war noch viel Luft nach oben, wie man so schön sagt. Schon von Beginn an haben wir neben den eigenen privaten Konten ein gemeinsames Girokonto für die laufenden Kosten gefüttert. Nebenbei besparen wir auf diversen gemeinsamen Unterkonten Dinge wie Urlaub, Reparaturen und Großanschaffungen z. B. falls die Waschmaschine mal ihren Dienst versagen sollte. Wer wie viel in die einzelnen Töpfe einzahlt, muss jeder selbst entscheiden. Wir hatten beide nie ein Thema damit und haben schon aus Faulheit einfach halbe-halbe gemacht. Über Geld haben wir uns tatsächlich noch nie gestritten. Es gibt keine Geheimnisse und wenn einer mal mehr oder weniger als der andere zur Verfügung hatte, haben wir uns gegenseitig unterstützt. Nach einer beruflichen Neuorientierung meinerseits und einigen Stufen, die wir beide jeweils auf der Karriereleiter nach oben geklettert sind, war plötzlich mehr Geld da, als die berüchtigte Lifestyle-Inflation wieder abtragen konnte. Mit der Lebenserfahrung kam dann auch irgendwann die erleuchtende Eingebung, dass wir ja nicht ewig arbeiten können und wollen. Irgendwann geht es in Rente und da könnte man ja vielleicht mal vorsorgen. Ich fing also an, meine Hausaufgaben zu machen und mich in das Thema einzulesen. Ziemlich schnell habe ich gelernt, dass in den meisten Fällen vor allem derjenige von den Produkten profitiert, der sie verkauft. So hatte ich mir das allerdings nicht vorgestellt. Mein sauer verdientes Geld wollte ich nicht in irgendwelchen Provisionen verpuffen lassen. Bei sowas habe ich einen gesunden Egoismus. Aber die Zeiten ändern sich und für Versicherungsverkäufer sind sie mit Sicherheit härter geworden. Dank vieler engagierter Blogger ist jeder halbwegs intelligente Mensch in der Lage, sich die wichtigsten finanziellen Grundkenntnisse anzueignen. Neben Fachbüchern über Finanzen bietet das Internet so viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Ob man zu dem Thema unbedingt einen Kurs machen soll, muss jeder selbst für sich entscheiden. Und es ist sicher nicht immer einfach, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Ich habe letztendlich aus verschiedenen Quellen alle benötigten Infos für mich zusammengetragen und mir eine für mich passende Strategie für den Einstieg überlegt. Natürlich fängt man erst mal klein an. Und die klassische Einstiegsdroge ist auch für mich der ETF gewesen. Nur habe ich die Rechnung ohne meinen Partner gemacht. Der hatte von ETFs noch nie etwas gehört und Aktien waren etwas für risikobereite Irre, die ihr ganzes Vermögen verzocken. Doch so leicht lässt frau sich nicht beirren. Ist ja mein Geld, das ist das Schöne daran, wenn man zwar ein Gemeinschaftskonto hat aber eben auch immer noch ein eigenes. Ich habe meinem Mann also in vielen Gesprächen erklärt, was ich tue und worin ich investiere. Und siehe da, nach einiger Zeit hat er sich damit abgefunden, dass ich wohl irgendwann mal völlig verarmt und pleite sein werde. Doch siehe da, da entwickeln sich Kurse ja auch wieder nach oben. Und statt all mein Geld zu verlieren hat es sogar Zinsen eingebracht. Kurz gesagt, er hat nun auch ein Depot und bespart ebenfalls einen ETF. Wir sind oft wie kleine Kinder. Wenn der eine was Cooles hat, will der andere das auch. Aber so schnell gibt frau sich hier nicht zufrieden. Ein paar Aktien mussten her. Dazu ein passendes Depot und schon trudelten die ersten Dividenden ein. Zwar nur im niedrigen zweistelligen Bereich aber genug um ein bisschen Neid zu schüren. Wir sind jetzt also beide Aktionäre. Er verdreht zwar immer noch innerlich (ich seh das trotzdem) die Augen, wenn ich mit Freunden über Finanzthemen spreche aber zumindest hat er eingesehen, dass der Aktienmarkt nicht nur was für Zocker ist. Ich bin einfach meinen Weg gegangen und habe ihm vorgelebt, wie es funktioniert. Natürlich braucht man eine gute Portion Mut und (Selbst-)Vertrauen um sich nicht vom Ziel abbringen zu lassen. Gerade die Einwände des Partners wiegen viel schwerer als die von völlig Fremden. Aber mit Hilfe von Wissen und ganz viel Entschlossenheit kann man trotz der Vorbehalte einfach mit kleinen Schritten starten. Die Schrittgröße kann ja im Laufe der Zeit immer noch wachsen, Hauptsache man fängt einfach mal an. Auch wenn mein Mann diese ganzen Themen nicht sonderlich spannend findet, hat er sich mittlerweile zumindest ein Basiswissen aufgebaut und macht sich mehr Gedanken über seine Geldanlagen. Und ich habe mir nie wieder anhören müssen, dass ich irgendwann völlig mittellos auf der Straße stehe. --- ### Ein kleiner Trick, um das Beste aus Menschen herauszuholen - Published: 2022-03-14 - Modified: 2022-03-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/14/ein-kleiner-trick-um-das-beste-aus-menschen-herauszuholen/ - Kategorien: Mindset Jeder von uns hat sie schon erlebt und die meisten haben sie tatsächlich schon angewendet. Es geht um die selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn man nur fest genug an etwas glaubt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich genau das auch einstellt. Dabei geht es vor allem um Erwartungshaltungen gegenüber Personen aber auch bestimmte, damit verbundene Ereignisse. Wenn ich fest davon überzeugt bin, bei einer Prüfung durchzufallen, habe ich gute Chancen, dass ich am Ende tatsächlich versage. Nicht von ungefähr kommt der gute Rat, sich positive Sätze wie ein Mantra immer wieder innerlich aufzusagen. Und zwar solange, bis das eigene Unterbewusstsein sich geschlagen gibt und das eigene negative Selbstbild und die prägenden Glaubenssätze überschreibt. Wie bei einer Festplatte müssen auch das Gehirn mehrfach überschrieben werden, bevor die alten Denkmuster endgültig unlesbar sind. Wie lange es im Übrigen dauern kann, bis alte Denkmuster durch neue Konditionierungen ersetzt werden, weiß jeder, der schon mal auf ein Auto mit Automatik umgestiegen ist. Auch Jahre später wiedersteht  man immer mal wieder an der Ampel den Impuls, in den ersten Gang zu schalten. Und unser optimiert platzierter Lichtschalter treibt mich auch irgendwann nochmal in den Wahnsinn... Doch kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Hat man sich erst mal eine Meinung über einen Menschen gebildet, wird es schwer, diesem offen und unvoreingenommen zu begegnen. Die Geschichten von Lehrern, die einem auch Jahrzehnte nach dem Schulabschluss noch in Erinnerung geblieben sind, kennen wir ebenfalls in all ihren Varianten. Fast jeder kann selbst so eine Geschichte erzählen und alle haben sie die Betroffenen entsprechend geprägt. Bei mir war es einerseits der strenge Geschichtslehrer. Wenn ihm die Klasse zu laut war, fing er an, langsam und in Großbuchstaben „TEST“ an die Tafel zu schreiben bis Ruhe einkehrte oder er fertig geschrieben hatte. Sollte das Wort ausgeschrieben sein, folgte sofort ein unangekündigter kurzer Test, der natürlich äußerst streng benotet wurde. Das war aber nicht mein eigentliches Problem, es beschreibt aber gut, was für eine Art Lehrer er war. Im Grunde war Geschichte weder ein Lieblings- noch ein Problemfach. Ich hab zwar nicht wirklich den Sinn darin erkannt, mir tausende Daten genauestens merken zu müssen aber für glänzende schriftliche Noten hat es gereicht. Das war auch dringend notwendig, da ich eher zu den stillen Kindern gehört habe. In Folge dessen habe ich regelmäßig eine mündliche 6 kassiert. Dabei konnte ich auf direkte Fragen schon antworten, ich haben mich nur nicht gerne gemeldet und stand nicht gerne im Vordergrund. Was mich dann aber wirklich geärgert und demotiviert hat, war die Tatsache, dass ich selbst mit sehr viel Anstrengung keine bessere Note erreichen konnte. Eine Zeitlang haben ich mich gemeldet, bis mir beinahe der Arm abgefallen ist. Ich war auf jede Stunde vorbereitet und habe mir richtig viel Mühe gegeben. Das muss diesem Lehrer schon aufgefallen sein, ich habe eine 5,5 bekommen. Damals war ich der Ansicht, dass das Ergebnis den Aufwand nicht lohnt und habe die Zeit mit diesem Lehrer einfach ausgesessen. Da alle anderen Lehrer scheinbar kein Problem mit meiner mündlichen Mitarbeit hatten, hat mich das Thema auch nicht weiter belastet. Allerdings ist das nicht immer so, manche Lehrer prägen gar die Zukunft ihrer Schüler auf sehr negative Weise. Eine Lehrerin wollte einen Bekannten gar auf eine Sonderschule schicken. Derjenige hat für seinen guten Studienabschluss sogar eine Auszeichnung erhalten... Ein paar Jahrzehnte später und zurück in der Gegenwart ist man ein bisschen klüger und weiser. Und wir haben vielleicht gelernt, was der Erwartungs-Effekt ist. Was unsereins als selbsterfüllenden Prophezeiung bezeichnet, ist wissenschaftlich erforscht und auch unter dem Pygmalion-Effekt oder Rosenthal-Effekt bekannt. In einem Experiment hat man der Lehrkraft mitgeteilt, dass einige Schüler bessere Entwicklungspotentiale hätten, als andere. Diese Schüler waren zufällig ausgewählt und keinesfalls außergewöhnlich intelligent oder leistungsbereit. Der Rest der Klasse fungierte als Kontrollgruppe. Dabei hat man beobachtet, dass Lehrer genau diese Schüler mehr fördern und diese sich dadurch tatsächlich besser entwickeln und bessere Noten erreichen. Auch in späteren Studien konnten ähnliche Ergebnisse beobachtet werden. Auch wenn die Lehrer sich dessen meist nicht bewusst waren, hatten sie mehr Augenkontakt, lobten mehr und lächelten besagte Schüler öfter an. Dieses Verhalten wiederum hatte Einfluss auf die tatsächlichen Leistungen der Schüler. Und wie betrifft das nun uns in unserem täglichen Leben? Es geht mir hier keinesfalls darum, Lehrer schlecht zu machen.   Die meisten machen sicherlich einen unglaublich guten Job und könnten mal ein dickes Dankeschön vertragen. Vielmehr geht es mir darum, dass man sich seine eigene Erwartungshaltung bewusst macht. Denn wenn ich der Meinung bin, dass mein Gegenüber nicht sonderlich engagiert und nett ist, strahle ich das unbewusst auch aus. Und am Ende bekomme ich auch genau das zurück. Meine Erwartungshaltung beeinflusst also das Handeln dieses Menschen. Die negative selbsterfüllende Prophezeiung wird im Übrigen als Golem-Effekt bezeichnet.   Im Gegenzug kann ich meinem Gegenüber mit einer positiven Erwartungshaltung begegnen. Wenn ich mich also beispielsweise auf die Stärken einer Person konzentriere, sie bestärke und  ihr mein Vertrauen in ihre Fähigkeiten kommunizieren, wird diese auch ein ganz anderes Selbstbild haben und wahrscheinlich bessere Ergebnisse erzielen. Führungskräfte machen sich diese Strategie gerne zu Nutze. Aber auch im Alltag können wir diesen Effekt für uns nutzen. Wenn ich etwa eine Information einholen möchte, komme ich mit einem freundlichen „Sie können mir bestimmt weiterhelfen... “ mit Sicherheit weiter als mit einem grummeligen „Wahrscheinlich hat in ihrem Saftladen eh keiner einen Plan! “. Ja, das ist zugegebenermaßen etwas überspitzt, dient aber auch nur zur Verdeutlichung. Aber probiert es doch einfach aus. Statt sich mit einer selbsterfüllenden Prophezeiung das Leben schlecht zu reden, geht einfach offen und positiv auf euren Gegenüber zu. Und versucht es vielleicht auch mal bei euch selbst. Anstatt euch selbst innerlich klein zu reden, fokussiert euch auf eure Stärken und findet aufbauende Worte. Selbst wenn es nicht immer klappt, ihr habt dabei nichts zu verlieren. --- ### DIY-Badreiniger – gut für die Umwelt und den Geldbeutel - Published: 2022-03-07 - Modified: 2022-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/07/diy-badreiniger-gut-fuer-die-umwelt-und-den-geldbeutel/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten Immer wieder stolpert man auf einschlägigen Seiten (wie z. B. Utopia oder Smarticular) über das Thema Haushalt und im speziellen Putzmittel. Selbermachen ist hier die Devise. Ich bin ja eigentlich eher faul und praktisch veranlagt doch bei manchen Tipps werde ich sofort hellhörig. Nachdem ich in mehreren Artikeln über Studien zu Atemwegeerkrankungen im Zusammenhang mit Putzmitteleinsatz gelesen hatte, war ich schon drauf und dran, das Putzen einfach einzustellen. Doch das ist irgendwie auch nicht die richtige Lösung. Allerdings scheint es doch einen unbestreitbaren Zusammenhang zwischen dem häufigen und starken Einsatz von Reinigungsmitteln, vor allem in Sprühform, und Erkrankungen der Lunge zu geben. Jeder, der schon mal mit einer Sprühfasche im wenig belüfteten Badezimmer hantiert hat, wird dem kaum widersprechen. Wer sich ein bisschen einlesen möchte, kann das z. B. hier und hier tun. Neben dem zauberhaften Geruch dieser fertigen Giftmischungen und der Plastikverpackung stört mich außerdem der Preis für klassische Reinigungsmittel. Auch wenn ich kein Putzteufel bin und der Verbrauch bei unserem kleinen Bad sowieso moderat ist, muss ich den Herstellern von Chemiecocktails nicht mein sauer verdientes Geld in den Rachen werfen. Ökologisch unbedenkliche Alternativen sind leider wenig überzeugend in ihrer Putzleistung. Dazu kommt, dass die meisten ebenfalls konventionell in einer Plastiksprühflasche daher kommen. Doch auch wenn es mittlerweile immer mehr pulver- oder tabförmige Varianten zum selber Auflösen gibt, weder Preis noch Leistung konnten mich bisher überzeugen.   Die Kosten für eine Flasche selbst gemischten Badreiniger liegen dagegen im Cent-Bereich. Und statt ominöser Ingredienzien enthält dieser nur ein paar ganz simple Zutaten. Minimalistisch sozusagen ;-) Was es braucht: Eine Sprühflasche und einen Messbecher 500 ml warmes Wasser 2 Esslöffel Zitronensäurepulver 1 Esslöffel Spülmittel Ca. 10 Tropfen ätherisches Öl (optional) Natürlich eignet sich eine gebrauchte Sprühflasche von einen konventionellen Reinigungsmittels super. Für Putzmittel braucht es keine schicken neuen Flaschen. Die Klebeetiketten kann man einfach in warmem Wasser einweichen und dann abrubbeln. Alle verbliebenen Klebereste bekommt man rückstandslos und ohne das Material zu verkratzen mit etwas Speiseöl weg. Das ist im Übrigen einer meiner absoluten Lieblings-Haushaltstipps (hätte ich das nur früher gewusst... ). Jetzt müssen nur noch alle Zutaten im Messbecher verrührt und in die Sprühflasche gefüllt werden. Dann kann es schon losgehen. Sorry, keine Ausreden... Das ätherische Öl ist optional. An der Reinigungswirkung ändert es nicht und wer es in rauen Mengen verwendet, macht sich eventuell bei seinen Mitbewohnern unbeliebt. Aber ein paar Tropfen schlagen sich kaum im Preis nieder und machen das Putzen ein bisschen netter. Und nebenbei sagt man naturreinen ätherischen Ölen ja oft eine nützliche Wirkung zu. Ich kann das zwar nicht immer nachvollziehen, habe aber trotzdem ein paar Lieblingsdüfte. Erlaubt ist, was gefällt. Bergamotte – soll stimmungsaufhellend wirken. Die Dame am Verkaufstand meinte auch, dass es eine reinigende Wirkung hätte.  Sie hat aber nur gelacht, als ich meinte, dass ich ja dann nicht mehr putzen müsse. Zedernholz – verbreitet Saunaatmosphäre und riecht angenehm herb. Es soll auch bei Ekzemen und Hautausschlägen helfen und irritierte Haut beruhigen. Klingt gut, vielleicht sollte ich das bei Gelegenheit mal testen. Sandelholz – diesem Öl werden regenerierende Eigenschaften zugeschrieben. Vor allem der holzig-warme Duft ist sehr beliebt. Lavendel – soll beruhigend und entspannend wirken. Auf jeden Fall duftet es toll und da es bei Motten unbeliebt ist, kann man gleich noch den Kleiderschrank damit tränken. Zitrone – riecht schön frisch und sauber. Ich assoziiere damit immer Spülmittel, weshalb ich auch Gummibärchen mit Zitronengeschmack nicht leiden kann. Generell sollte man beim Kauf von ätherischen Ölen auf die Qualität achten, auch wenn man damit nur Putzmittel anrührt. Oft lässt sich doch Hautkontakt nicht vermeiden. Dazu kommt, dass man die Duftmoleküle beim Putzen unweigerlich einatmet. Und da wir uns ja gegenüber dem Chemiebaukasten der klassischen Reinigungsmittel verbessern wollen, sollte es auch kein gepanschtes, billiges Öl sein. Was der DIY-Badreiniger für kleines Geld kann? Alles! Er löst sämtliche Kalk- und Seifenrückstände, entfernt sonstige Flecken und Schmierfilme und hinterlässt ein duftendes, glänzendes Bad. Das Wundermittel hat sogar den wenig putzaffinen Ehemann überzeugt, der es mittlerweile großzügig als Allzweckreiniger einsetzt. Damit putzt er sogar freiwillig und selbstständig alle Renovierungsspuren ohne Murren und Knurren (was wirklich Seltenheitswert hat). Damit hat sich der DIY-Badreiniger einen festen Platz in meinem Haushalt erobert. Etwas anderes wird nie wieder in den Einkaufkorb wandern. --- ### Winterdepression – Nachrichtendepression - Published: 2022-03-01 - Modified: 2022-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/01/winterdepression-nachrichtendepression/ - Kategorien: Mindset Februar, es ist trotz Sonnenschein eiskalt, der Winter scheint nicht enden zu wollen. So langsam fühlen sich die meisten mürbe. Auch oder vor allem wegen der Einschränkungen durch Corona und den Schreckensbotschaften, die tagtäglich auf uns einprasseln. Krieg in Afghanistan, in der Ukraine, Klimawandel, Inflation. Man mag die Nachrichten am liebsten gar nicht mehr einschalten. Doch in Vogelstraußmanier den Kopf in den Sand zu stecken und die Welt da draußen zu ignorieren, wäre der falsche Weg. Viele Themen betreffen uns alle und man sollte zumindest informiert sein. Um sich eine eigene Meinung zu bilden, ist Wissen eine Grundvoraussetzung – auch wenn das Fehlen von Wissen viele nicht davon abhält. Doch das ist ein anderes Thema. Was in der Welt passiert, macht viele von uns fassungslos. Und noch mehr, wenn die Katastrophen plötzlich in greifbare Nähe rücken. Mit einem Krieg in Europa wollte niemand rechnen. Und so gilt unser Mitgefühl in diesen Tagen all den Unbeteiligte, die völlig unverschuldet  in diesen Konflikt geraten sind. Und auch all die anderen Katastrophen auf der Welt, über die vielleicht gerade nicht so viel berichtet wird, lassen einen schier verzweifeln. Da sind noch andere Kriege, allesamt sinnlos und unmenschlich. Und gleichzeitig entziehen wir uns selbst durch Umweltzerstörung, Abholzung der Wälder, Vermüllung der Meere, unsere Lebensgrundlage. Da braucht es schon einen starken Geist, um an all dem nicht zu verzweifeln. Um bei alldem nicht durchzudrehen, ist auch die Selbstfürsorge wichtig. Also den Nachrichtenkonsum auf ein vernünftiges Maß einschränken, sich von Kanälen, die Fake News und Panik verbreiten, fern halten und sich bewusst machen, das es auch gutes im Leben gibt. Angesichts der Bilder, die uns erreichen, sollten wir einfach unendlich dankbar sein für das was wir haben. Ein Leben in Frieden und Sicherheit mag uns selbstverständlich erscheinen. Der gut gefüllte Kühlschrank und die warme Wohnung ebenso. Doch leider gilt das nicht für alle Menschen auf der Welt. Doch trotzdem jammern wir nur zu gerne. Der 8-Stunden-Job ist stressig und unterbezahlt, der Haushalt anstrengend und die Familie nervt obendrein. Und dabei vergessen wir, wie gut es uns geht und wie viele Menschen sofort mit uns tauschen würden. Nehmt euch einen Moment und schaut von außen auf euer Leben. Was steht dort alles auf der Habenseite, wie geht es uns und unseren Liebsten? Oft hilft es, den Blick einfach mal bewusst auf die positiven Dinge zu richten. Dafür muss man nicht mal ein zwanghafter Optimist sein. Und es hilft auch, im Kleinen ins Handeln zu kommen. Beim Klimaschutz ist das ganz einfach. Aber ebenso, wenn man den Menschen direkt helfen möchte, z. B. durch Spenden. Und selbst, wenn es nicht viel ist was man tut oder gibt. Wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, entsteht am Ende etwas Großes. Wir sollten uns einfach öfters mal fragen, was wir tun könnten, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen? --- ### Wie man bei mir definitiv keinen Blumentopf gewinnt - Published: 2022-02-26 - Modified: 2022-02-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/26/wie-man-bei-mir-definitiv-keinen-blumentopf-gewinnt/ - Kategorien: Mindset Wann sind die Menschen eigentlich so unzuverlässig geworden? Als tiefenentspannter und vorwiegend positiver Mensch ist es eher selten, dass ich so einen richtigen Meckerflash bekomme. Und auch dem Spruch „Ein Schwabe muss meckern, sonst ist er unglücklich“ kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen. Klar ist aber, man kann nicht immer zwanghaft optimistisch und glücklich sein. Manchmal hat man eben auch andere Gefühle und die müssen auch raus dürfen. Denn wenn man immer schön den Deckel auf allem vermeintlich negativen drauf hält, steigt im Innern langsam der Druck. Und was dann folgt, muss ich nicht weiter beschreiben. Nachdem ich so langsam das Gefühl habe, jeder will mich nur ärgern, ist es wohl höchste Zeit, etwas Luft abzulassen. Während ich also diesen Beitrag schreibe, warte ich auf eine Energieberaterin, die eigentlich schon vor 40 Minuten hätte kommen sollen. Damit die Dame nicht vor einem verwaisten Haus steht, habe ich überpünktlich Feierabend gemacht (man weiß ja nie, der Verkehr und so... ) und war entsprechend 20 Minuten vor dem vereinbarten Termin zu Hause. Mal sehen, ob noch jemand auftaucht. Leider ist das kein Einzelfall. Vor allem rund um den Hausbau haben wir es laufend mit leeren Versprechungen und nicht eingehaltenen Zusagen zu tun. Die Krönung war ein ausstehendes Angebot, bei dem uns der Verantwortliche wirklich täglich gesagt hat, dass wir es morgen bekommen würden. Natürlich war dann „morgen“ wieder nichts da und man wurde erneut auf den Folgetag vertröstet. Klar, manchmal brennt es anderswo einfach mehr und man weiß nicht, wo einem der Kopf steht. Aber dann kann man das ja entsprechend kommunizieren. Wenn ich dem gegenüber ehrlich mitteile, dass ich erst in X Tagen liefern kann, ist das doch für beide Seiten entspannter. Der Kunde weiß, woran er ist und ich muss nicht jeden Tag ungeduldige Kundenanfragen bearbeiten. Und auch das hochgelobte Homeoffice nutzen manche wohl gerne, um komplett abzutauchen und sich vorm anstrengenden Kunden zu verschanzen. Dann kann es bisweilen Wochen dauern, bis eine simple Anfrage bearbeitet wird und man bekommt unterschwellig zu spüren, dass man eigentlich nicht mehr als ein nerviger Idiot ist, der saudumme Fragen stellt. Da fragt man sich, ob den Damen und Herren eigentlich klar ist, wer am Ende ihr Gehalt bezahlt. Auch bei in einem ganz anderen Fall sehe ich mit Erstaunen, dass Menschen unangenehme Themen einfach aussitzen. Der Käufer eines Artikels, den ich auf Ebay eingestellt hatte, hat es sich wohl anders überlegt. Aber anstatt den Fehler einzugestehen, lässt er mich wochenlang auf die Zahlung warten und reagiert nicht einmal auf höfliche Anfragen. Hierfür wurde wohl extra der „Verkauf abbrechen“-Button implementiert. Eigentlich ist es ganz einfach und eine Frage von Anstand und Respekt, wie ich mit meinem Gegenüber umgehe. Ignorieren und Probleme aussitzen mag kurzfristig funktionieren. Langfristig sind alle Beteiligten unzufrieden und man verbaut sich viele Chancen. Einen unzuverlässigen Handwerker werde ich nie weiterempfehlen (und es kommt die Zeit, wenn es ihnen nicht mehr allen zu gut geht, Karma und so ... ) und unzuverlässige Kollegen plane ich weder in einem spannenden neuen Projekt noch empfehle ich sie für den nächsten Karriereschritt. Zum Glück gibt es auch immer wieder Menschen, die einfach ihren Job machen. Und das im besten Fall auch noch mit einem Lächeln im Gesicht. Menschen, die sich kümmern und denen es nicht völlig egal ist, dass da jemand auf eine Auskunft, eine Genehmigung oder sonst etwas wartet. Dank ihnen läuft der ganze Laden, auch im übertragenen Sinne. Also wenn ihr an solche Goldstücke geratet, seid ebenfalls nett, respektvoll und höflich. Lasst euren Unmut und Frust nicht an ihnen aus. Dann wärt ihr nämlich nicht besser, als alle diejenigen, die sonst euch aus der Fassung bringen. Ein Lächeln und ein Dankeschön könnt ihr euch auch noch abringen. Kostet nichts extra, versprochen! Die Energieberaterin ist zwischenzeitlich tatsächlich noch aufgetaucht... die Schuld für ihre Verspätung hat sie galant dem vorangegangenen Kunden in die Schuhe geschoben 🙄. --- ### Mein kleines, feines Schmuckkästchen - Published: 2022-02-24 - Modified: 2022-02-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/24/mein-kleines-feines-schmuckkaestchen/ - Kategorien: Minimalismus Bei der wöchentlichen Putzroutine habe ich – mal wieder – festgestellt, dass ich die freien und klaren Flächen wirklich liebe. Nicht nur, weil es so wenig Aufwand ist, alles sauber und ordentlich zu halten. Dabei bin ich auch an der schwarzen Schachtel hängen geblieben, die mein kleines aber feines und sehr reduziertes Sortiment an Lieblingsteilen enthält... . auch wenn jetzt der eine oder andere denkt, das sei ein typischen Frauenthema, diese kleine Schachtel beherbergt auch alles, was mein Mann an Schmuck besitzt... Mein Schmuckkästchen gehört eindeutig zu den Dingen, die im Laufe der Zeit immer kleiner geworden sind. Ich weiß gar nicht mehr, wie alles langsam in meinen Besitz gewandert ist. Irgendwann hatte ich ein schweres Schmuckkästchen aus Metall mit herausnehmbaren Fächern und einer ganzen Menge Klimbim darin. Und Schmuck hat ja die herausragende Begabung, sich im Laufe der Zeit zu einem unauflösbaren Knäul zu vereinen. Jeder, der schon mal versucht hat, eine filigrane Kette von einem Ohrring-Verschluss zu lösen, weiß was ich meine... Im Zuge wiederkehreder Ausmistaktionen ging es also auch dem Inhalt der Schmuckschatulle an den Kragen. Ein Großteil wurde, wie bei so vielem, selten bis gar nicht getragen. Also habe ich hier wortwörtlich Stück für Stück reduziert. Alten Goldschmuck ohne emotionalen Wert habe ich bei einem Altgoldhändler in Euros getauscht. Ein großes Vermögen ist dabei nicht raus gekommen aber zumindest hat sich der Ballast reduziert und wir hatten leckere Pizza. Neben einigem angelaufenen Silberschmuck sind dann auch einige ungeliebte Ketten und Anhänger ausgezogen und der restliche Inhalt ist in eine kleinere Schachtel umgezogen. Die alte Schmuckschatulle wurde verschenkt. Doch wie das halt so ist, merkt man mit der Zeit, dass auch von den verbliebenen Dingen immer wieder etwas weg kann. Sei es, weil beim Modeschmuck der Lack ab ist oder weil manche Dinge einfach nicht mehr gefallen. Vielleicht behält man etwas wegen des emotionalen Wertes. Bei ein bisschen Schmuck geht da normalerweise ja auch nicht viel Platz drauf.  Am Ende macht es aber auch einfach viel mehr Spaß, wenn man einen Überblick über die vorhandenen Dinge hat und diese auch gerne und oft trägt. Mittlerweile habe ich tatsächlich nur noch sehr wenig Schmuck. Während der kalten Jahreszeit schicke ich die Ringe wegen der Handschuhen und dem häufigen Händewaschen in den Winterschlaf. Nur die Armbanduhr und die kleinen Kreolen lege ich eigentlich nie ab. Die Schachtel ist nochmal ein ganzes Stück geschrumpft. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass noch 3-4 Ketten an einem Haken im Badezimmerschrank hängen. Diese sind aber vor allem im Sommer häufig in Gebrauch. Sonst war´s das und die Sachen, die ich besitze, trage ich auch gerne. Neue Sachen dürfen nur selten einziehen. Gerade bei Schmuck muss es einfach zu 100% passen. Wenn ich den ganzen Tag damit beschäftig bin, irgendwelche Ketten zu entknoten oder ständig irgendwo hängen bleibe, fliegen die Sachen umgehend raus.   Es ist wie bei allem, es muss zu einem selbst und zum eigenen Leben passen. Wer gerne und viel Schmuck trägt, sollte das auch tun und sich von niemandem rein reden lassen. Trennen sollte man sich von allem, was nicht mehr (zu einem) passt. Dann ist Raum für das Wesentliche, was und wie viel das auch immer sein mag. Auch ich bin im Übrigen nicht immun gegen all die hübsch anzuschauenden Dinge. Aktuell schiele ich immer wieder auf das eine oder andere Paar schöne, lange Ohrringe. Doch solange wir ständig mit dem Auf- und Abziehen der Maske beschäftigt sind, sind ausladende Ohrringe eher kontraproduktiv. Also halte ich mich zurück, was natürlich auch den Geldbeutel freut. Ich hingegen freue ich mich auf den Moment, wo man sich die Ohrläppchen wieder mit tollen Klunkern langziehen lassen kann. --- ### Niemals nichts anzuziehen – meine einfachen Regeln für einen perfekten Kleiderschrank - Published: 2022-02-16 - Modified: 2022-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/16/niemals-nichts-anzuziehen-meine-einfachen-regeln-fuer-einen-perfekten-kleiderschrank/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Ausortieren, Kleiderschrank, Kleidung, Minimalismus, Ordnung Seit vielen Jahren dominiert eine einzige und heiß geliebte Farbe in meinem Kleiderschrank. Und nicht nur da, auch Möbel, Wände und viele andere Gegenstände zeigen meine offensichtliche Vorliebe. Black is beautiful!   Was nicht bereits in schwarz bei mir eingezogen ist, wurde im Laufe der Zeit eingefärbt, lackiert oder überpinselt. Und als großer Fan muss ich sagen, schwarz ist keinesfalls gleich schwarz. Da gibt es die unterschiedlichsten Nuancen. Und kaum etwas ist für die von unserer grellbunten Welt gestressten Augen entspannter, als der Blick auf eine warmschwarz getünchte Wand. Es liegt also auf der Hand, dass es beim Einkaufen keine großen Überlegungen bezüglich der richtigen Farben von Kleidung gibt. Oft sehe ich auf den ersten Blick, ob sich der Besuch in einem Geschäft lohnt oder farbtechnisch nichts für mich dabei ist. Früher hat sich auch immer mal wieder ein farbiges Teil in meinen Schrank verirrt. Doch auch, wenn ich Petrol wirklich schön finde, ich fühle mich nicht wohl damit. Und die farbige Bluse vom Vorstellungsgespräch hat letztendlich auch nur dazu geführt, dass ich mich verkleidet gefühlt habe. Das gute Stück hat, wie vieles andere, längst ein neues zu Hause gefunden. Ich habe für mich beschlossen, falls ich je nochmal so einen Anlass habe, authentisch und eben schwarz gekleidet zu erscheinen. Müsste ich mich verkleiden, um einen Job zu bekommen, wäre es nicht die richtige Firma! Die wichtigste Regel für mich ist also: Kenne deine Wohlfühlfarbe(n). Und damit sind wir schon beim nächsten elementaren Punkt. Ich muss mich in meiner Kleidung wohl fühlen. Wenn es irgendwo zwickt und ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin, rutschende Kleidung an ihren Platz zu zuppeln, lenkt mich das ab. Nachdem ich mich morgens angezogen habe, will ich den Rest des Tages nicht mehr an meine Kleidung denken. Sie muss gut sitzen und gleichzeitig bequem sein. Wenn ein Teil nur ein bisschen zu klein oder groß ist, wird es nicht gekauft. Keine Kompromisse bei der Passform. Leider ist es in Zeiten von Fast Fashion immer erschreckender, was an den Kleiderständern in den einschlägigen Geschäften hängt. Meist sieht man schon auf den ersten Blick, dass es sich um billigstes Plastik handelt. Und das fühlt man auch. Ich frage mich immer wieder, wer das tatsächlich anzieht. Es muss doch ganz furchtbar unangenehm sein, so etwas direkt auf der Haut zu haben.   Dazu kommt noch ein unerträglicher Geruch nach Chemie. Bei schwarzer Kleidung ist das oft ein Problem, vor allem wenn billig und wenig umweltfreundlich eingefärbt wurde. Man kann sich vorstellen, dass das im Produktionsland verehrende Auswirkungen hat.   Ganz schlimm ist es bei Onlinebestellungen, weshalb ich bevorzugt direkt im Geschäft einkaufe. Dort kann ich direkt sehen, fühlen und riechen, wenn die Qualität nicht stimmt. Und dann wird es – natürlich – nicht gekauft. Qualität kann man sehen, riechen, fühlen. Und zu guter Letzt muss Kleidung natürlich zum Leben passen. So hübsch ich manche Sachen finde, sie passen einfach nicht in meinen Alltag. Bei engen Röcken werde ich wahnsinnig weil ich den begrenzten Bewegungsspielraum nicht leiden kann. Rüschen und Schleifen finde ich bei anderen hübsch, sie entsprechen aber nicht meinem Stil. Oft bewundert man bei anderen etwas und glaubt, mit demselben Teil ebenso cool /elegant/lässig zu sein. Doch dann endet das entsprechende Textil ganz hinten im Schrank weil es einen eben doch nicht wie erwartet zu einem besseren Ich verholfen hat. Klar, es macht durchaus Sinn, mal etwas Neues auszuprobieren. Allerdings sollte man immer konsequent bleiben. Wenn es beim Anprobieren nicht die Liebe auf den ersten Blick ist und man auch nur den allerkleinsten Zweifel hat, wird es nicht gekauft. Im Schrank ist nur Platz für Lieblingsteile. Basta! Wer mit seinem eigenen Stil ein strenges Regiment in eurem Kleiderschrank führt, weiß genau, was er besitzt, was sich miteinander kombinieren lässt und worin er sich wohl fühlt. Dazu kann auch die weltbeste und gemütlichste Jogginghose gehören. Aber eben nicht irgendein fauler Kompromiss, den man dann wegen einem schlechten Gewissen aufträgt. Das Leben ist zu kurz, um es in der falschen Kleidung zu verbringen. Und wir sollten es uns Wert sein, nur Lieblingsstücke zu tragen. Und man hat deutlich mehr Spaß an der eigenen Mode, wenn man lieber weniger, dafür aber die schönsten Dinge einziehen lässt. --- ### Never stop learning - Published: 2022-02-08 - Modified: 2022-02-08 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/08/never-stop-learning/ - Kategorien: Queen All - Diverses Was macht eine vielfältig interessierte Person, wenn sie mal wieder Hummeln im Hintern hat und die große weite Welt ruft? Der Klassiker unter den neuen Interessen – eine neue Sprache lernen. Damit kann man direkt etwas anfangen und lernt Land und Leute viel besser kennen. Sag man ja so und stimmt ja irgendwie auch. Der erste Versuch (die Schule mit Englisch und Französisch klammern wir hier mal besser aus) war ein Kurs einer Fern-Universität. Da war das Internet noch nicht so verbreitet, Handys noch riesig und ein Computerbildschirm noch sperrig wie ein alter Röhrenfernseher – oh krass, wie alt bin ich geworden? ! Ich habe mit Niederländisch angefangen. Da hatte ich einen Bericht über Amsterdam gesehen, ein „Schmelztiegel der Kulturen“. Bunt und exotisch und damit mein erklärtes Auswanderungsziel. Der Vorteil ist die Ähnlichkeit zu Bekanntem. Die Vokabeln kamen mir vor wie eine Mischung aus Englisch, Deutsch, Französisch und noch irgendwas. Auf einem Musikfestival in Eindhoven hatten wir auch nie Probleme, die Niederländer zu verstehen. Lag vielleicht auch am Bier und die Flüche beim missglückten Versuch ein Zelt aufzubauen sind wohl auch nicht gerade hohe Literatur... Fleißig habe ich Vokabeln gepaukt und bin regelmäßig vor Kichern vom Sofa gekippt. Bis heute hat sich das Wort „schoorsteen“ (ja, Schornstein) in meinem Hirn eingebrannt. Der Rest ist weg. Ich kam mir einfach immer so komisch vor, wenn ich mich an der Aussprache versucht habe. Mit einem Umzug sowie einem neuen Job war  plötzlich keine Zeit mehr und nach einem ernüchternden Besuch in Amsterdam war dann auch die Motivation weg. Weiter ging es dann mit Spanisch. Das ist nicht nur klangvoll sonder auch in vielen Winkeln der Welt nützlich. Ich reise gerne und auch das Thema Auswandern könnte ja interessant werden (Spoiler – ist auch bei diesem Mal nichts geworden). Etwas klüger als beim ersten Versuch habe ich es erst mal mit einem kleineren Budget versucht und einen VHS Kurs belegt. Dazu kamen dann einige Bücher und Lernmaterialien. Alles in allem habe ich einiges gelernt und war immerhin dazu in der Lage, nach dem Weg zu fragen und im Restaurant keine Stierhoden oder ähnlich abenteuerliche Speisen zu bestellen. Was vielleicht auch geholfen hätte, wäre mehr Übung, Konversation mit Muttersprachlern und ein konkretes Ziel vor der Nase. Letztendlich war es wie beim ersten Versuch, das Leben hatte andere Pläne. Die ganzen Lernmaterialien wegzugeben, war eine Erleichterung und für den nächsten Urlaub reicht´s noch. Bei all dem Eifer hab ich auch völlig übersehen, dass doch das größte Potential für mich darin liegt, meine Englischkenntnisse auszubauen. Lange habe ich mich darum nicht gekümmert. Dank Schulunterricht war ja alles Notwendige vorhanden und damit kam man gut durchs Leben. Doch die Zeiten ändern sich. Gerade im Arbeitsumfeld kommt man heute nicht mehr um Englisch herum. Viele neue Kollegen sprechen wenig bis kein Deutsch und mittlerweile ist es eine Selbstverständlichkeit länderübergreifend mit anderen Kulturen zusammenzuarbeiten. Durch die tägliche Übung kam verschüttetes Wissen wieder an die Oberfläche und durch den Spaß bei der Kommunikation steigt auch die Motivation sich hier weiter zu verbessern. Das Internet bietet entsprechend endlose Ressourcen an englischsprachigen Texten. Hin und wieder tausche ich auch ein Buch in einer Hotelbibliothek und komme so kostenlos an neuen fremdsprachigen Input. Jetzt passiert es mir hoffentlich nie mehr, dass ich auf die Frage, wie wir die Urlaubsinsel erreicht haben, aus Versehen „by train“ sage... (klar, ich meinte „plain“). Wobei – um die entgeisterten Blicke ist es irgendwie fast schade :-) --- ### Bestes Lesefutter zum Nulltarif - Published: 2022-01-31 - Modified: 2022-01-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/31/bestes-lesefutter-zum-nulltarif/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus Für passionierte Leseratten kann es bisweilen schwer sein, sich von ihren Schätzchen zu trennen. Minimalismus hin oder her, das Bücherregal klein zu halten erfordert viel Konsequenz. Doch die wenigsten Bücher lesen wir ein zweites Mal und noch viel weniger werden nochmal aus dem Regal genommen (außer vielleicht zum Abstauben). Es gibt einfach so viel großartige Literatur, die ebenfalls darauf wartet, dass wir ein bisschen Zeit erübrigen können. Und der Stapel an ungelesenen Büchern wächst beständig. Manch einer möchte mit dem vollen Bücherregal zeigen, wie belesen er ist bzw. für wie belesen er sich hält. Doch im Grunde interessiert das niemanden. Wie oft steht ihr in einer fremden Wohnung und denkt euch „Hach, der große Brockhaus. Was muss hier doch für ein intelligenter Mensch leben? ! “ Nicht wirklich, oder? Bücher, die vergessen im Regal vor sich hin stauben, sind für mich ein trauriger Anblick. Einmal gelesen haben sie ihr kurzes Leben verwirkt und fristen ihr Dasein als öde Hintergrunddeko. Dabei sollten sie von Hand zu Hand wandern und von so vielen Menschen wie möglich gelesen werden. Eine genial einfache Methode sind Bücherschränke. Hier wechseln Bücher den Besitzer, ihr könnt jemanden glücklich machen und euch selbst mit frischem Input versorgen. In fast jedem größeren Ort gibt es sie mittlerweile. Oft findet ihr Informationen dazu auf der Homepage der Stadt oder wie fast alles natürlich im Internet. Karten mit genauen Standorten gibt es zum Beispiel unter https://openbookcase. de/map oder https://www. lesestunden. de/karte-oeffentlicher-buecherschraenke/. Natürlich können wir die ganze Überlegung jetzt einfach sein lassen und argumentieren, dass ein E-Reader an dieser Stelle ja die perfekte Alternative ist. Aber habt ihr schon mal versucht, jemandem ein bereits gelesenes Buch weiterzugeben, während ihr selbst auf dem E-Reader schon das nächste Schätzchen schmökert? Gar nicht so einfach. Und dann ist da noch der finanzielle Aspekt. Warum immer neue Bücher kaufen, wenn es wunderbare Alternativen gibt. Natürlich soll ein Autor angemessen für seine harte Arbeit entlohnt werden, das stelle ich gar nicht in Frage. Und ich füge gerne immer mal wieder ein neues Buch dem Kreislauf hinzu. Aber gerade wenn man Bücher konsumiert wie die Luft zum Atmen, macht Teilen Sinn. Klar ist die Auswahl im Bücherschrank eingeschränkt. Wenn ihr also ein ganz bestimmtes Buch sucht, macht es Sinn dieses tatsächlich neu oder, wenn ihr Glück habt, günstig gebraucht zu erwerben. Ansonsten ist es super spannend, einfach mal zu schauen, was gerade im Angebot ist. Etliche Bücher hätte ich sonst nie entdeckt. Und wenn mal gar nichts dabei ist, kommt man ein paar Tage später wieder vorbei oder versucht es in einem anderen Bücherschrank. Ich habe drei Bücherschränke mehr oder weniger in der Nähe, in denen ich mich bedienen kann. Die größte Herausforderung ist, nicht mehr Bücher mit heim zu nehmen, als man hingetragen hat. Ein Großteil der Bücher sind auch wirklich in gutem Zustand (dann ist es überhaupt nicht unangenehm oder gar eklig, ein gebrauchtes Buch zu lesen). Sie suchen einfach wieder liebevolle Hände, die sie genauso sorgsam behandeln, wie ihr Vorbesitzer. Und hier noch zwei Hinweise, sozusagen in eigener Sache: Bitte nutzt den Bücherschrank nicht für euer Altpapier. Der Atlas aus dem letzten Jahrhundert oder das völlig zerlesene Taschenbuch voller klebriger Schokoflecken gehören hier definitiv nicht rein. Würdet ihr das noch haben wollen? ! Nein, sicher nicht. Also ab damit ins Altpapier. Und seid bitte fair. Der Bücherschrank soll der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Sich also kistenweise zu bedienen um dann auf Rebuy, Momox oder anderen Verkaufsplattformen den großen Reibach zu machen, ist ganz mies fürs Karma. Wer also nicht als Grottenolm wiedergeboren werden möchte, trägt auch selbst mit ordentlichen Tauschobjekten zum Erhalt der Bücherschränke bei ;-) Und jetzt verkrümle ich mich erst mal wieder mit einer schönen Tasse Kaffee und dem neuesten Schmöker auf meinem Lesesessel. --- ### Lieblingsinvest - An welchen drei Dingen ich niemals sparen werde - Published: 2022-01-25 - Modified: 2022-01-25 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/25/lieblingsinvest-an-welchen-drei-dingen-ich-niemals-sparen-werde/ - Kategorien: Mindset Auch wenn man genügsam und minimalistisch durchs Leben geht, an manchen Dingen sollte man niemals sparen! Denn womit man sich umgibt, hat einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das eigene Leben. Ich möchte euch jetzt natürlich nicht dazu animieren, mit vollen Händen euer sauer verdientes Geld rauszuhauen. Im Gegenteil, diese Investitionen sind völlig kostenlos und haben sogar eine richtig gute Dividende 😉 Lächeln Schon mal an einem dunkelgrauen, verregneten Winternachmittag durch den Supermarkt gehetzt? Oft ärgert man sich über die Mitmenschen, die im Weg rumstehen, sich an der Theke vordrängeln oder einem einfach nur durch ihre pure Anwesenheit tierisch auf den Keks gehen. Am Ende kommt man schlecht gelaunt und völlig entnervt zu Hause an. Ich gebe zu, gutgelaunt und entspannt durch ... gehört schon zur Königsdisziplin. Auch mir fällt es manchmal schwer, mit einer stoischen Ruhe all die Dinge, über die man sich so wunderbar aufregen könnte, zu ignorieren. Doch auch schon mit kleinsten Veränderungen kann man bisweilen viel bewirken. Auf ein ehrliches Lächeln erntet man nämlich in 99% aller Fälle ebenfalls ein Lächeln PLUS dem schönen Gefühl, die Welt ganz still und leise ein kleines Stückchen freundlicher gemacht zu haben. Und auch, wenn ich mit meinem Lächeln so verschwenderisch umgehe, als gelte es damit den Weltfrieden zu erzwingen – ich hab mir deswegen noch nie einen Zacken aus der Krone gebrochen. Höflichkeit Ja, natürlich ist es der Job eurer Ärztin, euch den Finger wieder anzunähen. Und ja, natürlich wird der Facility Manager (oder wie auch immer sich die netten Putzmänner sich nennen) dafür bezahlt, den Boden zu wischen. Sicher bekommt jeder am Ende des Tages ein mehr oder weniger faires Gehalt, dafür dass er oder sie einfach ihre Arbeit machen. Aber stellt euch mal vor, ihr müsstet den ganzen Tag in griesgrämige Gesichter schauen. Da vergeht einem der Spaß an der Arbeit. Vielleicht kennt ihr es ja sogar selbst und erlebt es immer wieder. Für ein einfachesHallo, Bitte und Danke sollte sich niemand zu fein sein. Egal ob man gerade müde und schlechtgelaunt ist oder der Gegenüber unaufmerksam und gestresst. Es ist einfach eine Frage des Respektes - den wir uns ja selber für uns auch wünschen... Und ganz nebenbei erreicht man wesentlich leichter sein Ziel, wenn man seinem Gegenüber nicht das Gefühl gibt, dass man ihn für einen unterbelichteten Höhlentroll hält. Aufmerksamkeit Das wohl wertvollste Gut heutzutage ist unsere Aufmerksamkeit. Das merkt man schon daran, wie aggressiv darum gebuhlt wird. Menschen, die nebeneinander im Café sitzen und in ihr Handy starren, statt sich miteinander zu befassen, sind ineiner Welt, die immer greller und lauter wird, mittlerweile ein gewohntes Bild. Oder aber alle reden aber keiner hört zu. Man nimmt sich zwar Zeit – aber irgendwie nicht füreinander, sondern nur für sich selbst. Wie wäre es stattdessen einfach mal zuzuhören? Und zwar richtig, mit Geduld und echtem Interesse, ohne dem anderen ins Wort zu fallen. Eine These besagt, dass die Menschen die Gespräche am spannendsten finden, in denen es um sie selbst geht. Man muss also nicht immer selbst mit den dramatischsten Geschichten auftrumpfen. Im Gegenteil, oft erntet man wesentlich mehr Sympathiepunkte, wenn man sich selbst etwas zurücknimmt und dem Gegenüber seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Und kaum etwas schenkt uns soviel Energie, wie ein Abend mit Freunden gefüllt mit guten Gesprächen, Lachen und Neugier aufeinander. --- ### Das liebe Geld – wo fange ich nur an? - Published: 2022-01-23 - Modified: 2022-01-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/23/das-liebe-geld-wo-fange-ich-nur-an/ - Kategorien: Finanzen Die eigenen Finanzen sind ein spannendes Thema und auch wenn man am Anfang noch nicht so den „riesigen Durchblick“ hat, ist es gar nicht so schwer, einzusteigen. Mit nur wenigen Schritten schafft man den Einstieg und baut sich eine clevere Basis für den Vermögensaufbau auf. Dabei ist es am Anfang (noch) gar nicht wichtig, welche Ziele man verfolgt. Ob es nun um den Schuldenabbau, die Altersvorsorge oder die Weltreise geht. Der Anfang ist erst mal derselbe. Wichtig ist vor allem einfach mal zu starten! Nehmt euch Zeit Egal, was man sich vornimmt, jede neue Tätigkeit benötigt Zeit. In unserem durchgetakteten Alltag ist das oft gar nicht so einfach. Irgendwo muss regelmäßig ein Zeitfenster freigeschaufelt werden, um für Neues Platz zu schaffen. Und natürlich geht das leichter für den geliebten Fernsehabend auf der Couch als für ein trockenes Thema wie das eigene Geld. Da kommen wir nicht drum rum und ihr werdet sehen, mit der Zeit wird das ganz schön spannend. Ist-Analyse Wo stehe ich überhaupt, was ist mein Startpunkt? Grundsätzlich muss man sich einmal die eigene Situation genau anschauen. Dafür erstellt man am besten eine Liste der aktuellen Vermögenswerte (Guthaben auf dem Konto, Immobilien... )  und stellt diese der Liste der Ausstände (also Schulden, wie z. B. ein Autokredit) gegenüber. Ich gehe hier vom Normalfall aus und natürlich habe ich nicht den Anspruch mit wenigen Zeilen jede finanzielle Notlage lösen kann. Sucht euch in für euch ausweglosen Situationen also bitte immer professionelle Hilfe wie z. B. bei einer Schuldnerberatung. Sparquote ermitteln Im nächsten Schritt schauen wir uns unsere monatlichen Einnahmen an. Im klassischen Fall ist das dein Gehalt. Davon gehen sämtliche Fixkosten wie Miete, Nebenkosten, Versicherungen usw. sowie ein monatliches Budget für variable Ausgaben ab. Das was am Ende übrig bleibt, ist der Sparbetrag. Damit werden Schulden getilgt, Sparpläne bedient, Vermögen aufgebaut. Priorisierung Wie ist die Ausgangssituation? Habe ich Schulden, die ich erst mal tilgen muss, bevor ich mit dem Vermögensaufbau beginnen kann? Wenn jetzt erst mal herauskommt, dass die Sparquote kleiner Null ist, sollte man sich seine Ausgaben genau anschauen. Gibt es Optimierungspotential, wo kann ich etwas einsparen? Auf Basis der Ausgangssituation und eurer ermittelten Sparquote werden die nächsten Schritte festgelegt. Muss ich etwa monatlich einen Betrag zur Tilgung eines Kredites überweisen und habe danach noch einen kleinen Rest zum Sparen zur Verfügung? Jetzt geht es ins Handeln. Umsetzung Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass eventuelle monatliche Kreditzahlungen direkt abgebucht werden. Ihr habt mit dem Kreditanbieter bereits vereinbart, wie getilgt wird und mögliche Sonderzahlungen sind auch schon eingeplant und abgedeckt. Nun habt ihr im besten Fall noch etwas Geld übrig. Mein Mann und ich stehen gerade am Anfang eines spannenden Neubauprojektes. Natürlich wuppen auch wir das nicht einfach aus der Portokasse und haben dafür einen Kredit aufgenommen.   Wir zahlen beide monatlich auf ein gemeinsames „Hauskonto“ von dem sämtliche Zahlungen abgehen werden. Auch Sondertilgungsraten werden dort angespart. Am Ende bleibt mir aber immer noch ein Budget für meinen eigenen Vermögensaufbau, das ich in ETF-Sparpläne und Aktienkäufe investiere. Am leichtesten geht das über ein individuelles Kontenmodell und monatliche Daueraufträge. Ins Detail gehe ich vielleicht ein anderes Mal. An dieser Stelle würde es den Rahmen sprengen. Überprüfen Damit ihr ein Gefühl für eure Finanzen bekommt und verfolgen könnt, ob eure Strategie für euch funktioniert, solltet ihr zumindest eine Zeit lang alle eure Einnahmen und Ausgaben dokumentieren und überprüfen. Dafür braucht es nicht mal ein Haushaltsbuch. Eine einfache Excel-Tabelle oder ganz rudimentär Papier und Stift reichen völlig. Nachschärfen Wenn eure Strategie für euch funktioniert, müsst ihr hier natürlich nichts tun. Obwohl – feiert euch mal ein bisschen! Ansonsten schaut euch die Ergebnisse an und passt vielleicht die Sparquote an. Ich habe am Anfang ein sehr großzügiges Budget für laufende Kosten festgelegt. Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder meine Sparpläne erhöht und angepasst. Erfolge feiern Und hier kommt der wichtigste Punkt. Ihr habt eure Ausgangssituation genau ermittelt, ein Depot eröffnet, den ersten Sparplan angelegt? Macht euch bewusst, dass ihr wieder einen Schritt weiter seid und seid stolz auf euch! Irgendwann während dieses Prozesses werdet ihr auch eure Zeile genau benennen können. Vielleicht träumt ihr von einer Reise oder wolltet schon immer studieren und einen neuen Berufsweg einschlagen. Ihr erkennt euer Potential und eure Möglichkeiten. Dann habt ihr auch das Vertrauen, dass ihr diese Ziele erreichen könnt. Während ihr euch mit euren Finanzen beschäftigt, werden mit Sicherheit viele Fragen auftauchen. Davon solltet ihr auch nicht verunsichern lassen. Wir haben alle mal klein angefangen. Ihr könnt euch nebenher mit einem Buch weiterbilden oder einfach mal im Netz durch verschiedenen Blogs und Podcasts schlau machen. Was hält euch davon ab, euch mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen? Fangt einfach mal an. Es ist wie beim Sport, jedes bisschen ist besser als nichts zu tun. --- ### Mehr Fokus durch Minimalismus - Published: 2022-01-09 - Modified: 2022-01-09 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/09/mehr-fokus-durch-minimalismus/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus Wer wie ich ständig neue Ideen hat und Informationen verschlingt wie Schokoladenkekse, hat natürlich eine riesige Wunschliste. Früher kam ich regelmäßig schwer bepackt aus der Bücherei. Heute ist das Internet mein liebster Informations-Kosmos. Neben immer neuen Inspirationen findet man hier alles Wichtige und Unwichtige zu allen erdenklichen Themen. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich über das Thema Minimalismus gestolpert bin. Aber die vielen Blogs von inspirierenden Menschen habe ich geradezu aufgesaugt. Ich habe schon eine ganze Zeit einen Haufen Ballast in meinem Haushalt hin und her geräumt. Vieles davon Dinge, die sozusagen leihweise bei uns untergestellt waren. Als wir vor einigen Jahren die Möglichkeit hatten, diese ganzen Sachen loszuwerden, habe ich mit jedem Teil, das unseren Haushalt verlassen hat, den neuen Raum zum Atmen genossen. Plötzlich hatten wir so viel Platz und ich habe mich mehr mit dieser Thematik befasst. Plötzlich hatte das Kind einen Namen. Ich war schon immer ein ordentlicher Mensch und übersichtliche, klare Räume empfinde ich als entspannend. Ohne irgendeine bestimmte Methode dahinter habe ich allem, was nicht mir gehörte und alles was ich nicht mehr brauchte Hausverbot erteilt. Die meisten Sachen konnten in dankbare Hände übergeben werden aber auch vor der Mülltonne darf man nicht zurückschrecken. Ich bin am Ende sogar soweit gegangen, dass ich meine Fotoalben entsorgt habe. Für manche mag das ein krasser Schritt sein. Ich wollte sie nicht mehr und vermisse sie nicht. Natürlich muss jeder selber entscheiden, was für ihn wichtig ist und an welchen Dingen das Herz hängt. Auch ich habe ein paar Dinge um die ich wirklich traurig wäre, würden sie irgendwann kaputt gehen. Allerdings habe ich irgendwann eine gewisse Gleichgültigkeit den Dingen gegenüber entwickelt. Es ist fast alles ersetzbar und nichts ist so wertvoll wie die Menschen, die uns wichtig sind. Wenn ich beispielsweise auf Reisen einen Koffer verlieren würde, wäre das (auch finanziell) ärgerlich. Aber es ist definitiv kein Weltuntergang, das Leben geht weiter. Klar ist dann womöglich die Lieblingsjeans weg. Aber im Grunde geht es uns doch wirklich gut. Vor allem, wenn wir uns über so etwas Gedanken machen können. Was mir am Minimalismus gefällt, sind der Nachhaltigkeitsaspekt, die finanziellen Vorteile und die Erleichterung beim Putzen und Ordnung halten. Wer weniger und bewusster konsumiert, schont die Umwelt. Ein vollgestopfter Kleiderschrank der nur mit günstigen Fast Fashion Teilen vollgestopft ist, verursacht nur Stress. Viel entspannter ist es, weniger im Schrank zu haben. Dafür nur Lieblingsteile, in denen man sich immer wohl fühlt. Und auf einen Blick sehen zu können, was alles da ist (oder eben nicht, weil mal wieder in der Wäsche). Bei mir darf nur einziehen, was mir wirklich gefällt. Ein „ist ganz nett“ reicht nicht, dann kaufe ich lieber nichts. Und solange man nicht nackt rumlaufen muss, „braucht“ man auch nichts so dringend, dass man da Kompromisse machen sollte. „Brauche ich das wirklich? “ ist sowieso die wichtigste Frage überhaupt. In 95% der Fälle kann sie mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Wer das konsequent durchzieht, merkt bald auch wie viel Geld man plötzlich spart. Wir sind es gewohnt, alle unsere Wünsche mit nur einem Klick zu befriedigen. Einfach kurz in den Warenkorb gelegt und schon vergessen. Manch einer weiß gar nicht mehr, was in all den Päckchen drin ist, die da regelmäßig eintrudeln. Und wenn die Schränke und Regale plötzlich nicht mehr mit unzähligen Dingen vollgestopft sind, hat man plötzlich viel mehr Zeit. Man muss nicht mehr ständig etwas suchen. Alle Dinge sind in Verwendung und haben ihren festen Platz, an den sie nach Gebrauch wieder schnell zurückwandern. Und man muss nicht den ganzen Schrank ausräumen, auf der Suche nach dem passenden Deckel für die Plastikdose. Wenn man nicht vorher noch für tausend Dinge einen Platz zum Wegräumen suchen muss, ist auch schnell geputzt. Ein großer Pluspunkt, denn der Hausputz zählt definitiv nicht zu meinen Lieblingshobbies. Und da das Ausmisten für die meisten von uns immerwährender Prozess ist, der zwar am Anfang oft lawinenartig später aber nur noch tröpfchenweise von statten geht, stellt man sich am besten eine große Kiste an eine exponierte Stelle. Alles was weg soll, aber zu schade für die Mülltonne ist, kann dort vorübergehend einziehen. Natürlich sollten die Sachen dann bei Gelegenheit auch weggebracht werden. Mitbewohner, die dann alles wieder ausräumen, weil „kann man ja vielleicht noch brauchen“ sind da wenig hilfreich, das verstehe ich. In dem Fall muss man für sich wohl eine andere Methode wählen. Andererseits hat man vielleicht auch Glück und der Partner lässt sich davon mitziehen. Das braucht aber Zeit und Geduld. Und ganz wichtig – Finger weg von fremden Eigentum! Jeder hat sein eigenes Tempo und muss selbst entscheiden, wann das Abi-Shirt weg darf. Lasst euch daher auch nicht von anderen vorschreiben, was zu viel ist und wie schnell und radikal man ausmisten sollte. Und ob ihr überhaupt ausmisten wollt. Denn nicht jeder Haushalt ist zwangsläufig mit Nutzlosem überfüllt. Jeder darf sich die Rosinen aus den neusten (und längst wieder alten) Trends herauspicken. Das ist das schöne am Leben, wir dürfen selbst entscheiden, was uns gut tut. --- ### Wie man Seeungeheuer besiegt - Published: 2022-01-07 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/07/wie-man-seeungeheuer-besiegt/ - Kategorien: Mindset, Tauchen Am Anfang war das Misstrauen, die Angst vor dem Unbekannten und ehrlicherweise auch die sehr gemütliche Komfortzone. Wie so ziemlich jeder Mensch, bin auch ich ein riesiger Fan von Sonne, Strand und Meer. Schwimmen und in den Wellen toben gehören natürlich dazu. Aber immer mit großem Vorbehalt, sofern nicht zu sehen ist, was sich unter einem befindet. Also im trüben See schwimmen oder nachts in die salzigen Fluten hüpfen ging überhaupt nicht. Man weiß ja nie, was da alles auf einen lauert – Zombies, Seeungeheuer, schleimige Monster...   Ja, ich weiß. Alles völlig irrational und Ergebnis einer blühenden Phantasie. Ich bin doch tatsächlich mal aus dem Meer geflüchtet, weil ich den Schatten eines riesigen Fischs (also, so ca. 40 cm) in einer Welle gesehen hatte. Dann kam der  erste Urlaub an einem Strand mit Korallenriff. Mit einem tollen langen Steg über das Riffdach und einer Leiter ins Wasser an der Riffkante. Ganz mutig bin ich mit Schnorchel und Maske ins Wasser gehüpft. Also nein, eher ganz vorsichtig und mit Flossen an den Füßen rein geklettert. Aber dann hat sich mir eine ganz neue Welt aufgetan. Überall Fische und die Sonnenstrahlen schimmerten auf den Korallen. Die ganzen Vorbehalte haben sich in Wasser aufgelöst und am liebsten wäre ich noch stundenlang durch die zauberhafte Unterwasserlandschaft gepaddelt. Leider hat es meinen Mann in diesem Urlaub mit einer fiesen Grippe ausgeknockt und wir mussten frühzeitig die Heimreise antreten. Allerdings mit einem ganz neuen Plan im Gepäck. Wieder zu Hause haben wir uns nur wenig später für einen gemeinsamen Tauchkurs angemeldet. Für ihn war es ein lange gehegter Jugendtraum und endlich konnten wir uns das auch finanziell leisten. Mit unserer Tauchlehrerin hätten wir es nicht besser treffen können. Mit viel Erfahrung und riesigem Spaß hat sie uns zu guten, verantwortungsvollen Tauchern erzogen. Wir haben unseren ersten Tauchgang nicht in einem schönen blauen Meer mit endlosen Sichtweiten sondern in einem trüben, kalten See in Süddeutschland gemacht. Danach kann einen nichts mehr schrecken! Tarieren ist im Süßwasser eine größere Schwierigkeit. Die Kälte und die oft schlechte Sicht können ebenfalls herausfordernd sein. Man muss sich schon manchmal überwinden. Und wird dann auch noch von einem neugierigen Wels zu Tode erschreckt. Nach dem ersten Freiwassertauchgang (also im See und nicht Übungspool) wusste ich sofort, dass ich nur mit Trockentauchanzug langfristig glücklich werde. Damit war aber ebenfalls klar, dass das mit dem Tauchen nicht nur eine kurze  Affäre sein würde. Mit dem allgemeinen OWD (Open Water Diver) Tauchschein ist nur der Grundstein gelegt. Man kann dann zwar schon ein bisschen durchs Wasser blubbern, darf aber nur auf 18 Meter Tiefe und hat auch sonst noch nicht viel Erfahrung. Wir haben also noch einige Kurze gemacht und fleißig Tauchgänge in den hiesigen Seen absolviert. Sehr nett war es etwa beim Tieftauchkurs in 40 m Tiefe und 4°C im Bodensee. Dabei haben wir uns gerade am Anfang gerne erfahrenen Tauchern angeschlossen und so noch eine Menge dazugelernt. Zum Beispiel auch, dass ein guter Taucher niemals den Boden berührt und damit Sediment aufwirbelt. Wer einem das Gegenteil erzählt, hat leider keine Ahnung von anständiger Tarierung und sollte es einfach bleiben lassen. Dank solcher talentbefreiten Vollpfosten ist die Sicht nach einem langen Wochenende selbst im klarsten See verdorben. Ich will an dieser Stelle nicht jammern. Vielleicht erzähle ich mal an anderer Stelle von den amüsanten und bisweilen befremdlichen Erlebnissen unterhalb der Wasseroberfläche. Auf jeden Fall verbindet so ein gemeinsames Hobby und sorgt für endlosen Gesprächsstoff. Einen weiteren, unerwarteten Nebeneffekt hatte das ganze auch noch. Ich habe mir durch das Tauchen nicht nur eine neue Welt erschlossen sonder ganz nebenbei auch noch eine riesige Ladung Mut und Selbstvertrauen aufgebaut. Nicht umsonst heißt es, dass man immer wieder Neues wagen soll, die eigenen Grenzen neu abstecken muss um sich persönlich weiterzuentwickeln. Wenn man immer wieder neue Herausforderungen bewältigt, wird es irgendwann einfacher. Man trainiert sozusagen einen Mutmuskel und wagt dann auch in anderen Lebensbereichen mehr. Auch beruflich habe ich mir mehr zugetraut und mich dadurch stetig weiterentwickelt. Damit ist der Drang, ständig etwas Neues auszuprobieren und sich neues Wissen anzueignen definitiv etwas Positives. Lass dich als „multiinteressierte Persönlichkeit“ also nicht verunsichern, falls du dich mal wieder kaum entscheiden kannst, welches Projekt du als nächstes angehst. Nur wenn es dir selbst zu viel wird, kann es sich lohnen, mal einen Gang runter zu schalten. Wenn ich zwischendurch mal eine Pause brauche, verschwinde ich einfach eine Zeitlang auf der Couch zwischen zwei Buchdeckeln. Aber irgendwann packt einen wieder die Abenteuerlust und dann taucht man ab ins Meer, einen tiefen See oder ein neues Hobby. --- ### DIY – Festes Shampoo - Published: 2022-01-04 - Modified: 2022-01-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/04/diy-festes-shampoo/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten Über meinen Forscherdrang bin auch auf das Thema Nachhaltigkeit gekommen. Da ist neben der Küche natürlich das Badezimmer eine große Baustelle. Hier kann man mit kleinen Verbesserungen wirklich viel ändern. Neben dem Vermeiden von unnötigem Verpackungsmüll spielen hier auch die Inhaltsstoffe bzw. Zutatenlisten eine große Rolle. Den nicht nur die Verpackung ist meist aus Plastik, auch der Inhalt ist noch viel zu oft voll davon. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, greift zur Naturkosmetik. Die vielen Flaschen und Tuben hat man damit aber noch nicht reduziert. Naheliegend war der Umstieg von Duschgel zu Seife. Eine Bekannte hat von schwarzer Seife geschwärmt, damit wasche sie sich sogar die Haare. Das hat mich neugierig gemacht. Was für ihre Traummähne gut ist, kann doch für meine paar dünnen Strähnen nicht schlecht sein. Die original schwarze Seife riecht – naja – nach Kuhstall. Es gibt auch eine parfümierte Variante, da duftet dann gleich die ganze Wohnung entsprechend. Aber es hat funktioniert. Sogar mein Mann ist sofort auf den glitschigen Schaumschläger umgestiegen. Männer sind da ja pragmatisch und bevorzugen eh All-In-One-Produkte. In den folgenden Monaten haben wir uns durch das gesamte Sortiment an Naturkosmetik-Seifen gewaschen. Festes Duschgel und festes Shampoo gab es da noch nicht in der Drogerie zu kaufen. Da Seife aber nicht für jedes Haar ideal ist und auch der Geruch nicht immer gefällt, hab ich mal ein bisschen im Internet geforscht. Und ganz schnell bin ich über eine Anleitung gestolpert, wie man ganz leicht selbst ein festes Shampoo herstellen kann. Nach einigen Durchläufen habe ich das Rezept an die eigenen Bedürfnisse angepasst: 100 g Sheabutter200 g des pflanzlichen Tensids SLSA (Sodium Lauryl SulfoAcetate)150 g Speisestärke50 g HeilerdeCa. 20 Tropfen ätherisches Zedernholzöl Das ganze wird einfach gut durchgeknetet (die Sheabutter vorher im Wasserbad auflösen) und dann in Form gepresst. Nach ein paar Tagen sind die Shampoo-Bars fertig. Zum Haare waschen einfach ein bisschen zwischen den Händen aufschäumen und los geht’s. Die Farbe ist vor allem wegen der Heilerde gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man weiß, was drin ist, stört das nicht weiter. Wem das dann doch zu natürlich ist, kann mit Lebensmittelfarbe arbeiten. Und noch ein Tipp am Rande – die Sheabutter nicht in einer Metallschüssel auflösen. Das führt zu unschönen und nicht abzuwaschenden Schlieren. Außer man steht vielleicht auf moderne Kunst... Was allerdings sehr stört, ist der viele Verpackungsmüll der Zutaten. Auch dass nicht alles im Laden um die Ecke erhältlich ist, sondern erst mal bestellt werden muss, ist lästig. Und natürlich fällt dadurch noch mehr Müll an. Glücklicherweise haben endlich auch Drogeriemärkte und Kosmetikhersteller begriffen, dass Kunden von heute es auch gerne nachhaltig mögen. Mittlerweile stehen haufenweise feste Duschgele und Shampoos in den Regalen, für jedes Bedürfnis und jeden Geldbeutel. Wir haben mittlerweile unseren Favoriten gefunden und damit Aufwand und Müll auf ein Minimum reduziert. Für unseren Pragmatiker-Haushalt tut es sogar ein festes Shampoo auch als Duschgel, da ist eh überall das gleiche drin. Und was dem Kopf nicht schadet, kann für den Rest nicht all zu schlecht sein. --- ### (K)ein grüner Daumen - Published: 2022-01-02 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/02/kein-gruener-daumen/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Queen All - Diverses Angesichts der Pläne, nächstes Jahr im Sommer in unser eigenes neues Haus mit großem Garten einzuziehen, hat sich ein neues Projekt sozusagen unbemerkt von selbst aufgedrängt - Ableger selber ziehen und damit den grünen Daumen „trainieren“. Bisher hatten Pflanzen in meinem Haushalt keinen guten Stand. Frühere Exemplare sind allesamt eingegangen. Die Gründe waren so vielfältig wie die Pflanzen selbst. Vom falschen Standort über zu wenig Wasser bis hin zum Klassiker, dem ertränkten Kaktus, habe ich sämtliche Varianten des Pflanzensterbens durch. Am Ende war unsere Wohnung ein pflanzenfreier Ort und das war auch ok so. Wir sind ausschließlich für den Vorgarten unseres aktuellen Zuhauses zuständig und mit Töpfen vollgestellte Fensterbänke sind meinem Mann und mir sowieso ein Graus. Erstaunlicher Weise hat sich der Vorgarten unter unserer Obhut sehr gut entwickelt. Aus einem unansehnlichen Wildwuchs haben wir im ersten Schritt eine ordentliche Rasenfläche mit (bereits vorhandenen) Buchsbäumen geschaffen. Allerdings war Rasenmähen nicht unbedingt einfach, für so eine kleine Fläche hatte sich die Anschaffung eines anständigen Mähers einfach nicht gelohnt. Als dann auch noch alle Buchsbäume vom Buchsbaumzünsler heimgesucht wurden, haben wir nochmal umgestaltet. Neues Motto: „pflegeleicht und bienenfreundlich“. Neben mehreren Lavendelsträuchern, die jedes Jahr mehr Hummeln und Bienen anlocken, wachsen alle möglichen niedrigen Strauchgewächse in grüner Eintracht miteinander um die Wette. So, und nun kommt ein neuer Garten und ein kleines Häuschen auf uns zu und alles will hübsch gestaltet werden. Der Garten wird wohl kein Problem, da sehen wir einfach, wie er sich Stück für Stück entwickelt und setzen nach Bedarf neue Pflänzchen dazu. Beim Freilegen des zugewucherten Grundstücks haben wir ja schon einiges über die Gartenarbeit lernen dürfen. Danke hier auch an die lieben Nachbarn, die mit guten Ratschlägen und auch mit handfester Unterstützung geholfen haben und sicherlich auch immer wieder etwas zum Schmunzeln hatten. Im Haus wird es dann später eine offene Küche mit halbhoher Wand zum Wohnbereich geben. Da hat mir mein Mann in der Planung schon ein paar hübsche Pflänzchen drauf designt. Dazu kommen ein großer Waschtisch im Bad und eine gemütliche Leseecke, die ebenfalls begrünt werden wollen. Also übe ich schon mal etwas. Als echter Sparfuchs habe ich beschlossen, vorab noch nicht in neue Pflanzen zu investieren sondern erst mal mit Ablegern zurechtzukommen. Zugegebenermaßen ist Efeu jetzt nicht sonderlich anspruchsvoll. Aber für die ersten Gehversuche ist ein Erfolgserlebnis ja immer hilfreich. Nachdem ich die lästigen Trauermücken nun in den Griff bekommen habe, sind weitere Ableger eingezogen. Die sogenannte Efeutute ist wohl auch kein wählerischer Kandidat, wäre aber beinahe meinem noch schwarzen Daumen erlegen. Nachdem die Blätter sehr hellgrün waren, habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn das elende Pflänzchen in der Sonne geparkt. Wir wissen ja alle noch aus dem Biologieunterricht: Sonne = Chlorophyll = grüne Pflanze. Hat aber alles nicht geholfen, also wurde das Internet gefragt. Nun bin ich klüger und der Topf hat einen neuen, halbschattigen Standort. Daneben stehen schon die nächsten Blätter im Glas um Wurzeln zu ziehen. Wieder eine Efeutute, diesmal noch mit grünen Blättern. Ein neuer Topf ist auch schon in Arbeit. Noch leben alle, vielleicht ziehen sie sogar mit um. Drücken wir ihnen die (grünen) Daumen. --- ### Resin / Epoxidharz - Published: 2022-01-01 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/01/resin-epoxidharz/ - Kategorien: DIY, Queen All - Diverses Da hat mich mal wieder die Begeisterung gepackt. Beim Scrollen durch endlosen Unsinn bin ich über ein Video gestolpert, in dem jemand eine Pusteblume in einer Würfelform kopfüber fixiert und mit klarem Epoxidharz übergossen hat. Danach wurde der fertige Würfel noch hübsch bearbeitet und bekam einen Sockel auf Holz mit einer Aussparung um das ganze auch noch mit LEDs von unten zu beleuchten. Sah – natürlich – unglaublich einfach aus. Tja, was soll ich sagen. Das Zubehör war schnell zusammen. Ein bisschen Giesharz, ein paar Silikonformen und ein paar Elektrobauteile. Das Ganze ist auch wirklich kinderleicht. Die Ergebnisse sind auch gar nicht schlecht, auch wenn ich das mit der Pusteblume weggelassen habe. Als ordnungsliebender Minimalist fragt man sich natürlich, was man am Ende mit den ganzen Dingen machen könnte, die man so produziert. Ein kleines Nebeneinkommen wäre natürlich toll. Da bieten sich namenhafte Internetplattformen an. Die haben bereits die notwendige Infrastruktur und mit ihrer großen Reichweite auch genug potentielle Kunden. Schon leuchten die Dollarzeichen in den Augen. Wäre das nicht nett, neben dem Hauptberuf ein Hobby mit dem man sich verwirklichen und steinreich werden kann? ! Naja, vielleicht ist da die Phantasie ein wenig mit mir durchgegangen. Allerdings habe ich sehr schnell festgestellt, dass mir das fertige Produkte aus Epoxidharz gar nicht gefällt. Zu sehr erinnert mich das ganze an Plastik und wo ich so einen von unten beleuchteten Würfel hinstellen soll, keine Ahnung. Das Projekt wurde als noch vor der Fertigstellung abgebrochen. Zu schade wären Material und Aufwand gewesen. Immerhin erspare ich meiner Umgebung so einzigartige selbstgemachte Geschenke. Niemals würde ich meiner Schwiegermutter noch einen Staubfänger aufhalsen. Ich kann si e nämlich ganz gut leiden. Was ich mir also selbst nicht in die Wohnung holen würde, mute ich auch niemandem anderen zu. Glücklicherweise habe ich es mit der Anschaffung von Zubehör nicht übertrieben. Ein paar Farben und Kleinteile für Schmuck habe ich in einem örtlichen Tauschschrank freigelassen. Die Sachen waren erstaunlicherweise sogar schon weg, als ich dort eine Woche später nach Büchern geschaut habe. Sämtliche Arbeitsergebnisse sind kurzerhand im Müll gelandet. Das schlechte grüne Gewissen lässt sich leider nicht so einfach entsorgen. Die Formen hingegen habe ich behalten. Die dürfen nun bei einem neuen Projekt zusammen mit dem Elektronikzubehör begleiten. Doch dazu ein andermal mehr. Wer dennoch neugierig ist und das ganze mal ausprobieren will – es gibt tolle Einstiegssets für wenig Geld und endlos viele Variationen. Bestimmt ist das auch was Feines für (nicht mehr ganz so kleine) Kinder, die sich gerne kreativ austoben. Zumindest ist es superspannend und wem das Material gefällt, der kann daraus krasse Kunstwerke schaffen. --- ### Stock Fotos - Published: 2021-12-28 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2021/12/28/stock-fotos/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hobby, Multiinteressiert, Nebeneinkommen, Scanner, Tauchen, Vielbegabt, Vielinteressiert Was soll ich sagen, das war nun wirklich eines der erfolglosesten Unterfangen von allen. Mein Mann träumte schon seit Jahren davon, einen Tauchschein zu machen. Nachdem wir beide mit unser Studium abgeschlossen hatten, war es vor einigen Jahren dann endlich soweit. Wir blubbern nun regelmäßig durch Seen und Meere. Sehr schnell kam dann auch die erste Actionkamera mit Unterwassergehäuse und kurz darauf eine kompakte Unterwasserkamera (mein absoluter Liebling). Bei einem passionierten Hobbytaucher fallen nach jedem Tauchurlaub Unmengen an Unterwasseraufnahmen an. Nach etlichen Tauchgängen ist das Auge entsprechend geübt und die Aufnahmen sind wirklich toll. Gerne lassen wir privat zu einem Bierchen und Musik nebenher die schönsten Bilder unserer Tauchgänge als Bildschirmschoner laufen. Wenn dann beim Bildschirmschoner mit Urlaubsfotos zwischendurch Aufnahmen von außerhalb des Wassers eingeblendet werden, springen einem diese pflichtschuldig geschossenen Dokumentationen von An- und Abreise, Hotel und obligatorischem Selfie wie Fremdkörper ins Auge. Daher war der Gedanke naheliegend, mit den ach so wunderbaren Bildern aus der unbekannten Unterwasserwelt noch mehr Menschen zu begeistern. Und daraufhin ebenfalls naheliegend, dies über eine Stockfotoplattform zu tun. Da könnten ja eventuell Nebeneinkünfte rausfallen, die dann den nächsten Urlaub finanzieren... oder zumindest den nächsten Kaffee am Flughafen. Also schnell mal bei ein paar Plattformen angemeldet und fleißig Fotos hochgeladen und mit entsprechenden Tags versehen. Hier spielt wohl auch der Endownment Effekt (auch bekannt unter Besitztumseffekt, googeln könnt ihr selber) eine Rolle. Die schönen Unterwasserfotos können bei Freunden und Kollegen noch so viel Begeisterung auslösen. Im Vergleich zu den teilweise mit technischem Equipment hoch professionellen geschossenen Aufnahmen spielen die eigenen Fotos einfach nur in der Amateur-Liga. Und um hier tatsächlich Nebeneinkünfte zu generieren, braucht es einen langen Atem und auch ein bisschen mehr Investition (auch zeitlich). Ohne erste Erfolgserlebnisse war die Motivation dann auch schnell wieder weg. Die Bilder wurden von den Plattformen zwar angenommen. Das heißt, sie waren technisch geeignet und haben zumindest die Eingangsprüfung überstanden. Allerdings wurde nicht ein einziges Bild tatsächlich verkauft. Da kommt es natürlich auch auf die Zielgruppe an. Der Bedarf an Unterwasserbilder ist mit Sicherheit nicht so riesig. Da wären eine Handvoll Tauchmagazine, die sicher wesentlich höhere Ansprüche an die Aufnahmen stellen.  Vielleicht noch ein paar Internetseiten, wer weiß. Jedenfalls weiß ich jetzt, wie es funktioniert. Damit ist dann auch schon wieder das Interesse gedeckt. Einige der Bilder dürft ihr bestimmt irgendwann auf diesem Blog bewundern. Viel Spaß dabei. --- # LLMs.txt - Sitemap for AI content discovery # Queen All > Minimalismus, Mindset, Finanzen und alles was sonst noch interessant ist. --- ## Seiten ## Seiten - [Finde deine Antreiber](https://www.queen-all.com/finde-deine-antreiber/): - [Meine Leseecke [Blogroll]](https://www.queen-all.com/meine-leseliste/): Ganz nach dem Motto „Lesen bildet“ stelle ich euch an dieser Stelle meine Lieblingsblogs vor. 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Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie bereitwillig wir sie hergeben! - [Lächeln und winken](https://www.queen-all.com/2025/03/17/laecheln-und-winken/): Die Welt mag ein Dorf sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir alle dieselbe Sprache sprechen. Oder deckt ihr euch mit einem Teppich zu? - [Es dauert, solange es dauert!](https://www.queen-all.com/2025/03/10/es-dauert/): Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit aus. - [Mensch Mädels!](https://www.queen-all.com/2025/03/03/mensch-maedels/): Wozu braucht es denn noch einen Frauentag? Wir sind doch längst gleichberechtigt - NICHT! Und nein, es geht hier nicht um Blumen! - [NICHT ANFASSEN - Von Begegnungen und Berührungen](https://www.queen-all.com/2025/02/24/nicht-anfassen/): Hinterlasse alles, wie du es vorgefunden hast und FASS BLOSS NIX AN - tja, Fische interessieren sich nicht für unsere Regeln. - [Wie viel weniger ist zu wenig?](https://www.queen-all.com/2025/02/17/wie-viel-weniger-ist-zu-wenig/): Ausmisten bis der Arzt kommt - man kann es ja mit allem übertreiben. Die richtige Menge an mehr oder weniger ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. - [Ein Herz für Umzugshelfer](https://www.queen-all.com/2025/02/10/umzugshelfer/): Warum ist die Kiste so abartig schwer, hast du da etwa Steine drin? - Äh, womöglich?! - [Fragen über Fragen](https://www.queen-all.com/2025/02/03/fragen-ueber-fragen/): Was würdest du fragen, wenn die Antwort nicht "42" sondern "ja" wäre? Wenn das Lesen im Grübeln endet, muss das Ziel nicht verfehlt sein. - [Wahlprogramm](https://www.queen-all.com/2025/01/27/wahlprogramm/): Stellt euch vor es ist Wahl - und alle gehen hin. Nicht zu wählen ist nicht nur keine Lösung sondern am Ende auch die Wahl, das womöglich schlimmste Ergebnis zuzulassen. - [Linker Arm ganz schwer - Autogenes Training im Selbstversuch](https://www.queen-all.com/2025/01/20/linker-arm-ganz-schwer/): Nach einem Zufallsfund im Büchertauschregal habe ich mich an den Selbstversuch mit Autogenem Training gewagt. Erfolg? Fehlanzeige! - [Trübe Aussichten - Ein Nachruf](https://www.queen-all.com/2025/01/13/truebe-aussichten-ein-nachruf/): Mit einer Träne im Auge wird aussortiert. Das Trockentauchen hat keinen Platz mehr in unserem Leben, die Ausrüstung kann weg. - [Veränderung – Verbesserung - Verschlimmbesserung](https://www.queen-all.com/2025/01/06/veraenderung-verbesserung-verschlimmbesserung/): Anders ist nicht immer besser aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Doch Veränderung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung. - [Huch, das ging schnell!](https://www.queen-all.com/2024/12/30/huch-das-ging-schnell/): Hoppla, schon wieder ein Jahr rum. Und als wäre ich nicht fleißig genug gewesen, gibt´s ausnahmsweise auch noch DIY-Weihnachtsgeschenke. - [Einen Scheiß muss ich](https://www.queen-all.com/2024/12/23/einen-scheiss-muss-ich/): Es gibt ja gute und schlechte Gewohnheiten. Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - [Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden…](https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/): Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - [Der Lack ist ab](https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/): Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - [Der Fluch mit dem Segen](https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/): Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - [Der beste Deal am Black Friday](https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/): Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - [Salz auf der Haut und Wasser im Ohr](https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/): So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - [Mein Erfolg gehört mir](https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/): Finger weg von meinen Lorbeeren! - [Ein Geschenk an mich selbst](https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/): Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - [Minimalismus an der Börse](https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/): Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - [Was mit Medien](https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/): Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - [Störfaktor Kunde](https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/): Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - [Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten](https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/): Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - [Du wirst doch eh nass!](https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/): Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - [Die Geschichte der Schubladen](https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/): Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - [Eine Hass-Liebe](https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/): Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - [O´zapft is!](https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/): Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - [Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft](https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/): Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - [Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere](https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/): Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - [Achtung Ansteckung!](https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/): Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum... - [Danke für nichts?](https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/): Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - [In Nerd-Wissen abtauchen](https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/): Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - [Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt…](https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/): Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - [Coole Sache](https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/): Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - [Chill mal](https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/): Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - [Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte?](https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/): Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - [Gärtnern mit Anfängern](https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/): Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - [Hokuspokus Horuskopus](https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/): Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - [Das Introvertierchen](https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/): Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - [Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt](https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/): Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - [Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung?](https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/): Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - [8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst!](https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/): Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - [Liebes zukünftiges Ich](https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/): Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - [Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument](https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/): Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - [Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten](https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/): Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - [Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen](https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/): Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - [Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen](https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/): Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - [Inventur – jetzt doch!](https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/): Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - [DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter](https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/): Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - [Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs](https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/): Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - [[K]eine Perle](https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/): Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - [Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet](https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/): Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - [Klassentreffen](https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/): Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - [Helau - oder so ähnlich?](https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/): Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - [Ein Buch, das Lachfältchen zaubert](https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/): "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - [Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch](https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/): Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - [Altern im Blindflug](https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/): Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - [Platz da!](https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/): Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - [Aus Versehen Selbstversorger](https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/): Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - [Ist das Kunst oder kann das weg?](https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/): Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob... - [Ganz schön teuer](https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/): Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - [Willkommen in der Ödnis](https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/): Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - [In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen](https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/): Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - [Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram](https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/): Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - [Was wirklich wichtig ist](https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/): Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - [Schlüsselfertig und doch nicht fertig](https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/): Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - [Mehr Meer bitte!](https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/): Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - [Massenproduktion und kein Ende in Sicht](https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/): Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - [Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom](https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/): Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - [Namen sind Schall und Rauch](https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/): Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - [[K]ein Baum?](https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/): Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher... - [Digitale Leuchtfeuer](https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/): Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - [Entschleunigung lernt man im Garten](https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/): Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - [Vom Loslassen und Festhalten](https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/): Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - [Es weihnachtet sehr – jetzt schon?!](https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/): Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - [Voll verstrahlt durch den Tag](https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/): Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen... - [Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte?](https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/): So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - [Wenn Geld keine Rolle spielt](https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/): Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - [Verloren Worte](https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/): Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - [Vertrauen – ohne geht nichts!](https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/): Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - [Körperschmuck](https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/): Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - [Homeoffice == out of office](https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/): Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - [Zu viel Platz?](https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/): Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. Da heißt es wachsam bleiben! - [Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger](https://www.queen-all.com/2023/09/25/routinen-lahmer-trott-und-genialer-gamechanger/): Im Nirgendwo zwischen lahmem Trott und genialem Gamechanger - Routinen und Rituale erleichtern unser Leben, sind aber auch gefährlich bequem. - [Glück im Hosentaschenformat](https://www.queen-all.com/2023/09/18/glueck-im-hosentaschenformat/): Warum nur sind wir so geizig mit unserem Lächeln - es kostet uns nichts. Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - [For The Ocean](https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/): Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - [Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt](https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/): Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - [Hautsache, die Sonne scheint](https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/): Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - [Humor ist, wenn man trotzdem lacht](https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/): Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - [Ende, aus, vorbei](https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/): Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - [Standschäden](https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/): Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die... - [Mache ich mir zu wenig Sorgen?](https://www.queen-all.com/2023/07/31/sorgen-ueber-sorgen-und-die-inflationsangst/): Die meisten haben es schon wieder vergessen, in Europa gibt es einen Krieg. Noch vor einem Jahr war das Geheule... - [Heilig´s Blechle](https://www.queen-all.com/2023/07/24/heiligs-blechle/): In Deutschland haben wir ja schon ein ganz inniges Verhältnis zu diesem Fortbewegungsmittel mit vier Rädern. Und doch scheiden sich... - [Über den Umgang mit Büchern](https://www.queen-all.com/2023/07/17/ueber-den-umgang-mit-buechern/): Dank des Beitrags von Sabiene bin ich über diesen schönen Artikel von Bücher wie Sterne gestolpert. Er gibt unumwunden zu,... - [Sein erstes Mal](https://www.queen-all.com/2023/07/13/sein-erstes-mal/): Mein Mann ist was das Essen angeht ein „echter Schwob“,  wie man so schön sagt. Was der Bauer nicht kennt,... - [Na dann gute Nacht](https://www.queen-all.com/2023/07/10/na-dann-gute-nacht/): Manchmal kommt es vor, dass man sich wie ein Alien fühlt. Man sitzt in einer Runde Menschen, die fröhlich über... - [Wovor hast du Angst?](https://www.queen-all.com/2023/07/03/wovor-hast-du-angst/): Angst ist ein guter Antreiber. Denn Angst kann uns in den Angriffsmodus versetzen und zum Handeln motivieren. Oder in den... - [Kluge Worte](https://www.queen-all.com/2023/06/26/kluge-worte/): Diese Sammlung ist mit Abstand das schwierigste, was ich bis dato hier veröffentlicht habe. Denn kluge Worte gibt es unendlich... - [Märchenstunde](https://www.queen-all.com/2023/06/19/maerchenstunde/): Aus meiner Kindheit sind mir ein paar Dinge nachhaltig in Erinnerung geblieben. Auch wenn ich mich nicht mehr entsinnen kann,... - [Meine 10-Punkte-Sommer-Wish-List](https://www.queen-all.com/2023/06/12/meine-10-punkte-sommer-wish-list/): Irgendwie hat etwas in mir sich geweigert, es als Todo-Liste zu betiteln. Das klingt einfach zu sehr nach Arbeit oder... - [Wenn Leidenschaft Leiden schafft…](https://www.queen-all.com/2023/06/05/wenn-leidenschaft-leiden-schafft/): ...  und warum ich am liebsten eine Schreinerlehre machen würde. Ich habe ja viele kleine und große Leidenschaften. Manche Hobbies... - [Kann man Resilienz lernen?](https://www.queen-all.com/2023/05/29/kann-man-resilienz-lernen/): Irgendwann stand ich mal vor der Herausforderung, den Begriff Resilienz erklären zu müssen. Denn auch wenn der Begriff ganz selbstverständlich... - [Die große Frage nach dem Sinn](https://www.queen-all.com/2023/05/26/die-grosse-frage-nach-dem-sinn/): Diese Woche hat Judith Peters von Sympatexter die Challenge Blog your Purpose gestartet. Die Frage von Judith: Was will ich... - [Einfach(es) Essen](https://www.queen-all.com/2023/05/22/einfaches-essen/): Wenn ich Hunger habe, will ich einfach essen – in jeder Hinsicht. Ans Kochen denken wir hier meistens erst, wenn... - [Minimalistisch waschen – ein Versehen](https://www.queen-all.com/2023/05/15/minimalistisch-waschen-ein-versehen/): Es gibt ja viele Rezepte für DIY Waschmittel – von Kastanien über Waschnüsse bis Natron und Waschsoda gibt es einiges,... - [Nur Geduld – wenn Ausdauer sich auszahlt](https://www.queen-all.com/2023/05/08/nur-geduld-wenn-ausdauer-sich-auszahlt/): Wer kennt sie nicht, die Warteschleife beim Kundenservice eines beliebigen Unternehmens. Oft hinterlegt mit nervtötender Musik, gerne unterbrochen von Werbeansagen... - [Die Schattenseiten des Minimalismus – was einem vorher keiner erzählt](https://www.queen-all.com/2023/05/01/die-schattenseiten-des-minimalismus-was-einem-vorher-keiner-erzaehlt/): Achtung – das ist jetzt alles nicht ganz ernst gemeint... Sodele (das ist schwäbisch für ‚na also‘), die Wohnung ist... - [Hausbau – nur etwas für Mutige (inklusive ALLER Nebenkosten)](https://www.queen-all.com/2023/04/24/hausbau-nur-etwas-fuer-mutige-inklusive-aller-nebenkosten/): Angesichts steigender Preise und gleichzeitig knapper werdendem Wohnraum, stellt sich für manch einen die Frage, wie man den in Zukunft... - [Überirdische Ausstrahlung dank regelmäßiger Einnahme von Gänseblümchen](https://www.queen-all.com/2023/04/17/ueberirdische-ausstrahlung-dank-regelmaessiger-einnahme-von-gaensebluemchen/): Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit diversen Kreativitätstechniken beschäftigt um den Kopf für neue Herangehensweisen und alternative Lösungsideen... - [Feminismus vs. Unconscious Bias](https://www.queen-all.com/2023/04/10/feminismus-vs-unconscious-bias/): Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März diesen Jahres gab es wieder viele Debatten und Aktionen rund um das Thema Gleichberechtigung.... - [Ich trage heute ein fröhliches Schwarz](https://www.queen-all.com/2023/04/03/ich-trage-heute-ein-froehliches-schwarz/): Wer schon länger hier mitliest, hat vielleicht am Rande registriert, dass ich farblich nicht unbedingt regenbogenmäßig aufgestellt bin. In der... - [So viel Zeug - vom Umziehen und Bäumen](https://www.queen-all.com/2023/03/27/so-viel-zeug-vom-umziehen-und-baeumen/): Zwei Dumme, ein Gedanke. Oder wie ich neulich an dieser Stelle gelesen habe: If you don´t like where you are,... - [Die Archäologie des Ausmistens](https://www.queen-all.com/2023/03/20/die-archaeologie-des-ausmistens/): Im Gegensatz zur Lifestyle-Inflation geht es im Minimalismus um die bewusste Reduzierung auf das Wesentliche. Dabei gibt es jedoch keine... - [Mehr Zeit und Geld dank easy Haushalts-Hacks](https://www.queen-all.com/2023/03/13/mehr-zeit-und-geld-dank-easy-haushalts-hacks/): Wahrscheinlich hätte ich als Kind von meinen Großeltern richtig viel lernen können. All die Geheimtipps und Lifehacks sind im Grunde... - [Unfreiwilliges Skin Fasting | Kooperation](https://www.queen-all.com/2023/03/09/unfreiwilliges-skin-fasting-kooperation/): Werbung | Von einem vollgestopften Badezimmerschrank wie zugestellten Flächen mit unzähligen Pflege- und Kosmetikprodukten habe ich noch nie viel gehalten.... - [Warum ich sämtliche Challenges ignoriere](https://www.queen-all.com/2023/03/06/warum-ich-saemtliche-challenges-ignoriere/): Wer sein Verhalten ändern möchte, ist in der Regel unzufrieden. 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Morgens aufstehen, Zähne putzen, anziehen und sich... - [Cluttercore – ist der Minimalismus jetzt tot?](https://www.queen-all.com/2023/02/06/cluttercore-ist-der-minimalismus-jetzt-tot/): Scheint, dass die Menschen genug von sterilen und durchgestylten Bildern von minimalistischen Einrichtungen haben. Wie das dann so ist, entwickelt... - [Bin ich schön? Ja, vielleicht, nein, natürlich, manchmal…](https://www.queen-all.com/2023/01/30/bin-ich-schoen-ja-vielleicht-nein-natuerlich-manchmal/): Erstaunlicherweise erlauben wir uns ganz selbstverständlich ein Urteil zu fällen, über das Aussehen von anderen Menschen. Meist kennen wir sie... - [Wir müssen reden – über Geld in der Partnerschaft](https://www.queen-all.com/2023/01/23/wir-muessen-reden-ueber-geld-in-der-partnerschaft/): Irgendwie ist es ja seltsam. Einerseits sind die Menschen, vor allem die Frauen, unabhängig wie noch nie in unserer heutigen... - [Meine ‚Fuck it List‘](https://www.queen-all.com/2023/01/22/meine-fuck-it-list/): Auf Anregung von Christof von einfach bewusst habe ich es mir mal so richtig gemütlich gemacht und alles aufgeschrieben, was... - [Zielsicher die richtige Warteschlange finden](https://www.queen-all.com/2023/01/16/zielsicher-die-richtige-warteschlange-finden/): Wann sind wir eigentlich alle so ungeduldig geworden. Kaum müssen wir einmal 5 Sekunden irgendwo warten, zückt die Hand schon... - [Mehr Geld für Wechselwillige? Fragen die man als Bewerber stellen sollte](https://www.queen-all.com/2023/01/13/mehr-geld-fuer-wechselwillige-fragen-die-man-als-bewerber-stellen-sollte/): Der klassische Bewerbungsprozess hat immer mehr ausgedient. Die Zeiten, in denen man seine Unterlage, Zeugnisse, Lebenslauf und nicht zu vergessen... - [Ressourcenumverteilung oder warum ich Steine mit mir herumtrage](https://www.queen-all.com/2023/01/09/ressourcenumverteilung-oder-warum-ich-steine-mit-mir-herumtrage/): Als kreativer und handwerklich nicht völlig unbegabter Mensch macht er mir unheimlich viel Spaß, neue Dinge zu erschaffen. Schon als... - [Du bist was du isst – die perfekte Ernährungsweise](https://www.queen-all.com/2023/01/02/du-bist-was-du-isst-die-perfekte-ernaehrungsweise/): Es heißt ja immer, Religion sei kein geeignetes Thema für Smalltalk und darüber spricht man nicht. Doch wenn man sich... - [Bloggeburtstag – mein Baby wird 1 Jahr alt](https://www.queen-all.com/2022/12/28/bloggeburtstag-mein-baby-wird-1-jahr-alt/): Der erste Artikel auf diesem Block ist heute vor einem Jahr erschienen. Auweia, das kann ich mir selbst gar nicht... - [Zusammenleben einem Sabotier](https://www.queen-all.com/2022/12/26/zusammenleben-einem-sabotier/): Wer sich die vier Wände mit anderen Menschen teilt, muss oft Kompromisse eingehen. Wenn der eine es eher bunt und... - [Sparen statt Konsumfest? Wie wir die Feiertage für unsere Finanzen nutzen können.](https://www.queen-all.com/2022/12/19/sparen-statt-konsumfest-wie-wir-die-feiertage-fuer-unsere-finanzen-nutzen-koennen/): Rund um Weihnachten denkt ja jeder erst mal an Geschenke und leckeres Essen. Dazu noch Weihnachtsmarktbesuche und andere gesellige Zusammentreffen.... - [Wo sehen Sie sich in 5 Jahren – Fragen, die wir uns nicht nur im Bewerbungsgespräch stellen (lassen) sollten](https://www.queen-all.com/2022/12/12/wo-sehen-sie-sich-in-5-jahren-fragen-die-wir-uns-nicht-nur-im-bewerbungsgespraech-stellen-lassen-sollten/): Meine Job bringt es mit unter anderem sich, dass ich regelmäßig sehr viele Fragen an ganz unterschiedliche Menschen richten darf.... - [Minimalistische Weihnachtsbäckerei](https://www.queen-all.com/2022/12/09/minimalistische-weihnachtsbaeckerei/): Ich habe ja einen Heidenrespekt vor all denen, die vor Weihnachten gefühlt 1000 verschiedene Sorten Plätzchen backen. Mal abgesehen davon,... - [Vorher, Nachher – ein Kraftakt](https://www.queen-all.com/2022/12/05/vorher-nachher-ein-kraftakt/): Irgendwann kommt ein Punkt, an dem es kippt. Von „Das kann man ja noch brauchen“ zu „Keine Ahnung, wofür das... - [24 Türchen [Irr-]Sinn](https://www.queen-all.com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/): Was ist das eigentlich mit den Adventskalendern? ! Früher gab es so einen ganz einfachen Kalender mit 24 kleinen Stückchen... - [Von 0 auf 180 - Bombenstimmung](https://www.queen-all.com/2022/11/21/von-0-auf-180-was-treibt-dich-an/): Wir alle kennen das. In bestimmten Situationen oder bei bestimmten Aussagen sind wir sofort auf 180 und sehen Rot. Oft... - [Der Countdown läuft - Geschenke für jedes Budget](https://www.queen-all.com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/): Glücklich, wer sich frei von sämtlichen Verpflichtungen gemacht hat. Gerade an den Feiertagen, auf die wir uns ja freuen und... - [Persönliche Entwicklung durch Yoga](https://www.queen-all.com/2022/11/10/persoenliche-entwicklung-durch-yoga/): Ich darf mich heute sehr glücklich schätzen, dass sich Julia von einfachfreileben die Zeit genommen hat, einen Gastartikel für meinen... - [Schokolade, die nicht dick macht](https://www.queen-all.com/2022/11/07/schokolade-die-nicht-dick-macht/): In ihrer Blogparade stellt Julia von einfach frei leben die wirklich sehr spannende Frage „Wie wollen wir leben? “. Während... - [Bin ich schon Alteisen – oder doch Goldgrube?](https://www.queen-all.com/2022/11/03/bin-ich-schon-alteisen-oder-doch-goldgrube/): Mia Brummer fragt in ihrer Blogparade „für was sind Frauen ab 50 überhaupt noch gut? “. Wow, da ist mir... - [Was ich mit 1 Million Euro machen würde](https://www.queen-all.com/2022/10/31/was-ich-mit-1-million-euro-machen-wuerde/): Nadine von Coasting to FIRE fragt in ihrer Blogparade „Was würdest du mit 1 Million Euro machen? “ Ich glaube,... - [Wer bin ich ohne meine Dinge?](https://www.queen-all.com/2022/10/28/wer-bin-ich-ohne-meine-dinge/): Loslassen ist ja so ein Buzzword, alles soll gehen. Schlechte Gedanken und Gefühle sollen wir gehen lassen, ToDo-Listen um unwichtige... - [Tod dem Nippes!](https://www.queen-all.com/2022/10/24/tod-dem-nippes/): Die Rechnung geht kinderleicht, je weniger ich in meinem Haushalt horte, desto weniger muss ich pflegen, aufräumen und putzen. Ein... - [Was kostet Kein Kind](https://www.queen-all.com/2022/10/17/was-kostet-kein-kind/): Oft werden die Kosten kalkuliert, die man veranschlagen muss, wenn man ein Kind versorgen muss (ich staune bei Bekannten schon... - [Wenn der gesunde Menschenverstand aussetzt](https://www.queen-all.com/2022/10/10/herzkreis-what-the-f/): Da stöbert man durch interessante Artikel im Internet, denkt sich nichts Böses und dann stößt man auf DAS Utopia –... - [Dinge, die du tun solltest, wenn du gerne putzt](https://www.queen-all.com/2022/10/03/dinge-die-ihr-tun-solltet-wenn-ihr-gerne-putzt/): Eingefleischte Minimalisten schwärmen ja immer wieder gerne davon, wie schnell doch die alltägliche Putzroutine geht, wenn man weniger Krempel hat.... - [Kleine Veränderungen, große Erfolge](https://www.queen-all.com/2022/09/26/kleine-veraenderungen-grosse-erfolge/): Der Mensch ist typischerweise ein echtes Gewohnheitstier. Veränderungen machen uns generell erst einmal Angst. Das passiert meist unbewusst und oft... - [Es geht wieder los](https://www.queen-all.com/2022/09/25/es-geht-wieder-los/): Gefühlt hat das Jahr gerade erst begonnen, schon neigt es sich wieder dem Ende zu. Die Tage werden wieder kürzer... - [DIY-Trend – teuer selbst gemacht](https://www.queen-all.com/2022/09/19/diy-trend-teuer-selbst-gemacht/): Mittlerweile gibt es ja so ziemlich für alles eine bzw. unendlich viele DIY-Anleitungen im Netz. Egal, ob es sich um... - [Finanzpsychologie – so leicht bist du manipulierbar](https://www.queen-all.com/2022/09/12/finanzpsychologie-von-ankern-wein-und-hoehlenmenschen/): Von wegen Zahlen, Daten, Fakten. Das Thema Geld ist durchaus ein emotionales, auch wenn wir das oft gar nicht bewusst... - [Bücher, die ihr unbedingt gelesen haben müsst](https://www.queen-all.com/2022/09/05/buecher-die-ihr-unbedingt-gelesen-haben-muesst/): Also – ich liebe ja Listen mit Buchempfehlungen. Allerdings kaufe ich kaum eines dieser Bücher am Ende wirklich. Das mag... - [Flohmarkt - Schnäppchenparadies oder Zeitverschwendung?](https://www.queen-all.com/2022/08/29/flohmarkt-ueberfluessiger-zeitvertreib/): Aufgrund der unverhofften Verkettung glücklicher wie unglücklicher Ereignisse habe ich mich an einem Samstagvormittag sehr früh in der Großstadt auf... - [Sommer, Sonne, Schweißgeruch](https://www.queen-all.com/2022/08/25/sommer-sonne-schweissgeruch/): Kaum klettern die Temperaturen steigt auch das Risiko für unerwünschte Geruchsbelästigung. Besonders erfreulich (nicht! ) ist das in öffentlichen Verkehrsmitteln... - [Kreativ auf Kommando – aber klar doch…](https://www.queen-all.com/2022/08/22/kreativ-auf-kommando-aber-klar-doch/): „Sei doch einfach mal kreativ und mach mir bis heute Abend einen Lösungsvorschlag! “ So oder so ähnlich haben wir... - [Ich mach mich nackig](https://www.queen-all.com/2022/08/15/ich-mach-mich-nackig/): Nicht das, was ihr denkt! Natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn ich sammle Punkte. Meine Daten sind wertvoll, ein begehrtes... - [Menschen aussortieren](https://www.queen-all.com/2022/08/08/menschen-aussortieren/): Was im ersten Moment hart klingt ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess im Leben. Die wenigsten pflegen noch im hohen... - [Teures Pipi](https://www.queen-all.com/2022/08/01/teures-pipi/): Wer im Supermarkt oder in der Drogerie ein bisschen Langeweile hat, kann sich in der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel mal durch... - [Staycation – Urlaub für Daheimgebliebene](https://www.queen-all.com/2022/07/25/staycation-urlaub-fuer-daheimgebliebene/): Sommer und Urlaub gehören für viele untrennbar zusammen. Nicht nur bei Familien, die an die Schulferien gebunden sind. Fast jeder... - [Eins raus - eins bleibt](https://www.queen-all.com/2022/07/21/eins-raus-eins-bleibt/): Wenn man mal eine Weile etwas minimalistisch unterwegs ist und generell nicht so gerne auf Shopping-Tour geht zeigt sich das... - [Souvenirs – Konsumsünden im Urlaub](https://www.queen-all.com/2022/07/18/souvenirs-konsumsuenden-im-urlaub/): Der Sommer, egal wie gut oder schlecht das Wetter mitspielt, ist und bleibt die klassische Reisezeit. Und ganz egal, wo... - [Freiwillige Steuererklärung oder freiwillig Geld verschenken?](https://www.queen-all.com/2022/07/11/freiwillige-steuererklaerung-oder-geld-verschenken/): Einmal im Jahr schließe ich mich im Büro ein und parke meinen Mann vor seiner Playstation. Der Grund hierfür? Ich... - [5 Dinge, die wir uns von erfolgreichen Narzissten abschauen sollten](https://www.queen-all.com/2022/07/04/5-dinge-die-wir-uns-von-erfolgreichen-narzissten-abschauen-sollten/): Immer wieder erlebt man, wie einem jemand trotz völliger Ahnungslosigkeit mit maßloser Selbstüberzeugung die Welt erklären will. Doch wie kommt... - [Seelenanker - Dinge, die ich niemals ausmiste](https://www.queen-all.com/2022/06/27/seelenanker-dinge-die-ich-niemals-ausmiste/): Immer wieder ließt man von Menschen, die sich rigoros von allen nicht notwendigen Dingen getrennt haben und deren gesamter physischer... - [Wie du die Kontrolle über dein Konsumverhalten behältst](https://www.queen-all.com/2022/06/20/wie-du-die-kontrolle-ueber-dein-konsumverhalten-behaeltst/): Eins rein – eins raus Die Menge der Kleidung ist einerseits durch die Größe des Kleiderschrankes limitiert. Aber wenn man... - [Die 5 häufigsten Fehler bei der Ermittlung der Lebenshaltungskosten](https://www.queen-all.com/2022/06/13/die-5-haeufigsten-fehler-bei-der-ermittlung-der-lebenshaltungskosten/): Am Anfang jeder guten Finanzplanung steht die Ermittlung der laufenden Kosten. Denn nur wenn ich weiß, wo ich stehe, kann... - [Aus dem Nähkästchen geplaudert](https://www.queen-all.com/2022/06/09/aus-dem-naehkaestchen-geplaudert/): Vor einiger Zeit ist bei mir nach langem Überlegen eine Nähmaschine eingezogen. Für jemanden, der lieber weniger Dinge zu Hause... - [Eine positive Lebenseinstellung als Überlebensstrategie](https://www.queen-all.com/2022/06/06/eine-positive-lebenseinstellung-als-ueberlebensstrategie/): Oder anders gesagt, wie mich ein liebevoller Blick auf die Welt davon abhält, im Alltag durchzudrehen und Amok zu laufen.... - [Finanzieller Extremsport](https://www.queen-all.com/2022/05/30/finanzieller-extremsport/): Manchmal gibt es Wünsche, von denen man sich nie träumen ließ, dass man sie mal verwirklichen könnte. Wenn man dann... - [Weichgespült im Ratgeber-Dschungel](https://www.queen-all.com/2022/05/23/weichgespuelt-im-ratgeber-dschungel/): Schon von klein auf wird uns eingetrichtert, dass wir bestimmte Dinge tun oder lassen sollen, um erfolgreich im Leben zu... - [Die Regenschirm-Methode für entspanntere Flugreisen](https://www.queen-all.com/2022/05/16/die-regenschirm-methode-fuer-entspanntere-flugreisen/): Wir alle kennen das. Wenn man vorsorglich einen Regenschirm mitschleppt, regnet es (meist) nicht. Wie mit dem Regenschirm ist es... - [Ein kleiner grüner Daumen](https://www.queen-all.com/2022/05/12/ein-kleiner-gruener-daumen/): Die ersten Toten sind leider schon zu beklagen. Ein paar Ableger habe ich wegen des guten Lichts in einem wenig... - [Kleiderschrank aussortieren – radikal, einfach und endgültig](https://www.queen-all.com/2022/05/09/kleiderschrank-aussortieren-radikal-einfach-und-endgueltig/): Wenn wir uns jeden Morgen vor dem vollen Kleiderschrank fragen, was wir nur anziehen sollen, ist es vielleicht an der... - [Grübelei nachts um drei](https://www.queen-all.com/2022/05/02/gruebelei-nachts-um-drei/): Fast jeder kennt das, einige besser als andere. Gemeint ist die Situation, in der wir nachts wach im Bett liegen... - [Strich für Strich zu mehr Me-Time](https://www.queen-all.com/2022/04/28/strich-fuer-strich-zu-mehr-me-time/): Einigen wird ja ein besonderes Talent attestiert was den Umgang mit Zeichenstift und Papier angeht. Das mag in manchen Fällen... - [Kleine und große Konsumsünden – wie ich mein Geld [nicht] loswerde](https://www.queen-all.com/2022/04/25/kleine-und-grosse-konsumsuenden-wie-ich-mein-geld-nicht-loswerde/): Alles wird teurer. Das war schon immer so und wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Im Moment geht es... - [Decision Fatigue – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung](https://www.queen-all.com/2022/04/18/decision-fatigue-keine-entscheidung-ist-auch-eine-entscheidung/): Wie leben in einer Zeit der grenzenlosen Möglichkeiten. Egal, ob es um die Wahl der passenden Berufs oder nur um... - [Ein schwerwiegendes Hobby – mit Beton kreativ austoben](https://www.queen-all.com/2022/04/14/ein-schwerwiegendes-hobby-mit-beton-kreativ-austoben/): Nachdem ich meine Spielereien mit Epoxidharz/Resin nach kurzer Zeit eingestellt habe, bin ich über das Thema Kreativ-Beton gestoßen. Keine Ahnung,... - [Mit Budget und Haushaltsbuch zu bewussterem Konsum](https://www.queen-all.com/2022/04/11/mit-budget-und-haushaltsbuch-zu-bewussterem-konsum/): Lange Zeit war ich der Meinung, dass ich kein Haushaltbuch führen muss und ja auch ganz gut mit Geld umgehen... - [Wie uns die ökonomische Irrationalität beim Ausmisten sabotiert](https://www.queen-all.com/2022/04/04/wie-uns-die-oekonomische-irrationalitaet-beim-ausmisten-sabotiert/): Wer sich mit den Themen Minimalismus oder Ausmisten beschäftigt, der findet dazu viele verschiedene Ansätze und Anleitungen. Allen gemein ist... - [Mal eben eine Android App programmieren – einfacher als man denkt](https://www.queen-all.com/2022/03/31/mal-eben-eine-android-app-programmieren-einfacher-als-man-denkt/): Oft entsteht aus einer Beschäftigung eine neue Fragestellung. Besser gesagt, aus dem einen Hobby entsteht ein anderes. So hat auch... - [Frühjahrsputz – Reinemachen im verstaubten Oberstübchen](https://www.queen-all.com/2022/03/28/fruehjahrsputz-reinemachen-im-verstaubten-oberstuebchen/): Sobald die Tage wieder länger werden, scheint ein grenzenloser Putzzwang die Welt da draußen zu befallen. Da wird gewischt, gesaugt... - [Wie ich meinen Partner von ETFs und Aktien überzeugt habe (bäh, Teufelszeug)](https://www.queen-all.com/2022/03/21/wie-ich-meinen-partner-von-etfs-und-aktien-ueberzeugt-habe-baeh-teufelszeug/): Als ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe, war unser beider finanzielle Situation sagen wir mal eingeschränkt. Entsprechend des Alters und... - [Ein kleiner Trick, um das Beste aus Menschen herauszuholen](https://www.queen-all.com/2022/03/14/ein-kleiner-trick-um-das-beste-aus-menschen-herauszuholen/): Jeder von uns hat sie schon erlebt und die meisten haben sie tatsächlich schon angewendet. Es geht um die selbsterfüllende... - [DIY-Badreiniger – gut für die Umwelt und den Geldbeutel](https://www.queen-all.com/2022/03/07/diy-badreiniger-gut-fuer-die-umwelt-und-den-geldbeutel/): Immer wieder stolpert man auf einschlägigen Seiten (wie z. B. Utopia oder Smarticular) über das Thema Haushalt und im speziellen... - [Winterdepression – Nachrichtendepression](https://www.queen-all.com/2022/03/01/winterdepression-nachrichtendepression/): Februar, es ist trotz Sonnenschein eiskalt, der Winter scheint nicht enden zu wollen. 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Denn womit man sich... - [Das liebe Geld – wo fange ich nur an?](https://www.queen-all.com/2022/01/23/das-liebe-geld-wo-fange-ich-nur-an/): Die eigenen Finanzen sind ein spannendes Thema und auch wenn man am Anfang noch nicht so den „riesigen Durchblick“ hat,... - [Mehr Fokus durch Minimalismus](https://www.queen-all.com/2022/01/09/mehr-fokus-durch-minimalismus/): Wer wie ich ständig neue Ideen hat und Informationen verschlingt wie Schokoladenkekse, hat natürlich eine riesige Wunschliste. Früher kam ich... - [Wie man Seeungeheuer besiegt](https://www.queen-all.com/2022/01/07/wie-man-seeungeheuer-besiegt/): Am Anfang war das Misstrauen, die Angst vor dem Unbekannten und ehrlicherweise auch die sehr gemütliche Komfortzone. Wie so ziemlich... - [DIY – Festes Shampoo](https://www.queen-all.com/2022/01/04/diy-festes-shampoo/): Über meinen Forscherdrang bin auch auf das Thema Nachhaltigkeit gekommen. Da ist neben der Küche natürlich das Badezimmer eine große... - [(K)ein grüner Daumen](https://www.queen-all.com/2022/01/02/kein-gruener-daumen/): Angesichts der Pläne, nächstes Jahr im Sommer in unser eigenes neues Haus mit großem Garten einzuziehen, hat sich ein neues... - [Resin / Epoxidharz](https://www.queen-all.com/2022/01/01/resin-epoxidharz/): Da hat mich mal wieder die Begeisterung gepackt. Beim Scrollen durch endlosen Unsinn bin ich über ein Video gestolpert, in... - [Stock Fotos](https://www.queen-all.com/2021/12/28/stock-fotos/): Was soll ich sagen, das war nun wirklich eines der erfolglosesten Unterfangen von allen. Mein Mann träumte schon seit Jahren... --- # # Detailed Content ## Seiten ### Finde deine Antreiber - Published: 2022-10-16 - Modified: 2022-10-16 - URL: https://www.queen-all.com/finde-deine-antreiber/ --- ### Meine Leseecke [Blogroll] - Published: 2022-07-17 - Modified: 2025-04-21 - URL: https://www.queen-all.com/meine-leseliste/ Ganz nach dem Motto "Lesen bildet" stelle ich euch an dieser Stelle meine Lieblingsblogs vor. Neue Inhalte habe ich früher hauptsächlich über die Seiten Minimalismus Blogroll und Finanzblogroll gefunden. Heute schaue ich vor allem, wer auf anderen Blogs kommentiert um meine kleine Lesewelt weiter wachsen zu lassen. Denn da wir bekanntlich oft in unserer eigenen kleinen Blase leben, kann es ungemein bereichernd sein, mal über den Tellerrand zu spicken. Für alle, die ebenso gerne wie ich stöbern, hier mal eine Liste meiner aktuellen Bloglieblinge. Queen All Lieblingsblogs Absolut ehrlich Bahnwärterhäuschen Bestatterweblog Britta Langhoff Design by gutschi Digital Diary Dragonfly Einfach bewusst Einfach Garten Farbwunder Flotte Feder Fran-tastic! Frau Frieda Frau Hummel bloggt Fräulein Ordnung Frei-mutig Gabi Raeggel getmad Günstig gärtnern haldewitzka Heldenhaushalt Horizont-Blog Life with a glow Marita Eckmann Melody Jacob Meyrose miteigenenhaenden Nina Gold nömix Ron Volant Sinnlos reisen Texterella Textrebell Tinaspinkfriday Wo ist Philipp --- ### Kontakt - Published: 2022-01-01 - Modified: 2022-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/ Impressum Cookie Richtlinie EU Datenschutzerklärung --- ### Cookie-Richtlinie (EU) - Published: 2022-01-01 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/cookie-richtlinie-eu/ --- ### Über ... - Published: 2021-12-28 - Modified: 2022-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/ueber/ Wer hier schreibt? Eine Leseratte (wie langweilig, ich weiß), die alles verschlingt, was sie in die Finger bekommt. Bücher, Blogs, Zeitschriften... Hauptsache es gibt immer wieder spannenden Input. Und ab sofort gibt es jetzt auch Output. Ich liebe es, mich in unbekannte Dinge einzuarbeiten und lasse neue Herausforderung nicht gerne warten.  Manche nennen es sprunghaft, ich würde eher behaupten, ich bin sehr begeisterungsfähig. Vielfach begabt aber manchmal wenig ausdauernd ... sobald es nichts mehr zu entdecken gibt. Und doch gibt es ein paar Bereiche, in denen für mich keine Langeweile aufkommt. Spannend finde ich so ziemlich alle Themen rund um Finanzen und Minimalismus und persönliche Weiterentwicklung. Wobei ich mit den spirituellen Ansätzen nichts anfangen kann. Aber jedem das seine. Was dich hier erwartet: ein buntes Sammelsurium aus meinem Leben. Ehrliche Geschichten über umgesetzte aber auch über fehlgeschlagene Projekte. Einblicke in Themen, die mich begeistern und/oder bewegen. Einige geistige Ergüsse zu meinen Lieblingsthemen und wie ich aus all den vielen Erfahrungen im Leben das Beste für mich und mein Leben herausziehe. Auch wenn ich mich oft so gar nicht kreativ fühle zieht sich die Kreativität wie ein roter Faden durch meinen nicht ganz geradlinigen Lebenslauf. Und so kann ich ihr an dieser Stelle hoffentlich freien Lauf lassen. Wer auch immer sich hierher verirrt – ich hoffe, ihr habt ein bisschen Spaß beim Lesen. --- ### Impressum - Published: 2021-12-28 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/kontakt/ Impressum Angaben gemäß § 5 TMG Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Vertreten durch:Vanessa Strauch Kontakt:Telefon: 0176-24247051E-Mail: kontakt@queen-all. com Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Haftungsausschluss:Haftung für InhalteDie Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. 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Die verwendeten Begriffe sind nicht geschlechtsspezifisch. Stand: 1. Januar 2022 Inhaltsübersicht Einleitung Verantwortlicher Übersicht der Verarbeitungen Maßgebliche Rechtsgrundlagen Sicherheitsmaßnahmen Übermittlung von personenbezogenen Daten Datenverarbeitung in Drittländern Löschung von Daten Einsatz von Cookies Geschäftliche Leistungen Bereitstellung des Onlineangebotes und Webhosting Blogs und Publikationsmedien Kontakt- und Anfragenverwaltung Newsletter und elektronische Benachrichtigungen Webanalyse, Monitoring und Optimierung Affiliate-Programme und Affiliate-Links Änderung und Aktualisierung der Datenschutzerklärung Rechte der betroffenen Personen Begriffsdefinitionen Verantwortlicher Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald E-Mail-Adresse: kontakt@queen-all. com Übersicht der Verarbeitungen Die nachfolgende Übersicht fasst die Arten der verarbeiteten Daten und die Zwecke ihrer Verarbeitung zusammen und verweist auf die betroffenen Personen. Arten der verarbeiteten Daten Bestandsdaten Zahlungsdaten Kontaktdaten Inhaltsdaten Vertragsdaten Nutzungsdaten Meta-/Kommunikationsdaten Kategorien betroffener Personen Kunden Interessenten Kommunikationspartner Nutzer Geschäfts- und Vertragspartner Zwecke der Verarbeitung Erbringung vertraglicher Leistungen und Kundenservice Kontaktanfragen und Kommunikation Sicherheitsmaßnahmen Direktmarketing Reichweitenmessung Büro- und Organisationsverfahren Affiliate-Nachverfolgung Verwaltung und Beantwortung von Anfragen Feedback Profile mit nutzerbezogenen Informationen Bereitstellung unseres Onlineangebotes und Nutzerfreundlichkeit Maßgebliche Rechtsgrundlagen Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht der Rechtsgrundlagen der DSGVO, auf deren Basis wir personenbezogene Daten verarbeiten. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass neben den Regelungen der DSGVO nationale Datenschutzvorgaben in Ihrem bzw. unserem Wohn- oder Sitzland gelten können. Sollten ferner im Einzelfall speziellere Rechtsgrundlagen maßgeblich sein, teilen wir Ihnen diese in der Datenschutzerklärung mit. Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a. DSGVO) - Die betroffene Person hat ihre Einwilligung in die Verarbeitung der sie betreffenden personenbezogenen Daten für einen spezifischen Zweck oder mehrere bestimmte Zwecke gegeben. Vertragserfüllung und vorvertragliche Anfragen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. b. DSGVO) - Die Verarbeitung ist für die Erfüllung eines Vertrags, dessen Vertragspartei die betroffene Person ist, oder zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen erforderlich, die auf Anfrage der betroffenen Person erfolgen. Rechtliche Verpflichtung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. c. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung erforderlich, der der Verantwortliche unterliegt. Berechtigte Interessen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. f. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Wahrung der berechtigten Interessen des Verantwortlichen oder eines Dritten erforderlich, sofern nicht die Interessen oder Grundrechte und Grundfreiheiten der betroffenen Person, die den Schutz personenbezogener Daten erfordern, überwiegen. Zusätzlich zu den Datenschutzregelungen der Datenschutz-Grundverordnung gelten nationale Regelungen zum Datenschutz in Deutschland. Hierzu gehört insbesondere das Gesetz zum Schutz vor Missbrauch personenbezogener Daten bei der Datenverarbeitung (Bundesdatenschutzgesetz – BDSG). Das BDSG enthält insbesondere Spezialregelungen zum Recht auf Auskunft, zum Recht auf Löschung, zum Widerspruchsrecht, zur Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten, zur Verarbeitung für andere Zwecke und zur Übermittlung sowie automatisierten Entscheidungsfindung im Einzelfall einschließlich Profiling. Des Weiteren regelt es die Datenverarbeitung für Zwecke des Beschäftigungsverhältnisses (§ 26 BDSG), insbesondere im Hinblick auf die Begründung, Durchführung oder Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen sowie die Einwilligung von Beschäftigten. Ferner können Landesdatenschutzgesetze der einzelnen Bundesländer zur Anwendung gelangen. Sicherheitsmaßnahmen Wir treffen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben unter Berücksichtigung des Stands der Technik, der Implementierungskosten und der Art, des Umfangs, der Umstände und der Zwecke der Verarbeitung sowie der unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten und des Ausmaßes der Bedrohung der Rechte und Freiheiten natürlicher Personen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten. Zu den Maßnahmen gehören insbesondere die Sicherung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten durch Kontrolle des physischen und elektronischen Zugangs zu den Daten als auch des sie betreffenden Zugriffs, der Eingabe, der Weitergabe, der Sicherung der Verfügbarkeit und ihrer Trennung. Des Weiteren haben wir Verfahren eingerichtet, die eine Wahrnehmung von Betroffenenrechten, die Löschung von Daten und Reaktionen auf die Gefährdung der Daten gewährleisten. Ferner berücksichtigen wir den Schutz personenbezogener Daten bereits bei der Entwicklung bzw. Auswahl von Hardware, Software sowie Verfahren entsprechend dem Prinzip des Datenschutzes, durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen. Übermittlung von personenbezogenen Daten Im Rahmen unserer Verarbeitung von personenbezogenen Daten kommt es vor, dass die Daten an andere Stellen, Unternehmen, rechtlich selbstständige Organisationseinheiten oder Personen übermittelt oder sie ihnen gegenüber offengelegt werden. Zu den Empfängern dieser Daten können z. B. mit IT-Aufgaben beauftragte Dienstleister oder Anbieter von Diensten und Inhalten, die in eine Webseite eingebunden werden, gehören. In solchen Fall beachten wir die gesetzlichen Vorgaben und schließen insbesondere entsprechende Verträge bzw. Vereinbarungen, die dem Schutz Ihrer Daten dienen, mit den Empfängern Ihrer Daten ab. Datenverarbeitung in Drittländern Sofern wir Daten in einem Drittland (d. h. , außerhalb der Europäischen Union (EU), des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)) verarbeiten oder die Verarbeitung im Rahmen der Inanspruchnahme von Diensten Dritter oder der Offenlegung bzw. Übermittlung von Daten an andere Personen, Stellen oder Unternehmen stattfindet, erfolgt dies nur im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben. Vorbehaltlich ausdrücklicher Einwilligung oder vertraglich oder gesetzlich erforderlicher Übermittlung verarbeiten oder lassen wir die Daten nur in Drittländern mit einem anerkannten Datenschutzniveau, vertraglichen Verpflichtung durch sogenannte Standardschutzklauseln der EU-Kommission, beim Vorliegen von Zertifizierungen oder verbindlicher internen Datenschutzvorschriften verarbeiten (Art. 44 bis 49 DSGVO, Informationsseite der EU-Kommission: https://ec. europa. eu/info/law/law-topic/data-protection/international-dimension-data-protection_de). Löschung von Daten Die von uns verarbeiteten Daten werden nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben gelöscht, sobald deren zur Verarbeitung erlaubten Einwilligungen widerrufen werden oder sonstige Erlaubnisse entfallen (z. B. wenn der Zweck der Verarbeitung dieser Daten entfallen ist oder sie für den Zweck nicht erforderlich sind). Sofern die Daten nicht gelöscht werden, weil sie für andere und gesetzlich zulässige Zwecke erforderlich sind, wird deren Verarbeitung auf diese Zwecke beschränkt. D. h. , die Daten werden gesperrt und nicht für andere Zwecke verarbeitet. Das gilt z. B. für Daten, die aus handels- oder steuerrechtlichen Gründen aufbewahrt werden müssen oder deren Speicherung zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen oder zum Schutz der Rechte einer anderen natürlichen oder juristischen Person erforderlich ist. Unsere Datenschutzhinweise können ferner weitere Angaben zu der Aufbewahrung und Löschung von Daten... --- ## Beiträge ### Mysterium Handtasche > Nur als Deko oder Überlebensausrüstung, lästiges Anhängsel oder praktischer Alltagsbegleiter - die Handtasche ist fast immer dabei. - Published: 2025-04-28 - Modified: 2025-04-25 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/28/mysterium-handtasche/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Handtasche, Minimalismus Sie gilt als Sperrgebiet, erweiterter Kleider- und Badezimmerschrank oder Notfallkoffer und ist häufig Zielscheibe kleinerer Sticheleien – die Handtasche, unser täglicher Begleiter. Wobei sie immer häufiger Konkurrenz erlebt. Einerseits durch lässige Alternativen wie Rucksäcke, Stoffbeutel und Bauchtaschen, die jetzt eigentlich ganz hip als „Cross-Body-Bag“ neu interpretiert werden. Andererseits finden viele Gegenstände, die vorher in unserer Handtasche Asyl ersucht haben, heute ein Plätzchen in der Herrenhandtasche. Wobei letztere oft noch schief belächelt wird. Vor allem von Neandertalern wie meinem, der sich niemals nicht (! ! ! ) mit einer Handtasche aus dem Haus wagen würde. Immerhin fürchtet er nicht, dass ihm instantan der Arm abfallen würde, wenn er das meinige Exemplar mal kurz halten soll. Auch das habe ich bei Männern schon erlebt. Eigentlich trage ich selbst die Handtasche auch nicht gerade mit Begeisterung mit mir herum. Die Lösung ist so naheliegend wie nicht umsetzbar. Die wenigen Dinge, die ich in meiner Freizeit mit mir herumtrage (Geldbeutel, Smartphone) ließen sich wunderbar auf Hosentaschen verteilen. Wenn diese nur groß genug wären. Manchmal glaube ich, dass die Designer für Damenkleidung mit der Handtaschenlobby unter einer Decke stecken. Obwohl ich darauf achte, dass neue Hosen und Jacken mit Taschen ausgerüstet sind, sind diese fast immer viel zu klein, sodass ich am Ende doch eine Handtasche brauche. Und kaum habe ich mich in mein Schicksal ergeben, kommt auch schon die Frage, ob denn darin noch Platz für die Lesebrille sei. Und ein Feuerzeug, und... (so viel zur Herrenhandtasche). Am allerliebsten verstaue ich meine Habseligkeiten in tiefen Kleidungstaschen, die allerdings lediglich der Wintermantel in ausreichender Größe anbietet. Und den trage ich wiederum nur ungern, geht er doch mit eisigen Temperaturen einher. Mit dem Frühling beginnt für mich also auch wieder die unfreiwillige Handtaschensaison. Denn selbst wenn die Kleidung erfreulich große Taschen hat, so würde das Gewicht von Smartphone und Geldbeutel dafür sorgen, dass mir die leichten Hosen glatt davon rutschen würden – und wer steht schon gerne unten ohne da! Immerhin spielt mir der Bauchtaschentrend in die Karten. Was früher als untragbarer Opi-Look galt, ist heute queer getragen ein gesellschaftlich akzeptierter Trend. Das juckt mich zwar nicht weiter, führt aber dazu, dass zwischenzeitlich ganz ansehnliche Exemplare zu erstehen sind. Mit meinen bescheidenen Nähkünsten wäre es schade um das Material, wenn ich mich an einer Eigenkreation versuchen würde. Immerhin habe ich eine Stofftasche mittels Verkleinerung zu einer lässigen Handtaschenvariante umbauen können – eines der wenigen „bunten“ Dinge in meinem Fundus. Zur bürountauglichen Minitasche umgebauter Stoffbeutel Apropos bunt – was Handtaschen angeht, ist die einheitlich dunkle Farbwahl nicht gerade hilfreich. Handtaschen werden ja gerne scherzhaft als schwarzes Loch bezeichnet – meine ist tatsächlich eines. Und wenn Innenfutter wie Inhalt schwarz sind, braucht es wortwörtlich Feingefühl, um das Objekt der Begierde zu ertasten. Bei Handy und Smartphone ist das gerade noch so zu schaffen, daher hängen wir die Messlatte im Arbeitsalltag lieber etwas höher. Sonst wäre es ja keine Herausforderung und die Handtasche würde ihrem Ruf in keinster Weise gerecht. Man füge also noch Autoschlüssel, Trinkflasche, Laptop (im Neopren-Überzieher), Headset und Maus (auch extra verpackt), Mitarbeiterausweis und ein kleines Etui für Krimskrams (Taschentücher, Nagelschere, Löffel, „Damenhygieneartikel“) hinzu. Damit ist der Schwierigkeitsgrad auf ein handtaschentaugliches Maß angehoben und die Daseinsberechtigung für eine „anständige“ Handtasche erfüllt. Mit gutem Zureden bekomme ich sogar noch eine Brotdose unter aber dann ist Schluss. Der begrenzte Stauraum sorgt immerhin dafür, dass sich nichts Unnötiges ansammelt und sogar der wenig handtaschenaffine Gatte durchaus beauftragt werden kann, mal eben kurz was aus dem berühmtberüchtigten schwarzen Loch zu angeln. Die einseitige Belastung ist eh nicht gut für den Rücken – ein Grund mehr, den Inhalt auf das Nötigste zu beschränken und gegebenenfalls mal kräftig auszumisten. Manchmal wäre etwas Abwechslung schon schön – Tina ist da ein leuchtendes Vorbild – aber ich weiß genau, dass ich am Ende entweder ganz ohne Anhängsel unterwegs bin oder auf Dauer eben doch wieder bei einem zu allem passenden schwarzen Klassiker lande. Langweilig? Nö, gar nicht. Und ich weiß im Gegensatz zu Wechseltaschen-Nutzerinnen (ja Fazi, ich meine dich ;-)) auch immer, wo ich meine sieben Sachen hab. Was ist mit euch – keine, eine oder viele? Manch eine(r) behauptet ja, ohne Handtasche wäre ein Outfit nicht vollständig... Und was schleppt ihr an Überlebensausrüstung so mit euch herum? --- ### Kreativitätsverweigerung > Im Garten mit grünen Monstern - Inspiration und Kreativität findet man wohl am leichtesten draußen. Und erden kann man sich da auch gleich. - Published: 2025-04-21 - Modified: 2025-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/21/kreativitaetsverweigerung/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Garten, Gartengestaltung, Hochbeet, Kräuterbeet, Kreativität, Pflanzen, Pflanzen teilen Phasenweise herrscht ein reges Treiben im Oberstübchen. Da sprudeln die Ideen nur so und vor lauter Einfällen weiß man kaum noch, wo zuerst anfangen. Und dann herrscht plötzlich gähnende Leere und obwohl ich Langeweile durchaus zu schätzen weiß, finde ich diese absolute Funkstille zwischen den Synapsen ziemlich frustrierend. Denn es ist ja nicht so, als hätte ich keine Lust zu schreiben. Der Alltag hat nur manchmal nicht sehr viel zu bieten außer – Alltag eben. Ein bisschen inspirierender Input wäre hilfreich, ist aber hin und wieder einfach Mangelware. Jetzt könnte man die Schuld natürlich ganz einfach bei sich selbst suchen, zu viel Arbeit, zu viel Social Media Internetgesurfe, zu wenig Kultur, zu wenig Schlaf und zu wenig (gesunde) Bewegung. Aber das wäre ja langweilig und nebenbei auch überhaupt nicht im Trend. Schuld sind doch grundsätzlich die anderen und sich dafür Ausreden einfallen zu lassen, ist sicherlich kreativer, als sich einfach mit der schnöden Realität zu begnügen. Andererseits gäbe es durchaus einige kreative Ideen, die auf ihre Umsetzung warten. Satzfragmente wollen zu Texten entwickelt werden. Die Kamera liegt einsatzbereit und doch sträflich missachtet griffbereit neben der Haustüre. Bauprojekte werden gedanklich gedreht und gewendet und gemeinschaftlich diskutiert. Und da ist es teilweise wirklich die Schuld anderer, dass all diese Dinge gerade auf der langen Bank geparkt sind. Wobei ‚Schuld‘ jetzt viel schlimmer klingt, als es ist. Denn auch wenn ich mir was Schöneres vorstellen kann, als alten Teppich zu entfernen und hinterher Fußbodenleisten zuzusägen, machen solche Gemeinschaftsprojekte trotz des Zeitaufwands durchaus auch Spaß. Das Frühlingswetter ist auch nicht ganz unschuldig an der aktuellen Kreativitätsflaute. Der Plan war ja, im April neue Pflanzen zu setzen und das Gießen in der Anwuchsphase der Natur zu überlassen. Nun ja, auch für die besten Pläne gibt es keine Erfolgsgarantie. Nebenbei will der Kompost noch umgelagert werden aber das lässt sich hervorragend prokrastinieren. Ich muss mich schließlich um den Pflanzennachwuchs kümmern. Und vielleicht küsst mich ja die Muse, wenn es darum geht, wo ich die Ableger der Erdbeerpflanzen hinsetzen könnte. Die schließen gerade Freundschaft mit einem Rosmarin und unterwandern den Thymian – was die Chancen erhöht, dass ein paar der Früchte tatsächlich für uns Menschlein abfallen. Und vor lauter Freude über den blühenden Rosmarin habe ich dann auch noch völlig verbummelt, ein paar schöne Fotos zu schießen. So wird das natürlich nichts mit der Kreativität! Wobei man die Beetgestaltung ja auch aus der Hand geben könnte. Manche Pflanzen suchen sich gerne selbst neuen Raum und das kann durchaus im Sinne des Gärtners sein. Es gibt aber auch Exemplare, die am liebsten die Welt- bzw. Gartenherrschaft an sich reißen würden und denen muss ich auch bei mir im Beet vehement Einhalt gebieten. Sonst wächst da bald nur noch Teppichthymian und Oregano – und dazwischen die besagten Erdbeeren. Die gestalterische Tätigkeit kommt also keinesfalls zu kurz, hat aber hin und wieder auch Ähnlichkeit mit einer Aggressionsbewältigungstherapie. Habe ich mich anfangs noch über jedes noch so zarte Blättchen gefreut, zerre ich mittlerweile eimerweise Ausläufer und Ableger aus der Erde. Fühlt sich zwar immer noch falsch an, aber offenbar kann wohl jedes Kraut auch zum Unkraut werden. So viel können wir gar nicht essen, um dieser enormen Wuchsfreudigkeit Herr zu werden. Manches sollte man sich vielleicht auch einfach nicht ins Beet holen. Ich liebe zwar den Duft von Zitronenmelisse, habe aber sämtliche gut gemeinten Ratschläge in den Wind geschlagen. Am Ende musste ich für das Ungetüm einen neuen Platz im Garten suchen. Ein Teil des Teppichthymians ist ebenfalls mit umgezogen und trotzdem konnte ich schon wieder einen halben Quadratmeter davon aus dem Kräuterbeet umverteilen. Warum haben wir eigentlich Gras gesät? ! Und kaum glaubt man, das eine grüne Monster besiegt zu haben, kommt das nächste um die Ecke. Auch der Estragon fühlt sich pudelwohl und der Schnittlauch scheint neue Größenrekorde aufstellen zu wollen. Immerhin haben wir von allem so reichlich, dass wir alles blühen lassen können. Die Bienen sollen ruhig auch ihren Anteil bekommen. Ich freue mich schon auf die hypnotische Entspannung, die aufkommt, wenn man den pelzigen Pollentransportern beim Herumwippen auf den Blüten zuschaut. Das belebt so ganz nebenbei auch die Kreativität. Wobei – offenbar reicht schon der Gedanke an den Garten, und die Schreiblust kehrt zurück. Jetzt braucht es nur noch ein paar Bilder und dank längerem Tageslicht hab ich das sogar noch hinbekommen! An Kräutern mangelt es nicht - kann man eigentlich eine Schnittlauch-Überdosis abbekommen? Ich frag für einen Freund... Überall finden sich bunte Tupfer Alles neue Ableger - die sind ziemlich mobil, wenn man sie lässt. Neuankömmling/Überraschungsgast - mal sehen, ob er sich hier einlebt. Vor drei Jahren waren das noch 10 cm kurze Stecklinge Die Zitronenmelisse hat Großes vor - hat jetzt schon 3/4 m Durchmesser und der Thymian legt auch gut vor Aus einem kleinen Ableger von Schwiegermama ist ein blaues Meer geworden --- ### Hansi, Irma und der Putzteufel > Von Katzenwäsche bis Großreinemachen, beim alljährliche Frühjahrsputz sind Sauberkeitsfanatiker und Putzteufel ganz in ihrem Element! - Published: 2025-04-14 - Modified: 2025-04-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/14/hansi-und-irma/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Frühjahrsmüdigkeit, Frühjahrsputz, Katzenwäsche, Ordnung, Putzteufel, Sauberkeitsfanatiker Voller Elan bin ich ins Jahr gestartet, die Vorfreude auf den Frühling war groß. Nun ist er da, heißersehnt und mit viel Sonnenschein. Die Bäume hüllen sich bereits in zartes Grün und überall blüht es. Für Allergiker muss diese Zeit ein Alptraum sein – für Sauberkeitsfanatiker auch. Wer einen Putzfimmel pflegt, legt seinen Frühjahrsputz auf genau diese Zeit. Dann darf man nämlich in wenigen Wochen nochmal ran. Für alle, die gerne Schwamm und Besen schwingen, dürften das paradiesische Zustände sein. Für mich eher nicht. Ich kann ja nicht behaupten, dass ich mich beim Saubermachen übernehmen würde. Wir halten den Aufwand gering und ich kann auch mal betriebsblind durchs Leben gehen. Wenn die Staubmäuse allerdings schon Namen wie Hansi und Irma bekommen, kann ich sie nicht mehr ignorieren. Aber das ist der ganz normale Alltagswahnsinn und hat mit Frühling nichts zu tun. So richtig Frühling kommt derweil auf, wenn die Temperaturen zur Tagesmitte hin schon an der Zwanzig-Grad-Marke kratzen. Da zieht es mich förmlich nach draußen, ob ich will oder nicht. Balkon und Terrasse werden wieder zum zweiten Wohnzimmer und Tisch und Stühle will ich dann zumindest einigermaßen sauber haben. Also ist für das Mobiliar schon mal eine Katzenwäsche angesagt. Was ja eigentlich irreführend ist. Mag ja sein, dass man eine Katze nicht groß waschen muss. Wenn man diese aber bei der Fellpflege beobachtet, ist das eine ganz schön ausdauernde Arbeit. Das, was ich da mit den Terrassenstühlen anstelle, ist nicht annähernd so gründlich. Erst, wenn die Farbe meiner Hosen jäh zu Gelb wechselt, ist die intensive Grundreinigung fällig. Zwischendrin beehrt uns bestimmt auch noch die eine oder andere Ladung Saharastaub, was zusammen mit ein paar sparsamen Regentropfen ein charakteristisches Tarnmuster auf allen Autos ergibt. Trotz dieser alljährlichen Kreativarbeit der Natur stehen Wochenende für Wochenende endlose Schlangen putzwütiger Autobesitzer an den Waschanlagen. Kaum glänzt die Blechkiste, verübt die Natur erneut hinterhältige Anschläge auf den hochglanzpolierten Lack. Ich bewundere die Unermüdlichkeit, mit der manch Autoliebhaber seinen fahrenden Untersatz immer wieder herausputzt. Ich schaue einmal im Jahr nach, ob sich unter all dem Dreck auch wirklich ein schwarzes Auto verbirgt. Wenn das geklärt ist, ist das Soll erfüllt. Ob man das schon als Frühjahrsputz durchgehen lassen kann? Und gilt das noch, wenn ich das erst Ende Mai erledige? Ach, die Fenster stehen ja auch noch aus – ich muss schließlich schauen, ob unsere sehr reinlichen Nachbarn wieder ihr Haus absaugen. Andererseits ist Privatsphäre ja auch ganz nett und da wären ungeputzte Fenster klar ein Vorteil. Die Gefahr, gegen die geschlossene Terrassentüre zu laufen, wäre ebenfalls wesentlich geringer. Ach ja, aus Vogelschutzgründen sind klare Scheiben natürlich auch problematisch. Ist zwar hier kein Thema aber als Ausrede funktioniert es trotzdem hervorragend. Die Fenster können wir also erst putzen, wenn sämtlicher Vogelnachwuchs zu sicheren Flugverkehrsteilnehmern ausgebildet wurde. Bis dahin hat sich dann hoffentlich auch die Frühjahrsmüdigkeit so weit verzogen, dass die Motivation fürs gemeinschaftliche Feudeln ausreicht. Von dem anfänglichen Elan ist nämlich nicht mehr viel übrig. Es ist schon erstaunlich, wie erschöpft man sich bei einer simplen Erkältung fühlen kann. Und kaum ist diese ausgestanden, füllt sich der Kalender mit allerlei Terminen und Verpflichtungen. Für Schreibtischtäter ist Renovierungs- und Umzugssupport ähnlich zehrend, wie Kraftsport – allerdings mit völlig überzogenen Sporteinheiten und irgendwie einseitiger Belastung. Wenn mir jetzt einer mit Frühjahrsputz kommt, kann ich wortwörtlich nur müde lächeln. Das überlasse ich mal ganz entspannt der Natur, die sich tatsächlich ganz frisch herausputzt. Der eigene Haushalt ist zum Glück pflegeleicht. In Zeiten, in denen man den langen Winter kuschelig unter einem Dach mit dem wärmenden Vieh verbracht hat, mag es ja durchaus Anlass zum Großreinemachen gegeben haben. Statt eines Staubsaugers war noch Teppich klopfen angesagt – und niemand wäre auf die Idee gekommen, ebendiesen fest zu verkleben (und den zu entfernen ist eine echte Herausforderung, so viel zum Renovierungssupport... ). Heute könnte man sich schon fragen, was man im Winter nicht sowieso sauber hält, dass es überhaupt noch einen Frühjahrsputz braucht. An mir ist sicher kein Putzteufel verloren gegangen und nachdem also Hansi und Irma (die Staubmäuse, ihr erinnert euch) eingefangen waren, hab ich den Frühling lieber mit einer Tasse Kaffee in der Sonne genossen. Die letzten Tage hat sie uns ja reichlich verwöhnt, jetzt darf es gerne auch mal wieder regnen. Und zwar so richtig! Das Auto will schließlich auch mal wieder entstaubt werden. Aber Spaß beiseite, die Natur freut sich über jeden Tropfen Wasser und ich auch! --- ### Wohnst du noch…? > Wie viel Platz darf ein Mensch brauchen - und wer legt das fest? Während wir immer mehr werden bleibt der Wohnraum begrenzt. - Published: 2025-04-07 - Modified: 2025-04-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/07/wohnst-du-noch/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Anlageprodukt, Eigenheim, Finanzen, Immobilien, Käfigmenschen, TinyHouse, Traumhaus, Wohnen, Wohnraumknappheit, Wohnungsneid, Wohnungsnot Wer keine Miete zahlt, fliegt raus. Also zumindest bei uns zu Hause. Das heißt, dass alles, was mehr als zwei Beine hat, wieder vor die Türe gesetzt wird. Und auch, wenn ich nicht wirklich an Karma glaube (aber die Idee schön finde), findet sich der ungebetene Besuch zwar unfreiwillig, aber doch unversehrt im Garten wieder. Dabei hätten wir genug Wohnraum, es ist geradezu luftig hier. Zumindest im Vergleich zu den engen Röhren in den Insektenhotels. Angesichts des akuten Mangels an bezahlbarem Wohnraum wäre manch einer womöglich schon eine ähnlich kleine Behausung heilfroh. In vielen Städten gehen Grundstücks- wie Mietpreise durch die Decke und wer nicht raus aufs Land will oder kann, konkurriert mit vielen anderen um wenige Ressourcen. Ja, mein Mann und ich wohnen gerne am A... Ende der Welt. Es ist ein für uns funktionierender Kompromiss aus suboptimaler Verkehrsanbindung und bezahlbarem Grund und Boden. Die Nähe zum Wald hätte es auch näher an der Großstadt gegeben. Freundeskreis, Familie, kulturelle Aktivitäten sind weiter weggerückt. Man muss mehr planen und bei den Tickets für den Nahverkehr schlackern mir die Ohren – bei zwei Personen ist das Auto oft günstiger, wenn man nicht in ein innerstädtisches Parkhaus möchte. Hätte man mich aber mit Anfang 20 gefragt, ob ich so wohnen wollte, ich hätte demjenigen einen Vogel gezeigt. Denselben Vogel bekommt hingegen heute derjenige gezeigt, der mich fragt, ob ich wieder freiwillig in eine WG ziehen würde... Apropos Vogel – während wir hierzulande die Käfighaltung am liebsten ganz und gar verbieten würden, ist man anderswo sogar froh um wenige Quadratzentimeter halbwegs sicheren persönlichen Raumes. Die sogenannten Käfigmenschen der Sieben-Millionen-Einwohner Stadt Hongkong können über die Diskussionen hierzulande wohl höchstens müde lächeln. Die Stadt, in der beeindruckende 40 % der Fläche unter Naturschutz stehen und ein Großteil der Hügellandschaft nicht bebaubar ist, leidet an akuter Platznot. Über 100. 000 teilen sich hier einen Quadratkilometer Fläche zum Wohnen – in Deutschland sind es durchschnittlich 226 Menschen. Wohnungsnot in Hongkong - Leben wie in Käfighaltung Jeder neue Quadratmeter Bauland bedeutet auch hier ein Quadratmeter weniger potenzielle Fläche für Natur. Andererseits ist Baufläche heiß begehrt und wird teilweise nur durch strenge Vergaberichtlinien zugewiesen. Den Zuschlag bekommen verständlicherweise Familien mit vielen Kindern – oder viel Geld. Selbst Grundstücke mit abrissreifen Gebäuden sind erstaunlicherweise oft schnell wieder vom Markt, auch wenn so ein Abriss nicht gerade ein Schnäppchen ist. Ein als ungepflegtes Hühnergehege getarntes Restegrundstück zu ergattern, ist quasi der Sechser im Wohnungslotto! Wer „es geschafft hat“, dem ist zumindest eines sicher – die Missgunst all derer, die eben kein Stück vom Kuchen auf dem heiß umkämpften Markt abbekommen haben. Und wehe, man kann statt schnöden Kuchen sogar ein ansehnliches Stück Torte sein Eigen nennen (natürlich im übertragenen Sinne). Schon gilt man als neues Feindbild, das hervorragend vom eigentlichen Problem ablenkt. In diesem Fall sind es die Senioren, die in viel zu großen Häusern und Wohnungen leben und doch eigentlich für Familien Platz machen sollten. So einfach kann man sich die Welt machen. Aber so einfach ist es nun mal nicht. Mal abgesehen davon, dass dieser Wohnungsneid ganz schöne Gräben zwischen den Generationen aufwirft, hat auch niemand das Recht, anderen ihr Recht abzusprechen. Erschwinglicher Wohnraum wird von Alten besetzt – wo soll denn bitte so eine Aussage hin führen? ! Solche reißerischen Überschriften sind schon bedenklich. Wollen wir jetzt bald Menschen enteignen? Und wer entscheidet, ob sich jemand sein Häuschen verdient hat, wer wie viel Platz zugesprochen bekommt und wer bitteschön zu weichen hat. Denn es sind ja nicht nur die älteren Menschen, die vielleicht ein mittlerweile leeres Nest bewohnen. Von Megastar über Multimillionär bis Mafiaboss, es gibt genug Menschen, die verdammt viele Quadratmeter für verdammt wenig Mensch beanspruchen. Aber der ewige Generationenkonflikt Alt gegen Jung verkauft sich einfach besser. Hier werden verschiedene Bevölkerungsgruppen fies gegeneinander ausgespielt, es geht um Wähler, Klicks und stupiden Populismus. Mal abgesehen davon ist das mit dem Verkleinern auch gar nicht so einfach, wie mancher sich das ausmalt. Im Gegenteil, mit all den Kosten, die Umzug, Ver- und eventuell Neukauf oder höhere Mietkosten, wenn die alte Wohnung noch unter dem aktuellen Durchschnittspreis liegt, mit sich bringen, muss man sich weniger Quadratmeter erst mal leisten können. Ja, Familien brauchen Platz. Nur auf wessen Kosten wollen wir so eine Diskussion austragen? Wer macht denn die Vorgaben und Gesetze fürs Bauen und auch fürs Renovieren, Investieren und eben auch fürs Spekulieren? Da stehen in den Innenstädten prestigeträchtige Büroräume leer, weil Wohnungen nicht so rentabel sind. Ganz nebenbei verändert sich auch die Gesellschaft und mit ihr die Anforderungen an Wohnraum. Denn es werden aber nicht nur größere Wohnungen und Häuser gebraucht. Es gibt auch immer mehr Einpersonenhaushalte. Kleine, feine Wohnungen sind aber gar nicht so leicht zu finden, wie soll eine allein lebende Person eine 120-Quadratmeter-Wohnung mit Leben füllen? Mal abgesehen davon, dass man sich so viel Platz auch erst mal leisten können muss. Sehr spannend ist auch die Frage nach dem individuellen Platzbedarf. Was manch einer als kleines TinyHouse bezeichnet, ist für andere schon eine halbe Villa – zumindest empfinde ich es als kurios, dass unsere 85 qm Bleibe von vielen als klein bezeichnet wird. Auch die Bezeichnung Tiny House ist in dem Zusammenhang schon gefallen, ich hätte mich vor Lachen fast verschluckt! Mit ca. 40 Quadratmetern pro Nase sind wir für unsere Altersgruppe (man ist ja so alt, wie man sich fühlt! ) ziemlich durchschnittlich. Vergleicht man das aber beispielsweise mit Städten wie Tokio, leben wir geradezu in einem Schloss. Dort liegt die durchschnittliche Quadratmeterzahl pro Kopf gerade mal bei der Hälfte. Das klingt schon mehr nach Tiny House und diese Wohnform findet durchaus viele Anhänger. So ein schnuckeliges Nest können sich viele für sich vorstellen und ich finde die vielen unterschiedlichen Varianten wirklich spannend. Nur wohin mit dem Minihaus? Den so idyllisch das kleine Wohnen klingt, man will ja gerade mit so wenig Knautschzone um sich herum nicht gerade im engen Hinterhof stehen. Mehr Privatsphäre können da sogenannte TinyHouse-Parks wie Minitopia bieten. Solche Konzepte sind einerseits ziemlich cool, andererseits lösen sie sicher nicht das innerstädtische Platzproblem.... --- ### Das Pizza-Alphabet > Mit dem Pizza-Alphabet sichern wir zukünftig den Nachschub unseres liebsten Guilty Pleasures. Denn Pizza ist sprachübergreifende Verständigung! - Published: 2025-03-31 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/31/das-pizza-alphabet/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Binge Watching, Guilty Pleasure, Lieferpizza, Pizza, Verständigung, Zutaten Fragt ihr euch auch manchmal, wer all die Trash-TV-Sendungen schaut? Ich kenne niemanden, der es offen zugibt, aber irgendwer muss da ja einschalten. Sonst würde es nicht laufen. Mir reicht schon die Vorschau, die ich zufällig sehe. Fremdschämen in den schillerndsten Farben und dazu das Risiko, dass die Restintelligenz spontan ihre Koffer packt und sich auf Nimmerwiedersehen verabschiedet. Zum Glück gibt es Alternativen, seien es Mediatheken, Streamingdienste oder der Klassiker – ein gutes, altes Buch. Statistik, Einschaltquoten und Wahrscheinlichkeitsrechnung hingegen sprechen dafür, dass von all denen, die offiziell keine sogenannte „Premiumunterhaltung“ schauen, dieselbige eben doch schauen. Ein echtes Guilty Pleasure, wie man es heutzutage so schön nennt. Dass man diesem schuldigen Vergnügen meist in aller Heimlichkeit nachgeht, macht es wohl nur noch vergnüglicher. Und damit ist das Guilty Pleasure ja eigentlich gleichzusetzen mit der gehypten Self-Care. Denn am Ende tun wir das ja, um uns wohlzufühlen, zu entspannen und abzuschalten – echte Selbstfürsorge also. Nur eben von der peinlichen oder eben gesellschaftlich nicht angesehenen Art, bei der wir die Wertung anderer fürchten und auch ein bisschen unsere eigene. Denn wenn wir unseren Tag mit sinnloser Zeitverschwendung oder unseren Bauch mit ungesundem Fastfood füllen, werden wir oft auch unserem Anspruch an uns selbst nicht gerecht. Und das, wo wir doch unsere strengsten Kritiker sind. Schon gar nicht kann man da öffentlich sein abgrundtiefes Versagen eingestehen. Es muss auch gar nicht peinliches Trash-TV sein, das man lieber für sich behält. Die Möglichkeiten der Guilty Pleasures scheinen endlos und doch ähneln sie sich wahrscheinlich sehr. Denn mit dem, was gesellschaftlich akzeptiert und für gut befunden ist, damit schlagen wir uns ja alle herum. Gleiche Gesellschaft, gleiche Guilty Pleasures. Im Grunde sind diese harmlosen Verfehlungen wie kleine Alltagsfluchten aus der Erwartungshaltung die wir selbst und andere an uns stellen.   Und so kokettieren die ganz Mutigen sogar damit, eine ganze Schachtel Pralinen zu verputzen, obwohl man doch genau weiß, wie ungesund das ist. Die Dosis macht den Unterschied zwischen einem heimlichen Vergnügen und totalem Sich-Gehen-Lassen. Und sowieso sollte man nicht so viel auf die Meinung anderer geben. Nach einem langen Arbeitstag bin ich oft alles andere als kommunikativ, das Kontingent an Worten ist einfach aufgebraucht und wenn der Kopf dann auch zu müde zum Lesen ist, schätze ich eine gute Serie. Klingt so jetzt erst mal harmlos, kann aber schon mal in gnadenloses Binge Watching ausarten, wenn wir am nächsten Tag ausschlafen können. Getreu dem Motto: „Einer geht noch! “ – ein waschechtes Guilty Pleasure eben. Gekrönt wird das nur noch von einer fettig triefenden Lieferpizza. Die gönnen wir uns nicht oft, aber dafür umso lieber. Und nein, sie kommt nicht an die selbstgemachte Variante heran – eigentlich kann man beides nicht mal vergleichen. Ich bestelle ja sonst nicht so gerne Sachen, aber wir reden hier von Pizza. Das ist was anderes – fragt bitte nicht, warum. Niemals würde ich Lebensmittel online ordern und natürlich könnte man auch immer aus dem Vorhandenen was Leckeres zaubern. Trotzdem oder gerade deswegen ist die Lieferpizza der größte Luxus – es gibt nur ein Problem: Anscheinend wohnen wir an einer unaussprechlichen Adresse. Und die nächste Pizzeria wechselt ihre Besitzer, wie normale Menschen ihre Unterwäsche. Wir kämpfen also jedes Mal, den Mitarbeitern irgendwie das Lieferziel verständlich zu machen. Mit „wir“ ist mein Mann gemeint. Der erbarmt sich jedes Mal und ist mittlerweile sehr geübt in Telefonaten mit Menschen, die weder Deutsch noch Englisch sprechen. Ich leiste lediglich geistigen Beistand (wie oben schon geschrieben, aufgebrauchtes Wortkontingent und so... ). Wir würden es ja mit einer App versuchen – seit Neustem gibt es zu dem Laden sogar eine eigene. Die tut nur leider nicht und vom Lie*****do-System hat man auch nichts Gutes gehört. Also nutzen wir das Smartphone mal ganz unkonventionell für den Zweck, für den es ursprünglich mal vorgesehen war und TELEFONIEREN damit (also er, nicht wir). Manchmal auch mehrfach, bis die neue Mannschaft beim Pizzabäcker eben unsere Adresse kennt.   Leider enden die Sprachkenntnisse der meisten Pizzatelefonisten mit der Zutatenliste. Dem Kunden zu sagen, dass man keine Ahnung hat, wo er wohnt, ist nicht mehr drin. Das Buchstabieren mit dem NATO-Alphabet wäre eine Option aber das rangiert noch hinter den Deutsch- und Englischkenntnissen. Keine hilfreiche Lösung also. Wenn wir jetzt aber das Bekannte – die Pizzazutaten – mit dem naheliegenden – dem Buchstabieren – kombinieren könnten, hätten wir womöglich sämtliche Verständigungsprobleme ausgeräumt.    Und so könnte es aussehen, unser Pizza-Alphabet: A – Artischocken B – Brokkoli C – Chili D – Döner E – Ei F – Feta G – Gorgonzola H – Hawaii I – Iberico(-schinken) J – Jalapeños K – Knoblauch L – Lachs M – Mais N – Nachos O – Olive P – Paprika Q – Quadro Fromage R – Rucola S – Salami T – Tomate U – V – Vegetaria W – Weichkäse X – Y – Z – Zwiebeln Leider bleiben ein paar Buchstaben trotz intensivem Grübeln offen. Damit ist die offizielle Verwendung wahrscheinlich hinfällig aber für unsere Adresse würde es ausreichen. Ich muss den Vorschlag unbedingt mal anbringen – falls der Besitzer in naher Zukunft wieder wechselt (was wahrscheinlich ist). Die letzte Lieferung durfte auf ihrer Tour zu uns so viele Sehensunwürdigkeiten in näherer und wohl auch weiterer Umgebung besuchen, dass sie hier nur noch kalt ankam. Aus völlig unerfindlichen Gründen hab ich jetzt Hunger und völlig überraschende Gelüste nach Pizza. Das schreit geradezu nach einem Abend mit meinem liebsten Guilty Pleasure Selbstfürsorge. Welche heimlichen Vergnügungen würdet ihr niemals nicht irgendjemandem verraten? Schreibt es mir in den Kommentaren. Ich sag´s auch nicht weiter, versprochen! --- ### Wenn´s nichts kostet, bist du das Produkt > Unsere Daten sind die knallharte Währung des Internets. Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie bereitwillig wir sie hergeben! - Published: 2025-03-24 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/24/wenns-nichts-kostet/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bonusprogramm, Daten, dynamische Preisgestaltung, Finanzen, Gratis, Kundenprofil, personalisierte Werbung, Währung, Zielgruppe Es soll ja Menschen geben, die etwas verschenken, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zumindest gerüchteweise – wobei ich so selbstlose Exemplare sogar persönlich kenne. Bloß weil das im privaten Umfeld selbstverständlich ist, kann man da allerdings keinesfalls auf andere Lebensbereiche schließen. Da werden uns Gratis-Proben, Gratis-Downloads, Gratis-Teilnahmen nur so um die Ohren gehauen. Diese sind jedoch alles andere als gratis, im Gegenteil. Das ach so freigiebige Angebot dient lediglich dazu, reichlich wertvolle Daten abzugreifen. So ein Kundendatensatz kann dann nicht nur für eigene Werbezwecke verwendet werden, sondern ist auch bares Geld wert. Und so füllt sich das Postfach ganz schnell mit allerhand Spam-Mails vom Luxusreise-Schnäppchen über Viagra-Angebote bis hin zur Penis-Pumpe. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht so genau weiß, was man mir alles verhökern will. Dank gut funktionierendem Spam-Filter und automatisiertem Löschen geht das völlig an mir vorbei. Sollte doch mal was Wichtiges dabei sein, wird sich derjenige schon bei mir melden. Aus purer Wohltätigkeit bietet allerdings niemand Gratis-E-Books an. Gewinnspiele finanzieren sich nicht aus Luft und Liebe. Und Bonusprogramme belohnen den Kunden nicht fürs Sparen, sondern fürs Geld ausgeben. Was es nicht alles angeblich gratis gibt, wenn man sich doch nur irgendwo mit seinen Daten anmeldet. Dank so einem Bonusprogramm habe ich ein ansehnliches Budget von zwischenzeitlich 300 € in Punkten auf dem Konto. Dass Supermarkt und Drogerie dafür meine Daten auswerten, ist mir völlig bewusst und ich kann damit gut leben. Hier passen für mich die Konditionen von Daten vs. Gegenleistung. Angebote bei denen ich ein Vielfaches an Punkten bekäme, kann ich sehr gut ignorieren und die wenigen Werbemails landen in einem eigens für Müll eingerichteten Postfach, in dem alles automatisiert nach wenigen Tagen gelöscht wird. Doch nicht nur beim Einkaufen, egal ob analog oder online, reiben sich die Unternehmen freudig die Hände über die Datenspur, die wir hinterlassen. Mit jedem „Like“, das wir so freigiebig verteilen, müssen wir uns bewusst machen, dass wir gerade unser Daten-Portemonnaie öffnen. Wir geben damit unsere Ansichten und Vorlieben preis und halten damit das ganze System finanziell am Laufen.   Daten sind die knallharte Währung des Internets. Sich dem komplett zu entziehen, erfordert Konsequenz und teilweise auch Verzicht. So rigoros muss man natürlich nicht unterwegs sein, es schadet aber nicht, sich der eigenen Datenspur bewusst zu sein und diese Währung gezielt einzusetzen. Umsonst ist nur der Tod und der kostet uns das Leben. So manche App auf dem Smartphone und manchmal auch Internetseite erfragen ganz unschuldig die Standortfreigabe. Interessen und Suchverhalten werden sowieso gespeichert. Alles natürlich NUR im Interesse des Kunden – man will schließlich maßgeschneiderte Werbung anzeigen. Und Werbetreibende zahlen gerne und wahrscheinlich auch gut für den Zugang zu vorab definierten Zielgruppen. Es ist schließlich wenig effizient, Produkte zu bewerben, für die sich auf der entsprechenden Plattform niemand interessiert. Was mich zu der Frage drängt, warum manche Werbung derart nervtötend gestaltet ist, dass ich das beworbene Produkt erst recht nicht kaufen würde. Da wäre etwas besser personalisierte Werbung vielleicht sogar von Vorteil. Offenbar ist mein Kundenprofil noch unvollständig und meine Angewohnheit, alles an Benachrichtigungsanfragen und Co. abzulehnen, macht es auch nicht besser. Dabei verkaufen Unternehmen die gesammelten Daten und tauschen sie mit Dritten um diese für Marketinganalysen oder sogar Kreditbewertungen zu nutzen. Da muss ich mich schon wundern, wie schlecht mein eigenes Nutzungsverhalten ausgewertet ist, vielleicht bin ich einfach kein lohnendes Zielobjekt. Vor allem aber die dynamische Preisgestaltung ist mir nicht geheuer. Angeblich werden den Kunden, die eher nach Luxusartikeln suchen bzw. bei denen man eher die Bereitschaft für höhere Ausgaben vermutet (oder berechnet? ) manchmal höhere Preise angezeigt. Das ist schon ziemlich perfide und umso wichtiger, sich das als Kunde bewusst zu machen. Helfen kann ein Preisvergleich oder/und die Nutzung eines Browsers mit Inkognito-Modus. Was auch immer man im Netz also treibt, sobald man Daten hinterlässt, muss man sich überlegen, ob sie für personalisierte Schaltung von Werbung, Erstellung von Kundenprofilen, dynamische Preisgestaltung oder sogar für den Weiterverkauf genutzt werden könnten. Nächstenliebe ist mit Sicherheit nicht das vorwiegende Interesse von Unternehmen, denen wir unsere Daten oft so bereitwillig überlassen. Wie immer sollten wir uns also fragen „brauche ich das wirklich“, bevor wir für etwas Geld oder Daten ausgeben. --- ### Lächeln und winken > Die Welt mag ein Dorf sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir alle dieselbe Sprache sprechen. Oder deckt ihr euch mit einem Teppich zu? - Published: 2025-03-17 - Modified: 2025-03-10 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/17/laecheln-und-winken/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Handzeichen, Lächeln und winken, Schwäbisch, Sprache Die Welt ist ein Dorf. Sagt man jedenfalls so. Zumindest besteht sie aber aus vielen Dörfern – unter anderem. In einem einzigen Dorf sprechen in der Regel ja alle dieselbe Sprache. Das trifft auf unser großes Dorf Welt nicht zu. Im Gegenteil, kaum etwas ist so divers wie unsere Sprache. Da muss ich lediglich ins benachbarte Dorf fahren, und schon lerne ich neue Wörter. Im Urlaub werde ich als eindeutig invasive Art beäugt, weil ich statt Semmeln ganz einfach Brötchen bestellt habe. Beim Bäcker kann einem so mancher Fehltritt passieren. Berliner, Krapfen, Pfannkuchen, Kreppel – die Liste der Namen ist wahrscheinlich noch viel, viel länger. Wir sprechen nicht nur unterschiedliche Sprachen, sondern auch unterschiedliche Dialekte. Manche gehen mit der Zeit verloren, andere passen sich an, und wieder andere werden regelrecht zelebriert. Ich finde das schön und spannend, zumal ich zu Hause mit Hochdeutsch aufgewachsen bin und den heimischen Dialekt gerade mal einigermaßen verstehe (in seiner ganz milden Form) und schon gar nicht sprechen kann. Mein Opa pflegte seinerzeit als Zugezogener über den ach so unattraktiven fränkischen Dialekt zu lästern und meinte, er würde schöne Frauen unattraktiv machen. Ob meine Oma das genauso gesehen hat, weiß ich nicht. Sie hat lange Zeit Erwachsene in Deutsch unterrichtet, da war eine korrekte Aussprache für sie obligatorisch. Ich bin also von Haus aus überhaupt nicht mit irgendwelchen Dialekten in Kontakt gekommen und habe so überhaupt kein Talent dafür entwickelt, diese zu verstehen oder gar lokal zuzuordnen. Ganz dunkel kann ich mich noch an einen Kindergeburtstag erinnern, bei dem mir niemand glauben wollte, dass ich gebürtige Schwäbin bin. Dabei ist es doch gerade unter Kindern ganz egal, welche Sprache man spricht. Ebenso dunkel erinnere ich mich nämlich an einen Campingurlaub in Italien, in dem ich ganz wunderbar mit einem italienischen Mädchen gespielt habe, ohne dass wir auch nur ein Wort der jeweils anderen Sprache mächtig gewesen wären. Aber es hat durchaus Vorteile, wenn der eigene Sprachduktus wenig bis gar nicht lokal eingefärbt ist. So konnte ich mich zeitweise quasi spionagemäßig ganz unauffällig unter meine badischen Klassenkameraden mischen. Dass es da eine regionale Rivalität gibt, habe ich als vorbildlicher Spätzünder erst Jahre später zufällig herausbekommen. Dabei hätte ich stutzig werden müssen, als mir die Fleischfachverkäuferin partout keine Saiten, sondern „nur“ Wienerle verkaufen wollte. Aber wie Kinder nun mal so sind, fand ich die sture Dame einfach nur saudoof. Über Baden lacht die Sonne, über Schwaben die ganze Welt. Mein fehlendes Talent, lokal eingefärbte Sprache zu dechiffrieren, kann aber auch manchmal richtig anstrengend sein. Im österreichischen Nachbarland fehlt mir nicht nur das Verständnis für die soßenfreien Knödel, sondern auch für den dortigen Dialekt. Nach drei fehlgeschlagenen Anläufen, meinem nicht weniger talentfreien Mann und mir den Weg zum Zimmer zu erklären, resignierte der Hotelangestellte einfach. Die Mitreisenden übersetzten dankenswerterweise das (die Treppe hoch und geradeaus), was für uns so verständlich wie Chinesisch klang. Dabei muss ich nicht mal über die Ländergrenze reisen, um die Welt um mich herum nicht mehr zu verstehen. Da reicht manchmal schon ein Besuch bei der angeheirateten Verwandtschaft. Wenn da jemand von Füßen redet, meint er auch die Beine. Und eine Decke wird mal eben zum Teppich umgetauft. Das kann schon irritieren, wenn jemand vorschlägt, die Füße mit dem Teppich zuzudecken. Ganz universell ist hingegen die Verständigung unter Tauchern. Die kommt zwangsläufig ohne Worte aus und besteht lediglich aus Handzeichen. Auch da kann es allerdings zu Missverständnissen kommen: Daumen hoch heißt nämlich nicht „alles ok“, sondern „auftauchen“. Bei einem eingespielten Buddy-Team wie uns läuft die Kommunikation dann auch an Land oft per Zeichensprache. Statt quer über den Parkplatz zu brüllen, stimmen wir uns einfach wild fuchtelnd ab. Zum Glück hält sich die altersbedingte Kurzsichtigkeit (noch) in Grenzen. Und falls sich ein Fremder fälschlicherweise angesprochen fühlt, kann man einfach lächeln und winken – das geht immer. Wenn man für irre gehalten wird, lassen einen die Leute in Ruhe! Lächeln und winken, Leute. Lächeln und winken... --- ### Es dauert, solange es dauert! > Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit aus. - Published: 2025-03-10 - Modified: 2025-02-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/10/es-dauert/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Abschätzung, Angebot, Aufwandsabschätzung, Dauer, Handwerker, Parkinsonsche Gesetz, Projekt Aufwandsabschätzungen gehören in meinem Job zum Alltag. Meine wichtigsten Werkzeuge dafür? Glaskugel und Würfel! Denn wie der Begriff schon erahnen lässt, handelt es sich hier um eine Schätzung und nur in den seltensten Fällen trifft die ursprüngliche Annahme zu einhundert Prozent ins Schwarze. Was manchen Kollegen nicht davon abhält, einen genau auf diese Zahl festzunageln. Der Anspruch ist also, die benötigte Zeit für ein Projekt bei allen Unwägbarkeiten doch einigermaßen genau abzuschätzen. Dabei kann eine Abweichung von 20-30% je nach Projektgrößenordnung schon als Erfolg gewertet werden, zumal wir zu Beginn eines Projektes oft nur ein sehr grobes Bild davon haben, was denn eigentlich entwickelt werden soll. Mit der Erfahrung werden auch die abgegebenen Zahlen immer genauer. Man hat vielleicht schon mal ein ähnliches Projekt gemacht oder man weiß, dass bestimmte Prozesse und Abläufe im Unternehmen immer einem festen Schema in einer vorgegebenen Zeit folgen. Natürlich liegt man auch mal daneben, zum Beispiel weil sich zwischendurch die Vorgaben und Anforderungen an das Endprodukt ändern oder unerwartete Probleme auftauchen. Wobei wir ja in dem Fall von „Herausforderungen“ reden sollen – ein anderes Thema. Wenn man sich also tagtäglich (ok, das ist übertrieben) mit diesem Thema beschäftigt, entwickelt man so etwas wie eine unbewusste Erwartungshaltung, dass auch andere Menschen mit einem ähnlichen Erfahrungsschatz aber in anderen Branchen sich ähnlich intensiv mit ihren zeitlichen Versprechen auseinandersetzen und zumindest halbwegs belastbare Aussagen tätigen. Ich weiß, Anfängerfehler! Wenn mir also ein Handwerker verspricht, etwas in einer bestimmten Zeit zu erledigen, rechne ich schon damit, dass sich diese Zeit immer verdoppelt. Der Lieblingsmann findet das pessimistisch – nur leider behalte ich öfter Recht, als mir lieb ist. Der Lieblingsmann hat aber auch schon feststellen müssen, dass man ein großes Zimmer nicht in zwei Stunden streicht. Liegt aber in der Familie. Mein Schwager plant für seine Wohnung einen Tag ein. Wenn er das wie Mr. Bean macht, könnte es womöglich sogar klappen. Ich bin da nicht so optimistisch. Breche ich die Arbeit nämlich runter in ihre Einzelteile, fehlen mir wichtige Teilaufgaben. Fangen wir mit der allerschlimmsten Strafarbeit an – dem Abkleben. Das ist für mich der nervigste Teil beim Streichen. Lieber wasche ich hinterher das Werkzeug. Und ums Putzen kommt man in der Regel auch nicht herum – egal wie gut man aufpasst. Und ganz am Ende muss auch ich noch geputzt werden. Ich streiche ja am liebsten im Sommer, da reicht ein altes T-Shirt als Malerkleidung. Die ausgemusterte Sporthose, die ich sonst zum Streichen trage, ist schon total ausgeleiert. Auf dem Hintern prangt sehr markant die weiße Hand Sarumans. Zugegeben, ich hab das womöglich provoziert. Das ist auch so ein Thema, dass eventuell dazu beiträgt, dass die Zeitabschätzungen nicht immer so richtig hinhauen. Wenn ich also weiß, wie das Team (in dem Fall mein Mann und ich) so arbeiten und welche Teilaufgaben zu erledigen sind, kann ich schon eine ganz valide Angabe zur voraussichtlichen Dauer machen. Warum Handwerker das nicht hinbekommen, wird mir auf ewig ein Rätsel sein. Man könnte ja jetzt einwerfen, dass hier vielleicht das Parkinsonsche Gesetz wirkt. Das besagt, dass eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit ausdehnt. Heißt, wenn ich mir zum Streichen der Wohnung drei Wochen Zeit nehme, dauert es am Ende auch drei Wochen. Tatsächlich erlebe ich äußerst selten, dass eine Aufgabe weniger Zeit als geplant benötigt. Ich wäre ja schon glücklich, wenn Projekte bei der Arbeit zumindest mal pünktlich abgeschlossen würden. Und da es den Projektleitern ähnlich geht, planen die immer noch einen Puffer mit ein. Das bekommt das Team natürlich immer irgendwann mit und rechnet diesen Puffer dann eben einfach auf die Fristen mit drauf – es dauert also wieder mindestens so lange, wie Zeit dafür veranschlagt wurde. Und weil einfach immer etwas Unvorhergesehenes passiert (ist ein Naturgesetz, könnt ihr mir glauben), dauert es auch immer noch ein bisschen länger. Also plant man noch mehr Puffer ein... und schon stecken wir mitten im Teufelskreis. Am Ende muss ein Projekt ja immer auch wirtschaftlich sein. Und auch, wenn ich als Entwickler immer noch etwas finde, dass ich optimieren kann, will ich irgendwann ja auch mal wieder ein neues Projekt starten. Aufwandsabschätzungen sind also auch immer ein bisschen Verhandlungssache. Während sich Projektleiter und Entwickler lieber extra warm einpacken und zur Sicherheit noch ein paar Prozent oben drauf packen, muss das Produkt auch irgendwann Geld reinwirtschaften. So geht es auch dem Handwerker, der sich mit einem attraktiven Angebot gegen seine Konkurrenz durchsetzen muss. Wenn das einen Festpreis beinhaltet, bin ich als Kunde schon etwas entspannter. Denn auch, wenn da Stundenpreise drinstehen und es ja dann vielleicht schneller gehen könnte (ja ja, du mich auch! ) – darauf fall ich nicht rein. Es dauert immer, so lange es dauert! --- ### Mensch Mädels! > Wozu braucht es denn noch einen Frauentag? Wir sind doch längst gleichberechtigt - NICHT! Und nein, es geht hier nicht um Blumen! - Published: 2025-03-03 - Modified: 2025-02-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/03/mensch-maedels/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: 8. März, Altersvorsorge, Finanzen, Gleichberechtigung, Internationale Frauentag, Rente, Rollenmodel, Tradwife, Vorsorge, Weltfrauentag Am 08. März ist es mal wieder so weit, der Internationale Frauentag wird gefeiert. Und manch eine fragt sich, was das mit ihr zu tun hat. Von manch einem wiederum bekommt man zu hören, dass Frauen doch hierzulande längst gleichberechtigt wären und einen Weltmännertag gäbe es ja in der Form schließlich auch nicht. Was soll also das ganze Drama? ! Der Weltfrauentag mag uns (unabhängig vom Geschlecht) in unserer heilen Blase womöglich überflüssig vorkommen. Dabei vergessen wir leider allzu leicht, dass wir eben in dieser heilen Blase leben und das längst nicht überall und für jede/n selbstverständlich ist. Mit der Überreichung einer Blume, wie es z. B. in anderen Ländern üblich ist, ist es dann auch nicht getan. Die Gleichberechtigung ist längst nicht in allen Ecken der Welt angekommen. Und schon gar nicht in allen Ecken der Arbeitswelt, auch nicht in Deutschland. Wo kämen wir denn da hin? Oder besser – wo kommen wir eigentlich her? Das, was Frauen in der Vergangenheit erkämpft haben, wird leider viel zu oft und schnell vergessen. Und im schlimmsten Fall entwickeln wir uns sogar wieder in die gegensätzliche Richtung zurück. Ich sag nur Tradwife. So ein unsäglicher Trend, der eigentlich längst wieder out sein sollte. Scheint er aber nicht. Ich spare mir jetzt längliche Ausführungen darüber und verweise auf vergangene Beiträge und Artikel, z. B. hier oder hier. Damit war und ist eigentlich alles zu dem Thema gesagt und wir wollen ja keinen ur-uralten Kaffee aufwärmen. Und doch ist mancher Scheiß nicht totzukriegen. Ein guter Freund war neulich gelinde gesagt schockiert, dass es Frauen geben soll, die ihre einzige Lebensaufgabe in ihrem Dasein als hübsche Vorzeige-Ehefrau sehen (und ich dachte ja immer, ich würde solche seltsamen Trends spät mitbekommen... ). Zumindest in meinem Dunstkreis scheint es keinen einzigen Mann zu geben, der sich so eine mittelalterliche Rollenverteilung zurückwünscht. Nicht, dass das nun jemand in den falschen Hals bekommt. Natürlich kann und soll jeder selbst entscheiden, wie das eigene Leben gestaltet werden soll. Die Umstände, von fehlenden Betreuungsplätzen bis hin zum Elterngeld, befördern ja geradezu, dass der Elternteil mit dem niedrigeren Gehalt sich zu Hause um die Kindererziehung kümmert. Das heißt allerdings nicht, dass ebendieser Elternteil damit auch die eigene Versorgung – egal ob im Alter oder aus anderen vielfältigen Gründen – aus der Hand legen sollte. Wir wissen doch um die Themen Altersarmut, Gender Pay Gap und unbezahlte Care-Arbeit. Viele Rentnerinnen kommen heute kaum über die Runden, einige nur mit zusätzlicher Unterstützung. Und das, nachdem sie ein ganzes Berufsleben gearbeitet haben. Nur eben zu vergleichsweise niedrigem Lohn, mit dem eben auch kaum Rentenpunkte zusammen kamen. Dass die Kindererziehungszeiten angerechnet werden können, wissen viele auch nicht (und leider auch nicht, dass sie die kostenfreie Beratung der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch nehmen könnten). Immer noch geben viele Frauen mit dem ersten Kind ihren Beruf auf, um sich um Kind und Haushalt zu kümmern und verlassen sich finanziell auf ihren Partner. Diese Abhängigkeit bringt ein hohes Risiko mit sich und kann im schlimmsten Fall direkt in die Armut führen. Was, wenn der Partner verunglück, wie ist man bei einer Trennung abgesichert? Ungeachtet der persönlichen Lebensentscheidung muss man sich immer über die finanziellen Konsequenzen bewusst sein. Selbst wenn der Ex-Partner unterhaltspflichtig sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass er den Unterhalt auch zahlt. Doch so weit muss es nicht mal kommen, alleine das Ehegattensplitting – ein nicht todzukriegendes Steuermodell (und ich beschwer mit über den Tradwife-Trend, der gerade mal ein paar Jährchen auf dem Tacho hat) sorgt dafür, dass eine/r nicht nur vom aktuellen Lohn deutlich weniger Netto vom Brutto, sondern auch später weniger Rente bekommt. Wer also zugunsten von Familie und Haushalt auf einen Teil oder das Ganze des eigen Einkommens verzichtet, sollte eigentlich entsprechenden Ausgleichszahlungen als finanzielle Absicherung vom Partner erhalten. Klingt unromantisch? Also ich finde es wesentlich unromantischer, wenn finanzielle Themen in der Partnerschaft tabu sind und einer vom anderen unentgeltliche Arbeit quasi als naturgegeben ansieht. Und hier reden wir nicht über kleine Nettigkeiten, wie dem anderen Mal ein leckeres Essen zu zaubern oder auch mal im Haushalt mehr anzupacken, wenn´s beim anderen gerade stressig ist. Diese gegenseitige Unterstützung sowie die Wertschätzung sollten eigentlich selbstverständlich sein, ganz unabhängig davon, wer welchen Job macht.   Die Jobbeschreibung eines Tradwifes kann ich trotzdem nicht gut heißen, ein Mann braucht doch keine Ersatz-Mutti, die ihm am Vorabend die Unterhosen raus legt und ihren gesamten Lebensinhalt darin sieht, ihn zu umsorgen. Das fühlt sich für mich viel zu sehr nach Leibeigenschaft und schlecht bezahlter Vollzeitsklaverei an. Wobei der Unterhalt für so ein hübsch herausgeputztes Hausmütterchen sicher nicht ohne ist. Ich würde meinem Mann ganz sicher kein kinderloses Selbstfindungs-Hausmann-Dasein finanzieren (schon gar nicht mit Ausgleichszahlungen). Einen Zwei-Personen-Haushalt kann man durchaus neben dem Vollzeitjob stemmen bzw. der Haushalt ist da bestimmt nicht tagesfüllend – und nein, wir lassen und trotzdem durchaus nicht optisch gehen. Ok, jetzt hab ich doch kalten Kaffee aufgewärmt, sorry. Klar sieht das wieder ganz anders aus, wenn Kinder da sind. Mag sein, dass manche Kinder pflegeleicht sind. Es kann aber auch vorkommen, dass die frischgebackene Mama wortwörtlich 24/7 die Hände voll hat, weil Kind eben bei Mama sein will. Denen braucht man aber auch nichts von Tradwifes erzählen. Ist nämlich gar nicht so einfach, sich Instagram-mäßig herauszuputzen, wenn das Baby interveniert. So manche Freundin hat mir schon ihr Leid geklagt, dass sie nicht mal in Ruhe alleine aufs Klo gehen könne. Ich kann nicht behaupten, dass ich sie darum beneiden würde – auch wenn einem die lieben Kleinen angeblich so viel zurückgeben würden. Was aber wäre die Alternative? Wenn frau arbeiten geht ist frau natürlich eine Rabenmutter. „Nur“ als Mutter und Hausfrau, ist frau wiederum eine Glucke und ein schlechtes Vorbild – offenbar ist jede Entscheidung die falsche. Zumindest aus der Sicht aller anderen, die es wie immer besser wissen. Wie sich Eltern organisieren und gleichberechtigt untereinander Arbeit, Hausarbeit und Kindererziehung aufteilen, geht zwar niemanden etwas an. Allerdings sind weder fehlende Betreuungsangebote noch finanzielle Engpässe eine Überraschung, beides muss man irgendwie stemmen. Im Idealfall zusammen. Wie... --- ### NICHT ANFASSEN - Von Begegnungen und Berührungen > Hinterlasse alles, wie du es vorgefunden hast und FASS BLOSS NIX AN - tja, Fische interessieren sich nicht für unsere Regeln. - Published: 2025-02-24 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/24/nicht-anfassen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Alpenaquarium, Anfassen, Azoren, Bahamas, Bodensee, Hai, Honeymoon Beach, Stechrochen, Stör, Tauchen, Zackenbarsch Für passionierte Hirn-Nutzer ist es selbstverständlich, dass sie sich in der Natur als rücksichts- und respektvolle Gäste benehmen. Heißt man hinterlässt keinen Müll, macht nichts kaputt und rückt Flora und Fauna nicht unnötig auf die Pelle. Gerade Letzteres ist besonders in Gefilden, in denen Flora und Fauna durchaus wehrhaft sind, sowas wie eine goldene Regel. Doch nicht nur im Interesse der eigenen Unversehrtheit sollte man die Pfoten lieber bei sich behalten, wird man doch selbst auch nicht gerne von Hinz und Kunz betatscht. Und was an Land gilt, gilt natürlich auch unter Wasser. Es beruht nur nicht beiderseits, den Fischen und Co sind menschgemachte Regeln herzlich egal. Und so durfte ich tatsächlich schon Tauchen als Kontaktsportart erleben. Saiblinge Der erste eher unsanfte und vor allem unfreiwillige Zusammenstoß, an den ich mich erinnern kann, war mit einem Saibling im Paarungsrausch. Ausgerechnet zu einer Jahreszeit mit wirklich unwirtlichsten Wetterbedingungen an Land ist es im Bodensee besonders spannend. Da beginnt bei den Saiblingen die Paarungszeit und die Männchen sind in uns an einer Steilwand im großen Schwarm entgegengekommen. Da es schon in 10 Metern Tiefe dunkel wird, waren wir mit Lampen unterwegs. Ich schieb es mal auf das helle Licht, das die Fische geblendet haben muss. Aber sie schienen auch wie von Sinnen vor lauter Hormonstau als mir ein Exemplar gegen die Hand geschwommen ist. Die haben mehr Wums, als ich erwartet hätte und wir waren wohl beide ziemlich überrascht. Den beeindruckenden Anblick von unzähligen rotbauchigen Saiblingen, die auf uns zu und um uns herumschwammen, werde ich hoffentlich nie vergessen – auch wenn wir damals noch keine Fotos gemacht haben. Erwin Eine Begegnung der besonderen Art hatten wir beim Tauchen vor Madeira mit Erwin. Bei Erwin handelt es sich um einen zutraulichen Zackenbarsch, der sich die Taucher zu Nutzen macht. So ein blubberndes Menschlein hat nämlich ganz besondere Vorzüge. Ich hatte mich vor der Reise schon über die Unterwasserwelt kundig gemacht und wusste, dass sich manch mutige Zackenbarsche gerne die juckenden Parasiten von den Schuppen streicheln lassen. Dass ich das auch mal machen dürfte, hätte ich nie zu hoffen gewagt. Während ich also völlig gedankenverloren die Unterwasserlandschaft bewundere, peilt mich Erwin geradewegs an. Ich wusste erst mal gar nicht, was ich machen soll also hab ich einfach die Kamera hochgehalten und den Minitatur-LKW, der da auf mich zugerauscht kam, fotografiert. Glücklicherweise kam es nicht zum Zusammenstoß und ich habe mal versuchsweise meine Hand hingehalten, an die sich Erwin geradezu herangeworfen hat. Wie ein Kätzchen hat er sich genüsslich streicheln lassen, hat die Ausrüstung von meinem Mann genaustens untersucht und uns am Ende ganz vorwurfsvoll beäugt, als wir den Rückweg antreten mussten. Ich bin mir allerdings sicher, dass wir vergessen waren, sobald er neue Streichelsklaven Taucher gefunden hat. Blauhai Der Guide auf den Azoren hatte uns gewarnt, dass es zum einen oder anderen Rempler kommen könnte. Es gibt wohl noch mehr Arten, die den Taucher gerne als alternative Putzstation nutzen. Nachdem wir also stundenlang über die Wellen gedümpelt waren, hingen wir endlich im Wasser. Die Blauhaie hatten lange auf sich warten lassen und da ich nicht gerade seefest bin, war es meinem Magen schon schnurzpiepegal, ob wir noch welche zu sehen bekommen. Im Wasser war dann wieder alles fein aber da wir im offenen Meer an langen Leinen direkt unter dem Boot hingen, schaukelte die Welt noch ein bisschen. Offenbar war ich noch ziemlich weiß (oder grün? ) im Gesicht, da mich der Guide nicht aus den Augen gelassen hat. Und dann waren sie da, die zierlichen torpedoförmigen Blauhaie, die wie neugierige Hunde um uns herumgewetzt sind. Nach wie vor bleibt die Frage ungeklärt, wer hier wen guckt. Zumindest schienen wir hochinteressant zu sein und nebenbei auch praktisch – man kann sich an so einem Taucher wohl ganz gut kratzen. Niemals hätte ich es gewagt, die Hand nach einem Hai auszustrecken, nicht mal so einem kleinen Blauhai. Aber wenn er mich rempelt (mehrfach, so ein Rüpel), kann ich ja nichts für! Und nachdem ich bei dieser beeindruckenden Erfahrung nicht in Panik geraten bin, hat sich auch der Guide wieder ein bisschen beruhigt – und mein Magen am Ende auch. Stör Einer meiner Lieblingsfische ist der Stör. Der sieht einfach so putzig aus mit seiner langen Nase und gleichzeitig hat er was Uhrzeitliches an sich. In einem ehemaligen Steinbruch konnten wir gleich mehrere ausgewachsene Exemplare bewundern. Natürlich ist so ein vollgelaufener Steinbruch nicht der natürliche Lebensraum aber die Fische haben sich dort sichtlich wohl gefühlt und sich von den Tauchern nicht stören lassen. Der Betreiber hatte reichlich Warnschilder aufgestellt und bei Berührung mit einem lebenslangen Tauchverbot gedroht. Das galt offensichtlich nicht für die Störe, die kurzsichtig wie sie halt waren, sich die Taucher auch mal aus aller-aller-allernächster Nähe anschauen wollten. Wenn man zu ruhig im Wasser verharrte, sind sie auch übermütig geworden. Wir wollten auf keinen Fall einen Verweis riskieren aber davon wollte der Stör, der unsere Kamera untersucht hat, nichts wissen. Zander Im Vergleich zum Stör ist der Zander ja geradezu ein Winzling. Das weiß er aber nicht oder es ist ihm zumindest egal. Im See hält er sich wohl für ganz groß und so hat er auch überhaupt keine Skrupel, sich mit einem Taucher anzulegen. Im kalten See trägt der Taucher von Welt ja für gewöhnlich eine wärmende Kopfhaube. Und während ich so vor mich hin tauche, habe ich das Gefühl, irgendetwas hätte mich am Kopf getroffen. Aber wie ich mich so umschaue ist da ... nichts. Mein Mann taucht neben mir und schaut völlig unschuldig aus der Wäsche. Und trotzdem ... da wars wieder, irgendwas muss doch da sein. Zwischen einigen in den See gestürzten Bäumen tauchen wir durch und ich möchte gerade einen besonders schönen Fisch fotografieren – zack, da hab ich den ach so schönen Fisch plötzlich am Handschuh hängen. Ok, jetzt weiß ich auch, was bzw. wer mich offenbar in den Kopf beißen wollte (wer ganz genau hinschaut, sieht den frechen Fisch über meinem Kopf). Für Zander ist im Frühjahr Paarungszeit und die Männchen verteidigen ihr Gelege vor Laichräubern.... --- ### Wie viel weniger ist zu wenig? > Ausmisten bis der Arzt kommt - man kann es ja mit allem übertreiben. Die richtige Menge an mehr oder weniger ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. - Published: 2025-02-17 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/17/wie-viel-weniger-ist-zu-wenig/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Kartoffelrezept, meditatives Unkrautzupfen, Minimalismus, weniger ist mehr Das wir in der Regel alle ganz schön viele materielle Dinge besitzen, ist kein Geheimnis. Doch was viel, was zu viel und was wiederum zu wenig ist, darüber kann man vorzüglich diskutieren und am Ende muss es doch jeder für sich selbst entscheiden. Fängt man jedoch mal an, sich bewusst mit seinem ganzen Krempel zu befassen und diesen dann auch noch zu reduzieren, macht sich bei vielen schnell ein erleichterndes Glücksgefühl breit. Viele schwärmen dann, wie befreiend es sei, all die unnützen Dinge los zu sein und wie viel einfacher das Leben doch nun sei. Und wie das halt mir Glücksgefühlen so ist, wir wollen davon immer mehr haben. Ich weiß noch genau, wie mein Lieblingsmann prüfend den Blick durchs Zimmer hat schweifen lassen, nachdem er seinen Schreibtisch auf links gedreht hatte und gefühlt 10 Tonnen Altpapier, eingetrocknete Kulis, verrostete Büroklammern und noch einen ganzen Haufen anderen Müll entsorgt hatte. Mir ging es ja nicht anders und die Kilos an alten Studienunterlagen, die ich irgendwann ausgemistet hatte, schienen direkt körperlich spürbar. Und dann ertappt man sich plötzlich, wie man im Geiste die Schränke durchgeht und überlegt, wo sich noch ungenutzte Dinge verbergen, die in anderen Händen wesentlich mehr Wertschätzung erfahren würden. Einen nie gefahrenen Schlitten in ebensolche Kinderhände abzugeben war beispielsweise eine Entscheidung, die ich nie bereut habe, auch wenn sich hin und wieder tatsächlich einige Schneeflocken auf die nahen Hügel verirren. Wie mit allem, kann man es auch beim Minimalisieren übertreiben und weit übers Ziel hinausschießen. Natürlich könnte ich ganz spartanisch auf dem nackten Boden schlafen, im Stehen essen und jeden Tag die gleichen (hoffentlich trotzdem manchmal gewaschenen) Sachen tragen. Aber MUSS ich das? ! Und macht das überhaupt Sinn? ! Trotzdem scheint es für manche die ultimative Zielsetzung zu sein. Es gibt tatsächlich Menschen, die in Foren die Frage stellen, wie viele Tassen man bräuchte... Mag sein, dass es ausreicht, für jede im Haushalt lebende Person ein Set aus Besteck, Tasse und Teller zu haben und das dann einfach nach Benutzung abzuspülen. Und natürlich brauche ich nicht für jegliche Eventualität vorbereitet sein – wir hatten das ja gerade erst davon. Man könnte sogar ganz aufs Geschirr verzichten und einfach immer den Lieferdienst bemühen. Das ist nun aber genau der Teil, der mir bei manchen Minimalismus-Diskussionen Magenschmerzen verursacht. Und zwar genau in dem Maß, in dem durch das Weglassen bestimmter Dinge ein riesiger Berg Müll verursacht wird. Klar ist das so richtig bequem bei einer Party ausschließlich Pappteller zu verwenden – am Ende steckt man alles in einen großen Sack und fertig. Wenn ich das dann auch noch im Alltag so mache, wird das Geschirr vom Gebrauchsgut zum Verbrauchsgut. Auf die Spülmaschine kann man sowieso verzichten und der Zeitaufwand ist geradezu unschlagbar minimal. Aber die Bilanz unterm Strich ist katastrophal für die Umwelt, und für den Geldbeutel so nebenbei auch. Deswegen wohnen in unserer Küchenschublade eben nicht nur zwei Teller. Nein, wir horten die stolze Zahl von sage und schreibe 24 23 (*hüstel*) Tellern! Gar nicht minimalistisch und im Winter brauchen sie wir nicht mal alle. ABER wenn jetzt bald die Gill-Saison wieder startet und ich gleichzeitig die ersten Kräuter trocknen kann, bekommen wir die ganz schnell wieder alle benutzt. Und jetzt kommt der Oberknaller. Ich hab auch noch eine nigelnagelneue Küchenmaschine angeschafft. Ganz im Gegensatz zu Gabi, die ihren Haushalt gerade erst um so ein Gerät erleichtert hat. Zugegeben, für mich war das eine schwere Geburt. Fast ein Jahr bin ich immer wieder um diverse Modelle herumgeschlichen, hatte aber absolut keine Lust auch eine zu kaufen. Mit dem Berg an getrockneten Kräutern, die von Hand gerebelt werden wollten, ist die Lust auf einen motorisierten Helfer auf ganz wundersame Weise in ungeahnte Höhen gestiegen. Wer selbst mal stundenlang diverses Grünzeug händisch zerkleinert hat, weiß wie langwierig das sein kann. Über die tagelang duftenden Hände will ich mich hier gar nicht beklagen. Nur so viel – Seife kann gegen die ätherischen Öle in der Haut nur bedingt was ausrichten und von zu viel Rosmarin in der Nase wird man ein bisschen high. Jetzt stehen die gemahlenen Gewürze neben feinem Chilipulver zur bequemen Verarbeitung im Schrank und werden gleich viel besser vom Meisterkoch angenommen. Die Motorisierung so einer neuen Küchenfee ist beeindrucken im Vergleich zum langsam vor sich hinsterbenden Altgerät, das vor zwei Jahren den Gnadentod gestorben ist. Die Kartoffeln fürs Gratin waren in weniger als einer Minute komplett gerieben. Da kann ich mit Handarbeit nicht mithalten. Und das ist der nette Nebeneffekt, es gibt nun auch wieder Dinge, die ohne (über)motorisierte Unterstützung echt kraftaufwändig waren. Und da man ja nicht nur Kartoffelgratin essen kann (warum eigentlich nicht? ! ), erweitert sich unser Speiseplan auch in der Hinsicht. Eines unserer Lieblings-Kartoffelgerichte habe ich bei Ines gefunden – ihre fantastische Kartoffelsuppe ist so einfach wie lecker. Aber Obacht – der angeheiratete Küchenhelfer dreht schon mal hohl beim Schälen. Wenn er nach einer Weile fragt, wie viele Kartoffeln er schälen soll, ist es eigentlich schon zu spät. Wenn der Topf groß genug ist, kommt aber auch Suppe aus fast zwei Kilo Kartoffeln weg. Sonst bleibt mir nie was zum Mittag am nächsten Tag. Das war echt mal schön. Dann gibt es noch den Quetschi-Auflauf. Ich liebe ja Quetschis – also nicht diese unsäglichen Plastiktüten mit zuckersüßem Obstbrei für Kinder – sondern gekochte Pellkartoffeln, die sich halbiert und mit der Gabel leicht angedrückt (daher der Name) als Basis für allerhand überbackene Resteverwertung eignen. Das Originalrezept für überbackene Quetschkartoffeln kann man beliebig umbauen. Einfach ein paar gebratene Pilze und Zwiebeln drüberstreuen und mit Käse überbacken. Oder, was man halt sonst so da hat. Und weil mit noch mehr Topping und noch mehr Käse alles gleich noch besser schmeckt, mach ich das gerne in der Auflaufform – Quetschi-Auflauf halt. Was ich auch unbedingt noch testen will, sind die Kartoffel-Rouladen von miteigenenhaenden, die ich eher als Schnecken bezeichnen würde. Aber ich schweife ab (mal wieder). Auf jeden Fall ist der elektrifizierte Küchenhelfer um einiges schneller als der angeheiratet. Hat zwar auch weniger Funktionen, passt dafür aber samt... --- ### Ein Herz für Umzugshelfer > Warum ist die Kiste so abartig schwer, hast du da etwa Steine drin? - Äh, womöglich?! - Published: 2025-02-10 - Modified: 2025-02-03 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/10/umzugshelfer/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Minimalismus, Umzug, Umzugshelfer Irgendwann im Leben meint man ja, angekommen zu sein. Was auch immer das bedeutet und wo auch immer das sein mag. Ich bin in jungen Jahren oft umgezogen und hab mir das immer schön geredet. Gerade wegen der Konsequenzen, die im Bezug auf Freundschaften ja nicht gerade prickelnd sind. Nachdem ich auf drei verschiedenen Grundschulen war, wollte ich danach zumindest nicht nochmal die Schule wechseln. Das hat auch geklappt, die Wohnsituation hingegen war durchaus noch abwechslungsreich. Mit Mitte zwanzig hatte ich bereits gut 10 Umzüge hinter mir. Und dann war erst mal Ruhe. Zumindest, was den eigenen Hausstand anging. Im Freundeskreis gab es natürlich einige Bewegung und ebenso natürlich hat man da immer mit angepackt. Dabei lassen sich extreme Unterschiede beobachten. Der absolute Alptraum für jeden Helfer war ein Sammler-Haushalt mit leichten Messi-Anwandlungen. Vorbereitet war gar nichts und der Kühlschrank hielt neben abgelaufenen Lebensmitteln allerhand eklige Überraschungen bereit. Warum jemand, der keinen Alkohol trinkt, Gläser für so ziemlich jedes Getränk beherbergt, hat sich mir auch nicht erschlossen. Weingläser in unterschiedlichster Ausführung, Sektgläser, Sektkelche, Sektflöten, Grappagläser, Schnapsgläser, Cognacschwenker, Biergläser und -krüge, Whiskygläser – und natürlich noch diverse Wasser- und Saftgläser. Dazu verschiedene Café-Service, darunter eines mit Weihnachtsmotiv für 24 Personen. All das wohlgemerkt in einem kleinen 2-Personen-Haushalt. Ok, einen kleinen Hund gabs auch noch, aber es kann mir keiner erzählen, dass der mit seinen zwei Näpfen einen großen Anteil an all dem Geschirr gehabt hätte. Man muss ja nicht gleich zum Minimalisten werden, aber dieser Berg an Dingen, der ungenutzt etliche Regale und Schubladen okkupierte, hat mich echt umgehauen. Und so selbstverständlich ich helfe, fand ich es gelinde gesagt frech, die Umzugshelfer einen verschimmelten Kühlschrank ausräumen zu lassen. Das wir heute keinen Kontakt mehr haben, ist allerdings ein anderes Thema. Das Umzugshilfe auch ganz anders aussehen kann, merkt man im jetzigen Freundeskreis. Eigentlich stehen wir ja alle mit beiden Beinen fest im Berufsleben. Ich kann mich noch erinnern, wie wir mal darüber gesprochen haben, dass man da dann doch auch einfach ein Umzugsunternehmen beauftragen könnte. Sagen wir mal so, man redet viel, wenn der Tag lang ist. Würde sich auch gar nicht lohnen, wo doch mit mehreren Paar motivierten Händen ein kleiner Hausstand auch ganz schnell klein bei gibt. Bei unserem letzten Umzug hatten wir selbstverständlich vorgearbeitet. Und so war alles innerhalb kurzer Zeit im Sprinter verräumt. Kisten braucht es ja nicht viele, wenn man gar nicht erst so viele Sachen anschafft. Wobei wir tatsächlich auch mal Gläser gekauft hatten – aber halt nur für den Gebrauch und nicht, um für jede niemals eintretende Situation vorbereitet zu sein. Wirklich herausfordernd sind ja auch nur die großen Möbel wie Schrank, Bett und Sofa. Manch einer meinte, dass würde man doch eh einfach neu kaufen. Also ich kann ja verstehen, dass eine neue Wohnsituation manchmal Anpassungen bezüglich des Mobiliars erfordert. Aber bei jedem Umzug ein neues Sofa? Das halte ich nun doch für ein ganz klein wenig übertrieben. Aber was weiß ich schon, wenn es nach mir ginge, würde mein Hausstand in ein Auto passen. Allerding kein Kleinwagen, wir wollen es ja nicht übertreiben. Minimalistisch umziehen ist halt einfach leichter. Und auch, wenn sowohl der Lieblingsmensch als auch ich und hier angekommen fühlen, weiß man ja nie, was das Leben noch so bringt. Also halten wir es auch weiterhin luftig und schauen, dass sich nirgends Krempel ansammelt. Unausgepackte Kartons vom vorvorletzten Umzug wären hier unvorstellbar. Nachdem von unserer Seite auf lange Sicht kein Ortswechsel geplant ist, melden unsere Lieblings-Umzugshelfer schon mal vorsichtig Bedarf an. Der seelische Beistand (hatte „Rücken“) darf ebenso mit unserer Hilfe rechnen, wie der Schwerlasttransport aka Schwager. Letzterer toppt wahrscheinlich meine Zahl an Umzügen um ein Vielfaches. Dank einer dieser Aktionstage weiß ich auch, dass man durchaus hundertmal eine ausgelatschte Altbautreppe hochlaufen kann – aber irgendwann nicht mehr runter kommt, weil die Knie dann einfach nachgeben. Seine neue Wohnung hat einen Aufzug. Das war die gute Nachricht. Der Schwager hat allerdings schon angekündigt, dass es nun ein paar Sachen mehr sind. Also diesmal richtige Arbeit. Das wäre die schlechte Nachricht. Da er aber ebenso wenig wie ich auf 24-teilige Weihnachtsservice steht, mache ich mir da wenig Sorgen. Einzig sein Sofa bereitet uns allen dafür umso mehr Sorgen – oder eher Alpträume. Wenn auch anderer Art als bei den Geschirr-Messies. Bei seinem Einzug hatten wir uns mit dem Monstrum fest in der Wohnungstür verkeilt und nur mit viel Geschick und Beharrlichkeit den Weg um drei Ecken durch die Türe gemeistert. Ich hab schon angedroht, Schmierseife mitzubringen – derselbe Weg muss ja nun wieder rückwärts bewerkstelligt werden und wir haben alle verdrängt, wie wir überhaupt reingekommen sind. Wenn ich so drüber nachdenke – vielleicht sollte man sich doch bei jedem Umzug ein neues Sofa kaufen – nicht. So ein bevorstehender Umzug ist immer eine gute Gelegenheit, sich mal eingehender mit den eigenen Sachen zu beschäftigen. Unausgepackte Kisten vom letzten Umzug können wahrscheinlich unbesehen weg. Alles, was man schon Wochen vor dem Umzugstermin einpacken könnte, wird wahrscheinlich nicht all zu oft benötigt. Vielleicht kann man das eine oder andere weitergeben. Jedes Teil, das man weniger umzuziehen hat, spart Kraft und macht den eigentlichen Umzug leichter. Und falls man tatsächlich ein Umzugsunternehmen beauftragt, auch günstiger. Helfer sind dankbar, wenn sie nicht kistenweise Andenken, Deko und anderen Krempel schleppen müssen. Ich hab da immer einen Umzugshelfer im Kopf, der meine Mutter damals fragte, ob sie Steine in die Kiste gepackt hätte. Ja, hatte sie – gesammelt im Spanienurlaub, aufgefädelt auf dicke Schnüre. So sehr ich ein gutes Krafttraining schätze, ein Umzug kann ganz schön an die Substanz gehen! Also selbst wenn ihr euch um euren eigenen Hausstand angesichts eines bevorstehenden Umzugs keine Gedanken machen wollt – habt ein Herz für Umzugshelfer! --- ### Fragen über Fragen > Was würdest du fragen, wenn die Antwort nicht "42" sondern "ja" wäre? Wenn das Lesen im Grübeln endet, muss das Ziel nicht verfehlt sein. - Published: 2025-02-03 - Modified: 2025-02-01 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/03/fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: 42, Antwort, Bücher, Fragen, Lesen, Systemische Fragetechnik Lesen bildet, sagt man zumindest. Neben all der Bildung kann es auch ganz schön zum Nachdenken anregen. Es gibt Bücher, für die brauche ich ewig. Da finde ich mich immer wieder denkend auf dem Lesesessel wieder. Mittlerweile liegt ja sogar immer ein Block bereit, damit ich besonders kluge oder schöne Worte notieren kann. Weil ich mich sonst vor lauter Begeisterung (oder Träumen, oder Nachdenken,... ) gar nicht mehr auf die darauf folgenden Worte konzentrieren kann. Was mich gerade nachhaltig vom Lesen abhält, ist die folgende Frage: Was würden Sie fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? Wer jetzt wissen will, wo ich das aufgeschnappt habe – das kommt aus einem Buch über Systemische Fragetechniken und da ich noch ganz am Anfang bin, kann ich darüber sonst so gar nichts berichten – also auch keine (unbezahlte) Werbung. Aber wie wir schon in der Schule lernen, muss ja eine Quellenangabe her. Was würde ich fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? (Nicht 42. ) Meine erste Reaktion ist, wen ich denn frage. Ist das wichtig? Kommt natürlich auf die Frage an, ob die Zielperson da eine Rolle spielt. Und dann ist natürlich auch die Konsequenz alles andere als nebensächlich. Also folgt auf das „ja“ dann auch die entsprechende Handlung? Ich kann jemanden fragen, ob er mir zehn Millionen Euro gibt – und derjenige kann ja sagen aber mir trotzdem keinen einzigen Cent geben. Was natürlich schade wäre, immerhin haben wir ja einen Hauskredit abzubezahlen. Ich habe mir sogar ja schon überlegt, was ich mit einer Million Euro anfangen würde. Und dann wäre noch reichlich übrig, um diverse Organisationen zu unterstützen, z. B. zum Schutz unserer Ozeane. Aber wenn das „ja“ tatsächlich auch bedeutet, dass das, wonach ich frage auch eintritt, warum dann tiefstapeln. Dann geben wir uns doch nicht mit ein paar Milliönchen zufrieden. Da muss es mindestens der Weltfrieden sein! Allerdings muss die Frage präzise gestellt sein. Das ist ein bisschen, wie der Prompt bei KI-Tools. Auf blöde Fragen gibt’s blöde Antworten und wenn man nicht genau beschrieben hat, was man wissen will, braucht es einige Anläufe und Schleifen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu generieren. Wir haben aber nur eine Frage. Also auch nicht wie im Märchen mit dem Dschinn, bei dem man drei Wünsche hat. Da der Dschinn ein ganz klein bisschen hinterhältig ist, hat die Wunscherfüllung ein paar unerwünschte Nebenwirkungen. Die Folgewünsche dienen also der Schadensbegrenzung, womit die Sache aber nur noch schlimmer wird. Wir müssen die Frage als zeitlich eingrenzen. Wir wollen ja nicht noch ewig warten, sondern lieber gestern als heute mal wieder Nachrichten ohne Terror und Zerstörung sehen (btw auch ohne ein paar andere nervige Sachen... ). Also Weltfrieden ab sofort! Und natürlich wollen wir ihn auch erleben. Denn was bringt der Weltfrieden, wenn er mit dem Aussterben der Menschheit eintreten würde. So langsam bekomme ich ein Knäul im Hirn. Was so eine einfache Frage anrichten kann! Und überhaupt, ist die Frage nach etwas nun eine „erlaubte“ Frage oder nur ein Wunsch ohne Erfüllgarantie. Gilt das jetzt auch? Kann mir mal bitte jemand die Regeln erklären? Fragen über Fragen aber die EINE bekomme ich nicht auf die Kette. Was würdet ihr fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? --- ### Wahlprogramm > Stellt euch vor es ist Wahl - und alle gehen hin. Nicht zu wählen ist nicht nur keine Lösung sondern am Ende auch die Wahl, das womöglich schlimmste Ergebnis zuzulassen. - Published: 2025-01-27 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/27/wahlprogramm/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Bundestagswahl, Demokratie, Steuern, Wahl, Wahl-O-Mat, Wahlpflicht, Wahlprogramm Kennt ihr das auch, dass man zusammensitzt, ganz gemütlich unterhält und plötzlich kommt ein Thema auf, bei dem man sich so richtig in Rage reden kann und angesichts der Ungerechtigkeit der Welt im Ganzen und der Unfähigkeit einzelner eigentlich nur hilflos und frustriert fühlt? Themen dafür gibt es genug, das Leben ist nun mal kein Ponyhof und von Klimawandel über prekäre Arbeitsverhältnisse bis hin zu Zwangsverstümmelungen von hilflosen Kindern im Namen religiöser Glaubensverirrungen gibt es wahrlich genug, über das man sich auch aufregen sollte. Die eigenen Einflussmöglichkeiten sind ja meist begrenzt. Da hilft es dann, wenn viele sich zusammentun bzw. ihre Meinung kund tun frei nach dem Motto aus vielen Tropfen entsteht ein Ozean. Ganz in diesem Sinne funktionieren ja auch Wahlen. Eine einzelne Stimme vermag nicht viel ändern zu können aber die Summe vieler Stimmen bewegt alles und keine Einzige gehört in den Müll. Absichtlich ungültig zu wählen heißt, sich um eine Entscheidung zu drücken. Und wenn es die Wahl des geringsten Übels ist, auch diese Wahl kann man aktiv treffen. Und es wird auch nicht besser, wenn man gar nicht wählt. Andere Politiker gibt´s gerade nicht im Angebot, ob´s uns nun passt oder nicht. Dass die gewählten Politiker eben genau das sind – gewählt – vergisst man ja schnell, wenn die Damen und Herren nicht im gewünschten Sinne agieren. Kaum einer hat auch nur ein gutes Wort für unsere Volksvertreter übrig und scheinbar hat keiner die Kandidaten gewählt, die aktuell für unser Land verantwortlich sind – das ist so ein bisschen wie mit Trash-TV. Das schaut auch keiner aber trotzdem scheinen die Einschaltquoten für ein Fortbestehen zu sprechen. Aber da wir ja alle vergesslich sind, vergessen wir nicht nur, was die Kandidaten in ihrer bisherigen Karriere so alles angestellt haben. Wir vergessen offenbar auch, wo wir selbst unser Kreuzchen gesetzt haben. Wer will es uns auch verübeln, bei dem Vorbild! Erinnerungslücken sind ein adäquates Mittel zur Unternteppichkehrung. Wobei ich stark bezweifle, dass das auch für den kleinen Bürger gilt – sorry, ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, dass ICH mein Auto in der Feuerwehrzufahrt abgestellt habe. Da kann man mich doch dann nicht zur Rechenschaft ziehen! So! Und nun nur zur Sicherheit und damit es keiner vergisst: wir haben die Wahl und das ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung! Ich will gar nicht wissen, für was ihr auch am Ende entscheidet. Denn auch das ist ein Privileg. Wir dürfen uns unsere eigene Meinung bilden und müssen uns vor niemandem dafür rechtfertigen. Umso leichter, sich aus Stammtischdiskussionen herauszuhalten. Aktuell habe ich meinen Nachrichtenkonsum auf ein absolutes Minimum heruntergeschraubt. Sollte in China ein Sack Reis umfallen – ich bekomme es nicht mit. Den auf die zwischenparteilichen Schlammschlachten und Schuldzuweisungen (die Opposition weiß eh immer alles besser, bis sie selbst regiert) kann ich gut verzichten. Und ebenso auf die wenig neutrale Berichterstattung einiger Medien. Denn was uns jetzt präsentiert wird, ist „nur“ Wahlkampf. Zur Entscheidungsfindung gehört aber ein bisschen mehr, als ein paar knackige Wahlversprechen. Da sollte man sich genau anschauen, was die Parteien in der Vergangenheit so angestellt haben. Ja, ich weiß, das mit dem Erinnern ist schwer. Aber dafür könnte man ja ein bisschen recherchieren. Ergänzend dazu schaut man sich noch die Parteiprogramme an, denn wir wollen ja auch wissen, was für die Zukunft so geplant ist. Wobei das teilweise echt trockene Kost ist. Wer es auf dem Silbertablett serviert haben möchte, klickt sich durch den Wahl-O-Mat. Egal wofür man sich entscheidet, alles ist besser, als völlig desinformiert nach dem sympathischsten Gesicht auf dem Wahlplakat abzustimmen – das ist mindestens so auffrisiert und glattgefiltert, wie die zugehörigen Wahlversprechen. Wo auch immer der Schuh gerade drückt, die Wahl, die wir heute treffen hat womöglich auch Konsequenzen für unser Morgen. Vielleicht spare ich heute Steuern, doch was kostet uns der Klimawandel in der Zukunft? Oder gibt es den überhaupt gar nicht? Da stehen Aussage gegen Aussage, Wissenschaft gegen Rattenfänger Politiker. Und sowieso reagieren wir ganz empfindlich, wenn man uns in den Geldbeutel greifen will. Egal, wen man fragt, da ist ja nie genug drin. Ich finde es auch befremdlich, wie schon wieder über neue Steuern und Einnahmequellen diskutiert wird, statt sich um nachhaltige Lösungen zu bemühen. Den Krankenkassen fehlt Geld? Dann kassiert man halt bei den Kapitalerträgen ab. Da hat der Anleger ja nicht für gearbeitet, die faule Socke, sondern nur sein Geld arbeiten lassen. Könnte man ja nicht so schlimm finden, wenn nicht andererseits künftige Generationen schon jetzt wissen, dass sie von der Rente nicht mehr viel zu erwarten haben. Sicher ist da höchstens noch die Versorgungslücke. Auch die Politik rät dazu, privat vorzusorgen - wie praktisch, wenn da gleich noch eine potentielle Steuerquelle bei rausspringt. Was am Ende von der Diskussion übrig bleibt, weiß keiner. Es ist Wahlkampf und da geht es auch darum, im Gespräch zu bleiben. Mit polarisierenden Aussagen ist das ein Leichtes und der gemeine Wähler ist wankelmütig, der muss nur am entscheidenden Tag sein Kreuzchen an der entscheidenden Stelle machen. Protestwähler, die sich wie kleine Kinder trotzig auf den Boden werfen und den Politikern einen Denkzettel verpassen wollen, sollten vorsichtig mit ihren Wünschen sein. Kann sein, dass sich die erfüllen. Schaut mal über die Grenzen – was, wenn es plötzlich keine Krankenversicherung mehr gibt? Und was kostet so ein Brexit? Da haben sich einige gedacht, sie bräuchten nicht wählen gehen. Andere wollten ihrem Unmut Luft machen und wieder andere hatten einfach keine Ahnung, was sie da eigentlich wählen. Hinterher ist das Geschrei immer groß. Politikverdrossenheit können wir uns nicht leisten. Wer in einer Demokratie leben möchte, von dem darf man auch erwarten, dass er seiner Pflicht zu wählen nachkommt. Man kann sich aufregen, dem ganze Hin und Her mit stoischer Gelassenheit begegnen oder die Schlammschlachten, die uns die Medien in den nächsten Wochen vorsetzen, ignorieren. Aber wehe, es geht einer zur Bundestagswahl 2025 nicht wählen und meckert hinterher über das Ergebnis! --- ### Linker Arm ganz schwer - Autogenes Training im Selbstversuch > Nach einem Zufallsfund im Büchertauschregal habe ich mich an den Selbstversuch mit Autogenem Training gewagt. Erfolg? Fehlanzeige! - Published: 2025-01-20 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/20/linker-arm-ganz-schwer/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Arm ganz schwer, Autogenes Training, Autosuggestion, Entspannungsmethode, Entspannungstechnik, J.H.Schulz, Meditation, Selbstsugesstion, Selbstversuch Vor einigen Monaten entdeckte ich im Büchertauschregal ein originalverschweißtes Buch über Autogenes Training. „Kost ja nix“ hab ich mir gedacht und das Taschenbuch kurzerhand mitgenommen. So richtig viel anfangen konnte ich mir dem Begriff nicht aber man lernt ja nie aus und wer weiß, vielleicht lernt man ja sogar mal was dazu. Das Buch selbst ist mit seinen knapp 150 Seiten schnell gelesen. Eine einfache Aufklärung, was es mit Autogenem Training auf sich hat sowie eine Anleitung für Anfänger und viele Beispiele und Affirmationen für Fortgeschrittene. Die optimistischen Versprechen haben mich tatsächlich neugierig gemacht also hab ich das ganze einfach mal ausprobiert. Autogenes Training ist ein auf Autosuggestion basierendes Entspannungsverfahren. https://de. wikipedia. org/wiki/Autogenes_Training Was soll ich sagen – kurz zusammengefasst: schwer kann ich, warm nicht. Man braucht nicht viel, das finde ich ja sympathisch. Aber was man braucht, ist gar nicht so einfach zu bekommen. Kaum schließe ich die Augen, höre ich Flugzeuge, den Kühlschrank oder/und das heisere Krähen des Nachbarshahn. Letzterer scheint eh genau dann einen Anfall zu bekommen, wenn ich meine Übung machen möchte. Kann natürlich sein, dass der Gockel generell sehr mitteilungsbedürftig ist aber mir das nur auffällt, weil ich mich so schlecht auf meine Übungs-Sprüchlein konzentrieren kann. Das Sprüchlein selbst ist einfach und wird im Zwei-Wochen-Rhythmus um je eine Affirmation erweitert. Man startet, indem man sich vorsagt „Rechter (oder linker) Arm ganz schwer“. Das wird dann ergänzt um „Rechter (oder linker) Arm ganz warm“ und so geht es dann weiter. Die Entspannung finde ich einfach, innerhalb eines Atemzuges nimmt mein Körper die Konsistenz eines nassen Sandsacks an. Aber warm wird nichts, egal wie sehr ich mich konzentriere. Nur ist es mit der Konzentration ganz schön weit her, das klappt überhaupt nicht. Während eine Ebene meines Hirns brav den Text runterspult, scheint eine zweite Ebene sich zu verselbstständigen. Ist das eigentlich normal, dass man denkt, während man denkt? Hab ich Stimmen in meinem Kopf? Und warum plant mein Hirn schon den nächsten Tag während ich doch so gerne im Moment verweilen möchte? Anfängerfehler, da geht ganz schön der Punk ab im Oberstübchen. Hat ja auch keiner gesagt, das Meditation und Co. einfach währen. Ich kann mich zwar für das Autogene Training nicht erwärmen, finde aber generell Gefallen an Entspannungstechniken. Ein bisschen kenne ich das von einer ehemaligen Yoga-Lehrerin. Die hat mit uns im Kurs Verschiedenes ausprobiert und mal abgesehen vom typischen Schnarchen mancher Mitsportelnden war ich danach wirklich erholt. Ok, das mit der Klangschale war auch nicht so meins obwohl unsere alte Salatschüssel sich dafür echt angeboten hätte, die hat auch so schön gong gemacht. Andererseits passen tägliche „Zwangsentspannungen“ gar nicht in mein Leben. Manchmal bin ich einfach am Rotieren und dabei keineswegs gestresst. Oder ich fühle mich gestresst und finde meinen Ausgleich dann im Wald oder im Gespräch mit einer Freundin. Und sowieso ist das Autogene Training ja eher eine Vorbeugemaßnahme gegen akuten Stress. Ist er erst mal da, ist es vielleicht zielführender, den Stress rauszulassen und z. B. beim Sport abzubauen, als sich einzureden, man sei „ganz ruhig“. Und hilfreiche (Atem-)Übungen dazu gibt es auch abseits des Autogenen Trainings. Die Gedanken kann ich ja durchaus schweifen lassen oder auch mal an nichts denken. Die Selbstsuggestion mag dazu ergänzend ebenfalls gut geeignet sein. Wenn ich mir körperliche Reaktionen wie ein Wärmegefühl einreden soll, sich diese aber partout nicht einstellen wollen, passt vielleicht auch einfach der Text nicht. „Ganzer Kopf ganz leer“ wäre mal eine gute Affirmation... Ganz leer ist mein Kopf auch nicht, wenn ich mir die Entstehungsgeschichte des Autogenen Trainings anschaue. Entwickelt wurde diese Entspannungsmethode von J. H. Schulz, zur Zeit des Nationalsozialismus ein Befürworter der Euthanasie der sich auch aktiv an der Verfolgung von Homosexuellen beteiligt haben soll. Damit kein Schatten auf den Heilsbringer Autogenes Training fällt, wird in dem von mir aufgelesenen Buch Schultz´ Karriere während der NS-Zeit totgeschwiegen. Lässt sonst sich halt einfach nicht so gut vermarkten. Dieses Hintergrundwissen kann ich nicht einfach ausblenden. Es mag ja sein, dass die Entspannungstechnik vielen Menschen hilft aber irgendwie hinterfrage ich für mich ständig, ob ich etwas, das von einem dermaßen großen Arschloch ersonnen wurde, wirklich machen möchte. Von wegen keine Nebenwirkungen – die Beschäftigung mit dem Hintergrund und der Entstehung hinterlässt nicht nur einen faden Beigeschmack, sondern löst eher einen enormen Brechreiz aus. Zum Glück gibt es ja einen ganzen Strauß alternativer Entspannungsmethoden. Die Technik der Autosuggestion an sich kann man auch abseits des Autogenen Trainings lernen. Vielleicht versuche ich das mal oder beschäftige mich ganz allgemein mit Meditation. Soll ja verdammt gut fürs Hirn sein. Ich habe für mich den Selbstversuch Autogenes Training erfolglos beendet und den Versuch, mir selbst was vorzumachen einzureden, beerdigt. Entweder bin ich nicht sehr überzeugend oder zu kritisch. Ich bilde mir zwar ein, nie besonders leichtgläubig gewesen zu sein aber offensichtlich ist es mit dem Einbilden selbst wiederum auch so eine Sache. Einbildung ist auch eine Bildung. --- ### Trübe Aussichten - Ein Nachruf > Mit einer Träne im Auge wird aussortiert. Das Trockentauchen hat keinen Platz mehr in unserem Leben, die Ausrüstung kann weg. - Published: 2025-01-13 - Modified: 2025-01-13 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/13/truebe-aussichten-ein-nachruf/ - Kategorien: Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Ausmisten, Hobby, Kosten, Minimalistmus, Sichtweite, Tauchen, Trockentauchen, Trübe Sicht Warum wir das Trockentauchen an den Nagel hängen. Wieder was weg, wir freuen uns gerade über jedes einzelne Teil, dass einen neuen Besitzer findet. Aber warum überhaupt gibt man etwas auf, dass man so gerne gemacht hat? Wir haben unseren Tauchschein vor vielen Jahren in einem heimischen See gemacht. Bei 18 m Tiefe hat das Wasser kuschelige 4 Grad. Angenehm ist das nicht, vor allem wenn man generell eher zu den Frostbeulen gehört. Mit dem Tauchschein frisch in der Hand war für mich also sofort klar, wenn wir weiterhin in Seen tauchen wollen, braucht es einen Trockentauchanzug. Klingt exotisch, aber wer an einem See einem Taucher begegnet, hat in den meisten Fällen einen Trockentaucher vor sich. Nun soll sie also weg, die Kaltwasserausrüstung. Aber warum braucht man die überhaupt? Und was bitteschön ist denn Trockentauchen? Nicht alles, was im Meer ohne Probleme funktioniert, ist auch für kaltes Seewasser geeignet. Im Meer beträgt die Wassertemperatur da wo wir tauchen im Schnitt 22°. Direkt unter der Oberfläche ist es etwas wärmer aber im Allgemeinen herrschen doch recht konstante Temperaturen. Im See sieht die Welt ganz anders aus. Umso tiefer, umso kälter. Die Temperatur kann über die Sprungschichten bis auf 4° C abfallen, das ist schon ganz schön zapfig. Von wegen nicht in Watte packen – wenn es so eisig wird, kann es gar nicht genug Watte sein. Und auch die Atemregler müssen für solche Temperaturen geeignet sein, die könnten sonst vereisen. Ein vereister Atemregler gibt zwar weiterhin Luft ab, aber das dann im ganz großen Stil. Er „bläst ab“ und entsprechend schnell wäre dann der Tank leer. Und angenehm ist das Atmen mit dem abblasenden Regler auch nicht. Damit ich nicht vereise, war ich im kalten Wasser immer mit Trockentauchanzug unterwegs. Der Trocki, wie er unter Tauchern liebevoll genannt wird, sorgt naheliegenderweise dafür, dass man unter Wasser eben nicht nass wird. Wir tauchen also keineswegs im Trockenen sondern in oft besonders eisigen Gewässern, in denen ein Neoprenanzug oft nicht genug Schutz vor der Kälte bietet. Die Isolierung hält den Körper warm – nur der Kopf schaut raus. Eine enge Halsmanschette sorgt dafür, dass die warme Luft drinnen und das Wasser draußen (hoffentlich) bleibt. Ausnahmen bestätigen die Regel und können schon mal zu recht ungemütlichen Tauchgängen führen. Wir hatten eigentlich immer Glück und sind nie „vollgelaufen“ – das sagt man tatsächlich so. Mit der Trockentauchausrüstung haben wir viele sehr coole Tauchgänge erlebt. Leider aber mindestens ebenso viele sehr uncoole Male, in der Regel wegen bescheidener Sichtweiten unter Wasser. Gerade in Seen ist das wirklich ein Problem und es wird leider von Jahr zu Jahr schlechter. Natürlich ist nicht jeder See gleich und es gibt durchaus Ecken, an denen sich noch wunderbare Tauchgänge unternehmen lassen. Wir haben uns nur leider zum Leben ausgerechnet an einem Tauchseen-freien Fleckchen Erde niedergelassen und müssen schon zu halbwegs akzeptablen Tauchplätzen mindestens 1,5 Stunden Anfahrt einrechnen – bei dem heutigen Verkehr eher mehr. Die vielen Liter Sprit, die man dabei verpustet, dazu bei manchen Tauchplätzen die Gebühren, Füllen der Tauchflaschen, eventuell noch Verpflegung – da kommt einiges zusammen. Wenn dann der Tauchgang eher mau ist, ist das schon sehr ärgerlich. Anfangs war das in Ordnung, da haben wir das dann als Übungstauchgang abgehakt. Trotz verhältnismäßig guter Sicht schaue ich mir Boote zukünftig lieber über Wasser an. Tauchen bei null Sicht müssen wir allerdings nicht mehr üben, dass haben wir richtig gut drauf. Ganz zu Anfang haben wir uns da schon mal gegenseitig verloren. Einmal waren wir in einem See, der schon beim Abtauchen „vielversprechend“ war. Unsere damaligen Tauchlehrer wollten den mal testen und da sind wir dann einfach mit. Damals haben wir jede Gelegenheit für Tauchgänge in neuen Gefilden genutzt. Tatsächlich konnte man kaum die Instrumente ablesen, den Boden hat man nicht erkannt – dafür ertastet. Zweimal mussten wir auftauchen, um uns gegenseitig wieder zu lokalisieren und das, obwohl wir dann kaum mehr als 1-2 Meter voneinander entfernt wahren. Bei über 370 Tauchgängen wird man dann aber anspruchsvoller und will auch was sehen von der Umgebung. Die trübe Sicht trägt da nicht unbedingt bei. Da soll sich das frühe Aufstehen und die ganze Plackerei mit der Ausrüstung schon lohnen. Das war dann aber immer seltener der Fall und nach dem Umzug ins neue Haus hatten wir so viele andere Dinge zu tun, dass wir nicht wirklich motiviert waren, für semi-gute Tauchgänge so viel Zeit und Geld zu investieren. Neben den Ausgaben für den Tauchtag kommen nämlich auch noch die „Nebenkosten“, die sich bei so einem teuren Hobby ganz schön aufsummieren können. Und das, wo doch bei Häuslebauern das Geld eh schon nicht so locker sitzt. Die Tauchflaschen benötigen regelmäßig alle 2,5 Jahre TÜV. Bei einem sogenannten Doppelgerät hat man als Taucher zwei Flaschen auf dem Rücken. Das hat den Vorteil, dass man sehr lange Tauchgänge machen kann bzw. zwischen zwei Tauchgängen die Flasche nicht wechseln muss (ein üblicher Tauchtag besteht aus zwei Tauchgängen mit mind. einer Stunde Pause dazwischen). Heißt aber auch, dass bei zwei Tauchern vier Flaschen zusammenkommen, die insgesamt schon auf fast 300€ nur für den TÜV kommen. Ersatzteile kosten natürlich extra... Neben den Flaschen sollten auch die Atemregler einer regelmäßigen Revision unterzogen werden. Immerhin sorgen sie unter Wasser für die lebensnotwendige Luftversorgung, da müssen sie schon fit sein. Das schlägt als Komplett-Wellness-Behandlung pro System auch nochmal mit etwa 100 Euro zu Buche. Dazu kommen eventuell noch Kosten für andere Ersatzteile wie zum Beispiel neue Manschetten an den Trockis – wir wollen ja nicht volllaufen, ihr erinnert euch? Um also nur mal wieder den Kopf ins Wasser zu stecken, hätten wir erst mal eine ganze Stange Geld in die Hand nehmen müssen. Trübe Aussichten, da überlegt man sich schon zweimal, ob es das wirklich wert ist. Natürlich ist so ein Tag am und im See schön. Aber wir haben ja mittlerweile auch unseren Garten und da ist es auch ganz schön schön! Nebenbei muss ich für einen Gartentag nicht so früh aus den Federn, die Anreise ist ja um so viel kürzer. Das Leben ändert sich und... --- ### Veränderung – Verbesserung - Verschlimmbesserung > Anders ist nicht immer besser aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Doch Veränderung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung. - Published: 2025-01-06 - Modified: 2025-01-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/06/veraenderung-verbesserung-verschlimmbesserung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Einkaufen, Gewohnheit, Naturkosmetik, Selbstoptimierung, Veränderung, Vorsätze Einkaufen ist ja beileibe nicht meine Lieblingsbeschäftigung und der wöchentliche Ausflug zum Supermarkt halt eine notwendige Pflichtübung. Damit sich dieser Ausflug nicht unnötig in die Länge zieht, mache ich einen besonders großen Bogen um besonders große Läden, die mit ihrem Sortiment locker mehrere Fußballfelder dekorieren könnten. Mein persönlicher Alptraum sind zweistöckige Supermärkte, die muss der Teufel persönlich entworfen haben. Es gibt zwei Arten von Menschen, die dir sagen, dass du in dieser Welt keinen Unterschied machen kannst: jene, die es selbst nicht versuchen wollen, und jene, die befürchten, du könntest Erfolg haben. Ray Goforth Was Lebensmittel und Drogerieartikel angeht, bin ich ein echtes Gewohnheitstier. Was gut funktioniert, darf beim nächsten Mal gerne wieder mit. Ich hab es zwar nicht so mit Markennamen allerdings bleibe ich den für gut befundenen Dingen lange und gerne treu – alles im Sinne der Einkaufseffizienz. Was mich aber wirklich ärgert, also auch so richtig nachhaltig verärgert, sind Verschlimmbesserungen jeglicher Art. Meist sind das "nur" versteckte Preiserhöhungen. Scheinbar glauben manche Hersteller immer noch, sie könnten ihre Kunden im großen Stil ver... albern. Ich verstehe schon, dass alles für alle immer teurer wird und die Erhöhungen am Ende an den Kunden weitergegeben werden. ABER warum müssen manche Hersteller an der Rezeptur herumschrauben? ! Wenn mir auf einer altbekannten Verpackung groß und breit „NEU“ entgegenspringt, bekomme ich fast schon schlechte Laune. Oft wird das so unschuldige Wort noch flankiert von „verbesserte Rezeptur“. Dann ist eigentlich schon klar, was hier verbessert wurde. Nämlich die Kosten für den Wareneinsatz beim Hersteller. Mehr Füllstoffe, weniger hochwertige und teure Inhaltsstoffe, mit Wasser gestreckt und was die Industrie sonst noch so an Tricks auf Lager hat. Veränderung bedeutet nicht zwangsläufig Fortschritt, aber um sich zu verbessern, ist Veränderung unumgänglich. Winston Churchill Manch einer schmiert sich womöglich morgens gerne die allseits bekannte Schokocreme aufs Brot. Die hat vor einigen Jahren genau so ihre Rezeptur „verbessert“ – noch mehr Fett, noch mehr Zucker. Dafür spart man beim teuren Kakao und den noch teureren Haselnüssen. Der Verbraucher macht das auch noch mit, so hörig ist er dem Markennamen. Ich genießen den Luxus selbstgemachter Marmelade (Danke liebe Schwiegermama! ) auf dem Brot, wenn ich mal was Süßes will. Wenn es aber mal die Nougatcreme sein müsste, gibt es genug Alternativen, die dem „Original“ nicht nur das Wasser reichen können, sondern dieses regelrecht zum Absaufen nötigen. Da allerdings auch die meisten anderen Menschen Gewohnheitstiere sind, juckt das den Hersteller nicht weiter. Es gibt nach wie vor genug unkritische Naschkatzen, die die Zucker-Fett-Mischung genussvoll weiter konsumieren. Und das sollen sie auch ruhig tun, jedem sein Guilty Pleasure. Die gibt es hier auch und mir ist völlig bewusst, dass ich mir mit manch einem Produkt keinen Gefallen tue. Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. Georg Christoph Lichtenberg Bei all dem Unperfektionismus versuche ich natürlich, auch ein paar Punkte auf der Positiv-Liste zu sammeln. Naturkosmetik-Produkte mit möglichst wenig Verpackung gebe ich im Badezimmer gerne den Vorzug, sofern die Haut mitspielt. Die macht allerdings gerne mal einen auf Spielverderber und hat mit juckenden Pusteln auch einfach die schlagkräftigeren Argumente. Immerhin akzeptiert sie ph-neutrale Seife und festes Duschgel (das die Haare dankenswerter Weise gleich auch mitmachen). Und da empfindliche Haut mitunter extrem zickig auf Veränderung reagiert, komme ich gar nicht erst in die Versuchung, groß herumzuexperimentieren. Die Zahncreme durch Pulver oder Tabletten zu ersetzen, hat nicht gut funktioniert aber wir hatten immerhin ein Produkt einer Naturkosmetikfirma, das lange Zeit reibungslos – also ohne Mikropartikel – wunderbar funktioniert hat. Und dann hat sich der Hersteller wohl gedacht, dass es an Zeit wäre, ein bisschen am Produkt herumzuschrauben. Groß und breit prangt der NEU-Schriftzug auf der Tube und lässt Schlimmes erwarten. Aus der einstmals weißen Paste ist ein labberiges, durchsichtiges und völlig geschmacksloses Gel geworden. Das Produktversprechen des frischen Atems wird zwar nach wie vor aufgelistet aber das ist wohl eher ein Gedenken an bessere, vergangene Zeiten. Was waren wir froh, als die Tube endlich aufgebraucht war. Und man glaubt nicht, wie viel Spaß man plötzlich am Zähneputzen hat, wenn man nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder eine brauchbare Zahncreme hat. Nur die Allerklügsten und die Allerdümmsten ändern sich nie. Konfuzius „Das haben wir schon immer so gemacht. “ Wie gerne möchte man Leute, die einem diese Worte um die Ohren hauen, an die Schultern packen und kräftig schütteln. Veränderung ist gut und wichtig. Bei all dem kann es aber nicht schaden, sich das „schon immer so“ mal anzuschauen und das was gut war und ist vielleicht einfach mitzunehmen. Nicht immer muss das Rad neu erfunden werden und zwanghafte Veränderung ist nicht besser, als zwanghaftes Festhalten am Status Quo. Wir sollten nicht erwarten, dass sich Dinge ändern, wenn wir immer dasselbe tun. Albert Einstein Für viele ist der Jahreswechsel ja ein Anlass für gute Vorsätze und neue Ziele. Selbstoptimierung ist und bleibt ein Dauerthema. Wer mit sich selbst und seinem Leben zufrieden ist, macht sich verdächtig. Mit dem kann doch was nicht stimmen! Und aus Sicht der Wirtschaft ist das sowieso untragbar. Wer soll denn sonst all die Statusprodukte, Ratgeber, Beauty-Wunder-Produkte, Pillen und Pülverchen kaufen? ! Ich hab mir tatsächlich nichts vorgenommen und schaue dem neuen Jahr völlig offen und relaxed entgegen. Mal sehen, was es außer einer neuen Jahreszahl so mit sich bringt. Wenn ich was ändern möchte, mache ich das in der Regel dann, wenn es mir in den Sinn kommt und passt – ganz unabhängig vom Datum. Das kann auch mal Selbstoptimierung sein, muss aber nicht, je nach Lust und Laune. Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Wolf Biermann Es gibt nämlich auch Dinge, die ich mag so wie sie sind. Die ändere ich nicht, sondern feiere sie. Wie meine Marotte, nach dem Zähneputzen breit in den Spiegel zu grinsen um die sauber blinkenden Beißerchen zu bewundern. Und wenn´s gut läuft, darf ich dabei auch wieder die immer selbe Zahncreme verwenden. Für manch einen mag es langweilig erscheinen,... --- ### Huch, das ging schnell! > Hoppla, schon wieder ein Jahr rum. Und als wäre ich nicht fleißig genug gewesen, gibt´s ausnahmsweise auch noch DIY-Weihnachtsgeschenke. - Published: 2024-12-30 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/30/huch-das-ging-schnell/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten - Schlagwörter: Beet, Beton, DIY, Garten, Hobby, Hochbeet, Mauerbau, Weihnachtsgeschenke Schon wieder ein Jahr rum und es kommt, was kommen muss. Die Zeit bietet sich einfach an, um mal zurückzuschauen, was alles so gelaufen ist. Meist vergesse ich völlig, was unterjährig so gelaufen ist – und vor allem, was wir alles so auf die Beine gestellt haben. In dem Fall müsste es aber eher heißen „auf die Steine gestellt“... Nachdem zum letzten Jahreswechsel noch Trocknungsgeräte für den Keller zu Gast hatten, ist es dieses Jahr sogar recht entspannt. Ein paar Weihnachtsgeschenke sind noch in Produktion, bzw. müssen noch hübsch verpackt werden. Ich töne ja immer gerne, wie erwartungsbefreit doch die Feiertage für uns sind, da wir uns keine großen Geschenke machen. Ich schaue nur so gerne anderen beim Auspacken zu (und liebe selbst die Spannung beim Lösen der Verpackung), dass mein Mann und ich uns zumindest immer eine brauch- oder essbare Kleinigkeit schenken. Das kann ein Päckchen Kekse oder (für ihn) eine Salami sein. Oder in diesem Jahr hochwertige Unterwäsche, damit er endlich diese eine von mir so gehasste, völlig verschlissene Ur-Ur-Uralt-Buxe entsorgt. Er hätte genug andere aber die „hebt“ ja noch. Wahrscheinlich würde er nicht mal merken, wenn ich das Ding unauffällig verschwinden ließe aber das wäre gegen meine Prinzipien. Sachen, die mir nicht gehören, rühre ich nicht an (also was das Aussortieren angeht, waschen tue ich sie natürlich). Dieses Jahr also der Wink mit dem Zaunpfahl. Doch auch Schwager und Schwiegermama waren dieses Jahr etwas anspruchsvoller. Der Schwager hat sich beim letzten Besuch in unsere Schrulle (ein Sofakissen aus Stoffresten in Form eines kleinen Monsters) verliebt und sich ein eigenes Exemplar gewünscht. Und da ich noch ein paar Stoffreste im Haus hatte, sollte er das auch bekommen. Mein Nähergebnis hat mal wieder Charakter aber immerhin erkennt man, was es sein soll. Im Zweifel freut sich seine Hundedame darüber. Und für die Schwiegermama habe ich mal wieder ein bisschen mit Beton experimentiert. Sie hat sich mal für den Garten eine Vase gewünscht, die wortwörtlich nichts umhaut. Die Herstellung ist eigentlich gar nicht so schwierig, man muss nur einen Luftballon und eine Plastikflasche opfern. Letztere konnte ich bei unserem Ausflug mit Freunden in ein Wasserrutschen-Paradies glücklicherweise ergattern (ich sag ja, es war doch einiges los im Jahr). Nach mehreren Neubefüllungen musste sie nun ihr kurzes aber doch noch sinnvolles Leben lassen. Falls das jemand nachmachen möchte, hier die Anleitung. Beton haben wir irgendwie immer im Haus, den muss ich für meine Hobby-Projekte nicht mal neu kaufen. Der Vorrat, der jetzt im Keller steht, stammt von unserem hochsommerlichen Mauerbau. Ich hab ja schon geschrieben, dass wir was auf die Steine gestellt haben. Nachdem die Kellerwände mit Silikatfarbe verschönert und der Boden ebenfalls aufgehübscht wurde, haben wir das restliche Jahr im Garten gewerkelt. Ich vergesse ständig, dass das eine Beet ja auch erst dieses Jahr entstanden ist. Die Pflanzen haben sich durch die Punktesammelkarte quasi von alleine bezahlt (dauert zwar, wenn man konsequent nur das kauft, was man eh braucht und alle Sondersammelaktionen ignoriert aber Kleinvieh macht auf Dauer echt viel Mist). Neben dem Flieder standen so viele andere Sachen auf dem Wunschzettel und den ganzen Sommer hat irgendwas geblüht. Ein Highlight war die Aster, die sämtliche Bienen aus der Nachbarschaft auf einen Besuch angelockt hat (ein Dankeschön für den Tipp geht an die Bahnwärterin). Nachdem die anfangs so winzigen Pflänzchen trotz schwerer Lehmerde aber so wunderbar angewachsen sind, waren die Mühen beim Anlegen des Beetes schnell vergessen. Beziehungsweise haben wir die eine Tortur einfach durch eine noch viel Größere ersetzt. Eigentlich sollte es nur ein weiteres kleines Beet am Ende des Grundstücks werden, um eine nicht so ansehnliche Mauer etwas zu verstecken und irgendwo muss ja auch die Erde von der anderen Terraforming-Aktion hin. Wir wollten dazu einfach den letzten sehr steilen Meter Hang terrassieren. U-Steine fand mein Mann aber nicht so hübsch – ich ja auch nicht aber ich wollte auch kein Fass aufmachen. Haben wir dann doch gemacht und uns drei Paletten große Steine bestellt. Parkplatz an der Straße und die geplante Baustelle lagen „nur“ läppische 70 Meter entfernt, natürlich bergauf. Bei 36° C haben wir also 120 Steine á 26 kg einzeln zum neuen Hügelgrab (so hab ich das Beet zur Freude Verwirrung der Nachbarn getauft) geschleppt. Und obwohl das ganze ein bisschen in Richtung insektenfreundlicher Trockenmauer gehen soll, haben wir zur Sicherheit auch etwas Zement verwendet. Wahrscheinlich steht das Bauwerk auch in 500 Jahren noch... Zum Glück stand da schon die Pergola auf der Terrasse. Meine Güte, die habe wir auch dieses Jahr aufgebaut. Hatte ich ebenfalls schon verdrängt. Wir zwei Schattenpflänzchen wären ja in der Sonne fast verdampft, hätten wir nicht dieses heimelige Naherholungsgebiet gehabt. So ein Hochsommer-Bauprojekt hat es echt in sich. Vielleicht haben wir es auch einfach ein bisschen (aber nur ein ganz kleines! ) mit den Ausmaßen übertrieben, es ist eine Art begehbares Hochbeet geworden. Noch wächst da nichts, ein bisschen Erde wird von einem (oder zwei... ) anderen geplanten Projekt nochmal anfallen. Nachdem wir anfangs lediglich den verrosteten Maschendrahtzaun entfernt hatten, brauchen wir nämlich noch ein wenig Sichtschutz Privatsphäre. Also stehen noch ein neuer Zaun und einige Hecken/Staudenpflanzen auf dem Plan. Die erschleppten Oberarmmuckis werden mir also noch erhalten bleiben. Doch zurück zum Beton, der hätte nämlich so langsam mal ausgehärtet sein sollen. Nach dem gaaaanz vorsichtigem Aufschneiden ist die „Grundkugel“ noch empfindlich wie ein rohes Ei. Nur zur Sicherheit habe ich noch zwei Ballons zusätzlich gefüllt – aller guten Dinge usw. – und bekam gleich die Quittung für meine Ungeduld. Hier ist nix ausgehärtet und ich habe statt Vasen grandiose moderne Kunst fabriziert. Als Sinnbild der Vergänglichkeit schrumpft diese aber dann auch vollends in sich zusammen. Das kann wohl weg. Zur Sicherheit (ich weiß, das hatten wir gerade eben) habe ich nochmal eine Schicht Beton in das erste Exemplar gegossen. Diesmal mit extra viel Zement in der Mischung aber mit einem noch schwereren Boden ist das gute Stück ja nur noch windstärker. Wasserfest wird das Ganze durch eine dünne Schicht Resin. Eigentlich bin ich kein Freund von diesem Kunstharz aber hier... --- ### Einen Scheiß muss ich > Es gibt ja gute und schlechte Gewohnheiten. Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - Published: 2024-12-23 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/23/einen-scheiss-muss-ich/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Gewohnheit, Haushalt, Hirntraining, Morgenroutine, Ritual, Routine, Sport Das ein Tag nur 24 Stunden hat, ist eine bekannte, jedoch wenig akzeptiere Tatsache. Um diese begrenze Zeit also möglichst gut auszunutzen, soll man sich das Leben mit allerhand nützlichen Gewohnheiten, Hacks und Routinen vereinfachen. Effizient müssen Arbeit, Haushalt, Familie und Freizeit gewuppt werden. Am besten parallel und natürlich muss es so aussehen, als gelänge einem das mühelos, während man selbst natürlich so aussieht, als wäre man geradewegs einem Modemagazin entstiegen – selbstverständlich ungefiltert, wir sind ja alle so echt. Um also das Optimum aus diesem knappen täglichen Zeitfenster herauszuholen, startet man ab besten gleich früh morgens mit einer Morgenroutine. Und nein, die besteht nicht darin, noch unzählige Male die Snooze-Taste am Wecker zu betätigen. So sehr ich auch über manch hippen Trend den Kopf schüttle, muss ich doch zugeben, dass ich morgens auch ein ziemlich streberhaftes Verhalten an den Tag lege. Nach dem Aufstehen, ganz ohne Schlummertaste beim ersten Wecker Klingeln, geht es kurz ins Bad. Mit frisch geputzten Zähnen wieder zurück ins Schlafzimmer, kurz Sportklamotten überwerfen und den Mann wachknudeln – meist mit eher mäßigem Erfolg. Und dann hüpfe ich brav auf die Matte und absolviere eine wilde Mischung aus Kraft- und Yogaübungen. Nach der Dusche gibt’s dann als gemütliches Ritual am Morgen eine Tasse Kaffee und ich lese ein bisschen im weltweiten Netz, was die Bloggerwelt so Neues hervorgebracht hat. Papierkram wird auch gerne zu dieser noch ruhigen Tageszeit erledigt und dann geht’s auch schon los mit dem Arbeitsalltag. Wobei „schon“ nicht wirklich das richtige Wort ist. Zwischen Aufstehen und Aufschlagen im Büro können schon mal bis zu drei Stunden liegen. Dafür – und das schätze ich sehr – habe ich nach der Arbeit auch wirklich Feierabend. Morgens bin ich noch gar nicht kreativ genug für Ausreden, um mich vorm Sport zu drücken. Abends hab ich dafür umso mehr Pläne oder möchte manchmal auch einfach nur die Füße hochlegen. Gerade im Sommer zieht es mich dann in den Garten, ins Beet oder in die Hängematte. Wenn es früh dunkel wird, höre ich den Lesesessel sehr eindringlich meinen Namen rufen. Tatsächlich habe ich durch den konsequenten frühen Start in den Tag erstaunlich viel Freizeit. Komme ich abends erst spät aus dem Büro (oder sitze lange im Homeoffice), hat das keinen negativen Auswirkungen auf mein Sportprogramm. Das sah ganz anders aus, als ich noch nach der Arbeit trainiert habe. Nach so manch extrem langen Tag habe ich wegen akuter Unlust das, was mir eigentlich guttut, einfach ersatzlos gestrichen. Jetzt ist im Kalender Luft für andere Dinge, die mir ebenfalls guttun, wie Spaziergänge – im Idealfall in Begleitung einer guten Freundin, oder Zeit für andere Hobbies. Als vorbildliche Ordnungsstreberin müsste ich jetzt natürlich auch mit einem perfekt geführten Haushalt aufwarten. Der gehört aber irgendwie so gar nicht zu meinen Prioritäten. Ich bin sogar ein bisschen stolz auf mich, kann ich doch mittlerweile Staubmäuse so lange ignorieren, bis sie den Mann stören. Der hilft selbstverständlich im Haushalt mit, hat aber eine ganz andere Schmerzgrenze als ich. Auf seine Putzschwelle Rücksicht zu nehmen, macht mein Leben wesentlich entspannter und das Haus ist sauber genug. Natürlich wird abends die Küche aufgeräumt und mit ein paar wenigen Handgriffen quasi im Vorbeigehen Ordnung gehalten/wiederhergestellt. ABER bei all den ach so vorbildlichen Routinen gibt es auch so richtige Null-Bock-Tage. Da sitze ich auch mal gerne lange im kuscheligen Bademantel mit der dritten Tasse Kaffee im Lesesessel und interessiere mich so gar nicht für die Welt da draußen. Im Urlaub ist der Tagesablauf ohne Wecker sowieso völlig aus dem Tritt und ich genieße es, einfach mal so richtig faul zu sein. Der Haushalt läuft nicht weg (leider, ihr kennt das). Lesen ist Training fürs Gehirn. Wir müssen uns um uns selbst kümmern, damit wir uns überhaupt um andere kümmern können.  Der Stapel an ungelesenen Büchern muss auch mal abgearbeitet werden. Die Muskeln brauchen regelmäßige Regenerationsphasen. Wer einen validen Grund fürs Nixtun benötigt – ich greife gerne kreativ unter die Arme. Liebe gute Gewohnheit, heute kannst du mich einfach mal! --- ### Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden… > Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - Published: 2024-12-16 - Modified: 2024-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbrauchen, Aufheben, Konsum, Lagerhaltung, Sekt Vor einigen Wochen war ich mit Kollegen im Rahmen des jährlichen Betriebsausflugs in Deutschlands ältester Sektkellerei. Eigentlich bin ich kein Sekttrinker. Das Blubberwasser steigt mir zu Kopf und letzterer hat auch am nächsten Tag noch was davon. Andererseits kann ich nicht behaupten, dass mir das Zeug nicht schmecken würde. Und manche Sorten finde ich sogar verdammt lecker. Während der Führung und bei der anschließenden Verkostung haben wir einiges gelernt, wovon ich mir leider das meiste nicht merken konnte. Das ist der Vorteil, wenn man mit gut dreißig Leuten unterwegs ist. Jeder behält etwas anderes in Erinnerung und am Ende hat man doch ein recht umfassendes Gesamtbild. Einige Fakten haben wir im Anschluss noch zusammengetragen: Die Flaschen, die für die Flaschengärung verwendet werden, haben dickere Böden. Wer also etwas besonders Edles kaufen will, vergleicht im Supermarkt das Gewicht der Flaschen. Brut heißt herb. Das klingt aber nicht so elitär und fein, weswegen man für Sekt exotischere Bezeichnungen verwendet, als beispielsweise für Bier. Wenn die Dame, die einem das erklärt, allerdings ein breites Schwäbisch spricht, klingt das auch alles andere als elitär und fein... Selbst ein trockener (sec) Sekt enthält bis zu 35 g Zucker pro Liter, was etwa 12 handelsüblichen Zuckerwürfeln entspricht. Um sich überhaupt Sekt nennen zu dürfen, muss der Schaumwein einen Alkoholgehalt von mindestens 10 Vol. -% enthalten. Die Verwendung der Bezeichnung Champagner wurde den deutschen Herstellern von Frankreich mittels Champagnerparagraf untersagt, weil Deutschland Streit angefangen hat. Mit 3,5 bar ist gehörig Druck auf dem Kessel der Flasche. Lässt man den Korken knallen, geht einiges vom feinen Prickeln verloren. Bei der Verkostung war entsprechend rein gar nichts zu hören, als die Flaschen geöffnet wurden. Profis am Werk! Wegen des hohen Drucks ist auch bei den Kellerführungen ein respektvoller Abstand zu den Rüttelpulten mit den reifenden Sektflaschen zu halten. Wahrscheinlich ist die Verkostung daher auch immer am Ende der Führung. Der dicke schwarze Kellerpilz, der in dicken Teppichen von der Decke des Gewölbekellers hängt, mag manche irritieren, ist aber ein hochgeschätzter Verbündeter der Sekthersteller. Er sorgt für ein stabiles Klima, in dem sich die Hefepilze besonders wohl fühlen. Auch wenn sich die Truppe eines Herstellers von Hochdruckreinigern wohl am liebsten sofort daran ausgetobt hätten, wenn man der Erzählerin glauben darf. Sekt wird bei langer Lagerung nicht besser. Und schon gar nicht, wenn er mit einem Korken verschlossen ist. Der Kork selbst ist ein Naturprodukt (ok, das was jetzt keine Neuigkeit... ), dass mit den Jahren an Elastizität verlieren und schrumpfen kann. Dadurch wächst das Risiko, dass Wein oder Sekt oxidieren. Ganz viele Zahlen, Daten und Fakten haben wir uns aber angesichts der Fülle einfach nicht merken können. Z. B. mit wieviel Druck der gefrorene Hefepfropfen beim Degorgieren aus der Flasche schießt oder wie viele Häuser durch den Sektkeller verbunden sind (gefühlt die halbe Altstadt). Der Punkt mit der Oxidation allerdings gab mir zu denken. Wir hatten nämlich zu Hause noch eine Flasche des edlen Gesöffs zu Hause stehen. Ein Geschenk, das wir uns aufgehoben hatten, für den Zeitpunkt, an dem wir die Handwerker endlich aus dem Haus hätten. Das dieser Zeitpunkt sich dermaßen hinauszögert, damit hat keiner gerechnet – nicht mal die Handwerker selbst. Also haben wir kurzerhand beschlossen, den Sekt zu trinken, solange er noch gut ist und damit zu feiern, dass nur noch ein paar Fußbodenleisten und kleinere Schäden auszubessern sind. Wäre ja zu schade, wenn wir irgendwann anstoßen wollen und dann nur noch fusselige Plörre in der Flasche vor sich hingammelt. Ich halte ja so gar nichts davon, sich Dinge für besondere Gelegenheiten aufzusparen. Was bringt mir ein „gutes Porzellan“, wenn es nur im Schrank steht. Wobei das ein schlechtes Beispiel ist, wir haben ja nur das robuste Steingut-Geschirr. Dafür wird man mich auch zu Hause nie in einem völlig verranzten Schlapperlook vorfinden. Klar muss die Kleidung bequem sein aber ich kann im Zweifel auch mal die Türe aufmachen, auch wenn gerade nicht Halloween ist. Und dafür trage ich dann auch die Dinge, in denen ich mich wohl fühle. Die hebe ich mir nicht für irgendwann auf. Genauso wenig, wie ich mir je wieder etwas in den Schrank hängen werde, dass nur zu ganz speziellen Gelegenheiten tragbar wäre. Ich habe mich einst mal aus einem schicken Kleid heraustrainiert. Als ich dann auf die glorreiche Idee kam, es im Büroalltag zu tragen, hätte ich aufs Atmen verzichten müssen. Sowas passiert mir bestimmt nicht nochmal. Das manch eine Designer-Handtasche ihr Dasein in einem Schutzbeutel im dunklen Schrank fristet, finde ich auch wirklich schade. Wenn´s nur eine Geldanlage ist, mag das ja sinnvoll sein. Aber wozu etwas besitzen, wenn ich keinen Spaß dran haben darf? ! Ist auch wieder ein schlechtes Beispiel, weil ich von Handtaschen so gar keine Ahnung habe und am liebsten keine mit mir rumtrage. Aber hätte ich ein besonders hübsches Exemplar, würde ich es mit Freude herumtragen. Und dann fallen mir noch Duftkerzen und -Seifen ein. Die sind ja viel zu schade, als dass sie den schnöden Alltag beduften könnten. Und wenn man sie dann nach Jahren (Jahrzehnten) in der hintersten Ecke einer Schublade findet, hat sich der Duft längst verduftet. Ich weiß zwar nicht, warum man sich teure Duftkerzen für 30,- € und mehr kaufen sollte – das ist, wie wenn ich den Geldschein direkt abbrenne – aber solchen Luxus dann auch noch verkommen zu lassen, ist ja noch dekadenter, als ihn wenigstens zu genießen. Ebenso gönnt man sich selbst ja in der Regel keine edlen Pralinen. Wenn die also mal den Weg zu mir finden, dann werden die auch genussvoll verschlungen. Und zwar ganz ohne besonderen Anlass. Das schöne an Schokolade ist ja, dass sie einem auch nach dem Verzehr lange erhalten bleibt. Aber solange sich der Gürtel nicht beklagt, mache ich mir da keinen Kopf drüber. Eine Ausnahme sind hier allerdings Pralinen mit Frucht oder Alkohol. Die gebe ich dann an meinen Allesfresser weiter, wobei auch der kein Fan hochprozentigen Naschwerks ist. Es existiert ja sogar ein Gerücht, dass es auf der Welt nur drei Packungen Mon Chéri gibt, die immer weiterverschenkt werden...... --- ### Der Lack ist ab > Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - Published: 2024-12-09 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus Über das Thema geplante Obsoleszenz habe ich in einigen Beiträgen ja ausführlich berichtet. Tatsächlich begegnen mir immer wieder Dinge, bei denen ich ganz akut den Verdacht habe, dass der Hersteller billigend in Kauf nimmt, dass das äußere Erscheinungsbild im Vergleich zum restlichen Produkt nicht besonders langlebig ist. Unkaputtbare Dinge sind ja nicht unbedingt verkaufsfördernd. Was also tun, damit der Absatz gesichert werden kann? Ganz einfach, man fügt dem Ganzen eine kaputtbare Komponente hinzu! Im Idealfall natürlich eine, die der Funktionalität keinen Abbruch tut und womöglich schon vor Garantieablauf zu Tage tritt. Im Gegenteil, viel besser ist es, wenn ganz ohne Garantieanspruch schon das Bedürfnis nach etwas Neuem geweckt werden kann. Ein rein äußerlicher Makel, abwiegelbar als Abnutzungserscheinung, ist da perfekt, zumindest aus Herstellersicht. Wenn ich so in unseren Küchenschrank schaue, sind da tatsächlich eine Handvoll Dinge, die ihre hübschesten Zeiten weit hinter sich gelassen haben. Die Thermoskanne sieht ganz schön ramponiert aus – hat sie doch einige viele Touren hinter sich. Das sie so manchen Absturz überlebt hat, sieht man ihr auch an (wortwörtlich, nicht alkoholisch – obwohl sie auch schon Glühwein beherbergt hat). Baumstämme eignen sich halt nur bedingt als Picknick-Platz und große Felsen an Bächen und Seen noch weniger. Wer da das Gleichgewicht verliert, muss einfach mit Blessuren rechnen. Die gehen zwar allesamt auf das Konto der Besitzer... allerdings soll das gute Stück auch spülmaschinenfest sein. Für die Kanne trifft das auch zu, für ihre Beschichtung hingegen nicht. Die kam unauffällig daher und erst mit ihrem teilweisen Verschwinden macht sie sich überhaupt bemerkbar. Hat aber auch einen Vorteil. Das Ganze sieht so unansehnlich aus, dass kaum jemand etwas von unserem Tee oder Glühwein abhaben möchte. Hat ihre schönsten Zeiten hinter sich Es braucht allerdings nur ein bisschen Geduld, dann sehen die Sachen irgendwann wieder schön aus. Bestes Beispiel ist mein Kaffeebecher. Auch so ein Thermo-Wunderwerk aus doppelwandigem Metall, das, obwohl schwer in die Jahre gekommen, wieder (fast) wie neu aussieht. Ursprünglich war auch dieses Teil mal lackiert – ebenso wie meine Trinkflasche aus Edelstahl. Die wiederum hat von diversen Flugversuchen einige Dellen davongetragen. Eine Glasflasche hätte bei mir wohl längst ihr Leben gelassen. Dabei bekommt man als robuster Begleiter so viel von der Welt zu sehen. Wann immer ich länger unterwegs bin, ist die Flasche dabei, ganz im Gegensatz zum Exemplar (so sah meine auch mal aus) meines Mannes. Der versorgt sich im Büro hauptsächlich mit Kaffee und verzichtet daher auf das zusätzliche Marschgepäck. Die sahen mal gleich aus - lange her... Und während ich das so schreibe, fällt mir auf – wo meine Flasche steht, bin auch ich zu finden. Oder andersrum... Egal ob bei der Arbeit oder zu Hause, dieses mitgenommene Ding wird immer mitgenommen. Sie darf sogar mit ins Bett. Da ich keinen Nachttisch habe, liegt sie griffbereit hinterm Kopfkissen. Quasi das Äquivalent zum Kuscheltier aber längst nicht so kuschelig. Ähnlich enthusiastisch nutze ich meine Armbanduhr. Die wird lediglich zum Duschen abgelegt. Und auch da zeigen sich leichte Abnutzungserscheinungen. Passt aber ganz gut, denn auch ich werde nicht jünger und habe ebenfalls erste Abnutzungserscheinungen. Aber Spaß beiseite. Wo es irgendwann mit Makeup und Spachtelmasse nicht mehr getan ist, lassen sich eben auch manche Gegenstände nicht mehr aufhübschen. Jetzt wäre es natürlich ein Leichtes, diese einfach auszutauschen. Doch egal, wie pfleglich man mit seinen Sachen umgeht (nicht alles wird hier auf Flugtauglichkeit getestet! ), irgendwann ist der Lack ab. Ob im übertragenen Sinne oder sprichwörtlich, es kommt aufs selbe raus. Die Funktionalität ist nach wie vor gegeben aber rein optisch ist die Luft raus. In den meisten Fällen ist mir das egal und ich leb einfach damit. Bei manches Dingen sehen Alterserscheinungen oder Patina ja sogar richtig schick aus und das Internet ist voll von Anleitungen, wie man Dinge gewollt alt aussehen lassen kann. Abgeplatzter Lack gehört allerdings nicht zu meinen optischen Favoriten. Das wenig attraktive Zwischenstadium Wenn es nur eine unnötige Beschichtung ist, hilft mir wahlweise ein rauer Schwamm oder Schmirgelpapier und eine ordentliche Portion Geduld und Beharrlichkeit. Viele Macken lassen sich auch wunderbar durch Lackstifte oder sogar durch einfach Filzstifte kaschieren. Und so sehr man diverse soziale Plattformen auch kritisieren kann, finden sich dort doch ganz oft sehr hilfreiche Reparaturanleitungen oder DIY-Upgrades. Alleine als Inspirationsquelle ist das schon enorm wertvoll und hat bestimmt schon vielen verlebten Gegenständen zu neuem Glanz verholfen. Mein letztes DIY-Projekt ist ein mobiler Fußschemel aus einer alten Weinkiste, die mich schon seit um die 30 Jahre durchs Leben begleitet. Ich muss zugeben, sie hat sich fast so gut gehalten, wie ich. Zwischenzeitlich schwarz lackiert, war auch hier der Lack ziemlich runter. Der wurde also grob runtergeschliffen, bevor ich das Holz mit schwarzer Beize neu eingefärbt habe. Ein paar Rollen (und etwa ein Kilo Unterlegscheiben aus dem Fundus) und ein Stück Teppich machen daraus ein vollwertiges Möbel. Kaum stand das schicke Teil unterm Tisch, wurde es auch schon vom Gegenüber weggeangelt. Was für eine Frechheit – aber eine zweite Weinkiste steht noch auf der Terrasse. Der täte eine kleine Wellnessbehandlung wirklich gut und dann herrscht auch wieder Frieden unterm Tisch! --- ### Der Fluch mit dem Segen > Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - Published: 2024-12-02 - Modified: 2024-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Absenkautomatik, Softclose, Toilette, Türdämpfung Es gibt Erfindungen, die sind so nutzlos wie ein zweiter Bauchnabel. Andere wiederum retten Leben oder erleichtern dieses zumindest. Und dann gibt es auch diese eigentlich völlig unnötigen Nice-To-Have-Dinge wie beispielsweise die Softclose-Funktion an Schranktüren und Klodeckeln. Wobei die Funktion gar nicht so unnötig ist, bewahrt sie doch vor herzinfarktmäßigen Schreckmomenten, wenn besagte Schranktüren oder Klodeckel mit einem laut krachenden Knall schließen. Als wir das erste Mal ein Bad renoviert haben, hat sich der beauftragte Handwerker geweigert, Baumarktware einzubauen. Ob das wirklich ein Qualitäts- und Garantiethema ist oder die einfach alle „gut zusammenarbeiten“, weiß ich nicht. Ich will ja nichts unterstellen, aber man macht sich schon so seine Gedanken. Für eine simple Kloschüssel zahlt man im Fachhandel mindestens das Dreifache, dabei kann die auch nicht mehr. Beim lautlos schließenden Klodeckel haben wir uns dann verweigert, solche Gimmicks brauchen wir nicht. Und man gewöhnt sich ja auch dran. Schon nach einer Woche im Hotel mit entsprechendem Toilettenluxus ist einem zu Hause der besagte Deckel schnell mal aus der Hand gerutscht. Also lieber gar nicht erst dran gewöhnen! Doch die Zeiten ändern sich und wenn der Preis für den Porsche unter den Klodeckeln quasi mitinbegriffen ist, lässt man sich halt doch hinreißen. Den Standard-Klodeckel gibt es nun also mit Absenkautomatik. Mein Argument, dass man das doch nicht brauche, erntet bei Sanitär-Fachverkäufern nur verständnislose Blicke. Mein Mann und ich haben uns also brav gefügt und kamen daher mit unserem Umzug letztes Jahr auch in den Genuss der geräuschlosen Deckelabsenkung. Der Gewöhnungseffekt trat wie befürchtet schnell ein – zudem am Arbeitsplatz sowie vielerorts in Bars und anderen Lokalitäten der Klodeckel längst Einsparungsmaßnahmen zum Opfer gefallen ist. Und wie befürchtet, ließ der laute Knall nicht lange auf sich warten – so viel zum „stillen Örtchen“. Bei der Schwiegermama ist noch so ein schweres und sehr massives Exemplar verbaut. Zum Glück herrscht am Esstisch üblicherweise kein gesittetes Schweigen. Im Trubel der munteren Diskussionen ist wohl nur uns selbst aufgefallen, dass dem anderen jeweils der Deckel aus der Hand geflutscht ist. Und nachdem wir beide mal wieder von der Schwerkraft eingenordet wurden, klappt das wieder ganz gut und wir können uns wieder zu den gesellschaftsfähigen Klogängern zählen. Das ist auch gut so, denn ich bin dazu auch noch eine leidenschaftliche Klogängerin. Das liegt aber keinesfalls an einer schwachen Blase oder übermäßigem Kaffeekonsum. Im Gegenteil, oft suche ich die Toilette aus einem ganz anderen Grund auf. Da kommt der Forscherdrang in mir zum Vorschein und man kann fast ungehindert einen Blick hinter die Kulissen werfen. Besonders in Altstädten kann das enorm spannend sein. Es geht treppauf und treppab, durch verwinkelte Flure vorbei an Fenstern zum begrünten Innenhof. Bei einem Café war ich mich fast sicher, dass ich auf dem Weg zur Toilette durch mindestens drei weitere Häuser spazieren durfte. Oft sind die Flure sogar ein wenig aufgehübscht und man findet liebevoll dekorierte Ecken oder auch mal historische Fotos an den Wänden. Die Treppen wiederum spiegeln das wahre Alter ungeschönt wider und man ahnt, wie viele Füße schon darübergestiegen sein müssen. Und ganz am Ende findet sich dann entweder eine sehr abenteuerliche Konstruktion aus alten Rohren und angeschlagener Kloschüssel oder – immer öfter – ein richtig schicker Thron, natürlich mit Softclose-Toilettendeckel! Ich bin immer noch jedes Mal überrascht, weil dieser Standard für mich immer noch etwas Besonderes ist, dass nur Stars und Millionäre in ihren Bädern haben – und wir sind beides nicht. Ich bin generell eher geräuschempfindlich und würde auch nie auf die Idee kommen, mir Radio oder Fernseher als Hintergrundbeschallung anzuschalten, wenn ich allein bin. Schranktüren, Schubladen und Klodeckel schließe ich naturgemäß leise, schon aus purer Selbstliebe. Natürlich ist es fein fürs Nervenkostüm, wenn Absenkautomatik und Türdämpfung die natürliche Geräuschkulisse von Grobmotorikern abmildern. Alles schließt sanft und leise, ein Traum! Bis man selbst mal wieder zum schreckhaften Opfer eines traditionellen Schließmechanismus wird – ein Albtraum. Es ist schon ein Fluch mit dem Segen des Fortschritts... --- ### Der beste Deal am Black Friday > Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - Published: 2024-11-25 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Angebot, Black Friday, Black Week, Deal, Schnäppchen, Sparen „Das ist einfach“ mögen sich einige von euch denken. Und tatsächlich ist es auch ganz einfach. Am meisten spart man erstaunlicherweise, wenn man einfach gar nichts kauft. Damit wäre der beste Deal, diesen Tag einfach zu ignorieren. Und obwohl es so offensichtlich auf der Hand liegt, überschlagen sich die Angebote jedes Jahr aufs Neue. Es reicht auch nicht mehr, nur an einem einzigen Tag ein kleines Vermögen auf den Kopf zu hauen. Nein, aus dem Friday ist mittlerweile eine Black Week zuzüglich Cyber Monday erwachsen. Wer gezielt etwas sucht, findet mit Glück womöglich ein unschlagbares Schnäppchen. Im Großen und Ganzen ist es aber nur eine riesige Konsum-Party. Der Einzelhandel hat es ja bekanntlich eh nicht leicht und freut sich immer über mehr Kauflaune. Aus Unternehmenssicht darf die auch gerne in einen regelrechten Kaufrausch ausarten. Den Shopping-Hangover gibt’s dann inklusive. Manch ein Händler hat sich natürlich gut vorbereitet. Im Gegensatz zu Weihnachten, das jedes Jahr scheinbar völlig überraschend über uns kommt, weiß man ja, wann uns dieser höchste aller amerikanischen Feiertage bevorsteht. Damit man die Preise kräftig reduzieren kann, zieht man sie vorher einfach kräftig an. Ich weiß noch, wie ich im Verkauf mal ein Regal mit Bilderrahmen bestücken sollte. Die waren ganz praktisch bereits vorausgezeichnet – die Art und Weise hat mich allerdings einen Teil meiner gutgläubigen, jugendlichen Naivität gekostet. Da waren bereits zwei Aufkleber mit durchgestrichenen, höheren Preisen auf der Neuware angebracht, damit es so aussieht, als wären die Rahmen bereits zweimal reduziert worden. Es ging also nicht darum, Lagerware zum reduzierten Preis unters Volk zu bringen, sondern nur darum dem Kunden vorzugaukeln, er ergattere hier ein Wahnsinns Schnäppchen. Wahnsinns Schnäppchen sind zwischen all den Lockangeboten sicher nicht ausgeschlossen und jeglichem Konsum abzuschwören muss ja auch nicht das Ziel sein. Dass solche Events wie ein Black Friday aber nicht ins Leben gerufen werden, um dem Kunden möglichst was Gutes zu tun, sollte einem eigentlich bewusst sein. Die Kassen sollen fleißig klingeln, dafür greift man auch mal tief in die Trickkiste. Im eigenen Interesse gilt es also, all die schönen bunten Angebote kritisch zu hinterfragen. Wer allerdings unbedingt Geld auszugeben hat, kann sich statt neuer Produkte ja einfach eine hübsche Aktie in den Einkaufskorb legen. Aber wie beim Black Friday, sollte man auch dabei auf keinen Fall in einen Kaufrausch verfallen. Sonderangebote sind meist nicht ohne Grund so günstig – so manches Schnäppchen entpuppt sich dann im Nachhinein als Fehlkauf. Wie am Wühltisch kann es ebenso an der Börse schon mal vorkommen, dass Ladenhüter zu gnadenlos reduzieren Preisen zu haben sind. Man kann aber auch Glück haben und einen echten Schatz für kleines Geld ergattern. Im Idealfall vermehrt man damit langfristig sein Geld, einerseits durch den Wertzuwachs der Aktie selbst, andererseits durch mögliche Dividendenausschüttungen. Meine monatliche Spende lässt sich so mittlerweile ganz wunderbar aus Dividenden finanzieren. Grüne Geldanlagen mögen ja meist eher grüngewaschen sein, aber so kann ich quasi selbst ein bisschen Nachhaltigkeit Naturschutz in meine Finanzen bringen. Das ist tatsächlich gar nicht so einfach, wie manch Finanzdienstleister einem weiß machen wollen. Denn eine allgemeine Vorgabe gibt es für grüne Geldanlagen nicht. Mit den richtigen Verkaufsargumenten kann man sich die Statistik einfach schönrechnen. Und was am Ende im Paket drin ist, versteht wahrscheinlich eh kaum jemand – wahrscheinlich nicht mal der Verkäufer selbst. Hier hält man es dann am besten genauso wie mit all den Lockangeboten zum Black Friday – Hirn an, bzw. Finger weg. In der Regel will nämlich jeder nur unser Bester – nämlich unser Geld. --- ### Salz auf der Haut und Wasser im Ohr > So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - Published: 2024-11-18 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/ - Kategorien: Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Ägypten, Blasenalge, Blaupunktrochen, Check Dive, Fischsuppe, Hobby, Muräne, Rotes Meer, Schildkröte, Seemannsauge, Tauchen Die Sehnsucht nach Meeresrauschen und Salzwasser lässt sich ja lange ignorieren aber irgendwann kann man dem Verlangen ja auch mal nachgeben. Vor allem, wenn der Garten eh in seine wohlverdiente Winterpause übergegangen ist und auch sonst keine größeren Projekte mehr anstehen. Und dem grauen November für ein paar Tage in südlichere Gefilde zu entfliehen, kam mir als geradezu teuflisch genialer Plan vor. Den hatten wohl auch einige andere, zum Glück aber erst etwas zeitversetzt zu uns. Wir haben also eine wunderschöne Woche hinter uns, in netter Gesellschaft von Freunden, die sich uns spontan angeschlossen hatten. Während die sich durchs Buffet gefuttert haben (also zumindest der ohne Magenverstimmung), haben mein Mann – der bester Tauchbuddy auf der Welt – und ich unseren Nachholbedarf an Tauchgängen gedeckt. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr im Wasser waren, war der Aktivurlaub zwar anstrengend aber wiederum auch genau das richtige für die darauffolgende Trockenphase. Und da wir wie immer einen Sack voll Bilder mit heimgebracht haben, gibt’s jetzt ein kleines BestOf, quasi als Unterwasser-Reisebericht. Keine Panik, ich habe mir wirklich bei der Auswahl extrem zurückgehalten damit das nicht in einen mehrstündigen Dia-Abend ausartet. Wobei wir längst nicht mehr JEDEN EINZELNEN Fisch fotografieren müssen – man wird da mit der Zeit doch wesentlich entspannter. Check Dive Zu Beginn verlangt die sicherheitsorientierte Tauchbasis selbstverständlich von jedem Taucher, dass er sich einem sogenannten Check Dive unterzieht. Das kennen wir schon, ist sozusagen Routine. Neben dem festlegen der benötigten Bleimenge werde dabei die Tarierfähigkeiten überprüft, also die Fähigkeit eine bestimmte Tiefe konstant zu halten und nicht wie ein JoJo ständig nach oben und nach unten zu eiern. Letzteres ist durch den Druckunterschied nicht nur extrem anstrengend für die Gehörgänge, sondern führt auch dazu, dass manch schlecht tarierter und überbleiter Taucher im Sand oder schlimmer, auf einer Koralle einschlägt. Das Blei hilft beim Abtauchen, da ein Neoprenanzug sowie eine leerere Flasche Auftrieb haben. Normalerweise frei im Wasser schwebend wird dann einmal die Tauchmaske ab- und wieder aufgezogen und der Atemregler muss „weggeworfen“ und wiedererlangt werden. Beim letzten „Orientierungstauchgang“, wie es manche Tauchcenter liebevoll umschreiben, durften wir allerdings die Schulbank drücken. Alle neuen Taucher wurden nebeneinander aufgereiht und bei den Übungen festgehalten. Ein komisches Gefühl für uns erfahrene Taucher mit bereits über 370 absolvierten Tauchgängen. Sonst dürfen wir nach den Übungen auch immer gleich alleine losziehen, diesmal mussten alle in der Gruppe bleiben. Ganz schön was los Aber Sicherheit geht vor und bis auf die unnötige Diskussion über die Bleimenge – der Guide musste einfach aus Prinzip seinen Senf dazu abgeben, wenn er auch am Ende genau meiner Meinung war – bietet so ein Gruppentauchgang den Anfängern ja auch die Gelegenheit, sich mal ein bisschen was bei anderen zu abzuschauen und den einen oder anderen hilfreichen Tipp abzustauben. Das haben wir damals sehr zu schätzen gewusst und geben das gerne weiter. Fischsuppe So sieht es aus, wenn man vom Boot direkt in eine Fischsuppe plumpst. Eigentlich sortieren wir uns dann erst mal in Ruhe und tauchen direkt ab ans Riff. Wenn es aber wie hier keine Strömung gibt, liegt es natürlich auf der Hand, dass man als allererstes einfach nur die großartige Aussicht genießt und sich ein bisschen treiben lässt. Chillkröte Gute Nacht Während wir unser Glück kaum fassen konnten, auf eine riesige, im Riff dösende Schildkröte zu treffen, kam schon das nächste, noch größere Exemplar direkt auf uns zu. Erstere hat sich davon nicht stören lassen, die konnten wir in aller Ruhe bestaunen. Die zweite allerdings schien dringende Termine zu haben. Mit Vollgas ist sie unter uns vorbeigeschossen – direkt mit Kawumm ins Riff hinein. Sie hat eine niedrige Höhle unter dem Korallendach anvisiert und wollte wohl unbedingt da rein. Als sie mit dem Bauch über den Sand geschrabbelt ist, habe wir auch erkannt, warum. Zwei überdimensionale Schiffshalter hatten es sich unter ihr gemütlich gemacht und wechselten nun grummelnd ihre Position. Der Umzug auf den Rücken der Schildkröte mag ihnen im ersten Moment sinnvoll erschienen haben. Doch die hat den ungebetenen Gästen zwischen Höhlendach und Sandboden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein ausgewachsener Schiffshalter ganz schön Schlagseite verursacht. Einer hatte uns mal auf Tauglichkeit beäugt und hätte sich vielleicht sogar angehängt, wenn wir nicht ständig so seltsame Luftblasen von uns geben würden. So nervig die Mitfahrer für ihre Gastgeber offenbar sind, so interessant sind sie zu beobachten, wie sie sich mit ihrer Rückenplatte festsaugen. Auch die erste Schildkröte hatte so einen Passagier auf dem Rückenpanzer, den wir uns etwas näher ansehen konnten. Und womöglich noch einen an der Unterseite. Denn auch sie fing irgendwann an, sich gemütlich im Riff zu wiegen. Leider hat der Luftvorrat uns dann aber zum Weitertauchen genötigt. Bei einem späteren Tauchgang waren die Tiere natürlich längst über alle Berge. Mit ihren Panzern sind sie definitiv feinfühliger, als sie aussehen (und als manch Schnorchler und unfähiger Taucher). Man hätte ein Bild der Zerstörung erwartet aber es war wirklich nicht zu sehen, dass da vorher eine Schildkröte lag, die sich vor der Weiterreise noch genüsslich den Bauchpanzer an den Korallen gerieben hat. Blaupunktrochen Schau mir in die Augen... Die bildhübschen Tiere liegen gerne irgendwo im Sand herum und obwohl wir sicher schon tausende Bilder von Blaupunktrochen gemacht haben, muss es dann immer noch das Tausendundeinste sein. Wenn man sich ihnen ganz vorsichtig und entspannt nähert, lassen sie sich nicht weiter stören und liegen sogar sehr gerne unter der Plattform, auf der die Taucher ihre Übungen machen. Allerdings kann es auch darunter ganz schön eng werden und sollte man da eine große Sandwolke entdecken, sind sich wohl zwei Rochen zu nah auf den Pelz gerückt... Schlechte Sicht Man verdächtigt ja gerne mal andere Taucher, die mit ihren Flossen den Sand aufwirbeln. Oder die Strömung, die mal wieder für eingeschränkte Sichtverhältnisse sorgt. Es gibt aber auch Meeresbewohner, die einigen Staub aufwirbeln. Grundeln gründeln gerne – kann man sich ja schon beim Namen denken. Und immer im Schlepptau dabei sind natürlich die, die hoffen, dass dabei auch was für sie abfällt. Manchmal... --- ### Mein Erfolg gehört mir > Finger weg von meinen Lorbeeren! - Published: 2024-11-11 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Bescheidenheit, Eigenlob stinkt, Erfolg, Finanzen, fremde Lorbeeren Tiefstapeln gehört heutzutage ja zum guten Ton. Wer sich selbst lobend auf die Schulter klopft, kommt ja auch gerne mal ein bisschen (arg) unsympathisch rüber. Und wer gar zu erfolgreich ist, dem sind Neid und Missgunst der Mitmenschen sicher. Da darf man sich dann Unterstellungen anhören, wie dass man eben viel Glück hatte (die harmlose Variante), sich hochgeschlafen hätte (kein bisschen harmlos) oder den Job eh nur wegen der Frauenquote bekommen und damit einem kompetenten Konkurrenten den Job weggenommen hätte. So offen ins Gesicht hat mir bisher noch keiner seine „Vorbehalte“ kommuniziert. Was manch einer von Ingenieuren und Teamleitern hält, lässt sich an manch blöden Sprüchen leicht erahnen. Mein absoluter Favorit ist „Was macht ein Teamleiter überhaupt? ! “. Eine zwei Din A4 Seiten füllende Jobbeschreibung in einen Satz zu packen, ist in dem Fall müßig, da solche Fragesteller meist über die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches verfügen und es sie eh überhaupt nicht interessiert. Was sie hingegen brennend interessiert, ist die Höhe meines Gehalts (die sie wiederum gar nichts angeht) und wie viele Wochenstunden ich dafür arbeite (anscheinend überhaupt keine... ). Man sieht halt, was man sehen möchte, und sowieso ist man ja immer viel schlechter dran, als alle anderen und das Leben ist so unfair zu einem und alle anderen bekommen ihr Glück in den Allerwertesten geschoben. So weit, so egal. Ich habe es längst aufgegeben, irgendwem zu erklären, womit ich meine Arbeitstage verbringe. An manch stressigen Tagen weiß ich das am Ende selbst nicht mehr so genau. Aber mal im Ernst, Nichtstun fühlt sich anders an. Das ich diesen Job überhaupt machen kann, liegt aber keinesfalls an Glück, Vitamin B oder irgendeiner Quote. Denn ohne die nötigen Grundvoraussetzungen die in dem Fall aus einem brauchbaren Schulabschluss, einem anständig abgeschlossenen Studium und Berufserfahrung bestehen, hilft auch Fortuna nicht. Bei manchen Zeitgenossen bekommt man aber den Eindruck, man müsste sich für den selbst erarbeiteten Erfolg schämen. Was ich allerdings wirklich unverschämt und anmaßend finde, sind Menschen, die sich selbst die Lorbeeren für meinen Erfolg auf die Fahnen schreiben wollen. Beispiel gefällig? Vor einigen Wochen bin ich einem ehemaligen Chef über den Weg gelaufen. Den Job bei ihm hatte ich gekündigt, um Softwaretechnik zu studieren. Seine Reaktion damals war gelinde gesagt kindisch. Angeblich hätte er langfristig mit mir geplant, allerdings war in dieser langfristigen Planung wohl kein attraktives Gehalt vorgesehen. An meinem letzten Tag weilte der feine Herr bereits im Urlaub, zu einer Verabschiedung/Gratulation zu Hochzeit bzw. Geburtstag war er nicht in der Lage und ursprüngliche, mündliche Vereinbarungen zu Überstunden wurden kommentarlos anders geartet umgesetzt. Von der versprochenen Prämie für null Krankentage war natürlich auch keine Rede mehr. Das war eher so eine Karotte, die man den naiven jungen Mitarbeiterinnen vor die Nase gehalten hat. Der arme, arme Chef war sowieso ganz fürchterlich arm dran, denn er zahle sich ja nur ein minimales Gehalt. Die herzerweichende Story tischte er jedem auf, damit man ja nicht auf die Idee kommt, nach mehr Geld zu fragen. Hat gut funktioniert, immerhin hats für die vierköpfige Familie für einen AIDA-Urlaub gereicht, während die Angestellten sich mit dem Lohn von Monat zu Monat gehangelt haben. Und genau diesem Chef begegnete ich nun. Man grüßt höflich, fragt kurz nach dem gegenseitigen Befinden und dann reibt er mir doch tatsächlich unter die Nase, dass er weiß, wo ich mittlerweile arbeite. Als wenn das nicht schon gruselig genug ist, reibt er mir dazu ebenfalls noch unter die Nase, dass ich ja bei IHM so viel für meinen heutigen Job mitgenommen hätte. Und schlagfertig, wie ich nun mal nicht bin, habe ich mich höflich verabschiedend und mir den nächsten Blumenkübel zum Reinkotzen gesucht. Klar habe ich in dem Job damals viel gelernt, wie in jedem anderen Job auch. Aber vor allem habe ich mitgenommen, wie man sich als Vorgesetzter nicht verhält – außer man möchte natürlich, dass die Mitarbeiter das Gefühl haben, verarscht und ausgenutzt zu werden. Ich habe gelernt, dass ich, wenn ich mich weiterentwickeln will, selbst nach mir schauen muss. Und ich habe gelernt, dass ich viel mehr auf dem Kasten habe, als ich in dem damaligen Umfeld hätte ausleben können. Und wer darf sich dafür die Lorbeeren anstecken? ICH natürlich! Wobei, wenn man nach meiner Oma geht (sie möge in Frieden ruhen), hat der liebe Gott ja eigentlich die Hauptarbeit geleistet. Von mir aus darf ja jeder glauben, was er möchte, solange er andere damit in Ruhe lässt. Sie hat zeitlebens nicht eingesehen, dass ich mit Kirche und Co. nichts anfangen kann und jegliche Aufklärungsversuche meinerseits in dieser Richtung stoisch ignoriert. Irgendwann habe ich resigniert und sie reden lassen. Wie man das halt so macht, mit alten Menschen, die andere Ansichten gekonnt übergehen. War ja nett gemeint, wenn sie für einen gebetet hat. Es war ihre Art zu sagen, dass sie an einen denkt. Aber als sie dann doch tatsächlich meine guten Noten ihrem alten Herrn im Himmel ankreiden wollte, ist mir doch glatt mal der Kragen geplatzt. Der weißbärtige Tattergreis, den sie da vor Augen hatte, hat sich bestimmt nicht auf seine vier Buchstaben gesetzt und gepaukt. Das war ich! Wenn überhaupt jemand einen Anteil daran hat, dass ich keine einzige Prüfung wiederholen musste, dann mein Mann. Der hat sich nämlich neben mich gesetzt und mit mir gepaukt. Denn auch nicht jeder Dozent sollte sich rühmen, seinen Studenten etwas Sinnvolles beizubringen. Den Vogel abgeschossen hat der, der uns Elektrotechnik anhand von Duplos und Erbsen näherbringen wollte. Die Evaluierungsbögen (Bewertung der Dozenten) auszufüllen, konnten wir uns nach seiner Aussage auch sparen, die würde er eh ungelesen im Papiermüll entsorgen. Es sei nämlich unkündbar... aber bei einem guten Prüfungsdurchschnitt lag das natürlich ein seinem überragenden Unterricht! Ja, auch hier gab es wieder viel zu Lernen – nur eben nicht das, was auf der Verpackung stand. Und vor allem eben nicht, weil jemand besonders gut darin gewesen wäre, andere Menschen auf ihrem Weg weiterzuentwickeln. Wahrscheinlich empfinden genau diese Menschen mich jetzt als extrem undankbar. Es passt ja auch gar nicht in unser Bild eines sympathischen Menschen, wenn sich jemand inbrünstig... --- ### Ein Geschenk an mich selbst > Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - Published: 2024-11-04 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Bio-Baumwolle, Hoodie, Kapuzenpullover, Kleidung, kuschelig, Wasni, Winter Eigentlich kaufe ich nicht gerne neue Kleidung – eigentlich... Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Und zwar, wenn ich genau weiß, was ich will und genau das bekomme, was ich will. Zuverlässige Bezugsquellen sind da natürlich Gold wert und daher habe ich mal angefragt, ob ich meine mit euch teilen darf. ALSO – ich darf und möchte hiermit nochmal betonen, dass es sich hierbei um unbezahlte und unbeauftragte Werbung handelt. Ja Werbung! Einfach so aus Überzeugung. Der Winter steht fast schon vor der Tür, während der Herbst bereits mit Karacho durchs Tor gebrochen ist. Sprich, es ist kalt und wird noch kälter. Das lässt sich beim besten Willen nicht wegignorieren. Der Schrank beherbergt zwar einige Pullis aber arg warm sind die nicht. Ist halt alles eher auf den Bürojob ausgerichtet. Für eine Frostbeule wie mich darf es an richtig kalten Tagen aber auch da etwas kuschliger sein. Ideal wären Kapuzenpullover, davon habe ich auch zwei. Die sind aber riesig, da ich beim Tauchen zwischen zwei Tauchgängen sowas wie ein mobiles Umkleidezimmer brauche (und oft ganz schön durchgefrostet bin). Privat trag ich die gerne aber für die Arbeit sind sie dann doch schon zu lässig. Die Qualität ist erstklassig, und der Schnitt sowieso. Der ist nämlich nur für mich gemacht. Ja genau – das ist nix von der Stange, jedes Exemplar wird genau nach Kundenwunsch gefertigt. Da ich mir fürs Tauchen quasi Zelte zum Anziehen gewünscht hatte, wäre ein Herrenpullover natürlich auch eine Option gewesen. Aber dann hätte man mit den Ärmeln wahrscheinlich den Boden wischen können. Und bei der Wunschkonfiguration passt dann nicht nur die Farbe zur persönlichen Vorliebe, sondern auch solche Details wie die Bändel, auf die ich liebend gerne verzichte. Ich habe zwar keine Ahnung, wie viele Jahre ich die zwei Hoodies von Wasni schon mein Eigen nennen darf (Woher wissen das einige von euch so genau? Führt ihr Buch? ), aber das viele Tragen sieht man ihnen nicht an. Anders ist das bei meinem Mann. Der trägt seine Kapuzenjacken jeden Tag, bis sie wortwörtlich auseinanderfallen. Da könnte nicht mal mehr der Reparaturservice etwas retten aber wir wissen ja, wo es Nachschub gibt. Da der Herr schon vermessen wurde, reicht ein Anruf zur Nachbestellung. Als ich nun einen bürotauglichen Pullover im Kopf hatte, wusste ich ganz genau, was ich mir wünsche. Wenn ich sonst mit so einem präzisen Bild im Kopf einkaufen gehe, kann ich mir sicher sein, genau das nicht zu finden (nicht mal annähernd! ). Bequem und lässig, komplett in Schwarz mit Schalkragen und ohne Kapuze, Bändel oder sonstigen Schnickschnack. Dafür mit einem raffinierten Schnitt, der sich ein bisschen vom Hoodie-Einerlei abhebt. Und jetzt kommts – das alles bekomme ich aus Bio-Baumwolle – und der Rest ist auch fair, tatsächlich auch der Preis. Der Name Wasni – wenn anders sein normal ist – steht für die Philosophie der wortwörtlich ausgezeichneten Textil-Manufaktur. Das inklusive Team ist so bunt, wie die Hoodies selbst. Made in Esslingen, also fast vor meiner Haustüre, werden Lieblingsstücke nach Maß gezaubert. Und da ich mich beim Nähen selbst ja wie der letzte Mensch anstelle, ist es ein bisschen wie Magie, wenn ich den fertigen und vollkommen perfekten Pulli in den Händen halte. Wenn ich versuche, meine textilen Ideen selbst in Stoff zu gießen, sieht das ganz anders aus. Zum Glück gibt´s solche Profis! Jetzt darf es auch kalt werden, ich bin gewappnet. --- ### Minimalismus an der Börse > Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - Published: 2024-10-28 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Börse, Diversität, Finanzen, Minimalismus, Risiko Nachdem ich zu Gast bei Rebeccas lesenswertem Blog Frei-mutig den Beitrag Minimalismus in der Börse veröffentlichen durfte, korrigiere ich heute den vermeintlichen Schreibfehler. Schauen wir uns doch einmal an, warum Minimalismus an der Börse eine blöde Idee sein kann. Anhänger des Minimalismus als Lebensstil schätzen ja meist die Übersichtlichkeit und die klaren Strukturen, die der reduzierte Besitz mit sich bringt. Was zunächst oft im Kleiderschrank oder Bücherregal beginnt, zieht sich irgendwann durch den gesamten Wohnraum. Dann geht es ans Eingemachte, der Papierkram wird aussortiert und damit nochmal einiges an benutzter Regalfläche verschlankt. Ich sag nur Studienunterlagen. Jetzt kommt die Königsklasse – die digitale Datenablage. Unzählige Dateien in mehr oder weniger gut strukturierten Ordnern, endlos viele Fotos und etliche uralte E-Mails belegen unnötig viel Speicherplatz. Damit kann man sich gut und gerne einige Stunden beschäftigen. Ich kann mich da selbst nicht von ausnehmen. Von jedem Tauchgang bringen wir einiges an Bildern mit an die Oberfläche. Ganz schlimm sind immer die ersten Tauchgänge im Urlaub. Gegen Ende kennt man dann schon jede Muräne und jeden Feuerfisch persönlich und hätte genug Erinnerungsfotos, um eine ganze Wand damit in Diaformat zu tapezieren. Und das, obwohl wir schon während dem Urlaub aussortieren. Im Kleiderschrank kann Minimalismus regelrecht tiefenentspannend sein. Wer sich auf Farbe, Schnitt oder gar ein bestimmtes Produkt festlegt, vereinfacht die morgendliche Ankleide-Prozedur ungemein. Kann aber langweilig werden. Selbst in meinem sehr einfarbigen Schrank habe ich gerne unterschiedliche Stile und wechsle nach Lust und Laune zwischen rockig bis elegant wild durch. Diversifikation ist das Zauberwort, das wir eigentlich aus der Finanzwelt kennen. Dort, wo es herkommt, ist das Zauberwort sowas wie der heilige Gral. Umso breiter die finanzielle Grundlage aufgestellt ist, umso sicherer steht sie. Und mit sicher ist definitiv nicht das gute alte Sparbuch gemeint. Da ist leider lediglich die Inflation sicher, die dafür sorgt, dass unser Erspartes fleißig an Wert verliert. Betongold ist auch so eine klassische vermeintlich sichere Geldanlage. Mit Immobilien kann man Geld verdienen – aber man kann auch ganz schön viel Geld reinstecken. Gerade das selbstbewohnte Eigenheim ist eher eine Lifestyle-Entscheidung und definitiv keine Geldvermehrungsmethode (je nach Immobilie womöglich sogar eine wirkungsvolle Geldvernichtungsmaschine). Im Idealfall baut man auf mehrere Säulen. Bricht eine weg, steht man trotzdem noch sicher. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man in Aktien investiert. Wer einst all sein Erspartes in Tulpen investiert hat, war live dabei beim erste Börsencrash der Weltgeschichte. Da gibt es sicher Erstrebenswerteres, beispielsweise hätte man sich 1997 eine Aktie eines kleinen Online-Bücherladens ins Depot legen können. „10. 000 US-Dollar, die 1997 in AMZN-Aktien investiert wurden, wären heute etwa 17,8 Millionen US-Dollar wert. “ (Platz 2 der Top-Aktien der letzten 30 Jahre). Da ich aber keine Glaskugel im Haus habe, kann ich natürlich nicht wissen, welche Aktien langfristig steigen und welche wiederum sinken werden. Da ich sowohl Bücher als auch Pflanzen so richtig super finde, hätte ich mir beides im Depot vorstellen könne. Damit hätte ich zwar einerseits den Gewinn geschmälert, wäre aber andererseits auch dem Totalverlust entgangen. Alles auf eine Karte bzw. Aktie zu setzen wäre zwar also sehr minimalistisch aber ganz offensichtlich keine gute Idee. Ist ja auch einleuchtend, dass das Risiko in dem Maße steigt, in dem man die Anzahl der Karten reduziert. Investiere ich also in mehrere verschiedene Unternehmen, die im Idealfall auch auf unterschiedliche Länder/Branchen/etc. gestreut sind, verteilt sich das Risiko entsprechend. Eine Sammelleidenschaft muss also nicht immer etwas Schlechtes sein, mal abgesehen davon, dass es keine „offizielle Minimalismus-Regel“ gibt, die besagt, dass man nichts sammeln darf. Der passionierte Sammler wählt allerdings mit Bedacht die echten Schätze aus und lässt billigen Fake-Kruscht links liegen. Mit Kenner-Blick unterscheidet er eine echte British Guiana von einer falschen Hermès Birkin. Da ich von beidem keine Ahnung habe, lasse ich lieber die Finger davon! Überhaupt ist alles, was Trends unterworfen ist, mit Vorsicht zu genießen. Mal waren es Cannabis-Aktien, die als die heißeste Sau durchs Dorf getrieben wurden. Aktuell ist alles, wo KI drauf steht ein Dauerbrenner, selbst wenn weder K und schon gar nicht I drin ist. Und springt man zu spät auf den Trend auf, ist der Zug womöglich längst abgefahren. Wenn also morgen Röcke out sind, habe ich immer noch Hosen im Schrank. Und so ist es auch mit Aktien – niemals alles ganz minimalistisch auf eine Karte setzen und die Finger von allem lassen, dass man nicht versteht. Daher ist auch beim Depot das Entrümpeln mit Vorsicht zu genießen. Jede Transaktion kostet abhängig vom Anbieter unterschiedlich hohe Gebühren. Man sollte sich also sicher sein, dass man das Zielobjekt wirklich nicht mehr haben möchte. Wie sich der Kurs in Zukunft entwickeln wird, kann man nur schätzen. Und selbst Profis verkalkulieren sich da manchmal – über das aussortierte Nudelholz wird hier im Haus auch immer wieder heftig diskutiert... Wem das alles zu kompliziert ist, könnte aber ganz minimalistisch auf einen ETF setzen. Auch hier ist die Auswahl riesig und da ich hier explizit keine Finanzberatung leisten kann und will, an dieser Stelle nur mein Rat, sich ein bisschen Fachwissen anzulesen. --- ### Was mit Medien > Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - Published: 2024-10-21 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Kreativität, Kreativitätsmethoden, Kreativitätstechnik, Kunst, Medien Mir positiv gewogenen Menschen sagen mir ja nach, kreativ zu sein. Mich stört das nicht weiter, ich sehe es allerdings auch nicht als etwas Besonderes. Was ist denn Kreativität überhaupt? Wir haben ja schnell ein Bild im Kopf, bei dem Leinwand und Farbe die Hauptrolle spielen. Wobei Kunst oder das, was als solche bezeichnet wird, nicht für jeden kreativ erscheinen muss. Über Das Schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch ebenso wie die monochromen Gemälde von Yves Klein teilen sich die Ansichten sicherlich. Dabei genügen diese Werke durchaus der Definition von Kreativität, laut der es hauptsächlich um das Erschaffen von Neuem geht. "Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. " Wikipedia Damit ist Kreativität so viel mehr als „nur“ Kunst. Auch für Problemlösungen braucht es Einfallsreichtum und Fantasie. Neue Herausforderungen löst man eher selten mit alten Herangehensweisen. Kreative Ideen sind also nicht nur den künstlerisch Begabten vorbehalten. Dafür wird die künstlerische Begabung wiederum vielen Kindern attestiert, die einfach gerne malen. Davon kann ich ein Lied singen, wofür mir wiederum die Begabung völlig abgeht. Und kreativ war und bin ich in dieser Hinsicht auch überhaupt nicht. Bekam ich in der Schule eine Zeichenaufgabe, konnte ich die zwar gut lösen. Sitze ich aber vor einem leeren Blatt Papier und soll mir selbst etwas ausdenken, ist da – nichts! Talent alleine reicht offensichtlich nicht, um in einem bestimmten Gebiet voranzukommen. Auch die ganz großen Meister fangen mal klein an. Es braucht vor allem Übung und dafür braucht es Durchhaltevermögen und dafür wiederum Begeisterung. Und am Ende gelingt trotzdem den wenigsten der ganz große Durchbruch. War es das jetzt mit der Kreativität im Berufsleben? Sind wir alle dazu verdammt, jeden Tag im selben alltagsgrauen Hamsterrad brav vor uns hinzurennen? Das klingt nach einem Albtraum und ist sicher alles andere als die Idealvorstellung für die Zeit zwischen Schule und Rente. Verständlich, dass es da nicht ganz einfach ist, den einen perfekten Traumjob zu finden. Die naheliegende Lösung liegt im Kreativbereich, locken da doch Abwechslung und Selbstverwirklichung. Die Realität entspricht wahrscheinlich bei den wenigsten Berufen der Vorstellung und wenn ich dann die Aussage „ich möchte was mit Medien machen“ höre, wird bei mir schon automatisch folgender Song im Hirn abgespielt: WBTBWB - Ich was mach mit Medien Auch mir war früher überhaupt nicht klar, was Kreativität bedeutet und wie schöpferisch man in vielen Berufen unterwegs ist. Das Fotodesignstudium war in der Hinsicht natürlich extrem befriedigend, auch den Realitätscheck hat der Beruf bestanden. Wer meint, ein Fotograf drückt ja nur aufs Knöpfchen, kann sich mal mit Themen wie Bildaufbau, Unschärfehintergrund und Lichtstimmung beschäftigen. Der Wechsel in die Softwareentwicklung war für mich keinesfalls ein Wechsel hin zu einer trockenen und langweiligen Tätigkeit. Als Jugendliche habe ich den Ingenieursberuf aber für genau das gehalten, ich wusste es nicht besser. Beim Programmieren habe ich später festgestellt, dass ich da genauso kreativ versinken kann, wie bei der Bildbearbeitung. Es gibt zwar auch vieles, das sich eher nach Fleißarbeit anfühlt aber unter dem Aspekt ist die Künstliche Intelligenz ja vielversprechend... Die Kunst liegt darin, die Kreativität in unserem Tun zu erkennen. Wenn mir eine gute Freundin erzählt, sie wäre nicht kreativ aber die ausgefallensten Outfits kombiniert oder aus vorhandenen Resten ein verzehrbares Gericht zaubert, widerlegt sie gekonnt ihre eigene Aussage. Ebenso wie der Kollege in der Entwicklung, der dafür sorgt, das am Ende ein verkäufliches Produkt auf dem Tisch liegt, aber glaubt, er wäre nicht schöpferisch tätig. Kein Wunder findet sich die Kreativität auch als Anforderung in vielen Stellenbeschreibungen. Am liebsten natürlich per Knopfdruck selbst unter großem Druck. In der Werbeindustrie zu arbeiten, wäre mein persönlicher Albtraum. Wer nicht auf Kommando vor neuen Ideen nur so sprudelt, dem hilft angeblich immer ein Spaziergang. Ich muss schon ziemlich weit laufen, um genügend Abstand zwischen mich und das zu lösende Problem zu bekommen. Kein Wunder finden sich zahllose Bücher zu Kreativitätstechniken. Wenn der erlösende Geistesblitz also mal wieder auf sich warten lässt, greift man einfach in die Werkzeugkiste mit Kreativitätsmethoden. Wenn´s doch nur so einfach wäre. Manches lässt sich nun mal nicht erzwingen und nicht jeder in einem Team lässt sich für Rollenspiele begeistern. Da ist man dann ganz schnell auch übers Ziel hinausgeschossen und hat jegliche Kreativität im Keim erstickt. Manchmal bin ich dann auch der Spielverderber, der dafür sorgt, dass mein Team sich nicht mit Ringelpiez-Experimenten befassen muss und in Ruhe seinen Job machen kann. Die haben nämlich nicht nur eine hervorragende Problemlösungskompetenz, sondern sind auch extrem kreativ und einfallsreich, wenn man sie nur mal machen lässt! Laut Berufsberatung hätte ich übrigens Bergvermesserin werden sollen. Ich glaube, dabei sollte man nicht allzu kreativ unterwegs sein – korrigiert mich, wenn ich mich irre! --- ### Störfaktor Kunde > Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - Published: 2024-10-14 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: kundenfreundlich, Kundenfreundlichkeit, Kundenservice, Lächeln, Reklamation, Servicetelefon, Servicewüste Egal, ob im Laden vor Ort, per E-Mail oder über Telefon – wir kommen um den Kontakt mit anderen Menschen einfach nicht rum. Das ist ja an sich nichts Schlimmes, die meisten Interaktionen gehen neutral bis positiv über die Bühne. Hin und wieder begegnet man aber Individuen, die scheinbar keinerlei Talent für soziale Interaktion besitzen aber leider in ihrem Job genau das benötigen würden. Das Unternehmen, bei dem ich beschäftigt bin, schult vorbildlich jeden Mitarbeiter bezüglich Kundenkontakt. Denn auch zwischen internen Abteilungen gibt es sowas wie eine Kunde-Lieferant-Beziehung. Gefühlt neunzig Prozent des Trainingsinhaltes laufen für mich unter „gesunder Menschenverstand“ und doch gibt es immer wieder Situationen, in denen ich mir wünsche, diese Schulung würde überall durchgeführt – am besten schon in der Grundschule! In manchen Situationen bleibt man einfach fassungslos zurück. Ungerechtigkeit macht mir immer zu schaffen. Natürlich umso mehr, wenn sie mich persönlich betrifft und sich meiner Kontrolle entzieht. Ein Klassiker ist der verregnete Urlaub, der ganz klar ein Fall von Wettermobbing ist! Aber im Ernst, welche Handhabe hat man denn, wenn man wegen Ausfällen im ÖPNV irgendwo im Nirgendwo strandet? ! Die vielen ECHTEN Ungerechtigkeiten auf der Welt, bei denen ich mich förmlich in Rage schreiben könnte, lasse ich an dieser Stelle mal lieber außen vor... Im Brillengeschäft „durfte“ ich schon mal lernen, dass ich gefälligst alt bin. Zweifel an der neuen Brille wurden mit Blick aufs Geburtsdatum statt mit einem Blick auf die Sehhilfe weggebügelt. Bemerkenswert an dem Erlebnis fand ich vor allem, dass mir das eben nicht in einer der bekannten Ketten, sondern in einem kleinen familiengeführten Fachgeschäft passiert ist, in dem man Reklamationen angeblich sehr ernst nimmt. Würde dort nochmal eine Brille kaufen? Definitiv nicht! Auch aus anderen Erlebnissen ziehe ich für mich ähnlich nachhaltige Konsequenzen. Beispielsweise gibt es nun ein Café, in das ich nie wieder einen Fuß setzen würde. Die haben es scheinbar auch nicht nötig, also zumindest noch nicht. Generell strahlen die Damen hinter der schicken Theke eine gewisse Arroganz aus, dass man sich als Gast schon minderwertig fühlt. Kaffee und Lage haben uns hin und wieder trotzdem dort hingeführt. Diesmal wurden wir beim Betreten heftigst mit „WIR HABEN ZU! “ angeraunzt, trotz weit geöffneter die Türen, einladender Festbeleuchtung und einigen besetzten Tischen. Für des Lesens mächtige, potentielle Kunden war es ein Leichtes herauszufinden, dass das Café eigentlich noch eine ganze Stunde hätte geöffnet sein sollen. Klar kann es immer mal Notsituationen, Sonderfälle, geschlossene Gesellschaften, schlechte Tage, miese Laune, etc. geben. Das sollte aber kein Grund sein, unschuldige Kunden in Senkel zu setzen. Hat man das ein paar Mal zu oft gemacht, kommen nämlich irgendwann keine mehr. Ja, dass es immer weniger Restaurants und Cafés gibt, ist traurig. Bei manchen würde ich es aber als natürliche Auslese bezeichnen. Ein paar Meter weiter war man ohne weiteres in der Lage, auch nach Einbruch der Dunkelheit (und wahrscheinlich am Ende eines sehr langen Arbeitstages) noch Kaffee zu servieren. Freundliche Kunden bekommen ein freundliches Lächeln zurück und die ganz besonders freundlichen noch extra viel Kakao auf den Cappuccino. Ein ganz besonderes Highlight sind auch immer wieder die Anrufe bei verschiedensten Unternehmen. Der Großteil ist ja glücklicherweise in der Lage, Anfragen höflich zu beantworten. Vor vielen Jahren hatte ich mal telefonisch versucht, für den Sommer ein Ferienapartment an der Nordsee zu buchen. Nein, nicht zwei Jahre im Voraus, sondern für dasselbe Jahr. Ich wusste es nicht besser und durfte mir dann anhören, wie sich der Vermieter am anderen Hörer über meine Blödheit beeumelt hat. Ja, ich weiß, der hat es bis heute nicht nötig und muss sich um neue Gäste sicher keine Gedanken machen. Aber dann schreib das doch auf deine Homepage, dann nervt dich auch keiner mit unnötigen Anrufen... Der magentafarbene Telefonmonopolist darf sich ja immer eine Menge Spott anhören. Und ja, die Zeitfenster der Servicemitarbeiters, der zwischen 8:00 und 16:00 kommen soll, sind ein bisschen aus der Zeit gefallen. Andererseits hüten statt braver Hausfrauen nun im Homeoffice-Arbeitende das Haus, passt also irgendwie wieder. Den Kundenservice nehmen die Magentaner aber ganz schön ernst. Da sie aber nur anrufen könne, nicht aber E-Mails schreiben, versuchen sie tapfer über Tage hinweg mich an den Hörer zu bekommen. Das war am Ende sogar von Erfolg gekrönt – also, dass sie mich tatsächlich mal zu sprechen bekamen. Allerdings hatten sie vorher nicht gelesen, worum es in unserer schriftlich verfassten Serviceanfrage überhaupt ging. So war das Gespräch ziemlich kurz und ernüchternd. Keine Störung? Schade! Was stellt der Kunde auch so doofe, komplizierte Fragen? ! Einerseits habe ich ja Verständnis für die Mitarbeiter an Servicetelefonen, denen oftmals die Hände gebunden sind und deren einziger Job es ist, sich den lieben langen Tag das Leid der Kunden anzuhören. Andererseits werden die eben auch genau dafür bezahlt und da finde ich es nur fair, wenn ich mein Leid auch mal loswerden darf. Das heißt nicht, dass ich dem Menschen am anderen Ende der Leitung verbal den Kopf abreiße. Man kann seine Probleme ja auch sachlich und sogar freundlich darlegen. Man muss nur hin und wieder ein bisschen penetrant bleiben, oder – wie es einst in der Werbung eines anderen Telefonanbieter hieß – beharrlich. Wer sich nur lange genug weiterreichen lässt, findet am Ende womöglich einen kompetenten Ansprechpartner, der einem zuhört und das Anliegen dann innerhalb weniger Sekunden lösen kann. Von Angesicht zu Angesicht fällt es den meisten nicht so leicht, ihre Kunden zu ignorieren. Manche schaffen es trotzdem. Und wehe, man wagt sich in Jeans und T-Shift in die Abteilung mit edler Garderobe – wenn Blicke töten könnten. Das kommt davon, wenn man sein reguläres Jagdgebiet verlässt, wahrscheinlich haben die feinen Damen meine Angst gerochen. In meiner heilen kleinen Welt reichen mir noch hilfsbereite, tapfere und sehr ausdauernde Damen und Herren geduldig eine Jeans nach der anderen in die Kabine. Denen könnte ich dann immer um den Hals fallen vor Dankbarkeit, wenn sie ein passendes Exemplar für mich ausgegraben haben. Liebe Hersteller, könnt ihr nicht einheitliche Größen verwenden und gute Modele/Passformen einfach mal (auf immer und ewig) im Sortiment behalten? ! Während des... --- ### Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten > Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - Published: 2024-10-07 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 100 Dinge, Aufräumen, Ausmisten, Minimalismus, Ordnung Das es ganz einfach ist, sich selbst etwas vorzumachen, ist ja keine weltbewegend neue Erkenntnis. Und umso undefinierter die Vorgaben, umso einfacher. Gerade bei manchen Trends gibt es einerseits diejenigen, die mangels irgendwelcher Regeln und Leitlinien einfach ins Extreme gehen und andererseits die, die sich quasi die Rosinen aus dem Thema für sich herauspicken. Letzteres ist wahrscheinlich klüger, ersteres dafür umso lustiger – ohne Humor ist vieles im Leben einfach nicht zu ertragen. Wärmen wir also mal den Minimalismus-Trend wieder auf (oder ist das noch „hipp“? – ich hab keine Ahnung). Achtung, ich halte zur Sicherheit mal mein „Sarkasmus-Schild“ hoch. Hier kommt der ultimative Guide, wie ihr euch als Vorzeige-Minimalist verkaufen könnt: 100 Dinge sind noch zu viel, oder „Der Wir-unterbieten-uns-Wettbewerb“ Da gibt es die wohlhabende Hardcore-Fraktion - Ich habe nichts, ich brauche nichts. Aber statt eine eigenen Wohnung zu mieten, parasitiert man dann bei Freunden und Bekannten oder tingelt durch Hotels, natürlich beruflich bedingt. Und wer braucht schon eine Küche samt überquellender Küchenschränke, wenn man stattdessen einfach ins Restaurant gehen kann. Oder sich etwas beim Imbiss holt, natürlich schön in Einwegverpackung, damit man ja kein eigenes Geschirr horten muss. Vernunftbegabte Menschen werden jetzt womöglich mit den Augen rollen. Doch keine Sorge, Rettung naht! Egal ob Familie mit Kind und Kegel oder passionierter Sammler – mit ein paar einfachen Tricks kann jeder mit einem augenscheinlich minimalistischen Zuhause glänzen. Denn es ist so einfach, als Vorzeigeminimalist anzugeben und jedem, der es hören will (und allen anderen auch) ein schlechtes Gewissen einzureden, weil das doch alle arme Konsumopfer sind. Was das Thema „mehr Schein als Sein“ angeht, bin ich ein echter Profi. Gäste finden es bei uns immer extrem ordentlich und sauber, da sie ja quasi lediglich das oberflächliche Erscheinungsbild wahrnehmen. Es steht tatsächlich nicht viel herum, da alles seinen Platz hat. Das ist allerdings auch keine Kunst, wenn man mehr Schrankfläche als zu verstauende Gegenstände hat. Wir haben zugegebenermaßen nicht einmal ein besonders ausgeklügeltes System für unsere Küchenschränke. Die Sachen wurden eher intuitiv eingeräumt und seit dem Einzug vor einem Jahr wollen wir das eigentlich optimieren. An die oberen Schrankfächer komme ich eh nur mit Trittleiter ran. Da ich von Natur aus faul bin, bin ich meist auch zu faul, die Leiter zu holen. Also kann ich da auch nicht viel rein tun, Thema erledigt! Jetzt könnte ich angeben, dass ich sogar leere Fächer habe. Sollte, wie hier, ein großgewachsener Mitbewohner mit euch im Haushalt leben, geht diese Rechnung natürlich nicht mehr auf. Ich meine mich zu erinnern, dass zwischenzeitlich ein paar Gegenstände eine Etage höher gewandert sind. Vielleicht sollte ich doch mal die Leiter holen? ! Aus den Augen, aus dem Sinn Einen kleinen, alten Schrank mit fehlender Türe haben wir kurzerhand zum Regal mit Körben umfunktioniert. Da verschwindet optisch einiges an Unordnung – die Kabelkiste, Putzmittel, anderes technisches Zubehör. Der Erfinder von „Korb in Regel“ sollte einen Ordnungs-Nobelpreis erhalten! Nützlich ist natürlich auch ein Kleiderschrank in wohnlichen Dimensionen. Da finden neben Kleidern dann auch allerhand andere Dinge einen Platz. Wir lagern da beispielsweise (natüüüürlich! nur aus praktischen Gründen) auch Getränkekisten. Und für größere Gegenstände gibt’s ja immer noch den Keller. Ich passe zwar auf, wie ein Luchs, was der Hausherr da alles runter trägt. Schließlich kennt man die Horrorbilder zugestellter Kellerabteile, bei denen man oft nicht einmal mehr weiß, was dort alles lagert. Andererseits reicht es für den simulierenden Minimalisten ja völlig aus, wenn der Keller eine gut abschließbare Tür besitzt. Die sollte man nur sehr vorsichtig öffnen, wenn man alten Krempel hier entsorgen will (und diesen mit möglichst viel Schwung auf den Monte Scherbelino verfrachten). Kinder leben hier ja keine ABER, wenn man wissen will, wie man Kinder erzieht, muss man nur jemanden fragen, der keine hat. Also hier mein absoluter Geheimtipp: das Kinderzimmer ist wie der Keller zu behandeln. Einfach alles reinwerfen (die Kinder am besten gleich mit, dann aber bitte nicht mit so viel Schwung) und dann ein „Zutritt verboten“ Schild an die Tür. Gäste müssen da ja nicht rein... Hat man alles verstaut, ist auch wieder Platz für schicke Neuanschaffungen. Dabei sollte der erfahrene Simulant allerdings darauf achten, keine ausufernden Shopping-Touren mit anderen zu unternehmen. Sollte man doch mal in die Verlegenheit geraten, mit „den Mädels“ bummeln zu gehen und an etwas Hübsches ran laufen, kann natürlich trotzdem als vorbildlicher Minimalist glänzen. Hier bietet Online-Shopping eine wunderbare Möglichkeit, unauffällig über die Stränge zu schlagen. Das Objekt der Begierde ordert man einfach im Nachgang, am besten gleich in verschiedenen farblichen Ausführungen und Größen – man weiß ja nie und zur Not gibt’s ja Retoure. Und damit die Nachbarn keinen Verdacht schöpfen, lässt man sich die unzähligen Pakete am besten an eine der komfortablen Packstationen schicken. Aber Obacht, hier könnte ein Übermaß an Retouren womöglich noch auffallen. Der Vollprofi probiert also im Laden an – natürlich nur zum Spaß, gekauft wird nix! – und bestellt dann hinterher genau die passende Größe. Die Verkäufer in den Läden danken es einem, müssen sie doch weniger Regale auffüllen. Und hier nochmal zusammengefasst die drei goldenen Regeln für den minimalistischen Heiligenschein: 1. Regale sind böse, Schränke sind gut. Da muss man auch weniger Staub wischen. 2. Freie Flächen täuschen leeren Raum vor und Staub wischen ist nicht nur weniger (s. o. ), sondern auch noch einfacher. 3. Wer zählen will, tut das nach eigenen Regeln: 4 Teller = 1 Geschirr, Sportsachen zusammen zählen, Unterwäsche zählt gar nicht. Werdet kreativ, es ist schließlich ein Wettbewerb! So, ich mach mich jetzt lieber mal ans Staub wischen, geht ja zum Glück schnell. Wir bekommen nämlich Besuch und der soll ruhig weiter glauben, dass wir unser Leben im Griff haben. --- ### Du wirst doch eh nass! > Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - Published: 2024-09-30 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Hai, Hobby, Tauchen, Tauchen lernen, Wracktauchen Vor einigen Wochen sind wir hier gemeinsam in Nerd-Wissen abgetaucht und da ich da ja schon festgestellt habe, dass ich stundenlang übers Tauchen reden, bzw. schreiben kann und in euren Kommentaren entsprechend positive Rückmeldung diesbezüglich kam, kommen hier nun die Antworten zu all den Fragen. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Ja, schon mehrmals. Die sind in der Regel eher scheu und meiden uns blubbernde Menschen unter Wasser. Eine Hai-Sichtung ist also etwas ganz Besonderes, über die sich die meisten Taucher tierisch freuen. Die Tiere interessieren sich aber für blitzende und blinkende Dinge, weshalb man eher nicht wie ein funkelnder Christbaum geschmückt abtauchen sollte. Da hier die Tauchanzüge in der Regel eher dunkel ist, besteht da keine Gefahr. Andernorts gelten andere Modestandards – bei einer Taucherin aus China durfte ich schon einen weiß-goldenen Anzug bewundern. Aber zurück zu den Haien. Ein zappelndes Irgendwas an der Oberfläche kann schon mal die Neugier wecken. Ein Taucher, der sich senkrecht im Wasser aufrichtet, ist ihnen eher suspekt. Das hat keine Ähnlichkeit mit bekannter Beute. Und wenn man sie dann noch im Auge behält und ihnen nicht auf die Pelle rückt, gehen Begegnungen bei den meisten Haien friedlich aus. Vor Bullenhaien habe ich aber auch Bammel. Die haben wir uns in einem Hafenbecken (dort wurden sie von den Fischabfällen angelockt) mal aus einem Käfig heraus angeschaut. Den Fischschmodder schmeißt man da natürlich dann ins Wasser, wenn die Touris drin sind. Die Haie freuts, uns auch und für den Geschäftssinn der Tauchbasis gibt’s noch eine extra tiefe Verbeugung. Der lässt tief blicken noch mehr Bullenhaie in Sicherheit... Hallööchen Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Nein, da habe ich überhaupt keine Sorgen. Die Leute auf den Booten wissen genau, wie viele Taucher sie ins Wasser gekippt haben und in welche Richtung die Strömung geht. Wenn der Luftvorrat es anzeigt, geht’s zurück an die Oberfläche, egal wo man gerade ist. Dort wird dann von uns Tauchern eine Boje gesetzt, die ca. einen Meter aus dem Wasser ragt. Wären die Wellen so hoch, dass man die Boje nicht mehr sieht, wäre ich auch nicht auf dem Wasser unterwegs. Tauchboje Wir waren auch mal auf einer Schnorchel Tour, bei der dermaßen viele Boote unterwegs waren, dass man trockenen Fußes übers Wasser hätte laufen können. Als es hieß „Walhai im Wasser“ sind wir wie die Irren völlig kopflos reingehüpft. Die Tiere sind natürlich viel zu schnell, als dass man ihnen hinterherschwimmen könnte und die haben sich für die Minimenschlein an der Oberfläche auch so null interessiert. Da war natürlich Chaos aber die Leute auf den Booten hatten das super im Griff. Mein Mann hatte schon Panik, wo denn seine Frau abgeblieben ist – die hat sich einen anderen Walhai angeschaut. Aber die Leute haben ihn beruhigt und mich mit einigen anderen dann zielstrebig angesteuert und wieder aus dem Wasser gefischt. Es liegt nun mal im Interesse der Tauchbasis, die Kunden auch wieder heil heim zu bringen. Ist einfach die bessere Werbung. die Boje und ich man muss nur das Boot mit der richtigen Tafel finden Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ich habe schon von Tauchbasen gehört, bei denen man ohne Ausbildung einfach so auf kleinere Tauchgänge mitgenommen wird. Ich halte das für grob fahrlässig denn es kann viel schief gehen. Man gefährdet nicht nur sich selbst sondern auch die Mittaucher und die Unterwasserwelt. Wer Tauchen lernen möchte, sollte einen regulären Tauchschein machen. Es gibt verschiedenen Tauchorganisationen (PADI, SSI, ... ) die ganz ähnliche Tauchausbildungen haben. Den Tauchschein, der sich Brevet nennt, kann man bei einer Tauchbasis machen, die wiederum nach einer der Organisationen ausbildet. Viele machen das im Urlaub aber es gibt auch hier etliche Tauchbasen. Der Vorteil hier ist, dass man im Urlaub nicht lernen muss – da gehört nämlich auch ein bisschen Theorie dazu. Und wenn man im kalten, dunklen See seinen Tauchschein gemacht hat, kann einen das Meer nur noch positiv überraschen. Wie tief tauchst du? Ich darf bis zu 40 Meter tief abtauchen. Dafür haben mein Mann und ich extra einen Kurs belegt und auch einen Schein dafür. Den wollen Tauchbasen sehen, wenn sie entsprechende Touren anbieten und man da mitmöchte. Mit dem „normalen“ Tauchschein darf man 18 Meter tief tauchen. Das ist auch meistens völlig ausreichend. Am buntesten ist die Unterwasserwelt eh in den oberen Schichten, das hat auch was mit der Lichtbrechung unter Wasser zu tun. Wir haben schon so manchen sehr langen Tauchgang auf ca. 5 Metern genossen. Da reicht die Luft länger und es gibt reichlich Fisch-TV zu gucken. Manchmal gibt es aber halt auch in größeren Tieren wahnsinnig spannende Sachen zu sehen. Vor allem Wracks sind begehrte Tauchspots oder auch spezielle Riff- und Felsformationen an denen sich auch immer wieder viele Tiere beobachten lassen. So ein mit Korallen überzogenes und von Fischen bewohntes Wrack übt aber eine besondere Faszination auf die meisten Taucher aus. Und ja, ich tauche da auch rein. Aber nur, wenn man das offiziell darf und ich es für sicher befinde. D. h. keine zu engen Räume und vor allem nur wenige und ruhige Mittaucher. Es gibt aber auch Wracks, die man aus offensichtlichen Gründen nicht betauchen darf. Da halte ich dann auch respektvollen Abstand. Man darf nicht vergessen, wie das Schiff auf dem Meeresgrund gelandet ist! Salem Express, Ägypten P31 von innen P31, Comino Weiter als 40 Meter sollte man dann aber auch nur mit spezieller Ausbildung und entsprechenden Gasmischungen abtauchen. Sauerstoff ist nämlich nicht immer dein Freund und unter großem Druck verhält er sich im Körper ganz anders, als an der Oberfläche. Vielleicht habt ihr schon mal den Begriff Tiefenrausch gehört. Da sieht man dann schon mal rosa Elefanten und das kann einem auch schon in weniger tiefen Bereichen passieren. Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen und kann auch gut drauf verzichten aber berichten kann ich davon halt auch nicht. Allerdings konnte ich schon eine Druckkammerfahrt erleben, bei der eine Tiefe von 50 Metern simuliert wurde. Mit einigen Mittauchern zusammen war das extrem lustig.... --- ### Die Geschichte der Schubladen > Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - Published: 2024-09-23 - Modified: 2024-09-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Big Five, Persönlichkeitsentwicklung, Persönlichkeitstest, Persönlichkeitstypen, Schublade, Unconcious Bias, Vorurteile Wer ohne Persönlichkeitstest, werfe den ersten Stein! Ging der Spruch nicht so, oder zumindest so ähnlich? ! Aber mal im Ernst, irgendwie sind wir doch alle schon mal im einen oder anderen Kontext mit solchen Tests in Berührung gekommen. Das muss jetzt nicht mal was Schlechtes sein. Denn bei manchen der Fragen lernt man ja auch etwas über sich selbst und der Weg zur Besserung ist ja bekanntermaßen die Selbsterkenntnis. Es geht also keineswegs darum, sämtliche Persönlichkeitsmodelle in eine Schublade zu werfen. Wobei zumindest einige der Einteilungen in die Kategorie unterste Schublade gehören! Offenbar haben wir seit jeher das Bedürfnis, unser Gegenüber irgendwie einordnen zu können. Sei es zum besseren Verständnis oder weil´s halt so schön einfach ist. Schublade auf, Menschlein rein, fertig! Sehr alt und sehr überholt ist die Temperamentenlehre. Die Basis aus Blut, Schleim und Galle klingt kurios aber die haben das früher echt ernst gemeint. Diese erste nachweisliche systematische Klassifikation von Persönlichkeitstypen stammt wohl aus der Antike und wird mit dem griechischen Arzt Galen (ca. 130–200 n. Chr. ) zugeschrieben. Galen formulierte seine Theorie der Vier Temperamente aufbauend auf den Ideen von Hippokrates(ca. 460-370 v. Chr. ). So ganz einwandfrei lässt sich das wohl alles nicht mehr nachvollziehen. Zumindest bin ich bei meinen Recherchen im weltweiten Netz nicht zufriedenstellend schlau geworden. Die Idee der vier Temperamente ist nicht auf dem Mist von Hippokrates gewachsen. Er soll mit seinen Schriften aber die Grundlage für die Humoraltheorie gelegt haben. Diese besagt, dass die Gesundheit durch das Gleichgewicht der vier Körpersäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle beeinflusst wird. Daraus ist dann eine Unterteilung in die vier grundlegenden Persönlichkeitstypen Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker entstanden. Glücklicherweise sind wir heute ein ganzes Stück weiter. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand seine Grundwesensart mit Schleim oder Galle assoziiert. Auch das Mittelalter glänzt ja bekanntermaßen nicht unbedingt mit besonders fortschrittlichen Methoden im Bezug auf die Typisierung von Menschen. Wer Streit mit den Nachbarn hatte, beschuldigte diese kurzerhand der Hexerei und schon war das Problem gelöst. Wobei es erschreckend ist, wie kreativ Menschen sein können, wenn es um Foltermethoden geht. Was das nun wieder über die Persönlichkeit aussagt, ist eine ganz andere Frage. So richtig spannend wird es erst ab dem 19. Jahrhundert, wenn mit der Entwicklung der modernen Psychologie neue Theorien und Typologien entstehen. Beschäftigt man sich mit der Thematik, stolpert man über das Big Five-Persönlichkeitsmodell, das fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit beschreibt: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Wir haben von allem etwas, aber in unterschiedlichen Ausprägungen. Ich habe da immer das Bild von den Schiebereglern auf einem sehr komplizierten Mischpult vor Augen. Mit dem kann auch nicht jeder umgehen – davon konnte ich mich leider schon bei manchen Konzerten überzeugen. Und so ist halt manchmal die Lautstärke zu heftig eingestellt oder, wieder übertragen auf die Persönlichkeit, man hat halt einen so richtig miesen Tag. Aber nicht jeder Tag ist gleich und bloß, weil ich mal jemandem die Augen ausgekratzt habe (natürlich nicht wortwörtlich) bin ich trotzdem ein eher gelassener Mensch. Laut Temperamentenlehre also eher der schleimige Phlegmatiker. Käme als Selbstbeschreibung in einer Kontaktanzeige sicher super gut an... Und so würde ich schon als blau-grün katalogisiert (3-Farben-Modell zur Strukturanalyse, so überholt, dass ich nicht mal neutrale Links dazu finde? ), als Delphin identifiziert (4 tierische Menschentypen, ich mag das nicht bewerben aber das Video dazu ist zum Schreien komisch) und mit einem 50-seitigen Persönlichkeitspamphlet für angehende Führungskräfte bespaßt. Dazu kommen noch Antreiber und Trigger – welche Überraschung, ich kann unzuverlässige Handwerker nicht leiden – und wahrscheinlich noch etliche unentdeckte Traumata von denen ich nichts weiß und gar nichts wissen will, weil es mir doch eigentlich ganz gut geht. Dabei will ich das alles gar nicht schlecht reden. Es gab einige Aha-Momente und man versteht sich und sein Umfeld besser, wenn man lernt, Verhalten und Reaktionen zu hinterfragen. Angesichts der Masse an Tests und Coaches wundert es aber nicht, dass auch so manche hohle Nuss darunter ist. Hin und wieder sind wir das leider auch selbst. Wir brauchen diese ganzen Charaktermodelle nämlich gar nicht, um unser Gegenüber mal eben in die passende Schublade zu verfrachten. Ein Blick und schon ist die Person eingeordnet – wenn nur die Küchenschränke so übersichtlich sortiert wären. Doch ganz so einfach ist es nun mal nicht. Erster Eindruck und so, ihr wisst schon... Unser Hirn macht es uns da leicht, ist aber dabei oft viel zu vorschnell. Da werden bekannte Muster und gelernte/antrainierte unbewusste Vorurteile – kennt heute jeder unter Unconscious Bias – genutzt, damit die Denkaktivität sich vermeintlich Wichtigerem zuwenden kann. Das machen wir wahrscheinlich schon seit der Steinzeit so. Dabei will ich dem Höhlenmenschen natürlich nichts unterstellen aber auch der hat seine Hirnkapazitäten sicher schon so ressourceneffizient wie möglich genutzt. Schublade auf - Mensch rein - Schublade zu - fertig! Andererseits bezweifle ich, dass unsere Vorfahren in ihren steinzeitlichen Höhlen schon Schubladen hatten. Also waren sie da womöglich ein bisschen aufgeschlossener als wir modernen Neuzeit-Menschlein in der viel zu komplexen Welt. Interessant dazu ist folgender Absatz:  Aus der Antike sowie dem Hochmittelalter sind keine Schubladen bekannt; zur Aufbewahrung verwendete man ausschließlich hölzerne Truhen, in welche die Gegenstände von oben hineingelegt wurden. Schubladen kamen erst auf mit der Entwicklung von Schränken oder Kommoden im ausgehenden Mittelalter bzw. in der Renaissance. Einmal erfunden, erfuhren sie Verwendung in zahlreichen Anwendungsgebieten. Wikipedia Offensichtlich braucht man die Schublade so völlig losgelöst und ohne Kontext nicht. Dabei ist sie so praktisch, ist doch eines der zahlreichen Anwendungsgebiete das allseits beliebte Hineinlegen von Menschen. Da waren wohl einige ihrer Zeit voraus. Mir ist übrigens auch schon die Theorie untergekommen, dass die Schublade, in die man die Batterien lagert, automatisch zur „Krimskrams-Schublade“ mutiert. Batterien ziehen also anderen Krempel aus der Kategorie „Sonstiges“ magisch an. Und tatsächlich, neben den Batterien/Akkus liegen Ersatzschlüssel, ein Ladekabel, Küchenhandtücher, Klebeband, ätherische Öle und ein paar übrige Gardinenhalter. Fragt sich nur noch, was zu erst da war. Die Henne oder das Ei, die Batterien oder der Kruscht? Immerhin findet sich in unserem Gemischtwarenladen nichts Unnützes und alles hat da seinen... --- ### Eine Hass-Liebe > Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - Published: 2024-09-16 - Modified: 2024-09-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, Feste Seife, Festes Duschgel, Hobby, Seifenablage, Seifenschale Lange, sehr lange, stand in unserer Dusche eine Seifenschale aus Metall. Also natürlich nicht direkt unter der Dusche aber im griffnahen Einzugsgebiet. Eine Auffangschale für den Schmodder und darauf ein Gitter. Doch irgendwann war der Lack ab und Rost hat sich breit gemacht. Eine Zeit lang konnte ich das ignorieren. Als dann aber vermehrt Lackreste und Rost am Seifenstück hingen, fing es an zu stören. Aber egal, wir sind ja nicht die einzigen Menschen auf dem Planeten, die Seife nutzen – oder genauer gesagt ein festes Duschgel. Schön, was die Drogeriemärkte heutzutage alles im Angebot haben! Es muss also möglich sein, eine Seifenschale zu finden, bei der die Seife nicht im Nassen liegt. Dachte ich. Die kleinen Rillen in einer herkömmlichen Seifenschale sind aber eher gut gemeint, als dass sie all das Wasser, das von so einem halbgeduschten Menschen tropft, mal eben wegstecken können. Dann gibt es noch Exemplare, bei denen das Wasser direkt rauslaufen kann. Mir erschließt sich der Sinn dabei nicht wirklich, da habe ich ja dann ständig Seifenreste auf den Fliesen. Normalerweise machen wir nicht so viel Dreck, dass ich alle zwei Tage putzen müsste. Damit will ich also auch gar nicht erst anfangen. Holz kommt fürs Bad nicht in Frage, das ist meiner Meinung nach einfach nicht für Dauernässe geeignet. Metall war jetzt auch nicht wirklich überzeugend, zumindest bei unserem Exemplar. Und Kunststoff geht überhaupt nicht, auch wenn der sicher überhaupt kein Problem damit hätte, ständig eingeseift zu werden. Bleibt noch die DIY-Variante, hübsch aussehen soll das ganze nämlich auch noch. Ja, ja, ich weiß... ist doch nur eine Seifenschale. Die schnellste und einfachste Version einer selbstgemachten Ablage für den Schaumschläger besteht aus Haushaltsgummis und einem Unterteller. Mal abgesehen davon, dass mir wahrscheinlich ständig abfatzende Gummis um die Ohren fliegen würden, erfüllt das Ding nur den Zweck aber keinerlei ästhetische Ansprüche. Doch selbst ist die Frau und ich hatte zufällig noch ein Päckchen Modelliermasse von einem anderen gescheiterten Versuch übrig. Aus Schulzeiten kannte ich diese Mischung aus Holzmehl und Leim unter dem irreführenden Namen Plastika, leider habe ich schon wieder vergessen, was heute auf der Packung stand. Das Gematsche hat über die Jahrzehnte allerdings überhaupt nicht an seinem Reiz verloren und so saß ich stundenlang völlig selbstvergessen an meinem Kunstwerk. Vielleicht sollte ich mal Töpfern als Hobby ausprobieren – also, wenn zwischen all den anderen Dingen, die ich gerne tue und gerne mal machen würde etwas Zeit über bleibt. Normalerweise habe ich ja eine ganz leichte Abneigung gegen selbst gebasteltes und erspare mir und meinem Mann solche Augenkrebs verursachenden Eskapaden. Aber schon die Rohfassung war bei ihm Liebe auf den ersten Blick. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es die rosa Brille ist, die er vergessen hat, abzusetzen oder vielleicht ist Amors Pfeil ins Auge statt (nur) ins Herz gegangen. Mit schwarzer Farbe und einem Rest Epoxidharz, das ich damit vor dem Eintrocknen bewahrt habe, ist der Seifenschalen-Oktopus einsatzbereit für die Nasszelle. Wir diskutieren hier noch darüber, ob er Augen bekommen soll aber ich fürchte, ihn damit zu verschandeln. Andererseits wäre das mit Nagellack einen Versuch wert und im Zweifel auch wieder reversibel. Zumindest erfüllt der Prototyp zu einhundert Prozent seinen Zweck und da er komplett schwarz getüncht ist, genügt er zumindest meinen eigenen optischen Vorlieben. Natürlich könnte ich es mir auch einfach machen und wieder auf flüssiges Duschgel umsteigen. Wenn man sich allerdings einmal an die feste Form gewöhnt hat, bevorzugt man die auch. Da flutscht einem nichts durch die Finger – und wenn doch, macht es nur klong und man kann das gute Stück einfach wieder aufheben. Auf Reisen spart man Gewicht und es kann auch nichts im Koffer auslaufen. Und zu guter Letzt ist es zumindest ein bisschen weniger Kunststoff in unserer Flut von Plastik – davon verbrauchen wir immer noch viel zu viel. So sehr ich die Seifenreste in der Ablage also hasse, so sehr liebe ich die gute alte feste Seife. Das selbstgehäkelte Seifensäckchen habe ich übrigens auch mal ausprobiert, das hat aber so überhaupt gar nicht funktioniert. Und Gästen möchte man so ein zerknautschtes Schaumknäul ja auch nicht zumuten. Wie macht der Rest der Welt das? Ich komme mir irgendwie seltsam vor, scheinbar kommt sonst jeder super mit den klassischen Schalen klar... Ist sonst keiner da draußen, bei dem sich immer mal wieder eine Pfütze unter der Seife findet? ? ? --- ### O´zapft is! > Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - Published: 2024-09-09 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aufwandsentschädigung, Blutgruppe, Blutspende, Spende, Universalspender Schon bei der vorletzten Blutspende ging mir, kaum dass ich die Nadel im Arm stecken hatte, dieser Ausspruch durch Hirn, der seinen Ursprung eigentlich wo ganz anders her hat. Aber egal, wenn´s läuft dann läuft´s... Was mir hingegen nicht nur beim vorletzten Termin, sondern ganz generell jedes Mal durchs Hirn geht (ja, da ist echt was los im Oberstübchen) ist, wie gut doch alles durchorganisiert ist und wie fürsorglich man sich um die Spender kümmert. Selbst der Mitarbeiter, der uns am Ende unser frisch gegrilltes Würstchen in die Hand drückt, bedankt sich noch für unsere Spende. Und nebenbei gibt es sogar vegane Alternativen, ich komme aus dem Staunen kaum raus. Also das ist ja sehr lieb und nett gemeint aber der Dank gebührt doch definitiv auch all den Menschen, die da arbeiten und dafür sorgen, dass man sich einerseits als Spender so gut aufgehoben fühlt und eben deshalb auch wieder kommt. Und die andererseits mit dieser Arbeit ja auch dafür sorgen, dass all diejenigen, die auf solche Medikamente aus Blutspenden angewiesen sind, diese auch erhalten. Nebenbei stillen sie mit einer Engelsgeduld meinen Wissensdurst und beantworten mir all meine Fragen, erklären mir, warum Abläufe so sind, wie sie sind und an welcher Station meine bessere Hälfte rumhängt. Natürlich findet man im Internet eine ganze Menge hochinteressanter Fakten rund um die Blutspende. Beispielsweise, dass aus einer Spende verschiedene Präparate entstehen, die nicht nur bei Bluttransfusionen zum Einsatz kommen, sondern auch beispielsweise in der Krebstherapie. Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich mir darüber nie Gedanken machen musste. Aber unverhofft kommt oft (meine Güte, heute gehe ich aber unter die Sprücheklopfer) und dann ist man womöglich selbst auf die Spendenbereitschaft anderer angewiesen. Schöner ist es natürlich, wenn dieser Fall nie eintritt. Bei Menschen, die selbst spenden könnten, es aber nicht tun, frage ich mich aber schon, ob die sich nicht etwas zu sehr darauf verlassen, dass andere den Laden schon am Laufen halten. Und sollten diejenigen, die schon mal etwas für die Gemeinschaft beigetragen haben, im Zweifel sogar bevorzugt werden? Ganz schwierige Frage, die jeder mal für sich selbst beantworten kann. Leider bleiben besonders zur Ferienzeit im Sommer die Liegen oft leer. Sommer, Sonne, Strand – wer hat da schon Zeit und Lust, zur Blutspende zu gehen. Dabei kostet uns das lediglich eine knappe Stunde Lebenszeit, die ich schon sinnbefreiter rumgebracht habe... Dank Terminvergabe per App entfallen lange Wartezeiten und das Abendessen war bei unserem letzten Besuch auch inklusive. Manch einer nutzt die Blutspende auch, um die Finanzen aufzubessern. Ich habe schon so manches Mal den Tipp gelesen, dass die Aufwandsentschädigung, die es in den Blutspendezentren der Krankenhäuser gibt, ein ganz nettes Taschengeld sei. Das mag für den einen oder anderen ein Anreiz sein, lohnt sich aber meines Erachtens nur, wenn man sowieso regelmäßig in der Nähe ist. Für mich wäre die Anfahrt mit zusätzlichen Kosten und einem viel höheren Zeitaufwand verbunden, dass es tatsächlich eine 1:1-Aufwandsentschädigung wäre. Da sind die Vor-Ort-Veranstaltungen komfortabler und nebenbei ist die Verpflegung bei den lokalen Spendenterminen auch um Längen besser. Besonders gefragt sind die raren Universalspender, zu denen ich leider und zum Glück nicht gehöre. Denn wer einerseits allen Empfängern spenden kann ist selbst nur mit dem gleichen Typ kompatibel. Ist ja klar, dass ausgerechnet die edle Plörre mit zu am seltensten anzutreffen ist. Verteilung der Blutgruppen Immerhin gehört die nächstbeste Variante, zumindest in Punkto Kompatibilität, schon fast zur Massenware. In der Hinsicht will man lieber nichts Besonderes sein – höchstens man ist Universalempfänger. Auf der Seite wer kann wem blutspenden, könnt ihr nachschauen, wie groß bzw. klein euer potenzielles Angebot wäre. Wenn das nicht gleich ein Grund mehr ist, selbst für Nachschub zu sorgen! Wisst ihr, welche Blutgruppe ihr habt? Geht spenden und findet es raus! Falls sich einer über die Hieroglyphen auf meinem Arm wundert – Details zu meinem Organspende-Tattoo sind hier zu finden. Doch die Welt dreht sich weiter und wer sich nicht gleich nachhaltig anmalen lassen möchte, kann sich auch einfach hier im Organspende-Register als Spender registrieren. --- ### Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft > Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - Published: 2024-09-02 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Familie, Konsum, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft Das kommt jetzt wahrscheinlich vielen bekannt vor. Gelegentlich fungiert man ja als Kummerkasten für frustrierte Beziehungsführende. Dabei ist in der Regel nicht einmal ein guter Rat gewünscht, sondern einfach nur ein offenes Ohr. Und dann muss man sich manchmal ganz schön auf die Zunge beißen, oder eben nicht. Was ich immer wieder zu hören bekomme ist, dass der Partner so unglaublich viel Zeug horten würde. Gerne wird dabei der eigene Kram geschickt unter den Tisch gekehrt. An dem stört man sich schließlich auch nicht und sowieso braucht man das doch alles, während der andere nur museumsreifen Plunder oder wertlosen Müll hortet. Überspitzt formuliert besteht jede Partnerschaft scheinbar aus einem Messie und einem Minimalisten. Die Rollen wechseln dynamisch, je nachdem, wen von beiden man fragt. Es hat nie einer behauptet, dass es leicht wird! Bestes Beispiel ist eine gute Freundin, die angeblich viel zu viel Kleidung besitzt. Als ich ganz unschuldig gefragt habe, warum denn ein zweiter Kleiderschrank in ihrem Schlafzimmer steht, meinte sie, der sei für seine Sachen – und ebenso voll wie ihrer... Aber wehe, sie wagt es, die Existenzberechtigung mehrerer Kartons von Fachzeitschriften der letzten 20 Jahre zu hinterfragen. Wahrscheinlich haben die veralteten Artikel zu zwischenzeitlich völlig überholten Technologien mittlerweile einen historischen Wert. Sie kann wiederum problemlos mit Kosmetikartikeln gegenhalten, die im Gegensatz zu den Fachzeitschriften nicht mal als Brennmaterial taugen. Kollegen wiederum erzählen von nicht ausgepackten Umzugskisten, die seit Jahren auf dem Dachboden lagern. Erst neulich hatten wir es im Team wieder von einem Umzug mit Kisten, die noch vom vorherigen Umzug einlagerten. Eine dieser Kisten enthielt wohl zerbrechliches Glas. Der Kollege meinte, dass er die Umzugshelfer schon bestochen hatte, dass diese den Karton gegen eine Kiste Bier doch „aus Versehen“ fallen lassen sollten. Sein perfider Plan ist allerdings nicht aufgegangen. Vermutlich hat seine Frau ein besseres Gegenangebot gemacht. Die eigenen Wohlfühlmenge an Besitz kann mitunter sehr unterschiedlich sein. Dazu kommt obendrauf noch, dass sich diese eigene Wohlfühlmenge im Laufe der Zeit auch mal ändern kann. Man kommt ja nicht als Minimalist auf die Welt, im Gegenteil. Viele Menschen sammeln im Laufe ihres Lebens immer mehr Krempel an. Der kommt auf den unterschiedlichsten Wegen und macht sich gerne auch mal ungefragt im eigenen Leben breit. Mal sind es zwei Hausstände, die sich plötzlich einen Haushalt teilen sollen. Dann wieder gehen Erbstücke mit all ihren daran geknüpften Erwartungen an einen neuen (un)glücklichen Besitzer über. Oder man infiziert sich mit irgendeiner Sammelleidenschaft. Schön sind auch Hobbies, die immer neuen Output generieren – ein Quell nicht endender Freude... Was auch immer dazu geführt hat, dass man mehr Dinge hortet, als man eigentlich um sich haben möchte, die meisten fangen mit der Erkenntnis erst mal an, auszumisten. Das Schöne am Ausmisten ist das schnelle Ergebnis. Man sieht meist sofort einen Unterschied und fühlt sich wortwörtlich erleichtert. Das Umfeld hingegen reagiert meist eher verhalten, Veränderungen sind ja für unser Steinzeithirn erst mal nicht so prickelnd. Wer Mitbewohner hat, sollte jetzt also nicht völlig übermotiviert mit der großen Mülltüte durch die Wohnung eskalieren. Es heißt ja nicht umsonst „Finger weg von fremden Sachen! “ (darüber, dass die Mülltüte eine wenig nachhaltige Methode ist, können wir gerne an anderer Stelle diskutieren). Da hat man so einen schönen Lauf und dann spielt doch tatsächlich der Gegenüber einfach nicht mit? ! Das muss man aushalten, schließlich will man selbst ja auch nicht unfreiwillig missioniert werden. Auch, wenn einem die Briefmarkensammlung ein Dorn im Auge sein mag, konzentriert man sich lieber auf den eigenen Krempel. Partnerschaft bedeutet schließlich nicht, dass alles allen gehört und man auf einen Schlag keine eigene Meinung und schon gar keine eigenen Sachen mehr haben darf. Ich selbst habe irgendwann ganz viel verschenkt, ein bisschen was verkauft, einiges weggeworfen und dann einfach nichts Neues mehr gekauft. Im Laufe der Zeit sind die Regale und Schubladen sehr übersichtlich geworden, weswegen auch für gemeinsame Dinge mehr Raum da war. Und mit einem Mal hatte jedes Teil seinen Platz, man musste nichts suchen und aufgeräumt war es quasi von selbst. Der Mann hat Blut geleckt und dann habe ich ihn doch tatsächlich ertappt, wie er seinen gesamten Schreibtischinhalt im Büro verteilt und aussortiert hat. Aus dem Kleiderschrank sind die eingelaufenen Hemden und irgendwann tatsächlich der vergilbte Bundeswehr-Ausscheider-Pulli rausgeflogen – ganz ohne mein Zutun! Offenbar kann er sich ebenso für ein luftiges und aufgeräumtes Zuhause begeistern, wie ich. Sein Kommentar dazu war nur „DU hast ein Monster geschaffen. “ – natürlich nicht ernst gemeint aber ich mag mein Ordnungsmonster (so krass ist er auch nicht). Wenn man aber alte Fotos unserer Kinderzimmer mit dem heutigen Zustand vergleichen würde, fällt es vermutlich schwer zu glauben, dass das dieselben Menschen sind... Obwohl er wenig braucht und wenig kauft, haben wir doch nach wie vor immer mal wieder unterschiedliche Bedürfnisse und vor allem sehr unterschiedliche Meinungen zur Notwendigkeit mancher Neuanschaffungen. Ich fürchte, ich hab es mit dem Augenrollen auch schon überstrapaziert. Er reagiert mitunter gereizt, wenn ich mal wieder etwas als völlig unnötig abstemple. Bestes Beispiel ist sein geliebter Laubpuster (der pustet echt nur, von Blasen kann keine Rede sein).   An diesen Dingern scheiden sich zu Recht die Geister. Er hat ja glücklicherweise eher das Exemplar „untermotorisierter Akku-Kaltluftföhn“, das mit Spinnen und Co. liebevoller umgeht als ein gemeiner Besen. Würde ich so ein Gerät selbst mit diesem Wissen kaufen? Nein! Aber andererseits hat der Mann damit wesentlich weniger Aufwand als mit besagtem gemeinen Besen. Im Einsatz ist das Gerät nur auf dem langen Weg zur Haustüre (mir war gar nicht klar, dass mancher das auch auf Wiesen nutzt) und ich brauche mich um diese Aufgabe nicht mehr kümmern. Ein anderes nicht wirklich lebensnotwendiges Gerät ist der Kaffeevollautomat. Den gab es gebraucht zu einem fairen Preis aber eben immer noch teurer, als einfach die alte Filtermaschine weiter zu nutzen (die steht jetzt für Notfälle im Keller... ). Immerhin braucht es jetzt keine Kaffeefilter mehr und wenn nur einer im Homeoffice arbeitet, ist es jetzt sehr komfortabel, sich eine Tasse Kaffee zu tanken – außer der Wassertank ist leer, es fehlen... --- ### Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere > Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - Published: 2024-08-26 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Aktien, Blogparade, ETF, Finanzen, Hausbau, Komfortzone, Kredit, Sparen Auf ihrem Blog Achtsame Seele lädt Alessa zur Blogparade Komfortzone verlassen – wie das meine persönliche Entwicklung vorangebracht hat ein. In unserer Komfortzone richten wir es uns ja gerne häuslich ein – und wer will so ein kuschelig gemütliches Plätzchen schon freiwillig verlassen. Warum auch sollte man das wollen? „Leider können wir uns nicht weiterentwickeln, wenn wir nie bereit sind, unsere Komfortzone zu verlassen. “ achtsameseele. de-blogparade-komfortzone-verlassen So, da habt ihr es schwarz auf weiß. So behaglich sich der Status Quo auch anfühlen mag, wissen wir gar nicht, was uns entgeht, wenn wir nicht auch mal die Nase aus der Tür stecken und ein bisschen frische Luft schnuppern. Man muss ja nicht gleich eine Revolution anzetteln, auch viele kleine Schritte führen zum Ziel. Wenn man es genau nimmt, haben wir viele kleine und große Komfortzone in unserem Leben. Ich kann mich beruflich weiterentwickeln, indem ich eine z. B. eine neue Stelle in einem anderen Unternehmen annehme. Ich kann alleine in ein unbekanntes Land reisen und mich auf neue Menschen und eine fremde Kultur einlassen. Ich kann neue Sprachen, Sportarten und viele andere Dinge lernen, Bücher lesen, die eigentlich nicht auf meinem Speiseplan stehen und Dinge essen, die da auch nicht draufstehen. Alles schon gemacht und tatsächlich war für mich eine Sache undenkbar, die für viele andere eine Selbstverständlichkeit ist – ich habe zusammen mit meinem Mann einen Kredit für den Hausbau aufgenommen. Hö hö hö (stellt euch an dieser Stelle bitte so ein richtig fieses Bösewicht-Lachen vor) – da hab ich jetzt eiskalt aus einem Achtsamkeits-Thema ein Finanz-Thema gebastelt. Aber mal im Ernst, gerade das liebe Geld kann uns manchmal ganz schön umtreiben und Sorgen bereiten. Und die Komfortzone kann uns hier einerseits vor Risiken schützen aber andererseits auch Möglichkeiten und Chancen verbauen. Als ich mich im zarten Alter von dreißig Jahren dazu entschieden habe, meinen damaligen Job zu kündigen und mit einem weiteren Studium einen neuen Karriereweg zu beschreiten, war das sicher ein Schritt raus aus der Komfortzone des Bekannten. Doch da war es längst nicht mehr komfortabel, also auch längst nicht so ein mutiger Schritt, wie es sich für manch einen anhören mag. Schon der erste Job nach dem Studium war eine enorme Verbesserung im Vergleich zur Situation davor. Ich betrat eine mir bis dahin unbekannte finanzielle Komfortzone – das Einstiegsgehalt als Berufsanfänger war fair, das frühere Gehalt daneben ein schlechter Scherz (den Mindestlohn gab es da noch nicht). Da ich bis dahin nur eine sehr dünne finanzielle Bildung genossen hatte, habe ich meine Ersparnisse erst mal auf dem Girokonto geparkt und später immerhin auf einem Tagesgeldkonto. Aber so richtig klug war das natürlich nicht. Die wichtigste Lektion im Studium war nicht die mathematische Faltung und auch nicht Polymorphie und Vererbung in der objektorientierten Programmierung. Alles sicher spannende Themen. Wie man sich Informationen beschafft und selbst Dinge beibringt, ist mit Abstand eine der wichtigsten Fähigkeiten, die einen nicht nur durchs Studium bringt, sondern auch im späteren Berufsleben essenziell ist. Die ersten zaghaften Investitionen in Aktien und der erste ETF-Sparplan waren dann aber doch gefühlsmäßig ganz unkomfortable Schritte. Aber mit Wissen und Erfahrung stieg auch das Selbstvertrauen und mittlerweile ist das ein ganze ein selbstverständlicher Teil meiner Altersvorsorge. Und ja, ich habe auch einzelne Verluste hinnehmen müssen, die aber wiederum in Summe nicht ins Gewicht fallen. Alles also wieder ganz komfortabel und bequem eingerichtet. Der größte Schritt raus aus der finanziellen Komfortzone war dann tatsächlich die Aufnahme eines Kredites für den Hausbau. Bis dato haben mein Mann und ich immer alles erst „erspart“ und dann gekauft. Urlaube, Autos oder andere Dinge auf Pump gab (und gibt) es bei uns nicht. Die Vorstellung, bis zur Rente einen Kredit abzahlen zu müssen, hat mir fast schon den Angstschweiß auf die Stirn getrieben. Da macht man sich ja abhängig und dann gibt man auch noch Geld aus, dass einem gar nicht gehört! Von den Kosten für einen Kredit will ich gar nicht anfangen... Als wir uns dann entschieden, aus der eigenen Wohnung ein eigenes Haus zu machen, haben wir lange über unsere Wohlfühlsumme diskutiert. Die Bankberaterin war fast schon enttäuscht, hätte sie doch bei zwei Vollzeit-Berufstätigen gerne eine viel höhere Summe angesetzt – da wäre ihre Prämie dann ja auch höher. Auf Anfrage hat sie uns sogar sofort eine attraktive Nachfinanzierung angeboten. So ein Hausbau ist ja grundsätzlich teurer, als einem alle weis machen wollen. Wir haben dann doch lieber verzichtet (auf die Nachfinanzierung und damit auf die Garage), denn auch die Komfortzone außerhalb der Komfortzone hat ihre Grenzen. Obwohl es früher für mich undenkbar gewesen wäre, mit so einem riesigen Schuldenberg – nichts anderes ist das ja – zu leben, würde ich die Entscheidung aus heutiger Sicht immer wieder so treffen. Der Hausbau hat uns eine ganze Menge Nerven gekostet, wir haben aber auch unglaublich viel gelernt und sind reifer geworden. Das eigene Fleckchen Erde ist ein richtiger Wohlfühlort, an dem wir uns verwirklichen und austoben können. Ich lerne ständig Neues übers Gärtnern und laufend kommen neue handwerkliche Fähigkeiten dazu. Die gemeinsamen Möbel- und Garten-Bauprojekte schweißen zusammen (als wenn der Hausbau das nicht schon getan hätte... ) und man entdeckt ganz neue Seiten aneinander und miteinander. Es war ein gemeinsamer Schritt aus der Komfortzone, den wir uns gut überlegt haben. Wir hatten einen günstigen Zeitpunkt erwischt, die Zinsen waren noch niedrig, die Preisexplosion für Baustoffe noch nicht absehbar und beim Grundstück hatten wir einfach richtig viel Glück. Die Alternative wäre natürlich gewesen, noch viele Jahre länger zu sparen. Wie sich dann aber Zinsen, Preise und das eigene Leben entwickeln, kann keiner wissen – vielleicht wäre es dann nichts geworden mit dem Traumhäuschen. Im Nachhinein sagt sich das natürlich leicht. Dabei hat uns die Entscheidung einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Was, wenn es schief geht? Wie sieht der Plan B aus? Geholfen hat ganz viel Zuversicht und der pragmatische Gedanke, dass sich die Welt schon irgendwie weiterdrehen wird und wir im schlimmsten Fall auch mit sehr wenig Geld auskommen. All die Höhen und Tiefen haben uns reifer werden lassen – zumindest äußerlich, seine... --- ### Achtung Ansteckung! - Published: 2024-08-22 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #folgederfreude, Blogparade, Embodiment, Humor, Lachen, Witze Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum (ok, nicht nur einer, da sprudeln einfach zu viele Ideen im Kopf) und irgendwie hat einfach noch der richtige Rahmen gefehlt. Dieser Aufruf zur Blogparade Was zaubert dir ein Lachen ins Gesicht? von Tina Klein (Achtsamkeits-Schmiede) kommt also gerade recht! Vor kurzem las ich in einer Zeitschrift folgendes „Experiment“ zum Thema Embodiment – dem Zusammenhang zwischen Körper, Geist und unseren Emotionen: Hebe Dein Kinn einen Zentimeter. Stelle Dir vor, Dein Kopf wäre mit einem seidenen Faden am Himmel befestigt und der Blick geht nun ein bisschen höher als nur geradeaus. Und jetzt versuche Dich in dieser Haltung unglücklich, klein, nichtsnutzig und deprimiert zu fühlen. Und funktioniert es? Es wird wahrscheinlich sehr schwierig sein, dass Du Dich in dieser Haltung nicht gut fühlst. Das unser Körper auf Emotionen reagiert, ist beileibe keine neue Nachricht. Manches schlägt uns auf den Magen, anderes wiederum lässt die Schmetterlingen im Bauch flattern. Doch es geht auch andersherum, wir reagieren mit Emotionen auf unseren Körper – klar, wer hat schon gute Laune, wenn ihm was weh tut! Dieser Umstand lässt sich auch positiv nutzen, wir können also über körperliche Maßnahmen unsere Laune aufpolieren. Die selbsterfüllende Prophezeiung als Placeboeffekt, oder umgekehrt. Klar sind dem auch Grenzen gesetzt, eine ausgewachsene Depression lässt sich nicht einfach weglächeln. Wenn´s nur ein schlechter Tag mit durchwachsener Gemütsverfassung ist, und uns haut jemand ein ansteckendes Lächeln um die Ohren, haben die eigenen nach oben wandernden Mundwinkel einen ebenso hebenden Nebeneffekt auf die angeschlagene Laune. Natürlich gibt es eine ganze Menge Dinge, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das geht von so banalen Dingen wie einem überhängendem Chili-Pflänzchen über tierischen Besuch in Form von wunderschönen Eidechsen oder knuffigen Kröten bis hin zur Aussicht auf den (noch fernen) nächsten Urlaub. Manchmal überfällt mich auch einfach die Dankbarkeit für unser kleines Fleckchen Erde, dass wir unser Zuhause nenne dürfen. Und dann wieder gibt es Momente, da kommt der Kollege mit einem unerwartet komischen Kommentar um die Ecke, so trocken und sachlich verpackt, dass sich das Grinsen ganz unbemerkt ins Gesicht stielt. Tierischer Besuch Neben all diesen Lach- und Sachgeschichten (wo kommt das nun wieder her? ) sind es aber auch ganz einfach Witze, die Heiterkeit verbreiten. Mal, weil sie wirklich lustig sind. Mal, weil sie so schlecht erzählt werden, dass es schon wieder lustig ist. Ich könnte mich nicht mal festlegen – über manche Flachwitze kann ich immer wieder lachen, selbst wenn ich sie schon tausendmal gehört habe. Schwarzer Humor ist ganz wunderbar, Wortwitze, Ironie und Sarkasmus sowieso – aber auch Witze, die politisch inkorrekt sind oder die unter die Gürtellinie gehen und die man sich nur hinter vorgehaltener Hand im vertrauten Kreis erzählt, können richtig gut sein. Ich mag es auch, wenn man ein bisschen um die Ecke denken muss, um den Humor zu verstehen. Und wenn dann jemand ein paar Minuten später laut lacht, weil ihn die späte Erkenntnis getroffen hat, steckt das die ganze Runde nochmal an – solche Spätzünder fungieren quasi als Lachverstärker! Und damit wir uns jetzt nicht in grauer Theorie verlieren, kommen jetzt ein paar Exemplare, die eure Mundwinkel hoffentlich zumindest ein bisschen zucken lassen. Denn Humor ist so individuell, wie die Menschen selbst. „Hast du schon gehört, dass unser Chef verstorben ist? – „Ja, aber ich frag mich, wer mit ihm! “ – „Wieso mit ihm? “ – „Na, in der Traueranzeige stand: Mit ihm starb einer unserer fähigsten Mitarbeiter. “ Eine Kundin auf dem Marktplatz fragt den Verkäufer: „Entschuldigen Sie bitte. Sind diese Tomaten gentechnisch verändert. ” - Erwidert der Verkäufer: “Warum möchten Sie das wissen? “ - Meldet sich die Tomate: „Ja, warum wollen Sie das wissen? “ War ohne Handy auf dem Klo. Wir haben 273 Fliesen. Die Dichterlesung dauert schon sehr lange. Als der Autor merkt, dass viele seiner Zuhörer bereits eingeschlafen sind, sagt er entschuldigend: "Ich habe leider keine Uhr bei mir. " - "Das kann passieren", antwortet einer der Zuhörer, "aber hinter Ihnen hängt ein Kalender". Wer sitzt im Wald und schummelt beim Spielen? Der Mogli. Ein Mann fragt den Bauern: "Darf ich über Ihr Feld laufen. Das ist für mich eine Abkürzung, damit ich die Bahn um 16:23 Uhr noch bekomme. " - Daraufhin der Bauer: "Klar. Und wenn mein Stier Sie sieht, bekommen Sie sogar die Bahn um 16:11 Uhr. " "Ach Oma, die Trommel von dir war wirklich mein schönstes Weihnachtsgeschenk. " - "Tatsächlich? ", freut sich Oma. - "Ja, Mama gibt mir jeden Tag fünf Euro, wenn ich nicht darauf spiele! " Ein Mann überfällt einen Bus mit chinesischen Touristen. Die Polizei hat vom Räuber über 3. 200 Fotos bekommen. "Ich habe nichts gemacht, das war schon so! " - Entweder die Reaktion von Kindern, die etwas kaputt gemacht haben oder von Eltern am Computer. Lena fragt den Arzt: "Hat das Medikament irgendwelche unangenehmen Nebenwirkungen? " - Daraufhin der Arzt: "Ja! Du kannst morgen wieder in die Schule gehen! " Der Trainer nach dem Spiel zur Mannschaft: "Ich habe euch vor dem Spiel gesagt: 'Spielt, wie ihr noch nie gespielt habt! ' und nicht: 'Spielt, als ob ihr noch nie gespielt hättet! ' " Wie nennt man einen russischen Veganer? Mooskauer. Der Vertreter übergibt dem Kunden die Versicherungspolizze und erklärt: "Ihr Haus ist nun versichert. " - "Schön! Und wieviel bekomme ich, wenn das Haus heute Nacht abbrennt? " - "Etwa 3 Jahre! " Mutter und Tochter blättern in alten Fotoalben der Familie. - "Mama, wer ist denn der dünne Mann mit der Brille? " - "Das ist dein Vater! " - "Ach ja, und wer ist dann der Dicke, der bei uns wohnt? " "Soll ich dir bei den Schulaufgaben helfen, Annika? " - "Nein danke, Papa, ich will nicht noch mehr Ärger in der Schule kriegen! " Ein Angestellter überlegt, wie er ein paar Tage Sonderurlaub bekommen kann. Am geeignetsten scheint es ihm, verrückt zu spielen, damit sein Chef ihn zur Erholung nach Hause schickt.... --- ### Danke für nichts? > Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - Published: 2024-08-19 - Modified: 2024-08-12 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #vonmapagelernt, Blogparade, Budget, Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzielle Unabhängigkeit, Finanzwissen, Sparen, Taschengeld Über Geld spricht man nicht, das weiß doch jedes Kind! Dieser ebenso uralte wie veraltete Leitsatz war schon in den Köpfen meiner Eltern ganz tief eingebrannt. Geld war da und wenn mal keines da war, hat man das vor dem Kind möglichst effektiv verborgen. Die Steuererklärung hat immer und ganz selbstverständlich mein Vater erledigt, auch, als ich eigentlich schon aus dem Haus war. Dafür gab es nicht mal einen Grund, zumindest war mir keiner bekannt. Vielleicht konnte er ja was abschreiben, ist lange her. Am Rande habe ich mal mitbekommen, dass meine Eltern auch in Aktien investiert haben und das meine Mutter wohl das bessere Händchen dafür hatte. Zugegebenermaßen war das für mich damals noch total abstrakt und hat mich überhaupt nicht interessiert. Das Thema Geldanlage ging nicht über das Sparbuch hinaus und das, was man heute im Internet an Infos bekommt, konnte die Schule natürlich nicht abdecken. In ihrer Blogparade fragt Marcella auf ihrem Blog Geldkinder, was wir von unseren Eltern über Geld gelernt haben. Und zu Recht weißt sie darauf hin, dass es eben nicht Nichts ist. Denn auch, wenn wenig über Geld an sich und schon gar nicht über das Geld meiner Eltern gesprochen wurde, habe ich doch einige Ansichten mehr oder weniger unbewusst übernommen. Meiner Mutter war es immer sehr wichtig, dass ich unabhängig bin und mein eigenes Geld verdiene. Ich habe meine Eltern zwar nach außen hin als gleichberechtigt erlebt und weiß nicht, wo dieses extreme Beharren in diese Richtung herkam. Aber Unrecht hatte sie sicher nicht. Und auch heute bestehe ich bei allem meins/deins/unseres auf meinem eigenen Konto. Das ist fast ein bisschen lächerlich, da wir nichts groß aufrechnen und in der Regel der zuerst zahlt, der zuerst den Geldbeutel in der Hand hat. Beim Bäcker legen wir unser Kleingeld zusammen und beim Haus halt das „Großgeld“. Die Entscheidung für eine Zugewinngemeinschaft war und ist eine ganz bewusste. Ohne Kinder und mit ähnlichen Gehältern können wir es uns einfach machen. Ähnliche Wertvorstellungen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld sind natürlich Voraussetzung dafür. Den verantwortungsvollen Umgang konnte ich schon früh lernen. Lange vor meinen Klassenkameraden stand ich quasi auf eigenen finanziellen Beinen – wenn auch mit Krücken. Ich bekam von meinen Eltern ein monatliches Budget, das für alles, von Essen über Schulsachen und Taschengeld bis hin zu Kleidung, ausreichen musste. Und das im zarten Altern von etwa 13/14 Jahren. Der Weg dahin war kurz und schmerzvoll, zumindest für meine Eltern. Ich war nämlich ganz klassisch erst bei Mama, um mir Geld für irgendwas abzuholen. Ein paar Tage später wurde dann der Papa wegen irgendwas anderem ausgenommen – gar nicht böswillig oder mit irgendwelchen Hintergedanken. Es hatte sich einfach so ergeben aber natürlich war das nicht abgesprochen. Beide dachten, dass der jeweils andere noch mit einem vollen Geldbeutel unterwegs wäre und so standen sie plötzlich mit leeren Taschen an der Kasse. Einen Tag später durfte ich mir mein Budget dann selbst einteilen und habe schnell gelernt, dass ich, wenn mir etwas wichtig ist, mir das selbst zusammensparen kann. Gehungert habe ich nie, Essen hat immer zu den wichtigen Dingen gehört und teure Markenkleidung war noch nie ein Thema für mich. Aber als ich mir vom Ersparten und dem Ferienjob-Verdienst eine eigene kleine Kompaktkamera leisten konnte, war das schon sehr cool. Die vielen anderen Themen rund ums Geld, von der besagten Steuererklärung bis hin zu Geldanlage, habe ich mir selbst beigebracht. Mit meinem Mann spreche ich sehr offen über Geld - immerhin mache ich die Steuererklärung für uns beide – und auch mit Freunden reden wir relativ offen darüber. Aber es gibt auch viele Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich lieber nicht darüber rede. Zu schnell ruft das Thema auch Neid und Missgunst auf den Plan. Dabei ist mir weder das Studium noch der Job in den Schoß gefallen und auch, wenn der Schreibtisch des Schreibtisch-Jobs recht komfortabel ist, die Verantwortung ist es definitiv nicht. Gewünscht hätte ich mir von meinen Eltern auf jeden Fall eine offenere Kommunikation bzgl. finanzieller Themen. Ich wusste zu meinem ersten Job nicht einmal, was ein faires Gehalt ist und habe mich völlig unter Wert verkauft. Der damalige Chef hat das natürlich gnadenlos ausgenutzt und war auch noch beleidigt, als ich irgendwann gekündigt habe. Neulich ist er mir über den Weg gelaufen und wusste genau, wo ich mittlerweile arbeite – gruselig! Was ich übrigens nicht von meinen Eltern über Geld gelernt habe aber dafür sehr früh durch Geld – genaugenommen das erste Taschengeld – ist Kopfrechnen. Früher gab es auf meinem Schulweg einen Laden, in dem man sich Süßigkeiten wie Gummibärchen, Brausetaler, saure Gurken und weiße Mäuse einzeln kaufen konnte. Da hat man dann natürlich ganz genau ausgerechnet, wie man am meisten Zucker für das begrenzte Budget raushauen konnte. Eine weiße Schaum-Maus war teuer, die hat ganze 15 Pfennig gekostet. Mit Brausetalern für je zwei Pfennige hat man schon mehr fürs Geld bekommen. Meine Mutter hat sich nur irgendwann gewundert, wo denn ihre Tochter abgeblieben ist. Das Schlüsselkind war nämlich lieber Süßkram shoppen, während die Mutter, die den Schlüssel vergessen hatte, vor der Haustüre saß. Ich glaube, es gab Ärger aber so genau weiß ich das nicht mehr. Ich war viel zu begeistert von der Erkenntnis, dass sich Frau ihr eigenes Geld selbst einteilen kann – auch wenn ich es mir damals noch nicht selbst erarbeitet habe. Der Grundstein aber war gelegt, heute sind die Investitionen nur wesentlich sinnvoller! --- ### In Nerd-Wissen abtauchen > Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - Published: 2024-08-12 - Modified: 2024-08-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Blogparade, Hobby, Nerd-Wissen, Smalltalk, Tauchen Wir reden zu viel und vergessen dabei oft, auch mal zuzuhören. So völlig, ohne nebenbei schon die Einkaufsliste fürs Abendessen durchzugehen oder sich schon mal die Gegenargumente für eine mögliche Antwort zurechtzulegen. Jemandem wirklich und wahrhaftig unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken, haben wir scheinbar völlig verlernt – falls wir das überhaupt je konnten. Dabei ist unsere Aufmerksamkeit ein teures Gut und wir verschenken sie mit stundenlangem Scrollen am Smartphone oft völlig unreflektiert an den, der am lautesten schreit und am meisten Unterhaltung und Abwechslung verspricht. Das mit dem Schreien ist übrigens wortwörtlich gemeint. Es scheint eine (neue? ) Unart zu sein, die Sendungen zwischen den Werbepausen so leise zu regeln, dass man die Lautstärke extrem hochschrauben muss, um überhaupt etwas zu hören. Wenn dann die Werbepause startet, wird man dermaßen angeplärrt, dass man vor Schreck quasi senkrecht auf dem Sofa steht. Dabei ist es eine hohe (Werbe-)Kunst, unsere Aufmerksamkeit ganz und gar in die gewünschte Richtung zu lenken. Die ist nämlich extrem schnell abgelenkt und lässt sich lieber mit lustigen Tiervideos unterhalten, als sich ganz und gar auf ein Thema zu konzentrieren. Trifft man sich mit Freunden, gehört das Smartphone runter vom Tisch, bzw. raus aus dem Sichtfeld. Das ist gesellschaftlich anerkannter Konsens, auch wenn sich kaum einer daran hält. Aber ist euch schon mal aufgefallen, dass es in vielen Gesprächen gar nicht darum geht, etwas vom Gegenüber zu erfahren, sondern vielmehr darum, seine eigenen Geschichten vor Publikum zu erzählen? Das ufert in manchen Runden zu einem regelechten Wettbewerb aus und am Ende des Abends ist man so klug wie vorher. Und da kommt ausgerechnet die Blogparade von Birgit Oppermann mit der Frage „Über welche Themen kannst du stundenlang reden? – Teile dein Nerd-Wissen“ ums Eck! Da arbeitet man eben noch an seiner Fähigkeit, konzentriert und mit voller Aufmerksamkeit zuzuhören und dann soll ich so offen und unumwunden zugeben, dass auch ich Menschen mit meinen Lieblingsthemen in Grund und Boden labern kann? Tatsächlich kommt es gar nicht selten vor, dass ich in privaten Gesprächen beim Thema Tauchen lande. Und das liegt nicht einmal daran, dass Urlaub ein beliebtes und unverfängliches Smalltalk-Thema ist, davor müssen ja erst mal Wetter und Gastgeber-Bekanntschaftsgrad beackert werden. Da ich einen nicht unerheblichen Erfahrungsschatz an Geschichten und Wissen mein Eigen nennen kann, versuche ich mich aber auch zurückzuhalten und eben nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Einerseits sind Gespräche ja ein Geben und Nehmen – also gebe ich auch etwas von mir preis. Andererseits kann ich mich auch zurücknehmen und eben nicht haarklein sämtliche Ausrüstungsdetails, mögliche Unfallrisiken und die gesamte Liste an schönen (und weniger schönen) Tauchplätzen herunterbeten. Allerdings ist das auch ein wirklich dankbares Thema, dass auf viel Interesse und damit auch auf eine Unmenge an Fragen stößt. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Ist das nicht ein sehr teures Hobby? Sieht man in einem See überhaupt etwas? Ist das nicht furchtbar kalt? Hast du eine eigene Ausrüstung? Wie tief tauchst du? Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ist das nicht gefährlich? Warum ist es dir nicht egal, wenn es beim Tauchen regnet? Machst du da auch Fotos? Und glaubt mir, ich habe auf alle diese Fragen (und noch viel mehr) eine Antwort und könnte eigentlich jedes Mal noch mindestens eine kleine Geschichte dazu zum Besten geben. Je nach Interesse meines Gegenübers lasse ich mich dazu natürlich auch gerne mal hinreisen. Wie gesagt, ein Gespräch ist ja eine gegenseitige Sache und es gibt sicher langweiligere Themen (z. B. ETFs, da kommen längst nicht so viele Fragen, komisch... ) zu denen ich reichlich Nerd- bzw. Fachwissen beisteuern könnte. Warum ich mich ausgerechnet fürs Tauchen so begeistern kann, hat bestimmt tausend Gründe. Alleine die beeindruckenden Unterwasserwelt sorgt dafür, dass er nicht langweilig wird. Kaum zu glauben, dass ich mal Angst vor all dem hatte, was ich im Wasser nicht sehen konnte. Hab wohl als Kind ein paar Horrorfilme zu viel konsumiert und in Folge dessen war ich felsenfest davon überzeugt, dass da unten nur Ungeheuer leben, die mich alle essen wollen. Die Vernunft sagt einem natürlich, dass das alles nur Einbildung ist, aber von Vernunft wollte meine Fantasie nichts wissen. Heute versuche ich alle Nicht-Taucher zu überzeugen, dass Haie keine menschenfressenden Monster sind, das Ökosystem durch Überfischung und Klimawandel schwer geschädigt ist, und unser Überleben von intakten Ozeanen abhängt. Allen Fisch-Essern verderbe ich den Appetit, indem ich sie auf die Unmengen Beifang hinweise und ihnen erzähle, was Antibiotika, Fäkalien und Würmer mit ihrem leckeren Zuchtlachs zu tun haben. Wer mir dann immer noch was von lebensnotwendigem Omega 3 erzählt, dem erzähle ich was von Quecksilber. Die Kollegen gehen trotzdem noch gerne mit mir in die Kantine, anscheinend bin ich nicht ZU anstrengend. Aber es fragt keiner mehr, warum ich keinen Fisch esse... Wenn man von seinem Gegenüber weiß, zu welchen Themen er schnell auftaut bzw. sofort ins Erzählen kommt, ist das natürlich auch praktisch, um ins Gespräch zu kommen.  In einer Runde mit fremdelnden Menschen kann man mit dem richtigen Aufhänger das Eis brechen. Ein ehemaliger Kollege konnte stundenlang über seinen Thermomix philosophieren. Ein anderer erzählt mehr oder weniger spannende Geschichten über sein E-Auto. Im Team haben wir einen passionierten Höhlenkletterer. Und im Freundeskreis begeistert sich ein Softwareentwickler seit Neustem für Gesetzgebung. Das alles finden wir aber nur heraus, wenn wir selbst trotz eigenem Nerd-Wissen auch mal lauschen, was andere so zum Besten geben. Wer weiß, vielleicht entdecken wir ja so eine neue Leidenschaft, über die wir dann in Zukunft ebenfalls begeisterte Vorträge halten können.   --- ### Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt… > Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - Published: 2024-08-05 - Modified: 2024-07-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Auto, Bahn, ÖPNV, Straßenverkehr, Verkehrswende, Verspätung, Zugausfälle Jetzt ist es offiziell im Rest von Europa angekommen. Die Bahn ist nicht auf der Höhe. Was in Deutschland eigentlich schon lange bekannt ist, weiß also nach der Fußball-EM also die ganze Welt. Besserung ist dadurch nicht in Sicht aber als echter Schwabe, der nun mal leidenschaftlich gerne jammert, darf ich das nun auch ohne, dass mein Gegenüber verständnislos mit den Augen rollt. Wobei in den Nachrichten ja hauptsächlich der nicht funktionierende Fernverkehr im Fokus steht. Dabei steht es um den Nahverkehr nicht unbedingt besser. Die Ursachen mögen dieselben sein, Schuldzuweisungen sind ja bekanntlich schnell gemacht. Viel wichtiger wäre es, Lösungen zu finden und vor allem zuverlässige Alternativen gerade, wenn Strecken überlastet oder wegen Baumaßnahmen eingeschränkt sind. Das kostet Geld, das ist jedem klar. Zahlen will das wiederum keiner, das ist auch klar – hilft aber nicht. Die Nebenwirkungen eines nicht funktionierenden öffentlichen Personennahverkehrs belasten uns nämlich am Ende alle. Denn was machen die, die es sich leisten können, wenn Bus und Bahn nicht zuverlässig sind? Sie steigen natürlich um aufs Auto. Ist bei mir nicht anders, denn mal abgesehen davon, dass ich mit den „Öffis“ mehr als die doppelte Zeit unterwegs bin, fühlt sich ein pünktlicher Zug mittlerweile an, wie ein Sechser im Lotto. Das wirklich Schlimme daran ist, dass das weder Übertreibung noch Sarkasmus ist. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich auch oft genug mit dem hiesigen Nahverkehr unterwegs bin – oder es zumindest gerne wäre. Als verantwortungsvolle Erwachsene (das meine ich übrigens auch nicht ironisch) lassen wir natürlich das Auto stehen, wenn wir am Wochenende unterwegs sind. Unser Freundeskreis richtet sich rücksichtsvollerweise nach unserem Fahrplan. Denn es kommt schon mal vor, dass der Bus nur alle zwei Stunden fährt und wir dann entweder sehr früh oder sehr spät irgendwo ankommen. Anfang des Jahres wurde dann das Ruftaxi durch einen richtig echten Nachtbus ersetzt, der immerhin auch alle zwei Stunden fährt. Mir dem richtigen Timing schaffen wir es also theoretisch auch wieder nach Hause. Praktisch stranden wir in ca. 70% der Fälle irgendwo und müssen entweder sehr, sehr lange warten oder für viel Geld auf ein Taxi umsteigen. Besonders ärgerlich ist es, wenn man in einen eigentlich pünktlichen Zug gestiegen ist (der Name Regionalexpress muss definitiv ironisch gemeint sein), der dann immer wieder lange Pausen mitten im Nirgendwo einlegt und man am Ende den Anschlussbus verpasst hat (mal wieder). Besonders glücklich ist man in so einem Moment, wenn man im Supermarkt noch ein Kaltgetränk bekommt, bevor man sich zu Fuß auf den Heimweg macht. Die beschauliche Stecke führt gemütlich an der – gmpf – arg befahrenen Hauptstraße entlang, in der Sonne bei 30 ° C den Berg hinauf, die drohenden Gewitterwolken stehts im Nacken. Natürlich sind wir nicht trocken angekommen, obwohl es erst zu regnen angefangen hat, als wir schon zu Hause waren... Deutschland möchte so gerne mit gutem Beispiel voran gehen, was Klimaziele und Energiewende angeht. Dass das nicht billig ist und keiner das zahlen will, ist klar (davon haben wir es ja oben schon gehabt). Die Energiekosten belasten den eigenen Geldbeutel spürbar und immer mehr und über eine gerechte Verteilung kann man endlos diskutieren. Allerdings sind die Alternativen jetzt auch nicht wirklich attraktiv, zumindest wenn man sich ausmalen kann, was ein „weiter so“ am Ende für unsere Zukunft bedeutet. Das wäre definitiv ein noch höherer Preis. Deutschland hat nach Belgien und Liechtenstein die dritthöchsten Strompreise für Privathaushalte innerhalb der Europäischen Union. WirtschaftsWoche Gerade vor diesem Hintergrund finde ich die Entwicklungen bezüglich der Verkehrswende aber auch so ernüchternd. Da gibt es Menschen, die wirklich allergrößte Anstrengungen unternehmen, um das Ruder noch rechtzeitig rumzureisen. Und gleichzeitig machen wir die erreichten Erfolge wieder zunichte, weil beispielsweise keine Anreize für den Erhalt einer funktionierenden Infrastruktur geschaffen wurden. Und so werde ich zukünftig wohl nur noch in Wanderschuhen ausgehen, damit wir den Heimweg wenigstens auch über wenig befestigte Waldwege erklimmen können. Ich werde weiterhin viel Verständnis für völlig aufgelöste und nervlich am Boden zerstörte Bewerber haben, die den Interviewtermin verpasst haben, weil sie über Stunden in einem Zug festsaßen. Ich werde hoffnungsvoll und zuversichtlich auf den angekündigten aber nicht einfahrenden Zug warten – und warten, und warten... Und ich werde trotzdem weiterhin Bus und Bahn fahren! Denn eigentlich genieße ich es ja, die Landschaft am Fenster vorbeiziehen zu sehen – wenn wir denn fahren. Und selbst, wenn es noch so frustrierend ist, dass kaum noch ein einiger Zug pünktlich kommt, gilt unbedingt und ohne Diskussion Don´t drink and drive! --- ### Coole Sache > Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - Published: 2024-07-29 - Modified: 2024-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/ - Kategorien: DIY, Finanzen - Schlagwörter: #süßersommer, Blogparade, Dessert, Eis am Stiel, Eisform, Eisförmchen, Sommer, Sparen, Stieleis, Waffel, Wassereis Wenn ich mal groß bin, kann ich so viel Eis essen, wie ich will! So, oder zumindest so ähnlich, hab ich als kleines Kind bestimmt gedacht, wenn es mal wieder hieß, nach einem Eis ist Schluss. Und was für ein Fest war es, als wir uns dann tatsächlich mal eine ganze Packung Eis am Stiel gegönnt haben und eben nicht nach einem Eis Schluss war. Der Verpackungsmüll wiederum war kein schöner Anblick und das schlechte Gewissen mindestens genauso groß wie der Berg aus Eisstielen, Pappe und Plastik. Und dabei sind die ganzen leckeren Stieleisvarianten nur noch halb so groß wie früher, als sie noch von einer winzigen Kinderhand gehalten wurden. Vieles scheint einem heute kleiner, beim Eis ist das besonders enttäuschend. Noch dazu ist das gefrorene Zuckerwasser gar nicht so günstig – erwachsen zu sein ist nicht so leicht, wie man früher meinte. Aber so schnell gebe ich natürlich nicht auf, wir reden schließlich von Eis. Was gibt es Besseres im Sommer? ! Da passt es auch der Aufruf zur Blogparade „Süßer Sommer – Mein liebstes Sommer-Dessert“ von Ingrid Holscher. Dessert passt normalerweise nicht mehr rein aber für ein Eis ist immer Platz. Es musste nur eine Alternative zum gefrorenen Fertigprodukt her. Manch einer kennt vielleicht noch die bunten Kunststoff-Förmchen, mit denen man sich sein Stiel-Eis einfach selbst machen kann. Die mögen etwas altbacken erscheinen und als Kind fand man die nicht halb so gut, wie die quietschbunten Sorten mit so unglaublich abgefahrenen Zusatzgimmicks wie einem Kaugummi-Stiel. Es gibt sie aber nach wie vor zu kaufen und mittlerweile kann man mich mit Kaugummi und Co. auch nicht mehr hinterm Ofen vor aus der Hängematte locken. Nachdem wir unser Kücheninventar um Eisförmchen erweitert hatten, sind wir über ein Angebot mit einer Kiste verschiedener Fruchtsäfte gestolpert. Man könnte fast von Schicksal reden, würde ich daran glauben. Andererseits gibt es solche Mehrweg-Fruchtvarianten-Kisten auch heute noch. Wahrscheinlich war lediglich der Blick genau dafür geschärft. Und daher bin ich nun ein echter Profi, wenn es um die Auswahl der perfekten Saftgrundlage für selbstgemachtes Stiel-Eis geht. Das ist nämlich gar nicht so trivial, wie es scheint. Apfelsaft ist nur so semi-gut geeignet. Überhaupt sind klare Säfte wirklich Geschmackssache und wie bei einem waschechten Wassereis kann man Farbe und Aroma aussaugen und hat dann einen geschmackslosen Eisklumpen. Von Bananensaft muss ich echt abraten, das müsste man vielleicht irgendwie mischen. Oder man bleibt einfach bei Sorten, die zuverlässig funktionieren. Der Klassiker ist ja Orangensaft, der ist auch schön frisch aber eine echte Offenbarung war tatsächlich der Mangosaft. Beides keine einheimischen Früchte aber in Mehrwegflaschen erhältlich und daher um Längen weniger verpackungsintensiv als fertiges Eis aus der Kühltruhe. Die Liste der Inhaltsstoffe überzeugt bei der DIY-Variante ebenfalls. Einige ungeplanten Grundreinigungen des Eisfaches später habe ich auch die ideale Vereisungsmethode gefunden. Warum braucht es eigentlich manchmal so viele Fehlversuche, bis man auf eine zündende Idee kommt? Seit ich die Eisförmchen in eine Schale stelle, habe sind die Resultate wesentlich weniger pfützenförmig. Und am allerbesten wird die Konsistenz, wenn der Saft langsam gefriert. Dann bilden sich keine Eiskristalle, das Eis wird mehr wie ein schön festes Sorbet. Dafür werden die Förmchen mit all dem anderen Gefriergut von allen Seiten eingepackt. Nur nicht mit zu viel Schwung die Schublade vom Eisfach zuschieben – pfützenförmig, ihr wisst schon... Hauseigene Eisproduktion Was wir über die Jahre gespart haben, kann ich nicht sagen. Aber wie alles andere ist auch Eis in den letzten Jahren nicht billiger geworden. Hier wird fast täglich ein Eis pro Kopf vernichtet, an sehr heißen Wochenenden auch gerne mal mehr. Und mit einer 1-Liter-Flasche Saft lassen sich gut 20 Eisportionen fabrizieren, das lohnt sich also. Die Förmchen dürfen im Geschirrspüler mitfahren und sind auch nach reichlichem Gebrauch noch so gut wie neu. Zwischendurch darf es natürlich auch gerne mal ein richtig feines Eis von der Eisdiele sein. Über die Preise wird ja auch redlich gejammert und geschimpft. Trotzdem scheint es nicht so, als würde den Eisdielen die Kundschaft ausbleiben. So eine Kugel Eis kann man sich dann wohl doch noch leisten. Als echter Schwabe muss ich mich aber schon wundern, wie viele Kunden ihr Eis lieber im Becher, als in der Waffel nehmen. Im Preis ist beider mit einkalkuliert, man spart also kein Geld bei der Entscheidung für das eine oder gegen das andere. Aber an Verpackungsmüll könnte man so einiges sparen und mit den angeblich umweltfreundlichen Holzlöffelchen schmeckt doch alles irgendwie – holzig. Man könnte also sagen, ich nehme aus umweltschutzgründen ein paar Kalorien mehr zu mir. Aber ehrlich, wenn ich mir schon ein Eis gönne, dann macht die Waffel den Kohl auch nicht fett, bzw. mich... Und was gezahlt ist, wird auch gegessen. Während die Eissorten aus meiner Kindheit aber gefühlt geschrumpft sind, scheint manch ein Eisverkäufer geradezu Rekorde im Stapeln von Eis aufstellen zu wollen. So exorbitant viele Eiswaffeln kommen da also eh nicht zusammen, nicht nur wegen dem steigenden Eis-Kugel-Index. Im Schnitt zahlt man in der Umgebung 1,80€ pro Kugel Eis. Das ist sicher nicht der teuerste Preis und ebenso sicher auch nicht der günstigste. Bevor man sich darüber aber aufregt, sollte man sich mal fragen, ob man dann auch mit dem lokal üblichen Gehalt zufrieden wäre. Denn bei all den Unkenrufen, dass alles immer teurer wird und woanders immer alles besser ist, vergleicht manch einer gerne Äpfel mit Birnen. Und aus beidem lässt sich schlecht Eis machen, dass könnt ihr mir ruhig glauben, ich hab das ausprobiert. Und weil all das Philosophieren über Gefrorenes Appetit macht, werfe ich jetzt mal einen vorsichtigen Blick ins Eisfach. Immer schön cool bleiben! Und heute noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache: Es wird hier nach wie vor keinen Newsletter geben. Ihr könnt euch aber per Mail (Anmeldung über die Maske rechts oben) über neue Beiträge informieren lassen. Danke an Claudia Klinger für diesen Tipp. --- ### Chill mal > Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - Published: 2024-07-22 - Modified: 2024-07-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hammock Day, Hängematte, kuriose Feiertage, Tag der Hängematte Vor einiger Zeit habe ich gelernt, dass es einen Tag des Kleides gibt. Natürlich erfahre ich so etwas immer erst hinterher aber immerhin bin ich so auf den Kalender kurioser Feiertage gestoßen. Der fällt bei mir einerseits unter die Rubrik „Dinge, die die Welt nicht braucht“, ist aber andererseits auch schon wieder ziemlich unterhaltsam. Passend zum offiziellen Hammock Day am 22. Juli freue ich mich heute über meinen ersten offiziellen Urlaubstag. Dem gechillten Abhängen ist nämlich in den USA ein ganzer Tag gewidmet, welcher sich so langsam auch über den großen Teich hinweg durchsetzt. Auffallend viele der kuriosen Feiertage haben tatsächlich ihren Ursprung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Offenbar gehört zu diesen unbegrenzten Möglichkeiten eben auch, dass jeder nach Lust und Laune neue Feiertage ins Leben rufen kann. Nicht alles, was aus den USA kommt, stößt hierzulande auf Gegenliebe. Und das sich Halloween, Black Friday und Valentinstag (zumindest in solchen Ausmaßen) mittlerweile etabliert haben, liegt sicher auch daran, dass findige Unternehmen schnell das Potential dieser konsumträchtigen Anlässe erkannt haben. Zumindest haben manche Institutionen aber natürlich vor allem Hängemattenverkäufer den heutigen Tag schon zum internationalen Tag der Hängematte erklärt – obwohl der Initiator explizit weder einen nationalen, noch einen internationalen Tag ausgerufen hat. Der Internationalisierung kann man wahrscheinlich wirtschaftlichen Interessen unterstellen, die Auswirkung auf die Absatzmenge dürfte dennoch gering sein. Überhaupt nicht gering ist allerdings die Auswirkung so einer Hängematte aufs Gemüt. Mal abgesehen davon, dass man in den meisten Modellen ganz fabelhaft bequem liegt, hat das gemütliche Geschaukele auch einen entspannenden Nebeneffekt. Und obendrein gibt es kaum ein minimalistischeres Möbelstück, ist die Hängematte doch in der Lage, Sofa, Liegestuhl, Lesesessel und Bett locker in sich zu vereinen. Ok, das mit dem Bett ist vielleicht ein bisschen arg optimistisch aber es gäbe vieles, worin ich weniger gerne nächtigen würde. Was die Frage aufwirft, warum manch einer in der Badewanne schläft – aber ich schweife ab. Liegt wahrscheinlich daran, dass man gerade in der Hängematte ganz wunderbar die Gedanken schweifen lassen kann. Hängt sie draußen, kann man zusehen, wie die Wolken vorbeiziehen. Hängt sie drinnen, lernt man halt die Raufasertapete auswendig. Das hiesige Exemplar hat ein schattiges Plätzchen auf der Terrasse und steckt auch das Gewicht von zwei ausgewachsenen Erwachsenen locker weg. Das sollte man unbedingt beachten, wenn man mit jemandem zusammenwohnt, der gerne da liegt, wo eigentlich schon besetzt ist. Zu zweit schaukelt es sich aber auch ganz fein, wobei ich da in der Vergangenheit nicht immer so positive Erfahrungen machen durfte. Unbedingt zu beachten ist nämlich nicht nur die maximal erlaubte Zuladung, sondern auch die Belastung durch engagiertes Schaukeln. Da kann es dann passieren, dass zwei federleichte Fliegengewichte in Person meiner Cousine und mir (da waren wir so um die 8-10 Jahre alt) mal eben auf dem Hintern landen. Ein ganzes Stück Wand war uns tobenden Kindern wohl nicht gewachsen und ist einfach und ohne Vorankündigung herausgebrochen. Aber auch, wenn die Basis stabil ist, hat das Geschaukele so seine Tücken. Ein Balkongeländer mag das chillige Hin und Her ganz gut wegstecken – das Seil der Hängematte findet das eher aufreibend. Und so saß ich dann mal wieder unversehens auf dem Hintern. Auch zu WG-Zeiten konnte und wollte ich nicht ohne Hängematte. Zwar hatte ich nicht wirklich viel Platz aber wo ein Wille ist... Die Mitbewohnerin war begeistert, hatte allerdings noch keine Bekanntschaft mit den hinterhältigen Tücken so einer Form des Abhängens gemacht. Leider war ich im Nachbarraum und konnte ihrem phänomenalen Abgang nur akustisch beiwohnen. Der Einstieg will gelernt sein, sonst steigt man schneller wieder aus, als einem lieb ist. Und wenn man das mal raushat, will man eigentlich gar nicht mehr raus steigen. Daher werden Getränke, Snacks und Bücher stets in Reichweite deponiert. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, das mit dem Lesen funktioniert gerade nur so semi-motiviert. Nach wenigen Seiten ist der Kopf schon wieder ganz woanders. Einerseits herrscht im Oberstübchen eine übermüdete Leere, andererseits wirbeln die Gedanken und Ideen nur so durcheinander. So fühlt es sich wohl an, wenn man wirklich urlaubsüberreif ist. Das Urlaubsprogramm ist dementsprechend eine Mischung aus Erholung, kleinen Tapetenwechsel-Ausflügen und ein bisschen Garten-Projekt. Alles kann, nichts muss. Natürlich habe ich auch diverse Verabredungen mit meinem sommerlichen Lieblingsplatz, der Hängematte. Und die feiere ich daher nicht nur an diesem einen Tag, wenn sie sich diesen Ehrentag – Kuriosität hin oder her – aber auch echt verdient hat! --- ### Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte? > Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - Published: 2024-07-15 - Modified: 2024-07-02 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Einheitliches Ladekabel, geplante Obsoleszenz, geplanter Mehrverbrauch, Ladekabel, Minimalismus, Neistat, Recht auf Reparatur, Verschleiß Die geplante Obsoleszenz, also das künstlich festgelegte Verfallsdatum von Produkten, hat wie so vieles im Leben zwei Seiten. Denn obwohl eine solche Produktionsstrategie im ersten Moment geradezu boshaft erscheint, macht sie unter bestimmten Umständen Sinn. Dann nämlich, wenn Erzeugnisse eng mit weiteren Produkten verbunden sind oder wenn sie aus diversen weiteren Komponenten bestehen, so dass sie zusammen einen Verbund von Teilen mit ganz unterschiedlicher Lebensdauer und ganz unterschiedlichen Innovationszyklen bilden. Wenig sinnvoll wäre es, würde man beispielsweise ein Smartphone-Gehäuse mit dem Ziel entwickeln, dass es zwanzig Jahre überdauern soll. Während dieser Zeitspanne wird die gesamte Telekommunikation vermutlich mehrere Male revolutioniert werden. Das Gehäuse kann daher bedenkenlos mit billigeren Werkstoffen hergestellt werden und so geplant obsolet werden. Es ist ja nicht nötig, dass es länger hält als die aktuelle Mobilfunktechnologie. Damit wird die geplante Obsoleszenz sicher weiterhin zu unserer Wirtschaft beitragen. Mit dem nicht enden wollenden Konsum, der wie ein reißender Strom durch die Industrienationen fließt, zeigen sich aber eben auch die Schattenseiten der geplanten Obsoleszenz. Wir kaufen, verbrauchen und werfen weg – ohne groß darüber nachzudenken. Doch während wir uns in unserem Überfluss suhlen, prophezeien Fachleute eine düstere Zukunft. Viel ist bei mir aus dem Geschichtsunterricht nicht hängen geblieben. Doch dass Wassermangel und Raubbauim Extremfall zum Niedergang ganzer Zivilisationen führen können, hat sich nachhaltig eingebrannt. Rohstoffengpässe und –Krisen haben also schon in früher Geschichte zu oft historischen Einschnitten geführt und bis heute spielen Rohstoffkonflikte in vielen Kriegen eine zentrale Rolle. Die Ölkrise von 1973 liegt zwar vor meiner Zeit. Doch ich kann mir ganz gut vorstellen, welch ein Aufschrei da durchs Land gegangen sein muss, als man sonntags aufs Autofahren verzichten musste. Wer des Deutschen „heilige Kuh“ anrührt, muss mit heftigem Gegenwind rechnen. Angesichts solcher Zwangseinschränkungen ist auch der Öffentlichkeit vieler Industrieländer bewusst geworden, dass kein Rohstoff unbegrenzt verfügbar ist. Ist die Energie knapp, wird auch die Verarbeitung vorhandener Ressourcen teuer. Und so regt sich der Widerstand gegen die nicht enden wollende Verschwendung von Ressourcen. Und damit auch gegen eine absichtliche Verkürzung der Lebensdauer von Produkten. Verbraucher hinterfragen skeptisch den Kreislauf aus Kaufen und Wegwerfen, plötzlich schaut man den Unternehmen auf die Finger. Die Strategie der geplante Obsoleszenz ist quasi aufgeflogen und der ach so brave Konsument rebelliert. Mancher lauter, andere leiser. Gegenbewegungen Kritiker der geplanten Obsoleszenz sahen schon früh die Nachteile, die eine Konsumgesellschaft mit sich bringt und waren von der Verschwendung und der Maßlosigkeit mit der produziert und konsumiert wurde beunruhigt. Manch einer sah im Kommunismus eine Alternative, die als politisch-ökonomisches Prinzip über den Kapitalismus triumphieren könnte. Die kommunistische Ökonomie basierte auf zentraler staatlicher Planung, ein System in dem geplante Obsoleszenz nicht nötig war. Die DDR galt als die effizienteste aller sozialistischen Volkswirtschaften. Staatliche Normen gaben vor, dass Waschmaschinen und Kühlschränke mindestens 25 Jahre funktionieren sollten. Leider hat sich das nach der Wiedervereinigung ebenso wenig durchgesetzt, wie die Langlebensdauer-Glühlampe des Leuchtenhersteller Narva. Die Glühlampe mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 2500 Stundenist nur noch in Museen zu sehen und im Osten wird heute ebenso begeistert konsumiert wie im Westen. Ein ebenso museumsreifes Werk ist der Kurzfilm iPod's Dirty Secret von Casey und Van Neistat. Die amerikanischen Künstler besprühten Plakate von Apples I-Pod mit dem Spruch: „iPods unreplaceable battery lasts 18 months“ und stellten davon ein Video ins Netz. Einer Sammelklage gegen Apple wegen der kurzlebigen Akkus schlossen sich Tausende an. Auf Basis von technischen Daten über Entwürfe und Testverfahren des IPod- Akkus stellte sich heraus, dass Apple die Lithium-Batterie bewusst so entworfen hatte, dass diese nur kurze Zeit funktionierte. Zwar kam es nie zu einem Urteil in diesem Fall, doch Apple richtete einen Austauschservice für die Akkus ein und verlängerte die Garantiezeit auf zwei Jahre. Der Imageschaden, den Apple durch die Guerilla-Aktion erlitten hat, lässt sich finanziell kaum erfassen. Wer heute, gut zwanzig Jahre später, die Suchbegriffe Sammelklage und Apple eingibt, findet den Vorwurf des geplanten Verschleißes nun beim iPhone. Selbe Strategie, anderes Produkt, die Rechnung scheint aufzugehen. Good News Zumindest bei den Ladekabeln scheint der Sonderweg für das Unternehmen aber nun beendet. Lange bestand Appel auf seiner Extra-Wurst. Ab Dezember 2024 gilt bei Ladekabeln für Smartphones endlich ein einheitlicher Standard für alle Geräte. Und es gibt auch weitere zukunftsweisende Ansätze, die Hoffnung machen. Der Chemiker Prof. Dr. Michael Braungart ist der Ansicht, dass die Industrie den Verwertungszyklus der Natur, in der es statt Abfällen nur Nährstoffe gibt, imitieren könnte. Organische Materialien, die im Überfluss produziert werden, könnten aber als Nährstoffe in einem ständigen Kreislauf der Wiederverwertung zum Einsatz kommen. Zwar sind die Thesen Braungarts umstritten, der Ansatz der Wiederverwertung selbst jedoch wird heute immer öfter aufgegriffen. Und den Unternehmen bleibt auch gar nichts anderes übrig, als über neue Herangehensweisen in der Produktherstellung nachzudenken und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Mit dem Recht auf Reparatur müssen Reparaturen zukünftig nicht nur möglich, sondern auch bezahlbar sein. Damit ist dann hoffentlich auch der erschwerte Zugang zum Innenleben eines Produktes Geschichte. Leider ist noch nicht alles rosig, wo Zukunft drauf steht. Ein ganz aktuelles Beispiel für geplante Obsoleszenz in Form von (ich unterstelle jetzt einfach mal) geplantem Mehrverbrauch findet sich bei mir im Badezimmer. Die Verpackung der Hautcreme ist so genial designt, dass etwa ein Viertel des Inhalts nicht ohne Einsatz archaischer Werkzeuge entnommen werden kann. Nachdem über den hygienischen Pumpspendernichts mehr raus kam, habe ich die Tube aufgeschnitten. Die übrige Menge hat mich dann doch schockiert. Ganze FÜNF! Wochen hat es gedauert, bis der „Rest“ aufgebraucht war. Wäre meine Haut nicht so zickig, würde ich sofort die Marke wechseln. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt Zu guter Letzt haben wir es aber mit einer Schere und gesundem Menschenverstand selbst in der Hand, dass der geplante Mehrverbrauch wirkungslos verpufft. Damit beende ich die Reihe zur geplanten Obsoleszenz und zumindest auf diesem Blog ist das Thema nun Geschichte. Hier sind nochmal alle vorangegangenen Beiträge verlinkt: Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet Ein historischer Exkurs In allen Farben und Formen Wenig überraschende Nebenwirkungen Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument Alltag in der Produktentwicklung? Danke fürs Durchhalten und für die vielen Kommentare und Geschichten mit euren ganz... --- ### Gärtnern mit Anfängern > Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - Published: 2024-07-08 - Modified: 2024-07-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Anfänger, Garten, Geduld, Grüner Daumen, Kompost, Unkraut Ich bin ja ein Sparfuchs – leider aber einer mit nur so semigrünem Daumen und wenig solidem Halbwissen. Dementsprechend viele gescheiterte Experimente hinsichtlich günstiger Vermehrung von Pflanzen habe ich schon hinter mir. Manche Äste kann man einfach in die Erde stecken, dann wächst daraus ein neuer Baum. Selbstverständlich ist das aber nicht und irgendwann muss man der vertrockneten Realität ins Auge sehen. Aus "Schrödingers Flieder" ist leider traurige Gewissheit geworden – die Wurzel ist tot. Den alten Fliederstrauch wollte ich eigentlich retten, aber wie es aussieht hat er die rabiate Behandlung des Landschaftsgärtners nicht überlebt. Nach über einem Jahr haben wir die Hoffnung aufgegeben, dass da noch was wächst. Für den kommenden Urlaub haben wie ein neues größeres Beet-Projekt geplant. Da wird die Wurzel dann zukünftig als Insektenhotel eine neue Daseinsberechtigung finden. Ein altes Bild - heute ist der Stumpf zugewuchert aber sonst unverändert Überhaupt birgt so ein Garten unglaublich viel Potential für Projektarbeit und da im Haus nichts ansteht und frische Luft ja bekanntlich sehr gesund ist, wird gestaltet, was der schreibtischgeplagte Rücken so hergibt. Sicher wäre es klüger gewesen, sich erst zu überlegen, wo Beete hin sollen und dann Gras zu sähen. Anfängerfehler! Da wusste der Herr auch noch nicht, wie stabil Grasnarbe sein kann. Ein „ich hab´s dir ja gesagt“ verkneife ich mir aber lieber während ich mir schon wieder die nächste Schandtat einfallen lasse. Ideallinie Immerhin kommen meine Vorschläge extrem gut an, da mein Rennfahrer auch beim Rasenmähen gerne die Ideallinie fährt. So ein 90°-Winkel ist nämlich echt doof zu mähen und so setzt er die organisch geschwungenen Beete gerne um. Sieht nebenbei ja auch sehr hübsch aus, so eine weiche Kurve als Kontrast zum gerade verlaufenden Gartenweg. Um den Kompost herum verläuft jetzt ebenfalls ein schicker Mulchstreifen, quasi die Schnellstraße für den Rasenmäher – auch wenn ich tempomäßig ehr wie ein Sonntagsfahrer unterwegs bin. Der gemeine Kompost Wir haben jetzt 5 (in Worten FÜNF! ! ! ) Komposter in unserem Garten stehen. Warum? Weil man(n) es kann. Und nein, wir betreiben weder im großen Stil Anbau, noch haben wir einen Wald und unter die Selbstversorger wollen wir definitiv auch nicht. ABER die drei offenen Komposter sind ja hauptsächlich für Grasschnitt und dann stehen die auch noch gaaanz am oberen Ende des Gartens. Da muss man(n) ja erst mal hin kommen. Da ist der geschlossene Schnellkomposter neben der Küchentüre schon praktischer – und praktischer Weise auch mittig im Garten also mit dem Rasenmäher von allen Seiten verkehrstechnisch ideal gelegen. Der war aber fast voll und auch, wenn das alles schnell zusammenfällt, hat der Anblick beim Anfänger-Gärtner für eine Beinahe-Panik-Attacke gesorgt. Man müsste jetzt umlagern und den Inhalt aus dem Schnellkomposter in einen der extra dafür angeschafften (und in liebevoller Mühe hübsch grau angestrichenen) Komposter verlagern. Doch wie gesagt befinden sich besagte Komposter eben ganz unglaublich weit weg und man schafft doch nicht den ganzen gammelnden Haufen erst nach da, um ihn dann nach der Zersetzung wieder an eine andere Stelle in eines der Beete zu schaffen. Die beste und naheliegendste Lösung aus Sicht des Mannes war es, einfach nochmal einen zweiten Schnellkomposter direkt neben den ersten zu platzieren. Der Platz wäre ja eh leer und dann muss man zum Umschichten auch nicht viel hin und her transportieren. Immerhin konnte ich den Herrn mit Mühe und Not davon abhalten, noch ein bis zwanzig weitere Komposter am unteren Ende des Grundstücks aufzustellen. Wobei die fragenden Blicke der Nachbarn auch so schon nur mit reichlich Ignoranz auszuhalten sind. Vielleicht sind die aber auch nur neidisch, ein guter Kompost ist wohl das Gold des Gärtners. Wachs schneller Chantal! Geduld ist ja gemeinhin nicht gerade die Eigenschaft, die den modernen Menschen maßgeblich prägt. Im Gegenteil, wer im Vorstellungsgespräch nach Schwächen gefragt wird, schreibt sich gerne mal Ungeduld zu. Das klingt einfach viel ambitionierter. Deine ganzen Ambitionen sind den Pflanzen allerdings schnurzpiepegal. Die wachsen halt so schnell, wie sie wachsen. Wasser und Wetter (und ein bisschen Kompost) können das Wachstum zwar positiv beschleunigen, aber irgendwo ist da auch ein Ende. Wer wie wir ein neues Beet anlegt und eben nicht nur Ableger aus dem Garten der Schwiegermama pflanzen will, findet in Gärtnereien eine gefühlt endlose Auswahl an exotischen Pflanzen. Ok, für jemanden, der kaum mehr als Löwenzahn und Klee benennen kann, ist alles exotisch. Es braucht eine gehörige Portion Selbstbeherrschung, um hier nicht völlig zu eskalieren. Teppich-Thymian von der Schwiegermama Die kleinen Jungpflanzen unter den Stauden sind sogar recht bezahlbar, steckt ja noch nicht so viel Aufwand und Pflege darin, wie in einem über Jahre gezogenen Bäumchen. Trotzdem empfiehlt sich die Lektüre eines anständigen Gartenratgebers und für die Ohren sei der Gartenradio Podcast (unbezahlte Werbung) empfohlen. Man will die neuen Mitbewohner ja nicht gleich umbringen, bzw. überhaupt erst mal die richtigen Mitbewohner auswählen, die sich mit den gegebenen Licht- und Bodenverhältnissen anfreunden können. Hat man dann eine kleine Auswahl passender Pflanzen erbeutet, geht’s ans Einpflanzen. Eine wortwörtlich erdende Tätigkeit doch Obacht. Kaum etwas trocknet die zarte Haut eines Bürohengstes dermaßen aus, wie das Wühlen in Erde. Und auch, wenn die kleinen grünen Tupfer am Anfang noch sehr überschaubar wirken – Lückenfüller sind absolut überflüssig. Natürlich legt der Neuankömmling nicht gleich jeden Tag 20 Zentimeter zu. Überhaupt muss er sich erst mal unterirdisch einleben. Wenn der Lavendel es im ersten Jahr also von 5 cm Durchmesser „nur“ auf 30 cm schafft und noch nicht blüht, ist das kein Grund ihn gleich zu mobben. Das hat inzwischen sogar der Lieblingsmensch verstanden, was aber auch am Wachstumsschub sämtlichen Gartenbewuchses in Folge der Regenzeit liegt. Auf du und du So langsam kennt man(n) die Mitbewohner sogar namentlich und brilliert voller Stolz. Schickt frau den Gartenanfänger allerdings ins Kräuterbeet, um Rohstoffe für eine Kräuterbutter zu schneiden, sollte frau hinterher genau prüfen, was sich unter der Ernte alles versteckt. Ein bisschen Lavendel macht sich übrigens ganz hervorragend in der Kräuterbutter... Und das Kräuterbeet hat jetzt Schildchen – nur zur Sicherheit. Spaziergänge ähneln mittlerweile Schulexkursionen – Pflanzenbestimmung im Vorgarten. Man holt sich Inspiration und sammelt Samen in öffentlichen Beetanlagen.... --- ### Hokuspokus Horuskopus > Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - Published: 2024-07-01 - Modified: 2024-06-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Astrologie, Bierkreiszeichen, Börsenastrologe, Börsenhoroskop, Finanzen, Horoskop, Sternzeichen, Tierkreiszeichen Als vernunftbegabter Mensch glaube ich natürlich nicht alles, was man mir so erzählt. Einerseits. Andererseits muss ich auch nicht alles verstehen, schon gar nicht, wenn es um die Geheimnisse des Universums  - oder alternative Heilmethoden – geht. Ganz ehrlich, ich verstehe auch nicht, wie ein Gehirn funktioniert. Meines lässt sich davon aber nicht beeindrucken und funktioniert in der Regel trotzdem (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach). Astrologie ist so ein Thema, von dem ich wirklich gar keine Ahnung habe. Ich weiß zwar, welches Sternzeichen ich habe aber da hört es auch schon auf. Mit Aszendenten kann ich nicht wirklich was anfangen, genauso wenig mit der Theorie, dass Geburtsdatum und -Ort irgendwie einen Einfluss auf unsere Persönlichkeit hätten. Die Charakterisierungen der Sternzeichen lassen ja auch ganz viel Interpretationsspielraum. Ganz ehrlich, welcher Mensch ist denn nicht freiheitsliebend? ! Die Ergebnisse aller methodisch korrekten Nachprüfungen zeigen, dass die überprüften Aussagen nicht statistisch signifikant besser zutreffen als willkürliche Behauptungen. Wikipedia - Astrologie Der Mensch indes scheint sich nach Kontrolle und Vorhersehbarkeit zu sehnen. Denn trotz fehlender wissenschaftlicher Belege und geringer Genauigkeit erfreuen sich Horoskope nach wie vor größter Beliebtheit. In manchen Zeitschriften sind sie ein nicht wegzudenkender Teil des Inventars und das „große Jahreshoroskop“ eine selbstverständliche Pflichtveranstaltung. Dabei formulieren geschickte Autoren (ob das immer Astrologen sind, wage ich zu bezweifeln) die Texte dermaßen allgemein, dass sich jeder mit etwas Phantasie darin wiederfindet. Vermutlich erledigt das heute schon eine Astro-KI, immerhin ein Profi im Erstellen generischer Texte. Horoskope sind ein großer Spaß und eine nicht versiegende Einnahmequelle. Ich kann nicht behaupten, dass ich noch nie (m)ein Horoskop gelesen hätte. Ist es nicht faszinierend, wie gut die wachsweichen Worte oft passen? Blöd nur, wenn man hinterher merkt, dass man ja das falsche Sternzeichen gelesen hat (bzw. eigentlich völlig egal, one-fits-all). Zukünftig wird das hier übrigens ein Reiseblog – zumindest, wenn es nach meinem Sternzeichen geht und wenn man diesem augenzwinkernden Bericht über den Zusammenhang von Schreibstil und Sternen glauben darf. Und ich bin auch schon neugierig, welchen (hoffentlich nicht so bunten) Look ich beim Make up für Sternzeichen verpasst bekomme. Solche Ideen sind unterhaltsam und frei von Nebenwirkungen. Weniger amüsiert bin ich aber, wenn es um Finanzen geht. Wobei auch hier in der Regel kein wissenschaftlicher Anspruch dahinter steht und ja eigentlich alles, was irgendwie spielerisch an das Finanzthema heranführt damit auch eine gute Seite haben kann. Solange man dem sicherheitsliebenden Krebs kein Sparbuch verkaufen will, sondern ebenso wachsweich in den Formulierungen bleibt, wie bei einem „echten“ Horoskop. Das echtes Grundlagenwissen sinnvoller ist, als Finanzvorlieben fürs eigene Sternzeichen, muss hier trotzdem nochmal mit hocherhobenem Schimpffinger betont werden! Immer schön die Hausaufgaben machen, bevor man investiert. Den schnellen Weg gibt’s nicht. Welcher Wahrsager würde dann noch wahrsagen, statt den Lottogewinn in der Karibik zu verprassen. Das es tatsächlich Börsenastrologen schockiert mich weniger, als es mich erstaunt. Auch ein blindes Huhn versenkt mal einen Treffer. Wahrscheinlich sogar mehr, als ich beim Darts. Mit ein wenig Übung und Wissen wird man auch immer besser. Zumindest funktioniert das bei mir – und ich könnte wahrscheinlich sogar vorhersagen, dass es auch morgen noch Zinsen aufs Tagesgeld gibt und die großen Konzerne weiterhin Gewinne einfahren. Die gleichen Erkenntnisse, die jeder andere im Übrigen auch treffen würde. Mit dem Unterschied, dass der gemeine Börsenastrologe das hauptberuflich macht und dafür tatsächlich Geld bekommt. Die Trefferquote der Prognose eines Börsenastrologen müsste schon exorbitant höher liegen, als die eines Analysten. Wäre das der Fall, gäbe es Letzteren nicht. Glaube versetzt bekanntlich Berge aber dass er einen Gipfel ins Aktienchart malen kann, wage ich zu bezweifeln. Kurz erinnert an ein Experiment, in dem ein Schimpanse per Wurf von Dartpfeilen bessere Aktientipps abgab als ein Analyst. Manager Magazin, Die mit den Sternen rechnen Einfach aus Neugier habe ich auch mal Sternzeichen und Bier in die Suchmaske eingegeben. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Kaum eine Binsenweisheit trifft es so schön, wie dieser viel zitierte Spruch. Es gibt tatsächlich ein Bierkreiszeichen Horoskop und man kann das Spiel wahrscheinlich noch ewig weiterspinnen. Man darf es halt nicht bierernst nehmen. Und wenn´s für jemanden funktioniert, ist das fein. Verstehen muss ich es trotzdem nicht – und mitmachen schon gar nicht. --- ### Das Introvertierchen > Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - Published: 2024-06-24 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Extravertiertheit, Introvertiert, Persönlichkeit, Selbstoptimierung Es gibt ja gefühlt unendlich viele Ratgeber darüber, wie man den inneren Schweinehund besiegt. Doch man stelle sich mal vor, wie dieser arme Tropf dann K. O. gegangen ist und völlig erledigt auf der imaginären Matte liegt. Da könnte man schon mal Mitleid haben! Und eine friedliche Co-Existenz, bei der jeder mal im Wechsel das Sagen hat, wäre doch auch viel entspannter. Statt Dauerschuften also eher ein Kompromiss – erst eine Runde durch den Wald joggen, dann gemütlich aufs Sofa und die Nase in ein Buch stecken. Am besten eines, das einfach nur unterhält, ganz ohne Selbst- oder Weltverbesserungs-Ratschläge. Bei all dem Trubel um den inneren Schweinehund kommt ein anderer Mitbewohner meist viel zu wenig Aufmerksamkeit. Der ist halt auch nicht der Typ, der gerne und ständig im Mittelpunkt stehen möchte. Dabei sollten wir uns um unser Introvertierchen mindestens genauso kümmern, eher noch mehr. Das ist nämlich oft viel zu zaghaft und leise, wenn es eigentlich unsere volle Aufmerksamkeit bräuchte. Dabei täte ihm etwas mehr Egoismus gut! Ich bin ja kein großer Fan von Persönlichkeitstest und Schubladen, in die Menschen nach ihren Charaktereigenschaften eingeordnet werden – auch wenn ich es sonst ja ganz gerne ordentlich und aufgeräumt mag. Nur dieses entweder-oder empfinde ich als extrem einschränkend. Warum kann man nicht einfach mal so und dann wieder anders sein? ! Je nach Situation und persönlicher Laune können die Ausprägungen unserer Big Five ganz unterschiedlich ausfallen. Gerade im Bezug auf Extraversion würde ich eher von einem sehr variablen Schieberegler sprechen, der mitunter auch von Tageszeit und –Form abhängt. Genauso, wie meine Verträglichkeit sehr von der Leere meines Magens abhängen kann. Aber wie gesagt, solchen Persönlichkeitsanalysen begegne ich eh mit einer gesunden Skepsis. Nicht jede introvertierte Person ist ein vereinsamter Misanthrop. Nur weil ich hin und wieder mal für mich alleine sein will und die absolute Ruhe genieße, hasse ich keine Menschen (nur die dummen, die kann ich nicht leiden). Nach einem kommunikativen Arbeitstag oder gesellschaftlichen Aktivitäten habe ich allerdings schon mal das Gefühl, dass mein Kontingent an Wörtern für den Tag aufgebraucht ist und auch die Speicherkapazität der geistigen  Festplatte stößt irgendwann einfach an ihre Grenzen. Es soll ja Menschen geben, die alleine zu Hause erst mal den Fernseher einschalten oder das Radio laufen lassen, um ein gewissen Hintergrundrauschen zu erzeugen. Manche arbeiten auch gerne mit musikalischer Untermalung im Ohr. Bei mir herrscht absolute Ruhe – mal abgesehen von den wenigen Außengeräuschen, die zusammen mit Vogelgezwitscher und Hühnergackern aber von der häuslichen Stille übertönt werden. Ich bin ja großraumbüroerprobt, da blendet man sowas geübt aus – den eigenen Ehemann leider unabsichtlich auch manchmal... Gerade diese Ruhe ohne ständige Ablenkung und äußere Beschallung hilft dem Introvertierchen, die Batterien wieder aufzuladen. Das genießt nämlich die eigene Gesellschaft sehr und kommt wunderbar auch mal alleine klar. Da, wo sonst niemand ist, fühlt es sich nicht einsam sondern ins Paradies versetzt. Man muss nur aufpassen, dass es sich seine Komfortzone nicht zu gemütlich einrichtet. Viele inspirierende und spannende Erlebnisse verdanke ich dem bewussten Verstellen des Schiebereglers in Richtung Extro. Es gibt aber kein „ich arbeite an mir“ um irgendwie besser, anders, sonst wie zu werden. Es ist mehr ein tägliches Lernen und Sammeln von Erfahrungen – ganz weit weg von Selbstfindungs- und Selbstoptimierungs-Ratgebern. Dafür wäre ich auch viel zu faul und zu beratungsresistent! Und so pflege ich also neben einem nachsichtigen Verhältnis zum inneren Schweinehund auch ein liebevolles Verhältnis zu meinem Introvertierchen. Kling sonderlich und ein wenig schräg? – Keine Sorge, wir sind viele ;-) --- ### Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt > Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - Published: 2024-06-17 - Modified: 2024-05-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Jo-Jo-Effekt, Kauf-Diät, Konsum, Konsumboykott, Minimalismus, Shopping-Hangover, Verkaufsoffener Sonntag Da sprießen sie wieder aus der Erde und jedes Wochenende kommen neue hinzu. Nein, es geht nicht um Blumen, die Rede ist von verkaufsoffenen Sonntagen. Scheinbar reichen uns die normalen Ladenöffnungszeiten nicht mehr aus, um unsere Konsumlust zu befriedigen. Unter dem Deckmantel innerstädtischer Frühlingsfeste und mit kulinarischer Begleitung öffnen viele Läden ihre Türen immer öfter auch sonntags. Selbiges Konzept füllt erwartungsgemäß auch im Herbst immer wieder die Einkaufsmeilen. Dabei erinnere ich mich an Zeiten, als samstags nach zwölf Uhr die Shoppingmeile in der Fußgängerzone eher der Kulisse eines Endzeit-Filmes glich. Keine einzige Menschenseele war unterwegs, einzig ein paar Tauben pickten unmotiviert und lustlos an einer vom Winde verwehten Serviette. Da spielte sich das Leben anderswo ab und – man glaubt es kaum – das war kein Weltuntergang! Arbeiten im Einzelhandel war sicherlich auch zu diesen mittelalterlichen Zeiten kein Traumjob. Immerhin gab es doch noch sowas wie Feierabend und Wochenende. Heute prangen an vielen Ladentüren die Stellenangebote, arbeitswillige Masochisten werden händeringend gesucht. Doch wen wundert es, dass nur wenige ihre Erfüllung im Schichtbetrieb mit wenig familienfreundlichen Arbeitszeiten und noch weniger menschenfreundlichen Kunden suchen. Heute wissen wir scheinbar nichts mehr mit uns anzufangen und die quälende Langeweile wird mit Konsum gefüllt. Zeitgleich füllen Schreckensmeldungen zu verödenden Innenstädten seit langem die Nachrichten. Ob das Konzept von mehr (Öffnungs-)Zeit auch wirklich mehr Geld in die Ladenkassen spült, kann man da dann schon mal kritisch hinterfragen. Warum sollte ich sonntags etwas kaufen wollen, für das ich die ganze restliche Woche kein Bedürfnis hatte? Manch ein vom Shopping-Hangover gebeutelte Konsumüberdrüssige beschließt enthusiastisch ab sofort überhaupt nichts Unnötiges mehr zu kaufen. Doch die selbstverordnete Konsumdiät scheitert oft schon an der Definition des Wortes UNNÖTIG. Wenn ich ein ganz bestimmtes Buch unbedingt lesen will, ist das aber sowas von notwendig, dass ich bestimmt Mittel und Wege finde, mir das hinzuargumentieren. Im Schönreden bin ich ganz groß und Regeln sind ja bekanntermaßen dazu da... ihr wisst schon. „Ausreden, wie ´ne Maus Löcher“ kommentiert mein Lieblingsmensch dann gerne das selbstgezimmerte Argumentationskartenhaus. Brauchen tun wir in der Tat wirklich wenig, wollen dafür umso mehr. Und auch für mich als Shopping-Muffel gibt es einiges, was unter lebens(qualitäts)erhaltenden Maßnahmen fällt und unbedingt erworben werden muss. Mit Büchern versorge ich mich ja in der Regel aus dem öffentlichen Bücherschrank. Da ist die Auswahl natürlich eingeschränkt und wenn ich das besagte Buch lesen möchte, kann ich entweder gaaaanz lange warten und auf mein Glück vertrauen – oder ich gönne mir neues Lesefutter. Und wenn die Liebingsband ein neues Album raus bringt, ist das auch nicht verhandelbar. Ist ja quasi für einen guten Zweck, die Künstler müssen ja auch von was leben! Aber was man braucht und will, hängt ja auch sehr vom persönlichen Bedarf ab. Wer sich tagtäglich die Lippen hübsch rot anmalt, wird Lippenstift sicher als ganz normales Verbrauchsgut ansehen. Wenn man die Farbe nur gelegentlich ausführt, ist der fünfte Lippenstift im Einkaufskorb vielleicht eher dem Jagdtrieb geschuldet. Gerade vor dem bunten Regal in der Drogerie scheint Shopping gegen Langeweile besonders gut zu funktionieren. Frau bedient da leider alle Klischees. Und neben dem ganz normalen Bedarf  fallen die vielen schönen Schönmacher ja gar nicht so auf. Ganz stolz wird dann die neueste Beute präsentiert und man(n) denk sich nur, warum und wofür das alles? ! Ein bisschen Shopping-Enthaltsamkeit täte da vielleicht manchmal ganz gut. Bei mir hilft übrigens Zeitdruck gegen die allzu lange Verweildauer vor der Nagellackpalette. Ansonsten habe ich meine Standard-Produkte, die bei Bedarf einfach nachgekauft werden können (und es ist richtig ätzend, wenn da welche aus dem Sortiment fliegen! ). Dafür braucht es aber weder den verkaufsoffenen Sonntag für mehr, noch eine Kauf-Diät für weniger Konsum. Es ist sicher trotzdem sinnvoll, ähnlich wie man bei der Ernährung auf eine gesunde Balance achtet, auch beim Konsum bewusst zu entscheiden, was man wirklich braucht. Und wie bei der nahrungstechnischen Diät folgt auf allzu strenge Reglementierungen womöglich die ungezügelte Eskalation. Und gegen das darauf folgende schlechte Gewissen hilft dann wieder die rigorose Selbstkasteiung – den Jo-Jo-Effekt kennen wir ja bei Diäten. Der Shopping-Hangover ist vielleicht nicht so kopfschmerzlastig, wie sein Namensvetter. Die Parallele zum „normalen“ Hangover mit dem kurzlebigen Vorsatz, nie wieder Alkohol anzurühren, ist aber gut nachzuvollziehen. NIE WIEDER Shopping mag da ein verständlicher Impuls sein. Die entspanntere Variante wäre, einfach weniger und überlegter zu konsumieren. Am besten auch vor Ort – dann spart man sich den Rücksendestress und kann das ganze mit einem Abstecher in ein nettes Café verbinden. Ist auf jeden Fall besser, als beim Online-Shopping ganze LKW-Ladungen zu ordern und parallel über sterbende Innenstädte zu jammern. Aus leidvoller Erfahrung kann ich übrigens sagen, dass kaum ein Job öder ist, als der einer Verkäuferin in einem leeren Modegeschäft (ein Nebenjob während des Studiums). Trotzdem werde ich weiterhin verkaufsoffene Sonntage meiden, da fallen mir tausend andere Dinge an Stelle eines Einkaufsbummels ein. Und vielleicht sollten wir auch unser Anspruchsdenken mal überdenken. Es muss nicht alles 24/7 verfügbar sein (schon gar nicht die vollen Brötchen-Regale kurz vor Ladenschluss), das ging doch früher auch irgendwie. Die gewonnene Zeit könnte man mit lieben Menschen verbringen. Wie schön wäre es, wenn dann auch die Zeit hätten, die im Einzelhandel arbeiten. An dieser Stelle sei all denen gedankt, die den Laden hier am Laufen halten – vom Gesundheitswesen über Infrastruktur, Sicherheit und noch so unzähliges mehr. Das halten wir alles für selbstverständlich, das ist es aber nicht. Dankeschön! --- ### Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung? > Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - Published: 2024-06-10 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Obsoleszenzmanagement, Produktentwicklung, Produktlebenszyklus Ist es ethisch vertretbar, ein Produkt zu entwickeln, das nach Plan ausfällt? Aus dem Bauch heraus wird wahrscheinlich jeder diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Geplante Obsoleszenz, also die gezielte Festlegung und vor allem die technologische Verkürzung der Lebensdauer eines Produktes lässt sich in der Regel nicht nachweisen. Ein Hersteller, der von seinen Mitarbeitern verlangt, absichtlich Verschleiß einzubauen, wäre saudumm, sich dabei erwischen zu lassen. In der Regel ist es der ganz natürliche Eigenanspruch, Produkte von hoher Qualität und langer Lebensdauer zu entwickeln. Herstellern und Industrie zu unterstellen, sie würden das Design ihrer Produkte gezielt in dieser Richtung manipulieren, ist natürlich einfach.   Vereinfachendes Opfer-Täter-Konstrukt Denn dass die Produkte durch bewusst eingebaute Schwachstellen nach einer vorher definierten Zeitdauer geplant ausfallen zu lassen, klingt zwar naheliegend. Doch ob es wirklich im Interesse eines Unternehmens liegt, dass er vor allem durch reihenweise Ausfälle und Reklamationen im Bewusstsein seiner Kunden wahrgenommen wird, wage ich zu bezweifeln. Sollte sich erst einmal herumgesprochen haben, dass bestimmte Produkte einem terminierten Massensterben unterliegen, wird das den Umsatz sicher nicht ankurbeln. So ein Imageschaden ist kaum zu beheben. Mag sein, dass die Arbeit von Produktentwicklern heute vom einem Markt gesteuert wird, der an möglichst vergänglichen Produkten interessiert ist. Um den Gewinn durch mehr Umsatz zu steigern und damit Beschäftigung vieler Arbeitnehmer und gesellschaftliche Wohlstand zu sichern, bedarf es aber sicherlich raffinierteren Methoden als eine eingebaute Sollbruchstelle. Hinterfragen wir also einmal die vereinfachte Annahme, dass immer ein bewusst herbeigeführter Verschleiß das verfrühte Dahinscheiden eines Produktes verursacht mitsamt der vereinfachten Täter-Opfer-Konstruktion. Der vermeintliche Täter wäre in dem Fall das Unternehmen, dass dem Kunden bewusst schlechte Qualität verkauft. Der wiederum ist das hilflose Opfer, dass den dunklen Machenschaften der Hersteller hilflos ausgesetzt ist. Klingt völlig überspitzt? Ja, genau! Heute steht die geplante Obsoleszenz an Design- und technischen Oberschulen ganz selbstverständlich auf den Lehrplänen, meist unter dem anschaulichen Begriff Produkt-Lebenszyklus. Angesichts aktueller Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit stellt sich Frage nach der Lebensdauer der Produkte wieder neu. Probleme wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Abfallbeseitigung beeinflussen den Herstellungsprozess und stellen immer neue Herausforderungen an die Ingenieure. Aber auch Themen wie Lieferketten und vor allem Lieferengpässe oder Bauteilabkündigungen beschäftigen viele Hersteller. Auch bei den Unternehmen findet ein Umdenken in dieser Hinsicht statt. Dabei geht es nicht nur um das eigene Image, sondern auch um die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebes und eine aktive Auseinandersetzung mit der langfristigen Beschaffung von Betriebsmitteln. Obsoleszenzmanagement Das klingt jetzt erst mal wieder böse, vor allem, wenn man noch die vorangegangenen Beiträge im Hinterkopf hat. Da gibt es wirklich eine Person, die sich als Obsoleszenzmanager mit der Produktlebensdauer beschäftigt? Und mit der DIN EN 62402 gibt es auch noch eine ganz offizielle eigene Norm zu dem Themenkomplex? Hier geht es natürlich nicht darum, wie man möglichst schlechte Produkte entwickelt und auf den Markt bringt. Das Obsoleszenzmanagement ist aus der Knappheit von Wirtschaftsgütern heraus entstanden und umfasst alle aufeinander abgestimmten Tätigkeiten zum Lenken und Leiten einer Organisation bezüglich Obsoleszenz. Dabei befasst es sich nicht nur mit der Vermeidung von Engpässen bei der Lieferbarkeit von Rohstoffen sondern generell mit der zuverlässigen Beschaffung von Produkten. Der Begriff Produkt umfasst in diesem Zusammenhang unter anderem Anlagegüter, Infrastruktur, langlebige Gebrauchsgüter, Verbrauchsmaterial sowie auch Softwareprodukte. Ein kostenwirksamer Obsoleszenzmanagement-Prozesses, der durch alle Phasen des Produktlebenszyklus führt, wird bei zunehmend komplexeren Produkten also immer wichtiger. Was man in der Regel nicht unbedingt vor Augen hat, ist, dass auch die Hersteller selbst wiederum von ihren Lieferanten abhängig sind. Schon zu Beginn einer Neuentwicklung muss sich ein Entwickler nicht nur fragen, welche Bauteile und Materialien die Anforderungen bestmöglich erfüllen, sondern auch, wie lange genau diese Bauteile beim Lieferanten auch verfügbar sein werden. Selbstverständlich muss das Endprodukt unterm Strich auch wirtschaftlich sein. So robust wie nötig, so günstig wie möglich. Obsoleszenzmanagement behandelt also auch Strategien und Optionen, wenn die Lieferbarkeit von Hardware einschließlich eingebauter Software durch Originalhersteller nicht mehr gewährleistet ist. Selbst kurzfristige Engpässe bei der Lieferbarkeit von Produkten können zu enorm hohen Gewinnausfällen führen. Diese Thematik ist angesichts häufiger Naturkatastrophen in Verbindung mit weltweitem Wirtschaftshandel aktueller denn je. Schnell kann beispielsweise eine durch ein Unwetter oder einen Brand zerstörte Fabrikhalle beim Lieferanten zum Stillstand der Produktion beim Kunden führen. Und es reicht ein einziger festgefahrener Frachter, um das ganze System wie Dominosteine zum Einstürzen zu bringen. Die Kosten, die durch solche Unterbrechungen verursacht werden, könnten durch ein erfolgreiches Obsoleszenzmanagement minimiert werden. Ziel ist es, so schnell wie möglich alternative Produkte zu beschaffen. Dabei sollen Preis, Qualität und Funktionalität mindestens gleichbleibend sein. Bauteile müssen kompatibel und für aktuelle Anforderungen geeignet sein. Gleich ist übrigens nicht unbedingt gleich, wenn es um den einfachen Austausch eines Hardwarebauteils auf der Elektronik geht. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gesagt bekommen habe, dass dafür keine Softwareanpassung notwendig wäre – und sich die angeblich gleichen Bauteile dann doch ganz schön unterschiedlich aufgeführt haben... Neben der Hardware spielt auch die Software in der Produktentwicklung eine immer größere Rolle. Viele Funktionen werden heute in der Software umgesetzt. Und sie ersetzt damit nicht manche Hardwarebauteile, sondern übernimmt gleich auch noch die verantwortungsvolle Aufgabe, die Lebensdauer der verbliebenen Bauteile zu verlängern. Ja, ihr habt richtig gelesen – länger, nicht kürzer. Die Software überwacht quasi den Gesundheitszustand der Elektronik und schützt beispielsweise vor Überhitzung und Über- oder Unterspannung. Genauso kann Software aber auch dazu führen, dass funktionierende Elektronik eben nicht mehr funktioniert. Da reicht ein einziger falscher Fehler und nichts geht mehr. Im Normalfall passiert das natürlich nicht beabsichtigt, angesichts vieler tausend Codezeilen ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch. Updatefähige Geräte sind dann klar im Vorteil, ist doch im Fehlerfall schnell ein Bugfix aufgespielt. Fest einprogrammierte Fehler und Zähler, die zum vorzeitigen Ableben führen braucht es also gar nicht, schon die fehlende Updatefunktionalität kann schwerwiegende Folgen haben. Der berüchtigte Zähler im Tintenstrahldrucker soll ja auch nur dem Schutz des Gerätes dienen. Denn das eingebaute Tintenschwämmchen könnte beim Überlaufen Folgeschäden verursachen. Man kann sicher nicht bezweifeln, dass die komplette Stilllegung eines Gerätes die beste Methode zu dessen Schutz ist. Im Interesse des Verbrauchers ist das hingegen nicht unbedingt. Solche Maßnahmen alleine aufgrund... --- ### 8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst! > Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - Published: 2024-06-03 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Ausmisten, Dauerwelle, Guter Rat, NAsenbluten, Ratschläge, Rotweinflecken, Schluss machen Besser als Regeln finde ich ja Ratschläge. Die kann ich befolgen – oder eben auch nicht. Für euch getestet und für doof befunden – beziehungsweise für doof befunden und gar nicht erst getestet: Rotweinflecken kannst du mit Weißwein entfernen Wer hat sich denn den Mist ausgedacht, das muss doch ein Aprilscherz gewesen sein! Mal abgesehen davon, dass es überhaupt nicht funktioniert – es wird ja lediglich der Rotwein verdünnt – ist es auch jammerschade um den schönen Weißwein. Bei Nasenbluten musst du den Kopf in den Nacken legen Noch so ein „Geheimtipp“ aus der Mottenkiste. Schön, der Pulli bleibt erst mal sauber. Alternativ heißt es, den Kopf vorne über beugen und ein kühles, nasses Tuch in den Nacken legen. Empirische Werte, mit welcher Variante Nasenbluten schneller gestoppt ist, kann ich nicht liefern. Angenehmer ist es definitiv, wenn der Sturzfluss nicht den Rachen runter läuft. Lass dir die Haare wachsen. Lange Haare sind viel weiblicher, damit würdest du bei Männern besser ankommen. Ohne Worte! Und wenn wir gerade bei Haaren sind – probier doch mal eine Dauerwelle, die würde mehr Volumen in deine feinen Haare bringen. Den hab ich tatsächlich getestet. Das war so eine klassische Jugendsünde, von der es zum Glück keine Beweisfotos mehr gibt. Jeder Pudel wäre neidisch geworden. In die gleiche übergriffige Kategorie fallen auch so wohlgemeinte „Ratschläge“ wie Trag doch mal was Buntes... und trag doch mal ein hübsches enges Kleid... und trag doch mal bla bla bla (sorry, hab auf Durchzug geschaltet) In deinem Alter bleibt man lieber im sicheren Job und  fängt nicht mit dreißig nochmal ein Studium an. Und schon gar nicht wechselt man mit Mitte vierzig nochmal den Arbeitgeber. Da hat man doch quasi per Betriebszugehörigkeit einen Unkündbarkeitsstatus (sorry, aber für sowas gibt´s keine Garantie) und bis zur Rente sind es doch nur ein bisschen mehr als läppische zwei Jahrzehnte. Lass die Finger von Aktien, damit kann man nur Geld verlieren. Aber eben auch Geld sinnvoll anlegen. Viele Sparbuchfans sind allerdings immer noch der Ansicht, Aktien seien sind böse - und sowieso die Unternehmen alle auch. Natürlich wollen die Geld verdienen, sind ja keine Wohltätigkeitsvereine. Und wo man sein Geld investiert, kann man sich auch aussuchen. Wer auf Nachhaltigkeit setzt, sucht sich lieber nicht den Ölkonzern aus und bei „grünen“ Geldanlagen gilt es sowieso, genau zu hinterfragen, was denn da so grün ist. Meist ist es nämlich nur der Anstrich. Andererseits gibt es aber auch unglaublich viele spannende Branchen wie z. B. Medizintechnik oder Energie. Alternativ kann man natürlich auch zuschauen, wie das eigene Ersparte unter der Matratze dank Inflation stetig weniger wert wird. Das kann man vielleicht nochmal brauchen, behalt das lieber. Mal abgesehen davon, dass ich normalerweise ganz gut einschätzen kann, welche Dinge ich im Alltag auch wirklich verwende, würde ich um nichts in der Welt die vielen glücklichen Gesichter und leuchtenden Kinderaugen eintauschen wollen. Die waren vielleicht nicht immer ganz einfach zu finden, haben sich dann aber umso mehr gefreut über die Sachen, die wir weggegeben haben. Und mir ist es lieber, wenn Dinge in Verwendung sind, statt in immer volleren Kellern zu lagern. Die gleichen Leute klagen ja dann gerne ihr Leid, dass sie mal wieder ausmisten müssten und sie seit dem Umzug vor X Jahren noch immer unausgepackte Kisten eingelagert hätten. Mach sofort Schluss, wenn er deinen Geburtstag vergessen hat – oder keine Blumen zum Valentinstag mitgebracht hat – oder die Rechnung nicht immer und überall übernimmt... Sag mal, geht´s noch? ? ? In welchem Zeitalter leben wir eigentlich? Da will frau emanzipiert und selbstständig sein und lässt sich dann aushalten. Der Mann wird zum Versorger degradiert und wehe, er trägt die Prinzessin nicht überall auf Händen – und ihr nicht alles hinterher. Und es ist erstaunlich, wie konsequent manche Damen da mit ihrem Urteil sind, solange es nicht um ihr eigenes Leben geht. Besagter Mann hat nebenbei auch nicht den Geburtstag vergessen, er wusste nur nicht, welches Datum wir gerade haben. Kann jedem mal passieren, auch uns selbst. Die Stringenz so mancher Ratschläge ist nebenbei bemerkt wirklich bemerkenswert. So klar können wir im ersten Moment selbst oft gar nicht entscheiden, was wir von manchen Situationen oder Aussagen halten wollen. Allerdings ist es für die Außenstehenden auch kein Kunststück, so radikale Ratschläge vom Stapel zu lassen. Ist ja schließlich nicht das eigene Leben, die Konsequenzen trägt ein anderer. Das sollte man sich auch selbst vor Augen halten, wenn mal wieder ungefragt der ratschlagende Klugscheißer mit einem durchgeht. Oft braucht es nämlich gar keinen Ratschlag sondern nur ein offenes Ohr. Ich gebe Ratschläge immer weiter, es ist das einzige, was man damit anfangen kann. Oscar Wilde Einen Ratschlag hingegen hätte ich tatsächlich auch befolgen können. Mein Opa (er hat noch mit Lochkarten programmiert) meinte früher, ich solle doch Informatik studieren. Als typisch trotziger Teenager wollte ich aber lieber was Kreatives machen und mit Software konnte ich damals auch überhaupt nichts anfangen. Hätte mir da jemand gesagt, dass ich später doch noch in der Ecke lande, hätte ich demjenigen den Vogel gezeigt. Trotzdem bereue ich meine Entscheidung von damals nicht. Sie hat mich am Ende dahin gebracht, wo ich heute bin – und da bin ich wirklich glücklich! Welche gutgemeinten Ratschläge habt ihr schon in den Wind geschlagen – und welche hättet ihr im Nachhinein lieber befolgt? --- ### Liebes zukünftiges Ich > Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - Published: 2024-05-27 - Modified: 2024-05-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Altersvorsorge, Brief, Dankbarkeit, Gesundheit, Sparen, Vorsorge, zukünftiges ich Ich kenne dich nicht, dafür kennst du mich. Ein bisschen unfair ist das schon. Ich soll ja ganz viel für dich tun aber was tust du für mich? Du ruhst dich auf meinen Lorbeeren aus und hast womöglich auch noch haufenweise Kritikpunkte. Was hätte ich nicht alles anders und vor allem besser machen müssen? !   Du haderst ja hoffentlich nicht mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe. Sorry, deine Infos stehen mir aktuell nun mal nicht zur Verfügung also finde dich damit ab! Lässt sich eh nicht mehr ändern. Kannst du dich noch an den furchtbaren Spruch vom ehemaligen Kollegen erinnern? „Hätte, hätte, Fahrradkette“ – konnte ich schon nicht leiden, als ich das zum ersten Mal gehört habe (den zugehörigen Kollegen noch weniger) und ich kann mir nicht vorstellen, dass du mittlerweile ein Fan solcher abgedroschenen Sprüche bist. Glaub mir, ich mach das ja nicht, um dich zu ärgern sondern nach bestem Wissen und Gewissen, wie man so schön sagt. Über die paar Gramm mehr auf den Hüften möchte ich bitteschön auch keine Klagen hören. Was wärst du heute verbittert, hätte ich auf jegliche Genüsse verzichtet. Sei lieber froh, dass ich nicht völlig eskaliere. Ich hätte Appetit für eine ganze Fußballmannschaft und nur, damit du noch eine „gute Figur für dein Alter“ dein eigen nennen kannst, verkneife ich mir die zweite Portion – und die dritte, und die vierte... Da siehst du mal, wie sehr ich mich um dich sorge! Apropos verkneifen. Du glaubst ja nicht, wie gerne ich jeden Urlaub an tropischen Stränden verbringen würde. Sorry, hatte ganz kurz vergessen, dass du das ja weißt. Und komm mir bloß nicht mit unserem Gewissen bezgl. Umwelt. Wir reden hier nur über DICH! Damit du mit deiner mickrigen Rente noch über die Runden kommst, hab ich dir regelmäßig was in die Altersvorsorge gelegt. Wenn das mit der Gesundheit und Fitness nicht wäre, hätte ich das Geld auch in Speckringe anlegen können, dann wärst du nahrungstechnisch gut abgesichert. Aber nein, ich will ja nicht, dass du dich mit unnötig vielen Zipperlein rumschlagen musst. Mit den üblichen Alterserscheinungen hast du wahrscheinlich schon genug zu kämpfen. Da muss ich dir nicht auch noch Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Allergien aufbürden. Ich kümmere mich gut um unsere Gesundheit, so neben Beruf, Haushalt, Hobbys und dem ganz normalen Wahnsinn. Sport, Sparen, Spaß? Nee, überhaupt nicht! Wenn du also der Meinung bist, ich hätte mehr machen müssen, dann erklär mir doch bitte mal, woher du vor lauter Vorsorge all die schönen Erlebnisse und Erfahrungen genommen hättest! Ja, womöglich müsstest du dich über die eine oder andere Runzel weniger ärgern, hätte ich mir mehr Schlaf gegönnt. Aber du bist halt keine zwanzig mehr – ich ja auch nicht – und du hast doch längst schon akzeptiert, dass die Zeiten von Babyhaut und Pfirsichpopo (oder andersrum? ) vorbei sind. Dafür weißt du hoffentlich immer noch, wie man feiert. Falls nicht, schau bzw. hör mal in deine alte Playliste. Na, ist da noch Schwung in den alten Hüften? Jetzt erinnerst du dich wieder an die coolen Partys, nicht wahr? Die sind doch jede Falte wert, das meiste sind ja eh Lachfältchen. Wobei das frühe Aufstehen unter der Woche schon auch seine Spuren hinterlässt. Ganz brav hüpfe ich mit dem ersten Weckerklingeln aus dem Bett, nix Schlummertaste. Und noch vor dem ersten Kaffee geht es auf die Matte, Krafttraining und Yoga. „Tiny Habits“ sollen mich zu einem besseren Menschen machen und ich soll ja nicht zu früh wieder alles hinschmeißen. Du, liebes zukünftiges Ich, wirst es mir angeblich danken. Aber mein heutiges Ich ist einfach nur hungrig und müde und möchte ein bisschen umsorgt und lieb gehabt werden. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen, wie ich mir hier im jetzt und heute den Arsch für dich aufreiße. Und bist auch ein bisschen stolz auf mich bzw. dich! Und ebenso bist du gefälligst ein bisschen nachsichtig, wenn ich nicht alles richtig gemacht haben sollte. Denn bei all der Vorsorge muss ich auch mal fünfe gerade sein lassen, das Leben genießen, einfach mal chillen. Das kannst du hoffentlich auch noch, du weißt schon, Gelassenheit und so... Und wehe, du bist so eine garstige, starsinnige und verbitterte Fuchtel geworden. Das war nicht der Deal! --- ### Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument > Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - Published: 2024-05-20 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Konsumopfer, Konsumpyramide, Minimalismus, Wegwerfgesellschaft Es war einmal ein kleines Kind mit einem noch kleineren Einkaufskorb. Von seinen Eltern bekam es einen Einkaufszettel, auf dem genau vermerkt war, was es einzukaufen hatte. Doch im Laden angekommen saß ein furchteinflößender Drache hinter der Kasse und stieß verärgert Rauch aus den Nüstern angesichts des lächerlich winzigen Einkaufs. Damit ließe sich der verfressene Drachennachwuchs bestimmt nicht durchfüttern. Und so schmiedete der Drache finstere Pläne – da muss sich doch was machen lassen, um die Verkaufsmenge zu steigern! Zukünftig solle die Ware in Behältnissen verpackt sein, die stets einen Teil für sich behielten und dabei gleichzeitig so riesig waren, dass nicht einmal der Drachennachwuchs den Inhalt innerhalb der Mindesthaltbarkeit hätte vertilgen können. So oder so ähnlich wird es mit Sicherheit abgelaufen sein, als sich zum ersten Mal jemand überlegt hat, wie wohl mehr Produkte an den Kunden gebracht werden könnten. Doch der vernunftbegabte Konsument lässt sich heute keine Märchen mehr erzählen. Ganz ohne Konsum geht es nicht, zumindest für einen Großteil der Menschen. Die wenigsten verfügen über Wissen und fruchtbares Land, um ihr Leben als autarke Selbstversorger zu bestreiten. Und so tauschen wir Wissen, Dienstleistungen/Arbeitskraft oder Waren gegen Geld und umgekehrt. Und Wissen ist Macht, denn mit dem Wissen um geplante Obsoleszenz und ihre Begleiterscheinungen können wir als mündige Kunden bewusste Konsumentscheidungen treffen. Vom bewussten Konsument zum konsumierenden Verbraucher Unsere Wirtschaft basiert auf Angebot und Nachfrage. Doch ist die Nachfrage zu gering, kann man mit dem besten Angebot nicht reich werden. Die geplante Obsoleszenz – die gezielte Gestaltung von Produkten mit begrenzter Lebensdauer – löst dieses Dilemma durch die Schaffung eines künstlichen Neubedarfsdort, wo der Bedarf eigentlich gestillt ist. Produkte werden so entwickelt, dass sie nach einer bestimmten Zeit ersetzt werden müssen. Dies hält den Konsum in Schwung und treibt die Wirtschaft voran. Unser Kaufverhalten wird von unzählig viele Faktoren einen mehr oder weniger stark beeinflusst. Dabei spielt der Grundbedarf nur eine geringfügige Rolle bei der Kaufentscheidung. Auch psychologische Bedürfnisse wie Anerkennung, Individualität, Selbstverwirklichung etc. fließen hier mit ein. Die Produkte sollen nicht nur funktional sein, sondern auch unser Selbstwertgefühl steigern, unsere Identität ausdrücken, unsere Stellung in der Gesellschaft repräsentieren oder als Statussymbole soziale Defizite kompensieren. Letzteres würden wir natürlich niemals offen zugeben! Bedürfnispyramide nach Maslow Für die meisten Menschen ist es wichtig, stets das neueste, aktuellste und beste Produkt zu besitzen. Die Industrie nutzt dies geschickt aus, indem sie Variationen und Nachfolgeprodukte auf den Markt bringt. Da diese oft auf Vorgängerprodukten basieren, fallen hohe Entwicklungskosten weg. Hat sich ein Produkt bereits beim Kunden etabliert, ist auch der Aufwand für die Vermarktung geringer als bei einer Neueinführung. Schon kleine Veränderungen wie ein neues Design oder eine neue Funktion können so den Verkauf erneut ankurbeln. Die Begriffe Konsumgesellschaft und Wegwerfgesellschaft sind bezeichnend für das Kaufverhalten. Produkte, die nicht dem neusten Stand der Technik entsprechen, Gebrauchsspuren aufweisen oder einfach kaputt sind, werden schlicht ersetzt – darüber denkt man nicht einmal mehr nach. Handelsübliche Produkte tendieren dazu, eine viel kürzere Lebensdauer bezüglich Verwendbarkeit und Serviceunterstützung zu haben als in der Vergangenheit. Ebenso ist die Reparatur ist oft teurer als die Neuanschaffung. Früher wurden Produkte mit Bedienungsanleitungen und Schaltplänen ausgeliefert. Heute ist das anders, selbst Fachgeschäfte können oft nicht mehr helfen. Wie das Recht auf Reparatur sich hier auswirkt, bleibt abzuwarten – das schauen wir uns in einem weiteren Beitrag mal in Ruhe an! Der aufgeklärte Kunde gegen die Wegwerfgesellschaft In den späten 50er begannen die Kunden erstmals, sich mit der von den Unternehmen geplanten Obsoleszenz zu beschäftigen und Fragen zu stellen. Der Verbraucherverbandin den USA führte an einer Auswahl von Produkten Tests durch und veröffentlichte die Ergebnisse in dem Magazin Consumer Reports. Der Verband setzt sich, ähnlich wie die Verbraucherzentrale oder Stiftung Warentest hierzulande, auch für den Verbraucherschutz ein und forderte gesetzliche Vorgaben. Mit der Einführung der Gewährleistung 20 Jahre später, gelang ein wichtiger Sieg über für die Verbraucher und ein Schritt gegen geplante Obsoleszenz. Nachfolgende Generationen von Verbrauchern widersetzen sich der Wegwerfmentalität und begegnen bestehenden Konsumgewohnheiten zunehmend kritisch. Dank moderner Medien wie dem Internet, stehen uns als Kunden heute eine Vielzahl an Informationen zur Verfügung. Produkte können leicht miteinander verglichen werden, wir Verbraucher kommunizieren untereinander. In Internetforen werden Konkurrenzprodukte bewertet und Erfahrungsberichte ausgetauscht. So ist man als Konsument nicht allein auf die Informationen der Unternehmen durch deren Werbung angewiesen. Man hat die Möglichkeit sich ein umfassendes Bild zu einem bestimmten Produkt zu machen sowie auch seine eigenen positiven wie negativen Erkenntnisse und Erfahrungen einer breiten Masse mitzuteilen. Viele Fachzeitschriften veröffentlichen mittlerweile mehr oder weniger unabhängige Testberichte zu aktuellen Produkten. Ebenso gibt es zahlreiche Vergleichs- oder Testberichtseiten im Internet – und nicht überall sind die Bewertungen nur gekauft. Das Verhalten des Verbrauchers hat großen Einfluss und entscheidet, ob teurere Produkte von höherer Qualität und Lebensdauer sich auf dem Markt behaupten können oder von billigen Alternativen verdrängt werden. Wir können wählen, ob wir umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen mit geringerem Ressourcenverbrauch oder preislich günstige Alternativen unterstützen. Durch konsumkritische Berichte sensibilisiert, spürt man schon ein deutliches Umdenken bei Verbrauchern wie Anbietern, was die Nachhaltigkeit von Produkten angeht. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein beeinflussen die Denkweise und das Handeln vieler Konsumenten. Auch mit dem bewussten Verzicht gegenüber den Angeboten der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft versuchen Verbraucher etwas zu bewirken. Heute ist ein gutes Gewissen für viele mehr wert und die Bereitschaft für gute Qualität mehr zu bezahlen wächst – was manch ein Anbieter wiederum als Verkaufsargument für sich entdeckt hat. Der Weg zum bewussten Verbraucher Indem wir uns informieren, vergleichen und bewusste Kaufentscheidungen treffen, können wir uns als mündige Kunden vor der Beeinflussung unseres Kaufverhaltens schützen. Um den Kreislauf aus Wegwerfen und Konsumieren zu durchbrechen, müssen wir uns bewusst machen, wie wir unsere Kaufentscheidungen treffen – und an welchen Stellen wir durch geplante Obsoleszenz zum Kaufen animiert werden sollen. Funktionelle Obsoleszenz: Ein bestehendes Produkt veraltet durch die Einführung eines neuen, dass seine Funktion (hoffentlich) besser erfüllt. Qualitative Obsoleszenz: Ein Produkt versagt oder verschleißt zu einem bestimmten, geplanten, für gewöhnlich nicht allzu weit entfernten Zeitpunkt. Psychologische Obsoleszenz: Ein Produkt, das qualitativ und in seiner Funktion noch einwandfrei ist, wird vom... --- ### Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten > Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - Published: 2024-05-13 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ehering, Finanzen, Heiraten, Hochzeit, Minimalismus, Sparen, Tiny Wedding Eigentlich weiß ich ja, dass neue Trends sich laufend an Absurdität übertrumpfen. Und dann bin ich doch wieder überrascht, was einem alles als der neueste, heißeste Scheiß verkauft werden soll. Jetzt also die Tiny Wedding, seit ein paar Jahren angeblich DER Trend unter den Hochzeitsfesten. Das eine Hochzeit teuer werden kann, ist jetzt keine weltbewegend neue Information. Wie teuer mache Hochzeitsfeiern sind, ist wiederum immer wieder staunenswert. Natürlich muss jeder selbst wissen, was ihm der große Tag wert ist und mit wie vielen oder wenigen Gästen er feiern will. Wer nicht so viel Geld ausgeben kann oder will, der spricht neuerdings nicht von einer kleinen oder bescheidenen Hochzeit. Nein, wer was auf sich hält, veranstaltet eine „Tiny Wedding“. Merke: Man muss die Dinge nur hübsch verpacken, Schleifchen drum und mit einem fancy Namen versehen – schon ist ein neuer Trend geboren. Ein pragmatisch denkender Mensch mag das Neue daran anzweifeln – mit solchen unkreativen Spielverderbern will doch aber keiner etwas zu tun haben. Ich hätte mich jetzt selbst auch nie als Vorreiter in Sachen Trends bezeichnet. Offensichtlich wusste ich aber schon vor vielen Jahren, was später mal in sein wird. Die Standesbeamtin ist an unseren nicht vorhandenen Wünschen schier verzweifelt und meinte am Ende nur resigniert, ihre Rede lasse sie sich von uns aber nicht nehmen. Wir konnten uns weder für Familienbuch noch für Ringe begeistern und haben mal eben alles gestrichen, was es für das A5-große Formular namens Heiratsurkunde nicht braucht. Dabei ging es nicht mal nur um die Kosten, wir brauchen das alles schlicht nicht. Ein Ehering hatte für mich immer was von einem Hundehalsband – damit man weiß, wo man hin gehört (ich weiß das auch so) und andere wissen, dass der Partner schon vergeben ist (der weiß das auch so). Was mir allerdings niemand verraten hat, in den Ehering kann man ja das Hochzeitsdatum eingravieren lassen. Diesen Spickzettel hätte ich ganz gut brauchen können, mit Jahreszahlen hab ich es nämlich so überhaupt nicht und schaue auf die Frage nach dem wie lange immer recht bedröppelt aus der Wäsche. Alles in allem war der halbstündige Termin mit einer Handvoll geladener Gäste ziemlich nett und die kurze Rede lustig und rührend. Der Schwiegerpapa hat ein paar ansehnliche Bilder geschossen, auch wenn irgendwer immer die Augen zu hat. Danach gab´s noch spontan einen Besuch im Café nebenan und den restlichen Tag haben wir dann ganz erschöpft von der vielen Aufregung auf dem Sofa verbracht. Ach ja, ein Hochzeits-Outfit gab´s natürlich auch – nicht. Ist ja nicht so, dass Frau von heute nicht genug schicke Sachen im Schrank hätte. Ihr seht, was eine Tiny Wedding angeht, kann mir kaum einer das Wasser reichen, da bin ich Profi. Neben dem unschlagbaren Kostenvorteil – wir haben tatsächlich nur ca. 100,- Euro für die Beurkundung gezahlt – hat so eine minimalistische Veranstaltung auch den Charme, dass diverse entfernte Verwandte dermaßen angepisst sind, dass man dann auch auf deren (Kinder) Hochzeiten nicht auftauchen muss. Da spart man sich wiederum neben dem Hochzeits-Gegengeschenk gleich noch das Kasperletheater, dass man sich ja viel zu selten sehe und es ja so schön sei, dass alle man wieder zusammen kämen und man das doch in Zukunft viel öfter machen solle.    Apropos Hochzeitsgeschenk, da gibt es sogar eine Art Knigge, welche Beträge als Geldgeschenk angebracht sind. In der Regel soll man ja soviel einzahlen (sorry, schenken), wie für die eigene Bewirtung ungefähr gerechnet werden kann. Und manch glückliches Paar rechnet fest mit solcherart Geldgeschenken, um die finanzielle Lücke wieder auszugleichen. Wer, wie wir, keine Gäste einlädt, darf also nicht damit rechnen, dass sich mit der Hochzeit ein warmer Geldregen einstellt. Neben den ziemlich pragmatischen, finanziellen Gründen für die Beurkundung der Lebensgemeinschaft haben wir im Nachhinein festgestellt, dass es sogar ganz unpragmatisch schön ist, verheiratet zu sein. So ohne den ganzen Romantik-Kram und indem wir die Erwartungshaltung aller völlig ignoriert haben, war´s viel mehr ein Fest für uns, das wir auch genießen konnten. Wer sich also gerade nach der hippesten Variante fürs anstehende Fest sucht, dem sei geraten, sämtliche Tiny-Trends und Erwartungen anderer gepflogen in den Wind zu schießen und so zu heiraten, wie man es zu einem selbst (und idealerweise zum eigenen Geldbeutel) passt! --- ### Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen > Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - Published: 2024-05-06 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Altkleider, Earth Overshoot Day, Fast Fashion, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Ressourcen, Rohstoffknappheit Geplante Obsoleszenz – was war das nochmal? Hier lang geht´s zum ersten Beitrag. Produkte mit künstlich verkürzter Lebensdauer sind schlecht für die Umwelt – welch überraschende Erkenntnis. Dass es auf einem endlichen Planeten kein unendliches Wachstum geben kann, ist ebenso wenig überraschend. Trotzdem scheinen viele diese unverrückbare Tatsache zu ignorieren. Immer höher, schneller, weiter dreht sich die Spirale aus Konsum und Entsorgung. Das dieses Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleibt, bekommen wir von Jahr zu Jahr mehr zu spüren. Dennoch gibt es Ignoranten, die von Klimawandel, Ressourcenknappheit und wachsende Müllbergen nichts wissen wollen. Gesunder Menschenverstand scheint ein sehr ungleich verteiltes Gut zu sein. Erschreckend ist auch die Geschwindigkeit, mit der die Entwicklung voran schreitet. Zu der Zeit, als ich mich für meine Hausarbeit mit dem Thema Geplante Obsoleszenz beschäftigt habe, war Fast Fashion zwar schon kein neuer Begriff mehr. Wenn man sich ein neues Kleidungsstück gekauft hat, hat das noch mehr als ein bis zwei Waschgänge überlebt. Heute sind wir ja quasi bei Einwegware, die gefälligst so schnell wie möglich durch eine neue Kollektion zu ersetzen ist. Fast Fashion Einkaufen finde ich generell eher lästig und wenn ich mich einmal in ein neues Kleidungsstück verliebt habe, dürfte das meinetwegen gerne bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag halten. Tun viele Sachen aber leider nicht und dann wird Einkaufen richtigunbefriedigend. Die Stoffe in den Läden weisen zunehmend mehr Ähnlichkeit mit einer Plastiktüte auf als mit natürlichen Materialien. Teure Marken sind sowieso kein Garant für hochwertige Kleidung. Im Gegenteil, oft wird in derselben Näherei fabriziert, der einzige Unterschied ist das Label auf der Markenjeans. Mir erschließt sich sowieso nicht, warum ich dafür zahlen sollte, als Litfaßsäule für ein Modelabel durch die Welt zu spazieren.   Was oft nicht bedacht wird, ist die Tatsache, dass die minderwertige Kleidung auch fürs Recycling ungeeignet ist – und über Kleiderspenden muss man da erst recht nicht sprechen. Oft landen die Kunststofffasern wenig nachhaltig auf dem Müll. Da hilft auch der Gang zum Altkleidercontainer nicht, um sich ein gutes Gewissen einzureden. Immerhin wird man da aber seinen ganzen Fast Fashion Müll auf einen Schlag los – falls der Container nicht (gerade mal wieder) am Überquellen ist, da auch noch anderen Fashion Victims auf dieselbe Entsorgungsidee gekommen sind. Da Mode zur Wegwerfware verkommen ist, übersteigt der Berg an Altkleidern den eigentlichen Bedarf – vieles von diesem Berg ist allerdings von so schlechter Qualität, dass es nicht einmal weiterverwendet werden kann und gehört eigentlich in den Restmüll. An dieser Stelle spare ich mir die weiteren Ausführungen und empfehle diesen sehr informativen Beitrag von Frau Hummel über die Auswirkungen von Fast Fashion: Frau Hummel bloggt: LASS MAL REDEN ÜBER... . . Wer lieber Videos statt Text möchte, wird hier bestimmt fündig: Die besten Dokus zum Thema Fast Fashion Höher, schneller, weiter Mit geplanter Obsoleszenz kann man auch abseits der Modeindustrie dazu beitragen, dass immer mehr konsumiert wird. Niedrige Preise für die Verbraucher und hohe Gewinne für die Unternehmen stehen selbstverständlich an vorderster Stelle. Doch der immer weiter steigende Verbrauch hat gravierende Nebenwirkungen auf unsere Umwelt. Die Rohstoffe müssen nicht nur angebaut/abgebaut/gefördert werden, sondern auch noch rund um den Globus in die Industrieländer transportiert werden. Und weil Arbeitskraft anderswo billiger ist, liegen die Produktionsstätten natürlich nicht da, wo die Produkte später auch verkauft werden sollen. Im Gegenteil, da werden einzelne Fertigungsschritte in Niedriglohnländer ausgelagert und die Teile dafür entsprechend fröhlich hin und her geschippert – ist immer noch billiger als eine hiesige Arbeitskraft. Die langen Transportwege sind nicht nur teuer, sie belasten auch die Umwelt. In vielen Ursprungsländern werden die Rohstoffe unter menschenunwürdigen Bedingungen und ohne Rücksicht auf die Natur abgebaut. Alle ach so stolzen Besitzer eines Elektroautos sollten sich mal anschauen, wo denn die Rohstoffe für die Batterie her kommen. Aber was red´ ich, das ist ja weit weg. Hauptsache vor der eigenen Haustüre ist die Natur intakt (oder man kann sich das zumindest einreden). Wohin mit dem Müll? Doch wohin mit all den Dingen, die wir durch schönere, bessere, neuere Dinge ersetzen? Der Großteil landet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf irgendeinem Müllberg. Wenn es gut läuft, kann zumindest ein Teil recycelt werden. Wenn es nicht so gut läuft, landet unser First-World-Abfall auf den majestätischen Smokey Mountains, im idyllischen Inselparadies auf Thilafushi oder (was allerdings eher unwahrscheinlich ist) im belebten Great Pacific Garbage Patch. Mit Beginn der Industrialisierung entstanden die ersten Deponien. Nach den Weltkriegen, als die Menschen zu immer mehr Wohlstand gelangten und sich auch Luxusgüter leisten konnten, standen die Industrieländer vor einem akuten Müllnotstand. Immer aufwändigere Verpackungen, Kunststoffflaschen, Blechdosen, Plastiktüten, ließen die Müllberge rapide ansteigen. Dies verdeutlicht sich an dem Beispiel eines durchschnittlichen Haushaltes der vor 150 Jahren mit etwa 150 Dingen auskam. Heute besitzt besagter Durchschnittshaushalt nun wesentlich mehr (vielleicht 10. 000? ) Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände, von Zahnseide über Haarfestiger, vom Kleiderschrank bis zur Heftzwecke. So produzierte ein Bundesbürger laut dem Statistischen Bundesamt im Schnitt unglaubliche 620 Kilogramm Haushaltsmüll im Jahr 2021 (im Originaltext hatte ich hier noch 453 Kilogramm stehen). Die geplante Obsoleszenz verursacht Berge von Müll, die in Entwicklungsländer wie z. B. Ghana in Afrika verschifft werden. Manch einer verdient sich eine goldene Nase damit, den Industrieländern Müll zu verkaufen und ihnen dann den Müll wieder gegen teures Geld abzunehmen... Die Mengen an Elektroschrott wie alten Computern und Fernsehgeräten, die containerweiße täglich in den Häfen der dritte Welt Länder ankommen, sind bedrückend. Zwar verbieten internationale Gesetze die Ausfuhr von Elektroschrott in diese Länder, diese werden jedoch umgangen, indem man den Schrott als Gebrauchtwaren deklariert. Auf diese juristisch fragwürdige Weise wird der Müll an den Zollbeamten vorbei geschleust. Örtliche Händler kaufen die noch funktionsfähigen Geräte auf, doch 80% des Elektroschrotts sind irreparabel, ganze Containerladungen landen auf illegalen Müllhalden. Hier durchwühlen Kinder und Jugendliche den Müll auf der Suche nach Altmetall, welches Schrotthändler dann dorthin verkaufen, wo neue Wachstumswirtschaften entstehen. Zurzeit sind die Hauptabnehmer China und Dubai. Rohstoffknappheit Fossile Rohstoffe sind nach wie vor eine entscheidende Basis für die bisherige Entwicklung der modernen Industrienationen. Sie sind die Grundlage zahlreicher Produkte, etwa in der Chemieindustrie und dienen ebenfalls als wichtige Energielieferanten. Bis vor ein... --- ### Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen > Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - Published: 2024-04-29 - Modified: 2024-04-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Obsoleszenz, Softwareobsoleszenz, Tubenquetscher, Verschleiß Nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte – es geht weiter mit dem schönen Thema „geplante Obsoleszenz“. Die versteckt sich nämlich gerne hinter einer ganzen Reihe unterschiedlicher Ausprägungen und Begrifflichkeiten. Allen gemein ist das Ziel, den Konsum anzukurbeln. Dabei bedienen sich manche Unternehmen allerdings völlig schambefreit hinsichtlich Nachhaltigkeit bedenklicher Methoden.   Allen, die den Einstieg verpasst haben, seien folgende vorangehenden Beiträge ans Herz gelegt: Geplante Obsoleszenz - leider nicht obsolet Geplante Obsoleszenz – historischer Exkurs Da findet ihr neben dem Einstig auch die Erklärung, warum manche Absätze so trocken klingen. Dozenten sind als Zielgruppe eher schwierig aber es geht ja nicht nur um den Unterhaltungswert sondern ausnahmsweise auch mal um Inhalte (zwinker, zwinker). Technische/ funktionelle Obsoleszenz Es ist naheliegend, dass sich die funktionelle Obsoleszenz auf die Nutzbarkeit eines Produktes bezieht. Durchneue Anforderungen wie etwa Komplementärprodukte wird der Nutzungsumfangvermindert. Das führt dann unter Umständen zur völligen Unbrauchbarkeit eines an sich funktionsfähigen Produktes. Vor allem in der Computerbranche begegnet man dieser Form der Obsoleszenz häufig, der Klassiker sind Anforderungen neuer Softwareprodukte an bestimmte Versionen eines Betriebssystems. Als Konsequenz reagieren die Konsumenten meist verunsichert und überspringen eine oder mehrere Versionen (wobei das bei bestimmten Versionen eines ganz bekannten Betriebssystem sicher nicht der einzige Grund war). Und wir erinnern uns natürlich an die Pulsuhr, die dank eingestellter Bereitstellung der Schnittstelle ein Fall für die vorzeitige Verschrottung wurde. In solchen speziellen Fällen spricht man auch von Softwareobsoleszenz, bei denen ein voll technisch einwandfreie Gerät aufgrund von Software nicht mehr nutzbar sind. Cloud-Services, Sicherheits- und Funktionsupdates und Fehlerbeseitigung sind solche softwareabhängigen Produkte permanenten Änderungen unterworfen. Zusätzlich dazu wird auch das Zusammenspiel zwischen Geräten immer komplexer und die Abhängigkeit höher. Wenn beispielsweise Licht und Heizung nur noch über ein Smartphone gesteuert werden können „Mangelnde Interoperabilität (funktionelles Zusammenwirken unterschiedlicher Systeme) und Kompatibilität, insbesondere zwischen verschiedenen Produktgenerationen und Standards, bilden ein besonders hohes Risiko für softwarebedingte Obsoleszenz von Hardware. Das bedeutet für Nutzer, dass Nutzungskomfort und -dauer des erworbenen Produkts unabhängig des eigenen Einflusses beschränkt werden können. “ – Quelle Umweltbundesamt Wer sich heute eine beispielsweise eine Bildbearbeitungs-Software anschaffen möchte, erwirbt meist nur noch temporäre Lizenzrechte. Damit der Kunde immer in den Genuss der aktuellen Version und von technischem Support kommt – ob er will, oder eben nicht. Falls sich also jemand über die ungefilterten Beitragsbilder wundert, hier läuft noch eine uralte Photoshop Version. Einfach aus Prinzip und tatsächlich noch von CD mit aufgedrucktem Lizenz-Key. Die vielen Warnmeldungen während der Installation über potenzielle Inkompatibilitäten habe ich gekonnt ignoriert. Psychische Obsoleszenz Mein Haus, mein Auto, mein Boot – gerne machen wir uns über vermeintliche Konsumopfer lustig, die vor allem aus Imagegründen stehts dem neusten Trend hinterherjagen. Dabei sind diese braven und vorbildlichen Konsumenten doch so wichtig für unsere Wirtschaft, richten sie sich doch stets nach der aktuellen Mode. Aber mal im Ernst, da steckt tatsächlich System dahinter. Die psychische Obsoleszenz baut gezielt auf dem Verlangen der Konsumenten nachneuen, vor allem optisch einwandfreien Produkten auf. Ein geeignetes Design bewirkt, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, beispielsweise weil Handschweiß und Staub in Rillen gut haften, sich aber nur schwer wieder entfernen lassen. Und durch die gezielte Verwendung minderwertiger Materialien kann die Abnutzung noch besser geplantwerden. Aber auch durch technische Entwicklungen wie z. B. die Abkehr von der Analog- zur Digitalfotografie, können dazu führen, dass bestimmte Produkte als veraltet wahrgenommen werden. Oft genügt es aber, dass das Design einfach als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird und dadurch ein Produkt an Popularität verliert. Dann kann die psychische Obsoleszenz dazu führen, dass das Bedürfnis entsteht, ein neues Produkt zu kaufen, obwohl das alte noch uneingeschränkt nutzbar wäre. Design und Vermarktung sind also probate Mittel, künstliche Obsoleszenz herbeizuführen. Geplanter Mehrverbrauch Wer kennt ihn, den Tubenquetscher? Für alle Sparfüchse presst diese nette Erfindung auch den letzten Rest Zahncreme aus der Tube. Das geht aber mit ein bisschen Kraft und Geschickt auch ohne zusätzliches Gimmik. Vielen Verpackungen ist aber nur mit Hammer und Meisel beizukommen. Denn was soll man auch anderes tun bei Produkten, die keinem Verschleiß unterliegen, als den Absatz durch künstliche Erhöhung des Verbrauches anzukurbeln? ! Tuben und Flaschen, die sich nicht vollständig entleeren lassen, sind die eine Variante. Bei der anderen wird ein entsprechender Mehrverbrauch durchentsprechend gestaltete Produktverpackungen wie etwa zu große Öffnungen oderüberhöhte Dosierungsanleitungen verursacht. Bei Fahrzeugen wird der Mehrverbrauch einfach über den frühzeitige Austausch von Teilen bei derInspektion provoziert, da diese dann nicht bis zum endgültigenVerschleiß genutzt werden. Wehe, der fahrbare Untersatz ist nicht brav scheckheftgepflegt. Das war´s dann mit der Garantie... Im Gegensatz zur Tubenpresse, die hier danke Muskelkraft überflüssig ist, nutze ich tatsächlich ein Utensil aus dem Federmäppchen im Bad. Frau hat da ja auch schöne Malstifte und die hab ich am liebsten im Glas stehen. Die werden aber mit der Zeit immer kürzer, und die Stummel eignen sich dann nicht mehr, um aufrecht im Glas zu stehen. Die Stiftverlängerung, die eigentlich für Bleistiftstummel gedacht ist, funktioniert auch super bei Kajal und Co. und ich kann die Produkte fast bis zum allerletzten Zentimeter aufbrauchen. Indirekter Verschleiß Hier geht man besonders perfide vor, denn es geht darum, dass der Verschleiß des einen Bauteils durch den gezielten Einsatz eines anderen Bauteils voran getrieben wird. Bei elektronischen Bauteilen kann das durch indirekte Einflüsse z. B. durch die Temperatur verursacht werden. Normalerweise wird dem durch Über- und Untertemperaturabschaltung mittels Software und/oder passender Hardwarebauteile vorgebeugt. Es liegt nur leider nicht im Interesse mancher Hersteller, möglichst langlebige Produkte herzustellen. Und ein schlechterer Regler, durch den die Batterie schneller unbrauchbar wird, ist dazu noch günstiger im Einkauf – Win-Win, allerdings nicht für Kunde und Umwelt. Geplante Systemvariationen Die Strategie, Produktinnovationen mit eigenständigen Zubehörvariantenauszustatten, führt dazu, dass bisherige Komponenten mit neu entwickelten Gerätennicht mehr kompatibel sind. Infolgedessen ist der Verbraucher gezwungen, dasgesamte System zu ersetzen, auch wenn er nur die neuen Komponenten nutzenmöchte. Ebenso dient die Entwicklung eigener Schnittstellen zwischen denKomponenten eines Herstellers dazu, dass der Verbraucher nicht nur einzelneKomponenten, sondern immer nur das gesamte System nutzen kann. Dies hat auchden praktischen Nebeneffekt der Kundenbindung, da man nicht frei zwischen denKomponenten wechseln kann, hat man sich einmal für einen... --- ### Inventur – jetzt doch! > Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - Published: 2024-04-22 - Modified: 2024-04-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Capsule Wardrobe, Inventur, Kleiderschrank, Kleiderschrankinventur, Minimalismus Bis jetzt habe ich mich immer gegen eine Inventur meines Kleiderschrankes gesträubt, bzw. es war mir schlichtweg egal. Solange der Platz in den Fächern ausreicht und man nicht über lang verschollene Schrankleichen stolpert, besteht ja kein akuter Handlungsbedarf. Doch Tina hat gezählt und so war ich dann doch neugierig. Und es hat sich angeboten – die gesamte Wäsche befindet sich gerade im Schrank, auf der Wäscheleine und an mir. Und es regnet. Also hab ich die Gunst der Stunde, bzw. des leeren Wäschekorbes genutzt und rigoros alles – also wirklich alles – durchgezählt. Erst im Kopf und dann nochmal direkt. Warum alles? Weil mir das zu kompliziert ist mit den Ausnahmen. Was, wenn ich das T-Shirt zum Sport trage? ! Oder dasselbe Shirt in Ermangelung von Nachtwäsche als Schlafanzugersatz im Bett, weil ich als Übernachtungsgast bei Freunden nicht so gerne als Flitzer rumrenne? ! Einzige „Regel“: was paarweise kommt, wird paarweise gezählt. Ich bin kein großer Fan von genauen Listen über Schrankinhalt und solange ich weiß, was drin ist, halte ich das für Beschäftigungstherapie – was es in Anbetracht des bescheidenen Wetters ja auch ein bisschen war. Da ich aber (mal wieder) über einen Beitrag gestolpert bin, in dem die Vorteile einer Capsule Wardrobe über den Klee gelobt wurden, wollte ich mir auch mal ein Bild machen. Realitätscheck sozusagen. Erstaunlicherweise habe ich ganz schön viel zum rein kuscheln und das ist erstaunlicherweise auch ganz schon viel in Verwendung.   Deswegen gibt’s eine eigene Kategorie für Homewear, die hier so kreativ benamte Kleidungsstücke wie Kuschelhose, Kuschelsocken und Kuschelpulli unter sich vereint. Die Tabelle von Ines Meyrose ist ein idealer Einstiegspunkt. Ich hab sie ein bisschen auf links gedreht und farblich an meinen Schrankinhalt angepasst, Ines möge mir verzeihen. Am Ende ist halt jeder Kleiderschrank ein bisschen anders. Wenig überraschend ist für mich die Menge der Ohrringe. Die Creolen bleiben Tag und Nacht drin, manchmal wechsle ich zwischen der schlichten und der verzierten Variante. Die Ohrringe nehme ich daher auch gar nicht mehr als Schmuck war, ebenso wie die Armbanduhr, die ich, außer beim Duschen, immer Handgelenk trage. Minimalistisch ist auf jeden Fall die Farbauswahl, beim Rest würde ich mich eher als durchschnittlich einordnen. Definitiv fehlt es mir an nichts! Bei Socken hätte ich mehr erwartet und bei T-Shirts mehr erhofft. Andererseits kann dank weniger T-Shirts auch der Wäscheberg gar nicht erst allzu groß werden. Selbst wenn man noch so wenig Lust zum Waschen hat, braucht man ja hin und wieder frischen Nachschub und zu zweit bekommen wir die Maschine auch immer gut voll.   Laut dieser Definition einer Capsule Wardrobe umfasst diese 37 Kleidungsstücke pro Quartal. Wer sich das ausgedacht hat, hat die Rechnung meiner Meinung nach ohne den April (und sonstiges Übergangswetter) gemacht. Gerade, wenn sich sommerliche Tage mit Schneegraupel und Temperaturstürzen abwechseln, bin ich froh, wenn ich ungehinderten Zugriff auf meine gesamte Garderobe habe. Bei warmen Frühlingstagen sitzt man ja gerne mal länger im Garten, war ja lange nicht drin. Doch sobald die Sonne Feierabend hat, wird es kalt und wird man zwar kurz für den griffbereiten Daunenmantel belächelt – und kurz darauf beneidet. Ebenso gab es nicht wenige (und zukünftig wahrscheinlich noch mehr) Weihnachten mit allerschönstem T-Shirt-Wetter. Warum also alle T-Shirts in eine Kiste packen? ! Außerdem braucht man die ja ggf. auch mal für sportliche Aktivitäten. Mein Lieblingsmitbewohner wünscht sich zwar, dass ich meine Wintersachen einmotte und hat dafür auch extra Aufbewahrungsmöglichkeiten organisiert. Ich ignoriere diesen Wunsch allerdings geflissentlich. Solange ich alles in den für mich reservierten Schrankfächern unterbekomme, hat er kein Mitspracherecht. Nur Daunenmantel und Anorak werden im Hochsommer Platz auf der Stange machen. Wahrscheinlich aber nur solange, bis ich ihm an einem weniger lauen Sommerabend auf der Terrasse frierend und bibbernd die Ohren voll heule – wobei er dann sicher wieder den liebevollen Pragmatiker raushängen lässt, und mir einfach eine Decke holt... Mal abgesehen von unvorhersehbaren Wetterkapriolen lassen sich viele Kleidungsstücke auch wunderbar außerhalb ihrer gewöhnlichen Nutzung wunderbar kombinieren. Die leichte Sommerbluse unter dem dicken Winterpulli gibt nicht nur zusätzlich warm sondern pimpt diesen auch optisch, wenn Kragen und Ärmel hervorschauen. Ebenso kann ich besagten Winterpulli auch statt  Übergangsjacke nutzen. Und ob man jetzt einen Rock oder ein Sommerkleid dazu kombiniert hat, kann ein Außenstehender sowieso nicht wissen. Ganz nach dem Motto „mehr Auswahl, weniger Langeweile“. Hauptsache, man selbst fühlt sich wohl! Meinetwegen kann jeder seinen Schrank saisonal umräumen und kapseln, so viel er mag. Ich derweil genieße es, lediglich den Stapel mit den warmen Pullis im Sommer etwas weiter nach hinten zu schieben und ansonsten keinen Aufwand mit dem Schrankinhalt zu haben. Über die perfekte Anzahl an Kleidungsstücken kann man streiten – muss man aber nicht! --- ### DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter > Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - Published: 2024-04-15 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Anfänger, DIY, Leicht, Selber machen, Vokuhila, Zeitschriftenhalter, Zeitschriftenständer, ZEitungshalter, Zeitungsständer Ich mag ja aufgeräumte und freie Flächen mit nur ganz wenig Deko. In meiner Leseecke kann das aber schon mal ausarten. Oft lese ich parallel zu einem Fachbuch oder einem Ratgeber einen Roman, da für ersteres nicht immer ausreichend Energie und Aufmerksamkeit übrig ist. Da kann ich mich bei einem noch so interessanten Thema am Ende eines langen Tages manchmal einfach nicht mehr konzentrieren aber in einen fesselnden Krimi taucht es sich leichter ein. Dann gibt es auch Tage, an denen ich nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung habe und am liebsten in einer Zeitschrift blättere. Die gibt es hier nur selten und daher kommt nicht mal ein richtig ansehnlicher Stapel zustande. Und damit es dann so richtig chaotisch ausschaut, liegt auch noch ein Notizblock zwischen all dem Lesematerial, manches muss ich einfach schriftlich verarbeiten oder festhalten. Der Stapel neben dem Lesesessel lädt zwar dazu ein, sich direkt niederzulassen und nach Belieben zu Schmökern. Aber er stört mich bzw. meinen Blick, der den Gedanken ungehindert durch den Raum und zum Fenster raus folgen will. Aber dafür hat irgendein findiger Designer irgendwann mal den Zeitschriftenständer erfunden. Dann hätte ich einen kleinen Bücherstapel und im Ständer daneben den Rest übersichtlich und doch griffbereit verstaut. Als braver Konsument befrage ich in solchen Fällen natürlich perfekt konditioniert erst mal das Netz, genauer gesagt den großen „global agierenden Onlineversandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette“ (Zitat Wiki). Gucken kann man ja, kaufen muss man nicht. Aber jetzt weiß ich, was ich nicht will und was das, was ich nicht will, kosten würde. Mit diesem weltbewegenden Erkenntnissen und kreativem Bewegungsdrang bin ich dann mal kurz im Kopf den Bestand im Keller durchgegangen. Da war noch ein Rest eines Bretts, das geradezu nach einer neuen Lebensaufgabe gerufen hat. Damit aus dem kleinen Miniprojekt keine Denksportaufgabe wird, hab ich mich kurzerhand am abgelenkten Mann vorbeigeschlichen und mal eben per Augenmaß zurecht gesägt, was mir sinnig und passend erschien. Wahrscheinlich ging das sogar schneller, als wenn ich versucht hätte, ihm meinen Plan zu erläutern. Hab mir allerdings im Nachgang einen Rüffel eingefangen, weil ich ohne Bescheid zu geben, mit der Kreissäge hantiert habe. Ist ja lieb, dass er sich sorgt. Allerdings war das Chaos, das ich mit der Farbe angestellt habe, besorgniserregender. Da hab ich dann auch lieber keine Beweisfotos geschossen... Mit ein paar alten Winkeln, die glaub noch von unserem alten Bett stammen und ein paar bunt zusammen gemischten Rest-Schrauben war in Nullkommanix ein Zeitschriftenhalter zusammengeschraubt, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Ein bisschen (viel, ganz viel) schwarze Wandfarbe, die wir glücklicherweise ebenfalls noch auf Lager haben, hat das Ganze schick aufgehübscht. Sogar passende Filzgleiter habe ich noch gefunden. Für alle, die das Ganze nachbauen wollen, hier mal die Anleitung - eher als Anregung zu verstehen. Vielleicht habt ihr ja auch noch ein Restebrett übrig. Die Abmessungen kann man ja beliebig anpassen. Ich hab ein 18 mm Brett aus Pressspan verwendet. Das wurde erst mal auf die passende einheitliche Breite von 275 mm gesägt. Danach wurde dieses Maß wiederum in drei Bretter unterteilt, die Vorderseite ist kürzer, als die Rückseite - also Vokuhila. Und die Bodenplatte ist mit Winkeln dazwischen geschraubt, so hat man eine glatte Front ohne Schrauben oder Fugen. Zutaten: 1 Brett 4 kleine Winkel mit passenden Schrauben Filzgleiter Farbe Zuschnitt: Zusammenbau: Die ausgesägten Bretter werden dann einfach mit den Winkeln verschraubt. Da muss man lediglich drauf achten, dass man erst die seitlichen Schrauben eindreht (Bodenabstand beachten) sonst kommt man da später nicht mehr dran. Alles in allem kein Hexenwerk! Und dann kann man sich auch schon mit der Farbe austoben. Wenn die dann trocken ist, kommen nur noch die Filzgleiter dran und schon ist der Zeitungsständer einsatzbereit. Kosten im Onlinehandel ab 20 €, nach oben wie immer offen. In "schön" aber definitiv teurer und dann kann man sich immer noch über „schön“ streiten. Marke Eigenbau hat mich keinen Cent gekostet, hat Spaß beim Werkeln gemacht und macht auch immer noch Spaß beim Anschauen. Und die Leseecke ist damit auch gleich noch ein ganzes Stück gemütlicher geworden. --- ### Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs > Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - Published: 2024-04-08 - Modified: 2024-03-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Bulb Cam, Centennial Bulb, Erstes Obsoleszenzopfer, ewige Glühlampe, Feuerwache, geplante Obsoleszenz, Glühbirne, Glühlampe, Glühlampenkartell, Livermore, Minimalismus, Obsoleszenz, Phoebuskartell Heute betreiben wir mal ein bisschen Ahnenforschung. Was man unter geplanter Obsoleszenz versteht, haben wir uns ja schon hier angeschaut. Ich erinnere mich, wie überrascht ich war als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt habe. Geplante Obsoleszenz ist keinesfalls eine neumodische Erscheinung, sondern ein richtiger historischer Wirtschaftskrimi. Und zwar samt Opfer (die Glühbirne) und Täter (das Kartell).   Centennial Bulb Wir starten mit der Entstehungsgeschichten im Jahre 1901 in der Feuerwache von Livermore in Kalifornien. Denn seit diesem Jahr brennt dort ein und dieselbe Glühlampe. Sie stammt aus einer Zeit, als die Industrie noch nicht mit der geplanten Verkürzung ihrer Produkte spielte. Mit der Gründung des Phoebuskartells Weihnachten 1924 in Genf änderte sich dies jedoch schlagartig. Wenn Glühlampen lange brennen, ist das für die produzierenden Unternehmen ein ökonomischer Nachteil. Vertreter großer Leuchtmittel-Hersteller einigten sich daher darauf, die maximale Brenndauer einer Glühlampe unter Laborbedingungen auf unter 1000 Stunden zu begrenzen. Zu den Mitgliedern des Glühlampenkartells zählten unteranderem General Electric, Osram und Philips. Kurios: China trat dem Kartell nie bei, eine chinesische Glühlampe brennt durchschnittlich immerhin 5000 Stunden. Innerhalb dieses ersten weltweiten Kartells wurde die Herstellung rigoros überwacht und Verstöße mit empfindlich hohen Strafen geahndet. Das war beispielsweise der Fall, wenn die Reduzierung der Brenndauer unter 1500 Stunden nicht erreicht wurde. In nur zwei Jahren sank die durchschnittliche Lebensdauer der Glühlampen von 2500 auf unter 1500 Stunden. Ebenso wurden in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche langlebige Glühlampenpatente systematisch unterdrückt und Konkurrenten, die qualitativ hochwertigere Lampen herstellten, vom Markt verdrängt. Dutzende von Erfindern meldeten damals neue Patente an, darunter eines für eine Glühlampe die 100 000 Stunden brannte. Keine davon kam je auf den Markt. Damit ist die Glühlampe das erste offizielle Produkt, das der geplanten Obsoleszenz zum Opfer fiel. Das Phoebuskartell bestand bis 1941 und wurde dann verboten. Manche behaupten, es existiere bis heute. Lampenhersteller streiten dies allerdings ab und berufen sich auf die Qualitätsnorm IEC 60. 064. Diese sieht vor, dass Glühlampen mindestens1000 Stunden brennen sollten. Auch würde bei einer Erhöhung der Lebensdauer die Lichtausbeute sinken, was in Fachkreisen kontrovers diskutiert wird. Ebenso wird im Übrigen auch die Existenz des Glühlampenkartells in Frage gestellt und manche Quellen bezeichnen die geplante Obsoleszenz als modernes Wirtschaftsmärchen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen und der Fortschritt der Technik hinsichtlich Glühlampen und deren Licht/Wärme-Abgabe ist unbestritten. Centennial Bulb – Die „ewige Glühlampe“ in der Feuerwache von Livermore, als ich die Hausarbeit geschrieben habe (1. Foto) und heute (2. und 3. Foto) Die erwähnte Glühbirne brennt übrigens bis zum heutigen Tag und kann unter Livermore's Centennial Light Live Cam beobachtet werden (die "Bulb Cam" funktioniert leider nicht mit allen Browsern, ich habe Firefox dafür verwendet) wo sie ironischer Weise bereits zwei Webcams überlebt hat. Ex-US-Präsident George W. Bush schickte ihr sogar eine Karte zu ihrem 100. Geburtstag. Bernard London “Ending the Depression Through Planned Obsoleszenz” war die erste Publikation zu dieser Konzept. Um die Weltwirtschaftskrise von 1928 bis 1931, auch bekannt als große Depression, zu beenden, schlug Herr London vor, alle Produkte mit einem Verfallsdatum zu versehen. Nach Ablauf dieses Datums sollten die Produkte amtlich als tot gelten und der Verbraucher hätte sie dann bei einer für ihre Zerstörung zuständigen Behörde abzuliefern. Einen Artikel über das Verfallsdatum hinaus zu behalten, sollte strafbar sein. Durch das erzwungene Verfallsdatum sollten die Menschen zum Konsum angeregt werden. Infolgedessen würde die Wirtschaft wiederbelebt und neue Arbeitsplätze würden entstehen. Der Vorschlag der gesetzlich geplanten Obsoleszenz wurde jedoch nie Realität. Zumindest reichlich Aufmerksamkeit hat der Autor durch seinen provokativen Text bekommen. Blechliesel Die geplante Obsoleszenz ist zur gleichen Zeit entstanden, wie die Massenproduktion und die Konsumgesellschaft. Produkte mit einer kürzeren Lebensdauer sind Teil eines ganzen Systems, das mit der industriellen Revolution einherging. Dank der Massenproduktion konnten Waren günstiger produziert werden und die Preise für den Verbraucher fielen. Doch war man sich bewusst, dass das Bedürfnis nach neuen Produkten endlich sein könnte. Die Hersteller suchten nacherfolgversprechenden Möglichkeiten, einem Ende des Kaufrausches vorzubeugen. Henry Ford, der Pionier der Fließbandproduktion, sah sich ebenfalls mit dieser Thematik konfrontiert. Seine Absicht war es, ein für den Durchschnittsverbrauchererschwingliches Auto zu produzieren. Der als zuverlässiges und langlebiges Einheitsmodell, in großen Stückzahlen hergestellte Fort T war ein durchschlagender Erfolg. Zwischenzeitlich war jedes zweite Auto, das vom Band lief, ein Ford T, auch bekannt als Tin Lizzy (dt. etwa Blechliesel). You can have it in any color as long as it's black. Henry Ford Durch die Fließbandproduktion konnte der Verkaufspreis damals von 850 $ auf 370 $ herabgesetzt werden. Um mit Ford mitzuhalten, entwickelte die Konkurrenz von General Motors eine völlig neue Strategie. Statt wie Ford ein Auto zu bauen, das robust und zuverlässig war, setzte man bei GM auf schickes Design und niedrigere Verkaufspreise. Der Plan ging auf, man erkannte, dass es ausreichte, Ford hinsichtlich des Designs zu übertreffen. So entwickelte GM das Konzept der Jahresmodelle mit wechselnden Formen, Farben und Größen. Der Verbraucher sollte dazu animiert werden, alle drei Jahre ein neues Auto zu kaufen. Bald empfanden die Konsumenten das Model Ford T als veraltet und überholt, 1927 wurde es vom Markt genommen. Ford wiederum übernahm die Strategie von GM und stelle ebenfalls jedes Jahr neue Modelle vor. In vielen Quellen wird eine bekannte Werbezeitschrift, die „Printers´ Ink“, aus dem Jahre 1928 mit folgenden Worten zitiert: “Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft“. Heute wird schon bei der Entwicklung von Produkten – sei es Hard- oder Software – das (un)natürliche Ableben mit eingeplant. Das nennt sich dann Produktlebenszyklus und da gehören eben auch Themen wie Haltbarkeit, Garantie, Nutzungsdauer, Reparatur und Recycling dazu. Brooks Stevens In den 50er Jahren wurde die Idee der geplanten Obsoleszenz in abgewandelter Form von dem Designer Brooks Stevens wieder aufgegriffen. Die Verbraucher sollten durch die geplante Obsoleszenz nicht zum Konsum genötigt, sondern verführt werden. Design und Marketing sollten beim Kunden das ständige Verlangen nach Neuem wecken, ganz im Gegensatz zu dem früheren Ansatz beste Produkte mit langer Haltbarkeit zu schaffen. Stevens wurde zum Apostel der geplanten Obsoleszenz. Er verstand darunter allerdings mehr, im Verbraucher das Verlangen nach etwas Neuem,... --- ### [K]eine Perle > Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - Published: 2024-04-01 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Haushalt, Haushaltshilfe, Kosten, Ordnung, Perle, Putzen, Putzfrau, Putzhilfe, Putzmann, Reinigungskraft „Warum habt ihr denn keine Putze? “ – Diese Frage habe ich mir tatsächlich schon anhören dürfen. Beide in Vollzeit berufstätig und mit Garten und Sport eigentlich schon genug ausgelastet. Dass ich nebenher auch noch stundenlang Texte verfasse, wissen die wenigsten.   Nicht, dass ich ein Geheimnis draus mache, aber es interessiert einfach keinen aus unserem direkten Umfeld, Deine Luxusprobleme will ich haben, mag sich der eine oder andere jetzt denken. Ich putze trotzdem selber, bzw. wir, denn der Mann putzt mit. Erstaunlicherweise scheint das bei manchen Menschen aber nicht mehr selbstverständlich zu sein. Die Gründe mögen unterschiedlich sein. Der eine putzt so ungern, dass er lieber mehr arbeitet, um jemand anderen dafür zu bezahlen. Andere schaffen es schlichtweg neben Vollzeitjob und Familie nicht mehr. Und wieder andere sind sich einfach zu fein dafür. Wie steht man selbst dazu, jemand anderen, fremden zu sich ins Haus zu lassen? Es erfordert ja auch eine Portion Vertrauen, wenn man nicht die ganze Zeit daneben stehen möchte. Und das wiederum wäre nun wirklich seltsam. Eine richtig gute, vertrauensvolle Putzhilfe wird ja auch liebevoll als Perle tituliert, wohl wegen ihres Seltenheitswerts. Den eingangs verwendeten Begriff „Putze“ würde ich selbst so ehrlichgesagt nicht verwenden, da ich ihn als abwertend empfinde. Die klassische Putzfrau mag in vielen Köpfen noch als Frau, vornehmlich mit Kittelschürze besetzt sein. Warum man nicht auch vom Putzmann spricht, fragt man sich spätestens, wenn einen ebendieser mit dem Staubsauger in den Feierabend drängelt. Den Kollegen, der im Büro dafür sorgt, dass alles blitzt und blinkt, darf ich allerdingt nicht einfach in den Kofferraum packen – nennt sich wohl Freiheitsberaubung und ist strafbar. Und ich fürchte, der Ehemann würde auch ein bisschen komisch gucken. Es bleibt also beim selber Putzen – die Frühlingssonne zeigt unerbittlich auf, was die winterliche Dunkelheit unter einem Mantel des Schweigens verborgen hat. Immerhin bin ich nicht alleine mit ohne anstehendem  Frühjahrsputz. Frau Hummel hat hier schon drüber geschrieben. Da saß ich schon an diesem (noch halben) Text und dachte nur „das passt ja“. Das es mich aber putztechnisch in den Fingern gejuckt hätte, wäre jetzt eiskalt gelogen. Da tipp ich lieber und ignoriere gekonnt (ja, ja, Übung macht den Meister) sämtliche Haushaltstätigkeiten. Eine professionelle Reinigungskraft würde hier wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Aber hygienisch rein muss es für mich nicht sein, hier leben schließlich Menschen. Das Zuhause ist weder Krankenhaus noch Museum. Also hygienisch ist schon mal nichts, dafür sauber genug für uns und Gäste lassen wir auch spontan eintreten. Bakterien, Kleinstlebewesen und Co. gibt’s bestimmt haufenweise, das will ich gar nicht so genau wissen. Und dieses übertriebene Getue mit Desinfektionsmitteln halte ich eh für ein modisches Unding, weder notwendig noch gesund. In und auf uns leben unzählige Mikroorganismen, die wir zum Leben brauchen. Ebenso hängt unsere Haut an ihrem natürlichen Schutzmantel. Allzu aggressive Reinigungsmittel sind da kontraproduktiv. Die Umwelt findet es auch nicht so prickelnd, was letztendlich so alles im Abfluss landet. Weniger ist mehr – wie bei so vielen Dingen auch beim Umgang mit Saubermachern. Manchem wäre das hier sicher nicht reinlich genug, dafür haben wir spitzenmäßige Abwehrkräfte. Und so schlimm kann es nicht sein, Gäste fühlen sich (angeblich und nach eigenen Aussagen) wohl und bewundern immer unsere Ordnung. Es gibt allerdings eine riesige Schwachstelle, die einfach nicht schönzureden sind. Bei unseren Fenstern könnte man meinen, dass wir übertrieben viel Wert auf unsere Privatsphäre legen. Die könnten wir wirklich häufiger putzen. Wir dachten allerdings, dass nochmal eine größere Ladung Dreck anfällt und haben es daher immer aufgeschoben. Der Dreck kommt noch, allerdings kommen die dazugehörigen Handwerker viel später, als erwartet. Doch wie gesagt, auch wenn es manchmal dauert, wir putzen lieber selbst. Nicht, weil wir das so unglaublich gerne tun, sondern weil wir 1. schlichtweg niemand Fremden im Haus haben wollen und 2. viel zu geizig sind. Denn wenn ich jemand anderem eine Arbeit übertragen würde, dann unbedingt zu fairen Bedingungen und da gehört ein anständiges Entgelt definitiv dazu. Sich zu freuen, weil man einen Blöden gefunden hat, der die eigene Bude zum Spottpreis zum Glänzen bringt und dazu womöglich noch ohne die erforderliche Versicherung, sagt viel über einen selbst aus. Manch einer kritisiert auch, dass es nicht in Ordnung sei, andere den eigenen Dreck wegputzen zu lassen. Dieselben Menschen gehen trotzdem nicht in die Restaurantküche, um ihr Geschirr selbst zu spülen. Und dann gibt es noch Menschen, die in Klärwerken arbeiten und sich dort um unser aller Dreck kümmern – die sind btw auch keine Fans von Aggro-Reinigern. Wer also Menschen, die sich das Putzen abnehmen lassen, vorwirft, dass sie sich zu fein für den eigenen Dreck wären, müsste sich (wie so oft) die Hintergründe und Umstände ansehen. Oft ist es auch einfach der Neid, der da ganz unverhohlen mitschwingt. Ich könnte auf so manche Tätigkeit im Haushalt auch liebend gerne verzichten und bin schon manchmal ein bisschen eifersüchtig, auf eine Freundin, die sich entsprechende Hilfe ins Haus geholt hat. Auf den Stress mit zwei Kindern zusätzlich zum Haushalt und Job kann ich allerdings gut verzichten. Doch Hilfe naht! Science-Fiction-Filme machen es vor, da putzt, scheuert und bohnert der intelligente Roboter. Was leider im Großen noch Zukunftsvision ist, übt sich zumindest im Kleinen schon an den ersten meist noch wackeligen Schritten. Elektrifizierte Putzhilfen aller Art sollen ganz automatisch für saubere Böden, reine Teppiche und streifenfreie Fenster sorgen. Ich bin noch kritisch doch auch das Automobil hatte damals seine Skeptiker. Die flammenden Loblieder bezüglich Staubsaugerroboter häufen sich. Vielleicht können die bodennahen Ufos ja sogar was. Und irgendwann wissen wir Menschen nicht mal mehr, wie man so einen ganz altmodischen Besen bedient. Ich bleibe begeisterter Anwender dieser einfachen historischen Putzutensilien. Der Mann bestand auf einen Akkusauger. Trotz meiner Vorbehalte (nicht noch so ein unnötiges Gerät) habe ich nachgegeben. Die Akkus vom Rasenmäher wollen ja auch im Winter genutzt werden. Sie passen zwar auch auf einige Elektrowerkzeuge aber so viel bauen wir nun auch wieder nicht. Aber dafür saugt der Herr nun regelmäßig, selbstständig und auch noch gerne! Nicht dass ich irgendwann noch sagen könnte,... --- ### Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet > Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - Published: 2024-03-25 - Modified: 2024-03-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Müll, Obsoleszenz, Recht auf Reparatur, Softwareobsoleszenz, Verfallsdatum, Verschleiß Eine Gesellschaft, in der man den Konsum künstlich anreizen muss, um die Produktion in Gang zu halten, ist auf Abfall und Vergeudung gegründet und gleicht einem Haus, das auf Sand gebaut ist. Dorothy L. Sayers in "Glaube oder Chaos" Über ein Thema, das es wert ist, aus der Schublade gezogen zu werden, habe ich vor Jahren mal im Rahmen einer Hausarbeit geschrieben. Es geht um geplante Obsoleszenz und obwohl mein Studium nun schon einige Jahre zurückliegt, ist das Thema immer noch aktuell. Da ich euch keine seitenlange Hausarbeit zumuten möchte, werde ich das ganze Thema in mundgerechte Häppchen packen. Das gibt mir nebenbei auch ein bisschen Zeit, um die einzelnen Kapitel auf ihre Aktualität zu überprüfen und ggf. anzupassen. Als allererstes – Achtung, Spoiler – schaue ich natürlich, ob die älteste Glühbirne der Welt in der Feuerwache Liverpool noch leuchtet  – und siehe da, sie glimmt tatsächlich noch unbeeindruckt vom Weltgeschehen vor sich hin. Doch starten wir mit einer Begriffsklärung. Obwohl wir tagtäglich von Produkten umgeben sind, die von geplanter Obsoleszenz betroffen sind, ist und diese oft gar nicht bewusst. Manch einem ist auch der Begriff selbst unbekannt und dass er etwas sperrig über die Lippen geht, ist den Verursachern sicher nicht unrecht. Das Wort Obsoleszenz stammt (wie sollte es auch anders sein) aus dem Lateinischen und lässt sich mit Veralterung übersetzen. Gebräuchlicher ist den meisten sicherlich das zugehörige Adjektiv ‚obsolet‘. Damit ist auch schnell klar, worum es sich bei geplanter Obsoleszenz dreht – und zwar um die Taktik, ein Produkt so zu konzipieren, dass es nach einer geplanten Zeit obsolet wird und ersetzt werden muss. Unter der geplanten Obsoleszenz versteht man das künstlich festgelegte Verfallsdatum eines Produktes. Wie das funktioniert? Vorkonstruierte Schwachstellen durch chemische Manipulationen oder minderwertige Materialien sorgen für vorausbestimmte Sollbruchstellen. Eingebaute Zähler, beispielsweise in Chips von Druckerpatronen mit einer vorbestimmten Zahl an Seiten, lassen diese ihr eigenes Ableben verkünden. Geeignetes Design kann ebenfalls bewirken, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, etwa durch Rillen, in denen sich Staub und Handschweiß gut absetzen, und damit gezielt die erwünschte Lebensdauer verkürzen. Hier liegt leider auch noch so ein obsoletes Teil Elektronikschrott herum. Das dauert immer, bis wir mal wieder an der Deponie vorbei kommen und wegen einer Handvoll Kabelreste und Schrauben fährt man da ja nicht extra hin. In diesem Fall ist es besonders ärgerlich, da es sich um eine voll funktionstüchtige Pulsuhr handelt. Wer an dieser Stelle am Sinn und Unsinn einer Pulsuhr zweifelt, darf gerne mal eine Runde mit meinem Mann laufen gehen. Da kommen dann so nette Kommentare von der Seitenlinie wie „Bewegungsunschärfe kommt bei dir aber nicht auf“. Mit Zahlen, Daten und Fakten konnte ich ihn aber davon überzeugen, dass mein hochroter Kopf nicht simuliert ist und ich nicht mit Sofapuls durch den Wald keuche. Zurück zum Elektromüll – der Akku schwächelt zwar schon und ließe sich – wie sollte es anders sein – natürlich nicht austauschen. Für eine Runde war er aber immer noch ausreichend. Weil aber der Hersteller sich zukünftig ganz auf Navigationsgeräte konzentrieren möchte, hat er jeglichen Support eingestellt. Das wäre ja noch verschmerzbar, doch der abgekündigte Support umfasst auch die Serverabschaltung. Und da das Interface lediglich serverbasiert über den Browser läuft, war´s das jetzt mit den Auswertungen. Klar, als Softwareentwickler könnte ich mir selbst eine Schnittstelle programmieren. Dafür müsste der Hersteller die Open-Source-Software ordnungsgemäß auf seiner Homepage zur Verfügung stellen. Macht er aber nicht, ich müsste jetzt das Streiten anfangen. Mal abgesehen davon, dass ich in meiner freien Zeit besseres zu tun habe und die voraussichtliche Restlebenserwartung des Akkus auch nicht gerade vielversprechend ist. Trotzdem wurmt es mich ganz schön, dass ein funktionierendes Gerät per Herstellerdefinition zu Schrott werden darf. Vom gleichen Hersteller hatte ich vor vielen Jahren ebenfalls ein Navi mit integrierter Freisprecheinrichtung – auch mit schwächelndem Akku, der Klassiker! Dank YouTube habe ich herausgefunden, unter welchem Aufkleber die Gehäuseschrauben versteckt waren. So stellt man sich das als nachhaltig agierender Verbraucher zwar nicht vor, aber immerhin konnte die Lebenszeit mit einem NoName-Ersatz exorbitant verlängert werden. Wer sein Handy länger als die vorgesehenen zwei Jahre nutzt, kommt durchaus schneller, als ihm lieb ist in den Genuss geplanter Obsoleszenz. Denn da wir uns mit immer mehr Funktionen immer abhängiger von unserem geliebten Hosentaschencomputer machen, ist es immer nur eine Frage der Zeit, bis die eine oder andere lebenswichtige App nicht mehr mit dem abgekündigten Uraltbetriebssystem kompatibel ist. Bei mir war es das Onlinebanking, das auf dem voll funktionstüchtigen Mobiltelefon aufgrund sehr alter Technik einfach nicht funktioniert hatte. Doch so leicht wollte ich das Gerät damals nicht aufgeben – ich hatte die Rechnung allerdings ohne all die anderen App-Programmierer gemacht, die Abwärtskompatibilität nicht als Verbraucherfreundliche Notwendigkeit angesehen haben. Das Ersatzgerät funktioniert glücklicherweise immer noch einwandfrei. Daumen drücken, dass das so bleibt! Was sich auch langsam verdächtig anfühlt, ist dass der Laptop mit jedem Update langsamer wird. Natürlich hilft es, im Zweifel einfach mal den ganzen Rechner neu aufzusetzen. Aber auch das kann schon mal zur Geduldsprobe werden. Im Gegensatz zur guten alten Zeit, als man einfach die CD mit dem jungfräulichen Betriebssystem ins Laufwerk geschoben hat, funktioniert das heute meist über den Download einer Installationsdatei. Das ist super einfach – solange man die Lizenz und vor allem die Windows-Anmeldedaten zur Hand hat. Das man letztere mittlerweile benötigt, kam bei der letzten Neuinstallation überraschend. War kurz stressig, aber dann lief die Kiste wieder. Das ist jetzt aber schon wieder 2-3 Jahre her und wir sind wieder so weit, dass ich erst den Rechner hochfahre und dann Kaffee mache... Das nächste Sicherheitsupdate kommt bestimmt – ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Bei all den Ärgernissen gibt es doch einen Lichtblick. Das Europäische Parlament und der Rat haben sich auf die von der EU-Kommission vorgeschlagenen neue Regeln für das Recht auf Reparatur geeinigt. Damit besteht Aussicht auf Besserung, Akkus müssen wieder ersetzbar, Bauteile austauschbar sein. Besser spät als nie! Ob sich dadurch die Wegwerfmentalität vieler Verbraucher ebenfalls verbessert, bleibt zu hoffen. Für meinen Teil ziehe ich zumindest die Konsequenz, dass der Navi-Hersteller, der geplant obsolete Pulsuhren verkauft,... --- ### Klassentreffen > Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - Published: 2024-03-18 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzwissen, ich habe fertig, Klassentreffen, Schulden-Challenge, Steuererklärung, TikTok Lange, sehr lange ist es her, dass wir alle die Schulbank gedrückt haben. Und genauso lange ist es her, dass wir uns alle gesehen haben. Ein Teil in alle Welt verstreut, allesamt mitten im eigenen Leben eingebunden. Und dann laufen sich zwei in der alten Heimatstadt über den Weg und stellen fest, dass es ja jetzt 25 Jahre sind – ein Jubiläum und damit eigentlich ein schöner Anlass, mal die ganze Klasse zusammenzutrommeln. Nach so langer Zeit ist es eine ganz schöne Herausforderung, überhaupt erst mal wieder in Kontakt zu kommen. Die meisten von uns haben sich tatsächlich direkt nach dem Schulabschluss aus den Augen verloren. Ich kann mich da nicht ausnehmen, hatte sich mein Freundeskreis doch schon vorm Abschlussjahr immer weiter verschoben. Die Interessen waren eben unterschiedlich und außerhalb der Schule lief man sich nicht über den Weg. Ich glaube, die Clubs, in denen ich mich gerne aufgehalten habe (laut, dunkel, verraucht, böser Metal), waren ein ganz winzig kleines bisschen verrufen. Zumindest habe ich mich sehr über die Anekdote amüsiert, die einer der ehemaligen Klassenkameraden erzählt hat. Er ist mit seinen weißen Jeans damals nämlich an den Türstehern gescheitert, kein Eintritt für Popper. Dass ich da fast alle meine Wochenenden verbracht habe, wusste gar keiner. Wir hätten wohl beide ganz schön gestaunt, wenn wir uns da an dem Abend tatsächlich über den Weg gelaufen wären. Nun könnte man natürlich und zu Recht sagen, was interessieren einen diese Leute nach so langer Zeit eigentlich noch. Vor allem, wenn man eh nicht viel gemeinsam hatte – mal abgesehen vom gemeinsamen Feindbild Schule. Tja, ein gemeinsamer Feind schweißt zusammen aber lassen wir die Ironie mal beiseite. Immerhin haben wir einige lustige (Schul-)Stunden nebeneinander gesessen, spektakuläre Partys gefeiert (zum Glück damals ohne Handy-Beweisfotos) und einiges zusammen erlebt. Und alleine die Tatsache, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, mich zu finden und die Suche dann auch noch von Erfolg gekrönt war, hat mich dann doch ein bisschen gerührt. Und so war das Wiedersehen überraschend schön und herzlich. Wir haben uns alle erstaunlicherweise weniger verändert, als erwartet. Äußerlich ein bisschen reifer, mehr (Lach-)Falten, weniger Haare. Aber wenn man dann die Gestik oder das Lachen wieder erlebt, fühlt man sich glatt in die gute alte Zeit zurückversetzt. Natürlich schwelgt man neben den selbstverständlichen „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ Status Updates in Erinnerungen. Wobei das gegenseitige „auf Stand bringen“ erfreulicherweise nicht in einem „wer hat den Längsten“-Wettbewerb ausgeartet ist. Im Gegenteil, es war superspannend, was für Lebensläufe sich da ergeben hatten. Selbstverständlich werden auch uralte Geschichten wieder aufgewärmt, einiges ist in Vergessenheit geraten, anderes wohlweislich verdrängt. Wie gesagt, es war ein Segen, dass wir noch ohne die Angst leben konnten, jegliche Verfehlung am nächsten Morgen im Netz vorfinden zu müssen. Und es ist schon erstaunlich, wie viele Erinnerungen das gemeinsame Schwelgen in der Vergangenheit viele Erinnerungen zu Tage fördert. Klar waren auch die damaligen Lehrer und Fächer ein Thema. Und in Anbetracht dessen, dass einige dieselben Lücken im Lehrplan nun beim eigenen Nachwuchs sehen, ging es auch um finanzielle Bildung. Das ist nach wie vor ein einziges riesiges Defizit in den meisten Schulen. Kaum einen von uns hat Integralrechnung, Gedichtinterpretation oder das Wissen über auf den Tag genaue Geschichtsdaten im Leben weitergebracht. Was uns hingegen wirklich interessiert hätte, wäre die aktuelle Politik gewesen. Für die war allerdings nur vergleichsweise wenig Zeit vorgesehen und der Bezug zum eigenen Leben hat völlig gefehlt. Und natürlich das Thema Finanzen. So ganz profane Dinge, wie die Erstellung eines Finanzplanes oder wie eine Steuererklärung funktioniert, waren für uns völlig fremd als wir mit Anfang 20 unser Abschlusszeugnis in die Hand gedrückt bekamen. Einige Mitschüler haben damals einen längeren Schüleraustausch mit einer Schule in den USA teilgenommen. Die haben an der dortigen High-School eine Hochzeitsplanung machen müssen. Was im ersten Moment etwas skurril klingt, hatte aber einen ganz sinnvollen Hintergrund. Es ging nämlich um Finanzplanung, Budget, Kredit und Schulden. Und auch, wenn die Aufgabenstellung ein bisschen realitätsfern scheint, hätten sich die Klassenkameraden genau so etwas (vielleicht mit einem anderen Thema) auch im hiesigen Unterricht gewünscht. Nach wie vor liegt die Verantwortung für die eigene finanzielle Bildung nicht beim deutschen Schulsystem, sondern in der Hand jeden einzelnen. Dabei kann längst nicht jeder von den gleichen guten Voraussetzungen profitieren, das ist ja auch in anderen Bereichen nichts Neues. Trotz eines wachsenden Konsens darüber, wie wichtig es ist, frühzeitig über Geld und finanzielle Angelegenheiten zu lernen, wird dieser Aspekt im Lehrplan konsequent vernachlässigt. Wer Glück hat, bekommt schon im Elternhaus einiges mit auf den Weg. Andere beschäftigen sich aus eigenem Antrieb (oft eher zu spät als zu früh) mit dem Thema und informieren sich über Literatur und Blogs selbstständig. Und dann gibt es welche, die überhaupt keinen Bezug dazu haben. Das kann funktionieren, solange man nicht über seine Verhältnisse lebt. Bedenklich ist allerdings, das sogenannte „Buy Now, Pay Later“-Anbieter genau dazu verführen. Das treibt dann so seltsame Blüten wie die TikTok-Schulden-Challenge, bei der sich die Teilnehmer mit ihren astronomisch hohen roten Zahlen überbieten. Der Bezug zum Geld scheint manchen völlig abhanden gekommen zu sein. Da fragt man sich schon, warum ein Thema, das so einen nachhaltigen Einfluss auf das zukünftige Leben hat, immer noch so anhaltend ignoriert wird. Bei unserem Klassentreffen waren wir uns zumindest einig, dass wir uns einen stärkeren Fokus auf die Themen Geld und Finanzen gewünscht hätten. Schon alleine, um Vorurteile gegenüber Aktien und Co. abzubauen, über Investitionsmöglichkeiten und Fehlinvestitionen aufzuklären und frühzeitig über das Thema Altersvorsorge nachzudenken. Alles in allem haben wir uns davon aber nicht den wunderschön organisierten Tag vermiesen lassen (an dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an die Organisatoren, wenn das auch wahrscheinlich keiner von ihnen liest) und treffen uns hoffentlich alle in spätestens weiteren 25 Jahren mit noch mehr Falten und noch weniger Haaren wieder. Was hättet ihr euch bezüglich Geld, Finanzen, Steuer und Co früher an Informationen gewünscht? Was gehört dringend in einen Lehrplan? Und wie habt ihr selbst all die wichtigen Dinge rund ums liebe Geld gelernt, welche Informationsquellen nutzt ihr? --- ### Helau - oder so ähnlich? > Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - Published: 2024-03-11 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Brötchen, Einfach, Fingerfood, Hefeteig, Party-Rezept, Rezept, Verpflegung, Vesper, Wandern Keine Sorge, ich habe mich jetzt nicht in der Jahreszeit geirrt und mir ist schon klar, dass wir Konfetti und Co gerade erst hinter uns gebracht haben. Die Überschrift war bei Konfetti-Brötchen einfach zu naheliegend, wobei sie sich eher als Begleitung zu allerlei Leckereien vom Grill eignen. Bis zur nächsten Grillsaison könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern. Einige werden jetzt energisch den Kopf schütteln, aber ich zähle mich definitiv nicht zur Fraktion der Wintergriller. Angrillen gerne, aber nur bei schönem Wetter und mindestens 20° über dem Gefrierpunkt. Wobei die letztens ungewöhnlich hohen Temperaturen eher auf einen frühen Startschuss hindeuten. Fingerfood, Beilage zum Grillen oder Mitbringsel für Partys Letzteres war auch der Anlass, bei dem die Konfetti-Brötchen das Licht der Welt erblickt haben. Wir waren zu Sylvester zum Raclette eingeladen. Auf die Frage, ob wir etwas mitbringen sollen, kam der Wunsch nach Brot. Nun wissen Raclette-Erfahrene ja, dass sich der Tisch bei solchen Gelegenheiten gerne mal biegt unter der Last der vielen verschiedenen Köstlichkeiten. Und am Ende essen alle noch tagelang Reste. Da braucht es nicht auch noch das klassische Baguette, das eh keiner isst.   Aber gut, wenn Brot gewünscht wird, kümmere ich mich drum. Ich habe mich also entschieden, frische Brötchen zu backen, ich hatte ja Zeit und es sollte schon was Besonderes sein. Und dann hat sich die Sache irgendwie verselbstständigt... ich weiß auch nicht, wie. Ein bisschen mehr Aroma sollte die Brötchen etwas pimpen, also habe ich gewürfelte Zwiebeln gebraten. Da hat sich dann aus unerfindlichen Gründen noch ein kleines Päckchen Speck (natürlich Bio) in die Pfanne verirrt. Alles zusammen wird einfach mit dem Teig verknetet und zu kleinen Brötchen geformt. Kurz vor Ende der Backzeit hatte ich plötzlich Käse in der Hand. Ein bisschen über die Brötchen gerieben gibt nicht nur dem Aroma, sondern auch der Optik nochmal das gewisse Extra. Der Duft hat sogar den Mann frühzeitig hinterm Ofen vorgelockt. So überpünktlich waren wir selten bei Essenseinladungen, da hat wohl jemand Hunger bekommen. Und letztendlich kamen die Brötchen so gut an, dass gerade mal ein winziger Rest fürs Frühstück übrig geblieben ist – von wegen, man kann tagelang davon zehren. Und nachdem das Experiment derartige Begeisterungsstürme ausgelöst hat, habe ich natürlich nochmal eine neue Variante nachgebacken. Da im Gegensatz zu gewöhnlichen Vesperbroten der Belag quasi schon in den Teig eingearbeitet ist, eignen sich die kleinen Brötchen perfekt als Verpflegung für Wanderungen. Und je nach Vorliebe bzw. was der Schrank halt gerade her gibt, können sie auch immer wieder abgewandelt werden. Konfetti-Brötchen Rezept  500 g Mehl (ich nehme Dinkel 630) 1 Päckchen frische Hefe Ganz wenig warmes Wasser 1 Teelöffel Salz 1 Teelöffel Zucker (Futter für die Hefe) Und dann ganz nach Belieben bzw. was die Vorräte halt gerade so hergeben: Zwiebel (gebraten ist aromatische, roh war aber auch lecker) Oliven (grün und klein geschnitten) Getrocknete Tomaten Kräuter (da greife ich gerne auf unsere Eigenmischung zurück) Speck (da braucht man nicht viel, kein Grund also, nicht auf´s Tierwohl zu achten) Mais Käse (innen oder obendrauf) Alles im trockenen Zustand in einer großen Schüssel vermengen. Dann nach und nach etwas warmes Wasser dazugeben und von Hand verkneten. Lieber mit wenig Wasser anfangen, der Teig soll am Ende schön elastisch werden und nicht an den Fingern kleben. Dann kleine Kugeln (ca. 4 cm Durchmesser) formen und mit etwa 1 cm Abstand auf ein Backblech legen. Der Teig muss nun in Ruhe an einem kuscheligen Ort etwa eine Stunde aufgehen. Dabei ist für die Brötchen Gruppenkuscheln angesagt, am besten unter einem Küchentuch. Dank Hefe auf Kuschelkurs Die Brötchen dann bei ca. 170 Grad 20 Minuten backen. Kurz vor Ende kann man noch etwas Käse drüber reiben. Umso bunter der Inhalt, umso eher werden die Brötchen ihrem Namen gerecht. Ich backe sie mittlerweile regelmäßig, wenn wir wandern gehen. Früher hat es ganz viel Überredungskunst gebraucht, um meinen Mann auch nur für einen längeren Spaziergang zu motivieren. Sport an sich ist kein Problem aber das soll bitteschön schnell und effizient gehen. Mit Verpflegung im Rucksack hat er nun aber Blut geleckt und lässt sich gerne auch mal auf längere Entdeckungstouren ein. Da reicht mittlerweile auch schon die Andeutung, ich könnte ja auch ohne ihn gehen. Einen schönen Tag draußen will er sich dann aber auch nicht entgehen lassen (er könnte ja was verpassen) und da steht er dann ganz schnell bereit. Zumindest die Strecke für die nächste Wanderung habe ich mir schon zurecht gelegt. Die alte Thermoskanne ist auch wieder dicht, dem Tee sind die Beulen in der Kanne egal. Und spätestens zum nächsten langen Wochenende – wenn es nicht gerade Katzen regnet – können wir dann wieder mit einem gut gepackten Rucksack auf Tour gehen. Vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, was sich gut als Konfetti eignen würde. --- ### Ein Buch, das Lachfältchen zaubert > "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - Published: 2024-03-04 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/ - Kategorien: Haus und Garten, Kooperation, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Buchtipp, Martina Pahr, Nur die Wühlmaus war Zeuge, Rezension, Schrebergartenkrimi Werbung – Rezensionsexemplar Ganz selten erreichen mit Anfragen bezüglich der Veröffentlichung von Werbebeiträgen. Natürlich mit unpersönlicher Ansprache und gerne mit dem wenig dezenten Hinweis, dass der Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet sein soll. Ja, ist klar? ! Sowas ignoriere ich geflissentlich, wobei ich schon neugierig wäre, was da in den Köpfen vorgeht. Ist das echt ein gängiges Vorgehen, macht das jemand? Oder wird man quasi mit Geld gelockt, gegen geltendes Recht zu verstoßen und dann hinterher (von denselben Hintermännern) verklagt? Gier frisst Hirn, ist ja nichts Neues. Aber dann landete dann eine Anfrage ganz anderer Art in meinem Postfach. Und zwar eine ganz liebe Mail von der Autorin Martina Pahr mit dem Betreff „Nur die Wühlmaus war Zeuge“. Uns verbinde doch die Liebe zum Gärtnern als auch zum Lesen. Sie hat mir angeboten, ihren neuen Gartenkrimi zu lesen, und hier ein paar Zeilen dazu zu veröffentlichen. Natürlich wird hier jede Mail erst mal auf Herz und Nieren überprüft. Wer ist der unbekannte Absender und dann auch noch ein Anhang – hochgefährlich. Einige von euch kennen vielleicht die Sicherheitsschulungen seitens umsichtiger IT-Abteilungen. Und wenn man selbst mal in einem von einem Cyber-Angriff betroffenen Unternehmen gearbeitet hat, wird man umso aufmerksamer. Das war kein Spaß damals! Aber siehe da, es war nichts Verdächtiges zu finden. Martina Pahr schreibt einen sehr lesenswerten besten Blog der Welt und auch vor der Wühlmaus muss man sich nicht fürchten. Der Anhang entpuppte sich als Leseprobe,  die schon mit den ersten Zeilen Lust auf mehr macht. Das sie mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung stellen möchte, fühlt sich also für mich eher nach einem Lottogewinn an! Martina Pahr schreibt über sich selbst:  Seit fünf Jahren bin ich stolze Schrebergärtnerin und habe mir in der Zeit - meist durch die Methode „Try & Error“- einiges an Erfahrung aneignen können. Ich weiß, welche Abenteuer man als Gartenanfänger erlebt - und dass man manche Fehler einfach selbst machen muss ;-) Meine Interessen liegen aktuell auf Bokashi, Mikroklee und Beeren satt.   Im Garten ist mir der Weg zur Ernte wichtiger als die Ernte selbst. Bei meinem Krimi ist das anders: Der soll viele Leser:innen „ernten“. Für mich ist ein Buch dann vielversprechend, wenn ich schon bei den ersten Seiten laut auflachen muss. Das gelingt Martina Pahr mit Leichtigkeit. Innerhalb weniger Sätze habe ich mich bereits in ihren schwarzhumorigen Schreibstil verliebt und kaum hatte ich das Buch in den Händen, hab ich mich damit so schnell wie möglich im Lesesessel verkrochen. Auch wenn das dann gar nicht so schnell ging, wie geplant. Statt versprochenem grauen Winterregen gab es unverhofft strahlenden Sonnenschein. Da muss man natürlich in den Garten, keine Frage! Aber die noch kurzen Tage lassen einem ja genug Zeit zum Lesen. Und auch, wenn wir gerade fleißig am Umgraben sind und ein neues Beet anlege – eine Inspiration, um unliebsame Mitmenschen verschwinden zu lassen, suchen wir nicht. Versprochen! Als Valentina in ihrem neuen Schrebergarten einen Teich anlegen will, gräbt sie dabei den Vorbesitzer ihrer Parzelle aus – ermordet. An Verdächtigen für die Tat mangelt es nicht: Alt-Hippie Jo, der hinterm Kirschlorbeer Marihuana anbaut, Senta, einst die »Uschi Obermaier der Anlage«, samt ihrem devoten Ehemann oder Konrad und Lisa alias »Maultäschle und Meerschweinle«, das blitzsaubere Paaraus dem Schwabenland. Und das sind längst nicht alle. Zum Glück erhält Valentina Unterstützung von ihrer betagten Nachbarin Friedl, die sich als wahrer Schrebergarten-Sherlock erweist. Denn der zweite Mord lässt nicht lange auf sich warten. Die Münchner Autorin Martina Pahr nimmt sich in ihrem Krimi »Nur die Wühlmaus war Zeuge« den faszinierenden Mikrokosmos Schrebergarten vor: Hier treffen Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und im Leben abseits von Laube und Beet mit hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Berührungspunkte hätten. Die Gartenkolonie aber bringt sie alle zusammen und schafft einen gemeinsamen Raum, der eine Verbunden- und Vertrautheit bietet,die so nirgendwo anders entstehen könnte. Und beim gemütlichen Beisammensein erfährt man manchmal Geheimnisse von seinen Nachbarn, die düsterer sind, als man je für möglich gehalten hätte! Auch in der Kleingartenanlage von Protagonistin Valentina lauern offenbar Mord und Totschlag: Sie schaufelt beim Anlegen eines Teiches doch glatt eine Leiche frei! Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Barbara Nachtigall, genannt »die Lerche«, und Friedl, einer scharfsinnigen alten Dame mit spitzer Zunge, macht sie sich an die Nachforschungen zwischen dichten Hecken. Der Tote war äußerst beliebt. Warum wurde er Opfer eines Mordes? Neu-Gärtnerin Valentina trifft auf schräge und einzigartige Charaktere, die alle herrlich schrullige Eigenheiten haben, und gräbt mehr als nur eine Überraschung aus. Besonders unterhaltsam ist Friedl, die sich vor allem durch Hartnäckigkeit hervortut, durch nichts ins Bockshorn jagen lässt und manchmal für das Empfinden einiger etwas zu direkt ist. Das Highlight des Krimis sind die konspirativen Treffen der drei Hobbyermittlerinnen bei Kaffee, Kuchen und Gin, bei denen die neuesten Erkenntnisse diskutiert werden: Die Dialoge sind so voller Leben, charmant und mitreißend, dass man das Gefühl hat, zwischen Obstbäumen und Gemüsebeeten mit am Tisch zu sitzen. Martina Pahr, die in München selbst einen Schrebergarten besitzt, trifft direktins Schwarze und voll ins Herz! Verlagstext Ich entdecke beim Lesen erstaunlich viele Parallelen zwischen Valentina und mir. Bei einigen Beschreibungen fühle ich mich regelrecht ertappt. Hat mich da etwa jemand beobachtet, wie ich mit einer winzigen Gartenschere versucht habe, einem Brombeerinferno Einhalt zu gebieten? Zumindest unser Nachbar hat sich beim Anblick der Gartenneulinge damals sicher königlich amüsiert. Wie in Valentinas Schrebergarten, stehen auch hier die Nachbarn stets mit Rat und Tat am Gartenzaun. Das scheint wohl ein nicht ungewöhnliches Phänomen zu sein. Auf jeden Fall gibt es eine große Ähnlichkeit zwischen Landleben und Kleingartenanlage. Wer weiß, welche Leichen in den hiesigen Gemüsebeeten vergraben sind... Was offenbar auch allgemeingültig für Gartenliebhaber ist: Mit ein paar Quadratmetern Grün fühlt man sich jäh als Großgrundbesitzer. In der Gärtnerei kann man schon mal eskalieren, da ist es gut, mit Budget und Einkaufsliste vorbereitet zu sein – und vor allem, genau zu wissen, wie viel man denn überhaupt transportieren kann... Ja, man geht oft mit dem Ziel zu Arbeiten in den Garten – und klönt dann lieber mit den Nachbarn. Das... --- ### Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch > Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - Published: 2024-02-26 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Haushaltsbuch, Haushaltsumfrage, Sparen, Statista, Statistik, Statistisches Bundesamt Seit einigen Jahren führe ich nun schon regelmäßig und gewissenhaft mein Haushaltsbuch. Was sich mittlerweile als Routine eingespielt hat, war anfangs ungewohnt hatte aber relativ schnell einen großen Effekt auf meine eigene Einstellung zu Geld. Da ich das zu Begin jeden Monats schon auf verschiedene Töpfe und Rücklagenkonten verteile, hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, die Euros würden mir nur so zwischen den Fingern zerrinnen. Ist aber gar nicht so extrem, wie es sich anfühlte. Dafür gab es aber einiges an Potential an unerwarteten Stellen, Kleinvieh macht viel Mist. Ein morgentlicher Abstecher zum Bäcker ist heute luxuriöse Ausnahme, ebenso wie neue Malfarben für Gesicht und Nägel. Nachdem ich mir zufällig mal die Summen der letzten Jahre angesehen habe, fallen Januar und Februar regelmäßig auf. Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund sind das die Monate, in denen ich immer am wenigsten Ausgaben habe (klar, Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich würde es ja auf einen Shopping-Überdruss nach dem Weihnachtstrubel zurückführen – wenn ich da wie eine Blöde shoppen würde. Tue ich aber nicht, also fällt die Erklärung flach. Gute Vorsätze sind es auch nicht. Nicht nur, dass ich keine habe. Ich meide es sogar ganz bewusst, mich Trends wie dem Dry-January, dem Veganuary oder einem Kauf-nix-Monat anzuschließen. Mein innerer Rebell mag Verbote nämlich gar nicht und bei so zeitlich begrenzten Aktionen eskalieren viele hinterher umso mehr. Man hat ja schließlich einiges aufzuholen! Als Initialzündung ist das für den einen oder anderen sicher motivierend. Als zeitlich begrenzte Verhaltensänderung halte ich sowas für ziemlich nutzlos. Warum sich selbst kasteien, wenn man danach in alte Muster zurück fällt? ! Eine für mich plausible Erklärung für die geringen Ausgaben im Januar wäre vielleicht die Jahreszeit. Man verfällt sozusagen in die konsumtechnische Winterstarre. Und obwohl die Tage langsam wieder länger werden, hält die einsetzende Frühjahrsmüdigkeit den einen oder anderen eventuell vom Geld ausgeben ab.   Aber müder als sonst fühle ich mich eigentlich auch nicht. Ich kann mir allerdings Schöneres vorstellen, als bei eisigem Wind und Regen durch die Shoppingmeilen der Innenstädte zu tigern. Alternativ könnte man ja auch im nächstbesten Einkaufszentrum so völlig unbeeindruckt von den Jahreszeiten bummeln. Aber alleine die Vorstellung in voller Wintermontur so einen Konsumtempel zu betreten, löst bei mir schon Schweißausbrüche aus. Ich kann jetzt aber auch nicht behaupten, dass ich zu anderen Jahreszeiten lieber bummeln gehe. Im Gegenteil, grundsätzlich ist so ein Shopping-Marathon für mich eher Horrorvorstellung und es kommt eher selten vor, dass ich entspannt durch diverse Läden streife. Lieber bin ich im Wald unterwegs, vor allem, da wir jetzt mitten in einer Wanderkarte wohnen. Spaziergänge und Wanderungen schlagen kostentechnisch mit unschlagbaren NULL Euro zu buche. Nur die Schuhe beginnen mir Sorgen zu machen – und sorgen damit gleich dafür, dass sich das Muster der im Frühjahr ansteigenden Ausgaben bestätigt. Noch so ein Null-Euro-Hobby ist das Lesen. Ich mag Abwechslung und tausche daher ungemein gerne die gelesenen Schmöker am Bücherschrank gegen Unbekanntes. Da war so manches Buch ein unerwarteter Glücksgriff. Trotzdem pflege ich einen Wunschzettel mit Titeln, die auf meiner stets wachsenden Leseliste stehen. Was sich sonst noch so aus meinen Aufzeichnungen im Haushaltsbuch herauslesen lässt ist, dass man während Hausbau und Umzug nicht nur gefühlt ständig irgendwas braucht. Tatsächlich waren die Ausgaben auch schwarz auf weiß höher als in „normalen“ Jahren. Zugegeben ist das eine wenig überraschende Erkenntnis. Spektakulär war da schon eher, dass ich innerhalb des selbst gesetzten Budgets geblieben bin. So ein Häuschen braucht ja schon einige Accessoires – von Regenfass bis Fußabstreifer – da kommt einiges zusammen. Der Garten steht dem in nichts nach, versucht mal, ohne Spaten ein Pflanzloch zu graben. Bei all den Zusatzausgaben wäre ein Lottogewinn echt mal hilfreich. Doch selbst der Weltfrieden ist wahrscheinlicher und so sagt man zu einem vermeidlich leicht verdienten Taschengeld natürlich nicht nein. Als Hanna auf ihrem Blog über die Aktion des statistischen Bundesamtes geschrieben hat, bei der man mal eben für dreimonatige Dokumentieren der Ausgaben einen Hunni bekommen kann, hab ich mich also gleich für EVS 2023 beworben. Haushaltsbuch führe ich eh, dachte ich. Dass die Eingabemaske mich hin und wieder an den Rande eines Nervenzusammenbruchs gebracht hat, war allerdings in der Rechnung nicht berücksichtigt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir den Aufwand nochmal geben würde. Das ist echt hart verdientes Geld und mit dem, der sich die Seite erdacht hat, würde ich gerne mal ein ernstes Wörtchen über Kundenanforderungen und gute Programmierung sprechen. Ob bei all den Datensammlungen am Ende auch wirklich hilfreiche Erkenntnisse generiert werden, ist für mich fraglich. Denn was ein Haushalt zum Leben braucht ist eben sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. So komplexe Zusammenhänge in eine einfache Statistik zu packen, liefert wahrscheinlich ebenso oberflächliche Aussagen wie meine rudimentäre Auswertung meiner Ausgaben über die Monate. Um genau zu verstehen, welche Mechanismen und Ursachen hinter den Werten stehen, müsste man tief einsteigen. Für alle, die das gerne mal selbst ausprobieren möchten, gibt es auch schon eine Nachfolge-Aktion. Hier kann jeder, der gerne aus dem Nähkästchen Haushaltsbuch plaudert, für die einmonatige Dokumentation seiner Ausgaben 70,- Euro verdienen. Ich würde allerdings nicht behaupten, dass sich der Aufwand lohnt und man muss schon eine ganze Menge Daten preisgeben für vergleichsweise kleines Geld. Da finde ich die Erkenntnisse auf dem Haushaltsbuch schon hilfreicher und interessanter. Wer da ein paar unnötige Luxusausgaben identifiziert, spart mit Sicherheit mehr. Aber es heißt ja so schön, dass Kleinvieh auch Mist macht. Wenn nur genug zusammen kommt, ist der Misthaufen am Ende ganz ansehnlich. --- ### Altern im Blindflug > Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - Published: 2024-02-19 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Auto, Brille, Fahrerlaubnis, Fahrsicherheitstraining, Fahrtauglichkeit, Führerschein abgeben, Kurzsichtig, Straßenverkehr Wir werden älter – alle! Daran ist jetzt erst mal nichts Verwerfliches. Verwerflich ist es nur, wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Die einzige Alternative dazu wäre, jung zu sterben. Aber diese Option scheint mir nicht wirklich erstrebenswert. Die Kosmetikindustrie freut sich ja sehr, dass wir das mit dem Älterwerden nicht so einfach akzeptieren können. Wir können uns also mit allerhand Spachtelmasse aufhübschen und uns einreden, dass sich Falten einfach wegcremen lassen. Vor manch anderen Alterserscheinungen kann man nicht so einfach die Augen verschließen. Sonst rennen wir sehenden Auges in Verderben. Bzw. eher blinden Auges, denn die Sehkraft schwindet im Alter gerne mal. Wer jetzt keinen so großen Wert darauf legt, die Welt in ihrer vollen Pracht zu sehen, kann ja seiner Eitelkeit frönen. Manchmal ist es vielleicht besser, wenn man nur einen verschwommenen Blick auf die harte Realität hat (sieht man schon die eigenen Falten nicht). Allerdings hat so ein Blindflug durchs Leben einige nicht unerhebliche Nebenwirkungen. Oft merkt man nicht einmal, dass sich die Sehkraft so langsam verabschiedet. Das ist ja für gewöhnlich ein schleichender Prozess. Man kann es also auch lange ignorieren, bis man gegen eine Wand läuft. Besser ist es, vorher immer mal wieder den Realitäts-Check zu machen und sich ehrlich zu fragen, ob es wohl ok ist, wenn man Ortsschilder erst lesen kann, wenn man direkt davor steht. Da ich mir schon fürs Studium eine Brille zugelegt hatte, war ich mir über meine Kurzsichtigkeit durchaus im Klaren. Trotzdem war ich lange nicht beim Optiker, um mal wieder die Werte testen zu lassen. Pandemie und so, um Ausreden ist man ja nie verlegen. Und obwohl das mit den Ortsschildern noch ganz gut geklappt hat, waren nächtliche Fahrten anstrengend, vor allem bei Regen. Also hab ich mich doch mal in so ein Brillengeschäft gewagt und bin nun, wie erwartet Besitzerin eines neuen Accessoires. Die (mittlerweile nicht mehr ganz so) neue Brille überkompensiert zwar und ich kann damit im Nahbereich überhaupt nichts anfangen. Das ich beim Autofahren jetzt merklich zügiger und souveräner unterwegs bin, zeigt mir aber, dass ich viel zu lange gewartet habe, um meine Augen mal von der Fachfrau checken zu lassen. Bei der Auswahl des passenden Gestells hat sie mich anscheinend auch perfekt beraten – mein Mann findet mich mit Brille putzig. Und ich ihn hinreißend, wenn so kitschige Sachen zu mir sagt... Allerdings sehe ich jetzt das ganze ungeschminkte Elend, dass sich mittlerweile auf den Straßen abspielt. Ganz unabhängig von Talent oder Alter scheinen viele vom Verkehr überfordert. Da fahren Menschen quasi im Stehen um die Kurve, blinken links und fahren dann rechts, fahren konsequent immer und überall mindestens 10 km/h weniger, als erlaubt – und bringen damit ihre Mitmenschen völlig aus der Fassung. Die sind nämlich nicht alle mit Engelsgeduld gesegnet und können da schon mal die Nerven verlieren. In der Konsequenz starten sie halsbrecherische Überholmanöver, nur um der Situation irgendwie zu entkommen. Ganz besonders liebe ich auch die selbsternannten Verkehrserzieher, die absichtlich immer langsamer werden, wenn sie sich vom nachfolgenden Auto belästigt fühlen. Am Ende fragt keiner, wer wen zuerst provoziert hat. Jeder fühlt sich selbst im Recht und generell fahren ja eh alle wie die Bekloppten, außer man selbst. Kleine Anmerkung am Rande – wenn sich hinter einem eine lange Kolonne bildet, könnte man netterweise mal recht ran fahren die Mitmenschen vorbei lassen. Das blenden wir nämlich gerne aus, da sitzen Menschen in den anderen Autos und die wollen vielleicht auch irgendwo hin. Andersherum kann man bei Auswärtigen auch einfach mal ein Auge zudrücken, wenn sie verloren die Kreuzung blockieren, statt gleich die Hupe zu bemühen. Wir haben alle schon mal gepennt oder waren mal planlos in unbekannten Gefilden unterwegs. Ich selbst sitze ja neben einem Wahnsinnigen auf dem Beifahrersitz und das ist keine Übertreibung, der Gute ist schon sehr zügig unterwegs. Damit er die Grenzen seines Autos mal in einer sicheren Umgebung austesten konnte, hat er von mir vor einigen Jahren ein Fahrsicherheitstraining zum Geburtstag bekommen. Da kann man eben auch ohne Gefährdung des normalen Straßenverkehrs testen, wann es einem in der Kurve die Reifen lupft – Spoiler, mir ist vorher schon fast schlecht geworden. Ich kann gar nicht so schnell fahren, dass mein Auto den Bodenkontakt verliert. Seine erste Reaktion beim Auspacken seines Geschenks war Jubel, die zweite „du kommst aber mit“. Damit war mein Plan, mir das Geschehen aus sicherer Entfernung anzuschauen (natürlich mit Brille), hinfällig. Er hatte ja nicht Unrecht, so ein Training schadet nicht. Wenigstens das eigene Auto sollte man richtig gut kennen und einschätzen können, wie es sich hinsichtlich Bremsweg, Kurvenverhalten usw. verhält. In freier Wildbahn lässt sich das allerdings nicht so einfach ausprobieren und das wäre sicher auch keine gute Idee! ! ! Die Kosten für so ein Fahrsicherheitstraining hängen natürlich vom Veranstalter ab. Für Mitglieder von Automobilclubs gibt es teilweise spezielle Angebote und Rabatte. Wenn ich mir aber anschaue, was ich beispielsweise für Museumseintritte, Schwimmbadpreise oder Kino/Theater zu zahlen habe, relativiert sich das wieder. Vor allem, wenn man noch den Nutzen gegenrechnet. Wir haben pro Fahrer im eigenen PKW 110 Euro für ein ganztägiges Training auf einem Verkehrsübungsplatz gezahlt. Dafür gab´s ausreichend Gelegenheit, die eigenen Grenzen und die des Fahrzeugs in verschiedenen Situationen auszutesten. Dazu viele interessante Tipps und ganz großes Kino, wenn ein paar halbstarke Fahranfänger die Kontrolle  über ihr Auto verlieren und ein paar hübsche Pirouetten drehen. In der sicheren Umgebung des Übungsplatzes hat sowas glücklicherweise nur ein angekratztes Ego zur Folge. Was wir auch gelernt haben: Die meisten Fahrer sind zu zögerlich, deshalb gibt es mehr Auffahrunfälle, als nötig. Denn bei einer richtigen Vollbremsung schlägt das Bremspedal zurück – und unsereins nimmt dann gerne mal die Kraft raus. Nichts da, hier muss man volle Kanne aufs Pedal treten und das halt dann auch, bis die Karre steht. Fühlt sich in der Tat komisch an, wenn man das mal bewusst ausprobiert. Aber das Aha-Erlebnis zeigt, dass die wenigsten auf eine Vollbremsung richtig vorbereitet wären. Wie unterschiedlich der Bremsweg doch auf trockener und nasser Fahrbahn ist. Da wundert es einen nicht, wenn... --- ### Platz da! > Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - Published: 2024-02-12 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 1000 Dinge, Ausmisten, Challenge, Fastenzeit, Frühjahrsputz, Kauf-Diät, Konsum, Konsum-Diät, Konsumboykott, Minimalismus, Neujahrsvorsätze Neues Jahr, neues Glück, bzw. neue Challenge. Jetzt könnte man natürlich lästern, dass nur wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Andererseits nutzen nun mal viele die Energie und Motivation, die so ein Neustart/Neujahr mit sich bringt. Und so begegnen einem auch jetzt wieder vermehrt diverse „lebensverbessernde“ Mitmachaktionen. Soweit so bekannt, und doch ist es faszinierend, wie motivierend die gemeinsame Herausforderung sein kann. Beim einen oder anderen bewirkt so eine Challenge auch tatsächlich eine nachhaltige Verhaltensänderung. Das wäre ja das eigentliche Ziel. Nachdem nun also der Dry-January, der Veganuary oder was auch immer überstanden sein mag, steht auch schon wieder die Fastenzeit vor der Tür. Damit man nach dem einem Monat, in dem man wahlweise sportlich, vegan oder alkoholfrei durchs Leben gegangen ist nicht gleich wieder in den alten Trott zurückfällt. Und falls zwischen Konsumfasten und Handyfasten noch Energie übrig ist, kann man sich gleich dem anstehenden Frühjahrsputz widmen. Und damit man überhaupt putzen kann, müssen Schränke, Regale, Schubladen, Kellerräume und Dachböden erst mal leer geräumt werden! Und wer einmal Platz geschaffen und Überflüssiges reduziert hat, hat hoffentlich auch gelernt, wie viel einfacher die Dinge den Weg in unser Leben finden und wie viel schwieriger es ist, sie wieder loszuwerden. Vor allem, wenn man nicht einfach alles in den Müll wirft, sondern für alles, was noch zu gebrauchen ist, einen Abnehmer sucht. Vieles hat für uns einen emotionalen Wert, weswegen wir unsere abgelegten Dinge auch oft wertvoller einschätzen, als sie tatsächlich für andere sind. Und so liegt es dann nicht immer an der Undankbarkeit anderer, dass niemand unsere aussortierten Dinge übernehmen möchte. Wer schon mal einen geerbten Hausstand auflösen durfte, weiß, wie schwierig das ist. Und man hat eben auch meist nicht nur nicht den Platz für das fünfte Geschirrservice, sondern auch einfach keinen Bedarf. Und so stolpert man (mal wieder) über aufgewärmte Berichte über Menschen, die mit lediglich 100-300 Dingen durchs Leben gehen. Schätzungen zufolge besitzt ein deutscher Durchschnittshaushalt 10. 000 bis 15. 000 Gegenstände. In den USA sind es angeblich sogar unglaubliche 200. 000 Gegenstände, wobei bei solchen Zahlen wie immer die Aussage gilt „traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Doch selbst wenn es das Ziel dieser Angaben ist, uns mit astronomischen Zahlen zu schockieren und die Realität ganz anders aussieht, horten wir doch oft eine ganze Menge Krempel. Der notwendige Bedarf ist natürlich von verschiedenen Faktoren wie Wohnsituation, Haushaltsgröße, Einkommen und individuellen Vorlieben abhängig. Trotzdem fragen sich manche, wie viele Dinge man den wirklich braucht und ob es sich mit ein bisschen weniger nicht auch ein bisschen leichter leben ließe. Die fast schon zwanghafte Reduzierung auf so wenig Besitz wie möglich empfinde ich als völlig übertrieben. Da wird gezählt und ausgemistet, was das Zeug hält. Sportsachen werden mal mitgezählt, dann wieder nicht, Unterwäsche ebenso. Und Socken zählen natürlich als Paar. Wobei sowohl mein Mann als auch ich und auf jeweils eine Ausführung festgelegt haben und wenn dann einer kaputt ist, fliegt auch nur einer raus. Neue Paare finden sich dann schon wieder irgendwie zusammen. Wir müssten ja dann die einzelnen Socken zählen. 300 Gegenstände, das hört sich nach ganz schön wenig an! Also sind alle Socken eines! Und dann müssen erst mal 1000 Dinge raus! 1000 Dinge weniger, das hört sich nach ganz schön viel an. Da greifen wir doch gleich mal wieder die Socken auf, also doch alle einzeln. Die genaue Anzahl ist ja immer auch eine Frage des Schönrechnens Zählens. Für manch einen schein sich Minimalismus nach wie vor ausschließlich an der Menge der Besitztümer zu messen. Umso weniger ich habe, umso ein besserer Minimalist bin ich. Zum Glück gehen die meisten Menschen an solche Aktionen pragmatisch und mit gesundem Menschenverstand heran. Da geht es um die gemeinsame Motivation und Unterstützung und nicht darum, sich gegenseitig im Reduzieren zu übertreffen – um dann kurz darauf den freigewordenen Raum gleich wieder mit Dingen zu füllen. Ich hätte ehrlich gesagt gar keine Ahnung, wie viele Socken ich genau besitze. Und genauso wenig habe ich den restlichen Schrankinhalt durchgezählt. Ich weiß nur, dass ich bei mehr als 10 Tagen Urlaub vorm Packen unbedingt Wäsche waschen muss. Und kann auch sonst ganz genau sagen, welche Kleidungsstücke ich besitze. Ebenso dilettantisch bin ich beim Ausmisten unterwegs. Hätte ich nämlich zu Anfang des Jahres beim Sortieren des Papierkrams die einzelnen Blätter gezählt, hätte ich bestimmt glänzen können. Und dann noch die digitalen Unterlagen, das waren einige Dateien im Papierkorb. Aber in einem Zustand geistiger Umnachtung habe ich das alles wohl unter dem schwammigen Überbegriff Papierkram zusammengefasst und damit sage und schreibe nur eine einzige Sache ausgemistet – ich Anfänger! Und was ist mit Sachen, die sich quasi selbst aussortiert haben, darf ich mir die auch auf die Fahnen schreiben? Dann könnte ich den Bilderrahmen, der sich selbst in den Tod gestürzt hat, auch auf die Liste setzen – am besten zähle ich die fünf einzelnen Zettel darin gleich auch noch extra. Natürlich war der Absturz ein herber Verlust, immerhin hat uns das hübsche Ding viele Jahre angenehme Gesellschaft geleistet. Wir haben ganz betroffen eine Schweigeminute abgehalten, bevor wir die sterblichen Überreste in der Mülltonne feierlich beigesetzt haben. Ersetzt haben wir das gute Stück trotzdem nicht. Die freigewordene Fläche wird im Wechsel von verschiedenen Pflanzexperimenten bevölkert. Was überlebt, darf in den Garten umziehen. Demnächst versuche ich mich mal daran, Chilis vorzuziehen. Aber zurück zu dem, was ein durchschnittlicher Haushalt so alles hortet. Da kommen bestimmt schnell einige Dinge zusammen, die man bei näherer Betrachtung schon eine ganze Weile nicht mehr in der Hand hatte. Das könnte man jetzt einfach in die Tonne kloppen, aus den Augen, aus dem Sinn. Dann hat man auch gleich wieder richtig schön viel Platz für Neues. Ok, so kommt jeder irgendwann auf 1000 Dinge, aber der Teufel steckt im Detail, denn wir packen noch das kleine aber umso entscheidendere Wörtchen „weniger“ hintendran. Der Fokus liegt also nicht auf dem Ausmisten, es geht vielmehr darum, nicht ständig Neues anzusammeln. Der freigewordene Raum mag dafür verführerisch aussehen, der Sinn so einer Aktion wäre damit aber... --- ### Aus Versehen Selbstversorger > Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - Published: 2024-02-05 - Modified: 2024-01-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Garten, Gewürze, Grünzeug, Kräuter, Minimalismus, Selbstversorger, Sparen Ich hasse es ja, wenn beim Einkaufen dubiose Gewürzmischungen im Einkaufskorb landen. Manchmal kann ich meinen Mann nicht davon abhalten, gerade wenn es „China-Gewürz“ geht, so ein All-In-One-Döschen zu erstehen. Aber immerhin schaut er sich mittlerweile die Inhaltsstoffe genau an – sofern er seine Lesebrille dabei hat – und solange anderes nicht aufgebraucht ist, gibt’s auch nichts Neues. Und wir reden hier nicht von einem anständigen Curry-Pulver, auch wenn sich hier ebenfalls manche Abgründe auftun. So sehr ich also Gewürzmischungen meide, so sehr liebe ich Kräuter und Gewürze. Das Gewürzregal ist bei uns gut sortiert, wenn auch nichts Exotisches dabei ist. Alles bodenständiges Grünzeug, das wir auch häufig verwenden – genauer gesagt sehr häufig. Weswegen ich auch beim Einkaufen immer mal eine Träne verdrücke, denn gute Gewürze sind nicht billig. Aber Verzichten ist keine Option, gutes Essen macht einfach mehr Spaß, als eine Tomatensoße, die nach eingeschlafenen Füßen schmeckt. Ich wünschte, ihr könntet das riechen! Dabei mussten wir uns bisher mit getrockneten Kräutern zufrieden geben. Meine Gärtnerkünste auf dem Balkon waren nicht wirklich von Erfolgt gekrönt, irgendwie ist mein Einfluss bei Topfpflanzen zu groß... Allerdings hat sich schon beim früheren Vorgarten abgezeichnet, dass die Pflanzen, die direkt in der Erde wachsen dürfen, durchaus in der Lage sind, meine Pflege zu überleben. Es kam also, wie es kommen musste. Mit dem eigenen Garten sollte auch unbedingt ein eigenes Kräuterbeet entstehen. Das war dann auch das Erste, was angelegt und bepflanzt wurde. Einige Pflanzen haben wir vom Landschaftsgärtner geschenkt bekommen, andere hat die Schwiegermama aus ihrem Garten mitgebracht. Da wächst einiges, was durch Teilung oder Ableger nun auch schon den Weg zu uns gefunden hat. Zu neuen Mitbewohnern im Beet haben wir noch 2-3 weitere Kräuter und ein Chilibäumchen gesetzt. Letzteres musste allerdings vor dem Auspflanzen noch ganze zwei Wochen im Haus ausharren – die Eisheiligen standen noch aus – und ich hätte es mit meiner Liebe schier erdrückt. Dementsprechend lädiert sah es dann im Beet aus und ich hatte so meine liebe Not, es vor meinem Mann und dem sicheren Tod auf dem Kompost retten. Aus lauter Dankbarkeit hat sich das Häufchen Elend doch noch berappelt und uns einen Mehrjahresvorrat an Chilis beschert. Trocknung in Etappen Wider Erwarten und nach zögerlichem Wachstum am Anfang sind auch die Kräuter förmlich explodiert. Und da wir als Gartenanfänger weder die geringste Ahnung haben, wann man wie viel wegschneiden darf bzw. sollte, durfte alles nach Belieben sprießen. Oregano und Dill blühen ja auch wunderschön, ebenso natürlich der Schnittlauch. Und obwohl wir es nicht übers Herz gebracht haben, den emsigen Bienen auch nur eine Blüte wegzunehmen, ist noch genug für uns abgefallen. Im Vergleich zu den getrockneten Kräutern aus dem Supermarkt ist sind die frischen geradezu eine Offenbarung. Und so habe ich dem Herbst und dem Ende der Gartensaison durchaus mit gemischten Gefühlen entgegengesehen. Aber um Trost gab es eine zweite Runde Dill, der hatte sich doch glatt nochmal ausgesät, und bergeweise Kräuter die ich dann einfach in der Wohnung getrocknet habe. Zum Glück haben wir sonst wenig Deko rumstehen Neugebaute Häuser haben ja so einige Auflagen und über manche kann man sicher streiten. Aber am Ende steht da ein Energiesparhaus mit eingebauter Lüftung und das eignet sich hervorragend zum Trocken von allerlei Vorräten. Ein netter Nebeneffekt ist, dass es währenddessen im ganzen Haus nach Kräutern duftet. Funktioniert auch für Chilis, für die manche einen Dörrautomaten oder den Backofen empfehlen. Ersteres habe ich nicht und zweites verbraucht unnötig Energie, wenn´s ohne doch lediglich etwas länger dauert. Da ich schon einmal Kräuter aus dem Garten der Schwiegermama im mittelgroßen Stil getrocknet hatte, wusste ich, was dann auf mich zu kommt. Die ganzen getrockneten Blätter und Stängel müssen zerkleinert werden, am besten lassen sie sich einfach von Hand zerbröseln. Und da wir es mit den Mengenverhältnissen nicht so genau nehmen, wird alles vermischt und in große Schraubgläser abgefüllt. Danach fühle ich mich immer für einige Stunden high und es braucht mehrere Durchgänge Händewaschen, bis der Geruch verflogen ist. Die Menge, die wir dieses Mal zusammenbekommen haben, reicht eventuell sogar über den Winter. Das heißt, wir müssen keine teuren Kräuter aus dem Supermarkt kaufen und sparen so ein ganz nettes Sümmchen ein. Im Schnitt kosten die Päckchen dort nämlich so zwischen 60 bis 80 Euro pro Kilo. Eigentlich war das gar nicht der Plan. Mit meinem semigrünen Daumen, dem begrenztem Zeitkontingent und akuter Unlust mich mit Schnecken und Co. um das Grünzeug zu streiten, ist eigentlich nur ein pflegeleichter, bunter und insektenfreundlicher Garten geplant. Am besten angepasst an die heimische Pflanzenwelt und robust was längere Trocken- bzw. Dauerregenphasen angehen. Die Kräuter machen nicht viel Aufwand, hübsche Gartenbewohner mit essbarem Nebeneffekt. Theoretisch könnte ich eine ganze Ladung Schraubgläschen reduzieren und nur noch die eigene Gartenmischung verwenden. Aber vielleicht warte ich damit noch ein bisschen, ob jedes Jahr so zuverlässig ertragreich wird. Sollte das der Fall sein, kann ich den Gewürzschrank in einen Marmeladenvorratsschrank umfunktionieren. Die gesammelten Gläschen wären dafür auch perfekt, nur das Obst dafür wird hier wahrscheinlich nicht reichen. Außer den Kräutern wird auch weiterhin nicht wirklich etwas aktiv angebaut. Vielleicht ändere ich meine Meinung ja mal aber im Moment reicht es mir völlig, einer außer Rand und Band geratenen Zucchinipflanze hinterherzukochen. Mehr Gemüse braucht es nicht – und mein Mann ist glaube ich nicht traurig, wenn die Zucchini kommende Saison nicht wieder wächst. Kräuter (davon gabs zwei Gläser), getrocknete Chilis, Öl und Chilipaste 🥵 Aber ein bisschen stolz auf die eigene Ernte bin ich tatsächlich schon und es ist ein schönes Gefühl, im Supermarkt mit hochmütig erhobenem Haupt am Gewürzregal vorbei zu stolzieren. Auch die scharfen Soßen kann ich links liegen lassen, wir sind eingedeckt mit Chili-Öl, grüner Chilipaste und getrockneten Chilis und können wahrscheinlich demnächst Feuer spucken... Ich werde trotzdem versuchen, ein neues Chilipflänzchen aus den Samen zu ziehen. Ich muss ja schließlich üben. --- ### Ist das Kunst oder kann das weg? - Published: 2024-01-29 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Graffiti, Kunst, Moderne Kunst, Spazieren gehen, Strukturen, Unerwartetes Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob von Menschenhand geschaffen, durch Umwelteinflüsse oder ganz natürlich gewachsen – schöne Anblicke lassen sich öfter finden, als man denkt. Man muss nur mal mit offenen Augen und weniger gehetzt durchs Leben gehen. Selten bin ich so lange vor einem Stromhäuschen gestanden. Warum auch. Doch dieses hier hat mich inne halten lassen, ist es doch unglaublich schön bemalt! Ein Farbklecks im grauen Winter Und wer schon immer mal wissen wollte, wie so ein richtig schönes, professionelles Graffiti entsteht, hat hier eine wunderbare Anleitung. Die steht mitten in einem spröden Stadtviertel auf einem halb versteckten Bauwagen. Wie ein Graffiti entsteht Aber auch moderne Kunst findet sich ganz unerwartet im Alltag. Zumindest, wenn man ein so liebevoll zubereitetes Abendessen vorfindet (es gab natürlich noch etwas zu dem Gurkenteller). Fast zu schade zum Essen - moderne Gurkenkunst Bleiben wir bei moderner Kunst. Wenn ein Riss an einer Hauswand vom Ärgernis zu einem schönen Anblick wird, hat oft die Natur ihre Finger im Spiel. Von wegen Unkraut Angesichts der unglaublichen Blütenpracht- und Vielfallt übersieht man leicht, was im ganz Kleinen passiert. Und wir reden nicht nur von winzigen Blüten und völlig verkannten Pflanzen wie dem Ehrenpreis, sondern auch von eine Variation an Formen, die es eben nur in der Natur gibt. Es lohnt sich, mal einen Schritt näher zu gehen und ganz genau hinzuschauen. Diese kleinen „Knötchen“ haben wir wahrscheinlich alle schon mal gesehen. Beim Spazieren in einem ganz gewöhnlichen Wohnviertel Und auch folgende Kunstwerke haben wir Mutter Natur zu verdanken. Allerdings durften wir den Spaziergang unter Wasser machen und auch hier heißt es „Augen offen halten! “. So mancher Taucher (eigentlich alle) sind an den kunstvoll verzierten Außenwänden des Wracks einfach vorbeigetaucht. Schade eigentlich, denn was über die Zeit aus den einst glatten Stahlwänden entsteht, kann sich wirklich sehen lassen. Das Wrack der Sapona, seit 1926 entsteht hier Kunst Aber auch an Land sollte man beim Spazierengehen immer schön die Augen offen halten. Dann entdeckt man auch so hübsche "Upcycling-Ideen" wie diese Leuchte, die sich perfekt in die Begrünung auf einem Garagendach einfügt. Ich wüsste zu gerne, ob sie nachts auch leuchtet. Wie dafür gemacht Besonders liebe ich ja Strukturen, da könnte ich stundenlang fotografieren. Dabei sind die Motive oft unspektakulär aber Kunst liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. In klassische Museen zieht es mich selten. Zu viele Bilder und/oder Skulpturen auf einem Haufen grenzen schon an Reizüberflutung und es gibt selten Ausstellungen, die mich wirklich interessieren. Dafür freue ich mich um so mehr, wenn ich ganz unerwartet über einen besonderen Anblick stolpere. Ein bisschen Farbe kann so manche graue Wand ungemein aufwerten und wenn es nach mir ginge, wären alle Stromkästen und -häuschen zum kreativen Austoben freigegeben. Bis dahin begnüge ich mich mit dem, was die Natur überall Schönes zaubert und krame bei der Gelegenheit vielleicht mal wieder meinen Zeichenblock hervor. --- ### Ganz schön teuer > Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - Published: 2024-01-22 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Aussehen, Halo-Effekt, Kompetenz, Politiker, Pretty Privilege, Schönheitsideal, Steuergeld, Verschwendung, Visagist Schöne Menschen kommen leichter durchs Leben, werden intelligenter eingeschätzt und verdienen häufig mehr. Das ist leider kein abgedroschenes Vorurteil sondern knallharte Realität. Das Ganze ist wissenschaftlich untersucht und in verschiedenen Studien belegt worden. Dass attraktive Menschen oft in so vielen Situationen erfolgreicher, wird mit dem Pretty Privilege begründet. Wer dem gängigen Schönheitsideal entspricht, erfährt meist mehr positive Aufmerksamkeit in Form von Lob oder Förderung, und das meist bereits im Kindesalter. Und so werden aus hübschen Kindern selbstbewusstere und aufgeschlossenere Erwachsene. Natürlich gibt es Ausnahmen – aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel. Jetzt könnten wir uns darüber aufregen, das würde aber nicht viel ändern. Wir tragen nämlich ganz oft unbewusst dazu bei, dass sich an solchen Vorurteilen nichts ändert. Denn die weitverbreitete Annahme, dass hübsche Menschen automatisch positive Eigenschaften wie Intelligenz, Kompetenz, Freundlichkeit oder Charakterstärke besitzen, gründet in unserer unbewussten Wahrnehmungsverschiebungen. Dank des sogenannten Halo-Effekts überstrahlen wenige positiven Eigenschaften alle Charakterzüge. Die äußere Schönheit blendet uns also dermaßen, dass wir uns gar nicht erst die Mühe machen, uns die inneren Werte einmal genau anzuschauen. Das funktioniert auch andersherum, denn wenn wir jemanden sehr gerne haben, nehmen wir ihn auch als attraktiver wahr. Und nicht jeder ist von der Natur so bevorzugt, da darf man schon mal ein bisschen schummeln. Mach ich auch, denn es macht ja auch Spaß. Und es ist faszinierend, wie man mit so etwas profanen wie der Farbe der Haare eine ganz unterschiedliche Wirkung erzielen kann. Und ja, leider kann ich den blöden Spruch „Blondes have more fun“ bestätigen. Selbst raspelkurz macht die Farbe immer noch einen gehörigen Unterschied und wenn ich mal aus irgendeinem Grund untertauchen muss, färbe ich einfach ein langweiliges Mittelbraun – damit war ich als Kurzhaarige quasi unsichtbar. Für all den Spachtel kann man natürlich auch einiges an Geld hinblättern. Das mag einem vielleicht gar nicht so viel vorkommen, man geht ja nur regelmäßig zum Friseur, dann eventuell noch in den Drogeriemarkt (da eskalieren einige gerne) oder womöglich zur Kosmetikerin, man gönnt sich ja sonst nichts. Auch sehr beliebt, hab ich mir sagen lassen, ist die Maniküre – eine schöne Hochrechnung dazu findet ihr hier. In Summe kann dann doch schnell einiges zusammenkommen, je nach Umfang der Baustelle oder dem persönlichen Eitelkeitsfaktor. Ob dass dann noch eine Investition nach dem Pretty Privilege durchgeht, nach dem Motto „besseres Aussehen = mehr Gehalt“, wage ich mal zu bezweifeln. Wobei manch eine Gage für C-Sternchen sicher proportional mit der Größe der Oberweite steigt. Wer naturgegeben perfekte Haut, volles Haar und ideale Gesichtszüge in die Wiege gelegt bekommen hat, kann womöglich gar nicht nachvollziehen, warum sich andere ständig so einen Kopf ums Aussehen machen. Oder man findet ganz eigene persönliche Baustellen, die andere in der Regel gar nicht bemerken. Ich meine, mal gelesen zu haben, dass irgend so ein erfolgreiches Supermodel ihre Zehen nicht leiden kann. Wie heißt es so schön? Deine Probleme möchte ich haben! Soweit so ungerecht. Jetzt könnte man ja sagen, dass weniger attraktive Menschen halt Pech gehabt haben oder dass man selbst ja so gar nichts auf Äußerlichkeiten gibt. Schließlich kann man Intelligenz nicht dauerhaft vortäuschen. Spätestens, wenn Alter und Schwerkraft dem Pretty Privilege den Garaus machen und die makellose Jugend verblüht, zeigt sich, wer auch was im Köpfchen hat. Bis dahin darf Frau sich dann aber auch gefallen lassen, dass sie ihren Erfolg nur ihrem Aussehen zu verdanken hat. Den schön und klug gleichzeitig wäre ja ganz schön unfair, da braucht man sich um Neider nicht groß bemühen. Was aber noch dazu kommt, ist der gesellschaftliche Erwartungsdruck. Gerade bei Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist das Äußere elementar. In der Politik, in der es ja eigentlich auf Inhalte ankommen sollte, muss sich Frau dann gefallen lassen, für ihr Aussehen kritisiert zu werden. Man kann es quasi gar nicht richtig machen. Entweder ist man zu hübsch für den Job und wird dann als dummes Blödchen verunglimpft oder man gibt nichts auf Äußerlichkeiten, dann tun es statt dessen diejenigen, die mit inhaltlichen Themen nichts anfangen können. Damit man weniger Angriffsfläche bietet, muss man natürlich einiges tun. Denn es geht ja gar nicht, dass man einer Mutter ansieht, dass sie eine schlaflose Nacht hinter sich hat, weil Kind krank, Mann doof, Haushalt ein einziges Chaos oder einfach zu viele Sorgen (oder alles auf einmal). Normalerweise würde ich sagen, dass unsereins das überhaupt nichts angeht. Jeder kann tun und lassen, was er oder sie möchte. Wenn jemand der Meinung ist, eine mehrere hundert Euro teure Creme könne tatsächlich Wunder bewirken oder man müsse an einem eigentlich gesunden Körper im Zuge von Renovierungsmaßnahmen herumschnippeln, ist das ja nicht mein Problem. Tja, ein bisschen ein Problem habe ich aber trotzdem damit. Und zwar dann, wenn für die Außenfassade unserer Politiker Steuergelder verwendet werden. Natürlich ist mir bewusst, dass die werten Damen und Herren eine gewissen Außenwirkung bedienen müssen und man immerhin ein Land (ok, manche auch weniger) repräsentiert. Politikern ist längst bewusst, dass das Aussehen einen größeren Einfluss auf den Erfolg hat, als die Kompetenz. Wenn man sich die Summen, die mancher für Styling und Co. ausgibt, allerdings anschaut, müssten manche wesentlich erfolgreicher sein. Und wenn man sich in Zeiten knapper Kassen und Rezension mal die Zahlen des Bundes der Steuerzahler hernimmt, lupft es einem schon die Hutschnur. Rund 1,5 Mio. Euro für Visagisten und Fotografen, davon alleine fast 137. 000 Euro für unsere Außenministerin. Bei so hohen Ausgaben fragt man sich schon, warum manch einer dann nicht so viel besser aussieht. Vielleicht, aber nur vielleicht, könnte man sich auch fragen, ob das nicht Geldverschwendung ist? ? ? Natürlich gibt es weitaus größere Ärgernisse, was Steuerverschwendung und Begünstigungen für Politiker angeht. Manches mag gerechtfertigt sein, anderes nicht. Und wie so oft kann man sich darüber vortrefflich streiten. Die Kosten für Pudern, Schminken und Stylen steigen stetig. Und nicht nur die Damen greifen für ihr Aussehen tief in die Tasche mit den Steuergeldern. Laut Medienberichten haben im Jahr 2022 Bundeskanzler Olaf Scholz 40. 000 €, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas  13. 270 €, Außenministerin Annalena Baerbock  136. 500 €, Robert... --- ### Willkommen in der Ödnis > Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - Published: 2024-01-15 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Bauchgefühl, Gedankenkarussell, Kopfkarussell, Langeweile, Nichtstun, Stress, Zuhören Neulich las ich einen wunderschönen Spruch: Mit ist langweilig. Ich könnte ja aufräumen aber mir ist lieber langweilig! Quelle unbekannt So erfrischend ehrlich sind wir leider selten mit uns. Stattdessen erfinden wir Ausreden oder flüchten uns in Ablenkungen. Dabei ist es überhaupt nicht verwerflich, einfach nur zu sein und Löcher in die Luft zu starren. Vor lauter Ideen weiß ich manchmal gar nicht, was ich zu erst angehen möchte. Dann mache ich vor lauter Ratlosigkeit – gar nichts. Was völlig in Ordnung ist, solange man das in unserer leistungsgetriebenen Gesellschaft nicht an die große Glocke hängt. Im Stress zu sein gehört ja zum guten Ton und wer nicht im Stress ist, mit dem stimmt offensichtlich etwas nicht. Leider ist man es dermaßen gewohnt, dass ständig irgendwelche Eindrücke auf einen einprasseln, dass manch einer es mit den eigenen Gedanken schier nicht aushält. Kaum kommt auch nur die Spur von Langeweile auf, bekämpfen wir diese mit effektiven Übersprunghandlungen. Die beliebteste ist der Griff zum Handy. Selbst das kurze Verweilen in einer Warteschlange gleicht für manche Menschen schon dem Vorhof zur Hölle der Ödnis. Die ganz dünnbesaiteten Zeitgenossen halten nicht einmal die Ruhe um sich herum aus, wenn sie alleine einer Tätigkeit nachgehen. Egal ob es der Haushalt ist oder ob man sich kreativ austobt. Immer muss ein konstanter Pegel an Hintergrundrauschen das innere Gedankenkarussell übertönen. Mit den eigenen Gedanken alleine zu sein, grenzt an einen Albtraum. Sobald wir aber andere damit bespaßen können, gibt´s kein Halten mehr. Wer einmal ganz genau drauf achtet, dem fällt vielleicht auf, dass viele Menschen nur darauf warten, dass ihr Gegenüber eine Sprechpause einlegt. Und sobald sich auch nur die leiseste Gelegenheit ergibt, ergreifen sie selbst das Wort, um ihre eigene Geschichte zu erzählen.  Wenn überhaupt noch gewartet wird und man sich nicht einfach rücksichtslos gegenseitig ins Wort fällt oder gar den Mund zu hält – habe ich echt schon erlebt. Eigentlich reden wir nicht mehr miteinander sondern nur noch (im besten Fall) nacheinander. Da das natürlich nicht nur mir aufgefallen ist, gibt es zwischenzeitlich eine ganze Menge Literatur zum Thema Zuhören. Die Autoren verdienen sich hoffentlich eine goldene Nase mit ihren Büchern – und hoffentlich lesen die Käufer sie auch. Zuhören ist nämlich gar nicht so einfach, wie es klingt und erfordert Übung und Energie. Wenn wir uns aber schon abmühen, anderen ein besserer Zuhörer zu werden, warum dann nicht auch uns selbst gegenüber? Entweder geht da die gedankliche Post ab, dann könnte es ein bisschen Ordnung reinbringen, seine Gedanken zu sortieren. Oder Hirngespinste und Sorgen türmen sich zu düsteren Gewitterwolken auf. Auch da kann man sich fragen, woher das kommt, wohin das führt  und ob man sich nur grundlos verrückt macht. Vielleicht ist da aber auch nichts, keine Ideen, keine endlos langen ToDo-Listen. Nur Langeweile und Ödnis. Soweit mir bekannt, ist es ein hehres Ziel beim Meditieren, den Kopf leer zu bekommen. Man ist also unversehens zum Zen-Meister mutiert, Glückwunsch! Ein weiteres Argument, mal mehr auf die eigene Stimme zu hören, wäre das gute alte Bauchgefühl. Für die meisten ist es selbstverständlich, auf den eigenen Bauch zu hören. Und das selbstredend nicht nur, wenn man Hunger hat. Aber so richtig mit Zwiegespräch und Hinterfragen ist dann schon wieder zu viel. Ist halt das Bauchgefühl, basta! Aber unsere goldene Mitte ist ja nicht binär und wenn ich mal versuche, herauszufinden,  warum ich etwas entgegen aller Vernunft will oder nicht will, lerne ich vielleicht auch was Wichtiges über mich. Eigene Vermeidungsstrategien kann ich dann verstehen und das heißt ja noch lange nicht, dass ich dann aus meiner Wohlfühlzone raus muss. Aber ich könnte, wenn ich gute Gegenargumente gegen den Bauch habe. Ich will jetzt keinesfalls zum Zwiegespräch mit dem eigenen Bauch aufrufen, das wäre mir viel zu esoterisch. Und fangt bloß keinen Streit mit ihm an. Er sitzt am längeren Hebel und hat eine ganze Armada an fiesen Argumenten, angefangen bei Magenkrämpfen bis hin zu alles muss raus – oder nichts geht mehr. Wenn uns Dinge auf den Magen schlagen, haben wir womöglich auch einfach nicht richtig zugehört. Falls es bei mir im Kopf mal wieder zu laut ist, um mich auf eine Sache zu konzentrieren aber zu viele Hummeln im Hintern mich nicht still sitzen lassen, habe ich eine Handvoll produktive Strategien im imaginären Werkzeugkoffer. Schreiben geht fast immer und gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen. Im Zweifel tippe ich den erstbesten Gedanken und sehe, wohin die Tastatur mich führt. Wenn die Jahreszeit es hergibt, hilft auch das meditative Ausrupfen von Wildkräutern im Garten. Bei einem Mann, der (noch) nicht so den Blick für die verschiedenen Pflanzen hat, ist es besser, aus dem Kräuterbeet regelmäßig die nicht so leckeren bis ungenießbaren Gewächse auszusiedeln. Und in der Erde zu wühlen, erdet einen immer. Alternativ geht auch Beton, da matscht es sich auch super – allerdings sollte man sich da nicht so viel Zeit lassen... In den meisten Fällen gibt es dazu nicht einmal musikalische Untermalung. Ich bin dann viel zu sehr in meine Gedanken vertieft und meilenweit entfernt vom Idealbild eines meditierenden Zen-Meisters. In mir selbst ruhe ich trotzdem auch wenn es in meinem Kopfkarussell nicht gerade still und beschaulich zugeht. Ich kann nicht nicht denken aber die emotionale Grundhaltung macht den Unterschied zwischen getrieben sein und treiben lassen. In den meisten Fällen gelingt mir letzteres, das Leben härtet halt ab. Und immer öfter gelingt es mir auch, so richtig öde einfach gar nichts zu tun. Vielleicht vergesse ich dann vor lauter Nichtstun ja auch mal das Denken. --- ### In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen > Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - Published: 2024-01-11 - Modified: 2024-01-08 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aus den Augen verlieren, Bloggen, Blogparade, Kontakt, Netzwerk, Verbindung Schon wieder eine Blogparade und eigentlich wollte ich gerade ganz was anderes machen. Und doch beschäftigt mich das Thema. Denn wie so viele andere auch, habe auch ich schon viele Menschen gekannt und gedacht, das wären Freunde fürs Leben. Und doch haben wir uns aus den Augen verloren. Das ist einfach, in Verbindung zu bleiben hingegen nicht. Dabei wird es uns heute leicht gemacht, neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen. Die Menschen können am anderen Ende der Welt sitzen und sind doch nur ein paar Klicks entfernt. Aber wer sich nach langer Zeit wieder persönlich gegenüber sitzt weiß, dass die virtuelle Welt oft doch nur eine Krücke ist. Immerhin eine gute, wenn man sie zu nutzen weiß. Und trotzdem kümmern wir uns oft viel zu wenig um unsere sozialen Kontakte. Wer kann sich schon erinnern, wann er zuletzt eine richtig echte Postkarte im Briefkasten gefunden hat? Und ich frage mich tatsächlich, ob eine Karte mit Neujahrsgrüßen an die Nachbarin zu aufdringlich ist. Egal, ich hab das dann einfach trotzdem gemacht – und ein paar Tage später ebenfalls eine sehr liebe Karte aus unserem Briefkasten gefischt. Wenn also vom Unruhewerk die Frage kommt „Wie wollen wir in Verbindung bleiben? “, dann hoffe ich, dass ganz viele Menschen mal darüber nachdenken, was sie sich wünschen – und ob sie bereit sind, dafür auch etwas zu geben. Der Klassiker ist ja der ständig aufgeschobene Anruf bei den Eltern/Großeltern/etc. Das erste, was man dann zu hören bekommt ist, dass man doch ruhig öfter anrufen könnte. Dass ein Telefon in beide Richtungen funktioniert, sollte eigentlich mittlerweile hinreichend bekannt sein. Aber man will den anderen ja nicht stören, der muss ja so viel arbeiten und ist abends bestimmt müde. Argument oder Ausrede – man weiß es nicht. Zumindest eines ist aber sicher. Wer weiß, dass er sich als Erstes eine Ladung Vorwürfe abholt, wird  sich eher noch seltener melden. Die Fragen zur Blogparade im Rahmen der Plattform blogs50plus kommen allerdings aus einer ganz anderen Richtung. Wie funktioniert ein Netzwerk unter Bloggern, was ist mit der Sichtbarkeit und was hat das mit einer Altersgruppe zu tun? Fragen über Fragen... Und schon wundere ich mich. Ich gehöre nämlich noch nicht zur Ü50 Zielgruppe und frage mich, ob es wirklich eine so große Rolle spielt. Man kann doch auch schon in jüngeren Jahren ganz schön unsichtbar sein. Und so richtig jung bin ich ja auch nicht mehr, aber mitspielen dürfte ich halt altersmäßig noch nicht. Dabei finde ich es immer sehr spannend, mich mit Menschen unterschiedlichen Alters auszutauschen, auch und gerade mit Jüngeren. Von denen kann ich genauso viel lernen, wie von den Älteren. Natürlich treiben einen nicht immer dieselben Themen um und trotzdem finde ich es ungeheuer spannend eben genau über diese Themen bei anderen zu lesen. Womöglich sehe ich das anders, wenn noch ein paar Jährchen und Falten dazu gekommen sind. Ich für meinen Teil liebe den Austausch über die Kommentare der vielen unterschiedlichen Blogs. Und genau darüber habe ich auch schon viele neue und sehr lesenswerte Blogs kennengelernt. Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich lange Zeit nur die typische stille Mitleserin war. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sich der Autor für meine Zeilen interessieren könnte. Der erste Kommentar war für mich tatsächlich eine Überwindung. Ich wollte gerne meine Wertschätzung mitteilen aber habe doch tatsächlich meinen ganzen Mut zusammennehmen müssen. Das war lange, bevor ich selber auch nur ans Schreiben gedacht habe und ich wollte auf keinen Fall aufdringlich sein. Heute denke ich natürlich völlig anders über Kommentare zu  Blogbeiträgen. Ich schätze jeden und freue mich riesig, wenn jemand sich die Mühe macht, einen Beitrag zu kommentieren. Denn mit so einem Beitrag ist man ja erst mal mit seinen Ansichten und seiner Meinung alleine im luftleeren Raum unterwegs. Kann auch mal ganz schön sein, das Hirn findet beim Schreiben ja oft seine ganz eigenen Antworten. Aber neue Blickwinkel können die Welt auch nochmal umrücken und die Erfahrungen, Erinnerungen und das Wissen anderer sind immer eine Bereicherung. Also an dieser Stelle einfach mal ein ganz dickes DANKESCHÖN an alle, die hier bisher so nette Zeilen hinterlassen haben! ! ! Und wie können wir nun in Verbindung bleiben? Einfach machen! Das was wir uns wünschen, können wir auch selbst vorleben. Heißt, wer nicht nur Rechnungen in der Post finden möchte, schreibt vielleicht selbst mal eine Ansichtskarte. Und ich mache mir (hoffentlich, ich arbeite dran) nicht mehr ständig einen Kopf, ob ich jemandem auf die Nerven gehen könnte! --- ### Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram > Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - Published: 2024-01-08 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbewahrungsfristen, Ausmisten, aussortieren, gesetzliche Aufbewahrungsfristen, Minimalismus, Ordnung Bei all der Völlerei rund um die Feiertage kann einen schon mal das Bedürfnis erschleichen, sich wieder etwas leichter zu fühlen. Natürlich erklärt sich so auch der Zulauf in den Fitnessstudios zu Beginn eines neuen Jahres in Verbindung mit den guten Vorsätzen, gesünder, fitter und schlanker zu werden. Jetzt ist bei uns nicht wirklich das große Fressen losgebrochen und wir haben uns keinesfalls der maßlosen Fresslust hingegeben. Klar hat man im Urlaub zu Hause mehr Zeit zum Kochen und da gibt es auch das eine oder andere leckere Highlight (zum Beispiel meine Lieblingskartoffelsuppe) aber schwerer wird man davon alleine ja zum Glück nicht. Trotzdem miste ich in dieser Zeit gerne aus und mache klar Schiff. Was uns dann verlässt, ist zwar im Umfang nicht viel aber dafür umso erleichternder – es geht nämlich um den von uns allen so geliebten Papierkram. Da ich nach wie vor begeistert mein Haushaltsbuch pflege, wird dieses fürs neue Jahr vorbereitet. Es ist nur eine profane Excel-Tabelle, aber die will ja auch hübsch sein. Dabei schaue ich auch gleich, ob es etwas zu tun gibt hinsichtlich der laufenden Verträge. Muss etwas gekündigt werden, gibt es einen besseren Anbieter oder haben sich die laufenden Kosten erhöht, was wiederum Auswirkungen auf unsere monatlichen Fixkosten hätte. Und wenn man dann schon dabei ist, wird natürlich alles aussortiert, was man nicht mehr braucht. Rechnungen und Verträge hebe ich immer ein bisschen länger auf, als nötig. Aber wenn die Garantie für etwas abgelaufen ist, fliegt meistens auch die Rechnung raus. Selbst wenn ich etwas später mal verkaufen sollte, muss ich sowieso damit rechnen, dass kaum einer bereit ist, den meiner Meinung nach aktuellen Verkehrswert zu zahlen. Mal abgesehen davon, dass wir nicht so viel besitzen, dass wir loswerden wöllten. Und wenn mal was geht, wird es meistens verschenkt. Ich mag es, wenn ich mit brauchbaren Dingen noch jemandem eine Freude machen kann, uns geht’s ja vergleichsweise gut. Also fliegen alle veralteten Rechnungen raus (Ausnahme: man braucht sie im Versicherungsfall als Nachweis für die Hausratsversicherung). Dazu gehen auch gleich die dazugehörigen Anleitungen, die ich lieber digital habe oder in die ich eh nie reinschaue. Oft stehen da eh nur noch Sicherheitshinweise in gefühlt tausend Sprachen drin mit dem Verweis, sich die Anleitung doch runterzuladen. Auch alte Zertifikate fliegen bei mir manchmal raus. Hängt natürlich davon ab, was das für ein Wisch ist. Wenn man sich an nicht mehr als den Titel des Seminares erinnern kann (wenn überhaupt) und der Nachweis für den Beruf nicht wichtig ist, kann das Dokument wahrscheinlich weg. Ebenso horte ich keine Urkunden. Die haben meist mehr einen ideellen Erinnerungswert, als dass man sie wirklich braucht. Das fängt mit der Teilnehmerurkunde für die Bundesjugendspiele an. Und dass man es ein volles Jahrzehnt oder länger beim selben Arbeitgeber ausgehalten hat, interessiert auch keinen. Natürlich gibt es auch Dokumente, die keinesfalls verloren gehen sollten, geschweige denn dass man sie absichtlich ausmistet. Unterlagen wie Geburtsurkunden o. ä. , welche die Abstammung und Identität nachweisen, müssen bleiben. Ebenso sollte alles zur Ausbildungs- und Arbeitslaufbahn wie Zeugnisse, Meisterbriefe etc. aufbewahrt werden. Darüber müssen wir glaube ich nicht reden, die Arbeitszeugnisse bleiben, auch wenn es den alten Arbeitgeber womöglich längst nicht mehr gibt. Was ich bis dato nicht wusste (und welche Info hoffentlich nie brauchen werden), ist, dass man Gerichtsurteile und Vollstreckungsbescheide ganze dreißig Jahre aufbewahre muss. Aber man lernt ja nie aus. Nicht annähernd so lange müssen Gehaltsabrechnungen aufbewahrt werden. Manche Unternehmen haben die ja glücklicherweise schon digitalisiert. Ich bekomme meine (wieder) in Papierform. Theoretisch könnten die Gehaltsabrechnungen weg, sobald ich sie kontrolliert habe oder spätestens, wenn man die Lohnsteuerbescheinigung in der Hand hält. ABER – wer zum Beispiel einen größeren Kredit aufnehmen möchte, braucht dafür oft die Abrechnungen der letzten drei Monate. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, bewahrt einfach die Gehaltsabrechnungen der letzten 12 Monate auf. Die Lohnsteuerbescheinigung behält man selbstverständlich bis zur Rente, auch wenn man sie erst mal hauptsächlich für die Steuerunterlagen braucht. Diese wiederum sollte man als Privatperson mindestens laut Lohnsteuerhilfeverein mindestens vier Jahre behalten. Und hier gibt es einige Ausnahmen, die die Aufbewahrungsfrist noch ganz schön ausdehnen können. Den Steuerbescheid selbst sollte man mindestens zehn Jahre oder besser dauerhaft archivieren. Wer als Eigentümer oder Vermieter Handwerker- und Dienstleistungsrechnungen hat, kann diese ja wunderbar steuerlich geltend machen.   Nach sechs Jahren dürfen die Unterlagen dann aussortiert werden. Alle anderen können die Rechnungen schon nach zwei Jahren entsorgen, davor benötigt man sie aber als Nachweis für etwaige Gewährleistungsansprüche. Bleiben noch private Kontoauszüge, Übergabeprotokolle, Nebenkostenabrechnungen, Mietverträge und ähnliche Unterlagen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, diese für drei Jahre aufzubewahren. Digital wird auch gleich ein bisschen aufgeräumt. Da gelten dieselben Regeln, wie für die analogen Unterlagen. Alte Rechnungen können hier ebenso weg und auch diverse andere Dateien kann man bei der Gelegenheit mal aussortieren. Gegebenenfalls kann man gleich mal die Ordnerstruktur anpassen. Wie bei den Vorratsdosen im Küchenschrank bringt es nämlich gar nichts, wenn nicht alles ordentlich und sinnvoll beschriftet ist. Mein Kryptonit ist der große Ordner mit dem treffenden Namen „Sonstiges“. Der ist wie die böse Krimskramsschublade, nur in digital. Ein Komiker meinte mal, der Ort, an dem man Batterien lagert, zieht allen möglichen anderen Krempel an. Leider stimmt das bei uns im Haus aber das liegt auch daran, dass wir nicht so viele Batterien lagern, dass diese ein ganzes Schrankfach oder eine ganze Schublade füllen würden. Dass sie sich den Platz mit anderem Kleinkruscht teilen, ist also vorprogrammiert. Vielleicht benenne ich den Ordner Sonstiges mal in Kruscht um, das klingt doch gleich viel schöner! Und immer, wenn eine neue Datei dazu kommt, prüfe ich, ob etwas anderes gelöscht werden kann. Nicht vergessen, hinterher auch den virtuellen Papierkorb gleich zu leeren. --- ### Was wirklich wichtig ist > Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - Published: 2024-01-01 - Modified: 2023-12-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/ - Kategorien: Job, Mindset - Schlagwörter: Selbstfindung, Selbsttest, Verlässlichkeit, Werte, Wertekatalog, Wertschätzung Vor nicht allzu langer Zeit landete eine dubiose Termineinladung in meinem E-Mail-Postfach bei der Arbeit. Ganze 10 Minuten waren für den Termin veranschlagt, die Teilnehmer: der Chef und seine Directs (so schimpft man die direkt unterstellte Führungskräfte in „Neudeutsch“). Natürlich waren wir alle am Rätseln, was da wohl kommt, man geht ja immer vom Schlimmsten aus. Am Ende wollte er uns nur kurz und knackig seine Werte mitgeben. Damit wir wissen mit wem, bzw. womit wir es zu tun haben oder besser gesagt, was ihm wichtig ist. Damit wir aber nicht so völlig ohne Ergebnis aus so einem Termin rausspazieren, hat er uns gleich mal nahegelegt, es ihm gleich zu tun. Werte – ja, das trägt man so mit sich rum. Meistens denkt man nicht mal groß drüber nach. Kann aber nicht schaden und wollte ich eh schon ewig mal machen. Ehrlich gesagt geistert da schon seit Monaten ein Text auf meiner Festplatte herum, immer mal wieder schraube ich ein bisschen daran. Jetzt wird es doch mal Zeit, das ganze rund zu machen. Aber wie findet man raus, was denn wirklich die eigenen Werte sind? Vielleicht mal Google fragen, ist ja ein schlaues Kerlchen. Alternativ Ecosia, da geht’s ein bisschen nachhaltiger zur Sache – wenn wir schon bei Werten sind. Schon in diversen Seminaren und Trainings hatte ich es mit mal mehr, mal weniger esoterischen Selbstests zu tun und bin daher, was das angeht, ein bisschen vorbelastet. Gesunde Skepsis ist wahrscheinlich stark untertrieben, die meisten Selbstfindungs-Fragebögen sind meiner Meinung nach völliger Mist. Was da aber bei der ersten Werte-Recherche so an Hilfestellung angeboten wird, toppt alles an Scharlatanerie. Aus einer vorgegebenen Auswahl an markigen Schlagworten wie Freiheit, Kreativität oder Achtsamkeit soll man sich einfach mal die heraussuchen, die einem besonders wichtig sind. Ok, kein Problem, ich kreuze einfach mal alles an. Und frage mich, was das soll. So richtig hilfreich kommt mir das nämlich nicht vor. Ich will mir ja nicht ein Set von hübsch klingenden Buzzwords zusammenstellen, nach denen ich mein ganzes zukünftiges Denken und Handeln ausrichten soll. Vielmehr möchte ich herausfinden, was mich bisher angetrieben hat, um zu verstehen, welchen Einfluss das auf meine Entscheidungen hatte und auch weiterhin hat. Und dann kann ich auch korrigieren, wenn ich genau weiß, dass ich in bestimmten Situationen in mir ganz eigene Muster falle. Genau da will ich eigentlich ansetzen und genau da sehe ich auch das große Fragezeichen. Ein Beispiel: Immer wieder merke ich, wie abgrundtief enttäuscht ich bin, wenn etwas nicht so läuft, wie ich mir das ausgemalt habe. Wenn ich mich auf etwas gefreut habe und dann das Leben dazwischen funkt, brauche ich immer erst mal ein bisschen Zeit, um das zu verdauen. Was mir also wichtig ist, ist Verlässlichkeit. Und womit ich eigentlich gerne reagieren würde, wenn mich ein Handwerker mal wieder hängen lässt, ist Gelassenheit. Die habe ich sonst nämlich in rauen Mengen und frage mich ehrlich, warum sie mir dann manchmal so schnell abhanden kommt. Eine Liste mit potentiellen Werten mag inspirierend sein, aber das ist doch keine Wünsch-Dir-Was-Veranstaltung. Meine tatsächlichen Werte finde ich nur durch Selbstbeobachtung und indem ich meine sozialen Interaktionen reflektiere. Huch, das klingt jetzt ganz schön affektiert. Da tut sich dann schon die nächste Hürde auf. Mal eben schnell den eigenen Wertekatalog festlegen geht so nebenbei nicht. Das entsteht im Laufe des Lebens und ändert sich auch immer mal wieder. Es wäre auch zu einfach, wenn man sich mal eben für eine halbe Stunde hinsetzt und sich seine Handvoll Lieblingswerte aussucht. Das ist, als fülle man sich eine Schachtel Pralinen beim Konditor. Und wie bei den Pralinen sollen es natürlich auch nicht zu viele Werte auf einmal sein. Ich will mich nicht auf eine bestimmte Anzahl beschränken lassen. Natürlich ist es Mist, per Rundumschlag einfach mal 50 Werte zu definieren. Kein Mensch könnte da noch Orientierung finden und wahrscheinlich täte sich auch der eine oder andere Widerspruch auf. Da macht die Priorisierung und Einschränkung schon Sinn aber ob ich jetzt drei, vier oder fünf persönliche Werte für mich festlege, interessiert doch eigentlich niemanden. Zumindest ist mir kein Wettbewerb um die perfekte Anzahl an Wertebegriffen bekannt. Manchmal erkennt man, was einem wichtig ist, wenn man mit dem Gegenteil konfrontiert ist. Zumindest hat mir das zu der Erkenntnis verholfen, dass Zuhören für mich ein ganz besonders wichtiger Wert ist. Wenn man sich das Alphatier-Gerangel mancher Führungskräfte anschaut, erklärt sich die absoluter Ratlosigkeit mancher Manager, was die Unzufriedenheit in der Belegschaft angeht, von selbst. In der Vergangenheit durfte ich schon miterleben, wie das unbequeme Analyseergebnis, welches von teuer eingekauften Beratern erstellt wurde, still und heimlich in der hintersten Schublade vergraben wurde. Wenn ich die Wahrheit nicht hören will, sollte ich gar nicht erst danach fragen. Bzw. einfach mal den Sabbel halten, wenn das Gegenüber spricht. Aber auch im privaten Umfeld erlebt man immer wieder, dass es bei Gesprächen lediglich darum geht, den Gegenüber auf den neusten Stand zu bringen. Wenn wir überhaupt noch miteinander reden – das Smartphone ist oft spannender als die analoge Begleitung. Ein Bild, über das jeder lacht und trotzdem sieht man es überall. Was ich auch am Negativbeispiel herausgefunden habe, ist meine Aversion gegen Menschen, die Entscheidungen aussitzen. Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Wenn man unsicher ist, kann man sich Rat holen. Und wenn man sich mal falsch entschieden hat, kann man das in aller Regel korrigieren. Oder man macht seinen Frieden damit. Auf jeden Fall sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich die Welt weiter dreht und nicht darauf wartet, bis ich mich für oder gegen etwas entschieden habe.  Menschen, die die Ärmel hochkrempeln und einfach mal machen, ohne zu zögern mit anpacken, sind mir also um Längen lieber, als solche, die jegliche Ideen zerreden und so lange zögern und zaudern, bis auch das letzte Fünkchen Motivation erloschen ist.   Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir sind, sondern unsere Entscheidungen. Joanne K. Rowling, Harry Potter und die Kammer des Schreckens Was mir sonst noch wichtig ist? Begeisterung! Dauernörgler und griesgrämigen Jammerlappen... --- ### Schlüsselfertig und doch nicht fertig > Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - Published: 2023-12-28 - Modified: 2023-12-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Handwerker, Hausbau, Jahreswechsel, Neujahrswünsche, Reklamation, Schlüsselfertig So langsam, aber wirklich ganz langsam stellt sich so etwas wie Normalität ein. Viele kleinere offene Punkte auf der endlosen ToDo-Liste sind erledigt und wir müssen nicht mehr unseren ganzen Alltag an den Terminen der Handwerker ausrichten. Aber ein bisschen halt doch noch... Auch ein Jahr nach Einzug – und damit weit über einem Jahr nach Ausführung – kommen noch Rechnungen rein. Leider immer unerwartete und teilweise wirklich unverschämt. Das man für den Netzanschluss zahlt, ist ja selbstverständlich. Dass dieser aber im mittleren vierstelligen Bereich liegt und sämtliche Bauarbeiter drum herum von einer anderen Firma, die längst bezahlt ist, durchgeführt wurden, hat uns dann doch überrascht. Noch dazu macht man sich nicht einmal die Mühe, verständlich die ausgeführten Arbeiten aufzuschlüsseln oder das Dokument so zu formatieren, dass man zumindest den offenen Betrag nicht erraten muss. Und wenn man dann denkt, jetzt ist endlich mal alles erledigt, kommt noch ein Handwerker ums Eck. Allerdings nicht mit der Rechnung, sondern nur mit der Ankündigung, dass er noch eine schreiben will. Aber das vor Jahresende nicht mehr tun möchte. Danke, wie nett – sag doch einfach, dass du es zeitlich nicht mehr hinbekommst. Denn beunruhigt, was denn da wohl noch kommt, ist man doch trotzdem. Was dann noch kommen kann und wird, weiß ich nicht. Auf der einen Seite führe ich genauestens Buch über alle Ausgaben und weiß, wie viel Geld wir in unser Bauprojekt und den Garten investiert haben. Auf der anderen Seite gibt es Sub-Sub-Unternehmen, Behörden und unfähige Bauleiter, die nicht wirklich viel von Kostentransparenz halten. Dazu kommen Reklamationen bei der Hausbaufirma, über die ich schon ein ganzes Buch schreiben könnte. Zumindest eines hat die Hausbaufirma jetzt hoffentlich gelernt. Wer billig kauft, kauft zweimal. Wir dachten zwar, wir hätten auf ein solides Qualitätsunternehmen gesetzt, dass keineswegs zu den ganz günstigen gehört (trotz dem „Schwaben“ im Namen). Aber dass dort gerade mit Handwerkermangel und Sparkurs am guten Ruf gesägt wird, weiß man halt erst hinterher. Und es trifft wohl ganze fünf Häuser im nahen Umkreis von denen die Handwerker, die den Pfusch beheben, uns berichten. Der Bauleiter hat seine Kontrollen wohl vom Fahrzeug aus durchgeführt. Dass er noch zuständig ist, verwundert gelinde gesagt. Die Abdeckung unserer Balkonumrandung wurde bereits drei Mal ausgeführt, der Balkon von der letzen Firma erneut abgedichtet – die erste gibt es zwischenzeitlich nicht mehr. Und auch die einstige Malerfirma existiert nicht mehr. Ein Neuer soll´s richten, will uns aber dafür für vier Wochen ausquartieren. Geht zwar alles über die Gewährleistung, ist aber trotzdem ärgerlich. Zudem wir seit Wochen stromfressende und laute Lüfter im Keller zu Gast haben, die die Bodenplatte unterm Estrich trocknen. Leckageortung und Reparatur stehen noch aus, unser Vertrauen in den Bauleiter ist allerdings reichlich angeknackst. Unser Keller mit Trocknungsgeräten, zum Glück steht sonst so nicht viel drin... Die wenigen Neider im Umfeld freuts. Manch einer kann sein selbstgefälliges Grinsen kaum verbergen. Schadenfreude ist nun mal die schönste Freude. Bei anderen muss ich innerlich immer an Katastrophentourismus denken. Die sind besonders interessiert, gehen aber auch immer gleich vom Schlimmsten aus und lassen kein gutes Haar am Gesamtprojekt. „Dass der nichts kann, hätte ich euch gleich sagen können“ – danke, ein guter Rat im Nachhinein ist so wertvoll, wie ein Pickel am A... llerwertesten. Zum Glück besteht die Welt nicht nur missgünstigen Menschen. Im Gegenteil, oft erfährt man mehr Mitgefühl und Unterstützung von Seiten, an denen man am wenigsten damit gerechnet hätte. Familie, Freunde und Kollegen fiebern mit und freuen sich über jeden noch so kleinen Erfolg (und wehe, man schickt dann nicht gleich Bilder). Neue Nachbarn wurden unerwartet zu guten Freunden, auf die man sich verlassen kann und mit denen wir gerne Zeit verbringen. Das ein Hausbau kein Spaziergang ist, war zu erwarten. Manches hätte aber auch einfach glatt gehen dürfen, so viel hätte ich jetzt gar nicht lernen wollen. Und auch, wenn das mit den hereinflatternden Rechnungen mal wirklich ein Ende hat, bin ich echt erleichtert. Klar ist es ohne Kinder und mit zwei Vollzeit-Gehältern einfacher – aber halt noch lange nicht einfach. Trotz verschiedenster Widrigkeiten lieben wir unser Fleckchen Erde. Und trotz allen offenen Reklamationen bin ich erstaunlich tiefenentspannt. Wahrscheinlich haben uns die bereits überwundenen Katastrophen und Überraschungen schon sehr resilient gemacht. Aber nächstes Jahr darf es gerne ein bisschen weniger turbulent an der Baufront sein. Aus der Perspektive siehts bombastisch aus :-) Was ich mir sonst so fürs neue Jahr wünsche? Also ich habe absolut realistischen Neujahrsvorsätze, sowas von SMART, also spezifisch, messbar und gääähn... Wahrscheinlich sagen unsere Vorsätze oder deren Nichtvorhandensein eine ganze Menge über uns selbst aus – Küchentischpsychologen könnten da jetzt wohl einiges herauslesen. Und auch, wenn viele versuchen, vieles noch vor Jahresende zu erledigen – die Welt dreht sich weiter, welch tiefgreifende Erkenntnis. Die Hausarbeit läuft nicht weg (leider), die Wäsche auch nicht (zum Glück, man stelle sich das mal vor! ) und der Jahreswechsel alleine ändert so gar nichts an unserer momentanen Situation. Damit das nächste Jahr aber ein absoluter Knaller wird, nehmen wir uns also einfach mal das Beste vor, was einem das Leben so zu bieten hat: Weltfrieden – nicht kleckern bei den Wünschen, sondern klotzen! Einen kerngesunden Planeten – also nicht irgendeinen, sondern unsere Erde natürlich! Im Lotto gewinnen – am besten gleich mehrmals und natürlich immer den Jackpot      Sportlicher, gesünder, klüger und natürlich noch hübscher werden (is klar, ne? ) Und natürlich das fertigste Haus aller fertigen Häuser ohne den allerkleinsten Makel Das Schöne an Neujahrsvorsätzen ist aber, dass man nur genug Sekt hinunterkippen muss, dass sie schon am nächsten Morgen wieder vergessen sind. Und Sekt ist an Sylvester ja obligatorisch. Dabei kann schon ein einziges Glas höllische Kopfschmerzen verursachen, aber wir sind ja vom Glühwein abgehärtet. Also feiert schön – oder auch nicht – und habt einen Jahreswechsel ganz nach eurem Geschmack! --- ### Mehr Meer bitte! > Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - Published: 2023-12-26 - Modified: 2023-12-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: 2023, Jahresrückblick, Mein Jahr in einem Foto Eigentlich war das Jahr viel zu kurz, für all die Dinge, die ich erlebt habe. Bzw. wie viel passt eigentlich in ein einziges Jahr, wenn man sich rückblickend mal bewusst macht, was alles passiert ist? Umzug ins neue Haus Jobwechsel Viele, viele Bauprojekte (Geräteschuppen, Bett, Schreibtisch, Garten... ) Konzerte, Feste, Sonnenwendfeuer, Abi-Treffen nach 25 Jahren, Treffen mit Familie und Freunden und viele schöne spontane Abende mit den neuen Nachbarn Und all die vielen kleinen und großen besonderen Momente, die aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde Was bei all dem natürlich hat zurückstehen müssen, waren Reisen ans Meer. Wir haben es nicht ein einziges Mal ins Wasser geschafft und die Sehnsucht wächst. Warum es trotzdem ein altes Unterwasserfoto  auf den Platz für mein Foto 2023 in einem Bild geschafft hat? Ich sehe darauf aus, wie diese furchtbaren Trolle – man sieht die Flausen, die wir beide im Kopf haben schon auf meinem Kopf. Verrücktheit und Albernheit steigen von Stufe zu Stufe bzw. von Jahr zu Jahr. Das darf gerne so weiter gehen. Vielleicht dann auch mal wieder mit Salzwasser in der Nase. --- ### Massenproduktion und kein Ende in Sicht > Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - Published: 2023-12-25 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Beton, Beton gießen, Deko, DIY, Epoxid, Hobby, Totenkopf Ich habe ja eine Schwäche für Totenköpfe in allen Varianten – und nein, Selbsterkenntnis ist in diesem speziellen Fall nicht der Weg zur Besserung. Die sympathisch grinsenden Kameraden begegnen einem hier an diversen Stellen. Neben den zwei langjährigen Mitbewohnern kommen aber nun ständig neue hinzu. Und das liegt nicht einmal daran, dass ich eine neue Sammelleidenschaft in mir entdeckt hätte. Nein, ich bin einfach nur über eine Silikonform gestolpert, wie man sie für Kunstharz verwendet. Nun bin ich kein allzu großer Fan von Epoxid und verwende das eigentlich nur, um Blumentöpfe aus Beton wasserdicht zu bekommen. Aber wenn man schon sehr charakterstarke Blumentöpfe aus Beton gießen kann... Das ist die ideale Beschäftigung, wenn man nur wenig Zeit hat, um seiner Kreativwut nachzukommen. Das Anrühren von Beton geht schnell, das Gießen noch schneller. Noch ein bisschen die Luftblasen raus klopfen und fertig. Nur bis das Kunstwerk ausgehärtet ist, braucht’s etwas Geduld. Und wenn ich mal das Gefühl habe, ich sei unproduktiv, flitze ich mal eben in den Keller, pansche kurz etwas Beton zusammen und gieße ein weiteres Köpfchen. Und schon habe ich das Gefühl, einer sinnvollen und schöpferischen Beschäftigung nachgegangen zu sein – ich weiß, Einbildung ist auch eine Bildung... Für den richtig edlen teuren Bastelbeton bin ich übrigens viel zu geizig. Ich verwende ausschließlich das günstige Zeug aus dem Baumarkt und ja, das tut´s auch! Nachdem die Außenlampen für die Wegbeleuchtung auch nur eine kleines Betonfundament benötigt haben, ist auch noch reichlich vom großen Sack übrig. Da kann ich mich noch eine Weile austoben. Es grenzt an ein Wunder, dass wir noch nicht in Totenköpfen versinken. Andererseits finden sie ständig Abnehmer  und auf dem Grundstück bevölkern sie neben den etwas anderen, sehr individuellen Gartenzaunpfosten nur eine unansehnliche Gartenmauer, die dadurch zusammen mir ein paar Stauden ihren ganz eigenen morbiden Charme bekommen hat. Man muss also schon genau hinschauen, drinnen wie draußen wird nur dosiert dekoriert. Natürlich habe ich die Form auch mal mit Epoxidharz getestet. Wenn man das ganze mit Licht kombiniert, wird’s richtig spannend. Von unten beleuchtet bekommt so ein schnöder Harzkopf einen richtig coolen Effekt. Das Testexemplar durfte also bleiben und wandert zwischen Badezimmer, Terrasse und Schlafzimmer hin und her. Überhaupt ist unsere Deko teilweise sehr mobil und wird gerne mal an die aktuell bevorzugten Aufenthaltsorte verpflanzt. Im Sommer mehr draußen, im Winter wieder drinnen. Als sich der Lieblingsnachbar dann einen Totenkopf mit rot leuchtenden Augen gewünscht hat, ist sogar mein Mann zum Bastler geworden. Da wird gebohrt und gelötet und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bzw. die Ergebnisse, denn so ein Kunstwerk weckt Begehrlichkeiten. Daher steht ein recht ähnliches Exemplar nun auch schon beim Schwager. Beim gemeinschaftlichen Werkeln gibt´s natürlich auch mal Ausschuss. Ich muss mir mal überlegen, wie eine Augenklappe für die Fehlversuche beim Bohren aussehen könnte und was gegen den unnachahmlichen Duft durchgeschmorter LEDs hilft. Wenn´s laut knallt und ein "ich war´s nicht" aus dem Keller tönt, sollte man im Interesse der eigenen Nase/Nerven lieber oben bleiben. Als Nächstes starte ich vielleicht Experimente mit Farbe – die Basis ist ja sehr flexibel. Oder ich versuche, hohle Köpfe herzustellen. Wie lustig wären die als Insektenhotel, wenn die kleinen Krabbler plötzlich zu den Augen raus kommen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das Material bei den Vielbeinern so gut ankommt. Zumindest wird es mir aber nicht langweilig, bis im Frühling der Garten wieder mehr Aufmerksamkeit beansprucht. Bis dahin habe ich womöglich schon eine kleine Armee produziert. Noch ein Sack Beton darf ich auf keinen Fall anfangen, wer weiß, wo das sonst hin führt... --- ### Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom > Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - Published: 2023-12-18 - Modified: 2023-12-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Diversity, Frauenquote, Führungskraft, Gleichberechtigung, Hochstapler-Syndrom, Imposter, Kultur, Quotenfrau, Vielfalt Haben die mich nur eingestellt, damit die Quote hübsch aussieht? Mit diesen Dauerzweifeln darf sich Frau rumschlagen, wenn ein Unternehmen sich groß auf die Fahnen geschrieben hat, einen fixen Prozentwert an Frauen in Führung zu erreichen. Die Schlagwörter Kultur und Vielfalt bzw. Culture&Diversity (muss ja alles hipp klingen, das geht einfacher auf Englisch) werden einem unternehmensübergreifend in Dauerschleife um die Ohren gehauen. Die wenigsten leben das wirklich, denn dafür braucht es echte Bemühungen statt Lippenbekenntnisse. Allerdings merke ich, dass ich ein paar Vorbehalte gegen dieses „alles und jeden so akzeptieren, wie er/sie/es ist“ habe. Nämlich immer dann, wenn dabei wiederum die Entfaltungs- und Persönlichkeitsrechte anderer in Mitleidenschaft gezogen werden. Beispiele gefällig? Einen Möchtegern-Macho lasse ich bestimmt nicht so sein, wie er halt ist. Das ist einfach. Was aber, wenn die ganze Kultur desjenigen darauf aufbaut, Frauen klein zu halten und ihrer Rechte zu berauben? Da ist man dann ja oft auch keiner Ausrede verlegen, wenn es darum geht, solche kulturellen Anwandlungen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt zu legitimieren. Vielleicht hat es die eine oder andere schon erlebt. Es gibt Kulturen, da gibt Mann einer Frau nicht die Hand. Hat angeblich was mit Respekt zu tun. Naja, wahrscheinlich höchstens mit dem Respekt vor anderer Männer Eigentum... Anderes Thema ist das Beten zu bestimmten Urzeiten. Kann ja jeder halten, wie er möchte. Aber im Namen von Religionen ist schon so viel Leid und Ungerechtigkeit verübt worden. Da fällt es mir schon im Privaten schwer, bei extrem religiösen Verhalten zumindest neutral zu bleiben. Bei der Arbeit hat Religion für mich überhaupt nichts zu suchen. Es interessiert mich nicht, ob die Kollegen an irgendeine oder sogar mehrere Gottheiten glauben. Dafür ist es mir aber immens wichtig, dass ich mit klugen und engagierten Menschen zusammenarbeiten darf. Religion ist Privatsache und darf keinen Einfluss auf das Miteinander haben. Da wären wir auch schon bei der leidigen Kopftuchdiskussion. Kann ich jemanden zwingen, seine Haare bzw. bei Krankheit den kahlen Schädel zu präsentieren? Andererseits – wollen die betroffenen Frauen das Kopftuch wirklich tragen oder sind sie nur einfach so gehirngewaschen, dass sie glauben, es wäre ihre eigene Entscheidung? Und muss man die religiöse Ausrichtung wirklich jedem immer und überall unter die Nase reiben? Kann man einen Gott ehren, der einen ohne Kopfbedeckung nicht mehr lieb hat? Mit persönlich war die Kopftuchfrage immer ziemlich egal, da die betuchten Kolleginnen alle ausnahmslos ebenso gut im Team mitgearbeitet haben, wie die unbetuchten. Die einzigen Differenzen waren rein fachlicher Natur und die konnten wir immer konstruktiv lösen. Aber in manchen Berufsgruppen ist das sicher nicht so einfach. Hätte ich Kinder, wöllte ich nicht, dass man ihnen eine Religion vorlebt, in der für Frauen bestimmte Kleidervorschriften gelten und dass das ok wäre. Die Feiertage nehme ich allerdings gerne mit. Da bin ich zugegebenermaßen wirklich inkonsequent. Das Thema könnte man aber leicht lösen, indem man jedem eine feste Anzahl frei wählbare/plazierbare Feiertage zugesteht. Quasi ein gesetzlicher Zusatzurlaub, den jeder an seine religiöse Ausrichtung anpassen kann. Das wäre dann auch fair, denn jeder würde unabhängig von der Glaubensrichtung die gleiche Anzahl an Tagen bekommen. Diversität kann aber auch bereichernd sein und ein bunt gemischtes Team kann gerade durch die unterschiedlichen Blickwinkel und Meinungen der verschiedenen Menschen profitieren.  Man lernt voneinander und wächst miteinander. Nicht ohne Grund haben sich viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zur Charta der Vielfalt verpflichtet, welche das Ziel hat, eine vorurteilsfreie Arbeitswelt zu schaffen. Und ganz nebenbei gibt es ja auch Gesetze, die es verbieten, jemanden aufgrund von Alter, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, Geschlecht, etc. zu benachteiligen.     Moment! Ich darf also niemanden wegen seines Geschlechts benachteiligen aber wie kann das mit einer Frauenquote vereinbar sein? Würde ich ausschließlich auf die Qualifikation schauen, kann es schon vorkommen, dass am Ende alles beim Alten bleibt, weil es einfach zu wenig qualifizierte Bewerberinnen gibt. Wenn dann eine weniger passende Bewerberin nur wegen einer hübschen Zahl auf dem Papier den Vortritt bekommt, wäre wiederum der männliche Bewerber benachteiligt. Auch nicht ok, oder? Das da der eine oder andere aus der Diskussion aussteigt, ist nachvollziehbar. Statt fester Quoten ist da eine allgemeine Förderung einer in jeder Hinsicht bunten Belegschaft auf allen Ebenen der sicherere Weg. Trotzdem hat man als weibliche Führungskraft gerade in manchen männerdominierten Bereichen schon etwas mit dem Beigeschmäckle zu kämpfen. Wer nun sowieso eher selbstkritisch unterwegs ist (Imposter-Syndrom lässt grüßen), dem könnten da schon mal Zweifel kommen. Ob man nun tatsächlich die für die Position geforderte Kompetenz mitbringt oder nur ein hübsches Aushängeschild für die vielgepriesene Vielfalt ist, wird einem aber wahrscheinlich keiner offen zugeben. Da braucht es schon ein gesundes Selbstvertrauen und ebenso ein gesundes Vertrauen in den Arbeitgeber. Ein bisschen Selbstzweifel täten mancher Führungskraft womöglich sogar ganz gut. Es schadet überhaupt nicht, sich selbst und die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen. Neulich war irgendwo von einer Statistik die Rede, die besagt, dass 90% der Mitarbeiter aufgrund ihrer Führungskraft kündigen. Ich weiß, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Aber angesichts mancher von sich selbst eingenommener Zeitgenossen, die sich selbst als unfehlbaren Nabel der Welt betrachten, klingt das schon plausibel. Der schöne Nebeneffekt beim regelmäßigen Rückblick ist ja, dass man sich dann auch die Erfolge nochmal vor Augen führen kann. Meist werden die positiven Erlebnisse ja von den negativen Dingen aus den Erinnerungen verdrängt. Da kann es dann schnell mal passieren, dass sich die eigene Wahrnehmung verschiebt und man sich nur noch zwischen all den Problemen aufreibt. Apropos Wahrnehmung – was soll das alles mit diesen neumodischen Buzzwords und dem Getue um Vielfalt, fragt sich manch einer. Brauchen wir doch nicht, wir sind doch alle gleichberechtigt, sagen andere – und merken dabei oft gar nicht, wie bequem wir es uns in unserem Schubladendenken eingerichtet haben. Von klein auf erlernte Rollenbilder lassen sich nun mal nicht so einfach überschreiben. Andersherum muss sich wohl manch ein Mann infolge der vermeintlich falschen Entscheidung für einen eher von Frauen geprägten Beruf abstruse Rückschlüsse auf seine sexuelle Orientierung gefallen lassen. So vorurteilsfrei, wie viele sich geben, sind die wenigsten. Und egal, für wie aufgeklärt man sich... --- ### Namen sind Schall und Rauch > Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - Published: 2023-12-11 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Blog, Hobby, Multiinteressiert, Musik, Name Warum heißen Dinge eigentlich, wie sie heißen? ! Fragt man sich ja immer mal wieder. Warum also Queen All? Die Inspiration trifft einen entweder, wie der Schlag oder reift Stück für Stück über einen längeren Entscheidungsprozess. Bei mir war es der Unwille, mich auf ein einziges Thema festlegen zu wollen und die Liebe zur Musik, die am Ende meiner kleinen Schreibwerkstatt ihren Namen gegeben hat. Die Affinität zu Metal habe ich schon sehr früh im Leben entwickelt. Erst waren es die wirklich coolen Albencover von Iron Maiden, die ich als kleiner Knopf in der sehr feinen Plattensammlung meines Onkels bewundert habe. Später habe ich mir die eine oder andere Platte vorspielen lassen und mich von seiner Sammelleidenschaft anstecken lassen, allerdings längst nicht in diesen Ausmaßen, sorry Onkelchen. Damals habe ich meine ersten Musikkassetten (ja, ich bin schon so alt) erstanden, unter anderem von Guns N’ Roses und Aerosmith. Als ich älter wurde, habe ich dann so ziemlich jeden Samstag im CD-Shop verbracht. Damals konnte man noch gemütlich rein hören und ich habe den Großteil meines Taschengeldes in Musik investiert.  Zwischenzeitlich hat sich der Geschmack geändert, es muss etwas (viel) mehr Krach sein. Im Auto läuft statt der 'BestOf' die 'BeastOf' Liste hoch und runter. Aber die alten Klassiker bleiben unvergessen und natürlich darf es gerne auch mal etwas Abwechslung sein. Gibt ruhige und laute Tage. Was in meinem (mittlerweile digitalen) CD-Regal so steht, ist das Ergebnis, jahrelanger musikalischen Leidenschaft... Therapy, Devildriver, Slipknot, Offspring, Korn, Rob Zombie, Static-X, Marilyn Manson, Incubus, Probot, Muse, System Of A Down, Metallica, Sepultura, Nirvana, Type O Negative, Gravity Kills, Nine Inch Nails, Tool, Deathstars, Two, AFI, Pearl Jam, Biohazard, 4lyn, Glassjaw, Mudvayne, Deftones, Smashing Pumpkins, A Perfect Circle, The Tea Party, Powerman 5000, Bush, Disturbed, Clawfinger, Staind, Ugly Kid Joe, Dry Kill Logic, Device, Sunna, Rage Against The Machine, 40 Below Summer, Soulfly, Goethes Erben, Thumb, Rammstein, Devilment, SOiL, Otep, Faith No More, Samael, Machine Head, H-Blockx, Stone Sour, Farmer Boys, Dope, Eels, Heideroosjes, Pain in the Ass, Silverchair, Psycore, We Butter The Bread With Butter, Tenacious D, Portishead, At the Drive-In, Flaw, Bush, Coal Chamber, Die Krupps, Godhead, Soundgarden, Thorn Eleven Ist natürlich nicht alles, das würde den Rahmen sprengen. Es kommt ja laufend wieder was Neues dazu und ich picke mir auch aus sämtlichen Genres raus, was mir sonst noch so gefällt. Jetzt hab ich den Bogen zwar arg weit gespannt aber ich muss zugeben, ich stöbere selbst gerne in den Musiksammlungen meiner Mitmenschen. Auch wenn ich selbst leider kein Instrument beherrsche und mit meinem Gesang eher Einbrecher vertreiben könnte, ist Musik für mich elementar wichtig. Trotzdem genieße ich auch mal die Stille um mich herum, gerade wenn ich mich kreativ auslebe. Beim Schreiben, Zeichnen oder DIY-Möbelprojekten ist es immer ruhig. Beim Lesen sowieso. Da rauschen die Gedanken schon so wild, dass ich keine weitere Untermalung brauchen kann. Dass ich gerne schreibe, wusste ich eigentlich schon in der Schule. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was ich damit anfangen soll und so habe ich dieses Hobby erst viel später für mich entdeckt. Und das Schöne an einem Hobby ist, dass ich dem völlig selbstbestimmt nachgehen kann, ganz ohne den Druck, damit Geld verdienen zu müssen. Aber nur für die Schublade zu schreiben, ist dann auch irgendwie langweilig (zumindest geht mir das so). So ist dann der Blog entstanden. Wenn man sich dann rein liest, wie das so mit dem Bloggen funktioniert, wird einem empfohlen, sich eine Nische zu suchen, in der man Expertenwissen vorweisen kann und zu der noch nicht so viel im Internet zu lesen ist. Der Rat scheint mir allerdings etwas aus der Zeit gefallen zu sein. Kaum ein Thema ist nicht bis zum Erbrechen durchgenudelt, selten liest man etwas wirklich Neues. Und nicht jeder hat seine ganz eigene kleine Nische, in der er als Experte glänzen kann. Unter den Menschen gibt es Spezialisten und Generalisten. Der eine kann eine Sache ganz besonders gut, der andere viele Sachen einigermaßen gut. Ich zähle zu letzteren. Und da ich mich auch für viele Dinge interessiere, will ich mich auch nicht auf ein einziges Thema festlegen. Viel spannender finde ich Abwechslung gespickt mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Gerne auch mit einer gehörigen Prise Humor, am liebsten schwarz, so wie mein Kaffee und meine Kleider (und irgendwie fast alles, was ich besitze). Wie viele vermeidlichen Experten gebe auch ich oft nur wieder, was ich woanders schon gelesen habe, gewürzt mit persönlicher Erfahrung. Und ich ziehe den Hut vor echten Spezialisten, die sich mit all ihrer Energie und Leidenschaft in ein Thema stürzen. Im Gegensatz stürze ich mich gerne von einem Thema ins nächste. So probiere ich auch immer wieder gerne neue Hobbies aus oder lese mich in interessante Themengebiete oder Fragestellungen ein. Oft sinne ich bei der einen Beschäftigung schon über die nächste und überlege mit Umsetzungsmöglichkeiten. Und schon wieder läuft der rote Faden Gefahr, sich völlig zu verknoten. Also machen wir es kurz (ich versuche es zumindest). Wie nennt man einen Blog, der sich selbst keine inhaltlichen Grenzen setzen möchte? Wenn man selbst keinen Spitznamen hat, der da geschickt herhalten könnte, muss man sich tatsächlich was Kreatives einfallen lassen.  Praktisch, wenn man sich inspirieren lassen kann. Und so darf die Musik herhalten – in Anlehnung (und als kleine Verbeugung) an Metallicas King Nothing ist also der Name für diesen Blog entstanden. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Wahl, da ich mich selbst niemals als Queen bezeichnen würde und mir der Name daher immer etwas überkandidelt vorkommt. Andererseits muss man den Dingen ja auch nicht unnötig viel Gewicht geben. Es geht nun mal um alles (und nichts) und in meiner Badewanne bin ich der Kapitän bzw. auf meinem Blog die Queen. Klar habe ich Lieblingsthemen aber auf die will ich mich keineswegs beschränken. Und so hau ich in die Tasten, was mir das Leben so mitgibt. Oft mit einem Augenzwinkern und hoffentlich viel kurzweiliger Unterhaltung. --- ### [K]ein Baum? - Published: 2023-12-04 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Dekoration, Fichte, Mietbaum, Minimalismus, Nachhaltig, Nachhaltiger Weihnachtsbaum, Nordmanntanne, Wanddeko, Weihnachten, Weihnachtsbaum, Weihnachtsdeko Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher ist man kurz vor Weihnachten losgezogen, um DEN Weihnachtsbaum für die Familie zu besorgen. Gerne auch erst an Heiligabend, wobei dann meist nur noch sehr kümmerliche Exemplare zu haben waren. Ich spreche das aus Erfahrung, wir hatten oft sehr mitleiderregende Kandidaten die mit Kugeln behängt nur noch jämmerlicher aussahen. Aber in jedem Haushalt hatte ein Baum zu stehen – die müssen damals noch um einiges günstiger gewesen sein, so gut betucht waren wir nicht. Der Klassiker – der geschlagene Baum Was spricht denn dagegen? So ein Baum ist natürlich nicht ganz billig. Mittlerweile gilt die Nordmanntanne als Klassiker, die piekst auch nicht so, duftet dafür aber auch nicht so intensiv. Bis so ein Bäumchen die entsprechende Größe erreicht hat, vergehen aber mindestens 5-7 Jahre, in denen es gehegt und gepflegt werden will. Dementsprechend sind auch die Kosten für einen ausgewachsenen Baum mehr als gerechtfertigt. Ganz von alleine wächst der nämlich nicht zu einem so schön geraden Weihnachtsbaum heran. Er braucht Platz und Wasser und ein paar Nährstoffe wären auch nicht verkehrt. Selbstverständlich richtet sich der Preis dann auch nach der Größe des Baumes, bzw. nach laufenden Baummetern. Bei der Nordmanntanne kann man da schon mit bis zu dreißig Euro pro Meter rechnen. Fichten sind um einiges günstiger zu haben und liefern obendrein den passenden Raumduft gleich mit. Die häufige Trockenheit hat natürlich einen großen Einfluss darauf, was sich in unseren Breiten noch wohl fühlt und wie sich die Pflanzenwelt (und natürlich auch die Tierwelt) verändert. Die heimischen Nadelbäume sind nicht unbedingt die größten Fans der Klimaveränderungen. Und so muss man sich schon fragen, was hier sinnvoll angebaut werden kann und soll. Und ob es dann so eine gute Idee ist, eine Fläche jahrelang mit Tannenbäumen zu belegen, die lediglich als übergroße Schnittblumen enden. Da ist dann auf einen Schlag eine ganze Fläche kahl, damit wir ein paar Tage einen Baum in der Bude stehen haben. Platz – So ein richtig schöner Weihnachtsbaum vom Boden bis zur Decke ist eher vollschlank und entspricht damit so gar nicht dem Schönheitsideal der Modeindustrie. Der weit ausladende Unterbau (er)fordert schon ein bisschen Raum. Normalerweise richtet man sich ja nicht so ein, dass von vornerein ein Baum ins Wohnzimmer passt. Es wird also eng – passend zur kuscheligen Jahreszeit, da rückt man ja gerne etwas näher zusammen. Aufwand – Bis der Baum gerade steht, kann schon mal ein Nachmittag vergehen, inklusive Krieg (weil einer angeblich schief guckt oder sowieso handwerklich gänzlich unbegabt ist... ) und Massaker (um den Baum passend zum Ständer zu machen). Dann muss das Schmuckstück natürlich angemessen aufgehübscht werden, heißt reichlich behängt mit Kugeln und anderer Deko. Auch hier gibt es wieder reichlich Potential für Grundsatzdiskussionen. Echte Kerzen oder Lichterketten, Lametta oder Tannenzapfen? Und wird das nicht langweilig, jedes Jahr dieselbe Dekoration zu verwenden? Und kaum sind die Feiertage überstanden, geht es ans Abschmücken. Der Baum muss fachgerecht entsorgt werden. Oft hat er reichlich Nadeln gelassen, die Temperaturen liegen in unserem kuscheligen Innenräumen nicht ganz in seiner Wohlfühlzone. Die Nadeln finden sich oft noch Wochen später unter Sofa und Schränken. Wenn´s unbedingt der Klassiker sein soll, sollte man also drauf achten, dass der Baum noch frisch ist und „voll im Saft steht“. Und natürlich braucht er genau wie andere Schnittblumen Wasser, damit er nicht schon vor den Feiertagen kahl ist. Nachhaltige Alternative – der Baum im Topf Was einem aber zu denken geben sollte – selbst, wenn ein geschlagener Baum nicht gegossen wird, sieht er doch noch eine ganze Weile ziemlich lebendig aus. Und das, obwohl er doch eigentlich schon ziemlich tot ist. Welche Alternativen gibt es also zum gefällten Baum? Naheliegend ist ein Baum mit Wurzelballen. Hier gibt es allerdings himmelweite Unterschiede und als Laie greift man sich dann womöglich ein hübsches grünes Bäumchen zum unschlagbaren Kampfpreis. Billig kann dann aber nach hinten los gehen, denn dann ist der Baum womöglich einfach groß ausgestochen und in den Topf verpflanzt worden. Dann fehlen ihm all die feinen Wurzeln mit denen er sich versorgt. Damit gleicht in der Regel dem geschlagenen Baum und ist quasi schon tot - siehe oben -  man sieht es nur erst Monate später, wenn der Baum im Garten immer bräunlicher wird. Dazu kommt noch die Ein- und Ausgewöhnungsphase, damit er in unserer warmen Wohnung nicht dem sofortigen Hitzeschock erliegt. Zwei Tage im hellen und unbeheizten Treppenhaus – wenn man denn eines hat. Und dann darf er trotzdem nur wenige Tage drinnen bleiben. Ganz schön viel Aufwand, um einen echten Baum im Raum zu haben. Also egal ob lebender oder geschlagener Baum, man sollte immer auch auf die Herkunft achten. In einer guten Gärtnerei hat man reelle Chancen, dass der Kleine aus dem Topf im heimischen Garten Wurzeln schlägt. Nur zu Gast – der Mietbaum Und wenn ich gar keinen Garten haben, in dem der Baum nach den Feiertagen in Frührente gehen könnte? Dann kann ich mir mittlerweile sogar einen Baum mieten. Das macht natürlich nur mit Bäumen Sinn, die danach wieder zurück in die Gärtnerei gehen und vor allem weiterleben. Dann muss man aber umso mehr darauf achten, dass er das Fest der Liebe heil übersteht. Schauen wir uns also den Aufwand dafür nochmal im Detail an: Rechtzeitig bestellen - anscheinend muss man seinen Wunschbaum aussuchen und frühzeitig reservieren Dann wird hoffentlich rechtzeitig angeliefert, denn es braucht Vorlauf, bis der Baum ins Wohnzimmer darf Akklimatisieren – von draußen nach drinnen, am besten über 1-2 Tage im kühleren Treppenhaus oder Hausflur oder einem kühleren Zimmer. Nicht im Keller, der Baum braucht Licht! Kühlen Standort auswählen – nicht neben Heizung oder Kamin – oder einfach mal ein bisschen Heizkosten sparen Nadeln hin und wieder mit Wasser besprühen, die trockene Luft setzt ihm schon sehr zu. Nicht mit Baumschmuck überlasten, damit die Zweige gesund und stark bleiben Nicht zu lange drinnen stehen lassen. Generell ist es dem Baum zu dieser Jahreszeit in unserem Wohnzimmer zu warm. Er sollte also nur wenige... --- ### Digitale Leuchtfeuer > Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - Published: 2023-11-27 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/ - Kategorien: Gastbeiträge - Schlagwörter: Arbeitsplätze, Flüchtlinge, Informationen, KI, Medien, Nachrichten, Steuern Heute habe ich die Ehre, euch einen Gastartikel von Anne zu präsentieren. Auf ihrem großartigen Gartenblog Miss Minze schreibt sie sonst über „klimagerechtes Gärtnern mit Pflanzen, die wenig Wasser brauchen. “ Heute soll es aber mal nicht um Überlebenskünstlerpflanzen gehen, sondern ein ganz anderes aber mindestens ebenso wichtiges Thema. Daher übergebe ich gleich mal das Wort: Ich habe das Gefühl, in letzter Zeit folgt eine Krise auf die nächste. Hinzu kommen Umbrüche gesellschaftlicher und politischer Natur, die unser Leben nicht nur beeinflussen, sondern prägen. Die größten Sorgen bereiten mir: die zunehmende ökonomische und mediale Hegemonie einiger weniger Konzerne, die unsere Demokratie in Bedrängnis bringen, ein auf ewig schwelender Konflikt mit Russland, das von einem immer gestörteren Putin regiert wird sowie der Ausblick, dass der zukünftige Arbeitsmarkt nicht unwesentlich von Künstlicher Intelligenz unterwandert werden könnte. Vielleicht habe ich zu viele Science-Fiction-Filme gesehen, aber gerade Letzteres erinnert mich stark an "The Expanse", wo die Erde zum Großteil von nutzlos gewordenen Menschen bevölkert wird: Nur noch ein Drittel der Menschheit bekommt per Losverfahren Ausbildungsplätze und Jobs zugeteilt. Der Rest vegetiert in Armut und Bedeutungslosigkeit vor sich hin. Komischerweise interessieren sich nur wenige in meinem Umfeld für meine Sorgen. Stattdessen zerbrechen sie sich mit Vorliebe die Köpfe über "Sozialschmarotzer", also all jene, die Bürgergeld beziehen. Seien es Flüchtlinge oder Faule, man müsse sie stoppen, schließlich kosteten sie den Staat viel zu viel Geld. Ergänzt wird das tägliche Klein-Klein vom Hass auf Klimakleber und der Verachtung für unsere Regierung. Als es in einem Gespräch mal wieder darum ging, dass "die Flüchtlinge ja nur die Hand aufhalten", fragte ich meine Gesprächspartnerin, warum sie sich nicht gleichermaßen über Amazon beschwerte. Schließlich zahlt der Konzern so gut wie keine Steuern auf seine Gewinne, hat jedoch seit seiner Gründung jedwede Konkurrenz (zum Beispiel kleine Geschäfte in den Innenstädten) und damit unzählige Arbeitsplätze vernichtet. Stattdessen hat das Unternehmen Jobs geschaffen, die dem Niedriglohnsektor angehören und setzt auf Subunternehmer, die auf eigenes Risiko arbeiten. Amazon erwirtschaftet unfassbare Umsätze - auf Kosten der Allgemeinheit. Wenn jemand ein Sozialschmarotzer ist, dann Amazon. Ich möchte mich nicht als Gutmensch stilisieren. Auch ich nutze Amazon und trage somit zum immer größeren Erfolg des Unternehmens bei. Aber ich lasse mich nicht verarschen. Ich glaube nicht, dass unser Land den Bach runtergeht, weil ein paar Flüchtlinge "die Hand aufhalten". Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass unsere Demokratie den Bach runtergeht, wenn Unternehmen wie Amazon, Google und Meta noch mehr Einfluss gewinnen. Doch die Konzerne haben leichtes Spiel, treffen sie doch auf immer arglosere Konsumenten, die sich nur zu gerne der digitalen Übermacht ausliefern. Radio, Fernsehen und Printmedien verkommen zu Randerscheinungen. Ich frage mich, ob es daran liegen könnte, dass die Datenkraken bereits heute erfolgreich unsere Diskurse bestimmen. Denn eines ist statistisch belegt: Die mediale Vielfalt existiert nur noch in der Theorie. Genutzt wird sie nicht. Die Leute informieren sich fast ausschließlich in den sozialen Medien, von denen sie sich kaum noch lösen können. So verbringen die Deutschen im Schnitt 21 Stunden pro Woche in sozialen Netzwerken. Auf der größten Nachrichten-Plattform "Spiegel Online" hingegen nur 18 Minuten im Monat! Zugegeben, die meisten Artikel dort verbergen sich hinter einer Bezahlschranke. Und wer zahlt schon für Inhalte, die er auf Facebook & Co. auch kostenlos kriegen kann? In meinem gesamten Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich tatsächlich nur zwei Personen, die eine Zeitung abonniert haben, also bereit sind, für echten Journalismus zu zahlen. Alle anderen vertrauen auf ihre jeweilige Bubble und orientieren sich an Leuchtfeuern, die - wer weiß schon wer?  - gesetzt hat. Bots, Trolle, Algorithmen, KIs oder schlicht manipulative Menschen. Und glauben, das Problem seien Flüchtlinge und Klimakleber...   Ein Dankeschön an Miss Minze für diesen Beitrag. Und allen, die jetzt meinen, das sei doch alles übertrieben, möchte ich zum Abschluss noch diesen (kostenlosen) Artikel über den Einfluss von KI auf das kommende Superwahljahr ans Herz legen. --- ### Entschleunigung lernt man im Garten > Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - Published: 2023-11-26 - Modified: 2023-11-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset - Schlagwörter: Bucket-Liste, Entschleunigung, Erntedank, Garten, ToDo-Liste Entschleunigung ist eines der vielen neumodischen Wörter, die die Autokorrektur meines Textprogrammes nicht kennt. Was früher ganz normal war, nämlich dass man im Herbst zur Ruhe kommt, ist heute längst in Vergessenheit geraten. Zu Recht ruft da die Multipotentialistin zur Blogparade Ernte und Dank auf. Nach einem ungewöhnlich ereignisreichen Jahr mit Umzug und Jobwechsel wird es gerade merklich ruhiger. Man hat sich im neuen Leben eingeschwungen und die Nebenkriegsschauplätze mit Handwerkern und Reklamationen werden weniger. Statt sich jetzt gleich in neue Pläne zu stürzen, lerne ich gerade anhand unseres Gartens den natürlichen Jahresrhythmus wieder zu schätzen. Während wir in den warmen Sommermonaten fast jede freie Minute draußen verbracht haben, kommen wir nun zur Ruhe und genießen die Zeit im kuscheligen Haus. Im Garten gibt es nichts mehr groß zu tun, alles ist nass und wachsen tut auch nichts mehr. Noch im Spätherbst war der Tatendrang groß, ich wollte unbedingt noch ein paar Beete vorbereiten. Da war aber der Boden noch knochentrocken und steinhart. Als dann von jetzt auf nachher der gefühlte Dauerregen eingesetzt hat, hat sich der Mann verweigert und alleine buddeln macht halt nur halb soviel Spaß. Also wird erst im Frühjahr wieder in der Erde gewühlt und bis dahin erst mal ein grober Plan erstellt, was den wo wachsen soll. Wobei ich den ja schon im Kopf hab, aber der Mann will mitreden (auch wenn er mich dann eh immer machen lässt). Bis zum nächsten Frühjahr sind es aber noch ein paar Monate und die dürfen völlig planlos und ohne irgendwelche Bucket-Listen ins Land ziehen. Heißt nicht, dass wir nichts unternehmen. Die eine oder andere Teufelei habe ich immer im Hinterkopf. Nur gibt es keine Liste, die abgearbeitet werden will und schon gar kein Ablaufdatum (außer natürlich bei den Konzertkarten, die hier schon warten). Nach all dem sommerlichen „wir müssen noch“ von Rasen sähen bis Rasen mähen, tut diese Entschleunigung richtig gut. Und damit man auch ja nicht auf dumme Gedanken kommt, schaltet sich draußen einfach mal früh das Licht aus. Da kann man ja nur klein beigeben und sich brav in den Lesesessel kuscheln. Kalt wird uns hier dabei sicher nicht. Dann ganz im Sinne des Titels der Blogparade können wir für eine reiche Ernte dankbar sein. Und zwar an Chilis, die uns in rauen Mengen bestimmt bis weit ins nächste Jahr einheizen werden. Chilis liegen zum Trocknen aus Auch Kräuter konnten wir im ersten Gartenjahr schon reichlich ernten. Die habe ich im Haus getrocknet und in große Vorratsgläser abgefüllt. Zeitweise ist man drinnen vor lauter Kräuterduft fast high geworden. Dafür kommen wir hoffentlich mit dem Bestand an getrockneten und gefrorenen Kräutern über den Winter. Mit dem Frühjahr kommt dann bestimmt auch der Aktionismus wieder, wenn man wieder bis spät abends draußen werkeln kann. Bis dahin lasse ich mich aber weder vom Vorweihnachtsstress infizieren noch werde ich irgendwelche ToDo-Listen verfassen. Stattdessen lasse ich eher mal fünfe gerade sein und pfeife auf die Joggingrunde bei Eisregen. Entschleunigung ist angesagt, das hat mir die Natur verraten! --- ### Vom Loslassen und Festhalten > Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - Published: 2023-11-20 - Modified: 2023-11-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Festhalten, Garten, Horten, Konsum, Loslassen, Minimalismus, Müll, Pflanzen Oft behält man bestimmte Dinge ja fest im Glauben, dass sie nochmal nützlich sein könnten. Bei uns ist es ganz schlimm mit Schrauben. Da bleiben immer mal ein paar übrig und manchmal ist man ja froh, wenn man für spontanen Bedarf das passende Exemplar im Haus hat. Ob ich dann tatsächlich in meinem Eimer mit gefühlt 5 Kilo Schrauben DIE EINE passende Schraube finde, sei mal dahingestellt – und dass die dann auch nicht noch verrostet ist... Die Resterampe Allerdings ist unser Behälter für diverse Restschrauben nur etwa 5x10 cm groß und gibt uns so ein natürliches Limit vor. Und tatsächlich entnehmen wir auch immer wieder Material, der Deckel lässt sich immer noch schließen! Natürlich soll es bei uns nicht irgendwann aussehen, wie in der alten Werkstatt meines Großvaters. Da hatte sich über die Jahre derart viel Kram angesammelt, dass ein professioneller Messie vor Neid erblasst wäre. Das auszuräumen war ein echter Kraftakt und leider war am Ende wirklich fast alles nur noch Müll – der Zahn der Zeit nagt auch hinter verschlossenen Schranktüren und Schubladen. Minimalist vs. Sammler Es muss ja auch möglich sein, eine Balance zwischen Nix und Alles aufheben zu finden. Dann muss man sich auch nicht durch Berge von Schrott wühlen, wenn man etwas Bestimmtes sucht.  Bisher habe ich mich immer an den gesunden Menschenverstand gehalten aber man kann sich zur Orientierung ja allerhand Anleitungen und Rezepte aus dem Netz ziehen. Und obwohl ich mich nie an solche Regelwerke halte, lese ich sie gerne. Fragt mich nicht warum, ich bin selbst erstaunt. Was stimmt da nicht mit mir? Und so ist mir neulich erst wieder die eigenwillige „Minimalismus-Regel“ untergekommen, dass man im Zweifel alles, was sich nicht für unter zwanzig Euro wiederbeschaffen lässt, wegwerfen soll. Da stellen sich mir allerdings die Nackenhaare auf. Denn weder habe ich einen Goldesel im Keller, noch kann ich dieses Vorgehen mit meinem Gewissen vereinbaren. Das ist vielleicht ok, wenn man jemanden hat, der genau diesen besagten Gegenstand braucht. Dann kann ich den weitergeben, wenn ich in absehbarer Zukunft keinen Bedarf habe. Der Vorzeigeminimalist Manchmal könnte man meinen, es sei ein Wettbewerb, wer am wenigsten materiellen Besitz um sich häuft. Und selbsternannte Minimalismus-Gurus setzen ihren Jüngern dann solche kruden Ideen in den Kopf. Wer sein eigenes Hirn tatsächlich nutzt, hinterfragt solche Ansagen hoffentlich und lässt sich nicht von solchen sinnentleerten Regelwerken leiten. Man könnte meinen, da steckt irgendeine Lobby dahinter, die uns gleich wieder zum fleißigen Konsumieren motivieren will. Ich kann verstehen, dass manche eine Art Leitfaden brauchen, um einen Einstiegspunkt zu finden. Gerade wenn man sehr viele Dinge hortet, und einfach Ballast loswerden möchte, kann das helfen. Aber braucht ein Normalsterblicher tatsächlich eine Vorgabe, wie viele Kaffeebecher zu viel sind? Das fragen manche tatsächlich! Und wie viele Unterhosen (ja, so hab ich auch geschaut). So als Orientierung hätte ich mal behauptet mindestens eine. Aber im Ernst, dass kann man doch selbst entscheiden. Ich lass Dinge los, wenn es sich richtig anfühlt. Wenn etwas irreparabel kaputt, fliegt es raus. Gerade bei Unterhosen und Kaffeebechern bin ich da schmerzbefreit. Wenn ich etwas nicht brauche, suche ich jemanden, der es braucht (so nebenbei – braucht jemand eine Hängeleuchte mit Holzbalken? Für 5 Leuchten, ideal zu einem großen Esstisch... ). Wenn mir jemand gehörig auf den Zeiger geht, meide ich den Kontakt. Und wenn ich an etwas hänge? Dann bin ich dankbar für die Zeit, in der es mir erhalten bleibt. Das ist einfach, bei materiellen Dingen wie einem saubequemen Paar Schuhe. Damit mir Menschen oder Gesundheit erhalten bleiben, kann ich auch viel tun. Dann gibt es aber auch Dinge, die sind halt einfach irgendwann vorbei. So wie die jugendlich glatte Haut – zack, weg! War schön mit dir. Jugendwahn Gefühlt ohne Vorwarnung werden wir von einem Tag auf den anderen alt. Zumindest, wenn man der Kosmetikindustrie Glauben schenken darf (darf man eher nicht). Da gibt es Cremes ab 30+, 40+, 50+ und danach ist dann Hopfen und Malz verloren. Nicht vergessen, alles unter 20 Euro fliegt raus. Also am runden Geburtstag wird bitte brav die alte Creme rausgeworfen, es ist Zeit für ein Upgrade. Die Versuche, an der eigenen Jugend festzuhalten, führen mitunter ehre zu mitleiderregende Ergebnissen. Mit unterpolstertem Gesicht und aufgespritzen Lippen sehen manche aus, wie die traurige Karikatur ihrer selbst – von jung wollen wir gar nicht erst sprechen. Es wird einem halt auch nicht leicht gemacht von der Industrie. Da heißt es einerseits, dass man in einem gewissen Alter bestimmte Dinge nicht mehr tragen sollte, dann wieder soll man sich doch bitte nichts diktieren lassen. Wir sollen uns so alt fühlen, wie wir sind – oder andersrum. Wir sollen doch bitte würdevoll altern – wie auch immer das aussieht. An mir war noch nie etwas „würdevoll“, da wird es das Altern sicher auch nicht werden. Aber ich bin sehr zuverlässig und kann bestimmt auch zuverlässig altern. Das sind doch gute Aussichten. Noch steht meine Faltensammlung ziemlich am Anfang. Aber jeder Sammler fängt mal klein an. Mit Ausmisten ist da nichts, die Falten, Dellen und Flecken werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit alle behalten.  Für Schönheits-OPs wäre ich viel zu geizig und ich hänge sehr an meinem heilen Körper. Ein Hoch auf das Horten Und genau so halte ich es auch mit anderen Dingen. Ich wäre viel zu sparsam, mir ständig Sachen für unter 20 Euro wiederzubeschaffen. Und ich hänge sehr an einer heilen Welt. Die gibt es allerdings nicht, wenn wir die Müllberge weiter wachsen lassen. Und die wachsen zumindest weniger schnell, wenn nicht ständig Ausrangiertes, sowie Neu- und Transportverpackungen auf den Müll fliegen. Ich weiß, es ist schier unmöglich, Müll komplett zu vermeiden. Alleine der Einkauf in der Gemüseabteilung lässt mich oft schier verzweifeln. Hat die Natur bei ihren Verpackungen nicht einen sauguten Job gemacht? Eigentlich schon! Immerhin kenne ich Bilder von in Plastik eingeschweißten geschälten Mandarinen nicht aus den hiesigen Märkten – vielleicht besteht ja noch ein Fünkchen Hoffnung für uns. Dann reicht es aber nicht, brav auf Plastiktüten zu verzichten. Schon gar nicht, wenn man bei jedem Einkauf... --- ### Es weihnachtet sehr – jetzt schon?! > Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - Published: 2023-11-13 - Modified: 2023-11-10 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Adventskalender, Deko, Geschenke, Geschenkideen, Weihnachten, Weihnachtszeit Gefühlt saßen wir gerade noch bis spät in die Nacht bei milden Temperaturen im Garten, jetzt sind wir schon mitten in der Vorweihnachtszeit angekommen. Die beginnt auch immer früher und das liegt nicht nur am sogenannten Herbstgebäck, das im Übrigen schon seit Jahren immer Anfang September in die Auslagen (und unser Mägen) wandert. Manchmal könnte man fast meinen, dass man Halloween aus Anstand dazwischen geschoben hat, damit man die im Oktober angebotenen Weihnachtsartikel noch ein bisschen ignorieren kann. Und auch, wenn sich an Halloween die Geister scheiden, habe ich mich tatsächlich ein bisschen gefreut, dass sich ein paar ganz mutige Geister auf den langen Weg von der Straße zu unserem Haus hoch gewagt haben. Und der Ehemann, der zu dem Zeitpunkt noch auf ein Bier beim Nachbarn saß, war regelrecht enttäuscht, dass er die kleine Geistertruppe verpasst hatte. Diesmal habe ich auch aufgemacht, bin ja lernfähig. Vor einigen Jahren, noch in der alten Wohnung, dachte ich, ich könnte das Klingeln einfach ignorieren. Bis es nicht mehr aufhörte, zu klingeln. Als ich allerdings wutschnaubend die Türe aufgerissen habe, war da – keiner! Das war meine wohlverdiente Ladung Saures, die ignorierten Geister hatten die Klingel mit Tesafilm festgeklebt. So ein kleiner harmloser Streich, der keinem weh tut, hat mir sogar ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und es tat mir fast ein bisschen leid, dass ich nicht gleich aufgemacht hatte. Andererseits wäre es ja auch langweilig, wenn alle brav mitspielen. Nun haben wir Halloween überstanden, die ersten Lebkuchen sind auch schon wohlbehalten auf den Hüften angekommen und schon starten die ersten größeren Wintermärkte. Natürlich unter dubiosen Namen wie Wintertraum oder Winterdorf, damit keiner merkt, dass es sich um einen vorgezogenen und verlängerten Weihnachtsmarkt handelt. Aber egal, solange alle ihren Spaß dabei haben, will ich mich nicht beklagen. Statt dessen genieße ich lieber die schöne Atmosphäre in netter Gesellschaft und wärme mir die kalten Griffel an einem pappigen, überteuerten Glühwein. Wobei die Marketingexperten allerdings geschlampt haben, ist die Tarnung des angeblichen Herbstgebäcks. Da waren doch tatsächlich Weihnachtsbäume und Kugeln auf der Lebkuchenpackung aufgedruckt – sehr herbstlich! Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich nicht einmal ein Beweisfoto liefern kann, weil der Inhalt schon verputzt ist und die Packung längst entsorgt wurde. Bei zimthaltigem Süßkram bin ich wohl ein leichtes Opfer und vergesse innerhalb von Nanosekunden alle meine guten Vorsätze. Bis Weihnachten sind aber bestimmt alle Gelüste befriedigt, dann kann ich wieder erhobenen Hauptes durch den Supermarkt stolzieren mit nur Obst und Gemüse im Korb (träumen darf man ja). Was man ebenfalls schon wieder kaufen kann, dass aber unter keinen Umständen als Herbstgebäck durchgeht, sind Adventskalender in allen Ausführungen. Noch vor einem Jahr habe ich mich gewundert, was es da mittlerweile für Auswüchse gibt. Doch jedes Jahr setzt die Industrie noch eine Schippe drauf und die Müllberge wachsen damit ins Unermessliche. Kauft eigentlich noch jemand diese ganz einfachen Adventskalender, in denen jeden Tag „nur“ ein kleines Stückchen Schokolade drin ist? https://www. queen-all. com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/ Die ersten Bekannten bereiten auch schon ihre Einkauflisten für den kommenden Black Friday vor. Wobei der ja zwischenzeitlich zu einer Black Week ausgewachsen  ist, ein Konsumfest ohnegleichen. Man sollte meinen, danach seien alle mit Geschenken versorgt und die Läden bis Weihnachten leer. Aber nix da, das ist erst der Auftakt zu einem Shoppingmarathon, der erst zum Ladenschluss an Heiligabend endet. Um dann direkt im Januar mit Umtausch und Gutscheineinlösung sofort wieder zu starten. Von besinnlicher Vorweihnachtszeit kann da nicht die Rede sein. Alle sind maximal gestresst und alle Jahre wieder auf der Suche nach dem perfekten Geschenk. Manchmal traue ich mich mit meinem Mann in den wilden Trubel und wir setzen uns in ein gemütliches Café, um das bunte Treiben zu beobachten. Was das angeht, sind wir ganz das pragmatische alte Ehepaar, dass sich schon lange keinen Stress mehr mit Geschenken gibt. https://www. queen-all. com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/ Dabei verzichten wir nicht einmal explizit darauf, manchmal gibt’s was, manchmal nicht. Wir haben uns nur von jeglichem Druck und Perfektionismus verabschiedet. Oft schenken wir uns etwas, dass einer oder wir beide eh brauchen/wollen. Ich bin, was das Schenken angeht, ein kleiner Egoist. Ich liebe Geschenke, von denen ich auch etwas habe wie Ausflüge, Konzertkarten oder Restaurantbesuche. Ob es dieses Jahr etwas Besonderes gibt? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich mir die Geschenkideen der letzten Jahre so anschaue, ist die Ringsalami erstaunlich gut angekommen. Ich wollte für ihn eine Kleinigkeit zum Auspacken. Das Rätseln, was da wohl drin ist und das freudig überraschte Gesicht waren wirklich putzig. Der Mann ist ja so pflegeleicht! Bis es soweit ist, vergehen auch noch einige Wochen. Dabei fühlt es sich so an, als rennt die Zeit förmlich, wenn man an jeder Ecke Weihnachtsdeko unter die Nase gehalten bekommt. Ich kann mich dunkel an Zeiten erinnern, da wurde an Heiligabend (maximal einen Tag vorher) der krummste Baum ins Wohnzimmer gestellt und mit den immer gleichen Kugeln dekoriert. Oma hat auch das böse Lametta jedes Jahr wiederverwendet. Da fragt man sich schon, wo wohl all die angebotene Deko landet und ob diese Häuser irgendwann einfach explodieren wie ein übervoll gepackter Koffer. Andererseits liebe ich es, in der Vorweihnachtszeit bei einsetzender Dunkelheit Spaziergänge durch die hübsch beleuchtete Nachbarschaft oder die geschmückten Innenstädte zu unternehmen. Das tröstet immer über die nasskalte Jahreszeit hinweg (im Januar kann ich mich dann schon wieder auf den Frühling freuen). Auch bei uns wird es womöglich ein bisschen bunter zu dieser Jahreszeit – allerdings mit wenig Deko, die wir schon seit Jahren besitzen. Mein Mann hat allerdings Großes mit Lichterketten im Garten vor. Davor graut es mir ein bisschen aber dann kommt vielleicht wenigstens mal das Kabelknäul zum Einsatz, von dem ich ehrlichgesagt keine Ahnung habe, wer uns das vermacht hat. Eine Lichterkette für den Außenbereich, die seit Ewigkeiten in der Kiste mit den Verlängerungskabeln liegt. Die darf dann hin und wieder ein bisschen Weihnachtsstimmung verbreiten, solange es im Rahmen (der Stromrechnung) bleibt. Bis es aber soweit ist – verdammt, wir haben erst November – lasse ich mich nicht stressen und wundere mich nur über die wahnwitzige... --- ### Voll verstrahlt durch den Tag - Published: 2023-11-12 - Modified: 2023-11-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #SelbstfürsorgeImAlltag, Lächeln, Macken, Schöne Zähne, Selbstfürsorge Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen Tick. Das ist mir selbst natürlich gar nicht aufgefallen. Ist ja meistens so mit den eigenen Macken. Aber da ich mir beim Zähneputzen das Waschbecken mit meinem Mann teile, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich quasi auffliege. Auf das Zähneputzen folgt nämlich das Kontrolllächeln, d. h. ich grinse kurz in den Spiegel und bewundere die weißen Beißerchen. Und da ich das frische Gefühl liebe, ist der Griff zur Zahnbürste so ziemlich das ersten, mit dem ich routiniert jeden Morgen in den Tag starte. Ich beginne somit jeden Tag mit einem breiten Lächeln – und manchmal mit einem Lachanfall, wenn der Mann mich wieder bei meiner verstrahlten Zahnkontrolle erwischt hat. Sind noch alle da? Ja! Vielleicht ist es diese morgendliche Routine, die mir (fast) jeden Tag meine Batterien mit meinem unerschöpflichen Optimismus auflädt. Ich fürchte schon manchmal, dass ich den Kollegen damit auf die Nerven falle aber die verneinen das bisher alle. Natürlich putze ich nicht jedesmal die Zähne, wenn mal etwas nicht so läuft, um wieder gute Laune zu bekommen. Vielleicht sollte ich das mal in Betracht ziehen... Was mir aber auch hilft, um bei all dem täglichen Trubel gelassen zu bleiben, sind kleine Zeitinseln für mich.  Egal, ob ich mich in meinen Lesesessel einkuschele, mich schreibend vorm Laptop verkrümele oder im Sommer in der Hängematte schaukele. Da ignoriere ich dann sämtliche Todos, die Liste ist eh endlos dank wiederkehrender Aufgaben und einem Kopf voller Ideen. Und auch wenn Bewegung gut tut, darf es auch mal eine Pause ohne schlechtes Gewissen sein. Und wenn man sich mal gängige Tipps zum Thema Selbstfürsorge anschaut, ist das wohl auch Konsens. Wobei es mit Sicherheit nicht für jeden gleich leicht/schwer ist, sich solche Zeitinseln aus dem Alltag zu schneiden. Und dann einfach mal keinen Output generieren, völlig ohne Ergebnisse die Zeit „verplempern“, ist in unserer Leistungsgesellschaft auch gar nicht so leicht. Einfach nur Luftlöcher starren geht aber sehr gut mit einem „Partner in crime“. Mit manchen Menschen schweigt es sich schöner, als mit anderen. Mein Komplize in Sachen fauler Selbstfürsorge ist mein Mann. Die Hängematte hält uns locker beide – allerdings untermalt er die Szenerie manchmal mit einem leisen Schnorcheln. Natürlich gibt es Tage, da hilft alles nicht. Da fahren die Gedanken Karussell und das Hirn kommt einfach nicht zur Ruhe. All die noch so guten Methoden zur Selbstfürsorge sind dann nur wirkungslos, zumindest bei mir. Und auch, wenn das total unpopulär ist und weder sehr nachhaltig in Sachen Problemlösung noch besonders gesund (angeblich) sein soll, tut mir dann die Unterhaltung/Ablenkung aus der Flimmerkiste richtig gut. Oft ist es ja der Gegenpol zu unserem Alltag, der uns besonders gut tut. Bewegung habe ich zwar trotz Garten und vielen Treppen bei der Arbeit wie auch zu Hause bestimmt nicht genug. Laufen fällt dieses Wochenende mit einem lädierten Knie auch aus (das Konzert war es wert! ). Die Ruhe ist aber mein Gegenpol zu meinem doch sehr kommunikativen Alltag und das schlechte Gewissen sperre ich zusammen mit dem inneren Schweinehund einfach mal in den Keller. Die beiden werden sich bestimmt super verstehen!             PS: Die Muräne auf dem Titelfoto ist übrigens keineswegs im Angriffsmodus. In dieser entspannten Position wartet sie auf den Einsatz der Putzerfische und -garnelen, die u. a. ihre Zähne reinigen. Immer schön still halten! Wo ist der Fisch? --- ### Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte? > So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - Published: 2023-11-06 - Modified: 2023-10-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Anleitung, Backen, Kochbuch, Minimalismus, Rehrücken, Rezept, Schokoladenkuchen In fast jeder Küche gibt es diese eine Ecke, in der sich mehr oder weniger viele Kochbücher, Ordner, Zeitschriften und lose Rezepte sammeln. Wahrscheinlich bräuchte es Jahre, um alle Gerichte nachzukochen – selbst bei drei Mahlzeiten täglich. Das ist natürlich auch nicht das Ziel, oft hat man ja Lieblingsrezepte, die man immer wieder nachschlägt oder lässt sich von den vielen appetitlichen Bildern einfach inspirieren. Kochsendungen sind ja auch nach wie vor extrem beliebt, wahrscheinlich da Essen einfach ein zentraler Bestandteil sozialer Kultur ist. Und so läuft eigentlich immer auf mindestens einem Sender eine Kochshow. So zumindest mein Eindruck. Vielleicht wäre der ein anderer, wenn ich solche Sendungen aktiv und gerne schauen würde. Dann wäre es bestimmt zu wenig was uns da von Restaurant-Rettung bis Tortenkunst alles geboten wird. Auch an der Supermarkt-Kasse, schön auf Sichthöhe, wird zwischen der Quengelware für die Kleinen auch immer wieder Quengelware für die Großen platziert. Und nein, es geht nicht um die Mini-Fläschchen mit Schnaps und Co. sondern um Zeitschriften mit Rezepten. Gar nicht selten sind die Aufsteller sogar leer, scheint sich also wunderbar zu verkaufen. Aus irgendeinem Grund sind Rezepte der Kassenschlager schlechthin. Der Begriff „Rezept“ steht auch oft für eine einfache Anleitung und ist damit als Titel ein echter Erfolgsgarant. Wir Menschen stehen ja auf einfache Lösungen und hätten am liebsten für alle Probleme dieser komplexen Welt eine simple Schritt-für-Schritt-Anleitung, die uns am besten gleich noch das Denken abnimmt. Dein ultimatives Kochrezept für schnellen Reichtum Das Erfolgsrezept für ultimatives Abnehmen (ist tatsächlich ein echter Buchtitel, ich war selbst erstaunt) Das Kochrezept für den perfekten Haushalt Rezept zum Verlieben (das ist wohl ein recht bekannter Film habe ich mir sagen lassen) Merke: Die Verwendung des Wortes „Rezept“ im Titel ist das beste Rezept, um jeglichen Sch... an Frau oder Mann zu bringen. Dabei dürfen gestylte Bilder natürlich nicht fehlen. Food-Fotografen haben sich eigens auf diesen Bereich spezialisiert und natürlich wird getrickst und geschummelt, was das Zeug hält, damit alles appetitlich und frisch aussieht. In einem auf den ersten Blick unspektakulären Foto steck dann richtig viel Arbeit und der Laie wundert sich, warum das Glas mit Softdrink und Eiswürfeln bei ihm nie so prickelnd aussieht. Wer mal hinter die Kulissen schauen möchte, liest sich hier beim Profi oder hier mit guten Tipps für Laien ein. Da wundert es dann nicht, wenn das fertige Gericht nicht so aussieht, wie auf den Bildern im Rezept. Aber es sind nicht alleine die bunten Bilder, die uns so gerne in Rezeptbüchern blättern lassen. Essen ist ja nicht nur ein Mittel zum Zweck. Es geht neben dem Genuss auch um so viel mehr. Da spielt die Gesundheit mit rein aber vielleicht auch mal der Preis. Und Essen kann identitätsstiftend sein. Man denke nur an die vielen regionalen Spezialitäten die wir zwangläufig mit Heimat verbinden. Man denke nur an Linsen mit Spätzle – gibt es was Besseres? ! Und so schmökern wir uns durch unzählige Kochbücher und horten sie wie Schätze in den Regalen und Schränken unserer eh schon vollgepackten Küchen. Dabei kochen wir im Alltag ja meist recht wenig nach. Denn entweder bekommt man nicht alle Zutaten oder die Rezepte sind uns schlicht zu aufwendig. Das ist wie mit der Garderobe, die wir im Kleiderschrank horten. Davon tragen wir auch immer nur einen Bruchteil, unsere Lieblingsstücke halt. Und so haben wir auch unsere Lieblingsgerichte für die wir meist nicht einmal mehr ein Rezept benötigen. Trotzdem braucht man natürlich unbedingt noch ein Kochbuch für Soßen, eines für Kuchen, eines für vegetarische Gerichte (Spoileralarm: lasst einfach das Fleisch weg) und natürlich all die mehr oder weniger exotischen Landesküchen von Amerika bis Zamunda. Als ich vor Jahren mal eine größere Anzahl Bücher zu verschenken hatte und die im Sozialladen abgeben wollte, hieß es auch, man nehme am liebsten Kochbücher. Die verkaufen sich immer und da wäre es auch egal, wie alt und in welchem Zustand. Kochbücher hatte ich keine dabei. Ich habe ja seit langem ein ganz eigenes Verhältnis zu Büchern, die meisten laufen bei mir durch. Einen festen Wohnsitz hier haben nur ca. 10-20 Exemplare. Und auch hier ist kein Kochbuch dabei. Allerdings bin ich nicht immun gegen die appetitlichen Bilder und habe einige Links gespeichert mit Dingen, die ich mal nachkochen oder –backen will. Vor allem hier ist es ganz schlimm, lauter leckere Kuchenrezepte und es kommen auch immer wieder neue dazu. Auch die wichtigsten Rezepte habe ich in digitaler Form abgelegt. Einzige Ausnahme ist eine uralte Kopie aus einem dicken Rezeptbuch, das längst nicht mehr unter uns weilt (war nicht meines, Aufenthaltsort unbekannt). Mittlerweile könnte man an den Flecken auf dem Blatt wahrscheinlich die Zutaten ermitteln, ohne es zu lesen. Wobei lesen zwischenzeitlich auch zum Problem wird, so abgewetzt ist das Papier. Bevor ich also meine „Anleitung zum schnell glücklich sein“ verliere, wird digitalisiert. Und weil man Glück ja teilen soll, packe ich das Rezept hier rein – dann verliere ich es auch nicht mehr. Und keine Sorge, der Rehrücken ist ein einfacher Kastenkuchen und kommt ganz ohne Bambi aus. Rezept für Rehrücken Zutaten 100 g Butter oder Margarine 150 g Zucker 1 Priese Salz 5 Eier 100 g geriebene Blockschokolade 2 Päckchen Schokoladenpuddingpulver 1 gehäufter TL Backpulver 100 g Mehl 1 Glas (2 cl) Rum (54 Vol. -%) 80 g gemahlene Mandeln Margarine zum Einfetten Zum Garnieren 1 Becher Schokoladenglasur (100 g) 50 g Mandelstifte Anleitung Butter oder Margarine schaumig rühren. Nach und nach Zucker, Salz, Eier, die Schokolade und das mit Puddingpulver und Backpulver gemischte Mehl in den Teig rühren. Rum und Mandeln reinmischen. Rehrückenform einfetten, Teig reinfüllen. In den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen. Backzeit: 50 Minuten Elektroherd: 180 Grad Gasherd: Stufe 3 oder 1/3 große Flamme Form aus dem Ofen nehmen. Rehrücken auf einem Kuchendraht stürzen und auskühlen lassen. Schokoladenglasur um Wasserbad auflösen. Rehrücken damit überziehen. Mit den Mandelstiften spicken. Gus erstarren lassen. Kuchen vor dem Servieren in 19 Stücke schneiden. Beim 1:1 Abschreiben des Rezeptes musste ich wirklich schmunzeln, schreibt man das heutzutage noch so? Zumindest mein Schreibprogramm kennt „reinmischen“ und „reinfüllen“ nicht... --- ### Wenn Geld keine Rolle spielt > Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - Published: 2023-11-01 - Modified: 2023-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #MeinTraumleben2023, Altersarmut, Finanzen, Rente, Rentenlücke, Steuergeld, Steuern, Traumleben, Vorsorge Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich darüber nachgedacht, was ich mit einer Million Euro anfangen würde, ebenfalls im Rahmen einer Blogparade. Und nun stellt Marianne Dorn die Frage nach unserem Traumleben. Klar, dass meine Phantasie da sofort wieder anspringt. Was würde ich gerne machen, wenn Geld keine Rolle spielt? Einen Großteil unserer Zeit kümmern wir uns ja darum, dass irgendwie genug Geld zum Leben reinkommt. Im besten Fall macht uns die Arbeit (zumindest meistens) Spaß und im allerbesten Fall können wir davon gut leben und auch noch etwas zur Seite legen. Ich habe wohl schon den allerbesten Fall erreicht und kann mich nicht beklagen. Aber Träumen ist ja explizit erwünscht! Würde ich tatsächlich das gleiche Leben führen, wenn Geld keine Rolle spielt? Definitiv würde ich meine Zeit anders nutzen. Denn auch, wenn ich meinen Job gerne mache, habe ich noch so viel mehr Interessen. Ich könnte mir gut vorstellen, nochmal ein Studium oder eine Ausbildung zu starten (oder beides/mehrere). Prüfungen müsste ich ja dann nicht mehr bestehen. Wobei der innere Ehrgeiz wahrscheinlich dazu führen würde, dass ich was auch immer dann bis zum Ende durchziehe. In einem anderen Traum stelle ich mir vor, mit einem kleinen ausgebauten Van durch die Welt zu reisen und mich von Ort zu Ort treiben zu lassen, bzw. „uns“, denn der Mann darf natürlich mit. Da wo es schön ist, bleiben wir, bis es uns wieder weiter zieht. Aber dafür müssten wir dann unser jetziges Stückchen Glück nicht hergeben, sondern könnten immer wieder nach Hause kommen. Und natürlich könnte ich jeden Tag selbstbestimmt entscheiden, worauf ich gerade Lust habe. Will ich mich durch den Tag treiben lassen oder etwas Bestimmtes unternehmen? Das könnte ich ganz nach Lust und Laune spontan beschließen. Die Nacht durchfeiern und den ganzen nächsten Tag ausschlafen, das ginge nicht nur am Wochenende. Ein Buch nicht mehr aus der Hand legen, wenn es gerade super spannend ist aber man für den nächsten Tag fit sein muss – das könnte mir dann egal sein. Das selbstgewählte Leben ohne Kinder ist auch ganz schön luxuriös, das ist mir schon klar. Viele Eltern rollen wahrscheinlich mit den Augen, wenn ich von noch mehr Ausschlafen träume. An der Stelle sei allen Eltern gedankt, dass sie die Generationen von morgen groß ziehen. Davor hab ich einen Heidenrespekt! Was ich aber bei all dem Träumen merke, ist dass ich schon ganz schön nahe an einem Traumleben bin. Denn auch, wenn der Vollzeitjob einen Großteil der Zeit in Anspruch nimmt, gibt es daneben noch viel Zeit, die ich selbstbestimmt gestalten kann. Und mit geregeltem Einkommen haben wir auch einen bezahlbaren Kredit bekommen, mit dem wir jetzt schon in unserem Traumhäuschen mit eigenem Garten leben dürfen. Viel glücklicher geht es doch kaum, wir können auf unserem eigenen Fleckchen Erde (fast alles) machen, was wir wollen. Das ist für mich der ganz große Luxus. Den ganz großen „klassischen“ Luxus brauche ich nicht (auch wenn eine Putzperle ein Träumchen wäre). Vergoldete Pralinen und Schampus geben mir sowenig, wie teure Markenkleidung oder schicke Handtaschen für hunderte von Euros. Wobei letztere ja sogar als Wertanlage durchgehen, da kann meiner einer nur staunen. Das wirklich wertvolle für mich ist eigentlich Zeit. Denn genau die fehlt uns doch, wenn wir uns alle Träume für die Rente aufsparen. Viel zu oft hört man, dass Menschen kurz vor oder nach Renteneintritt ins Gras beißen. Gleichzeitig schüren etliche Quellen die große Sorge vor der Rentenlücke. Am besten legt man jeden verfügbaren Euro für die private Altersvorsorge zur Seite, denn die Rente ist alles andere als sicher und die Angst vor Altersarmut groß. Sonst buckelt man sein Leben lang in der Tretmühle, um am Ende zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben zu haben. Da kann einem schon mal schwindelig werden zwischen all dem für morgen Vorsorgen und nicht verpassen, heute zu leben. Mit einer aus meiner Sicht ausgewogenen Mischung aus Sparplänen, Rücklagen, Lebenshaltungskosten und Ausgaben für einige schöne Erlebnisse lässt es sich aber gut leben – in der Gegenwart und hoffentlich auch in der Zukunft. Aber was letztere bringt, weiß ja bekanntlich keiner. Deswegen ist das Hier und Jetzt auch so wertvoll. Für ein sogenanntes DINK-Pärchen lässt sich das leicht sagen. Deswegen träume ich auch oft davon, der Staat würde die Steuern, die er sich von allen nimmt, intelligenter einsetzen. Die Zahlen, die ich auf meiner Lohnabrechnung sehe, treiben mir nur deswegen die Tränen in die Augen, weil ich das Gefühl habe, die Verantwortlichen schmeißen unser aller sauer verdientes Geld mit vollen Händen in dubiose schwarze Löcher. Man stelle sich mal vor, die Altersbezüge von Politikern würden den Ergebnissen ihrer Arbeit während ihrer Amtszeit bemessen. Oder die Vergabe von Großprojekten wäre nicht nur an das billigste Angebot sondern auch an die Reputation der beauftragten Unternehmen gebunden. Und politische Großveranstaltungen und Gipfel würde man irgendwo in die Pampa verlagern, statt für viel Geld ganze Innenstädte unter viel Polizeiaufgebot abzusichern, damit die Mächtigen prestigevoll tagen können. Geld spielt keine Rolle, wenn´s nicht das eigene ist. Was würde die oben erwähnte Million Euro nur alles bewirken, in den richtigen Händen. Die Milliarden an Geldern, die auf viel höheren Ebenen fließen, sind bestimmt nicht komplett fehlgeleitet. Und doch habe ich so manche Zweifel, wenn ich lese, dass Schulen im Winter unbeheizt bleiben oder Frauenhäuser schließen sollen. Und so träume ich weiter von einer Welt, in der die verfügbaren Finanzmittel perfekt eingesetzt werden und gerechte Umverteilung funktioniert. Träumen ist ja ausdrücklich erlaubt. --- ### Verloren Worte > Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - Published: 2023-10-30 - Modified: 2023-10-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #BlogparadeSprachverhunzung, Blogparade, Deutsch, Jugendwort, Sprache, Tradition Gerade, als ich an den ersten Zeilen dieses Textes geschrieben habe, bin ich über den Aufruf zur Blogparade von Nicole Isermann mit dem Titel „Geht unsere schöne Sprache den Bach runter? “ gestolpert. Eigentlich hatte ich mir gerade Gedanken über Wörter gemacht, die langsam aus dem Alltagsgebrauch verschwinden, bei denen ich mich aber freue, wenn ich sie mal wieder höre. Im ersten Moment lässt einen der Titel zur Blogparade womöglich schmunzeln, kennt man doch aus seiner eigenen Kindheit die beifälligen Kommentare von älteren Generationen. Da hieß es dann „die Jugend von heute... “, gerne kombiniert mit einem vorwurfvollen Blick. Und jetzt sind wir selbst die „meckernden Alten“, die sich über die Jugend von heute beschweren? Sprache vereint und grenz ab – in dem Fall die Jungen von den Alten. Die Falten im Gesicht erinnern einen unerbittlich mit jedem Blick in den Spiegel, zu welcher Gruppe man gehört. Und dass die Jugend eben ihre eigene Identität auch sprachlich kreiert, sollten wir einfach akzeptieren. Zugehörigkeit lässt sich nicht mit (sprachlicher) Gewalt erzwingen. Das sich Sprache stetig ändert, ist ein ganz natürlicher Prozess. Man übernimmt Wörter von den Menschen, mit denen man sich umgibt. Sehr exemplarisch zu beobachten ist das, wenn man als Zugezogene plötzlich mit Wörtern aus einem regionalen Dialekt glänzt. Und so ist die Sprache auch so etwas wie sozialer Kleister, der die Zusammengehörigkeit unterstreicht. Das wir immer mehr englische Wörter als ganz selbstverständlich in unsere Sprache einbauen, ist daher für mich sogar ganz schön. Es gibt mir das Gefühl, dass die Welt mehr zusammen wächst. Die Sprache vermischt sich wie die Menschen, die sie sprechen. Und dass sich eine einfach zu lernende Sprache besser als gemeinsame Basis eignet, liegt auf der Hand.  Ich glaube auch nicht, dass die eigene Identität und Tradition gleich den Bach runter geht, bloß weil man nicht mehr so spricht, wie vor 50 Jahren oder weil ein Dialekt immer mehr verblasst. Und nicht jede Tradition muss auf Biegen und Brechen gewahrt werden. Neue Generationen sollten sich ihre eigenen Werte schaffen dürfen. Sonst müssten wir uns ja auch an veralteten Rollenbildern festklammern, Gleichberechtigung hat ja nicht gerade Tradition. Und doch lässt mir manches, was ich unter dem Oberbegriff Jugendsprache höre, gefühlt das Blut aus den Ohren laufen. Halbfertige Sätze und zerstückelter Satzbau gehören wohl mittlerweile zum guten Ton – früher war das eher  das traurige Markenzeichen eines sozialen Umfelds mit mangelnden Bildungsmöglichkeiten. Bei  schnieken älteren Anzugträgern, die mit gezwungenem deutsch/englischem Ghetto Slang besonders hipp und jugendlich wirken möchten, rollen sich allerdings auch mir die Fußnägel auf. Im Wort Jugendsprache steckt ja schon die Jugend – und so sollte man nicht zwanghaft versuchen, da mitzureden. Das klingt (klingelt) in meinen Ohren einfach nur peinlich. Da bleibe ich lieber authentisch und erspare mir das Lernen der jährlichen Jugendworte. Apropos Lernen – erst neulich habe ich eine interessante Diskussion über das Lernen von Deutsch in Kombination mit dem Gendern beiwohnen dürfen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Schwierigkeiten dieser Dschungel aus Sternchen, Punkten und Wortkreationen Lernwilligen bereitet. Vor allem, da man sich ja hierzulande noch nicht einmal untereinander einig ist, wie eine gleichberechtigte Sprache auszusehen hat. Dass die Rechtschreibreform mehr Unsicherheit als Einfachheit geschaffen hat, macht das Erlernen der Deutschen Sprache ja auch nicht einfacher. Über Wörter mit drei aufeinanderfolgenden Konsonanten stolpert mein Hirn beim Lesen nach wie vor. Offensichtlich hält mein Oberstübchen da auch an ein paar Traditionen fest. Manches kann ich bestimmt ausmisten, auch wenn alte Gewohnheiten nur schwer zu ändern sind. Manches muss man allerdings auf keinen Fall ausmisten – also zumindest sprachlich gibt es ein paar echt schöne Wörter, die leider in Vergessenheit geraten sind. Das merke ich daran, dass ich mich riesig freue, wenn ich sie mal wieder höre – um den Bogen zurück zur Einleitung zu spannen. Erst kürzlich hörte ich, wie jemand als Schlawiner tituliert wurde. Ganz ähnlich dem Schlingel, das hört man auch nur noch selten. Doch mit ein bisschen Recherche zeigt sich, dass solche Wörter nicht immer völlig unbelastet daher kommen. Zum Beispiel hat das Wort Schlawiner eine interessante Entstehungsgeschichte. Und so ist es vielleicht doch besser, wenn sich die Sprache weiterentwickelt und ändert, auch wenn uns der vertraute Klang an vergessenen Zeiten erinnert. Ein Ausspruch bleibt uns vermutlich über alle Generationen erhalten: „Die Jugend von heute... “ --- ### Vertrauen – ohne geht nichts! > Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - Published: 2023-10-23 - Modified: 2023-10-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: #BlogparadeVertrauen, Arbeit, Blogparade, Kontrolle, Team, Vertrauen Im Rahmen ihrer Blogparade hat Gesa Oldekamp unter dem Motto „Zusammen“ das Thema Vertrauen in den Ring der Bloggerwelt geworfen – im Vertrauen darauf, dass sich dazu viele Ansichten, Meinungen und Erfahrungen zu spannenden Beiträgen ergeben werden. Vertrauen ist ein wertvolles Gut. Ähnlich wie unsere Aufmerksamkeit schenken wir es nicht jedem und nicht jeder verdient es. Ein Leben ohne Vertrauen kann und möchte ich mir allerdings gar nicht vorstellen. Das wäre ja geprägt von permanentem Misstrauen, ständiger Kontrolle und der andauernden Angst vor Enttäuschung und Kontrollverlust. Wie soll man sich denn da auf die wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren? ! Ohne Vertrauen wäre mein Job als Teamleiterin also gar nicht machbar. Ich muss darauf vertrauen, dass jeder im Team seine Aufgaben sorgfältig und rechtzeitig erfüllt, bzw. sollte das einmal nicht möglich sein, zu mir kommt. Und das nicht erst einem der regelmäßigen Gesprächen sondern sobald sich die Schwierigkeiten abzeichnen. Dafür müssen aber auch alle Teammitglieder Vertrauen zu mir haben können. Niemand würde mit Problemen zum Vorgesetzen gehen, wenn er fürchten muss, dass ihm dafür der Kopf abgerissen wird. Und oft genug passiert genau das mit dem Ergebnis, das man lieber nach Ausreden als nach Lösungen sucht – Hauptsache man kommt selbst irgendwie sauber aus der Sache raus, im besten Fall kann man die Schuld noch jemand anderem zuschieben. Der Überbringer schlechter Nachrichten ist ja auch gerne mal derjenige, der das erste Gewitter über sich ergehen lassen muss. Da braucht man sich nicht wundern, wenn sich mit der Zeit eine Mentalität des Wegschauens einstellt. Unbequeme Wahrheiten auszusprechen erfordert oft Mut. Wenn im Unternehmen aber eine „schöne heile Welt – Kultur“ herrscht und man von Probleme am liebsten nichts wissen will, muss man die Kritiker einfach mal richtig „einnorden“, dann ist Ruhe im Karton. Apropos schlechte Nachrichten – nicht immer läuft ein Projekt wie geplant. Genau genommen läuft kein Projekt wie geplant, aber das soll jetzt mal nicht das Thema sein. Allerdings besteht ein Projektteam nun mal aus vielen verschiedenen Experten. Jeder hat sein Fachgebiet und seinen Verantwortungsbereich. Oft stellt sich heraus, dass die Umsetzung länger benötigt, als abgeschätzt oder eine ursprünglich geplante Lösung gar nicht umsetzbar ist. Jetzt könnte man natürlich einfach darauf bestehen, dass am ursprünglichen Plan festgehalten wird. Am besten arbeitet man sich ganz, ganz tief in die Thematik ein und versucht verzweifelt, alles alleine zu retten – das wird in den seltensten Fällen funktionieren. Man kann nicht ein Team leiten und gleichzeitig der Experte für  alles sein. Ich muss damit umgehen können, dass es ganz viele Gebiete gibt, in denen ich eben längst nicht so erfahren bin, wie die Menschen in meinem Team. Alternativ kann ich natürlich nur Leute einstellen, denen ich überlegen bin – ein starkes Team sieht anders aus! Egal, welche Steine wir im Laufe eines Projektes aus dem Weg zu räumen haben – ich vertraue darauf, dass mit einer guten Zusammenarbeit jeder noch so dicke Brocken irgendwie zu schaffen ist. Wie ich dieses Vertrauen zu meinem Team aufgebaut habe? Das gibt es bei mir als Vorschuss. Der unerschütterliche Optimist in mir geht grundsätzliche erst mal vom Guten in den Menschen aus. Das kann ich mir leisten, da ich bisher immer das Privileg hatte, mit motivierten und fähigen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Da braucht es bisweilen auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen, um sich zwischen all den klugen Köpfen nicht völlig überflüssig zu fühlen. Wer sich allerdings auf Kosten des Teams ausruht oder mit fremden Lorbeeren schmückt, verliert den Vertrauensvorschuss auch schnell. Ebenso, wer ungerechtfertigt anderen Fehler unterstellt. Aus dem Arbeitsalltag: In der Elektronikentwicklung ist sowieso schnell mal die Software Schuld – egal ob am Projektverzug oder an Fehlern. Bei näherem Hinsehen stellt sich dann oft heraus, dass Abhängigkeiten zu Projektstart schon den gesamten Zeitplan ins Wanken gebracht haben. Was die Fehler angeht, da lässt sich immer etwas finden. Viele Themen in der Elektronik können mit Hardware oder Software gelöst werden. Letztere ist nur um ein Vielfaches leichter (und damit günstiger) zu ändern, vor allem zu späten Projektphasen. Wird ein Fehler erst kurz vor Projektende entdeckt, wird man also versuchen, ihn mit einer Softwareänderung zu lösen, egal, wo er herkommt. Bei einer Änderung muss aber erneut alles getestet werden. Das lässt den einen oder anderen Kollegen leichtfertig vermuten, dass die Software das Problem ist (genau genommen ist sie aber auch oft die Lösung). Ich werde leider nie den Projektleiter vergessen, der lauthals durchs gesamte Großraumbüro tönte „Die Software ist scheiße“. Das kann ich als sehr effektive Methode empfehlen, auf einen Schlag das Vertrauen all seiner Kollegen zu verspielen. So sch... war die Software im Übrigen nicht, einen Großteil der Fehlertickets mussten wir den Kollegen aus der Test-Abteilung zurückgeben, da falsch getestet wurde. Klassischer Fall von Fehlplanung, unter Zeitdruck sind die Ergebnisse halt nur semioptimal. Die viel wichtigere Aufgabe für mich ist allerdings, mir selbst das Vertrauen anderer zu verdienen. Denn auch wenn ich großzügig damit umgehe, kann ich nicht einfach erwarten, dass man mir ebenso vertraut. Vertrauen geben und den anderen auch mal den Menschen hinter der Rolle im Job kennenlernen lassen Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit – man kann auch ruhig mal sagen, dass man was nicht sagen darf...  die Leute sind nicht dumm und denken sich ihren Teil sowieso Zuhören, ohne zu bewerten Wertschätzung kommunizieren Was unter vier Augen hinter geschlossener Tür besprochen wird, bleit auch dort. Im Zweifel nachfragen (z. B. bei Aussagen wie „wir sind schwanger“ absichern, wann es offiziell ist). Probleme werden immer erst intern besprochen, entweder innerhalb des betroffenen Kreises oder im 1:1-Gespräch Keine Alleingänge, z. B. können Zeitabschätzungen aus dem Team hinterfragt werden, werden aber nicht eigenmächtig reduziert (in den meisten Fällen muss ich die eh erhöhen) Manchmal denke ich, dass ich viel zu offenherzig und vertrauensselig bin. Aber ich will mich auch nicht verstellen, bin lieber echt als distanziert. Dafür bekomme ich aber auch oft sehr ehrliche Aussagen und erlebe erfreulich seltenst bösen Überraschungen (die dann auch keine Überraschungen  waren, da mir der Frust der Kollegen bekannt war, nur an höherer Stelle die Verantwortlichen im ehemaligen Unternehmen nichts ändern wollten). Ein... --- ### Körperschmuck > Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - Published: 2023-10-16 - Modified: 2023-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Junge Helden, Körperkunst, Körperschmuck, Organspende, Organspende-Tattoo, Organspendeausweis, Schmuck, Tattoo Was dem Pfau die Federn sind unsereins Kleider und Schmuck. Oft heißt es ja, dass man ein schlichtes Outfit mit den richtigen Accessoires entscheidend aufwerten könne.   Und je nach Lust und Laune und der richtigen Ergänzung wird aus einer einfachen Jeans- Shirt-Kombi ein eleganter oder rockiger Look. Ich persönlich bin wohl entweder zu faul oder zu praktisch veranlagt und kann die Tage, an denen ich mir ein zusätzliches Schmuckstück wahlweise um Arm, Hals oder Finger packe, an einer Hand abzählen. Heißt aber nicht, dass ich ungeschmückt das Haus verlasse. Mal abgesehen von der Armbanduhr, die ich lediglich zum Duschen ablege, sind da auch noch die Ohrringe. Ganze elf Löcher sind im Laufe meiner jungen Jahre zusammen gekommen und in jedem steckt natürlich ein Ring. Nicht mal für Röntgenbilder habe ich sie bisher abgenommen, geht dann komischerweise auch immer mit. Aber die sind halt da und ich kümmere mich nicht  groß darum. Die Schmuckschatulle von Oma war ganz anders, voll von bunten Farben und Formen. Im Gegensatz zum billigen Modeschmuck war das alles aber hochwertig und wurde über die Jahre gehegt und gepflegt und regelmäßig getragen. Ein verknotetes Knäul an Ketten und Ringen in der Urlaubsgarderobe (wie ich es bei einer Freundin schon erlebt habe) wäre nie vorgekommen. Heute bekommt man allerhand Glitzerndes für wenig Geld an jeder Ecke. Doch der Lack ist ebenso schnell ab, wie die Freude über den Kauf verflogen ist und schon landet der Tand in der Tonne. Würde ich nun behaupten, ich hielte nicht viel von Schmuck, wäre das allerdings gelogen. Ich vergesse nur meist, dass er da ist. Dabei liebe ich ihn sogar, sowohl an mir als auch an anderen. Ganz besonders haben es mir Tattoos angetan. Kunst, die wortwörtlich unter die Haut geht. Gerade die Tatsache, dass man sie im Idealfall ein Leben lang mit sich herumträgt, macht es so spannend. Immer wieder heißt es ja, dass man nach einem Tattoo schon das nächste planen würde. Hin und wieder denke ich schon darüber nach, ob noch etwas Farbe hinzukommen könnte. Aber andererseits ist es perfekt so, wie es ist und ich brauche kein weiteres Tattoo. Bin ich beim Tätowieren jetzt etwa beim Minimalismus angekommen? !   Auweia, ich wusste ja, man kann es mit allem übertreiben... Jetzt schmückt aber doch ein neues Kunstwerk meinen Arm – und im Gegensatz zu den anderen Motiven sogar eine recht prominente Stelle, die fast immer offen zu sehen ist. Das ist für meine Verhältnisse schon fast provokativ – und das soll in dem Fall auch so sein! Ich habe mir nämlich ein Opt. Ink Tattoo stechen lassen. Der Verein Junge Helden e. V. kämpft unter anderem mit diesen Organspende-Tattoos für mehr Aufklärung. Den Organspendeausweis trage ich schon seit Jahren mit mir herum. Ein Vorteil des Tattoos ist allerdings, dass ich dieses wirklich immer bei mir habe, bemalt bin ich eh. Ein weiterer Vorteil ist für mich, dass sich so ziemlich jeder immer und bei jedem Tattoo nach der Bedeutung erkundigt. Das ist die Steilvorlage, um mit den Menschen über das Thema Organspende ins Gespräch zu kommen und aufzuklären. Argumente für die Diskussionen findet ihr übrigens auf der Seite organspende-info. de. Mal abgesehen von dubiosen Vorurteilen, die manch ein Verschwörungstheoretiker zur Organspende auffährt, sind viele schlichtweg einfach zu faul, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Und da unsere Politik sich ziert, eine einfache Lösung mit Widerspruchsregelung umzusetzen, werden wir wohl weiter mehr potentielle Empfänger als Spender haben. Erschreckend wenige Menschen, mit denen ich ins Gespräch komme, haben tatsächlich einen Organspendeausweis bei sich. Und das obwohl sie sich eigentlich gut vorstellen könnten, ihre Organe im Todesfall zu spenden. Der Ausweis selbst ist denkbar einfach zu bekommen, oft liegt er sogar regelmäßig dem einen oder anderen Brief der Krankenversicherung bei. Noch direkter geht es hier, kostet nicht mal etwas. Es muss sich ja nicht jeder gleich tätowieren lassen. Wobei auch das natürlich problemlos möglich ist. Viele Tattowierer stechen die Opt. Ink Tattoos zum Selbstkostenpreis im Rahmen einer sowieso geplanten Sitzung oder gegen Materialaufwand. Die teilnehmenden Studios sind auf der offiziellen Opt. Ink-Map gelistet. Mein kleines neues Schmuckstück habe ich mir bei Nimmerweg-Tattoo stechen lassen. An dieser Stelle vielen Dank nochmal an Kerry! Des geht fei nimmerweg. Kerry Neben dem guten Zweck ist die Körperkunst auch noch verdammt hübsch anzuschauen und ich freue mich jedes Mal, wenn mir das hübsche Design ins Auge springt. Einzig der weiße Hintergrund nervt noch ein bisschen, da ich während der Gartenarbeit ein fettes Pflaster als Sonnenschutz darüber geklebt hatte und dann tatsächlich etwas Farbe bekommen hab. Aber wie teurer Schmuck will auch ein (frisch gestochenes)Tattoo richtig gepflegt werden, damit es lange schön bleibt. Ach, und wenn ihr gerade den Organspendeausweis ausfüllt, könntet ihr auch gleich über eine Registrierung als Stammzellenspender bei der DKMS nachdenken. Kostet auch nichts außer 5 Minuten eurer Lebenszeit. PS: Ich hätte euch ja gerne ein weiteres Kunstwerk gezeigt aber nach vielen unbefriedigenden und vor allem unscharfen Fotos habe ich es aufgegeben, mich von meinem Hobbyfotografen ablichten zu lassen.  Fische kann er aber bei Portraitfotos ist er so untalentiert wie ich bei Selfies. --- ### Homeoffice == out of office > Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - Published: 2023-10-09 - Modified: 2023-10-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Geduld, Homeoffice, Kundenservice, Mobile Office, Servicewüste Die Zeiten des Präsentismus, in denen wir täglich brav von 8:00 bis 17:00 Uhr unseren Hintern im Büro breit sitzen, sind ja glücklicherweise vorbei. Viele Unternehmen haben flexibel Arbeitszeitmodelle gepaart mit der Möglichkeit, auch remote zu arbeiten. Doch leider hat das auch immer wieder zur Folge, dass sich ein ganz bestimmter Typ Mensch im Homeoffice abkapselt und dann weder für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden zu erreichen ist. Ich hänge bei der AXA-Versicherung mal wieder in der Warteschleife. Heute stelle ich wohl einen neuen Rekord auf. Ganze 40 Minuten „darf“ ich mir mittlerweile die Musik anhören, immer wieder unterbrochen von der Bitte nach ein wenig mehr Geduld. Das toppt sogar die Telekom! Da macht sich unweigerlich der Eindruck breit, dass da in der Realität eigentlich gar niemand arbeitet. Gerade im Kundenservice ist es immer schwerer, jemanden zu erreichen. Angeblich sind immer alle Mitarbeiter im Gespräch. Aber ist das wirklich so oder schaukeln die sich alle gemütlich im „Homeoffice“ die Eier? ! Beim Kundenservice unserer Hausbaufirma hält man es nicht einmal mehr für notwendig, während der Service-Zeiten überhaupt ans Telefon zu gehen, geschweige denn eine Telefonansage zu installieren. Leider erlebt man das immer häufiger, vor allem, wenn man Freitag Vormittag versucht, jemanden telefonisch zu erreichen. Der direkte Kontakt zum Kunde scheint für viele so grauenhaft zu sein, dass man alle möglichen Vermeidungsstrategien entwickelt. Erst mal darf man sich als Anrufer durch verschiedene automatisierten Abfragen kämpfen und wenn man es dann in die Warteschleife schafft, braucht man eine gehörige Portion Geduld. Falls doch mal jemand den Anruf annimmt, hat er wahrscheinlich in den meisten Fällen völlig entnervte Kunden am Telefon. Da ruhig und entspannt zu bleiben, ist echt eine Herausforderung. Aber der Service-Mitarbeiter kann ja in den meisten Fällen überhaupt nichts für den Grund des Anrufes (und leider oft auch gar nichts tun). Wenn da dann jemand seinen Frust an diesen Leuten auslässt, ist das zwar völlig falsch adressiert aber leider nachvollziehbar. Am Ende führt es aber dazu, dass die Service-Mitarbeiter noch weniger gerne ans Telefon gehen – ein selbstgemachter Teufelskreis aus verärgerten Kunden und demotivierten Angestellten. Falls man doch mal jemanden ans Telefon bekommt, hört man auch die immer gleiche Ausrede. Entschuldigung, es rufen gerade sehr viele Kunden an. Ach, was ist da los? ? ? Rufen so viele an, weil es immer mehr zu bemängeln gibt? Oder spart man hier womöglich mal wieder am falschen Ende – nämlich am Personal und dessen Qualifizierung und Bezahlung? Aber wir wollen ja mal nichts unterstellen. Leider ist es mittlerweile das gleiche Bild, egal wo man versucht, telefonisch Kontakt aufzunehmen. In Arztpraxen ist das ebenso ein Ding der Unmöglichkeit wie sogar beim Pizzalieferdienst. Gerade bei letzterem hätte ich nicht gedacht, dass man so leichtfertig seine Stammkunden vergrault. Aber weder hält man es für nötig, während der Geschäftsübergabe einen Anrufbeantworter einzurichten noch ist man zu den regulären Öffnungszeiten erreichbar. Da geht einfach niemand ran. Tja, die Nachbarn hatten auch ein paar Flyer parat und so hat man sich für den spontanen gemeinsamen Pizzaabend eben spontan auch gleich für einen neuen Lieferanten entschieden. Ich bin nur dankbar, dass das in dem Unternehmen, in dem ich arbeite, nicht so gelebt wird. Da erreiche ich die Kollegen bei Bedarf, ganz unabhängig davon, wo sie arbeiten. Trotz oder gerade wegen der flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit, auch mal im Mobile Office zu arbeiten, funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos. Der Fokus liegt auf den Arbeitsergebnissen, und nicht darauf seine „Zeit abzusitzen“. Da muss man dann am Ende auch keine Angst vor dem Kunde haben, der ist in der Regel nämlich viel umgänglicher, wenn man ihn nicht bis auf Blut reizt, ignoriert oder ihm irgendeinen Pfusch liefert. An dieser Stelle kann ich nur ein richtig fettes Lob an mein Team und meine Kollegen aussprechen. Dank dieser motivierten und begeisterten Menschen verliere ich den Glauben an die Menschheit nicht. Allerdings sehe ich einen Großteil der Bemühungen zur Verbesserung des Kundenservices in einem Großteil der Unternehmen als gescheitert. Damit wären wir wieder bei der guten alten Service-Wüste. Bleibt nur zu hoffen, dass der hiesige Baumarkt nicht wieder in alte Muster zurückfällt. Die haben es nämlich tatsächlich geschafft, ihr Image bzgl. Service komplett auf links zu drehen. Die Mitarbeiter, die angesichts nahender Kunden schnell in den nächstbesten Gang geflüchtet sind, gehören längst der Vergangenheit an. Heute wird man sogar aktiv angesprochen und bekommt kompetente Beratung und oft sogar recht schnell Hilfe. Was auch immer hier gemacht wurde – bitte, bitte setzt das auch in anderen Unternehmen um! Ich habe es übrigens nach einer Stunde, in der ich nebenher gearbeitet habe, aufgegeben. Anscheinend arbeitet heute wirklich niemand. Und in den entsprechenden Unternehmen juckt das auch niemanden. Tja, der Kunde ist König, aber dabei soll er gefälligst keinen Aufwand verursachen.  Wenn man wenigstens auf E-Mails reagieren würde... Falls mir jemand einen guten Tipp hat, wie man sich in solchen Fällen wehren kann – ich bin offen für alles. Ansonsten melde ich mich besser zu einem Box-Training ab, bevor ich hier noch Amok laufe. --- ### Zu viel Platz? > Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. Da heißt es wachsam bleiben! - Published: 2023-10-02 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, DIY, Gartenhaus, Gartenhaus aufbauen, Minimalismus, Schuppen, Umzug Ein gängiger Nebeneffekt des minimalistischen Lebensstiels ist ja, dass man genug Stauraum hat – mehr als genug. Vor allem, wenn man nur Dinge ins Haus lässt, die man auch wirklich benötigt – Nachbars Katzen gehören nicht dazu, auch wenn sie ständig auf eine Gelegenheit lauern, an uns vorbei nach drinnen zu witschen. Lass mich doch rein Nachdem unser Umzug nun auch schon einige Monate zurück liegt haben alle Dinge ihren Platz gefunden. Die Fahrräder und Gartengeräte sind aus dem Keller endlich ins langersehnte Gartenhäuschen gewandert und der Raum wirkt wieder viel luftiger, als direkt nach dem Einzug.   Ich freue mich tatsächlich auf die dunkle, kalte Jahreszeit. Dabei bin ich alles andere als ein Fan von Schnee, Eis und Kälte. Aber so langsam macht sich Erschöpfung breit, vor allem körperlich in Form einer ungeheuren Bettschwere. Ein paar ruhige Regennachmittage wären nicht unwillkommen... Nachdem der Sommerurlaub etwas holprig verlief, haben wir die letzten Wochen mit dem Aufbau des Gartenhäuschens verbracht. Wobei es sich dabei genau genommen um einen schicken Schuppen für Rasenmäher, Gartengeräte und Fahrräder handelt. Ursprünglich war geplant, dass der Bausatz hierfür Ende der ersten Urlaubswoche hier ankommt und wir dann zu zweit mal eben schnell alles aufbauen. Es kam dann anders, als geplant und mittlerweile haben wir auch gelernt, dass von ‚mal eben schnell‘ nicht die Rede sein kann. Da der Bausatz aus unbehandeltem Holz besteht, hatten wir natürlich Sorge, die nur groß verpackten Latten zu lange in der Einfahrt liegen zu lassen. Sobald sich also nach einem kurzen Wetterumschwung die Sonne zum Wochenende hin wieder gezeigt hat, haben wir spontan mit dem Aufbau begonnen – der Mann ganz tapfer mit gebrochenem Fuß. Schnell war klar, dass alles etwas länger dauert als angenommen. Mir glaubt ja immer keiner... Zum Glück ist spontan der Bruder meines Mannes zur Hilfe geeilt – den Spaß wollte er sich auch nicht nehmen lassen. Und auch unser Nachbar hat kräftig mit angepackt. Zu viert haben wir tatsächlich in zwei Tagen die Hütte hochgezogen. Die darauffolgenden Abende unter der Woche haben wir genutzt, um die restlichen Balken und Latten anzubringen, alles von innen und außen zu streichen und das Dach einzudecken. Das Wetter hat uns ausnahmsweise mal nicht boykottiert und mit dem ersten Regen brav gewartet, bis alles wetterfest war. Wobei die Arbeit bei 30° C nicht gerade leichtgängig ist aber lieber so, als wenn uns das unbehandelte Holz nass geworden wäre. Die Latten waren so schon ganz schön verzogen, ist halt ein Naturmaterial. Auch jetzt arbeitet das Holz weiter – ganz im Gegensatz zu uns. Wir freuen uns, dass endlich alle Gartengeräte aus dem Keller ausziehen können und auch der Rasenmäher ein richtiges Zuhause bekommen hat. Bisher stand er unter einer Plane, nicht so wirklich ansehnlich, auf der Terrasse. Und auch die Fahrräder blockieren jetzt nicht mehr den Weg zur Waschmaschine, wir haben wieder richtig viel Platz. Allerdings merke ich schon, wie leichtfertig man Dinge, die man nicht (mehr) braucht, in den noch luftigen Keller packt. Ist ja reichlich freier Raum vorhanden und wenn man nicht alles einfach in den Müll werfen will, kostet es auch Zeit, die Dinge wieder loszuwerden. Da war der Sperrmüll die leichteste Übung. Wobei die sich beim Abholen wahrscheinlich auch gedacht haben, dass sich die Anfahrt ja nicht mal richtig lohnt. Aber das alte und verschrabbelte Kopfteil unseres Bettes, das seit der Neugestaltung im Keller stand, loszuwerden, hatte schon etwas Befreiendes. Und zusammen mit dem Hasenstall der Nachbarn und ein paar kaputten Wäschewannen hat man den Sperrmüll zumindest als solchen erkennen können. Vieles gibt es auch gar nicht, dass weg kann und soll. Da ist eine Lampe, die wir lange vorm Umzug erstanden hatten, die dann am Ende doch nicht gepasst hat. Meine Lektion daraus? Mehr Geduld und erst dann etwas anschaffen, wenn der vorgesehene Platz dafür auch wirklich da ist. Denn Papier ist geduldig, in der Realität sieht vieles anders aus (besser) als auf den Plänen. Und dann ist da noch eine Abdeckung fürs Kellerfenster. Die waren eigentlich schon alle da, wir haben nur nicht realisiert, dass ein Schacht breiter als die anderen ist. Erst, als die erste Abdeckung angebracht war, ist uns aufgefallen, dass es da irgendwie Unterschiede gibt. Leider als 3-er-Pack bestellt und daher nicht rückgabefähig. Jetzt wird wirklich alles doppelt vermessen, bevor wir Material für unsere Bau- und Bastelprojekte besorgen. Und dann sind noch einige Baumaterialien wie Farbe, Fließen und Gips. Die werden irgendwann verarbeitet und stören mich daher nicht groß. Trotzdem schaue ich immer genau, was wir da einlagern. Denn, wenn man es definitiv nicht mehr brauchen kann, nimmt es nicht nur unnötig Platz weg sondern wird womöglich auch mit der Zeit unbrauchbar. Selbst nagelneue Silikon- und Acryltuben können auf Dauer eintrocknen. Es bringt also nichts, alles auf Verdacht ins Regal zu stellen. Wenn man es dann tatsächlich irgendwann braucht und nur noch Kaugummi in der Tube steckt, ärgert man sich nur und muss doch nochmal neues Verbrauchsmaterial besorgen. Wobei das schnell geht, da ich den hiesigen Baumarkt mittlerweile in- und auswendig kenne... Nachdem wir uns eingelebt und vor allem einsortiert haben, tun sich doch einige luftige Orte auf – da sind freie Fächer in den obersten Küchenschränken, freie Regalflächen im Keller und viel freier Stauraum im Bad. All das verführt natürlich schnell dazu, wieder Dinge dort hin zu packen. Prinzipiell ist das ja auch in Ordnung, WENN das, was man dann da hin packt auch einen Sinn hat. Was ich aber auf jeden Fall vermeiden möchte ist, dass sich irgendwelcher Kram ansammelt, bloß weil´s halt bequem ist. Der leere Pflanztopf landet mal eben im Regal und zack – alles wieder vollgestellt. Ganz gefährlich ist es im Garten. Der ist riesig und läd natürlich ein, den einen oder anderen Nippes irgendwo zu platzieren. Und tatsächlich hat schon das eine oder andere den Weg hier her gefunden und sich zwischen Blumen und Sträuchern breit gemacht. Ein paar (viele) Totenköpfe aus Beton aus meiner frühsommerlichen Massenproduktion zieren eine alte Mauer und die Zaunpfosten. Das passt zu uns und darf trotz meiner Aversion gegen Gartendeko bleiben. Dann... --- ### Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger > Im Nirgendwo zwischen lahmem Trott und genialem Gamechanger - Routinen und Rituale erleichtern unser Leben, sind aber auch gefährlich bequem. - Published: 2023-09-25 - Modified: 2023-09-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/25/routinen-lahmer-trott-und-genialer-gamechanger/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bewusster Konsum, Finanzen, Haushaltsbuch, Konsum, Minimalismus, Rituale, Routinen, Sparen Routine – das klingt erst mal so gar nicht spannend. Doch mit den richtigen Routinen können wir uns das Leben ganz enorm erleichtern. Angeblich nutzen ja erfolgreiche Menschen bestimmte Automatismen, um mehr (Entscheidungs-) Energie für die wirklich wichtigen Dinge zur Verfügung zu haben. Ob es gleich die immer gleiche Alltagskleidung sein muss, sei mal dahingestellt. Zumindest wird nicht jeder, der täglich dasselbe Outfit trägt automatisch ein erfolgreicher Unternehmer und auch modisch experimentierfreudige Menschen können erfolgreich sein. Andere empfehlen ja, jeden Morgen das Bett zu machen. Und auch da scheiden sich – schon wieder – die Geister. Die einen predigen die absolute Ordnung, die anderen erzählen Horrorgeschichten von Milben, Bettwanzen und anderem Getier, das unter der warmen Decke feuchtfröhliche Partys schmeißt. Ich schlage lediglich die Bettdecke weit auf, das sieht ordentlich genug aus und alles kann schön lüften. Aber ob mich das nun zu einem besseren Menschen macht – ich bezweifle das. Der Kaffee am Morgen Was mich aber definitiv zu einem besseren, weil ausgeglichenem Menschen macht, ist die Ruhe am Morgen. Ich bin kein Frühaufsteher aber um morgens entspannt und ohne Hektik wach werden zu können, opfere ich gerne eine halbe Stunde kostbaren Schlaf. Zusammen mit meinem Mann sitze ich am Rechner, wir lesen, hören Musik und trinken Kaffee. Dieses morgendliche Ritual versuchen wir um eine kurze Sporteinheit zu ergänzen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut, je nachdem wie anstrengend der Alltag gerade ist. Aber so ist das halt mit Gewohnheiten. Die muss man sich erst mal mühsam antrainieren, bis sie zu Automatismen werden. Die Schoki am Abend Negative Routinen sind da schon einfacher zu etablieren und umso schwerer zu überwinden. Nach einem arbeitsreichen Tag ist das Sofa besonders verführerisch und die Süßigkeiten hat man sich ja verdient. Und auch, wenn man genau weiß, dass man die Finger aus der Keksdose lassen soll – das innere Krümelmonster kann ganz schön quengelig sein. Finanzen funktionieren besser mit Routinen Schnell reich – mit diesen zwei kleinen Worten verkauft sich jeder noch so seichte Finanzratgeber. Schnell reich wird damit vor allem der Autor. Für mich waren so simple wie unspektakuläre Routinen der Gamechanger in Sachen Finanzen (das Übersetzungstool gibt mir für den englischen Begriff übrigens Spielverderber als Alternative an, also lass ich das jetzt mal so stehen). Mit Haushaltsbuch und ETF-Sparplan pflege und hege ich ganz spießig meine Finanzen, gelegentlich kommen ein paar Aktien hinzu. In kleinen Schritten spart es sich mindestens genauso gut. Auf die staatliche Rente verlassen möchte ich mich nicht. Der monatliche Sparplan Bei der Consors ist der Sparplan auf einmal gar nicht mehr so einfach zu bearbeiten. Den Kundenservice habe ich wohl technisch überfordert, als mal nichts mehr lief. Doch was war passiert? Eigentlich fließt für die Altersvorsorge monatlich ein fester Betrag in ETF-Sparpläne. Während unserem Großprojekt Hausbau sind wir zwischenzeitlich ein bisschen nervös geworden, da eigentlich alles ein bisschen (oder viel) mehr kostete als ursprünglich geplant. Das ist bei so einem Vorhaben ja bekanntermaßen normal und war schon mit eingeplant. Dann kamen aber ungeplante Ereignisse hinzu, die die gesamte Weltwirtschaft gehörig durchgerüttelt haben und am Ende halt auch bei den Häuslesbauer angekommen sind. Und wie man so schön sagt, es läppert sich halt. Sprich, wie hatten ganz schön Bammel, dass wir womöglich nachfinanzieren müssten. Die Bank hätte da natürlich überhaupt kein Thema mit, verdient sie sich doch eine goldene Nase damit. Aber mehr Zinsen und noch länger abbezahlen, das wollte ich unbedingt vermeiden. Also wurden die Sparpläne vorübergehend auf Eis gelegt, pausieren ist technisch ja kein Problem. Was allerdings ein großes technisches Problem war, war die Reaktivierung. „Die Anwendung ist zur Zeit nicht verfügbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal. “ Diese Meldung hatte ich über Tage in der Eingabemaske. Nix geht mehr Nachdem meine Nachforschungen allgemeine Technische Probleme auf Seiten der Bank ausgeschlossen hatten und beim Onlinesupport ähnliche Fehlermeldungen bekam, bemühte ich den telefonischen Kundendienst. Der muss natürlich erst mal denselben Fragenkatalog mit dem Kunden durchspielen, ganz unabhängig davon, ob der was von der Technik versteht oder nicht. Selbes Ergebnis, noch mehr Ratlosigkeit. Man müsse die IT-Abteilung bemühen, eine schnelle Lösung sei nicht in Sicht. Bei Geld hört bei mir der Spaß auf, da erwarte ich eine gewisse Seriosität. Aber ok, wenn´s halt nicht anders geht, setze ich halt neue Sparpläne auf. Nach Tagen kam dann auch eine kryptische Rückmeldung der IT-Abteilung, man hätte wohl irgendeine Eingabe bei mir falsch vorgenommen. Das Problem sei gelöst, mehr Infos gab es leider nicht. Es tut uns leid, dass die Bearbeitung etwas länger gedauert hat. ‌Sie haben uns informiert, dass Sie bei der Bearbeitung Ihrer Sparpläne eine Fehlermeldung erhalten. Nach Überprüfung durch unsere zuständige Abteilung haben wir die Rückmeldung erhalten, dass eine fehlerhafte Eingabe in einem unserer Systeme die Ursache war. Rückmeldung des Kundenservices Der Kundenservice meinte noch, ich könne die Sparpläne wieder zusammenlegen lassen. Wenn ich mal viel Zeit und Langeweile habe, mache ich das vielleicht sogar. So habe ich jetzt quasi auf dem Papier zwei digitale Körbchen mit denselben Äpfeln bzw. ETF-Anteilen darin. In der Depot-Übersicht macht das keinen Unterschied, nur die Sparplanauswertung kann halt keine hübsche Historie anzeigen. Aber ob mir das am Ende erneute längliche Telefonate mit dem Kundenservice wert ist – naja... Immerhin läuft die monatliche Sparrate wieder, die Routine ist wieder hergestellt. Monatlicher Check Zu Ende jeden Monats werfe ich Blick auf die Ausgaben und den Wasserstand. Wo stehen die Konten, stehen größere Ausgaben an, habe ich / haben wir irgendwo über die Stränge geschlagen? Gerade kurz nach dem Umzug ins neue Haus braucht man noch erstaunlich viele Dinge. Da sind so profane Sachen dabei wie Klobürsten, Fußmatten oder Regentonnen aber eben auch noch eine ganze Menge Material aus dem Baumarkt. Ausgaben dokumentieren Alles, wirklich alles, wird akribisch im Haushaltbuch dokumentiert und kategorisiert. Kling aufwendiger als es ist. Letztendlich kostet es mich nur eine Minute, den Betrag in meine Tabelle einzutragen und vor allem kaufe ich ja auch nicht jeden Tag etwas. Dafür weiß ich am Ende, wo ich finanziell stehe und wo das ganze Geld hingeflossen ist. Gerade bei so riesigen... --- ### Glück im Hosentaschenformat > Warum nur sind wir so geizig mit unserem Lächeln - es kostet uns nichts. Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - Published: 2023-09-18 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/18/glueck-im-hosentaschenformat/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Gefallen, Glück, Kleine Aufmerksamkeiten, Komplimente, Lächeln, Lieblingsmensch, Nette Gesten Oft sind es ganz kleine Aufmerksamkeiten, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern und viele kleine positive Ereignisse summieren sich am Ende zu einem glücklichen Leben. Dabei kommt uns auch noch zugute, das Glück so extrem ansteckend ist – da kann ein Pandemie-Virus voll einpacken! Wer also selbst mal nicht so gut drauf ist, kann einfach versuchen, anderen etwas Glück zu schenken – im Idealfall bekommt man selbst etwas davon zurück. Einfaches Beispiel gefällig? Dann beobachtet mal jemanden beim Auspacken eines Geschenkes. Alleine die Vorfreude des Beschenkten lässt auch unsere Mundwinkel himmelwärts steigen. Es muss aber wie gesagt nicht immer ein großes Geschenk sein. Kleine Gesten haben auf den Empfänger oft einen viel größeren Effekt, als uns selbst klar ist. Dabei ist es vielleicht genau  diese eine kleine Geste, die unserem Gegenüber die benötigte Aufmunterung an einem trüben Tag schenkt – und wenn nicht, was haben wir schon zu verlieren? Jemandem eine kleine Freude machen (auch uns selbst) ist gar nicht so schwer. Lächeln – kostet nichts aber gibt heftig Rendite, warum also geizig damit umgehen? ! Kuchen (egal ob selbstgebacken oder vom Bäcker) geht fast immer Einen Zettel mit einer lieben Nachricht oder einem Smiley in der Tasche des Lieblingsmenschen verstecken Völlig uneigennützig freundlich zu den Menschen um einen herum sein – ja, auch zu dem nervtötend langsamen Verkäufer Mit Fremden ein paar nette Worte wechseln Blumen schenken (lässt sich dank Onlinediensten auch über große Entfernung realisieren) Zuhören – also so richtig, ohne selbst in Gedanken ständig schon den nächsten Satz zu formulieren Jemandem ein Buch mitbringen, das einen selbst von den Socken gehauen hat Einen interessanten Artikel zu einem Thema, über das man sich mit jemandem unterhalten hat, an diese Person schicken Ein freundliches Hallo oder Guten Morgen Menschen, die in Eile sind oder nur 1-2 Artikel bezahlen wollen, an der Kasse den Vortritt lassen Sich bei Menschen melden, von denen man lange nichts mehr gehört hat Eine richtige Postkarte schreiben – muss ja nicht viel Text sein Jemandem ein aufrichtiges Kompliment machen Gut Erhaltenes, das man nicht mehr braucht, weitergeben Ein lustiges Video oder Bild versenden, um andere zum Lachen zu bringen ... ... oder ein gemeinsames Foto, in Erinnerung an eine lustige Zeit Ein aufrichtiges Dankeschön Jemanden auf einen Kaffee einladen – Tee geht natürlich auch Den eigenen Regenschirm teilen Jemandem die Tür aufhalten oder Hilfe anbieten Ist doch eigentlich gar nicht so schwer, etwas Nettes zu tun, euch fallen bestimmt noch tausend andere Dinge ein. Trotzdem machen wir es viel zu selten weil wir die Wirkung von freundlichen Worten und kleinen Gefallen so unterschätzen. Dabei sollten wir viel großzügiger damit umgehen denn das freut nicht nur die empfangende Person sondern tut auch uns selbst gut. Damit machen wir die Welt um uns herum jeden Tag ein bisschen besser. Und natürlich macht ihr auch mir mit euren Kommentaren immer eine große Freude. Ich schätze es sehr, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt. Dankeschön! --- ### For The Ocean > Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - Published: 2023-09-11 - Modified: 2023-08-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Fisch, Hai, Hobby, Meer, Meeresschutz, Ozean, Sea Shepherd, Tauchen Mangelnde Seefestigkeit verträgt sich eigentlich nicht besonders gut mit der Liebe zum Meer. In meinem Fall tut ersteres der Liebe allerdings keinen Abbruch. Schon bevor wir die Unterwasserwelt mit Tauchausrüstung erforschen durften, waren Ozeane mein bevorzugtes Reiseziel. Dabei hasse ich es, in der Sonne zu braten und muss mir am Strand immer ein schattiges Plätzchen suchen. Und wenn ich dann ein gutes Buch aufschlage – habe ich nach zwei Sekunden die Handlung vergessen, weil ich nur die endlosen blauen Weiten bestaune. Am Anfang war ich allerdings ein ganz schöner Angsthase. Was ich nicht sehen kann, ist mir suspekt. Dann lieber schwimmen im chlordurchtränkten Hallenbad. Ich war sozusagen eine Wasserratte, die sich vor Fischen (und allem, was da sonst noch so lebt) gefürchtet hat. Beim Wellenbaden habe ich einmal den länglichen Schatten eines Fisches in der Welle gesehen, der war bestimmt einen ganzen halben Meter lang! So schnell hat mich noch keiner aus dem Wasser hüpfen sehen. Ein paar Jahre und eine fundierte Tauchausbildung später hat sich die Richtung, in die ich mich bei so einem Anblick stürzen würde, gewendet. Es gibt kaum etwas Schöneres, als ruhig im Wasser zu schweben und die Umgebung zu beobachten. Dafür braucht es vielerorts nicht mal einen Tauchschein. Da reicht der Schnorchel, um stundenlang an der Oberfläche zu dümpeln und dem Treiben unter Wasser zuzuschauen. Allerdings löst sich die Tiefenentspannung schnell in Luft auf, wenn sich jemand unterhalb der Wasseroberfläche nicht zu benehmen weiß. Am schlimmsten sind Taucher, die ihre Extremitäten nicht im Griff haben und über den Grund oder, noch schlimmer, Korallenbänke pflügen. Die vernebeln nicht nur allen hinter ihnen Tauchenden die Sicht sondern richten Schaden in einem zerbrechlichen Ökosystem an. Leider sind genau solche Menschen oft sehr beratungsresistent und halten sich oft für die begnadetsten Taucher unter der schönen Sonne. Wir hatten unglaubliches Glück mit unserer Tauchlehrerin, die hätte uns so ein Fehlverhalten nicht durchgehen lassen. Sie hat ganz pflegeleichte Taucher aus uns gemacht und so vergessen uns die Guides bei geführten Touren (nicht überall darf man auf eigene Faust ins Wasser) gerne. Und weil wir uns nicht mit der gesamten Gruppe auf jedes Getierchen stürzen, das die Guides für ihre Schäfchen zeigen wollen, bilden wir immer irgendwann das Schlusslicht. Das spart nicht nur Energie sondern auch Atemluft. Zur Belohnung gibt es dann am Ende hin und wieder kleine Touren mit den Guides zu  ihren Geheimtipps – einem von Seepferdchen bewohnten Seegrasbüschel, kleinen Höhlen oder der einzigen Koralle am ganzen Tauchplatz – während alle anderen schon wieder auf dem Boot sitzen. Doch mit der Begeisterung für die Unterwasserwelt, die mich mit der ersten Schnorchel-Tour gepackt hat, kamen auch ein paar Nebenwirkungen.   Eine davon ist, dass ich keinen Fisch mehr essen kann. Das ist für mich und meinen Mann wie Hasenbraten für Kaninchenbesitzer. Ein Fischrestaurant hatte eine bebilderte Karte und wir hatten alle diese Fische noch am Nachmittag beim Tauchen beobachtet. Manche sind sogar eine Weile neben uns geschwommen und haben uns ebenso beobachtet. Wir haben uns dann beide für den Rindfleischspieß entschieden... Eine weitere Nebenwirkung ist die gesteigerte Aufmerksamkeit gegenüber dem Meeresschutz. Früher war Haifischflossensuppe etwas, das man zwar vom Hörensagen kannte aber sich nie Gedanken darüber gemacht hat. Und auch über große Aquarien mit Delphinen und Walen hat man nicht groß nachgedacht. Das war eh nie etwas, das mich angelockt hätte. Es ist aber plötzlich etwas ganz anderes, wenn der persönliche Bezug dazu kommt. Wenn man etwas kennt, verliert man auch die Angst. Die dunklen Tiefen haben ihren Schrecken längst verloren, da ich mich ja mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, dass da kein Seeungeheuer lauert. Vor allem aber habe ich viel über die ganz realen Bewohner gelernt und weiß auch, dass nicht jeder Hai per Default gefährlich ist. Und da, wo sie dann doch gefährlich sind, muss ich nicht ins Wasser. Das ist schließlich ihr Lebensraum und nicht meiner, ich bin nur zu Gast! Was die meisten Taucher eint, ist die Begeisterung für eine bunte und vielfältige Unterwasserwelt. Wer neu in dieser Gemeinschaft ist, dem fällt auf T-Shirts und Pullis neben vielen Logos von Tauchcentern vor allem das der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd auf (vor allem, wenn man wie ich eine Schwäche für Totenköpfe hat). Hier engagieren sich weltweit Menschen beeindruckend mutig für den Erhalt unserer Meere. Wo wir im Kleinen an unsere Grenzen stoßen, wird hier im Großen der Kampf für unsere Ozeane ausgetragen. Da ich schon bei leichtem Wellengang mit meinem Magen zu kämpfen habe, bewundere ich umso mehr den Einsatz, den andere bringen. Was ich aber tun kann, ist regelmäßig zu spenden (für alle Sparfüchse – das kann man steuerlich absetzen) und fleißig Werbung / Aufklärung zu betreiben. Und so zeigen sich die bereits erwähnten Nebenwirkungen auch in Bereichen, die weniger offensichtlich sind. Was hat das ganze mit Musik zu tun Ich liebe guten Metal, wenn auch in anderen Ausprägungen als mein Mann. Umso schöner ist es dann, wenn wir Bands entdecken, die uns beiden gefallen. Und umso ärgerlicher, wenn diese Bands sich so richtig daneben benehmen. Normalerweise ist mir die Privatperson hinter der Kunst völlig egal. Aber das Blutbad, das die Färöer jedes Jahr beim Grindadráp veranstalten, sprengt so ziemlich jedes Maß und mir ist völlig schleierhaft, wie ein Mensch ticken muss, dass er da mitmacht. Jedes Jahr werden so auf grausame Weise unzählige Tiere abgeschlachtet – nicht nur Grindwale sondern auch andere Walarten und Delfine. Die Mitglieder der färöischen Metal-Band Týr distanzieren sich nicht etwa vom Grind – im Gegenteil, sie befürworten das als Tradition und fühlen sich von Meeresschutzorganisationen wie Sea Shepherd angegriffen.   Vielleicht sollten wir alle mehr an unseren Traditionen festhalten und gleich mal wieder alle Frauen zurück an den Herd schicken... Bei solchen Argumenten bin ich fassungslos ob der menschlichen Dummheit. Das viele Konzertveranstalter ähnlich denken und lieber auf Einnahmen verzichten, als solchen Menschen eine Bühne zu bieten, kann ich nur unterstützen. Und auch wenn hin und wieder ein alter Song der Band durch die Räume schallt, wir würden kein neues Album mehr kaufen. Jeder Cent hierfür wäre an anderer Stelle besser... --- ### Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt > Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - Published: 2023-09-04 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Altersdemenz, Demenz, Kuchen, Türschwelleneffekt, Vergesslichkeit Man sollte doch meinen, in einem aufgeräumten und übersichtlichen Haushalt wäre es leichter, sich zu konzentrieren und seine Gedanken zumindest halbwegs zusammenhalten zu können.  Nix da! Kaum stehe ich in der Küche, habe ich auch schon vergessen, warum ich eigentlich hier bin. Macht nichts, dann essen wir halt erst mal ein Stück Kuchen. Da kann ich im Übrigen diese Seite mit einer eigenen Kategorie für Kasten-Kuchen sehr empfehlen. Hier steht gerade der Erdbeerkastenkuchen mit Buttermilch und Mandeln, allerdings mit Heidelbeeren und etwas mehr Buttermilch und weniger Butter als im Rezept angegeben. Hatte den Kühlschrankinhalt etwas falsch eingeschätzt, tut dem Kuchen aber keinen Abbruch. Da ich nicht einsehe, mir eine weitere Kuchenform zuzulegen, kommen mir die Kasten-Kuchenrezepte sehr entgegen und ich werde mit Sicherheit noch einige ausprobieren. Doch warum nochmal stehe ich jetzt hier? Auf der Suche nach meinem ursprünglichen Plan wandere ich zurück ins vorherige Zimmer. Hilft aber auch nicht, der Plan ist weg. Sind das jetzt schon die ersten Anzeichen beginnender Altersdemenz? ! Nein, das Phänomen kenne ich schon lange und hatte ich schon immer. Was ich seither noch nicht kannte, ist der Name dazu – Türschwelleneffekt. Und wenn etwas einen Namen hat, macht es uns gleich weniger Angst. Wer mir das nicht glaubt, darf gerne mal hier reinschauen, das ist der Beweis! Also zurück zu Hugo, nein Quatsch, dem Türschwelleneffekt. Der besagt, dass unser Gehirn sich beim Betreten eines neuen Raumes auf diesen einstellt und alles andere abschließt, was mit der vorherigen Umgebung zusammenhängt. Beim Übertreten einer Türschwelle schließt sich also auch gedanklich die Tür hinter uns. Und das hat definitiv nichts mit dem Alter zu tun. Besonders fies an der Sache ist allerdings, dass es auch oft nicht hilft, wenn man wieder an den Ursprungsort zurückkehrt. Unser Gedächtnis arbeitet nicht mir einem kontinuierlichen Zeitstrahl sondern speichert Ereignisse und Gedanken in kurzen, abgeschlossenen Episoden ab. Die eigentliche Absicht, mit der wir losgetigert sind, ist schon längt vergessen und das Gehirn konzentriert sich wieder auf neue Dinge. Da kann es schon mal passieren, dass man wieder im Schlafzimmer zurück ist und am Ende gar nicht mehr weiß, wieso man eigentlich überhaupt unterwegs war. Dazu wurden sogar Studien durchgeführt, wir sind also in guter Gesellschaft mit diesem Phänomen. Ich sag mir immer, dass es mir schon wieder einfallen wird, wenn´s wichtig war. Gleiche Taktik funktioniert auch wunderbar, wenn ein verpasster Anruf mit unbekannter Nummer auf dem Telefon wartet. Da wird schon aus Prinzip nicht zurückgerufen. Wenn´s wichtig ist, meldet sich derjenige wieder. Ansonsten gebe ich eigentlich immer an, dass ich ausschließlich über Mail kontaktiert werden möchte und wer sich daran nicht halten mag, muss es halt mehrfach versuchen. Leider ist die berufstätige Frau, die eben nicht den ganzen Tag neben dem Hörer hockt, immer noch unvorstellbar für viele Dienstleister. Hilft leider auch nicht, sich darüber aufzuregen. Immerhin versuchen manche dann bei meinem Mann telefonisch durchzukommen. Das ist doch mal gleichberechtige Ignoranz von Kundenwünschen. Während ich so über die vielbejammerte Servicewüste sinniere, bin ich zwischenzeitlich im Büro gelandet. Da ich immer noch nicht weiß, was ich eigentlich tun wollte, wird mal eben die dauerprokastinierte Steuererklärung erledigt. Hat nicht mal so lange gedauert, warum schiebt man das nur so ewig vor sich her? ! Am Ende meldet sich der Durst, ich sagte ja, wenn´s wichtig ist... – wie gut, dass in der Küche auch noch Kuchen steht! --- ### Hautsache, die Sonne scheint > Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - Published: 2023-08-28 - Modified: 2023-08-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Haut, Kosmetik, Kosmetikindustrie, Minimalismus, Rosacea, Routine, Sonne, Sonnenbrand, Sonnencreme, Sonnenschutz Vielen dürfte ja zwischenzeitlich bekannt sein, dass unsere Haut unser größtes Organ ist. Sozusagen eine riesige Spielwiese für die Kosmetikindustrie. Dabei ist die Epidermis, also die Oberhaut, ein gut funktionierender Schutzschild und lässt so leicht nichts durch. Sie hält also nicht nur das, was drinnen bleiben soll an Ort und Stelle, sondern macht auch einen auf Türsteher nach außen. Da helfen auch hübsch animierte Werbefilmchen nicht, bei denen die Wirkstoffe so nett durch die Hautschichten sickern. Nix da – du kommst hier nicht rein! Glaube versetzt Vermögen Ganz erstaunlich finde ich, wie leicht auch gebildete Menschen auf Verheißungen der Kosmetikindustrie hereinfallen und viel Geld für blumige Versprechen ausgeben, wohl wissend, dass all das eher auf dem Prinzip Hoffnung basiert als auf wissenschaftlich nachweisbaren Effekten. Aber der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, dann schafft er das bestimmt auch mit ein paar Fältchen. Wenn man sich allerdings mal vor Augen führt, was manche Cremes so kosten, könnte man mit dem Geld wahrscheinlich tatsächlich Berge versetzen lassen. Da kommen dann auch noch Inhaltsstoffe von zweifelhafter Wirkung, billige Füllstoffe, Tierversuche und Verpackungsmüll ohne Ende zum Einsatz, nur damit wir daran glauben können, ein wenig länger ein wenig jünger auszusehen. Das einzige, das hier versetzt wird, ist das eigene Geld in die Taschen der Kosmetikindustrie. Und ohne Sinn und Verstand werden Tiegel an Tiegel im Badezimmer aufgereiht bis entweder das Konto oder die Wangen glühen. Gerade, wer es mit der Suche nach dem heiligen Gral der Gesichtspflege übertreibt und sich regelmäßig eine immer noch bessere Pampe ins Gesicht schmiert, kann schon mal den gegenteiligen Effekt beobachten. Die gerade noch gesunde Haut wehrt sich mit Pickeln, Entzündungen oder trockenen Stellen. Wenn gar nichts mehr hilft, kommt der kalte Entzug. Alles, was irgendwie irritieren könnte, wird weggelassen. Und da bleibt dann nicht mehr viel. Wer sich mit Hautproblemen herumschlagen darf, die nichts mit dem unvermeidbaren Alter zu tun haben, beschäftigt sich meist intensiver mit den Bedürfnissen unserer äußeren Hülle. Und das kann ganz schön spannend sein. Faszinierende Fakten über unsere äußere Körperhülle: Die Hautoberfläche eines durchschnittlichen erwachsenen Menschen beträgt etwa 1,5 – 2 m2. Sie hat einen Anteil von 15 – 20 % unseres Körpergewichts. Mit unserem individuellem Mikrobiom beherbergt unsere Haut schätzungsweise eine Billion Bakterien und etwa ein Viertel des im Körper gespeicherten Wassers. Für unsere Sinneswahrnehmung hat sie beeindruckendes Arsenal an Schmerzrezeptoren, Druckrezeptoren, Thermorezeptoren, Dehnungsrezeptoren, Tastrezeptoren und Haarfollikelrezeptoren. Bis zu 370 Schweißdrüsen drängen sich auf einem Quadratzentimeter Haut, am engsten geht es an den Fußsohlen zu. Unsere Hautoberfläche erneuert sich komplett alle vier Wochen. Rechnet man das auf ein 80-jähriges Menschenleben um, kommt man auf über 1000 Zyklen. Die Haut erzählt die Geschichte ihres Trägers. Narben, Falten, Tätowierungen, Muttermale, Pigmentflecken oder Nichtpigmentflecken, Sommersprossen - perfekte makellose Haut ist fast schon langweilig. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommen meist nur ausgewählte Stellen, die dann dafür aber umso mehr. Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt. Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf andere Bereiche legen. Die Vergessenen Unsere Füße, die uns tagtäglich durchs Leben schleppen, bekommen meist recht wenig Aufmerksamkeit. Mit Grauen erinnere ich mich an die aufgesprungene Hornhaut an den Füßen meiner Oma. Da wurde dann mit archaischem Werkzeug gehobelt und gefeilt, das fand ich schon als Kind richtig gruselig. Unsere Hände machen ja auch einiges mit. Und angeblich zeigt sich an ihnen das wahre Alter, wenn man es im zugekleisterten Gesicht nicht mehr erraten kann. Während wir letzteres nämlich brav vor der Sonne schützen, werden die Hände, was das angeht meist außen vor gelassen. Kein Wunder also, wenn sich Pigmentierung und Faltenbildung die Hand geben (sorry, ganz schlechtes Wortspiel). Bei der Gartenarbeit könnte man ja Handschuhe tragen, aber dann lässt es sich einfach nicht so schön in der Erde wühlen. Und man soll sich ja hin und wieder erden. Zumindest aber, wenn man meint, mit aggressiven Putzmitteln hantieren zu müssen, sollte man die Fingerchen schützen. Ellenbogen bekommen meist erst dann etwas Aufmerksamkeit, wenn sich die Haut vor lauter Verzweiflung bzw. Trockenheit schon schuppt. Im Sommer eher ein seltenes Problem, bei trockener Heizungsluft aber durchaus nervig. Kann man dann aber gleich mit all den anderen juckenden Stellen pampern, wenn die kalte Winterluft uns zu Rosinen werden lässt. Der Rücken ist einfach nicht im Fokus, zumindest stellt sich das immer etwas schwieriger dar. Gerade was den Sonnenschutz angeht, sind Eremiten klar im Nachteil. Und wer schon einen Mückenstich an einer unerreichbaren Stelle hinter sich hat, lernt womöglich ganz neue Talente beim Partner kennen. Ist im Übrigen auch eine schöne Übung zur besseren Paarkommunikation – höher, nein zu hoch, weiter links, das andere links, nein nicht kitzeln, mehr in die Mitte, was machst du denn? ! ... Weniger ist mehr Für gesunde Haut braucht es eigentlich gar nicht so viel. Im Gegenteil, hier ist weniger definitiv mehr. Im Badezimmer ist also Minimalismus angesagt. Nicht so übertrieben viel reinigen und keine tausend Mittelchen auftragen. Ist nicht nur besser für die Haut und die Umwelt sondern ganz nebenbei auch für den eigenen Geldbeutel. Und was findet sich in meinem Badezimmerschrank für die tägliche Routine? Ein seifenfreies Waschstück, ein Serum für das Extra an Feuchtigkeit bei Bedarf, eine Pflegecreme ohne alles und anständige Sonnencreme. Letztere natürlich nur tagsüber, wenn ich vor die Tür gehe. Ohne erblüht die Rosacea innerhalb kürzester Zeit, was nicht nur optisch nervt, sondern auch juckt. Und sobald es juckt, hat man die Finger im Gesicht und der Teufelskreis lässt sich kaum noch aufhalten. Gepaart mit Stress und/oder angeschlagener Gesundheit explodiert die Haut förmlich und findet aus eigener Kraft ihre Balance nicht wieder. Am Ende bleibt nur noch der Gang zur Apotheke mit einem Rezept für eine antibiotikahaltige, exklusiv für mich angerührte Creme. Kompetente Hilfe erwartet man sich ja normalerweise vom Hautarzt des Vertrauens. Hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich die richtige Diagnose und entsprechend auch die passende Behandlung bekommen habe. Wer in jüngeren Jahren über Entzündungen klagt, wird meist einfach mit aggressiven Mitteln gegen jugendliche Akne wieder heim... --- ### Humor ist, wenn man trotzdem lacht > Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - Published: 2023-08-21 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Krank, Krankenpflege, Pläne, Urlaub, Urlaubsreif Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Zum Glück hatten wir für unseren Sommerurlaub nicht all zu ambitionierte Pläne.   Und vor allem hatten wir nicht vor, wegzufahren. Noch am ersten Abend unseres Urlaubs hat sich der Herr den Fuß gebrochen. Und das nicht mal besonders spektakulär sondern einfach aus purer Tollpatschigkeit und Blödheit (sorry, das musste mal raus). Er mag es ja akkurat und symmetrisch aber in der Hinsicht hat er jetzt übertrieben.   Vor wenigen Jahren hat er sich nämlich den anderen Fuß an genau der gleichen Stelle gebrochen. Ich weiß also, was auf uns zukommt. Während er auf einem Bein hüpfend versucht, Kaffee zu holen, erledige ich alles, wofür man zwei intakte Beine benötigt (also auch, Kaffee bringen). Haushalt, Wäsche, Einkaufen und dieses mal auch Gartenarbeit inklusive Mähen und Gießen halten mich fit. Die riesige Rasenfläche (die weitere Bepflanzung ist für Herbst und das nächste Jahr geplant) ist Dank des feuchtwarmen Wetters geradezu explodiert und will wöchentlich frisiert werden. Immerhin habe ich die neueste Ladung Grasschnitt noch im Kompost unterbringen können. Aber der Bau eines Zweitkompost ist unumgänglich, die Menge an Biomasse ist einfach zu riesig. Material ist schon besorgt und wenn es die Temperaturen zulassen, kann ich mich ans Werk machen. Momentan muss ich allerdings auf meine emotionale Unterstützung durch meinen lädierten Gatten verzichten. Nachdem wir die erste Urlaubswoche in diversen Wartebereichen verschiedener Ärzte und Krankenhäuser verbracht hatten, wurde der kaputte Fuß Ende der Woche endlich professionell verschraubt. Aus dem ambulanten ist allerdings ein stationärer Aufenthalt geworden. Das Wochenende über ist statt Freibad also ein überhitztes Krankenhauszimmer angesagt. Wenigstens darf ich abends wieder heim gehen und im eigenen Bettchen schlafen. Dafür bekommt der Invalide seinen Urlaub wieder – ich leider nicht (trotz hingabevoller Krankenpflege). Anfangs meinte er noch großspurig, ich solle meinen Urlaub verschieben. Wer ihn dann allerdings durch die Weltgeschichte gefahren hätte, weiß ich auch nicht. Jetzt ist er froh, dass ich mich um ihn kümmern kann und wenigstens er hat auch ein bisschen Mitleid für mich übrig, während alle anderen nur ihn bedauern.  Das mag ein bisschen egoistisch klingen, er hat ja Schmerzen und muss durch die Gegend humpeln. Trotzdem trauere ich ein bisschen um meinen ins Wasser gefallenen Sommerurlaub – eigentlich wollte ich viel lieber selbst ins Wasser fallen bzw. mal wieder im See baden gehen oder ein bisschen die Umgebung erkunden. Genug gejammert, von selbst bauen sich Kompost und Regale nicht auf. Und man wird ja mit jedem Fußbruch auch resilienter. Ich genieße also so gut wie möglich die freie Zeit zwischen den Arztbesuchen und verschiebe sämtliche Pläne auf irgendwann anders. Gut versorgt mit reichlich Büchern (ich war vor dem Urlaub noch an zwei Büchertauschschränken) lässt die Hängematte zumindest ein bisschen Urlaubsstimmung aufkommen. Und wenn ich Laufen gehen will, kann ich einfach lostigern. Sonst muss ich immer warten, bis der Herr seinen Kaffee verdaut hat. Er kann es nämlich gar nicht leiden, wenn ich mehr Sport mache, als er und will dann immer mit. Zumindest für ein paar Monate ist das wohl kein Thema mehr. Beim letzten Fußbruch musste er auf den Besuch von Weihnachtsmärkten verzichten, diesmal halt aufs Freibad. Im Nachhinein ist es daher auch gar nicht so schlimm, dass der Liefertermin für die Gartenhütte um eine Woche verschoben wurde (noch so ein Plan, der kurz nach dem Unfall wie eine Seifenblase geplatzt ist). Der Anruf kam natürlich, kaum dass wir Helfer für den geplanten Aufbau der Gartenhütte organisiert hatten. Eigentlich wollte ich in der zweiten Urlaubswoche das Dach und den Außenanstrich fertig machen, nur beim Aufbau braucht es ein paar mehr Hände. Ich hoffe nur, dass die Spedition den neuen Termin einhält und das Wetter mitspielt. Besonders emphatische Freunde schicken übrigens Strandbilder aus dem Urlaub, wenn man schreibt, dass man Hilfe braucht, weil einer einen kaputten Fuß hat... Wir nehmen´s eh mit Galgenhumor. Wobei es keine Absicht war, als ich zu meinem Mann meinte, dass es kein Beinbruch sei, dass wir nicht alles machen können, was wir uns vorgenommen hatten. Und an der profimäßigen Verschraubung seiner Knochen kann ich mir beim Bauen diverser Kleinprojekte ein Beispiel nehmen. Darf mich nur nicht selbst verletzen, sonst könnte es hier echt schwierig werden. Nach diesem Urlaub bin ich urlaubsreif! --- ### Ende, aus, vorbei > Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - Published: 2023-08-14 - Modified: 2023-07-23 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Mail, Minimalismus, Nachhaltigkeit, Newsletter, Ordnung, Strom sparen Nein, hier verabschiedet sich nicht der Blog. Ich schreibe für mein Leben gerne (was für eine Phrase) und werde weiterhin meine Texte in die digitale Welt entlassen. Wahrscheinlich hat es nicht einmal jemand bemerkt, aber seit einigen Wochen ist die Anmeldemaske für den Newsletter von der Seite verschwunden. Warum ich in Zukunft keinen Newsletter mehr versenden werde? Das hat vor allem zwei Gründe – zum Ersten meine eigene Faulheit und zum Zweiten das Thema Klimaschutz. Ich hasse es, wenn ständig und penetrant und vorlaut sich die Abfrage zum Abonnieren des Newsletters in den Vordergrund drängelt. Keinen neuen Artikel mehr verpassen?  Ich bin groß genug, um selbstständig auf meinen Lieblingsseiten nach Neuigkeiten zu schauen.  Ich will nicht ständig beim Lesen gestört werden und wenn ich einmal abgelehnt habe, muss das doch reichen. Das ständige Aufpoppen der Newsletteranmeldemaske (Achtung Wurmwort) nervt mich! So etwas will ich auf meiner Seite nicht haben. Daher hatte ich die Anmeldemaske ganz dezent an die Seite gepackt – und nur wenige Anmeldungen. Trotzdem finden immer wieder Leser zu meinen Beiträgen. Ganz ohne Benachrichtigung über einen Newsletter. Da fragt man sich schon, ob es das überhaupt braucht. Ich merke selbst, dass ich überhaupt kein Fan von Mails mit viel Text bin. Kurz und informativ sollen sie sein – für das Lesen von seitenlangen Ergüssen habe ich keine Zeit / Geduld. Da schmökere ich lieber auf diversen Lieblingsblogs. Ich bin so ganz nebenbei und ganz gerne Vollzeit berufstätig. Ich weiß, für Handwerker und Spediteure ist das nach wie vor sowas wie ein Unikum, wenn Frauchen nicht brav den ganzen Tag neben dem Herd hockt, um dann jederzeit die Türe öffnen zu können (Wir kommen zwischen 8 und 18 Uhr, wer liebt das nicht? ! ). Ich habe also nicht unbegrenzt Zeit und auch wenn ich viel zu sagen / zu schreiben habe, macht es mir einfach viel mehr Spaß an einem Beitrag zu schrauben und zu feilen. Und der versumpft dann auch nicht in irgendeinem Spamordner, wo ihn eh nie jemand liest. Kommen wir zum zweiten Grund, weswegen ich gerne auf den Versand von (meiner Meinung nach unnötigen) Newslettern verzichte und sie auch nicht abonniere bzw. abbestelle, wenn sie mir keinen Mehrwert bieten.  Die Flut an E-Mails, die wir tagtäglich versenden/erhalten hat einen immensen Einfluss auf unsere Umwelt – die Speicherung übrigens ebenfalls. E-Mails verursachen eine nicht gerade geringe Menge an Treibhausgasen. Durch eine einzelne Mail werden etwa zehn Gramm CO2 produziert, und da ist noch nicht einmal ein Anhang dabei. Klingt erst mal nicht viel, entspricht aber der Klimabilanz einer Plastiktüte. Wenn man sich das mal übers Jahr hochrechnet, kommt ganz schön was zusammen. Pro Tag werden circa 347,3 Milliarden Mails versendet, Tendenz  – wie immer – steigend. Ein Brief verbraucht mit durchschnittlich 20 Gramm zwar doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie eine E-Mail. Doch wie immer liegt der Teufel im Detail. Genau wie bei stromsparenden LEDs könnte uns auch bei der E-Mail ein sogenannter Rebound-Effekt drohen. Weil die modernen Lämpchen weitaus weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühbirnen, wird einfach mehr beleuchtet, was am Ende zu keiner nennenswerten Strom- / Energieersparnis führt. E-Mail vs. Brief: Wie ist das eigentlich mit der CO2-Bilanz? Wir versenden also unnötig viele Mails, weil es so schön einfach und ja so viel sparsamer ist. Und damit nicht genug. Unsere digitalen Postfächer laufen über vor lauter gespeicherten Mails. Denn auch, wenn der Minimalismus Trend zu luftig aufgeräumten Wohnräumen animiert. Im digitalen Raum mutieren wir gerne zu hortenden Messies. Und all die Daten benötigen eine riesige Menge an Speicherplatz. Dieser wird von Rechenzentren auf Servern bereitgestellt, die dafür enorm viel Strom verbrauchen. Wäre das Internet ein Land, würde es beim CO2-Ranking gleich auf Platz drei nach China und den USA kommen. Weshalb sind E-Mails schädlich fürs Klima? Als digitaler Putzteufel sortiere und lösche ich die Nachrichten in meinem Maileingang akribisch. Der kleine innere Ordnungsfanatiker kann überquellende Postfächer einfach nicht ausstehen. Über Sinn und Unsinn von Newslettern lässt sich sicher streiten und was für mich passt, gilt sicher nicht für alle anderen. Was aber jeder tun kann, ist Ordnung halten und Ausmisten, vor allem digital! Und falls tatsächlich jemand dem Newsletter nachtrauert – hier auf meinem Blog veröffentliche ich jeden Montag um 17:00 Uhr einen Beitrag. Im Gegensatz zum Newsletter funktioniert das für mich sehr zuverlässig! --- ### Standschäden - Published: 2023-08-07 - Modified: 2023-07-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Alterserscheinung, Aufbrauchen, Ausmisten, Bewegung, Fit bleiben, Horten, Minimalismus, Sport, Standschäden Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen, kann böse nach hinten losgehen. Denn wenn so ein technisch nicht ganz unkomplexes Gefährt über lange Zeit nicht bewegt wird, reagiert es teilweise höchst undankbar. Plötzlich läuft gar nichts mehr, im besten Fall ist nur Batterie alle aber es kann auch teurer werden. Das lässt kurioserweise auch auf uns selbst übertragen. Unser eigener Körper legt zuweilen ein Verhalten an den Tag, das dem eines aufs Abstellgleis verfrachteten Autos nicht ganz unähnlich ist. Er wird steif und unbeweglich, statt Staub setzt er allerdings gerne Fett an. Auch nicht besser... Auch das Hirn verblödet sozusagen, wenn wir es nicht nutzen. Stillstand ist kontraproduktiv, wir müssen unseren Geist nutzen, um geistig fit und aktiv zu bleiben. Und da hilft nicht nur Gehirnjogging in Form von Kreuzworträtseln oder dem Lernen einer neuen Sprache. Die geistige Beweglichkeit profitiert auch von der körperlichen Bewegung. Wenn man es allerdings zu lange schleifen lässt (was sich bei einem Hausbauprojekt kaum vermeiden lässt), stellen sich irgendwann die ersten Standschäden in Form von verkürzten Muskeln, schmerzenden Körperteilen und unterirdischer Ausdauer ein. Gerade bei älteren Menschen erlebe ich oft, wie sie sich selbst in einer Abwärtsspirale gehen lassen. Sie sind gefangen im Teufelskreis aus „ich kann keinen Sport machen, weil ich Schmerzen habe“ und Schmerzen, die sie haben, weil sie sich zu wenig bewegen. Es wird also höchste Eisenbahn, selbst wieder den berühmten Arsch hochzubekommen. Dass wir es mit der sportlichen Auszeit etwas zu lange haben schleifen lassen, merke ich an dem tagelangen Muskelkater, nachdem ich mal wieder in die Laufschuhe geschlüpft bin (natürlich bin ich auch gelaufen). Ein Vorgeschmack auf das Alter, wenn Treppenstufen plötzlich unüberwindbar werden und ein Grund mehr, tatsächlich dran zu bleiben. Auch wenn der Nachbar nach der Laufrunde sorgenvoll fragt, ob er ein Sauerstoffgerät holen soll oder einen halbstündlich darauf hinweist, dass das Birnchen immer noch hochrot leuchtet, sollte das Motivation genug sein. Wir werden ja alle nicht jünger, daher ist es nicht ganz unerheblich, wie wir uns im Alltag bewegen. Neben all den kleinen Gelegenheiten, wie ganz klassisch die Treppe statt dem Aufzug zu nehmen, braucht es aber auch ein bisschen mehr Anstrengung, um die Alterserscheinungen an der menschliche Maschinerie in Grenzen zu halten. Wobei jeder kleine Schritt besser als nichts ist. Bevor man also über jemanden lacht, weil er oder sie wie ein Glühwürmchen durch den Wald keucht, sollte man sich um seinen eigenen Kram kümmern. Jede Bewegungseinheit ist lobenswert und alles ist besser, als mit dem persönlichen Schweinehund auf der Couch zu hocken. Und jetzt höre und staune, nicht nur Mensch und Maschine wollen regelmäßig genutzt werden. All die hübschen Dinge, die wir gerne für den besonderen Anlass horten, können uns das am Ende übel nehmen. Da ist dann plötzlich der edle Anzug oder das schicke Kleid, welche ausgerechnet dann, wenn uns nach Jahrzehnten mal eine Hochzeitseinladung erreicht, plötzlich ungewohnt körperbetont auf der Haut sitzen. Hätte ich das Kleid doch mal öfters getragen, bevor ich mir mit Krafttraining einen schönen starken Rücken gezaubert habe. Egal, jetzt muss es weichen und Platz für bequemere Kleidung machen. Ich stehe einfach auf Sauerstoff und finde es spitzenmäßig, wenn ich in meiner Kleidung auch atmen kann. Mittlerweile darf auch nur noch Kleidung bei mir wohnen, die sich sowohl für besondere Anlässe aber auch für den Alltag eignet. Apropos besondere Anlässe – da spart man sich den besonders teuren Wein für die perfekte Gelegenheit auf und hat am Ende nur noch einen besonders teuren Essig. Wenn wir also so ein kulinarisches Highlight zu Hause haben, sollten wir es genießen, wenn uns danach ist. Und wer sagt, dass man eine Flasche Sekt nicht einfach so öffnen darf, nur weil einem jetzt gerade danach ist? ! Ja, ich weiß, Sekt hält eine ganze Weile. Doch nicht alles, von dem man erwarten würde, dass es unbegrenzt hält, erfüllt diese Erwartungen auch. Denn, wenn wir etwas über Jahre im hintersten Eck im Kellerschrank vergessen, kann es schon mal passieren, dass der Zahn der Zeit doch noch einen Weg findet, daran zu nagen. Sei es die Duftkerze, die dann halt nur den besagten Kellerschrank beduftet hat und am Ende nur noch nach Mottenkugeln riecht. Oder Gewürze, die man einst in günstigen Großpackungen eingelagert hat und die ihr Aroma ebenfalls schon lange verloren haben. Wer also gerne mal das Hamstern und Horten anfängt, sollte dann auch ans Aufbrauchen denken. Denn was bringen Schränke voll Klopapier und Konserven, wenn ich das ganze dann vergesse. Die späteren Erben können sich bestimmt etwas Schöneres vorstellen, als eine lebenslange Ration Dosenravioli. Und auch von der teuren Pralinenpackung habe ich länger etwas, wenn ich sie in Form von Hüftspeck einlagere, als wenn sie im dunklen Schrank auf eine Gelegenheit zum Weiterverschenken wartet. Sowieso gönnen wir uns ja eigentlich nie die richtig feinen Pralinen, ein Grund mehr also, sie sofort und ausgiebig zu genießen. Denn wer fleißig Sport macht, braucht ja auch Energie.   All solche unnötigen Standschäden lassen sich leicht vermeiden, wenn man genau weiß, was man besitzt (also neben dem eigenen Körper) und alles, was man besitzt, auch ausgiebig nutzt (inklusive des eigenen Körpers). Was man nicht mehr braucht, sollte zeitnah ausziehen. Was keine Miete zahlt (in Form von Nützlichkeit), fliegt raus! Umso schöner, wenn man etwas in wertschätzende Hände weitergeben kann. Unsere kleine Mini-Musikanlage beschallt zum Beispiel zukünftig Nachbars Gartenhütte. Liesen wir sie im Schrank versauern, würden irgendwann die Kondensatoren eintrocknen und das wäre echt schade drum. Selbst in einem stark minimalistisch angehauchten Haushalt ändern sich manchmal die Gegebenheiten und Dinge werden überflüssig. Statt den Krempel nun in irgendeine dunkle Ecke zu packen – man kann es ja vielleicht noch mal brauchen – gibt man sie vielleicht doch lieber weiter. Dann hat man auch den Platz, mal die Yoga-Matte auszurollen. Denn nach dem Muskelkater ist vor dem Muskelkater! --- ### Mache ich mir zu wenig Sorgen? - Published: 2023-07-31 - Modified: 2023-07-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/31/sorgen-ueber-sorgen-und-die-inflationsangst/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Existenzängste, Existenzsorgen, Finanzen, Inflation, Inflationsangst, Minimalismus, Sparen, Teurung Die meisten haben es schon wieder vergessen, in Europa gibt es einen Krieg. Noch vor einem Jahr war das Geheule groß – nicht aus Mitgefühl mit den Betroffenen, sondern vor allem, weil alles teurer geworden ist. Neben Öl und Gas spüren wir es auch unmittelbar an den Lebensmittelpreisen. Zusammen mit den Lieferengpässen während Pandemiezeiten hat sich eine gepfefferte Preisspirale entwickelt. Doch Pandemie und Krieg sind erfolgreich aus der alltäglichen Wahrnehmung gestrichen, man ist längst abgestumpft und übt sich in Bundeskanzlermanier des Vergessens und Verdrängens. Was ich nicht weiß... By the way – so geht es mit vielen unangenehmen Themen. Irgendwann ist man der ewigen Schreckensmeldungen überdrüssig und ignoriert Klimawandel, Krieg und Katastrophen einfach. Lebt sich halt angenehmer, wenn man den Kopf in den Sand steckt. Daran sind übertriebene und aufmerksamkeitsheischende Berichterstattung wahrscheinlich nicht ganz unschuldig. Der Körper kann einfach nicht dauerhaft in Alarmbereitschaft bleiben, das würden wir gar nicht aushalten. Da ist es einfach, sich der medialen Dauerberieselung mit Katastrophen-Schlagzeilen zu entziehen. Ist ja alles weit weg und ich alleine kann sowieso nichts ändern. Doch wehe, es geht an den eigenen Wohlstand, da ist es aus mit dem Ignorieren. Auch, dass es anderen womöglich schlechter geht und wir in Frieden leben dürfen, kann man ja dabei vernachlässigen. Und so haut manch einer Stammtischparolen raus, für die man sich nur fremdschämen kann. Wenn es ums Jammern geht, sind wir sowieso sofort mit dabei. Scheint eine Lieblingsbeschäftigung der Deutschen zu sein. Wir verdienen ja alle auch viel mehr, als wir eigentlich verdienen. Jede noch so üppige Gehaltserhöhung wird sofort kommentiert, dass das ja noch nicht mal die Inflation ausgleichen würde. Sich einfach mal freuen, dass der Arbeitgeber überhaupt für einen Ausgleich sorgt, obwohl für den ja auch alles teurer wird – das wäre wohl gegen die menschliche Natur. Und dankbar sein, dass man einen Job hat, mit dem man trotz allem noch gut über die Runden kommt, geht auch gar nicht. Da wird vorgerechnet, wie viel mehr man für Nahrungsmittel ausgibt. Dabei sind wir gerade in Deutschland schon recht knauserig, wenn es um gute Lebensmittel geht. Im Schnitt geben wir 14,7 % (2022) für Nahrungsmittel aus, im internationalen Vergleich kommen wir damit günstig weg. Trotzdem wird gereist, als gäbe es kein Morgen. Man hat ja was nachzuholen und sowieso gönnt man sich ja sonst nichts. Wo da die Inflationsängste sind, fragt man sich. Ist doch angeblich eine DER großen Ängste unserer Zeit. Da doch unser Selbstwert so eng an materielle Werte geknüpft ist. So schlecht kann es viele ja nicht gehen, denkt man leise bei sich. Manch einen trifft es hart, da ist die Existenzgrundlage bedroht und man kämpft um jeden Euro. Für viele andere ist es frustrierend und ärgerlich, dass das verdiente Geld immer weniger wert ist. Wir können uns schlichtweg weniger leisten und müssen vielleicht schon den einen oder anderen Euro umdrehen. Aber so richtig schlecht geht es nicht jedem, der laut zankt und krakeelt. Es scheint ein Wettbewerb, wen es am schlimmsten trifft. Wer viel hat, hat mehr zu verlieren und wem es das Depot völlig verhagelt hat, der braucht schon ein dickes Fell – hat aber hoffentlich vernünftig investiert und einen Notgroschen beiseite gelegt.   Komischerweise regt sich niemand über die Lifestyle-Inflation auf. Wo die doch viel nachhaltiger sämtliche Bemühungen, mehr Geld zu verdienen, erfolgreich im Keim erstickt. Jeder Euro, den sich zusätzlich auf dem Lohnzettel einfindet, wird fleißig verjubelt. Schließlich hat man als braver Konsument ja eine Verpflichtung gegenüber der Wirtschaft und dem grenzenlosen Wachstum. Wie – die Ressourcen unseres Planeten sind endlich? Wie war das nochmal mit dem Kopf in den Sand stecken... Wenn´s ums Geld und/oder das eigene Verhalten geht, sind wir wohl alle ein bisschen unbelehrbar und rational schon gar nicht. Wer gerade einen Kredit abbezahlt und womöglich eine Gehaltsanpassung bekommen hat, könnte sich sogar freuen. Denn auch der Kredit ist immer weniger wert. Merke: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Und man kann sich alles schönrechnen – rechnen, nicht trinken! Und dann gibt es da noch so ein verstaubtes Völkchen, welches sich als Minimalisten bezeichnet. Die sind doch tatsächlich einfach so aus dem Hamsterrad des ewigen Konsums ausgestiegen. Einfach so, ohne zu fragen. Darf man das überhaupt? !   Wirklich reich ist nicht der, der am meisten hat, sondern derjenige, der am wenigsten braucht. Und damit verliert vielleicht nicht nur die nicht enden wollende Teuerung ein bisschen ihren Schrecken sonder man lebt auch gleich ein ganzes Stück nachhaltiger. Wobei sich auch hier wieder viel Diskussionspotential findet. Wer den Minimalismus in der Variante des maximalen Ausmistens lebt und alles rausschmeißt, was nicht niet- und nagelfest ist – bei Bedarf kann man es ja nachkaufen, gewinnt beim Thema Nachhaltigkeit keinen Pokal. Solange man nicht gerade von realen Existenzsorgen getrieben ist, kann man mit der Änderung des eigenen Blickwinkels schon ein ganzes Stück gegen die Inflationsangst tun. Und falls trotz angemessenem Gehalt am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig bleibt, könnte statt Stammtischsprüche zu klopfen einfach mal versuchen, auf etwas kleinerem Fuß zu leben. Ein schnödes Haushaltsbuch ist so einfach wie effektiv um aufzuzeigen, wo Einsparungspotential wäre. Die eigenen Ansprüche etwas runterzuschrauben, ist nicht nur in Zeiten, in denen alles immer teurer wird, eine gute Idee. Statt teurem Superfood vom anderen Ende der Welt tut es vielleicht auch ein langweiliger einheimischer Apfel. Und statt nun auf billiges Fleisch umzusteigen, kann man einfach noch weniger aber hochwertiges Biofleisch essen. Angesichts des dünneren Geldbeutels fällt es wohl vielen leicht, in Sachen Tierwohl die Scheuklappen aufzusetzen. Auch bei mir ist die Schmerzgrenze bei manchen Dingen erreicht. Vor allem bei gesundem Obst und Gemüse haut es auch mich echt manchmal aus den Socken. Die Diskussionen um die Besteuerung von Lebensmitteln sind an der Stelle gut und gerechtfertigt. Aber ich kann selbst entscheiden, was mir wichtig ist und muss mir die Heizkosten nicht vom Mund absparen – und dafür bin ich sehr dankbar! --- ### Heilig´s Blechle - Published: 2023-07-24 - Modified: 2023-06-27 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/24/heiligs-blechle/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aggression, Auto, Garage, My car is my castle, Parkplatz, Straßenverkehr, Sunk Cost, Versunkene Kosten, Zweckentfremdung In Deutschland haben wir ja schon ein ganz inniges Verhältnis zu diesem Fortbewegungsmittel mit vier Rädern. Und doch scheiden sich die Geistern, wenn man über die Vor- und Nachteile eines eigenen Autos oder sogar über E-Autos diskutiert. Leider übersehen viele in diesen Diskussionen, dass es nicht die eine allgemein gültige Lösung gibt, die für alle und jeden funktioniert. Das liegt zum Einen an den völlig unterschiedlichen Lebenssituationen und Bedürfnissen der Einzelnen. Zum Anderen zögert auch die Politik, klare Ansagen und Vorgaben zu machen, aus Angst um Wählerstimmen oder weil sie schlecht beraten wurde – Danke Lobbyismus! Wenn jemand, der mit öffentlichem Nahverkehr gut versorgt ist, am liebsten alle Autos verbieten würde, hat er wohl noch nie auf dem Land den einen einzigen Bus verpasst. Und die Einkäufe für die Großfamilie bei strömendem Regen mit dem Rad heimzufahren oder mit dem kranken Kind in der Bahn zum Arzt zu gondeln, ist mit Sicherheit auch kein Zuckerschlecken. Es gibt gute Gründe für ein Auto – und genauso viele gute Gründe dagegen. Die Diskussionen über autofreie Zonen und Tempolimits werden teilweise mit religiösem Eifer geführt. Beide Parteien faseln etwas von persönlicher Freiheit aber keiner ist bereit, auch nur einen Millimeter von der eigenen Meinung abzuweichen. Da werden Statistiken und Daten so ausgelegt, dass sie die persönliche Argumentation untermauern. Ob alleine die Verteufelung eines einzelnen Fortbewegungsmittels den Planeten retten kann? ! Elektromobilität als Allheilmittel Das wir auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen leben, sollte mittlerweile bei jedem nicht völlig unterbelichteten Mitmenschen angekommen sein. Unendliches Wachstum kann und wird es nicht geben, da hilft auch keine Abwrackprämie. Leider ist auch das Elektroauto keine nachhaltige Lösung, auch wenn Industrie und Politik uns das gerne glauben machen wollen. Die Akkus wachsen nicht auf Bäumen, aber das interessiert uns nicht, solange es vor der eigenen Haustüre hübsch und sauber ist. Dabei verursacht der Lithium-Abbau katastrophale Schäden in den betroffenen Gebieten. Und dass aus der Steckdose immer sauberer Strom kommt, ist alles andere als selbstverständlich. Einen Großteil unseres Energiebedarfs decken wir nach wie vor mit Kohlestrom. Wer sich da ein neues E-Auto leistet, muss sich neben der spärlichen Ladeinfrastruktur auch einiges an Kritik gefallen lassen. Wobei alleine die Tatsache, dass sich jemand einen Neuwagen kauft, schon diskussionswürdig ist. Denn kaum hat man das gute Stück vom Hof des Händlers bewegt, schrumpft der Wert der Blechkiste auch schon. Nach den ersten drei Jahren liegt der Wertverlust des Neuwagens oft schon über 50 Prozent. Da muss der Wunsch nach genau diesem einen Auto schon besonders groß sein, dass man dermaßen hohe Verluste in Kauf nimmt. Womöglich ist es aus dem Text leicht zu erraten – ich stehe dem Elektroauto mehr als skeptisch gegenüber. Da gibt es mit Sicherheit noch bessere Lösungen und wie so oft eben nicht nur einen einzigen Weg. Vor allem würde ich mein wirklich gut funktionierendes Auto nicht gegen ein Neues eintauschen, das wäre für mich noch weniger nachhaltig. Lieber fahre ich, wenn möglich, weniger. Und den ach so besonderen Neuwagenduft empfinde ich als penetrant unangenehm  - nichts, wofür ich soviel Geld ausgeben würde. Das hat mindestens ein Hersteller übrigens auch schon erkannt und ein Air-Balance-Paket entwickelt. Wie schön, wenn dein Auto stärker parfümiert ist, als du selbst! Ohnehin ist so ein Auto gar nicht günstig, da kommt einiges an Kosten zusammen... Anschaffungskosten Versicherung KFZ-Steuer Sprit, Öl, Wischwasser etc. – manche Autos sind üble Schluckspechte Zum normalen Verbrauch kommen noch die Verschleißteile, zum Beispiel Reifen für Sommer und Winter (inkl. Felgen) Regelmäßiger TÜV, HU, Service und Reparaturkosten Reinigung und Pflege Stellplatz/Garage Ach, nicht zu vergessen – der Führerschein, ohne geht gar nichts Ein Grund mehr, schon bei der Anschaffung auch die späteren Kosten im Blick zu haben. Je nach Fahrzeug ist auch die Versicherung  günstig oder teuer. Und vielleicht braucht es keinen riesigen SUV für den normalen Stadtverkehr. Doch nicht nur ein Neuwagen kann ein richtiges Geldgrab sein. Wer sein Herz an eine besonders alte Kiste gehängt hat, kann auch hier schnell mal ein kleines Vermögen in Ersatzteile und Upgrades investieren. Und auch, wenn das Auto noch lange nicht zur Riege historisch wertvoller Oldtimer gehört, ab einem gewissen Alter bzw. Kilometerstand kann es ganz schnell teuer werden. Und hat man mit den immer größer werdenden Reparaturen erst einmal begonnen, ist man auch ganz schnell in die Versunkene-Kosten-Falle getappt. Man hat ja gerade erst so viel in die Karre investiert und dann will das undankbare Gefährt schon wieder in die Werkstatt.  Und statt die Notbremse zu ziehen, wird fröhlich weiter repariert und getauscht. Sonst wären die vergangenen Ausgaben ja umsonst gewesen... My car is my castle – das Auto als erweitertes Ich Mal abgesehen davon, dass dieses Verhalten nicht nur bei Autos zu beobachten ist, haben wir schon ein sehr emotionales Verhältnis zu unseren Gefährten. Das Auto wird zum erweiterten Ich – und alles, was uns auf der Straße nervt, nehmen wir höchst persönlich. Da wird geflucht und gehupt bis der Blutdruck durch die Decke schießt. Angesichts der Aggressionen im Straßenverkehr grenzt es teilweise schon an ein Wunder, dass wir es heil von A nach B schaffen. Dabei sind vor allem die anderen Autofahrer grenzenlos unfähig und strapazieren unsere Nerven aufs Äußerste. Wie die alle an ihren Führerschein gekommen sind, ist sowieso fraglich. Kaum hinters Lenkrad gesetzt, mutieren wir kollektiv zu kleinen grünen Hulks. Sich nicht immer wieder dazu hinreißen zu lassen, sich über all die anderen völlig überforderten Verkehrsteilnehmer aufzuregen, ist wirklich eine Kunst. All die gutgemeinten Ratschläge wie tief durchzuatmen, Gute-Laune-Musik zu hören oder nachsichtig zu sein, sind sofort in den Wind geschlagen, wenn einem die Vorfahrt genommen wird – und der andere einen noch blöd anmacht, weil er denkt, das dickere Auto wäre im Recht. Das liebe Gefährt kostet also nicht nur eine Menge Geld sondern auch mindestens soviel Nerven. Du saublöder Grasdaggl, du dämlicher Schofseggl – Manchmal muss man sich einfach Luft machen. Schimpfen auf Schwäbisch hilft immer und hebt unweigerlich die eigene Laune! Wöchentlicher Waschtag Und weil unser Schätzchen uns wortwörtlich soviel wert ist, verbringen wir jedes Wochenende Stunden damit, es einzuschäumen, zu polieren... --- ### Über den Umgang mit Büchern - Published: 2023-07-17 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/17/ueber-den-umgang-mit-buechern/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Bücher, Bücherschrank, Lesen, Minimalismus, Sammeln, Umgang mit Büchern Dank des Beitrags von Sabiene bin ich über diesen schönen Artikel von Bücher wie Sterne gestolpert. Er gibt unumwunden zu, das er sich zu diesem Text vom Kaffeehaussitzer inspirieren hat lassen. Beim Lesen hatte ich dann auch immer mein eigenes Verhalten vor Augen. Wir haben ja alle so unseren ganz eigenen Bezug zu den Büchern, die durch unsere Hände und Köpfe wandern. Und so habe ich mir ebenfalls erlaubt, zu den Überschriften meine ganz eigenen Gedanken und Erfahrungen aufzuschreiben. Über das Sammeln Früher, lange vor MP3 und Co. , habe ich CDs gesammelt. Das waren meine Schätze und mein „Schaut-her-das-bin-ich“ im Regal. Daneben gab es immer auch Bücher und die wurden auch immer mehr. Irgendwann aber hat sich das alles gewandelt, die Musik ist digital geworden und mir ist es egal geworden, was andere von mir denken. Die Bücher sind nie ganz ausgezogen aber sammeln tue ich sie nicht, da bin ich sehr minimalistisch unterwegs. Ein paar alte Taschenbücher von Terry Pratchett, die hier vielleicht nochmal gelesen werden, durften bleiben. Ansonsten ist es ein reges Kommen und Gehen. Was nicht nochmal gelesen wird, wird wieder in die große weite Welt entlassen. Das Leben ist zu kurz und die Liste der Bücher zu lange, um viele davon ein zweites Mal zu lesen. Über das Verleihen Wenn ein Buch nicht gerade gelesen wird oder auf der Leseliste ganz oben steht, verleihe ich es gerne. Egal, ob und wann ich es wieder bekomme. Ich finde es wunderbar, wenn ein gutes Buch so viele Menschen, wie möglich erreicht. Wobei ich Bücher eher weitergebe oder gleich im nächsten Bücherschrank aussetze. Über die perfekte Lesehaltung Umso spannender das Buch, umso weniger nimmt man diverse Körperzwangshaltungen überhaupt wahr. Da kann es schon mal sein, dass Arm oder Fuß einschlafen oder der Nacken am nächsten Tag steif ist. Gelesen wird hauptsächlich im Lesesessel, aber auch Bett, Sofa, Gartenstuhl oder – ganz neu – Hängematte sind perfekte Orte zum Schmökern. Über Heißgetränke Je nach Tageszeit gibt es Kaffee oder Tee. Und weil bei einem spannenden Buch das Heißgetränk auch gerne mal in Vergessenheit gerät (wie auch beim Schreiben), habe ich einen schönen Thermobecher. Man sagt zwar, kalter Kaffee mache schön aber da verziehe ich dermaßen das Gesicht, dass er bei mir eher Falten macht. Über Kaltgetränke Kopfschmerzen wegen Dehydration kann ich beim Lesen gar nicht gebrauchen. Neben dem Thermobecher begleitet mich daher auch immer meine Wasserflasche. Die habe ich quasi 24/7 um mich, immer mit Leitungswasser gefüllt. Nicht mal das Smartphone darf so viel Zeit mit mir verbringen. Über Notizen im Buch Geht gar nicht! Vor allem, da ich die wenigsten Bücher behalte. Aber ich notiere mir schon mal wichtige Aussagen oder fotografiere besonders schön geschriebene Absätze. Über Lesezeichen Als ich meinen Mann kennengelernt habe, hat er mir ein Lesezeichen auf einen Zettel gemalt. Das habe ich immer noch (treu dem Motto "Behalte, was dich glücklich macht", laminiert und mit Bändel) aber für das Zweit- und Drittbuch nimmt man, was gerade griffbereit ist. Im besten Fall habe ich eine schöne Postkarte zur Hand, eine Zeitlang war es das Foto einer türkisblauen Bucht aus einer Zeitschrift. Nur Knicke oder der Schutzumschlag (den lege ich eh immer zur Seite) gehen nicht. Über schiefgelesene Bücher Eigentlich mag ich es nicht, wenn ein Buch schon so richtig abgenutzt und verfranzt ist. Auf einem Buchrücken hatte einer der Vorbesitzer aber mal handschriftlich „sehr spannend“ notiert. Und so habe ich all meine Vorbehalte zur Seite geschoben und dieses Schätzchen mit nach Hause genommen. Mein Mut wurde belohnt, auch wenn das Buch beim Lesen fast auseinandergefallen ist. Und auch die Schwiegermama war danach ganz begeistert, mehr noch als ich selbst. Mit etwas Klebeband verarztet reist das Buch nun weiter durch die Welt. Über das Nosing Lässt sich mit Schnüffeln übersetzen, habe ich vorher auch noch nie gehört. Scheint aber unter Bücherliebhabern ein bekannter Begriff zu sein. Wer sich aus Altbeständen und Bücherschränken bedient, darf keine empfindliche Nase haben. Papier nimmt schon bei geringer Feuchtigkeit einen intensiven Modergeruch an und den bekommt man dann auch nie ganz weg. Also meine Nase stecke ich eher nicht so tief und wortwörtlich in ein Buch. Über das Durchhalten Warum die wertvolle Lebenszeit mit einem schlechten Buch verbringen. Wenn ich mich auch nur eine Minute darüber ärgern muss, lege ich ein Buch auch schon mal weg. Digitale Bücher kann man sogar zurückgeben, das ist vielen gar nicht bewusst. Wenn schon die ersten Seiten so voller Schreibfehler sind, dass ich auf den Rest gar keine Lust mehr habe, nutze ich das. Bei Büchern auf Papier und wenn ich sie nicht selbst gekauft habe (was die Regel ist), kommen sie in den Bücherschrank. Geschmäcker sind ja verschieden und vielleicht wird jemand anders glücklich damit. Über das Aussortieren Alles, was ich nicht nochmal lesen werde, kommt weg. Die Leseecke wurde bei der Planung von der Architektin als Bibliothek tituliert. Weil damit der Statiker ein Problem hatte, heißt sie in den Plänen nun Galerie. Hätte der Statiker meine Bibliothek gesehen, er hätte wohl keine Bedenken gehabt. Sie besteht aus einer schwankenden Anzahl von ca. 20-30 Büchern. Als fortgeschrittener angehender Minimalist hat man ja generell nicht so viel Zeug auch wenn das minimalitische Bücherregal nicht wirklich eine Zielsetzung für mich war. Wobei ja gerne empfohlen wird, genau da mit dem Aussortieren anzufangen... Über die Ordnung im Bücherregal Gelesenes steht hinten, nicht gelesene Bücher liegen griffbereit vorne im Regal. Da das Regal eigentlich für CDs vorgesehen war (welche mittlerweile aussortiert sind), muss ich ein bisschen flexibel sein. Dafür ist obendrauf um so mehr Platz für alles, was gerade gelesen wird und die obligatorische Tasse Kaffee. Über die Haptik So komfortabel die digitalen Bücher auch sind, ich liebe Bücher aus Papier. Allerdings bevorzuge ich Softcover, die sind leichter und die Ecken drücken einen nicht. Vor allem aber finde ich es schön, mal nicht auf einen Bildschirm zu starren. Das tue ich eh schon viel zu viel. Über das Wegschmeißen Ich habe in der Tat schon Bücher in der Papiertonne entsorgt. Wenn ein Buch so mies ist, dass ich... --- ### Sein erstes Mal - Published: 2023-07-13 - Modified: 2023-07-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/13/sein-erstes-mal/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Beet, Essbare Blüten, Garten, Invasion, Kapuzinerkresse, Läuse, Pflanzen Mein Mann ist was das Essen angeht ein „echter Schwob“,  wie man so schön sagt. Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht und so experimentelle Dinge wie Blümchen im Essen gehen überhaupt nicht. Seine Mutter ist sehr experimentierfreudig und probiert gerne mal neue Rezepte aus. Da es sich für eine Person alleine aber nicht lohne, dürfen wir als Versuchskaninchen herhalten. Das kann gut sein, muss aber nicht. Früher „durfte“ die Familie da durch und sowohl mein Mann als auch sein Bruder sind auf Lebenszeit traumatisiert von Nussspätzle. Muss wohl ein ganz schlimmer Moment im Leben zweier halbstarker Teenies gewesen sein... Wenn ich heute etwas Neues koche, verpacke ich es also üblicherweise unter einer monströsen Menge Käse – damit konnte ich sogar eine große Liebe zu Risotto entfachen. Doch bei allen Vorbehalten ist da auch immer ein bisschen Neugier und so probiert er sich ganz tapfer durch Gänseblümchen und Löwenzahn und lässt sich auch für Mangold oder Mairübchen begeistern. Ich habe mir darüber allerdings überhaupt keine Gedanken gemacht, als ich ihm eine Blüte der Kapuzinerkresse unter die Nase gehalten habe. Aaaa, bist du wahnsinnig – ich hätte das beinahe gegessen! Dann hat er dran geschnuppert und ich musste mich erst mal kurz von einem Lachkrampf erholen. Er sollte es ja essen, auch wenn die Blüten wirklich hübsch sind. Nachdem er gesehen hat, wie ich so ein Ding einfach weggemapft habe, hat er all seinen Mut zusammen genommen. Der Anblick, wie sich sein Gesichtsausdruck von  Skepsis in Überraschung und dann in Begeisterung wandelt, war phänomenal! Der frische, würzige Geschmack hat also kulinarisch überzeugt und die Kapuzinerkresse hat in Zukunft einen festen Platz im unserem Beet. Dabei  war die Pflanze nicht einmal geplant. Der Nachbar hat mir ein Päckchen Samen für schwarze Kapuzinerkresse mitgebracht, die ich gleich in unserem Hochbeet verteilt habe. Das sind echte Anfängerpflanzen, da kann man kaum etwas falsch machen. Allerdings sind weder Blätter noch Blüten wirklich schwarz geworden, ich werde nächstes Mal also die ganz stinknormale Variante pflanzen. Läuse wo man hinschaut :-( Leider wird die Ausbeute dieses Jahr eher gering ausfallen. Die Invasion der Blattläuse ist kaum aufzuhalten und die Pflanzen reagieren extrem empfindlich auf diese schwarze Armee. Anscheinend ist das warme und trockene Wetter ideal für die Plagegeister und so werde ich mir für die nächsten Jahre etwas überlegen müssen. Es gibt ja Pflanzpartnerschaften, bei denen sich die Pflanzen gegenseitig helfen. Das werde ich bei der kommenden Bepflanzung im Beet beachten. Denn angesichts der jährlich steigenden Temperaturen wird das nicht der letzte trockene Sommer gewesen sein. Für dieses Jahr versuchen wir das Beste draus zu machen, auch wenn dabei ein paar Pflänzchen zu Opfer fallen. Immerhin fühlt sich der Lavendel wohl - und mit ihm die Bienen Freuen wir uns derweil über die Gewinner. Im Lavendel herrscht reger Flugverkehr und auch der Oregano ist bei den Bienen beliebt. Und vielleicht lassen sich ja trotz allem noch ein paar Blüten blicken. --- ### Na dann gute Nacht - Published: 2023-07-10 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/10/na-dann-gute-nacht/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Auswahlparodoxon, Decision Fatigue, Entscheidung, Entscheidungsmüdigkeit, Minimalismus Manchmal kommt es vor, dass man sich wie ein Alien fühlt. Man sitzt in einer Runde Menschen, die fröhlich über ein Thema diskutieren und fragt sich, was es da eigentlich stundenlang zu diskutieren gibt. Gerade bei völlig profanen Dingen teilen sich die Mitredenden manchmal in zwei Lager, die mit ihren unterschiedlichen Standpunkten nicht radikaler sein könnten. Und dann wird stundenlang über völlig unwichtiges Zeug gestritten, ohne dass man zu einem Konsens kommt. Im Gegenteil, eine Entscheidung scheint regelrecht vermieden zu werden. Man könnte fast meinen, es hätte tödliche Konsequenzen, wenn man sich auf ein gemeinsames Ziel einigen könnte. Eigentlich hatte ich schon mal zum Thema Decision Fatigue geschrieben. Allerdings habe ich dabei einen Aspekt gar nicht beleuchtet, der mir im Nachhinein aber besonders interessant erscheint. Nicht nur die Menge an Optionen kann einen überfordern, auch die Tagesform bzw. der eigene Biorhythmus haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf unsere Entscheidungsfindung. Denn mit jeder einzelnen Entscheidung, jedem Abwägen von Pro und Contra, verbraucht unser Gehirn Energie. Und umso mehr Entscheidungen wir treffen, umso mehr Energie benötigen wir dafür. Auch besonders komplexe Sachverhalte kosten entsprechend mehr Kraft. Das wir davon irgendwann ermüden, ist eigentlich kein Wunder. Und trotzdem ist es den wenigsten wirklich bewusst. Dabei kann diese Entscheidungsmüdigkeit gewichtige Auswirkungen haben. Eine Untersuchung hat die Häufigkeit der Pausen von Richtern mit ihren Entscheidungen bezüglich Haft- oder Bewährungsstrafen analysiert. Im Ergebnis verhängt ein ausgeruhter Richter mildere Strafen während vor der Mittagspause, wenn die Müdigkeit höher ist, strengere Strafen verteilt werden. Die beste Entscheidung, die ein Richter an einem Tag machen kann, ist folglich die, eine Pause zu machen. Eine andere Studie hat den gleichen Effekt bei Bankmitarbeitern beobachtet. Haben diese einen Antrag zu bearbeiten, in dem ein Kunde um einen Zahlungsaufschub der zurückzuzahlenden Kreditraten bittet, so nahm die Anzahl der Ablehnungen jeweils vor der Mittagspause und vor Feierabend zu. Ein müdes Gehirn wählt eher die sichere Variante, eine Ablehnung war für die Bank der sicherere Weg. Überraschender Weise haben jedoch gerade die Kunden, deren Antrag auf Zahlungsaufschub genehmigt wurde, ihren Kredit zuverlässiger getilgt als die Kunden, deren Antrag abgelehnt wurde. Dadurch ist aus dem vermeidlich sicheren Weg für die Bank ein Verlust geworden. Das Problem sind also nicht alleine die vielen hundert Joghurtsorten im Kühlregal, sondern oft auch der Umstand, dass wir nach einem langen Arbeitstag noch kurz in den Laden springen. Da ist man dann müde und hungrig und trifft in der Folge nicht immer die besten Entscheidungen. Eigentlich will man ja etwas Gesundes und Leichtes, greift dann aber zur Tiefkühlpizza. Geht so schön schnell und unkompliziert und dank Chemiebaukasten sowie reichlich Zucker und Salz schmeckt das ganze auch noch. Und selbst wenn man einen etwas anspruchsvolleren Gaumen hat, lassen sich die Fertiggerichte mit ein paar Zutaten schnell zu einer leckeren aber leider noch nicht viel gesünderen  Mahlzeit pimpen. Und weil die Supermärkte wissen, dass wir müde und hungrig sind, lassen sie uns auf dem Weg zur Kasse noch an vielen süßen Versuchungen vorbeilaufen. Wer da abstinent bleiben will, erlebt den reinsten Spießrutenlauf. Selbst wer es bis zur Kasse geschafft hat, muss noch konsequent an seiner Entschlossenheit arbeiten. Die Quengelware wirkt nicht nur bei kleinen Kindern. Wichtige Entscheidungen, von denen auch andere Menschen betroffen sind, sollten wir folglich nicht übermüdet und/oder unter Druck fällen. Wer viele Entscheidungen an einem Tag treffen muss, sollte vor Entscheidungen mit großen Auswirkungen eine Pause einlegen oder diese auf einen anderen Tag verschieben. Allerdings sollte man wichtige von unwichtigen Entscheidungen unterscheiden können und am Ende auch wirklich eine Entscheidung treffen. Sonst treibt die Diskussion eben so seltsame Blüten und man verliert sich in bedeutungslosem Kleinklein, statt wirklich etwas voranzubringen. Da wird dann stundenlang darüber gestritten, ob nun veganer Grillkäse neben koscherem Gemüse auf dem Grill liegen dürfen – und am Ende hat man völlig vergessen eine Einladung rauszuschicken und überhaupt hat man so lange diskutiert, dass der Sommer sich schon wieder verabschiedet hat. Manchmal glaube ich, dass ist Taktik, um sich entweder wichtig zu machen und zu profilieren oder um unliebsame Themen einfach auszusitzen. Wenn man die Entscheidung nämlich lange genug heraus zögert, erledigt sich manches quasi von selbst. Schönes Beispiel – die Abschaffung der Sommerzeit bzw. Zeitumstellung. Denn es ist ja längst nicht entschieden, ob wir dann zur Sommer- oder Winterzeit übergehen. Wissenschaftlich ist das Thema längst aufgearbeitet, bis ins aller letzte Detail, die Ergebnisse liegen vor. ABER niemand will eine Entscheidung treffen, außer vielleicht die vielen Menschen, die bei der Volksabstimmung mitgemacht haben. Wie jetzt? Es gibt eine Entscheidung aber keiner kann sich entscheiden, diese auch umzusetzen? Ja, so läuft es halt in der Politik. Das ist auch nur ein Job für ganz hartgesottene Entscheidungsaussitzer. Zurück im Supermarkt hilft uns das jetzt alles wenig. Wir haben Hunger, aussitzen ist also keine Option. Und auch wenn wir nicht nur für uns selbst einkaufen, also andere Menschen von unserer Entscheidung mit betroffen sind, ist es doch nicht so weltverändernd, wofür wir uns entscheiden, dass wir uns Sorgen machen müssten. Kurioser weise wünschen sich die Menschen ein Höchstmaß an Auswahl und Freiheit. Stehen sie dann aber vor einem Regal mit endlosen Varianten desselben Produktes, sinkt die Kauflust. Ein Zuviel an Auswahl ist also auch nichts. Die offensichtliche Reizüberflutung lähmt uns, das Ganze nennt sich dann Auswahlparadoxon und artet gerne mal in richtig fiesen Stress aus. Am Ende hadern wir mit unseren Entscheidungen. Habe ich die richtige Marmelade gekauft, hätte ich nicht doch lieber mehr Gemüse in den Wagen packen sollen? Und dann geht es noch viel weiter – hätte ich lieber einen günstigeren Urlaub buchen sollen, habe ich ein zu teures Auto gekauft, war das zehnte Paar Schuhe wirklich notwendig? Gegen die Entscheidungsmüdigkeit helfen also zwei ganz einfache Dinge: Ausruhen, Pausen machen und Energie tanken Die Auswahl verringern Der zweite Punkt geht ganz in Richtung Minimalismus. Habe ich weniger Kleidung im Schrank, muss ich mir nicht stundenlang überlegen, was ich anziehen möchte. Beschränke ich mich auf das Notwendige und Sinnvolle, brauche ich mich nicht mit einem schlechten Gewissen rumschlagen. Und fokussiere ich mich auf die wichtigen Menschen in meinem... --- ### Wovor hast du Angst? - Published: 2023-07-03 - Modified: 2023-06-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/03/wovor-hast-du-angst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Alter, Angst, Ängsten stellen, Finanzen, künstliche Verknappung, limitierte Verfügbarkeit, Verkaufsstrategie, Verknappungseffekt Angst ist ein guter Antreiber. Denn Angst kann uns in den Angriffsmodus versetzen und zum Handeln motivieren. Oder in den Fluchtmodus und wir verlassen unangenehme oder sogar bedrohliche Situationen. Beide Varianten lassen uns aktiv werden – Fight or Flight. Aber Angst ist auch ein genialer Verkäufer. Wer Angst hat krank zu werden, lässt sich impfen. Wer Angst hat, dass etwas kaputt geht, lässt es versichern. Die Werbe-Industrie baut systematisch darauf auf. Mit künstlicher Verknappung wird gezielt die Sorge, leer auszugehen, angetriggert. Das Hotelzimmer mit Meerblick – nur noch 3 verfügbar, die Bluse im Schlussverkauf – liegt ebenfalls bei 20 anderen Kunden im Warenkorb aber nur noch 4 auf Lager. Das alles wird uns natürlich ganz subtil in fetter roter Schrift angezeigt. Bestellen Sie sofort, das Angebot ist nur noch heute gültig und streng limitiert! ! ! Und was machen wir als brave Konsumenten? Natürlich klicken wir schnell auf den „Jetzt-Sofort-Kaufen“-Button und sind ganz glücklich, weil wir glauben, einen super Deal gemacht zu haben. In solchen Fällen wäre es vielleicht sogar besser gewesen, wenn die Angst zumindest den Klickfinger gelähmt hätte. Natürlich ist die Anzahl der Zimmer in einem Hotel tatsächlich begrenzt und irgendwann sind eben alle ausgebucht. Das hält aber viele Anbieter nicht davon ab, den Verknappungseffekt als Kaufmotivation  zu nutzen. Die limitierte Verfügbarkeit findet man auch oft bei Luxusartikeln, die „limited Edition“ ist qualitativ keinesfalls besonders hochwertig. Alleine die Strategie der Verknappung führt dazu, dass mancher einer mehrere tausend Euro für ein Statussymbol auf den Tisch legt. Spannend fand ich die Erklärung eines Marketingexperten für dieses seltsame menschliche Verhalten: Menschen neigen dazu, auf Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit zu reagieren, indem sie diese Freiheit zurückerlangen wollen. Wenn Unternehmen ein Produkt oder eine Leistung verknappen, führt das dazu, dass Menschen die Freiheit, das Produkt kaufen zu können, wiedererlangen wollen. Dadurch wird das Produkt, das nicht verfügbar oder besonders knapp ist, begehrenswerter. Peter Kenning auf impulse. de Bei manch einem ist die Angst, nicht mithalten zu können größer, als der gesunde Menschenverstand. Da werden teure Klamotten angehäuft und ein fetter Luxusschlitten ziert die Hofeinfahrt. Die Kunden oder wahlweise die Mitarbeiter oder die Nachbarn müssen ja beeindruckt werden. Eine Bekannte erzählte mal, dass sie von ihren Kunden doch tatsächlich auf eine notwendige Botox-Behandlung angesprochen wurde. Und nein, sie ist nicht in der Beauty-Branche tätig. Ich finde das erschreckend und übergriffig, aber ich habe ja keine Ahnung – dafür aber Falten. Die Angst vor dem Alter ist auch ein bisschen eine Angst vor Veränderungen. Wir glauben womöglich, weniger attraktiv zu sein. Wobei sich auch immer die Frage nach der Zielgruppe stellt. Natürlich sieht man irgendwann nicht mehr aus, wie sweet sixteen. Aber wer will denn als Golden Girl mit einem pickeligen Pubertierenden anbandeln. Die körperlichen und geistigen Einschränkungen sollten uns mehr Sorgen bereiten und die Angst davor lässt uns vielleicht ein bisschen mehr auf unsere Gesundheit achten. Pillen und Pülverchen lassen sich damit übrigens auch blendend verkaufen. Was nebenbei ganz gut zur geistigen Fitness beitragen kann, ist das aktive Verlernen von Gewohnheiten. Klingt komisch, aber wenn sich die Lebensumstände ändern, kann uns unser antrainiertes Verhalten schon mal ein Bein stellen. Falls man in von einer einstöckigen in eine mehrstöckige Wohnung zieht, sogar wortwörtlich... Aus eingefahrenen Mustern auszubrechen kann für unser Hirn aber genauso anspruchsvoll sein, wie neue Gewohnheiten zu etablieren. Hauptsache, man bleibt beweglich – sowohl geistig als auch körperlich. Man könnte vielleicht sogar schlussfolgern, dass uns unsere Ängste wachsen lassen. Dafür muss ich sie aber erst mal kennen. Und dann muss ich auch noch den Mut aufbringen, mich meinen Ängsten zu stellen. Das kann der Sprung vom 3-Meter-Brett sein, mit sämtlichen Badbesuchern als applaudierende Zuschauer. Oder das Zeigen der eigenen Kunst  vor einem Publikum. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit den ersten Artikeln meinen Blog gestartet habe. Am Anfang habe ich niemandem ein Sterbenswörtchen davon erzählt außer meinem Mann. Und der liest zu langsam, als dass er hier noch hinterher kommt. Bis heute wissen nur sehr wenige Menschen aus meinem analogen Umfeld, dass ich schreibe. Es interessiert einfach die wenigsten und Lesen (selbst, wenn es „nur“ Blogs sind) ist erschreckend unpopulär.  Da schaut man sich lieber langatmige Videos an, in denen es gefühlt Jahrzehnte dauert, bis der Clip endlich mal zum Punkt kommt. Muss ich nicht verstehen, ich weiß, dass ich zu ungeduldig bin. Aber eine meiner größten Ängste ist tatsächlich, dass ich völlig verlerne, mich zu konzentrieren und zu fokussieren. Dagegen hilft übrigens Ginseng oder Ginko, wahlweise als Kapsel oder Konzentrat einzunehmen. Das Geld investiere ich lieber gewinnbringend. Komischerweise macht mir der Aktienmarkt überhaupt keine Angst. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mir auch dank vieler phänomenaler Blogs fundiertes Wissen aufgebaut habe. Was wir kennen, macht uns gleich viel weniger Angst. Schade, dass wir den Klimawandel nicht einfach Hugo nennen können. Gibt es etwas, dass euch Angst macht und dass ihr nicht einfach Hugo genannt habt? --- ### Kluge Worte - Published: 2023-06-26 - Modified: 2023-06-04 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/26/kluge-worte/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Kluge Worte, Sprüche, Sprüchesammlung, Zitate, Zitatesammlung Diese Sammlung ist mit Abstand das schwierigste, was ich bis dato hier veröffentlicht habe. Denn kluge Worte gibt es unendlich viele und man findet immer wieder großartige Zitate, die man am liebsten mit der ganzen Welt teilen möchte. Trotzdem habe ich meinen Perfektionismus jetzt einfach mal in den Keller geschickt (da schmollt er jetzt) und lasse nun all die schönen Sprüche einfach mal auf die Welt los. Hat ja keiner gesagt, dass ich diese Liste nicht einfach jederzeit erweitern kann – und werde, wenn sich wieder ein paar besonders schlaue Worte finden. Denk nach, bevor du redest. Lies, bevor du nachdenkst. Fran Lebowitz Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen. Henry Ford Imagine how different the world would be if little gils were taught to set boundaries as often as they were taught to be polite. Hailey Magee Auch Umwege erweitern unseren Horizont. Ernst Ferstl Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben. Friedrich Hebbel Wenn deine Träume dir keine Angst machen, sind sie nicht groß genug. Jorge Bucay Du kannst mehr über eine Person lernen, indem du darauf achtest, wie sie über andere spricht, als wenn du darauf achtest, wie andere über sie sprechen. Audrey Hepburn Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist. Dalai Lama Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. Albert Einstein Ich möchte nicht alleine sein, ich möchte in Ruhe gelassen werden. Audrey Hepburn Du kannst ein Problem nicht auf die gleiche Weise lösen, wie es entstanden ist. Albert Einstein I´m suspicious of people who don´t like dogs, but I trust a dog when it doesn´t like a person. Bill Murray In drei Worten kann ich alles zusammenfassen, was ich über das Leben gelernt habe: Es geht weiter. Robert Frost Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln. Jean Cocteau Man kann nicht jeden Tag etwas Großes tun, aber gewiss etwas Gutes. Friedrich Schleiermacher If we want people to talk to us more, we should start by listening to them more. Simon Sinek Zeit hat man nur, wenn man sie sich nimmt. Karl Heinrich Waggerl Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. Henry Ford Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen, doch es wachsen keine Blumen auf ihr. Vincent van Gogh Jeder, der noch nie einen Fehler gemacht hat, hat noch nie etwas Neues versucht. Albert Einstein Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind. Wir sehen sie so, wie wir sind. Talmud Wie klug die Leute sind, erkennt man an dem, worüber sie lachen. Tina Fey Don´t belife everything you think. Adam Grant Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Bertolt Brecht Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean. Isaac Newton Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht. Heinrich Heine Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen. Tyler Durden in Fight Club Hinter jeder Ecke lauern ein paar Richtungen. Stanislaw Jerzy Lec Ergreife die Gelegenheit. Denk an all die Frauen auf der Titanic, die den Dessertwagen weiter gewunken haben. Erma Bombeck Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin, und keiner ginge mal nachsehen, wo man hinkäme, wenn man hinginge. Kurt Marti Die Reihenfolge ist im Übrigen rein zufällig und ich hoffe wirklich, dass ich die korrekten Quellen gefunden habe. Der Text aus dem Bild stammt aus dem Roman "Der Gesang der Flusskrebse", den jemand zu meinem Glück im lokalen Bücherschrank hinterlassen hatte. Zu manchen Quellen sei noch hinzuzufügen, dass zwar deren Worte klug sind, deren Taten jedoch nicht immer. Einen sehr spannenden Beitrag zu Kunst und Moral habe ich vor einiger Zeit bei Mit leichter Feder gelesen. Welche Sprüche und Zitate gefallen euch besonders, welche habt ihr euch ganz fett vorne ins Notizbuch geschrieben oder sogar gerahmt? --- ### Märchenstunde - Published: 2023-06-19 - Modified: 2023-05-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/19/maerchenstunde/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aufessen, Darum, Kaugummi verklebt den Magen, Kindheitsmythen, Märchen, Schielen, Sprichwort, Storch bring Babys, Über Geld spricht man nicht, viereckige Augen Aus meiner Kindheit sind mir ein paar Dinge nachhaltig in Erinnerung geblieben. Auch wenn ich mich nicht mehr entsinnen kann, dass ich tatsächlich mal an den Weihnachtsmann geglaubt habe, sind manche Märchen doch hängen geblieben. Vor allem die Großeltern haben gerne mal auf altbekannte Möchtegern-Weisheiten zurückgegriffen, mit kleinen Kindern kann man´s ja machen. Und so durfte ich mir beispielsweise immer wieder so pädagogisch wertvolle Sprüche anhören wie Wenn du zu lange fernschaust, bekommst du viereckige Augen Das es nicht wirklich toll ist, den ganzen Tag vor der Flimmerkiste zu hocken, ist einem im Kindesalter glaube ich ziemlich egal. Die bunten und bewegten Bilder sind aber einfach zu spannend und da man noch nie jemanden mit viereckigen Augen gesehen hat, ist es das Risiko durchaus wert. Fernsehen ist und bleibt eine unschlagbar zuverlässige Methode, Kinder für längere Zeit ruhig zu stellen. Und auch bei uns Erwachsenen funktioniert das immer noch super. Man zappt sich so durch und schwupps sind wieder ein paar Stunden Lebenszeit dahin. Da würde es hinsichtlich der Selbstdisziplin vielleicht sogar helfen, wenn das mit den viereckigen Augen wahr wäre. Wenn du nicht aufisst, regnet es morgen Der absolute Horror unter all den Redenswendungen. Mal abgesehen davon, dass man vielleicht lieber lernen sollte, auf sein natürliches Sättigungsgefühl zu achten, gibt man dem Kind auch noch die Schuld am schlechten Wetter. Und dann wird man auch noch genötigt, so eklige Sachen wie Rosenkohl zu essen. Mir wurde noch bis in die späten Zwanziger alleine vom Geruch speiübel. Nicht Schielen, sonst bleibt das Gesicht stehen Naja, bei machen Mitmenschen bin ich mir nicht sicher, ob da nicht doch was Wahres dran ist. Aber man sagt ja auch, dass man irgendwann das Gesicht bekommt, das man verdient. Wobei Sorgenfalten eigentlich keiner verdient und die Zornesfalte auch bei sehr konzentrierten Menschen gerne man etwas ausgeprägter ausfällt. Ich kann mich auch noch an Zeiten erinnern, in denen man meine Lachfalten als Krähenfüße bezeichnet hat – ein Begriff, der mir zum Glück schon lange nicht mehr begegnet ist. Sagt man das überhaupt noch? Über Geld spricht man nicht Diesen Spruch kennen wohl die meisten noch von ihren Großeltern. Aber auch Eltern in der heutigen Zeit hängen immer noch diesem alten Irrglauben nach. Und so kommt es, dass immer noch viel zu viele Menschen keine Ahnung von Finanzen haben. Und auch eine gleichberechtigte Bezahlung wäre  womöglich Realität, wenn man mit dem Thema Geld offener umgehen würde. Dabei würden sich Inhalte wie Altersvorsorge, Steuererklärung und Vermögensaufbau verdammt gut im Lehrplan machen. Habt ihr je gewusst, was eure Eltern verdienen und wo das ganze Geld hin fließt? Kaugummi verklebt den Magen Ich hatte gar nicht genug Taschengeld, um mir die benötigte Menge an Kaugummis zu beschaffen, damit dieser Mythos wahr hätte werden können. Und wohin mit der zähen Masse, wenn man sie nicht unter den Tisch kleben wollte aber das ganze schnell los werden musste. So mancher Kaugummi hat meinen Verdauungstrakt unbeschadet passiert bzw. der Magen blieb unbeschadet, über den Verbleib Kaugummi weiß ich nichts Genaueres. Der Storch bringt die Babys Geschichten von Bienchen und Blümchen sind mir zum Glück erspart geblieben. Irgendwie ist man auch ohne Internet schon früh an alle relevanten Informationen gekommen und meine Eltern haben nie ein Geheimnis aus dem Thema gemacht. Die Großeltern hatten da noch ein ganz anderes Weltbild, das aber scheinbar immer noch nicht ausgestorben ist. Ich hab Omi einfach immer in dem Glauben gelassen, dass ich von Fortpflanzung keine Ahnung hatte. Jegliche Diskussionen über Dinge, die nicht ihrer Weltanschauung entsprachen, hat sie nämlich einfach aus dem Gedächtnis gelöscht. Da resigniert man irgendwann und lässt es gut sein. Warum? Darum! Die gängige Antwort auf viele meiner Fragen und damit auch das Ende der Diskussion – Darum. Egal ob aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit, kaum etwas ist so unbefriedigend, wie einfach so abgekanzelt zu werden. Ich habe keine Ahnung, wie anstrengend es ist, so ein Kind den ganzen Tag um sich zu haben und all die vielen Fragen zu beantworten. Ich muss wohl ein ganz besonders neugieriges Exemplar gewesen sein, mit einem nie abreißenden Strom an Fragen – ganz im Gegensatz zum Geduldsfaden meiner Eltern. Ein Indianer kennt keinen Schmerz Gerne kombiniert mit „stell dich nicht so an“ war das die Standardansage, wenn ich irgendetwas hatte. Klar ist der Schreck bei Kindern oft größer, als der eigentliche Schmerz. Aber irgendwann habe ich das so verinnerlicht, dass es mir bis heute schwer fällt, negative Gefühle und Schmerzen zuzugeben. Ich muss immer stark sein. Andererseits kann ich auch schon mal empfindlich überreagieren, wenn mir jemand meine Empfindungen absprechen will. Das finde ich extrem übergriffig und fahre dann schon mal die Krallen aus. Welche Lügenmärchen habt ihr in eurer Kindheit aufgetischt bekommen? Und würdet ihr euren Kindern so etwas heute noch erzählen? --- ### Meine 10-Punkte-Sommer-Wish-List - Published: 2023-06-12 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/12/meine-10-punkte-sommer-wish-list/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aktivitäten, Bucket-List, Sommer, Sonnenbrand, ToDo-Liste Irgendwie hat etwas in mir sich geweigert, es als Todo-Liste zu betiteln. Das klingt einfach zu sehr nach Arbeit oder Dingen, die unbedingt erledigt werden müssen. Dabei soll es doch nicht um Zwänge gehen, selbst wenn sie selbst auferlegt sind. Wenn mir jemand vorschreibt, wann ich Spaß haben soll oder etwas feiern muss, hat der Rebell gleich keinen Bock mehr. Sylvester 2000 habe ich entsprechend dieser Ich-lass-mir-doch-nix-vorschreiben-Einstellung hinter runtergelassenen Rollläden mit zwei engen Freunden verbracht. Wir hatten trotzdem oder gerade deswegen viel Spaß. Aber das ist lange her und sowieso geht es hier nicht um Dinge, die in Winter  passen. Wir sind ja schon gefühlt mitten drin im Sommer und das eine oder andere von meiner Wunschliste habe ich sogar schon abgehakt. Was mich allerdings nicht daran hindern wird, zur Wiederholungstäterin zu werden. Wichtigster Punkt #1 – In der Hängematte chillen. Das gute Stück ziert seit ca. einer Woche unsere Terrasse und nimmt reichlich Platz ein. Dafür hält es aber auch zwei Personen aus, denn kaum liege ich drin, liegt auch schon jemand wahlweise auf oder neben mir.  Und weil alleine das Gestell so groß ist, übersieht man es nicht. Wir haben noch einige Verabredungen miteinander. #2 – Reichlich Eis essen Keine Überraschung und wahrscheinlich bin ich nur eine von vielen, die diesen absolut unvermeidbaren Punkt weit oben auf ihrer Bucket-Liste stehen haben. Früher haben wir uns an der Tiefkühltruhe im Supermarkt eingedeckt und es genossen, dass uns keiner mehr vorschreibt, wie viele Eis am Stiel man pro Tag vertilgen darf. Als das überhand genommen hat, sind wir auf selbstgemachtes Eis umgestiegen – ganz oldschool mit diesen uncoolen Förmchen. Nach ausgiebigem Testen kann ich Mangosaft als das absolute Non-Plus-Ultra empfehlen. Sowohl Geschmack als auch Konsistenz sind perfekt und die Suchtgefahr ist hoch. Aber als Erwachsener kann einen ja keiner aufhalten! #3 – Freibad und/oder Badesee Das wird schon etwas schwieriger. Während ich hier schreibe, sitze ich auf dem noch angenehm schattigen Balkon beim Zweitkaffee. Irgendwie ist das neue Zuhause so fein geraten, dass wir nur noch wenig vor die Tür kommen. Dabei bin ich doch eigentlich eine Wasserratte und liebe es, im kalten Wasser meine Bahnen zu ziehen. #4 – Spazieren gehen Mit Wandern brauche ich meinem Mann nicht kommen – leider. Aber vielleicht schaffen wir es endlich mal, die nähere Umgebung zu erkunden. Auch Joggen ist in den letzten Monaten zu kurz gekommen. Wird Zeit, dass wir uns wieder mehr bewegen. Selbst wenn deswegen die nächsten DIY-Bauprojekte etwas länger dauern. #5 – Im Biergarten sitzen Eine unserer Lieblingsbeschäftigungen, egal ob zu zweit oder mit Freunden, ist es, im Biergarten einfach das Leben zu genießen. Man kann wunderbar Menschen beobachten und ausgiebig quatschen. Jedes Mal, wenn wir uns zu einem Stadtbummel aufmachen, endet das Vorhaben irgendwann im Biergarten – wenn es nicht sogar dort startet. Und nein, wir sind keine Alkoholiker – wir sitzen einfach gerne im Grünen. #6 – Barfuß laufen Wenn auch zögerlich, so langsam sprießt der Rasen ums Haus. Leider kommen wir dieses Jahr nichts ums Gießen herum, das Gras ist noch jung und empfindlich. Aber an manchen Stellen kann man schon wunderbar barfuß übers kühle Gras  laufen. Die Brombeeren haben mittlerweile auch eingesehen, dass es sich auf unserer Wiese nicht so gut wächst und weichen nun Löwenzahn und Spitzwegerich. Beides piekt nicht und darf daher in überschaubaren Mengen gerne bleiben. #7 – Lesen, lesen, lesen In Kombination mit Punkt 1 natürlich. Ich muss mich dringend mal wieder am Bücherschrank eindecken. Neben Sachbüchern muss auch immer mal was Spannendes dabei sein. Vielleicht findet sich auch was Humoriges oder Fantasy. Hauptsache es macht Spaß beim Lesen. Schlechte Bücher lege ich auch einfach weg, da ist mir die Lebenszeit zu schade. Zeitschriften finden kaum noch den Weg zu mir. Dafür stöbere ich aber gerne und ausgiebig auf verschiedensten Blogs. Meine Lieblings-Blogs findet ihr übrigens in Meine Leseecke . Die Liste wird auch immer mal um neue Fundstücke erweitert. #8 – Erdbeeren von Feld Seit Jahren nehmen wir uns immer wieder vor, einmal direkt auf dem Feld Erdbeeren zu ernten – und vor allem direkt zu Futtern. Ich weiß, dass die wahrscheinlich reichlich gespritzt sind. Aber von einem Mal werden wir nicht gleich zu Grunde gehen und ich habe das tatsächlich noch nie im Leben gemacht. Vielleicht schaffen wir es ja dieses Jahr mal, bevor die Saison wieder rum ist. #9 – Draußen Musik hören Die großen Festivals sind mir mittlerweile zu groß. Stundenlang im Wechsel vorm Getränkestand und dann wieder vorm Klohäuschen Schlange stehen, mit dem Bus vom Zeltplatz zur Bühne fahren müssen – das alles reizt mich überhaupt nicht. Und auch was Open-Air-Konzerte angeht, ist hier leider nicht wirklich viel los. Zumindest ist nichts für unseren Geschmack dabei. Aber hin und wieder gibt es auf kleinen Stadtfesten große Überraschungen. Die oft unbekannten lokalen Bands können einen schon mal vom Hocker hauen – und Nicht-Metal-Fans völlig aus den Latschen. Vielleicht haben wir diesen Sommer wieder Glück, die nächsten Stadtfeste sind zumindest schon mal im Kalender eingetragen. #10 Unseren Gartenschuppen bauen Spätestens bis zum Herbst muss die Dackelgarage für Rasenmäher und Fahrräder fertig sein. Aber nicht ohne Grund ist dieser Punkt ganz ans Ende der Liste gerutscht. Neben Arbeit und Alltag wollen wir den Sommer auch bewusst genießen. Und nebenbei brauchen auch Schwiegermama und Schwager hin und wieder unsere Hilfe und das hat Vorrang. Und dann gibt es noch einen wichtigen Anti-Punkt: Keinen Sonnenbrand bekommen! ! ! Ich wünsche uns allen einen bombastischen Sommer und hin und wieder ein bisschen Regen (gerne Nachts)! --- ### Wenn Leidenschaft Leiden schafft… - Published: 2023-06-05 - Modified: 2023-04-29 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/05/wenn-leidenschaft-leiden-schafft/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: DIY, Hobby, Möbel, Multiinteressiert, Projekt, Selber bauen ...  und warum ich am liebsten eine Schreinerlehre machen würde. Ich habe ja viele kleine und große Leidenschaften. Manche Hobbies übe ich nur phasenweise aus, andere sehr regelmäßig. Vor unserem Umzug hatte ich die Produktion von Pflanztöpfen und anderem aus Beton eingestellt, man will ja nicht unnötig viel Ballast von A nach B transportieren. Doch jetzt, wo die eine oder andere Stelle noch leer ist, wünscht sich hier jemand mehr Pflanzen im Haus. Und dieser jemand bin nicht ich. Er war auch gleich so ehrlich zu sagen, dass er sie nicht gießen und pflegen wird. Dafür trägt er dann den Sack mit Beton nach Hause und lässt sich von mir erklären, wie man die Pampe richtig anrührt um Sockel für die Außenlampen zu gießen. Leider sind nicht alle Beschäftigungen, denen ich gerne nachgehe, so kinderleicht umzusetzen. Gerade was das Nähen angeht, gehen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Es wäre toll, wenn ich das, was ich mir in meiner Phantasie vorstelle auch so umsetzen könnte. Aber weder habe ich die nötige Geduld, noch bin ich bereit, all die kleinen Helferlein anzuschaffen, die das ganze erleichtern würden. Doch bei all dem DIY finde ich es auch völlig ok, dass man nicht alles selber perfekt hinbekommt. Nicht ohne Grund LERNT man solche Berufe, macht eine Lehre oder Ausbildung, spezialisiert sich auf EIN Thema. Der Schreiner legt keine Fließen, der Schneider zimmert keine Möbel und der Flaschner macht keine Hochzeitsfotos – zumindest keine professionellen. Und gerade bei letzterem denken viele, dass man sich das Geld für einen richtigen Fotografen ja sparen könnte. Knipsen kann ja schließlich jeder. Doch am Ende ist die Enttäuschung groß, wenn sich herausstellt, dass es eben doch einen Unterschied zwischen Profi und Amateur gibt. Wenn es also gut werden muss, sollte man entweder sicher sein, dass man das selbst hinbekommt – oder den Profi ran lassen. Denn die Arbeit vom Profi ist eben nicht zu unterschätzen und auch wenn vieles in DIY-Anleitungen und Videos so kinderleicht aussieht, braucht es doch einiges an Übung, damit die Handgriffe sitzen und das Ergebnis brauchbar ist. Natürlich gibt es Menschen, die ihrer Leidenschaft schon so lange nachgehen, dass sie ihr Können mit dem eines Profis ohne weiteres messen können. Umso mehr verschiedene Dinge man aber selber macht, umso weniger Zeit bleibt für die Beschäftigung mit einem einzelnen Thema. Aber es braucht nun mal Übung, um auf einem Gebiet immer besser zu werden. Man kann eben nicht auf allen Hochzeiten tanzen und so sollte man nachsichtig mit sich selbst sein, wenn ein Projekt auch mal scheitert. Die Betonsockel für unsere Außenlampen sind übrigens erst im zweiten Anlauf gut geworden. Dafür hatten wir eine kleine Praxis-Lehrstunde in Materialkunde. Manchmal sind es auch die äußeren Umstände, durch die man sich für neue Dinge begeistert. Wobei der eigenwillige Geschmack bei der Wohnungseinrichtung vielleicht nicht als äußerer Umstand zählt, das eingeschränkte und teure Angebot in den Möbelhäusern aber durchaus. Denn gut durchdachte Möbel, die genau in unsere Zimmer passen und natürlich auch noch optisch gefallen, sind oft fast gar nicht zu finden. Wir konnten bei der Hausplanung zwar berücksichtigen, dass unser bereits vorhandenes und immer noch sehr schönes Sofa wieder rein passt. Genau so wie der noch relativ junge Kleiderschrank, beides erst vor etwa fünf Jahren gekauft. Aber seit wir zusammen wohnen, haben wir immer wieder das eine oder andere Möbelprojekt in Marke Eigenbau umgesetzt. Natürlich könnte man auch einfach einen Schreiner beauftragen. Mir wurde schon gesagt, das sei gar nicht so viel teurer, als das was man im Möbelhaus bekommt. Allerdings finde ich das schon sehr oft gar nicht so günstig. Und wenn schon mein Mann oft rätseln muss, was ich ihm da versuche, zu erklären, wie soll ein Handwerker da erst verstehen, was ich mir wünsche. Auch lange, bevor wir uns kennengelernt haben, habe ich die Umgestaltung meiner Wohnräume bei Bedarf kurzerhand selbst in die Hand genommen. In der ersten eigenen Wohnung war es ein Büroschrank, die Bretter wurden zum Glück zugeschnitten geliefert und mit Hilfe eines sehr lieben Hausmeisters in den dritten Stock verfrachtet. Die Verschraubung war katastrophal aber bombenfest. Später haben mir Kommilitonen dabei geholfen, meine Schlafzimmerdecke mit schwarzem Plüsch zu verkleiden.   Wer das mal ausprobieren will, dem sei geraten, gleich einen Holzrahmen zu bauen und das ganze da dran zu tackern. Der erste Versuch mit doppelseitigem Klebeband war nicht lange erfolgreich – um genau zu sein, kam die Decke nach einer halben Stunde mit einem eigenwilligen Geräusch auf einen Schlag wieder runter. Aber Aufgeben war keine Option und das Ergebnis sensationell! Mit meinem Mann habe ich mir einen Partner in Crime ins Boot geholt. Er hat genau so viel Ahnung wie ich – nämlich gar keine – vom Möbelbau, ist aber ebenso motiviert. Da wir den eigenwilligen Geschmack teilen und nicht einsehen, für einen Kompromiss mehr zu zahlen, bauen wir immer mal wieder etwas zusammen. Und mit den Jahren sind wir auch immer geübter geworden. Nur das Vertrauen in das Material ist nicht so unsere Stärke und wir übertreiben es immer mit Stützbalken, Schrauben und Winkeln. Wahrscheinlich könnte eine Elefantenherde auf unseren Möbeln Platz nehmen. Beim Auseinanderbauen unserer Konstruktion für das Kopfende am Bett mussten wir dann schon über uns selbst lachen – so viele Schrauben. Aber beim neuen Kopfteil sind wahrscheinlich nicht weniger verbaut. Auch unser Büro ist komplett an unseren Bedarf angepasst. In der alten Wohnung haben wir uns eine schicke Verkleidung mit indirekter Beleuchtung gebaut, die den ganzen Raum in ein angenehm warmes Licht gehüllt hat. Genau so wollten wir es im neuen Haus wieder haben, allerdings in einer verbesserten Variante. Das ist das schöne, wenn man einen Erstversuch hatte. Die Dinge, die einen stören, kann man beim zweiten Mal besser machen. Die PVC-Verkleidung ist schwarz gebeiztem Holz gewichen und aus zwei Brettern wurde eines, wodurch der Schalter (beide Arbeitsplätze lassen sich getrennt voneinander stromlos schalten) in der Mitte besser aufliegt. Gewachsen ist das ganze auch ein bisschen, der Raum ist ja nun nicht mehr so begrenzt. Wir brauchten keinen größeren Schreibtisch. ABER – wir wollten einen größeren Schreibtisch. Jetzt... --- ### Kann man Resilienz lernen? - Published: 2023-05-29 - Modified: 2023-04-25 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/29/kann-man-resilienz-lernen/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Minimalismus, resilient, Resilienz, Selbstoptimierung, Stress, trainieren, widerstandsfähig, Widerstandskraft Irgendwann stand ich mal vor der Herausforderung, den Begriff Resilienz erklären zu müssen. Denn auch wenn der Begriff ganz selbstverständlich in meinem Sprachgebrauch ist, kannte ihn mein Gesprächspartner nicht. Ich habe es dann mit Umschreibungen versucht. Zum Beispiel habe ich es mit Widerstandsfähigkeit gleichgesetzt. Daraufhin meinte mein Gegenüber: „Warum sagt man dann nicht einfach widerstandsfähig? “ In solchen Momenten bin ich immer wieder froh, keinen Lehrberuf gelernt zu haben. Im Erklären bin ich wirklich nicht besonders talentiert. Zufällig bin ich jetzt aber über die sprachliche Herkunft als auch die ursprüngliche Bedeutung gestoßen. Damit kann ich mir das ganze bildlich vorstellen und zukünftig hoffentlich besser erklären.  Das Wort Resilienz kommt – wie könnte es anders sein – aus dem Lateinischen ‚resiliere‘, was zurückspringen / abprallen bedeutet.  Und laut dem schlauen Netzt wird der Begriff auch in der Medizin für die Eindrückbarkeit von Gewebe bei Belastung verwendet. Ein resilienter Mensch ist quasi vergleichbar mit einem elastischen Material, dass nach starker Verformung in der Lage ist, in den Ausgangszustand zurückzukehren. Er ist also nicht einfach nur widerstandsfähig sondern jemand, der negative Erlebnisse und Situationen verarbeiten und unbeschadet daraus hervor gehen kann. Angesichts der Herausforderungen unserer schnelllebigen Zeit ist Resilienz damit angeblich eine der wesentlichen Zukunftskompetenzen, die am Arbeitsplatz von morgen gefragt sein werden. Solche sogenannten Softskills sind in der Berufswelt schön und wichtig. Klingt auch erst mal alles sinnvoll. Aber Resilienz ist gefühlt zu einem Modethema geworden, einschließlich Trainings und Ratgeber-Bücher in allen Farben und Formen. Selbstoptimierung ist einfach ein riesiger Kuchen, von dem jeder etwas abhaben will. Da sollte man das Angebot schon kritisch hinterfragen. Natürlich wäre es perfekt, wenn man seine psychische Widerstandskraft genau so trainieren könnte, wie das Immunsystem und damit gegen jeden Schicksalsschlag gewappnet wäre. Aber wie wir letztendlich reagieren – und ob wir resilient sind – wenn etwas Schlimmes passiert, können wir immer erst mit Sicherheit sagen, wenn es dann soweit ist. Ob wir im Falle von Niederlagen oder schwierigen Einschnitten in unserem Leben gestärkt daraus hervorgehen oder lange damit zu kämpfen haben, zeigt sich eben erst, nachdem wir solch eine Situation tatsächlich erlebt haben. Natürlich wollen wir immer auf alles vorbereitet sein, doch im Leben lässt sich eben nicht alles kontrollieren. Diese Unsicherheit gilt es auszuhalten und zu akzeptieren. Ohne den Härtetest einer Stressbelastung bleibt Resilienz gewissermaßen unsichtbar.   Es ist, als wollte man testen, wie gut ein Mensch schwimmen kann, ohne dass er im Wasser ist. GEO - Resilienz: Das Geheimnis der inneren Stärke Und auch, wie unsere Mitmenschen auf Schicksalsschläge reagieren, müssen wir akzeptieren und verstehen, dass eben nicht jeder gleich widerstandsfähig ist. Diese Empathie dürfen wir aber auch uns selbst entgegen bringen. Wenn es jemandem in einer schlimmen Situation schlecht geht, sagen wir im Normalfall schließlich auch nicht, dass er selbst Schuld sei, weil er seine Resilienz nicht trainiert hat. Es gibt allerdings Situationen, in denen man tatsächlich abhärten kann – und das auch merkt. Minimalisten starten ja gerne mal mit dem Ausmisten der eigenen vier Wände. Mit der Zeit trainieren sie gerade zu ihren Aussortierungsmuskel und hängen ihr Herz immer weniger an materielle Dinge. Wenn dann die Lieblingstasse zu Bruch geht, reagiert man nur noch mit einem müden Schulterzucken – wieder ein Teil weniger. Natürlich muss man nicht vom Schlimmsten ausgehen und kaum jemanden würde es kalt lassen, wenn er sein Dach über dem Kopf und sämtliches persönliche Habe und Gut verlöre. Aber die kleinen materiellen Verluste bringen einen Minimalisten nicht aus der Ruhe. Selbstverständlich heißt das nicht, dass man dadurch generell resilienter ist. Denn die eigene Widerstandsfähigkeit ist auch immer von der jeweiligen Situation abhängig. Und wenn man gerade mitten in einer tiefen Kriese steckt, helfen auch all die schönen Tipps zum Stärken der eigenen Resilienz herzlich wenig. In solchen Momenten erzeugen solche vermeidlichen Ratschläge nur unnötigen Druck, vermitteln sie doch die irrsinnige Erwartungshaltung, schnell wieder ein funktionierendes Rädchen im gesellschaftlichen Getriebe zu sein. Und mal abgesehen davon sollten alltägliche Stressbelastungen auch nicht mit einschneidenden Schicksalsschlägen gleichgesetzt werden. Wenn ich den beruflichen Trubel durch ein paar wirksame Selbstfürsorgestrategien unbeschadet wegstecke, heißt das noch lange nicht, dass ich besonders umfassend resilient bin. Ich habe nur für mich funktionierende Methoden gefunden, mit bestimmten, sich wiederholenden Situationen umzugehen. Bei manchen Dingen habe ich auch ein sehr dickes Fell, das ist so über die Zeit gewachsen. Andererseits, wenn wir schon beim Fell sind – ich weiß aber auch sehr genau, warum ich keine Haustiere habe und möchte. Denn so sehr ich Fellnasen auch liebe, bin ich doch jedes mal am Boden zerstört, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Und das kann man sicherlich nicht trainieren, das wird nicht einfach leichter. Da bin und werde ich nie resilient sein. Widerstandsfähig ist man nicht per se, es hängt von der Situation und dem Ereignis ab. Und in manchen Fällen kann man abhärten, wenn nicht sogar abstumpfen, in anderen wiederum definitiv nicht. Oder, um die Frage mit den viel zitierten Worten eines ehemaligen Kollegen zu beantworten „Es kommt drauf an“. --- ### Die große Frage nach dem Sinn - Published: 2023-05-26 - Modified: 2023-05-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/26/die-grosse-frage-nach-dem-sinn/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #BlogYourPurpose, Blog, Purpose, Sinn, Wirken Diese Woche hat Judith Peters von Sympatexter die Challenge Blog your Purpose gestartet. Die Frage von Judith: Was will ich bewirken? Ich wollte unbedingt bei dem Thema mitmachen, bin aber bei so einem großen Thema mit der 72-Stunden-Regel ganz schön am kämpfen. Neben Vollzeitjob und diversen privaten Verpflichtungen ist es kaum möglich, die doch sehr langen Videos zu schauen (schon gar nicht in Ruhe) und geschrieben wird früh morgens vor der Arbeit. Das ist eigentlich nicht mein bevorzugtes Setup aber vielleicht wird es ja trotzdem was. Da ich im Vorfeld schon wusste, dass das für mich vor allem zeitlich eine Herausforderung wird, habe ich meine Hausaufgaben gemacht und mich schon mal ein bisschen mit dem ominösen Anglizismus Purpose beschäftigt. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit ist DAS Trendthema, das vor allem Unternehmen auf der Suche nach jungem Nachwuchs gerade ganz schön umtreibt. Ein Job ohne Sinn geht gar nicht. Aber warum brauchen wir diesen Purpose überhaupt? Wer in seinem Handeln einen Sinn sieht, ist intrinsisch motiviert und hat damit den perfekten Antreiber. Aber muss es gleich so groß und bombastisch sein und ist ein Leben ohne Purpose, ohne Bestimmung, sinnlos? Nicht jeder kann und muss berühmt werden, den Nobelpreis verdienen oder die ganze Welt retten. Oft übersehen wir, was wir in unserer kleinen Blase bewirken können. Unsere kleine Welt können wir tatsächlich beeinflussen und das Internet ist eine geniale Möglichkeit diese Blase zu erweitern. Deswegen geht es an dieser Stelle hauptsächlich um den Blog und warum ich eigentlich schreibe. Aber wie Judith selbst schon sehr schön ausführt, sind wir eben so viel mehr, als nur die EINE Bestimmung, der sich alles im Leben unterordnet. Und dazu kommt noch, dass sich im Laufe eines langen und erfüllten Lebens der Weg immer mal wieder ändern kann. Es muss also nicht den einen roten Faden geben, an dem sich alles orientiert. Nicht jeder schreibt aus beruflichen Gründen an einem Blog. Nicht bei jedem stecken finanzielle Absichten dahinter. Und die Inhalte sind so unterschiedlich, wie ihre Autoren. Gerade das ist ja auch das Spannende an dem Thema. Im Alltag nehmen wir oft viele Rollen ein, wir sind Partner/in, Kollege/in, Freund/in, vielleicht ein Elternteil, vielleicht auch Vorgesetzte/r. Manchmal ist es ganz schön anstrengend, zwischen den vielen Stühlen zu wechseln und nicht ausversehen mal auf dem falschen Platz zu nehmen (viele kennen das, wenn die Mutter zur besten Freundin mutieren will – klappt oft nicht). Beruf (ung? ) Auch ich habe ganz verschiedene Themen im Leben. Ganz klar meine Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht und natürlich auch für einen gewissen Lebensstandard sorgt. Ich habe erst vor kurzem den Arbeitgeber gewechselt und habe jetzt natürlich viel  zu lernen. Es war nicht leicht, mein letztes Team hinter mir zu lassen, jeder Einzelne war ganz besonders und ich wünsche mir nur das Beste für jeden. Aber auch mein neues Team und die Kollegen haben mich toll empfangen und auch hier bin ich jetzt schon begeistert, was für fähige aber auch verdammt nette Menschen ich wieder um mich habe. Blumen zum Abschied Nebenjob Alltag Aber Arbeit ist ja bekanntlich nicht alles und so beschäftigt uns nach dem Umzug jetzt hauptsächlich der Garten – mal abgesehen von ein paar Nacharbeiten und Reklamationen, die der Hausbauer noch auszuführen hat. Ich hätte nicht gedacht, wie befriedigend es sein kann, bis zu den Ellbogen in frischer Erde zu stecken. Und die frischen Kräuter wachsen auch schon fleißig. Dann kommen natürlich der Partner, Freunde und Familie. Für alle Zeit zu haben, kann manchmal schon herausfordernd sein. Und dann kommt da noch ... ich Und jetzt bleibt nicht mehr viel Zeit und Energie übrig – meint man. Aber irgendwie schaffe ich es immer, ein Stündchen hier oder da abzuzwacken. Nur habe ich so viele Ideen im Kopf, dass er manchmal fast platzen will. Der Zeichenblock  wartet im Schrank auf seinen Einsatz, Bücher wollen gelesen werden, Beton ebenso verarbeitet werden, wie Stoff, Holz und Wolle (alles für unterschiedliche Dinge). Mit Abstand am liebsten verbringe ich meine Zeit aber mit Schreiben. Dabei kann ich schon mal die Zeit vergessen, deswegen darf ich das auch nicht mehr neben dem Kochen machen. Aber warum schreibe ich überhaupt – und worüber? Das war schon ganz am Anfang ein Punkt, der mir lange Kopfzerbrechen bereitet hat. Nischenblogs gibt es viele und im Grunde findet sich für alles immer jemand, der mehr über ein spezielles Thema weiß, als man selbst. Dazu kommt, dass ich kein Spezialist sondern ein Generalist bin. Heißt, ich kann viel aber alles nur ein bisschen. Egal – so schnell lasse ich mich nicht entmutigen. Das ist aber auch der Grund, weswegen ich mich nicht auf ein einziges Thema festlege. Kreativität entdecken, ausleben und weitertragen Für mich ist das Schreiben eine weitere Möglichkeit, mich kreativ auszuleben. Wenn dann jemand tatsächlich auch noch meine Beiträge liest, freue ich mich natürlich wie Bolle. Und wer weiß, vielleicht wage ich mich ja tatsächlich irgendwann mal an das Projekt „Buch“, auch wenn ich aktuell noch kein Thema dazu habe. Ich komme beim Schreiben auch in den begehrten Flow, den Zustand bei dem man alles um sich herum vergisst. Worte sind eine wundervolle Möglichkeit, Bilder zu malen, die für jeden ein bisschen anders aussehen. Und ganz nebenbei genieße ich die Ruhe als Gegenpol zu meinem sehr kommunikativen Arbeitsalltag.   Und wenn ich nicht schreibe, beschäftige ich mich mit irgendeinem neuen, alten oder wiederentdeckten Hobby wie Fotografieren (am liebsten unter Wasser), Beton gießen, Zeichnen, Heimwerken, Nähen/Häkeln ... Und dann schreibe ich vielleicht darüber – egal ob Erfolg oder Misserfolg. Erfahrungen weitergeben, Wissen teilen und Menschen inspirieren Im Laufe eines Lebens lernt man so einiges. Man macht Erfahrungen, erlebt Erfolge wie Scheitern und entwickelt sich jeden Tag ein kleines Stückchen weiter. Ich bewundere Menschen, die bis ins hohe Alter immer wieder Neues wagen und keine Angst vor Herausforderungen haben. Solche Vorbilder machen Mut und inspirieren. Ein bisschen Lebenserfahrung inklusive beruflichem Neustart kann ich auch schon vorweisen und ich bilde mir ein, nicht auf dem Kopf gefallen zu sein. Langeweile ist ein seltener Luxus, zu viele Themen... --- ### Einfach(es) Essen - Published: 2023-05-22 - Modified: 2023-05-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/22/einfaches-essen/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Brot backen, Einkaufen, Essen, Günstig essen, Kartoffelsalat, Minimalismus, Resteverwertung, Rezept, Risotto, Schnelle Gerichte, Sparsam, Superfood Wenn ich Hunger habe, will ich einfach essen – in jeder Hinsicht. Ans Kochen denken wir hier meistens erst, wenn der Magen bereits knurrt. Und so stehen aufwendige Gerichte mit langer Zubereitungszeit meist gar nicht zur Debatte. Ich habe ich überhaupt keine Lust, stundenlang in der Küche zu stehen und schon gar nicht liegt mir das Einkaufen von exotischen Zutaten bzw. die Suche danach. Vor allem, wenn ich Zutaten nur ganz selten brauche, diese aber nur in haushaltsunüblichen Gebinden zu haben sind und bei denen ich dann womöglich am Ende nur noch zwanghaft versuche, diese aufzubrauchen damit ich den Rest nicht wegwerfen muss. Ganz nebenbei schmecken mir so richtig bodenständige Gerichte auch wirklich gut und statt aufwendigem 5-Gänge-Menü nehme ich lieber einen großen Teller Pasta. Mit 5 am Tag oder wahnsinnig gesundem Superfood frage ich mich oft, was das überhaupt soll. Natürlich sind Obst und Gemüse gesund und lecker aber müssen es wirklich immer 5 verschiedene Sachen an einem Tag sein? Und was ist im Winter, wenn die vermeidlich frische Ware tausende von Kilometern hinter sich hat. Mal abgesehen davon, dass unser Speiseplan teilweise fatale Auswirkungen auf die Umwelt hat. Ja, Avocado und Heidelbeeren sind gesund und schmecken fein. Aber das eine wächst hier gar nicht und das andere nicht in den Mengen und schon gar nicht das ganze Jahr über. Wie haben wir die Zeit vor der Globalisierung überhaupt überleben können, so ganz ohne Cranberries, Goji-Beeren und Quinoa. Oft kommt es mir so vor, als definiere sich manch einer über die Ernährungsform. Das ist ein Luxus, den sich viele Menschen gar nicht leisten können. Nach einem langen Arbeitstag darf das Abendesse also schnell und einfach gehen. Lecker muss es natürlich auch sein und im Idealfall auch ein bisschen gesund. Und so kommt es, dass wir zu kulinarischen Wiederholungstätern werden und eben immer wieder dieselben zuverlässig funktionierenden Gerichte in Dauerschleife auf den Tisch kommen. Im Zweifel werden Nudeln gekocht und mit dem, was noch so da ist zu einem kreativen Pfannengericht gemischt. Tomatensoße oder Käse-Sahne-Soße gehen immer, allerdings nur selbst gemacht. Die fertigen Sachen muss ich immer nachwürzen und pimpen, da kann ich gleich selber kochen. Dann weiß ich auch, was drin ist und obendrein kostet es viel weniger. Nur Pizza darf gerne auch mal als TK-Variante oder geliefert auf den Teller. Wobei die selbstgemachte Pizza zugegeben unschlagbar lecker ist. Wenn ich mich bekochen lassen möchte, wünsche ich mir immer Spaghetti. Das folgende Gericht hat sich mein Mann aus der Kantine abgeschaut. Natürlich helfe ich beim Zerkleinern der Zutaten aber oft bin ich auch noch am tippen, bis mich ein feiner Duft in die Küche lockt. Spaghetti mit getrockneten Tomaten, Oliven und Peperoni Wir kochen abhängig vom Hunger ca. 100 g Spaghetti pro Nase. Dann werden die Zutaten, je eine Handvoll getrocknete, eingelegte Tomaten Oliven Peperoni sowie eine Zwiebel gewürfelt. Die Zwiebel wird gedünstet und dann mit Rotwein abgelöscht. Da kommen dann die kleingeschnittenen Sachen zusammen mit etwa 2 Esslöffeln Tomatenmark dazu. Und aus jedem Glas (Oliven, Tomaten und Peperoni) kommt je nach Geschmack ein guter Schuss der Flüssigkeit dazu. Zum Würzen braucht es dann nur noch ein paar Kräuter und natürlich Parmesan. Couscous mit Gemüse Das gibt es bei uns nur für eine Person, der Gatte beäugt es nur kritisch und geht dann wieder an den Kühlschrank. Aber da es super schnell geht, ist das ein beliebtes Mittagessen bei mir. Einfach 70 g Couscous mit der doppelten Menge Wasser übergießen (ich gebe noch Gemüsebrühe in Pulverform dazu) und kurz warten. Während das ganze quillt, schneide ich ein paar Lauchzwiebeln, einen Pilz, etwas Tomate und/oder ein bisschen Chinakohl und schmeiße das ganze einfach dazu. Darüber noch etwas Parmesan – man könnte meinen, der ist bei uns überall dabei, scheint aber nur so. Wahrscheinlich könnte man das ganze auch unter “Bowl“ laufen lassen, ich hab´s aber nicht so mit unsinnigen Trendbegriffen. Gemüse-Nudel-Eintopf mit Parmesan Das geht super schnell, wärmt und macht lange satt. Und man hat auch nicht viel zum Spülen, da alles in einen Topf kommt. Ich fange mit den Nudeln an und gebe denn Stück für Stück je nach Garzeit (und wenn ich mit Schnippeln fertig bin) die weiteren Zutaten hinzu, in der Regel in der Reihenfolge, wie sie hier aufgelistet sind. Am Ende kommt noch reichlich Parmesan darüber. 1 Liter Gemüsebrühe 140 g Nudeln (wir nehmen gerne Fusilli / Spirelli) 1 kleine Mohrrübe Lauch 2-3 Champignons 1 Tomate Haufenweise Parmesan Das ganze kann natürlich frei abgewandelt werden mit was auch immer das Gemüsefach gerade hergibt. Wir haben schon Bohnen, grünen Spargel oder Chinakohl mit reingeworfen. War bis jetzt immer lecker. Das ist auch so ein Gericht, in das sich alles Mögliche mit verarbeiten lässt. Ich schmeiße gerne Erbsen oder Brechbohnen, die wir immer im Eisfach haben, mit rein. Mit etwas Speck wird es schön deftig aber eigentlich braucht es den nicht. Risotto mit frischen Champignons 1 Tasse Risottoreis 1 Berg Champignons geschnitten ½ Zwiebel gewürfelt ½ Mohrrübe gewürfelt Weißwein ½ Liter Wasser 1 Lorbeerblatt Etwas Lauch Reichlich geriebenen Käse Gewürze: Salz, Pfeffer, Muskat, Liebstöckel, Knoblauch Zwiebeln und Möhren werden zuerst angebraten, dann die Pilze und auch der Reis. Das ganze dann mit Wein löschen und danach mit dem Wasser und dem Lorbeerblatt vor sich hin köcheln lassen. Dabei auf keinen Fall für längere Zeit die Küche verlassen. Angebranntes Risotto schmeckt komisch und der Topf ist auch nur sehr schwer wieder sauber zu bekommen (geht gut mit Natron). Wenn das ganze schon ein bisschen pampig ist, kommt der Lauch und was sonst noch so warm werden muss, mit rein. Die Gewürze schmeiße ich kurz Ende rein und am Schluss wird noch der Käse untergemischt. Und auch hier könnte man wieder Parmesan drüber... Für das Risotto bin ich zuständig, da braucht man etwas Geduld. Das ganze sollte eher länger und dafür auf niedrigerer Temperatur garen. Aber wie gesagt, nicht zu lange! Nur wenn Grillfeste im anstehen, stelle ich mich auch gerne ein bisschen länger in die Küche um raue Mengen an Schwäbischem Kartoffelsalat nach dem Rezept der Schiegermama zuzubereiten. Die... --- ### Minimalistisch waschen – ein Versehen - Published: 2023-05-15 - Modified: 2023-04-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/15/minimalistisch-waschen-ein-versehen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Minimalismus, Sparen, Umwelt, Waschen, Waschmittel Es gibt ja viele Rezepte für DIY Waschmittel – von Kastanien über Waschnüsse bis Natron und Waschsoda gibt es einiges, das unsere Wäsche auf natürliche und kostengünstige Weise sauber machen kann. Erst neulich bekam ich den Tipp, mit Efeublättern das herkömmliche Waschmittel zu ersetzen. Der Versuch steht noch aus, da sich unser Efeu noch im Welpenstadium befindet. Aber die Neugier ist geweckt. Wem das zu experimentell ist, kann natürlich auch normales Waschmittel nutzen. Hier sollte man ein bisschen auf die Inhaltsstoffe achten, man hat den Stoff ja später wieder auf der Haut. Und auch die Umwelt freut sich über weniger Chemie. Es gibt aber auch wirklich eine große Auswahl an umweltverträglichen Waschmitteln in den Läden, die problemlos mit den Produkten der namenhaften Hersteller mithalten können. Da ist eigentlich für jedes Bedürfnis und jeden Geldbeutel was dabei. Wenn man sich mal die Zahlen anschaut, was wir da so im Laufe eines Jahres an Waschmittel durch die Leitungen blasen, kann man sich eigentlich denken, dass das nicht so toll ist – außer natürlich für die Hersteller von Pads und Pods und Pülverchen. Etwa 630. 000 Tonnen Waschmittel werden jährlich in Deutschland verbraucht. Umgerechnet verbraucht jeder Einwohner fast 8 Kilogramm Waschmittel im Jahr. Umweltbundesamt Es hilft alles nichts, wenn man das Waschmittel in rauen Mengen in die Maschine kippt. Die Wäsche wird davon nicht sauberer. Viel hilft an dieser Stelle eben nicht viel sondern belastet Umwelt und Geldbeutel unnötig. Denn damit das alles am Ende am Ende nicht in unserem Grundwasser landet, müssen die Kläranlagen Schwerstarbeit leisten. Dort sollen eigentlich gute Bakterien die ganzen unerwünschten Stoffe in unserem Abwasser beseitigen. Doch auch die kämpfen mit dem Ausmaß an Chemie, das wir tagtäglich den Abfluss runter spülen. Auch die Temperatur wird immer wieder unterschätzt, auch von den Herstellern der Waschmaschinen selber. Wir waschen oft viel heißer, als notwendig. Viele Programme laufen standardmäßig mit 40°, vor allem bei nicht ganz so neuen Geräten. Das kann man aber in der Regel leicht von Hand anpassen. Die alten Empfehlungen, Buntwäsche mit 40 Grad und schmutzige oder weiße Wäsche bei 60 Grad zu waschen, sind nämlich schon längst überholt. In der Regel ist ein Waschgang bei 30 Grad völlig ausreichend – die Waschmittel und Waschmaschinen von heute bekommen so auch sehr dreckige Kleidung schön sauber. Mit 60 Grad zu waschen, verbraucht also völlig unnötig Energie und damit auch Geld. Gelegentlich ein heißer Waschgang zur Vermeidung von Keimwachstum in der Maschine, ist völlig ausreichend. Wir waschen bei der Gelegenheit Bettwäsche oder Handtücher, denen machen die hohen Temperaturen nichts aus. Und wenn man nicht gerade krank ist, wird man das von „nur“ kalt  und mit wenig Waschmittel gewaschener Wäsche auch nicht! Wer auf die richtige Dosierung und die richtige Temperatur achtet, ist sowohl umweltfreundlich, als auch sparsam unterwegs. Ganz minimalistisch war ich jetzt unterwegs – ich hab einfach mal komplett auf Waschmittel verzichtet. Zugegeben, ich hab einfach vergessen, welches einzufüllen. Aber – oh Wunder – es ist alles sauber. Eine halbwegs moderne Waschmaschine kann das schon ganz gut. Dazu braucht es gerade mal 30° und kein giftige Chemie. Es war sogar ein Schonwaschgang, weil zwei Pullis dabei waren, die ich jetzt nicht bis zum nächsten Wollwaschgang liegen lassen wollte und die gerade noch perfekt mit reingepasst haben. Ok, es waren keine Sportsachen in der Maschine. Nur ganz normale Alltagskleidung, Hosen, T-Shirts, Pullis, ein bisschen Unterwäsche. Was fehlt ist der gewohnte Geruch von Waschmittel, den frisch gewaschene Wäsche halt sonst verströmt. Aber müffeln tut es eben auch nicht. Was zeigt, so viel Waschmittel braucht es eigentlich gar nicht und wir sollten uns bezüglich Hygiene mal ein bisschen entspannen. Die Wäsche riecht einfach nach gar nichts, wir sind diese übermäßige Parfümierung einfach zu sehr gewohnt und darauf konditioniert. Wenn´s nicht nach irgendwas riecht, kann es nicht sauber sein. Auch wenn wir normalerweise Waschmittel verwenden, das man im Durchschnitt auf 8 kg Waschmittel pro Kopf kommt, hat mich schon sehr überrascht. Und auch wenn wir generell eher unterdosieren, werde ich in Zukunft noch genauer darauf achten, wie viel wir in die Maschine kippen. Ach ja, und dann noch der Weichspüler – lasst den einfach weg! Der ist schädlich, wirklich widerlich und mindestens so überflüssig wie Wäscheparfüm. --- ### Nur Geduld – wenn Ausdauer sich auszahlt - Published: 2023-05-08 - Modified: 2023-04-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/08/nur-geduld-wenn-ausdauer-sich-auszahlt/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten, Mindset - Schlagwörter: Buy and Hold, Geduld, Instant Gratification, Reich über Nacht, Reichtum, Schnell abnehmen, sofortige Bedürfnisbefriedigung, Tipps, Ungeduld, Warten, Zeit Wer kennt sie nicht, die Warteschleife beim Kundenservice eines beliebigen Unternehmens. Oft hinterlegt mit nervtötender Musik, gerne unterbrochen von Werbeansagen oder anderen wenig hilfreichen Infotexten. Und doch halten wir das aus, im besten Fall ohne am Ende all unseren Unmut über den Menschen, der am Ende tatsächlich unseren Anruf entgegennimmt, auszuschütten. Noch herausfordernder sind Situationen, auf die wir überhaupt keinen Einfluss haben. Der absolute Klassiker ist der Stau im Feierabendverkehr. Im Gegensatz zur Warteschleife am Telefon, wo ich einfach auflegen könnte, kann ich im Stau nicht einfach aussteigen und mein Auto mitten auf der Straße stehen lassen. Geduldig sein klappt mal mehr und mal weniger gut. Dazu kommt, dass wir immer weniger dazu in der Lage sind, auf etwas zu warten. Die neuesten Produkte und Trends sind nur einen Klick entfernt und Dank Expresslieferung auch schon am nächsten Tag bei uns zu Hause. Die sofortige Bedürfnisbefriedigung, auch als Instant Gratification Effekt bekannt, hat uns quasi zur Ungeduld erzogen, genauso, wie die ständige Erreichbarkeit. Unbeantwortete Nachrichten lassen uns immer wieder nervös unseren Posteingang  prüfen, bei mehr als zwei Kunden vor uns in der Warteschlange schreien wir sofort nach Öffnung einer weiteren Kasse.   Wir erwarten eine ständige Verfügbarkeit von allem und jedem. Immer im Stress, unter Volldampf und Hochdruck – und dann werden wir einfach ausgebremst... Tief durchatmen – das Einzige was hilft, ist die Einsicht, dass wir es nicht ändern können. Wenn wir die Situation akzeptieren, nimmt uns das den inneren Druck. Durch unsere Ungeduld ändert sich nichts an der Situation, auch permanentes Hupen wird den Stau nicht auflösen. Wir müssen einsehen, dass manches einfach außerhalb unserer Kontrolle liegt, auch wenn wir noch so gerne alle Fäden in der Hand halten. Wachstum im Zeitraffer Und Geduld kann sich bezahlt machen. In der Natur braucht alles seine Zeit. So spannend das Wachstum im Zeitraffer ist, dass man manchmal in Naturdokus sieht, die Realität sieht anders aus. Stecke ich Samen in die Erde, muss ich darauf vertrauen, dass irgendwann zarte Blättchen an die Oberfläche treiben. Es kann aber auch passieren, dass am Ende gar nichts wächst. Bis dahin kann ich aber nicht jeden Tag in der Erde graben, um zu schauen, ob schon Wurzeln da sind. Dann wächst da definitiv nichts mehr! Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren.  Ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören.     Voltaire Wir haben die Wurzel eines Flieders umgesetzt und hoffen nun, dass diese wieder anwächst. Außer gießen und warten können wir nicht viel tun. Vielleicht wird unsere Geduld am Ende belohnt aber es wird definitiv eine ganze Weile dauern, bis wir sehen, ob unsere Mühe vergebens war oder eben nicht. Vieles lässt sich einfach nicht von heute auf morgen erzwingen. Ein Baum braucht ebenso seine Zeit zum wachsen, wie ein Lebewesen. Schlank im Schlaf Wobei wir Menschen mit dem Wachsen ja keine Probleme haben, vor allem in die Breite geht es oft schneller als gewünscht. Dann in die andere Richtung hingegen kann es wieder gar nicht schnell genug gehen. Gerade zum Sommer hin versprechen uns die Überschriften an jeder Ecke mal eben 10 Kilo in zwei Tagen loswerde zu können. Und obwohl wir genau wissen, dass solche Crashdiäten nicht funktionieren, kaufen wir entsprechende Bücher und Zeitschriften. Und schon nach der ersten Joggingrunde und dem Salat ohne alles steigen wir mit großen Erwartungen auf die Waage – um gleich mal enttäuscht zu werden. Was man bei einer Diät am schnellsten verliert, ist die Geduld.    Helmut Schmidt Was sich mindestens so gut verkauft, wie Verheißungen von der perfekten Bikinifigur (dem Meer ist es übrigens egal, was für eine Figur du hast), ist das Versprechen vom schnellen Geld. Eigentlich ist jedem klar, dass es den Reichtum über Nacht eben nicht so einfach zu erreichen ist. Wer nicht gerade reich geerbt oder den Lotto Jackpot geknackt hat, braucht für den finanziellen Reichtum entweder ein glückliches Händchen am Anlagemarkt (verbunden mit hohem Risiko) oder eben Geduld. Reich über Nacht Nicht ohne Grund ist die „Buy and Hold“ Strategie, also Kaufen und Liegenlassen, so beliebt wie erfolgreich. Denn  um den für den Aktienkauf bzw. -verkauf perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu treffen, bräuchte man eine Glaskugel. Und bei jeder Transaktion freuen sich Bank und Broker. Nicht umsonst besagt eine Börsenweisheit „Hin und Her macht Taschen leer“. Von kurzfristigen Kursschwankungen lässt sich der geduldige Anleger nicht aus der Ruhe bringen. Reichtum besteht aber nicht nur aus einem prall gefüllten Konto. Wirklich reich ist der, der mit dem zufrieden ist, was er besitzt. Das muss kein materieller Besitz sein, denn all das verliert seinen Wert, wenn wir einsam oder krank sind. Man vergisst das schnell, solange man gesund ist. Doch fragt man jemanden, der gerade mit gebrochenem Fuß zu Hause eingesperrt ist, genießen die wenigsten die auferzwungene Auszeit. Immer fit und leistungsfähig Unsere Gesundheit ist unbezahlbar und auch hier braucht es manchmal Geduld. Eine Erkältung zu kurieren, dauert ganze sieben Tage, mit Medikamenten braucht es nur eine Woche. Und so bringt es in vielerlei Hinsicht mehr, auf den Körper zu hören und ihm die Pause zu gewähren statt sich mit allerhand teuren, frei verkäuflichen Arzneimitteln vollzupumpen. Denn am Ende dankt es einem niemand, wenn man sich krank zur Arbeit schleppt. Im Gegenteil – hat man am Ende alle Kollegen angesteckt, wird es teurer, als wenn einer ein paar Tage ausfällt.   Tipps für den Ernstfall Trainieren wir also lieber unsere Geduld. So wie wir auch andere Fähigkeiten durch Übung verbessern können, klappt das auch im Bezug auf unsere Gelassenheit und Ausdauer. Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, geduldig zu sein, gewinnen wir die Kontrolle über die Situation. Wir sind unseren negativen Gefühlen nicht hilflos ausgesetzt. Und wenn es mal so gar nicht klappt mit der Geduld, helfen vielleicht ein paar Tricks Mit Ablenkung zumindest gedanklich aus der Warteschleife ausbrechen. Nicht ohne Grund liegen in den meisten Wartezimmern Zeitschriften. Wobei heutzutage fast jeder sofort das Handy zückt, um die Warterei – wo auch immer – nicht aushalten zu müssen. Alternativ könnte man die Zeit auch einfach dankbar nutzen, um die Gedanken... --- ### Die Schattenseiten des Minimalismus – was einem vorher keiner erzählt - Published: 2023-05-01 - Modified: 2023-04-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/01/die-schattenseiten-des-minimalismus-was-einem-vorher-keiner-erzaehlt/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Cluttercore, Hobby, Kleiderschrank, Konsum, Minimalismus, Ordnung, Sparen Achtung – das ist jetzt alles nicht ganz ernst gemeint... Sodele (das ist schwäbisch für ‚na also‘), die Wohnung ist leer, der Mülleimer voll und der Geist in einem berauschten Zustand von Befreiung und Leichtigkeit. Wer sich ein ordentlicheres Zuhause wünscht, stolpert früher oder später über den Begriff Minimalismus. Und kaum hat man angefangen, all die unnützen Sachen auszusortieren, ist es wie eine Sucht. Am Ende will man nicht mal mehr neue Sachen haben, ist es doch so schwer, die am Ende wieder loszuwerden. Doch das ganze hat auch seine Schattenseiten, über die redet nur niemand. Also reden wir mal Klartext, denn so kann es ja nicht weitergehen. Macht sich denn keiner Gedanken um die Wirtschaft? Wie soll das denn mit dem unendlichen Wachstum funktionieren, wenn wir nicht alle mit anpacken und unsere Aufgabe als braver Konsument erfüllen? ! Da gibt es doch tatsächlich Menschen, die ganz ohne schlechtes Gewissen ihrer wirtschaftlichen Verpflichtung entsagen. Schämt euch! Aber gut, wer nichts kauft, hat am Ende womöglich Geld übrig. Da kommen wir aber gleich zum nächsten Negativpunkt. Jetzt muss ich mir doch tatsächlich Gedanken machen, was man mit diesem Geld anfängt. Ach waren das schöne Zeiten, in denen sich diese Frage gar nicht gestellt hat. Altersvorsorge, Geldanlage und Rücklagen – das sind doch staubtrockene Themen. Wäre das wichtig, hätten wir bestimmt in der Schule etwas darüber gelernt. Ich kann das Geld nicht mal für ein raffiniertes Ordnungssystem ausgeben. Ich hab ja nichts mehr, was es zu verstauen und zu ordnen gilt. Auch in meinem Schrank sehe ich auf einen Blick, was ich habe. So brauche ich morgens nur zwei Minuten, um mich anzuziehen. Was mache ich nur mit der vielen Zeit, ich mag gar nicht davon anfangen, wie viel davon ich beim Putzen und Aufräumen einspare. Aus lauter Verzweiflung trinke ich morgens gemütlich eine zweite Tasse Kaffee und renne danach völlig aufgedreht durch die Gegend.   Mit all der Energie könnte ich ja Shoppen gehen. Doch halt – das geht ja auch nicht. Macht nämlich keinen Spaß und man braucht ja eh nichts. Und wenn doch, macht es noch weniger Spaß. In vielen Läden hängt nämlich hauptsächlich Fast Fashion – Mode, die jahrelang hält, ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß. Wer will denn schon mehrere Male denselben Pulli tragen? ! Und dann hat man noch nicht mal so einen richtigen Wäscheberg. Was soll man nur machen, wenn man nach einer Ladung Wäsche schon wieder fertig ist? ! UND IN DEN SCHRANK IST ES AUCH SCHON EINSORTIERT, ARGHHHH. Und wenn wir mal unvermittelt 20 Kilo zunehmen oder auf dem Weg ins Kino, hoppala, aus Versehen 5 Kilo an der Bushaltestelle vergessen haben? Dann haben wir gar keine x verschiedenen Kleidergrößen im Schrank. Spontane Gewichtsveränderungen sind also nicht drin. Im Halbschlaf mal wieder Deo und Haarspray verwechselt? So einen Spaß hat man leider auch nicht, wenn der Badezimmerschrank zu übersichtlich ist. Womöglich steht sogar alles immer am selben Platz. Damit setzen wir uns einer hochgradigen Verkalkungsgefahr aus. Das Gehirn muss doch fit gehalten werden. Ein bisschen Chaos kann da helfen, aber als Minimalist hat man da keine Chance und auch keine Anekdoten zu erzählen. Man wird also ein ziemlich langweiliger Mensch, der seinen Mitmenschen nur noch davon vorschwärmt, wie toll der Minimalismus ist – gerne auch ungefragt, wie es sich gehört. Soll ja jeder teilhaben von den erleuchteten Erkenntnissen. Immerhin vermeidet man so, dass ungefragt Gäste aufkreuzen. Die müsste man ja im Zweifel sogar einlassen, denn es ist ja jederzeit ordentlich aufgeräumt. Wer will schon Menschen um sich haben. Auch bei den Wocheneinkäufen geht es ganz schön langweilig zu. Man kauft, was man (ver-)braucht und hat womöglich noch einen Einkaufszettel. Der Blick in den Kühlschrank ist überhaupt nicht spannend. Und was macht man jetzt nur mit einem kompletten Samstag, wenn man weder einen monströsen Großeinkauf unternimmt noch viel zum Putzen hat. Ist man nicht völlig überflüssig und nutzlos, wenn man so viel freie Zeit im Kalender hat. Wer etwas auf sich hält, hat doch immer mindestens 3 Termine parallel. Dann hat man auch Auswahl, und wer heutzutage etwas auf sich hält, ist doch auch immer schön im Stress. Wer nicht gestresst ist, kann doch nicht normal sein. Was wir eigentlich meinen, wenn wir vom Minimalismus schwärmen, sind die Kernkompetenzen, die ein guter Minimalist in sich vereint – Genügsamkeit und Kontrolle. Wer nicht viel braucht, ist mit dem, was er hat zufrieden. Außer natürlich, er hat nicht, was er braucht. Deshalb darf man sich ja auch nicht Minimalist nennen, wenn man sich den ganzen Krempel einfach nicht leisten kann. Man muss schon dürfen können aber darf nicht wollen. Als waschechter Kontrollfreak liebe ich es natürlich auch, genau zu wissen, was sich wo in meinem Haushalt befinden. Der absolute Überblick lässt sich mit diversen Zählmethoden erreichen. Doch Obacht, Socken nicht einzeln zählen und Unterwäsche zählt gar nicht – oder doch? Aber Kontrolle und Genügsamkeit klingen halt so unsexy und spießig. Da muss dringend ein eingängiges Modewort her. Wer will schon von sich sagen, er sei ein Genügsamer. Da klingt Minimalist viel interessanter, ja das macht was her. Und das Schöne ist ja, dass es gar nicht die abgezählten 100 Dinge braucht, um sich Minimalist zu schimpfen. Jeder kann und darf für sich selbst definieren, was für ihn das richtige Maß ist und in welchen Bereichen man vielleicht sogar eine Ausnahme macht. Denn auch ein echter Minimalist darf ein Hobby haben. Vorzugsweise zwar eines, dass sich ohne Zubehör ausführen lässt. Aber wir sind nun mal nicht alle passionierte Spaziergänger oder meditieren gerne. Und so klammern wir die voll ausgestattete Werkstatt, die teure Sportausrüstung und die Kisten voll Bastelkram oder Nähzubehör einfach großzügig aus. Sch... auf den Cluttercore – Es lebe der Minimalismus! --- ### Hausbau – nur etwas für Mutige (inklusive ALLER Nebenkosten) - Published: 2023-04-24 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/24/hausbau-nur-etwas-fuer-mutige-inklusive-aller-nebenkosten/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Bauen, Baunebenkosten, Fertighaus, Finanzen, Finanzierung, Grundstück, Hausbau, Kosten, Nebenkosten, Zinsen Angesichts steigender Preise und gleichzeitig knapper werdendem Wohnraum, stellt sich für manch einen die Frage, wie man den in Zukunft wohnen möchte und kann. Wohneigentum hat den Vorteil, dass man keine Miete zahlen muss und machen kann, was man möchte – sofern es sich in ein harmonisches Gesamtbild, sprich Bebauungsplan, einfügt. Andererseits sind die Kosten für Eigentum gelinde gesagt astronomisch. Vor allem für Nicht-Lotto-Gewinner ist gerade ein eigenes Haus oft unbezahlbar. Und auch wenn ein Baukredit möglich ist, lohnt es nicht immer. Z. B. wenn die Rück- und Zinszahlungen langfristig die durchschnittlichen Mietpreise übersteigen. Dann wäre es zumindest aus finanzieller Sicht sinnvoller, weiter in Miete zu wohnen. Doch beim Wohnen geht es ja nicht immer nur ums liebe Geld. Auch die eigenen Wünsche und Bedürfnisse spielen eine Rolle. Der eine möchte lieber flexibel und unabhängig sein, der andere wünscht sich einen festen Hafen, bzw. ein eigenes Fleckchen Erde zum verwurzeln. Ohne gewisse Voraussetzungen an ein passendes Grundstück zu kommen, ist auch nicht immer leicht. Gerade in BW ist Boden knapp und wer nicht mindestens zwei Kinder hat und schon im selben Ort wohnt, hat es oft nicht so leicht. Neue Grundstücke werden in komplizierten Vergabe- oder Losverfahren verteilt und sind natürlich heiß begehrt. Mit viel Glück finden sich in bereits bebauten Gebieten noch leere Grundstücke wenn es denn ein Neubau sein soll. Wir hatten beide die Nase voll von Renovierungsarbeiten und haben uns für ein Fertighaus entschieden. Als Paar mit zwei Vollzeitgehältern ohne Kinder und mit ausreichend angespartem Eigenkapital sind wir bei den Banken ganz gerne gesehen und ein Kredit ist leicht zu bekommen. Trotzdem haben wir uns vorab ganz genau überlegt, mit welcher Summe wir uns noch wohlfühlen würden. Wir sind ja beide keine Anfang zwanzig mehr und wollen nicht noch während der Rente das Haus abbezahlen. Was wir allerdings nicht in dem Ausmaß auf dem Schirm hatten war, wie sehr man uns etwas verkaufen möchte und wie sehr angesichts dessen bezüglich der Kosten, die auf uns zukommen, untertrieben wurde. Gerade der Häuslebauer hat doch einiges klein geredet. Und bei dem eingeplanten Puffer hätte die Beraterin bei der Bank eigentlich einen Lachanfall bekommen müssen. Was alle nicht wissen konnten – manchmal geht halt noch mehr schief als geplant. Ein Fehlgriff, bei uns war es die Wahl des Erdbauers, und schon kommt man ganz schön ins Straucheln. Wir haben auf sogenanntem Knollenmergel gebaut und das schlauchförmige Grundstück war eine Herausforderung für alle Beteiligten. Allerdings war das Einstürzen der Baugrube vorauszusehen, sowohl wir als auch die Nachbarn als auch das Bodengutachten hatten davor gewarnt. Nach dem Schreck brauchte der Erdbauer fast fünf Monate, um seine Arbeit wieder aufzunehmen. Um uns dann gleich noch ein Ei zu legen. Der Kellerbauer ist gleich am ersten Tag unverrichteter Dinge wieder von dannen gezogen, da die Baugrube nicht tief genug ausgehoben war. Die haben nämlich die Architektenpläne verwendet und was man als Bauherr früh lernt: Architektenpläne sind keine Umsetzungspläne. Letztere hat der Chef beim Erdbau leider nicht an seine Leute weitergegeben und nachgefragt hat da offensichtlich auch keiner. Wer wissen will, mit wem er in BW lieber nicht bauen möchte, kann sich vertrauensvoll an mich wenden... Genug Wartezeit dass es in der Baugrube wieder zu blühen begann Leider konnten wir auch nicht alle Kosten, die uns durch den Verzug des Erdbauers entstanden sind, weitergeben. Da ist einerseits die längere Nutzung der bestehenden Wohnung mit den daraus folgenden Kosten sowie auch die Kosten auf der Baustelle (z. B. Miete für den Baustrom-Verteilerkasten). Zur Verteidigung aller Beteiligten muss ich sagen, dass die hiesigen Bedingungen das ganze Vorhaben etwas komplexer gemacht haben. Aufgrund der schmalen Grundstücksfläche ist das Haus gute 40 Meter von der Straße entfernt, dazu am Hang und nur von der ca. 7 m breiten Straßenseite zu erreichen. Natürlich sind da sämtliche Leitungen länger als üblich und dazu kommen noch einige Reglementierungen seitens Land/Stadt, die unser Budget nicht gerade entlastet haben. Wer also auf einem kleinen, ebenerdigen 08/15-Grundstück baut, hat es mit Sicherheit etwas leichter. Was letztendlich auf der Liste stand mit ungefähren prozentualen Kosten: Kleinvieh macht auch Mist und die Nebenkosten summieren sich über die Bauphase zu einem stolzen Sümmchen. Da heißt es flexibel sein und gegebenenfalls Abstriche machen. Auf jeden Fall sollte man sich immer einen Notfallplan zurechtgelegt haben. Alle wollen natürlich nur dein Bestes – sprich dein Geld. Wer dann nochmal zur Bank muss, weil auf halben Weg das Geld ausgeht, hat keine gute Position um gute Konditionen auszuhandeln. Und zu den aktuellen Zinsen wäre es noch schmerzhafter... Mittendrin aufhören geht nicht. Wer will schon ein Grundstück mit einer angefangenen Baugrube oder einen Rohbau, dessen Grundriss den Bedürfnissen fremder Menschen angepasst ist. Bei all den Rückschlägen hilft also nur, tapfer die Zähne zusammenzubeißen und das ganze auszuhalten. Oft braucht es eine Menge Geduld und hinterher ist man definitiv ein ganzes Stück resilienter. Am Ende sind wir ein ganzes Stück über unserem Wohlfühlbudget gelandet. Alle Puffer und Rücklagen sind aufgebraucht und müssen nun wieder neu befüllt werden. Immerhin sind wir ohne Nachfinanzierung ausgekommen. Das haben wir hauptsächlich unseren sonst recht geringen Ausgaben zu verdanken. Shoppen macht uns beiden nur bedingt Spaß, was sich aktuell auch in akutem Hosenmangel beim Hausherren bemerkbar macht. Und auch die besagten Rücklagen waren enorm hilfreich, um etwas Luft zu haben und einiges abfedern zu können. Das Notfallkonto ist und bleibt im Übrigen unangetastet. Fazit: Bauen ist nichts für Weicheier! --- ### Überirdische Ausstrahlung dank regelmäßiger Einnahme von Gänseblümchen - Published: 2023-04-17 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/17/ueberirdische-ausstrahlung-dank-regelmaessiger-einnahme-von-gaensebluemchen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ernährung, Gelatine, gesund, Gummibärchen, Kollagen, Nahrungsergänzungsmittel, Naschen, Wirkung, Zuckerfrei Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit diversen Kreativitätstechniken beschäftigt um den Kopf für neue Herangehensweisen und alternative Lösungsideen – nicht alternative Wahrheiten -  frei zu bekommen. Hin und wieder muss man einfach aus alten Denkmustern ausbrechen, nur auf Kommando ist das nicht so einfach. Ein Ansatz war, sich zu einem bestimmten Thema für jeden Buchstaben des Alphabets einen Begriff einfallen zu lassen. Aus einem unerfindlichen Grund  hab ich das damals in einer Excel-Tabelle dokumentiert, was sich im Nachhinein aber als unterhaltsame Lektüre erwiesen hat. Und da ich zu dem Zeitpunkt entweder besonders gründlich oder wohl besonders kreativ gewesen sein muss, habe ich auch die Umlaute mit einbezogen. So kam es zu dem weithergeholten Titel, der so völlig frei erfunden ist. Allerdings musste ich beim Lesen an einen alten Beitrag aus meiner Feder denken – Teures Pipi. Schon als ich zum ersten Mal zu dem Thema recherchiert habe, war ich erstaunt, was sich für teures Geld alles verkaufen lässt.   Seit dem ist gar nicht so viel Zeit vergangen aber irgendwie werden die Produkte, die man täglich einnehmen soll und die einem im Zuge dessen ein gesünderes Aussehen, mehr Energie und schlussendlich ein glücklicheres Leben versprechen immer abstruser. Was ich jetzt besonders amüsant finde, sind Nahrungsergänzungsmittel mit Detox-Versprechen. Das ist in doppelter Hinsicht ein Geniestreich. Einerseits nimmt unser Körper von diversen Zusatzstoffen gar nicht alles auf bzw. scheidet zum Glück ein Zuviel wieder aus. Andererseits braucht ein gesunder Mensch kein Detox, was auch immer sich die Hersteller darunter vorstellen. Die sagenumwobenen Schlacken, die sich angeblich im Körper ansammeln, existieren in der Realität nämlich gar nicht. Wer also nicht gerade einer ärztlichen Empfehlung zur Darmsanierung folgt, braucht sich normalerweise keine Sorgen zu machen. Aber ohne Sorgen verdient die Nahrungsergänzungsmittelindustrie – was für ein Wurmwort – ja kein Geld. Und so attestiert uns die Werbung diverse Wehwehchen und Unzulänglichkeiten, die wir eigentlich gar nicht haben. Besonders nett finde ich ja den Geniestreich, das ganze in „gesunde“ Gummibärchen zu verpacken. Das hat ja schon bei Bonbons für Kinder sehr gut funktioniert, bei denen man gerne mal ein zweites nehmen soll. Und ebenso beim ganzen Glas Milch in der...   –  ihr wisst schon was. Offensichtlich lässt sich das schlechte Gewissen sehr gerne mit Vitaminversprechen und Co. beruhigen. Und wenn man es sich nur lange genug einredet, wird es vielleicht wahr. Nur bekommt man halt von ein paar Kollagenbärchen alleine keine schönere Haut. Selbst wenn das funktionieren würde, ist die Dosis bei frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln viel zu gering, um irgendwelche Auswirkungen zu haben. Da aber Gummibärchen was Leckeres sind, isst man halt einfach ein paar mehr. Ich fürchte nur, statt schöner wird man dann halt schwerer. Und so kommt zum teuren Pipi noch teurer Speck. Früher haben wir immer scherzhaft gesagt, die Gelatine in den Gummibärchen sei gut für die Gelenke. Wohlwissend, dass das natürlich Quatsch ist und der viele Zucker auch nicht wirklich zu einer ausgewogenen Ernährung beiträgt. Aber ein bisschen Naschen und viel Humor machen das Leben halt einfach schön! (Dabei darf man sich aber nicht über die Herstellung von Gelatine informieren. Das ist eher eklig als humorvoll... ) Das mit dem Zucker ist den Herstellern der innovativen Kollagenbärchen übrigens auch aufgefallen und so werben viele mit dem Kauf-Mich-Label „zuckerfrei“. Aber süß muss es ja trotzdem schmecken, also greift man tief in die Chemietrickkiste und ersetzt die Hauptbestandteile Glukosesirup und Zucker kurzerhand durch Maltit, Sorbitol oder was sonst eben schön süß und billig ist.  Ob diese abenteuerliche Mischung nun gesünder ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Wem das zu verspielt ist, kann den teuren Spaß auch unter dem Namen „Jelly Pills“ ordern. Klingt gleich erwachsener. Eine meiner Lieblingsaussagen einer Ernährungsexpertin zur Wirksamkeit war, dass diese nicht ausgeschlossen sei. Es sei aber fraglich, dass etwaige Veränderungen mit „bloßem Auge erkennbar sind“.  Die Verbraucherzentrale hat die Faktenlage hier sehr schön zusammengefasst. Vielleicht sollte man dann einfach mehr von den Wunderbärchen essen, frei nach dem Motto „viel hilft viel“. Immerhin hat man dann sehr lange etwas von seinem fehlinvestierten Geld, denn so ein Speckring ist ja meist sehr anhänglich. So als Vorsorge für schlechte Zeiten. Viel günstiger, nachweislich gesünder und um Längen leckerer ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit frischen Kräutern. Einiges davon wächst sogar oft im eigenen Vorgarten und ist unter dem Namen Unkraut bekannt. Löwenzahn und Sauerampfer eignen sich als beispielsweise Salatzutat und bringen auch die vielgepriesenen sekundären Pflanzenstoffe auf den Teller. Die sind nämlich chemisch als Nahrungsergänzung gar nicht so einfach nachzubauen. Und Naschen bleibt erlaubt, dann aber das was schmeckt und ohne utopische Versprechungen. Als Kind habe ich im Übrigen sehr gerne Gänseblümchen gegessen. Die schmecken würzig und eignen sich hervorragend als leckeres Topping für den Salat. Die anderen Kinder waren allerdings anderer Meinung und haben mich bei der Kindergärtnerin verpetzt. Wahrscheinlich dachten sie, ich müsse daran zugrunde gehen – oder ich würde ihnen die ganze Wiese wegessen. Eine überirdische Ausstrahlung kann ich daher erwiesenermaßen ausschließen. Aber lecker sind sie trotzdem! --- ### Feminismus vs. Unconscious Bias - Published: 2023-04-10 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/10/feminismus-vs-unconscious-bias/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Bias, Denkmuster, Feminismus, Gendern, Gleichberechtigung, Home Bias, Schubladen, Unbewusst, Unconcious Bias, Vorurteil, Weltfrauentag Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März diesen Jahres gab es wieder viele Debatten und Aktionen rund um das Thema Gleichberechtigung. Das Ganze liegt nun schon wieder ein paar Wochen zurück und der Alltag hat uns wieder. Gefühlt gewinnt der Weltfrauentag jedes Jahr an Wichtigkeit. Das liegt vielleicht auch daran, dass dieser in manchen Ländern viel wichtiger ist (ähnlich wie der Muttertag bei uns) und wir immer mehr über den kulturellen Tellerrand blicken. Oder es war einfach eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Themen in der täglichen Berichterstattung. Von Krieg, Inflation und Pandemie braucht man ja auch mal eine Pause. Doch irgendwie ist bei mir ein Gedanke hängen geblieben. Bei uns im Unternehmen gab es einen interessanten virtuellen Vortrag zum Thema Unconscious Bias. Doch unter der Überschrift Weltfrauentag waren unter den über 60 Teilnehmenden ganze zwei Männer. Keiner meiner männlichen Kollegen hat die Einladung auf unserer firmeninternen Intranetseite überhaupt wahrgenommen, geschweige denn Interesse an einem Vortrag zu „Frauenthemen“. Dabei handelt es sich hier mitnichten um ein Frauenthema und das Desinteresse der Kollegen untermauert die Thesen zu Unconscious Bias nochmals anschaulich. Unconscious Bias – unbewusste Voreingenommenheit Für alle, die sich jetzt denken, was das mit diesen englischen Modebegriffen hier soll, machen wir mal einen kurzen Exkurs und klären, worum es bei Unconscious Bias überhaupt geht. Unser Hirn ist auf Effizienz getrimmt. Das heißt, wo auch immer die grauen Zellen es sich einfach machen können, nutzen sie diese Möglichkeiten auch. Unbewusste Stereotypen, Vorurteile und erlernte Muster sind sozusagen eine mentale Abkürzung für Entscheidungsfindungen. Unconscious Bias reduzieren durch die erlernten Denkmuster die Komplexität der permanent auf uns einwirkenden Informationen und vereinfachen unseren Alltag. Das ist erst mal kein Problem. Könnten wir nicht auf unsere vielen gut sortierten Schubladen zurückgreifen, wären wir kaum in der Lage, in einer Situation schnell und angemessen zu reagieren. Es gibt verschiedene Formen von Unconscious Bias und unser Gehirn wendet diese Vorurteile nicht nur auf Menschen an. Beispielsweise investiert so mancher Anleger lieber auf dem Heimatmarkt in bekannte Unternehmen, bekannt als „Home Bias“. Diese fatale Vorliebe für die heimischen Wertpapiere geht auf Kosten der Streuung des Depots, das Klumpenrisiko steigt. Meist merken wir gar nicht, wenn wir mal wieder einem antrainierten Wahrnehmungsmuster aufgesessen sind. Ganz selbstverständlich nimmt unser ressourcenschonend arbeitendes Gehirn an, dass unser männliches Gegenüber der Chef sein muss und die Frau den Kaffee bringt. So haben wir es gelernt und diese ausgetretenen Pfade verlässt unser Denken nicht gerne. Dabei sollte man im ersten Moment niemanden eine böse Absicht unterstellen, auch nicht uns selbst, wenn wir uns bei einem Vorurteil ertappen. Unsere mentale Programmierung wurde ein Leben lang geprägt und ist sowohl in uns als auch unserer Kultur tief verwurzelt. Eine Umstellung muss bewusst trainiert werden. Wichtig ist, dass man sich damit auseinandersetzt und die Denkmuster ins Bewusstsein holt. Die Gesellschaft ändert sich und mit ihr auch unsere eigene Wahrnehmung. Unconscious Bias ist übrigens völlig gleichberechtigt und trifft jeden Menschen völlig unabhängig von Form und Farbe. Daher wäre es so wichtig, dass sich jeder dieser unbewussten Denkmuster bewusst würde. Denn wenn ich weiß, dass mein Hirn lieber den bequemen Weg nimmt, der aber nicht unbedingt der bessere ist, dann kann ich aktiv gegensteuern. Schade also, dass viele Kollegen den informativen und aufschlussreichen Vortrag verpasst haben, weil dieser im Rahmen des Weltfrauentages stattfand. Und was hat das jetzt mit Feminismus zu tun?   Sprache formt unsere Wirklichkeit. Aber unsere Wirklichkeit formt auch unsere Sprache. Das was wir von Kindesbeinen an vorgelebt bekommen haben und alles, was wir im Laufe unseres Lebens an Erfahrungsschatz gewonnen haben, prägt unsere Ausdrucksweise. Viele Frauen haben überhaupt keine Angst davor kräftig anzupacken oder sich dreckig zu machen. In vielen Berufen darf man sich heute daran gewöhnen, dass das Geschlecht keine Rolle mehr spielt. Wir haben aber auch unsere Schubladen im Kopf und das hört man auch immer wieder unbewusst in unserer Sprache. Da wird ganz selbstverständlich der Klempner gerufen und für ihr Zuhause sucht man üblicherweise nach einer Putzfrau. Das wird durch die liebevolle Bezeichnung als Perle auch nicht besser. Da helfen aber auch keine Parolen nach dem Motto „Frauen sind die besseren Männer“ – im Gegenteil. Feminismus heißt aber nicht, dass Frauen bevorzugt werden sollen sondern es geht um Gleichberechtigung (hier wird zu dem Thema im Übrigen sehr schön aufgeklärt). Nur, solange wir jedes Mal nach dem Ritter in leuchtender Rüstung schreien, wenn eine Spinne im selben Raum auftaucht oder der Abfluss gereinigt werden soll, untergraben wir unsere eigenen Argumente. Wie kann es sein, dass man laut nach Gleichberechtigung schreit, sich dann aber für bestimmte Aufgaben zu fein ist. Und das hat nichts mit den körperlichen Unterschieden zu tun, genug Frauen haben bewiesen, das Kraft, Ausdauer und Stärke keine rein männlichen Eigenschaften sind. Und genug Männer nebenbei ebenfalls, sie eben nicht alle kräftig, ausdauernd und stark sind. Auch ich selbst habe schon erlebt, dass meine Bewerbung wegen meines Geschlechts abgelehnt wurde. Ich würde die schwere Technik nicht heben können... Dort, wo ich dann am Ende untergekommen bin, war der männliche Assistent klein und schmächtig, was jetzt nicht abwertend gemeint ist, sondern einfach den Fakten entspricht. Also war ich diejenige, die die schweren Sachen in die Regale geräumt hat. War auch ok, jeder macht halt das, was er gut kann. Dann wieder gibt es Dinge, die ich alleine nicht schaffe. Da bitte ich dann halt um Hilfe. Ist auch ok und ich finde das auch nicht schlimm. Es kommt auf die Person an, nicht auf das Geschlecht. Doch es gibt immer noch viele Berufe, die ausschließlich oder hauptsächlich von Männern ausgeübt werden. Industrietaucher sind so ein Beispiel, die kommen auch mal in Kläranlagen zum Einsatz. Bei der Müllabfuhr oder beim Straßenbau sieht man auch nicht gerade viele Frauen. Klar, das sind echte Knochenjobs. Ich wöllte die nicht machen. Ich verkneife mir dann aber auch die Aussage, dass es keine Unterschiede gäbe und dass „wir“ Frauen doch in allem noch viel besser wären. Denn genau solche unbedachten Kampfparolen sind es, die beim Gegenüber dann die berechtigte Abwehrreaktion hervorrufen. Das wir Frauen uns bei all der verlangten... --- ### Ich trage heute ein fröhliches Schwarz - Published: 2023-04-03 - Modified: 2023-03-15 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/03/ich-trage-heute-ein-froehliches-schwarz/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aberglaube, Black, Bunt, Farbe, Garderobe, Kleiderschrank, Minimalismus, Schwarz, Schwarze Katze, Stil, Trauerfarbe Wer schon länger hier mitliest, hat vielleicht am Rande registriert, dass ich farblich nicht unbedingt regenbogenmäßig aufgestellt bin. In der Wohnung dominieren Schwarz- und Grautöne, dazwischen gibt es nur ein paar grüne Tupfer von (noch über-)lebenden Pflanzen. Ich selbst trage ausschließlich Schwarz, Ausnahmen gibt es mittlerweile keine mehr. Früher habe ich noch hin und wieder das eine oder andere farbige Teil im Schrank gehabt. Das endete jedoch immer in mehr oder weniger erfolgreichen Färbeaktionen (nicht jedes Material lässt sich gut färben) oder Trennung. Eigentlich liebe ich Petrol- und Rose-Töne – nur halt nicht an mir. Und ebenso liebe ich bunte, kreative Outfits – nur halt mehr an anderen. Schwarz ist bunt genug Angefangen hat das bereits vor über 25 Jahren. Schon während der Schulzeit wurden es immer weniger bunte und immer mehr schwarze Kleidungsstücke. Dann kamen die schwarzen Vorhänge und meine Oma meinte großspurig, das sei nur eine Phase. Naja, vielleicht behält sie ja Recht. Aber noch hält die Phase an und es ist kein Ende in Sicht. Wer hier jetzt eine tiefere Bedeutung sucht, darf sich gerne in Interpretationen versuchen. Fakt ist aber, ich habe dabei überhaupt keine Hintergedanken. Mir gefällt die Farbe an mir einfach und der Ausblick auf schwarze Flächen entspannt gefühlt die Augen, vor allem im Gegensatz zur oft schrillen Umwelt. Letzteres erreicht man auch in der Natur aber gerade bei eisigem Schneeregen lockt es mich nicht so wirklich vor die Türe. Das ändert sich aber mit steigenden Temperaturen wieder. Trotzdem liebe ich zumindest optisch die ruhigen Töne zu Hause. Akustisch sieht das schon anders aus und das hat sicher nicht unwesentlich zur Vorliebe für die dunkelste aller Farben beigetragen... Trauerfarbe Angeblich steht Schwarz ja für Macht und Eleganz. Und Menschen, die bevorzugt schwarz tragen, gelten als geheimnisvoll, verschlossen, distanziert und kontrolliert. Und Künstler tragen ja sowieso gerne schwarz – oder auch nicht! ? Ich tue mich schwer damit, Menschen in solche Schubladen zu stecken. Zudem viele aus meinem Bekanntenkreis gerne mal schwarz tragen aber alles in allem so unterschiedliche Charaktere haben, wie es Farben gibt. Das ist wohl wie mit Horoskopen, irgendwie kann jeder etwas für sich rein interpretieren und am Ende ist alles Glaubenssache. Für mich ist es nur eine Farbe, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ich um etwas trauere, dann nur um fehlenden gesunden Menschenverstand.   Pechvögel Auch Tiere, die schwarz tragen, haben oft mit Vorurteilen zu kämpfen. Jeder kennt die Mär von der schwarzen Katze, die angeblich Pech bringt. Leider gibt es immer noch genug Menschen, die diesem Aberglauben anhängen und die betroffenen Vierbeiner haben es gerade in Tierheimen entsprechend schwerer, ein zu Hause zu finden. Wer also mit dem Gedanken spielt, eine Fellnase zu adoptieren, sollte auch den vermeidlichen Unglücksboten eine Chance geben. Und auch die schwarzgefiederten Rabenvögel sind definitiv keine Unglücksboten. Wer so etwas denkt, dem sei gesagt, dass die lustig hüpfenden Gesellen enorm intelligent und sozial sind. Unheil bringen nur Menschen, die an so einen Sch... glauben. Mit ähnlichen Farben waschen Praktischerweise trägt auch mein Lieblingsmitbewohner hier nur Schwarz, das macht das Waschen einfach. Im Übrigen reicht hier ein ganz klassisches Colorwaschmittel, das enthält keine bleichenden Stoffe. Weichspüler benutzen wir gar nicht, das ist BÄH! Und auch beim Waschmittel schaue ich, was drin ist, also im Zweifel lieber bio als billig. Zum Auffrischen der Farbe wird auch oft Essig empfohlen. Da das aber nicht so toll für die Dichtungen der Waschmaschine sein soll, habe ich das bisher nicht ausprobiert. Wenn mal etwas arg ausgewaschen ist, färbe ich die Sachen nach. Auch wenn da vermutlich ganz schön viel Chemie drin steckt, ist das immer noch besser, als neu zu kaufen. Immer gleich und doch nie langweilig Doch auch wenn es farblich keine Experimente und null Abwechslung gibt, ist meine Garderobe alles andere als langweilig. Sportlich, klassisch elegant, feminin, praktisch, rockig, minimalistisch – jeden Tag nach Lust und Laune (ok, meist klassisch & praktisch). Das ist der große Vorteil, wenn man farblich minimalistisch unterwegs ist. Alles lässt sich wunderbar kombinieren! Das macht auch das Packen von Reisegarderobe einfach. Die einzige Frage, die sich da stellt ist die nach der Temperatur am Urlaubsort. Und noch einfacher ist das Einkaufen. Oft kann ich schon von der Eingangstüre aus sehen, ob ich den Laden überhaupt betrete. Und zumindest Basics sind immer irgendwo zu bekommen, auch wenn Schwarz mal gerade nicht im Trend liegt. Shopping scheitert eher an Zeit und Muse bzw. akuter und chronischer Unlust. Aber das ist ja auch das Schöne an meinem ach so langweiligen Kleiderschrank. Es braucht gar nicht so viel, um dem eigenen Stil zu folgen. Fazit: Ich kann mit all den Labeln, die das Tragen von Schwarz so hat, überhaupt nichts anfangen. Das einzige, das auf mich zutrifft ist, dass ich wohl sehr pragmatisch (passt es nicht, kauf ich es nicht) und ein bisschen eigensinnig (ist es nicht schwarz, kauf ich es nicht) bin. --- ### So viel Zeug - vom Umziehen und Bäumen - Published: 2023-03-27 - Modified: 2023-03-13 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/27/so-viel-zeug-vom-umziehen-und-baeumen/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Bauen, Bienen, Bienenfreundlich, Garten, Gartengestaltung, Hausbau, Minimalismus, Pflanzen, umziehen, Umzug Zwei Dumme, ein Gedanke. Oder wie ich neulich an dieser Stelle gelesen habe: If you don´t like where you are, MOVE You are not a tree. Und so hatten wir vor etwa 2,5 Jahren den irrwitzigen Einfall 'Wir ziehen um'. Und zwar in ein Haus mit ganzen vier eigenen Wänden. Raus aus der Reihenhauswohnung, in der wir ständig auf irgendwen Rücksicht nehmen mussten. Mit einem Garten, der uns zwar auf dem Papier zur Hälfte gehörte aber quasi per Gewohnheitsrecht nicht verändert werden sollte und der für uns nur umständlich über den Keller zu erreichen war. Und raus aus einer Umgebung, mit der zwar haufenweise schöne Erinnerungen verbunden sind, aber eben auch ein paar recht einschneidende negative Erlebnisse. Die letzten 2,5 Jahre waren dementsprechend aufreibend, eine Berg- und Talfahrt voller Vorfreude und Rückschläge. Unser Geldbeutel schüttelt immer noch den Kopf, was das den alles soll. Dafür schreit die Seele aber immer wieder laut DANKESCHÖN! Die an die alte Wohnung geknüpften unausgesprochenen familiären Erwartungen hatte ich schon lange enttäuscht. Dementsprechend groß ist die Erleichterung, diesen riesigen Schritt gewagt zu haben. Und auch wenn so ein Bauprojekt nicht nur finanziell nicht unbedingt die beste Entscheidung sein mag, bereuen wir es nicht. Klar hätten wir auch ein bestehendes Haus kaufen und renovieren können. Nur leider gab es wenig, das klein genug, passen gelegen und bezahlbar war. Ok, das mit dem bezahlbar sehen wir heute ein bisschen anders. Aber dennoch war es Liebe auf den ersten Blick, als wir zum ersten Mal auf dem völlig mit Brombeeren zugewucherten Restegrundstück standen, das jetzt unser neues Zuhause ist. Zugegebenermaßen brauchte es schon ein bisschen Phantasie, um unter den Brombeeren das Potential zu erkennen. Aber das war wohl auch unser Glück, denn so war die Konkurrenz klein und das schmale aber sehr lange Fleckchen Erde schnell unseres. Nach langem Kampf konnten wir sogar den Sieg gegen das stachelige aber halbtote Gestrüpp erringen, das einem Haus mit viel Grün außen rum weichen sollte. Vor wenigen Wochen war es nun endlich soweit, die lang ersehnte Schlüsselübergabe! Eigentlich haben wir ja gar nicht so viele Sachen – dachten wir. Wo zum Henker kommt nur das viele Zeug her, haben wir uns dann am Umzugstag gefragt. So viele Kisten waren es gar nicht. Zudem wir in der Woche vor dem Umzug immer mal eine Kiste voll Sachen und kleine Schränke von A nach B gebracht hatten und die leeren Kisten dann wieder nutzen konnten. Umzugskartons mussten wir keine kaufen. 4 große Kartons, die wir vorsorglich im Laufe der Bauphase gebunkert hatten, waren völlig ausreichend. Aber trotzdem war es unglaublich viel Zeug, das sich vorher schön über Wohnung und Keller verteilt hatte. Alles zusammen in einem gar nicht so kleinen Transporter, da fragt man sich schon mal, ob man wirklich so minimalistisch unterwegs ist, wie man sich einbildet. Da war der Grill vom Balkon, die Fahrräder, ein Rasenmäher, Werkzeug (wir machen gerne viel selber) und natürlich unsere Tauchausrüstung. Angesichts fehlender Garage und einem Garten im Umbruch lagerte vieles vorübergehend im neuen Keller. Da sieht man mal, was man so alles angehäuft hat. Immerhin hat so langsam alles sein Plätzchen gefunden, die Gartengeräte und Fahrräder mal ausgenommen. Erstaunlicherweise verteilt sich der ganze Hausrat auch schnell wieder. Kaum hat man sich mit all dem Hab und Gut eingerichtet, sind sie wieder da – die freien Flächen und viel Raum den es mit Leben zu füllen gilt. Ganze 84 qm Wohnfläche sind der reinste Luxus, da ist sogar Platz für eine Leseecke und eine kleine aber feine Bar. Die Räume haben wir offen und hell gehalten, so fühlt es sich noch größer an. Angesichts der vielen freien Flächen und noch leeren Wände wünscht sich nun der Hausherr (noch mehr) Pflanzen. Pflegen will er sie aber nicht, so ehrlich ist er. Mit Deko haben wir es sonst nicht so aber ganz kahl muss es auch nicht sein. Neben 2-3 hübschen Dingen (wobei  ‚hübsch‘ Ansichtssache ist) dürfen also pflegeleichte Gewächse wie Efeu und Co. einziehen. Vor der Türe sieht es leider noch so gar nicht grün aus. Die Baustelle hat enorme und grausige Spuren hinterlassen und es müssen noch Weg und Terrasse angelegt werden. Professionelle Hilfe ist aber schon am Start und sorgt dafür, dass wir mit etwas Glück schon diesen Sommer wieder Bienen und Hummeln im Garten beobachten dürfen. Sobald der Terraforming-Prozess ('Gartengestaltung' wäre zu tief gegriffen) abgeschlossen ist, können wir auch das Projekt Geräteschuppen in Angriff nehmen. Dann dürfen Gartengeräte und Fahrräder aus dem Keller weichen. Im Moment freue ich mich aber nur wie ein kleines Kind auf die Leinwand für mein Bienenparadies, die der Landschaftsgärtner mir vorbereiten soll. Heißt, er ist für die generelle Formgebung zuständig und wir füllen das dann Stück für Stück mit Leben. Ein Ableger (Haselnuss) wartet auf dem halbfertigen Balkon auf den Umzug in den fertigen Garten Die Liste mit potentiellen neuen Gartenbewohnern ist lang. Alles, was mehrjährig und insektenfreundlich ist, darf da drauf. Ganz oben steht haufenweise Lavendel und natürlich Kräuter. Mal sehen, was wo anwächst und wer mit wem gut auskommt. Ziel ist ein Garten, der Stück für Stück um neues ergänzt wird. Gerne mit Ablegern aus dem Garten der Schwiegermutter, die uns bereits in den letzten Jahren immer mit reichlich Kräutern versorgt hat. Was schon auf der Warteliste steht: Für sonnige Plätzchen Lavendel Oregano Thymian Rosmarin Salbei Borretsch noch mehr Lavendel Johannisbeeren Und auch im Halbschatten wird es grün Petersilie Schnittlauch Liebstöckel Minze Zitronenmelisse Baldrian Während es im Haus also eher minimalistisch zugeht, wird es draußen maximalistisch. Gepflanzt wird, was gefällt. Hier wird es also in Zukunft immer mal wieder etwas aus dem Garten geben – hoffentlich keine Todesanzeigen, ich arbeite hart an meinem grünen Daumen.   --- ### Die Archäologie des Ausmistens - Published: 2023-03-20 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/20/die-archaeologie-des-ausmistens/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 100 Dinge, Ausmisten, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft, Reduzieren Im Gegensatz zur Lifestyle-Inflation geht es im Minimalismus um die bewusste Reduzierung auf das Wesentliche. Dabei gibt es jedoch keine Vorgaben, wie viele Paar Socken man beispielsweise als „guter“ Minimalist zu besitzen hat oder wie groß oder klein die Wohnung sein darf. Im Gegenteil, jeder muss selbst herausfinden, was für ihn oder sie selbst passend ist. Ein für alle gültiges Optimal gibt es nicht. Wer sich ganz zu Beginn seiner Reise von der schieren Menge der eigenen Gegenstände erschlagen fühlt und am liebsten alles sofort loswerden möchte, sollte sich das Bild eines Archäologen vorstellen. Stück für Stück wird mit vorsichtigen Pinselstrichen das Wertvolle freigelegt. Ohne Hauruck-Aktionen und immer behutsam und mit Bedacht. Denn würde man die Erde einfach mit einer riesigen Baggerschaufel auf Links drehen, wäre die Gefahr groß, etwas Wichtiges zu zerstören. Und genau so kann man sich auch an den eigenen Weg wagen. Statt also zu fragen, was die ideale Menge an Tellern für einen Ein-Personen-Haushalt sei oder wie man sich am besten und schnellsten von persönlichen Schätzen trennt, sollte man sich seinen eigenen Weg suchen. Und eben auch sein eigenes Tempo. Es gibt kein Richtig oder Falsch für alle aber durchaus ein Richtig oder Falsch für den Einzelnen. Also nicht wie ein Berserker alles auf einmal rausschmeißen, nur um die sagenumwobenen Leichtigkeit des Minimalismus zu erleben. Sondern mit Sinn und Verstand an die Sache herangehen und sich eine passende Strategie heraussuchen und – vor allem – sich die nötige Zeit nehmen. Denn was einmal weg ist, ist weg. Um den so wichtigen wie auch schwierigen ersten Schritt zu wagen, gibt es viel tolle Hilfestellungen und wunderbare Erläuterungen im Netz. Diese können als klare Anleitung einfach befolgt werden oder man lässt sich einfach inspirieren und probiert das eine oder andere ohne Zwang aus. Das eigene Bauchgefühl meldet sich dann in der Regel recht schnell und zeigt einem, welches der richtige Weg ist. Und so legt man Schicht für Schicht die individuelle Wohlfühlmenge für den persönlichen Besitz frei. Als erstes gehen womöglich nur ein paar ausgelesene Zeitschriften und am Ende vererbt man die geliebte Spielzeugsammlung ohne dem ganzen auch nur eine Träne nachzuweinen. Und wie es auch beim Freilegen Jahrtausende alter Knochen ein bisschen Übung und viel Geduld braucht, so werden auch das Aussortieren und Ordnung schaffen mit der Zeit immer einfacher. Sich von Dingen zu trennen, ist wie einen Muskel zu trainieren. Am Anfang glaubt man oft, dass man die Sachen ja noch brauchen könnte. Doch mit jedem Gegenstand fällt es einem leichter, sich zu lösen. Und doch wollen wir am Ende nicht nur mit dem Nötigsten am Leib dastehen. Genauso wie man bei einer erfolgreichen Ausgrabung hoffentlich nicht aus Versehen sämtliche Grabbeigaben des Pharaos auf den Schutthaufen kippt. Wobei das vielleicht ein nicht so passendes Beispiel für Minimalisten ist, denn wer will schon mit einem riesigen Berg unnützem Krempel ins Jenseits reisen – von wegen leichtes Gepäck, wenn die damals schon etwas von Death Cleaning gehört hätten... Wer mit Leidenschaft einem Hobby nachgeht, das einfach ein paar Dinge erfordert, der sollte sich nicht von „idealen“ Zahlen einengen lassen. Ebenso sollte man es entspannt sehen, wenn Mitmenschen (noch) an Dingen hängen. Oft hört man von übermotivierten Minimalismus Anhängern, dass der Partner einfach nicht mitziehe. Dabei vergisst man oft den eigenen Vorsprung, den man hat. Man hat sich schon viel länger mit dem Thema beschäftigt, vielleicht schon fleißig die eigenen Sachen reduziert und tritt jetzt mit großen Erwartungen an den Gegenüber heran. Doch dieser reagiert so gar nicht erleuchtet. Statt Kooperation erlebt man Widerstand. Auch hier ist Geduld gefragt. Ebenso, wie mit gutem Vorbild vorranzugehen. Druck erzeugt an dieser Stelle lediglich Gegendruck. Und ein gar nicht so übler Kerl hat mal zu mir gesagt „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“. Also nicht dem Gegenüber seine neu gewonnene Lebenseinstellung aufdoktrinieren! Doch wer unbeirrt seinen eigenen Weg geht, begeistert womöglich auch andere. Denn mit jeder Schicht, die man abträgt um sich dem eigentlichen Ziel zu anzunähern, steigt auch die eigene Zufriedenheit. Und das schauen sich andere dann gerne ab. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass man unerwartet auf Schätze stößt. Eine alte Postkarte, die man in einem Buch findet oder ein längst vergessenes Schmuckstück, das beim Ausräumen einer Schublade auftaucht. Die Auseinandersetzung mit Vergangenem kann schöne oder auch traurige Erinnerungen hervorrufen. Doch am Ende bleiben nur noch die Dinge, die man wirklich um sich haben möchte. Ganz egal, ob es nun 10 oder 1000 Dinge sind. --- ### Mehr Zeit und Geld dank easy Haushalts-Hacks - Published: 2023-03-13 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/13/mehr-zeit-und-geld-dank-easy-haushalts-hacks/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Abfluss reinigen, Angebrannt, Aufkleber, Badreiniger, DIY, Eingebrannt, entfernen, Entkalken, Geruch, Gerüche, Haushaltstipps, Kaffeesatz, Katzenklo, Natron, Putzmittel, Sparen, Zitronensäurepulver Wahrscheinlich hätte ich als Kind von meinen Großeltern richtig viel lernen können. All die Geheimtipps und Lifehacks sind im Grunde schon altbekannt. Doch schon die Maja könnten Geschichten über verlorenes Wissen erzählen... Und ich hatte als Kind ganz anderes im Kopf als mir von Oma und Opa zeigen zu lassen, wie man einen Abfluss reinigt. Für die Reinigungsmittelindustrie ist es ein Segen, dass wir so bequem und leider eben auch unwissend sind. Wie sonst sollte man all die teuren Putzmittel an den Mann / die Frau bringen? ! Wem aber die Gesundheit seines Geldbeutels am Herzen liegt, der findet dank World Wide Web unendlich viele gute Ratschläge. Viele davon sparen nicht nur Geld sondern auch Zeit und Mühe. Natron ist ein echter Geheimtipp. Das hatte ich früher nie im Haus und kannte auch gar nicht die vielen Möglichkeiten, die es mit sich bringt: Auf leisen Sohlen - Müffelnde Schuhe Leider rieche ich nicht immer nach Veilchen und Rosen. So eine Runde durch den Wald kann schon mal Spuren hinterlassen. Normalerweise richtet das die Waschmaschine ohne Probleme und die Turnschuhe lüften zwischen den Runden eigentlich immer gut aus. Allerdings kann es gerade im Sommer schon mal vorkommen, dass die Füße länger eingesperrt bleiben und nicht jeder Schuh ist atmungsaktiv. Und dann wehren sich die Füße, indem sie sich mit bösen Bakterien verbünden um Stinkbomben zu zünden. Das kann man aber ziemlich einfach und günstig unterbinden. Einfach die Innensohle der Schuhe mit Natronpulver bestreuen und schon hat die Geruchsbelästigung ein Ende. Hier riecht doch - Angebranntes lösen Beim Schreiben kann ich schon mal die Zeit vergessen. Daher weiß ich mittlerweile auch, wie angebranntes Risotto schmeckt – essbar aber kein Highlight. Der Topf sah danach wirklich übel aus, eine dicke Schicht fest eingebrannter Reis am Boden. Ein Päckchen Natron mit ganz wenig Wasser auf dem Eingebrannten einwirken lassen ist wesentlich effektiver und weniger anstrengend, wie Schrubben. Da ist es naheliegend, dass Natron auch den aggressiven Backofenreiniger ersetzt. Läuft bei dir - Abfluss reinigen Eigentlich sollte ein kleines Sieb unseren Abfluss einigermaßen sauber halten. Doch Seifenrückstände und was sonst noch so alles weggespült wird (wir ersparen und an dieser Stelle die Details) können schon mal dafür sorgen, dass eben nicht mehr alles einwandfrei läuft. Bevor sich ein kleiner Rückstau zu einem ausgewachsenes Verkehrschaos entwickelt, kann man einfach ein Päckchen Natron oder Backpulver und einen guten Schuss Essig (ca. 50 ml) in den Abfluss kippen. Man kann sogar hören, wie die Mischung ihre Arbeit aufnimmt, es schäumt und blubbert in den dunklen Untiefen. Nach einer viertel Stunde wird kurz nachgespült und alles ist wieder sauber. Nichts klebt für die Ewigkeit - Aufkleber lösen Das Aufkleben dauert Sekunden, das Entfernen kann schon mal Stunden beanspruchen. Und nicht jeder Untergrund hat die benötigte Stresstoleranz um langes Schrubben und Reiben oder aggressive Lösungsmittel zu ertragen. Als kleiner Sparfuchs verwende ich auch gerne Sprühflaschen wieder. Irgendwie muss ich ja den selbst angerührten DIY-Badreiniger unterbringen. Aber die aufgeklebten Label müssen natürlich runter. Nagellackentferner funktioniert zwar, hinterlässt aber eine völlig zerstörte Oberfläche auf vielen Plastikarten. Die Erleuchtung kam mit einfachem Speiseöl. Das hat man eigentlich immer zu Hause und mit einem Baumwolltuch und etwas Öl habe ich schon einige Kleberückstände erfolgreich auslöschen können. Geruchsbelästigung - Gegen das Katzenklo im Vorgarten Was für unsereins richtig fein duftet, mögen manche haarigen Vierbeiner gar nicht. Da Katzen sich gerne eine Toilette außerhalb des eigenen Gartens suchen und wir keine eigenen Revierverteidiger beherbergen, verstreuen wir getrockneten Kaffeesatz. Das hilft überraschend gut und kostet nichts, da eh reichlich vorhanden. Als schönen Nebeneffekt duftet es auch im Haus immer nach Kaffee, da das braune Gold ja irgendwo trocknen muss (nasser soll wohl zu Schimmel neigen und lässt sich auch nicht so gut verteilen). Wovon ich allerdings nur abraten kann, ist ein Peeling aus Kaffeesatz. Abgesehen davon, dass es nicht wirklich etwas mit Wellness zu tun hat, sich von oben bis unten mit Kaffee einzureiben, ist es auch noch eine riesige Sauerei. Ein positiver Effekt auf die Haut war nicht auszumachen und ich bleibe in Zukunft definitiv bei der inneren Einreibung was Koffein angeht. Und noch mehr Geruchsbelästigung - Müffelnde Haushaltsgroßgeräte Kühlschrankdeo, Spülmaschinendeo, Waschmaschinendeo – vorm Supermarktregal kann man schon mal vom Glauben an die Menschheit abfallen. Aber anscheinend gibt es genug Menschen, die so etwas kaufen. Oft hilft es schon, die Geräte einfach mal zu reinigen, dann riecht auch nichts. Ansonsten kann man einfach etwas Essig nutzen, um unerwünschte Aromen zu beseitigen. Den Kühlschrank mit Essigwasser auswischen, bei Spül- und Waschmaschine einfach 1-2 Esslöffel davon zum nächsten Durchlauf dazu geben. Allerdings nur, wenn wirklich Bedarf besteht, Essig ist nicht so toll für die Dichtungen. Ich habe noch nie erlebt, dass etwas so gestunken hat, dass Essig nicht geholfen hätte und ich ein „professionelles Deo“ einsetzen müsste. Es blitzt und blinkt - Entkalken Noch so ein Wunderpulver, das ich früher gar nicht kannte, ist Zitronensäurepulver. Im Gegensatz zu Essig ist es absolut geruchsarm, hilft aber noch besser gegen jegliche Kalkablagerungen. Entkalker-Tabs für Wasserkocher oder Filterkaffeemaschine habe ich noch nie gekauft. Stattdessen wird der Wasserkocher einmal mit 1-2 Esslöffeln Essigsäurepulver und Wasser angeworfen, danach läuft zu gleiche Mischung durch die Kaffeemaschine und zu guter letzt darf das Gebräu noch in der Toilette seinen Dienst tun. Das Pulver ist im Übrigen ein einer einfachen Pappschachtel verpackt und kostet im Vergleich zu all den Mitteln, die es ersetzen kann, nur einen Bruchteil. Und glänzt und funkelt - Bad reinigen So eine Flasche Badreiniger ist nicht nur teuer – man bedenke, dass man hauptsächlich für Wasser zahlt – sie kommt auch mit einer Menge Plastik daher. Und damit nicht genug, so ein kommerzieller Badreiniger stinkt nicht nur aus Umweltsicht sondern auch wortwörtlich zum Himmel. Allein der Hinweis „nicht in geschlossenen Räumen anwenden“, gibt einem schon zu denken. Es gibt sogar Studien, die sich mit Atemwegeerkrankungen bei professionellen Reinigungskräften beschäftigen. Alternativ kann man sich sein Reinigungsmittel selbst zusammenmixen. Das klingt mehr nach Hexenküche, als es tatsächlich ist. Zitronensäurepulver ist hier wieder der Game Changer und ergibt etwas Spüli und Wasser und optional ein... --- ### Unfreiwilliges Skin Fasting | Kooperation - Published: 2023-03-09 - Modified: 2023-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/09/unfreiwilliges-skin-fasting-kooperation/ - Kategorien: Kooperation, Minimalismus - Schlagwörter: Beautyroutine, Cosphera, Hautpflege, Hormonfreies Wimpernserum, Hyaluron, Hyaluronserum, Minimalistisch, Naturkosmetik, Skin Fasting, Wimpernserum Werbung | Von einem vollgestopften Badezimmerschrank wie zugestellten Flächen mit unzähligen Pflege- und Kosmetikprodukten habe ich noch nie viel gehalten. Ich habe eigentlich nur Dinge in meinem minimalistischen, kleinen Schrankbereich, die ich wirklich regelmäßig benutze und auch immer aufbrauche. Tägliche Routine Festes Shampoo (mild, nehmen wir für alles) Deo Sprühhaarpflege Feuchtigkeitsserum Medizinische Gesichtscreme mit und ohne LSF Bodylotion Wimpernserum Lippenpflegestift Festes Shampoo (mild, nehmen wir für alles) Tarnen und Täuschen (= Make-up) Transparenten Puder Abdeckstift für gelegentliche Unreinheiten Lidschatten Augenbrauenstift Kajalstift Wimperntusche Lippenstift Im Sommer brauche ich auch noch regelmäßig Sonnencreme, da ich sonst schnell einem gekochten Hummer ähnle. Ich bin gerne draußen aber finde oft nicht genug Schatten. Im Vergleich zu mir bekannten Badezimmerinhalten scheint das recht wenig für andere mag es schon zu viel sein. Ansonsten steht, außer einer Pflanze für bessere Raumluft, auf den freien Flächen nichts Ungenutztes herum. Etwa 90% meiner verwendeten Produkte sind Naturkosmetik. Angefangen hat das mit der Auseinandersetzung mit den Inhaltsstoffen und der Aversion, mir Mineralöl auf die Haut zu schmieren. Mir hat auch das reduzierte Angebot im Vergleich zur konventionellen Kosmetik gefallen, wobei das heutzutage längst nicht mehr so reduziert ist. Ich brauche allerdings keine endlosen Regalmeter an Produktauswahl mit blumigen Versprechungen und endlosen Inhaltsstofflisten. Wenn ich was lesen will, nehme ich ein Buch. Oft begegnet man dem Vorurteil, dass Naturkosmetik nicht die gleiche hohe Wirksamkeit hätte. Mal abgesehen davon, dass die „ewig jung-Versprechen“ eh alle Unfug sind, ist Naturkosmetik aber mindestens genauso gut oder schlecht. Es gibt immer Produkte, die für eine Person besser oder eben nicht geeignet sind. Meine Rosazea-geplagte Haut ist eh ein ganz besonderes Sensibelchen. Wenn sie eine Creme nicht mag, wird diese einfach abgestoßen. Ich kann die egal wie dünne Schicht dann immer abrubbeln. Naturkosmetik zieht eher ein, bei Gesichtscreme ist aber oft zu viel von Irgendwas drin und verursacht Irritationen. Das Einzige, das funktioniert, sind medizinische Cremes ohne alles. Die sind aber was den Feuchtigkeitsgehalt angeht, entweder zu sparsam oder zu fettig. Was dann folgt, sind regelrechte Schälkuren, wenn die Haut mal wieder zu trocken ist. Und ich bin zugegebenermaßen auch nicht bereit, mir je nach Wetterlage eine andere Pampe ins Gesicht zu schmieren. Die einfachste Lösung für mich, ist ein leichtes Feuchtigkeitsserum ohne viel Chichi in Verbindung mit der medizinischen Gesichtspflege. Als mir also COSPHERA eine Kooperation angeboten hat, war ich also erst mal skeptisch. Da es sich aber um Naturkosmetik handelt und die Pflegelinie auf das Wesentliche reduziert ist, bin ich doch neugierig geworden. Zufälligerweise war ich gerade auf der Suche nach einem neuen Wimpernserum, da ich unbedingt von dem konventionellen Produkt auf Naturkosmetik umsteigen wollte. Die Aussicht, auch ohne Hormone und zweifelhafte Inhaltsstoffe einigermaßen schöne und gepflegte Wimpern zu erhalten, war dann doch verführerisch. Das wollte ich ausprobieren. Jegliche Impulskäufe bzw. Änderungen an der täglichen Routine habe ich eingestellt, also gab es ein veganes Hyaluron Serum als Ersatz für das aufgebrauchte Produkt sowie das besagte hormonfreie Wimpernserum Neverending Lashes. Zu viele Wechsel zwischen den Produkten oder ein Überpflegen sind nicht zielführend und können mehr Probleme verursachen als lösen. Als Folge leiden manch Experimentierfreudige an der Stewardessenkrankheit bzw. perioraler Dermatitis, einer oft durch übermäßige Verwendung von Kosmetika ausgelösten Hauterkrankung. Als Gegenmaßnahme wird Skin Fasting empfohlen, also ein bewusstes Reduzieren von Hautpflegeprodukten auf das absolut Nötigste.  Das schließt selbstverständlich den Verzicht auf Make-up mit ein. Während dieser  Zeit soll die Haut ihre natürliche Balance wiederfinden. Diese ist nämlich durchaus in der Lage, sich selbst zu regulieren und wird durch übermäßige Pflege oder zu aggressive Produkte oft aus dem Gleichgewicht gebracht. Dieses Skin Fasting habe ich jetzt mal unfreiwillig ausprobieren können. Da nach unserem Umzug im Badezimmer noch kein Waschbecken installiert war, haben wir alles diesbezüglich in die Küche verlegt. Ohne Spiegel und nur die nötigsten Dinge, wie Zähneputzen und mal das Gesicht waschen, haben wir uns eine Woche lang wie kleine Kinder auf die Fertigstellung des gefliesten Waschtisches gefreut. Am selben Abend wurde dann auch gleich der Spiegelschrank aufgehängt und oh Wunder – ein erster Blick auf ein völlig übermüdetes Gesicht...   Doch immerhin, trotz Umzugsstress, Wohnungsübergabe (inkl. vorherigem Putzen) und kurzem aber heftigem krankheitsbedingtem Ausfall, war es kein Totalschaden, der mir da entgegengeblickt hat. Ein paar stressbedingte Pickelchen aber im Großen und Ganzen habe ich mich noch wiedererkannt. Und sogar die Wimper sahen ganz hübsch aus – was für eine schöne Überraschung, nachdem ich mich ja tagelang nur rudimentär zu Gesicht bekommen habe. Ob sie nun „hollywoodreif“ sind, kann ich nicht sagen aber definitiv voller als ohne Serum. Außer mir fällt das eh keinem auf aber mir gefällt´s. Damit sind konventionelle Wimpernseren mit all ihren bedenklichen Inhaltsstoffen definitiv Vergangenheit. Hormonfreies Wimpernserum ‘Neverending Lashes’ Das Hyaluron Serum vegan von COSPHERA hat meine Haut überraschend zuverlässig vor der sonst so typischen Wintertrockenheit bewahrt und verträgt sich wunderbar mit meiner eher minimalistischen Hautpflege. Auch das Produktversprechen, dass das Serum für empfindliche Haut sehr gut geeignet ist, kann ich bestätigen. Und der Pumpspender ist definitiv komfortabler und mit Sicherheit hygienischer, als Produkte mit Pipette. Hyaluron Serum vegan Allerdings muss ich zugeben, dass ich diese aufgezwungene Zeit des Skin Fastings nicht vermisse und keinesfalls wiederholen möchte. Es ist wunderbar, wenn man zumindest gelegentlich ausgiebig Zeit und Muße für Gesichts- und Körperpflege hat. Mit ein paar essentiellen Dingen ist die Haut aber gut versorgt und man braucht sich nicht weiter darum zu kümmern. Genug Zeit also, um sich in den neuen vier Wänden häuslich einzurichten. Ich hätte auch gar keine Zeit für Gegenmaßnahmen gehabt, denn der Baumarkt ist nach wie vor eher unsere erste Anlaufstelle als die Drogerie. Ein Hinweis zur Transparenz (Werbung): Der Beitrag ist durch eine Kooperation mit COSPHERA im Rahmen einer Produkttestung entstanden. Der Inhalt spiegelt meine persönliche und ehrliche Meinung wieder, welche unbeeinflusst ist und bleibt. --- ### Warum ich sämtliche Challenges ignoriere - Published: 2023-03-06 - Modified: 2023-02-01 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/06/warum-ich-saemtliche-challenges-ignoriere/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Aufbrauchen, Ausmisten, Challenge, Dry January, Fasten, Fastenzeit, Konsum, Minimalismus, No-Buy, Veganuary Wer sein Verhalten ändern möchte, ist in der Regel unzufrieden. Da ist der Wunsch nach einer radikalen Veränderung oft groß, genauso wie die anfängliche Motivation. Damit letzteres nicht gleich wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt, kann man sich mit diversen Strategien wunderbar überlisten. Eine sehr beliebte und effektive Strategie um an einer Sache wirklich dran zu bleiben, sind Challenges. Vor allem in der Gruppe  fällt es vielen leichter, man verspürt einen gewissen Druck und der Austausch mit Gleichgesinnten hilft und macht Spaß. Erlaubt ist, was gefällt Eigentlich ist es völlig egal, was man ändern möchte. Dank Internet findet sich für jedes Problem mindestens ein Lösungsansatz – im Normalfall sogar eher unendlich viele. Das ist das schöne, Erfahrungen und Wissen (leider auch Unwissen) können schier grenzenlos geteilt werden. Bevor ich mittels Hau-Ruck-Methode völlig überstürzt versuche, in irgendeine Richtung zu arbeiten, sollte ich erst einmal meine Ausgangssituation kennen. Will ich sparen, und wenn ja, wie ist meine finanzielle Situation? Oder will ich abnehmen, warum, wie viel, für wen? Vielleicht nervt auch nur der volle Kleiderschrank, aber was möchte ich den eigentlich tragen? Wer weiß, warum er etwas ändern möchte, kommt auch mal über ein Motivationstief hinweg. No-Buy-Challenge Ich kann mir jetzt einfach mal so, und weil´s halt gerade irgendeine Gruppe in irgendeinem sozialen Netzwerk startet, verbieten, Geld auszugeben. So einfach ist es dann aber doch nicht. Erst einmal müssen Ausnahmen definiert werden, es muss ja Essen auf den Tisch. Und was ist, wenn die Zahncreme leer ist? ! Oder noch schlimmer, das Handy kaputt geht. Ohne das sind wir ja quasi nicht lebensfähig, dann schon lieber auf Essen und Zahncreme verzichten. Natürlich kann man sich einen „Freischuss“ pro Tag/Woche/Monat erlauben. Viel sinnvoller wäre es aber, erst mal das eigene Konsumverhalten zu analysieren und dann ganz gezielt zu ändern, was Sinn macht. Ein Haushaltsbuch wäre da ein guter Anfang. Wer konsequent alle Ausgaben darin einträgt, erkennt schnell, ob der tägliche Gang zum Bäcker oder doch eher die enge Beziehung zum Packet-Lieferant das Loch im Geldbeutel verursacht. Eine Konsumruhe tut mal gut aber sollte nicht als Verbot gelebt werden. Wenn man etwas braucht, muss man es doch nicht zwanghaft nicht aufschieben. Der benötigte Betrag summiert sich dann einfach zu einem späteren Zeitpunkt und die Ausgaben hat man eh. Dann die Ausgaben lieber gleichmäßig verteilen und stattdessen darauf achten, dass man im Durchschnitt nicht übers Ziel hinausschießt. Ich sehe an meinem Haushaltsbuch der letzten 3 Jahre, dass ich im Schnitt mit 400,- € als Taschengeld ganz gut hinkomme. Da geht so ziemlich alles von weg, was nicht unter die Gemeinschaftsausgaben  fällt, Kleidung, Essen in der Kantine, Freizeit, Bücher, Kurztrips, Geschenke und was sonst noch so anfällt. Investiert wird am Monatsanfang, und dann nochmal am Ende alles was vom „Taschengeld“ übrig bleibt. Durch das regelmäßige Tracking weiß ich, wo das Geld hinfließt und einzelne Peaks gleichen sich in der Regel problemlos aus. Taschengeld Verbrauchskurve 2020 - 2022 Aufbrauch-Challenge Um nochmal auf die Zahncreme zurückzukommen – unsere Schränke quellen ja gerne mal über in Folge fleißiger Hamsterkäufe. Als Jäger und Sammler liegt uns das in den Genen, vor allem den Schnäppchen-Jägern unter uns. Da hat man dann schnell mal einen unschlagbar günstigen aber auch lebenslangen Vorrat an Dingen, die dann in den Regalen Staub ansetzen. Fragt sich, ob man bei all der Lagerhaltung wirklich noch spart. Bei unverderblichen Produkten muss das jeder selbst entscheiden. Lebensmittel halten in der Regel auch viel länger, als es das Mindesthaltbarkeitsdatum behauptet. Doch fast alles hat seine Grenzen, sofern es sich nicht um Salz handelt. Sobald man dann den Überblick über die Vorräte verliert, wird es kritisch. Sowohl aus finanzieller aber auch und vor allem aus Nachhaltigkeitssicht wäre es eine Katastrophe, wenn Lebensmittel im Müll landen. Um dem Kühlschrankinhalt beizukommen, kann man natürlich eine Aufbrauch-Challenge starten. Eventuell kommt man dann auch auf ganz neue kreative Rezepte – oder man kauft generell nur das ein, was man auch benötigt. Ausmist-Challenge Mein absoluter Favorit ist die 30-Tage-Ausmisten-Variante, bei der an Tag 1 ein Teil entsorgt wird, an Tag 2 dann zwei Teile, an Tag 3 sind es drei Teile und so weiter. Vielleicht muss man besonders zahlenbesessen und geduldig sein, am Ende hat man immerhin ganze 465 Gegenstände aussortiert. Aber es geht ja beim Ausmisten nicht darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Zeug los zu werden. Viel mehr sollte man sich einfach auf das Wesentliche beschränken und vor allem nicht ständig neue Dinge nach Hause schleppen. Womöglich setzt man sich auch selbst viel zu sehr unter Druck und mistet dann Dinge aus, die eigentlich noch benötigt werden. Hauptsache, man schafft seine vorgegebene Tageanzahl. Dann fliegen schnell man 20 Briefumschläge raus, es reicht ja ein kleiner Vorrat. Und bei Bedarf kauft man wieder einen Packen. Wobei – muss man da dann immer gleich die Hälfte wieder wegwerfen? Weil – 100 Briefumschläge braucht doch kein Mensch? ! Wer viel auf einen Schlag loswerden will oder muss, wird wahrscheinlich mit anderen Methoden glücklicher. Ich finde es aber auch irgendwie bedenklich, wenn dann einfach der ganze Hausstand in die Tonne fliegt. Wer sich die Mühe macht, ein neues Zuhause für nicht benötigte Dinge zu finden, häuft in der Regel auch nicht mehr so schnell ohne Sinn und Verstand neue Sachen an. Fasten Beliebt ist ja auch der Verzicht zur Fastenzeit. Egal, ob es ums Essen geht oder ganz zeitgemäß Digital-Detox, die Selbstkasteiung kennt keine kreativen Grenzen. Der gute Schwabe weiß allerdings genau, wie man die 40 Tage übersteht – nicht umsonst werden die Maultaschen hier Herrgottsbscheißerle genannt. Wem die Tage vor Ostern ungelegen kommen, könnte sich alternativ nach anderen Religionen richten, auch Judentum oder Islam kennen Fastenzeiten. Ob man aber tatsächlich in die Hölle kommt, wenn man gegen das Gebot des Fastens verstößt, konnte mir noch niemand bestätigen. Das Risiko gehe ich gerne ein. Wenn ich mal mit etwas über die Stränge geschlagen habe – Schokolade ist eine meiner großen Schwächen – warte ich allerdings auch nicht, bis die Fastenzeit vor der Tür steht. Stattdessen versuche ich meinen Konsum direkt wieder zu reduzieren, einfach für das... --- ### Was soll das nur mit diesen Trends? - Published: 2023-02-27 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/27/was-soll-das-nur-mit-diesen-trends/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Aktien, Biohacking, Cannabisaktien, Detox, Digital Detox, Ernährung, Finanzen, geplante Obsoleszenz, Gesundheit, Mode, Nestbau, Trends, Wohnen Na, schon die neuesten Trends für die kommende Bikini-Session gecheckt? Und die heißesten Aktien ins Depot gelegt? Und was ist mit der Inneneinrichtung, können spontane Besuche empfangen werden – oder stellt man sich bei unerwartetem Klingeln an der Türe lieber tot? Die alte Karre muss eh schon außer Sichtweite unauffällig in einer Seitenstraße parken. Nicht das noch jemand merkt, dass man mit einem spießigen Gebrauchten unterwegs ist. Überhaupt ist Sparen doch was für Geizhälse, wie soll man denn so seinen sozialen Status präsentieren? ! Wer immer up to date sein möchte, hat ganz schön was zu tun. Nicht nur, dass man immer am Ball bleiben muss, um nicht DEN einen Megatrend des Jahres zu verpassen. Nein, all das muss ja auch irgendwie finanziert werden. Also schiebt man fleißig Überstunden, Stress zu haben liegt ja eh im Trend. Beweglich – beweg dich Bei all dem Stress dürfen wir natürlich unsere Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Die innere Balance findet angeblich man Meerjungfrauenschwimmen, Goat Yoga (Yoga mit Ziegen) oder anderen Disziplinen wieder. Nicht falsch verstehen, ich mag Ziegen – aber sie müssen nicht auf mir rumturnen, und ich nicht unter ihnen. Im Grunde werden bekannte Sportarten miteinander oder irgendeinem Quatsch (es gibt sogar Bier Yoga) kombiniert und unter phantasievollen Namensschöpfungen neu vermarktet. Oder man drückt Altbekanntem wie dem guten alten Trimm-Dich den schicken Retrostempel auf und verkauft es als den heißesten Sch... Ziegen besser ohne Yoga - die sind auch so Entspannungsvorbilder Alles, was unter dem Label Fitness läuft, verkauft sich quasi von selbst, vor allem zu Jahresanfang. Sicher lässt sich mit etwas Abwechslung die Lust auf Bewegung  wieder steigern und man findet womöglich eine neue Leidenschaft. Allerdings sollte man dabei keine all zu hohen Erwartungen hegen. Ohne Eigeninitiative und Ausdauer werden wir nämlich kein bisschen gesünder und fitter. Besseresser Und wenn wir schon beim Thema Gesundheit sind, führt natürlich kein Weg an Omega 3, Antioxidantien und Probiotika vorbei. Alles, was eine gesundheitsfördernde Wirkung verspricht, verspricht auch gewinnfördernde Wirkung bei den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln. Doch wir sind ja nicht von vorgestern. Statt Pillen und Pülverchen zu schlucken, mixen wir uns lieber einen Superfood-Smoothie aus Grünkohl, Algen und Rote Beete. Na dann Prost! Da verzichte ich lieber auf Detox. Habe eh noch nicht begriffen, was ich da überhaupt detoxen soll. Molekularküche ist ja schon wieder so was von vorgestern. Stattdessen werden alle mögliche und unmöglichen alten Gemüse- und Getreidesorten ausgegraben. Im Falle von Wurzelgemüse sogar wortwörtlich. Wer etwas auf sich hält, hat mindestens eine Unverträglichkeit, besser noch eine richtige Allergie. Die Must-haves der Lebensmittel-Intoleranzen neben Gluten, Laktose und Fructose sind heutzutage Fodmaps. Es wird verzichtet und verteufelt, was das Zeug hält. Am Ende werden aber leider auch diejenigen nur noch müde belächelt, die im Zusammenhang mit diversen Nahrungsmitteln wirklich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Höher, schneller, billiger Wer modemäßig an vorderster Fashionfront mitlaufen möchte, kann sich vom gemütlichen und gechillten Feierabend verabschieden. Ganz im Sinne von Fast-Fashion landen die Kollektionen wöchentlich wechselnd in den Online-Shops. Da muss man schon täglich sämtliche Kanäle verfolgen, um ja nicht abgehängt zu werden. Nicht, dass man am Ende noch im falschen Outfit auf der Party aufschlägt. Oder noch schlimmer, in einem Outfit, das man schon mal anhatte! Wobei das ja gerade auch ein neuer Trend ist, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Allerdings ist das auch jedesmal eine Schlagzeile wert „XY trägt zweimal dasselbe Kleid! ! ! “. Unfassbar, der Normalsterbliche wäscht seine Kleidung und zieht sie danach tatsächlich nochmal an. All den A-Z-Promis wird dieses Wissen seitens Klatschpresse wohl abgesprochen. Und wer suchet, der findet – in Onlineforen tatsächlich die Frage, ob man am nächsten Tag dasselbe Outfit zur Arbeit tragen dürfe. All diesen Fragestellern sei einmal gesagt: Es interessiert niemanden. Kaum einer weiß, was die Kollegen am Vortag anhatten, warum sollten diese sich also für eure Garderobe interessieren? Und mal abgesehen davon, sehen diejenigen, die den aktuellen Modetrends hinterherjagen, eh alle gleich aus. Wie viel kreativer Mode sein kann, ist an diversen Nur-Ein-Kleid-Projekten wie diesem hier zu sehen. Ein voller Kleiderschrank macht keinen Trendsetter. Sterntaler Wer den Luxus schon nicht am eigenen Leib trägt, legt ihn sich stattdessen ins Depot. Ob Edelmarke oder Oberklasseschlitten, der neuste Geheimtipp und die besten Kursraketen werden regelmäßig angepriesen. Wer aber seine Hausaufgaben nicht macht und nur Trends und Kursen hinterherjagt, kann schnell mal eine finanzielle Bruchlandung hinlegen. Der letzte Trend zum Geld (fehl-)investieren, waren Cannabispflanzen. Wer selbst keinen grünen Daumen hat, lässt andere für sich gärtnern. Am Ende ist leider so gar nichts gewachsen – und kein Geld rübergewachsen. Mal schauen, welcher Megatrend im kommenden Jahr die Dollarzeichen in den Augen der Anleger leuchten lässt. Technik, die entgeistert Nicht nur, was wir an uns tragen, auch was wir mit uns tragen ist Trends unterworfen. Wer sein Smartphone benutzt, bis es nicht mehr funktioniert, hat leider nicht verstanden, wie unsere hedonistische Konsumgesellschaft funktioniert. Ganz im Sinne der geplanten Obsoleszenz werden Design und Funktionalität regelmäßig verbessert. Wobei die Verbesserung ganz im Auge des Betrachters liegt. Wenn die Kameraauflösung mehr Pixel hat, als das menschliche Auge überhaupt wahrnehmen kann, renne ich am Ende nur noch der höchsten Zahl hinterher.  Wobei es ja nicht um die tatsächlichen Neuerungen geht, sondern eben nur darum, beim sozialen Wettbieten mithalten zu können. Ich als angehender Maulwurf kann mit HD eh nichts anfangen. Hauptsache da vorne irgendwo bewegt sich was. Und wem es nicht genügt, die neuste Technik am Körper zu tragen, der kann Dank Biohacking allerhand abgefahrene Gadgets gleich im Körper tragen. Erlaubt ist, was gefällt. Hauptsache man hebt sich von der grauen Masse ab. Smarter Nestbau Und wenn wir schon bei Technik sind, Hygge war einmal. Der digitale Nomade von heute hat natürlich wahlweise ein Tiny-House oder eine smarte Einrichtung. Im besten Fall natürlich beides. Wenn das intelligente Sofa keinen Kaffee machen kann, sich die Kleiderschrankbeleuchtung nicht automatisch an die Stimmung anpasst und der Kühlschrank nicht bei Bedarf Klopapier nachbestellt, lebt man quasi auf dem Niveau eines Neandertalers. Immerhin kann man sich dann noch bei den anonymen Gartenzwerge-Anhängern häuslich einrichten. Doch Vorsicht, auch Spießertum... --- ### Kollegen aus der Vorhölle – ein satirischer Rundumschlag - Published: 2023-02-20 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/20/kollegen-aus-der-vorhoelle-ein-satirischer-rundumschlag/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Arbeit, Bullshit-Bingo, Choleriker, Homeoffice, Horrorkollegen, Kaffeeküche, Messie, Projektleiter, Strategische Inkompetenz Strategische Inkompetenz, Bullshit-Bingo und faule Sesselpupser – wer kennt sie nicht, die Situationen, in denen uns die geliebten Kollegen mal wieder an den Rande des Wahnsinns treiben. Man fragt sich insgeheim, ob man nicht mildernden Umstände im Falle eines Amoklaufes im Großraumbüro geltend machen könnte. In geselliger Runde kommen oft die abstrusesten Geschichten auf den Tisch, mit welchen Horrorkollegen sich manch einer herumschlagen darf.   Also werfen wir mal einen karikaturistischen Blick in die Kaffeeküche und starten naheliegender Weise in derselben: Kaffee-Küchen-Terrorist Jedes mal wenn besagter Kollege die Kaffeeküche verlässt, sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Halbleere Kaffeebecher werden im Waschbecken abgestellt, die Spülmaschine mit dem sauberen Geschirr gekonnt ignoriert, das letzte Stück Kuchen mal eben weggemapft – der leere, verkrümelte Teller bleibt natürlich stehen. Der Kaffeevollautomat blinkt verzweifelt nach wahlweise mehr Wasser, frischen Bohnen, Leerung des Satzbehälters oder Grundreinigung (oder alles zusammen). Dem kann sich aber gerne ein anderer annehmen, der Kaffee-Küchen-Terrorist hat für solche niederen Arbeiten keine Zeit. Büro-Messie Ein naher Verwandter des Kaffee-Küchen-Terrorist ist der Büro-Messie. Besprechungsräume werden im Chaos hinterlassen, wo sie gehen und stehen pflastern halbleere Kaffeetassen ihren Weg und das nähere Umfeld ihres Schreibtisches wird gerne mal mit in Beschlag genommen um dem Zwangshorten von mühsam angehäuften Papierbergen den benötigten Raum zu geben. Das ganze soll das Bild des fleißig arbeitenden Kollegen unterstreichen, frei nach dem Motto Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos. Albert Einstein Klassenclown Noch mehr dumme Sprüche hat der Klassenclown auf Lager. Leider hat ihm niemand gesagt, dass er längst nicht mehr die Schulbank drückt und mit seinen vermeintlich witzigen Sprüchen mehr nervt als unterhält. Denn einen wirklichen Beitrag zur Lösungsfindung kann man von ihm nicht erwarten. Er profiliert sich lieber indem er gute Ideen anderer ins Lächerliche zieht um von seiner eigenen Ahnungslosigkeit abzulenken. Chef-Choleriker Während der Klassenclown wenigstens versucht, ein bisschen gute Laune zu verbreiten, arbeitet der Choleriker gezielt in die gegenteilige Richtung. Gerne mit Hochdruck und hochrotem Kopf. Nur wer auffällt, hat auch etwas zu sagen. Dabei vergreift sich der eine oder andere auch gerne mal in der Wortwahl und es kann auch mal persönlich werden. Die lieben Kollegen sind ja eh nur inkompetente Vollidioten und bevor man sich deren unzulänglichen Ausführungen anhört, poltert man lieber mal lautstark dagegen. Generell gilt, um so lauter, umso besser! Rechthaberisch und Recht haben ist doch dasselbe, oder nicht? ! Bullshit-Bingo Nicht ganz so laut aber leider ebenso unfähig, zuzuhören, sind die Kollegen, die  ihr fehlendes Fachwissen durch endloses Geschwurbel kompensieren und Kritik gekonnt ignorieren. Wobei sie Kritik vor allem aussitzen und durch geschickte Themenwechsel von eigenen Fehlern ablenken. Sämtlicher Widerstand nimmt allein durch ihre Ausdauer logarithmisch ab, da die Zuhörer allesamt ins Land der Alpträume versetzt wurden. Dabei kann man den Kollegen nicht einmal Böswilligkeit unterstellen, sie hören sich einfach am liebsten selbst beim Reden zu. Gut erkennbar daran, dass Argumente mehrfach wiederholt werden, bis man sich als Statist bei „Täglich grüßt das Murmeltier“ wähnt. Dass dabei die Sprache völlig sinnentleert wird, ist dem Bullshit-Bingo-Player völlig egal. Unsichtbare Ganz im Gegenteil zu den vorangegangenen Exemplaren sieht und hört man von den Unsichtbaren überhaupt nichts. Manch einer hat sie noch nie zu Gesicht bekommen und man ist sich nicht einmal sicher, ob der besagte Kollege überhaupt noch im Unternehmen arbeitet. Gerne verbringen die Unsichtbaren ihre Zeit zu 100 Prozent im Homeoffice, da sind sie ungestört und für Kollegen wie Vorgesetzte unerreichbar. So kommt auch niemand auf die dumme Idee, sie um etwas zu bitten oder noch schlimmer – ihnen Arbeit aufzutragen. Ihr selbst erklärtes Ziel ist es, komplett vom Schirm bzw. von der Bildfläche zu verschwinden. Denn, wenn alle vergessen haben, dass es sie gibt, können sie tun und lassen, was sie wollen. Daher meiden sie Teamevents, blockieren ihren Kalender und bleiben unterm Radar. Nur das monatliche Gehalt streichen sie natürlich gerne ein. Sesselpupser Im Gegensatz zu dem unsichtbaren Phantom ist der Sesselpupser durchaus präsent. Leider sehr zum Leidwesen seiner arbeitenden Kollegen. Den der Sesselpupser lässt die Arbeit einfach liegen, in der Hoffnung, dass sie sich irgendwann von selbst erledigt. Damit ist er hochgradig unzuverlässig, denn egal, was er zugesagt hat, es wird nie fertig. Schuld sind natürlich wahlweise die anderen oder äußere Umstände. Schlimmer als die Sesselpupser selbst sind eigentlich nur noch Vorgesetzte, die dieses Verhalten durchgehen lassen. Dauernörgler Irgendwie ist ja alles so scheiße, die Arbeit langweilig, der Vorgesetzte ein ungerechter Egomane, die Kollegen inkompetente und faule Idioten, die Kantine ein kulinarisches Verbrechen gegen die gesamte Menschheit, die Putzkolonne verteilt die Toiletten-Keime auf der Tastatur, die Kaffeemaschine mobbt unschuldige Verdurstende, der Bürostuhl hat die falsche Farbe und sowieso war früher alles besser. Das Wetter ist wahlweise zu kalt, zu heiß, zu trocken, zu nass oder sonst irgendwie wetterig. Auf jeden Fall findet das passionierte Dauernörgler immer etwas zu jammern. Strategische Inkompetenz Strategische Inkompetenz lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Ich mache etwas so scheiße, dass ich es nie wieder machen muss. Die Aufgabe bleibt dann bei den kompetenteren Kollegen hängen. Die sind zwar meist eh schon überlastet aber das interessiert den strategisch Inkompetenten nicht. Ganz Kollegenschwein lässt er ungeliebte Aufgaben lieber von anderen erledigen, um selbst eine ruhige Kugel zu schieben. Dabei geht er besonders geschickt vor, denn es soll ja nicht nach Arbeitsverweigerung aussehen. Lieber stellt man sich so blöd an, dass dem Vorgesetzten gar nichts anderes übrig bleibt, als wichtige Aufgaben auf einem anderen Tisch zu platzieren. Und zur Krönung schmiert man dem Kollegen dann noch ein „du kannst das ja sooo gut“ ums Maul. Projektleiter Als Projektleiter braucht man ein dickes Fell, über keine andere Gattung wird so viel gejammert. Viele haben einen, die wenigsten mögen ihn. Gerne vereinen sie mehrere Kompetenzen der vorangegangenen Horrorkollegen. Bei lautstarken Telefonaten darf das gesamte Großraumbüro am Bullshit-Bingo teilhaben. Das Team wird mit Meetings und E-Mails überhäuft, damit ja keine Langeweile aufkommt. Und während man selbst permanente Überlastung zur Schau stellt, werden die eigenen Aufgaben geschickt ans Team delegiert. Bei unangenehmen Kundenterminen flüchtet man sich mal eben mit gespielter Entschuldigung zum Zahnarzt. Sollen doch die... --- ### Augen zu und durch, Fiffi! - Published: 2023-02-13 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/13/augen-zu-und-durch-fifi/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus, Reisen - Schlagwörter: Alltag entfliehen, Hamsterrad, Innerer Schweinehund, Inspiration, Routine, Urlaub Unser Alltagstrott sorgt dafür, dass vieles routiniert und ohne großen Aufwand ablaufen kann. Morgens aufstehen, Zähne putzen, anziehen und sich auf den Weg zur Arbeit machen – das alles läuft auf Autopilot. Wäre es anders, wäre unsere Leben ungemein anstrengender und einfachste Tätigkeiten würden viel mehr Zeit und Energie in Anspruch nehmen. Es gibt also keinen Grund, Routinen und gewohntes Verhalten zu verteufeln. Im Gegenteil, sie geben uns die Möglichkeit, unsere Gehirnkapazitäten für die wirklich wichtigen und interessanten Dinge zu nutzen. Man stelle sich nur vor, man müsste sich jeden Morgen beim Anziehen erst mal überlegen, in welcher Reihenfolge Unterwäsche, Socken, Hose und Hemd wohl am besten überzustreifen sind. Und wie könnte man Autofahren, wenn man an jeder Ampel erst mal darüber nachdenkt, mit welchem Fuß man jetzt die Bremse betätigen sollte. Manchmal ist unser persönlicher Autopilot allerdings etwas zu übermotiviert. Wir laufen wie kleine Zombies durchs Leben und bekommen kaum mit, was um uns herum passiert. Das gefürchtete Hamsterrad dreht sich in gleichbleibendem Tempo und wir fühlen uns in der Tretmühle des grauen und gleichförmigen Alltags gefangen. Was wir dabei allerdings gerne vergessen ist, dass es an oft uns selbst liegt, wie wir eine Situation wahrnehmen und wie wir damit umgehen. Es braucht nicht immer die Weltreise zu exotischen Orten oder den Adrenalinkick beim Fallschirmspringen, um mehr Abwechslung und Inspiration im täglichen Einerlei zu finden. Oft genügen schon kleine Anpassungen in Verhalten und Mindset, um der Übermacht des Gewohnten zu entfliehen. Kleine Abweichungen in der Routine können schon viel bewirken. Statt abends einfach aufs Sofa zu fallen und sich von der Flimmerkiste berieseln zu lassen, kann man nochmal eine Runde spazieren gehen. Das muss gar nicht gleich der Marathon sein, da ist die Hürde, sich aufzuraffen viel zu groß. Oft sind wir nach einem langen Arbeitstag ja auch nicht unbedingt energiegeladen und motiviert. Einfach nochmal die Schuhe anziehen und vor die Tür zu gehen, ist schon Erfolg genug. Dann läuft man gemütlich ein paar Meter und kann sich schon freuen, dass man sich nicht wieder vom inneren Schweinehund hat ausbremsen lassen. Umso kleiner die Hürde, umso leichter lässt der sich nämlich überreden, einfach mal die Klappe zu halten. Danach faulenzt es sich mit gutem Gewissen außerdem gleich noch viel besser. Das lernt der kleine Schweinehund nämlich auch ganz schnell und doof ist der ja nicht. Neulich las ich, dass es leichter wäre, wenn man ihm einen Namen gibt. Wenn der kleine Fiffi also mal wieder zu zicken anfängt... Doch nicht nur das Erfolgserlebnis, dass man sich tatsächlich nochmal ein paar Meter bewegt hat, kann beflügeln. Wer nämlich ganz bewusst einen Gang runterschaltet und vor allem seinen Blick für die Umgebung öffnet, kann ganz wundervolle und erstaunliche Dinge sehen und erleben. Und das, ganz ohne Tausende von Euros für weite Reisen zu karibischen Inselparadiesen auszugeben. Denn die Zeit bis zum nächsten Urlaub kann ganz schön lang werden, da hilft auch kein „Augen zu und durch“. Was wir dabei ganz gerne übersehen, sind die unscheinbaren Wunder direkt vor unserer Haustüre. Das fängt an beim spektakulären Sonnenaufgang, der sich völlig unbeeindruckt von sensationellen Locations an jedem noch so gewöhnlichen Ort der Welt zeigt. Und doch endet es nicht mit dem Sonnenuntergang am Abend. Wir müssen nur lernen, auch die kleinen Dinge wahrzunehmen und vor allem zu schätzen. Veilchen erobern eine Baustelle Dann ist unsere Welt plötzlich voll winziger schöner Momente, die letztendlich mit jedem Lächeln, dass sie uns ins Gesicht zaubern, unser Leben ein bisschen besser machen. Sei es das wohligwarm leuchtende Windlicht, dass der Nachbar jeden Abend vor seiner Tür anzündet und das uns auf dem Heimweg empfängt. Oder ein winziger Frosch, der am Wegesrand unter einem Pilz sitzt. Manchmal ist es auch einfach nur eine kleine Blüte die einen völlig unwirtlichen Ort erobert und so zum Leuchten bringt. Die Natur hat einfach das größte Dekorationstalent und ist so gar nicht minimalistisch unterwegs. Unendlich viele Formen, Gerüche und Farben gilt es zu entdecken und zu bewundern. Oft fehlt uns einfach nur die Zeit, unseren Blick aufmerksam auf unsere Umwelt zu richten. Wir wünschen uns Urlaub, einen Tapetenwechsel, wollen die ganze Welt bereisen. Dabei sehen wir nicht einmal, was sich direkt vor unserer Nase befindet. Natürlich hat man nicht jeden Tag Zeit und Lust, die nahe Umgebung zu erkunden. Ist es grau und regnerisch, macht man es sich lieber mit Fiffi auf dem Sofa gemütlich. Glücklicherweise ist der innere Schweinehund ja stubenrein, doch hin und wieder sollte man ihn trotzdem mal vor die Tür scheuchen und ihn eine Runde Gassi führen. Kostet ja nichts, im Gegenteil. Und vielleicht finden wir ja etwas, das uns lächeln lasst. --- ### Cluttercore – ist der Minimalismus jetzt tot? - Published: 2023-02-06 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/06/cluttercore-ist-der-minimalismus-jetzt-tot/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Cluttercore, Einrichtungstrend, Interior, Maximalismus, Minimalismus, Ordnung Scheint, dass die Menschen genug von sterilen und durchgestylten Bildern von minimalistischen Einrichtungen haben. Wie das dann so ist, entwickelt sich aus einer Bewegung eine Gegenbewegung. Und damit sich das ganze recht nett verkaufen lässt, verpasst man dem Kind noch einen trendigen Namen, schon ist der Cluttercore geboren, DER Einrichtungstrend für 2023. Cluttercore – das ist die überbordende Ästhetik liebevoll vollgestopfter Räume. Regale voller Nippes, Sammelsurien an Pflanzen,  hübsch arrangierter Krimskrams und allerlei Fundstücke sorgen für Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden. Dabei geht es keinesfalls um Maximalismus und Konsum, vielmehr spiegeln die gesammelten Lieblingsstücke die eigene Persönlichkeit und Individualität wieder. Was macht dich glücklich? – Na alles! Cluttercore ist also keinesfalls ein anderer Ausdruck für ein Messie-Chaos, bei dem der Betroffene zwanghaft mehr oder weniger wertlose Gegenstände im eigenen Zuhause hortet. Im Gegenteil, alles hat seinen festen Platz, es ist sauber und das vermeidliche Chaos hat seine ganz eigene Ordnung. Statt sterilem Möbelkatalog-Design bekommen die Wohnungen Charakter, den die Stilrichtungen sind so verschieden, wie die Menschen, die sie leben. Dafür muss man sich nur mal die vielen Bilder im Netz anschauen, eines bunter und spannender als das andere. Da gibt es Galeriewände an denen Kunst oder persönliche Bilder vom Boden bis zur Decke zu bestaunen sind. Oder grüne Wohnzimmer, die einen mal eben in den fernen Regenwald versetzen. Überhaut lässt es sich hervorragend in die Ferne träumen, mit all der überschäumenden Kreativität mit der nach Herzenslust Souvenirs, Handgemachtes, Gesammeltes, Seelenanker und Geerbtes kombiniert werden. Bevor die Minimalisten jetzt die Hände überm Kopf zusammenschlagen... Letztendlich geht es darum, das eigene Zuhause zu einem lebendigen und gemütlichen Ort zu machen. Geborgenheit und Wärme sind in unsicheren Zeiten ein Grundbedürfnis. Da ist das kreative Durcheinander eben eine Möglichkeit, sich genau dieses heimelige Gefühl zu erschaffen. Das eigentliche Ziel ist also nicht, die eigenen vier Wände wahllos mit Dingen zuzustopfen. Genauso wie es im Minimalismus eigentlich nicht das Ziel ist, in einer völlig leergeräumten Wohnung zu sitzen. Mag sein, dass ich mal wieder den neusten Trend verpenne, aber im Grunde geht es doch eigentlich nur darum, dass man sich sein zu Hause so einrichten sollte, wie man mag. Dabei sollte man nicht irgendwelchen Trends hinterherjagen sonder den eigenen Bedürfnissen folgen. Der eine braucht Luft und freie Flächen, während der andere es eben wild und bunt bevorzugt. Wie öde wäre es, wenn wir alle gleich wohnen, gleich aussehen und gleich ticken würden.   Solange der heißeste Interior-Design-Trend nicht morgen wieder komplett in die Mülltonne gekloppt wird, sollen sie das Kind doch schimpfen, wie sie wollen. Minimalismus ist mehr, als nur ein simpler Einrichtungstrend und Cluttercore muss nicht das Gegenteil bedeuten. Wobei, hin und wieder betreibe auch ich (schon seit geraumer Zeit) eine Art Cluttercore. Nämlich immer dann, wenn ich wieder etliche Ableger in unzähligen Gläsern züchte. Nur sorgt mein nicht ganz so grüner Daumen auch immer wieder dafür, dass meine Ausflüge in den Vegetationsmaximalismus ein jähes Ende finden. Bleibt zu hoffen, dass sich das mit einem eigenen Garten bessert. --- ### Bin ich schön? Ja, vielleicht, nein, natürlich, manchmal… - Published: 2023-01-30 - Modified: 2023-01-30 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/30/bin-ich-schoen-ja-vielleicht-nein-natuerlich-manchmal/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Aussehen, Ausstrahlung, Bin ich schön, Charisma, Figur, Haare, Norm, Schönheit, Schönheitsideal Erstaunlicherweise erlauben wir uns ganz selbstverständlich ein Urteil zu fällen, über das Aussehen von anderen Menschen. Meist kennen wir sie überhaupt nicht und meist werden wir sie auch nie kennen lernen. Und doch fühlen wir uns oft bemüßigt, Menschen in Schubladen zu stecken, nur aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbilds. Oft können wir uns abfällige Kommentare nicht verkneifen, vor allem wenn jemand nicht den gängigen Normen entspricht. Doch wieso erlauben wir uns, unsere Mitmenschen auf ihr Äußeres zu reduzieren, schlimmer noch, sie deswegen zu denunzieren? Also in deinem Alter... Wie oft hört man Sätze wie „Die traut sich was, mir der Figur“ und „Also ich würde ja so nicht rumlaufen“. Natürlich nur hinter vorgehaltener Hand aber trotzdem laut genug, dass es jeder hören kann. Dabei sollten wir doch froh sein, dass nicht jeder sich brav nach dem aktuellen Modetrend uniformiert. Und wir wissen auch nichts über die Hintergründe, weshalb jemand nicht der Norm entsprechen kann oder will. Und dann sorgt ja auch noch die völlig unterschiedliche kulturelle Herkunft dafür, dass wir mal mehr oder weniger bunt, mal größer mal kleiner ausfallen. Eigentlich schön und spannend. Längst ist das auch in der Werbung angekommen, wobei man hier über die Motive durchaus streiten kann. Oft habe ich auch den Eindruck, dass Andersartigkeit vorgeführt wird, wie Tiere im Zoo. Denn es geht hier nicht darum, dass jeder gleichwertig und selbstverständlich am Modezirkus teilnehmen kann, sondern darum möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen. Und schon werden die nächsten Trends aus dem Boden gestampft. Wer gestern noch hipp war, weil schlank und athletisch, wird heute als mager betitelt. Tätowiert ist ja auch schon wieder sowas von langweilig. Die richtigen Kurven an den richtigen Stellen kann man dann mit allerhand Hilfsmitteln generieren. Doch kaum passt man ins Ideal, ist das auch schon wieder überholt. Schönheit liegt im Auge des Betrachters Ein etwas wohlwollender Blick auf sich selbst und andere würde uns allen gut tun. Man muss sich ja nicht jeden Tag rund um die Uhr lieben. Aber es würde schon helfen, nicht so viele Gedanken daran zu verschwenden. Und was ist mit Menschen, die man kennt und mag? Oft findet man die auch schön. Allerdings nicht nach klassischen Maßstäben und vielleicht auch nicht im Bezug auf körperliche Attraktivität. Aber wenn man den Menschen kennt, kennt man ja auch seine liebenswerten Charaktereigenschaften und plötzlich werden Äußerlichkeiten ganz anders bewertet. Und man hat plötzlich ein Auge für die wundervollen Dinge, die eine Person so besonders machen. Erstaunlich ist auch, dass man oft gar nicht merkt, dass nahestehende Personen älter werden. Es ist einem schlichtweg egal, dass das Gegenüber ein paar Falten mehr hat. Mal abgesehen davon, wird man ja selbst auch nicht jünger. Und man macht zusammen den gleichen Unfug, wie früher. Das hält im Geiste jung – und vor allem glücklich. Da kommt man gar nicht auf die Idee, sich die Frage nach dem Äußeren zu stellen. Echte Schönheit oder Norm Mir persönlich rollen sich jedesmal die Fußnägel auf, wenn ich Überschriften wie „10 Frisuren, die Männer lieben“ oder „Diese 7 Kleidertrends hassen Männer“ lese. Ich muss mich doch wohlfühlen in meiner Haut. Und mal abgesehen davon reicht es mir völlig, das mich ein (mein) Mann so liebt, wie ich bin. Und ja, der sagt mir auch ganz ehrlich, wenn ihm etwas nicht gefällt. Im Grunde lieben wir aber vor allem die Person als Ganzes, den Charakter, die liebenswerten Macken und ja, auch das Äußere. Klar freue ich mich über ein nettes Kompliment. Die bekommen ich aber dann, wenn ich besonders gut gelaunt und entspannt bin, zum Beispiel nach der Yoga-Stunde. Wenn ich müde und abgehetzt durch den Supermarkt renne, kann auch das hübscheste Outfit nichts mehr ausrichten. Was also ist denn dann schön? Wer glücklich ist, strahlt meist so mitreißend, dass man gar nicht anders kann, als diese Person attraktiv zu finden. Lächeln ist enorm ansteckend. Wer in sich selbst ruht und sich selbst nicht so wichtig nimmt, strahlt das ebenfalls aus. Da sieht man schon – Ausstrahlung ist wichtiger, als irgendwelche Schönheitsideale zu erfüllen. Und Charisma kann man sich nicht aufmalen. Sicher haben auch die schönsten Menschen gute und schlechte Tage, und vielleicht sogar Dinge, die sie an sich selbst nicht mögen.  Wir sollten uns einfach immer wieder vor Augen halten, dass das Aussehen nicht alles ist. Das Leben ist viel zu kurz und wertvoll, als sich deswegen verrückt zu machen. Und noch ein kleines Gedankenspiel zum Schluss für alle, die nicht gerade im der Modebranche arbeiten. Wer sich darüber den Kopf zerbricht, was denn die Kollegen über das Outfit denken, das man womöglich schon den zweiten Tag in Folge im Büro ausgeführt hat, sollte mal überlegen, ob er sich selbst überhaupt erinnern kann, was diese besagten Kollegen am Vortag getragen haben. Wir sind oft so sehr mit uns selbst beschäftigt, dass wir gar nicht mitbekommen, was um uns herum passiert. Und unseren Mitmenschen geht es einfach genau so. Das ist doch mal ein entspannter Gedanke. Es interessiert einfach überhaupt niemanden, ob ihr dieselbe Hose wie am Vortag tragt, ein neues graues Haar habt oder womöglich sogar ein paar Gramm mehr auf den Hüften mit euch herum tragt.   Dem Meer ist es übrigens egal, was für eine Bikini-Figur ihr habt. --- ### Wir müssen reden – über Geld in der Partnerschaft - Published: 2023-01-23 - Modified: 2023-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/23/wir-muessen-reden-ueber-geld-in-der-partnerschaft/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Altersarmut, Altersvorsorge, Altersvorsorge für Frauen, Ehe, Finanzen, Finanzielle Unabhängigkeit, Kontenmodel, Partnerschaft, Sparen, Sparziele Irgendwie ist es ja seltsam. Einerseits sind die Menschen, vor allem die Frauen, unabhängig wie noch nie in unserer heutigen Zeitzählung. Andererseits hört man immer wieder davon, dass man sich ja nicht trennen könne, weil ja damit die eigene finanzielle Absicherung nicht mehr gewährleistet wäre. Ganz ehrlich, wenn mein Partner sich nicht um seine finanzielle Eigenständigkeit kümmern würde und sich für seine Altersvorsorge komplett auf mich verlassen würde – ich wäre nicht gerade begeistert. Im Gegenteil, jemanden zu respektieren, der sich freiwillig und aus Bequemlichkeit in eine Abhängigkeit begibt, fällt mir schwer. Ich wurde schon früh in ein selbstständiges aber eben auch selbstbestimmtes Leben geschubst und auch wenn Eltern bestimmt nicht immer alles richtig machen, das hat mir wirklich nicht geschadet. Prassen oder knausern Bei aller Unabhängigkeit muss man sich aber nicht völlig abkapseln. In einer Partnerschaft hat man ja auch oft gemeinsame Ziele und die erreicht man in der Regel halt auch nur, wenn beide zusammen darauf hin arbeiten. Dabei geht es nicht selten um viel Geld, sei es ein gemeinsamer Urlaub oder – um mal ein bisschen größer zu denken – das eigene Haus. Und auch Nachwuchs gehört zu den finanziellen Großprojekten. Ich weiß, sie geben einem ja soooo viel zurück... Wenn man also in der Anfangsphase die gegenseitige Lebensplanung abklopft, sollte auch die Einstellung zu Geld unbedingt ehrlich diskutiert werden. Denn nur, wenn man von Anfang an über Geld redet, erspart man sich später böse Überraschungen. Es ist wie mit Kindern. Wenn einer unbedingt will und der andere überhaupt nicht, wird einer von Beiden womöglich nie glücklich. Und wenn einer sein Geld immer nur auf den Kopf haut und für gemeinsame Investitionen nichts übrig hat, führt das auch ganz schnell zu Missmut. So ein Ungleichgewicht ist auf Dauer belastend. Lieber (un-)abhängig! ? Doch bei aller Verliebtheit sollte man eben auch immer ein Stück eigenständig bleiben. Wer sich komplett aufopfert oder dem anderen die Führung überlässt, muss sich nicht wundern, wenn er oder sie irgendwann vor einem Scherbenhaufen steht. Eine Garantie auf lebenslanges Liebesglück gibt es nicht und nicht wenige Partnerschaften scheitern irgendwann. Und so vielfältig die Gründe dafür auch sind, am Ende sollte man nicht „draufzahlen“ oder völlig mittellos dastehen. Das immer noch oft Frauen ziemlich schlecht gestellt sind, in einer angeblich gleichberechtigen Gesellschaft, ist aber leider die unbequeme Realität. Wenige trauen sich, für ihre finanziellen Rechte einzustehen, wenn es um Auszeiten für Kinderbetreuung geht. Da geht man ganz selbstverständlich in Teilzeit oder hört ganz auf zu arbeiten um sich liebevoll für Kinder, Haus und den treusorgenden Ehemann aufzuopfern. Wer da nicht einen monetären Ausgleich einfordert, steht am Ende blöd da, das ist auch nicht schönzureden. Und was stimmt mit den Partnern nicht? Haben die so ein beschädigtes Selbstwertgefühl, dass sie gerne eine finanziell abhängige Partnerin haben? Haben sie Angst, verlassen zu werden, wenn sie für die Rolle des Versorgers nicht benötigt werden? Es ist erschrecken, wenn man darüber nachdenkt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass eine Ehefrau ohne Erlaubnis des Gatten nicht arbeiten durfte, von einem eigenen Konto gar nicht zu reden. In einer Beziehung auf Augenhöhe muss keiner künstlich klein gehalten werden. Da wird offen und ehrlich kommuniziert, auch über die finanziellen Aspekte. Und man lernt voneinander und wächst im Idealfall miteinander. Zusammen traut man sich vielleicht sogar an Projekte, die man sich alleine nie zugetraut hätte. Und sie lebten glücklich, bis an ihr Ende... So groß und schwerwiegend die gemeinsamen Sparanstrengungen oder Ausgaben auch sein mögen – wenn möglich sollte man sich auch immer ein eigenes Budget zur Seite legen. Geld, mit dem man machen kann, was man möchte. Sei es eine Tortenschlacht mit den Lieblingsmenschen oder eine Investition in Aktien. Was auch immer man mit dem eigenen Geld unternimmt, man muss sich nicht dafür rechtfertigen. Und auch dem Partner darf man im Gegenzug nicht in Gewissen reden, wenn er mit seinem Budget nicht die Welt rettet. Als simple Lösung bietet sich ein 3-Konten-Modell an. Jeder hat ein eigenes Konto, Geldeingänge gehen dort drauf. Und dann hat man ein gemeinsames Konto, auf das jeder einen festgelegten Betrag einzahlt und von dem alle gemeinsamen Ausgaben getragen werden. Gemeinschaftskonten sind ebenso kostenlos zu bekommen, wie „normale“ Girokonten. Um höhere Rücklagen zu bilden, kann man auch gemeinschaftliche Tagesgeldkonten besparen. Dann bleibt man auch bei einer kaputten Waschmaschine entspannt oder man kann sich gemeinschaftlich an entfernte Orte träumen. Wichtig ist nur, dass über den Verwendungszweck keine Unstimmigkeit herrscht. Denn für die persönlichen Ziele hat man ja sein eigenes Budget. Und auch beim Thema Altersvorsorge und Finanzen ist es keine sinnvolle Option, sich komplett auf den Partner zu verlassen. Denn ein Mann ist keine Altersvorsorge, selbst wenn die Ehe glücklich ist. Viele Studien zum Thema Altersarmut zeigen, wie wichtig es ist, sich damit frühzeitig auseinanderzusetzen. Abgesichert mit einer soliden Altersvorsorge ist man unabhängig vom Ehepartner. Und wenn man dann zusammen glücklich ist, ist das doch viel romantischer, als wenn man nur zusammenbleibt, weil man sonst am Hungertuch zu nagen hätte! --- ### Meine ‚Fuck it List‘ - Published: 2023-01-22 - Modified: 2023-01-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/22/meine-fuck-it-list/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Fuck it List, Konsum, Liste, Minimalismus, Natur, Umwelt Auf Anregung von Christof von einfach bewusst habe ich es mir mal so richtig gemütlich gemacht und alles aufgeschrieben, was ich auf gar keinen Fall (wieder) in meinem Leben machen möchte. Draußen liegt dick Schnee und bei Kaffee und gemütlichem Kerzenlicht lässt es sich so richtig schön gedanklich austoben (der Schnee kann noch ein bisschen warten). 1. Also starten wir mit meiner absoluten Nummer 1 – was ich nie wieder machen würde, obwohl ich es überhaupt nicht bereue, ist ein Haus zu bauen. Wenn ich vorher gewusst hätte, was das am Ende wirklich kostet, nicht nur geldmäßig, sondern auch hinsichtlich Stress und Nerven, hätte ich wohl nicht den Mut gehabt. Nun wird ein kleines „Restegrundstück“ zu unserem neuen zu Hause und wenn der Außenbereich nicht mehr wie ein Schlammloch aussieht, hoffentlich auch für viele Bienen und andere Tierchen wieder eine Heimat. Vielleicht zeige ich mal ein Vorher-Nachher-Bild mit der halbtoten Brombeer-Hölle, die wir mit viel Energie und Ausdauer besiegt haben. 2. Schlechte Bücher bis zum Ende lesen – keine Ahnung, wieso ich mir das früher angetan habe. Vielleicht, weil man angefangenes zu Ende bringen will. Mittlerweile ist mir meine Zeit zu schade und wenn ich ein Buch nicht mag, lege ich es weg. Digitale Bücher kann man im Übrigen auch problemlos zurückgeben. Bevor ich mich also über Schreibfehler oder schlechten Stil ärgere, suche ich mir lieber neuen Lesestoff. 3. Bei Graupel und Eisregen tauchen gehen und sich den A... abfrieren – zu Anfang unserer Tauchkarriere haben wir uns nicht einen einzigen Tauchgang entgehen lassen. Nicht selten bei schlechter Sicht, über wie unter Wasser. Und nicht selten nachhaltig durchgefrostet, so dass es Unmengen an Tee und Kakao brauchte, um uns wieder aufzutauen. Mal abgesehen davon, dass wir allein aufgrund der Entfernung zu betauchbaren Gewässern auch immer viel Geld ausgegeben müssen, sind wir mittlerweile einfach anspruchsvoll geworden. Wenn ich schon Zeit und Geld investiere, möchte ich wenigsten auch richtig gute Tauchgänge in Aussicht haben. 4. Austern und Kaviar essen – es gibt Dinge, die muss ich nicht probiert haben. Warum jemand viel Geld ausgibt, um glibberige noch lebende Tiere zu schlürfen, verstehe ich überhaut nicht. Überhaut ist mir ein einfaches aber gutes Essen um Längen lieber, als ein schickes 11-Gänge-Menü, bei dem ich hinterher hungrig den Kühlschrank ausräume. Beim Essen mag ich es bodenständig und wenn schon Fleisch, dann wenigstens Bio. Essen wegwerfen geht gar nicht. Ich bin weit weg von einer perfekten, umweltfreundlichen und immer gesunden Ernährung und definitiv kein Moralapostel, aber ich gebe mir Mühe. 5. Einkaufen aus Langeweile – lange Shoppingtouren sind mir mittlerweile zu wieder. Früher war das anders, volle Tüten und ein voller Schrank waren für mich völlig normal. Da hat man sich mit Freunden in der Stadt getroffen oder ist alleine durch die Läden gezogen und hat einfach gekauft, was einem gerade untergekommen ist. Heute ist das anders, Neues kommt nur nach kritischem Hinterfragen ins Haus. Egal ob Kleidung, Bücher oder Dinge für die Küche – meist haben wir doch eigentlich mehr als genug.   6. Dinge behalten, die ich nicht brauche – jetzt geht’s ans Eingemachte. Lange wurde mein Haushalt quasi als Ablageort für aussortierte und abgelegte Dinge betrachtet. Das fing damit an, dass meine Eltern bei ihrer Auswanderung einen Teil ihres Hausstandes bei mir abgegeben haben und auch später  „durfte“ ich einen Teil ihrer Möbel nutzen, der nicht in ihre kleinere Wohnung passte. Der Trennungsprozess war schmerzhaft, da ging es nicht nur um Dinge. Danach die Wohnung leer und die Seele traurig aber erleichtert. Was bei mir hängen geblieben ist, ist dass ich nichts „aufs Auge gedrückt bekommen“ möchte. Und daher auch niemals Deko oder unerwünschte Dinge verschenken würde. 7. Einen Steingarten anlegen – bei unseren vielen Inspirations-Spaziergängen sehe ich immer wieder, wie Menschen ihren Vorgarten in eine pflegeleichte Steinwüste verwandeln. Nicht nur visuell eine Katastrophe, die Fläche gleicht einer todbringenden Wüste für alle Kleinstlebewesen. Dazu kommt noch, dass sich die Fläche im Sommer übermäßig aufheizt und so auch über Nacht das Haus auch in tropischen Sommernächten kuschlig warm hält. Es gibt genug pflegeleichte UND insektenfreundliche Pflanzen für den Garten. Und das ist allemal schöner als eine sterile Schotterfläche. 8. Ins All fliegen – mal abgesehen davon, dass ich mir das gar nicht leisten könnte. Wenn ich mir vorstelle, welche Unmengen an Ressourcen für einen Weltraumflug benötigt werden und was man mit dem benötigten Geld statt dessen Gutes bewirken könnte... So faszinierend die Aussicht von oben bestimmt ist, so schön und schützenswert ist unser Planet doch auch von unten. Wobei von unten auch unter Wasser einschließt, einen Großteil kennen wir noch nicht einmal. 9. Wilde Tiere anfassen – bleiben wir doch gleich mal unter Wasser. Wenn wir diese Welt als Fremdlinge schon betreten, sollten wir uns auch wie anständige Gäste verhalten. Anfassen oder gar Bedrängen von Tieren ist absolut daneben. Und Taucher, die nicht tarieren können, haben im Korallenriff nichts zu suchen. Stattdessen sollte man die Umwelt achten und schützen und gerne auch mal die eine oder andere verirrte Plastiktüte einsammeln (dafür liebe ich meinen Mann und Tauchbuddy umso mehr). Erwin auf Kuschelkurs Wer schaut hier wen? Eine einzige Ausnahme war übrigens Erwin – ein zutraulicher Zackenbarsch auf Madeira, der sich von den Tauchern gerne die Parasiten von den Schuppen streicheln ließ. Ich hatte einen ganz schönen Schreck bekommen, als er auf Kuschelkurs auf mich zu gestürmt ist – und ein richtig schlechtes Gewissen, als der Luftvorrat den Rückzug einläutete und Erwin uns sehnsüchtig nachgeschaut hat. 10. Und zu guter Letzt: Rote Bete Schnaps trinken – wer auf muffigen Keller im Glas steht, sollte das unbedingt mal probieren! Die Liste ist gar nicht so lang geworden, wie erwartet. Bei näherer Betrachtung würde ich vieles doch wieder tun, aber mit dem heutigen Wissen anders angehen. Und auch Dinge, die ich niemals machen würde, gibt es wenige. Der Mensch ist ja von Natur aus neugierig und ich bin da keine Ausnahme. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, den eigenen Horizont zu erweitern, würde ich wahrscheinlich nicht nein sagen. Auch wenn es Überwindung kostet, beispielsweise, weil man irgendwo... --- ### Zielsicher die richtige Warteschlange finden - Published: 2023-01-16 - Modified: 2022-12-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/16/zielsicher-die-richtige-warteschlange-finden/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Entschleunigung, Geduld, Kassenschlange, Stau, Warteschlange Wann sind wir eigentlich alle so ungeduldig geworden. Kaum müssen wir einmal 5 Sekunden irgendwo warten, zückt die Hand schon völlig automatisch das Handy aus der Tasche. Keinen Augenblick schaffen wir es, mit unseren Gedanken alleine zu sein. Ganz schlimm zeigt sich unsere Ungeduld gerne an der Supermarktkasse oder wo auch immer man halt anstehen muss. Auch ich selbst gehöre zu den Menschen, bei denen immer alles schnell, schnell erledigt werden muss. Warten ist so gar nicht meine Welt und auf andere zu warten ist die reinste Folter. Vor allem, wenn man selbst so gar nichts tun kann, also hilflos und zur Untätigkeit verdammt  ausharren muss, bis andere mal in die Pötte kommen. Während einem „normalen“ Arbeitstag war ich mal so wagemutig, in der Mittagspause kurz zur Post zu gehen. Eigentlich wollte ich nur eben schnell mal ein Paket abgeben – rein, raus, höchstens 5 Minuten. Das war zumindest der Plan. Doch kaum hatte ich die Filiale betreten, fühlte es sich an, als wäre ich in eine Blase geraten, in der die Zeit zäh wie Kaugummi vergeht. In der Schlange vor mir nur Rentner und Mütter mit Kindern, so wie es sich für ein Vormittags-Einkaufen-Klischee gehört. Die Minuten zogen sich in ungeahnte Längen, alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen. Ich fühlte mich, wie ein Eichhörnchen auf Speed, dass in einen dickflüssigen Glibber geplumst ist. Von 180 auf 0 in einer Sekunde. Bei all dem Gerenne in unserem Alltag haben wir völlig verlernt, auch nur ein paar Minuten ruhig zu warten und nichts zu tun. Langeweile ist der blanke Horror. Lieber vergeuden wir unsere kostbare Zeit stundenlang am Handy und regen uns dann auf, wenn wir nur ein paar Minuten in einer Schlange anstehen müssen. Und auf der anderen Seite ist das Gras auch immer grüner. Während man selbst mal wieder mit erstaunlicher Treffsicherheit stets die langsamste Kassenschlange erwischt, scheint es nebenan immer etwas schneller voranzugehen. Sieht man im Übrigen auch immer wieder gerne im Stau auf der vollen Autobahn. Oder kommt der Stau womöglich überhaupt erst daher, dass manch ein Zeitgenosse im Kampf um Sekunden wild zwischen den Spuren wechselt und damit andere erst zu unnötigem Bremsen zwingt? ! Letztendlich ist es (fast immer) nur eine Frage der Wahrnehmung. Das eigene Päckchen ist immer das schwerste. In Wirklichkeit geht es überall mal mehr, mal weniger schnell voran. Aufmerksame Beobachtet stellen fest, dass sie im Stau regelmäßig denselben rostigen Kleintransporter überholen – und eben wieder von ihm überholt werden. Auch das an der Kasse nebenan schon wieder kein Preis an der Ware ist und alle warten, bis Herr Meier-Müller durch den ganzen Laden bis zur Gemüseabteilung und wieder zurück gerannt ist, um herauszufinden, was eine Gurke kostet – bekommt fast keiner von uns mit. Wir sind viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt und sehen nur unsere kleine Welt und was darin alles schief läuft. Dabei könnten wir uns auch einfach mal entspannen. Wir können eh nichts an der Situation ändern, aber dafür unseren Blickwinkel darauf. Statt als Opfer unsere eigenen Rast- und Ruhelosigkeit in Selbstmitleid zu verfallen, können wir einfach mal einen Gang runterschalten. Wie selten hat man zwischendurch die Gelegenheit, mal kurz durchzuschnaufen. Wir können einfach mal den eigenen Gedanken nachhängen – oder unsere Mitmenschen stalken. Gerade dann, wenn der Vordermann alle Artikel aus dem Einkaufskorb aufs Kassenband legt, wird es richtig spannend. Da kommt die ungeschönte Wahrheit ans Licht – nur Fertigpizza? Oder literweise Putzmittel, eine Packung Gummihandschuhe und Mülltüten in rauen Mengen? Welche (Mords-)Story da wohl dahintersteckt?   Selten gibt es bessere Gelegenheiten, die menschlichen Kuriositäten in freier Wildbahn zu beobachten.   Da gibt es die gestressten Hektiker, die gereizte Blicke in Richtung Kasse werfen. Dann wieder sind da die in sich gekehrten, die sich resigniert in ihr Schicksal fügen. Oder die Hilfsbereiten, die gerne auch mal jemanden mit einem einzelnen Artikel den Vortritt lassen, sehr zum Ärger eines nervösen Dränglers, welcher wiederum seinem Unmut mit gezielten Angriffen seines Einkaufswagens gegen die Fersen des Vordermanns Luft macht. Doch wie kommt man überhaupt in den Genuss der fremdbestimmten Entschleunigung? Wer seinen Geduldsfaden trainieren möchte, steuert Läden vorzugsweise zu Stoßzeiten an. Sehr zu empfehlen sind auch Brückentage, da haben viele Menschen frei und nutzen die Zeit gerne zum zwanglosen Konsumrausch. Ganz Mutige steuern den schwedischen Möbelriesen an, das ist aber nur etwas für Fortgeschrittene. Ebenso sind die frühen Termine auf Ämtern, bevor alle zur Arbeit müssen, sehr effektiv, wenn es darum geht, sich in stoischer Gelassenheit zu üben. Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,  den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,  und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Reinhold Niebuhr Im Grunde haben wir es also selbst in der Hand. Zwar haben wir auf die äußeren Bedingungen nur wenig Einfluss, können aber meist selbst entscheiden, ob wir uns unbedingt ins größte Getümmel stürzen müssen. Und wenn wir dann tatsächlich mittendrin stehen und mal wieder ganz am Ende der längsten und langsamsten Schlange stehen, bleibt es unsere Entscheidung, wie wir damit umgehen. Eines sollten wir uns jedoch keinesfalls von manchen Warteschlangencharakteren abschauen. Selbst wenn wir noch so in Eile sind und damit selbst den fortgeschrittenen Profi-Hektiker in den Schatten stellen, sollten wir weder unsere Mitwartenden noch die Angestellten als Zielscheibe für unseren selbstgemachten Frust nutzen. Stattdessen können wir uns einfach mal zusammenreisen, wir sind schließlich keine Dreijährigen, die vor dem Regal mit der Quengelware einen Tobsuchtsanfall hinlegen. Wobei das für alle Mitwartenden bestimmt ein phänomenal unterhaltsames Schauspiel wäre. Weniger zum Fremdschämen und dafür aber wesentlich entspannter ist es, einfach mal tief durchzuatmen und zu lächeln. Dem Menschen an der Kasse oder am Schalter zu grüßen, ist nebenbei auch kein Zeichen von Schwäche, auch wenn manch einer das zu denken scheint. Im Gegenteil, vielleicht kann man am Rande sogar ein paar nette Worte mit den Menschen wechseln, die hier einfach nur ihren Job machen. Nur nicht gleich die ganze Lebensgeschichte erzählen, hinter uns warten auch noch welche... Denn auch wenn die eigene Zeit so unglaublich kostbar und knapp erscheint (wie viel mehr hätten wir,... --- ### Mehr Geld für Wechselwillige? Fragen die man als Bewerber stellen sollte - Published: 2023-01-13 - Modified: 2023-01-13 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/13/mehr-geld-fuer-wechselwillige-fragen-die-man-als-bewerber-stellen-sollte/ - Kategorien: Finanzen, Job - Schlagwörter: Bewerberfragen, Bewerbung, Bewerbungsfragen, Bewerbungsgespräch, Fragen an Bewerber, Fragen von Bewerbern, Gehalt, Gehaltserhöhung, Gehaltsverhandlung, Interview, Jobwechsel, Karriere, Mehr Gehalt, Vorstellungsgespräch Der klassische Bewerbungsprozess hat immer mehr ausgedient. Die Zeiten, in denen man seine Unterlage, Zeugnisse, Lebenslauf und nicht zu vergessen das Anschreiben als dickes Packet, womöglich sogar noch in Papierform, beim Unternehmen einreicht und dann erst mal wochenlang auf Rückmeldung warten darf, sind definitiv vorbei. Die Hersteller von Bewerbungsmappen sind darüber wahrscheinlich nicht besonders glücklich. Aber Evolution gibt es halt nicht nur in der Natur. Doch nicht nur das Format der Bewerbung hat sich Dank Digitalisierung verändert. Der gesamte Prozess ist deutlich schneller geworden, wer sich zu viel Zeit lässt, lässt Chancen verstreichen – vor allem auf Seite der Unternehmen. Was sich ebenfalls geändert hat, ist das Machtverhältnis. Saßen früher die Unternehmen am längeren Hebel und konnten aus einer Vielzahl von Bewerbern wählen, hat sich das Blatt heute nicht nur dank Fachkräftemangel zu Gunsten der Bewerber gewendet. Viele Unternehmen tun sich schwer, neue Stellen zu besetzen. Die Konkurrenz ist groß und der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte ist hart. Doch nicht nur das Klima auf dem Arbeitsmarkt hat sich verändert. Auch das generelle Mindset vieler Unternehmen und moderner Führungskräfte ist ein anderes. Die verstaubten Ansichten steinzeitlicher Führung sind längst überholt, was sich auch im Bewerbungsgespräch deutlich zeigt. Es geht nämlich nicht mehr nur darum, dass sich der Jobsuchende beim Unternehmen bewirbt. Auch das Unternehmen selbst bewirbt sich umgekehrt beim potentiellen Kandidaten. Das bedeutet aber auch, dass man sich für das Interview entsprechend vorbereiten sollte. Wer keinerlei Fragen hat, hat womöglich keinerlei Interesse an der ausgeschriebenen Position. Zumindest legt solch ein Verhalten diese Vermutung nahe und man lässt sich eine wichtige Chance entgehen, das Unternehmen, die Vorgesetzten und / oder die Aufgabe besser kennenzulernen. Aus der Sicht eines Personalverantwortlichen hinterlässt es womöglich sogar einen negativen Eindruck, wenn man überhaupt keine Fragen stellt. Normalerweise ist auch Zeit für Bewerberfragen eingeplant, man sollte also keine falsche Scheu an den Tag legen. Doch um wirklich etwas über Anstellung, Firmenkultur oder Arbeitsklima zu erfahren, sollte man sich vorher genau überlegen, welche Fragen man stellen möchte – und welche Antworten zu einer Zu- oder Absage führen würden. Kriterien Im ersten Schritt sollte man für sich festlegen, welche Kriterien für einen selbst wichtig sind. Warum will man eigentlich wechseln? Was passt im jetzigen Umfeld nicht, was muss sich unbedingt ändern, was ist für die eigene berufliche Zukunft wichtig? Wertschätzung und ein respektvoller, empathischer Umgang – toxisches Arbeitsumfeld mit cholerischen Vorgesetzen Mehr Geld - Angemessene Bezahlung ist nicht immer selbstverständlich und ein nachvollziehbarer Grund, sich nach einer besseren Stelle umzusehen. Klar, Geld alleine ist nicht alles. Aber kein Geld ist halt auch nix. Mehr (Eigen-)Verantwortung – Nicht immer gibt es innerhalb des aktuellen Unternehmens die passenden Karrieremöglichkeiten, dann wird es Zeit, sich außerhalb umzuschauen. Wenn sich ein Unternehmen bei euch bewirbt Haben Sie noch Fragen zu dem, was ich Ihnen bis hierher erzählt habe oder zu Stationen in meinem Lebenslauf, die ich an dieser Stelle klären kann? Bevor man mit seinen eigenen Fragen startet, sollte man dem Gegenüber die Gelegenheit geben, Unklarheiten auszuräumen. Handelt es sich bei der ausgeschriebenen Stelle um eine neue Position oder eine Nachbesetzung? Bei ersterem wäre es interessant zu wissen, wie die Position entstanden ist. Und bei letzterem, warum man sich getrennt hat? Gibt es Aufstiegschancen, was sind die Erwartungen an eine Neubesetzung und welche Herausforderungen sind mit der Aufgabe verbunden? Auf welche Ziele und Herausforderungen fokussiert sich Ihr Unternehmen aktuell, und wo sehen Sie Verbesserungspotential? Geradeheraus nach Problemen zu fragen, mag manchem etwas forsch erscheinen. Doch mit dieser respektvollen Art zu Fragen, zeigt man eben auch, dass man Interesse am Unternehmen hat. Und die Antwort offenbart auch, wie das Unternehmen mit Problemen umgeht. Und sie sagt einiges über die Persönlichkeit des Interviewenden aus.  Bevor man eine Stelle annimmt, sollte man eine Vorstellung davon haben, welche Defizite es in der Firma gibt – oder beim potentiellen neuen Vorgesetzen. Und was sind die Herausforderungen der ausgeschriebenen Position im Speziellen? Es gibt keine? Das ist unwahrscheinlich, hier ist Vorsicht geboten. Wo möchte sich Ihre Abteilung / Ihr Unternehmen in den nächsten 2-5 Jahren hin entwickeln? Hier geht es nicht darum, den Spieß herumzudrehen. Die Frage zeigt, ihr sucht (hoffentlich) nach einer Position mit guten Zukunftsaussichten und beabsichtigt, lange im Unternehmen zu bleiben. Wie würden Sie aus Sicht der Mitarbeiter die wichtigsten Werte der Firma beschreiben? An der Antwort lässt sich oft leicht ablesen, wie wichtig der Firma Zufriedenheit und Wohlbefinden ihrer Angestellten ist. Welche Philosophie das Unternehmen im Bezug auf diese Themen verfolgt, lässt auch Schlüsse auf das spätere Arbeitsklima zu. Vorausgesetzt natürlich, dass die Frage ehrlich beantwortet wird. Was mögen Sie an Ihrer Arbeit hier? Abgesehen davon, dass Menschen es mögen, über sich selbst zu reden, erhält man so einen noch tieferen Einblick in die Unternehmenskultur. Neben den wichtigen Aspekten der ausgeschriebenen Stelle sind eben auch Themen wie Teamwork, Zusammenhalt, Wertschätzung oder Flexibilität von Belang. Mit dieser Frage erhält man im Idealfall die Sichtweise eines „Insiders“ zu genau diesen Punkten. Falls Sie mich einstellen, welches wären die wichtigsten Ziele, die ich in den ersten 3-6 Monaten erreichen sollte? In der Regel sind an jede offene Stelle bestimmte Erwartungen geknüpft. Je genauer man diese kennt, umso leichter kann man beurteilen, ob man für die Rolle geeignet ist. Und wenn der Gegenüber gar nicht mehr aufhört, Ziele aufzuzählen, kann man sich schon vorstellen, wie ein „typischer Tag“ im Unternehmen aussieht. Wie sieht ein typischer Arbeitstag in diesem Team aus? Hat man eine möglichst genaue Vorstellung davon, was einen im Arbeitsalltag erwartet, kann man besser entscheiden, ob die Stelle geeignet ist oder nicht. Trifft sich das Team täglich zum Kaffee oder gibt es viele regelmäßige Besprechungen, ist man als Eigenbrötler womöglich anderswo glücklicher. Was erwarten Sie sich von mir und meinen Fähigkeiten, was dem Team aktuell fehlt? Wer erwartet, sein Können in einem bestimmten Bereich auszubauen, indem er von einem Experten lernen kann, findet sich womöglich selbst unerwartet in der Rolle des Experten wieder. Es schadet also nicht, die eigene Qualifikation mit den Erwartungen abzugleichen. An welchen Zielen wird meine Leistung gemessen? Schwammig formulierte Ziele sind einerseits schwer... --- ### Ressourcenumverteilung oder warum ich Steine mit mir herumtrage - Published: 2023-01-09 - Modified: 2022-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/09/ressourcenumverteilung-oder-warum-ich-steine-mit-mir-herumtrage/ - Kategorien: DIY, Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ausmisten, Hobby, Kreativität, Minimalismus, Zeichnen Als kreativer und handwerklich nicht völlig unbegabter Mensch macht er mir unheimlich viel Spaß, neue Dinge zu erschaffen. Schon als Kind konnte ich Sunden mit Malen und Zeichnen verbringen. Allerdings schafften es meine gesammelten Werke  nur bis in die Untiefen von Schubladen und Schränken. Es ist nicht so, dass ich völlig talentbefreit wäre. Allerdings wollte ich selbst keine meiner Zeichnungen an den Wänden hängen haben und meine Mitmenschen mag ich zu sehr, als dass ich ihnen meine kreativen Ergebnisse zugemutet hätte. Und so füttere ich eben die Papiertonne mit dem, was sich so ansammelt. Doch das ist nicht wirklich befriedigend und auch mein grün angehauchtes Gewissen schmerzt dabei. Was also tun mit dem Bedürfnis nach Kreativem Austoben, wenn man gleichzeitig ein Bedürfnis nach (Frei)Raum und Leichtigkeit hat. Auch wenn jeder selbst entscheiden muss, was für ihn als Minimalist wichtig ist und was er braucht, für mich ist es Ballast, wenn ich einen Berg Zeichnungen im Schrank horte. Ich mag es, wenn alles seinen Zweck und Platz hat. Nebenbei blutet dem kleinen geizigen Schwaben in mir das Herz, wenn ich dafür auch noch teures Zeichenpapier vergeude. Im Zeichenkurs wird vorausgesetzt, dass man einen anständigen Zeichenblock mitbringt. Doch eigentlich wäre zum Lernen und Üben einfaches Recyclingpapier das man auch für den Drucker nimmt viel günstiger. Wieso Ressourcen verschwenden, wenn man gerade Licht und Schattenspiel im klassischen Stillleben austestet oder Muster und Formen kreiert? ! Ich weiß, manch einer greift für sein Hobby gerne auch mal tief in den Geldbeutel. Doch ich kenne mich und weiß, dass ich schnell mal die Lust an einem Thema verliere. Da macht es einfach keinen Sinn, gleich in die große Profiausstattung zu investieren. Doch was tun, wenn sich Künstler und Minimalist mal wieder einen verbissenen Kampf liefern? Irgendwie finde ich doch immer wieder zum Zeichnen zurück. Selbst wenn zwischen den kreativen Anfällen gerne mal Jahre vergehen – oft bleibt ja wenig Zeit für all zu viele Hobbies – packt mich irgendwann wieder die Lust daran. Vor einiger Zeit bin ich dann über ein paar hübsch bunt bemalte Steine gestolpert und habe diese Idee für mich übernommen. Zwar male ich nicht gerne mit Farbe aber besonders glatte Kiesel eignen sich hervorragend um mit einem feinen Filzstift verziert zu werden. Und das schöne ist, man kann die Resultate wieder in die freie Wildbahn entlassen. Die richtigen Steine finden sich vor allem am Rande von fließendem Wasser. Beim Tauchen im See bin ich auch schon mit etwas mehr Gewicht aus dem Wasser gestiegen und die mit Abstand schönsten und glattesten Steine finde ich natürlich (aber leider viel zu selten) direkt am Meer. Leider fehlt mir aktuell die Zeit, um mal wieder auf die Jagt nach passendem Grundmaterial zu gehen. Der Kopf ist voller Ideen und Zitate, die in Stein gehauen – nee, Quatsch – auf Stein gepinselt werden wollen. Und aus Gründen der Umverteilung ist nichts mehr hier im Haus, was auf mich als Urheber der bemalten Steine hinweist. Die Steine dürfen nämlich nur bleiben, bis sie ein kleines Kunstwerk tragen. Manchmal eine Zeichnung, manchmal einen Spruch, unterzeichnet mit einem Pseudonym. Dann nehme ich sie mit und setze sie irgendwo wieder aus. Gerade in näherer Umgebung auf den „Hausstrecken“ gibt es ein paar sehr hübsche Plätzchen, an denen sich ein aufmerksames Auge dann über die kleinen Steine freuen kann. Ich selbst schaue dann auch bei jedem Vorbeigehen, ob der Stein noch da ist. Oft verschwinden sie nach ein paar Tagen, anscheinend finden sie meist schnell wieder ein neues Zuhause.   Eine Zeitlang habe ich von allen Steinen fleißig Fotos gemacht, vor allem wenn ich sie irgendwo ausgesetzt habe. Irgendwie sind die Fotos aber leider einem Neuaufsetzen meines Rechners zum Opfer gefallen. Bei all der doppelten Datensicherung scheint das Flüchtige an diesem Hobby sich wohl bis hin zur digitalen Erinnerung durchzuziehen. Ein letztes Bild habe ich unter den Urlaubsfotos der vergangenen Jahre gefunden, das ziert nun diesen Beitrag. Für mich bleibt der Spaß an dem Spiel aus Sammeln, Verschönern und Laufen lassen. Bis auf einen schwarzen Fineliner und etwas Fixierlack brauche ich nichts und meine eigenen 4 Wände quellen nicht irgendwann über von all den gesammelten Werken. Und nebenbei kann ich so vielleicht dem einen oder anderen Spaziergänger ein Lächeln ins Gesicht zaubern. --- ### Du bist was du isst – die perfekte Ernährungsweise - Published: 2023-01-02 - Modified: 2022-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/02/du-bist-was-du-isst-die-perfekte-ernaehrungsweise/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Abnehmen, Diät, Ernährung, Gehirn, Gewicht, Heißhungerattacke, Minimalismus, Reduzieren, satt, Steinzeit Es heißt ja immer, Religion sei kein geeignetes Thema für Smalltalk und darüber spricht man nicht. Doch wenn man sich die Diskussionen um die vermeintlich richtige Ernährung so anschaut, haben sich zu den bekannten Religionen scheinbar ganz neue Glaubensrichtungen hinzugesellt. Zumindest wird mit einem Feuereifer gestritten, der den nächsten Glaubenskrieg in greifbare Nähe rückt. Ernährung ist die neue Religion, ein Luxusproblem in einem verwöhnten Land, das scheinbar sonst keine wichtigen Themen zu lösen hat. Allein die Vielfalt der verschiedenen Ernährungsformen kann mühelos mit der Anzahl der Religionen mithalten. Vegetarier, Veganer oder Frutarier, Trennkost oder Low-Carb, (freiwillig) glutenfreie, ayurvedische  oder steinzeitliche Ernährung. Die Glaubensrichtungen sind endlos und essen müssen wir alle. Haben wir nicht genug Konflikte auf unserer Welt, dass wir uns auch noch am Esstisch streiten? Natürlich gibt es viele Gründe, sich für die eine oder andere Ernährungsform zu entscheiden. Der eine hat mit Allergien und Unverträglichkeiten zu kämpfen, andere hingegen möchten die Umwelt schonen oder ihnen liegt das Tierwohl am Herzen. Dazu kommen womöglich noch persönliche, gewichtsmotivierte Ziele. Oder einfach der Wunsch, sich gesünder (was auch immer das heißt) zu ernähren. Neben ständig wechselnden abenteuerlichen Diättrends kommen fast schon täglich immer neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinzu. Wobei auch hier ganz klar gilt „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Je nach Auslegung ist das erforschte Lebensmittel, sei es Wein, Koffein oder Öl, mal lebensverlängernd oder es bringt uns auf direktem Weg ins Grab. Wobei wir ja am Ende alle sterben. Daraus könnte man schlussendlich folgern, dass alle Lebensmittel auf Dauer tödlich sind... Auf die Spitze treiben es regelmäßig zu Jahresbeginn und pünktlich nach dem Festtagsschlemmen an den Feiertagen die besten und schnellsten und neuesten und sich jährlich wiederholenden, immergleichen Diättipps. Von Ananas bis Kohlsuppe, ganz ohne Fett und Kohlenhydrate oder mit ganz viel Fett, natürlich nur das richtige – für jeden Geschmack ist etwas Grauenhaftes dabei. Kurioserweise wird auch dem Minimalismus ein positiver Aspekt auf die Ernährung und das Körpergewicht zugesprochen. Ein nachvollziehbares Argument wäre, dass eine minimalistische Ernährung den Überfluss an Lebensmitteln wieder auf ein notwendiges und sinnvolles Maß reduziert. Etwas gewagter ist da schon die Behauptung, dass mit der Reduzierung von Gerümpel automatisch auch das gehasste Körperfett abnimmt. Kann man ja auch mal eben in die „Zu verschenken-Box“ packen. Ebenso soll eine ordentliche Umgebung auch die Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper erhöhen und angeblich dazu führen, dass wir uns gesünder ernähren. Bei mir macht es ehrlich gesagt keinen Unterschied. Ich hatte schon immer einen Hang zu Süßem und auch auf Nudeln und Pizza könnte ich nie verzichten. Zumindest aber sparen minimalistische Rezepte vorzugsweise Zeit und/oder Geld und können abhängig von den Zutaten mit Sicherheit auch hinsichtlich Gesundheit gegenüber Fertigfutter mit endlosen Zutatenlisten punkten. Dabei geht es eigentlich im Grunde gar nicht so sehr um das was, sonder vielmehr um das wie viel. Denn mal abgesehen davon, dass wir, wenn wir auf bestimmte Lebensmittel verzichten, den Frust und damit auch die eingesparten Kalorien gerne mit Ersatzprodukten kompensieren, macht uns diese ausnahmslose Entsagung auch noch todunglücklich. Wer also zu Gunsten der Figur abends auf Kohlenhydrate verzichtet, isst womöglich so viele andere Dinge, weil er sich einfach nicht satt fühlt. Stattdessen wäre es wahrscheinlich klüger, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören  - und damit auch auf das Sättigungsgefühl, das viele von uns völlig ignorieren. Und vielleicht ist es auch nur die Kombination mit dem dicken Belag, der aus einer unschuldigen Scheibe Brot den gefürchteten Dickmacher schafft. Dann bleibt vielleicht auch die nächtliche Heißhungerattacke aus. Unser Steinzeitgehirn hält im Übrigen ebenfalls nicht wirklich viel von irgendwelchen kruden Diäten, vor allem wenn dabei komplett auf die energiebringenden und daher heißgeliebten Kohlenhydrate verzichtet werden soll. Für unser Überleben waren schon immer Lebensmittel mit hohem Kaloriengehalt, hohem Zuckergehalt und hohem Fettgehalt von Vorteil. Unser Gehirn ist also darauf programmiert, genau solche Energieträger zu bevorzugen. Doch im Gegensatz zu unseren höhlenbewohnenden Vorfahren, haben wir heute einen schier unbegrenzten Zugriff auf die Überleben garantierende Kost. Moderne Landwirtschaft und Technologie haben beeindruckende Fortschritte gemacht, aber unser Gehirn hat die Auswirkungen dieser Errungenschaften noch nicht verstanden. Wir müssen also unsere Vernunft bemühen, wollen wir uns nicht völlig den Verheißungen von Lebensmittelindustrie und Werbung hingeben. Und die Vernunft wäre auch ein guter Ratgeber, wenn es um Ernährungsformen geht. Natürlich wäre es super fürs Klima, wenn wir alle komplett auf Fleisch verzichten würden. Doch nicht jeder will oder kann seine Gelüste unterdrücken. Statt nun einfach komplett zu resignieren ist auch schon ein kleiner Schritt in eine bestimmte Richtung immer noch ein Fortschritt. Und wenn wir schon nicht komplett auf Fleisch verzichten, wäre auch schon eine Reduzierung ein Gewinn. Ebenso wäre durch ein Weniger in der Menge auch ein Mehr an Qualität möglich – im Bezug auf Fleisch allein aus Tierschutzaspekten definitiv schon eine Verbesserung. Und trotzdem verurteilen moderne Ernährungsapostel gerne jeden, der ihnen (noch) nicht auf dem Pfad der Tugend folgt.  Hungrige Mitmenschen, die zur falschen Zeit am falschen Tisch sitzen, dürfen sich in lange Predigen anhören, wie böse doch dieses oder jenes Lebensmittel sei. Das damit jedem der Appetit auf ernährungstechnische Verbesserungen vergeht und sich stattdessen Widerstand regt, ist den Eiferern in ihrer Weltverbesserungsmission völlig entgangen. Nicht von ungefähr kommt der mittlerweile völlig abgedroschene Spruch „Woran erkennt man einen Veganer? Er erzählt es einem“. Niemand will bei fairem Kaffee und glutenfreiem Kuchen belehrt werden. Schon gar nicht, wenn einem jeder Fehler unter die Nase gerieben wird, statt einfach auch mal die Erfolge zu feiern und auch kleine Verbesserungen zu würdigen. Und wenn dann der vermeintlich perfekte Ernährungsguru es dann wagt, seinen Urlaub mit dem Flugzeug anzutreten, werden ihm natürlich alle anderen Bemühungen um ein nachhaltiges Leben abgesprochen. Der positive Blick auf das all die kleinen Erfolge wäre viel motivierender, als ständiges Genörgel und Dauerkritik. Denn eines dürfen wir bei all dem nicht vergessen: Niemand ist perfekt und das ist auch ok so! --- ### Bloggeburtstag – mein Baby wird 1 Jahr alt - Published: 2022-12-28 - Modified: 2022-12-18 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/28/bloggeburtstag-mein-baby-wird-1-jahr-alt/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Bloggeburtstag, Bloggen, Hobby, Rückblick, Schreiben Der erste Artikel auf diesem Block ist heute vor einem Jahr erschienen. Auweia, das kann ich mir selbst gar nicht mehr anschauen. Zu groß ist der innere Kritiker, der nach einem Jahr des Schreibens doch einiges dazugelernt hat. Andererseits ist es doch interessant, wie man sich weiterentwickelt. Und tatsächlich habe ich mit dem Thema sogar etwas Geld verdient – ganze 0,79 Euro, ich werde reich! Ich werde reich ;-) Warum ich überhaupt schreibe... Ich habe schon immer eine kreative Ader. Doch Basteln und Zeichnen ist nur begrenzt meine Welt. Ich mag zwar die Tätigkeit an sich doch die Resultate landen meist im Müll oder im Altpapier. Dazu kommt, dass ich gerne Neues ausprobiere aber nicht unendlich Schrott und Ausschuss produzieren will. Das heißt, ein Hobby bei dem man viel Üben muss um überhaupt erst mal akzeptable Ergebnisse zu produzieren, kommt kaum in Frage. Und dann sollte das, was dabei herauskommt auch noch gefallen, im Idealfall nützlich sein und nicht einfach nur Staub ansammeln. Ich könnte ebenso anfangen, Socken zu stricken doch Schreiben liegt mir einfach mehr. Das mit den Socken probiere ich vielleicht noch einmal. Der erste Versuch ist schon ein paar Jahrzehnte her und war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Schon erstaunlich, wie fest so eine Masche um die Stricknadel sitzen kann... Aber handgestickte Socken sind einfach wunderbar warm. Doch leider bekommt man sie nie ganz in Schwarz, dabei habe ich mit Gr. 38 sogar eine gut verkäufliche Durchschnittsgröße... . und warum ich noch nicht wieder aufgehört habe Nach einem Jahr regelmäßigem Schreibens wundere ich mich auch ein bisschen über mich selbst. Ich hätte nicht erwartet, dass es mir so viel Spaß macht und ich nicht schon längst wieder einer neuen Leidenschaft folge. Aber allein die Tatsache, dass ich nun weiß wie angebranntes Risotto schmeckt, zeigt, dass ich beim Schreiben ziemlich schnell in den ach so gefeierten Flow-Zustand komme. Beim Tippen vergessen ich die Zeit und kann mich ganz auf meine Gedanken konzentrieren. Und da mir bis heute die Themen nicht ausgegangen sind, werde ich meine geistigen Ergüsse wohl auch zukünftig in die weite Welt entlassen. Von Schaumschlägern und Seifenblasen Was ich nebenbei als Bloggerneuling erfahren durfte, war ebenso bereichernd wie amüsant. Anfangs verirrten sich nur wenige Leser auf meine Seite. Doch ich habe unglaublich nette Unterstützung erhalten und durfte lernen, wie gut viele Blogger vernetzt sind und sich gegenseitig supporten, inspirieren und bereichern. Sehr gefreut habe ich mich über die Chance, einen Gastbeitrag bei Julia auf einfachfreileben veröffentlichen zu dürfen. Und auch die Einladung zur Blogparade hat meinen Horizont bezüglich anderer wertvoller Blogs ein ganzes Stück erweitert. Alleine dadurch habe ich auch meine eigene Blase um einiges vergrößern und bereichern können. Nebenbei schillert sie bunt wie eine Seifenblase und wächst ständig. Mit der Zeit kamen auch die ersten dubiosen Kooperationsanfragen wobei folgender „Kooperationspartner“ besonders beharrlich versucht hat, Kontakt herzustellen: Hallo, Ich sehe Ihre Website www. queen-all. com    und sie ist beeindruckend. Ich frage mich, ob auf Ihrer Website Werbeoptionen wie Gastbeiträge oder Anzeigeninhalte verfügbar sind? Was ist der Preis, wenn wir auf Ihrer Website werben möchten? Hinweis: Artikel darf nicht als gesponsert oder Werbung gekennzeichnet sein. Danke schön Ich kann nicht glauben, dass jemand tatsächlich auf so etwas hereinfällt. Selbst wer seine Hausaufgaben nur halbherzig gemacht hat, weiß doch, dass ungekennzeichnete Werbung böse Folgen hat. Und mal abgesehen davon, wer bitteschön klickt irgendwelche Links in E-Mails von unbekannten Absendern an, vor allem, wenn sie vermeintlich zur eigenen Webseite führen sollen? ! Erstaunliche Beharrlichkeit Auch ein, zwei weitere Schaumschläger versprachen mir schnelles Geld und gegenseitigen Profit. Zum Glück bin ich nicht darauf angewiesen, mit dem Blog Geld zu verdienen. Es ist ein Lieblingsprojekt, das ich ganz nach meinen Wünschen und Ideen hegen und pflegen kann. Jahresrückblick Das Datum des Bloggeburtstages trifft auch auf die Zeit des klassischen Jahresrückblickes. Es war ein turbulentes Jahr, mehr als all die anderen Jahre. Eine Zeit der Entscheidungen und Umbrüche, die sich noch weit in das kommende Jahr hineinziehen wird. Die Grundsteine sind gelegt, von den Auswirkungen werde ich zu gegebener Zeit vielleicht im Detail berichten. Für all die finanzfokussierten Leser Wie erwartet konnte ich auch dieses Jahr meinen Dividendeneinnahmen steigern. Trotz anderweitiger finanzieller Verpflichtungen sind ein paar weitere Aktien und ETF-Anteile in meinem Depot gelandet und sorgen auch bei reduzierter Sparquote für stetiges Wachstum. Eine Verdoppelung der Einnahmen wird es für das kommende Jahr mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr geben. Doch immerhin steigt der Gesamtwert des Depots trotz (oder gerade wegen? ) des turbulenten Börsenjahres, das wir gerade hinter uns haben wieder. Dividendensteigerung Meine 3 liebsten Beiträge 2022 Teures Pipi – alleine die Recherche war schon enorm unterhaltsam. Der unternehmerischen Kreativität sind hinsichtlich Absurdität wohl keine Grenzen gesetzt. Und da sich scheinbar genug Abnehmer finden, die das Ganze lohnenswert machen, scheint auch die menschliche Leichtgläubigkeit schier grenzenlos. Menschen aussortieren – das ist wohl einer der persönlichsten Texte denn Familie kann man sich nicht aussuchen. Dafür schätze ich mich umso glücklicher, all die lieben Menschen in meinem Leben zu haben, die mir über die Zeit eine echte Familie geworden sind. Bestes Lesefutter zum Nulltarif – für eine sparsame und nachhaltige Leseratte ist ein nie abreisender Strom an guten aber kostenlosen Büchern ein Paradies. Auch wenn sich nicht immer etwas Spannendes findet, der stetige Austausch von Lesestoff ist nicht nur ressourcenschonend sondern bringt auch immer mal Unerwartetes auf unseren Bücherstapel. Tja, wie die Zeit vergeht... Fast zeitgleich mit dem Blog werde auch ich mal wieder ein Jahr älter. Es bleibt spannend, was das Leben noch so bringt. Es wird auf jeden Fall ein aufregendes neues Jahr voller Neuanfänge. Beim Schreiben finde ich einen Ausgleich zum stürmischen Alltag. Und so stehen die Zeichen gut, dass es hier in einem Jahr wieder einen neuen Rückblick geben wird... --- ### Zusammenleben einem Sabotier - Published: 2022-12-26 - Modified: 2022-12-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/26/zusammenleben-einem-sabotier/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Ernährung, Finanzen, Innerer Schweinehund, Kleiderschrank, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft, Sabotage, Zusammenwohnen Wer sich die vier Wände mit anderen Menschen teilt, muss oft Kompromisse eingehen. Wenn der eine es eher bunt und gemütlich vollgestopft mag, während der andere die luftige Leere und gedeckte Farben bevorzugt, kann es schon mal zu Diskussionen führen. Doch auch die persönlichen Ziele und Entwicklungen bieten immer wieder Unmengen an Konfliktpotential. Grundsätzlich scheut der Mensch Veränderungen. Instinktiv nehmen wir diese als Bedrohung war. Es ist also wichtig, offen und ehrlich mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren und sie in die eigenen Gedanken einzubeziehen. Dann kann es sogar sein, dass diese Gefallen an den neuen Ideen finden und diese selbst sogar für sich annehmen. Das braucht manchmal ein bisschen Zeit, Geduld ist also das Wichtigste wenn es um Veränderung geht. Ordnung... Wer erst mal Platz geschaffen hat, der hat für jedes Teil im Haushalt ein festes zu Hause. Mit der Zeit hat auch jeder verinnerlicht, was wo zu finden ist. Dadurch wandern die Sachen nach der Benutzung wie von selbst wieder an ihren Platz. Doch immer wieder bleiben halt doch Dinge irgendwo liegen. Vor allem die schönen freien Flächen laden dazu ein, irgendetwas darauf abzulegen. Und so räumt man sich immer wieder gegenseitig hinterher. Auch wenn man sich im ersten Moment ärgert, wenn doch mal etwas liege bleibt. Wir sind selbst nicht immer perfekt und übersehen mal etwas. Einmal tief durchatmen und was auch immer einfach kurz wegräumen. Statt über jede Kleinigkeit zu mäkeln, sollten wir lieber dankbar für unsere Liebsten sein. Jeder hat seine Stärken und Schwächen und oft vergessen wir, was unser Gegenüber für uns leistet. Was ist dann schon die offene Zahncremetube gegenüber der Bereitschaft, jederzeit alles stehen und liegen zu lassen, um für den anderen da zu sein. Euer Partner sabotiert euch ja nicht absichtlich. Oft hat man nur eine völlig unterschiedliche Schmerzgrenze für Sauberkeit und Ordnung. Im Übrigen kann man es mit der Ordnung auch übertreiben. Bei uns sind es die offenen Schranktüren, an denen wir uns beide stören. Die sind in kleinen Räumen aber auch immer im Weg.  Meine bessere Hälfte schließt sie daher in jeder Situation sofort. Immer. Egal, ob ich im Bad gerade an meine Utensilien muss, mich morgens anziehen möchte oder beim Kochen der Gewürzschrank offen steht. Kurz mal umgedreht, und zack, ist der Schrank zu. Selbst wenn Schatzi nicht im Raum ist, irgendwie stehe ich immer vor geschlossenen Türen. Ich bekomme dann immer ein scherzhaftes: „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“ zu hören. Aussortieren... Wenn ihr aussortiert, gilt als oberste und allerwichtigste Regel, dass ihr nur Dinge ausmistet, die euch selbst gehören. Finger weg vom alten Abi-Shirt eures Partners, seinen alten selbstgebrannten CDs, dem angeschlagenen Kaffeebecher und allem anderen, das euch vielleicht ins Auge sticht und definitiv weg könnte. Und spart euch an dieser Stelle auch jeglichen Kommentar in dieser Hinsicht. Auch ihr habt erst mal klein angefangen, die wenigstens misten in einem Zug ihren kompletten Hausstand aus und sind dann für immer fertig. Und manche Dinge konnte man am Anfang nicht loslassen, später dafür umso leichter. Solange ihr euren Haushalt mit anderen Menschen teilt, müsst ihr euch mit ihren Eigenschaften arrangieren. Und da Menschen es generell nicht sehr gerne mögen, wenn man sie belehrt, haltet euch mit spitzen Bemerkungen und Anspielungen zurück. Immer dran denken, „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“. Wenn ihr Glück habt, ist euer Partner offen für Neues und schaut sich Verbesserungen gerne ab. Während ihr also Anfangs allenfalls müde belächelt werdet, springt das Aussortier-Fieber vielleicht irgendwann auf eure Mitmenschen über. Manchmal scheint es ja hochansteckend zu sein. Und plötzlich steht man dann zu zweit inmitten eines aussortieren Wäscheberges, vor dem ausgeräumten Schreibtisch oder leeren Küchenschränken. Was man allerdings definitiv lassen sollte, wenn man am Ausmisten ist, ist es, dem Rest der Familie zu zeigen, was man rauswerfen möchte. Plötzlich werden alle ganz kreativ und finden tausend mögliche Situationen, bei denen man die eine oder andere Sache noch brauchen könnte. Und Schwupps ist der Mülleimer (oder Karton... ) wieder leer und die Schränke wieder voll. Sabotage der höchsten Güte. Am besten packt man alles in eine unauffällige Kiste und klebt diese einfach zu. Die wird dann am besten im Keller oder auf dem Dachboden, geschützt vor neugierigen Blicken, zwischengelagert. Hat in den kommenden Wochen keiner etwas vermisst, sollte das gute Stück samt Inhalt so schnell wie möglich aus dem Haus. Am besten erstellt man sich einen kleinen Reminder im Kalender, um nicht nach Jahren auf lauter versteckte Kisten mit nutzlosem Inhalt zu stoßen. Finanzen... Nicht nur die eigenen vier Wände, auch die Finanzen sollten ordentlich sein. Dazu gehört ein genereller Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben, vor allem die gemeinschaftlichen Kosten sollten bekannt und geklärt sein. Gerade in einer Partnerschaft ist es wichtig, dass man von Anfang an klar regelt, wie die gemeinsamen Ausgaben aufgeteilt sein sollen. Und da sich die Umstände immer mal wieder ändern, sollte man die Vereinbarungen auch immer wieder an die Lebenssituation anpassen. Egal, ob Nachwuchs oder Karriereschritte. Wenn mehr oder weniger Geld in die Kassen fliest, sollte man immer offen miteinander reden. Klar ist es im ersten Schritt mein Verdienst, wenn ich ein paar Euros mehr auf der Gehaltsabrechnung erreiche. Aber vielleicht habe ich in der Vergangenheit Unterstützung von meinem Partner erhalten. Die Entscheidung, was ich mit dem Plus auf meinem Konto machen möchte, sollte ich also klar kommuniziert. Unausgesprochene Erwartungen oder Entscheidungen, bei denen man den Partner ausschließt, haben nicht gerade wenig Konfliktpotential. Auf der anderen Seite sollte aber jeder in einer Partnerschaft auch immer eine Eigenverantwortung für die eigenen Finanzen und Vorsorge tragen. Wer gerne shoppt oder einem teuren Hobby nachgeht, muss das mit dem eigenen Budget tun. Gerade deshalb bin ich kein Fan eines einzigen gemeinsamen Kontos. Auch beim Thema Finanzen kann sich die eigene Einstellung im Laufe des Lebens ändern. Angefangen mir dem ersten (mickrige) Gehalt über Lifestyle-Inflation bis hin zu der Erkenntnis, dass man vielleicht gar nicht bis zur Rente arbeiten will oder kann. Die finanzielle Situation ändert oft auch den Umgang mit und die Ansichten über Geld. Gerade wenn es um... --- ### Sparen statt Konsumfest? Wie wir die Feiertage für unsere Finanzen nutzen können. - Published: 2022-12-19 - Modified: 2022-12-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/19/sparen-statt-konsumfest-wie-wir-die-feiertage-fuer-unsere-finanzen-nutzen-koennen/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Beitragsanpassung, Beitragserhöhung, Gebühren, Gebührenerhöhung, Geschenke, Gute Vorsätze, Konsum, Sparen, Versicherungen, Vorsätze, Weihnachten Rund um Weihnachten denkt ja jeder erst mal an Geschenke und leckeres Essen. Dazu noch Weihnachtsmarktbesuche und andere gesellige Zusammentreffen. Nicht unbedingt die beste Zeit, um Geld zu sparen. Dabei kann man gerade dann, wenn man besonders viel Geld ausgeben würde ja um so mehr sparen. Gut, im Grunde spart man immer noch am meisten, wenn man gar nichts ausgibt. Aber wir wollen uns ja nicht gleich die Weihnachtsstimmung verderben lassen und das ganze Fest komplett absagen. Dem Geschenke-Wahnsinn entsagen Klar, wir schenken uns nichts. Oder doch? ! Nur eine Kleinigkeit... Wer wie ich gerne Geschenke auspackt und noch lieber anderen beim Auspacken zuschaut, wird bei dieser Aussage innerlich eine Träne verdrücken. Doch warum nicht wirklich eine winzige Kleinigkeit verpacken und womöglich sogar für sich selbst einfordern. Mein Mann weiß genau, wie sehr ich Überraschungen liebe und wie gerne ich etwas auspacke. Daher macht er mir die Freude und sich die Mühe und wickelt mir zumindest eine Tafel Schokolade ein, es muss nicht mal „echtes“ Geschenkpapier sein. Und auch er freut sich über Dinge wie ein Glas Pesto oder eine Ringsalami. Bei letzterem hat er stundenlang ratlos auf dem Päckchen rumgedrückt hat, ohne zu erraten, was drin ist. Da kommt dann halt doch das Kind durch und die Spannung ist das Schönste am Päckchen auspacken. Witziger weise meinte er einen Tag davor noch im Spaß zu mir, dass er Person YX am liebsten mit einer Ringsalami erwürgen würde. Da hatte ich das Corpus Delicti schon verpackt und gut versteckt. Und er hat sie dann auch lieber gegessen, statt sie als Mordwerkzeug zu missbrauchen. Zwar liegt auch bei uns manchmal ein größeres Paket unterm Baum (der allerdings gerade mal 40 cm misst und jedes Jahr wiederverwendet wird) aber das ist dann immer etwas, dass einer von uns sowieso braucht und gekauft hätte. „Richtige“ Geschenke gibt es eher zu Geburtstagen oder wenn es sich gerade einfach ergibt. Wer jetzt aber doch noch Last Minute etwas sucht, findet hier vielleicht Inspiration. Kindern von Freunden und Bekannten schenken wir Übrigens gar nichts. Die bekommen genug von all den anderen Verwandten und sind angesichts der Masse an Geschenken eh meist völlig überfordert. Und sollte ich damit je kindliche Erwartungshaltungen enttäuschen, dürfen sich die Eltern den Schuh anziehen, das ist nicht mein Problem. Im Futterrausch auf dem Weihnachtsmarkt Mangels Möglichkeiten waren wir in den letzten Jahren nicht auf den geliebten kleinen Dorf-Weihnachtsmärkten unterwegs. Die großen Märkte sind mir tendenziell zu voll und austauschbar. Immer der gleiche Kram zu überteuerten Preisen und auch kulinarisch immer dasselbe. Irgendwie hatte dann eine Flasche Winzerglühwein den Weg in unseren Haushalt gefunden und an einem verschneiten Nachmittag haben wir uns dann mit Thermosflasche und Sitzunterlage auf einen langen Waldspaziergang gemacht. Mitten im Schnee haben wir es uns dann mit unserem heißen Glühwein gemütlich gemacht – zur Belustigung der anderen Spaziergänger. Zugegeben, der Rückweg war dann etwas anstrengend aber sehr lustig. Ich empfehle auf jeden Fall noch etwas feste Grundlage für den Magen mitzunehmen. Aber für das nächste Schneegestöber sind wir auf jeden Fall schon wieder ausgestattet. Wenn man dann doch mal die Stimmung auf einem Weihnachtsmarkt genießen möchte, sollte man nicht völlig ausgehungert hingehen. Die Leckereien sind meist nicht gerade günstig aber man hat ja auch sehr lange etwas davon – als nachhaltig wärmende Fettschicht. Mit leerem Magen greift man oft völlig ausgehungert und voreilig nach der obligatorischer Bratwurst. Die Waffeln zum Nachtisch, Maronen und gebrannte Mandeln sind dann schon zu viel aber die Augen halt meist größer als der Magen. Alternativ kann man sich verschiedene Gerichte einfach untereinander teilen und dadurch mehr unterschiedliche Delikatessen kosten. So bleibt nur der Geldbeutel dick und rund, es gibt keine Reste und man kann sich durch einige Spezialitäten futtern. Gerade auf den kleineren Weihnachtsmärkten bekommt man oft regionale Leckereien, die dann auch oft von den ansässigen Vereinen zubereitet werden. Das Geld fließt dann einem guten Zweck oder der Vereinskasse zu und ist damit in der Regel wirklich gut angelegt. Versicherungen und Verträge überprüfen Gerade jetzt kommen viele Versicherer mit Beitragserhöhungen um die Ecke. Das ist die perfekte Gelegenheit, schnell aus überteuerten Verträgen zu kommen. Bei Beitragserhöhungen kann man nämlich von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Auch wenn die Versicherer die Möglichkeiten zur Kündigung immer noch gerne verstecken (und damit Kunden nachhaltig auch für die Zukunft verärgern und vergraulen), müssen sie einem dieses Recht doch einräumen. Sehr nettes Beispiel ist hier unsere Zahnzusatzversicherung. Schon länger liebäugeln wir beide mit einem Wechsel. Aufgrund eines riesigen Bergs anderer Themen haben wir das aber immer hinten angeschoben – und uns bei jeder Zahnversicherungswerbung geärgert, dass wir das Thema noch nicht angegangen sind. Kostet ja jeden Monat bares Geld und für die Zahnreinigung bekommt man anderswo auch mehr erstattet. Dann flattert der nette Brief mit der Beitragserhöhung ins Haus, fast zeitgleich mit Beginn unseres Urlaubs. Im Anschreiben dann ein Haufen Text aber kaum klare Aussagen. Man solle sich doch bitte mit seinem persönlichen Zugangskode einloggen um mehr zu erfahren. Na wenn das so einfach sein soll, gesagt, getan. Doch statt hilfreicher Infos nur wieder viel BlaBla warum denn alles teurer wird. So langsam kann man das ganze Geschwurbel nicht mehr hören. Und obwohl im Anschreiben steht, dass hier auch Infos bezüglich Kündigung zu finden seien, ist kein einziger Hinweis hinterlegt. Auch die Textsuche ergibt, das das Wort „Kündigung“ hier nicht auftaucht, ich brauche also noch keine Lesebrille und mir ist klar, dass man es dem werten Kunden nicht leicht machen will. Doch so leicht lasse ich mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Laut Infoschreiben (ganz versteckt im Kleingedruckten) ist für eine Kündigung nur ein Schreiben in Textform, per Brief oder Mail nötig. Das ist schnell erledigt und nach kurzer Recherche ist auch schnell ein günstigerer Versicherer mit besseren Leistungen gefunden. Statt zukünftig monatlich über 35 Euro für hübsche Beißerchen zu zahlen, sind es nun unter 23 Euro und dazu nochmal fast doppelt soviel für die professionelle Zahnreinigung. Und ja, auch wenn letzteres Umstritten ist, investiere ich dafür gerne Zeit und Geld. Auch viele Banken drehen im Übrigen gerade an ihrer... --- ### Wo sehen Sie sich in 5 Jahren – Fragen, die wir uns nicht nur im Bewerbungsgespräch stellen (lassen) sollten - Published: 2022-12-12 - Modified: 2022-11-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/12/wo-sehen-sie-sich-in-5-jahren-fragen-die-wir-uns-nicht-nur-im-bewerbungsgespraech-stellen-lassen-sollten/ - Kategorien: Finanzen, Job, Mindset - Schlagwörter: Arbeit, Bewerbung, Bewerbungsfragen, Bewerbungsgespräch, Feedback, Fragen an Bewerber, Gehalt, Geld, Interview, Job, Vorbereitung, Weiterbildung, Work Meine Job bringt es mit unter anderem sich, dass ich regelmäßig sehr viele Fragen an ganz unterschiedliche Menschen richten darf. Da sind einerseits die Teammitglieder, mit denen ich einen engen Austausch suche und für die ich jeweils in festen Abständen einen persönlichen Slot in meinem doch recht vollen Kalender reserviere. Andererseits habe ich das Privileg (mal mehr, mal weniger häufig) Interviews mit potentiellen neuen Teammitgliedern führen zu dürfen. Neben der fachlichen Qualifikation gibt es einige Fragen, mit denen ich versuche, den Menschen mir gegenüber besser kennenzulernen und seine Motivation zu verstehen. Einige dieser Fragen sind ein bisschen fies, andere etwas kniffelig und einige fast schon provokativ. Im Job-Interview sind die Kandidaten natürlich nervös, daher ist es mir wichtig, ihnen klar zu machen, dass es hier keine richtige oder falsche Antwort gibt. Mir ist klar, dass ich meinen Gegenüber mit manchen Fragen erst mal zum Nachdenken bringe und es ist auch ok, wenn man dann erst mal nicht so recht weiß, was man antworten soll. Der Klassiker unter den Fragen an potentielle Bewerber ist ja die Frage „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? “. Ich persönlich finde diese Frage langweilig und wenig aussagekräftig. Oft bekommt man darauf auswendig gelernte Antworten, die wenig über die Motivation und die Ziele des Interviewten sagen. Dabei sind aber gerade Motivation und Ziele hoch interessant, um herauszufinden, ob Mensch und Job zusammenpassen. Klar ist das Geld für viele die höchste Motivation, sich Tag für Tag zur Arbeit aufzuraffen. Doch gerade wenn es darum geht, was man selbst denn als Mehrwert für das verlangte Gehalt zu bieten hat, sollte man sich gut vorbereiten. Gute Argumente, warum man eine Gehaltserhöhung oder einen Bonus verdient, findet man, wenn man bisherige Leistungen und Erfolge darlegen kann. Genauso wichtig ist aber, was man in Zukunft einbringen will und ob man vielleicht sogar neue, verantwortungsvollere oder zusätzliche Aufgaben übernehmen möchte. Mit dem nahenden Jahreswechsel kommt für viele auch ein Zeitpunkt, den sie gerne für eine persönliche Reflektion nutzen und um sich mit den Plänen für das neue Jahr zu beschäftigen. Dabei geht es gar nicht um die „guten Vorsätze“, die dann nach kürzester Zeit wieder vergessen sind. Vielmehr geht es darum, die eingeschlagene Richtung – beruflich wie privat – zu beleuchten und ggf. zu korrigieren. Das kann kleine wie große Veränderungen nach sich ziehen oder aber man erkennt, was man hat und man lernt es wieder zu schätzen. Zeit also, sich diese Fragen auch einmal selbst zu stellen... Wo komme ich her? Beginnen wir mit einer Bestandsaufnahme. Um für sich selber herauszufinden, was einem Spaß macht und welche Stärken man bisher nutzen konnte, ist es interessant, die folgenden Punkte für sich selbst zu beantworten: Was ist mir im Laufe meiner bisherigen Karriere besonders gut gelungen? Auf welche meiner bisherigen Leistungen bin ich besonders stolz und warum? Was will ich werden, wenn ich erwachsen bin? Was kann ich so richtig gut? Über welches Feedbacks / welche Rückmeldungen von Kollegen und Vorgesetzten in Bezug auf meine Arbeit  haben ich mich gefreut? Mit welcher Fähigkeit habe ich mein Team weiterbringen können? In der Regel arbeiten die wenigsten von uns alleine im stillen Kämmerlein vor sich hin. Wir arbeiten mit und für Menschen. Und auch, wenn sich ein Team in seiner Struktur und/oder Zusammensetzung immer mal wieder ändern kann, einfach austauschbar sind wir mitnichten. Natürlich geht es nicht darum, sich unersetzlich zu machen. Kollegen, die meinen, sie müssten ihr Wissen für sich behalten um ja vor der vermeintlichen Konkurrenz die Nase vorn zu haben, sind weder hilfreich noch wertvoll für ein Team. Im Gegenteil, wer so agiert, zeigt dass er kein Teamplayer ist und schadet dem Unternehmen und damit auch sich selbst. Was macht einen selbst also aus, was unterscheidet einen von den anderen Teamkollegen und womit trägt man selbst zum Teamerfolg bei? Was treibt mich an? Was motiviert mich morgens aufzustehen? Was steht nicht in meinem Lebenslauf steht und unterscheidet mich von allen anderen Bewerbern. Wie würde ich mich selbst in nur einem Wort beschreiben? Was kann ich besser, als meine Kollegen? Welche Eigenschaften schätzen meine Kollegen an mir? Was können meine Kollegen von mir lernen / was könnte ich ihnen beibringen? Jetzt geht es ans Eingemachte. Nachdem wir nun schon herausgefunden haben, was wir bisher erreicht und gelernt haben, werfen wir mal einen Blick in die Zukunft. Klar ist das Interesse eines neuen Arbeitgebers, was den Kandidaten denn dazu bewegt, seinen Job wechseln zu wollen. Wenn es nur darum geht, die aktuelle Situation so schnell wie möglich hinter sich zu lassen – egal wohin, nur weg – dann ist die Gefahr hoch, dass auch ein neuer Job nicht glücklicher macht. Daher ist die Erwartungshaltung an die Zukunft interessant. Doch auch, wenn man gar nicht vor hat, seinen Job zu wechseln, sollte man sich immer mal wieder überlegen, was man für sich selbst ändern oder verbessern möchte. Wo will ich hin? Welche Aufgaben möchte ich in naher Zukunft machen? Was will ich noch erreichen? Welche Kompetenzen möchte ich weiter ausbauen? Was ist ein gutes Unternehmen für mich? Wie sollte mein Arbeitsumfeld aussehen? Was erwarte ich von meiner Führungskraft? Unter welchen Voraussetzungen wäre ich noch erfolgreicher? Neben den persönlichen Motivationsfaktoren wird auch immer gerne die Frage nach den Schwächen gestellt. Darauf sind die meisten gut vorbereitet und servieren auswendig gelernte Antworten, die ungefähr so aufschlussreich sind, wie ein leeres Blatt Papier. Wobei es schon interessanter wird, wenn man sich selbst mal mit den Defiziten beschäftigt. Dabei geht es nicht darum, sich selbst klein zu machen sondern herauszufinden, wie man selbst damit umgeht und vermeintliche Mängel vielleicht sogar positiv für sich nutzen kann. Um dem ganzen noch etwas mehr Futter zu geben, können die folgenden Fragen aufschlussreich sein. Was blockiert oder demotiviert mich? Was fällt mir besonders schwer? Wo sehe ich Potential zur Weiterentwicklung? Wo bin ich mit mir selbst noch nicht zufrieden oder sehe Luft nach oben? Habe ich Stärken, die aktuell ungenutzt bleiben? Wie könnte ich diese einbringen? Wenn es eine Sache gibt, die ich zukünftig unbedingt übernehmen möchte, welche wäre das? Meine absolute Lieblingsfrage an... --- ### Minimalistische Weihnachtsbäckerei - Published: 2022-12-09 - Modified: 2022-12-09 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/09/minimalistische-weihnachtsbaeckerei/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Einfach, Einfache Schokokekse, Kekse, Nutellakekse, Plätzchen, Rezept, Schnell, Schoko, Schokoplätzchen, Weihnachten Ich habe ja einen Heidenrespekt vor all denen, die vor Weihnachten gefühlt 1000 verschiedene Sorten Plätzchen backen. Mal abgesehen davon, dass mein Job das nebenbei gar nicht zulässt und ich in der freien Zeit lieber andere Dinge mache (wie z. B. an diesem Beitrag zu schreiben), fehlt mir auch die Muße. Ich mag es schnell und einfach – aber ich mag halt auch Kekse. Vor allem Selbstgebackenes macht das Krümelmonster in mir überglücklich. Doch selbst für ganz faule Bäckermeister, oder eben die mit wenig Zeit, gibt es Lösungen. In meinem Fall ein kinderleichtes Rezept für Schokoplätzchen aus nur 4 Zutaten. Und auch die Zubereitung ist denkbar einfach. Alles zusammenkneten, ein paar flachgedrückte Kugeln aufs Backblech packen und dann kurz in den Ofen. Inklusive Spurenbeseitigung hat mich das nur eine halbe Stunde gekostet. Die schnellsten (und einfachsten) Schokokekse im Carepaket Vor einigen Wochen (lange vor Weihnachten) hat mir eine gute Freundin gestanden, dass sich eines ihrer Kinder wünscht, an Weihnachten Kekse zu backen. Beide Elternteile sind berufstätig, daneben kümmern sie sich um Haushalt und natürlich um die Kleinen. Die Begeisterung hinsichtlich dieses Kinderwunsches hielt sich also in Grenzen. Andererseits will sie den Beiden dieses kulturelle Erlebnis nicht vorenthalten, auch wenn sie selbst Weihnachten nicht feiert. Erfreulicherweise hatte ich letztes Jahr eine geniale Enddeckung gemacht, welche der perfekte Kompromiss für gestresste Eltern sein könnte – ganz einfache Schokoplätzchen, die auch noch super schnell gebacken (und gegessen) sind. Damit sie sich nicht auch noch im die Zutaten kümmern muss, kommt alles abgewogen und einsatzbereit als Überraschungspaket direkt bis an die Tür geliefert. Ich hoffe wirklich, das Ei überlebt den Transport... Weihnachtsbäckerei im Care-Paket Das Rezept für leckere Schokokekse mit nur 4 Zutaten 200 g Schokoladenaufstrich 150 g Mehl 1 Ei 1 Tütchen Backpulver Mehl und Backpulver in einer Schüssel miteinander vermengen, anschließend das Ei und Schokocreme dazugeben und von Hand oder mit dem Mixer zu einem Teig verrühren. Optional etwas Zimt dazugeben. Aus dem Teig entweder platte Kekse mit einem Durchmesser von etwa 5 cm formen oder den Teig zu kleinen Kugeln rollen und die Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Kekse gehen während dem Backen auf, daher sollte man etwas Abstand lassen. Für 10-12 Minuten bei 180 Grad (Umluft) im Backofen backen. Falls nach dem Abkühlen noch Kekse übrig sind, kann man die auch mit Schokoguss verzieren oder mit Kakaopulver bestäuben. Meditatives Backen Auch wenn ich neben Beruf, Haushalt, Hobbies und einigen privaten Themen nicht wirklich viel Zeit habe, sind selbstgebackene Kekse einfach etwas Besonderes. Und auch das Backen selbst kann ja so ein bisschen Me-Time sein, mit guter Musik im Ohr und Zimtgeruch in der Nase. Denn bei all dem (Weihnachts-)Trubel darf eines nicht zu kurz kommen – sich regelmäßig zumindest ein bisschen Zeit für sich selbst zu nehmen. Und da das mit den Keksen so schön fix geht, bleibt sogar noch ein bisschen Zeit, um die Nase in ein gutes Buch zu stecken. --- ### Vorher, Nachher – ein Kraftakt - Published: 2022-12-05 - Modified: 2022-11-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/05/vorher-nachher-ein-kraftakt/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Aufbewahrung, Ausmisten, Hobby, Minimalismus, Ordnung, Sperrmüll, Werkstatt, Werkzeug Irgendwann kommt ein Punkt, an dem es kippt. Von „Das kann man ja noch brauchen“ zu „Keine Ahnung, wofür das gut ist“ ist es ein schleichender Prozess. Bei uns im Haus war es eine über Generationen gewachsene kleine Werkstatt im Keller. Für manch einen ist das ein wahrgewordener Bastler- und Handwerkertraum. Hier hat er sich in Sägemehl aufgelöst. Im Zuge eines bevorstehenden Hausverkaufs muss alles weichen und damit hat auch dieser vollgestopfte Kellerraum nun ein Ende. Ursprünglich wurde die Werkstatt von meinem Großvater aufgebaut und genutzt. Er war sowohl handwerklich als auch künstlerisch begabt und hat in dem kleinen Kellerraum stundenlang gewerkelt. Als Kind war ich fasziniert von den vielen Dingen und habe ihm gerne bei der Arbeit zugesehen. Nur vor der Kreissäge hatte ich immer ein bisschen Respekt – mein Opa hatte nur neun Finger... Die Werkbank Marke Eigenbau Über die Jahre, lange nachdem mein Opa gestorben war, wurde die Werkstatt in der Familie immer weiter genutzt. Doch hauptsächlich war sie ein Aufbewahrungsort für alles rund ums Handwerken, angefangen bei Schrauben bis hin zu Farbdosen und allerhand verschiedenem Baumaterial. Auf dem Niveau meines Großvaters hat hier niemand mehr gewerkelt (und geputzt schon gar nicht). Zwar haben wir immer wieder versucht, Ordnung zu schaffen und Nützliches von Unnützem zu trennen, doch manche Mitbewohner waren längst noch nicht soweit, die Dinge loszulassen. Und so ist über die Jahre vieles in Vergessenheit geraten. Am Ende wusste keiner, was sich in all den schiefen Schränken, klemmenden Schubladen und staubigen Schachteln befindet. Wenn man also etwas brauchte, hatte man entweder die Wahl, einfach in den Baumarkt zu fahren oder 5 Stunden nach dem passenden Teil suchen und dann in den Baumarkt zu fahren. Zudem halten sich Farben, Kleister und Co in angebrochenen Dosen und Tuben auch nur eine begrenzte Zeit bevor sie eintrocknen. Da macht es bei manchem einfach keinen Sinn, etwas für einen späteren Zeitpunkt aufzubewahren. Glücklicherweise stand die jährliche Schadstoffsammlung im Ort gerade an und wir sind all die dubiosen Mittelchen schnell losgeworden. Auch viele Elektrogeräte hatten höchstens noch einen Museumswert. Sicherungen und Stromkabel waren nach vielen Jahrzehnten marode. Beim Einschalten haben so manche Geräte bedrohliche Geräusche und übel riechende Wolken von sich gegeben. Da wir an unserem Leben hängen, fanden diese Dinge bei der hiesigen Elektrosammelstelle ein neues Zuhause. Elektrogeräte und Elektrik mit Charakter Neben endlosen Behältern voll teils rostiger Schrauben und Nägel fanden sich kiloweise stumpfe Feilen und Sägen in Regalen und Schubladen. Eine wahre Goldgrube für Altmetallhändler. Für uns war es nur Ballast. Erstaunlicherweise ist es möglich, gefühlt tausend verschiedene Schrauben zu horten ohne dass bei Bedarf die eine passende Variante dabei ist. Wir haben also irgendwann aufgegeben und alles entsorgt. Bleiben durften nur einige wenige sortierte Schraubensorten, die wir dann bei Bedarf auffüllen. Beim Ausmisten stolpert man auch immer wieder über Schätze, wie eine alte Ölkanne oder verzierte Wandhaken. Jetzt heißt es hart bleiben. Alles fliegt raus. Das ganze hat in den letzten 40 Jahren (mindestens) niemand vermisst und es wird auch weiterhin keinem fehlen. Wannenweise Altmetall und Restmüll Nachdem Wäschekörbe voll Restmüll aus den Schränken, Regalen und Schubladen geräumt war, durften mehrere Kubikmeter Kleinholz auf den Sperrmüll. Ganz Nachkriegsmentalität waren die „Möbel“ der Werkstatt aus allerhand verschiedenster Materialien und Resten zusammengebaut. Da halfen am Ende nur noch Motorsäge und Flex, um dem ganzen beizukommen. Zu guter letzt mussten noch ein paar (viele, sehr viele) Eimer Sägemehl ausgekehrt werden, dass sich über viele Jahre ungestört hinter den Schränken sammeln durfte. Und das ist nur ein Bruchteil... Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, dass alles an Werkzeug in den dafür vorgesehenen Werkzeugkoffer passen muss. Für Schauben und anderes „Verbrauchsmaterial“ haben wir eine durchsichtige Box, in der alles wiederum in kleinen durchsichtigen Behältern übersichtlich sortiert bleibt. Dazu kommen noch die Elektrogeräte, wie Bohrmaschine und Co, die im Regal stehen dürfen. Aber dann ist Schluss. Mehr braucht es nicht und mehr darf es nicht wieder werden – schon gar nicht ein ganzer Raum. Die Ölkanne habe ich zu meiner Schande allerdings aus der Kiste gefischt. Dafür verlässt aber eine ungeliebte Glaskaraffe, die wir als Vase genutzt hatten, den Haushalt und ich habe endlich eine Gießkanne für meine Pflänzchen. --- ### 24 Türchen [Irr-]Sinn - Published: 2022-11-28 - Modified: 2022-11-20 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/ - Kategorien: DIY, Finanzen - Schlagwörter: 24, 24 Türchen, Advent, Adventskalender, DIY, Finanzen, Kalender, Konsum, LastMinute, Weihnachten Was ist das eigentlich mit den Adventskalendern? ! Früher gab es so einen ganz einfachen Kalender mit 24 kleinen Stückchen Schokolade. Das war was ganz Besonderes. Auch wenn ich als kleines Kind wenig Verständnis dafür hatte, dass das erste Türchen nicht automatisch am ersten Advent geöffnet werden durfte – der viel damals, wie das halt so ist, auf den letzten Sonntag im November. Heute kann man mit so einem einfachen Adventskalender kein Kind mehr hinterm Ofen vorlocken. Da muss es schon der Marken-Kalender mit 24 verschiedenen Überraschungen sein, bloß nicht zu mickrig und schon gar nicht jeden Tag dasselbe. Und wenn schon die Kleinen etwas bekommen, dürfen die Großen ja nicht leer ausgehen. Angefangen bei Schnapspralinen über Sexspielzeug bis hin zu Luxuskosmetik wird so ziemlich alles in 24 hübsche kleine Schachteln verpackt und zu horrenden Preisen an den zahlungswilligen Kunden gebracht. Adventskalender mit Lebensmitteln Gewürze, Tee, Marmelade, Salami – kaum etwas, dass sich nicht als Inhalt für einen Adventskalender eignet. Und jedes Jahr kommen neue Absurditäten hinzu. Gerne auch in Bio, Nachhaltig und Fail. Was allerdings fair und nachhaltig an einem völlig überteuertem Berg Verpackungsmüll sein soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Man schaue nur auf die Kilo-Preise, die gerne mal das 10-fache über dem normalen Verkaufspreis eines Produktes liegen. Adventskalender mit Kosmetik Mal abgesehen davon, dass haufenweise Cremes, Seren und Tinkturen die Haut mehr stressen als dass sie wirklich hübscher, jünger und klüger machen, ist es auch beeindruckend, was man für einen Kalender für große Kinder ausgeben kann. Doch scheinbar gibt es noch genug Kunden, die ohne mit der Wimper zu zucken mal eben ein paar hundert Euro dafür hinblättern, jeden Tag ein Türchen öffnen zu dürfen. Das glaubt ihr nicht? Dann schaut euch doch mal diese schöne Bilderstecke mit den besten Beauty-Kalendern für Erwachsene an. Adventskalender mit Getränken Vor vielen Jahren war das noch wirklich lustig. Da hat eine bekannte Biermarke einen Kalender herausgebracht, in dem für jeden Tag eine Dose Bier enthalten war. Ähnlich wie dem früheren Adventskalender für Kinder, in dem es jeden Tag ein Stück Vollmilchschokolade gab, ging es auch hier nicht um Abwechslung. Doch diese Zeiten, in denen man derart minimalistisch durch die Adventszeit gekommen ist, sind längst Geschichte. Jetzt sind es mindestens 12-24 verschiedene Sorten Bier oder hochprozentiges wie Gin oder Whiskey. Adventskalender mit Süßigkeiten Ja, es gibt sie noch, die Adventskalender, in denen „nur“ Schokolade enthalten ist. Doch auch hier haben Luxus und Überfluss Einzug gehalten. Jeden Tag ein popliges Stück Schokolade? Das geht ja gar nicht. Da muss es schon immer etwas anderes sein, Abwechslung und Überraschungen sind gefragt. Wobei so überraschend ist das alles ja gar nicht, der Inhalt ist ja meist hinten auf der Verpackung aufgedruckt und ich weiß lediglich nicht, was an welchem Tag drin ist. Falls man das nicht auch an der Größe der Türchen erkennen kann. Spezielle Adventskalender So schnöde Süßigkeiten sind natürlich nichts für große und kleine Luxuskinder. Da darf dann gerne auch mal Spielzeug sein. Und für alle, die aus dem Kinderspielzeug schon raus gewachsen sind, nicht aber aus dem Adventskalender, gibt es dann noch Varianten mit Schmuck (ja, das konnte ich auch kaum glauben), Werkzeug oder eben Spielzeug für Erwachsene. Und wenn das immer noch nicht funktioniert, um den willigen Konsumenten zum Geldausgeben zu animieren, gibt es ja noch den Adventskalender für Haustiere. Denn bei Katze, Hund & Co. sitzt der Geldbeutel ja bekanntlich besonders locker. Doch nicht nur die Preise sind absurd, auch der Verpackungswahnsinn ist grandios. Da beschweren wir uns über Müllberge und dass Dritte-Welt-Länder ihren Abfall direkt in Flüsse entsorgen. Und dann gönnen wir uns einen edlen Adventskalender weil das Jahr ja so hart war und wir uns soooooo gerne nochmal in unsere unbeschwerte Kindheit zurückversetzen wollen. Einfacher und günstiger – Selbermachen Natürlich kann ich nur zu gut verstehen, wie schön es ist – auch mit fortgeschrittenem Alter – einen Adventskalender zu bekommen. Seit ich meinen Mann kenne, bekommt er jedes Jahr einen und auch seine Augen leuchten jedes Mal genau so, wie die eines überglücklichen Kindes. Jedoch braucht es dazu weder viel Geld noch viel Material, um ihn glücklich zu machen. Da reicht tatsächlich ein kleines Stück Schoki. Neben Süßigkeiten, die man dann „ganz normal“ kaufen kann, eignet sich alles, was die Zielperson noch so mag. Ganz ohne Müll ist es dann auch schwierig aber man kann zumindest den Verpackungsirrsinn etwas eingrenzen. Verpackt wird in Zeitungspapier, Klopapierrollen oder, wenn wenig Zeit für kreative Ergüsse ist, in wiederverwendbare Stoffbeutel. Letztere nutze ich seit mehreren Jahren immer wieder gerne. Die gab es mal günstig beim Kaffeeröster und wurden dann einfach in der Lieblingsfarbe eingefärbt. Der einzige Nachteil ist, dass der Inhalt leicht erfühlt werden kann. Da wird geknautscht, geschüttelt und geraten. In solchen Momenten merkt man dann schnell, dass in uns allen auch im Erwachsenenalter noch ein kleines, neugieriges Kind steckt. Last Minute Lösung Wenn ihr jetzt auch noch schnell einen Kalender für eure/n Liebsten auftreiben wollt aber gleichzeitig weder viel Zeit investieren könnt, noch viel Geld investieren wollt, gibt es eine ganz einfache Variante. Sucht euch einfach 24 Sprüche oder Zitate zu einem bestimmten Thema heraus, schreibt oder druckt diese auf Papier und rollt das ähnlich wie Lose zusammen. Damit ihr jetzt nicht schon im November in Vorweihnachtsstress geratet, habe ich euch mal eben etwas Inspiration zusammengesucht. 24 Zitaten zum Thema Finanzen & Reichtum: Geld ist nicht alles, aber es stellt sicher, dass der Kontakt mit Ihren Kindern nicht abbricht. – J. Paul Getty Ich bin ein Jahr lang tot, aus steuerlichen Gründen. – Douglas Adams Ich war noch nie in einer Situation, wo Geld zu besitzen die Situation schlimmer gemacht hätte. – Clinton Jones Das einzige, was einem Geld bringt ist die Freiheit, sich keine Sorgen um Geld machen zu müssen. – Johnny Carson Zufriedenheit macht arme Leute reicht; Unzufriedenheit macht reiche Leute arm. – Benjamin Franklin Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt. – Henry Ford Wer der Meinung ist, dass man für Geld alles haben kann, gerät... --- ### Von 0 auf 180 - Bombenstimmung - Published: 2022-11-21 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/21/von-0-auf-180-was-treibt-dich-an/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Antreiber, Innere Antreiber, Transaktionsanalyse Wir alle kennen das. In bestimmten Situationen oder bei bestimmten Aussagen sind wir sofort auf 180 und sehen Rot. Oft wissen wir selbst sogar um unseren wunden Punkt bzw. wir kennen die Themen, auf die wir immer wieder anspringen. Warum verhalte ich mich bestimmten Situationen immer wieder auf dieselbe Art? Warum kann ich mich nicht kontrollieren oder steige immer wieder auf dieselben Konflikteinladungen ein. Welchem Muster folgt mein Verhalten? Wie kann ich es beeinflussen und bewusst steuern? Diese und ähnliche Fragen stellen wir uns besonders dann, wenn wir mal wieder mit jemandem zusammengerasselt sind oder wenn wir (mal wieder) eine Verhaltensweise abgespult haben, die wir so eigentlich gar nicht leben wollen. Oder wir haben uns bereitschlagen lassen, eine zusätzliche Aufgabe zu übernehmen, statt einfach mal Nein zu sagen. Gerade in stressigen Situationen neigen wir dazu, automatischen Verhaltensmustern zu folgen, oft ohne es überhaupt zu merken. Die Ursache kann in dem Fall ein innerer Antreiber sein. Der Begriff kommt aus der Transaktionsanalyse und soll beantworten, warum wir fühlen, denken und handeln, wie wir es eben tun. Damit sind Regeln und Verhaltensweisen gemeint, die wir schon von Kindesbeinen an verinnerlicht haben. Dabei haben uns nicht nur die Erziehungsweisen und Forderungen unserer Eltern geprägt sondern auch die Erwartungen und Ansichten in unserem sozialen Umfeld. Wir haben sozusagen gelernt, wie wir „gut durchs Leben kommen“. Als Kind haben wir uns unbewusst daran orientiert, weil die Aufmerksamkeit und Zuneigung unserer Eltern für uns überlebenswichtig waren. Als erwachsener Mensch ist es sinnvoll, die eigenen Antreiber herauszufinden und die dahinterliegenden Glaubenssätze mitsamt ihrer Auswirkungen auf unser Leben zu überprüfen. Dabei sind diese Antreiber erst mal völlig neutral, keiner ist besser oder schlechter als der andere. Doch gerade besonders stark ausgeprägte Antreiber können, wenn sie zu extrem ausgelebt werden, zu Stress und Erschöpfung führen. Ebenso können diese Antreiber dazu führen, dass wir auf bestimmte Trigger immer wieder nach demselben Muster reagieren. Wir haben sozusagen einen wunden Punkt und unser Gegenüber muss nur die richtigen Knöpfe drücken, um uns an die Decke gehen zu lassen. Wenn ich etwa weiß, dass mein Kollege immer alles zügig erledigt haben will (mach schnell), brauche ich nur ein bisschen trödeln um ihn zu reizen. Oder ich habe einen Partner, der sehr harmoniebedürftig und konfliktscheu ist (Mach es allen recht). Solche Menschen gehen Diskussionen dann meist aus dem Weg, um Zurückweisung zu vermeiden. Da reicht dann schon eine spitze Bemerkung und der andere zieht sich in sein Schneckenhaus zurück. Die folgenden fünf Antreiber sind bei uns allen mehr oder weniger stark ausgeprägt: Sei perfekt Wo es auf detailgenaues und sorgfältiges Arbeiten ankommt, fühlen sich Menschen mit diesem Antreiber wohl. Jede Aufgabe will zu 150 % erledigt werden – natürlich fehlerfrei. Kosten und Zeitaufwand können da schon mal aus dem Ruder laufen. Motto: Perfekt ist gerade gut genug. Schwächen: perfektionistisch, neigt zur Übererfüllung, anspruchsvoll Stärken: genau, präzise, gründlich Mach schnell Wer mit diesem Antreiber unterwegs ist, ist eigentlich immer schon zwei Schritte voraus. Oft werden mehrere Dinge gleichzeitig getan, es bleibt wenig bis keine Zeit fürs Zuhören, Problemanalyse oder Hinterfragen von Prozessen und Aufgaben. Motto: Nur keine Zeit verlieren. Schwächen: ungeduldig, nervös, hektisch, abgelenkt Stärken: dynamisch, aktiv, entscheidungsfreudig Sei stark Menschen mit diesem Glaubenssatz haben gelernt, ihre Gefühle nach außen hin zu verbergen. Emotionen zu zeigen verbinden sie mit Schwäche, sie sind gerne unabhängig und vermeiden es, fremde Hilfe anzunehmen. Motto: Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Schwächen: emotionslos, zurückhaltend, verschlossen Stärken: konsequent, beherrscht, diszipliniert Streng dich an Menschen, bei denen dieser Antreiber besonders stark ausgeprägt ist, zeichnen sich durch ein besonders hohes Level und Pflichtbewusstsein, Einsatz und Fleiß aus. Aus ihrer Sicht ist immer viel Arbeit und Energie nötig, um ein Ziel zu erreichen. Motto: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Schwächen: verbissen, hoher Leistungsdruck Stärken: pflichtbewusst, engagiert, beharrlich Mach es allen recht Wer mit diesem Antreiber unterwegs ist, hat oft schon von klein auf gelernt, dass die eigenen Bedürfnisse nicht wichtig sind. Aus Angst vor Konflikten und Zurückweisung steckt man lieber selbst zurück. Wer immer lieb und brav ist, wird akzeptiert. Wer unbequem ist, erfährt Ablehnung. Motto: Sei immer lieb und freundlich. Schwächen: aufopfernd, konfliktscheu, leicht auszunutzen Stärken: kooperativ, empathisch, loyal, diplomatisch, hilfsbereit Die psychologische Bedeutung wird klar, wenn das Wort „immer“ eingefügt wird, der Antreiber also verabsolutiert wird. In diesem Sinne verstandene Antreiber wirken als stressauslösende Trigger. Wer also IMMER perfekt sein muss, wird große Schwierigkeiten haben, eigene Schwächen anzunehmen. Aber auch gegenüber den Mitmenschen kommen die eigenen Antreiber zu tragen. Denn was wir bei uns selbst nicht leiden können, ertragen wir bei anderen noch weniger. Wenn man die eigenen Unzulänglichkeiten quasi spiegelbildlich vor Augen geführt bekommt, ist man besonders unerbittlich. Die eigenen ungeliebten Eigenschaften triggern uns also auch, wenn wir sie an anderen erleben. Im Nachhinein stellen wir dann fest, dass wir uns von einer bestimmten Situationen von unseren Antreiben haben steuern lassen und brav unseren antrainierten Verhaltensmustern gefolgt sind. Doch bis man das bewusst wahrnimmt, ist viel Übung und Selbstreflexion notwendig. Wer seine besonders stark ausgeprägten Antreiber kennt, kann die Situationen, in denen man nach einem typischen Muster reagiert, frühzeitig erkennen. Indem man sich sozusagen die Erlaubnis erteilt, dem Glaubenssatz nicht zu folgen, kann man in kritischen Momenten gegensteuern. Statt also von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen, kann man sich sagen: „ich darf den Augenblick genießen“. Statt Hals über Kopf loszurennen, sollte man innehalten und sich erinnern: „ich darf mir die Zeit nehmen, um eine gute Entscheidung zu treffen“. Und auch, wenn das alles jetzt sehr viel „Psycho-BlaBla“ war, ist es doch gerade auch im Hinblick auf die eigenen finanziellen Entscheidungen wichtig zu wissen, von welchen Verhaltensmustern man sich unbewusst leiten lässt. Wer meint, immer alles perfekt machen zu müssen, wird womöglich niemals mit dem Investieren beginnen. Denn solange man nicht alles weiß und jede Eventualität analysiert hat, kann man ja nicht loslegen. Schnell, schnell Entscheidungen treffen, nur nichts verpassen, sich keine Chance entgehen lassen. Im Zweifel reagieren wir übereilt und bereuen unser Handeln im Nachhinein. Und bloß nicht zugeben, dass man auch mal Verluste eingefahren hat. Und selbst wenn,... --- ### Der Countdown läuft - Geschenke für jedes Budget - Published: 2022-11-14 - Modified: 2022-11-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Aktienspielgeld, Brevet, Escape Room, Fahrsicherheitstraining, Geschenk, Geschenke für Partner, Geschenkideen, Gutschein, Indoor, Panzer fahren, Skydiving, Spielgeld, Weihnachten, Weihnachtsbaum, Wellness Glücklich, wer sich frei von sämtlichen Verpflichtungen gemacht hat. Gerade an den Feiertagen, auf die wir uns ja freuen und die eigentlich eine schöne Zeit sein könnten, lassen sich viele von äußeren Erwartungen fremdbestimmen. Gerade die eigene Familie kann hier schnell zum größten Stressfaktor werden. An Weihnachten haben alle zusammenzukommen und auf Kommando fröhlich und harmonisch zu sein. Ein Tag bei den eigenen Eltern, den anderen bei den Schwiegereltern, zwischendurch zu Oma, Opa, Tante, Onkel und allen, die sonst noch über zu wenig unterjährige Aufmerksamkeit klagen. Scheidungskinder haben gleich doppelt viel Spaß! Alternativ kann man auch gleich die eigenen 4 Wände zum Ort des Gemetzels – äh, der Besinnung natürlich – erklären. Dann kann man die Vorweihnachtszeit zur Menüplanung, Vorbereitung, Putzen, Grundsanierung ... nutzen. Oder man taucht einfach unter und ignoriert alle Versuche familiärer Kontaktaufnahme. Aber das ist alles noch in weiter Ferne und nur die ganz strukturieren und organisierten unter uns haben bereits die fertig verpackten Geschenke für Freunde und Familie im Schrank liegen. Generell sollte man sich erst einmal fragen, ob und wem man überhaupt etwas schenken möchte. Irgendwann sind die meisten von uns in einem Altern, in dem man sich die meisten Wünsche selbst erfüllen kann. Dazu kommt, dass kaum jemand überhaupt Wünsche hat. Denn die meisten Bedürfnisse befriedigen wir mit einem schnellen Klick auf den „Kaufen-Button“ sofort. Wir sind gar nicht mehr in der Lage, zu warten oder auf ein Ziel hinzusparen. Jetzt könnte man durchaus beschließen, sich (ab einem gewissen Alter) einfach nichts mehr zu schenken. Aber das wäre natürlich zu einfach. Und zugegebenermaßen macht ja auch das Schenken an sich schon Freude, nicht nur dem Beschenkten, sondern auch dem Schenkenden. Und so gibt es am Ende hoffentlich eine kleine aber feine Auswahl an Menschen, denen man einfach ein Päckchen überreichen möchte. Doch jetzt wird es schwierig, denn was genau soll in dem Päckchen drin sein? Erst einmal sollte es nicht darum gehen, eine Schuld auszugleichen nach dem Motto „ich hab was für nen Fuffi bekommen, also muss ich jetzt genauso viel ausgeben“.   Klar muss man eine Obergrenze festlegen, was man denn ausgeben möchte oder kann. Aber das eigentliche Ziel sollte sein, demjenigen eine Freude zu machen und ihn im besten Fall zu überraschen. In den wenigsten Fällen haben Erwachsene aber einen Wunschzettel, da wächst man wohl raus wie aus dem Glauben an den Weihnachtsmann. Und wie schon erwähnt, werden Wünsche ja meist sofort erfüllt. Da bleibt nichts für eine Liste außer Weltfrieden und Lottogewinn. Doch da wir kein Flaschengeist sind (und der ja solche Wünsche eh nur mit bösen Nebeneffekten erfüllt), sollten wir vielleicht eher im Bereich des Möglichen bleiben. Um euch die Suche nach einem schönen Geschenk etwas zu erleichtern, habe ich im Folgenden mal all die Ideen aufgelistet, mit denen ich bisher leuchtende Augen beim Beschenkten auslösen konnte. Anfangs hatte wir beide noch ein niedrigeres Gehalt, da fielen die Geschenke kleiner aus. Doch den einen oder anderen Wunsch hatte ich schon länger auf der Liste. Manches habe ich uns erst nach langer Zeit gönnen können. Anderes hingegen hat mich keinen einzigen Cent gekostet, ist aber deswegen nicht weniger gut angekommen. Zwischenzeitlich zahlen wir einen Hauskredit ab, das grenzt das Budget wieder etwas ein. Indoorklettern – mittlere Preisklasse, sportliche Oberklasse Wer sich gemeinsam mit seinem Partner mal so richtig austoben möchte und vielleicht auch mal die eigenen Grenzen  ausloten will, ist beim Klettern gut aufgehoben. Neben dem klassischen Klettergarten im Wald gibt es auch einige Indoor-Kletterhallen. Hier kann man sich unabhängig vom winterlichen Schmuddelwetter gegenseitig Mut machen und anfeuern. NoSports-Gutscheine / Faultier-Gutscheine – kostet keinen Cent Bei all dem Aktivismus vergessen wir manchmal, dass es durchaus auch mal eine Auszeit braucht. Sowohl Körper als auch die Seele wollen hin und wieder einfach nichts tun. Ist zwar nicht besonders social-media-tauglich aber dafür um so befriedigender. Vor allem, wenn man guten Gewissens den „Wir-joggen-heute-nicht-Joker“ ziehen kann. Gutschein für Restaurantbesuche – Liebe geht durch den Magen Von gutbürgerlicher Küche über bis hin zum exklusiven Steakhaus, mit einem Gutschein für ein gemeinsames Essen außer Haus kann man fast nichts falsch machen. Wir gehen wirklich selten essen, daher ist es für uns immer wieder etwas Besonderes, in ein „richtiges“ Restaurant zu gehen. Also keine Lieferpizza, kein Schnellimbiss, sondern richtige Teller, Gläser, Besteck und das Gefühl, ein bisschen betüttelt zu werden. Skydiving – Abheben ohne abzuheben Wer vom Gleitschirmfliegen oder Fallschirmspringen träumt, kann das auch auf dem sicheren Boden ausprobieren. Im senkrechten Windkanal darf man ganze 2 Minuten! ! ! den Traum vom Fliegen leben. Wer sich allzu ungelenk anstellt, klebt dann zur Belustigung aller Zuschauer am Plexiglas. Allerdings verhindert der hohe Preis, dass sich Suchtpotential einstellt. Wellness-Wochenende – da braucht es schon ein bisschen Futter im Geldbeutel Eines vorweg – es gibt auch Männer, die auf Wellness stehen. Ich habe so ein Exemplar. Für ihn gibt es nichts schöneres, als nach einem entspannenden Saunagang dick in Handtücher eingewickelt auf einer Liege am Pool zu schlummern. In so einer Situation legt er auch ein beeindruckendes Durchhaltevermögen an den Tag. Oft drehe ich schon wieder ein paar Runden im Pool ohne dass er es überhaupt mitbekommt. Wellness im Allgäu Escape Room – Zwangskuscheln mit den besten Freunden Wer nicht davor zurückschreckt, mit den besten Freunden ein paar Stunden in einem Raum eingezwängt zu verbringen, hat in einem der unzähligen Escape Rooms bestimmt viel Spaß. Uns hat man am Ende aus Mitleid raus gelassen, da wir uns völlig verfranzt hatten. Trotzdem war es ein voller Erfolg denn am Ende zählt nur die gemeinsam verbrachte Zeit. Panzer fahren – weder nachhaltig noch günstig aber mit großem Spaßfaktor Das ist zugegebenermaßen nicht für jeden das richtigen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Bagger oder Traktor zu fahren. Da man das nicht überall machen kann, kam auch noch ein Hotelaufenthalt dazu. Doch das Warten und Sparen hat sich gelohnt, denn allein das Erlebnis, mit so einem Ungetüm ein paar Runden zu drehen, ist wirklich eindrucksvoll. Ebenso bedrückend ist aber auch die Vorstellung, dass damit tatsächlich Soldaten in den Kampf ausrücken. In so einem... --- ### Persönliche Entwicklung durch Yoga - Published: 2022-11-10 - Modified: 2022-11-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/10/persoenliche-entwicklung-durch-yoga/ - Kategorien: Gastbeiträge, Mindset - Schlagwörter: Entspannung, Gastartikel, Loslassen, Namaste, Persönliche Entwicklung, Persönlichkeitsentwicklung, Yoga, Yoga-Teacher-Training Ich darf mich heute sehr glücklich schätzen, dass sich Julia von einfachfreileben die Zeit genommen hat, einen Gastartikel für meinen Blog zu verfassen. Da ich schon eine ganze Weile auf ihrem Blog mitlese, ist mir aufgefallen, mit welcher Leidenschaft und Begeisterung sie immer wieder das Thema Yoga anschneidet. Man merkt, wie es ihr Leben bereichert und ich war neugierig, mehr über ihren Weg dorthin zu erfahren. Yoga: Der Booster zur persönlichen Entwicklung Unsere Tochter war zwei und unser Sohn seit ein paar Monaten auf der Welt. Die letzte Zeit war nicht einfach gewesen, mein Schwiegervater war vor ein paar Wochen nach einer Krebserkrankung gestorben. Ich saß bei meiner Zahnärztin zur Kontrolle. „Sie knirschen mit den Zähnen! “, stellte sie fest und fragte mich, ob ich Stress habe. Mit einem Kleinkind und einem Baby zu Hause und einem Mann, der kurz vor dem Burnout stand war ich mit den Nerven am Ende. Dazu stand der Umzug in unser neues Haus an. „Sie sollten etwas zu ihrer Entspannung machen, Yoga vielleicht! “ Ich suchte mir über die VHS einen Yoga-Kurs im Ort und so begann die wahrscheinlich größte persönliche Entwicklung meines Lebens. In den letzten 14 Jahren spielte Yoga mal mehr oder mal weniger eine Rolle in meinem Leben. Über Jahre hinweg besuchte ich einmal die Woche einen VHS-Yogakurs. Am 13. August 2018 nahm ich an der Reihe „Yoga auf dem Fernsehturm“ teil. Diesen Abend hatte ich meiner Freundin zum Geburtstag geschenkt und er sollte mein ganzes Leben verändert. Kennst Du das, wenn Du weißt, dass etwas Unglaubliches passiert? Die Stunde wurde von Britta und Sibylle angeboten, den Inhaberinnen des Yoga Loft West. Sibylle nahm mich zur Begrüßung gleich in den Arm und Britta leitete die Stunde so präzise an, dass ich sie mit geschlossenen Augen hätte praktizieren können. In den folgenden Wochen stieß ich immer wieder auf die im Yoga Loft West angebotene Yoga-Lehrer*innen-Ausbildung und begann zu überlegen. Ich wollte schon länger tiefer in die Yoga-Philosophie eintauchen, mehr wissen, mehr lernen. Noch bevor das Jahr zu Ende war, meldetet ich mich an. Yoga-Teacher-Training Noch nie habe ich so viel geweint, wie im Yoga-Teacher-Training. Hier fühlte ich mich richtig und anerkannt, aber mir wurde auch bewusst, dass mein Leben, so wie ich es lebte, nicht zu mir passte. Ich achtete viel zu sehr darauf, was andere Leute von mir dachten, ich hatte kaum Selbstbewusstsein und wusste nicht, was ich wirklich wollte. Mir fehlte einfach der Sinn im Leben. Doch während der kommenden fast zehn Monate Teacher Training legte ich den Grundstein mehr. Das Eintauchen in Yoga und die Philosophie veränderte mich komplett, tut es noch heute. Ich lernte nicht nur, wie ich Yoga anleite, ich lernte so viel mehr. Yoga ist mehr als nur Entspannung Viele Menschen verbinden mit Yoga Entspannung und ja, wenn ich Yoga praktiziert habe, bin ich anschließend entspannt. Allerdings ist Yoga viel mehr. Durch die Verbindung von Atem und Bewegung wird der Körper und der Geist in einen Zustand versetzt, der keinen Platz für anderes lässt, alles fließt. Yoga kann anstrengend sein, herausfordernd, aber auch sanft und gelassen. Yoga kennt keine Vergleiche Wer kennt sie nicht, die Yogi und Yogini, die sich unglaublich verbiegen können. Daneben kann man sich ganz schön klein fühlen. Aber genau das ist falsch. Yoga kennt keine Vergleiche. Jeder Körper ist anders, jeder Mensch ist anders. Erst wenn Du verstanden hast, dass nur wichtig ist, was Du fühlst, wie Du für Dich praktizierst, für Dich lebst, wirst Du Freiheit erlangen. Ich glaube, dass dies auch eine meiner größten Erkenntnisse war, die sich auf meinen ganzen Alltag auswirkt. Jeder Mensch ist einzigartig. Wir alle haben unsere Stärken und unsere Schwächen. Und diese machen uns liebenswert. Es gibt da dieses schöne Zitat: „Jeder von uns ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben lang glauben, er ist dumm! “ Ich habe eine Kollegin, die wunderbar singen kann. Sie singt immer wieder mal im Büro zwischendurch und ich freue mich jedes Mal, ihre Stimme zu hören. Ich kann leider gar nicht singen, dafür kann ich anderen Menschen gut zuhören und Ihnen dabei das Gefühl geben, ganz bei Ihnen zu sein. Im Yoga kann ich beispielsweise keinen Spagat, konnte ich noch nie und egal wie sehr ich mich anstrenge, ich werde wohl niemals einen Spagat können. Aber das ist ok. Es ist nicht wichtig, ob ich ihn kann. Wichtig ist, dass das was ich tue, mir guttut. Ich höre auf mich und meinen Körper. Er kennt meine Grenzen. Yoga im Alltag leben Der Weg zur Erleuchtung, wie Buddha ihn gegangen ist, besteht aus acht Gliedern. Viele kennen nur drei. Die Asanas – die klassischen Yoga-Übungen, Mediation und die Atmung. Doch in diesem Pfad gibt es auch Regeln oder Anleitungen, etwa wie Du mit Deiner Umgebung und anderen Menschen umgehst oder mit Dir selbst, Selbstreflektion. Achtsamkeit ist genauso wichtig wie die anderen Glieder. Dabei wird nicht ein Punkt nach dem anderen abgearbeitet, sondern alles existiert nebeneinander. Das letztendliche Ziel dieses Weges ist Samadhi, die völlige Ruhe des Geistes. Diese Regeln, die vermutliche zwischen 600 vor Christus bis 200 nach Christus (hier gibt es unterschiedlichen Auffassungen) verfasst wurden, haben auch heute nichts an ihrer Aktualität verloren. Sie können gute im Alltag umgesetzt werden und sind heutzutage – meiner Meinung nach – wichtiger denn je. Ich versuche vieles aus der yogischen Philosophie in meinem Alltag zu beachten. Ich bin Vegetarierin, esse kein Fleisch oder Fisch, keine Wurst. Im Umgang mit anderen Menschen versuche ich offen und unvoreingenommen zu sein. Denn was ich sehe, ist nur eine Seite, nur meine Perspektive. Im Umgang mit mir selbst bin ich nachgiebig und praktiziere Selbstliebe. Immer wieder nehme ich mir im Alltag Zeit für eine tiefe Atmung, konzentriere mich darauf meine Schultern sinken zu lassen und mich kurz zu entspannen. Die Welt ist schnell, laut und voll geworden. Mit den sozialen Medien sind wir in Sekunden am anderen Ende der Welt. Wir sind immer abrufbereit und am meisten leidet darunter unsere... --- ### Schokolade, die nicht dick macht - Published: 2022-11-07 - Modified: 2022-11-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/07/schokolade-die-nicht-dick-macht/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: #wiewollenwirleben_efl, Blogparade, Finanzen, Steuern, Umwelt, Umweltschutz In ihrer Blogparade stellt Julia von einfach frei leben die wirklich sehr spannende Frage „Wie wollen wir leben? “. Während ich so darüber nachdenke, schiebt sich ein Bild aus meiner Kindheit vor mein geistiges Auge. Mit Begeisterung habe ich mir immer und immer wieder das Schlaraffenland angehört. Ein Ort, an dem Milch und Honig fließt und man endlos futtern kann, ohne zuzunehmen. Und auch später ist mir dieser Gedanke immer mal wieder begegnet, wenn die Protagonisten in Filmen in den Himmel kommen und davon schwärmten, dass sie ohne Folgen und nach Herzenslust naschen könnten. Als bekennender Schokoholic wäre das mein Idealbild der Zukunft. Doch Spaß beiseite, das Thema ist viel zu wichtig, um in Kindheitserinnerungen zu schwelgen. Wobei so mancher ungemütliche Zeitgenosse vielleicht wesentlich entspannter wäre, wenn er ohne Reue allen kulinarischen Genüssen nachgeben könnte. Und damit wären wir auch dem Traum meines erwachsenen Ichs von einer besseren Welt schon ein ganzes Stück näher. In dieser gäbe es nämlich keine Despoten, die Länder in Korruption, Armut und Ungleichheit stürzen. Niemand würde Kriege anzetteln oder Umwelt und Menschen ausbeuten. Stattdessen würden wir friedlich miteinander leben und vor allem akzeptieren, dass wir nicht alle dasselbe denken, glauben und fühlen müssen. Während ich für mich so über das Thema philosophiere, stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn alle Menschen rücksichtsvoll, emphatisch und genügsam wären. Wenn es keine unterschiedlichen Religionen gäbe. Wenn wir alle dieselbe Sprache sprechen würden. Klingt erst mal nach einer friedlichen und glücklichen Welt. Aber eben auch nach Gleichschaltung und Langeweile. Womöglich wäre ich nur ein weiterer Despot, der seine Weltsicht als die einzig richtige ansieht. Umwelt Und doch sind manche Ansichten nun mal richtiger als andere. Das wir unsere Lebensgrundlage zerstören, wenn wir unsere eigene Umwelt zumüllen und ausbeuten, kann man nicht ignorieren (wenn auch viele es immer noch hartnäckig versuchen). Der Mond ist besser erforsch, als unsere Unterwasserwelt. Doch wir Menschen tendieren dazu, nur zu schützen, was wir kennen. Und so verlieren wir unwissentlich eine ganze Welt, die voll erstaunlichster Dinge ist. Ich hoffe, dass die Erde noch eine Zukunft hat, ob mit oder ohne uns Menschen. Vielleicht mit weniger von uns. Denn eines zeigt uns die Natur immer wieder – am Ende findet sie ihr Gleichgewicht. Doch solange wir Menschen hier zu Gast sind, würde ich mir wünschen, dass wir wieder zu schätzen lernen, was die Natur für uns leistet, dass sie uns am Leben hält. Statt grauer Asphaltwüsten würde ich mir begrünte Städte wünschen. Und statt die Natur mittels Terraforming an uns anzupassen, sollten wir uns an die Natur anpassen. Und vielleicht  kommen wir mancherorts zu genau dieser Erkenntnis, bevor sie sich wehrt, Flüsse aus einem menschengemachtes Korsett ausbrechen und Berghänge sich mittels Erdrutsch ihrer Besatzer entledigen. Finanzen Es ist genug Geld da, wir setzen es nur leider nicht richtig ein. Wir alle zahlen Steuern, und zwar nicht wenig. Doch wir haben bemerkenswert wenig Einfluss darauf, wie dieses Geld – unser Geld – eingesetzt wird. Immer wieder staune ich, wie leichtfertig mit diesem Geld umgegangen wird. Ist ja nicht das eigene. Es fällt uns also offensichtlich leicht, verantwortungsvoll zu handeln, wenn es um unsere eigenen Finanzen geht. An anderen Stellen zeichnet sich hier ein gegenteiliges Bild ab. Verantwortung In Firmen agieren Manager nicht immer im finanziellen Sinne des Unternehmens. Projektmanager interessieren sich nicht für ihr Budget, Angestellte behandeln das Equipment nachlässig, Projektkosten laufen aus dem Ruder. Ist ja nicht das eigenen Geld und nach Feierabend gibt so manch einer die Verantwortung an der Pforte/Stempeluhr mit ab. Dass man sich damit die Grundlage seines eigenen Arbeitsplatzes riskiert, verdrängt man einfachheitshalber. Gesundheit Leider ist es in anderen Bereichen nicht anders. Nehmen wir die Krankenversicherungen. Da werden Zuzahlungen für homöopathische Mittel geleistet, viel Geld in Pharmaunternehmen mit Monopolstellung gezahlt, Behandlung von Volkskrankheiten wie Diabetes oder psychische Erkrankungen kosten die Kassen immer mehr Geld. Doch ganz nach dem Motto Nachsorge ist besser als Vorsorge, wird kaum in Prävention investiert. Das gesamte medizinische Personal ist nicht nur überlastet sondern oft auch erschreckend unterbezahlt. Und der Kassenpatient? Soll noch mehr zuzahlen, die Beiträge reichen längst nicht mehr. Aber die Missstände angehen will keiner. Ist ja wieder nicht das eigene Geld und der Lobbyismus leistet hervorragende Überzeugungsarbeit. Politik Genau dieser ist es im Übrigen auch, der in der Politik nicht selten die Finger ganz tief mit im Spiel hat. Lobbisten sorgen dafür, dass unser Geld bei den „Richtigen“ ankommt und verhindern erfolgreich Gesetze, die ihnen unbequem werden könnten. Ich wünsche mir Politiker, die mutig genug sind, etwas bewegen zu wollen. Solche, die sich trauen, wichtige Themen wie zum Beispiel das Rentensystem wirklich mal anzugehen. Und ich wünsche mir Politiker, die nicht aus Machthunger bis zum bitteren Ende an ihrem Stuhl festhalten sondern im richtigen Moment beiseite treten und den Platz für eine neue Generation frei machen. Und für diese neue Generation wünsche ich mir, dass sie kluge Entscheidungen im Sinne der Gesellschaft trifft. Bildung Vielleicht wäre es dann sogar möglich, die Schere zwischen Arm und Reich wieder kleiner werden zu lassen. Statt Prestigeobjekte könnte man Universitäten fördern. Statt in opulente Staatsempfänge sinnbefreite Gipfeltreffen, würde man in gesundes Schulessen und gleiche Bildungschancen für alle Kinder investieren. Lehrpläne wären entrümpelt (kann man da bitte mal einen Minimalisten ran lassen? ) und mit dem Schulabschluss wüsste jeder auch, wie man eine Steuererklärung ausfüllt. Mut Wir brauchen Menschen, die etwas bewegen wollen, die mutig und zuversichtlich in die Zukunft schauen. Wir brauchen Menschen, die ausgetretene Pfade verlassen und neue Wege einschlagen. Und wir brauchen Menschen, die das Vertrauen und den Willen haben, diese Menschen zu unterstützen und diese neuen Wege mit ihnen gemeinsam gehen wollen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Eigenverantwortung wahrnehmen und uns beteiligen. Sei es, sich aktiv zu informieren und zu Wahlen zu gehen aber auch bewusst diejenigen unterstützen, die im Kleinen etwas verändern wollen. Dazu gehört z. B. auch mal, den (wirklich nicht sehr großen) Mehraufwand auf sich zu nehmen und verpackungsfrei einzukaufen. Es gibt viele Menschen, die etwas zum Positiven verändern wollen. Die sich mit all ihrer Energie dafür einsetzen, die Welt... --- ### Bin ich schon Alteisen – oder doch Goldgrube? - Published: 2022-11-03 - Modified: 2022-10-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/03/bin-ich-schon-alteisen-oder-doch-goldgrube/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: #Blogparade50+, 50+, Alter, Älterwerden, Anti-Aging, Blogparade, Frauen über 50, Kosmetikindustrie, Midlife-Crisis, Ü50, Werbung Mia Brummer fragt in ihrer Blogparade „für was sind Frauen ab 50 überhaupt noch gut? “. Wow, da ist mir vor Ärger erst fast der Kaffee aus der Hand gerutscht. Was für eine provokante Frage! Damit hat sie mich gleich aus der Reserve gelockt. Auch, wenn ich noch ein paar Jahre bis zur 50 vor mir habe, so muss ich doch meinen Gedanken zu diesem Thema Luft machen. „Ist man mit 50 endlich erwachsen? “ Ja – und nein. Was soll denn das überhaupt sein, dieses Erwachsen? Ich darf aus einem großen Schatz an Erfahrungen zehren und doch auch kindlich und albern sein, wenn ich Lust dazu habe. Wenn ich schaukeln und rutschen will, dann darf ich das. Wenn sich jemand durch die „alte Frau“ gestört fühlt, ist das sein Problem. Heißt jetzt nicht, dass man kleine Kinder vom Karussell schubsen soll. Aber es gibt keine Altersgrenze, die einem verbietet, Spaß zu haben. Auch auf die Gefahr hin, das andere das vielleicht seltsam finden. „Findest Du als junge Frau Frauen 50+ eher peinlich oder cool? “ Menschen, die sich selbst und anderen eine Rolle vorspielen sind peinlich. Menschen, die rücksichtslos sind und ihren Müll in der Umwelt entsorgen, sind peinlich. Egal, ob sie dabei 18 oder 80, männlich oder weiblich oder divers sind. Menschen, die authentisch sind und emphatisch sind und gut mit sich und ihrer Umwelt umgehen, sind cool. Weder Alter noch Geschlecht sondern alleine das Verhalten eines Menschen kann peinlich oder cool sein. „Gibt es überhaupt noch ein Leben jenseits der 50? “ Wer aufhört, neugierig auf das Leben zu sein, kann sich auch schon mit 30 Jahren einsargen lassen. Wenn wir wissbegierig und lernbereit durchs Leben gehen, geht es hinter jeder Zahl weiter. Jeder Tag schenkt uns neue Herausforderungen und neue Erfahrungen. Es ist unsere Entscheidung, was wir daraus machen. Und im Übrigen kann ich in Gesprächen von 10-jährigen genauso etwas lernen, wie in Gesprächen mit 100-jährigen. Was sind Frauen über 50 wert? Für die Kosmetikindustrie sind sie eine Goldgrube. Wobei schon die Jüngeren mit ihrer bodenlosen Angst vorm Älterwerden Milliarden in Cremes und Seren versenken. Was man mit dem Geld alles Sinnvolles anfangen könnte! ! ! Von wegen 50 seien die neuen 40. Alles was uns die Werbeindustrie verkaufen will, ist das wir noch länger schön brav im Hamsterrad des ewigen Jugendwahns zu treten haben. Sich entspannt mir Lachfalten und grauen Haaren selbst zu lieben, wie man ist – das wäre eine Katastrophe für die riesige Beauty-Branche. Was würden die Hersteller all dieser Zaubermittelchen nur tun, wenn wir nicht mehr den Traum der ewigen Jungend träumen würden. Gängige Schönheitsideale sind nicht nur von der Gesellschaft und dem aktuellen Zeitgeist geprägt. Ein ganzer Industriezweig schreibt die Regeln fröhlich kreativ zum eigenen Nutzen mit.   Erst vor kurzem gab es zu diesem Thema übrigens eine viel beachtete und sehr unterhaltsame Dokumentation zu sehen. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim zeigt hier humorvoll, mit welchen Tricks die Kosmetikindustrie arbeitet und warum wir ihr so gerne auf den Leim gehen. Ich hoffe wirklich, dass jede Frau es schafft, ihren Frieden mit dem Alter zu machen und die Veränderungen an ihrem Körper annehmen kann. Auch ich selbst habe da noch einiges vor mir und werde sicher noch mein ganz persönliches Hühnchen mit der Schwerkraft rupfen. Und trotzdem werde ich niemals mein sauer verdientes Geld für überteuerte Anti-Aging-Cremes ausgeben. Statt in falsche Versprechungen und utopische Illusionen investiere ich lieber in Erlebnisse und persönliche Weiterentwicklung.   Was ist denn mit den Männern über 50? Die machen sich (leider) oft überhaupt keine Gedanken über ihr Aussehen. Dank gegenwärtigem Trend zum maskulinen Vollbart können sie ihre Hängebäckchen unter einem wärmenden Fell verstecken, während wir Damen Angst haben, dass wir einen Truthahnhals bekommen. Und während von den Frauenzeitschriften im Wechsel die besten Rezepte für Torten und die abstrusesten Blitz-Diäten feil geboten werden – gerne auch parallel in derselben Ausgabe – tragen viele Herren ein kapitales Fässchen vor sich her. Ist ja normal, dass der Kleine ab einem gewissen Alter ein schützendes Dach über dem Kopf braucht. Unterdessen überlegen Frauen, wer sie den noch jenseits der 50 noch einstellen würde. Derweil klettern die Herren gerade jetzt die Karriereleiter empor. Das darf man ihnen nicht mal zum Vorwurf machen. Klar, in manchen Branchen bleibt man in den oberen Etagen gerne unter sich und Frauen taugen nur als hübsches Beiwerk, das sich im den Kaffee kümmert. Doch in vielen Unternehmen hat sich das Mindset schon geändert, es fehlt schlichtweg an Kandidatinnen. Viele Frauen haben leider überhaupt kein Interesse, Verantwortung und Führungsaufgaben zu übernehmen. Und ganz viele trauen sich das selbst einfach nicht zu. Und genau da liegt das Problem. Während sich die Herren selbstbewusst auf unbekanntes Terrain einlassen, hadern und zögern viele Frauen und glauben, sie hätten noch nicht genug Erfahrung. Dabei gibt es viele bekannte Frauen, die vormachen, dass es geht und wie es geht. Es ist durchaus möglich, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Dazu müssen wir aber von dem Anspruch, immer perfekt sein zu wollen, verabschieden. Und den Dauerpräsentismus, der in vielen (alten) Köpfen verankert ist, können wir nur verbannen, indem wir aktiv daran mitwirken, die Arbeitswelt zu verändern. Es wäre ein Gewinn für die Gesellschaft, wenn mehr Frauen sich trauen, ihr Können und ihre Lebenserfahrung für mutige Schritte in ihrer Karriere zu nutzen. Frauen führen anders aber vor allem nicht schlechter. Als ich meinen Mann nach seiner Sicht zu Frauen über 50 gefragt habe, habe ich als Antwort übrigends nur ein verwirrtes Gesicht bekommen. Seine erste Reaktion: „Ich verstehe die Frage nicht“. Und auf meine Erklärungsversuche hin meinte er nur „Wir werden halt alle runzelig“. Offentichtlich machen wir Frauen und viel zu viele Gedanken über etwas, das eigentlich gar nicht so wichtig ist. Selbstfürsorge Egal in welchem Altern, man sollte doch immer eigenverantwortlich aber auch gütig mit sich selbst umgehen. Das heißt für mich einerseits, dass es völlig ok ist, mal ein paar Gramm mehr oder weniger auf die Waage zu bringen. Ein Leben ohne Genuss wäre für mich nicht lebenswert und dazu gehören Pizza... --- ### Was ich mit 1 Million Euro machen würde - Published: 2022-10-31 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/31/was-ich-mit-1-million-euro-machen-wuerde/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #blogparade1million, 1 Million Euro, Blogparade, Dividende, Finanzen, Investieren, Träumen Nadine von Coasting to FIRE fragt in ihrer Blogparade „Was würdest du mit 1 Million Euro machen? “ Ich glaube, jeder von uns hat sich in Gedanken schon einmal ausgemalt, was er/sie mit einer ganzen Million anfangen würde. Auch ich spiele diesen Gedanken immer wieder gerne durch und male mir aus, wie mein Leben dann aussehen würde. Interessanterweise ändern sich die Pläne im Laufe des Lebens. Klar, das Leben verläuft oft anders als erwartet und mit neuen Überraschungen und Entscheidungen ändern sich Prioritäten ebenso wie Bedürfnisse. Früher Früher habe ich mir gerne ausgemalt, einfach zu kündigen, sich einen halbwegs komfortablen Wohnwagen (mit Dusche! ! ! ) zu kaufen und sich über die Weltkugel treiben zu lassen. Völlig selbstbestimmt einfach in eine beliebige Richtung zu fahren, sich treiben zu lassen und dort wo es einem gefällt zu verweilen, ist immer ein bisschen ein Traum gewesen. Vielleicht sogar eine Weile in einer Strandbar oder Tauchbasis jobben (aber nicht in der eigenen). Heute Mittlerweile gehören auch mein Partner und ich zu denen, die genau wie Julia wohl erst mal ihren Immobilienkredit abbezahlen würden. Doch alles was dann übrig bleibt, würde ich wohl ausgeben noch spenden. Klingt erst mal seltsam? Mag sein, allerdings sind die sonstigen Wünsche eher klein und wir brauchen nicht viel, um glücklich zu sein. Leben Doch was anfangen mit dem restlichen Geld? Das wird natürlich investiert und darf dann fleißig für mich arbeiten. Statt also alles auszugeben, erhoffe ich mir dank Dividenden ein regelmäßiges Taschengeld, mit dem dann kleinere oder vielleicht sogar größere Reisen, weiterhin Spenden an mir wichtige Organisationen wie z. B. Sea Shepherd, Weiterbildungen und vieles mehr finanziert werden. Je nach dem wie sich die Anlage langfristig entwickelt, könnte ich mir auch gut vorstellen, früher in Rente zu gehen. Allerdings kann ich mir hingegen überhaupt nicht vorstellen, nichts zu tun. Dafür aber dann nur noch Dinge, die mir Spaß machen, wie etwa das Schreiben, Reisen und Tauchen. Lernen Und wenn es so gar nicht mehr erforderlich wäre, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen, wäre mich nicht langweilig. Ich würde einfach nochmal studieren (und dann vielleicht nochmal und nochmal... ). Es gibt so viele interessante Dinge, die ich unglaublich gerne lernen würde. Vielleicht könnte man nebenher auch noch das eine oder andere Praktikum dranhängen und beispielsweise lernen, wie man Pralinen herstellt, das Dinge am Auto repariert, Fliesen legt... Das Schöne an der Vorstellung, schon vor der Rente finanziell ausgesorgt zu haben, ist vor allem die Zeit, die einem damit frei zur Verfügung steht. Selbstbestimmt zu leben, nicht getrieben von finanziellen Nöten im Hamsterrad zu strampeln. Langweilig wäre mir bestimmt nicht! Geld ist nicht alles – aber ohne Geld ist alles nichts. unbekannt --- ### Wer bin ich ohne meine Dinge? - Published: 2022-10-28 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/28/wer-bin-ich-ohne-meine-dinge/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: #wersindwirohnedinge, Ausmisten, Blogparade, Dinge, Loslassen, Minimalismus, Ordnung Loslassen ist ja so ein Buzzword, alles soll gehen. Schlechte Gedanken und Gefühle sollen wir gehen lassen, ToDo-Listen um unwichtige Aufgaben reduzieren, überflüssige Gegenstände  aus unserer Umgebung entfernen. Dabei erhoffen wir uns Erleichterung im wortwörtlichen wie auch im übertragenen Sinne. Im Zuge des Aufrufs von Bloggerin Uli Pauer zu ihrer Blogparade „Wer bist du ohne deine Dinge“ habe auch ich mir mal so meine Gedanken gemacht, wie sich mein Verhältnis zu all den Sachen, die mich umgeben, in den letzten Jahren verändert hat. (Un)ersetzlich? Ja, manches ist unersetzlich. Der geliebte Kuschelpulli ist sehr wahrscheinlich in genau dieser Ausführung nach vielen intensiven Tragejahren nicht mehr im Laden erhältlich. Trotzdem ist es kein Weltuntergang, sollte das eine oder andere Teil irgendwann kaputt gehen. Natürlich ist es schade, würde die geerbte Vase von Tante Erna in tausend Stücke zerspringen. Und es ist auch völlig in Ordnung, wenn man sich darüber ärgert oder traurig ist. Doch am Ende sind das nur Dinge. Diese begleiten uns eine Weile auf unserem Lebensweg und an manches hängen wir unser Herz. Doch nichts ist auch nur annähern so wichtig wie die Menschen, die wir in unserem Leben haben. Sollte ich aus irgendeinem Grund sämtliches Hab und Gut verlieren, ist das natürlich eine Katastrophe. Doch einzelne Dinge werden kommen und gehen. Das Leben hält immer wieder neue Herausforderungen für uns bereit und daher ändern sich auch unsere Anforderungen an unsere Sachen. Auch Geschmack und persönliche Bedürfnisse dürfen sich ändern. Letztendlich machen all diese Dinge aber nicht mich als Mensch aus. Wir sollten lernen, uns nicht über unsere Dinge zu definieren. Der erste Eindruck Bei all den hehren Worten darf man trotzdem Wert auf die Dinge legen, die man um sich scharrt. Auch wenn Funktionalität an erster Stelle stehen sollte, können die Sachen auch schön sein. Natürlich könnte ich mich mit einem x-beliebigen Pulli warm halten. Aber ich genieße den Luxus, dass ich mir Dinge aussuchen kann, in denen ich mich auch wohl fühle. Auch nicht zu unterschätzen ist der erste Eindruck, den wir bei unserem Gegenüber hinterlassen. Wir haben nur wenige Sekunden, in denen sich andere ein Bild von uns machen. In manchen Situationen ist es also unerlässlich, dass ich entsprechend angemessen gekleidet bin. In Jogginghosen zum Bewerbungsgespräch oder zu einer Hochzeitseinladung zu erscheinen, wäre schlichtweg respektlos. Doch auch für die seltenen „wichtigen Anlässe“ brauche ich keinen riesigen begehbaren Kleiderschrank. Eine kleine aber feine Garderobe aus sinnvoll ausgewählten und kombinierbaren Teilen reicht völlig aus. Und wenn ich Dinge in meiner Garderobe mal ersetzen muss, trauere auch ich manchen Teilen nach, freue mich aber andererseits über die Chance, Neues in mein Leben lassen zu können. Dazu zählen im Übrigen auch Bücher. Diese kommen und gehen, begleiten mich für einige Zeit, hinterlassen manchmal bleibenden Eindruck. Doch den Besuch mit einer ganzen Wand voller anspruchsvoller Literatur beeindrucken, wie es noch bei unseren Großeltern üblich war? Nein danke! Das ist etwas, dass ich schon immer seltsam fand und Besuch, dem ich etwas vormachen müsste, ist hier eh nicht willkommen. Übung macht den Meister Im Laufe der Zeit wird es immer leichter, sich von Dingen zu trennen. Wer erst einmal mit dem Reduzieren auf das Wesentliche begonnen hat, wird immer etwas finden, dass er hinausbegleiten kann. Das Loslassen von Dingen ist wie ein Muskel, der mit regelmäßigem Training immer stärker wird. Und auch der Türsteher, der dafür sorgt, dass kein neuer Kram einzieht, bekommt immer breitere Schultern. Denn oft ist es viel anstrengender, Dinge loszuwerden (außer man wirft alles einfach in den Restmüll), als das sich Dinge wieder in den Alltag schleichen. Irgendwann stellt man fest, dass an nichts mehr wirklich das Herz hängt. Freunde und die eigene Familie – und dazu zählen auch Haustiere und sowieso nur die Menschen, die wir uns als Familie aussuchen – sind das Einzige, das wirklich unersetzlich ist. --- ### Tod dem Nippes! - Published: 2022-10-24 - Modified: 2022-09-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/24/tod-dem-nippes/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Briefmarkensammlung, Deko, Kram, Minimalismus, Nippes, Ü-Ei-Figur Die Rechnung geht kinderleicht, je weniger ich in meinem Haushalt horte, desto weniger muss ich pflegen, aufräumen und putzen. Ein simples aber sehr anschauliches Beispiel ist die Sammlung an Deko, seien es Vasen, Stofftiere, Modellautos oder was auch immer Spaß macht. Egal, ob die Sammelleidenschaft sich auf ein Regalbrett beschränkt, in einer eigenen Vitrine Platz findet oder bereits sämtlichen Wohnraum erobert hat. Wenn die geliebten Schätze nicht regelmäßig entstaubt werden, wird es schnell unansehnlich. Doch auch wenn nicht gerade das Sammelfieber sämtliche freien Stellflächen Stück für Stück vereinnahmt, kaum hat man einen freien Raum, wird er in der Regel mit irgendwas befüllt. Es scheint, dass wir Menschen mit Leere nicht sonderlich gut klarkommen. Wobei gerade diejenigen, die erfolgreich ausgemistet haben, ganz euphorisch über den gewonnenen Raum und die leeren Flächen erzählen. Hat man erst mal Blut geleckt und festgestellt, wie leicht sich eine freie Oberfläche sauber halten lässt, wird man zum Bluthund. Alles, was die Mitbewohner auf der einladenden Fläche so ablegen, wird unmittelbar moniert. Wer selbst nicht putzt, mag das Verhalten überzogen und pingelig finden. Und genau da sollte man ansetzen. Denn wer unbedingt seine Sammlung an exotischen Bierdosen auf der Anrichte zur Schau stellen möchte, soll sie gefälligst samt zugestellter Oberflächen auch selbst reinigen. In unserer Wohlstandsgesellschaft ist das Sammeln und Horten von bestimmten Dingen eine ideelle Beschäftigung, die keinesfalls lebensnotwendig und nur selten nützlich ist. Vor allem die Nachkommen sind meist völlig überfordert mit dem Berg an angehäuften Dingen. Meist hat das ganze nur einen ideellen Wert für den Sammelnden aber keinerlei monetären für diejenigen, die das ganze dann erben. Wenn nicht gerade ein Museum Bedarf und Interesse anmeldet, landet oft die komplette Sammlung einfach auf dem Müll. Wer seine Sammelleidenschaft frönt, muss sich also darüber klar sein, dass im Falle des eigenen Ablebens alles in der Tonne landet. Das ist die CD- und Plattensammlung, die in Zeiten von MP3 und Streaming-Diensten ihren Zenit überdauert hat. Liebhaber für die komplette Sammlung finden sich selten und oft sind die guten Stücke kaum noch ein paar Cent wert. Der Verkauf (z. B. über Ebay, Momox oder Rebuy) ist mitunter zeitaufwendig und lohnt sich kaum. Sehr beliebt waren lange Zeit auch Ü-Ei-Figuren. Die kleinen bunten Plastikungetüme, die nicht nur in Kinderzimmern ganze Setzkästen gefüllt haben, haben heute längst nicht mehr diese große Fangemeinde und sind meist völlig wertlos. Dennoch trennen sich viele nur ungern von ihren als Kind mühselig zusammengetragenen Kollektionen. Könnte ja doch noch irgendwann mal etwas wert sein. Plastik ohne Ende Geschenkte Deko ist auch so ein Graus. Selten trifft der Schenkende den Geschmack des Beschenkten. Oft kümmert er sich aber auch gar nicht um den Stil oder die Bedürfnisse des so liebevoll Bedachten sondern verschenkt, was selbst gefällt. Besonders egoistisch ist das Verschenken von Selbstgebasteltem. Wer als Erwachsener ein Handarbeits-Hobby pflegt und nicht weiß wohin mit dem ganzen Mist, lädt diesen gerne als gutgemeintes Präsent getarnt bei seinen Mitmenschen ab. Wer, trotz explizit geäußertem Wunsch, Geschenke zu unterlassen, mit Häkeldeckchen, Stickbildern oder andere Deko-Staubfängern bedacht wird, sollte diese ohne schlechtes Gewissen einfach entsorgen. Wer hingegen solche Aufmerksamkeiten auch noch so platziert, dass der Täter sie bei jedem Besuch bewundern kann, wird sich auch weiterhin über einen nicht abreißenden Strom solcher Geschenken freuen dürfen. Der Hobby-Kreative hat ja nun endlich ein dankbares Opfer gefunden... Die Briefmarkensammlung ist der eher leise und heimliche Vertreter der Sammelleidenschaften. Ordentlich in ein Album geklebt, nimmt das Ganze kaum Platz ein und versteckt sich erfolgreich in irgendeinem hinteren Winkel im Schrank. So ein Album aus Kindertagen meines Mannes liegt bei uns auch noch rum und wie mit den Ü-Ei-Figuren ist es auch hier nicht der Trennungsschmerz, der am Ausmisten hindert. Eher der Wunsch, man könnte ja noch potentielle Werte gebunkert haben, sichert dem Album den Platz im Schrank. Aber wenigstens staubt sie nicht als Deko auf dem Schrank ein. Und er hat mich nicht mal gefragt, ob ich mir noch seine Briefmarkensammlung ansehen will. Es muss ja nicht gleich die komplett leere Wohnung sein. Doch hin und wieder sollte man sich schon fragen, was man wirklich gerne (vor Augen) hat und welche Gegenstände einfach nur aus Gewohnheit oder Pflichtgefühl herumstehen. Wer seinen Plunder liebt, seien es Pflanzen oder Kunstobjekte, wird sich auch beim Abstauben nicht darüber ärgern. Wenn man allerdings jedes Mal insgeheim damit liebäugelt, die Porzellanfigur „aus versehen“ beim Staubwedeln in den Tod zu stürzen, sollte man etwas ändern. Die eignen Dinge sind schnell reduziert, da kann man kurzen Prozess machen. Etwas schwieriger wird es, wenn Mitbewohner wie Partner oder Kinder die Flächen mit ihren Dingen zustellen. Da hilft nur verhandeln. Jeder bekommt einen festgelegten Platz, auf dem er sich ausbreiten darf, den er aber auch selbst sauber halten muss (Dreck ignorieren ist keine Option). Und dann muss man lernen, mit dieser Vereinbarung zu leben. Das bedeutet nicht nur, dass alles, was sich über die vereinbarte Fläche hinaus ausbreitet, rausfliegt. Sondern auch, dass man selbst mit dem Anblick der Dinge der Mitbewohner, wie auch immer sie aussehen mag, ertragen muss. Alternativ bleibt nur, alleine zu wohnen. Wer sich den Lebensraum mit anderen teilt, muss immer auch Kompromisse eingehen. Außer natürlich, man schafft es, sich zum allseits beliebten Diktator zu mausern. Dann hat man natürlich die alleinige Herrschaft über alles, was sich im Haushalt befinden darf. Noch so eine sehr effektive Art, sich selbst beliebt zu machen, ist es, die Einrichtung und Dekoration anderer zu beurteilen, wenn man irgendwo zu Besuch ist. Besonders gut funktionieren dann Sätze wie „Das ist ja vollgestellt hier. So könnte ich nicht leben. “ oder „Ganz schön kahl hier. “. Jeder hat eigene Bedürfnisse und einen eigenen Stil. Wenn man nicht gerade um Rat gefragt wird, sollte man sich mit Kritik zurückhalten. Wäre ja langweilig, wenn wir alle in einheitlichen Katalog-Wohnzimmern leben würden. Wie haltet ihr es mit Dekoration und Sammelleidenschaft? Eher die vollgestellte Fensterbank oder das leere Regal? --- ### Was kostet Kein Kind - Published: 2022-10-17 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/17/was-kostet-kein-kind/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Abtreibung, Antibabypille, Familienplanung, Kind, Kondome, Kosten, Pille, Sex, Spirale, Sterilisation beim Mann, Vasektomie, Verhütung Oft werden die Kosten kalkuliert, die man veranschlagen muss, wenn man ein Kind versorgen muss (ich staune bei Bekannten schon über die Kosten, die entstehen, bevor das Baby überhaupt auf der Welt ist). Wir können aber zum Glück selbst entscheiden ob und wie viele Kinder wir überhaupt haben wollen und müssen nicht so viele Nachkommen wie möglich als potentielle Altersvorsorge in die Welt setzen. Doch was kostet es eigentlich, wenn man keine Kinder bekommen möchte? Für den Normalverdiener ist das womöglich nicht mal einer Überlegung wert. Wir sehen es als Selbstverständlichkeit an, dass wir uns Verhütung leisten können. Doch gerade wenn man nur sehr wenig Geld zur Verfügung hat, ist das ein ganz anderes Thema. Zwar gibt es in einigen Fällen finanzielle Unterstützung, doch dafür muss man dann sein Privatleben preisgeben. Für manch einen mag das Thema zu schambehaftet sein, als das der- oder diejenige sich traut, um Geld zu fragen. Ich will und kann hier weder eine individuelle Empfehlung geben noch eine ärztliche Beratung ersetzten oder irgendetwas bewerben. Mir geht es vielmehr darum, dass wir uns um den Luxus der „schönsten Nebensache der Welt“ einmal bewusst werden und dass es eben nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit ist, sich darüber überhaupt keine Gedanken machen zu müssen. Daher schneide ich auch nur die bekanntesten Punkte aus Kostenperspektive an. Darf es ein Luxus sein, geschützten Sex zu haben? Und was passiert, wenn das mal schief geht? Wie ist das mit der Kostenübernahme? Antibabypille Je nach Art und Hersteller der rezeptpflichtigen Pille kostet die Monatspackung zwischen 7,- bis 20,- € pro Monat. In Summe belaufen sich die jährlichen Kosten also auf circa 84,- bis 249,- €. Diese Kosten werden normalerweise nicht von der Krankenkasse übernommen. Ausnahmefälle sind beispielsweise eine medizinische Indikation oder das Alter der Frau. Bis zum 18. Geburtstag trägt die Krankenkasse die Kosten, bis zum 22. Geburtstag übernimmt sie die Kosten zumindest noch anteilig. Sofern vom Arzt verordnet, kommt es abhängig von Kommune / Bundesland vor, dass auch das zuständige Amt die Kosten für die Verhütung für Bezieher von Leistungen (z. B. Sozialgeld, Arbeitslosengeld II) übernimmt. Allerdings muss man sich aktiv informieren sowie die Unterstützung aktiv beantragen. Kupfer- oder Hormonspirale Die Spirale ist eine häufig genutzte Alternative zur Antibabypille. Die einmaligen Kosten für das Einsetzen liegen je nach Arzt etwa zwischen 160,- bis 500,- €. Hinzu kommen die Kosten für die Spirale selbst, welche aktuell bei circa 120,- € beginnen und bis 350,- € betragen können. Dabei muss allerdings auch die Wirkungsdauer mit einkalkuliert werden, die je nach Modell zwischen 3 und 5 Jahren liegt. Die Kosten für Spirale sowie die separaten Kosten für Einsetzen und Wechsel/Entfernen müssen ebenso wie die Kosten für die Pille selbst getragen werden. Die Kosten für zusätzlich empfohlene Nach- und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind ebenfalls aus eigener Tasche zu zahlen und liegen im Schnitt zwischen 20,- und 40,- €, wobei der Preis auch vom Arzt abhängig ist. Kondome  Die „Verhüterli“ dienen ja (hoffentlich bekanntermaßen) ebenso dem Schutz vor Krankheiten und sind eigentlich für jeden frei zugänglich. Die Stückpreise liegen zwischen 0,20 bis 1,25 € pro Stück und sollten damit eigentlich für jeden erschwinglich sein. Aber als Durchschnittsverdiener kann man sich auch nicht vorstellen, wie es ist, wenn man sich am Monatsende kein Brot mehr kaufen kann. Es ist dann vom Geldbeutel abhängig, ob man sich gerade geschützten Sex leisten kann oder eben nicht. Aber die Lust richtet sich nun mal nicht nach dem Geldbeutel und so werden manche womöglich leichtsinnig. Das Verhütung auf dem Prinzip Hoffnung eine ganz schlechte Idee ist, ist den meisten Menschen sicher klar. Das kann dann um Längen teurer werden, egal wie man sich entscheidet. Wer die Familienplanung bereits abgeschlossen hat, kann sich auch für (fast) die endgültige Variante entscheiden. Vasektomie In der Regel handelt es sich um eine Wunschleistung ohne medizinische Notwendigkeit weshalb die Krankenkassen die Kosten für eine Vasektomie auch nicht übernehmen. Die Gesamtkosten von etwas 400,- bis 600,- € setzen sich zusammen aus Beratungsgespräch, Untersuchung, dem operativem Eingriff selbst und der Nachkontrolle. Wenn man das gegen einen frei gewählten Durchschnittspreis von 0,60 € pro Kondom gegenrechnet, kommt man auf unglaubliche 1000 Stück. Das klingt erst mal ganz schön viel, ist aber über einen langen Zeitraum von 10 Jahren mit gerade mal 2 Stück pro Woche gar nicht mehr so üppig. Kann man sich also ausrechnen, ob sich das für einen selbst lohnt. Langfristig gesehen gehört die Vasektomie im Vergleich mit anderen Verhütungsmitteln aber sicher zu den günstigsten. Und die Umwelt freut´s auch (hinsichtlich Hormone im Abwasser / Müllvermeidung). Der „gleiche“ Eingriff ist bei Frauen im Übrigen wesentlich komplizierter und mit 600,- bis 1000,- € meist auch ein ganzes Stück teurer. Auch die Risiken und Nebenwirkungen unterscheiden sich grundlegend und es gibt nur wenige Ärzte, die eine Sterilisation bei Frauen ohne medizinische Notwendigkeit anbieten. Und auch wenn Mann dem Thema skeptisch gegenübersteht, gibt es nicht nur finanzielle Vorteile. Aber darum geht es an dieser Stelle nicht und das muss auch jeder sehr individuell und für sich persönlich entscheiden.    Abtreibung Egal aus welchen Gründen eine ungewollte Schwangerschaft vorliegt, wenn es erst mal soweit ist, bleiben einem nicht viele Optionen. Glücklicherweise ist Aufklärung zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland mittlerweile nicht mehr strafbar. Auch wenn immer noch viele Politiker/innen meinen, über den Körper einer Frau bestimmen zu müssen. Viel schlimmer steht es in anderen Ländern, in denen man sich teilweise zurück in die Steinzeit entwickelt. Da ist Abtreibung strafbar, teilweiße sogar ohne jegliche Ausnahme. Das ist nebenbei auch ein sehr gutes Beispiel dafür, warum man wählen gehen sollte und warum man sich generell zumindest ein bisschen mit den Parteiprogrammen beschäftigen muss. Doch ich schweife ab... In so einer Ausnahmesituation steht man nun nicht nur zeitlich sondern auch finanziell unter Druck. Denn neben den biologischen Fristen muss man sich auch damit auseinandersetzen, dass es sich bei einer Abtreibung nicht um eine selbstverständliche Kassenleistung handelt. D. h. die Kosten muss man selbst übernehmen. Ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch kostet zwischen 350,- und 500,- €, während der operative Abbruch zwischen 500,- und 700,- € kostet. „Der genaue Preis hängt von... --- ### Wenn der gesunde Menschenverstand aussetzt - Published: 2022-10-10 - Modified: 2022-09-02 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/10/herzkreis-what-the-f/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ballkreis, Cash Gifting, Finanzen, Fraktalkreis, Herzclub, Herzkreis, Lotusblütenkreis, Mandala-Schenkkreis, Power Circle, Schenkkreis, Schneeball, Schneeballsystem, Sternenkreis, Tafelrunde, Unternehmerkreis Da stöbert man durch interessante Artikel im Internet, denkt sich nichts Böses und dann stößt man auf DAS Utopia - Schenkkreise: Was hinter der Abzocke steckt. Mein erster Gedanke war, dass doch niemand so blöd sein kann. Doch nicht ohne Grund gibt es genau solche Berichte auch noch im Jahr 2022! Doch worum geht es überhaupt? In dem Artikel wird vor sogenannten Schenk- oder auch Herzkreisen gewarnt. Dabei handelt es sich um ein klassisches Schneeballsystem das mit perfiden Verkaufstaktiken, schönen Erfolgsgeschichten und gerne auch noch einer Ladung Esoterik und Solidaritätsgefühl aufgehübscht wird. Im Übrigen scheint man hier auch bei der Namensgebung esoterisch kreativ unterwegs zu sein. Mit Sternenkreis, Lotusblütenkreis, Mandalakreis, Power Circle und viele anderen, abenteuerlichen Begriffen versucht man, die eigentliche Funktionsweise zu verschleiern. Die Funktionsweise ist ganz simpel. Das System ist pyramidenförmig aufgebaut. Die Teilnehmer auf der untersten Ebene zahlen an den Teilnehmer an der Spitze und rücken dabei eine Ebene nach oben. Der Beschenkte scheidet aus, die Pyramide splittet sich in zwei neue Schenkkreise auf und die nächste Schenkungsrunde startet. Die Einstiegsschenkung liegt bei bis zu 5. 000 €, da dies unter dem gesetzlichen Freibetrag liegt, den man an Nichtfamilienmitglieder (alle 10 Jahre) steuerfrei verschenken kann. Der Beschenkte bekommt in der Folge dann den 8-fachen Betrag seines Einsatzes, in diesem Fall also 40. 000€ und ist raus. Die restlichen Teilnehmer müssen nun acht weitere Geldgeberakquirieren, um die untere Ebene mit Schenkenden aufzufüllen. Finden sie keine neuen Mitspieler, trocknet der Geldfluss aus. Der Initialtor und frühe Einsteiger können somit also definitiv Geld verdienen. Alle anderen, die in der Folge später dazu stoßen, werden ihr investiertes Geld mit ziemlicher Sicherheit verlieren, geschweige denn einen Gewinn einfahren. Wie Schnell das Ende der Fahnenstange erreicht ist, zeigt sich, wenn man sich mal folgende Tabelle mit einer Verachtfachung der Mitglieder alle drei Runden anschaut. Runde 08181 GruppeRunde 382648 GruppenRunde 68351264 GruppenRunde 9844. 096512 GruppenRunde 128532. 7684096 GruppenRunde 1586262. 14432768 GruppenRunde 18872. 097. 152262144 GruppenRunde 218816. 777. 2162097152 GruppenRunde 2489134. 217. 72816777216 GruppenRunde 278101. 073. 741. 824134217728 GruppenRunde 308118. 589. 934. 5921073741824 GruppenRunde 3381268. 719. 476. 7368589934592 GruppenSchneeball-System im Schenkkreis Nach 10 Durchläufen haben wir bereits 1024 Gruppen und schon in der 30. Runde wäre die Anzahl der teilnehmenden Menschen höher, als die aktuelle Weltbevölkerung (> 8. 008. 333. 000, countrymeters abgerufen am 11. 08. 2022). Die immerwährende Aufteilung der Schenkungspyramide führt zu einer exponentiellen Ausbreitung des Systems. Das das nicht funktionieren kann, sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen sofort klar werden. Doch leider ist genau das nicht der Fall. Gier frisst Hirn, da setzt der gesunde Menschenverstand einfach aus. Zack – weg ist er... Es gibt wohl immer noch genug Leichtgläubige, die sich von überzeugenden Rhetorikern mit Schlagworten wie ‚P2P-Crowdfunding‘zum Schenken motivieren lassen. Oft wird das ganze auch noch als esoterische Lebensweisheit verkauft nach dem Motto "Schenke einen Teil und du erhältst ein Vielfaches zurück" (Kettenbrief de luxe - WELT). Bei solchen Aussagen sollte man eigentlich sofort hellhörig werden doch die Versprechungen sind für viele wohl zu verführerisch. Doch neben der Aussicht auf einen großen Gewinn ist es wohl auch das Gemeinschaftsgefühl, das in den sozialen Medien und Foren zu diesen Gruppen gepflegt wird. In dieser sinnstiftenden Gemeinschaft sollen nach und nach die Träume eines jeden erfüllt werden.   Auf der einen Seite kann man nur den Kopf schütteln, dass sich immer wieder Teilnehmer für solche Schneeballsysteme anwerben lassen. Auf der anderen Seite frage ich mich wirklich, wie die Initiatoren solcher Systeme morgens noch in den Spiegel blicken können. Wie tickt ein Mensch, der ohne schlechtes Gewissen etliche andere um ihre Ersparnisse und damit teilweise in eine prekäre finanzielle Notlage bringt? Glücklicherweise hat sich die rechtliche Lage zwischenzeitlich zu Gunsten der Geschädigten verbessert. Um Initiatoren und aktiv werbenden Teilnehmern solcher Systeme keine weiteren Anreize zu bieten, hat der Bundesgerichtshof bereits 2005 in einer Grundsatzentscheidung festgelegt, dass in Fällen von Schneeballsystemen eine Rückforderung stets möglich ist. Bleibt nur zu hoffen, dass das Thema Finanzbildung in Zukunft mehr Aufmerksamkeit bekommt und die Menschen sich auch in Eigeninitiative in dieser Richtung weiterbilden und solchen Scharlatanen nicht auf den Leim gehen. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe aber Wissen schützt vor dummen Entscheidungen! --- ### Dinge, die du tun solltest, wenn du gerne putzt - Published: 2022-10-03 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/03/dinge-die-ihr-tun-solltet-wenn-ihr-gerne-putzt/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Fail, Grundreinigung, Ordnung, Putzen, Putzroutine, Putzteufel Eingefleischte Minimalisten schwärmen ja immer wieder gerne davon, wie schnell doch die alltägliche Putzroutine geht, wenn man weniger Krempel hat. Für alle, denen die Arbeit mit Eimer und Schwamm zu sehr fehlt, hier ein SOS-Ratgeber, um mal wieder so richtig viel Zeit mit der Lieblingsbeschäftigung zu verbringen. Rumalbern beim gemeinsamen Zähneputzen Wer gerne das Bad putzt, wird kein Problem darin sehen, gemeinsam im Bad zu stehen und sich beim Zähneputzen gegenseitig zum Lachen zu bringen. Danach kann es aber schon mal vorkommen, dass vor allem der Spiegel eine Grundreinigung benötigt. Von Vorteil ist es dann auch, wenn man hinterher eh duschen wollte. Als universelles Putzmittel kann ich im Übrigen meinen DIY-Badreiniger empfehlen. Keine Schoki im Haus haben Wenn so gar keine Schokolade im Schrank zu finden ist, greifen Nachkatzen gerne mal zum Schokoaufstrich. Wer allerdings mit dem Löffel bewaffnet vor dem leeren Schrank steht, wird auch gerne mal zum Verzweiflungstäter und nimmt sich das Kakao-Pulver vor. Beim gierigen Löffeln darf man aber auf keinen Fall einatmen, das führt zu unkontrolliertem Husten (der Löffel bleibt natürlich vor dem Mund) – danach wird die Küche frisch gesaugt und alle Arbeitsplatten gewischt. Mit etwas Glück dürft ihr sogar die Wände säubern. Sauerkirschmarmelade selber kochen In den Hinterlassenschaften von Oma hat sich eine Zange zum Entsteinen gefunden. Zusammen mit dem Sauerkirschbaum im Garten folgte in der Konsequenz eine etwas zeitaufwändige Aktion. Mit der Zange bewaffnet ging es einer großen Schüssel Kirschen an den Kragen bzw. Stein um daraus hausgemachte Marmelade zu kochen. Allerdings sahen Balkon (zum Glück hab ich das nicht drinnen gemacht), Tisch und ich selbst aus, als hätte ich einen Splatterfilm nachgestellt. Beauty-Programm Ein einfaches aber sehr effektives Rezept für eine schnell angerührte Gesichtsmaske besteht aus einem Eigelb und zwei Löffeln Quark. Das ganze wird einfach zusammengerührt und dann lässt man die Pampe für eine halbe Stunde einwirken. Wer dabei auf die glorreiche Idee kommt, sich mit der glitschigen Masse im Gesicht durch die Gegend zu bewegen, darf danach auch gleich seinen 4 Wänden ein Beauty-Programm verpassen. Splatter-Schnitzeljagt Einmal kurz nicht aufgepasst und barfuß mit dem kleinen Zeh irgendwo hängengeblieben, schon hat man die Sauerei. Noch schöner, wenn einem das im Suff passiert und man nicht gleich realisiert, dass Blut fließt. Ich will hier keinesfalls Alkoholkonsum verherrlichen aber wer auf eine spannende Schnitzeljagd steht, bei der man die Spur zum Ort des Geschehens quer durchs Haus verfolgen kann, hat hier seine helle Freude. Heilerde-Packung kombiniert mit Bettflucht Wer einen geschwollenen Knöchel mit Heilerde behandelt, macht im Prinzip erstmal nichts falsch. Die kühlende Packung lindert Entzündungen und wirkt abschwellend. Das Ganze ist eigentlich auch völlig frei von Nebenwirkungen, außer man schafft es nicht, auf seinen 4 Buchstaben sitzen zu bleiben. Einbeinig humpelnd verteilt man die getrocknete Masse in hübschen Bröseln quer durch die Wohnung, so dass auch alle Mitbewohner was davon haben. Staubsaugen darf dann natürlich jemand anders, der Knöchel soll ja weiterhin geschont werden. Vesuv-Nachstellung mit Tomatensoße Das kennt wohl jeder. Sobald die Tomatensoße eine bestimmte Temperatur erreicht hat, sollte man den Topf keine zwei Sekunden aus den Augen lassen. In dem Moment, in dem man nur mal kurz das Salz sucht, fängt der Inhalt fröhlich das Blubbern und Spritzen an, um den Ausbruch des Vesuvs nachzustellen. Warum sehen 30% der Fails eigentlich wie Splatter-Movies aus? ! Gute Ratschläge von Fachleuten ignorieren Das ist ein ganz extremer Fall und nur hartgesottenen Putzfans zu empfehlen. Wenn ihr die Zimmerdecke mit Streichputz verschönern wollt, verzichtet auf jeden Fall auf die Grundierung. Auch wenn der Experte im Baumarkt euch noch so gut berät, hört nicht auf ihn. Nichts geht über das erhabene Gefühl, nach getaner Arbeit das eigene Werk zu bewundern – das dann mit einem großspurig schmatzenden Geräusch auf einen niederprasselt. So etwas schweißt einfach zusammen, danach schreckt einen nichts mehr. Und wenn wir schon beim Renovieren sind Für die leidenschaftlichen Staubwischer hier noch der ultimative Tipp. Einfach mal einen Kabelkanal mit der Flex ziehen. Natürlich ohne vorher irgendetwas abzudecken. Das kostet nur unnötig Zeit und der Vorher-Nachher-Effekt ist so auch viel imposanter. Ihr wolltet schon immer mal weiße statt schwarze Schränke? Dann nichts wie los! Lasst mir gerne einen Kommentar da, wenn ihr auch noch ein paar ultimative Tipps und Ratschläge habt. Wir wollen doch nicht, das dem Putzteufel langweilig wird 😉. --- ### Kleine Veränderungen, große Erfolge - Published: 2022-09-26 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/26/kleine-veraenderungen-grosse-erfolge/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Change Management, Konsum, Plastiktüten-Verbot, Sparen, Veränderung Der Mensch ist typischerweise ein echtes Gewohnheitstier. Veränderungen machen uns generell erst einmal Angst. Das passiert meist unbewusst und oft merken wir gar nicht, wie schnell wir eine ablehnende Haltung einnehmen und neue Ideen kaputt argumentieren.   Dabei vergessen wir leider auch, dass wir ohne Veränderungen immer noch im Höhlenzeitalter leben würden. Doch egal, ob wir gleich die ganze Welt verändern wollen oder nur unser eigenes Leben ein bisschen optimieren möchten, es muss nicht immer gleich an die Erfindung des Rads heranreichen. Oft sind es ganz kleine Dinge, die wir leicht und ohne große Mühe ändern können und die dann in der Summe großes bewirken. Steter Tropfen höhlt ja bekanntermaßen den Stein und so kann man mit Durchhaltevermögen und Ausdauer oft mehr bewirken als mit einer einmaligen Aktion. Angenommen, viele einzelne Menschen fangen an, ihre Einkäufe in eigenen mitgebrachten Taschen und Körben zu transportieren und ebenso viele beteiligen sich an Diskussionen und Unterschriftensammlungen. Dann kann es schon mal passieren, dass Läden ihre Kunden nur noch gegen teuer Geld und gar nicht mehr selbstverständlich mit Plastiktüten versorgen. Im Gegenteil, wer sich traut, sich mit so einer Umweltsünde auf der Straße zu zeigen, wird mit bösen Blicken bedacht und muss sich in Grund und Boden schämen. Die Vereinbarung von Politik und Handel, Tragetaschen aus Kunststoff nur noch gegen Bezahlung anzubieten, gilt bereits seit 2016. Dank dieser wirkungsvollen Maßnahme ist der Verbrauch um mehr als 60 Prozent zurückgegangen.  Natürlich ist das an dieser Stelle etwas arg kurz gefasst. Doch trotzdem sieht man, dass große Veränderungen möglich sind, auch wenn es oft viele kleine Schritte braucht. 2022 ist das Plastiktüten-Verbot in Kraft getreten und viele weitere  Bemühungen zur Reduktion unseres Kunststoffverbrauchs folgen bereits. Steter Tropfen höhlt den Stein. wiktionary. org Veränderungen in unserem eigenen Verhalten mögen in der Masse der Menschen vielleicht untergehen, doch umso mehr Menschen ebenso handeln, umso größer wird ihr Gesamtgewicht. Aber auch im Kleinen, nur für uns selbst oder unser Umfeld können kleine Änderungen unserer Verhaltensweisen auf Dauer viel bewirken. Wenn ich etwa statt jedem Morgen Kaffee und ein belegtes Brötchen beim Bäcker zu holen dazu übergehe, dieses Geld monatlich zurückzulegen, kann sich im Laufe der Zeit ein beachtlicher Sparbetrag ansammeln. Und sinnvoll investiert vermehrt sich dieses Geld sogar noch und arbeitet für uns. Unser Konsumverhalten kann also ganz immense Auswirkungen haben und mit den richtigen Methoden lässt sich einiges erreichen. Doch dafür ist ein Umdenken erforderlich und wir müssen unser Verhalten ändern. Das kann ganz einfach sein, wenn es nur der morgendliche Gang zum Bäcker ist oder aber auch ganz schon schwierig, wenn man sich womöglich das Rauchen abgewöhnen möchte oder mit Frühsport etwas für seine Gesundheit erreichen will. Vor allem der innere Schweinehund kann uns das Leben in dieser Hinsicht ganz schön schwer machen. In kaum einer Situation sind wir so kreativ, wie wenn wir Ausreden dafür suchen, ein bestimmtes Verhalten jetzt nicht umsetzen zu wollen. Der Tag war lang und hart – jetzt muss es ein Stück Kuchen sein. Oder Frustshopping wegen dem nörgelnden Chef. Und dann gleich noch ein paar schicke Cocktails, weil man ja nicht als spaßbefreiter Außenseiter gelten will. Natürlich gibt es immer mal wieder Rückschläge. Man hat den Korb zum Einkaufen zu Hause vergessen und braucht eine Plastiktragetasche. Oder Auto, Waschmaschine und Kühlschrank versagen zeitgleich ihren Dienst und man muss den Sparplan für einen oder sogar mehrere Monate aussetzen. Doch gerade dann ist es umso wichtiger, dass man sich nicht verrückt macht und an seinen Zielen und Werten festhält. Das geht dann einfach, wenn man genau weiß, warum man etwas ändern möchte. Wenn ich mir jeden Genuss versage, um am Monatsende das Sparschwein mit ein paar Euro mehr zu füttern, kann es schon mal sein, dass ich die ganze Aktion beim kleinsten Gegenwind in Frage stelle. Dann fehlt nicht viel und man gibt leichtfertig auf. Doch wer ganz klar das Ziel vor Augen hat und sich womöglich schon bildlich die Frührente oder eine Weltreise vorstellen kann, wird nicht so einfach scheitern. Das Veränderungen wichtig sind, steht also außer Frage. Doch trotzdem erkennt man immer wieder eine gewisse Abwehrhaltung an seinem Mitmenschen aber auch bei sich selbst. Doch wer immer wieder dasselbe tut, kann keine anderen Ergebnisse erwarten. Besser ist es, sich die Situation genau anzuschauen und zu bewerten. Ich kann entweder durch den großen Lottogewinn reich werden und muss nie wieder arbeiten. Oder ich analysiere meine Möglichkeiten und finde viele kleine Rädchen, an denen ich schrauben kann um mein Ziel zu erreichen. Welche Variante erfolgversprechender ist, kann jeder selbst entscheiden. Wie wichtig das Thema ist, sieht man im Übrigen auch daran, dass es eine ganze Wirtschaftssparte mit Literatur, Kursen und Workshops dazu gibt. Firmen suchen explizit nach Change-Managern um Veränderungsprozesse zu begleiten und das Change Management ist als grundlegender Prozess in der Organisationsentwicklung verankert. Wir tun also gut daran, uns offen gegenüber neuen Ideen und Methoden zu zeigen. Wer weiß, was am Ende raus kommt. Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. Quelle unbekannt --- ### Es geht wieder los - Published: 2022-09-25 - Modified: 2022-09-25 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/25/es-geht-wieder-los/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alle Jahre Wieder, Brezeln, Geschenke, Herbstgebäck, Herzen, Lebkuchen, Sterne, Weihnachten, Weihnachtsgeschenke Gefühlt hat das Jahr gerade erst begonnen, schon neigt es sich wieder dem Ende zu. Die Tage werden wieder kürzer und in den Supermärkten taucht das sogenannte Herbstgebäck auf. Wobei sich hier die Geister scheiden, für die einen ist es ein Fest, wenn es endlich wieder Lebkuchen und Co. gibt. Die anderen schütteln fassungslos den Kopf darüber, dass gefühlt die Weihnachtsmänner die Osterhasen ablösen. Auch wenn vielen Anfang September der Sinn noch so gar nicht nach weihnachtlichem Gebäck ist, scheint sich der frühe Start für die Supermärkte doch zu lohnen. Denn nach der langen Abstinenz lassen wir uns gerne verführen und greifen zu obwohl wir doch eigentlich nur das, was auf dem Einkaufszettel steht, kaufen wollten. Auch wenn wir um die manipulativen Praktiken der Einzelhändler wissen, sind wir doch anfällig für all die Verführungen. Schnell sind dann alle guten Vorsätze über Bord geworfen und die Leckereinen landen im Einkaufswagen. Da hilft es auch nicht, wenn man sich vor Augen führt, dass die Aktionsflächen genau darauf ausgelegt sind, dass man auf seinem Weg durch die Regale daran vorbei kommt und zugreift. Das süße Glück in Herz-, Stern- oder Brezelform muss einfach mit. Ich muss gestehen, dass ich zu den Ersten gehöre, die alle Jahre wieder selig mit zwei Packungen Lebkuchen den Laden verlässt. Ein Päckchen für mich, das andere für eine Freundin, die genauso verrückt danach ist, wie ich. Es kam schon vor, dass wir uns gegenseitig mit der ersten Packung des Jahres überrascht haben. Auch die leiben Kollegen hatte ich schon im Frühherbst mit Lebkuchen versorgt. Und diejenigen, die noch am lautesten darüber gelacht hatten, habe ich kurze Zeit später erwischt, wie sie sich heimlich in der Kaffeeküche die letzten Lebkuchenherzen einverleibt haben. Die ersten sind halt die besten und danach lassen sämtliche Gelüste nach und man kommt wieder standfest an der Aktionsware vorbei. Ganz unabhängig vom angebotenen Sortiment an Süßigkeiten weiß ich jetzt schon, dass gefühlt 99% aller meiner Mitmenschen kurz vor dem 24. Dezember völlig überrascht aus allen Wolken fallen. Denn auch wenn Weihnachten jedes Jahr auf denselben Tag fällt (wirklich, ich hab nachgesehen 😉), verdrängen wir es gerne bis auf die sprichwörtlich letzte Minute. Man kann sich also darüber aufregen, dass der Verkaufsstart von Lebkuchen und Spekulatius schon im Spätsommer beginnt. Oder man nimmt es als Anlass für einen unauffälligen Lauschangriff auf die liebsten Mitmenschen. Denn jetzt kann man noch in aller Ruhe die Herzenswünsche herausfinden, statt zwei Tage vor der großen Bescherung zu fragen, was sich Kinder, Partner, Freunde und Familienmitglieder erträumen. Und vielleicht kommt man so auch um den großen Weihnachtsstress herum und kann statt in letzter Minute durch die Läden zu hetzten lieber gemütlich in einem Café sitzen und entspannt das bunte Treiben beobachten. --- ### DIY-Trend – teuer selbst gemacht - Published: 2022-09-19 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/19/diy-trend-teuer-selbst-gemacht/ - Kategorien: DIY, Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: DIY, Hobby, Konsum, Paletten, Palettenmöbel, Palettensofa, Selbermachen, Sparen Mittlerweile gibt es ja so ziemlich für alles eine bzw. unendlich viele DIY-Anleitungen im Netz. Egal, ob es sich um Möbel handelt oder Rezepte für alle (un-)möglichen Dinge des täglichen Verbrauchs. Auch an mir ist das nicht ganz spurlos vorbei gegangen. Neben festem Shampoo, Peeling und Deo hab ich schon Putzmittel zusammengerührt. Am Ende ist tatsächlich nur der selbstgemischte Badreiniger (große Liebe) übrig geblieben, außer Spüli das einzige was wir im Haushalt verwenden. Das Deo ist eigentlich auch klasse aber irgendwann war meine Haut plötzlich anderer Meinung, vielleicht zu aggressiv für trockene Winterhaut. Und das Peeling mit Kaffesatz gibt zwar weiche Haut, verursacht aber auch eine riesen Sauerei in der Dusche. Zum Glück war der Badreiniger nicht weit... Was aus meiner Sicht gegen viele DIY-Projekte spricht, ist aber oft die Zutatenliste. Wenn ich nicht alles im Supermarkt für kleines Geld bekomme, verpuffen sämtliche positiven Nebeneffekte schnell. Nicht nur der Aufwand für die Beschaffung und die Kosten für die Ingredienzien sprechen dann gegen das Selbermachen. Wenn ich am Beispiel des festen Shampoos sehe, was ich an Verpackungsmaterial einschließlich Plastikbeutel so alles auf dem Tisch stehen hatte, stellt sich umgehend Ernüchterung ein. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an verpackungsarmen und plastikfreien Produkten, auch für kleine Geldbeutel bezahlbar (ernsthaft, wer kauft den Shampoo für 35 €). Die Hersteller kaufen die Zutaten in großen Gebinden und da muss unsereins nicht alle Zutaten einzeln nochmal in haushaltsüblichen Mengen horten. Und es geht ja auch nie auf, man hat immer irgendwelche Reste, die dann im schlimmsten Fall im Müll landen. Nachhaltigkeit und Sparsamkeit sehen anders aus. Die Zeit und den Energieverbrauch für das Selbermachen rechne ich jetzt nicht mal mit ein. Die Unternehmen sind längst auf den DYI-Zug aufgesprungen und bieten ganze Sets mit Anleitungen an, wie man sich etwa Möbel selbst bauen kann. Da geht es weder ums Sparen noch um das Wiederverwenden von vorhandenen Ressourcen sonder einfach um den Spaß am Selbermachen. Die romantische Vorstellung, seine Gartenmöbel aus alten Paletten günstig und einfach selbst zu zimmern trifft irgendwann auf die harte Realität. Jeder blendet die letzte gemeinschaftliche Aufbauaktion des neuen Schlafzimmerschranks/Wohnzimmerregal/Bett/... lieber aus, die doch so gar nicht romantisch beinahe mit einer Paartherapie geendet hat. Und alte Paletten soll man ja sowieso nicht verwenden, wer weiß, was darauf transportiert wurde. Also ab in den Baumarkt und fröhlich konsumiert. Wobei mir nicht ganz klar ist, worin sich der Aufbau eines Palettensofas mit fertig passendem Polster von dem eines klassischen Möbelstücks unterscheidet. Trotzdem behaupte ich nicht, in einem DIY-Bett zu schlafen – auch wenn es selbst aufgebaut ist. Wenn man davon ausgeht, dass gerade der Paletten-Möbel-Trend irgendwann mal vorbei sein wird und man irgendwann „richtige“ Möbel kauft, kann man das Geld also gleich in etwas langlebiges investieren oder mit einer gebrauchten Zwischenlösung viel Geld sparen. Eine Nummer kleiner geht DIY dann natürlich auch. Doch statt mit vorhandenem auf kreative Weise Neues zu schaffen, wird auch hier eher kreativ Umsatz generiert. Fertige Sets und Unmengen an passendem Zubehör lassen die Kassen klingeln. Früher hat man dazu im Übrigen einfach „Basteln“ gesagt. Das ist aber out, daher redet man lieber von DIY-Projekten. Und am Ende steht die Bude voll mit traurigen Zeugnissen von eben diesen mehr oder eben weniger erfolgreichen Projekten. Ist bei mir auch nicht anders, aber Vernunft, Sparsamkeit und Minimalismus halten etwaige Bastel-, Kunst- und Hobbyprojekte erfolgreich in Schach. Dabei braucht es diesen ganzen Kram überhaupt nicht. Nicht falsch verstehen, die ganzen DIY-Anleitungen sind toll, auch die der einschlägigen Baumärkte. Sie bieten Hilfestellung und Inspiration. Doch wer danach mit einer ellenlangen Einkaufsliste loszieht, ist eher der Werbeindustrie auf den Leim gegangen. Wer aber aus Vorhandenem mit etwas Leim und viel Kreativität etwas Neues schafft, hat unser aller Anerkennung verdient! --- ### Finanzpsychologie – so leicht bist du manipulierbar - Published: 2022-09-12 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/12/finanzpsychologie-von-ankern-wein-und-hoehlenmenschen/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Anker-Effekt, Besitztumseffekt, Confirmation Bias, Dispositionseffekt, Endowment-Effekt, Finanzen, Kompromisseffekt, Prozent-Effekt, Selektive Wahrnehmung, Sunk-Cost-Effekt, Verlustaversion Von wegen Zahlen, Daten, Fakten. Das Thema Geld ist durchaus ein emotionales, auch wenn wir das oft gar nicht bewusst wahrnehmen. Einerseits, weil Geld eine existenzielle Funktion in unserer Gesellschaft hat. Andererseits, weil unser Gehirn evolutionär teilweise noch gar nicht in unserer schnelllebigen Zeit angekommen ist. Wir sind also überspitzt ausgedrückt als Höhlenmensch unterwegs in der Mission unser finanzielles Überleben zu sichern. Um diese Mammutaufgabe zu bewältigen (und nein, wir erlegen jetzt kein Mammut und flüchten auch nicht vor dem Säbelzahntiger), hat unser Gehirn ein paar bequeme Strategien entwickelt, die ihm das ganze vereinfachen sollen. Dann nach wie vor ist unser Gehirn auf Effizienz und Energiesparen ausgelegt. Und da das ganze menschliche Verhalten genauso wie das liebe Geld extrem spannende Themen sind, gibt es mit der Finanzpsychologie sogar eine eigene Disziplin, die sich mit unseren geldbezogenen Verhaltensweisen befasst. Die verschiedenen Einflüsse, die unsere Erziehung, unsere Kultur/Umwelt aber vor allem unsere Instinkte auf unsere Finanzentscheidungen haben, sind hoch komplex. Wenn man sich derer bewusst ist, kann man ihre Auswirkungen auf die eigenen Finanzentscheidungen analysieren und steuern. Schauen wir uns im Folgenden doch mal einige typische Strategien und psychologischen Barrieren an, die unser Gehirn unbewusst einsetzt, um sich finanzielle Entscheidungen leicht zu machen. Anker-Effekt Dieser erstaunliche Effekt ist ein genialer Trick, um uns Waren zu teureren Preisen unterzujubeln. Da unser Hirn recht einfach gestrickt ist (wir erinnern uns – der Höhlenmensch) sucht es sich Vergleichsobjekte, um den Wert einer Sache einzuschätzen. In Ermangelung passender Bezugspunkt zieht es sich einfach aus dem Zusammenhang gerissene Zahlen heran und verwendet diese als sogenannten Anker. Und da auch mein Hirn nicht anders funktioniert, als bei anderen, bleiben wir der Einfachheit halber bei der Weinflasche als Beispiel in einem kleinen Experiment. Dabei werden zwei Personen unabhängig voneinander gebeten, sich die letzten zwei Ziffern ihrer Kontonummern zu notieren, und dann den Preis einer hochwertig wirkenden Flasche Wein abzuschätzen. Bei der einen Person lauten die Ziffern 05, sie schätzt den Wert auf etwa 8 €. Die andere Nummer endet hingegen auf 96, diese Testperson schätzt den Preis auf 36 €. (Das ist ein konstruiertes Beispiel, die Zahlen dienen nur der Verdeutlichung. ) Besitztumseffekt / Endowment Effekt Der Besitztumseffekt lässt sich wunderbar auf Flohmärkten aber auch oft bei Onlineinseraten beobachten. Oft werden Mondpreise für gebrauchte Dinge verlangt, die weit über dem durchschnittlichen Marktwert liegen. Das liegt daran, dass wir Gegenstände, die uns gehören, unbewusst einen ideellen Wert hinzurechnen und sie damit wertvoller einschätzen, als Vergleichsprodukte. Diese kognitive Verzerrung führt auch dazu, dass wir Dinge horten, um sie ja nicht unter Wert zu verkaufen. Damit entgeht uns ein möglicher Gewinn, der bestimmt besser an anderer Stelle investiert wäre, als in Form von altem Kram unsere Schränke zu verstopfen. Verlustaversion Erstaunlicherweise schmerzen uns Verluste wesentlich mehr als und Gewinne in exakt gleicher Höhe Freude bereiten. Verhaltensforscher schätzen, dass wir ein negatives Erlebnis rund doppelt so intensiv empfinden, wie eine positive Erfahrung. Daher vermeiden wir es verständlicherweise, Verluste bei unseren Investitionen z. B. bei fallenden Aktienkursen, zu realisieren. Das kann jedoch auch dazu führen, dass wir trotz negativer Schlagzeilen länger an einer Investition festhalten und sich so die Verluste noch weiter steigern. Dispositionseffekt Der Dispositionseffekt hängt mit der oben beschriebenen Verlustaversion zusammen und beschreibt die Neigung von Anlegern, eher die Wertpapiere zu verkaufen, die im Wert gestiegen sind und die Anteile mit Verlusten eher zu halten. Wer also einen Teil seines Depots verflüssigen will oder muss, sollte sich diesen Effekt bewusst machen, bevor er übereilte Entscheidungen trifft. Confirmation Bias Der Effekt der Voreingenommenheit bewirkt, dass man das, was man für wahr und richtig hält versucht, mit entsprechenden Informationen und Argumenten zu beweisen. Der Klassiker unter den Beispielen ist der vermeintlich teure Wein. Wenn man der Testperson dir günstige Weinflasche als besonders edlen Tropfen verkauft, schmeckt dieser gleich umso besser. Allerdings zahlen wir dadurch auch unnötig viel Geld für Markenprodukte, obwohl die gleiche Qualität auch mit einem günstigeren No-Name-Produkt zu haben wäre. Selektive Wahrnehmung Wer viel Geld in ein Produkt investiert hat, wird viele positive Aspekte hervorheben, um seine eigene Entscheidung zu rechtfertigen. Argumente, die gegen diese Entscheidung sprechen, werden schlichtweg ignoriert. Interessanterweise ist das auch bei den bereits erwähnten Markenprodukten zu beobachten, bei denen die Verbraucherzentrale regelmäßig die Mogelpackungen des Jahres kürt. Trotzdem verkaufen sich diese Produkte hervorragend. Unerwünschte Informationen werden also einfach verdrängt. Nur so kann ich mir auch erklären, dass ein einschlägig bekannter Hersteller für Schokoaufstrich 😉 die Rezeptur dahingehen „verbessert“, teuren Kakao durch einen höheren Anteil an Fett und Zucker zu ersetzen. Dem Markenimage scheint das nicht geschadet zu haben, sie haben wohl nur eine einzige Kundin verloren. Sunk-Cost-Effekt Oder bis zum bitteren Ende – hat man bereits einen gewissen Betrag investiert, fällt es einem umso schwerer, eine Fehlinvestition zu akzeptieren und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Der Effekt zeigt sich beispielsweise bei Autoreparaturen. Wenn die ersten Verschleißteile ersetzt werden müssen, folgen oft weitere meist teure Reparaturen. Hat die gute Mühle erst mal ein paar Dienstjahre hinter sich, werden die Abstände zwischen den Werkstattbesuchen immer kleiner. Doch statt sich von dem Fass ohne Boden zu trennen, halten viele an dem gar nicht mehr treuen Gefährt fest. Man hat ja schon so viel Geld reingesteckt, das wäre ja dann verloren. Dabei wird geflissentlich die hohe Wahrscheinlichkeit zukünftiger Kosten ignoriert und weiterhin Geld versenkt. Kompromisseffekt Unser Steinzeitgehirn tut sich leicht mir sogenannten Einzelattributsentscheidungen. Die Wahl des günstigsten Produktes fällt uns leicht. Doch sobald es komplizierter wird und mehrere Attribute die Entscheidung beeinflussen, muss eine Vereinfachung her, um den Entscheidungsprozess zu erleichtern. Das Gehirn hat dabei eine Abneigung gegen Extreme entwickelt und tendiert bei der Auswahl eher zu Produkten mit durchschnittlichen Merkmalen statt sich für solche mit herausragenden Eigenschaften zu entscheiden. Der Kompromisseffekt besagt also, dass ein Verbraucher aus einer Reihe von Produkten eher die mittlere Option gegenüber den extremeren Optionen wählt. Das machen sich Verkäufer zu Nutze, indem sie uns ein eher günstiges und ein völlig überteuertes Produkt zur Auswahl zeigen. Wenn sie dann ein letzten Endes ein Produkt im oberen Mittelpreissegment auspacken, greifen wir dankbar (und perfekt manipuliert) zu. Prozent-Effekt Bei... --- ### Bücher, die ihr unbedingt gelesen haben müsst - Published: 2022-09-05 - Modified: 2022-08-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/05/buecher-die-ihr-unbedingt-gelesen-haben-muesst/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus, Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Best-Of, Buchempfehlung, Bücher, Finanzen, Lesen, Liste, Multiinteressiert Also – ich liebe ja Listen mit Buchempfehlungen. Allerdings kaufe ich kaum eines dieser Bücher am Ende wirklich. Das mag zum Einen daran liegen, dass ich genug Lesefutter aus kostenlosen Quellen bekomme. Zum Anderen lasse ich mich zwar gerne inspirieren, mache aber dann doch worauf ich Bock habe. Viele gute Bücher zählen zu den Must-Read-Listen, von zeitlosen Klassikern über wochenlangen Platz-Eins-Bestsellern bis hin zu lebensverändernden Ratgebern. Doch wenn das Bauchgefühl nicht ganz laut „Will ich lesen! “ ruft, landet keines dieser Bücher auf meiner Leseliste und schon gar nicht im Bücherregal. Bei kostenlosen Fehlgriffen aus dem Bücherschrank kann man sich schnell wieder von diesen Exemplaren trennen und hat im schlimmsten Fall nur ein bisschen Lebenszeit mit der Lektüre vertan. Auch Bücher, die man weitergereicht bekommen hat, kann man schnell wieder auf den Weg schicken. Hat man aber ein neues Buch gekauft, ist es natürlich schade ums Geld. Daher landen potentielle Kandidaten erst mal auf dem Wunschzettel und werden erst nach eingehender Prüfung erworben, dann gerne auch gebraucht. Einen Vorteil hat in dieser Hinsicht mein E-Reader. Nachdem ich mich eine halbe Stunde maßlos über unzählige Schreibfehler ärgern musste habe ich kurzerhand die Rückgabe getestet. Und siehe da, innerhalb von 5 Minuten war das Unding wieder aus der virtuellen Bibliothek verschwunden und das Geld gutgeschrieben. List of Books to Read Before You Die Any book you wantDon´t read books you don´t want to readThat´s itCongratulations you dit it  Comment of reader: I really like this list. All my favorite books are on it. Answer from author: Thanks. I worked really hard on it. Was mich im Übrigen besonders ratlos zurückgelassen hat, war eine Liste von Büchern, die JEDE Frau über 40 gelesen haben muss. Mir war gar nicht bewusst, dass ich als kinderlose Frau überhaupt Bücher über gestresste und alleinerziehende Mütter lesen muss.  Auch sehr schön zum Schmökern ist diese Liste der Top 100 Büchern, die man gelesen haben sollte. Hier ist aber immerhin klar erwähnt, dass es hierbei nicht um ein Pflichtprogramm für alle und jeden geht. Und auch wenn ich um die Nummer 2 dieser Liste einen großen Bogen mache, habe ich doch auch so manches bereits durch geschmökert.  „Es gibt nicht DIE eine wahre Liste, die man stoisch von oben nach unten abarbeiten kann. Denn die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. “Literatur-ABC Auch hinsichtlich Finanzliteratur gibt es unzählige Listen von Büchern, die man gelesen haben muss. Da sind meist die üblichen Verdächtigen dabei und am Ende geht es wohl oft nur darum über Links ein bisschen was vom großen Kuchen zu verdienen. Das sei jedem gegönnt und alleine über die Häufigkeit der Erwähnungen in diversen Listen lässt sich wohl auch eine echte Best-Of-Liste ermitteln. Dank der Beschreibungen vieler engagierter Blogger kann man sich sein eigenes Bild über den Inhalt machen und ob die Empfehlung die eigenen Interessen und Bedürfnisse abdeckt. In dem Fall ist es auch empfehlenswert, diese Arbeit mit dem Kauf über einen Affiliate-Link zu honorieren. Aber man MUSS keinesfalls alle gelisteten Bücher gelesen haben. Denn es sind Empfehlungen, keiner wird eine Prüfung ablegen müssen und Wissen gibt es mittlerweile aus vielen unterschiedlichen Quellen. Am Ende ist nur eines wichtig – das wir überhaupt lesen und das wir Spaß daran haben, durch Lesen unser Wissen und unseren Horizont zu erweitern. Ein paar Highlights aus meiner bisherigen Lese-Historie sowie einiger Bücherschrank-Raubzüge teile ich gerne mit euch. Vielleicht fallen sie euch irgendwann auch mal in die Hände, dann habt viel Spaß beim Lesen. Und nein, ich verwende hier ganz bewusst keine Links. Wenn euch ein Titel interessiert, wisst ihr glaube ich alle, wie man da ran kommt. Und wenn ihr etwas von der Liste kaufen wollt, unterstützt doch bitte den kleinen Buchhändler eures Vertrauens. Die Schlacht der Nomen (Trilogie) - Terry Pratchett Wer nur die Scheibenwelt kennt, hat definitiv etwas verpasst. Die Kleinsten können Großes bewirken! Himmel, Herrgott, Arsch und Aktien - Leonhard Loewe So gar keine Finanzliteratur. Und Omi hatte Recht, wenn sie einem geraten hat, immer einen sauberen Schluppi zu tragen. Man weiß nie, in welcher Situation es einen erwischt. Wie man Freunde gewinnt - Dale Carnegie Ein Buch, das man immer wieder mal lesen sollte und das einen daran erinnert, dass man mit Honig mehr Fliegen fängt, als mit Essig. Wir sollten alle netter zueinander sein! Das Arroganz Prinzip, So haben Frauen mehr Erfolg im Beruf - Dr. Peter Modler Interessanter Input für die eigenen Feldstudien der Silberrücken im Büro. Aber auch für Männer spannend (habe ich mir sagen lassen). Rumo - Walter Moers Wer den Käptn Blaubär nur vom Sandmännchen kennt, mag mit diesem Werk etwas erschlagen sein. Für Liebhaber feingedruckter Fantasiewelten gibt es hingegen über 700 Seiten Realitätsflucht. Blackout - Marc Elsberg Eindringliche und leider sehr realistische Katastrophenbeschreibung. Ein echter Horror für alle, die um die leichte Umsetzbarkeit dieser Fiktion wissen. Die Schuld der toten Taucher - Hans-Jürgen Kaphengst Ein Öko-Krimi, der zur Pflichtlektüre aller Taucher werden sollte. Vor allem derer, die wie Elefanten im Porzellanladen durchs Riff pflügen. Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence Über Freundschaft und Mitgefühl (und das schwierige Thema Sterbehilfe) Achtsam morden - Karsten Dusse Ein besonderes Sahnestück für esoterisch angehauchte Misanthropen Der König von Berlin - Horst Evers Unterhaltsamer Schädlingsbekämpfungskrimi mit überraschender Story und viel Wortwitz. Diner des Grauens - A. Lee Martinez Ein echter Zombie-Horror-Vampir-Werwolf-Spaß! Und wer Gefallen daran findet, den versorgt der Autor mit vielen weiteren (unabhängigen) irren Geschichten. Die dunkle Seite des Mondes - Martin Suter Mit Pilzen spielt man nicht. Nachwirkende Geschichte über das Ausbrechen aus dem Alltag. --- ### Flohmarkt - Schnäppchenparadies oder Zeitverschwendung? - Published: 2022-08-29 - Modified: 2022-08-28 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/29/flohmarkt-ueberfluessiger-zeitvertreib/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Besitztumseffekt, Flohmarkt, Kleidung, Konsum, Konsumboykott, Minimalismus, Schnäppchen, Trödelmarkt Aufgrund der unverhofften Verkettung glücklicher wie unglücklicher Ereignisse habe ich mich an einem Samstagvormittag sehr früh in der Großstadt auf dem monatlich stattfindenden Flohmarkt wiedergefunden. Wir waren am Vortag schon ein bisschen bummeln und trotz Begleitung hat mich die Kauflaune so gar nicht erfassen können. Das ist wohl das Ergebnis jahrelangen Reduzierens inklusive sehr bewussten Konsumierens. Und da ich sehr rigoros ausschließlich Kleidung in meinen Schrank lasse, von der ich zu 100% überzeugt bin, lassen mich die meisten Sachen in den Läden kalt. Einzig ein Kleid hat meine Aufmerksamkeit erregt. Nachdem die passende Größe nicht in Schwarz vorhanden war, hatte sich das allerdings sofort erledigt. Selbst, wenn eine Nummer kleiner (eingehen hätte es nicht dürfen) mit etwas Bauch einziehen gut gepasst hätte, keine Kompromisse! Erstaunlicherweise waren die Bekannten, mit denen ich unterwegs war, enttäuschter als ich selbst. Womöglich rechtfertigen wir unsere Ausgaben vor uns selbst damit, dass unsere Begleitung ebenfalls viel Geld auf den Kopf gehauen hat und versuchen daher diese zum Einkaufen zu animieren? ! Als ich dann am nächsten Morgen durch die Stadt spaziert bin, hatte ich also überhaupt kein Bedürfnis mehr, ein Bekleidungsgeschäft zu betreten. Ein paar Dinge für den Haushalt gäbe es auf der Liste im Hinterkopf. Daher dachte ich, der Flohmarkt wäre eine gute Idee. Nachhaltig und zu kleinem Preis einkaufen und dabei noch jemandem Überflüssiges abnehmen, das man selbst benötigt. Offiziell startet dieser besagte Flohmarkt um 8:00. Nachdem die Läden auf der Shoppingmeile aber erst um 10:00 öffnen, lohnt sich der frühe Start für die Händler wohl kaum und so waren die meisten um kurz nach 9:00 immer noch mit dem Aufbauen und Sortieren ihres Angebotes beschäftigt. Trotzdem würde ich die Aktion nur zu so früher Stunde wiederholen. Es war noch angenehm leer und die Luft noch schön kühl und frisch. Man konnte entspannt von Stand zu Stand spazieren. Wer später kommt, darf sich von den Massen über den Platz schieben lassen und zu hochsommerlichen Temperaturen schwitzen. Da ich alleine unterwegs war, konnte ich mich entspannt in meinem eigenen Tempo treiben lassen. Doch die romantische Vorstellung, beim Stöbern auf dem Flohmarkt ein paar Schätze zu entdecken oder zumindest irgendwas Sinnvolles war schnell im Keim erstickt. Viele Händler sind professionell unterwegs und spezialisiert auf hochpreisige Dinge wie Markenporzellan oder Sammlerwaren. Dazwischen gab es einige Schmuckanbieter mit teurem Silberkram, die man auch auf jedem Krämermarkt findet. Und dann natürlich ein ganzer Haufen von Dingen, die man nicht mal geschenkt annehmen würde. Ganz im Ernst, wer kauft denn ein völlig abgewetztes Paar Schuhe oder völlig zerfledderte Bücher? ! Ein Paradies für Sammler Doch trotz der Ernüchterung ist es spannend, was die Leute so alles anbieten und vor allem, welchen Wert sie diesen Dingen noch zusprechen – der Besitztumseffekt lässt grüßen. Da ist es besonders lustig, bei den Preisverhandlungen Mäuschen zu spielen. Das ist ganz großes Kino (und viel günstiger)!  Sehr dramatisch vor allem der Dialog zwischen dem Verkäufer und seinem Nachbarn am nächsten Stand im Abspann, nachdem der Kunde nach erfolgreichem Deal weitergezogen war. Da wird mit großer Geste und viel Theatralik noch über die unverschämten Kunden gezetert und gejammert, dass man ja am Ende des Tages überhaupt nichts verdient hätte. Und doch stehen sie zum nächsten Termin wieder am Stand und verscherbeln Spielzeug, das offensichtlich Horrorfilmen wie „Chucky“ oder dem „Friedhof der Kuscheltiere“ entsprungen ist, zu Mondpreisen. Am Ende hat sich der Besuch wirklich gelohnt. Ich habe zwar nichts gekauft, hatte aber eine Menge Spaß. Wer einen Flohmarkt ohne Erwartungen besucht, kann also auch ohne das erbeutete Schnäppchen eine unterhaltsame Zeit erleben. Falls jemand jetzt Lust bekommen hat, ein bisschen zu Stöbern inklusive Unterhaltungsprogramm, findet ihr hier oder hier die nächsten Termine in der Nähe und gleich noch ein paar Tipps zur Vorbereitung, falls auch ein paar Anschaffungen geplant sind. --- ### Sommer, Sonne, Schweißgeruch - Published: 2022-08-25 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/25/sommer-sonne-schweissgeruch/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Deo, Deodorant, DIY, Natron, Naturkosmetik, Schweiss, Selbermachen Kaum klettern die Temperaturen steigt auch das Risiko für unerwünschte Geruchsbelästigung. Besonders erfreulich (nicht! ) ist das in öffentlichen Verkehrsmitteln aber auch am Arbeitsplatz gibt es den einen oder anderen Kollegen, der schon früh morgens nicht nur muffelig sondern auch müffelig daher kommt. Doch der schlimmste Albtraum ist, wenn man sich selbst als Ursache des olfaktorischen Supergaus identifiziert. Vor allem, wenn man die Entgleisung nicht unter einem dicken Pulli verbergen kann sondern nur ein dünnes T-Shirt zwischen dem Eigengeruch und der Außenwelt liegt. Übertünchen als Schadensbegrenzung macht das Ganze eher schlimmer, dann kommt zum Schweiß noch eine Ladung Parfüm und schon haben wir viel Platz um uns herum. Zuverlässig hilft da nur die vorbeugende Chemiekeule inklusive all der bedenklichen Inhaltsstoffe, die wir uns eigentlich nicht wirklich auf die Haut schmieren wollen. Zwar gibt es zwischenzeitlich eine große Auswahl an Alternativen in Bereich der Naturkosmetik, doch für sommerliche Extremsituationen sind viele davon einfach zu schwachbrüstig. Wer sich dennoch durch das Sortiment cremt, sprüht oder pudert, lässt oft ein kleines Vermögen liegen. Vor allem, wenn das einzig wirksame und verträgliche Präparat im zweistelligen Bereich liegt und eine mengenmäßige Einsparung bei Hitze und Sport nicht zur Debatte steht. Eine gut verträgliche Alternative – für Geldbeutel, Haut und Umwelt – finden wir im Supermarktregal bei den Backzutaten. Simples Natron eignet sich hervorragend als Deo, da es zuverlässig Gerüche neutralisiert. Die ganz Harten pudern sich direkt pur damit die Achseln ein. Empfehlenswerter ist da die Herstellung eines einfachen DIY-Deos, welches man auch erst mal auf eigene Verträglichkeit testen sollte. Je nach persönlicher Vorliebe gibt es unzählige Rezepte für Creme, Spray oder Stick. Ich selbst mag das geschmiere und gepansche mit den Fingern nicht so und bevorzuge daher ein Spray. Das ist morgens schnell aufgesprüht und bei Bedarf super fix zusammen gerührt. Theoretisch braucht es dafür nur eine leere Sprühflasche (von einem aufgebrauchten Deo) und zwei Zutaten: 1 Päckchen Natron (1 Teelöffel)Ca. 70 ml abgekochtes, noch heißes Wasser (damit sich das Natron leicht auflöst) Das persönliche optimale Mischverhältnis kann durchaus variieren. Ätherische Öle wie Salbei oder Zedernholz helfen zusätzlich durch ihre schweißhemmende Eigenschaft. Ansonsten kann das ansich geruchslose Gemisch nach Belieben mit zitronigen oder blumigen Düften aufgemotzt werden. Wichtig ist hier nur auch wieder die Probe nicht nur für die Nase sondern vor allem auf der Haut. Nicht jeder ist gleich (un)empfindlich und wenn es erst mal juckt und brennt, ist der Spaß schnell wieder vorbei. Gewöhnungsbedürftig bei der Umstellung ist auch, dass man durchaus mehr schwitzt als mit dem Antitranspirant aus der Drogerie. Denn wie hier der Name schon vermuten lässt, wirkt dieses bereits der Bildung von Schweiß entgegen. Natron hingegen verhindert die Geruchsbildung. Die Poren dürfen also ungehindert arbeiten. Manch einer sieht das als gesundheitlichen Vorteil. Ich muss zugeben, dass ich es trockener lieber mag und nach zwei Sommern zum bedenklichen konventionellen Deo inkl. Aluminium zurückgekehrt bin. . Preislich ist das selbstgemachte Deo aus Natron aber definitiv unschlagbar. Ob es langfristig das herkömmliche Mittel ersetzt, muss jeder selbst entscheiden. Zumindest lohnt es sich aber, sich mit den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten Natriumhydrogencarbonat als günstige Allzweckwaffe auseinanderzusetzen. Wobei es mich schon ein bisschen irritiert, dass dasselbe Mittel, dass ich mir unter die Achseln packen kann, auch als Backofenreiniger funktioniert... --- ### Kreativ auf Kommando – aber klar doch… - Published: 2022-08-22 - Modified: 2022-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/22/kreativ-auf-kommando-aber-klar-doch/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Brainstorming, Idee, Inspiration, Kreativität, Kreativität fördern, Kreativitätstechnik, Langeweile, Tapetenwechsel, Urlaubsreif „Sei doch einfach mal kreativ und mach mir bis heute Abend einen Lösungsvorschlag! “ So oder so ähnlich haben wir es alle schon mal um die Ohren gehauen bekommen. Vorzugsweise gerade dann, wenn der Druck besonders hoch und der Vorgesetzte völlig ideenlos ist. Doch auf Knopfdruck kreativ sein, das schaffen die wenigsten. Unter Stress entwickelt man einfach keine kreativen Ideen. Und was verstehen wir unter Kreativität überhaupt? Laut Wikipedia-Eintrag ist es „die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. “ Damit ist also keinesfalls nur die Kunst gemeint, wie fälschlicherweise oft angenommen wird. Auch zur Lösung von Problemen ist häufig eine kreative Herangehensweise gefragt, ebenso um neue Ideen zu entwickeln. Daher beschränkt sich die Kreativität auch nicht auf bestimmte Berufsfelder, sondern kann uns überall im Alltag begegnen. Ebenso bedeutet es nicht, dass jemand nicht kreativ sei, bloß weil er oder sie nicht gerne oder gut malt oder sonst wie gestalterisch tätig ist. Vor allem Vorurteile und Unwissenheit prägen unser Bild von kreativen Berufen. Wie oft habe ich schon gehört „Ich mach was mit Medien“, wenn ich nach den beruflichen Zielen von Anfang Zwanzigern gefragt habe. Dabei sind auch so viele andere Tätigkeiten extrem kreativ. Beispielsweise erschaffen Software- und Hardwareentwickler etwas Neues das, zumindest in den meisten Fällen, nützlich ist. Also kreativ per Definition! Ohne die richtige Grundlage – Wissen – auch keine Kreativität Doch was heißt das überhaupt, kreativ zu sein und was brauchen wir dafür? Damit die Kreativität überhaupt entstehen kann, sind ganz bestimmte Voraussetzungen wichtig, sozusagen die Rahmenbedingungen für den kreativen Prozess. Erlerntes Wissen/Erfahrung Um eine Aufgabe lösen zu können, müssen wir zuerst einmal die Herausforderung identifizieren und verstehen. Zu den neuen Informationen kommen unsere bisherige Erfahrung und unser angesammeltes Können hinzu. Mit dieser Grundlage hat unser Gehirn die nötige große Auswahl, neue Verbindungen zu erstellen und damit neue Ideen zu generieren. Wir nutzen, was wir bereits wissen und formen es zu neuen Konzepten und Herangehensweisen um. Zeit Ein zweiter enorm wichtiger Aspekt ist die Zeit. Wer ständig am Limit ist, hat kaum geistige Kapazitäten, um neue Innovationen zu generieren. Fantasie braucht ihren Raum und lässt sich nicht mal eben zwischen zwei Meetings oder in eine ToDo-Liste quetschen. Motivation Wer intrinsisch motiviert ist, sprüht oft vor originellen Eingebungen. Wenn wir für ein Thema brennen und mit viel Herzblut und Leidenschaft an eine Sache herangehen, sprudelt der Ideenreichtum oft schon ganz von selbst. Interessiert man sich aber so gar nicht für die Materie oder ist man mit dem Kopf woanders, werden wohl kaum neue Lösungen entstehen. Einen sicherer, wertfreier Raum, in dem wir uns entfalten können. Fühlen wir uns unwohl und empfinden unser Umfeld als belastend, beschäftig sich unser Gehirn eher mit Sorgen und Nöten. Vielleicht hat man Angst, mit einer unkonventionellen Idee anzuecken oder sich zu blamieren. Das kann sozialer Druck durch die Familie oder ein nicht funktionierendes Team bei der Arbeit sein oder ein viel zu eng gesteckter Rahmen für mögliche Lösungswege. Manchmal muss man einfach völlig wertfrei „rumspinnen“ bis der entscheidende Geistesblitz kommt. Aber auch man selbst setzt sich oft viel zu oft den eigenen strengen und viel zu selbstkritischen Bewertungen aus. Womöglich redet man sich sogar ein, nicht kreativ zu sein. Solche mentalen Blockaden und gedankliche Voreingenommenheit ersticken jeglichen kreativen Gedanken schon im Keim. Und wenn ich der Meinung bin, ich sei so gar nicht kreativ veranlagt? Es gibt zahlreiche Methoden, um die Kreativität zu fördern und zu trainieren. Dabei sollten wir jedoch immer im Kopf behalten, dass man sie nicht mit irgendwelchen Kreativitätstechniken erzwingen und kontrollieren kann. Man muss vielmehr all das beseitigen, was die Kreativität hemmt. Oft sind es die naheliegenden Dinge, die wir meist sogar selbst in der Hand haben. Perfektionismus bekommt eine Auszeit verordnet Wir müssen uns erlauben, Fehler zu machen. Neugierig sein, etwas ausprobieren, erfinderisch sein und sich auf Risiken einlassen. Wenn etwa nicht funktioniert, probieren wir halt einen anderen Weg. Zensur ist verboten Beim klassischen Brainstorming, werden alle Ideen erst einmal völlig wertfrei gesammelt. Im ersten Schritt gibt es keine schlechten Ideen. Es gilt Quantität vor Qualität, aussortiert wird erst am Ende. Denn umso mehr kreativen Output wir produzieren, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns von der Fixierung auf bekannte Lösungswege lösen und eine wirklich gute Idee dabei ist. Der Ausschuss fördert dabei den kreativen Prozess, weil er uns wieder auf neue Pfade bring. Eine Idee ist schnell kaputt argumentiert aber es ist schwer, neue Ideen zu finden. Der innere Kritiker hat also Sendepause! Es geht vielmehr darum, bewusst die eigenen (Gedanken-)Grenzen zu überschreiten und Barrieren und Zwänge hinter sich zu lassen. Gedanken frei lassen Kreative Langeweile, die Gedanken schweifen lassen, nachdenken, mal was ganz anderes machen.  Die besten Ideen kommen nicht umsonst unter der Dusche, da ist man mit was anderem beschäftig und der Kopf arbeitet auf Autopilot im Hintergrund weiter. Soll aber jetzt nicht heißen, dass ihr den ganzen Tag unter der Dusche verbringen sollt. 😉 Alternativ kann man auch einfach mal eine leere Wand anschauen, um den Augen (und dem Hirn) eine Pause von der ständigen digitalen Berieselung zu geben. Informationen und Reize müssen vom Hirn verarbeitet werden, neue Verbindungen geknüpft und Assoziationen geschaffen werden. Dafür braucht es Ruhe und Freiraum (oder ganz minimalistisch – freien Raum). Manchen hilft es, mal ganz bewusst, die Raufasertapete auswendig zu lernen oder Figuren in Wolken und Strukturen zu suchen. Auf dem Beitragsbild ist übrigens keine verschimmelte Raufasertapete sondern ein Ausschnitt eines alten Schiffwracks zu sehen, das wunderschön mit Korallen überzogen ist. Ich schalte beim Tauchen völlig ab und bekomme den Kopf wieder frei. Danach sind die Akkus für neue Ideen aufgeladen. Neuer Input, Tapetenwechsel, ausgetretene Pfade verlassen Einen anderen Weg nehmen, etwas Neues ausprobieren, Gewohnheiten loslassen, eine fremde Perspektive einnehmen – alles, was neue Verbindungen im Hirn knüpft, hilft auch unserem Kreativitätsprozess. Man kann Routinen im Alltag einfach mal durchbrechen, indem man einen unbekannten Weg zur Arbeit austestet oder in einem anderen Supermarkt einkaufen geht. Inspiration und frische Eindrücke finden wir in der Natur, bei Ausstellungen, beim Sport oder beim... --- ### Ich mach mich nackig - Published: 2022-08-15 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/15/ich-mach-mich-nackig/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bonuskarte, Bonusprogramm, Bonussystem, Data Mining, Daten, Datenerhebung, Gutschein, Kaufverhalten, Konsum, Kundenkarte, Prämie, Punkte, Punkte sammeln, Punktekonto, Rabatt, Rabattaktion Nicht das, was ihr denkt! Natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn ich sammle Punkte. Meine Daten sind wertvoll, ein begehrtes Gut und mir ist durchaus bewusst, dass ich mit jeder Kunden-, Bonus-, Rabattkarte eine ganze Menge Informationen zum Spottpreis über mich in fremde Hände gebe. Das Sammeln von Punkten ist daher eine ganz bewusste Entscheidung. Im Schnitt gibt es einen Punkt für zwei Euro Umsatz. Das ist verschwindend gering, geradezu mickrig, ein ganzes unglaubliches halbes Prozent! ! ! Mit der Zeit summieren sich diese winzigen Beträge zu einem ansehnlichen Guthaben. All zu groß sollten die Erwartungen allerdings nicht sein. Bei sogenannten Bonussystemen mit Kundenkarte oder App erfolgt  durch Datenerhebung eine detaillierte Analyse des Kaufverhaltens der Kartenbesitzer. Im Gegenzug zu unternehmensgebundenen Kundenkarten gibt es Bonussysteme mit einer Vielzahl von Geschäften unterschiedlichster Branchen. Neben dem Data-Mining erhoffen sich die beteiligten Händler eine stärkere Kundenbindung, denn der Kunde kauft lieber da, wo er Punkte sammeln kann als bei der Konkurrenz. Auch wenn ein Punkt meist nur einen Cent Gegenwert hat (zumindest zum Zeitpunkt, zu dem dieser Beitrag entstanden ist), kann man eben am Ende genau diesen Gegenwert zu barem Geld machen. Wenn ich also nach ein paar Jahren ein stolzes Sümmchen an Punkten auf meinem Punktekonto habe, kann ich diese in der Regel gegen Prämien oder Gutscheine eintauschen. Wobei ich letzteres klar bevorzuge, da die Prämien meiner Meinung nach überteuerter Kram sind. Einen Gutschein hingegen kann man oft sehr gut gebrauchen. Bei machen Anbietern kann ich die Punkte auch zum Zahlen in teilnehmenden Geschäften verwenden oder sogar an ausgewählte Organisationen spenden. Für uns sind vor allem Gutscheine interessant, da wir sowieso hin und wieder größere Anschaffungen planen, zukünftig werden wir wohl einiges an Gartengeräten benötigen. Wenn der Wunschzettel leer ist, wird gespendet. Ein paar Dinge sollte man allerdings unbedingt beachten: Man sollte sich auf keinen Fall von Aktionen zu ungeplanten Käufen verführen lassen. Wenn ich irgendwo eine Extra-Super-Duper-Sonderaktion angeboten bekomme, spare ich immer noch am meisten, wenn ich gar nichts kaufe. Also Finger weg von Lockangeboten. Nicht jede Kundenkarte macht für jeden Sinn. Nur, wenn man wirklich langfristig einen Vorteil sieht, sollte man sich eine weitere Karte in den Geldbeutel packen. Umsonst gibt es nichts. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Unternehmen sich sämtliche Bonusprogramme fürstlich in Form unserer privaten Daten bezahlen lassen. Womöglich werden die Daten sogar an Dritte weiterverkauft. Zumindest werden sie verwendet, um uns mit noch mehr Werbung zu bespaßen. Also im Zweifel lieber die Finger davon lassen. Man sollte gerade bei Bonusaktionen Preise vergleichen. Denn auch wenn ich bei der Verwendung einer Kundenkarte oder bei einem Bonusprogramm einen vermeidlichen Vorteil habe, kann es eben doch passieren (und zwar nicht selten), dass die Konkurrenz das gewünschte Produkt günstiger anbietet. Was bringen einem zwei Prozent Kundenrabatt, wenn das gleiche Produkt womöglich ganze zehn Prozent preiswerter zu haben ist? ! Bei manchen Anbietern verfallen die Punkte nach einer bestimmten Zeit. Normalerweise wird man rechtzeitig informiert und kann dann entsprechend die Anzahl an Punkten, die „in Gefahr“ sind in Gutscheine tauschen. Bestimmt habe ich noch einige Aspekte vergessen. Wichtig ist vor allem, dass man sich darüber klar ist, dass man sich mit all diesen Bonusprogrammen zum gläsernen Kunden macht. Wer damit leben kann, immun gegen Bauernfängerei ist und viel Geduld mitbringt, kann am Ende ein kleines bisschen was sparen. Beim obligatorischen Lebensmitteleinkauf wird einfach die Karte gezückt und sämtliche anderen Aktionen werden ignoriert. Wir haben uns jedenfalls sehr gefreut, dass wir nach drei Jahren Punktesammeln einen 200,- Euro Gutschein bekommen haben und entsprechend eine größere Anschaffung gleich nicht mehr so sehr ins Gewicht gefallen ist. Mehr konsumieren wir deswegen nicht. Am Ende muss jeder selbst wissen, ob er bei solchen Dingen mitmachen möchte oder eben nicht. --- ### Menschen aussortieren - Published: 2022-08-08 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/08/menschen-aussortieren/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Beziehungen, Distanz, Familie, Freunde, Kontaktabbruch, trennen Was im ersten Moment hart klingt ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess im Leben. Die wenigsten pflegen noch im hohen Alter dieselben Kontakte wie zu Kindergartenzeiten. Das Leben mit all seinen Irrungen und Wendungen führt uns über verschlungene Pfade durch verschiedenste Phasen. Dabei begleiten uns Menschen für eine Zeit und gehen dann wieder ihre eigenen Wege. Sehr schön beschrieben durch den Begriff „Lebensabschnittsgefährte“. Kontaktabbruch oder nur auseinandergelebt Manchmal verliert man sich einfach aus den Augen, oft weil die gemeinsame Basis wegfällt wie z. B. mit Abschluss des Studiums oder bei Jobwechsel. Doch es gibt auch Situationen, in denen man sich ganz bewusst für eine Trennung entscheidet. Das können Freunde sein, mit denen man keine Gemeinsamkeiten mehr hat oder die jeweiligen Ansichten unvereinbar sind. Doch auch Familienangehörige können einem die Luft zum Atmen nehmen und man weiß sich am Ende nur noch durch einen kompletten Kontaktabbruch zu helfen. Und auch wenn Blut dicker als Wasser ist, die Familie kann man sich eben nicht aussuchen. Da kann dann sogar noch wahrscheinlicher sein, dass da Menschen dabei sind, mit denen man nichts zu tun haben möchte. Wie kann man nur ein so eiskalter Klotz sein, so unsentimental und unemphatisch! So etwas „darf“ ich mir anhören, weil ich mich klar abgrenze von Dingen, die ich nicht mehr brauche und mich vor allem von Menschen distanziere, die mir nicht guttun (und Dingen, die mich an sie erinnern). Offen darüber zu reden ist ein Tabu. Auf Distanz gehen Offensichtlich nehmen manche Menschen für sich das Recht heraus, mit anderen so umzuspringen, wie alleine sie es für richtig halten. Das eigene Verhalten wird dabei nicht reflektiert und Fehler machen ja sowieso nur die andere. Man selbst sei ja das Opfer. Und gerade in der Familie sind wir besonders empfindlich. Verletzungen und Beleidigungen von Fremden kann man ignorieren. Bei Menschen, die einem wichtig sind, geht das nicht so einfach. Wenn ich den Kontakt abbreche, dann nicht, weil ich jetzt plötzlich einfach keine Lust mehr auf denjenigen habe. So etwas macht man nicht leichtfertig und oft geht dem Ganzen ein (jahre-) langer Leidensweg voran. Doch man kann sich nicht anders helfen und es geht einem selbst besser ohne diese Menschen. Der Umgang mit ihnen zieht einen runter wie eine schwere Last, die einen unter die Wasseroberfläche zieht. Will man nicht ertrinken, muss man sich lösen. Womöglich wurden unverzeihliche Dinge gesagt, die Verletzungen sitzen tief. Der Gegenüber hinterfragt vielleicht nicht einmal sein eigenes Verhalten und versucht einen mit immer neuen Vorwürfen zu verunsichern. Solche Menschen sind auch gerne mit einem selektiven Gedächtnis gesegnet und erinnern sich nur noch an von ihnen ausgewählte Vorkommnisse. Ein sachliches Gespräch ist dann oft nicht mehr möglich. Gerade bei familiären Auseinandersetzungen fallen wir gerne in antrainierte Verhaltensmuster zurück, die haben wir immerhin seit frühester Kindheit antrainiert bekommen, das legt man nicht einfach ab. Schon gar nicht, wenn das Gegenüber selbst noch in den alten Mustern verhaftet ist und mit einem neuen Umgang so gar nicht mitspielen will. Neue Regeln – das lässt nicht jeder zu. Am Ende bleibt manchmal nur noch der Schlussstrich. Was, wenn jemand ein Nein nicht akzeptiert? Geht es wirklich um eine harte Trennung und man hat den Wunsch nach einem Kontaktende klar und sachlich formuliert, heißt das noch lange nicht, dass das Gegenüber das auch einfach hinnimmt. Womöglich spielen verletzte Gefühle eine Rolle oder derjenige hat einfach auch noch zu viele Dinge auf dem Herzen, die er loswerden möchte. Leider sind Menschen in so einer Situation oft verletzt und beleidigt und reagieren wenig rational. Da hilft es nur noch, denjenigen konsequent zu ignorieren und sich nicht zu irgendwelchen Reaktionen provozieren zu lassen. Vor allem aber sollte man sich nicht verunsichern lassen. Auch wenn man selbst womöglich nicht alles richtig gemacht hat und mit dem eigenen Verhalten womöglich zur Eskalation beigetragen hat. Am Ende hat man eine Entscheidung getroffen und diese ist von allen Beteiligten zu akzeptieren. Vor allem, wenn eigene Grenzen überschritten wurden, sollte man auf jeden Fall hart bleiben. Was hilft Was in solchen Situation ungemein hilfreich ist, sind Gespräche mit anderen Menschen, die einem einfach den Rücken stärken. Und zwar völlig unabhängig davon, wie sie selbst in so einer Situation gehandelt hätten. Denn sie verstehen, dass jeder anders empfindet, eine andere Wahrnehmung hat und vor allem andere Grenzen. Wir selbst haben den größten Einfluss darauf, mit welchen Menschen wir uns umgeben. Irgendwann ist es nicht mehr so einfach ist, neue Freunde zu finden – wir erinnern uns an die anderen Kinder auf dem Campingplatz, die wir überhaupt nicht aber trotzdem richtig gut verstanden haben. Und doch finden diese doch immer mal wieder einen Weg in unser Leben. Und wenn sie unser Leben bereichern, sollten wir uns gaaaaanz viel Mühe geben und ihnen unsere Wertschätzung zeigen. Und auch wir selbst sollten uns diese Wertschätzung entgegenbringen und auf Distanz gehen, wenn uns eine Beziehung nicht gut tut. Wer andere respektvoll behandelt, darf das auch für sich selbst erwarten. Und es gibt einfach ganz klare Grenzen, die jeder für sich persönlich setzen muss und die einfach nicht überschritten werden dürfen. Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst Jim Rohn Dieses wunderschöne Zitat stammt aus einem Beitrag von Fräulein Ordnung und bringt es für mich auf den Punkt. Die Menschen, mit denen wir uns umgeben, prägen uns nämlich mehr, als uns bewusst ist und haben damit einen enormen Einfluss auf uns und unser Leben. Also halten wir es wie Aschenputtel – "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" --- ### Teures Pipi - Published: 2022-08-01 - Modified: 2022-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/01/teures-pipi/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bittere Pille, Gseundheit, Konsum, Konsumsünde, Nahrungsergänzungsmittel, NEM, Sparen Wer im Supermarkt oder in der Drogerie ein bisschen Langeweile hat, kann sich in der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel mal durch das Sortiment an Kuriositäten lesen. Da findet man die tollsten Verheißungen – von schönerem Haar mit Hafer über geistige Vitalität dank Ginseng bis hin zur perfekten Figur durch Ananasenzyme. Alles kann man optimieren, die Mittelchen und Pülverchen sind blumig beschrieben und manchmal ist auch der Inhalt blumig. Nahrungsergänzungsmittel (kurz NEM) werden rechtlich den Lebensmitteln zugeordnet und durch die Richtlinie 2002/46/EG geregelt. Diese gibt insbesondere die zulässigen Vitamine und Mineralstoffe vor und regelt auch die (un)zulässigen Werbeaussagen. Versprechungen bezüglich der Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen sind beispielweise rechtswidrig und grenzen die Nahrungsergänzungsmittel damit klar von Arzneimitteln ab. Doch auch wenn die Nahrungsergänzungsmittel nicht unter dem Begriff Medizin laufen, frei von Nebenwirkung sind sie deswegen noch lange nicht. Wer auf eigene Faust und ohne ärztliche Grundlage bestimmte Stoffe supplementiert, hat am Ende womöglich mit schädlichen Überdosierungen zu kämpfen statt des erwarteten positiven Nutzens. Trotzdem greifen viele kerngesunde und vermeintlich intelligente Menschen regelmäßig zu frei verkäuflichen Pillen und Pulvern. Doch der Glaube versetzt bekanntlich Berge, auch oder besonders der Irrglaube. Und so reicht oft schon eine butterweiche Werbeformulierung, dass etwa ein bestimmter Inhaltsstoff eine lebensverbessernde Wirkung haben könnte, um die Geldbörsen lockern. Wir wünschen uns so sehr, schöner, gesünder oder leistungsfähiger zu sein, dass wir dafür sogar unseren gesunden Menschenverstand ignorieren. Im Gegenteil, wir reden uns das Risiko sogar schön, indem wir uns vormachen, dass die Einnahme von freiverkäuflichen Produkten ja nicht schaden kann. Dabei klären uns unzählige Studien und Fachartikel über die Risiken und fehlenden Nutzen auf. Lediglich für eine kleine Gruppe von Menschen ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine zusätzliche Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll. So zählen etwa Senioren, Schwangere und Leistungssportler zu den Gruppen, die einen erhöhten Nährstoffbedarf für bestimmte Stoffe haben. Doch sollte man auch als Angehöriger einer Risikogruppe nicht ohne ärztlichen Rat mit dem Großeinkauf starten. Wer sich ausführlicher über das Thema informieren will, dem sei im Übrigen dieser Artikel von Quarks ans Herz gelegt. Im schlimmsten Fall kommt es bei einer längeren Überversorgung mit Vitaminen, beispielsweise Vitamin A, zur sogenannten Hypervitaminose was auch zu  typischen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen u. a. führen kann. Auch fehlen oft wissenschaftliche Nachweise für gesundheitsfördernde Eigenschaften für viele Nahrungsergänzungsmittel. Zwar ist der Nutzen von Flavonoiden, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen, belegt. Doch den Nachweis, dass man die antioxidativen Eigenschaften in Pillenform zu überführt hätte, bleiben die Anbieter schuldig. Ein Apfel ist halt nicht so einfach mit dem Chemiebaukasten nachzubauen. Was man als gesunder Mensch mit Nahrungsergänzungsmitteln allerdings wirklich nachweislich erreicht, ist (frei nach Sheldon) teurer Urin. Denn die meisten der überflüssig zugeführten Stoffe scheidet unsere Körper glücklicherweise selbstständig wieder aus. Wir haben also einen Haufen Geld für einen zweifelhaften Nutzen in den Sand gesetzt. Wenn man sich die Preise für Testsieger einmal anschaut, ist das gar nicht wenig, was man da versenken kann.   Gesundheitsbezogene Angaben wie „die regelmäßige Einnahme kann einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben“ dienen lediglich der Steigerung des Absatzes. Indem sie dem Kunden durch vage Versprechungen signalisieren, dass der Verzehr ihm gesundheitliche Vorteile bringe, soll dieser  zum stetigen Konsum animiert werden. Dabei schmeißen die Hersteller fröhlich mit selbst finanzierten Studien, blumigen Formulierungen, exotischen Inhaltsstoffen und kreativen Siegeln um sich. Noch dubioser wird es übrigens, wenn man mal im Internet recherchiert. Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen, nichts was es nicht gibt. Obskure Tees und Tinkturen sollen uns wahlweise glücklicher, ausgeglichener, schlanker oder leistungsfähiger machen. Und gleichzeitig lachen wir über Kulturen, in denen gemahlenes Nashorn oder Elfenbein als Aphrodisiakum und zur Potenzsteigerung verabreicht werden. Ganze Arten werden ausgerottet, im festen Glauben an einen gesundheitlichen Effekt. Doch die meisten Pillen aus dem Supermarkt haben genauso wenig eine wissenschaftliche Grundlage, geschweige denn irgendeinen Effekt. Mal abgesehen vom zweifelhaften Nutzen des Inhalts produzieren wir mit unnötigen Nahrungsergänzungsmitteln auch noch einen riesigen Müllberg aus Blistern, Pillendöschen, Tütchen und Umverpackungen. Von der Herstellung und dem Transport ganz zu schweigen. Selbst wenn wir uns mit den meisten Präparaten nicht schaden, der Umwelt tun wir damit definitiv keinen Gefallen. Statt also unser Geld für bittere Pillen auszugeben, investieren wir es lieber vernünftig. Vielleicht in Aktien eines Pillenproduzenten ;-) Im Zweifelsfall ist es in einem Paar anständiger Laufschuhe und ausgewogener Ernährung definitiv besser angelegt! Sonne gibt es umsonst (Vitamin D) und wer wirklich einen Mangel vermutet, der lässt das besser vom Arzt abklären. Und ihr wisst ja, „An Apple a day... “ --- ### Staycation – Urlaub für Daheimgebliebene - Published: 2022-07-25 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/25/staycation-urlaub-fuer-daheimgebliebene/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten, Reisen - Schlagwörter: Budget, Fliegen, Flug gestrichen, Flugchaos, Inflation, Reise, Sparen, Staycation, Tourist, Urlaub, Urlaub daheim, Urlaub zu Hause, Urlaub zuhause, Urlaubstipps Sommer und Urlaub gehören für viele untrennbar zusammen. Nicht nur bei Familien, die an die Schulferien gebunden sind. Fast jeder plant in den Sommermonaten zumindest ein paar freie Tage. Das schöne Wetter will man schließlich nicht komplett bei der Arbeit verbringen – auch wenn es nicht garantiert ist, dass der eigene Urlaub von Regen und Kälte verschont bleibt. Doch nicht jeder will oder kann im Urlaub auch verreisen. Zwar ist die Reiselust nach wie vor hoch und nach langen Beschränkungen möchte man wieder raus in die Welt. Doch Angesichts gestiegenen Preisen aufgrund Inflation und hoher Nachfrage kann und will es sich vielleicht nicht jeder leisten, zu verreisen. Und wäre das nicht Grund genug, kommt auch noch Chaos an den Flughäfen mit unzähligen gestrichenen Flügen dazu. Mit solchen Aussichten weiß man kaum, was man denn buchen soll und Urlaubsvorfreude kommt kaum auf. Eine stressfreie Alternative ist da der Urlaub in den eigenen vier Wänden. Natürlich kann dieser einen Tapetenwechsel nur bedingt ersetzten. Doch mit ein paar Tricks kommt auch daheim Urlaubsfeeling auf. Wichtig ist vor allem, dass man sich eine Abwechslung zum Alltag schafft. Und auch mit kleinem Budget kann man zu Hause viel erleben. Das ist nämlich genau die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben um endlich mal all die Aktivitäten anzugehen, für die wir sonst zu wenig Zeit haben. 1. Die Umgebung erkunden Jeden Tag nehmen wir dieselben Wege zur Arbeit, zum Einkaufen, zur Schule und wo wir halt sonst noch so hin müssen. Manchmal sieht man eine Abzweigung und überlegt, wo diese denn hinführen könnte. Oder man bleibt einfach mal bis zur Endhaltestelle im Bus und schaut sich an, wo man raus kommt. 2. Picknick Wenn wir schon beim Erkunden der Umgebung sind, könnten wir die Gelegenheit gleich nutzen und uns mit einem Rucksack voll Leckereien und Decke ausrüsten. Dann braucht es nur noch ein schönes Fleckchen Erde oder eine gemütliche Parkbank. 3. Eine Nacht unterm Sternenhimmel Zugegeben, das ist vielleicht nicht für jeden so leicht umsetzbar. Ein eigener Garten oder Balkon ist natürlich von Vorteil. Wer bei den lästigen Stechmücken besonders beliebt ist, sollte sich entsprechend schützen. 4. In Geschichten abtauchen Endlich mal stundenlang in der Urlaubslektüre versinken und sich durch nichts und niemanden stören lassen. An fremde Orte träumen oder in fantastischen Abenteuer der Realität entfliehen – diesen Luxus haben wir im hecktischen Alltag selten. Dabei können wir besonders gut abschalten und uns neue Welten erschließen. 5. Etwas Neues lernen Wer schon immer mal mit einem neuen Hobby geliebäugelt hat, könnte die Zeit auch nutzen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Alternativ kann man etwa auch eine neue Sprache oder Sportart für sich entdecken. Vielleicht lässt sich das ja sogar mit einem Kurs verbinden und später (in kleineren Dosen) in den Alltag hinüberretten. 6. Den Blickwinkel wechseln – als Tourist in der eigenen Stadt Im Alltag haben wir oft gar nicht den Blick für all die schönen Orte und Sehenswürdigkeiten in unserer direkten Umgebung. Wander oder Fahrradfahren erweitert unseren Radius zusätzlich. Meist weiß man nicht einmal, was es vor der eigenen Haustür an Möglichkeiten gibt. Höchste Zeit also für einen Perspektivenwechsel und die eigene Gegend mal aus mit Augen eines Fremden zu betrachten. Und in Zukunft sind wir der beste Reiseführer für unsere Besucher. Auf diesem Reiseblog gibt es zu dem Thema noch ein paar schöne Tipps. 7. Apropos Besuch Wie wäre es, mal wieder Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Im Alltagsstress bleibt das viel zu oft auf der Strecke. Dabei ist kaum etwas so Wichtig für unser geistiges Wohlbefinden. Wenn die Entfernung zu groß ist, kann man sich natürlich auch online treffen. Oder man lädt einfach alle Freunde zu einer großen Sommerparty ein, optional vielleicht mit anschließender Pyjamaparty. 8. Kultur erleben Der Sommer ist die Zeit der Festivals und Open Air Konzerte. Gemeinsam feiern und unvergessliche Momente sammeln, bringt definitiv Abwechslung und lässt das Urlaubsfeeling lange nachwirken. Wer es ein bisschen leiser bevorzugt, besucht vielleicht endlich mal die Ausstellung im Museum, für die man sich schon so lange interessiert. 9. Wirtschaftsförderung Wer auf eine größere Reise verzichtet, hat vielleicht an andere Stelle ein bisschen Geld übrig und kann sich damit den Urlaub zu Hause mit einen kleinen Urlaubsbudget versüßen. In dem Fall könnten wir uns ein bisschen verwöhnen, indem wir andere für uns kochen lassen. Mal ein Restaurant testen, dass man sich sonst nicht gönnt oder einfach etwas öfter die Vorzüge genießen, wenn jemand anders hinterher die Küche aufräumen muss – damit unterstützt man nebenbei die lokalen Unternehmen und Wirte. 10. BestOf Erstelle dein eigenes Ranking mit deinen liebsten Sommerhits. Diese Liste kann dir dein Urlaubsfeeling dann in den Alltag hinüberretten. Natürlich kann man auch eine ganze Menge anderer Lieblingslisten erstellen, man hat ja nun endlich die Zeit sich die besten Filme aller Zeiten anzuschauen. Oder, etwas kreativer, man könnte zum Beispiel ein Eisdielen-Hopping veranstalten. 11. Klar Schiff Eigentlich sollte man im Urlaub ja nicht unbedingt schuften. Allerdings kann so eine neu gestaltete Wohnung, eine frisch gestrichene Wand oder ein ausgemisteter Kleiderschrank auch unglaublich befriedigend sein. Und womit man seine Zeit verbringt, geht ja sonst niemanden etwas an. Natürlich ist nicht jeder Tipp bei jedem Wetter passend. Und man sollte auch nicht zu streng mit sich sein. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man eben nicht jeden einzelnen Tag mit Aktivitäten füllt sondern sich auch einfach mal treiben lässt. Das man seine Zeit selbstbestimmt und nach eigenen Bedürfnissen  verbringt, ist schließlich eine der schönsten Eigenschaften von Urlaub. Und nicht vergessen – ein großer Vorteil des Verreisens ist, dass man sich nicht mit alltäglichen Dingen wie Putzen und Aufräumen beschäftigen muss. Aber ihr habt Urlaub! Also lasst den Dreck einfach mal Dreck sein und legt mit gutem Gewissen die Füße hoch. Und falls die Wäsche ausgeht – verbringt den Tag doch einfach im Freibad, in Badesachen ;-) --- ### Eins raus - eins bleibt - Published: 2022-07-21 - Modified: 2022-07-17 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/21/eins-raus-eins-bleibt/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Bewusster Konsum, Hobby, Kleiderschrank, Konsum, Minimalismus, Nachhaltig, Nähen Wenn man mal eine Weile etwas minimalistisch unterwegs ist und generell nicht so gerne auf Shopping-Tour geht zeigt sich das irgendwann auch am Kleiderschrank. Der quillt dann nicht mehr über sondern beinhaltet eine für einen selbst passende Menge an Lieblingskleidung. Ich hatte vor einiger Zeit das Glück meinen damaligen T-Shirt-Notstand mit einer passenden Variante lösen zu können und habe daher fast meinen gesamten Bestand damit aufgefüllt. Nun ist leider genau dieser Schnitt sehr anfällig dafür, am Kragen unschön auszuleiern. Der Stoff ist aber immer noch schon und ich habe sehe es überhaupt nicht ein, neue T-Shirts zu kaufen. Kragen ist ausgeleiert Dank meiner Versuche mit der Nähmaschine konnte ich jetzt im Selbstversuch ein Exemplar retten, das in der Öffentlichkeit nicht mehr tragbar gewesen wäre (ja, ich bin auch ein bisschen eitel). Den ausgeleierten Kragen habe ich kurzerhand rausgeschnitten, der verlässt den Hausstand. Das T-Shirt hingegen darf bleiben. Ich habe mir besonders viel Mühe gegeben und den neuen Ausschnitt sogar abgesteppt (falls man das so nennt). Jetzt sieht es wieder ordentlich aus und ich fühle mich darin wieder wohl. Ausnahmsweise ordentliche Arbeit :-) Natürlich sieht es nicht so perfekt aus, wie wenn ein Schneider es gemacht hätte. Aber das hätte sich preislich bei einem schlichten Baumwollshirt einfach nicht gelohnt. Auch wenn die Nähmaschine selten genutzt wird, leistet sie doch im Fall der Fälle gute Dienst und hat sich damit schon oft bezahlt gemacht. Nicht perfekt aber besser als vorher Normalerweise führe ich keine Rein-Raus-Übersicht und dank bewusstem Konsum hält sich der Besitz auch so gut in Waage. Aber das Retten von Dingen ist dann doch ein kleines Erfolgserlebnis. Vor allem, wenn man so gar nicht gerne unter Not shoppen geht. Neue T-Shirt muss ich jetzt erst mal nicht kaufen. Das ist nicht nur nachhaltiger sondern auch viel entspannter! --- ### Souvenirs – Konsumsünden im Urlaub - Published: 2022-07-18 - Modified: 2022-06-12 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/18/souvenirs-konsumsuenden-im-urlaub/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus, Reisen - Schlagwörter: Andenken, Erinnerung, Gepäck, Konsum, Konsumboykott, Konsumsünde, Nachhaltigkeit, Reisen, Souvenir, Urlaub Der Sommer, egal wie gut oder schlecht das Wetter mitspielt, ist und bleibt die klassische Reisezeit. Und ganz egal, wo uns die Reise hinführt, ob ans andere Ende der Welt oder nur in die nähere Umgebung, sobald wir im Urlaubsmodus sind, ticken wir ein bisschen anders. Das ist ja auch das Ziel, raus aus dem Alltag, den Kopf frei bekommen. Nur halt nicht so frei, dass sämtlicher gesunder Menschenverstand zusammen mit allen Vorsätzen, Werten und Plänen gleich mit über Bord gehen. Reisen mit leichtem Gepäck Ob zu Fuß, mit dem Rad, Bahn oder Flug. Mit reduziertem Gepäck und wenig Gepäckstücken reist es sich wortwörtlich leichter. Schon beim Packen machen wir uns also viele Gedanken darüber, was wir für die Urlaubstage brauchen, zählen Tage und Unterwäsche an den Fingern ab, überlegen, welche Schuhe bequem sind und doch zu allen Outfits passen. Und oft merkt man gerade im Urlaub, mit wie wenig man doch auskommt und das einem gar nichts fehlt. Im Gegenteil, die reduzierte Auswahl erleichtert Entscheidungen und oft vermisst man die vollen Schränke zu Hause überhaupt nicht. Mancher entledigt sich nach dieser Zeit auch hochmotiviert erst mal von all dem vermeintlichen Ballast und mistet frisch erholt erst mal rigoros seinen Kleiderschrank aus. Im Urlaub sitzt der Geldbeutel lockerer Doch bei all den Vorteilen, die wir mit unserem Urlaubs-Hausstand genießen, haben wir eben gerade im dieser freien Zeit oft auch das Bedürfnis, es uns richtig gut gehen zu lassen. Man möchte sich etwas gönnen, sich verwöhnen und dieses Gefühl vielleicht auch ein bisschen zurück in den Alltag retten. Und mit was geht das besser, als mit einem hübschen Souvenir. Nachdem man also erst mal ein paar Tage die Seele hat baumeln lassen, vielleicht mit einem guten Buch am Strand gelegen hat, bummelt man irgendwann durch die Sehenswürdigkeiten und erkundet die Umgebung. In den meisten Urlaubsorten wird man als Touristen zwangsläufig mit allerlei vermeidlich landestypischen Andenken konfrontiert. Im Grunde meist billiger Tand aus Massenproduktion doch im Urlaub scheint auch das Hirn manchmal eine kleine Auszeit zu brauchen. Und so gibt es wohl noch immer genug Menschen, die dieses Zeug auch kaufen und mit vollen Koffern und zusätzlichen Taschen und Tüten die Heimreise antreten. Wer zwar im Alltag bewusst und nachhaltig konsumiert, will im Urlaub von all den selbst auferlegten Regularien einfach mal eine Pause machen. Dabei hat man dann nicht nur unnötig viel Geld für überteuerte Produkte ausgegeben. Oft braucht man nichts davon und die meisten Sachen stauben später einfach irgendwo vor sich hin oder verstopfen Schränke und Schubladen. Eine besonders fragwürdige Story musste ich mir auf einer Geburtstagsparty eines Verwandten anhören. Seine Bekannte erzählte, dass sie für Badetücher keinen Platz im Koffer hätte. Diese kauft sie billig am Urlaubsort und schmeißt sie dann am Ende weg. Leider war das nicht mal die einzige Geschichte dieser Art und angesichts solch exorbitanter Ignoranz blieben wir leider ratlos. Manch einer scheint immun gegenüber gesundem Menschenverstand und überzeugenden Argumenten. Wer sich also wirklich etwas Gutes tun will, überlegt sich genau, ob er das Andenken später wirklich noch so toll findet und der Kauf wirklich Sinn macht. Vielleicht hat es ja einen Nutzen und findet eine regelmäßige Verwendung um Alltag. Oder das Andenken bekommt wirklich einen Ehrenplatz und man freut sich dann auch wirklich darüber. Neoprenmanschetten aus Thailand, halten seit Jahren unser Bier auch zu Hause kalt. Vielleicht muss man nicht mal Geld ausgeben. Wir haben mal einen sehr beeindruckenden Pinienzapfen aus unserem Urlaub auf El Hierro mitgebracht. Doch auch hier sollte man vorsichtig sein. An vielen Urlaubsorten ist es aus guten Gründen verboten, bestimmte Dinge mitzunehmen. Dazu gehören oft Muscheln oder Korallen, naheliegend wegen des Umweltschutzes. Doch auch Sand oder Steine können problematisch sein. Man sollte sich also vorher erkundigen und den Verstand aus dem Urlaubsmodus zurückpfeifen. Alternativ Fotos machen Im Gegensatz zu früher, wo man ganze 36 Fotos auf einen Film bekommen hat und dann voller Spannung die Abzüge abgeholt hat, haben wir heute mit jedem halbwegs modernen Handy eine Kamera mit schier unbegrenztem Speicherplatz ständig mit dabei. Statt also unnötigen Kruscht mit heim zu schleppen oder die Natur am Urlaubsort zu schädigen, können wir von allem und jedem Erinnerungsfotos machen. Neugieriger Fisch im Riff Vor allem als Taucher haben mein Mann und ich nach jedem Urlaub eine ganze Schatzkiste voller einzigartiger Erinnerungen. Damit die nicht auf irgendeiner Festplatte in Vergessenheit geraten, setzen wir uns gerne hin und wieder auf ein paar Bierchen zusammen und lassen am Laptop Musik laufen. Als Nebenbeibespaßung läuft dann der Bildschirmschoner mit den Urlaubsfotos und wir schwelgen in Erinnerungen. Die klassische Diashow, allerdings sehr komfortabel und ohne schnarchende Verwandtschaft. Noch schlimmer – Mitbringsel Und dann sind da noch die Daheimgebliebenen, denen wir zeigen wollen, dass wir auch im Urlaub an sie gedacht haben. Ob obligatorische I-Love-Irgendwas-Schlüsselanhänger oder Kühlschrankmagneten in Holzschuhform, die Liste der Mitbringsel des Grauens ist lang. Dabei sollten wir uns wirklich mal fragen, ob wir selbst uns über den meist billigen Schrott freuen würden. Was soll jemand mit einem Andenken an einen Ort, an dem er selbst nie gewesen ist.    Besser Wer trotzdem etwas mitbringen möchte, sich selbst oder den Daheimgebliebenen, greift lieber zu Verbrauchsgütern wie z. B. Spezialitäten aus dem Urlaubsgebiet. Aber Obacht, zu Hause schmecken die Sachen oft nicht halb so lecker. Vielleicht ist es das andere Klima, die salzige Meeresluft oder einfach das Urlaubsfeeling, das dafür sorgt, dass uns manches im Urlaub köstlich erscheint. Wenn man dann auf dem heimischen Balkon die mitgebrachte Weinflasche verköstigen will, ist plötzlich nur noch billiger Fusel drin. Im besten Fall hält man sich an sichere Dinge wie z. B. Pasta und Pesto aus Italien, Schokolade aus der Schweiz, Käse aus Frankreich...   –  das ist auch ein kleiner Hinweis in eigener Sache ;-). Und warum schreiben wir eigentlich keine Postkarten mehr? Gerade in unserem digitalen Alltag hat die altmodische Postkarte, die erst Wochen nach dem Urlaub im Briefkasten landet, etwas besonders charmantes. Es kostet mehr Mühe, man muss sich vorab die Adressen besorgen, am Urlaubsort Postkarten und Briefmarken organisieren, ein paar Zeilen aufschreiben (von Hand! ! !... --- ### Freiwillige Steuererklärung oder freiwillig Geld verschenken? - Published: 2022-07-11 - Modified: 2022-06-10 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/11/freiwillige-steuererklaerung-oder-geld-verschenken/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Abgeltungssteuer, Einkommenssteuererklärung, elektronische Steuererklärung, Elster, Freibetrag, Kapitalerträge, Online-Steuererklärung, Rückerstattung, Sparer-Pauschbetrag, Sparerfreibetrag, Steuer, Steuererklärung, Werbungskosten, Zusammenveranlagung Einmal im Jahr schließe ich mich im Büro ein und parke meinen Mann vor seiner Playstation. Der Grund hierfür? Ich mache unsere Steuererklärung. Wir haben uns von Beginn an für Steuerklasse 4/4 entschieden (wer mehr dazu lesen möchte, dem sei der sehr informative Artikel von Geldfrau zu Steuerklassen wärmstens ans Herz gelegt) und Zusammenveranlagung. Zu Beginn unserer Ehe haben wir uns noch gemeinsam durch Nachweise und Unterlagen gewühlt und neben der klassischen Papiervariante auch die eine oder andere Steuersoftware ausprobiert. Wobei wir gerade von der Software eher enttäuscht waren. Was sich dabei auch sehr früh herauskristallisiert hat – ich habe ein wesentlich dickeres Fell gegenüber dem Papierkram und lasse mich nicht so schnell nerven. Und da ich auch schon einen Großteil der Finanzen für uns verwalte, habe ich den schimpfenden und zeternden Gatten kurzerhand von dieser Aufgabe erlöst. Dafür stellt er sich dann auch gerne in die Küche und es gibt selbstgemachte Lasagne zur Stärkung. Sämtliche Unterlagen werden sofort bei Eintreffen an mich übergeben. Ich muss also weder mühsam alles zusammensuchen noch fehlende Nachweise einfordern. Das funktioniert wunderbar und ganz ohne mein Zutun. Warum eine freiwillige Steuererklärung? Doch warum mache ich freiwillig eine Steuererklärung, wenn doch beim gemeinen Arbeitnehmer die Einkommenssteuer mit dem monatlichen Lohnsteuerabzug abgegolten ist? Ganz klar wegen der Rückerstattung! Im Durchschnitt kommen da laut Statistischem Bundesamt schnell mal über 1000 € zusammen, die man sich mal eben mit kleinem Aufwand zurückholen kann. Natürlich ist der Betrag im Einzelfall davon abhängig, wieviel Steuern man im Vorjahr bereits eingezahlt hat und welche Ausgaben man zur Minderung der Steuerlast geltend machen kann. Aber für ca. 2 Stunden Arbeit ist das ein ganz guter Stundenlohn. Steuerfreie Kapitalerträge Jedem Steuerzahler stehen jährlich bis zu 801 € steuerfreie Kapitalerträge zu. Bei Zusammenveranlagung von Ehepartner sind das insgesamt 1602 € Sparer-Pauschbetrag, die wir natürlich voll ausnutzen möchten. Zwar kann dieser Betrag mit optimal aufgeteilten Freistellungsaufträgen bereits vorab eingeplant werden, doch mit verteilten Depots wird es zunehmend schwieriger. Wer also bereits die 25% Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge bezahlt hat und den Sparer-Pauschbetrag noch nicht voll ausgeschöpft hat, kann sich die zu viel abgezogenen Steuern über die Anlage KAP in der Steuererklärung zurückholen. Werbungskosten Neben der Entfernungspauschale, die für Fahrten zwischen Wohnort und erster Tätigkeitsstätte angesetzt werden kann, können auch zusätzliche Kosten beispielsweise für Büromaterial, Bewerbungskosten und Weiterbildung abgesetzt werden. Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerkosten Sobald wir uns einen Dienstleister ins Haus holen, können wir die Kosten in der Steuererklärung geltend machen. Unser Nachbar beauftragt beispielsweise jährlich für den Rückschnitt der Hecken einen professionellen Landschaftsgärtner, da ihm das Grünzeug wortwörtlich über den Kopf wächst.   Eine Steuererstattung gibt es ebenfalls für Handwerkerkosten. Hier dürfen jedoch nur der Arbeitsaufwand und nicht die Materialkosten angesetzt werden. Sonderausgaben Für die meisten von uns ist es selbstverständlich, privat für die Rente vorzusorgen. Auch wenn es immer wieder heißt, die Rente sei sicher, ist doch kaum etwas so unsicher, wie die Wahlversprechen und Aussagen unserer Politiker. Immerhin können aber viele private Aufwendungen für Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit o. ä. als Sonderausgaben abgesetzt werden. Auch Spenden werden dieser Kategorie zugeordnet. Es lohnt sich also immer, sich eine Spendenbescheinigung ausfertigen zu lassen. Es gibt natürlich noch eine ganze Menge anderer Kosten und Aufwendungen, die man in der Steuererklärung geltend machen kann. Jedem sei geraten, sich entweder selbst intensiv über das Thema zu informieren (z. B. hier oder hier) oder sich professionelle Unterstützung zu holen. Fristen Die Abgabefrist für die Einkommenssteuererklärung endet gewöhnlich am 31. Juli des Folgejahres. Es gibt allerdings viele Ausnahmen, z. B. wenn ein Steuerberater die Erklärung erstellt, und auch Regelungen zur Beantragung von Fristverlängerungen. Wer seine Steuererklärung freiwillig abgibt, hat ganze vier Jahre Zeit dafür. Welches Tool? Neben der klassischen und mittlerweile völlig veralteten Papierform gibt es unzählige Tools zur Erstellung und Abgabe der Steuererklärung in elektronischer Form. Allerdings muss für jedes Jahr eine neue Version des Tools angeschafft werden. Ob man sich so eine Steuersoftware zulegt, sei jedem selbst überlassen. Mich konnte das oft erwähnte WISO-Tool nicht überzeugen. Für unsere Online-Steuererklärung nutze ich seit einigen Jahren Elster. Nach einmaliger Registrierung können sämtliche Vorgänge, wie auch der Abruf von Bescheinigungen, hierüber erledigt werden. Man spart also nochmal eine ganze Menge Papier. Und dann heißt es warten. Im Schnitt dauert es bei uns 2-3 Monate, bis wir eine Rückmeldung vom Finanzamt bekommen. Wir sind ja nicht die Einzigen, die ihre Steuererklärung abgeben und die Finanzämter haben in den Hochzeiten bestimmt (allen Beamtenwitzen zum Trotz) einiges zu tun. Aber am Ende ist die Freude um so größer, wenn der warme Geldregen eintrifft. --- ### 5 Dinge, die wir uns von erfolgreichen Narzissten abschauen sollten - Published: 2022-07-04 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/04/5-dinge-die-wir-uns-von-erfolgreichen-narzissten-abschauen-sollten/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Hochstapler-Syndrom, Imposter, Narzissmus, Narzisst, Narzisstisch, Persönlichkeit, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstbewusst, Selbstverliebt, Selbstzweifel Immer wieder erlebt man, wie einem jemand trotz völliger Ahnungslosigkeit mit maßloser Selbstüberzeugung die Welt erklären will. Doch wie kommt es dazu, dass gerade die, die nur heiße Luft produzieren, so erfolgreich durchs Leben spazieren? Und was kann man von Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen lernen? Definition / Eigenschaften Umgangssprachlich beschreibt der Begriff Narzissmus Charaktereigenschaften wie Selbstverliebtheit und Ich-Bezogenheit. Ein Narzisst ist in der Folge jemand, der seine eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten deutlich positiver einschätzt, als sein Umfeld das tut. Der Begriff ist in unserem Denken eindeutig negativ belegt. Narzissten gelten als arrogant und unsympathisch. Der Gegenpol ist der Imposter, der von Selbstzweifeln geprägt ist und in ständiger Sorge lebt, dass andere seine gefühlte Unzulänglichkeit entdecken und bloßstellen könnten. In der Psychologie wird oft vom Imposter bzw. Hochstapler-Syndrom gesprochen. Eigene Leistungen werden in Zweifel gezogen und Erfolge als Zufall oder Glück heruntergespielt. „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ Sokrates Interessanterweise ziehen vor allem Führungspositionen Menschen mit narzisstischen Charakterzügen an. Doch nicht nur das Streben nach Macht sowie die Einschätzung, besser als andere zu sein, führen dazu, dass der Narzisst in leitender Position landet. Dazu gehören auch Mut und das nötige Selbstvertrauen für solch einen Job. Wer also das Gefühl hat, einen narzisstischen Chef mit Überlegenheitskomplex zu haben, der gerne mal übers (Kompetenz-)Ziel hinaus schlägt, könnte mit dieser Einschätzung durchaus richtig liegen. Was können wir uns abschauen? 1. Wage Neues Wer seine eigenen Begabungen überdurchschnittlich einschätzt, ist in der Folge aber auch oft mutiger und risikobereiter, als jemand, der seine Fähigkeiten eher unterschätzt. Daher fällt es diesen Menschen deutlich leichter, eine sich bietende Chance zu ergreifen, und etwas Neues zu wagen. Statt uns also stundenlang auszumalen, was alles schief gehen könnte oder unzählige Gegenargumente für die eigene gute Idee zu suchen, sollten wir auch mal ein Risiko eingehen und den allzu sicheren Hafen verlassen. Wenn es am Ende klappt und wir Erfolg haben, ist das ein großer Schub fürs Selbstbewusstsein. Und wenn es nicht klappt, haben wir es wenigstens versucht und können stolz auf unseren Mut sein. In jedem Fall haben wir etwas gelernt und wenn auch nur, wie es nicht geht. Das nächste Mal machen wir es besser. 2. Glaub an dich Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen neigen dazu, ihre Begabungen und Erfolge höher einzuschätzen, als sie wirklich sind. Sie präsentieren und verkaufen sich und ihre Leistungen hervorragend. Durch ein positives Selbstbild fällt es uns leichter,  schwierige Aufgaben zu meistern. Dabei geht es nicht darum, sich selbst über den Klee zu loben oder sich einzureden, das man der Größte sei. Vielmehr sollte man sich darauf fokussieren, welche Stärken und Talente man hat und was man dadurch bewirken kann.   3. Kenne deinen Wert Wer sich selbst als besonders überlegen wahrnimmt, hat meist ein extrem hohes Anspruchsdenken sowie übertriebene Erwartungen an besonders  Behandlung. Mit Mittelmaß würde man sich nie zufrieden geben. Im Gegenteil, man ist der Meinung, dass einem gewisse Privilegien zustehen und immer darauf bedacht, den größtmöglichen Nutzen für sich selbst aus einer Situation zu ziehen. Was hoch unsympathisch klingt, kann aber durchaus hilfreich sein. Denn wer sich unter Wert verkauft oder sich alles gefallen lässt, ist am Ende womöglich frustriert und unglücklich. So schwer es in Gehaltsverhandlungen ist, man sollte versuchen, sein Wunschgehalt durchzusetzen. Genauso sollte man schlechtes Essen im Restaurant beanstanden oder kaputte Ware reklamieren. Das alles erfordert Mut aber wenn wir nicht für uns und unsere Interessen einstehen, macht es keiner. 4. Mach dich unabhängig von der Meinung anderer Jemand, der völlig von sich selbst überzeugt ist, würde sich niemals selbst infrage stellen. Mit Ablehnung umzugehen, ist für Narzissten also kein Thema, da sie schlichtweg ignoriert wird. Statt uns ständig vom Verhalten anderer irritieren und verunsichern zu lassen, sollten wir uns unabhängiger von der Meinung anderer machen. Man kann es niemals jedem recht machen ohne am Ende zu einem rückgradlosem Gummibärchen zu werden. Wir müssen also lernen, für unsere Ideale und Werte einzustehen. Und mal abgesehen davon überbewerten wir auch sehr oft, was andere über uns denken könnten. Der Mensch ist nämlich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sich ständig Gedanken über andere zu machen. Wenn ihr euch also mal wieder fragt, ob es jemandem auffällt, dass ihr immer wieder mit demselben Lieblingspulli aufkreuzt – versucht euch mal zu erinnern, was eure Kollegen am Vortag getragen haben. 5. Mache Werbung in eigener Sache Menschen mit narzisstischer Persönlichkeit werden ihre Erfolge niemals verschweigen oder herunterspielen. Im Gegenteil, sie reden gerne und häufig darüber und neigen vielmehr zur Übertreibung und Angeberei. „Tue Gutes und rede darüber. “Georg-Volkmar Graf Zedtwitz von Arnim Erwartet nicht von eurem Umfeld, dass eure Leistungen von ganz alleine von allen gesehen und bewundert werden. Gerade in den bereits angesprochen Gehaltverhandlungen ist es wichtig, die eigenen Errungenschaften präsentieren zu können. Was wir uns lieber nicht abschauen sollten Ein paar Dinge sollten wir uns allerdings definitiv nicht abschauen. Im Gegenteil, einige typisch narzisstischen Charaktereigenschaften sind definitiv nachteilig und gerade diejenigen, die vielleicht manchmal neidvoll auf den erfolgreichen Narzissten schauen, können hier punkten. Fehlende Empathie Durch das fehlende zwischenmenschliche Einfühlungsvermögen mangelt es Menschen mit narzisstischem Charakter oft an Empathie und Feinfühligkeit. Doch nicht nur für die Gefühle ihrer Mitmenschen haben sie wenig bis kein Verständnis. Auch die eigene Gefühlstiefe ist gering und es fällt ihnen oft schwer, Traurigkeit aber auch Glück und Freude zu artikulieren. Durch ihre fehlende Bereitschaft, auf andere Menschen einzugehen und sich in sie hineinzuversetzen ecken Narzissten immer wieder bei anderen an. Ihr auffälliger Mangel an Einfühlungsvermögen führt dazu, dass sich das Gegenüber häufig vor den Kopf gestoßen fühlt. Fehlende Kritikfähigkeit Narzisstische Persönlichkeiten haben ein hohes Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung. Da sie ihre eigenen Fähigkeiten oft überschätzen, erwarten sie auch von ihrem Umfeld  die entsprechende Bestätigung. Dadurch wirkt ihr Verhalten wie abgehobenes Imponiergehabe und übermäßigem Geltungsdrang. Auf  Zurückweisung und Kritik reagieren Narzissten teils heftig mit Verteidigungshaltung. Fazit Auch, wenn es frustrierend ist, wenn der gefühlt größte Windbeutel scheinbar mühelos die Karriereleiter hochklettert, während andere die „richtige“ Arbeit machen, könnten wir uns von einigen Eigenschaften auch positiv inspirieren lassen. Statt sich nämlich von Selbstzweifeln und... --- ### Seelenanker - Dinge, die ich niemals ausmiste - Published: 2022-06-27 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/27/seelenanker-dinge-die-ich-niemals-ausmiste/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Aufräumen, Ausmisten, Besitz, Minimalismus, Ordnung, Seelenanker Immer wieder ließt man von Menschen, die sich rigoros von allen nicht notwendigen Dingen getrennt haben und deren gesamter physischer Besitz in einem kleinen Auto oder noch extremer in einem Rucksack Platz findet. Doch auch, wer weniger radikal vorgeht und einfach nur versucht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, stellt sich oft die bekannte Frage: „Brauche ich das wirklich? “. Mal abgesehen davon, dass jeder für sich selbst herausfinden muss, wie er leben möchte und was es dafür braucht, gibt es keine Regel oder Gesetze, die vorgeben, was ein selbsternannter Minimalist besitzen darf. Und sogar eine ziemlich bekannte Aufräumexpertin definiert als leicht esoterisch angehauchtes Ausmistkriterium „Does it spark joy“. Und so finden sich in jedem Haushalt auch eine ganze Menge Dinge, die Außenstehende wohl als völlig überflüssig einordnen würden. Für ihre Besitzer hingegen sind genau diese Gegenstände alles andere als nutzlos. Sie haben beispielsweise einen emotionalen Wert oder es macht einfach nur Spaß, sie anzusehen. Warum auch sonst sollte man sich Bilder an die Wand hängen? Was der eine als minimalistisch und klar empfindet, mag für den anderen hingegen kalt und ungemütlich wirken. Ein anderer wir das ganze womöglich als überladen und völlig zugestellt bezeichnen. Die Menschen sind nun mal verschieden und haben unterschiedliche Ansichten. Und das ist auch gut so, alles andere wäre sterbenslangweilig. Jeder sollte sich mit dem umgeben, womit er sich wohl fühlt. Und auch, wenn wir uns keinesfalls über die Dinge, die wir besitzen, definieren sollten, so gibt es doch einiges, das für uns eben ein Gefühl von „zu Hause“ ausmacht. Mein Partner hat all die kleinen Dinge, die völlig funktionslos in unserem Haushalt bleiben dürfen, sehr treffend als „Seelenanker“ bezeichnet. Oft nimmt er sie gar nicht groß wahr aber wenn sein Blick dann mal darüber schweift, machen sie ihm eine Freude. Dazu gehören erstaunlicherweise viele Dinge, die aus meinen DIY-Experimenten entstanden sind. Aber eben auch ein paar Kleinigkeiten mit emotionalem Wert. Was völlig ohne Mehrwert unsere Wohnung verschönert: Die grünen Tupfer – Ableger, die meine erneuten Gehversuche (wir hatten lange keine pflanzlichen Mitbewohner) bezüglich Zimmerpflanzen überlebt haben und nun in selbst gegossenen Betonblumentöpfen die Wohnung verschönern. Ich hätte nie gedacht, dass der Herr im Haus diese überhaupt wahrnimmt geschweige denn etwas damit anfangen kann.  Ebenso zwei Ableger in alten Tassen, die auf dem Fensterbrett gerade mehr im Weg rumstehen und später mal in den Garten umziehen sollen. Ableger in ausgedienten Tassen Schrulle – Ein aus Stoffresten genähtes Kissen in Form eines Teufelchens, ähnlich experimentell und ebenso verschoben wie Frankensteins Monster, lauert zwischen den übrigen Sofakissen. Wegen ihrer spitzen Hörner hat sie den Spitznahmen "Pommesgabel" bekommen. Schrulle Lesezeichen – Eigentlich in einer „Notsituation“ spontan entstanden und zum Spaß laminiert wurden, begleiten uns unsere Lesezeichen nun schon seit vielen Jahren. Sie sind nicht schön aber eigen und haben ganz nebenbei sogar eine sinnvolle Funktion. Lesezeichen (schon länger in Gebrauch... ) Was niemals nicht ausziehen darf: Der Bär (das war das erste Weihnachtsgeschenk) und der Frosch. Super kitschig aber eben auch super knuddelig. Wenn ich unterwegs bin, dient der Teddy dem zu Hause gebliebenem als wärmendes Kopfkissen. Teddy "Bärle" So ein Seelenanker ist also etwas, bei dessen Anblick wir einen (kleinen) Moment der Freude erleben. Der Gegenstand muss dabei nicht ständig präsent sein, es reicht völlig, wenn dieses positive Gefühl einfach hin und wieder vorbeischaut. Und damit es auch schon ganz, dass es sich hier gar nicht mehr um überflüssige oder gar nutzlose Dinge handelt, denn sie nutzen uns ja, indem sie ein Glücksgefühl (und sei es noch so klein) auslösen. Nichts von den aufgezählten Dingen brauchen wir wirklich und schon gar nicht sind sie lebensnotwendig. Aber ich muss eben auch nicht um jeden Preis ausmisten und zwanghaft alles entsorgen, was keinen funktionalen Zweck hat. Denn das Ganze ist kein Wettbewerb und ich gewinne keinen Blumentopf für die spartanischste Einrichtung. Und wenn Schatzi glücklich ist, weil ein alter Teddy in der Ecke hockt, bin ich es auch. Habt ihr auch solche Seelenanker? Und wenn ja, welche? --- ### Wie du die Kontrolle über dein Konsumverhalten behältst - Published: 2022-06-20 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/20/wie-du-die-kontrolle-ueber-dein-konsumverhalten-behaeltst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Finanzen, Kaufdiät, Konsum, Konsum Boykott, Konsumsünde, Minimalismus, Schlussverkauf, Sparen Eins rein – eins raus Die Menge der Kleidung ist einerseits durch die Größe des Kleiderschrankes limitiert. Aber wenn man ganz ehrlich ist, braucht man andererseits auch nur eine begrenzte Auswahl. Selbst wenn ich also einen begehbaren Kleiderschrank in der Größe eines Wohnzimmers zur Verfügung hätte, würde ich diesen Stauraum nicht für Massen an Kleidung nutzen. Denn wenn man mal den Überblick verloren hat, bringen einem all die schönen Kleider gar nichts mehr. Viel schöner ist es, wenn man alles klar und übersichtlich vor sich hat. Dann braucht es auch nur Sekunden, um sich das passende für den Tag auszusuchen. Wenn ich also Kleidung kaufe, dann zu 90% als Ersatz. Eine abgetragene Hose wird durch eine neue ersetzt oder ein kaputtes Paar Schuhe ausgetauscht. Natürlich kommt es immer mal wieder vor, dass etwas kaputt geht. Socken sind so ein Fall, die verabschieden sich einfach irgendwann. Dann ziehe ich nicht sofort los und suche Ersatz. Daher kann es im Gegenzug auch mal passieren, dass etwas Neues einziehen darf ohne dass gleich aussortiert werden muss. Weil sich manchmal aber auch einfach kein passender Ersatz findet, sollte man auch „zuschlagen“, wenn man sich in ein Teil verliebt. Solche Gelegenheiten sind ohnehin rar, da ich mich durchschnittlich nicht mehr als 1-2 Mal im Jahr zu einem Stadtbummel durchringen kann. Wichtig ist nur, dass die Gesamtzahl langfristig nicht steigt. Ist es mir das Geld wert? Ich habe mal eine sehr interessante Rechnung gesehen, die zugegebenermaßen recht plakativ die Kosten eines täglichen Kaffees mit der möglichen entgangenen Rendite aufsummiert hat. Ebenso gab es eine Berechnung für den einmaligen Kauf im Wert von 100 € und was eben genau dieser Betrag, wäre er im Aktienmarkt investiert, nach 10 Jahren eingebracht hätte. Es geht vor allem um den entgangenen Gewinn, den wir durch den Zinseszinseffekt erwirtschaftet hätten. Dadurch kostet uns eine einmalige Ausgabe langfristig mehr, als wir denken. Als kleines Beispiel kann man sich das ja spaßeshalber einfach mal ausrechnen. Nehmen wir an, wir kaufen uns täglich vor der Arbeit ein belegtes Brötchen beim Bäcker. Die sind gar nicht so günstig und man hat schnell mal 40 – 60 € ausgegeben. Würde ich die gleiche Summe hingegen investieren, hätte ich bei einer angenommenen Rendite von 5 % nach 10 Jahren einen stolzen Betrag von  über 81 € (ich bin von 50 € durchschnittlicher Brötchenausgaben ausgegangen). Und das ist nur die Rechnung für einen einzigen Monat. Würde ich diesen Betrag über 10 Jahre zusammenrechnen, käme ich auf unglaubliche 6. 000 €. Wenn ich stattdessen meine monatliche Brötchenausgaben über die gleichen 10 Jahre jeden Monat als Sparbetrag investiere, käme ich am Ende auf 7. 924 €. Natürlich sind das rein fiktive Rechnungen und die Rendite wird mit Sicherheit variieren. Aber man kann sich so einfach mal vor Augen führen, wie viel selbst kleine Summen ausmachen und ob sie einem das dann auch wirklich wert sind. Brauche ich das wirklich? Die klassische Frage, so oft gehört aber nach wie vor essentiell. Und brauche ich das auch langfristig? Oft hat man einen spontanen Einfall oder lässt sich vielleicht unbewusst von der Werbung oder der Umgebung beeinflussen. Da glaubt man dann, man bräuchte unbedingt ein Waffeleisen. Denn die Welt wäre ein besserer Ort wenn man mindestens einmal im Monat leckere selbstgemacht Waffeln essen würde. Aber am Ende ist es doch nur wieder ein Gegenstand mehr, der irgendwo in der hintersten Ecke des Küchenschrankes verstaubt und nie genutzt wird. Vielleicht wäre es eine bessere Alternative, sich hin und wieder außer Haus eine leckere Waffel zu gönnen oder sich das Gerät auszuleihen um dieses (einmalige) Bedürfnis zu befriedigen. Oft merkt man dann nämlich, dass das alles gar nicht so geil ist, wie man sich das ausgemalt hat. Die Waffeln schmecken pappig und die ganze Küche sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Besser ist es, sich genau zu überlegen, was man wirklich regelmäßig verwendet und sich solche Wünsche auch erst mal auf einem Wunschzettel zwischenzuspeichern. Entweder vergisst man schon schnell, dass da etwas auf der Wunschliste steht. Oder man denkt ständig daran. Dann könnte man sich nach einer selbst definierten Wartezeit auch erlauben, diesen Wünschen nachzugeben. Natürlich Gesetz dem Fall, dass man sich das auch leisten kann. Gibt es Alternativen? Über Sinn und Unsinn mancher Produkte lässt es sich vortrefflich streiten. Ich bin auch schon großen Fans der Bananen-Plastik-Transportbox begegnet, was mich wirklich sehr verwundert hat. Im ersten Moment mag einem etwas als witzig oder innovativ erscheinen, auf den zweiten Blick hingegen stellt man oft fest, dass das gleiche Ziel auch einfach und wesentlich kostengünstiger erreicht werden kann. Viele angeblich genialen Küchenhelfer machen letztendlich den gleichen Job wie ein einfaches Küchenmesser. Letzteres nimmt aber wesentlich weniger Platz weg, ist einfach zu reinigen und vielseitig in der Anwendung. Und zu guter Letzt kann man vieles, was man nur einmalig benötigt, oft auch ausleihen. Wenn ich etwa einmalig Renovierungsarbeiten durchführen möchte, muss ich nicht alle Geräte neu kaufen. Manches kann man mittlerweile direkt im Baumarkt des Vertrauens ausleihen. Anderes bekomme ich womöglich bei Freunden, Bekannten, Nachbarn oder Familie. Man spart so nicht nur eine ganze Menge Geld (das man dann lieber in eine gemeinsame Unternehmung investiert), sondern schon auch Ressourcen. Ganz nebenbei gibt es bei der letzten Variante oft auch noch wertvolle Tipps und Ratschläge. So habe ich von einem sehr lieben Nachbarn erklärt bekommen, wie man eine Heckenschere richtig benutzt. Ich als Stadtkind hätte nicht gedacht, dass es da irgendetwas zu beachten gibt. Die Arbeitserleichterung war jedoch erstaunlich und ich bin dankbar, dass es noch so hilfsbereite Menschen gibt.   Sich nicht alles verbieten Zu guter Letzt – kleine (Konsum-)Sünden müssen erlaubt sein. Sonst endet es irgendwann womöglich im totalen Shopping-Overkill. Wenn ich mir vornehme, keine Schokolade zu essen verliere ich jedes Maß, sobald ich einmal einem Stückchen nachgegeben habe. Es muss nicht jeden Tag der Coffee to go sein aber gelegentlich sollte man sich bewusst etwas Schönes gönnen. Im Idealfall ist das dann noch etwas Sinnvolles aber wenn nicht sollte man sich kein schlechtes Gewissen machen (lassen). Leben und leben lassen – das sollte man... --- ### Die 5 häufigsten Fehler bei der Ermittlung der Lebenshaltungskosten - Published: 2022-06-13 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/13/die-5-haeufigsten-fehler-bei-der-ermittlung-der-lebenshaltungskosten/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Ausgaben, Budget, Finanzen, Finanzplanung, Fixkosten, Laufende Kosten, Lebenshaltungskosten, Lebenshaltungskosten ermitteln, Sparen, Vermögensaufbau Am Anfang jeder guten Finanzplanung steht die Ermittlung der laufenden Kosten. Denn nur wenn ich weiß, wo ich stehe, kann ich mir einen Plan erstellen, wie ich meine Ziele erreichen kann und ob diese überhaupt realistisch sind. Wenn ich mit einem dicken Minus starte und die Lebenshaltungskosten die Einnahmen übersteigen, wäre die Million innerhalb eines Jahres offensichtlich kein erreichbares Ziel. Ich muss also erst mal herausfinden, wie hoch meine Fixkosten sind und diese dann meinen Einnahmen gegenüberstellen. Natürlich kann ich auch vorher schon versuchen, meine Ausgaben zu reduzieren. Das ist nie eine schlechte Idee und schadet auch bestimmt nicht. Aber es ist deutlich motivierender, wenn ich ein Ziel vor Augen habe und auch einen Plan, wie ich dieses erreichen will. Und dafür muss ich meine Lebenshaltungskosten nun mal kennen. Doch was sind Lebenshaltungskosten überhaupt? Allgemein werden unter diesem Begriff alle laufenden Ausgaben eines Haushalts zusammengefasst. Dazu gehören monatlich anfallende Fixkosten wie Miete und Nebenkosten aber auch Aufwendungen, die in größeren Zyklen anfallen, wie etwa Versicherungsbeiträge oder Rücklagen für größere Reparaturen. Die Berechnung der Lebenshaltungskosten liegt also auf der Hand. Ich muss einfach nur alle meine Ausgaben aufsummieren und schon kenne ich den Betrag meiner Fixkosten. Doch wie so oft liegt der Teufel im Detail und ich sollte auf einige Fallstricke achten. Folgende Fehler gilt es zu vermeiden: Fehler 1: Nur einen kurzen Zeitraum beobachten Will ich wissen, wie hoch meine Ausgaben pro Monat sind, reicht es natürlich nicht, mir lediglich einmal die letzten 28-31 Tage anzuschauen. Um einen guten Durchschnittswert zu ermitteln, sollte ich mindestens drei, im Idealfall eher sechs oder mehr Monate auswerten. Denn bei den meisten Menschen schwanken die monatlichen Ausgaben immer ein bisschen. Mal steht eine Geburtstagsfeier an oder ein Wochenendtrip und der Betrag steigt. Dann wiederum gibt es Monate in denen so gar nichts los ist, man eher ruhebedürftig ist und kaum größere Ausgaben hat. Zwischendurch segeln auch Rechnungen ins Haus, die eben nicht monatlich sondern vielleicht nur einmal pro Quartal anstehen, wie z. B. die Grundsteuer. Daher hat man ein umso genaueres Bild seiner Kosten, umso länger man diese aufzeichnet. Und dann weiß man auch, ob es noch ein zweiter völlig überteuerter aber genial leckerer Gin Tonic in der Abendsonne sein darf. Man gönnt sich ja sonst nichts... Fehler 2: Kein Haushaltsbuch führen Wenn ich mir jetzt einmal in meinen Kontoauszügen für drei Monate alle Ausgaben anschaue und auswerte, kann ich mir theoretisch ein fixes Budget für den Monat festlegen und den Rest auf die Seite legen. Wenn am Ende des Monats noch Geld übrig ist, schaffe ich es wohl, in diesem Rahmen zu bleiben. Ich habe aber wesentlich mehr Kontrolle, wenn ich zumindest einen groben Überblick habe, wo das Geld hinfließt. Auch Einsparungspotentiale kann ich so wesentlich besser erkennen. Man muss vielleicht nicht jedes Gummibärchen tracken. Wenn ich aber weiß, was ich diesen Monat schon verbraucht habe, kann ich bestimmte Ausgaben besser planen und im Zweifel auch mal Investitionen oder Anschaffungen etwas verschieben. Fehler 3: Kosten für Großanschaffungen nicht einkalkulieren Manchmal läuft es einfach nicht. Da begeht die Waschmaschine Selbstmord und schon fühlt sich die Hälfte der anderen Elektrogeräte im Haushalt zum Generalstreik animiert. Manches kann repariert werden. Doch auch dabei entstehen oft Kosten. Und im schlimmsten Fall natürlich zeitgleich mit einem Haufen anderer ungeplanter Ausgaben. Damit einen solche Ereignisse nicht aus der Bahn werfen, ist es sinnvoll, sich ein Rücklagenpolster anzusparen. Den Ärger hat man zwar trotzdem aber wenigstens kommen nicht auch noch Geldsorgen dazu. Und wenn gar nichts passiert, ist das auch nicht schlimm. Dann kann man das Polster ja deckeln und mit dem Überschuss ein hübsches Aktienpaket ins Depot legen. Fehler 4: Vermögensaufbau nicht einplanen Apropos Depot – der Aufbau von Rücklagen sowie Vermögen sollte natürlich auch fest eingeplant werden. Meine Sparpläne laufen alle am Ersten eines Monats getreu dem Motto „Pay yourself first“. Dieses Geld kann gar nicht erst für anderes ausgegeben werden. Ebenso gehen Rücklagen sowie Abbuchen am Anfang des Monats vom Konto runter. Das Budget für die restlichen Ausgaben ist so bemessen, das ich mich nicht groß einschränken muss und meist brauche ich es auch nicht komplett auf. So kann ich mir am Ende oft noch etwas für Investitionen zurücklegen. Doch nicht bei jedem ist am Monatsende noch etwas übrig. Wenn man gerne Geld ausgibt solange das Konto das hergibt, ist es besser, wenn die Sparbeträge fix eingeplant und gleich zu Beginn des Monats vom Konto wandern. Fehler 5: Kosten für Ziele nicht mit einberechnen So, jetzt haben wir alles einberechnet und führen brav unser Haushaltsbuch. Alle Ausgaben sind ermittelt, wir bauen uns stetig ein Vermögen auf und auch seltene Kosten haben wir auf dem Schirm. Doch wo wollen wir eigentlich hin? Klar, die Million in einem Jahr ist schon ein sexy Ziel, vielleicht nicht ganz realistisch. Dann vielleicht ein paar Nummern kleiner und über einen längeren Zeitraum. Doch was ist nebenbei? Manch einer liebt es zu reisen. Da stecken womöglich noch ein paar Fähnchen in der Weltkarte und man sollte etwas Geld für den einen oder anderen Urlaub auf die Seite legen. Oder man ist auf ein Auto angewiesen und der treue Gaul hat bereits die ersten Anzeichen von Altersschwäche. Ein neues Auto finanziert man (normalerweise) nicht mal eben aus der Portokasse. Wir sollte also auch solche „Kleinziele“ einplanen und in unsere Kostenberechnung mit einbeziehen. Zu den Lebenshaltungskosten zählt wie man sieht nicht nur der klassische Warenkorb des statistischen Bundesamtes. Und die laufenden Kosten sind eben sehr individuell und abhängig vom persönlichen Lebensstandard. Daher muss jeder selbst für sich herausfinden, was er zum Leben braucht und was eben nicht. Ich habe hier auch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und wahrscheinlich habe ich jetzt noch einiges vergessen. Vielleicht fällt euch auch noch etwas ein, dann hinterlasst mir gerne einen Kommentar. --- ### Aus dem Nähkästchen geplaudert - Published: 2022-06-09 - Modified: 2022-06-08 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/09/aus-dem-naehkaestchen-geplaudert/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: DIY, Fehlkauf, Hobby, Kleiderschrank, Multiinteressiert, Nähen, Scanner Vor einiger Zeit ist bei mir nach langem Überlegen eine Nähmaschine eingezogen. Für jemanden, der lieber weniger Dinge zu Hause rumstehen hat, eine nicht ganz leichte Entscheidung. Da darf doch tatsächlich ein neues Teil einziehen und das ganz ohne dass etwas anderes das Haus verlässt (von wegen eins rein, eins raus). Schon als Kind habe ich gerne an der Nähmaschine meiner Oma erste Versuche mit Stoff und Faden gestartet. Wie Omas halt so sind, finden sie natürlich alle kreativen Ergebnisse ihrer Enkelkinder unglaublich toll und sind der Ansicht, dass sie da ein kleines Genie vor sich haben. So hatte meine erste selbst genähte Hose zwar immerhin schon zwei als solche erkennbaren Hosenbeine. Doch in Ermangelung eines Hinterteils war das gute Stück leider untragbar. Ein späterer Versuch mittels VHS-Kurs erneut in die Kunst des Schneiderns einzusteigen, scheiterte einerseits an einem zu hoch gesteckten Ziel und daraus resultierend fehlenden Erfolgserlebnissen. Andererseits fehlte zu dem Zeitpunkt auch die Motivation und ein spannendes Buch wegen dem ich mehrfach die Haltestelle verpasst hatte, tat sein Übriges. Viele Jahre später habe ich immerhin noch meine schwarzen Vorhänge sowie einen Mantel (mit ein bisschen Support von Oma) noch selbst genäht. Doch nach einer größeren Auseinandersetzung zwischen der Nähmaschine und mir, bei der neben abgebrochenen Nadeln und verknoteten Material auch das letzte bisschen Spaß auf der Strecke geblieben ist, habe ich das Nähen lange Zeit eingestellt. Die Nähmaschine musste ausziehen (zurück zu Oma). Lediglich mal einen Knopf annähen oder ein kleines Loch stopfen, mehr war nicht drin. Mit meinem Mann ist auch eine Bettdecke in Übergröße eingezogen, bei der irgendwie jeder entsprechend breite Bezug immer ein ganzes Stück zu lang war. Eine Weile konnte ich das erfolgreich ignorieren. Doch dann kamen weitere Situationen hinzu, bei denen ich immer wieder eine eigene Nähmaschine vermisst habe. Beim Schneider mal eben eine Hose kürzen lassen ist ja noch ok und bezahlbar. Aber wenn man immer wieder Kleinigkeiten zu ändern hat, geht das ganz schön ins Geld. Und nicht immer muss ein Profi ran. Und dann geht auch noch das heißgeliebte Shirt langsam seinem Ende zu. Gleichwertiger Ersatz ist nicht erhältlich. Wenn man eine ganz bestimmte Vorstellung davon hat, was man haben möchte, dann gibt es in den Läden wirklich alles. Nur eben nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Was also tun? Der Schnitt von meinem Lieblingsshirt ist nicht allzu kompliziert, sollte also machbar sein, das nach zu schneidern. Das traue ich mir zu. Nach langem Hin und Her (ich hatte mind. 2 Jahre eine Nähmaschine auf dem Wunschzettel) habe ich mir also wieder ein Exemplar ins Haus geholt. Was war mir dabei wichtig: kein Billigkruscht, für Anfänger geeignet, innerhalb des gesetzten Budges, für grobe Stoffe geeignet (Jeans reparieren/umnähen), keine unnötigen Zusatzfunktionen. Und dann gab es so etwas auch noch in schwarz, das war natürlich nochmal ein unschlagbares, wenn auch völlig irrationales Kaufargument. Da stand sie nun, das gute Stück. Zusätzlich kamen noch ein paar kleinere Investitionen dazu wie Kreide, Garn, Stoff (oder ausgemistete Kleidung, die umgearbeitet werden kann), Nadeln. Die Bettbezüge passen mittlerweile perfekt auf die Decken und ein paar Kissenbezüge sind auch schon entstanden. Weitere Reste wurden zu kleinen Stoffmonstern verarbeitet. Die Nähmaschine und ich sind also jetzt Freunde. Naja, das ist vielleicht schon etwas übertrieben aber das sie tut, was ich will und mir dabei weder abgebrochene Nadeln um die Ohren fliegen noch Fadenknäule das Projekt sabotieren, werte ich schon als großen Erfolg.   Und wie kopiert man nun ein bestehendes Teil, wenn man es nachschneidern möchte? Ganz einfach, man braucht nur ein großen Bogen Papier (geht auch aus mehreren zusammengeklebten Bögen Zeitungspapier) um ein Schnittmuster zu erstellen. Unzählige YouTube-Videos (z. B. hier) erklären wirklich jeden Schritt genau und selbst wenn man überhaupt keine Ahnung hat, kann man mit den teilweise wirklich tollen Anleitungen schnell tolle Ergebnisse erzielen. Wichtigster Punkt – Nahtzugabe nicht vergessen. Allerdings wird aus mir wohl nie jemand, der seine Garderobe selber näht.  Guter Stoff ist teurer als die Billigware großer Modeketten. Klar ist die Qualität um Längen besser aber fast zu schade für Anfänger, die viel Verschnitt haben und womöglich auch mal ein Teil komplett versauen. So sind auch bei mir ein paar Versuche gescheitert. Ein paar selbst genähte Shirts und ein schön luftiger langer Rock für den Sommer durften zwar in den Kleiderschrank einziehen aber der Aufwand und die Kosten für Material können nicht mit gekauften Teilen mithalten. In Ermangelung eines großen Tisches arbeite ich viel auf dem Fußboden. Die Arbeit ist entsprechend mühsam und ungemütlich. Und zugegebenermaßen bin ich nicht wirklich engagiert bei der Sache. Ich will immer schnell mit dem Nähen selbst starten und schludere dann bei den wichtigen Vorarbeiten, wie dem Zuschnitt. Das ist wie beim Malern, das Abkleben ist für mich eine Strafarbeit aber wenn man hier schlampt, wird es hinterher halt sch... Also eigentlich war die Nähmaschine ein Fehlkauf (da ich nicht wirklich viel nähe). Doch trotzdem bleibt sie und hat ein festes Plätzchen im Schrank bekommen, selbst wenn sie nur selten genutzt wird. Mal eben selbst etwas ändern oder reparieren können, ist einfacher, als wegen Kleinigkeiten zum Schneider zu rennen. Und natürlich nachhaltiger als Dinge zu ersetzen. Was behaltet ihr, obwohl es eigentlich weg könnte aber dann auch wieder nicht kann? --- ### Eine positive Lebenseinstellung als Überlebensstrategie - Published: 2022-06-06 - Modified: 2022-05-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/06/eine-positive-lebenseinstellung-als-ueberlebensstrategie/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Glück, Humor, Lächeln, Lachen, Lebenseinstellung, Positiv, Überlebensstrategie, Wahrnehmung Oder anders gesagt, wie mich ein liebevoller Blick auf die Welt davon abhält, im Alltag durchzudrehen und Amok zu laufen. Eines vorweg – natürlich gibt es auch schlechte Momente. Niemand ist immer gut drauf und auch die positivsten und optimistischsten Menschen haben mal schlechte Laune. Und das ist auch völlig normal und gut so. Doch es geht vor allem darum, mit welcher Grundeinstellung man durchs Leben geht und was das mit einem selbst macht. Bestes Beispiel ist das Autofahren. Witzigerweise hält sich die Mehrheit der Autofahrer für überdurchschnittlich gute Fahrzeugführer. Der größte Feind eines Autofahrers sind die anderen Autofahrer. Die fahren entweder zu schnell oder zu langsam, sind sowieso völlig unfähig und  blockieren dann auch noch die Straße. Im geschützten Raum des Autos lässt sich so mancher zu verbalen Ausfällen hinreißen, der Gegenüber ist ja nur ein anonymes Auto. Müssten wir diese Schimpftiraden von Angesicht zu Angesicht wiederholen, würde es uns die Schamesröte ins Gesicht treiben. Doch was macht das mit uns selbst? Mal abgesehen von offensichtlichem Bluthochdruck, tun wir uns auch psychisch keinen Gefallen. Die Kunst ist es, hinzunehmen, was man nicht ändern kann und einen Weg für sich zu finden, damit klar zu kommen. Ich selbst bin beispielsweise dazu übergegangen, im Auto sehr lustige Hörbücher laufen zu lassen und übe mich in engelsgleicher Geduld. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Aber es hilft mir zumindest, wenn ich meinem Gegenüber (nicht nur auf der Straße) nicht per se böse Absichten und Unfähigkeit unterstelle. Die meisten Menschen ärgern uns nämlich  gar nicht in vollem Bewusstsein. Die kämpfen genauso mit ihrem eigenen Päckchen. Und ein bisschen Humor hilft da ungemein, genau solche Päckchen ein bisschen leichte werden zu lassen. Und manchmal begegnen wir Menschen, die mit Humor die Welt ein bisschen schöner machen wollen. Auch wenn ich dabei neulich fast einen Herzanfall erlitten habe. Da habe ich mich schon gefreut, dass vorm Supermarkt der absolute Chefparkplatz auf mich gewertet hat. Völlig  in Gedanken parke ich also ein und sehe plötzlich im Augenwinkel, dass in dem Auto neben mir jemand auf dem Beifahrersitz in meine Richtung schaut. An sich nichts ungewöhnliches, mal abgesehen davon, dass ich sowieso extrem schreckhaft bin und mir allein deshalb schon mal ein lautes „Huch“ rausrutscht. In diesem Fall saß da aber ein lebensgroßer Gorilla und starrt mich an. Nachdem sich der Puls wieder beruhigt hatte, musste ich lachen. Nicht nur über diesen lustigen Gag (es war natürlich nur eine Attrappe) sondern auch über mich und die Situation selbst. Jetzt hätte ich mich einerseits über den blöden Scherz aufregen können. Oder eben dankbar sein, dass es Menschen mit einer ordentlichen Portion Humor auf dieser Welt gibt, die einen mal kurz aus dem Alltagstrott schubsen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Genauso verhält es sich, wenn ich unterwegs bin. Oft begegnet man griesgrämig dreinschauenden Menschen. Doch oft sind diese einfach nur in Gedanken und der unfreundliche Gesichtsausdruck ist keine Absicht und völlig unbewusst. Wenn man ihnen dann ein freundliches Lächeln und vielleicht noch ein fröhliches Hallo schenkt, hellt sich bei fast allen der Gesichtsausdruck auf und man bekommt ebenfalls ein Lächeln zurück. Und das kostet uns nicht mehr als eine kleine Muskelbewegung und am Anfang vielleicht ein bisschen Überwindung. Im schlimmsten Fall läuft der Anderen einfach weiter, meistens aber bekommen wir ein positives Feedback. Auch eine aufmerksame Wahrnehmung und ein liebevoller Blick für die kleinen Dinge können unsere Laune heben. Ich kann einerseits wie ein Berserker durch den Wald hechten, Hauptsache die letzte Rundenzeit wird übertroffen. Oder ich nehme es mir heraus, auch mal ein bisschen langsamer zu laufen und den Blick schweifen zu lassen. Beim Spazierengehen halte ich mal an und freue mich über besonders schöne Blüten oder beobachte ein Eichhörnchen in den Baumkronen. All die kleinen, unscheinbaren Dinge die wir oft übersehen, wenn wir auf der Überholspur durchs Leben eilen, können uns inspirieren und glücklich machen. Oft nehmen wir gar nicht wahr, wie schön die Welt um uns herum ist. Die besondere Form und Farbe von Flechten sehen wir nur, wenn wir mal das Tempo raus nehmen. Und auch unter Wasser sehen wir viel mehr, wenn wir nicht mit Highspeed unterwegs sind, sondern uns viel Zeit nehmen und treiben lassen. So kann ich stundenlang auf wenigen Quadratmetern das Riff studieren und habe am Ende mehr gesehen, als jemand, der viel Strecke gemacht hat. Und nur, wer den Blick immer wieder hebt, bekommt überhaupt mit, wenn etwa Mantas majestätische über das Riffdach hinweg ziehen oder ein schüchterner Hai vorbei schwimmt. Doch trotzdem rasen viele mit Tunnelblick an uns vorbei, immer auf der Suche nach dem nächsten Höhepunkt. Und sind dann enttäuscht, wenn nicht mindestens ein Highlight auftaucht. Dabei entgeht ihnen dann die bunte Schnecke, die sich unter einer Koralle versteckt ebenso wie die kleinen und sehr schüchternen Weihnachtsbaumwürmer, die sich schon bei der geringsten Wasserbewegung blitzartig in ihre Röhre zurück ziehen. Aber all diese kleinen Wunder machen unsere Welt sowohl unter als auch über Wasser erst so großartig. Unterwasserlandschaft mit Korallen und Weihnachtsbaumwurm Kleine Schnecke zwischen Algen und Korallen Wenn ich auch die kleinen Dinge und Gesten wahrnehme und mich über diese freuen kann, habe ich am Ende in Summe einen riesigen Schatz an positiven Erlebnissen. Und genau diese lassen mich dann in weniger guten Momenten durchhalten. Die vielen besonderen Menschen, die mir im Alltag begegnen und einem schöne Momente bescheren lassen einen die wenigen Idioten, die sich mürrisch durchs Leben schlagen und in der Schlange vordrängeln, leichter ertragen. Und ich verzweifle nicht an der Dummheit einzelner Idioten, da auch viele kleine positive Handlungen und Gesten zusammen Großes bewirken können. Und eben diese Grundeinstellung lässt uns leichter und beschwingter durchs Leben gehen. Wenn ich meinen Mitmenschen gute Absichten unterstelle, habe auch ich selbst bessere Laune. Letztendlich ist jeder selbst für sein Glück verantwortlich. --- ### Finanzieller Extremsport - Published: 2022-05-30 - Modified: 2022-04-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/30/finanzieller-extremsport/ - Kategorien: Finanzen, Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Hobby, Tauchen Manchmal gibt es Wünsche, von denen man sich nie träumen ließ, dass man sie mal verwirklichen könnte. Wenn man dann doch irgendwann in der Situation ist, dass man sich plötzlich den nötigen finanziellen Spielraum hat, sollte man die Chance ergreifen. Dank eines Berufswechsels war auch ich plötzlich in der Lage, mir Wünsche zu erfüllen, an die ich vorher nicht zu denken gewagt hätte. Das ist für mich keine Selbstverständlichkeit und ich werde dafür immer dankbar sein. Nach einem Strandurlaub in dem mich zum Schnorcheln an der Riffkante überwinden konnte, haben mein Mann und ich beschlossen, gemeinsam in Deutschland unseren Tauchschein zu machen. Wir wollten das ganz bewusst nicht im Urlaub machen sondern in Ruhe und ohne Zeitdruck bei einer vertrauenswürdigen Tauchschule. Doch mit einem einfachen Tauchkurs ist es in der Regel nicht getan. Hat man einmal Blut geleckt, kommen unweigerlich weitere sogenannte „Specialty Kurse“ hinzu. Ohne diese weiterführenden Kurse bleiben einem unerfahrenen Taucher glücklicherweise viele Tauchplätze verwehrt. Denn auch wenn sich über manche Kurse streiten lässt, macht es beispielsweise wirklich Sinn, erst mal zu lernen, wie man sich in größeren Tiefen verhält, bevor man sich blind in kühle Nass stürzt. Allerdings ist eine Tauchschule kein Wohlfahrtsverband und an den Kursgebühren wollen natürlich auch die Tauchausbildungsorganisationen (z. B. SSI, PADI, ... ) etwas mitverdienen. Dafür hat die Ausbildung dann auch einen entsprechenden Standard und wird bei den Tauchbasen problemlos anerkannt. Aber zurück zu unserem OWD-Kurs. In diesem Basiskurs (OWD = Open Water Diver) werden die Grundlagen des Tauchens mit Presslufttauchgerät vermittelt. Zu dem Theorieteil einschließlich Prüfung gibt es natürlich auch einen praktischen Anteil, den wir in Ermangelung eines erreichbaren Meereszugangs in einem süddeutschen Baggersee absolviert haben. In den deutschen Seen sind die Sichtweiten natürlich nicht vergleichbar mit denen im offenen Meer. Doch dank der lehrreichen Tauchgänge mit teilweise nur knapp 30 cm Sicht kann einen hinterher kaum noch etwas schrecken. Außer vielleicht Fische, die urplötzlich aus dem Nichts in der trüben Brühe vor einem auftauchen. Doch die Seen in unseren Breitengraden haben noch einen weiteren Nachteil. Es ist saukalt da unten! ! ! Schon während dem ersten tiefen Tauchgang auf 18 Meter fiel mein Blick neidvoll auf den kuschelig warmen Trockentauchanzug unserer Tauchlehrerin. Kaum zurück an der Oberfläche eröffnete ich meinem Mann mit blaugefrorenen Lippen, dass das auch will. Sonst könne er sich weitere Tauchgänge mit mir aus dem Kopf schlagen. Da nicht ganz klar ist, wer von uns die größere Frostbeule ist, hat es auch keinerlei Überredungskunst erfordert. Abenteuer Trockentauchen – wir kommen! Und da wir keine Lust hatten, wie ein Korken kopfüber im Wasser zu hängen, haben wir dafür auch erst mal einen Kurs gemacht. Der erste eigene Tauchanzug war somit auch ein „Trocki“, den Neoprenanzug im Urlaub kann man ja leihen. Beim ersten Urlaub am bzw. im Meer haben wir dann auch einen Teil der Ausrüstung bei der Tauchbasis ausgeliehen. Auch wenn die Leihgebühren langfristig im Vergleich zum eigenen Equipment  höher ausfallen, kann man ja nicht gleich das Komplettpacket stemmen. Jacket (Tarierweste) und Neoprenanzüge haben wir also beide aus dem Fundus unseres Tauch-Guides bekommen. Doch mein Anzug war eher eine zusammenhängende Abwesenheit von Neopren. Da lief das Wasser nur so durch wie im Strömungskanal. Da die Tauchbasis zugleich eine Auffangstation für Tiere war, rochen die feuchten Anzüge zudem extrem nach nassem Hund. Alleine das Anziehen war schon eine Überwindung, zum Glück war das unter Wasser schnell vergessen. Aber nach  dieser unangenehmen Erfahrung mussten für den nächsten Urlaub definitiv eigene Neoprenanzüge her. Bei einem unserer späteren Urlaube mussten wir dann lernen, hatten wir dann gruselige Jackets ohne integrierte Bleitaschen, die wie in einem Ballon im Wasser hingen. Ich hatte immer das Gefühl, ich würde gleich nach unten rausrutschen und hing wie eine Boje in der Strömung. Für entspannte Tauchgänge ist eine gute Wasserlage wichtig. Sie hilft nebenbei aber auch ungemein beim Fotografieren. Also gingen wir mal wieder einkaufen. Apropos Fotografieren – zwei Taucher, eine Kamera. Das konnte ja nicht auf ewig gut gehen. Wir haben also in eine weitere kleine UW-Kompakt-Kamera investiert. Dafür braucht es dann natürlich noch eine Lampe. Denn sobald man ein paar Meter abtaucht, wird es blau. Oder grün und dunkel, wenn man in einem See taucht. Nicht zu vergessen die Nachtauchgänge, bei denen aus Sicherheitsgründen auch eine zweite Lampe mitgeführt werden sollte. Ich glaube, es ist offensichtlich, dass wir hier von einem sehr teuren Hobby sprechen. Neben der Ausrüstung, bei der es immer Optimierungspotential gibt, kommen auch die nicht ganz günstigen Urlaube dazu. Bei Flugreisen natürlich zuzüglich Sportgepäck. Nicht zu vergessen die Kosten für die Tauchgänge, Gebühren für Tauchgebiete,...   Und wenn wir erst von Tauchgebieten anfangen, für warme Gefilde braucht es nur einen 3 mm dicken Neoprenanzug. Geht es aber „nur“ ans mittelmäßig warme Mittelmehr, muss es schon etwas mehr sein. Also mindestens 5 mm eher 7 mm, ein weiterer Anzug muss her. Tauchen im Meer Was braucht ein Taucher (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): ABC-Ausrüstung ( Schnorchel, Maske, Flossen)ErsatzmaskeAtemreglerTauchcomputerTauchanzug (je nach Wassertemperatur in unterschiedlichen Neopren-Stärken)JacketFüßlingePresslufttankBlei (und ggf. Bleigurt)Kopfhaube NeoprenhandschuheKompassTaschenlampeMesserRiffhakenBojeKamera... Und zusätzlich fürs Trockentauchen: TrockentauchanzugNochmal Flossen (größere, die auf die Stiefel am Trocki passen)Warme Unterzieher und FunktionsunterwäscheHandschuhe Dabei ein kleines Vermögen durchzubringen, ist wie man sieht gar nicht schwer. Am Anfang haben wir noch alle Rechnungen aufbewahrt. Mittlerweile fliegen die Belege nach Ablauf der Garantiefrist raus und ich will auch gar nicht so genau wissen, was ich an Geld schon wortwörtlich versenkt habe. Eines weiß ich hingegen mit Sicherheit, es war jeden Cent wert. Das Tauchen hat mein Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Nicht nur mit unvergesslichen Tauchgängen sondern auch in persönlicher Hinsicht. Ich bin mutiger und traue mir viel mehr zu als vorher. Der Sprung ins kalte Wasser fällt mir auch in anderen Dingen viel leichter. Und die Unterwasserwelt ist voller kleiner und großer Wunder. Es heißt nicht umsonst „tiefenentspannt“. --- ### Weichgespült im Ratgeber-Dschungel - Published: 2022-05-23 - Modified: 2022-04-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/23/weichgespuelt-im-ratgeber-dschungel/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Authentizität, Echtheit, Persönliches Wachstum, Persönlichkeitsentwicklung Schon von klein auf wird uns eingetrichtert, dass wir bestimmte Dinge tun oder lassen sollen, um erfolgreich im Leben zu sein. Lehrer erwarten, dass wir brav und angepasst die Schulbank drücken. Eltern belohnen das „richtige“ Verhalten mit Geld oder Schokolade. Und so geht es unser ganzes Leben lang. Unzählige Ratgeber wollen dir „helfen“ stets zu wachsen, immer besser zu werden und an allen (un)möglichen vermeidlichen Schwächen zu arbeiten. Da sind wirklich gute und hilfreiche Themen dabei, das will ich gar nicht bestreiten. Nur – müssen wir wirklich ständig alles an uns in Frage stellen? Oder sollten wir stattdessen nicht auch hin und wieder diese ganzen guten Ratschläge hinterfragen... Vor allem gibt es nicht Den Einen Weg zum perfekten Leben, zum perfekten Arbeiten, zum perfekten Familienleben. Das erkennt man schon, wenn man sich die Vielzahl der Ratgeber im Bücherregal ansieht. Und jeder proklamiert für sich, die allumfassende Lösung für alle Probleme gefunden zu haben. Natürlich ist diese ganze Ratgeber-Literatur nicht per se schlecht. Im Gegenteil, da sind einige wirklich gute Bücher dabei, die einem eine ganze Menge gute Denkanstöße und Anregungen liefern. Und immerhin laufen wir bei der Menge der guten Ratschläge nicht Gefahr, dass wir am Ende alle gleichgeschaltet sind. Jeder muss sich selbst seinen eigenen Weg durch den Ratgeber-Dschungel suchen. Wer nun allerdings versucht, immer die jeweils aktuellsten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung für sich umzusetzen, könnte damit das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren. Am Ende macht man sich nur noch Gedanken, wie man in einer Situation reagieren sollte, was man wann sagen muss und wer einen wie versucht zu manipulieren. Plötzlich spielt man unbewusst eine Rolle, die man gar nicht ausfüllt. Die eigene Authentizität geht dabei völlig verloren. Doch was bedeutet Authentizität eigentlich? Und warum ist das so ein großes Thema? All die perfekten Menschen, die uns in Werbung und sozialen Netzen vorgegaukelt werden, sind nicht nur langweilig sondern geradezu austauschbar. Retuschierte und inszenierte Hochglanzbilder versinken in der Flut der Informationen. Nur individuelle und echte Bilder schaffen es, aus der Masse herauszustechen und damit ein bisschen unseres wertvollsten Gutes zu erhalten – unserer Aufmerksamkeit. Es geht also um das Herausstechen aus der Menge durch Authentizität. Dabei wird mit Authentizität vor allem Echtheit verbunden. Menschen, die wir als authentisch bezeichnen, werden also besonders echt, ehrlich und unverfälscht wahrgenommen. Ihre Worte stimmen mit ihren Handlungen und ihrem Verhalten überein, d. h. sie sind aufrichtig, verlässlich und glaubwürdig. Damit wird Authentizität als positive Charaktereigenschaft eines Menschen gewertet, die nicht nur im Privaten sondern auch im Berufsleben hochgeschätzt ist. Immerhin sind solche Menschen besonders vertrauenswürdig wodurch sich Respekt und Sympathie erhöhen können. Auch die Selbstsicherheit, die authentischen Menschen oft ganz natürlich ausstrahlen, wirkt auf die Mitmenschen attraktiv. Sie wirken fest verwurzelt und ruhen in sich selbst. Oft werden diesen Personen sogar automatisch weitere positive Persönlichkeitsmerkmale zugesprochen, selbst wenn diese nicht begründet sind.   Was aber, wenn wir nun unbedingt selbstsicher und authentisch auftreten wollen? Ich könnte jetzt beispielsweise einfach ein paar Tipps zur Körpersprache für eine starke und selbstbewusste Ausstrahlung befolgen. Wenn ich aber nicht die entsprechende Geisteshaltung dazu habe oder meine Aussagen nicht dazu passen, wird mein Gegenüber diese Dissonanz eher als irritierend wahrnehmen. Um selbst authentisch zu sein, muss ich mir aber erst mal darüber klar werden, was meine Werte sind und wofür ich einstehen will. Authentizität erreiche ich nur, wenn ich ehrlich und reflektiert bin und mich nicht verbiege(n lasse). Sobald ich nur eine Rolle spiele und Ansichten verkaufen will, die ich selbst nicht vertrete, werde ich das unbewusst auch ausstrahlen. Natürlich ist es gerade im Berufsleben nicht immer angebracht, die eigene Meinung ungefiltert kundzutun. Aber mit etwas Feingefühl und Kooperation ist es auch im Beruf weitgehend möglich, sich authentisch zu verhalten. Doch sowohl beruflich als auch im privaten Umfeld erfordert es Mut und Selbstbewusstsein, sich echt und authentisch zu verhalten. Denn man zeigt Ecken und Kanten und muss seine eigenen Ansichten ehrlich und konsequent vertreten können. Doch gerade diese Aufrichtigkeit kann es dann auch sein, was das Gegenüber besonders schätzt. Gerade in Teams oder Gruppen mit einem gewissen Anpassungsdruck kann Authentizität eine Herausforderung sein. Doch der Opportunist, der wie ein Fähnchen im Wind seine Meinung der des Gegenübers anpasst, mag zwar bequem sein. Weiter bringt er uns damit aber nicht. Nur Austausch und Diskussion bringen neue Sichtweisen und kreative Ideen. Übrigends: Authentizität bedeutet keinesfalls, dass man seine Ansichten nicht auch ändern darf. Im Gegenteil, gerade wer auch offen dazu steht, dass sich sein Standpunkt geändert hat, bleibt authentisch.   Also bei all den guten Ratschlägen – nehmt das Beste für euch mit. Pickt euch die Rosinen aus dem Kuchen und ignoriert mit gutem Gewissen alles, was nicht zu euch passt! --- ### Die Regenschirm-Methode für entspanntere Flugreisen - Published: 2022-05-16 - Modified: 2022-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/16/die-regenschirm-methode-fuer-entspanntere-flugreisen/ - Kategorien: Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Flugreisen, Gepäck, Gepäckverlust, Koffer verloren, Packen, Reisen, Tauchen Wir alle kennen das. Wenn man vorsorglich einen Regenschirm mitschleppt, regnet es (meist) nicht. Wie mit dem Regenschirm ist es auch bei vielem anderen. Vorsorge heißt nicht, dass der Ernstfall wirklich eintreten muss. Als Taucher sichert man sich auch immer ab. Das heißt, man hat IMMER einen zweiten Atemregler dabei, falls man seinem Tauchpartner Luft spenden muss. Aber niemand möchte wirklich in diese Situation kommen. Vorsorge ist also besser als Nachsorge und der Ernstfall tritt hoffentlich nie ein. Eine der ersten „Marotten“ meines (damals zukünftigen) Mannes habe ich bei unserer ersten gemeinsamen Flugreise kennengelernt. Wir haben zu dem Zeitpunkt schon zusammen gewohnt und beim Packen alle benötigten Dinge auf dem Bett verteilt. Ich habe mir nichts dabei gedacht und meine Sachen in den einen Koffer gepackt, den zweiten Koffer habe ich ignoriert, war ja seiner. Aber alles falsch – Kommando zurück.   Wer schon mal erlebt hat, dass ein Koffer verloren geht, packt anders. Wir sorgen also vor, indem wir uns auf einen möglichen Kofferverlust vorbereiten. Die Methode ist so einfach wie genial. Wenn mehrere Personen zusammen verreisen, wird vorab die Anzahl der Gepäckstücke festgelegt. Also in unserem einfachen Fall zwei Personen – zwei Koffer. Dann teilt jeder seine Kleider auf diese Gepäckstücke auf. Brauche ich also für zwei Wochen Urlaub zehn T-Shirts, kommen fünf davon in den einen und die fünf Anderen in den zweiten Koffer.  Tritt nun der befürchtete Ernstfall ein und am man steht mit nur einem Koffer an der verwaisten Gepäckausgabe, kann man trotzdem erst mal halbwegs entspannt in den Urlaub starten. Natürlich ist der Verlust ärgerlich aber man sitzt nicht ohne Wechselkleidung auf einer einsamen Südseeinsel mit fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Die meisten Hotels bieten auch einen Wäscheservice, man müsste also nicht einmal einkaufen. Die wichtigsten Dinge wie Badehose/Bikini, Schnorchel und Zahnbürste kommen natürlich ins Handgepäck. So können wir am Urlaubsort gleich in die Fluten hüpfen. Verspätete oder verlorene Koffer halten uns nicht auf.  Zu verdanken habe ich das wohl auch ein bisschen der Ex-Freundin meines Mannes. Sie hat bei einem gemeinsamen Urlaub das Pech gehabt und musste sich erst mal um eine neue Grundausstattung bemühen. Und das in einem Land, in dem man Frauen am liebsten in ganzkörperverhüllende Stoffungetüme verpackt. Das war für ihn wohl eine traumatische Erfahrung. Und wie das so ist mit dem vorsorglich und umsonst mitgeschleppten Regenschirm – bis jetzt haben wir keine Verluste beklagen müssen. Nur bei der Tauchausrüstung stoßen wir bei dieser Methode an unsere Grenzen. Natürlich können wir nicht alles in zweifacher Ausführung mitnehmen und geliehene Tauchanzüge sind für mich eine Horrorvorstellung. Also zittern auch wir jedes Mal an der Gepäckausgabe und freuen uns wie kleine Kinder, wenn Tauchtaschen über das Kofferband rollen. Dank der Regenschirm-Methode beim Kofferpacken haben wir zumindest eine Sorge weniger und kommen so ein kleines bisschen entspannter an. Im schlimmsten Fall müssen wir mit etwas weniger Wäsche auskommen und Tauchausrüstung ausleihen. Damit kann ich aber sehr gut leben! --- ### Ein kleiner grüner Daumen - Published: 2022-05-12 - Modified: 2022-04-27 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/12/ein-kleiner-gruener-daumen/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Beton, Betonguss, Efeu, Efeutute, Grüner Daumen, Kreativbeton, Pflanzen Die ersten Toten sind leider schon zu beklagen. Ein paar Ableger habe ich wegen des guten Lichts in einem wenig genutzten Raum unterm Dach platziert. Leider sind sie damit aus dem Fokus geraten und vertrocknet. Einige andere Stecklinge habe ich wohl mit meiner Liebe erdrückt, die sind abgesoffen. Die Methode, die zarten Zweige in ein Wasserglas zu stellen, bis sie Wurzeln ziehen, ist wohl nicht für alle Pflanzen geeignet. Wieder was gelernt. Aber es gibt auch Erfolge zu verzeichnen! Beide Efeututen scheinen sich bei mir wohl zu fühlen und treiben fleißig neue Blätter aus. Eine ist dunkelgrün und stammt von der Pflanze meiner Schwiegermutter ab. Der andere Ableger hat hellgrüne bis gelbe Blätter und hat ist mal wieder an ein neues Plätzchen gewandert. Wir zwei hatten ein paar Startschwierigkeiten, da ich anfangs dachte, helle Blätter seinen ein Zeichen von Lichtmangel. Doch das Gegenteil ist der Fall und der Topf ist jetzt vom Küchenfenster mit schönster Morgensonne ins Büro umgezogen und belegt dort ein schattiges Fleckchen neben dem Schreibtisch. Und siehe da, die Blätter sehen Tag für Tag gesünder aus. Efeu scheint ein Selbstläufer zu sein. Bis auf die in Vergessenheit geratenen und somit verdursteten Exemplare machen sich die Pflanzen wirklich gut und brauchen kaum Aufmerksamkeit. Dann habe ich noch ein paar Zweige aus unserem Vorgarten im Wasser stehen und beobachte täglich, wie sie langsam Wurzeln bilden. Am Wochenende dürfen sie in richtige Erde umziehen.  Im Übrigen haben alle Neuzuwächse ein neues Zuhause in selbstgegossenen Beton-Töpfen bekommen. Macht sich gut, die grünen Blätter zu dem Grau. Die nächste Herausforderung ist unser Lavendel, der unseren Vorgarten schmückt. Den würde ich zu gerne noch vermehren, da er im Spätsommer jedes Mal unglaublich toll blüht. Das Summen der Bienen und Hummeln kann man schon von Weitem hören. Nur scheint das mit den Stecklingen nicht so gut zu funktionieren. Ich lass mich mal überraschen, ob noch was anwächst. Aber immerhin scheint mein Daumen schon ein bisschen grüner zu werden. So wie es aussieht, überleben die ersten Pflanzen meine Pflege. Eine ganz neue, ungewohnte und ermutigende Erfahrung. --- ### Kleiderschrank aussortieren – radikal, einfach und endgültig - Published: 2022-05-09 - Modified: 2022-04-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/09/kleiderschrank-aussortieren-radikal-einfach-und-endgueltig/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Klamotten, Kleiderschrank, Kleidung, Minimalismus, Ordnung Wenn wir uns jeden Morgen vor dem vollen Kleiderschrank fragen, was wir nur anziehen sollen, ist es vielleicht an der Zeit, sich mal genauer mit dem Inhalt zu befassen. Gerade ein besonders voller Schrank scheint dieses Problem eher noch zu verstärken. Umso mehr ich habe, um so weniger habe ich anzuziehen. Die Lösung liegt also nicht darin, etwas Neues zum Anziehen zu kaufen. Im Gegenteil, um wieder einen Überblick über die eigene Garderobe zu bekommen, müssen erst mal alle überflüssigen Dinge raus. Doch wo fange ich an, was soll raus? Sobald man sich in etwas nicht mehr 100 % wohl fühlt, sollte es weg. Dafür ist die Zeit zu schade. Das merkt man daran, dass man sich unsicher fühlt, etwas zwickt und man im Laufe des Tages immer wieder über seine Kleidung nachdenkt / seine Kleidung bewusst wahrnimmt. Auch Stoffe von schlechter Qualität, die sich beispielsweise elektrisch aufladen und unangenehm auf der Haut kleben, fallen in diese Kategorie. Raus damit! Wenn etwas kaputt ist und nicht repariert werden kann, sollte man sich ebenfalls davon trennen. Kleinere Löcher kann man flicken oder lose Knöpfe einfach wieder festnähen. Wer selbst nicht handwerklich begabt ist oder solche Aufgaben gerne prokastiniert, kann die Sachen auch zum örtlichen Schneider bringen.  Sind die Schäden irreparabel, lohnen sich aber weder Geld noch Aufwand. Wenn der Stoff abgetragen und verblichen ist, wird es ebenso Zeit für eine Trennung. Gerade durchsichtige und fadenscheinige Stoffe lassen das ganze Outfit ungewollt billig wirken. Gerade Lieblingsteile tragen wir gerne, bis sie beinahe auseinanderfallen. Zur Not geht es ja noch für zu Hause... Spätestens, wenn man im gemütlichen Gammeloutfit nicht mal mehr dem Paketboten die Türe öffnen würde, gehören die Sachen entsorgt. Am besten gleich in den Sondermüll! Auch in den eigenen vier Wänden sollte man es sich wert sein, etwas zu tragen, das einem auch gefällt. Und auch ein bequemes Outfit kann hübsch aussehen. Zumindest solltet ihr euch im Notfall, wie z. B. bei einem Hausbrand, auch vor die Tür trauen. Was nicht passt, wird entweder passend gemacht oder fliegt raus. Seid ein bisschen liebevoll mit euch selbst und quält auch nicht mit dem Anblick der Jeans, aus der ihr seit Jahren raus gewachsen seid. Wenn euch der Blick in den Schrank ein schlechtes Gewissen verpasst, solltet ihr dem Schrank im Gegenzug ein gehöriges MakeOver verpassen. Bei Flecken, die sich nicht entfernen lassen, sollte man ebenfalls keine Kompromisse machen. Vielleicht lässt sich aus der langen noch eine kurze Hose machen. Aber spätestens, wenn man mehr als zwei Maler-Outfits im Schrank liegen hat, sollten die Sachen rausfliegen. Diese Methoden können helfen Wenn man sich nicht trennen kann oder einfach keine Lust auf eine riesige Aktion hat, kann man sich auch schrittweise voran arbeiten. Nehmt euch dazu vor, jedes Teil einmal anzuziehen. Angenommen, im Schrank liegen 20 verschiedene T-Shirts. Dann wird nacheinander jedes T-Shirt einmal angezogen bis man mit allen durch ist. Dazwischen darf nicht wiederholt werden, also ein bereits getragenes (und gewaschenes) T-Shirt bleibt solange im Schrank, bis man mit allen anderen T-Shirts durch ist. Wenn sich alles sträubt, weil man nur noch T-Shirt übrig hat, die man gar nicht anziehen möchte, kommen diese weg. Oder wenn man beim Tragen merkt, dass man sich nicht wohl fühlt. Genauso geht ihr mit den anderen Kategorien wie Hosen, Kleider, Röcke etc. vor. Am Besten nicht zeitgleich, sonst endet es womöglich damit, dass man mit unkombinierbarem Ober- und Unterteil im Outfit des Grauens unterwegs ist. Das ganze sollte man besser nicht kurz vor dem Urlaub starten sondern wenn man wirklich entsprechend viele ganz „normale“ Tage vor sich hat. Denn es geht ja vor allem darum, dass meine Kleidung im Alltag tragbar ist und ich mich darin wohl fühle. Eine hilfreiche Variante für ein schrittweises Aussortieren ist auch die Kleiderbügelmethode. Dabei werden alle Bügel verkehrt herum in den Schrank gehängt. Sobald man ein Teil angezogen hat, kommt es hinterher, bzw. der Bügel auf dem es hängt, richtig herum auf die Stange. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn man gar nicht so genau weiß, was man nicht trägt. Sinnvollerweise sollte man sich ein Zieldatum notieren, zu dem dann überprüft wird, welche Bügel noch verkehrtherum auf der Stange hängen. Diese Sachen sollte man dann mal einer Tauglichkeitsprüfung unterzeihen. Leider hat mein Mann diesen Versuch bei mir unterwandert. Da er sich hauptverantwortlich um die Wäsche kümmert und mittlerweile ganz schön ordentlich ist, hingen nach einiger Zeit plötzlich alle Bügel korrekt im Kleiderschrank. Als ich das endlich bemerkt habe, war schon soviel Zeit vergangen, dass ich das Experiment dann eingestellt habe. Bei den langfristigen Methoden ist es hilfreich, sich eine Tüte oder ein ähnliches Aufbewahrungsmittel neben dem Schrank zu platzieren. Dort landen dann die aussortierten Dinge gleich. Und da bleiben sie auch! Damit liegt auch der Vorteil der Tüte auf der Hand. Diese kann ich mir einfach schnappen und genauso zum Altkleidercontainer tragen. Würde ich stattdessen einen großen Korb nutzen, müsste ich umpacken. Dabei könnte einem dann durchaus wieder der sabotierende Gedanke kommen, dass man etwas ja nochmal brauchen könnte. Im Gegenzug zur schleichenden Reduktion kann man dem Kleiderberg man natürlich auch einfach mittels Hau-Ruck-Methode zu Leibe rücken. Dafür sollte man je nach voraussichtlicher Höhe der Kleiderberges ein bisschen Zeit einplanen. Will ich den Mount-Everest besteigen, brauche ich vielleicht einen ganzen Tag. Um den Gipfel des Brockens zu erklimmen, reichen ein paar Stunden. Und wer die Spitze des Pinnebergs zu bewältigen hat, dem reichen wohl schon 30 Minuten. Ebenfalls hilfreich bei einer großen Ausmiste-Aktion sind ausreichend Tüten und Kartons. Dinge, die gehen sollen, kann man so gleich entsprechend verpacken. Würde man sie bei einem späteren Verpacken ein zweites Mal in die Hand nehmen, wären wir womöglich wieder bei unserem allzeit beliebten Sabotagegedanken (kann man ja vielleicht nochmal brauchen). Oft wird der Umstieg von Sommer- auf Wintergarderobe bzw. umgekehrt als passender Zeitpunkt für eine größere Ausmisten-Aktion empfohlen. Andererseits – warum warten, wenn einen gerade die Motivation packt. Wer gerade Hummeln im Hintern und Lust auf Veränderung hat, der bringt die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung mit. Im ersten Schritt muss alles... --- ### Grübelei nachts um drei - Published: 2022-05-02 - Modified: 2022-04-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/02/gruebelei-nachts-um-drei/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Atemtechnik, Atmen, Einschlafen, Gedankenkarusell, Grübeln, Schlaflos, Sorgen Fast jeder kennt das, einige besser als andere. Gemeint ist die Situation, in der wir nachts wach im Bett liegen und unsere Gedanken Karussell fahren. Man kommt einfach nicht runter, egal wie sehr man sich auch anstrengt. Mal abgesehen von den bemitleidenswerten Mitmenschen, die chronische Schlafprobleme haben und sich über diesen Text wahrscheinlich schlapp lachen, plagen jeden von uns auch hin und wieder Sorgen und Ängste, die einen dann um ein paar Nächte Schlaf bringen. Solange wir nur hin und wieder mal eine Nacht durchmachen, kann man sich seinem Schicksal auch einfach ergeben. Das führt mitunter zu einem so nachhaltig entspannten Zustand, dass man unbeabsichtigt wieder wegdämmert. Klar, ganz offensichtlich führen die erzwungenen Entspannungsversuche nur zu noch mehr Anspannung. Und wenn man sich erst mal ausrechnet, wie viele Stunden Schlaf einem noch übrig bleiben, hat man eh verloren. Umso verzweifelter man versucht, Schlaf zu finden, umso mehr entzieht er sich einem. Am nächsten Tag ist man völlig gerädert und übersteht den Tag schlechtgelaunt nur mit ganz viel Kaffee und Schokolade. Wenn sich das Hirn also mal wieder in nächtliche Grübeleien verstrickt, brauchen wir dringend ein paar Strategien, um sich aus dieser Gedankenspirale zu befreien. Ein sehr beliebter Ratschlag ist es ja, es mit entspannenden Atemtechniken zu versuchen. Von der 4-7-8-Methode über die 4-3-4-Methode bis hin zur 4-2-4-2-Methode habe ich schon alles gelesen. Vor lauter Zählen ist mir glatt die Luft weggeblieben. Daher würde ich behaupten, die Zahlen muss jeder für sich selbst anpassen. Eigentlich geht es nur darum, erst einen langen, tiefen Atemzug einzuatmen und dabei bis vier zu zählen. Dann kommt eine kurze Pause in der man den Atem anhält und bis sieben oder drei zählt, je nach dem was die Lunge so hergibt. Danach folgt – logisch – die Ausatmung, bei der man mindestens bis vier zählt. Die Ausatmung soll wohl eher länger als die Einatmung sein. Dann wartet man mit dem nächsten Einatmen kurz bis der Atemreflex einsetzt. Dieser ist übrigens abhängig von der Sauerstoffsättigung im Blut. Man braucht sich also keine Sorgen machen, ausversehen zu ersticken. Mit der Hand auf dem Bauch kann man seinen tiefen Atemzügen nachspüren und fühlen, wie sich das Zwerchfell entspannt, wenn die Lungen komplett leer sind. Und immer schön zählen, das bindet die Konzentration. Die ruhige Atemtechnik gaukelt unserem Körper vor, dass alles in Ordnung ist. Dadurch wechselt der Organismus in den Ruhemodus, der Herzschlag wird ruhiger und wir entspannen. Wenn uns unsere Psyche mit den Grübelattacken also in Fluchtmodus treibt, können wir den Spieß einfach umdrehen. Die 4-7-8-Methode kann auch sehr gut in stressigen Situationen helfen. Dabei muss man nicht mal unbedingt zählen. Wichtig ist es, innezuhalten und bewusst zu atmen. Gerade in Situationen, in denen man nur noch kopflos reagiert, hilft es ungemein, einen Gang runter zu schalten und die Vernunft einzuschalten. Atmen wird ja generell schwer unterschätzt. Viele Menschen schöpfen beim Atmen nur einen Bruchteil ihres Lungenpotentials aus. Ein flacher Bauch ist wichtiger, als Sauerstoff, zumindest wenn man den wirren Schönheitsidealen in manchen Köpfen glauben mag. Wenn es darum geht, Luft zu bekommen, ist das aber nicht hilfreich. Anhalten – Atmen – Nachdenken Gerade in der Stresssituation atmen wir oft nur flach und schnell. Richtig sind aber lange, tiefe Atemzüge in den Bauch. Von Tauchern können wir uns hier eine wichtige Lektion abschauen. Sobald man sich unsicher fühlt, glaubt Panik zu bekommen oder sich unwohl fühlt, hält man an und konzentriert sich erst mal auf eine ruhige Atmung. Dann kann man schauen, wo das Problem liegt und es lösen. Wir reden hier natürlich nicht über Keine-Luft-Situationen. Aber in den meisten Fällen lassen sich durch bedachtes und ruhiges Handeln kritische Situationen vermeiden. Unter Wasser merkt man, wie sehr uns das Atmen hierbei beeinflusst. Doch zurück zu unserer nächtlichen Gedankenumtriebigkeit. Wenn Atem- und Entspannungstechniken nicht wirken, und man einfach nur noch hellwach im Bett liegt, kann es helfen, die Gedanken schriftlich festzuhalten. Damit kann man sie loslassen und kommt wieder leichter zur Ruhe. Manche machen das in Form von ToDo-Listen, andere bevorzugen das klassische Tagebuch. Wichtig ist nur, dass man dabei den Kopf frei bekommt. Im Übrigen hat auch die Tageszeit einen Einfluss auf die Sorgen und Gedanken. Die nächtliche Dunkelheit haben wir als unheimliche und beängstigende Situation schon in unserer Kindheit erlernt. Dieses unbewusste Gefühl der Unsicherheit sorgt dafür, dass sich unser Gedankenkarussell immer schneller dreht. Doch allein das Wissen um diesen Effekt lässt die Ängste und Sorgen oft wieder auf Normalmaß schrumpfen. Wenn gar nichts mehr geht, hilft eigentlich nur Aufstehen. Manchmal muss man einfach einsehen, dass man verloren hat. Am besten, ihr macht es euch mit einem guten Buch gemütlich um die Gedanken in neue Bahnen zu lenken. Wie währe es beispielsweise mit der Mathematischen Formelsammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler – gute Nacht, Zzz... Zzz... Zzz... --- ### Strich für Strich zu mehr Me-Time - Published: 2022-04-28 - Modified: 2022-04-22 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/28/strich-fuer-strich-zu-mehr-me-time/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hobby, Multiinteressiert, Scanner, Vielbegabt, Zeichenkurs, Zeichnen, Zentangle Einigen wird ja ein besonderes Talent attestiert was den Umgang mit Zeichenstift und Papier angeht. Das mag in manchen Fällen stimmen, in anderen resultiert es vielleicht eher aus der Zuneigung die man für die zeichnende Person hat. Da finden die Leute dann alles gut. Bestes Beispiel – alles was die Kleinen zu Papier bringen wird von den Großeltern uneingeschränkt über den Klee gelobt (sagt man das so? ). Ich bin mir bis heute nicht sicher, zu welcher Kategorie ich mich zählen darf. War mir aber auch die meiste Zeit egal. Einzig in der Berufsfindungsphase habe ich mal darüber nachgedacht, diese potenzielle Begabung weiterzuverfolgen und einiges an Output produziert. Wer sich bei Kunstschulen bewerben möchte, muss eine Mappe mit eigenen Bildern einreichen. Da meine gesammelten Werke allerdings auch ganz objektiv betrachtet einfach nur ganz nett waren, habe ich das nicht weiterverfolgt. Ja, ich weiß, Übung macht den Meister. Ich hatte zu dem Zeitpunkt aber auch eine Menge anderer Interessen und habe mich für ein „vernünftiges“ Studium entschieden. Das ich dieses dann abgebrochen habe, um Fotografie zu studieren (inklusive Bewerbung mit einer eigens hierfür erstellten Mappe... ), steht auf einem anderen Blatt. Die Liebe zum Zeichnen ist bis heute geblieben. Leider nehme ich mir viel zu selten Zeit für dieses Interesse, daher habe ich mich auch nie großartig verbessert. Dazu kommt, dass ich mit den fertigen Werken überhaupt nichts anfangen kann. Als Anhänger einer minimalistischen Lebensweise kann ich mit vollgestopften Schränken und sentimentalem Kram wenig anfangen. Meist fliegen die Zeichnungen nach sehr kurzer Zeit raus, aufgehängt habe ich noch nie welche. Trotzdem muss ich zugeben, dass die Tätigkeit an sich mir wirklich Spaß macht. Daher gibt es immer mal wieder Phasen, in denen ich das Zeichnen für mich wiederentdecke. Um mich zu verbessern aber auch um wirklich mal dran zu bleiben, gönne ich mir immer mal wieder einen Zeichenkurs. Vorzugsweise über die lokalen Volkshochschulen. Das Angebot ist vielfältig und verhältnismäßig günstig im Vergleich zu Kunstschulen. Bisher habe ich auch immer sehr nette und engagierte Dozenten angetroffen, bei denen ich viel lernen konnte. Von A – „Aktzeichnen“ bis Z – „Zeichnen für Anfänger“ habe ich mich schon durch die verschiedensten Kurse gemalt. Und auch für alle anderen Interessen, die man mal austesten möchte, ist das VHS-Angebot zu empfehlen. Gerade zum „Reinschnuppern“ ist das die ideale Anlaufstelle. So ein Kurs hilft mir selbst, mir auch mal wirklich Zeit für ein Hobby zu reservieren. Das ist sozusagen meine Me-Time. Da schaffe ich es dann auch, einmal die Woche alle anderen Termine abzulehnen und mich einzig und allein auf meine Interessen zu fokussieren. Nur an der Einkaufliste für die Kurse störe ich mich immer ein bisschen. Gerade beim Zeichnen ist diese oft überraschend umfangreich. Eigentlich würden ja Stift und Papier reichen, dachte ich zumindest. Doch die Erwartungshaltung der Trainer ist oft, dass man perfekt ausgestattet mit Profiausrüstung erscheint. Neben dem richtigen Papier in der richtigen Stärke und der richtigen Größe müssen es dann auch 5-10 verschiedene Bleistifte in allen erdenklichen Härtegraden sein. Da soll man als Anfänger schon ein halbes Vermögen in Material investieren. Dabei weiß man noch nicht mal, ob aus dem Schnupperkurs wirklich eine langfristige Leidenschaft erwächst. Von dieser Vorstellung musste auch ich mich erst mal freimachen. Bisher war ich immer brav einkaufen, das werde ich mir für die Zukunft abgewöhnen. Auch wenn der Kurs auf die Verwendung verschiedener Utensilien ausgelegt ist, muss ich da nicht mitmachen. Wer schon ein bisschen Erfahrung hat, weiß womit er gut zurechtkommt. Ansonsten kann man auch einfach erst mal einen kleineren „Werkzeugkoffer“ nutzen und im Laufe des Kurses nach Bedarf aufstocken. Ich persönlich bin lieber mit weniger Auswahl unterwegs. Während dem Zeichnen den Stift zu wechseln ist einfach nicht meins. Vielleicht probiere ich auch mal wieder Kohle statt Bleistift. Das hatte ich vor Jahren mal versucht und war ziemlich zufrieden mit den Ergebnissen. Allerdings war das bei mir eine ziemliche Sauerei, ich sah aus wie ein kleiner Schornsteinfeger. Keine Ahnung ob das normal ist oder an mir lag (und ob es bei Kohle wirklich nur eine Variante gibt). Wer ein bisschen Inspiration und Zerstreuung sucht und nicht gleich mit einem Kurs starten möchte, kann es mal mit Zentangle versuchen. Einmal „infiziert“ kann man kaum aufhören, sich durch die Flut an „Zentangle“-Videos zu klicken. Hier mal eines als Einstiegsdroge. Allein das Zuschauen ist schon entspannend und es ist wirklich beeindruckend, wie leicht man ohne jegliche Vorkenntnisse geniale Effekte kreieren kann. Auch hier wird übrigens einiges an Zubehör empfohlen – Stift und Papier sind aber für den Anfang vollkommen ausreichend! Einfache Zentangle-Versuche Was man dann am Ende mit den gesammelten Werken veranstaltet, muss jeder selbst entscheiden. Meine Meisterwerke sind alle im Papiermüll beerdigt worden. Mir geht es eher um die Tätigkeit an sich als um das Endergebnis. Und ich kann jedem nur raten, sich auch ein bisschen Zeit für seine Interessen zu nehmen. Ein bisschen Me-Time muss einfach drin sein, und wenn es nur die eine Stunde VHS-Kurs pro Woche ist. --- ### Kleine und große Konsumsünden – wie ich mein Geld [nicht] loswerde - Published: 2022-04-25 - Modified: 2022-05-04 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/25/kleine-und-grosse-konsumsuenden-wie-ich-mein-geld-nicht-loswerde/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Geld, Konsum, Konsumboykott, Konsumsünde, Sparen Alles wird teurer. Das war schon immer so und wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Im Moment geht es nur einfach noch viel schnelle als üblich. Daher hier mal eine Liste der besten Möglichkeiten, sein Geld loszuwerden. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und in zufälliger Reihenfolge. Nicht selbst kochen Fertigprodukte sind schnell und einfach zubereitet. Gerade wer nicht viel Zeit hat, nutzt gerne solche Convenience Produkte müssen nicht per se ungesund sein. In den meisten Fällen sind sie aber um einiges teuer als dieselben Zutaten im unverarbeiteten Zustand. Wer selber kocht, spart also bares Geld und weiß dazu noch genau, was in seinem Essen drin ist oder eben nicht. Gerade im Hinblick auf Zucker, Salz und dem obligatorischen Chemiebaukasten kann eine selbst zubereitete Mahlzeit also zusätzlich vorteilhaft sein. Hin und wieder kann man natürlich auch essen gehen. Das Geld ist meist gut angelegt und man unterstützt so auch die lokale Gastronomie. Es muss nur vielleicht nicht jeden Tag sein... Markenprodukte – egal,  ob bei Kleidung, Kosmetik oder Nahrungsmitteln Manch einer glaubt, wenn er nur die richtigen Namen auf der Kleidung stehen hat, würde er (wo auch immer) dazugehören. Amüsanter Weise schmeißen diese Zeitgenossen den Unternehmen auch Unmengen Geld in den Rachen, um als wandelnde Litfasssäule durch Leben gehen zu können. Auch bei Lebensmitteln greifen viele zu den altbekanten Marken. Doch diese sind nicht automatisch besser. Ein namhafter Hersteller eines Schoko-Nuss-Aufstrichs hat vor einiger Zeit seine Rezeptur verbessert. Natürlich nicht zum Vorteil der Verbraucher. Der vergrößerte Anteil an Zucker und Fett war nicht nur deutlich an der helleren Färbung zu erkennen, das Produkt hat auch sehr an Geschmack eingebüßt. Die kleinen Bio-Labels bieten glücklicherweise leckeren Ersatz und ich kann nur jedem empfehlen, sich da mal durchzuprobieren. Stromfresser im Dauerbetrieb Dass Geräte im Standbybetrieb Strom verbrauchen, sollte mittlerweile jedem bekannt sein. Alles, was gerade nicht genutzt wird, sollte daher vom Netz getrennt werden. Ganz perfide war mal ein Lautsprecher bei dem hinter dem Stoffbezug eine unscheinbare LED leuchtete. Schaltbare Steckdosen schaffen hier schnell Abhilfe. Diese verbrauchen zwar ebenfalls Energie. Aber im Vergleich zu den anderen Verbrauchern ist das zu vernachlässigen. Und wer für einige Zeit nicht zu Hause ist, sollte einfach alle Stecker ziehen. Coffee to go (womöglich auch noch täglich) Da ich Kaffee grundsätzlich nicht aus Papp- oder Plastikbechern trinke, weiß ich ehrlichgesagt gar nicht, was so ein Coffee to go kostet. Ich nehme jetzt einfach mal an, das ein einfacher schwarzer Kaffee für 2 € zu haben ist. Der Coffee to go steht ja auch nur stellvertretend für die tägliche, Ausgabe, die sich aber über das Jahr zu einem ganz schönen Berg aufsummiert. Wenn ich nämlich jetzt den täglichen Weg zur Arbeit, das sind im Schnitt 220 Arbeitstage im Jahr, mit den 2 € multipliziere, komme ich auf ganze 440 €. Nur für Kaffee! Und dann auch noch im Becher. Der am zu heißen Kaffee verbrannte Gaumen ist da noch nicht mit eingerechnet. Da gönne ich mir lieber gelegentlich einen richtig guten Cappuccino, im Café aus einer richtigen Tasse. Selbst wenn dafür ich großzügig 40 € im Jahr dafür veranschlage, bleibt noch eine ganze Menge Kohle übrig. Shopping als Freizeitbeschäftigung So ein Schaufensterbummel kann kurzweilig und inspirierend sein. Es sollte jedoch nicht damit enden, dass man vollbehangen mit Tüten nach Hause kommt, obwohl man eigentlich gar nichts braucht. Ebenso sollte man nicht aus Frust oder Langeweile durch verschiedenste Onlineshops surfen und sich den Warenkorb vollpacken (außer, man schließt die Seite, ohne den Bestellvorgang abzuschließen). Es gibt mit Sicherheit bessere Hobbies als Shopping. Vielleicht hilft es ja, stattdessen raus in Grüne zu gehen oder, falls das Wetter nicht mitmacht, einfach mal wieder ein Buch zu lesen. Neuwagen kaufen Wer auf ein Auto angewiesen ist, kann hier eine Menge Geld verjubeln. Schon mit der Fahrt vom Hof hat sich der Wert eines Autos reduziert. Allein deshalb, weil das Objekt der Begierde ja jetzt nicht mehr neu ist. Ein junger gebrauchter, der noch nicht mit Alterszipperlein kämpft, ist mit Sicherheit die günstigere Alternative. Teure Verträge (Strom, Handy, ... ) nicht vergleichen und wechseln Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und von Natur aus eher träge. Das machen sich die Unternehmen zu nutzen. Gute Angebote gibt es meist nur für Neukunden. Dank Vergleichsportalen und neuer, verbraucherfreundlicher Gesetzgebung (einmonatige Kündigungsfrist) ist der Wechsel einfach. Selbst wenn man eigentlich ganz zufrieden ist, lohnt es sich, nach einem besseren Angebot zu fragen. So zahle ich etwa ein Drittel weniger für meinen Handyvertrag, nur weil ich mal ein paar Minuten mit dem netten Herrn von der Hotline gesprochen habe. Ungenutzte Abos (Fitnessstudio, Streamingdienste, ... ) nicht kündigen Manchmal ändern sich die Lebensumstände einfach. Und dann kann es vorkommen, dass man eben nicht mehr regelmäßig die neusten Serien verschlingt. Oder man hat das Laufen im Wald für sich entdeckt und so ein stickiges Studio ist dagegen einfach nicht mehr so verlockend. Die ungenutzten Abos kosten nicht nur Geld, sondern verursachen uns oft auch noch ein schlechtes Gewissen. Ganz klarer Fall von „Das kann dann mal weg“. Rauchen Steht hier stellvertretend für alle teuren Suchtmittel. Natürlich ist einem Raucher klar, dass er weder seiner Gesundheit noch seinem Geldbeutel einen Gefallen tut. Deko Ramsch Wer´s mag, dekoriert seine 4 Wände regelmäßig um. Anlässe gibt es genug und längst wechselt das Angebot im Rhythmus der Jahreszeiten. Neben dem klassischen Wohnungsschmuck zu Weihnachten und Ostern kommt nun allerhand neue anlassbezogene Dekoration, z. B. für Valentinstag oder Halloween dazu. Es muss aber nicht immer alles neu sein, manchmal reicht ein blühender Zweig (Frühling) oder ein paar Kastanien und Tannenzapfen (Herbst). Und seinen Mitmenschen muss man auch nicht alles zumuten, oft ist weniger mehr. Haustiere Die gehören zur Familie. Immer. Und ohne Diskussion. Wer sich Haustiere hält, weiß aber auch, dass die Haltungskosten nicht unerheblich sind. Neben dem täglichen Futter (natürlich nur das Edelste für den kleinen Gourmet) schlagen vor allem Besuche beim Tierarzt ein großes Loch ins Haushaltbudget. Daher sollte man sich vor der Anschaffung genau informieren. Denn man übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen und hat dieses bestmöglich zu versorgen. Auch da gibt es keine... --- ### Decision Fatigue – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung - Published: 2022-04-18 - Modified: 2022-04-03 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/18/decision-fatigue-keine-entscheidung-ist-auch-eine-entscheidung/ - Kategorien: Mindset Wie leben in einer Zeit der grenzenlosen Möglichkeiten. Egal, ob es um die Wahl der passenden Berufs oder nur um das Aussuchen des besten Joghurts geht. Wir müssen zwischen den vielen Optionen die richtige für uns finden und eine Entscheidung treffen. Das beginnt schon in dem Moment, in dem wir morgens die Augen aufschlagen. Stehe ich sofort auf oder bleibe ich noch ein paar Minuten liegen. Kaffee oder Tee, T-Shirt oder Hemd... Da auch unser Hirn nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung hat, hat es bereits einige Prozesse automatisiert. Aber es bleibt noch genug Entscheidungen übrig, sonst könnte es uns ja noch langweilig werden. Experten gehen von mehreren tausend Entscheidungen aus, die wir oftmals unbewusst über den Tag treffen. Aber auch die Anzahl der bewussten Entscheidungen, die wir im Laufe des Tages treffen, ist nicht klein. Allein beim Einkaufen von Lebensmitteln stehen wir vor einer riesigen Fülle an Produkten. Doch diese unbegrenzte Vielfalt überfordert uns meist mehr, als dass sie uns nützt. Um sich nicht jedesmal durch das gesamte Sortiment eines Ladens zu wühlen, hat so ziemlich jeder seine präferierten Produkte zu denen er nicht nur aus Gewohnheit sondern meist auch aus Überzeugung immer wieder greift. Doch was, wenn der Hersteller der Ansicht ist, dass die Rezeptur einer Verbesserung bedarf (auch wenn die nur darin besteht, das Produkt für ihn günstiger zu produzieren und damit seinen Gewinn zu steigern). Da stehen wir nun vor vollen Regalen und müssen überlegen, welches Shampoo uns zukünftig zu Superkräften verhelfen soll. Zumindest die Werbeversprechen wollen einen glauben lassen, dass nur mit dem richtigen Produkt unser Leben sofort perfekt und sorgenfrei sein wird. Ich bin irgendwann komplett auf Naturkosmetik umgestiegen. Dabei habe ich die begrenze Auswahl an Produkten und die kürzeren Regalmeter eher positiv wahrgenommen. Mittlerweile ist das Sortiment an guten Produkten um einiges gewachsen. Wer also noch nicht weiß, was er mag, kann sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigen. Es heißt nicht umsonst die „Qual der Wahl“. Doch das ist alles nicht relevant angesichts der großen und langfristigen Entscheidungen, die wir immer wieder zu treffen haben und die unser ganzes Leben prägen. Alleine die Wahl des geeigneten Bildungsweges, des passenden Studienganges oder des richtigen Jobs können uns viele schlaflose Nächte bereiten. Doch sich von der Menge der Möglichkeiten überwältigen zu lassen und zu lange in endlosen Gedankenschleifen die Fürs und Wider durchzuspielen, lähmt und bringt uns nicht weiter. Wer immer Angst hat, die falsche Wahl zu treffen, verliert oft einfach nur unnötig Zeit und hat am Ende doch keine Gewissheit. Denn in die Zukunft schauen können wir alle nicht – und hinterher ist man immer schlauer. Was hilft? Wer im Hier und Jetzt Entscheidungen trifft, lernt auch langfristig bessere Entscheidungen zu treffen. Wenn ihr also mal wieder vor dem Regal mit den Süßigkeiten steht, entscheidet euch für das Erste, was euch anspricht. Mit Schokolade kann man auch sehr gut lernen, auf das Bauchgefühl zu achten. Mein Bauch sagt zum Beispiel immer: „Fühlt sich gut an, gib mir mehr davon“. Hier braucht ihr keine Angst vor den Konsequenzen zu haben und beim nächsten Einkauf stehen euch wieder alle Optionen offen. Aber ihr trainiert sozusagen euren Entscheidungsmuskel. Wenn ihr auch zwischen Option A und Option B entscheiden müsst und euer Bauchgefühl euch mal im Stich lässt, könnt ihr einfach eine Münze werfen. Wie fühlt sich ihr euch mit dem Ergebnis. Fühlt es sich richtig an, könnt ihr mit diesem Ergebnis leben? Oder hättet ihr lieber doch die andere Option? Dann ist die Entscheidung ebenfalls schon gefallen. Manche Menschen erstellen gerne ganz klassische Pro&Contra-Listen für alle Optionen, die zur Auswahl stehen. So bekommt man ein gutes Gefühl das man (fast) alle Aspekte betrachtet hat und kann Schritt für Schritt die Möglichkeiten eingrenzen. Alternativ kann man sich auch auf einen einzigen Aspekt als wichtigsten Entscheidungsfaktor festlegen. Das könnte der Preis eines Produktes sein oder die Wegstrecke zu einem Ausflugsziel. Natürlich ist diese Methode bei wichtigen Dingen wie der Berufswahl nicht wirklich zielführend. Sie kann aber entsprechend erweitert werden. Ich kann also einzelne Aspekte priorisieren und dann eine Art Entscheidungsbaum aufbauen. Beispielsweise kann ich damit starten, alle Jobangebote, die unter meinen Gehaltsvorstellungen liegen, auszusortieren (wenn dann nichts mehr übrig bleibt, habt ihr vielleicht ganz andere Probleme). Danach schaue ich mir an, bei welcher Firma ich Weiterentwicklungsmöglichkeiten habe. Vielleicht ist dann auch die Stecke zum Arbeitsplatz relevant. So kann ich mir Schritt für Schritt ein Ergebnis erarbeiten. Und es hilft, sich bewusst zu machen, dass man Entscheidungen auch revidieren kann. Ich muss nicht bis zur Rente im selben Unternehmen arbeiten. In der heutigen Zeit bleiben viele nicht mal in derselben Branche. Auch zu viele Grübeleien können unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, negativ beeinflussen. Wenn sämtliche Ressourcen mit Sorgen und negativen Gedanken überlastet sind, sind wir zu gestresst, um gute Entscheidungen zu treffen.  Oft ist es hilfreich, etwas Abstand zu gewinnen. Manchmal hilft schon ein bisschen frische Luft in der Natur oder die Beschäftigung mit etwas ganz anderem. Unbewusst arbeitet das Gehirn weiter und hilft uns, eine gute Lösung zu finden. Oder man schläft eine Nacht drüber. Wer einen langen Tag hinter sich hat, hat zwangsläufig auch schon viele kleine und vielleicht auch große Entscheidungen getroffen.  Und das Treffen von Entscheidungen macht uns müde, daher der treffende Begriff der Entscheidungsmüdigkeit. Wichtige Entscheidungen sollte man also angehen, wenn man wach und ausgeruht ist. Und bei allem sollte man sich immer vor Augen halten: Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Im Zweifel für die Beibehaltung des Status Quo. Also Schluss mit Aussitzen! --- ### Ein schwerwiegendes Hobby – mit Beton kreativ austoben - Published: 2022-04-14 - Modified: 2022-04-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/14/ein-schwerwiegendes-hobby-mit-beton-kreativ-austoben/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Beton, Betonguss, Blumentopf, Hobby, Kreativbeton, Multiinteressiert, Scanner Nachdem ich meine Spielereien mit Epoxidharz/Resin nach kurzer Zeit eingestellt habe, bin ich über das Thema Kreativ-Beton gestoßen. Keine Ahnung, wie das passiert ist aber ganz schnell war ich Feuer und Flamme und habe mich durch diverse Internetseiten geklickt. Wenn man sich die Anleitungen anschaut, scheint das nicht allzu schwierig zu sein. Es gibt allerdings verschiedene Techniken und entsprechend sollte auch das Ausgangsmaterial ausgewählt werden. Grundsätzlich sollte man unterscheiden, ob man eine Gussform verwendet oder den Beton modellieren möchte. Wer generell lieber mit einer eher festeren Masse arbeitet, der sollte wohl am besten zum etwas teureren Kreativbeton aus dem Bastelfachgeschäft greifen. Damit lassen sich alle möglichen Figuren formen und man spart sich die etwas staubige Angelegenheit des Anrührens. Ebenso beachten sollte man die Zeit, die das Material zum Aushärten braucht. Als Anfänger und jemand der sich in der Freizeit nicht gerne von außen stressen lässt wäre Schnellzement mit Sicherheit nicht gerade die optimale Wahl. Da ich generell eher erst mal mit kleinem Budget in ein neues Projekt starte, habe ich mich für die günstige Baumarktvariante entschieden. Der Sack gewöhnlicher Beton aus dem Baumarkt ist um Längen günstiger. Man kann sich sogar mit Quarzsand und Zement seinen eigenen Beton anmischen. Für einen ersten Versuch mit einer kleineren Menge wollte ich aber mit dem Standartprodukt starten. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe, sind die vielen unterschiedlichen Varianten von Beton, die im Baumarkt angeboten werden. Das nächste Mal suche ich mir einen kleineren Laden mit weniger Auswahl. Ich bin bestimmt eine halbe Stunde durch das Sortiment geirrt. Es gab sogar eine Sorte für den Kreativbedarf, die dann natürlich wieder ein bisschen teurer ist. Am Ende habe ich mich für Beton-Estrich entschieden. Zum Gießen ist der ideal und die Verarbeitung ist einfach. Weiteres Auswahlkriterium waren Preis uns die verhältnismäßig kleine Verpackungsgröße. Ich wollte ja nicht gleich eine ganze Blumentopfmanufaktur eröffnen. Da ich kein sonderlicher Dekorationsfan bin, habe ich mir natürlich so meine Gedanken gemacht, was man den sinnvolles herstellen könnte. Nach ein bisschen Inspiration aus dem Netz habe ich mich für Blumentöpfe entschieden. Da ich gerade mit ein paar Ablegern meinen leider bisher nicht so grünen Daumen trainiere, habe ich so auch gleich ein hübsches Heim für die Überlebenden. Die ersten Pflänzchen durften auch schon in Beton-Unikate einziehen. Die Lernkurve ist bei diesem Unterfangen erfreulich steil gewesen, so dass sich schnell Erfolge eingestellt haben. Von meinem Epoxidharz-Exkurs hatte ich zwar auch noch einiges an passendem Zubehör, doch die ersten Versuche mit der Würfelgussform waren ein bisschen (mehr) verunfallt. Die haben dann irgendwann still und heimlich das Haus verlassen.   Für den perfekten Blumentopf habe ich mir dann doch eine Gussform zugelegt. Wenn es gut läuft, dann übersteht sie auch noch ein paar Runden. Mittlerweile habe ich auch die richtige Dosierung zum Einölen raus. Silikonspray funktioniert hier im Übrigen nicht halb so gut wie ein gewöhnliches Speiseöl. Zusätzlich kann man die Masse mit Pigmenten einfärben, wodurch man schöne Effekte erhält. Ich arbeite – was für eine Überraschung – am liebsten mit schwarzem Pigment. Dank der Vorkenntnisse mit Epoxidharz war auch schnell die ideale Methode zum Abdichten der Blumentöpfe gefunden. Dafür eignet sich die klare Gussmasse – im Gegensatz zur Acrylfarbe, die wir noch im Keller hatten – nämlich hervorragend. Letztendlich zeigt sich hier wunderbar, dass auch Fehlversuche, abgebrochene Projekte oder aufgegebene Hobbies nicht umsonst waren. Manchmal entsteht etwas Neues daraus. Manchmal helfen einem die Erfahrungen, die man gemacht hat, bei einem späteren Projekt. Und am Ende ist die Hauptsache ja, dass es Spaß gemacht hat, etwas auszuprobieren und etwas zu lernen. --- ### Mit Budget und Haushaltsbuch zu bewussterem Konsum - Published: 2022-04-11 - Modified: 2022-03-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/11/mit-budget-und-haushaltsbuch-zu-bewussterem-konsum/ - Kategorien: Finanzen, Mindset Lange Zeit war ich der Meinung, dass ich kein Haushaltbuch führen muss und ja auch ganz gut mit Geld umgehen kann. Im Grunde stimmt das auch, allerdings habe ich für mich persönlich ein paar Vorteile erkannt und von einigen Jahren einfach damit angefangen. So ganz genau weiß ich nicht mehr, was die Initialzündung verursacht hat. Aber bis heute habe ich es beibehalten und tracke wirklich alle meine persönlichen Ausgaben.   Im Laufe der Zeit habe ich ein sehr gutes Gefühl dafür entwickelt, was ich benötige und konnte einige Veränderungen an meinem eigenen Konsumverhalten beobachten. Oft startet man mit dem Haushaltsbuch, um einen besseren Überblick über die eigene Finanzsituation zu bekommen. Welche Ausgaben habe ich, wo fließt mein Geld hin, wie groß ist mein Vermögen (oder vielleicht auch mein Schuldenberg)? Selbstverständlich erfüllt ein gut und vor allem ehrlich geführtes Haushaltsbuch auch genau diesen Anspruch. Aber mit den Antworten auf genau diese Fragen kommen auch neue Erkenntnisse hinzu. Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass ich doch eine nicht unerhebliche Sparrate zusammen bekommen kann. Ein anderer rechnet womöglich auf, was ihn der tägliche Gang zum Kaffeedealer kostet. Im Grunde ist es egal, welches Werkzeug man zur Dokumentation verwendet. Manch einer bevorzugt mit Sicherheit die ganz altbewährte Variante in Papierform, andere die mobile Version mit einer App. Angebote gibt es ja reichlich. Ich persönlich bin mit meinen Daten allerdings etwas eigen und nutze daher lieber eine klassische Excel-Tabelle. Damit kann ich alles beliebig an meine Bedürfnisse anpassen und habe die genaue Kontrolle über meine Daten. Man braucht auch keine speziellen Vorlagen obwohl es bestimmt einige hilfreiche Templates gibt, die einem den schnellen Einstieg erleichtern.   Letztendlich reicht es aber, einmal alle monatlichen Fixkosten zusammenzurechnen und diese gegen die monatlichen Einnahmen gegenzurechnen. Hier sollte hoffentlich ein ausreichender Restbetrag mit einem Plus davor übrig bleiben. Das ist das mögliche Budget. Wer jetzt einige Monate konsequent alle Ausgaben dokumentiert (Datum, Beschreibung, Preis), bekommt schnell ein Gespür dafür, ob am Ende des Geldes noch Monat übrig bleibt. Im besten Fall kommt man mit der zur Verfügung stehenden Summe gut aus. Ich habe für mich nach den ersten Monaten einen Betrag für laufende Ausgaben wie Ausgehen, Konsum, etc. festgelegt und packe alles andere in diverse Sparschweinchen. Das kann je nach Ziel mal das ETF-Depot oder auch beispielsweise das Urlaubskonto sein. Und es macht wirklich eine Menge Spaß, diesen Sparschweinchen beim dicker werden zuzuschauen. Der sehr angenehme Nebeneffekt, den ich an mir selbst beobachtet habe, ist, dass ich viel bewusster entscheide, wofür ich mein Geld ausgebe. Ich gönne mir durchaus mal was und nichts ist schöner, als sich mit Freunden zu treffen und etwa zusammen ein neues Restaurant auszuprobieren. Aber niemals würde ich Geld für etwas ausgeben, von dem ich nicht wirklich überzeugt bin. Wenn ich vielleicht eine neue Hose bräuchte aber jedes einzelne Exemplar irgendwo zwickt und zwackt, kaufe ich lieber nichts. Nur mal so Bummeln gehend endet in der Regel damit, dass ich mit meinem Mann in einem Café strande, wir zwischendurch mal Paternoster fahren gehen (kann man Stuttgart im Rathaus machen) und am Abend mit leeren Händen aber glücklich nach Hause kommen. Die Shopping-Lust ist zwar ungebrochen aber irgendwie macht es mir einfach viel mehr Spaß, ein paar Aktien ins Depot zu legen, als Dinge in die Wohnung zu schleppen. Erstere muss man auch nicht aufräumen, putzen oder waschen. Und damit ist dann auch gleich klar, wo das übriggebliebene Monatsbudget landet... Wer also noch überlegt, ob sich der Aufwand (so groß ist der gar nicht) für ein Haushaltsbuch wirklich lohnt, der sollte es vielleicht einfach mal ausprobieren. Wie so oft hat man hier ja nichts zu verlieren. Wem es keinen Mehrwert bringt, der lässt es einfach wieder bleiben. Und alle anderen entdecken vielleicht ihren kleinen inneren Dagobert. --- ### Wie uns die ökonomische Irrationalität beim Ausmisten sabotiert - Published: 2022-04-04 - Modified: 2022-04-03 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/04/wie-uns-die-oekonomische-irrationalitaet-beim-ausmisten-sabotiert/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Besitztumseffekt, Endowment-Effekt, Minimalismus, Verlustaversion Wer sich mit den Themen Minimalismus oder Ausmisten beschäftigt, der findet dazu viele verschiedene Ansätze und Anleitungen. Allen gemein ist das Ziel, mehr Raum zum Atmen zu schaffen und unnütze Dinge zu reduzieren. Doch das ist oft gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Egal, welche Vorgehensweise man wählt, es ist gar nicht so leicht, Dinge hinauszubegleiten. Denn oft denkt man sich, man könnte die Sachen ja womöglich nochmal brauchen. Ein unbewusster Effekt hindert uns regelrecht daran, Dinge loszulassen. Die Rede ist vom sogenannten Endowment-Effekt oder auch Besitztumseffekt. Dabei schätzen wir den Wert einer Sache unbewusst höher ein, sobald wir diese selbst besitzen. Der tatsächliche Wert kann dabei auch wesentlich niedriger sein. Oft beobachtet man, dass Verkäufer bei Flohmärkten die erzielbaren Preise weit höher ein, als potentielle Käufer tatsächlich zu zahlen bereit sind. Der Verhaltensökonom Richard Thaler, welchem der Besitztumseffekt seinen Namen verdankt, hat diese Denkweise daher auch als ökonomische Irrationalität bezeichnet. Das wohl bekannteste Experiment, bei dem dieser Effekt wissenschaftlich nachgewiesen wurde, ist das Kaffeebecher-Experiment des Psychologen Daniel Kahneman. Dabei wurde einer Gruppe von Versuchspersonen je ein Kaffebecher ausgehändigt. Nun sollten die Probanden einen Preis festlegen, zu dem sie gewillt wären, diesen Kaffeebecher zu verkaufen. Eine zweite Gruppe sollte im Gegenzug einen Preis bestimmen, zu dem sie solch einen Becher kaufen würden. Im Schnitt lag der angebotene Preis bei 2,87 Dollar wogegen die Bereitschaft, den Kaffeebecher zu verkaufen, bei 7,12 Dollar lag. Der gefühlte Wert lag also mehr als doppelt so hoch. Vor allem bei Dingen, denen wir einen sentimentalen Wert zusprechen, ist der Endowment-Effekt besonders stark ausgeprägt. Verbinden wir beispielsweise mit einer antiken Taschenuhr die Erinnerung an die geliebte Großmutter, erwarten wir bei einem Verkauf des Erbstückes einen weitaus höheren Preis. In so einem Fall addieren wir den emotionalen Wert zum tatsächlichen Wert hinzu. Wenn dann am Ende nur der reine Materialwert angeboten wird, wie das etwa beim Goldankauf oft der Fall ist, sind wir maßlos enttäuscht. Wenn wir also ein bisschen Platz schaffen wollen, sollten wir uns diesen Effekt bewusst machen.  Wenn wir nun mit einer Kiste voller schöner aber unnützer Dinge dastehen, die wir aussortiert haben, schätzen wir den Wert meist falsch ein. Wir glauben, jemand hätte Verwendung für die ausgedienten Küchenutensilien. Oder wir setzen den Preis beim Weiterverkauf viel zu hoch an und wundern uns, dass sich kein Interessent findet. In Bücherschränken sieht man leider auch ganz oft vergilbte und speckige Wälzer, weil der Vorbesitzer diese nicht wegwerfen möchte. Diese Aufgabe fällt dann denen zu, die sich ehrenamtlich um die Ordnung in solchen Bücherschränken kümmern. Wir sollten uns also immer wieder möglichst objektiv fragen, wie wir den Wert einschätzen würden, wenn uns solche Dinge angeboten würden. Doch nicht nur in den eigenen vier Wänden sollten wir den Besitztumseffekt bei uns selbst kritisch hinterfragen und unser eigenes Verhalten beobachten. Auch beim Thema Finanzen kann dieser psychologische Fallstrick uns selbst ein Bein stellen. Ganz gut lässt sich das bei Aktien beobachten. Auch wenn für eine Aktie rein rational der Zeitpunkt kommt, sie zu verkaufen, nehmen wir sie nur sehr zögerlich aus dem Depot. Dabei kann es sein, dass der realisierte Verlust wesentlich kleiner ist, als der Gewinn, den wir mit einem besseren Investment machen könnten. In dem Fall spricht man auch von der Verlustaversion. Die menschliche Psyche gewichtet Verluste tendenziell höher als gleichwertige Gewinne. Natürlich sollten wir jetzt nicht alle unsere Aktien verkaufen, sobald diese mal ein bisschen ins Minus fallen. Aber man sollte solche Effekte  kennen, damit man Entscheidungen bewusst treffen kann. Nebenbei sind auch Versicherungen, die sich an unserer Verlustangst eine goldene Nase verdienen, Profiteure dieser Effekte. Wer sich etwa ein neues Smartphone zulegt, dem wird unweigerlich eine Versicherung angeboten. Auch hier sollte man wirklich abwägen, ob das Geld an einer anderen Stelle nicht sinnvoller investiert wäre. Und zuletzt kann uns der Besitztumseffekt sogar beruflich und in unseren Beziehungen beeinflussen. Wer sich etwa im Job gewisse Freiheiten erarbeitet hat wird nicht leichtfertig kündigen. Denn die bekannte Situation bietet uns Sicherheit und wir bewerten eventuell das gute kollegiale Verhältnis höher, weil wir nicht wissen (können), ob es woanders mindestens ebenso gut ist. D. h. ich hänge womöglich in einem Job fest, obwohl ich eigentlich etwas anderes machen möchte. Und nicht alle Entscheidungsparameter lassen sich so leicht vergleichen, wie Gehalt oder Wegstrecke. Doch hat der Endowment-Effekt auch einen Vorteil für uns? Laut Wissenschaft liegt es in unserer Natur, das Beste für uns selbst herauszuholen. Menschen, bei denen der Endowment-Effekt besonders stark ausgeprägt ist, verhandeln härter und erfolgreicher. Damit gelingt es ihnen eher, ihren Besitz zu vergrößern. Wie bei allem geht es also um das richtige Maß. Wenn ihr nur ein bisschen alten Plunder loswerden wollt, sollten Aufwand und Gegenwert in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Und oft kann man froh sein, wenn man noch ein kleines Taschengeld rausholt. Doch im Gegenzug sollte man sich (und auch seinen Besitz) nicht unter Wert verkaufen. Ein bisschen Feilschen kann nicht schaden! --- ### Mal eben eine Android App programmieren – einfacher als man denkt - Published: 2022-03-31 - Modified: 2022-03-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/31/mal-eben-eine-android-app-programmieren-einfacher-als-man-denkt/ - Kategorien: DIY, Queen All - Diverses Oft entsteht aus einer Beschäftigung eine neue Fragestellung. Besser gesagt, aus dem einen Hobby entsteht ein anderes. So hat auch das Pauken von Vokabel beim Lernen einer neuen Sprache dazu geführt, dass ich mich auf die Suche nach einer sehr simplen App als digitales Vokabelheft gemacht habe. Wie es aber so ist, wenn man schon ganz genaue Vorstellungen hat – das passende habe ich nicht gefunden (scheint aber ein persönliches Thema zu sein, bei Kleidung geht es mir nämlich genauso). Als gelernter Softwareentwickler ist es keine große Sache, sich eine neue Programmiersprache anzueignen. Wenn man einmal das Grundprinzip verstanden hat, ist der Rest ein Kinderspiel. Klar gibt es einige grundlegende Unterschiede aber darauf will ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. Ich habe also kurzerhand beschlossen, mir die Programmierung von Android-Apps anzueignen. Die Idee geisterte mir schon länger im Kopf herum aber bisher hat der Anlass gefehlt. Nachdem ich wegen der damals noch laufenden Garantie anfangs davor zurückgeschreckt bin, mein Handy in den Entwicklermodus zu versetzen, sehe ich das mittlerweile entspannter. Allerdings ist mein Handy auch nicht mehr das Neueste und der Forscherdrang war einfach größer als die Vorbehalte. Und wenn man sich nicht allzu blöd anstellt, was soll dann auch schon groß passieren. Die benötigte Entwicklungsumgebung ist hier kostenlos erhältlich und schnell runtergeladen. Für die Installation sollte man allerdings einige Zeit einplanen. Hochmotiviert habe ich auf den „Install“-Button geklickt und dann erst mal ziemlich lange gewartet, bis es dann losgehen konnte. Viele Tassen Kaffee und einigen Tutorials (das Internet bietet zum Glück reichlich davon) später konnte ich dann endlich starten. Der große Vorteil von Android ist, dass man wirklich viele Informationen und Beispiele im Internet finden kann. Mit ein bisschen Vorwissen kann man eigentlich sofort anfangen. Große Investitionen in Fachliteratur und/oder Kurse sind gar nicht notwendig. Für meinen Eigenbedarf wollte ich mir einen ganz einfachen Vokabeltrainer programmieren. Mir war es wichtig, dass ich eigene Vokabeln eintragen kann und dass die Wörter je nach Lernfortschritt mehr oder weniger häufig wiederholt werden. Das tückische am Programmieren ist, dass man ganz schnell jegliches Zeitgefühl verliert. Denn die Erfolgserlebnisse stellen sich schnell ein und motivieren einen, dran zu bleiben. Gerade, wenn man sich kreativ austoben möchte, kann man sich mit dem Design und der Umsetzung einer grafischen Oberfläche stundenlang beschäftigen. Natürlich prägt einen auch die Erfahrung. Es ist zwar wirklich schön, sich mal völlig frei auszutoben. Doch die Ansprüche an die Umsetzung sind doch ein bisschen höher. Ich habe mir also erst mal Gedanken über die benötigten Funktionen gemacht und mir eine gute und erweiterbare Struktur überlegt. Nachdem sämtliche Herausforderungen gelöst waren und die funktionierende App auf meinem Handy lief, war das Thema für mich aber auch schon wieder abgeschlossen. Im Arbeitsalltag habe ich auch genug Sprachtraining, so dass die App bald gar nicht mehr so interessant war. Und aktuell besteht kein konkreter Bedarf für eine neue Anwendung. Zu den meisten Themen gibt es auch schon so endlos viele Angebote, da muss ich nicht auch noch mitmischen. Wer weiß, vielleicht juckt es mich mal wieder in den Fingern. Ein paar Ideen hätte ich... Im Übrigen habe ich nach dem Schreiben dieses Textes mal wieder die App geöffnet. Und dabei gemerkt, dass doch schon einige Vokabeln wieder in Vergessenheit geraten. Es ist halt doch ein Unterschied, ob man im beruflichen oder im privaten Kontext miteinander spricht. Offensichtlich ist es Zeit für ein bisschen mehr Smalltalk :-) --- ### Frühjahrsputz – Reinemachen im verstaubten Oberstübchen - Published: 2022-03-28 - Modified: 2022-03-22 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/28/fruehjahrsputz-reinemachen-im-verstaubten-oberstuebchen/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus Sobald die Tage wieder länger werden, scheint ein grenzenloser Putzzwang die Welt da draußen zu befallen. Da wird gewischt, gesaugt und gebohnert das sich die Balken biegen. Allerdings gibt es in einem ordentlichen und minimalistischen Haushalt gar nicht so viel zu tun. Und wir wollen es ja auch nicht gleich übertreiben. Vielleicht ist dem einen oder anderen Privatsphäre auch wichtiger, als streifenfreie Fensterscheiben. Doch wohin mit all der Energie die dem Frühlingsbeginn innewohnt? Wie wäre es, sich mal ans Ausmisten zu machen. Und zwar nicht von Schränken und Schubladen im herkömmlichen sondern im übertragenen Sinn. Gegen das Schubladendenken sollten wir vielleicht einfach mal alle Schubladen leeren und Platz für neues Wissen schaffen. Wer es dauerhaft schafft, negative Glaubenssätze und Grübeleien in den Mülleimer zu verfrachten, hat Platz für Neues. Vielleicht ein „dekoratives“ Denkmuster? Naja, bei mir klappt das noch nicht so, ich übe noch. Mantras sollen ja helfen, Ausprobieren schadet zumindest nicht. Und den Spruch „Das haben wir schon immer so gemacht“ verbannen wir am besten gleich in den Sondermüll, der eignet sich auch nicht fürs Recycling. Stattdessen sollten wir mehr hinterfragen und offen für neue Herangehensweisen und fremde Meinungen sein. Denn wenn sich nichts ändert, kann sich auch nichts verbessern. Und weil es so viel einfacher ist, als die ganze Welt zu bekehren, fangen wir einfach mal bei uns selbst an. Auch ich merke immer wieder, wie schnell der Reflex da ist, neue Vorschläge auf ihre Schwachstellen hin zu analysieren. Und doch halte ich mich zurück und höre erst einmal zu. Das ist nicht immer einfach, stößt aber auch in meinem Hirn neue Gedanken an und lässt mich kreativ werden. Auch hier braucht es noch viel Übung, aber es hat ja keiner behauptet, dass es leicht sei. Klar wünsche ich mir, dass auch andere mal ihre veralteten Weltansichten begraben und sich gedanklich von der Steinzeit verabschieden. Vor allem, wenn es um typische Rollen- und Geschlechterklischees geht, „geht mir das Messer im Sack auf“ (der Spruch ist nicht von mir, passt aber an dieser Stelle einfach perfekt). Obwohl es schwer fällt, versuche ich erst einmal alle Aspekte zu verstehen. Und auch wenn viele den Holzhammer verdient hätten, kommt man doch mit offenen Gesprächen manchmal weiter. Wenn sich hier die gedanklichen Spinnweben dann nicht entfernen lassen, ist es wohl ebenso an der Zeit zum Ausmisten. In dem Fall wird dann eben der Kontakt minimalisiert! --- ### Wie ich meinen Partner von ETFs und Aktien überzeugt habe (bäh, Teufelszeug) - Published: 2022-03-21 - Modified: 2022-03-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/21/wie-ich-meinen-partner-von-etfs-und-aktien-ueberzeugt-habe-baeh-teufelszeug/ - Kategorien: Finanzen, Mindset Als ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe, war unser beider finanzielle Situation sagen wir mal eingeschränkt. Entsprechend des Alters und der Lebenssituation ging es uns gut aber da war noch viel Luft nach oben, wie man so schön sagt. Schon von Beginn an haben wir neben den eigenen privaten Konten ein gemeinsames Girokonto für die laufenden Kosten gefüttert. Nebenbei besparen wir auf diversen gemeinsamen Unterkonten Dinge wie Urlaub, Reparaturen und Großanschaffungen z. B. falls die Waschmaschine mal ihren Dienst versagen sollte. Wer wie viel in die einzelnen Töpfe einzahlt, muss jeder selbst entscheiden. Wir hatten beide nie ein Thema damit und haben schon aus Faulheit einfach halbe-halbe gemacht. Über Geld haben wir uns tatsächlich noch nie gestritten. Es gibt keine Geheimnisse und wenn einer mal mehr oder weniger als der andere zur Verfügung hatte, haben wir uns gegenseitig unterstützt. Nach einer beruflichen Neuorientierung meinerseits und einigen Stufen, die wir beide jeweils auf der Karriereleiter nach oben geklettert sind, war plötzlich mehr Geld da, als die berüchtigte Lifestyle-Inflation wieder abtragen konnte. Mit der Lebenserfahrung kam dann auch irgendwann die erleuchtende Eingebung, dass wir ja nicht ewig arbeiten können und wollen. Irgendwann geht es in Rente und da könnte man ja vielleicht mal vorsorgen. Ich fing also an, meine Hausaufgaben zu machen und mich in das Thema einzulesen. Ziemlich schnell habe ich gelernt, dass in den meisten Fällen vor allem derjenige von den Produkten profitiert, der sie verkauft. So hatte ich mir das allerdings nicht vorgestellt. Mein sauer verdientes Geld wollte ich nicht in irgendwelchen Provisionen verpuffen lassen. Bei sowas habe ich einen gesunden Egoismus. Aber die Zeiten ändern sich und für Versicherungsverkäufer sind sie mit Sicherheit härter geworden. Dank vieler engagierter Blogger ist jeder halbwegs intelligente Mensch in der Lage, sich die wichtigsten finanziellen Grundkenntnisse anzueignen. Neben Fachbüchern über Finanzen bietet das Internet so viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Ob man zu dem Thema unbedingt einen Kurs machen soll, muss jeder selbst für sich entscheiden. Und es ist sicher nicht immer einfach, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Ich habe letztendlich aus verschiedenen Quellen alle benötigten Infos für mich zusammengetragen und mir eine für mich passende Strategie für den Einstieg überlegt. Natürlich fängt man erst mal klein an. Und die klassische Einstiegsdroge ist auch für mich der ETF gewesen. Nur habe ich die Rechnung ohne meinen Partner gemacht. Der hatte von ETFs noch nie etwas gehört und Aktien waren etwas für risikobereite Irre, die ihr ganzes Vermögen verzocken. Doch so leicht lässt frau sich nicht beirren. Ist ja mein Geld, das ist das Schöne daran, wenn man zwar ein Gemeinschaftskonto hat aber eben auch immer noch ein eigenes. Ich habe meinem Mann also in vielen Gesprächen erklärt, was ich tue und worin ich investiere. Und siehe da, nach einiger Zeit hat er sich damit abgefunden, dass ich wohl irgendwann mal völlig verarmt und pleite sein werde. Doch siehe da, da entwickeln sich Kurse ja auch wieder nach oben. Und statt all mein Geld zu verlieren hat es sogar Zinsen eingebracht. Kurz gesagt, er hat nun auch ein Depot und bespart ebenfalls einen ETF. Wir sind oft wie kleine Kinder. Wenn der eine was Cooles hat, will der andere das auch. Aber so schnell gibt frau sich hier nicht zufrieden. Ein paar Aktien mussten her. Dazu ein passendes Depot und schon trudelten die ersten Dividenden ein. Zwar nur im niedrigen zweistelligen Bereich aber genug um ein bisschen Neid zu schüren. Wir sind jetzt also beide Aktionäre. Er verdreht zwar immer noch innerlich (ich seh das trotzdem) die Augen, wenn ich mit Freunden über Finanzthemen spreche aber zumindest hat er eingesehen, dass der Aktienmarkt nicht nur was für Zocker ist. Ich bin einfach meinen Weg gegangen und habe ihm vorgelebt, wie es funktioniert. Natürlich braucht man eine gute Portion Mut und (Selbst-)Vertrauen um sich nicht vom Ziel abbringen zu lassen. Gerade die Einwände des Partners wiegen viel schwerer als die von völlig Fremden. Aber mit Hilfe von Wissen und ganz viel Entschlossenheit kann man trotz der Vorbehalte einfach mit kleinen Schritten starten. Die Schrittgröße kann ja im Laufe der Zeit immer noch wachsen, Hauptsache man fängt einfach mal an. Auch wenn mein Mann diese ganzen Themen nicht sonderlich spannend findet, hat er sich mittlerweile zumindest ein Basiswissen aufgebaut und macht sich mehr Gedanken über seine Geldanlagen. Und ich habe mir nie wieder anhören müssen, dass ich irgendwann völlig mittellos auf der Straße stehe. --- ### Ein kleiner Trick, um das Beste aus Menschen herauszuholen - Published: 2022-03-14 - Modified: 2022-03-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/14/ein-kleiner-trick-um-das-beste-aus-menschen-herauszuholen/ - Kategorien: Mindset Jeder von uns hat sie schon erlebt und die meisten haben sie tatsächlich schon angewendet. Es geht um die selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn man nur fest genug an etwas glaubt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich genau das auch einstellt. Dabei geht es vor allem um Erwartungshaltungen gegenüber Personen aber auch bestimmte, damit verbundene Ereignisse. Wenn ich fest davon überzeugt bin, bei einer Prüfung durchzufallen, habe ich gute Chancen, dass ich am Ende tatsächlich versage. Nicht von ungefähr kommt der gute Rat, sich positive Sätze wie ein Mantra immer wieder innerlich aufzusagen. Und zwar solange, bis das eigene Unterbewusstsein sich geschlagen gibt und das eigene negative Selbstbild und die prägenden Glaubenssätze überschreibt. Wie bei einer Festplatte müssen auch das Gehirn mehrfach überschrieben werden, bevor die alten Denkmuster endgültig unlesbar sind. Wie lange es im Übrigen dauern kann, bis alte Denkmuster durch neue Konditionierungen ersetzt werden, weiß jeder, der schon mal auf ein Auto mit Automatik umgestiegen ist. Auch Jahre später wiedersteht  man immer mal wieder an der Ampel den Impuls, in den ersten Gang zu schalten. Und unser optimiert platzierter Lichtschalter treibt mich auch irgendwann nochmal in den Wahnsinn... Doch kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Hat man sich erst mal eine Meinung über einen Menschen gebildet, wird es schwer, diesem offen und unvoreingenommen zu begegnen. Die Geschichten von Lehrern, die einem auch Jahrzehnte nach dem Schulabschluss noch in Erinnerung geblieben sind, kennen wir ebenfalls in all ihren Varianten. Fast jeder kann selbst so eine Geschichte erzählen und alle haben sie die Betroffenen entsprechend geprägt. Bei mir war es einerseits der strenge Geschichtslehrer. Wenn ihm die Klasse zu laut war, fing er an, langsam und in Großbuchstaben „TEST“ an die Tafel zu schreiben bis Ruhe einkehrte oder er fertig geschrieben hatte. Sollte das Wort ausgeschrieben sein, folgte sofort ein unangekündigter kurzer Test, der natürlich äußerst streng benotet wurde. Das war aber nicht mein eigentliches Problem, es beschreibt aber gut, was für eine Art Lehrer er war. Im Grunde war Geschichte weder ein Lieblings- noch ein Problemfach. Ich hab zwar nicht wirklich den Sinn darin erkannt, mir tausende Daten genauestens merken zu müssen aber für glänzende schriftliche Noten hat es gereicht. Das war auch dringend notwendig, da ich eher zu den stillen Kindern gehört habe. In Folge dessen habe ich regelmäßig eine mündliche 6 kassiert. Dabei konnte ich auf direkte Fragen schon antworten, ich haben mich nur nicht gerne gemeldet und stand nicht gerne im Vordergrund. Was mich dann aber wirklich geärgert und demotiviert hat, war die Tatsache, dass ich selbst mit sehr viel Anstrengung keine bessere Note erreichen konnte. Eine Zeitlang haben ich mich gemeldet, bis mir beinahe der Arm abgefallen ist. Ich war auf jede Stunde vorbereitet und habe mir richtig viel Mühe gegeben. Das muss diesem Lehrer schon aufgefallen sein, ich habe eine 5,5 bekommen. Damals war ich der Ansicht, dass das Ergebnis den Aufwand nicht lohnt und habe die Zeit mit diesem Lehrer einfach ausgesessen. Da alle anderen Lehrer scheinbar kein Problem mit meiner mündlichen Mitarbeit hatten, hat mich das Thema auch nicht weiter belastet. Allerdings ist das nicht immer so, manche Lehrer prägen gar die Zukunft ihrer Schüler auf sehr negative Weise. Eine Lehrerin wollte einen Bekannten gar auf eine Sonderschule schicken. Derjenige hat für seinen guten Studienabschluss sogar eine Auszeichnung erhalten... Ein paar Jahrzehnte später und zurück in der Gegenwart ist man ein bisschen klüger und weiser. Und wir haben vielleicht gelernt, was der Erwartungs-Effekt ist. Was unsereins als selbsterfüllenden Prophezeiung bezeichnet, ist wissenschaftlich erforscht und auch unter dem Pygmalion-Effekt oder Rosenthal-Effekt bekannt. In einem Experiment hat man der Lehrkraft mitgeteilt, dass einige Schüler bessere Entwicklungspotentiale hätten, als andere. Diese Schüler waren zufällig ausgewählt und keinesfalls außergewöhnlich intelligent oder leistungsbereit. Der Rest der Klasse fungierte als Kontrollgruppe. Dabei hat man beobachtet, dass Lehrer genau diese Schüler mehr fördern und diese sich dadurch tatsächlich besser entwickeln und bessere Noten erreichen. Auch in späteren Studien konnten ähnliche Ergebnisse beobachtet werden. Auch wenn die Lehrer sich dessen meist nicht bewusst waren, hatten sie mehr Augenkontakt, lobten mehr und lächelten besagte Schüler öfter an. Dieses Verhalten wiederum hatte Einfluss auf die tatsächlichen Leistungen der Schüler. Und wie betrifft das nun uns in unserem täglichen Leben? Es geht mir hier keinesfalls darum, Lehrer schlecht zu machen.   Die meisten machen sicherlich einen unglaublich guten Job und könnten mal ein dickes Dankeschön vertragen. Vielmehr geht es mir darum, dass man sich seine eigene Erwartungshaltung bewusst macht. Denn wenn ich der Meinung bin, dass mein Gegenüber nicht sonderlich engagiert und nett ist, strahle ich das unbewusst auch aus. Und am Ende bekomme ich auch genau das zurück. Meine Erwartungshaltung beeinflusst also das Handeln dieses Menschen. Die negative selbsterfüllende Prophezeiung wird im Übrigen als Golem-Effekt bezeichnet.   Im Gegenzug kann ich meinem Gegenüber mit einer positiven Erwartungshaltung begegnen. Wenn ich mich also beispielsweise auf die Stärken einer Person konzentriere, sie bestärke und  ihr mein Vertrauen in ihre Fähigkeiten kommunizieren, wird diese auch ein ganz anderes Selbstbild haben und wahrscheinlich bessere Ergebnisse erzielen. Führungskräfte machen sich diese Strategie gerne zu Nutze. Aber auch im Alltag können wir diesen Effekt für uns nutzen. Wenn ich etwa eine Information einholen möchte, komme ich mit einem freundlichen „Sie können mir bestimmt weiterhelfen... “ mit Sicherheit weiter als mit einem grummeligen „Wahrscheinlich hat in ihrem Saftladen eh keiner einen Plan! “. Ja, das ist zugegebenermaßen etwas überspitzt, dient aber auch nur zur Verdeutlichung. Aber probiert es doch einfach aus. Statt sich mit einer selbsterfüllenden Prophezeiung das Leben schlecht zu reden, geht einfach offen und positiv auf euren Gegenüber zu. Und versucht es vielleicht auch mal bei euch selbst. Anstatt euch selbst innerlich klein zu reden, fokussiert euch auf eure Stärken und findet aufbauende Worte. Selbst wenn es nicht immer klappt, ihr habt dabei nichts zu verlieren. --- ### DIY-Badreiniger – gut für die Umwelt und den Geldbeutel - Published: 2022-03-07 - Modified: 2022-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/07/diy-badreiniger-gut-fuer-die-umwelt-und-den-geldbeutel/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten Immer wieder stolpert man auf einschlägigen Seiten (wie z. B. Utopia oder Smarticular) über das Thema Haushalt und im speziellen Putzmittel. Selbermachen ist hier die Devise. Ich bin ja eigentlich eher faul und praktisch veranlagt doch bei manchen Tipps werde ich sofort hellhörig. Nachdem ich in mehreren Artikeln über Studien zu Atemwegeerkrankungen im Zusammenhang mit Putzmitteleinsatz gelesen hatte, war ich schon drauf und dran, das Putzen einfach einzustellen. Doch das ist irgendwie auch nicht die richtige Lösung. Allerdings scheint es doch einen unbestreitbaren Zusammenhang zwischen dem häufigen und starken Einsatz von Reinigungsmitteln, vor allem in Sprühform, und Erkrankungen der Lunge zu geben. Jeder, der schon mal mit einer Sprühfasche im wenig belüfteten Badezimmer hantiert hat, wird dem kaum widersprechen. Wer sich ein bisschen einlesen möchte, kann das z. B. hier und hier tun. Neben dem zauberhaften Geruch dieser fertigen Giftmischungen und der Plastikverpackung stört mich außerdem der Preis für klassische Reinigungsmittel. Auch wenn ich kein Putzteufel bin und der Verbrauch bei unserem kleinen Bad sowieso moderat ist, muss ich den Herstellern von Chemiecocktails nicht mein sauer verdientes Geld in den Rachen werfen. Ökologisch unbedenkliche Alternativen sind leider wenig überzeugend in ihrer Putzleistung. Dazu kommt, dass die meisten ebenfalls konventionell in einer Plastiksprühflasche daher kommen. Doch auch wenn es mittlerweile immer mehr pulver- oder tabförmige Varianten zum selber Auflösen gibt, weder Preis noch Leistung konnten mich bisher überzeugen.   Die Kosten für eine Flasche selbst gemischten Badreiniger liegen dagegen im Cent-Bereich. Und statt ominöser Ingredienzien enthält dieser nur ein paar ganz simple Zutaten. Minimalistisch sozusagen ;-) Was es braucht: Eine Sprühflasche und einen Messbecher 500 ml warmes Wasser 2 Esslöffel Zitronensäurepulver 1 Esslöffel Spülmittel Ca. 10 Tropfen ätherisches Öl (optional) Natürlich eignet sich eine gebrauchte Sprühflasche von einen konventionellen Reinigungsmittels super. Für Putzmittel braucht es keine schicken neuen Flaschen. Die Klebeetiketten kann man einfach in warmem Wasser einweichen und dann abrubbeln. Alle verbliebenen Klebereste bekommt man rückstandslos und ohne das Material zu verkratzen mit etwas Speiseöl weg. Das ist im Übrigen einer meiner absoluten Lieblings-Haushaltstipps (hätte ich das nur früher gewusst... ). Jetzt müssen nur noch alle Zutaten im Messbecher verrührt und in die Sprühflasche gefüllt werden. Dann kann es schon losgehen. Sorry, keine Ausreden... Das ätherische Öl ist optional. An der Reinigungswirkung ändert es nicht und wer es in rauen Mengen verwendet, macht sich eventuell bei seinen Mitbewohnern unbeliebt. Aber ein paar Tropfen schlagen sich kaum im Preis nieder und machen das Putzen ein bisschen netter. Und nebenbei sagt man naturreinen ätherischen Ölen ja oft eine nützliche Wirkung zu. Ich kann das zwar nicht immer nachvollziehen, habe aber trotzdem ein paar Lieblingsdüfte. Erlaubt ist, was gefällt. Bergamotte – soll stimmungsaufhellend wirken. Die Dame am Verkaufstand meinte auch, dass es eine reinigende Wirkung hätte.  Sie hat aber nur gelacht, als ich meinte, dass ich ja dann nicht mehr putzen müsse. Zedernholz – verbreitet Saunaatmosphäre und riecht angenehm herb. Es soll auch bei Ekzemen und Hautausschlägen helfen und irritierte Haut beruhigen. Klingt gut, vielleicht sollte ich das bei Gelegenheit mal testen. Sandelholz – diesem Öl werden regenerierende Eigenschaften zugeschrieben. Vor allem der holzig-warme Duft ist sehr beliebt. Lavendel – soll beruhigend und entspannend wirken. Auf jeden Fall duftet es toll und da es bei Motten unbeliebt ist, kann man gleich noch den Kleiderschrank damit tränken. Zitrone – riecht schön frisch und sauber. Ich assoziiere damit immer Spülmittel, weshalb ich auch Gummibärchen mit Zitronengeschmack nicht leiden kann. Generell sollte man beim Kauf von ätherischen Ölen auf die Qualität achten, auch wenn man damit nur Putzmittel anrührt. Oft lässt sich doch Hautkontakt nicht vermeiden. Dazu kommt, dass man die Duftmoleküle beim Putzen unweigerlich einatmet. Und da wir uns ja gegenüber dem Chemiebaukasten der klassischen Reinigungsmittel verbessern wollen, sollte es auch kein gepanschtes, billiges Öl sein. Was der DIY-Badreiniger für kleines Geld kann? Alles! Er löst sämtliche Kalk- und Seifenrückstände, entfernt sonstige Flecken und Schmierfilme und hinterlässt ein duftendes, glänzendes Bad. Das Wundermittel hat sogar den wenig putzaffinen Ehemann überzeugt, der es mittlerweile großzügig als Allzweckreiniger einsetzt. Damit putzt er sogar freiwillig und selbstständig alle Renovierungsspuren ohne Murren und Knurren (was wirklich Seltenheitswert hat). Damit hat sich der DIY-Badreiniger einen festen Platz in meinem Haushalt erobert. Etwas anderes wird nie wieder in den Einkaufkorb wandern. --- ### Winterdepression – Nachrichtendepression - Published: 2022-03-01 - Modified: 2022-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/01/winterdepression-nachrichtendepression/ - Kategorien: Mindset Februar, es ist trotz Sonnenschein eiskalt, der Winter scheint nicht enden zu wollen. So langsam fühlen sich die meisten mürbe. Auch oder vor allem wegen der Einschränkungen durch Corona und den Schreckensbotschaften, die tagtäglich auf uns einprasseln. Krieg in Afghanistan, in der Ukraine, Klimawandel, Inflation. Man mag die Nachrichten am liebsten gar nicht mehr einschalten. Doch in Vogelstraußmanier den Kopf in den Sand zu stecken und die Welt da draußen zu ignorieren, wäre der falsche Weg. Viele Themen betreffen uns alle und man sollte zumindest informiert sein. Um sich eine eigene Meinung zu bilden, ist Wissen eine Grundvoraussetzung – auch wenn das Fehlen von Wissen viele nicht davon abhält. Doch das ist ein anderes Thema. Was in der Welt passiert, macht viele von uns fassungslos. Und noch mehr, wenn die Katastrophen plötzlich in greifbare Nähe rücken. Mit einem Krieg in Europa wollte niemand rechnen. Und so gilt unser Mitgefühl in diesen Tagen all den Unbeteiligte, die völlig unverschuldet  in diesen Konflikt geraten sind. Und auch all die anderen Katastrophen auf der Welt, über die vielleicht gerade nicht so viel berichtet wird, lassen einen schier verzweifeln. Da sind noch andere Kriege, allesamt sinnlos und unmenschlich. Und gleichzeitig entziehen wir uns selbst durch Umweltzerstörung, Abholzung der Wälder, Vermüllung der Meere, unsere Lebensgrundlage. Da braucht es schon einen starken Geist, um an all dem nicht zu verzweifeln. Um bei alldem nicht durchzudrehen, ist auch die Selbstfürsorge wichtig. Also den Nachrichtenkonsum auf ein vernünftiges Maß einschränken, sich von Kanälen, die Fake News und Panik verbreiten, fern halten und sich bewusst machen, das es auch gutes im Leben gibt. Angesichts der Bilder, die uns erreichen, sollten wir einfach unendlich dankbar sein für das was wir haben. Ein Leben in Frieden und Sicherheit mag uns selbstverständlich erscheinen. Der gut gefüllte Kühlschrank und die warme Wohnung ebenso. Doch leider gilt das nicht für alle Menschen auf der Welt. Doch trotzdem jammern wir nur zu gerne. Der 8-Stunden-Job ist stressig und unterbezahlt, der Haushalt anstrengend und die Familie nervt obendrein. Und dabei vergessen wir, wie gut es uns geht und wie viele Menschen sofort mit uns tauschen würden. Nehmt euch einen Moment und schaut von außen auf euer Leben. Was steht dort alles auf der Habenseite, wie geht es uns und unseren Liebsten? Oft hilft es, den Blick einfach mal bewusst auf die positiven Dinge zu richten. Dafür muss man nicht mal ein zwanghafter Optimist sein. Und es hilft auch, im Kleinen ins Handeln zu kommen. Beim Klimaschutz ist das ganz einfach. Aber ebenso, wenn man den Menschen direkt helfen möchte, z. B. durch Spenden. Und selbst, wenn es nicht viel ist was man tut oder gibt. Wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, entsteht am Ende etwas Großes. Wir sollten uns einfach öfters mal fragen, was wir tun könnten, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen? --- ### Wie man bei mir definitiv keinen Blumentopf gewinnt - Published: 2022-02-26 - Modified: 2022-02-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/26/wie-man-bei-mir-definitiv-keinen-blumentopf-gewinnt/ - Kategorien: Mindset Wann sind die Menschen eigentlich so unzuverlässig geworden? Als tiefenentspannter und vorwiegend positiver Mensch ist es eher selten, dass ich so einen richtigen Meckerflash bekomme. Und auch dem Spruch „Ein Schwabe muss meckern, sonst ist er unglücklich“ kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen. Klar ist aber, man kann nicht immer zwanghaft optimistisch und glücklich sein. Manchmal hat man eben auch andere Gefühle und die müssen auch raus dürfen. Denn wenn man immer schön den Deckel auf allem vermeintlich negativen drauf hält, steigt im Innern langsam der Druck. Und was dann folgt, muss ich nicht weiter beschreiben. Nachdem ich so langsam das Gefühl habe, jeder will mich nur ärgern, ist es wohl höchste Zeit, etwas Luft abzulassen. Während ich also diesen Beitrag schreibe, warte ich auf eine Energieberaterin, die eigentlich schon vor 40 Minuten hätte kommen sollen. Damit die Dame nicht vor einem verwaisten Haus steht, habe ich überpünktlich Feierabend gemacht (man weiß ja nie, der Verkehr und so... ) und war entsprechend 20 Minuten vor dem vereinbarten Termin zu Hause. Mal sehen, ob noch jemand auftaucht. Leider ist das kein Einzelfall. Vor allem rund um den Hausbau haben wir es laufend mit leeren Versprechungen und nicht eingehaltenen Zusagen zu tun. Die Krönung war ein ausstehendes Angebot, bei dem uns der Verantwortliche wirklich täglich gesagt hat, dass wir es morgen bekommen würden. Natürlich war dann „morgen“ wieder nichts da und man wurde erneut auf den Folgetag vertröstet. Klar, manchmal brennt es anderswo einfach mehr und man weiß nicht, wo einem der Kopf steht. Aber dann kann man das ja entsprechend kommunizieren. Wenn ich dem gegenüber ehrlich mitteile, dass ich erst in X Tagen liefern kann, ist das doch für beide Seiten entspannter. Der Kunde weiß, woran er ist und ich muss nicht jeden Tag ungeduldige Kundenanfragen bearbeiten. Und auch das hochgelobte Homeoffice nutzen manche wohl gerne, um komplett abzutauchen und sich vorm anstrengenden Kunden zu verschanzen. Dann kann es bisweilen Wochen dauern, bis eine simple Anfrage bearbeitet wird und man bekommt unterschwellig zu spüren, dass man eigentlich nicht mehr als ein nerviger Idiot ist, der saudumme Fragen stellt. Da fragt man sich, ob den Damen und Herren eigentlich klar ist, wer am Ende ihr Gehalt bezahlt. Auch bei in einem ganz anderen Fall sehe ich mit Erstaunen, dass Menschen unangenehme Themen einfach aussitzen. Der Käufer eines Artikels, den ich auf Ebay eingestellt hatte, hat es sich wohl anders überlegt. Aber anstatt den Fehler einzugestehen, lässt er mich wochenlang auf die Zahlung warten und reagiert nicht einmal auf höfliche Anfragen. Hierfür wurde wohl extra der „Verkauf abbrechen“-Button implementiert. Eigentlich ist es ganz einfach und eine Frage von Anstand und Respekt, wie ich mit meinem Gegenüber umgehe. Ignorieren und Probleme aussitzen mag kurzfristig funktionieren. Langfristig sind alle Beteiligten unzufrieden und man verbaut sich viele Chancen. Einen unzuverlässigen Handwerker werde ich nie weiterempfehlen (und es kommt die Zeit, wenn es ihnen nicht mehr allen zu gut geht, Karma und so ... ) und unzuverlässige Kollegen plane ich weder in einem spannenden neuen Projekt noch empfehle ich sie für den nächsten Karriereschritt. Zum Glück gibt es auch immer wieder Menschen, die einfach ihren Job machen. Und das im besten Fall auch noch mit einem Lächeln im Gesicht. Menschen, die sich kümmern und denen es nicht völlig egal ist, dass da jemand auf eine Auskunft, eine Genehmigung oder sonst etwas wartet. Dank ihnen läuft der ganze Laden, auch im übertragenen Sinne. Also wenn ihr an solche Goldstücke geratet, seid ebenfalls nett, respektvoll und höflich. Lasst euren Unmut und Frust nicht an ihnen aus. Dann wärt ihr nämlich nicht besser, als alle diejenigen, die sonst euch aus der Fassung bringen. Ein Lächeln und ein Dankeschön könnt ihr euch auch noch abringen. Kostet nichts extra, versprochen! Die Energieberaterin ist zwischenzeitlich tatsächlich noch aufgetaucht... die Schuld für ihre Verspätung hat sie galant dem vorangegangenen Kunden in die Schuhe geschoben 🙄. --- ### Mein kleines, feines Schmuckkästchen - Published: 2022-02-24 - Modified: 2022-02-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/24/mein-kleines-feines-schmuckkaestchen/ - Kategorien: Minimalismus Bei der wöchentlichen Putzroutine habe ich – mal wieder – festgestellt, dass ich die freien und klaren Flächen wirklich liebe. Nicht nur, weil es so wenig Aufwand ist, alles sauber und ordentlich zu halten. Dabei bin ich auch an der schwarzen Schachtel hängen geblieben, die mein kleines aber feines und sehr reduziertes Sortiment an Lieblingsteilen enthält... . auch wenn jetzt der eine oder andere denkt, das sei ein typischen Frauenthema, diese kleine Schachtel beherbergt auch alles, was mein Mann an Schmuck besitzt... Mein Schmuckkästchen gehört eindeutig zu den Dingen, die im Laufe der Zeit immer kleiner geworden sind. Ich weiß gar nicht mehr, wie alles langsam in meinen Besitz gewandert ist. Irgendwann hatte ich ein schweres Schmuckkästchen aus Metall mit herausnehmbaren Fächern und einer ganzen Menge Klimbim darin. Und Schmuck hat ja die herausragende Begabung, sich im Laufe der Zeit zu einem unauflösbaren Knäul zu vereinen. Jeder, der schon mal versucht hat, eine filigrane Kette von einem Ohrring-Verschluss zu lösen, weiß was ich meine... Im Zuge wiederkehreder Ausmistaktionen ging es also auch dem Inhalt der Schmuckschatulle an den Kragen. Ein Großteil wurde, wie bei so vielem, selten bis gar nicht getragen. Also habe ich hier wortwörtlich Stück für Stück reduziert. Alten Goldschmuck ohne emotionalen Wert habe ich bei einem Altgoldhändler in Euros getauscht. Ein großes Vermögen ist dabei nicht raus gekommen aber zumindest hat sich der Ballast reduziert und wir hatten leckere Pizza. Neben einigem angelaufenen Silberschmuck sind dann auch einige ungeliebte Ketten und Anhänger ausgezogen und der restliche Inhalt ist in eine kleinere Schachtel umgezogen. Die alte Schmuckschatulle wurde verschenkt. Doch wie das halt so ist, merkt man mit der Zeit, dass auch von den verbliebenen Dingen immer wieder etwas weg kann. Sei es, weil beim Modeschmuck der Lack ab ist oder weil manche Dinge einfach nicht mehr gefallen. Vielleicht behält man etwas wegen des emotionalen Wertes. Bei ein bisschen Schmuck geht da normalerweise ja auch nicht viel Platz drauf.  Am Ende macht es aber auch einfach viel mehr Spaß, wenn man einen Überblick über die vorhandenen Dinge hat und diese auch gerne und oft trägt. Mittlerweile habe ich tatsächlich nur noch sehr wenig Schmuck. Während der kalten Jahreszeit schicke ich die Ringe wegen der Handschuhen und dem häufigen Händewaschen in den Winterschlaf. Nur die Armbanduhr und die kleinen Kreolen lege ich eigentlich nie ab. Die Schachtel ist nochmal ein ganzes Stück geschrumpft. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass noch 3-4 Ketten an einem Haken im Badezimmerschrank hängen. Diese sind aber vor allem im Sommer häufig in Gebrauch. Sonst war´s das und die Sachen, die ich besitze, trage ich auch gerne. Neue Sachen dürfen nur selten einziehen. Gerade bei Schmuck muss es einfach zu 100% passen. Wenn ich den ganzen Tag damit beschäftig bin, irgendwelche Ketten zu entknoten oder ständig irgendwo hängen bleibe, fliegen die Sachen umgehend raus.   Es ist wie bei allem, es muss zu einem selbst und zum eigenen Leben passen. Wer gerne und viel Schmuck trägt, sollte das auch tun und sich von niemandem rein reden lassen. Trennen sollte man sich von allem, was nicht mehr (zu einem) passt. Dann ist Raum für das Wesentliche, was und wie viel das auch immer sein mag. Auch ich bin im Übrigen nicht immun gegen all die hübsch anzuschauenden Dinge. Aktuell schiele ich immer wieder auf das eine oder andere Paar schöne, lange Ohrringe. Doch solange wir ständig mit dem Auf- und Abziehen der Maske beschäftigt sind, sind ausladende Ohrringe eher kontraproduktiv. Also halte ich mich zurück, was natürlich auch den Geldbeutel freut. Ich hingegen freue ich mich auf den Moment, wo man sich die Ohrläppchen wieder mit tollen Klunkern langziehen lassen kann. --- ### Niemals nichts anzuziehen – meine einfachen Regeln für einen perfekten Kleiderschrank - Published: 2022-02-16 - Modified: 2022-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/16/niemals-nichts-anzuziehen-meine-einfachen-regeln-fuer-einen-perfekten-kleiderschrank/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Ausortieren, Kleiderschrank, Kleidung, Minimalismus, Ordnung Seit vielen Jahren dominiert eine einzige und heiß geliebte Farbe in meinem Kleiderschrank. Und nicht nur da, auch Möbel, Wände und viele andere Gegenstände zeigen meine offensichtliche Vorliebe. Black is beautiful!   Was nicht bereits in schwarz bei mir eingezogen ist, wurde im Laufe der Zeit eingefärbt, lackiert oder überpinselt. Und als großer Fan muss ich sagen, schwarz ist keinesfalls gleich schwarz. Da gibt es die unterschiedlichsten Nuancen. Und kaum etwas ist für die von unserer grellbunten Welt gestressten Augen entspannter, als der Blick auf eine warmschwarz getünchte Wand. Es liegt also auf der Hand, dass es beim Einkaufen keine großen Überlegungen bezüglich der richtigen Farben von Kleidung gibt. Oft sehe ich auf den ersten Blick, ob sich der Besuch in einem Geschäft lohnt oder farbtechnisch nichts für mich dabei ist. Früher hat sich auch immer mal wieder ein farbiges Teil in meinen Schrank verirrt. Doch auch, wenn ich Petrol wirklich schön finde, ich fühle mich nicht wohl damit. Und die farbige Bluse vom Vorstellungsgespräch hat letztendlich auch nur dazu geführt, dass ich mich verkleidet gefühlt habe. Das gute Stück hat, wie vieles andere, längst ein neues zu Hause gefunden. Ich habe für mich beschlossen, falls ich je nochmal so einen Anlass habe, authentisch und eben schwarz gekleidet zu erscheinen. Müsste ich mich verkleiden, um einen Job zu bekommen, wäre es nicht die richtige Firma! Die wichtigste Regel für mich ist also: Kenne deine Wohlfühlfarbe(n). Und damit sind wir schon beim nächsten elementaren Punkt. Ich muss mich in meiner Kleidung wohl fühlen. Wenn es irgendwo zwickt und ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin, rutschende Kleidung an ihren Platz zu zuppeln, lenkt mich das ab. Nachdem ich mich morgens angezogen habe, will ich den Rest des Tages nicht mehr an meine Kleidung denken. Sie muss gut sitzen und gleichzeitig bequem sein. Wenn ein Teil nur ein bisschen zu klein oder groß ist, wird es nicht gekauft. Keine Kompromisse bei der Passform. Leider ist es in Zeiten von Fast Fashion immer erschreckender, was an den Kleiderständern in den einschlägigen Geschäften hängt. Meist sieht man schon auf den ersten Blick, dass es sich um billigstes Plastik handelt. Und das fühlt man auch. Ich frage mich immer wieder, wer das tatsächlich anzieht. Es muss doch ganz furchtbar unangenehm sein, so etwas direkt auf der Haut zu haben.   Dazu kommt noch ein unerträglicher Geruch nach Chemie. Bei schwarzer Kleidung ist das oft ein Problem, vor allem wenn billig und wenig umweltfreundlich eingefärbt wurde. Man kann sich vorstellen, dass das im Produktionsland verehrende Auswirkungen hat.   Ganz schlimm ist es bei Onlinebestellungen, weshalb ich bevorzugt direkt im Geschäft einkaufe. Dort kann ich direkt sehen, fühlen und riechen, wenn die Qualität nicht stimmt. Und dann wird es – natürlich – nicht gekauft. Qualität kann man sehen, riechen, fühlen. Und zu guter Letzt muss Kleidung natürlich zum Leben passen. So hübsch ich manche Sachen finde, sie passen einfach nicht in meinen Alltag. Bei engen Röcken werde ich wahnsinnig weil ich den begrenzten Bewegungsspielraum nicht leiden kann. Rüschen und Schleifen finde ich bei anderen hübsch, sie entsprechen aber nicht meinem Stil. Oft bewundert man bei anderen etwas und glaubt, mit demselben Teil ebenso cool /elegant/lässig zu sein. Doch dann endet das entsprechende Textil ganz hinten im Schrank weil es einen eben doch nicht wie erwartet zu einem besseren Ich verholfen hat. Klar, es macht durchaus Sinn, mal etwas Neues auszuprobieren. Allerdings sollte man immer konsequent bleiben. Wenn es beim Anprobieren nicht die Liebe auf den ersten Blick ist und man auch nur den allerkleinsten Zweifel hat, wird es nicht gekauft. Im Schrank ist nur Platz für Lieblingsteile. Basta! Wer mit seinem eigenen Stil ein strenges Regiment in eurem Kleiderschrank führt, weiß genau, was er besitzt, was sich miteinander kombinieren lässt und worin er sich wohl fühlt. Dazu kann auch die weltbeste und gemütlichste Jogginghose gehören. Aber eben nicht irgendein fauler Kompromiss, den man dann wegen einem schlechten Gewissen aufträgt. Das Leben ist zu kurz, um es in der falschen Kleidung zu verbringen. Und wir sollten es uns Wert sein, nur Lieblingsstücke zu tragen. Und man hat deutlich mehr Spaß an der eigenen Mode, wenn man lieber weniger, dafür aber die schönsten Dinge einziehen lässt. --- ### Never stop learning - Published: 2022-02-08 - Modified: 2022-02-08 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/08/never-stop-learning/ - Kategorien: Queen All - Diverses Was macht eine vielfältig interessierte Person, wenn sie mal wieder Hummeln im Hintern hat und die große weite Welt ruft? Der Klassiker unter den neuen Interessen – eine neue Sprache lernen. Damit kann man direkt etwas anfangen und lernt Land und Leute viel besser kennen. Sag man ja so und stimmt ja irgendwie auch. Der erste Versuch (die Schule mit Englisch und Französisch klammern wir hier mal besser aus) war ein Kurs einer Fern-Universität. Da war das Internet noch nicht so verbreitet, Handys noch riesig und ein Computerbildschirm noch sperrig wie ein alter Röhrenfernseher – oh krass, wie alt bin ich geworden? ! Ich habe mit Niederländisch angefangen. Da hatte ich einen Bericht über Amsterdam gesehen, ein „Schmelztiegel der Kulturen“. Bunt und exotisch und damit mein erklärtes Auswanderungsziel. Der Vorteil ist die Ähnlichkeit zu Bekanntem. Die Vokabeln kamen mir vor wie eine Mischung aus Englisch, Deutsch, Französisch und noch irgendwas. Auf einem Musikfestival in Eindhoven hatten wir auch nie Probleme, die Niederländer zu verstehen. Lag vielleicht auch am Bier und die Flüche beim missglückten Versuch ein Zelt aufzubauen sind wohl auch nicht gerade hohe Literatur... Fleißig habe ich Vokabeln gepaukt und bin regelmäßig vor Kichern vom Sofa gekippt. Bis heute hat sich das Wort „schoorsteen“ (ja, Schornstein) in meinem Hirn eingebrannt. Der Rest ist weg. Ich kam mir einfach immer so komisch vor, wenn ich mich an der Aussprache versucht habe. Mit einem Umzug sowie einem neuen Job war  plötzlich keine Zeit mehr und nach einem ernüchternden Besuch in Amsterdam war dann auch die Motivation weg. Weiter ging es dann mit Spanisch. Das ist nicht nur klangvoll sonder auch in vielen Winkeln der Welt nützlich. Ich reise gerne und auch das Thema Auswandern könnte ja interessant werden (Spoiler – ist auch bei diesem Mal nichts geworden). Etwas klüger als beim ersten Versuch habe ich es erst mal mit einem kleineren Budget versucht und einen VHS Kurs belegt. Dazu kamen dann einige Bücher und Lernmaterialien. Alles in allem habe ich einiges gelernt und war immerhin dazu in der Lage, nach dem Weg zu fragen und im Restaurant keine Stierhoden oder ähnlich abenteuerliche Speisen zu bestellen. Was vielleicht auch geholfen hätte, wäre mehr Übung, Konversation mit Muttersprachlern und ein konkretes Ziel vor der Nase. Letztendlich war es wie beim ersten Versuch, das Leben hatte andere Pläne. Die ganzen Lernmaterialien wegzugeben, war eine Erleichterung und für den nächsten Urlaub reicht´s noch. Bei all dem Eifer hab ich auch völlig übersehen, dass doch das größte Potential für mich darin liegt, meine Englischkenntnisse auszubauen. Lange habe ich mich darum nicht gekümmert. Dank Schulunterricht war ja alles Notwendige vorhanden und damit kam man gut durchs Leben. Doch die Zeiten ändern sich. Gerade im Arbeitsumfeld kommt man heute nicht mehr um Englisch herum. Viele neue Kollegen sprechen wenig bis kein Deutsch und mittlerweile ist es eine Selbstverständlichkeit länderübergreifend mit anderen Kulturen zusammenzuarbeiten. Durch die tägliche Übung kam verschüttetes Wissen wieder an die Oberfläche und durch den Spaß bei der Kommunikation steigt auch die Motivation sich hier weiter zu verbessern. Das Internet bietet entsprechend endlose Ressourcen an englischsprachigen Texten. Hin und wieder tausche ich auch ein Buch in einer Hotelbibliothek und komme so kostenlos an neuen fremdsprachigen Input. Jetzt passiert es mir hoffentlich nie mehr, dass ich auf die Frage, wie wir die Urlaubsinsel erreicht haben, aus Versehen „by train“ sage... (klar, ich meinte „plain“). Wobei – um die entgeisterten Blicke ist es irgendwie fast schade :-) --- ### Bestes Lesefutter zum Nulltarif - Published: 2022-01-31 - Modified: 2022-01-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/31/bestes-lesefutter-zum-nulltarif/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus Für passionierte Leseratten kann es bisweilen schwer sein, sich von ihren Schätzchen zu trennen. Minimalismus hin oder her, das Bücherregal klein zu halten erfordert viel Konsequenz. Doch die wenigsten Bücher lesen wir ein zweites Mal und noch viel weniger werden nochmal aus dem Regal genommen (außer vielleicht zum Abstauben). Es gibt einfach so viel großartige Literatur, die ebenfalls darauf wartet, dass wir ein bisschen Zeit erübrigen können. Und der Stapel an ungelesenen Büchern wächst beständig. Manch einer möchte mit dem vollen Bücherregal zeigen, wie belesen er ist bzw. für wie belesen er sich hält. Doch im Grunde interessiert das niemanden. Wie oft steht ihr in einer fremden Wohnung und denkt euch „Hach, der große Brockhaus. Was muss hier doch für ein intelligenter Mensch leben? ! “ Nicht wirklich, oder? Bücher, die vergessen im Regal vor sich hin stauben, sind für mich ein trauriger Anblick. Einmal gelesen haben sie ihr kurzes Leben verwirkt und fristen ihr Dasein als öde Hintergrunddeko. Dabei sollten sie von Hand zu Hand wandern und von so vielen Menschen wie möglich gelesen werden. Eine genial einfache Methode sind Bücherschränke. Hier wechseln Bücher den Besitzer, ihr könnt jemanden glücklich machen und euch selbst mit frischem Input versorgen. In fast jedem größeren Ort gibt es sie mittlerweile. Oft findet ihr Informationen dazu auf der Homepage der Stadt oder wie fast alles natürlich im Internet. Karten mit genauen Standorten gibt es zum Beispiel unter https://openbookcase. de/map oder https://www. lesestunden. de/karte-oeffentlicher-buecherschraenke/. Natürlich können wir die ganze Überlegung jetzt einfach sein lassen und argumentieren, dass ein E-Reader an dieser Stelle ja die perfekte Alternative ist. Aber habt ihr schon mal versucht, jemandem ein bereits gelesenes Buch weiterzugeben, während ihr selbst auf dem E-Reader schon das nächste Schätzchen schmökert? Gar nicht so einfach. Und dann ist da noch der finanzielle Aspekt. Warum immer neue Bücher kaufen, wenn es wunderbare Alternativen gibt. Natürlich soll ein Autor angemessen für seine harte Arbeit entlohnt werden, das stelle ich gar nicht in Frage. Und ich füge gerne immer mal wieder ein neues Buch dem Kreislauf hinzu. Aber gerade wenn man Bücher konsumiert wie die Luft zum Atmen, macht Teilen Sinn. Klar ist die Auswahl im Bücherschrank eingeschränkt. Wenn ihr also ein ganz bestimmtes Buch sucht, macht es Sinn dieses tatsächlich neu oder, wenn ihr Glück habt, günstig gebraucht zu erwerben. Ansonsten ist es super spannend, einfach mal zu schauen, was gerade im Angebot ist. Etliche Bücher hätte ich sonst nie entdeckt. Und wenn mal gar nichts dabei ist, kommt man ein paar Tage später wieder vorbei oder versucht es in einem anderen Bücherschrank. Ich habe drei Bücherschränke mehr oder weniger in der Nähe, in denen ich mich bedienen kann. Die größte Herausforderung ist, nicht mehr Bücher mit heim zu nehmen, als man hingetragen hat. Ein Großteil der Bücher sind auch wirklich in gutem Zustand (dann ist es überhaupt nicht unangenehm oder gar eklig, ein gebrauchtes Buch zu lesen). Sie suchen einfach wieder liebevolle Hände, die sie genauso sorgsam behandeln, wie ihr Vorbesitzer. Und hier noch zwei Hinweise, sozusagen in eigener Sache: Bitte nutzt den Bücherschrank nicht für euer Altpapier. Der Atlas aus dem letzten Jahrhundert oder das völlig zerlesene Taschenbuch voller klebriger Schokoflecken gehören hier definitiv nicht rein. Würdet ihr das noch haben wollen? ! Nein, sicher nicht. Also ab damit ins Altpapier. Und seid bitte fair. Der Bücherschrank soll der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Sich also kistenweise zu bedienen um dann auf Rebuy, Momox oder anderen Verkaufsplattformen den großen Reibach zu machen, ist ganz mies fürs Karma. Wer also nicht als Grottenolm wiedergeboren werden möchte, trägt auch selbst mit ordentlichen Tauschobjekten zum Erhalt der Bücherschränke bei ;-) Und jetzt verkrümle ich mich erst mal wieder mit einer schönen Tasse Kaffee und dem neuesten Schmöker auf meinem Lesesessel. --- ### Lieblingsinvest - An welchen drei Dingen ich niemals sparen werde - Published: 2022-01-25 - Modified: 2022-01-25 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/25/lieblingsinvest-an-welchen-drei-dingen-ich-niemals-sparen-werde/ - Kategorien: Mindset Auch wenn man genügsam und minimalistisch durchs Leben geht, an manchen Dingen sollte man niemals sparen! Denn womit man sich umgibt, hat einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das eigene Leben. Ich möchte euch jetzt natürlich nicht dazu animieren, mit vollen Händen euer sauer verdientes Geld rauszuhauen. Im Gegenteil, diese Investitionen sind völlig kostenlos und haben sogar eine richtig gute Dividende 😉 Lächeln Schon mal an einem dunkelgrauen, verregneten Winternachmittag durch den Supermarkt gehetzt? Oft ärgert man sich über die Mitmenschen, die im Weg rumstehen, sich an der Theke vordrängeln oder einem einfach nur durch ihre pure Anwesenheit tierisch auf den Keks gehen. Am Ende kommt man schlecht gelaunt und völlig entnervt zu Hause an. Ich gebe zu, gutgelaunt und entspannt durch ... gehört schon zur Königsdisziplin. Auch mir fällt es manchmal schwer, mit einer stoischen Ruhe all die Dinge, über die man sich so wunderbar aufregen könnte, zu ignorieren. Doch auch schon mit kleinsten Veränderungen kann man bisweilen viel bewirken. Auf ein ehrliches Lächeln erntet man nämlich in 99% aller Fälle ebenfalls ein Lächeln PLUS dem schönen Gefühl, die Welt ganz still und leise ein kleines Stückchen freundlicher gemacht zu haben. Und auch, wenn ich mit meinem Lächeln so verschwenderisch umgehe, als gelte es damit den Weltfrieden zu erzwingen – ich hab mir deswegen noch nie einen Zacken aus der Krone gebrochen. Höflichkeit Ja, natürlich ist es der Job eurer Ärztin, euch den Finger wieder anzunähen. Und ja, natürlich wird der Facility Manager (oder wie auch immer sich die netten Putzmänner sich nennen) dafür bezahlt, den Boden zu wischen. Sicher bekommt jeder am Ende des Tages ein mehr oder weniger faires Gehalt, dafür dass er oder sie einfach ihre Arbeit machen. Aber stellt euch mal vor, ihr müsstet den ganzen Tag in griesgrämige Gesichter schauen. Da vergeht einem der Spaß an der Arbeit. Vielleicht kennt ihr es ja sogar selbst und erlebt es immer wieder. Für ein einfachesHallo, Bitte und Danke sollte sich niemand zu fein sein. Egal ob man gerade müde und schlechtgelaunt ist oder der Gegenüber unaufmerksam und gestresst. Es ist einfach eine Frage des Respektes - den wir uns ja selber für uns auch wünschen... Und ganz nebenbei erreicht man wesentlich leichter sein Ziel, wenn man seinem Gegenüber nicht das Gefühl gibt, dass man ihn für einen unterbelichteten Höhlentroll hält. Aufmerksamkeit Das wohl wertvollste Gut heutzutage ist unsere Aufmerksamkeit. Das merkt man schon daran, wie aggressiv darum gebuhlt wird. Menschen, die nebeneinander im Café sitzen und in ihr Handy starren, statt sich miteinander zu befassen, sind ineiner Welt, die immer greller und lauter wird, mittlerweile ein gewohntes Bild. Oder aber alle reden aber keiner hört zu. Man nimmt sich zwar Zeit – aber irgendwie nicht füreinander, sondern nur für sich selbst. Wie wäre es stattdessen einfach mal zuzuhören? Und zwar richtig, mit Geduld und echtem Interesse, ohne dem anderen ins Wort zu fallen. Eine These besagt, dass die Menschen die Gespräche am spannendsten finden, in denen es um sie selbst geht. Man muss also nicht immer selbst mit den dramatischsten Geschichten auftrumpfen. Im Gegenteil, oft erntet man wesentlich mehr Sympathiepunkte, wenn man sich selbst etwas zurücknimmt und dem Gegenüber seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Und kaum etwas schenkt uns soviel Energie, wie ein Abend mit Freunden gefüllt mit guten Gesprächen, Lachen und Neugier aufeinander. --- ### Das liebe Geld – wo fange ich nur an? - Published: 2022-01-23 - Modified: 2022-01-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/23/das-liebe-geld-wo-fange-ich-nur-an/ - Kategorien: Finanzen Die eigenen Finanzen sind ein spannendes Thema und auch wenn man am Anfang noch nicht so den „riesigen Durchblick“ hat, ist es gar nicht so schwer, einzusteigen. Mit nur wenigen Schritten schafft man den Einstieg und baut sich eine clevere Basis für den Vermögensaufbau auf. Dabei ist es am Anfang (noch) gar nicht wichtig, welche Ziele man verfolgt. Ob es nun um den Schuldenabbau, die Altersvorsorge oder die Weltreise geht. Der Anfang ist erst mal derselbe. Wichtig ist vor allem einfach mal zu starten! Nehmt euch Zeit Egal, was man sich vornimmt, jede neue Tätigkeit benötigt Zeit. In unserem durchgetakteten Alltag ist das oft gar nicht so einfach. Irgendwo muss regelmäßig ein Zeitfenster freigeschaufelt werden, um für Neues Platz zu schaffen. Und natürlich geht das leichter für den geliebten Fernsehabend auf der Couch als für ein trockenes Thema wie das eigene Geld. Da kommen wir nicht drum rum und ihr werdet sehen, mit der Zeit wird das ganz schön spannend. Ist-Analyse Wo stehe ich überhaupt, was ist mein Startpunkt? Grundsätzlich muss man sich einmal die eigene Situation genau anschauen. Dafür erstellt man am besten eine Liste der aktuellen Vermögenswerte (Guthaben auf dem Konto, Immobilien... )  und stellt diese der Liste der Ausstände (also Schulden, wie z. B. ein Autokredit) gegenüber. Ich gehe hier vom Normalfall aus und natürlich habe ich nicht den Anspruch mit wenigen Zeilen jede finanzielle Notlage lösen kann. Sucht euch in für euch ausweglosen Situationen also bitte immer professionelle Hilfe wie z. B. bei einer Schuldnerberatung. Sparquote ermitteln Im nächsten Schritt schauen wir uns unsere monatlichen Einnahmen an. Im klassischen Fall ist das dein Gehalt. Davon gehen sämtliche Fixkosten wie Miete, Nebenkosten, Versicherungen usw. sowie ein monatliches Budget für variable Ausgaben ab. Das was am Ende übrig bleibt, ist der Sparbetrag. Damit werden Schulden getilgt, Sparpläne bedient, Vermögen aufgebaut. Priorisierung Wie ist die Ausgangssituation? Habe ich Schulden, die ich erst mal tilgen muss, bevor ich mit dem Vermögensaufbau beginnen kann? Wenn jetzt erst mal herauskommt, dass die Sparquote kleiner Null ist, sollte man sich seine Ausgaben genau anschauen. Gibt es Optimierungspotential, wo kann ich etwas einsparen? Auf Basis der Ausgangssituation und eurer ermittelten Sparquote werden die nächsten Schritte festgelegt. Muss ich etwa monatlich einen Betrag zur Tilgung eines Kredites überweisen und habe danach noch einen kleinen Rest zum Sparen zur Verfügung? Jetzt geht es ins Handeln. Umsetzung Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass eventuelle monatliche Kreditzahlungen direkt abgebucht werden. Ihr habt mit dem Kreditanbieter bereits vereinbart, wie getilgt wird und mögliche Sonderzahlungen sind auch schon eingeplant und abgedeckt. Nun habt ihr im besten Fall noch etwas Geld übrig. Mein Mann und ich stehen gerade am Anfang eines spannenden Neubauprojektes. Natürlich wuppen auch wir das nicht einfach aus der Portokasse und haben dafür einen Kredit aufgenommen.   Wir zahlen beide monatlich auf ein gemeinsames „Hauskonto“ von dem sämtliche Zahlungen abgehen werden. Auch Sondertilgungsraten werden dort angespart. Am Ende bleibt mir aber immer noch ein Budget für meinen eigenen Vermögensaufbau, das ich in ETF-Sparpläne und Aktienkäufe investiere. Am leichtesten geht das über ein individuelles Kontenmodell und monatliche Daueraufträge. Ins Detail gehe ich vielleicht ein anderes Mal. An dieser Stelle würde es den Rahmen sprengen. Überprüfen Damit ihr ein Gefühl für eure Finanzen bekommt und verfolgen könnt, ob eure Strategie für euch funktioniert, solltet ihr zumindest eine Zeit lang alle eure Einnahmen und Ausgaben dokumentieren und überprüfen. Dafür braucht es nicht mal ein Haushaltsbuch. Eine einfache Excel-Tabelle oder ganz rudimentär Papier und Stift reichen völlig. Nachschärfen Wenn eure Strategie für euch funktioniert, müsst ihr hier natürlich nichts tun. Obwohl – feiert euch mal ein bisschen! Ansonsten schaut euch die Ergebnisse an und passt vielleicht die Sparquote an. Ich habe am Anfang ein sehr großzügiges Budget für laufende Kosten festgelegt. Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder meine Sparpläne erhöht und angepasst. Erfolge feiern Und hier kommt der wichtigste Punkt. Ihr habt eure Ausgangssituation genau ermittelt, ein Depot eröffnet, den ersten Sparplan angelegt? Macht euch bewusst, dass ihr wieder einen Schritt weiter seid und seid stolz auf euch! Irgendwann während dieses Prozesses werdet ihr auch eure Zeile genau benennen können. Vielleicht träumt ihr von einer Reise oder wolltet schon immer studieren und einen neuen Berufsweg einschlagen. Ihr erkennt euer Potential und eure Möglichkeiten. Dann habt ihr auch das Vertrauen, dass ihr diese Ziele erreichen könnt. Während ihr euch mit euren Finanzen beschäftigt, werden mit Sicherheit viele Fragen auftauchen. Davon solltet ihr auch nicht verunsichern lassen. Wir haben alle mal klein angefangen. Ihr könnt euch nebenher mit einem Buch weiterbilden oder einfach mal im Netz durch verschiedenen Blogs und Podcasts schlau machen. Was hält euch davon ab, euch mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen? Fangt einfach mal an. Es ist wie beim Sport, jedes bisschen ist besser als nichts zu tun. --- ### Mehr Fokus durch Minimalismus - Published: 2022-01-09 - Modified: 2022-01-09 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/09/mehr-fokus-durch-minimalismus/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus Wer wie ich ständig neue Ideen hat und Informationen verschlingt wie Schokoladenkekse, hat natürlich eine riesige Wunschliste. Früher kam ich regelmäßig schwer bepackt aus der Bücherei. Heute ist das Internet mein liebster Informations-Kosmos. Neben immer neuen Inspirationen findet man hier alles Wichtige und Unwichtige zu allen erdenklichen Themen. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich über das Thema Minimalismus gestolpert bin. Aber die vielen Blogs von inspirierenden Menschen habe ich geradezu aufgesaugt. Ich habe schon eine ganze Zeit einen Haufen Ballast in meinem Haushalt hin und her geräumt. Vieles davon Dinge, die sozusagen leihweise bei uns untergestellt waren. Als wir vor einigen Jahren die Möglichkeit hatten, diese ganzen Sachen loszuwerden, habe ich mit jedem Teil, das unseren Haushalt verlassen hat, den neuen Raum zum Atmen genossen. Plötzlich hatten wir so viel Platz und ich habe mich mehr mit dieser Thematik befasst. Plötzlich hatte das Kind einen Namen. Ich war schon immer ein ordentlicher Mensch und übersichtliche, klare Räume empfinde ich als entspannend. Ohne irgendeine bestimmte Methode dahinter habe ich allem, was nicht mir gehörte und alles was ich nicht mehr brauchte Hausverbot erteilt. Die meisten Sachen konnten in dankbare Hände übergeben werden aber auch vor der Mülltonne darf man nicht zurückschrecken. Ich bin am Ende sogar soweit gegangen, dass ich meine Fotoalben entsorgt habe. Für manche mag das ein krasser Schritt sein. Ich wollte sie nicht mehr und vermisse sie nicht. Natürlich muss jeder selber entscheiden, was für ihn wichtig ist und an welchen Dingen das Herz hängt. Auch ich habe ein paar Dinge um die ich wirklich traurig wäre, würden sie irgendwann kaputt gehen. Allerdings habe ich irgendwann eine gewisse Gleichgültigkeit den Dingen gegenüber entwickelt. Es ist fast alles ersetzbar und nichts ist so wertvoll wie die Menschen, die uns wichtig sind. Wenn ich beispielsweise auf Reisen einen Koffer verlieren würde, wäre das (auch finanziell) ärgerlich. Aber es ist definitiv kein Weltuntergang, das Leben geht weiter. Klar ist dann womöglich die Lieblingsjeans weg. Aber im Grunde geht es uns doch wirklich gut. Vor allem, wenn wir uns über so etwas Gedanken machen können. Was mir am Minimalismus gefällt, sind der Nachhaltigkeitsaspekt, die finanziellen Vorteile und die Erleichterung beim Putzen und Ordnung halten. Wer weniger und bewusster konsumiert, schont die Umwelt. Ein vollgestopfter Kleiderschrank der nur mit günstigen Fast Fashion Teilen vollgestopft ist, verursacht nur Stress. Viel entspannter ist es, weniger im Schrank zu haben. Dafür nur Lieblingsteile, in denen man sich immer wohl fühlt. Und auf einen Blick sehen zu können, was alles da ist (oder eben nicht, weil mal wieder in der Wäsche). Bei mir darf nur einziehen, was mir wirklich gefällt. Ein „ist ganz nett“ reicht nicht, dann kaufe ich lieber nichts. Und solange man nicht nackt rumlaufen muss, „braucht“ man auch nichts so dringend, dass man da Kompromisse machen sollte. „Brauche ich das wirklich? “ ist sowieso die wichtigste Frage überhaupt. In 95% der Fälle kann sie mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Wer das konsequent durchzieht, merkt bald auch wie viel Geld man plötzlich spart. Wir sind es gewohnt, alle unsere Wünsche mit nur einem Klick zu befriedigen. Einfach kurz in den Warenkorb gelegt und schon vergessen. Manch einer weiß gar nicht mehr, was in all den Päckchen drin ist, die da regelmäßig eintrudeln. Und wenn die Schränke und Regale plötzlich nicht mehr mit unzähligen Dingen vollgestopft sind, hat man plötzlich viel mehr Zeit. Man muss nicht mehr ständig etwas suchen. Alle Dinge sind in Verwendung und haben ihren festen Platz, an den sie nach Gebrauch wieder schnell zurückwandern. Und man muss nicht den ganzen Schrank ausräumen, auf der Suche nach dem passenden Deckel für die Plastikdose. Wenn man nicht vorher noch für tausend Dinge einen Platz zum Wegräumen suchen muss, ist auch schnell geputzt. Ein großer Pluspunkt, denn der Hausputz zählt definitiv nicht zu meinen Lieblingshobbies. Und da das Ausmisten für die meisten von uns immerwährender Prozess ist, der zwar am Anfang oft lawinenartig später aber nur noch tröpfchenweise von statten geht, stellt man sich am besten eine große Kiste an eine exponierte Stelle. Alles was weg soll, aber zu schade für die Mülltonne ist, kann dort vorübergehend einziehen. Natürlich sollten die Sachen dann bei Gelegenheit auch weggebracht werden. Mitbewohner, die dann alles wieder ausräumen, weil „kann man ja vielleicht noch brauchen“ sind da wenig hilfreich, das verstehe ich. In dem Fall muss man für sich wohl eine andere Methode wählen. Andererseits hat man vielleicht auch Glück und der Partner lässt sich davon mitziehen. Das braucht aber Zeit und Geduld. Und ganz wichtig – Finger weg von fremden Eigentum! Jeder hat sein eigenes Tempo und muss selbst entscheiden, wann das Abi-Shirt weg darf. Lasst euch daher auch nicht von anderen vorschreiben, was zu viel ist und wie schnell und radikal man ausmisten sollte. Und ob ihr überhaupt ausmisten wollt. Denn nicht jeder Haushalt ist zwangsläufig mit Nutzlosem überfüllt. Jeder darf sich die Rosinen aus den neusten (und längst wieder alten) Trends herauspicken. Das ist das schöne am Leben, wir dürfen selbst entscheiden, was uns gut tut. --- ### Wie man Seeungeheuer besiegt - Published: 2022-01-07 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/07/wie-man-seeungeheuer-besiegt/ - Kategorien: Mindset, Tauchen Am Anfang war das Misstrauen, die Angst vor dem Unbekannten und ehrlicherweise auch die sehr gemütliche Komfortzone. Wie so ziemlich jeder Mensch, bin auch ich ein riesiger Fan von Sonne, Strand und Meer. Schwimmen und in den Wellen toben gehören natürlich dazu. Aber immer mit großem Vorbehalt, sofern nicht zu sehen ist, was sich unter einem befindet. Also im trüben See schwimmen oder nachts in die salzigen Fluten hüpfen ging überhaupt nicht. Man weiß ja nie, was da alles auf einen lauert – Zombies, Seeungeheuer, schleimige Monster...   Ja, ich weiß. Alles völlig irrational und Ergebnis einer blühenden Phantasie. Ich bin doch tatsächlich mal aus dem Meer geflüchtet, weil ich den Schatten eines riesigen Fischs (also, so ca. 40 cm) in einer Welle gesehen hatte. Dann kam der  erste Urlaub an einem Strand mit Korallenriff. Mit einem tollen langen Steg über das Riffdach und einer Leiter ins Wasser an der Riffkante. Ganz mutig bin ich mit Schnorchel und Maske ins Wasser gehüpft. Also nein, eher ganz vorsichtig und mit Flossen an den Füßen rein geklettert. Aber dann hat sich mir eine ganz neue Welt aufgetan. Überall Fische und die Sonnenstrahlen schimmerten auf den Korallen. Die ganzen Vorbehalte haben sich in Wasser aufgelöst und am liebsten wäre ich noch stundenlang durch die zauberhafte Unterwasserlandschaft gepaddelt. Leider hat es meinen Mann in diesem Urlaub mit einer fiesen Grippe ausgeknockt und wir mussten frühzeitig die Heimreise antreten. Allerdings mit einem ganz neuen Plan im Gepäck. Wieder zu Hause haben wir uns nur wenig später für einen gemeinsamen Tauchkurs angemeldet. Für ihn war es ein lange gehegter Jugendtraum und endlich konnten wir uns das auch finanziell leisten. Mit unserer Tauchlehrerin hätten wir es nicht besser treffen können. Mit viel Erfahrung und riesigem Spaß hat sie uns zu guten, verantwortungsvollen Tauchern erzogen. Wir haben unseren ersten Tauchgang nicht in einem schönen blauen Meer mit endlosen Sichtweiten sondern in einem trüben, kalten See in Süddeutschland gemacht. Danach kann einen nichts mehr schrecken! Tarieren ist im Süßwasser eine größere Schwierigkeit. Die Kälte und die oft schlechte Sicht können ebenfalls herausfordernd sein. Man muss sich schon manchmal überwinden. Und wird dann auch noch von einem neugierigen Wels zu Tode erschreckt. Nach dem ersten Freiwassertauchgang (also im See und nicht Übungspool) wusste ich sofort, dass ich nur mit Trockentauchanzug langfristig glücklich werde. Damit war aber ebenfalls klar, dass das mit dem Tauchen nicht nur eine kurze  Affäre sein würde. Mit dem allgemeinen OWD (Open Water Diver) Tauchschein ist nur der Grundstein gelegt. Man kann dann zwar schon ein bisschen durchs Wasser blubbern, darf aber nur auf 18 Meter Tiefe und hat auch sonst noch nicht viel Erfahrung. Wir haben also noch einige Kurze gemacht und fleißig Tauchgänge in den hiesigen Seen absolviert. Sehr nett war es etwa beim Tieftauchkurs in 40 m Tiefe und 4°C im Bodensee. Dabei haben wir uns gerade am Anfang gerne erfahrenen Tauchern angeschlossen und so noch eine Menge dazugelernt. Zum Beispiel auch, dass ein guter Taucher niemals den Boden berührt und damit Sediment aufwirbelt. Wer einem das Gegenteil erzählt, hat leider keine Ahnung von anständiger Tarierung und sollte es einfach bleiben lassen. Dank solcher talentbefreiten Vollpfosten ist die Sicht nach einem langen Wochenende selbst im klarsten See verdorben. Ich will an dieser Stelle nicht jammern. Vielleicht erzähle ich mal an anderer Stelle von den amüsanten und bisweilen befremdlichen Erlebnissen unterhalb der Wasseroberfläche. Auf jeden Fall verbindet so ein gemeinsames Hobby und sorgt für endlosen Gesprächsstoff. Einen weiteren, unerwarteten Nebeneffekt hatte das ganze auch noch. Ich habe mir durch das Tauchen nicht nur eine neue Welt erschlossen sonder ganz nebenbei auch noch eine riesige Ladung Mut und Selbstvertrauen aufgebaut. Nicht umsonst heißt es, dass man immer wieder Neues wagen soll, die eigenen Grenzen neu abstecken muss um sich persönlich weiterzuentwickeln. Wenn man immer wieder neue Herausforderungen bewältigt, wird es irgendwann einfacher. Man trainiert sozusagen einen Mutmuskel und wagt dann auch in anderen Lebensbereichen mehr. Auch beruflich habe ich mir mehr zugetraut und mich dadurch stetig weiterentwickelt. Damit ist der Drang, ständig etwas Neues auszuprobieren und sich neues Wissen anzueignen definitiv etwas Positives. Lass dich als „multiinteressierte Persönlichkeit“ also nicht verunsichern, falls du dich mal wieder kaum entscheiden kannst, welches Projekt du als nächstes angehst. Nur wenn es dir selbst zu viel wird, kann es sich lohnen, mal einen Gang runter zu schalten. Wenn ich zwischendurch mal eine Pause brauche, verschwinde ich einfach eine Zeitlang auf der Couch zwischen zwei Buchdeckeln. Aber irgendwann packt einen wieder die Abenteuerlust und dann taucht man ab ins Meer, einen tiefen See oder ein neues Hobby. --- ### DIY – Festes Shampoo - Published: 2022-01-04 - Modified: 2022-01-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/04/diy-festes-shampoo/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten Über meinen Forscherdrang bin auch auf das Thema Nachhaltigkeit gekommen. Da ist neben der Küche natürlich das Badezimmer eine große Baustelle. Hier kann man mit kleinen Verbesserungen wirklich viel ändern. Neben dem Vermeiden von unnötigem Verpackungsmüll spielen hier auch die Inhaltsstoffe bzw. Zutatenlisten eine große Rolle. Den nicht nur die Verpackung ist meist aus Plastik, auch der Inhalt ist noch viel zu oft voll davon. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, greift zur Naturkosmetik. Die vielen Flaschen und Tuben hat man damit aber noch nicht reduziert. Naheliegend war der Umstieg von Duschgel zu Seife. Eine Bekannte hat von schwarzer Seife geschwärmt, damit wasche sie sich sogar die Haare. Das hat mich neugierig gemacht. Was für ihre Traummähne gut ist, kann doch für meine paar dünnen Strähnen nicht schlecht sein. Die original schwarze Seife riecht – naja – nach Kuhstall. Es gibt auch eine parfümierte Variante, da duftet dann gleich die ganze Wohnung entsprechend. Aber es hat funktioniert. Sogar mein Mann ist sofort auf den glitschigen Schaumschläger umgestiegen. Männer sind da ja pragmatisch und bevorzugen eh All-In-One-Produkte. In den folgenden Monaten haben wir uns durch das gesamte Sortiment an Naturkosmetik-Seifen gewaschen. Festes Duschgel und festes Shampoo gab es da noch nicht in der Drogerie zu kaufen. Da Seife aber nicht für jedes Haar ideal ist und auch der Geruch nicht immer gefällt, hab ich mal ein bisschen im Internet geforscht. Und ganz schnell bin ich über eine Anleitung gestolpert, wie man ganz leicht selbst ein festes Shampoo herstellen kann. Nach einigen Durchläufen habe ich das Rezept an die eigenen Bedürfnisse angepasst: 100 g Sheabutter200 g des pflanzlichen Tensids SLSA (Sodium Lauryl SulfoAcetate)150 g Speisestärke50 g HeilerdeCa. 20 Tropfen ätherisches Zedernholzöl Das ganze wird einfach gut durchgeknetet (die Sheabutter vorher im Wasserbad auflösen) und dann in Form gepresst. Nach ein paar Tagen sind die Shampoo-Bars fertig. Zum Haare waschen einfach ein bisschen zwischen den Händen aufschäumen und los geht’s. Die Farbe ist vor allem wegen der Heilerde gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man weiß, was drin ist, stört das nicht weiter. Wem das dann doch zu natürlich ist, kann mit Lebensmittelfarbe arbeiten. Und noch ein Tipp am Rande – die Sheabutter nicht in einer Metallschüssel auflösen. Das führt zu unschönen und nicht abzuwaschenden Schlieren. Außer man steht vielleicht auf moderne Kunst... Was allerdings sehr stört, ist der viele Verpackungsmüll der Zutaten. Auch dass nicht alles im Laden um die Ecke erhältlich ist, sondern erst mal bestellt werden muss, ist lästig. Und natürlich fällt dadurch noch mehr Müll an. Glücklicherweise haben endlich auch Drogeriemärkte und Kosmetikhersteller begriffen, dass Kunden von heute es auch gerne nachhaltig mögen. Mittlerweile stehen haufenweise feste Duschgele und Shampoos in den Regalen, für jedes Bedürfnis und jeden Geldbeutel. Wir haben mittlerweile unseren Favoriten gefunden und damit Aufwand und Müll auf ein Minimum reduziert. Für unseren Pragmatiker-Haushalt tut es sogar ein festes Shampoo auch als Duschgel, da ist eh überall das gleiche drin. Und was dem Kopf nicht schadet, kann für den Rest nicht all zu schlecht sein. --- ### (K)ein grüner Daumen - Published: 2022-01-02 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/02/kein-gruener-daumen/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Queen All - Diverses Angesichts der Pläne, nächstes Jahr im Sommer in unser eigenes neues Haus mit großem Garten einzuziehen, hat sich ein neues Projekt sozusagen unbemerkt von selbst aufgedrängt - Ableger selber ziehen und damit den grünen Daumen „trainieren“. Bisher hatten Pflanzen in meinem Haushalt keinen guten Stand. Frühere Exemplare sind allesamt eingegangen. Die Gründe waren so vielfältig wie die Pflanzen selbst. Vom falschen Standort über zu wenig Wasser bis hin zum Klassiker, dem ertränkten Kaktus, habe ich sämtliche Varianten des Pflanzensterbens durch. Am Ende war unsere Wohnung ein pflanzenfreier Ort und das war auch ok so. Wir sind ausschließlich für den Vorgarten unseres aktuellen Zuhauses zuständig und mit Töpfen vollgestellte Fensterbänke sind meinem Mann und mir sowieso ein Graus. Erstaunlicher Weise hat sich der Vorgarten unter unserer Obhut sehr gut entwickelt. Aus einem unansehnlichen Wildwuchs haben wir im ersten Schritt eine ordentliche Rasenfläche mit (bereits vorhandenen) Buchsbäumen geschaffen. Allerdings war Rasenmähen nicht unbedingt einfach, für so eine kleine Fläche hatte sich die Anschaffung eines anständigen Mähers einfach nicht gelohnt. Als dann auch noch alle Buchsbäume vom Buchsbaumzünsler heimgesucht wurden, haben wir nochmal umgestaltet. Neues Motto: „pflegeleicht und bienenfreundlich“. Neben mehreren Lavendelsträuchern, die jedes Jahr mehr Hummeln und Bienen anlocken, wachsen alle möglichen niedrigen Strauchgewächse in grüner Eintracht miteinander um die Wette. So, und nun kommt ein neuer Garten und ein kleines Häuschen auf uns zu und alles will hübsch gestaltet werden. Der Garten wird wohl kein Problem, da sehen wir einfach, wie er sich Stück für Stück entwickelt und setzen nach Bedarf neue Pflänzchen dazu. Beim Freilegen des zugewucherten Grundstücks haben wir ja schon einiges über die Gartenarbeit lernen dürfen. Danke hier auch an die lieben Nachbarn, die mit guten Ratschlägen und auch mit handfester Unterstützung geholfen haben und sicherlich auch immer wieder etwas zum Schmunzeln hatten. Im Haus wird es dann später eine offene Küche mit halbhoher Wand zum Wohnbereich geben. Da hat mir mein Mann in der Planung schon ein paar hübsche Pflänzchen drauf designt. Dazu kommen ein großer Waschtisch im Bad und eine gemütliche Leseecke, die ebenfalls begrünt werden wollen. Also übe ich schon mal etwas. Als echter Sparfuchs habe ich beschlossen, vorab noch nicht in neue Pflanzen zu investieren sondern erst mal mit Ablegern zurechtzukommen. Zugegebenermaßen ist Efeu jetzt nicht sonderlich anspruchsvoll. Aber für die ersten Gehversuche ist ein Erfolgserlebnis ja immer hilfreich. Nachdem ich die lästigen Trauermücken nun in den Griff bekommen habe, sind weitere Ableger eingezogen. Die sogenannte Efeutute ist wohl auch kein wählerischer Kandidat, wäre aber beinahe meinem noch schwarzen Daumen erlegen. Nachdem die Blätter sehr hellgrün waren, habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn das elende Pflänzchen in der Sonne geparkt. Wir wissen ja alle noch aus dem Biologieunterricht: Sonne = Chlorophyll = grüne Pflanze. Hat aber alles nicht geholfen, also wurde das Internet gefragt. Nun bin ich klüger und der Topf hat einen neuen, halbschattigen Standort. Daneben stehen schon die nächsten Blätter im Glas um Wurzeln zu ziehen. Wieder eine Efeutute, diesmal noch mit grünen Blättern. Ein neuer Topf ist auch schon in Arbeit. Noch leben alle, vielleicht ziehen sie sogar mit um. Drücken wir ihnen die (grünen) Daumen. --- ### Resin / Epoxidharz - Published: 2022-01-01 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/01/resin-epoxidharz/ - Kategorien: DIY, Queen All - Diverses Da hat mich mal wieder die Begeisterung gepackt. Beim Scrollen durch endlosen Unsinn bin ich über ein Video gestolpert, in dem jemand eine Pusteblume in einer Würfelform kopfüber fixiert und mit klarem Epoxidharz übergossen hat. Danach wurde der fertige Würfel noch hübsch bearbeitet und bekam einen Sockel auf Holz mit einer Aussparung um das ganze auch noch mit LEDs von unten zu beleuchten. Sah – natürlich – unglaublich einfach aus. Tja, was soll ich sagen. Das Zubehör war schnell zusammen. Ein bisschen Giesharz, ein paar Silikonformen und ein paar Elektrobauteile. Das Ganze ist auch wirklich kinderleicht. Die Ergebnisse sind auch gar nicht schlecht, auch wenn ich das mit der Pusteblume weggelassen habe. Als ordnungsliebender Minimalist fragt man sich natürlich, was man am Ende mit den ganzen Dingen machen könnte, die man so produziert. Ein kleines Nebeneinkommen wäre natürlich toll. Da bieten sich namenhafte Internetplattformen an. Die haben bereits die notwendige Infrastruktur und mit ihrer großen Reichweite auch genug potentielle Kunden. Schon leuchten die Dollarzeichen in den Augen. Wäre das nicht nett, neben dem Hauptberuf ein Hobby mit dem man sich verwirklichen und steinreich werden kann? ! Naja, vielleicht ist da die Phantasie ein wenig mit mir durchgegangen. Allerdings habe ich sehr schnell festgestellt, dass mir das fertige Produkte aus Epoxidharz gar nicht gefällt. Zu sehr erinnert mich das ganze an Plastik und wo ich so einen von unten beleuchteten Würfel hinstellen soll, keine Ahnung. Das Projekt wurde als noch vor der Fertigstellung abgebrochen. Zu schade wären Material und Aufwand gewesen. Immerhin erspare ich meiner Umgebung so einzigartige selbstgemachte Geschenke. Niemals würde ich meiner Schwiegermutter noch einen Staubfänger aufhalsen. Ich kann si e nämlich ganz gut leiden. Was ich mir also selbst nicht in die Wohnung holen würde, mute ich auch niemandem anderen zu. Glücklicherweise habe ich es mit der Anschaffung von Zubehör nicht übertrieben. Ein paar Farben und Kleinteile für Schmuck habe ich in einem örtlichen Tauschschrank freigelassen. Die Sachen waren erstaunlicherweise sogar schon weg, als ich dort eine Woche später nach Büchern geschaut habe. Sämtliche Arbeitsergebnisse sind kurzerhand im Müll gelandet. Das schlechte grüne Gewissen lässt sich leider nicht so einfach entsorgen. Die Formen hingegen habe ich behalten. Die dürfen nun bei einem neuen Projekt zusammen mit dem Elektronikzubehör begleiten. Doch dazu ein andermal mehr. Wer dennoch neugierig ist und das ganze mal ausprobieren will – es gibt tolle Einstiegssets für wenig Geld und endlos viele Variationen. Bestimmt ist das auch was Feines für (nicht mehr ganz so kleine) Kinder, die sich gerne kreativ austoben. Zumindest ist es superspannend und wem das Material gefällt, der kann daraus krasse Kunstwerke schaffen. --- ### Stock Fotos - Published: 2021-12-28 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2021/12/28/stock-fotos/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hobby, Multiinteressiert, Nebeneinkommen, Scanner, Tauchen, Vielbegabt, Vielinteressiert Was soll ich sagen, das war nun wirklich eines der erfolglosesten Unterfangen von allen. Mein Mann träumte schon seit Jahren davon, einen Tauchschein zu machen. Nachdem wir beide mit unser Studium abgeschlossen hatten, war es vor einigen Jahren dann endlich soweit. Wir blubbern nun regelmäßig durch Seen und Meere. Sehr schnell kam dann auch die erste Actionkamera mit Unterwassergehäuse und kurz darauf eine kompakte Unterwasserkamera (mein absoluter Liebling). Bei einem passionierten Hobbytaucher fallen nach jedem Tauchurlaub Unmengen an Unterwasseraufnahmen an. Nach etlichen Tauchgängen ist das Auge entsprechend geübt und die Aufnahmen sind wirklich toll. Gerne lassen wir privat zu einem Bierchen und Musik nebenher die schönsten Bilder unserer Tauchgänge als Bildschirmschoner laufen. Wenn dann beim Bildschirmschoner mit Urlaubsfotos zwischendurch Aufnahmen von außerhalb des Wassers eingeblendet werden, springen einem diese pflichtschuldig geschossenen Dokumentationen von An- und Abreise, Hotel und obligatorischem Selfie wie Fremdkörper ins Auge. Daher war der Gedanke naheliegend, mit den ach so wunderbaren Bildern aus der unbekannten Unterwasserwelt noch mehr Menschen zu begeistern. Und daraufhin ebenfalls naheliegend, dies über eine Stockfotoplattform zu tun. Da könnten ja eventuell Nebeneinkünfte rausfallen, die dann den nächsten Urlaub finanzieren... oder zumindest den nächsten Kaffee am Flughafen. Also schnell mal bei ein paar Plattformen angemeldet und fleißig Fotos hochgeladen und mit entsprechenden Tags versehen. Hier spielt wohl auch der Endownment Effekt (auch bekannt unter Besitztumseffekt, googeln könnt ihr selber) eine Rolle. Die schönen Unterwasserfotos können bei Freunden und Kollegen noch so viel Begeisterung auslösen. Im Vergleich zu den teilweise mit technischem Equipment hoch professionellen geschossenen Aufnahmen spielen die eigenen Fotos einfach nur in der Amateur-Liga. Und um hier tatsächlich Nebeneinkünfte zu generieren, braucht es einen langen Atem und auch ein bisschen mehr Investition (auch zeitlich). Ohne erste Erfolgserlebnisse war die Motivation dann auch schnell wieder weg. Die Bilder wurden von den Plattformen zwar angenommen. Das heißt, sie waren technisch geeignet und haben zumindest die Eingangsprüfung überstanden. Allerdings wurde nicht ein einziges Bild tatsächlich verkauft. Da kommt es natürlich auch auf die Zielgruppe an. Der Bedarf an Unterwasserbilder ist mit Sicherheit nicht so riesig. Da wären eine Handvoll Tauchmagazine, die sicher wesentlich höhere Ansprüche an die Aufnahmen stellen.  Vielleicht noch ein paar Internetseiten, wer weiß. Jedenfalls weiß ich jetzt, wie es funktioniert. Damit ist dann auch schon wieder das Interesse gedeckt. Einige der Bilder dürft ihr bestimmt irgendwann auf diesem Blog bewundern. Viel Spaß dabei. --- # LLMs.txt - Sitemap for AI content discovery # Queen All > Minimalismus, Mindset, Finanzen und alles was sonst noch interessant ist. --- ## Seiten ## Seiten - [Finde deine Antreiber](https://www.queen-all.com/finde-deine-antreiber/): - [Meine Leseecke [Blogroll]](https://www.queen-all.com/meine-leseliste/): Ganz nach dem Motto „Lesen bildet“ stelle ich euch an dieser Stelle meine Lieblingsblogs vor. 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Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie bereitwillig wir sie hergeben! - [Lächeln und winken](https://www.queen-all.com/2025/03/17/laecheln-und-winken/): Die Welt mag ein Dorf sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir alle dieselbe Sprache sprechen. Oder deckt ihr euch mit einem Teppich zu? - [Es dauert, solange es dauert!](https://www.queen-all.com/2025/03/10/es-dauert/): Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit aus. - [Mensch Mädels!](https://www.queen-all.com/2025/03/03/mensch-maedels/): Wozu braucht es denn noch einen Frauentag? Wir sind doch längst gleichberechtigt - NICHT! Und nein, es geht hier nicht um Blumen! - [NICHT ANFASSEN - Von Begegnungen und Berührungen](https://www.queen-all.com/2025/02/24/nicht-anfassen/): Hinterlasse alles, wie du es vorgefunden hast und FASS BLOSS NIX AN - tja, Fische interessieren sich nicht für unsere Regeln. - [Wie viel weniger ist zu wenig?](https://www.queen-all.com/2025/02/17/wie-viel-weniger-ist-zu-wenig/): Ausmisten bis der Arzt kommt - man kann es ja mit allem übertreiben. Die richtige Menge an mehr oder weniger ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. - [Ein Herz für Umzugshelfer](https://www.queen-all.com/2025/02/10/umzugshelfer/): Warum ist die Kiste so abartig schwer, hast du da etwa Steine drin? - Äh, womöglich?! - [Fragen über Fragen](https://www.queen-all.com/2025/02/03/fragen-ueber-fragen/): Was würdest du fragen, wenn die Antwort nicht "42" sondern "ja" wäre? Wenn das Lesen im Grübeln endet, muss das Ziel nicht verfehlt sein. - [Wahlprogramm](https://www.queen-all.com/2025/01/27/wahlprogramm/): Stellt euch vor es ist Wahl - und alle gehen hin. Nicht zu wählen ist nicht nur keine Lösung sondern am Ende auch die Wahl, das womöglich schlimmste Ergebnis zuzulassen. - [Linker Arm ganz schwer - Autogenes Training im Selbstversuch](https://www.queen-all.com/2025/01/20/linker-arm-ganz-schwer/): Nach einem Zufallsfund im Büchertauschregal habe ich mich an den Selbstversuch mit Autogenem Training gewagt. Erfolg? Fehlanzeige! - [Trübe Aussichten - Ein Nachruf](https://www.queen-all.com/2025/01/13/truebe-aussichten-ein-nachruf/): Mit einer Träne im Auge wird aussortiert. Das Trockentauchen hat keinen Platz mehr in unserem Leben, die Ausrüstung kann weg. - [Veränderung – Verbesserung - Verschlimmbesserung](https://www.queen-all.com/2025/01/06/veraenderung-verbesserung-verschlimmbesserung/): Anders ist nicht immer besser aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Doch Veränderung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung. - [Huch, das ging schnell!](https://www.queen-all.com/2024/12/30/huch-das-ging-schnell/): Hoppla, schon wieder ein Jahr rum. Und als wäre ich nicht fleißig genug gewesen, gibt´s ausnahmsweise auch noch DIY-Weihnachtsgeschenke. - [Einen Scheiß muss ich](https://www.queen-all.com/2024/12/23/einen-scheiss-muss-ich/): Es gibt ja gute und schlechte Gewohnheiten. Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - [Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden…](https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/): Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - [Der Lack ist ab](https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/): Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - [Der Fluch mit dem Segen](https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/): Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - [Der beste Deal am Black Friday](https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/): Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - [Salz auf der Haut und Wasser im Ohr](https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/): So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - [Mein Erfolg gehört mir](https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/): Finger weg von meinen Lorbeeren! - [Ein Geschenk an mich selbst](https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/): Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - [Minimalismus an der Börse](https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/): Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - [Was mit Medien](https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/): Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - [Störfaktor Kunde](https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/): Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - [Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten](https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/): Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - [Du wirst doch eh nass!](https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/): Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - [Die Geschichte der Schubladen](https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/): Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - [Eine Hass-Liebe](https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/): Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - [O´zapft is!](https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/): Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - [Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft](https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/): Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - [Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere](https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/): Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - [Achtung Ansteckung!](https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/): Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum... - [Danke für nichts?](https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/): Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - [In Nerd-Wissen abtauchen](https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/): Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - [Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt…](https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/): Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - [Coole Sache](https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/): Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - [Chill mal](https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/): Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - [Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte?](https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/): Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - [Gärtnern mit Anfängern](https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/): Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - [Hokuspokus Horuskopus](https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/): Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - [Das Introvertierchen](https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/): Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - [Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt](https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/): Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - [Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung?](https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/): Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - [8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst!](https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/): Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - [Liebes zukünftiges Ich](https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/): Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - [Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument](https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/): Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - [Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten](https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/): Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - [Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen](https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/): Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - [Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen](https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/): Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - [Inventur – jetzt doch!](https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/): Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - [DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter](https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/): Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - [Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs](https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/): Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - [[K]eine Perle](https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/): Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - [Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet](https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/): Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - [Klassentreffen](https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/): Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - [Helau - oder so ähnlich?](https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/): Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - [Ein Buch, das Lachfältchen zaubert](https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/): "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - [Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch](https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/): Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - [Altern im Blindflug](https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/): Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - [Platz da!](https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/): Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - [Aus Versehen Selbstversorger](https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/): Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - [Ist das Kunst oder kann das weg?](https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/): Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob... - [Ganz schön teuer](https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/): Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - [Willkommen in der Ödnis](https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/): Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - [In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen](https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/): Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - [Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram](https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/): Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - [Was wirklich wichtig ist](https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/): Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - [Schlüsselfertig und doch nicht fertig](https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/): Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - [Mehr Meer bitte!](https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/): Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - [Massenproduktion und kein Ende in Sicht](https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/): Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - [Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom](https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/): Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - [Namen sind Schall und Rauch](https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/): Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - [[K]ein Baum?](https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/): Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher... - [Digitale Leuchtfeuer](https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/): Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - [Entschleunigung lernt man im Garten](https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/): Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - [Vom Loslassen und Festhalten](https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/): Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - [Es weihnachtet sehr – jetzt schon?!](https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/): Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - [Voll verstrahlt durch den Tag](https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/): Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen... - [Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte?](https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/): So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - [Wenn Geld keine Rolle spielt](https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/): Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - [Verloren Worte](https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/): Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - [Vertrauen – ohne geht nichts!](https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/): Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - [Körperschmuck](https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/): Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - [Homeoffice == out of office](https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/): Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - [Zu viel Platz?](https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/): Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. Da heißt es wachsam bleiben! - [Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger](https://www.queen-all.com/2023/09/25/routinen-lahmer-trott-und-genialer-gamechanger/): Im Nirgendwo zwischen lahmem Trott und genialem Gamechanger - Routinen und Rituale erleichtern unser Leben, sind aber auch gefährlich bequem. - [Glück im Hosentaschenformat](https://www.queen-all.com/2023/09/18/glueck-im-hosentaschenformat/): Warum nur sind wir so geizig mit unserem Lächeln - es kostet uns nichts. Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - [For The Ocean](https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/): Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - [Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt](https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/): Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - [Hautsache, die Sonne scheint](https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/): Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - [Humor ist, wenn man trotzdem lacht](https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/): Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - [Ende, aus, vorbei](https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/): Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - [Standschäden](https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/): Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die... - [Mache ich mir zu wenig Sorgen?](https://www.queen-all.com/2023/07/31/sorgen-ueber-sorgen-und-die-inflationsangst/): Die meisten haben es schon wieder vergessen, in Europa gibt es einen Krieg. Noch vor einem Jahr war das Geheule... - [Heilig´s Blechle](https://www.queen-all.com/2023/07/24/heiligs-blechle/): In Deutschland haben wir ja schon ein ganz inniges Verhältnis zu diesem Fortbewegungsmittel mit vier Rädern. Und doch scheiden sich... - [Über den Umgang mit Büchern](https://www.queen-all.com/2023/07/17/ueber-den-umgang-mit-buechern/): Dank des Beitrags von Sabiene bin ich über diesen schönen Artikel von Bücher wie Sterne gestolpert. Er gibt unumwunden zu,... - [Sein erstes Mal](https://www.queen-all.com/2023/07/13/sein-erstes-mal/): Mein Mann ist was das Essen angeht ein „echter Schwob“,  wie man so schön sagt. Was der Bauer nicht kennt,... - [Na dann gute Nacht](https://www.queen-all.com/2023/07/10/na-dann-gute-nacht/): Manchmal kommt es vor, dass man sich wie ein Alien fühlt. Man sitzt in einer Runde Menschen, die fröhlich über... - [Wovor hast du Angst?](https://www.queen-all.com/2023/07/03/wovor-hast-du-angst/): Angst ist ein guter Antreiber. Denn Angst kann uns in den Angriffsmodus versetzen und zum Handeln motivieren. Oder in den... - [Kluge Worte](https://www.queen-all.com/2023/06/26/kluge-worte/): Diese Sammlung ist mit Abstand das schwierigste, was ich bis dato hier veröffentlicht habe. Denn kluge Worte gibt es unendlich... - [Märchenstunde](https://www.queen-all.com/2023/06/19/maerchenstunde/): Aus meiner Kindheit sind mir ein paar Dinge nachhaltig in Erinnerung geblieben. Auch wenn ich mich nicht mehr entsinnen kann,... - [Meine 10-Punkte-Sommer-Wish-List](https://www.queen-all.com/2023/06/12/meine-10-punkte-sommer-wish-list/): Irgendwie hat etwas in mir sich geweigert, es als Todo-Liste zu betiteln. Das klingt einfach zu sehr nach Arbeit oder... - [Wenn Leidenschaft Leiden schafft…](https://www.queen-all.com/2023/06/05/wenn-leidenschaft-leiden-schafft/): ...  und warum ich am liebsten eine Schreinerlehre machen würde. Ich habe ja viele kleine und große Leidenschaften. Manche Hobbies... - [Kann man Resilienz lernen?](https://www.queen-all.com/2023/05/29/kann-man-resilienz-lernen/): Irgendwann stand ich mal vor der Herausforderung, den Begriff Resilienz erklären zu müssen. Denn auch wenn der Begriff ganz selbstverständlich... - [Die große Frage nach dem Sinn](https://www.queen-all.com/2023/05/26/die-grosse-frage-nach-dem-sinn/): Diese Woche hat Judith Peters von Sympatexter die Challenge Blog your Purpose gestartet. Die Frage von Judith: Was will ich... - [Einfach(es) Essen](https://www.queen-all.com/2023/05/22/einfaches-essen/): Wenn ich Hunger habe, will ich einfach essen – in jeder Hinsicht. Ans Kochen denken wir hier meistens erst, wenn... - [Minimalistisch waschen – ein Versehen](https://www.queen-all.com/2023/05/15/minimalistisch-waschen-ein-versehen/): Es gibt ja viele Rezepte für DIY Waschmittel – von Kastanien über Waschnüsse bis Natron und Waschsoda gibt es einiges,... - [Nur Geduld – wenn Ausdauer sich auszahlt](https://www.queen-all.com/2023/05/08/nur-geduld-wenn-ausdauer-sich-auszahlt/): Wer kennt sie nicht, die Warteschleife beim Kundenservice eines beliebigen Unternehmens. Oft hinterlegt mit nervtötender Musik, gerne unterbrochen von Werbeansagen... - [Die Schattenseiten des Minimalismus – was einem vorher keiner erzählt](https://www.queen-all.com/2023/05/01/die-schattenseiten-des-minimalismus-was-einem-vorher-keiner-erzaehlt/): Achtung – das ist jetzt alles nicht ganz ernst gemeint... Sodele (das ist schwäbisch für ‚na also‘), die Wohnung ist... - [Hausbau – nur etwas für Mutige (inklusive ALLER Nebenkosten)](https://www.queen-all.com/2023/04/24/hausbau-nur-etwas-fuer-mutige-inklusive-aller-nebenkosten/): Angesichts steigender Preise und gleichzeitig knapper werdendem Wohnraum, stellt sich für manch einen die Frage, wie man den in Zukunft... - [Überirdische Ausstrahlung dank regelmäßiger Einnahme von Gänseblümchen](https://www.queen-all.com/2023/04/17/ueberirdische-ausstrahlung-dank-regelmaessiger-einnahme-von-gaensebluemchen/): Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit diversen Kreativitätstechniken beschäftigt um den Kopf für neue Herangehensweisen und alternative Lösungsideen... - [Feminismus vs. Unconscious Bias](https://www.queen-all.com/2023/04/10/feminismus-vs-unconscious-bias/): Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März diesen Jahres gab es wieder viele Debatten und Aktionen rund um das Thema Gleichberechtigung.... - [Ich trage heute ein fröhliches Schwarz](https://www.queen-all.com/2023/04/03/ich-trage-heute-ein-froehliches-schwarz/): Wer schon länger hier mitliest, hat vielleicht am Rande registriert, dass ich farblich nicht unbedingt regenbogenmäßig aufgestellt bin. In der... - [So viel Zeug - vom Umziehen und Bäumen](https://www.queen-all.com/2023/03/27/so-viel-zeug-vom-umziehen-und-baeumen/): Zwei Dumme, ein Gedanke. Oder wie ich neulich an dieser Stelle gelesen habe: If you don´t like where you are,... - [Die Archäologie des Ausmistens](https://www.queen-all.com/2023/03/20/die-archaeologie-des-ausmistens/): Im Gegensatz zur Lifestyle-Inflation geht es im Minimalismus um die bewusste Reduzierung auf das Wesentliche. Dabei gibt es jedoch keine... - [Mehr Zeit und Geld dank easy Haushalts-Hacks](https://www.queen-all.com/2023/03/13/mehr-zeit-und-geld-dank-easy-haushalts-hacks/): Wahrscheinlich hätte ich als Kind von meinen Großeltern richtig viel lernen können. All die Geheimtipps und Lifehacks sind im Grunde... - [Unfreiwilliges Skin Fasting | Kooperation](https://www.queen-all.com/2023/03/09/unfreiwilliges-skin-fasting-kooperation/): Werbung | Von einem vollgestopften Badezimmerschrank wie zugestellten Flächen mit unzähligen Pflege- und Kosmetikprodukten habe ich noch nie viel gehalten.... - [Warum ich sämtliche Challenges ignoriere](https://www.queen-all.com/2023/03/06/warum-ich-saemtliche-challenges-ignoriere/): Wer sein Verhalten ändern möchte, ist in der Regel unzufrieden. 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Morgens aufstehen, Zähne putzen, anziehen und sich... - [Cluttercore – ist der Minimalismus jetzt tot?](https://www.queen-all.com/2023/02/06/cluttercore-ist-der-minimalismus-jetzt-tot/): Scheint, dass die Menschen genug von sterilen und durchgestylten Bildern von minimalistischen Einrichtungen haben. Wie das dann so ist, entwickelt... - [Bin ich schön? Ja, vielleicht, nein, natürlich, manchmal…](https://www.queen-all.com/2023/01/30/bin-ich-schoen-ja-vielleicht-nein-natuerlich-manchmal/): Erstaunlicherweise erlauben wir uns ganz selbstverständlich ein Urteil zu fällen, über das Aussehen von anderen Menschen. Meist kennen wir sie... - [Wir müssen reden – über Geld in der Partnerschaft](https://www.queen-all.com/2023/01/23/wir-muessen-reden-ueber-geld-in-der-partnerschaft/): Irgendwie ist es ja seltsam. Einerseits sind die Menschen, vor allem die Frauen, unabhängig wie noch nie in unserer heutigen... - [Meine ‚Fuck it List‘](https://www.queen-all.com/2023/01/22/meine-fuck-it-list/): Auf Anregung von Christof von einfach bewusst habe ich es mir mal so richtig gemütlich gemacht und alles aufgeschrieben, was... - [Zielsicher die richtige Warteschlange finden](https://www.queen-all.com/2023/01/16/zielsicher-die-richtige-warteschlange-finden/): Wann sind wir eigentlich alle so ungeduldig geworden. Kaum müssen wir einmal 5 Sekunden irgendwo warten, zückt die Hand schon... - [Mehr Geld für Wechselwillige? Fragen die man als Bewerber stellen sollte](https://www.queen-all.com/2023/01/13/mehr-geld-fuer-wechselwillige-fragen-die-man-als-bewerber-stellen-sollte/): Der klassische Bewerbungsprozess hat immer mehr ausgedient. Die Zeiten, in denen man seine Unterlage, Zeugnisse, Lebenslauf und nicht zu vergessen... - [Ressourcenumverteilung oder warum ich Steine mit mir herumtrage](https://www.queen-all.com/2023/01/09/ressourcenumverteilung-oder-warum-ich-steine-mit-mir-herumtrage/): Als kreativer und handwerklich nicht völlig unbegabter Mensch macht er mir unheimlich viel Spaß, neue Dinge zu erschaffen. Schon als... - [Du bist was du isst – die perfekte Ernährungsweise](https://www.queen-all.com/2023/01/02/du-bist-was-du-isst-die-perfekte-ernaehrungsweise/): Es heißt ja immer, Religion sei kein geeignetes Thema für Smalltalk und darüber spricht man nicht. Doch wenn man sich... - [Bloggeburtstag – mein Baby wird 1 Jahr alt](https://www.queen-all.com/2022/12/28/bloggeburtstag-mein-baby-wird-1-jahr-alt/): Der erste Artikel auf diesem Block ist heute vor einem Jahr erschienen. Auweia, das kann ich mir selbst gar nicht... - [Zusammenleben einem Sabotier](https://www.queen-all.com/2022/12/26/zusammenleben-einem-sabotier/): Wer sich die vier Wände mit anderen Menschen teilt, muss oft Kompromisse eingehen. Wenn der eine es eher bunt und... - [Sparen statt Konsumfest? Wie wir die Feiertage für unsere Finanzen nutzen können.](https://www.queen-all.com/2022/12/19/sparen-statt-konsumfest-wie-wir-die-feiertage-fuer-unsere-finanzen-nutzen-koennen/): Rund um Weihnachten denkt ja jeder erst mal an Geschenke und leckeres Essen. Dazu noch Weihnachtsmarktbesuche und andere gesellige Zusammentreffen.... - [Wo sehen Sie sich in 5 Jahren – Fragen, die wir uns nicht nur im Bewerbungsgespräch stellen (lassen) sollten](https://www.queen-all.com/2022/12/12/wo-sehen-sie-sich-in-5-jahren-fragen-die-wir-uns-nicht-nur-im-bewerbungsgespraech-stellen-lassen-sollten/): Meine Job bringt es mit unter anderem sich, dass ich regelmäßig sehr viele Fragen an ganz unterschiedliche Menschen richten darf.... - [Minimalistische Weihnachtsbäckerei](https://www.queen-all.com/2022/12/09/minimalistische-weihnachtsbaeckerei/): Ich habe ja einen Heidenrespekt vor all denen, die vor Weihnachten gefühlt 1000 verschiedene Sorten Plätzchen backen. Mal abgesehen davon,... - [Vorher, Nachher – ein Kraftakt](https://www.queen-all.com/2022/12/05/vorher-nachher-ein-kraftakt/): Irgendwann kommt ein Punkt, an dem es kippt. Von „Das kann man ja noch brauchen“ zu „Keine Ahnung, wofür das... - [24 Türchen [Irr-]Sinn](https://www.queen-all.com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/): Was ist das eigentlich mit den Adventskalendern? ! Früher gab es so einen ganz einfachen Kalender mit 24 kleinen Stückchen... - [Von 0 auf 180 - Bombenstimmung](https://www.queen-all.com/2022/11/21/von-0-auf-180-was-treibt-dich-an/): Wir alle kennen das. In bestimmten Situationen oder bei bestimmten Aussagen sind wir sofort auf 180 und sehen Rot. Oft... - [Der Countdown läuft - Geschenke für jedes Budget](https://www.queen-all.com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/): Glücklich, wer sich frei von sämtlichen Verpflichtungen gemacht hat. Gerade an den Feiertagen, auf die wir uns ja freuen und... - [Persönliche Entwicklung durch Yoga](https://www.queen-all.com/2022/11/10/persoenliche-entwicklung-durch-yoga/): Ich darf mich heute sehr glücklich schätzen, dass sich Julia von einfachfreileben die Zeit genommen hat, einen Gastartikel für meinen... - [Schokolade, die nicht dick macht](https://www.queen-all.com/2022/11/07/schokolade-die-nicht-dick-macht/): In ihrer Blogparade stellt Julia von einfach frei leben die wirklich sehr spannende Frage „Wie wollen wir leben? “. Während... - [Bin ich schon Alteisen – oder doch Goldgrube?](https://www.queen-all.com/2022/11/03/bin-ich-schon-alteisen-oder-doch-goldgrube/): Mia Brummer fragt in ihrer Blogparade „für was sind Frauen ab 50 überhaupt noch gut? “. Wow, da ist mir... - [Was ich mit 1 Million Euro machen würde](https://www.queen-all.com/2022/10/31/was-ich-mit-1-million-euro-machen-wuerde/): Nadine von Coasting to FIRE fragt in ihrer Blogparade „Was würdest du mit 1 Million Euro machen? “ Ich glaube,... - [Wer bin ich ohne meine Dinge?](https://www.queen-all.com/2022/10/28/wer-bin-ich-ohne-meine-dinge/): Loslassen ist ja so ein Buzzword, alles soll gehen. Schlechte Gedanken und Gefühle sollen wir gehen lassen, ToDo-Listen um unwichtige... - [Tod dem Nippes!](https://www.queen-all.com/2022/10/24/tod-dem-nippes/): Die Rechnung geht kinderleicht, je weniger ich in meinem Haushalt horte, desto weniger muss ich pflegen, aufräumen und putzen. Ein... - [Was kostet Kein Kind](https://www.queen-all.com/2022/10/17/was-kostet-kein-kind/): Oft werden die Kosten kalkuliert, die man veranschlagen muss, wenn man ein Kind versorgen muss (ich staune bei Bekannten schon... - [Wenn der gesunde Menschenverstand aussetzt](https://www.queen-all.com/2022/10/10/herzkreis-what-the-f/): Da stöbert man durch interessante Artikel im Internet, denkt sich nichts Böses und dann stößt man auf DAS Utopia –... - [Dinge, die du tun solltest, wenn du gerne putzt](https://www.queen-all.com/2022/10/03/dinge-die-ihr-tun-solltet-wenn-ihr-gerne-putzt/): Eingefleischte Minimalisten schwärmen ja immer wieder gerne davon, wie schnell doch die alltägliche Putzroutine geht, wenn man weniger Krempel hat.... - [Kleine Veränderungen, große Erfolge](https://www.queen-all.com/2022/09/26/kleine-veraenderungen-grosse-erfolge/): Der Mensch ist typischerweise ein echtes Gewohnheitstier. Veränderungen machen uns generell erst einmal Angst. Das passiert meist unbewusst und oft... - [Es geht wieder los](https://www.queen-all.com/2022/09/25/es-geht-wieder-los/): Gefühlt hat das Jahr gerade erst begonnen, schon neigt es sich wieder dem Ende zu. Die Tage werden wieder kürzer... - [DIY-Trend – teuer selbst gemacht](https://www.queen-all.com/2022/09/19/diy-trend-teuer-selbst-gemacht/): Mittlerweile gibt es ja so ziemlich für alles eine bzw. unendlich viele DIY-Anleitungen im Netz. Egal, ob es sich um... - [Finanzpsychologie – so leicht bist du manipulierbar](https://www.queen-all.com/2022/09/12/finanzpsychologie-von-ankern-wein-und-hoehlenmenschen/): Von wegen Zahlen, Daten, Fakten. Das Thema Geld ist durchaus ein emotionales, auch wenn wir das oft gar nicht bewusst... - [Bücher, die ihr unbedingt gelesen haben müsst](https://www.queen-all.com/2022/09/05/buecher-die-ihr-unbedingt-gelesen-haben-muesst/): Also – ich liebe ja Listen mit Buchempfehlungen. Allerdings kaufe ich kaum eines dieser Bücher am Ende wirklich. Das mag... - [Flohmarkt - Schnäppchenparadies oder Zeitverschwendung?](https://www.queen-all.com/2022/08/29/flohmarkt-ueberfluessiger-zeitvertreib/): Aufgrund der unverhofften Verkettung glücklicher wie unglücklicher Ereignisse habe ich mich an einem Samstagvormittag sehr früh in der Großstadt auf... - [Sommer, Sonne, Schweißgeruch](https://www.queen-all.com/2022/08/25/sommer-sonne-schweissgeruch/): Kaum klettern die Temperaturen steigt auch das Risiko für unerwünschte Geruchsbelästigung. Besonders erfreulich (nicht! ) ist das in öffentlichen Verkehrsmitteln... - [Kreativ auf Kommando – aber klar doch…](https://www.queen-all.com/2022/08/22/kreativ-auf-kommando-aber-klar-doch/): „Sei doch einfach mal kreativ und mach mir bis heute Abend einen Lösungsvorschlag! “ So oder so ähnlich haben wir... - [Ich mach mich nackig](https://www.queen-all.com/2022/08/15/ich-mach-mich-nackig/): Nicht das, was ihr denkt! Natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn ich sammle Punkte. Meine Daten sind wertvoll, ein begehrtes... - [Menschen aussortieren](https://www.queen-all.com/2022/08/08/menschen-aussortieren/): Was im ersten Moment hart klingt ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess im Leben. Die wenigsten pflegen noch im hohen... - [Teures Pipi](https://www.queen-all.com/2022/08/01/teures-pipi/): Wer im Supermarkt oder in der Drogerie ein bisschen Langeweile hat, kann sich in der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel mal durch... - [Staycation – Urlaub für Daheimgebliebene](https://www.queen-all.com/2022/07/25/staycation-urlaub-fuer-daheimgebliebene/): Sommer und Urlaub gehören für viele untrennbar zusammen. Nicht nur bei Familien, die an die Schulferien gebunden sind. Fast jeder... - [Eins raus - eins bleibt](https://www.queen-all.com/2022/07/21/eins-raus-eins-bleibt/): Wenn man mal eine Weile etwas minimalistisch unterwegs ist und generell nicht so gerne auf Shopping-Tour geht zeigt sich das... - [Souvenirs – Konsumsünden im Urlaub](https://www.queen-all.com/2022/07/18/souvenirs-konsumsuenden-im-urlaub/): Der Sommer, egal wie gut oder schlecht das Wetter mitspielt, ist und bleibt die klassische Reisezeit. Und ganz egal, wo... - [Freiwillige Steuererklärung oder freiwillig Geld verschenken?](https://www.queen-all.com/2022/07/11/freiwillige-steuererklaerung-oder-geld-verschenken/): Einmal im Jahr schließe ich mich im Büro ein und parke meinen Mann vor seiner Playstation. Der Grund hierfür? Ich... - [5 Dinge, die wir uns von erfolgreichen Narzissten abschauen sollten](https://www.queen-all.com/2022/07/04/5-dinge-die-wir-uns-von-erfolgreichen-narzissten-abschauen-sollten/): Immer wieder erlebt man, wie einem jemand trotz völliger Ahnungslosigkeit mit maßloser Selbstüberzeugung die Welt erklären will. Doch wie kommt... - [Seelenanker - Dinge, die ich niemals ausmiste](https://www.queen-all.com/2022/06/27/seelenanker-dinge-die-ich-niemals-ausmiste/): Immer wieder ließt man von Menschen, die sich rigoros von allen nicht notwendigen Dingen getrennt haben und deren gesamter physischer... - [Wie du die Kontrolle über dein Konsumverhalten behältst](https://www.queen-all.com/2022/06/20/wie-du-die-kontrolle-ueber-dein-konsumverhalten-behaeltst/): Eins rein – eins raus Die Menge der Kleidung ist einerseits durch die Größe des Kleiderschrankes limitiert. Aber wenn man... - [Die 5 häufigsten Fehler bei der Ermittlung der Lebenshaltungskosten](https://www.queen-all.com/2022/06/13/die-5-haeufigsten-fehler-bei-der-ermittlung-der-lebenshaltungskosten/): Am Anfang jeder guten Finanzplanung steht die Ermittlung der laufenden Kosten. Denn nur wenn ich weiß, wo ich stehe, kann... - [Aus dem Nähkästchen geplaudert](https://www.queen-all.com/2022/06/09/aus-dem-naehkaestchen-geplaudert/): Vor einiger Zeit ist bei mir nach langem Überlegen eine Nähmaschine eingezogen. Für jemanden, der lieber weniger Dinge zu Hause... - [Eine positive Lebenseinstellung als Überlebensstrategie](https://www.queen-all.com/2022/06/06/eine-positive-lebenseinstellung-als-ueberlebensstrategie/): Oder anders gesagt, wie mich ein liebevoller Blick auf die Welt davon abhält, im Alltag durchzudrehen und Amok zu laufen.... - [Finanzieller Extremsport](https://www.queen-all.com/2022/05/30/finanzieller-extremsport/): Manchmal gibt es Wünsche, von denen man sich nie träumen ließ, dass man sie mal verwirklichen könnte. Wenn man dann... - [Weichgespült im Ratgeber-Dschungel](https://www.queen-all.com/2022/05/23/weichgespuelt-im-ratgeber-dschungel/): Schon von klein auf wird uns eingetrichtert, dass wir bestimmte Dinge tun oder lassen sollen, um erfolgreich im Leben zu... - [Die Regenschirm-Methode für entspanntere Flugreisen](https://www.queen-all.com/2022/05/16/die-regenschirm-methode-fuer-entspanntere-flugreisen/): Wir alle kennen das. Wenn man vorsorglich einen Regenschirm mitschleppt, regnet es (meist) nicht. Wie mit dem Regenschirm ist es... - [Ein kleiner grüner Daumen](https://www.queen-all.com/2022/05/12/ein-kleiner-gruener-daumen/): Die ersten Toten sind leider schon zu beklagen. Ein paar Ableger habe ich wegen des guten Lichts in einem wenig... - [Kleiderschrank aussortieren – radikal, einfach und endgültig](https://www.queen-all.com/2022/05/09/kleiderschrank-aussortieren-radikal-einfach-und-endgueltig/): Wenn wir uns jeden Morgen vor dem vollen Kleiderschrank fragen, was wir nur anziehen sollen, ist es vielleicht an der... - [Grübelei nachts um drei](https://www.queen-all.com/2022/05/02/gruebelei-nachts-um-drei/): Fast jeder kennt das, einige besser als andere. Gemeint ist die Situation, in der wir nachts wach im Bett liegen... - [Strich für Strich zu mehr Me-Time](https://www.queen-all.com/2022/04/28/strich-fuer-strich-zu-mehr-me-time/): Einigen wird ja ein besonderes Talent attestiert was den Umgang mit Zeichenstift und Papier angeht. Das mag in manchen Fällen... - [Kleine und große Konsumsünden – wie ich mein Geld [nicht] loswerde](https://www.queen-all.com/2022/04/25/kleine-und-grosse-konsumsuenden-wie-ich-mein-geld-nicht-loswerde/): Alles wird teurer. Das war schon immer so und wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Im Moment geht es... - [Decision Fatigue – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung](https://www.queen-all.com/2022/04/18/decision-fatigue-keine-entscheidung-ist-auch-eine-entscheidung/): Wie leben in einer Zeit der grenzenlosen Möglichkeiten. Egal, ob es um die Wahl der passenden Berufs oder nur um... - [Ein schwerwiegendes Hobby – mit Beton kreativ austoben](https://www.queen-all.com/2022/04/14/ein-schwerwiegendes-hobby-mit-beton-kreativ-austoben/): Nachdem ich meine Spielereien mit Epoxidharz/Resin nach kurzer Zeit eingestellt habe, bin ich über das Thema Kreativ-Beton gestoßen. Keine Ahnung,... - [Mit Budget und Haushaltsbuch zu bewussterem Konsum](https://www.queen-all.com/2022/04/11/mit-budget-und-haushaltsbuch-zu-bewussterem-konsum/): Lange Zeit war ich der Meinung, dass ich kein Haushaltbuch führen muss und ja auch ganz gut mit Geld umgehen... - [Wie uns die ökonomische Irrationalität beim Ausmisten sabotiert](https://www.queen-all.com/2022/04/04/wie-uns-die-oekonomische-irrationalitaet-beim-ausmisten-sabotiert/): Wer sich mit den Themen Minimalismus oder Ausmisten beschäftigt, der findet dazu viele verschiedene Ansätze und Anleitungen. Allen gemein ist... - [Mal eben eine Android App programmieren – einfacher als man denkt](https://www.queen-all.com/2022/03/31/mal-eben-eine-android-app-programmieren-einfacher-als-man-denkt/): Oft entsteht aus einer Beschäftigung eine neue Fragestellung. Besser gesagt, aus dem einen Hobby entsteht ein anderes. So hat auch... - [Frühjahrsputz – Reinemachen im verstaubten Oberstübchen](https://www.queen-all.com/2022/03/28/fruehjahrsputz-reinemachen-im-verstaubten-oberstuebchen/): Sobald die Tage wieder länger werden, scheint ein grenzenloser Putzzwang die Welt da draußen zu befallen. Da wird gewischt, gesaugt... - [Wie ich meinen Partner von ETFs und Aktien überzeugt habe (bäh, Teufelszeug)](https://www.queen-all.com/2022/03/21/wie-ich-meinen-partner-von-etfs-und-aktien-ueberzeugt-habe-baeh-teufelszeug/): Als ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe, war unser beider finanzielle Situation sagen wir mal eingeschränkt. Entsprechend des Alters und... - [Ein kleiner Trick, um das Beste aus Menschen herauszuholen](https://www.queen-all.com/2022/03/14/ein-kleiner-trick-um-das-beste-aus-menschen-herauszuholen/): Jeder von uns hat sie schon erlebt und die meisten haben sie tatsächlich schon angewendet. Es geht um die selbsterfüllende... - [DIY-Badreiniger – gut für die Umwelt und den Geldbeutel](https://www.queen-all.com/2022/03/07/diy-badreiniger-gut-fuer-die-umwelt-und-den-geldbeutel/): Immer wieder stolpert man auf einschlägigen Seiten (wie z. B. Utopia oder Smarticular) über das Thema Haushalt und im speziellen... - [Winterdepression – Nachrichtendepression](https://www.queen-all.com/2022/03/01/winterdepression-nachrichtendepression/): Februar, es ist trotz Sonnenschein eiskalt, der Winter scheint nicht enden zu wollen. 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Denn womit man sich... - [Das liebe Geld – wo fange ich nur an?](https://www.queen-all.com/2022/01/23/das-liebe-geld-wo-fange-ich-nur-an/): Die eigenen Finanzen sind ein spannendes Thema und auch wenn man am Anfang noch nicht so den „riesigen Durchblick“ hat,... - [Mehr Fokus durch Minimalismus](https://www.queen-all.com/2022/01/09/mehr-fokus-durch-minimalismus/): Wer wie ich ständig neue Ideen hat und Informationen verschlingt wie Schokoladenkekse, hat natürlich eine riesige Wunschliste. Früher kam ich... - [Wie man Seeungeheuer besiegt](https://www.queen-all.com/2022/01/07/wie-man-seeungeheuer-besiegt/): Am Anfang war das Misstrauen, die Angst vor dem Unbekannten und ehrlicherweise auch die sehr gemütliche Komfortzone. Wie so ziemlich... - [DIY – Festes Shampoo](https://www.queen-all.com/2022/01/04/diy-festes-shampoo/): Über meinen Forscherdrang bin auch auf das Thema Nachhaltigkeit gekommen. Da ist neben der Küche natürlich das Badezimmer eine große... - [(K)ein grüner Daumen](https://www.queen-all.com/2022/01/02/kein-gruener-daumen/): Angesichts der Pläne, nächstes Jahr im Sommer in unser eigenes neues Haus mit großem Garten einzuziehen, hat sich ein neues... - [Resin / Epoxidharz](https://www.queen-all.com/2022/01/01/resin-epoxidharz/): Da hat mich mal wieder die Begeisterung gepackt. Beim Scrollen durch endlosen Unsinn bin ich über ein Video gestolpert, in... - [Stock Fotos](https://www.queen-all.com/2021/12/28/stock-fotos/): Was soll ich sagen, das war nun wirklich eines der erfolglosesten Unterfangen von allen. Mein Mann träumte schon seit Jahren... --- # # Detailed Content ## Seiten ### Finde deine Antreiber - Published: 2022-10-16 - Modified: 2022-10-16 - URL: https://www.queen-all.com/finde-deine-antreiber/ --- ### Meine Leseecke [Blogroll] - Published: 2022-07-17 - Modified: 2025-04-21 - URL: https://www.queen-all.com/meine-leseliste/ Ganz nach dem Motto "Lesen bildet" stelle ich euch an dieser Stelle meine Lieblingsblogs vor. Neue Inhalte habe ich früher hauptsächlich über die Seiten Minimalismus Blogroll und Finanzblogroll gefunden. Heute schaue ich vor allem, wer auf anderen Blogs kommentiert um meine kleine Lesewelt weiter wachsen zu lassen. Denn da wir bekanntlich oft in unserer eigenen kleinen Blase leben, kann es ungemein bereichernd sein, mal über den Tellerrand zu spicken. Für alle, die ebenso gerne wie ich stöbern, hier mal eine Liste meiner aktuellen Bloglieblinge. Queen All Lieblingsblogs Absolut ehrlich Bahnwärterhäuschen Bestatterweblog Britta Langhoff Design by gutschi Digital Diary Dragonfly Einfach bewusst Einfach Garten Farbwunder Flotte Feder Fran-tastic! Frau Frieda Frau Hummel bloggt Fräulein Ordnung Frei-mutig Gabi Raeggel getmad Günstig gärtnern haldewitzka Heldenhaushalt Horizont-Blog Life with a glow Marita Eckmann Melody Jacob Meyrose miteigenenhaenden Nina Gold nömix Ron Volant Sinnlos reisen Texterella Textrebell Tinaspinkfriday Wo ist Philipp --- ### Kontakt - Published: 2022-01-01 - Modified: 2022-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/ Impressum Cookie Richtlinie EU Datenschutzerklärung --- ### Cookie-Richtlinie (EU) - Published: 2022-01-01 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/cookie-richtlinie-eu/ --- ### Über ... - Published: 2021-12-28 - Modified: 2022-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/ueber/ Wer hier schreibt? Eine Leseratte (wie langweilig, ich weiß), die alles verschlingt, was sie in die Finger bekommt. Bücher, Blogs, Zeitschriften... Hauptsache es gibt immer wieder spannenden Input. Und ab sofort gibt es jetzt auch Output. Ich liebe es, mich in unbekannte Dinge einzuarbeiten und lasse neue Herausforderung nicht gerne warten.  Manche nennen es sprunghaft, ich würde eher behaupten, ich bin sehr begeisterungsfähig. Vielfach begabt aber manchmal wenig ausdauernd ... sobald es nichts mehr zu entdecken gibt. Und doch gibt es ein paar Bereiche, in denen für mich keine Langeweile aufkommt. Spannend finde ich so ziemlich alle Themen rund um Finanzen und Minimalismus und persönliche Weiterentwicklung. Wobei ich mit den spirituellen Ansätzen nichts anfangen kann. Aber jedem das seine. Was dich hier erwartet: ein buntes Sammelsurium aus meinem Leben. Ehrliche Geschichten über umgesetzte aber auch über fehlgeschlagene Projekte. Einblicke in Themen, die mich begeistern und/oder bewegen. Einige geistige Ergüsse zu meinen Lieblingsthemen und wie ich aus all den vielen Erfahrungen im Leben das Beste für mich und mein Leben herausziehe. Auch wenn ich mich oft so gar nicht kreativ fühle zieht sich die Kreativität wie ein roter Faden durch meinen nicht ganz geradlinigen Lebenslauf. Und so kann ich ihr an dieser Stelle hoffentlich freien Lauf lassen. Wer auch immer sich hierher verirrt – ich hoffe, ihr habt ein bisschen Spaß beim Lesen. --- ### Impressum - Published: 2021-12-28 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/kontakt/ Impressum Angaben gemäß § 5 TMG Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Vertreten durch:Vanessa Strauch Kontakt:Telefon: 0176-24247051E-Mail: kontakt@queen-all. com Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Haftungsausschluss:Haftung für InhalteDie Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. 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Die verwendeten Begriffe sind nicht geschlechtsspezifisch. Stand: 1. Januar 2022 Inhaltsübersicht Einleitung Verantwortlicher Übersicht der Verarbeitungen Maßgebliche Rechtsgrundlagen Sicherheitsmaßnahmen Übermittlung von personenbezogenen Daten Datenverarbeitung in Drittländern Löschung von Daten Einsatz von Cookies Geschäftliche Leistungen Bereitstellung des Onlineangebotes und Webhosting Blogs und Publikationsmedien Kontakt- und Anfragenverwaltung Newsletter und elektronische Benachrichtigungen Webanalyse, Monitoring und Optimierung Affiliate-Programme und Affiliate-Links Änderung und Aktualisierung der Datenschutzerklärung Rechte der betroffenen Personen Begriffsdefinitionen Verantwortlicher Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald E-Mail-Adresse: kontakt@queen-all. com Übersicht der Verarbeitungen Die nachfolgende Übersicht fasst die Arten der verarbeiteten Daten und die Zwecke ihrer Verarbeitung zusammen und verweist auf die betroffenen Personen. Arten der verarbeiteten Daten Bestandsdaten Zahlungsdaten Kontaktdaten Inhaltsdaten Vertragsdaten Nutzungsdaten Meta-/Kommunikationsdaten Kategorien betroffener Personen Kunden Interessenten Kommunikationspartner Nutzer Geschäfts- und Vertragspartner Zwecke der Verarbeitung Erbringung vertraglicher Leistungen und Kundenservice Kontaktanfragen und Kommunikation Sicherheitsmaßnahmen Direktmarketing Reichweitenmessung Büro- und Organisationsverfahren Affiliate-Nachverfolgung Verwaltung und Beantwortung von Anfragen Feedback Profile mit nutzerbezogenen Informationen Bereitstellung unseres Onlineangebotes und Nutzerfreundlichkeit Maßgebliche Rechtsgrundlagen Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht der Rechtsgrundlagen der DSGVO, auf deren Basis wir personenbezogene Daten verarbeiten. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass neben den Regelungen der DSGVO nationale Datenschutzvorgaben in Ihrem bzw. unserem Wohn- oder Sitzland gelten können. Sollten ferner im Einzelfall speziellere Rechtsgrundlagen maßgeblich sein, teilen wir Ihnen diese in der Datenschutzerklärung mit. Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a. DSGVO) - Die betroffene Person hat ihre Einwilligung in die Verarbeitung der sie betreffenden personenbezogenen Daten für einen spezifischen Zweck oder mehrere bestimmte Zwecke gegeben. Vertragserfüllung und vorvertragliche Anfragen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. b. DSGVO) - Die Verarbeitung ist für die Erfüllung eines Vertrags, dessen Vertragspartei die betroffene Person ist, oder zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen erforderlich, die auf Anfrage der betroffenen Person erfolgen. Rechtliche Verpflichtung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. c. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung erforderlich, der der Verantwortliche unterliegt. Berechtigte Interessen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. f. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Wahrung der berechtigten Interessen des Verantwortlichen oder eines Dritten erforderlich, sofern nicht die Interessen oder Grundrechte und Grundfreiheiten der betroffenen Person, die den Schutz personenbezogener Daten erfordern, überwiegen. Zusätzlich zu den Datenschutzregelungen der Datenschutz-Grundverordnung gelten nationale Regelungen zum Datenschutz in Deutschland. Hierzu gehört insbesondere das Gesetz zum Schutz vor Missbrauch personenbezogener Daten bei der Datenverarbeitung (Bundesdatenschutzgesetz – BDSG). Das BDSG enthält insbesondere Spezialregelungen zum Recht auf Auskunft, zum Recht auf Löschung, zum Widerspruchsrecht, zur Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten, zur Verarbeitung für andere Zwecke und zur Übermittlung sowie automatisierten Entscheidungsfindung im Einzelfall einschließlich Profiling. Des Weiteren regelt es die Datenverarbeitung für Zwecke des Beschäftigungsverhältnisses (§ 26 BDSG), insbesondere im Hinblick auf die Begründung, Durchführung oder Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen sowie die Einwilligung von Beschäftigten. Ferner können Landesdatenschutzgesetze der einzelnen Bundesländer zur Anwendung gelangen. Sicherheitsmaßnahmen Wir treffen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben unter Berücksichtigung des Stands der Technik, der Implementierungskosten und der Art, des Umfangs, der Umstände und der Zwecke der Verarbeitung sowie der unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten und des Ausmaßes der Bedrohung der Rechte und Freiheiten natürlicher Personen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten. Zu den Maßnahmen gehören insbesondere die Sicherung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten durch Kontrolle des physischen und elektronischen Zugangs zu den Daten als auch des sie betreffenden Zugriffs, der Eingabe, der Weitergabe, der Sicherung der Verfügbarkeit und ihrer Trennung. Des Weiteren haben wir Verfahren eingerichtet, die eine Wahrnehmung von Betroffenenrechten, die Löschung von Daten und Reaktionen auf die Gefährdung der Daten gewährleisten. Ferner berücksichtigen wir den Schutz personenbezogener Daten bereits bei der Entwicklung bzw. Auswahl von Hardware, Software sowie Verfahren entsprechend dem Prinzip des Datenschutzes, durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen. Übermittlung von personenbezogenen Daten Im Rahmen unserer Verarbeitung von personenbezogenen Daten kommt es vor, dass die Daten an andere Stellen, Unternehmen, rechtlich selbstständige Organisationseinheiten oder Personen übermittelt oder sie ihnen gegenüber offengelegt werden. Zu den Empfängern dieser Daten können z. B. mit IT-Aufgaben beauftragte Dienstleister oder Anbieter von Diensten und Inhalten, die in eine Webseite eingebunden werden, gehören. In solchen Fall beachten wir die gesetzlichen Vorgaben und schließen insbesondere entsprechende Verträge bzw. Vereinbarungen, die dem Schutz Ihrer Daten dienen, mit den Empfängern Ihrer Daten ab. Datenverarbeitung in Drittländern Sofern wir Daten in einem Drittland (d. h. , außerhalb der Europäischen Union (EU), des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)) verarbeiten oder die Verarbeitung im Rahmen der Inanspruchnahme von Diensten Dritter oder der Offenlegung bzw. Übermittlung von Daten an andere Personen, Stellen oder Unternehmen stattfindet, erfolgt dies nur im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben. Vorbehaltlich ausdrücklicher Einwilligung oder vertraglich oder gesetzlich erforderlicher Übermittlung verarbeiten oder lassen wir die Daten nur in Drittländern mit einem anerkannten Datenschutzniveau, vertraglichen Verpflichtung durch sogenannte Standardschutzklauseln der EU-Kommission, beim Vorliegen von Zertifizierungen oder verbindlicher internen Datenschutzvorschriften verarbeiten (Art. 44 bis 49 DSGVO, Informationsseite der EU-Kommission: https://ec. europa. eu/info/law/law-topic/data-protection/international-dimension-data-protection_de). Löschung von Daten Die von uns verarbeiteten Daten werden nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben gelöscht, sobald deren zur Verarbeitung erlaubten Einwilligungen widerrufen werden oder sonstige Erlaubnisse entfallen (z. B. wenn der Zweck der Verarbeitung dieser Daten entfallen ist oder sie für den Zweck nicht erforderlich sind). Sofern die Daten nicht gelöscht werden, weil sie für andere und gesetzlich zulässige Zwecke erforderlich sind, wird deren Verarbeitung auf diese Zwecke beschränkt. D. h. , die Daten werden gesperrt und nicht für andere Zwecke verarbeitet. Das gilt z. B. für Daten, die aus handels- oder steuerrechtlichen Gründen aufbewahrt werden müssen oder deren Speicherung zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen oder zum Schutz der Rechte einer anderen natürlichen oder juristischen Person erforderlich ist. Unsere Datenschutzhinweise können ferner weitere Angaben zu der Aufbewahrung und Löschung von Daten... --- ## Beiträge ### Mysterium Handtasche > Nur als Deko oder Überlebensausrüstung, lästiges Anhängsel oder praktischer Alltagsbegleiter - die Handtasche ist fast immer dabei. - Published: 2025-04-28 - Modified: 2025-04-25 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/28/mysterium-handtasche/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Handtasche, Minimalismus Sie gilt als Sperrgebiet, erweiterter Kleider- und Badezimmerschrank oder Notfallkoffer und ist häufig Zielscheibe kleinerer Sticheleien – die Handtasche, unser täglicher Begleiter. Wobei sie immer häufiger Konkurrenz erlebt. Einerseits durch lässige Alternativen wie Rucksäcke, Stoffbeutel und Bauchtaschen, die jetzt eigentlich ganz hip als „Cross-Body-Bag“ neu interpretiert werden. Andererseits finden viele Gegenstände, die vorher in unserer Handtasche Asyl ersucht haben, heute ein Plätzchen in der Herrenhandtasche. Wobei letztere oft noch schief belächelt wird. Vor allem von Neandertalern wie meinem, der sich niemals nicht (! ! ! ) mit einer Handtasche aus dem Haus wagen würde. Immerhin fürchtet er nicht, dass ihm instantan der Arm abfallen würde, wenn er das meinige Exemplar mal kurz halten soll. Auch das habe ich bei Männern schon erlebt. Eigentlich trage ich selbst die Handtasche auch nicht gerade mit Begeisterung mit mir herum. Die Lösung ist so naheliegend wie nicht umsetzbar. Die wenigen Dinge, die ich in meiner Freizeit mit mir herumtrage (Geldbeutel, Smartphone) ließen sich wunderbar auf Hosentaschen verteilen. Wenn diese nur groß genug wären. Manchmal glaube ich, dass die Designer für Damenkleidung mit der Handtaschenlobby unter einer Decke stecken. Obwohl ich darauf achte, dass neue Hosen und Jacken mit Taschen ausgerüstet sind, sind diese fast immer viel zu klein, sodass ich am Ende doch eine Handtasche brauche. Und kaum habe ich mich in mein Schicksal ergeben, kommt auch schon die Frage, ob denn darin noch Platz für die Lesebrille sei. Und ein Feuerzeug, und... (so viel zur Herrenhandtasche). Am allerliebsten verstaue ich meine Habseligkeiten in tiefen Kleidungstaschen, die allerdings lediglich der Wintermantel in ausreichender Größe anbietet. Und den trage ich wiederum nur ungern, geht er doch mit eisigen Temperaturen einher. Mit dem Frühling beginnt für mich also auch wieder die unfreiwillige Handtaschensaison. Denn selbst wenn die Kleidung erfreulich große Taschen hat, so würde das Gewicht von Smartphone und Geldbeutel dafür sorgen, dass mir die leichten Hosen glatt davon rutschen würden – und wer steht schon gerne unten ohne da! Immerhin spielt mir der Bauchtaschentrend in die Karten. Was früher als untragbarer Opi-Look galt, ist heute queer getragen ein gesellschaftlich akzeptierter Trend. Das juckt mich zwar nicht weiter, führt aber dazu, dass zwischenzeitlich ganz ansehnliche Exemplare zu erstehen sind. Mit meinen bescheidenen Nähkünsten wäre es schade um das Material, wenn ich mich an einer Eigenkreation versuchen würde. Immerhin habe ich eine Stofftasche mittels Verkleinerung zu einer lässigen Handtaschenvariante umbauen können – eines der wenigen „bunten“ Dinge in meinem Fundus. Zur bürountauglichen Minitasche umgebauter Stoffbeutel Apropos bunt – was Handtaschen angeht, ist die einheitlich dunkle Farbwahl nicht gerade hilfreich. Handtaschen werden ja gerne scherzhaft als schwarzes Loch bezeichnet – meine ist tatsächlich eines. Und wenn Innenfutter wie Inhalt schwarz sind, braucht es wortwörtlich Feingefühl, um das Objekt der Begierde zu ertasten. Bei Handy und Smartphone ist das gerade noch so zu schaffen, daher hängen wir die Messlatte im Arbeitsalltag lieber etwas höher. Sonst wäre es ja keine Herausforderung und die Handtasche würde ihrem Ruf in keinster Weise gerecht. Man füge also noch Autoschlüssel, Trinkflasche, Laptop (im Neopren-Überzieher), Headset und Maus (auch extra verpackt), Mitarbeiterausweis und ein kleines Etui für Krimskrams (Taschentücher, Nagelschere, Löffel, „Damenhygieneartikel“) hinzu. Damit ist der Schwierigkeitsgrad auf ein handtaschentaugliches Maß angehoben und die Daseinsberechtigung für eine „anständige“ Handtasche erfüllt. Mit gutem Zureden bekomme ich sogar noch eine Brotdose unter aber dann ist Schluss. Der begrenzte Stauraum sorgt immerhin dafür, dass sich nichts Unnötiges ansammelt und sogar der wenig handtaschenaffine Gatte durchaus beauftragt werden kann, mal eben kurz was aus dem berühmtberüchtigten schwarzen Loch zu angeln. Die einseitige Belastung ist eh nicht gut für den Rücken – ein Grund mehr, den Inhalt auf das Nötigste zu beschränken und gegebenenfalls mal kräftig auszumisten. Manchmal wäre etwas Abwechslung schon schön – Tina ist da ein leuchtendes Vorbild – aber ich weiß genau, dass ich am Ende entweder ganz ohne Anhängsel unterwegs bin oder auf Dauer eben doch wieder bei einem zu allem passenden schwarzen Klassiker lande. Langweilig? Nö, gar nicht. Und ich weiß im Gegensatz zu Wechseltaschen-Nutzerinnen (ja Fazi, ich meine dich ;-)) auch immer, wo ich meine sieben Sachen hab. Was ist mit euch – keine, eine oder viele? Manch eine(r) behauptet ja, ohne Handtasche wäre ein Outfit nicht vollständig... Und was schleppt ihr an Überlebensausrüstung so mit euch herum? --- ### Kreativitätsverweigerung > Im Garten mit grünen Monstern - Inspiration und Kreativität findet man wohl am leichtesten draußen. Und erden kann man sich da auch gleich. - Published: 2025-04-21 - Modified: 2025-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/21/kreativitaetsverweigerung/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Garten, Gartengestaltung, Hochbeet, Kräuterbeet, Kreativität, Pflanzen, Pflanzen teilen Phasenweise herrscht ein reges Treiben im Oberstübchen. Da sprudeln die Ideen nur so und vor lauter Einfällen weiß man kaum noch, wo zuerst anfangen. Und dann herrscht plötzlich gähnende Leere und obwohl ich Langeweile durchaus zu schätzen weiß, finde ich diese absolute Funkstille zwischen den Synapsen ziemlich frustrierend. Denn es ist ja nicht so, als hätte ich keine Lust zu schreiben. Der Alltag hat nur manchmal nicht sehr viel zu bieten außer – Alltag eben. Ein bisschen inspirierender Input wäre hilfreich, ist aber hin und wieder einfach Mangelware. Jetzt könnte man die Schuld natürlich ganz einfach bei sich selbst suchen, zu viel Arbeit, zu viel Social Media Internetgesurfe, zu wenig Kultur, zu wenig Schlaf und zu wenig (gesunde) Bewegung. Aber das wäre ja langweilig und nebenbei auch überhaupt nicht im Trend. Schuld sind doch grundsätzlich die anderen und sich dafür Ausreden einfallen zu lassen, ist sicherlich kreativer, als sich einfach mit der schnöden Realität zu begnügen. Andererseits gäbe es durchaus einige kreative Ideen, die auf ihre Umsetzung warten. Satzfragmente wollen zu Texten entwickelt werden. Die Kamera liegt einsatzbereit und doch sträflich missachtet griffbereit neben der Haustüre. Bauprojekte werden gedanklich gedreht und gewendet und gemeinschaftlich diskutiert. Und da ist es teilweise wirklich die Schuld anderer, dass all diese Dinge gerade auf der langen Bank geparkt sind. Wobei ‚Schuld‘ jetzt viel schlimmer klingt, als es ist. Denn auch wenn ich mir was Schöneres vorstellen kann, als alten Teppich zu entfernen und hinterher Fußbodenleisten zuzusägen, machen solche Gemeinschaftsprojekte trotz des Zeitaufwands durchaus auch Spaß. Das Frühlingswetter ist auch nicht ganz unschuldig an der aktuellen Kreativitätsflaute. Der Plan war ja, im April neue Pflanzen zu setzen und das Gießen in der Anwuchsphase der Natur zu überlassen. Nun ja, auch für die besten Pläne gibt es keine Erfolgsgarantie. Nebenbei will der Kompost noch umgelagert werden aber das lässt sich hervorragend prokrastinieren. Ich muss mich schließlich um den Pflanzennachwuchs kümmern. Und vielleicht küsst mich ja die Muse, wenn es darum geht, wo ich die Ableger der Erdbeerpflanzen hinsetzen könnte. Die schließen gerade Freundschaft mit einem Rosmarin und unterwandern den Thymian – was die Chancen erhöht, dass ein paar der Früchte tatsächlich für uns Menschlein abfallen. Und vor lauter Freude über den blühenden Rosmarin habe ich dann auch noch völlig verbummelt, ein paar schöne Fotos zu schießen. So wird das natürlich nichts mit der Kreativität! Wobei man die Beetgestaltung ja auch aus der Hand geben könnte. Manche Pflanzen suchen sich gerne selbst neuen Raum und das kann durchaus im Sinne des Gärtners sein. Es gibt aber auch Exemplare, die am liebsten die Welt- bzw. Gartenherrschaft an sich reißen würden und denen muss ich auch bei mir im Beet vehement Einhalt gebieten. Sonst wächst da bald nur noch Teppichthymian und Oregano – und dazwischen die besagten Erdbeeren. Die gestalterische Tätigkeit kommt also keinesfalls zu kurz, hat aber hin und wieder auch Ähnlichkeit mit einer Aggressionsbewältigungstherapie. Habe ich mich anfangs noch über jedes noch so zarte Blättchen gefreut, zerre ich mittlerweile eimerweise Ausläufer und Ableger aus der Erde. Fühlt sich zwar immer noch falsch an, aber offenbar kann wohl jedes Kraut auch zum Unkraut werden. So viel können wir gar nicht essen, um dieser enormen Wuchsfreudigkeit Herr zu werden. Manches sollte man sich vielleicht auch einfach nicht ins Beet holen. Ich liebe zwar den Duft von Zitronenmelisse, habe aber sämtliche gut gemeinten Ratschläge in den Wind geschlagen. Am Ende musste ich für das Ungetüm einen neuen Platz im Garten suchen. Ein Teil des Teppichthymians ist ebenfalls mit umgezogen und trotzdem konnte ich schon wieder einen halben Quadratmeter davon aus dem Kräuterbeet umverteilen. Warum haben wir eigentlich Gras gesät? ! Und kaum glaubt man, das eine grüne Monster besiegt zu haben, kommt das nächste um die Ecke. Auch der Estragon fühlt sich pudelwohl und der Schnittlauch scheint neue Größenrekorde aufstellen zu wollen. Immerhin haben wir von allem so reichlich, dass wir alles blühen lassen können. Die Bienen sollen ruhig auch ihren Anteil bekommen. Ich freue mich schon auf die hypnotische Entspannung, die aufkommt, wenn man den pelzigen Pollentransportern beim Herumwippen auf den Blüten zuschaut. Das belebt so ganz nebenbei auch die Kreativität. Wobei – offenbar reicht schon der Gedanke an den Garten, und die Schreiblust kehrt zurück. Jetzt braucht es nur noch ein paar Bilder und dank längerem Tageslicht hab ich das sogar noch hinbekommen! An Kräutern mangelt es nicht - kann man eigentlich eine Schnittlauch-Überdosis abbekommen? Ich frag für einen Freund... Überall finden sich bunte Tupfer Alles neue Ableger - die sind ziemlich mobil, wenn man sie lässt. Neuankömmling/Überraschungsgast - mal sehen, ob er sich hier einlebt. Vor drei Jahren waren das noch 10 cm kurze Stecklinge Die Zitronenmelisse hat Großes vor - hat jetzt schon 3/4 m Durchmesser und der Thymian legt auch gut vor Aus einem kleinen Ableger von Schwiegermama ist ein blaues Meer geworden --- ### Hansi, Irma und der Putzteufel > Von Katzenwäsche bis Großreinemachen, beim alljährliche Frühjahrsputz sind Sauberkeitsfanatiker und Putzteufel ganz in ihrem Element! - Published: 2025-04-14 - Modified: 2025-04-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/14/hansi-und-irma/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Frühjahrsmüdigkeit, Frühjahrsputz, Katzenwäsche, Ordnung, Putzteufel, Sauberkeitsfanatiker Voller Elan bin ich ins Jahr gestartet, die Vorfreude auf den Frühling war groß. Nun ist er da, heißersehnt und mit viel Sonnenschein. Die Bäume hüllen sich bereits in zartes Grün und überall blüht es. Für Allergiker muss diese Zeit ein Alptraum sein – für Sauberkeitsfanatiker auch. Wer einen Putzfimmel pflegt, legt seinen Frühjahrsputz auf genau diese Zeit. Dann darf man nämlich in wenigen Wochen nochmal ran. Für alle, die gerne Schwamm und Besen schwingen, dürften das paradiesische Zustände sein. Für mich eher nicht. Ich kann ja nicht behaupten, dass ich mich beim Saubermachen übernehmen würde. Wir halten den Aufwand gering und ich kann auch mal betriebsblind durchs Leben gehen. Wenn die Staubmäuse allerdings schon Namen wie Hansi und Irma bekommen, kann ich sie nicht mehr ignorieren. Aber das ist der ganz normale Alltagswahnsinn und hat mit Frühling nichts zu tun. So richtig Frühling kommt derweil auf, wenn die Temperaturen zur Tagesmitte hin schon an der Zwanzig-Grad-Marke kratzen. Da zieht es mich förmlich nach draußen, ob ich will oder nicht. Balkon und Terrasse werden wieder zum zweiten Wohnzimmer und Tisch und Stühle will ich dann zumindest einigermaßen sauber haben. Also ist für das Mobiliar schon mal eine Katzenwäsche angesagt. Was ja eigentlich irreführend ist. Mag ja sein, dass man eine Katze nicht groß waschen muss. Wenn man diese aber bei der Fellpflege beobachtet, ist das eine ganz schön ausdauernde Arbeit. Das, was ich da mit den Terrassenstühlen anstelle, ist nicht annähernd so gründlich. Erst, wenn die Farbe meiner Hosen jäh zu Gelb wechselt, ist die intensive Grundreinigung fällig. Zwischendrin beehrt uns bestimmt auch noch die eine oder andere Ladung Saharastaub, was zusammen mit ein paar sparsamen Regentropfen ein charakteristisches Tarnmuster auf allen Autos ergibt. Trotz dieser alljährlichen Kreativarbeit der Natur stehen Wochenende für Wochenende endlose Schlangen putzwütiger Autobesitzer an den Waschanlagen. Kaum glänzt die Blechkiste, verübt die Natur erneut hinterhältige Anschläge auf den hochglanzpolierten Lack. Ich bewundere die Unermüdlichkeit, mit der manch Autoliebhaber seinen fahrenden Untersatz immer wieder herausputzt. Ich schaue einmal im Jahr nach, ob sich unter all dem Dreck auch wirklich ein schwarzes Auto verbirgt. Wenn das geklärt ist, ist das Soll erfüllt. Ob man das schon als Frühjahrsputz durchgehen lassen kann? Und gilt das noch, wenn ich das erst Ende Mai erledige? Ach, die Fenster stehen ja auch noch aus – ich muss schließlich schauen, ob unsere sehr reinlichen Nachbarn wieder ihr Haus absaugen. Andererseits ist Privatsphäre ja auch ganz nett und da wären ungeputzte Fenster klar ein Vorteil. Die Gefahr, gegen die geschlossene Terrassentüre zu laufen, wäre ebenfalls wesentlich geringer. Ach ja, aus Vogelschutzgründen sind klare Scheiben natürlich auch problematisch. Ist zwar hier kein Thema aber als Ausrede funktioniert es trotzdem hervorragend. Die Fenster können wir also erst putzen, wenn sämtlicher Vogelnachwuchs zu sicheren Flugverkehrsteilnehmern ausgebildet wurde. Bis dahin hat sich dann hoffentlich auch die Frühjahrsmüdigkeit so weit verzogen, dass die Motivation fürs gemeinschaftliche Feudeln ausreicht. Von dem anfänglichen Elan ist nämlich nicht mehr viel übrig. Es ist schon erstaunlich, wie erschöpft man sich bei einer simplen Erkältung fühlen kann. Und kaum ist diese ausgestanden, füllt sich der Kalender mit allerlei Terminen und Verpflichtungen. Für Schreibtischtäter ist Renovierungs- und Umzugssupport ähnlich zehrend, wie Kraftsport – allerdings mit völlig überzogenen Sporteinheiten und irgendwie einseitiger Belastung. Wenn mir jetzt einer mit Frühjahrsputz kommt, kann ich wortwörtlich nur müde lächeln. Das überlasse ich mal ganz entspannt der Natur, die sich tatsächlich ganz frisch herausputzt. Der eigene Haushalt ist zum Glück pflegeleicht. In Zeiten, in denen man den langen Winter kuschelig unter einem Dach mit dem wärmenden Vieh verbracht hat, mag es ja durchaus Anlass zum Großreinemachen gegeben haben. Statt eines Staubsaugers war noch Teppich klopfen angesagt – und niemand wäre auf die Idee gekommen, ebendiesen fest zu verkleben (und den zu entfernen ist eine echte Herausforderung, so viel zum Renovierungssupport... ). Heute könnte man sich schon fragen, was man im Winter nicht sowieso sauber hält, dass es überhaupt noch einen Frühjahrsputz braucht. An mir ist sicher kein Putzteufel verloren gegangen und nachdem also Hansi und Irma (die Staubmäuse, ihr erinnert euch) eingefangen waren, hab ich den Frühling lieber mit einer Tasse Kaffee in der Sonne genossen. Die letzten Tage hat sie uns ja reichlich verwöhnt, jetzt darf es gerne auch mal wieder regnen. Und zwar so richtig! Das Auto will schließlich auch mal wieder entstaubt werden. Aber Spaß beiseite, die Natur freut sich über jeden Tropfen Wasser und ich auch! --- ### Wohnst du noch…? > Wie viel Platz darf ein Mensch brauchen - und wer legt das fest? Während wir immer mehr werden bleibt der Wohnraum begrenzt. - Published: 2025-04-07 - Modified: 2025-04-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/07/wohnst-du-noch/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Anlageprodukt, Eigenheim, Finanzen, Immobilien, Käfigmenschen, TinyHouse, Traumhaus, Wohnen, Wohnraumknappheit, Wohnungsneid, Wohnungsnot Wer keine Miete zahlt, fliegt raus. Also zumindest bei uns zu Hause. Das heißt, dass alles, was mehr als zwei Beine hat, wieder vor die Türe gesetzt wird. Und auch, wenn ich nicht wirklich an Karma glaube (aber die Idee schön finde), findet sich der ungebetene Besuch zwar unfreiwillig, aber doch unversehrt im Garten wieder. Dabei hätten wir genug Wohnraum, es ist geradezu luftig hier. Zumindest im Vergleich zu den engen Röhren in den Insektenhotels. Angesichts des akuten Mangels an bezahlbarem Wohnraum wäre manch einer womöglich schon eine ähnlich kleine Behausung heilfroh. In vielen Städten gehen Grundstücks- wie Mietpreise durch die Decke und wer nicht raus aufs Land will oder kann, konkurriert mit vielen anderen um wenige Ressourcen. Ja, mein Mann und ich wohnen gerne am A... Ende der Welt. Es ist ein für uns funktionierender Kompromiss aus suboptimaler Verkehrsanbindung und bezahlbarem Grund und Boden. Die Nähe zum Wald hätte es auch näher an der Großstadt gegeben. Freundeskreis, Familie, kulturelle Aktivitäten sind weiter weggerückt. Man muss mehr planen und bei den Tickets für den Nahverkehr schlackern mir die Ohren – bei zwei Personen ist das Auto oft günstiger, wenn man nicht in ein innerstädtisches Parkhaus möchte. Hätte man mich aber mit Anfang 20 gefragt, ob ich so wohnen wollte, ich hätte demjenigen einen Vogel gezeigt. Denselben Vogel bekommt hingegen heute derjenige gezeigt, der mich fragt, ob ich wieder freiwillig in eine WG ziehen würde... Apropos Vogel – während wir hierzulande die Käfighaltung am liebsten ganz und gar verbieten würden, ist man anderswo sogar froh um wenige Quadratzentimeter halbwegs sicheren persönlichen Raumes. Die sogenannten Käfigmenschen der Sieben-Millionen-Einwohner Stadt Hongkong können über die Diskussionen hierzulande wohl höchstens müde lächeln. Die Stadt, in der beeindruckende 40 % der Fläche unter Naturschutz stehen und ein Großteil der Hügellandschaft nicht bebaubar ist, leidet an akuter Platznot. Über 100. 000 teilen sich hier einen Quadratkilometer Fläche zum Wohnen – in Deutschland sind es durchschnittlich 226 Menschen. Wohnungsnot in Hongkong - Leben wie in Käfighaltung Jeder neue Quadratmeter Bauland bedeutet auch hier ein Quadratmeter weniger potenzielle Fläche für Natur. Andererseits ist Baufläche heiß begehrt und wird teilweise nur durch strenge Vergaberichtlinien zugewiesen. Den Zuschlag bekommen verständlicherweise Familien mit vielen Kindern – oder viel Geld. Selbst Grundstücke mit abrissreifen Gebäuden sind erstaunlicherweise oft schnell wieder vom Markt, auch wenn so ein Abriss nicht gerade ein Schnäppchen ist. Ein als ungepflegtes Hühnergehege getarntes Restegrundstück zu ergattern, ist quasi der Sechser im Wohnungslotto! Wer „es geschafft hat“, dem ist zumindest eines sicher – die Missgunst all derer, die eben kein Stück vom Kuchen auf dem heiß umkämpften Markt abbekommen haben. Und wehe, man kann statt schnöden Kuchen sogar ein ansehnliches Stück Torte sein Eigen nennen (natürlich im übertragenen Sinne). Schon gilt man als neues Feindbild, das hervorragend vom eigentlichen Problem ablenkt. In diesem Fall sind es die Senioren, die in viel zu großen Häusern und Wohnungen leben und doch eigentlich für Familien Platz machen sollten. So einfach kann man sich die Welt machen. Aber so einfach ist es nun mal nicht. Mal abgesehen davon, dass dieser Wohnungsneid ganz schöne Gräben zwischen den Generationen aufwirft, hat auch niemand das Recht, anderen ihr Recht abzusprechen. Erschwinglicher Wohnraum wird von Alten besetzt – wo soll denn bitte so eine Aussage hin führen? ! Solche reißerischen Überschriften sind schon bedenklich. Wollen wir jetzt bald Menschen enteignen? Und wer entscheidet, ob sich jemand sein Häuschen verdient hat, wer wie viel Platz zugesprochen bekommt und wer bitteschön zu weichen hat. Denn es sind ja nicht nur die älteren Menschen, die vielleicht ein mittlerweile leeres Nest bewohnen. Von Megastar über Multimillionär bis Mafiaboss, es gibt genug Menschen, die verdammt viele Quadratmeter für verdammt wenig Mensch beanspruchen. Aber der ewige Generationenkonflikt Alt gegen Jung verkauft sich einfach besser. Hier werden verschiedene Bevölkerungsgruppen fies gegeneinander ausgespielt, es geht um Wähler, Klicks und stupiden Populismus. Mal abgesehen davon ist das mit dem Verkleinern auch gar nicht so einfach, wie mancher sich das ausmalt. Im Gegenteil, mit all den Kosten, die Umzug, Ver- und eventuell Neukauf oder höhere Mietkosten, wenn die alte Wohnung noch unter dem aktuellen Durchschnittspreis liegt, mit sich bringen, muss man sich weniger Quadratmeter erst mal leisten können. Ja, Familien brauchen Platz. Nur auf wessen Kosten wollen wir so eine Diskussion austragen? Wer macht denn die Vorgaben und Gesetze fürs Bauen und auch fürs Renovieren, Investieren und eben auch fürs Spekulieren? Da stehen in den Innenstädten prestigeträchtige Büroräume leer, weil Wohnungen nicht so rentabel sind. Ganz nebenbei verändert sich auch die Gesellschaft und mit ihr die Anforderungen an Wohnraum. Denn es werden aber nicht nur größere Wohnungen und Häuser gebraucht. Es gibt auch immer mehr Einpersonenhaushalte. Kleine, feine Wohnungen sind aber gar nicht so leicht zu finden, wie soll eine allein lebende Person eine 120-Quadratmeter-Wohnung mit Leben füllen? Mal abgesehen davon, dass man sich so viel Platz auch erst mal leisten können muss. Sehr spannend ist auch die Frage nach dem individuellen Platzbedarf. Was manch einer als kleines TinyHouse bezeichnet, ist für andere schon eine halbe Villa – zumindest empfinde ich es als kurios, dass unsere 85 qm Bleibe von vielen als klein bezeichnet wird. Auch die Bezeichnung Tiny House ist in dem Zusammenhang schon gefallen, ich hätte mich vor Lachen fast verschluckt! Mit ca. 40 Quadratmetern pro Nase sind wir für unsere Altersgruppe (man ist ja so alt, wie man sich fühlt! ) ziemlich durchschnittlich. Vergleicht man das aber beispielsweise mit Städten wie Tokio, leben wir geradezu in einem Schloss. Dort liegt die durchschnittliche Quadratmeterzahl pro Kopf gerade mal bei der Hälfte. Das klingt schon mehr nach Tiny House und diese Wohnform findet durchaus viele Anhänger. So ein schnuckeliges Nest können sich viele für sich vorstellen und ich finde die vielen unterschiedlichen Varianten wirklich spannend. Nur wohin mit dem Minihaus? Den so idyllisch das kleine Wohnen klingt, man will ja gerade mit so wenig Knautschzone um sich herum nicht gerade im engen Hinterhof stehen. Mehr Privatsphäre können da sogenannte TinyHouse-Parks wie Minitopia bieten. Solche Konzepte sind einerseits ziemlich cool, andererseits lösen sie sicher nicht das innerstädtische Platzproblem.... --- ### Das Pizza-Alphabet > Mit dem Pizza-Alphabet sichern wir zukünftig den Nachschub unseres liebsten Guilty Pleasures. Denn Pizza ist sprachübergreifende Verständigung! - Published: 2025-03-31 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/31/das-pizza-alphabet/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Binge Watching, Guilty Pleasure, Lieferpizza, Pizza, Verständigung, Zutaten Fragt ihr euch auch manchmal, wer all die Trash-TV-Sendungen schaut? Ich kenne niemanden, der es offen zugibt, aber irgendwer muss da ja einschalten. Sonst würde es nicht laufen. Mir reicht schon die Vorschau, die ich zufällig sehe. Fremdschämen in den schillerndsten Farben und dazu das Risiko, dass die Restintelligenz spontan ihre Koffer packt und sich auf Nimmerwiedersehen verabschiedet. Zum Glück gibt es Alternativen, seien es Mediatheken, Streamingdienste oder der Klassiker – ein gutes, altes Buch. Statistik, Einschaltquoten und Wahrscheinlichkeitsrechnung hingegen sprechen dafür, dass von all denen, die offiziell keine sogenannte „Premiumunterhaltung“ schauen, dieselbige eben doch schauen. Ein echtes Guilty Pleasure, wie man es heutzutage so schön nennt. Dass man diesem schuldigen Vergnügen meist in aller Heimlichkeit nachgeht, macht es wohl nur noch vergnüglicher. Und damit ist das Guilty Pleasure ja eigentlich gleichzusetzen mit der gehypten Self-Care. Denn am Ende tun wir das ja, um uns wohlzufühlen, zu entspannen und abzuschalten – echte Selbstfürsorge also. Nur eben von der peinlichen oder eben gesellschaftlich nicht angesehenen Art, bei der wir die Wertung anderer fürchten und auch ein bisschen unsere eigene. Denn wenn wir unseren Tag mit sinnloser Zeitverschwendung oder unseren Bauch mit ungesundem Fastfood füllen, werden wir oft auch unserem Anspruch an uns selbst nicht gerecht. Und das, wo wir doch unsere strengsten Kritiker sind. Schon gar nicht kann man da öffentlich sein abgrundtiefes Versagen eingestehen. Es muss auch gar nicht peinliches Trash-TV sein, das man lieber für sich behält. Die Möglichkeiten der Guilty Pleasures scheinen endlos und doch ähneln sie sich wahrscheinlich sehr. Denn mit dem, was gesellschaftlich akzeptiert und für gut befunden ist, damit schlagen wir uns ja alle herum. Gleiche Gesellschaft, gleiche Guilty Pleasures. Im Grunde sind diese harmlosen Verfehlungen wie kleine Alltagsfluchten aus der Erwartungshaltung die wir selbst und andere an uns stellen.   Und so kokettieren die ganz Mutigen sogar damit, eine ganze Schachtel Pralinen zu verputzen, obwohl man doch genau weiß, wie ungesund das ist. Die Dosis macht den Unterschied zwischen einem heimlichen Vergnügen und totalem Sich-Gehen-Lassen. Und sowieso sollte man nicht so viel auf die Meinung anderer geben. Nach einem langen Arbeitstag bin ich oft alles andere als kommunikativ, das Kontingent an Worten ist einfach aufgebraucht und wenn der Kopf dann auch zu müde zum Lesen ist, schätze ich eine gute Serie. Klingt so jetzt erst mal harmlos, kann aber schon mal in gnadenloses Binge Watching ausarten, wenn wir am nächsten Tag ausschlafen können. Getreu dem Motto: „Einer geht noch! “ – ein waschechtes Guilty Pleasure eben. Gekrönt wird das nur noch von einer fettig triefenden Lieferpizza. Die gönnen wir uns nicht oft, aber dafür umso lieber. Und nein, sie kommt nicht an die selbstgemachte Variante heran – eigentlich kann man beides nicht mal vergleichen. Ich bestelle ja sonst nicht so gerne Sachen, aber wir reden hier von Pizza. Das ist was anderes – fragt bitte nicht, warum. Niemals würde ich Lebensmittel online ordern und natürlich könnte man auch immer aus dem Vorhandenen was Leckeres zaubern. Trotzdem oder gerade deswegen ist die Lieferpizza der größte Luxus – es gibt nur ein Problem: Anscheinend wohnen wir an einer unaussprechlichen Adresse. Und die nächste Pizzeria wechselt ihre Besitzer, wie normale Menschen ihre Unterwäsche. Wir kämpfen also jedes Mal, den Mitarbeitern irgendwie das Lieferziel verständlich zu machen. Mit „wir“ ist mein Mann gemeint. Der erbarmt sich jedes Mal und ist mittlerweile sehr geübt in Telefonaten mit Menschen, die weder Deutsch noch Englisch sprechen. Ich leiste lediglich geistigen Beistand (wie oben schon geschrieben, aufgebrauchtes Wortkontingent und so... ). Wir würden es ja mit einer App versuchen – seit Neustem gibt es zu dem Laden sogar eine eigene. Die tut nur leider nicht und vom Lie*****do-System hat man auch nichts Gutes gehört. Also nutzen wir das Smartphone mal ganz unkonventionell für den Zweck, für den es ursprünglich mal vorgesehen war und TELEFONIEREN damit (also er, nicht wir). Manchmal auch mehrfach, bis die neue Mannschaft beim Pizzabäcker eben unsere Adresse kennt.   Leider enden die Sprachkenntnisse der meisten Pizzatelefonisten mit der Zutatenliste. Dem Kunden zu sagen, dass man keine Ahnung hat, wo er wohnt, ist nicht mehr drin. Das Buchstabieren mit dem NATO-Alphabet wäre eine Option aber das rangiert noch hinter den Deutsch- und Englischkenntnissen. Keine hilfreiche Lösung also. Wenn wir jetzt aber das Bekannte – die Pizzazutaten – mit dem naheliegenden – dem Buchstabieren – kombinieren könnten, hätten wir womöglich sämtliche Verständigungsprobleme ausgeräumt.    Und so könnte es aussehen, unser Pizza-Alphabet: A – Artischocken B – Brokkoli C – Chili D – Döner E – Ei F – Feta G – Gorgonzola H – Hawaii I – Iberico(-schinken) J – Jalapeños K – Knoblauch L – Lachs M – Mais N – Nachos O – Olive P – Paprika Q – Quadro Fromage R – Rucola S – Salami T – Tomate U – V – Vegetaria W – Weichkäse X – Y – Z – Zwiebeln Leider bleiben ein paar Buchstaben trotz intensivem Grübeln offen. Damit ist die offizielle Verwendung wahrscheinlich hinfällig aber für unsere Adresse würde es ausreichen. Ich muss den Vorschlag unbedingt mal anbringen – falls der Besitzer in naher Zukunft wieder wechselt (was wahrscheinlich ist). Die letzte Lieferung durfte auf ihrer Tour zu uns so viele Sehensunwürdigkeiten in näherer und wohl auch weiterer Umgebung besuchen, dass sie hier nur noch kalt ankam. Aus völlig unerfindlichen Gründen hab ich jetzt Hunger und völlig überraschende Gelüste nach Pizza. Das schreit geradezu nach einem Abend mit meinem liebsten Guilty Pleasure Selbstfürsorge. Welche heimlichen Vergnügungen würdet ihr niemals nicht irgendjemandem verraten? Schreibt es mir in den Kommentaren. Ich sag´s auch nicht weiter, versprochen! --- ### Wenn´s nichts kostet, bist du das Produkt > Unsere Daten sind die knallharte Währung des Internets. Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie bereitwillig wir sie hergeben! - Published: 2025-03-24 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/24/wenns-nichts-kostet/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bonusprogramm, Daten, dynamische Preisgestaltung, Finanzen, Gratis, Kundenprofil, personalisierte Werbung, Währung, Zielgruppe Es soll ja Menschen geben, die etwas verschenken, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zumindest gerüchteweise – wobei ich so selbstlose Exemplare sogar persönlich kenne. Bloß weil das im privaten Umfeld selbstverständlich ist, kann man da allerdings keinesfalls auf andere Lebensbereiche schließen. Da werden uns Gratis-Proben, Gratis-Downloads, Gratis-Teilnahmen nur so um die Ohren gehauen. Diese sind jedoch alles andere als gratis, im Gegenteil. Das ach so freigiebige Angebot dient lediglich dazu, reichlich wertvolle Daten abzugreifen. So ein Kundendatensatz kann dann nicht nur für eigene Werbezwecke verwendet werden, sondern ist auch bares Geld wert. Und so füllt sich das Postfach ganz schnell mit allerhand Spam-Mails vom Luxusreise-Schnäppchen über Viagra-Angebote bis hin zur Penis-Pumpe. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht so genau weiß, was man mir alles verhökern will. Dank gut funktionierendem Spam-Filter und automatisiertem Löschen geht das völlig an mir vorbei. Sollte doch mal was Wichtiges dabei sein, wird sich derjenige schon bei mir melden. Aus purer Wohltätigkeit bietet allerdings niemand Gratis-E-Books an. Gewinnspiele finanzieren sich nicht aus Luft und Liebe. Und Bonusprogramme belohnen den Kunden nicht fürs Sparen, sondern fürs Geld ausgeben. Was es nicht alles angeblich gratis gibt, wenn man sich doch nur irgendwo mit seinen Daten anmeldet. Dank so einem Bonusprogramm habe ich ein ansehnliches Budget von zwischenzeitlich 300 € in Punkten auf dem Konto. Dass Supermarkt und Drogerie dafür meine Daten auswerten, ist mir völlig bewusst und ich kann damit gut leben. Hier passen für mich die Konditionen von Daten vs. Gegenleistung. Angebote bei denen ich ein Vielfaches an Punkten bekäme, kann ich sehr gut ignorieren und die wenigen Werbemails landen in einem eigens für Müll eingerichteten Postfach, in dem alles automatisiert nach wenigen Tagen gelöscht wird. Doch nicht nur beim Einkaufen, egal ob analog oder online, reiben sich die Unternehmen freudig die Hände über die Datenspur, die wir hinterlassen. Mit jedem „Like“, das wir so freigiebig verteilen, müssen wir uns bewusst machen, dass wir gerade unser Daten-Portemonnaie öffnen. Wir geben damit unsere Ansichten und Vorlieben preis und halten damit das ganze System finanziell am Laufen.   Daten sind die knallharte Währung des Internets. Sich dem komplett zu entziehen, erfordert Konsequenz und teilweise auch Verzicht. So rigoros muss man natürlich nicht unterwegs sein, es schadet aber nicht, sich der eigenen Datenspur bewusst zu sein und diese Währung gezielt einzusetzen. Umsonst ist nur der Tod und der kostet uns das Leben. So manche App auf dem Smartphone und manchmal auch Internetseite erfragen ganz unschuldig die Standortfreigabe. Interessen und Suchverhalten werden sowieso gespeichert. Alles natürlich NUR im Interesse des Kunden – man will schließlich maßgeschneiderte Werbung anzeigen. Und Werbetreibende zahlen gerne und wahrscheinlich auch gut für den Zugang zu vorab definierten Zielgruppen. Es ist schließlich wenig effizient, Produkte zu bewerben, für die sich auf der entsprechenden Plattform niemand interessiert. Was mich zu der Frage drängt, warum manche Werbung derart nervtötend gestaltet ist, dass ich das beworbene Produkt erst recht nicht kaufen würde. Da wäre etwas besser personalisierte Werbung vielleicht sogar von Vorteil. Offenbar ist mein Kundenprofil noch unvollständig und meine Angewohnheit, alles an Benachrichtigungsanfragen und Co. abzulehnen, macht es auch nicht besser. Dabei verkaufen Unternehmen die gesammelten Daten und tauschen sie mit Dritten um diese für Marketinganalysen oder sogar Kreditbewertungen zu nutzen. Da muss ich mich schon wundern, wie schlecht mein eigenes Nutzungsverhalten ausgewertet ist, vielleicht bin ich einfach kein lohnendes Zielobjekt. Vor allem aber die dynamische Preisgestaltung ist mir nicht geheuer. Angeblich werden den Kunden, die eher nach Luxusartikeln suchen bzw. bei denen man eher die Bereitschaft für höhere Ausgaben vermutet (oder berechnet? ) manchmal höhere Preise angezeigt. Das ist schon ziemlich perfide und umso wichtiger, sich das als Kunde bewusst zu machen. Helfen kann ein Preisvergleich oder/und die Nutzung eines Browsers mit Inkognito-Modus. Was auch immer man im Netz also treibt, sobald man Daten hinterlässt, muss man sich überlegen, ob sie für personalisierte Schaltung von Werbung, Erstellung von Kundenprofilen, dynamische Preisgestaltung oder sogar für den Weiterverkauf genutzt werden könnten. Nächstenliebe ist mit Sicherheit nicht das vorwiegende Interesse von Unternehmen, denen wir unsere Daten oft so bereitwillig überlassen. Wie immer sollten wir uns also fragen „brauche ich das wirklich“, bevor wir für etwas Geld oder Daten ausgeben. --- ### Lächeln und winken > Die Welt mag ein Dorf sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir alle dieselbe Sprache sprechen. Oder deckt ihr euch mit einem Teppich zu? - Published: 2025-03-17 - Modified: 2025-03-10 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/17/laecheln-und-winken/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Handzeichen, Lächeln und winken, Schwäbisch, Sprache Die Welt ist ein Dorf. Sagt man jedenfalls so. Zumindest besteht sie aber aus vielen Dörfern – unter anderem. In einem einzigen Dorf sprechen in der Regel ja alle dieselbe Sprache. Das trifft auf unser großes Dorf Welt nicht zu. Im Gegenteil, kaum etwas ist so divers wie unsere Sprache. Da muss ich lediglich ins benachbarte Dorf fahren, und schon lerne ich neue Wörter. Im Urlaub werde ich als eindeutig invasive Art beäugt, weil ich statt Semmeln ganz einfach Brötchen bestellt habe. Beim Bäcker kann einem so mancher Fehltritt passieren. Berliner, Krapfen, Pfannkuchen, Kreppel – die Liste der Namen ist wahrscheinlich noch viel, viel länger. Wir sprechen nicht nur unterschiedliche Sprachen, sondern auch unterschiedliche Dialekte. Manche gehen mit der Zeit verloren, andere passen sich an, und wieder andere werden regelrecht zelebriert. Ich finde das schön und spannend, zumal ich zu Hause mit Hochdeutsch aufgewachsen bin und den heimischen Dialekt gerade mal einigermaßen verstehe (in seiner ganz milden Form) und schon gar nicht sprechen kann. Mein Opa pflegte seinerzeit als Zugezogener über den ach so unattraktiven fränkischen Dialekt zu lästern und meinte, er würde schöne Frauen unattraktiv machen. Ob meine Oma das genauso gesehen hat, weiß ich nicht. Sie hat lange Zeit Erwachsene in Deutsch unterrichtet, da war eine korrekte Aussprache für sie obligatorisch. Ich bin also von Haus aus überhaupt nicht mit irgendwelchen Dialekten in Kontakt gekommen und habe so überhaupt kein Talent dafür entwickelt, diese zu verstehen oder gar lokal zuzuordnen. Ganz dunkel kann ich mich noch an einen Kindergeburtstag erinnern, bei dem mir niemand glauben wollte, dass ich gebürtige Schwäbin bin. Dabei ist es doch gerade unter Kindern ganz egal, welche Sprache man spricht. Ebenso dunkel erinnere ich mich nämlich an einen Campingurlaub in Italien, in dem ich ganz wunderbar mit einem italienischen Mädchen gespielt habe, ohne dass wir auch nur ein Wort der jeweils anderen Sprache mächtig gewesen wären. Aber es hat durchaus Vorteile, wenn der eigene Sprachduktus wenig bis gar nicht lokal eingefärbt ist. So konnte ich mich zeitweise quasi spionagemäßig ganz unauffällig unter meine badischen Klassenkameraden mischen. Dass es da eine regionale Rivalität gibt, habe ich als vorbildlicher Spätzünder erst Jahre später zufällig herausbekommen. Dabei hätte ich stutzig werden müssen, als mir die Fleischfachverkäuferin partout keine Saiten, sondern „nur“ Wienerle verkaufen wollte. Aber wie Kinder nun mal so sind, fand ich die sture Dame einfach nur saudoof. Über Baden lacht die Sonne, über Schwaben die ganze Welt. Mein fehlendes Talent, lokal eingefärbte Sprache zu dechiffrieren, kann aber auch manchmal richtig anstrengend sein. Im österreichischen Nachbarland fehlt mir nicht nur das Verständnis für die soßenfreien Knödel, sondern auch für den dortigen Dialekt. Nach drei fehlgeschlagenen Anläufen, meinem nicht weniger talentfreien Mann und mir den Weg zum Zimmer zu erklären, resignierte der Hotelangestellte einfach. Die Mitreisenden übersetzten dankenswerterweise das (die Treppe hoch und geradeaus), was für uns so verständlich wie Chinesisch klang. Dabei muss ich nicht mal über die Ländergrenze reisen, um die Welt um mich herum nicht mehr zu verstehen. Da reicht manchmal schon ein Besuch bei der angeheirateten Verwandtschaft. Wenn da jemand von Füßen redet, meint er auch die Beine. Und eine Decke wird mal eben zum Teppich umgetauft. Das kann schon irritieren, wenn jemand vorschlägt, die Füße mit dem Teppich zuzudecken. Ganz universell ist hingegen die Verständigung unter Tauchern. Die kommt zwangsläufig ohne Worte aus und besteht lediglich aus Handzeichen. Auch da kann es allerdings zu Missverständnissen kommen: Daumen hoch heißt nämlich nicht „alles ok“, sondern „auftauchen“. Bei einem eingespielten Buddy-Team wie uns läuft die Kommunikation dann auch an Land oft per Zeichensprache. Statt quer über den Parkplatz zu brüllen, stimmen wir uns einfach wild fuchtelnd ab. Zum Glück hält sich die altersbedingte Kurzsichtigkeit (noch) in Grenzen. Und falls sich ein Fremder fälschlicherweise angesprochen fühlt, kann man einfach lächeln und winken – das geht immer. Wenn man für irre gehalten wird, lassen einen die Leute in Ruhe! Lächeln und winken, Leute. Lächeln und winken... --- ### Es dauert, solange es dauert! > Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit aus. - Published: 2025-03-10 - Modified: 2025-02-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/10/es-dauert/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Abschätzung, Angebot, Aufwandsabschätzung, Dauer, Handwerker, Parkinsonsche Gesetz, Projekt Aufwandsabschätzungen gehören in meinem Job zum Alltag. Meine wichtigsten Werkzeuge dafür? Glaskugel und Würfel! Denn wie der Begriff schon erahnen lässt, handelt es sich hier um eine Schätzung und nur in den seltensten Fällen trifft die ursprüngliche Annahme zu einhundert Prozent ins Schwarze. Was manchen Kollegen nicht davon abhält, einen genau auf diese Zahl festzunageln. Der Anspruch ist also, die benötigte Zeit für ein Projekt bei allen Unwägbarkeiten doch einigermaßen genau abzuschätzen. Dabei kann eine Abweichung von 20-30% je nach Projektgrößenordnung schon als Erfolg gewertet werden, zumal wir zu Beginn eines Projektes oft nur ein sehr grobes Bild davon haben, was denn eigentlich entwickelt werden soll. Mit der Erfahrung werden auch die abgegebenen Zahlen immer genauer. Man hat vielleicht schon mal ein ähnliches Projekt gemacht oder man weiß, dass bestimmte Prozesse und Abläufe im Unternehmen immer einem festen Schema in einer vorgegebenen Zeit folgen. Natürlich liegt man auch mal daneben, zum Beispiel weil sich zwischendurch die Vorgaben und Anforderungen an das Endprodukt ändern oder unerwartete Probleme auftauchen. Wobei wir ja in dem Fall von „Herausforderungen“ reden sollen – ein anderes Thema. Wenn man sich also tagtäglich (ok, das ist übertrieben) mit diesem Thema beschäftigt, entwickelt man so etwas wie eine unbewusste Erwartungshaltung, dass auch andere Menschen mit einem ähnlichen Erfahrungsschatz aber in anderen Branchen sich ähnlich intensiv mit ihren zeitlichen Versprechen auseinandersetzen und zumindest halbwegs belastbare Aussagen tätigen. Ich weiß, Anfängerfehler! Wenn mir also ein Handwerker verspricht, etwas in einer bestimmten Zeit zu erledigen, rechne ich schon damit, dass sich diese Zeit immer verdoppelt. Der Lieblingsmann findet das pessimistisch – nur leider behalte ich öfter Recht, als mir lieb ist. Der Lieblingsmann hat aber auch schon feststellen müssen, dass man ein großes Zimmer nicht in zwei Stunden streicht. Liegt aber in der Familie. Mein Schwager plant für seine Wohnung einen Tag ein. Wenn er das wie Mr. Bean macht, könnte es womöglich sogar klappen. Ich bin da nicht so optimistisch. Breche ich die Arbeit nämlich runter in ihre Einzelteile, fehlen mir wichtige Teilaufgaben. Fangen wir mit der allerschlimmsten Strafarbeit an – dem Abkleben. Das ist für mich der nervigste Teil beim Streichen. Lieber wasche ich hinterher das Werkzeug. Und ums Putzen kommt man in der Regel auch nicht herum – egal wie gut man aufpasst. Und ganz am Ende muss auch ich noch geputzt werden. Ich streiche ja am liebsten im Sommer, da reicht ein altes T-Shirt als Malerkleidung. Die ausgemusterte Sporthose, die ich sonst zum Streichen trage, ist schon total ausgeleiert. Auf dem Hintern prangt sehr markant die weiße Hand Sarumans. Zugegeben, ich hab das womöglich provoziert. Das ist auch so ein Thema, dass eventuell dazu beiträgt, dass die Zeitabschätzungen nicht immer so richtig hinhauen. Wenn ich also weiß, wie das Team (in dem Fall mein Mann und ich) so arbeiten und welche Teilaufgaben zu erledigen sind, kann ich schon eine ganz valide Angabe zur voraussichtlichen Dauer machen. Warum Handwerker das nicht hinbekommen, wird mir auf ewig ein Rätsel sein. Man könnte ja jetzt einwerfen, dass hier vielleicht das Parkinsonsche Gesetz wirkt. Das besagt, dass eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit ausdehnt. Heißt, wenn ich mir zum Streichen der Wohnung drei Wochen Zeit nehme, dauert es am Ende auch drei Wochen. Tatsächlich erlebe ich äußerst selten, dass eine Aufgabe weniger Zeit als geplant benötigt. Ich wäre ja schon glücklich, wenn Projekte bei der Arbeit zumindest mal pünktlich abgeschlossen würden. Und da es den Projektleitern ähnlich geht, planen die immer noch einen Puffer mit ein. Das bekommt das Team natürlich immer irgendwann mit und rechnet diesen Puffer dann eben einfach auf die Fristen mit drauf – es dauert also wieder mindestens so lange, wie Zeit dafür veranschlagt wurde. Und weil einfach immer etwas Unvorhergesehenes passiert (ist ein Naturgesetz, könnt ihr mir glauben), dauert es auch immer noch ein bisschen länger. Also plant man noch mehr Puffer ein... und schon stecken wir mitten im Teufelskreis. Am Ende muss ein Projekt ja immer auch wirtschaftlich sein. Und auch, wenn ich als Entwickler immer noch etwas finde, dass ich optimieren kann, will ich irgendwann ja auch mal wieder ein neues Projekt starten. Aufwandsabschätzungen sind also auch immer ein bisschen Verhandlungssache. Während sich Projektleiter und Entwickler lieber extra warm einpacken und zur Sicherheit noch ein paar Prozent oben drauf packen, muss das Produkt auch irgendwann Geld reinwirtschaften. So geht es auch dem Handwerker, der sich mit einem attraktiven Angebot gegen seine Konkurrenz durchsetzen muss. Wenn das einen Festpreis beinhaltet, bin ich als Kunde schon etwas entspannter. Denn auch, wenn da Stundenpreise drinstehen und es ja dann vielleicht schneller gehen könnte (ja ja, du mich auch! ) – darauf fall ich nicht rein. Es dauert immer, so lange es dauert! --- ### Mensch Mädels! > Wozu braucht es denn noch einen Frauentag? Wir sind doch längst gleichberechtigt - NICHT! Und nein, es geht hier nicht um Blumen! - Published: 2025-03-03 - Modified: 2025-02-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/03/mensch-maedels/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: 8. März, Altersvorsorge, Finanzen, Gleichberechtigung, Internationale Frauentag, Rente, Rollenmodel, Tradwife, Vorsorge, Weltfrauentag Am 08. März ist es mal wieder so weit, der Internationale Frauentag wird gefeiert. Und manch eine fragt sich, was das mit ihr zu tun hat. Von manch einem wiederum bekommt man zu hören, dass Frauen doch hierzulande längst gleichberechtigt wären und einen Weltmännertag gäbe es ja in der Form schließlich auch nicht. Was soll also das ganze Drama? ! Der Weltfrauentag mag uns (unabhängig vom Geschlecht) in unserer heilen Blase womöglich überflüssig vorkommen. Dabei vergessen wir leider allzu leicht, dass wir eben in dieser heilen Blase leben und das längst nicht überall und für jede/n selbstverständlich ist. Mit der Überreichung einer Blume, wie es z. B. in anderen Ländern üblich ist, ist es dann auch nicht getan. Die Gleichberechtigung ist längst nicht in allen Ecken der Welt angekommen. Und schon gar nicht in allen Ecken der Arbeitswelt, auch nicht in Deutschland. Wo kämen wir denn da hin? Oder besser – wo kommen wir eigentlich her? Das, was Frauen in der Vergangenheit erkämpft haben, wird leider viel zu oft und schnell vergessen. Und im schlimmsten Fall entwickeln wir uns sogar wieder in die gegensätzliche Richtung zurück. Ich sag nur Tradwife. So ein unsäglicher Trend, der eigentlich längst wieder out sein sollte. Scheint er aber nicht. Ich spare mir jetzt längliche Ausführungen darüber und verweise auf vergangene Beiträge und Artikel, z. B. hier oder hier. Damit war und ist eigentlich alles zu dem Thema gesagt und wir wollen ja keinen ur-uralten Kaffee aufwärmen. Und doch ist mancher Scheiß nicht totzukriegen. Ein guter Freund war neulich gelinde gesagt schockiert, dass es Frauen geben soll, die ihre einzige Lebensaufgabe in ihrem Dasein als hübsche Vorzeige-Ehefrau sehen (und ich dachte ja immer, ich würde solche seltsamen Trends spät mitbekommen... ). Zumindest in meinem Dunstkreis scheint es keinen einzigen Mann zu geben, der sich so eine mittelalterliche Rollenverteilung zurückwünscht. Nicht, dass das nun jemand in den falschen Hals bekommt. Natürlich kann und soll jeder selbst entscheiden, wie das eigene Leben gestaltet werden soll. Die Umstände, von fehlenden Betreuungsplätzen bis hin zum Elterngeld, befördern ja geradezu, dass der Elternteil mit dem niedrigeren Gehalt sich zu Hause um die Kindererziehung kümmert. Das heißt allerdings nicht, dass ebendieser Elternteil damit auch die eigene Versorgung – egal ob im Alter oder aus anderen vielfältigen Gründen – aus der Hand legen sollte. Wir wissen doch um die Themen Altersarmut, Gender Pay Gap und unbezahlte Care-Arbeit. Viele Rentnerinnen kommen heute kaum über die Runden, einige nur mit zusätzlicher Unterstützung. Und das, nachdem sie ein ganzes Berufsleben gearbeitet haben. Nur eben zu vergleichsweise niedrigem Lohn, mit dem eben auch kaum Rentenpunkte zusammen kamen. Dass die Kindererziehungszeiten angerechnet werden können, wissen viele auch nicht (und leider auch nicht, dass sie die kostenfreie Beratung der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch nehmen könnten). Immer noch geben viele Frauen mit dem ersten Kind ihren Beruf auf, um sich um Kind und Haushalt zu kümmern und verlassen sich finanziell auf ihren Partner. Diese Abhängigkeit bringt ein hohes Risiko mit sich und kann im schlimmsten Fall direkt in die Armut führen. Was, wenn der Partner verunglück, wie ist man bei einer Trennung abgesichert? Ungeachtet der persönlichen Lebensentscheidung muss man sich immer über die finanziellen Konsequenzen bewusst sein. Selbst wenn der Ex-Partner unterhaltspflichtig sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass er den Unterhalt auch zahlt. Doch so weit muss es nicht mal kommen, alleine das Ehegattensplitting – ein nicht todzukriegendes Steuermodell (und ich beschwer mit über den Tradwife-Trend, der gerade mal ein paar Jährchen auf dem Tacho hat) sorgt dafür, dass eine/r nicht nur vom aktuellen Lohn deutlich weniger Netto vom Brutto, sondern auch später weniger Rente bekommt. Wer also zugunsten von Familie und Haushalt auf einen Teil oder das Ganze des eigen Einkommens verzichtet, sollte eigentlich entsprechenden Ausgleichszahlungen als finanzielle Absicherung vom Partner erhalten. Klingt unromantisch? Also ich finde es wesentlich unromantischer, wenn finanzielle Themen in der Partnerschaft tabu sind und einer vom anderen unentgeltliche Arbeit quasi als naturgegeben ansieht. Und hier reden wir nicht über kleine Nettigkeiten, wie dem anderen Mal ein leckeres Essen zu zaubern oder auch mal im Haushalt mehr anzupacken, wenn´s beim anderen gerade stressig ist. Diese gegenseitige Unterstützung sowie die Wertschätzung sollten eigentlich selbstverständlich sein, ganz unabhängig davon, wer welchen Job macht.   Die Jobbeschreibung eines Tradwifes kann ich trotzdem nicht gut heißen, ein Mann braucht doch keine Ersatz-Mutti, die ihm am Vorabend die Unterhosen raus legt und ihren gesamten Lebensinhalt darin sieht, ihn zu umsorgen. Das fühlt sich für mich viel zu sehr nach Leibeigenschaft und schlecht bezahlter Vollzeitsklaverei an. Wobei der Unterhalt für so ein hübsch herausgeputztes Hausmütterchen sicher nicht ohne ist. Ich würde meinem Mann ganz sicher kein kinderloses Selbstfindungs-Hausmann-Dasein finanzieren (schon gar nicht mit Ausgleichszahlungen). Einen Zwei-Personen-Haushalt kann man durchaus neben dem Vollzeitjob stemmen bzw. der Haushalt ist da bestimmt nicht tagesfüllend – und nein, wir lassen und trotzdem durchaus nicht optisch gehen. Ok, jetzt hab ich doch kalten Kaffee aufgewärmt, sorry. Klar sieht das wieder ganz anders aus, wenn Kinder da sind. Mag sein, dass manche Kinder pflegeleicht sind. Es kann aber auch vorkommen, dass die frischgebackene Mama wortwörtlich 24/7 die Hände voll hat, weil Kind eben bei Mama sein will. Denen braucht man aber auch nichts von Tradwifes erzählen. Ist nämlich gar nicht so einfach, sich Instagram-mäßig herauszuputzen, wenn das Baby interveniert. So manche Freundin hat mir schon ihr Leid geklagt, dass sie nicht mal in Ruhe alleine aufs Klo gehen könne. Ich kann nicht behaupten, dass ich sie darum beneiden würde – auch wenn einem die lieben Kleinen angeblich so viel zurückgeben würden. Was aber wäre die Alternative? Wenn frau arbeiten geht ist frau natürlich eine Rabenmutter. „Nur“ als Mutter und Hausfrau, ist frau wiederum eine Glucke und ein schlechtes Vorbild – offenbar ist jede Entscheidung die falsche. Zumindest aus der Sicht aller anderen, die es wie immer besser wissen. Wie sich Eltern organisieren und gleichberechtigt untereinander Arbeit, Hausarbeit und Kindererziehung aufteilen, geht zwar niemanden etwas an. Allerdings sind weder fehlende Betreuungsangebote noch finanzielle Engpässe eine Überraschung, beides muss man irgendwie stemmen. Im Idealfall zusammen. Wie... --- ### NICHT ANFASSEN - Von Begegnungen und Berührungen > Hinterlasse alles, wie du es vorgefunden hast und FASS BLOSS NIX AN - tja, Fische interessieren sich nicht für unsere Regeln. - Published: 2025-02-24 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/24/nicht-anfassen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Alpenaquarium, Anfassen, Azoren, Bahamas, Bodensee, Hai, Honeymoon Beach, Stechrochen, Stör, Tauchen, Zackenbarsch Für passionierte Hirn-Nutzer ist es selbstverständlich, dass sie sich in der Natur als rücksichts- und respektvolle Gäste benehmen. Heißt man hinterlässt keinen Müll, macht nichts kaputt und rückt Flora und Fauna nicht unnötig auf die Pelle. Gerade Letzteres ist besonders in Gefilden, in denen Flora und Fauna durchaus wehrhaft sind, sowas wie eine goldene Regel. Doch nicht nur im Interesse der eigenen Unversehrtheit sollte man die Pfoten lieber bei sich behalten, wird man doch selbst auch nicht gerne von Hinz und Kunz betatscht. Und was an Land gilt, gilt natürlich auch unter Wasser. Es beruht nur nicht beiderseits, den Fischen und Co sind menschgemachte Regeln herzlich egal. Und so durfte ich tatsächlich schon Tauchen als Kontaktsportart erleben. Saiblinge Der erste eher unsanfte und vor allem unfreiwillige Zusammenstoß, an den ich mich erinnern kann, war mit einem Saibling im Paarungsrausch. Ausgerechnet zu einer Jahreszeit mit wirklich unwirtlichsten Wetterbedingungen an Land ist es im Bodensee besonders spannend. Da beginnt bei den Saiblingen die Paarungszeit und die Männchen sind in uns an einer Steilwand im großen Schwarm entgegengekommen. Da es schon in 10 Metern Tiefe dunkel wird, waren wir mit Lampen unterwegs. Ich schieb es mal auf das helle Licht, das die Fische geblendet haben muss. Aber sie schienen auch wie von Sinnen vor lauter Hormonstau als mir ein Exemplar gegen die Hand geschwommen ist. Die haben mehr Wums, als ich erwartet hätte und wir waren wohl beide ziemlich überrascht. Den beeindruckenden Anblick von unzähligen rotbauchigen Saiblingen, die auf uns zu und um uns herumschwammen, werde ich hoffentlich nie vergessen – auch wenn wir damals noch keine Fotos gemacht haben. Erwin Eine Begegnung der besonderen Art hatten wir beim Tauchen vor Madeira mit Erwin. Bei Erwin handelt es sich um einen zutraulichen Zackenbarsch, der sich die Taucher zu Nutzen macht. So ein blubberndes Menschlein hat nämlich ganz besondere Vorzüge. Ich hatte mich vor der Reise schon über die Unterwasserwelt kundig gemacht und wusste, dass sich manch mutige Zackenbarsche gerne die juckenden Parasiten von den Schuppen streicheln lassen. Dass ich das auch mal machen dürfte, hätte ich nie zu hoffen gewagt. Während ich also völlig gedankenverloren die Unterwasserlandschaft bewundere, peilt mich Erwin geradewegs an. Ich wusste erst mal gar nicht, was ich machen soll also hab ich einfach die Kamera hochgehalten und den Minitatur-LKW, der da auf mich zugerauscht kam, fotografiert. Glücklicherweise kam es nicht zum Zusammenstoß und ich habe mal versuchsweise meine Hand hingehalten, an die sich Erwin geradezu herangeworfen hat. Wie ein Kätzchen hat er sich genüsslich streicheln lassen, hat die Ausrüstung von meinem Mann genaustens untersucht und uns am Ende ganz vorwurfsvoll beäugt, als wir den Rückweg antreten mussten. Ich bin mir allerdings sicher, dass wir vergessen waren, sobald er neue Streichelsklaven Taucher gefunden hat. Blauhai Der Guide auf den Azoren hatte uns gewarnt, dass es zum einen oder anderen Rempler kommen könnte. Es gibt wohl noch mehr Arten, die den Taucher gerne als alternative Putzstation nutzen. Nachdem wir also stundenlang über die Wellen gedümpelt waren, hingen wir endlich im Wasser. Die Blauhaie hatten lange auf sich warten lassen und da ich nicht gerade seefest bin, war es meinem Magen schon schnurzpiepegal, ob wir noch welche zu sehen bekommen. Im Wasser war dann wieder alles fein aber da wir im offenen Meer an langen Leinen direkt unter dem Boot hingen, schaukelte die Welt noch ein bisschen. Offenbar war ich noch ziemlich weiß (oder grün? ) im Gesicht, da mich der Guide nicht aus den Augen gelassen hat. Und dann waren sie da, die zierlichen torpedoförmigen Blauhaie, die wie neugierige Hunde um uns herumgewetzt sind. Nach wie vor bleibt die Frage ungeklärt, wer hier wen guckt. Zumindest schienen wir hochinteressant zu sein und nebenbei auch praktisch – man kann sich an so einem Taucher wohl ganz gut kratzen. Niemals hätte ich es gewagt, die Hand nach einem Hai auszustrecken, nicht mal so einem kleinen Blauhai. Aber wenn er mich rempelt (mehrfach, so ein Rüpel), kann ich ja nichts für! Und nachdem ich bei dieser beeindruckenden Erfahrung nicht in Panik geraten bin, hat sich auch der Guide wieder ein bisschen beruhigt – und mein Magen am Ende auch. Stör Einer meiner Lieblingsfische ist der Stör. Der sieht einfach so putzig aus mit seiner langen Nase und gleichzeitig hat er was Uhrzeitliches an sich. In einem ehemaligen Steinbruch konnten wir gleich mehrere ausgewachsene Exemplare bewundern. Natürlich ist so ein vollgelaufener Steinbruch nicht der natürliche Lebensraum aber die Fische haben sich dort sichtlich wohl gefühlt und sich von den Tauchern nicht stören lassen. Der Betreiber hatte reichlich Warnschilder aufgestellt und bei Berührung mit einem lebenslangen Tauchverbot gedroht. Das galt offensichtlich nicht für die Störe, die kurzsichtig wie sie halt waren, sich die Taucher auch mal aus aller-aller-allernächster Nähe anschauen wollten. Wenn man zu ruhig im Wasser verharrte, sind sie auch übermütig geworden. Wir wollten auf keinen Fall einen Verweis riskieren aber davon wollte der Stör, der unsere Kamera untersucht hat, nichts wissen. Zander Im Vergleich zum Stör ist der Zander ja geradezu ein Winzling. Das weiß er aber nicht oder es ist ihm zumindest egal. Im See hält er sich wohl für ganz groß und so hat er auch überhaupt keine Skrupel, sich mit einem Taucher anzulegen. Im kalten See trägt der Taucher von Welt ja für gewöhnlich eine wärmende Kopfhaube. Und während ich so vor mich hin tauche, habe ich das Gefühl, irgendetwas hätte mich am Kopf getroffen. Aber wie ich mich so umschaue ist da ... nichts. Mein Mann taucht neben mir und schaut völlig unschuldig aus der Wäsche. Und trotzdem ... da wars wieder, irgendwas muss doch da sein. Zwischen einigen in den See gestürzten Bäumen tauchen wir durch und ich möchte gerade einen besonders schönen Fisch fotografieren – zack, da hab ich den ach so schönen Fisch plötzlich am Handschuh hängen. Ok, jetzt weiß ich auch, was bzw. wer mich offenbar in den Kopf beißen wollte (wer ganz genau hinschaut, sieht den frechen Fisch über meinem Kopf). Für Zander ist im Frühjahr Paarungszeit und die Männchen verteidigen ihr Gelege vor Laichräubern.... --- ### Wie viel weniger ist zu wenig? > Ausmisten bis der Arzt kommt - man kann es ja mit allem übertreiben. Die richtige Menge an mehr oder weniger ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. - Published: 2025-02-17 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/17/wie-viel-weniger-ist-zu-wenig/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Kartoffelrezept, meditatives Unkrautzupfen, Minimalismus, weniger ist mehr Das wir in der Regel alle ganz schön viele materielle Dinge besitzen, ist kein Geheimnis. Doch was viel, was zu viel und was wiederum zu wenig ist, darüber kann man vorzüglich diskutieren und am Ende muss es doch jeder für sich selbst entscheiden. Fängt man jedoch mal an, sich bewusst mit seinem ganzen Krempel zu befassen und diesen dann auch noch zu reduzieren, macht sich bei vielen schnell ein erleichterndes Glücksgefühl breit. Viele schwärmen dann, wie befreiend es sei, all die unnützen Dinge los zu sein und wie viel einfacher das Leben doch nun sei. Und wie das halt mir Glücksgefühlen so ist, wir wollen davon immer mehr haben. Ich weiß noch genau, wie mein Lieblingsmann prüfend den Blick durchs Zimmer hat schweifen lassen, nachdem er seinen Schreibtisch auf links gedreht hatte und gefühlt 10 Tonnen Altpapier, eingetrocknete Kulis, verrostete Büroklammern und noch einen ganzen Haufen anderen Müll entsorgt hatte. Mir ging es ja nicht anders und die Kilos an alten Studienunterlagen, die ich irgendwann ausgemistet hatte, schienen direkt körperlich spürbar. Und dann ertappt man sich plötzlich, wie man im Geiste die Schränke durchgeht und überlegt, wo sich noch ungenutzte Dinge verbergen, die in anderen Händen wesentlich mehr Wertschätzung erfahren würden. Einen nie gefahrenen Schlitten in ebensolche Kinderhände abzugeben war beispielsweise eine Entscheidung, die ich nie bereut habe, auch wenn sich hin und wieder tatsächlich einige Schneeflocken auf die nahen Hügel verirren. Wie mit allem, kann man es auch beim Minimalisieren übertreiben und weit übers Ziel hinausschießen. Natürlich könnte ich ganz spartanisch auf dem nackten Boden schlafen, im Stehen essen und jeden Tag die gleichen (hoffentlich trotzdem manchmal gewaschenen) Sachen tragen. Aber MUSS ich das? ! Und macht das überhaupt Sinn? ! Trotzdem scheint es für manche die ultimative Zielsetzung zu sein. Es gibt tatsächlich Menschen, die in Foren die Frage stellen, wie viele Tassen man bräuchte... Mag sein, dass es ausreicht, für jede im Haushalt lebende Person ein Set aus Besteck, Tasse und Teller zu haben und das dann einfach nach Benutzung abzuspülen. Und natürlich brauche ich nicht für jegliche Eventualität vorbereitet sein – wir hatten das ja gerade erst davon. Man könnte sogar ganz aufs Geschirr verzichten und einfach immer den Lieferdienst bemühen. Das ist nun aber genau der Teil, der mir bei manchen Minimalismus-Diskussionen Magenschmerzen verursacht. Und zwar genau in dem Maß, in dem durch das Weglassen bestimmter Dinge ein riesiger Berg Müll verursacht wird. Klar ist das so richtig bequem bei einer Party ausschließlich Pappteller zu verwenden – am Ende steckt man alles in einen großen Sack und fertig. Wenn ich das dann auch noch im Alltag so mache, wird das Geschirr vom Gebrauchsgut zum Verbrauchsgut. Auf die Spülmaschine kann man sowieso verzichten und der Zeitaufwand ist geradezu unschlagbar minimal. Aber die Bilanz unterm Strich ist katastrophal für die Umwelt, und für den Geldbeutel so nebenbei auch. Deswegen wohnen in unserer Küchenschublade eben nicht nur zwei Teller. Nein, wir horten die stolze Zahl von sage und schreibe 24 23 (*hüstel*) Tellern! Gar nicht minimalistisch und im Winter brauchen sie wir nicht mal alle. ABER wenn jetzt bald die Gill-Saison wieder startet und ich gleichzeitig die ersten Kräuter trocknen kann, bekommen wir die ganz schnell wieder alle benutzt. Und jetzt kommt der Oberknaller. Ich hab auch noch eine nigelnagelneue Küchenmaschine angeschafft. Ganz im Gegensatz zu Gabi, die ihren Haushalt gerade erst um so ein Gerät erleichtert hat. Zugegeben, für mich war das eine schwere Geburt. Fast ein Jahr bin ich immer wieder um diverse Modelle herumgeschlichen, hatte aber absolut keine Lust auch eine zu kaufen. Mit dem Berg an getrockneten Kräutern, die von Hand gerebelt werden wollten, ist die Lust auf einen motorisierten Helfer auf ganz wundersame Weise in ungeahnte Höhen gestiegen. Wer selbst mal stundenlang diverses Grünzeug händisch zerkleinert hat, weiß wie langwierig das sein kann. Über die tagelang duftenden Hände will ich mich hier gar nicht beklagen. Nur so viel – Seife kann gegen die ätherischen Öle in der Haut nur bedingt was ausrichten und von zu viel Rosmarin in der Nase wird man ein bisschen high. Jetzt stehen die gemahlenen Gewürze neben feinem Chilipulver zur bequemen Verarbeitung im Schrank und werden gleich viel besser vom Meisterkoch angenommen. Die Motorisierung so einer neuen Küchenfee ist beeindrucken im Vergleich zum langsam vor sich hinsterbenden Altgerät, das vor zwei Jahren den Gnadentod gestorben ist. Die Kartoffeln fürs Gratin waren in weniger als einer Minute komplett gerieben. Da kann ich mit Handarbeit nicht mithalten. Und das ist der nette Nebeneffekt, es gibt nun auch wieder Dinge, die ohne (über)motorisierte Unterstützung echt kraftaufwändig waren. Und da man ja nicht nur Kartoffelgratin essen kann (warum eigentlich nicht? ! ), erweitert sich unser Speiseplan auch in der Hinsicht. Eines unserer Lieblings-Kartoffelgerichte habe ich bei Ines gefunden – ihre fantastische Kartoffelsuppe ist so einfach wie lecker. Aber Obacht – der angeheiratete Küchenhelfer dreht schon mal hohl beim Schälen. Wenn er nach einer Weile fragt, wie viele Kartoffeln er schälen soll, ist es eigentlich schon zu spät. Wenn der Topf groß genug ist, kommt aber auch Suppe aus fast zwei Kilo Kartoffeln weg. Sonst bleibt mir nie was zum Mittag am nächsten Tag. Das war echt mal schön. Dann gibt es noch den Quetschi-Auflauf. Ich liebe ja Quetschis – also nicht diese unsäglichen Plastiktüten mit zuckersüßem Obstbrei für Kinder – sondern gekochte Pellkartoffeln, die sich halbiert und mit der Gabel leicht angedrückt (daher der Name) als Basis für allerhand überbackene Resteverwertung eignen. Das Originalrezept für überbackene Quetschkartoffeln kann man beliebig umbauen. Einfach ein paar gebratene Pilze und Zwiebeln drüberstreuen und mit Käse überbacken. Oder, was man halt sonst so da hat. Und weil mit noch mehr Topping und noch mehr Käse alles gleich noch besser schmeckt, mach ich das gerne in der Auflaufform – Quetschi-Auflauf halt. Was ich auch unbedingt noch testen will, sind die Kartoffel-Rouladen von miteigenenhaenden, die ich eher als Schnecken bezeichnen würde. Aber ich schweife ab (mal wieder). Auf jeden Fall ist der elektrifizierte Küchenhelfer um einiges schneller als der angeheiratet. Hat zwar auch weniger Funktionen, passt dafür aber samt... --- ### Ein Herz für Umzugshelfer > Warum ist die Kiste so abartig schwer, hast du da etwa Steine drin? - Äh, womöglich?! - Published: 2025-02-10 - Modified: 2025-02-03 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/10/umzugshelfer/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Minimalismus, Umzug, Umzugshelfer Irgendwann im Leben meint man ja, angekommen zu sein. Was auch immer das bedeutet und wo auch immer das sein mag. Ich bin in jungen Jahren oft umgezogen und hab mir das immer schön geredet. Gerade wegen der Konsequenzen, die im Bezug auf Freundschaften ja nicht gerade prickelnd sind. Nachdem ich auf drei verschiedenen Grundschulen war, wollte ich danach zumindest nicht nochmal die Schule wechseln. Das hat auch geklappt, die Wohnsituation hingegen war durchaus noch abwechslungsreich. Mit Mitte zwanzig hatte ich bereits gut 10 Umzüge hinter mir. Und dann war erst mal Ruhe. Zumindest, was den eigenen Hausstand anging. Im Freundeskreis gab es natürlich einige Bewegung und ebenso natürlich hat man da immer mit angepackt. Dabei lassen sich extreme Unterschiede beobachten. Der absolute Alptraum für jeden Helfer war ein Sammler-Haushalt mit leichten Messi-Anwandlungen. Vorbereitet war gar nichts und der Kühlschrank hielt neben abgelaufenen Lebensmitteln allerhand eklige Überraschungen bereit. Warum jemand, der keinen Alkohol trinkt, Gläser für so ziemlich jedes Getränk beherbergt, hat sich mir auch nicht erschlossen. Weingläser in unterschiedlichster Ausführung, Sektgläser, Sektkelche, Sektflöten, Grappagläser, Schnapsgläser, Cognacschwenker, Biergläser und -krüge, Whiskygläser – und natürlich noch diverse Wasser- und Saftgläser. Dazu verschiedene Café-Service, darunter eines mit Weihnachtsmotiv für 24 Personen. All das wohlgemerkt in einem kleinen 2-Personen-Haushalt. Ok, einen kleinen Hund gabs auch noch, aber es kann mir keiner erzählen, dass der mit seinen zwei Näpfen einen großen Anteil an all dem Geschirr gehabt hätte. Man muss ja nicht gleich zum Minimalisten werden, aber dieser Berg an Dingen, der ungenutzt etliche Regale und Schubladen okkupierte, hat mich echt umgehauen. Und so selbstverständlich ich helfe, fand ich es gelinde gesagt frech, die Umzugshelfer einen verschimmelten Kühlschrank ausräumen zu lassen. Das wir heute keinen Kontakt mehr haben, ist allerdings ein anderes Thema. Das Umzugshilfe auch ganz anders aussehen kann, merkt man im jetzigen Freundeskreis. Eigentlich stehen wir ja alle mit beiden Beinen fest im Berufsleben. Ich kann mich noch erinnern, wie wir mal darüber gesprochen haben, dass man da dann doch auch einfach ein Umzugsunternehmen beauftragen könnte. Sagen wir mal so, man redet viel, wenn der Tag lang ist. Würde sich auch gar nicht lohnen, wo doch mit mehreren Paar motivierten Händen ein kleiner Hausstand auch ganz schnell klein bei gibt. Bei unserem letzten Umzug hatten wir selbstverständlich vorgearbeitet. Und so war alles innerhalb kurzer Zeit im Sprinter verräumt. Kisten braucht es ja nicht viele, wenn man gar nicht erst so viele Sachen anschafft. Wobei wir tatsächlich auch mal Gläser gekauft hatten – aber halt nur für den Gebrauch und nicht, um für jede niemals eintretende Situation vorbereitet zu sein. Wirklich herausfordernd sind ja auch nur die großen Möbel wie Schrank, Bett und Sofa. Manch einer meinte, dass würde man doch eh einfach neu kaufen. Also ich kann ja verstehen, dass eine neue Wohnsituation manchmal Anpassungen bezüglich des Mobiliars erfordert. Aber bei jedem Umzug ein neues Sofa? Das halte ich nun doch für ein ganz klein wenig übertrieben. Aber was weiß ich schon, wenn es nach mir ginge, würde mein Hausstand in ein Auto passen. Allerding kein Kleinwagen, wir wollen es ja nicht übertreiben. Minimalistisch umziehen ist halt einfach leichter. Und auch, wenn sowohl der Lieblingsmensch als auch ich und hier angekommen fühlen, weiß man ja nie, was das Leben noch so bringt. Also halten wir es auch weiterhin luftig und schauen, dass sich nirgends Krempel ansammelt. Unausgepackte Kartons vom vorvorletzten Umzug wären hier unvorstellbar. Nachdem von unserer Seite auf lange Sicht kein Ortswechsel geplant ist, melden unsere Lieblings-Umzugshelfer schon mal vorsichtig Bedarf an. Der seelische Beistand (hatte „Rücken“) darf ebenso mit unserer Hilfe rechnen, wie der Schwerlasttransport aka Schwager. Letzterer toppt wahrscheinlich meine Zahl an Umzügen um ein Vielfaches. Dank einer dieser Aktionstage weiß ich auch, dass man durchaus hundertmal eine ausgelatschte Altbautreppe hochlaufen kann – aber irgendwann nicht mehr runter kommt, weil die Knie dann einfach nachgeben. Seine neue Wohnung hat einen Aufzug. Das war die gute Nachricht. Der Schwager hat allerdings schon angekündigt, dass es nun ein paar Sachen mehr sind. Also diesmal richtige Arbeit. Das wäre die schlechte Nachricht. Da er aber ebenso wenig wie ich auf 24-teilige Weihnachtsservice steht, mache ich mir da wenig Sorgen. Einzig sein Sofa bereitet uns allen dafür umso mehr Sorgen – oder eher Alpträume. Wenn auch anderer Art als bei den Geschirr-Messies. Bei seinem Einzug hatten wir uns mit dem Monstrum fest in der Wohnungstür verkeilt und nur mit viel Geschick und Beharrlichkeit den Weg um drei Ecken durch die Türe gemeistert. Ich hab schon angedroht, Schmierseife mitzubringen – derselbe Weg muss ja nun wieder rückwärts bewerkstelligt werden und wir haben alle verdrängt, wie wir überhaupt reingekommen sind. Wenn ich so drüber nachdenke – vielleicht sollte man sich doch bei jedem Umzug ein neues Sofa kaufen – nicht. So ein bevorstehender Umzug ist immer eine gute Gelegenheit, sich mal eingehender mit den eigenen Sachen zu beschäftigen. Unausgepackte Kisten vom letzten Umzug können wahrscheinlich unbesehen weg. Alles, was man schon Wochen vor dem Umzugstermin einpacken könnte, wird wahrscheinlich nicht all zu oft benötigt. Vielleicht kann man das eine oder andere weitergeben. Jedes Teil, das man weniger umzuziehen hat, spart Kraft und macht den eigentlichen Umzug leichter. Und falls man tatsächlich ein Umzugsunternehmen beauftragt, auch günstiger. Helfer sind dankbar, wenn sie nicht kistenweise Andenken, Deko und anderen Krempel schleppen müssen. Ich hab da immer einen Umzugshelfer im Kopf, der meine Mutter damals fragte, ob sie Steine in die Kiste gepackt hätte. Ja, hatte sie – gesammelt im Spanienurlaub, aufgefädelt auf dicke Schnüre. So sehr ich ein gutes Krafttraining schätze, ein Umzug kann ganz schön an die Substanz gehen! Also selbst wenn ihr euch um euren eigenen Hausstand angesichts eines bevorstehenden Umzugs keine Gedanken machen wollt – habt ein Herz für Umzugshelfer! --- ### Fragen über Fragen > Was würdest du fragen, wenn die Antwort nicht "42" sondern "ja" wäre? Wenn das Lesen im Grübeln endet, muss das Ziel nicht verfehlt sein. - Published: 2025-02-03 - Modified: 2025-02-01 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/03/fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: 42, Antwort, Bücher, Fragen, Lesen, Systemische Fragetechnik Lesen bildet, sagt man zumindest. Neben all der Bildung kann es auch ganz schön zum Nachdenken anregen. Es gibt Bücher, für die brauche ich ewig. Da finde ich mich immer wieder denkend auf dem Lesesessel wieder. Mittlerweile liegt ja sogar immer ein Block bereit, damit ich besonders kluge oder schöne Worte notieren kann. Weil ich mich sonst vor lauter Begeisterung (oder Träumen, oder Nachdenken,... ) gar nicht mehr auf die darauf folgenden Worte konzentrieren kann. Was mich gerade nachhaltig vom Lesen abhält, ist die folgende Frage: Was würden Sie fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? Wer jetzt wissen will, wo ich das aufgeschnappt habe – das kommt aus einem Buch über Systemische Fragetechniken und da ich noch ganz am Anfang bin, kann ich darüber sonst so gar nichts berichten – also auch keine (unbezahlte) Werbung. Aber wie wir schon in der Schule lernen, muss ja eine Quellenangabe her. Was würde ich fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? (Nicht 42. ) Meine erste Reaktion ist, wen ich denn frage. Ist das wichtig? Kommt natürlich auf die Frage an, ob die Zielperson da eine Rolle spielt. Und dann ist natürlich auch die Konsequenz alles andere als nebensächlich. Also folgt auf das „ja“ dann auch die entsprechende Handlung? Ich kann jemanden fragen, ob er mir zehn Millionen Euro gibt – und derjenige kann ja sagen aber mir trotzdem keinen einzigen Cent geben. Was natürlich schade wäre, immerhin haben wir ja einen Hauskredit abzubezahlen. Ich habe mir sogar ja schon überlegt, was ich mit einer Million Euro anfangen würde. Und dann wäre noch reichlich übrig, um diverse Organisationen zu unterstützen, z. B. zum Schutz unserer Ozeane. Aber wenn das „ja“ tatsächlich auch bedeutet, dass das, wonach ich frage auch eintritt, warum dann tiefstapeln. Dann geben wir uns doch nicht mit ein paar Milliönchen zufrieden. Da muss es mindestens der Weltfrieden sein! Allerdings muss die Frage präzise gestellt sein. Das ist ein bisschen, wie der Prompt bei KI-Tools. Auf blöde Fragen gibt’s blöde Antworten und wenn man nicht genau beschrieben hat, was man wissen will, braucht es einige Anläufe und Schleifen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu generieren. Wir haben aber nur eine Frage. Also auch nicht wie im Märchen mit dem Dschinn, bei dem man drei Wünsche hat. Da der Dschinn ein ganz klein bisschen hinterhältig ist, hat die Wunscherfüllung ein paar unerwünschte Nebenwirkungen. Die Folgewünsche dienen also der Schadensbegrenzung, womit die Sache aber nur noch schlimmer wird. Wir müssen die Frage als zeitlich eingrenzen. Wir wollen ja nicht noch ewig warten, sondern lieber gestern als heute mal wieder Nachrichten ohne Terror und Zerstörung sehen (btw auch ohne ein paar andere nervige Sachen... ). Also Weltfrieden ab sofort! Und natürlich wollen wir ihn auch erleben. Denn was bringt der Weltfrieden, wenn er mit dem Aussterben der Menschheit eintreten würde. So langsam bekomme ich ein Knäul im Hirn. Was so eine einfache Frage anrichten kann! Und überhaupt, ist die Frage nach etwas nun eine „erlaubte“ Frage oder nur ein Wunsch ohne Erfüllgarantie. Gilt das jetzt auch? Kann mir mal bitte jemand die Regeln erklären? Fragen über Fragen aber die EINE bekomme ich nicht auf die Kette. Was würdet ihr fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? --- ### Wahlprogramm > Stellt euch vor es ist Wahl - und alle gehen hin. Nicht zu wählen ist nicht nur keine Lösung sondern am Ende auch die Wahl, das womöglich schlimmste Ergebnis zuzulassen. - Published: 2025-01-27 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/27/wahlprogramm/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Bundestagswahl, Demokratie, Steuern, Wahl, Wahl-O-Mat, Wahlpflicht, Wahlprogramm Kennt ihr das auch, dass man zusammensitzt, ganz gemütlich unterhält und plötzlich kommt ein Thema auf, bei dem man sich so richtig in Rage reden kann und angesichts der Ungerechtigkeit der Welt im Ganzen und der Unfähigkeit einzelner eigentlich nur hilflos und frustriert fühlt? Themen dafür gibt es genug, das Leben ist nun mal kein Ponyhof und von Klimawandel über prekäre Arbeitsverhältnisse bis hin zu Zwangsverstümmelungen von hilflosen Kindern im Namen religiöser Glaubensverirrungen gibt es wahrlich genug, über das man sich auch aufregen sollte. Die eigenen Einflussmöglichkeiten sind ja meist begrenzt. Da hilft es dann, wenn viele sich zusammentun bzw. ihre Meinung kund tun frei nach dem Motto aus vielen Tropfen entsteht ein Ozean. Ganz in diesem Sinne funktionieren ja auch Wahlen. Eine einzelne Stimme vermag nicht viel ändern zu können aber die Summe vieler Stimmen bewegt alles und keine Einzige gehört in den Müll. Absichtlich ungültig zu wählen heißt, sich um eine Entscheidung zu drücken. Und wenn es die Wahl des geringsten Übels ist, auch diese Wahl kann man aktiv treffen. Und es wird auch nicht besser, wenn man gar nicht wählt. Andere Politiker gibt´s gerade nicht im Angebot, ob´s uns nun passt oder nicht. Dass die gewählten Politiker eben genau das sind – gewählt – vergisst man ja schnell, wenn die Damen und Herren nicht im gewünschten Sinne agieren. Kaum einer hat auch nur ein gutes Wort für unsere Volksvertreter übrig und scheinbar hat keiner die Kandidaten gewählt, die aktuell für unser Land verantwortlich sind – das ist so ein bisschen wie mit Trash-TV. Das schaut auch keiner aber trotzdem scheinen die Einschaltquoten für ein Fortbestehen zu sprechen. Aber da wir ja alle vergesslich sind, vergessen wir nicht nur, was die Kandidaten in ihrer bisherigen Karriere so alles angestellt haben. Wir vergessen offenbar auch, wo wir selbst unser Kreuzchen gesetzt haben. Wer will es uns auch verübeln, bei dem Vorbild! Erinnerungslücken sind ein adäquates Mittel zur Unternteppichkehrung. Wobei ich stark bezweifle, dass das auch für den kleinen Bürger gilt – sorry, ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, dass ICH mein Auto in der Feuerwehrzufahrt abgestellt habe. Da kann man mich doch dann nicht zur Rechenschaft ziehen! So! Und nun nur zur Sicherheit und damit es keiner vergisst: wir haben die Wahl und das ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung! Ich will gar nicht wissen, für was ihr auch am Ende entscheidet. Denn auch das ist ein Privileg. Wir dürfen uns unsere eigene Meinung bilden und müssen uns vor niemandem dafür rechtfertigen. Umso leichter, sich aus Stammtischdiskussionen herauszuhalten. Aktuell habe ich meinen Nachrichtenkonsum auf ein absolutes Minimum heruntergeschraubt. Sollte in China ein Sack Reis umfallen – ich bekomme es nicht mit. Den auf die zwischenparteilichen Schlammschlachten und Schuldzuweisungen (die Opposition weiß eh immer alles besser, bis sie selbst regiert) kann ich gut verzichten. Und ebenso auf die wenig neutrale Berichterstattung einiger Medien. Denn was uns jetzt präsentiert wird, ist „nur“ Wahlkampf. Zur Entscheidungsfindung gehört aber ein bisschen mehr, als ein paar knackige Wahlversprechen. Da sollte man sich genau anschauen, was die Parteien in der Vergangenheit so angestellt haben. Ja, ich weiß, das mit dem Erinnern ist schwer. Aber dafür könnte man ja ein bisschen recherchieren. Ergänzend dazu schaut man sich noch die Parteiprogramme an, denn wir wollen ja auch wissen, was für die Zukunft so geplant ist. Wobei das teilweise echt trockene Kost ist. Wer es auf dem Silbertablett serviert haben möchte, klickt sich durch den Wahl-O-Mat. Egal wofür man sich entscheidet, alles ist besser, als völlig desinformiert nach dem sympathischsten Gesicht auf dem Wahlplakat abzustimmen – das ist mindestens so auffrisiert und glattgefiltert, wie die zugehörigen Wahlversprechen. Wo auch immer der Schuh gerade drückt, die Wahl, die wir heute treffen hat womöglich auch Konsequenzen für unser Morgen. Vielleicht spare ich heute Steuern, doch was kostet uns der Klimawandel in der Zukunft? Oder gibt es den überhaupt gar nicht? Da stehen Aussage gegen Aussage, Wissenschaft gegen Rattenfänger Politiker. Und sowieso reagieren wir ganz empfindlich, wenn man uns in den Geldbeutel greifen will. Egal, wen man fragt, da ist ja nie genug drin. Ich finde es auch befremdlich, wie schon wieder über neue Steuern und Einnahmequellen diskutiert wird, statt sich um nachhaltige Lösungen zu bemühen. Den Krankenkassen fehlt Geld? Dann kassiert man halt bei den Kapitalerträgen ab. Da hat der Anleger ja nicht für gearbeitet, die faule Socke, sondern nur sein Geld arbeiten lassen. Könnte man ja nicht so schlimm finden, wenn nicht andererseits künftige Generationen schon jetzt wissen, dass sie von der Rente nicht mehr viel zu erwarten haben. Sicher ist da höchstens noch die Versorgungslücke. Auch die Politik rät dazu, privat vorzusorgen - wie praktisch, wenn da gleich noch eine potentielle Steuerquelle bei rausspringt. Was am Ende von der Diskussion übrig bleibt, weiß keiner. Es ist Wahlkampf und da geht es auch darum, im Gespräch zu bleiben. Mit polarisierenden Aussagen ist das ein Leichtes und der gemeine Wähler ist wankelmütig, der muss nur am entscheidenden Tag sein Kreuzchen an der entscheidenden Stelle machen. Protestwähler, die sich wie kleine Kinder trotzig auf den Boden werfen und den Politikern einen Denkzettel verpassen wollen, sollten vorsichtig mit ihren Wünschen sein. Kann sein, dass sich die erfüllen. Schaut mal über die Grenzen – was, wenn es plötzlich keine Krankenversicherung mehr gibt? Und was kostet so ein Brexit? Da haben sich einige gedacht, sie bräuchten nicht wählen gehen. Andere wollten ihrem Unmut Luft machen und wieder andere hatten einfach keine Ahnung, was sie da eigentlich wählen. Hinterher ist das Geschrei immer groß. Politikverdrossenheit können wir uns nicht leisten. Wer in einer Demokratie leben möchte, von dem darf man auch erwarten, dass er seiner Pflicht zu wählen nachkommt. Man kann sich aufregen, dem ganze Hin und Her mit stoischer Gelassenheit begegnen oder die Schlammschlachten, die uns die Medien in den nächsten Wochen vorsetzen, ignorieren. Aber wehe, es geht einer zur Bundestagswahl 2025 nicht wählen und meckert hinterher über das Ergebnis! --- ### Linker Arm ganz schwer - Autogenes Training im Selbstversuch > Nach einem Zufallsfund im Büchertauschregal habe ich mich an den Selbstversuch mit Autogenem Training gewagt. Erfolg? Fehlanzeige! - Published: 2025-01-20 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/20/linker-arm-ganz-schwer/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Arm ganz schwer, Autogenes Training, Autosuggestion, Entspannungsmethode, Entspannungstechnik, J.H.Schulz, Meditation, Selbstsugesstion, Selbstversuch Vor einigen Monaten entdeckte ich im Büchertauschregal ein originalverschweißtes Buch über Autogenes Training. „Kost ja nix“ hab ich mir gedacht und das Taschenbuch kurzerhand mitgenommen. So richtig viel anfangen konnte ich mir dem Begriff nicht aber man lernt ja nie aus und wer weiß, vielleicht lernt man ja sogar mal was dazu. Das Buch selbst ist mit seinen knapp 150 Seiten schnell gelesen. Eine einfache Aufklärung, was es mit Autogenem Training auf sich hat sowie eine Anleitung für Anfänger und viele Beispiele und Affirmationen für Fortgeschrittene. Die optimistischen Versprechen haben mich tatsächlich neugierig gemacht also hab ich das ganze einfach mal ausprobiert. Autogenes Training ist ein auf Autosuggestion basierendes Entspannungsverfahren. https://de. wikipedia. org/wiki/Autogenes_Training Was soll ich sagen – kurz zusammengefasst: schwer kann ich, warm nicht. Man braucht nicht viel, das finde ich ja sympathisch. Aber was man braucht, ist gar nicht so einfach zu bekommen. Kaum schließe ich die Augen, höre ich Flugzeuge, den Kühlschrank oder/und das heisere Krähen des Nachbarshahn. Letzterer scheint eh genau dann einen Anfall zu bekommen, wenn ich meine Übung machen möchte. Kann natürlich sein, dass der Gockel generell sehr mitteilungsbedürftig ist aber mir das nur auffällt, weil ich mich so schlecht auf meine Übungs-Sprüchlein konzentrieren kann. Das Sprüchlein selbst ist einfach und wird im Zwei-Wochen-Rhythmus um je eine Affirmation erweitert. Man startet, indem man sich vorsagt „Rechter (oder linker) Arm ganz schwer“. Das wird dann ergänzt um „Rechter (oder linker) Arm ganz warm“ und so geht es dann weiter. Die Entspannung finde ich einfach, innerhalb eines Atemzuges nimmt mein Körper die Konsistenz eines nassen Sandsacks an. Aber warm wird nichts, egal wie sehr ich mich konzentriere. Nur ist es mit der Konzentration ganz schön weit her, das klappt überhaupt nicht. Während eine Ebene meines Hirns brav den Text runterspult, scheint eine zweite Ebene sich zu verselbstständigen. Ist das eigentlich normal, dass man denkt, während man denkt? Hab ich Stimmen in meinem Kopf? Und warum plant mein Hirn schon den nächsten Tag während ich doch so gerne im Moment verweilen möchte? Anfängerfehler, da geht ganz schön der Punk ab im Oberstübchen. Hat ja auch keiner gesagt, das Meditation und Co. einfach währen. Ich kann mich zwar für das Autogene Training nicht erwärmen, finde aber generell Gefallen an Entspannungstechniken. Ein bisschen kenne ich das von einer ehemaligen Yoga-Lehrerin. Die hat mit uns im Kurs Verschiedenes ausprobiert und mal abgesehen vom typischen Schnarchen mancher Mitsportelnden war ich danach wirklich erholt. Ok, das mit der Klangschale war auch nicht so meins obwohl unsere alte Salatschüssel sich dafür echt angeboten hätte, die hat auch so schön gong gemacht. Andererseits passen tägliche „Zwangsentspannungen“ gar nicht in mein Leben. Manchmal bin ich einfach am Rotieren und dabei keineswegs gestresst. Oder ich fühle mich gestresst und finde meinen Ausgleich dann im Wald oder im Gespräch mit einer Freundin. Und sowieso ist das Autogene Training ja eher eine Vorbeugemaßnahme gegen akuten Stress. Ist er erst mal da, ist es vielleicht zielführender, den Stress rauszulassen und z. B. beim Sport abzubauen, als sich einzureden, man sei „ganz ruhig“. Und hilfreiche (Atem-)Übungen dazu gibt es auch abseits des Autogenen Trainings. Die Gedanken kann ich ja durchaus schweifen lassen oder auch mal an nichts denken. Die Selbstsuggestion mag dazu ergänzend ebenfalls gut geeignet sein. Wenn ich mir körperliche Reaktionen wie ein Wärmegefühl einreden soll, sich diese aber partout nicht einstellen wollen, passt vielleicht auch einfach der Text nicht. „Ganzer Kopf ganz leer“ wäre mal eine gute Affirmation... Ganz leer ist mein Kopf auch nicht, wenn ich mir die Entstehungsgeschichte des Autogenen Trainings anschaue. Entwickelt wurde diese Entspannungsmethode von J. H. Schulz, zur Zeit des Nationalsozialismus ein Befürworter der Euthanasie der sich auch aktiv an der Verfolgung von Homosexuellen beteiligt haben soll. Damit kein Schatten auf den Heilsbringer Autogenes Training fällt, wird in dem von mir aufgelesenen Buch Schultz´ Karriere während der NS-Zeit totgeschwiegen. Lässt sonst sich halt einfach nicht so gut vermarkten. Dieses Hintergrundwissen kann ich nicht einfach ausblenden. Es mag ja sein, dass die Entspannungstechnik vielen Menschen hilft aber irgendwie hinterfrage ich für mich ständig, ob ich etwas, das von einem dermaßen großen Arschloch ersonnen wurde, wirklich machen möchte. Von wegen keine Nebenwirkungen – die Beschäftigung mit dem Hintergrund und der Entstehung hinterlässt nicht nur einen faden Beigeschmack, sondern löst eher einen enormen Brechreiz aus. Zum Glück gibt es ja einen ganzen Strauß alternativer Entspannungsmethoden. Die Technik der Autosuggestion an sich kann man auch abseits des Autogenen Trainings lernen. Vielleicht versuche ich das mal oder beschäftige mich ganz allgemein mit Meditation. Soll ja verdammt gut fürs Hirn sein. Ich habe für mich den Selbstversuch Autogenes Training erfolglos beendet und den Versuch, mir selbst was vorzumachen einzureden, beerdigt. Entweder bin ich nicht sehr überzeugend oder zu kritisch. Ich bilde mir zwar ein, nie besonders leichtgläubig gewesen zu sein aber offensichtlich ist es mit dem Einbilden selbst wiederum auch so eine Sache. Einbildung ist auch eine Bildung. --- ### Trübe Aussichten - Ein Nachruf > Mit einer Träne im Auge wird aussortiert. Das Trockentauchen hat keinen Platz mehr in unserem Leben, die Ausrüstung kann weg. - Published: 2025-01-13 - Modified: 2025-01-13 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/13/truebe-aussichten-ein-nachruf/ - Kategorien: Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Ausmisten, Hobby, Kosten, Minimalistmus, Sichtweite, Tauchen, Trockentauchen, Trübe Sicht Warum wir das Trockentauchen an den Nagel hängen. Wieder was weg, wir freuen uns gerade über jedes einzelne Teil, dass einen neuen Besitzer findet. Aber warum überhaupt gibt man etwas auf, dass man so gerne gemacht hat? Wir haben unseren Tauchschein vor vielen Jahren in einem heimischen See gemacht. Bei 18 m Tiefe hat das Wasser kuschelige 4 Grad. Angenehm ist das nicht, vor allem wenn man generell eher zu den Frostbeulen gehört. Mit dem Tauchschein frisch in der Hand war für mich also sofort klar, wenn wir weiterhin in Seen tauchen wollen, braucht es einen Trockentauchanzug. Klingt exotisch, aber wer an einem See einem Taucher begegnet, hat in den meisten Fällen einen Trockentaucher vor sich. Nun soll sie also weg, die Kaltwasserausrüstung. Aber warum braucht man die überhaupt? Und was bitteschön ist denn Trockentauchen? Nicht alles, was im Meer ohne Probleme funktioniert, ist auch für kaltes Seewasser geeignet. Im Meer beträgt die Wassertemperatur da wo wir tauchen im Schnitt 22°. Direkt unter der Oberfläche ist es etwas wärmer aber im Allgemeinen herrschen doch recht konstante Temperaturen. Im See sieht die Welt ganz anders aus. Umso tiefer, umso kälter. Die Temperatur kann über die Sprungschichten bis auf 4° C abfallen, das ist schon ganz schön zapfig. Von wegen nicht in Watte packen – wenn es so eisig wird, kann es gar nicht genug Watte sein. Und auch die Atemregler müssen für solche Temperaturen geeignet sein, die könnten sonst vereisen. Ein vereister Atemregler gibt zwar weiterhin Luft ab, aber das dann im ganz großen Stil. Er „bläst ab“ und entsprechend schnell wäre dann der Tank leer. Und angenehm ist das Atmen mit dem abblasenden Regler auch nicht. Damit ich nicht vereise, war ich im kalten Wasser immer mit Trockentauchanzug unterwegs. Der Trocki, wie er unter Tauchern liebevoll genannt wird, sorgt naheliegenderweise dafür, dass man unter Wasser eben nicht nass wird. Wir tauchen also keineswegs im Trockenen sondern in oft besonders eisigen Gewässern, in denen ein Neoprenanzug oft nicht genug Schutz vor der Kälte bietet. Die Isolierung hält den Körper warm – nur der Kopf schaut raus. Eine enge Halsmanschette sorgt dafür, dass die warme Luft drinnen und das Wasser draußen (hoffentlich) bleibt. Ausnahmen bestätigen die Regel und können schon mal zu recht ungemütlichen Tauchgängen führen. Wir hatten eigentlich immer Glück und sind nie „vollgelaufen“ – das sagt man tatsächlich so. Mit der Trockentauchausrüstung haben wir viele sehr coole Tauchgänge erlebt. Leider aber mindestens ebenso viele sehr uncoole Male, in der Regel wegen bescheidener Sichtweiten unter Wasser. Gerade in Seen ist das wirklich ein Problem und es wird leider von Jahr zu Jahr schlechter. Natürlich ist nicht jeder See gleich und es gibt durchaus Ecken, an denen sich noch wunderbare Tauchgänge unternehmen lassen. Wir haben uns nur leider zum Leben ausgerechnet an einem Tauchseen-freien Fleckchen Erde niedergelassen und müssen schon zu halbwegs akzeptablen Tauchplätzen mindestens 1,5 Stunden Anfahrt einrechnen – bei dem heutigen Verkehr eher mehr. Die vielen Liter Sprit, die man dabei verpustet, dazu bei manchen Tauchplätzen die Gebühren, Füllen der Tauchflaschen, eventuell noch Verpflegung – da kommt einiges zusammen. Wenn dann der Tauchgang eher mau ist, ist das schon sehr ärgerlich. Anfangs war das in Ordnung, da haben wir das dann als Übungstauchgang abgehakt. Trotz verhältnismäßig guter Sicht schaue ich mir Boote zukünftig lieber über Wasser an. Tauchen bei null Sicht müssen wir allerdings nicht mehr üben, dass haben wir richtig gut drauf. Ganz zu Anfang haben wir uns da schon mal gegenseitig verloren. Einmal waren wir in einem See, der schon beim Abtauchen „vielversprechend“ war. Unsere damaligen Tauchlehrer wollten den mal testen und da sind wir dann einfach mit. Damals haben wir jede Gelegenheit für Tauchgänge in neuen Gefilden genutzt. Tatsächlich konnte man kaum die Instrumente ablesen, den Boden hat man nicht erkannt – dafür ertastet. Zweimal mussten wir auftauchen, um uns gegenseitig wieder zu lokalisieren und das, obwohl wir dann kaum mehr als 1-2 Meter voneinander entfernt wahren. Bei über 370 Tauchgängen wird man dann aber anspruchsvoller und will auch was sehen von der Umgebung. Die trübe Sicht trägt da nicht unbedingt bei. Da soll sich das frühe Aufstehen und die ganze Plackerei mit der Ausrüstung schon lohnen. Das war dann aber immer seltener der Fall und nach dem Umzug ins neue Haus hatten wir so viele andere Dinge zu tun, dass wir nicht wirklich motiviert waren, für semi-gute Tauchgänge so viel Zeit und Geld zu investieren. Neben den Ausgaben für den Tauchtag kommen nämlich auch noch die „Nebenkosten“, die sich bei so einem teuren Hobby ganz schön aufsummieren können. Und das, wo doch bei Häuslebauern das Geld eh schon nicht so locker sitzt. Die Tauchflaschen benötigen regelmäßig alle 2,5 Jahre TÜV. Bei einem sogenannten Doppelgerät hat man als Taucher zwei Flaschen auf dem Rücken. Das hat den Vorteil, dass man sehr lange Tauchgänge machen kann bzw. zwischen zwei Tauchgängen die Flasche nicht wechseln muss (ein üblicher Tauchtag besteht aus zwei Tauchgängen mit mind. einer Stunde Pause dazwischen). Heißt aber auch, dass bei zwei Tauchern vier Flaschen zusammenkommen, die insgesamt schon auf fast 300€ nur für den TÜV kommen. Ersatzteile kosten natürlich extra... Neben den Flaschen sollten auch die Atemregler einer regelmäßigen Revision unterzogen werden. Immerhin sorgen sie unter Wasser für die lebensnotwendige Luftversorgung, da müssen sie schon fit sein. Das schlägt als Komplett-Wellness-Behandlung pro System auch nochmal mit etwa 100 Euro zu Buche. Dazu kommen eventuell noch Kosten für andere Ersatzteile wie zum Beispiel neue Manschetten an den Trockis – wir wollen ja nicht volllaufen, ihr erinnert euch? Um also nur mal wieder den Kopf ins Wasser zu stecken, hätten wir erst mal eine ganze Stange Geld in die Hand nehmen müssen. Trübe Aussichten, da überlegt man sich schon zweimal, ob es das wirklich wert ist. Natürlich ist so ein Tag am und im See schön. Aber wir haben ja mittlerweile auch unseren Garten und da ist es auch ganz schön schön! Nebenbei muss ich für einen Gartentag nicht so früh aus den Federn, die Anreise ist ja um so viel kürzer. Das Leben ändert sich und... --- ### Veränderung – Verbesserung - Verschlimmbesserung > Anders ist nicht immer besser aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Doch Veränderung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung. - Published: 2025-01-06 - Modified: 2025-01-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/06/veraenderung-verbesserung-verschlimmbesserung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Einkaufen, Gewohnheit, Naturkosmetik, Selbstoptimierung, Veränderung, Vorsätze Einkaufen ist ja beileibe nicht meine Lieblingsbeschäftigung und der wöchentliche Ausflug zum Supermarkt halt eine notwendige Pflichtübung. Damit sich dieser Ausflug nicht unnötig in die Länge zieht, mache ich einen besonders großen Bogen um besonders große Läden, die mit ihrem Sortiment locker mehrere Fußballfelder dekorieren könnten. Mein persönlicher Alptraum sind zweistöckige Supermärkte, die muss der Teufel persönlich entworfen haben. Es gibt zwei Arten von Menschen, die dir sagen, dass du in dieser Welt keinen Unterschied machen kannst: jene, die es selbst nicht versuchen wollen, und jene, die befürchten, du könntest Erfolg haben. Ray Goforth Was Lebensmittel und Drogerieartikel angeht, bin ich ein echtes Gewohnheitstier. Was gut funktioniert, darf beim nächsten Mal gerne wieder mit. Ich hab es zwar nicht so mit Markennamen allerdings bleibe ich den für gut befundenen Dingen lange und gerne treu – alles im Sinne der Einkaufseffizienz. Was mich aber wirklich ärgert, also auch so richtig nachhaltig verärgert, sind Verschlimmbesserungen jeglicher Art. Meist sind das "nur" versteckte Preiserhöhungen. Scheinbar glauben manche Hersteller immer noch, sie könnten ihre Kunden im großen Stil ver... albern. Ich verstehe schon, dass alles für alle immer teurer wird und die Erhöhungen am Ende an den Kunden weitergegeben werden. ABER warum müssen manche Hersteller an der Rezeptur herumschrauben? ! Wenn mir auf einer altbekannten Verpackung groß und breit „NEU“ entgegenspringt, bekomme ich fast schon schlechte Laune. Oft wird das so unschuldige Wort noch flankiert von „verbesserte Rezeptur“. Dann ist eigentlich schon klar, was hier verbessert wurde. Nämlich die Kosten für den Wareneinsatz beim Hersteller. Mehr Füllstoffe, weniger hochwertige und teure Inhaltsstoffe, mit Wasser gestreckt und was die Industrie sonst noch so an Tricks auf Lager hat. Veränderung bedeutet nicht zwangsläufig Fortschritt, aber um sich zu verbessern, ist Veränderung unumgänglich. Winston Churchill Manch einer schmiert sich womöglich morgens gerne die allseits bekannte Schokocreme aufs Brot. Die hat vor einigen Jahren genau so ihre Rezeptur „verbessert“ – noch mehr Fett, noch mehr Zucker. Dafür spart man beim teuren Kakao und den noch teureren Haselnüssen. Der Verbraucher macht das auch noch mit, so hörig ist er dem Markennamen. Ich genießen den Luxus selbstgemachter Marmelade (Danke liebe Schwiegermama! ) auf dem Brot, wenn ich mal was Süßes will. Wenn es aber mal die Nougatcreme sein müsste, gibt es genug Alternativen, die dem „Original“ nicht nur das Wasser reichen können, sondern dieses regelrecht zum Absaufen nötigen. Da allerdings auch die meisten anderen Menschen Gewohnheitstiere sind, juckt das den Hersteller nicht weiter. Es gibt nach wie vor genug unkritische Naschkatzen, die die Zucker-Fett-Mischung genussvoll weiter konsumieren. Und das sollen sie auch ruhig tun, jedem sein Guilty Pleasure. Die gibt es hier auch und mir ist völlig bewusst, dass ich mir mit manch einem Produkt keinen Gefallen tue. Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. Georg Christoph Lichtenberg Bei all dem Unperfektionismus versuche ich natürlich, auch ein paar Punkte auf der Positiv-Liste zu sammeln. Naturkosmetik-Produkte mit möglichst wenig Verpackung gebe ich im Badezimmer gerne den Vorzug, sofern die Haut mitspielt. Die macht allerdings gerne mal einen auf Spielverderber und hat mit juckenden Pusteln auch einfach die schlagkräftigeren Argumente. Immerhin akzeptiert sie ph-neutrale Seife und festes Duschgel (das die Haare dankenswerter Weise gleich auch mitmachen). Und da empfindliche Haut mitunter extrem zickig auf Veränderung reagiert, komme ich gar nicht erst in die Versuchung, groß herumzuexperimentieren. Die Zahncreme durch Pulver oder Tabletten zu ersetzen, hat nicht gut funktioniert aber wir hatten immerhin ein Produkt einer Naturkosmetikfirma, das lange Zeit reibungslos – also ohne Mikropartikel – wunderbar funktioniert hat. Und dann hat sich der Hersteller wohl gedacht, dass es an Zeit wäre, ein bisschen am Produkt herumzuschrauben. Groß und breit prangt der NEU-Schriftzug auf der Tube und lässt Schlimmes erwarten. Aus der einstmals weißen Paste ist ein labberiges, durchsichtiges und völlig geschmacksloses Gel geworden. Das Produktversprechen des frischen Atems wird zwar nach wie vor aufgelistet aber das ist wohl eher ein Gedenken an bessere, vergangene Zeiten. Was waren wir froh, als die Tube endlich aufgebraucht war. Und man glaubt nicht, wie viel Spaß man plötzlich am Zähneputzen hat, wenn man nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder eine brauchbare Zahncreme hat. Nur die Allerklügsten und die Allerdümmsten ändern sich nie. Konfuzius „Das haben wir schon immer so gemacht. “ Wie gerne möchte man Leute, die einem diese Worte um die Ohren hauen, an die Schultern packen und kräftig schütteln. Veränderung ist gut und wichtig. Bei all dem kann es aber nicht schaden, sich das „schon immer so“ mal anzuschauen und das was gut war und ist vielleicht einfach mitzunehmen. Nicht immer muss das Rad neu erfunden werden und zwanghafte Veränderung ist nicht besser, als zwanghaftes Festhalten am Status Quo. Wir sollten nicht erwarten, dass sich Dinge ändern, wenn wir immer dasselbe tun. Albert Einstein Für viele ist der Jahreswechsel ja ein Anlass für gute Vorsätze und neue Ziele. Selbstoptimierung ist und bleibt ein Dauerthema. Wer mit sich selbst und seinem Leben zufrieden ist, macht sich verdächtig. Mit dem kann doch was nicht stimmen! Und aus Sicht der Wirtschaft ist das sowieso untragbar. Wer soll denn sonst all die Statusprodukte, Ratgeber, Beauty-Wunder-Produkte, Pillen und Pülverchen kaufen? ! Ich hab mir tatsächlich nichts vorgenommen und schaue dem neuen Jahr völlig offen und relaxed entgegen. Mal sehen, was es außer einer neuen Jahreszahl so mit sich bringt. Wenn ich was ändern möchte, mache ich das in der Regel dann, wenn es mir in den Sinn kommt und passt – ganz unabhängig vom Datum. Das kann auch mal Selbstoptimierung sein, muss aber nicht, je nach Lust und Laune. Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Wolf Biermann Es gibt nämlich auch Dinge, die ich mag so wie sie sind. Die ändere ich nicht, sondern feiere sie. Wie meine Marotte, nach dem Zähneputzen breit in den Spiegel zu grinsen um die sauber blinkenden Beißerchen zu bewundern. Und wenn´s gut läuft, darf ich dabei auch wieder die immer selbe Zahncreme verwenden. Für manch einen mag es langweilig erscheinen,... --- ### Huch, das ging schnell! > Hoppla, schon wieder ein Jahr rum. Und als wäre ich nicht fleißig genug gewesen, gibt´s ausnahmsweise auch noch DIY-Weihnachtsgeschenke. - Published: 2024-12-30 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/30/huch-das-ging-schnell/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten - Schlagwörter: Beet, Beton, DIY, Garten, Hobby, Hochbeet, Mauerbau, Weihnachtsgeschenke Schon wieder ein Jahr rum und es kommt, was kommen muss. Die Zeit bietet sich einfach an, um mal zurückzuschauen, was alles so gelaufen ist. Meist vergesse ich völlig, was unterjährig so gelaufen ist – und vor allem, was wir alles so auf die Beine gestellt haben. In dem Fall müsste es aber eher heißen „auf die Steine gestellt“... Nachdem zum letzten Jahreswechsel noch Trocknungsgeräte für den Keller zu Gast hatten, ist es dieses Jahr sogar recht entspannt. Ein paar Weihnachtsgeschenke sind noch in Produktion, bzw. müssen noch hübsch verpackt werden. Ich töne ja immer gerne, wie erwartungsbefreit doch die Feiertage für uns sind, da wir uns keine großen Geschenke machen. Ich schaue nur so gerne anderen beim Auspacken zu (und liebe selbst die Spannung beim Lösen der Verpackung), dass mein Mann und ich uns zumindest immer eine brauch- oder essbare Kleinigkeit schenken. Das kann ein Päckchen Kekse oder (für ihn) eine Salami sein. Oder in diesem Jahr hochwertige Unterwäsche, damit er endlich diese eine von mir so gehasste, völlig verschlissene Ur-Ur-Uralt-Buxe entsorgt. Er hätte genug andere aber die „hebt“ ja noch. Wahrscheinlich würde er nicht mal merken, wenn ich das Ding unauffällig verschwinden ließe aber das wäre gegen meine Prinzipien. Sachen, die mir nicht gehören, rühre ich nicht an (also was das Aussortieren angeht, waschen tue ich sie natürlich). Dieses Jahr also der Wink mit dem Zaunpfahl. Doch auch Schwager und Schwiegermama waren dieses Jahr etwas anspruchsvoller. Der Schwager hat sich beim letzten Besuch in unsere Schrulle (ein Sofakissen aus Stoffresten in Form eines kleinen Monsters) verliebt und sich ein eigenes Exemplar gewünscht. Und da ich noch ein paar Stoffreste im Haus hatte, sollte er das auch bekommen. Mein Nähergebnis hat mal wieder Charakter aber immerhin erkennt man, was es sein soll. Im Zweifel freut sich seine Hundedame darüber. Und für die Schwiegermama habe ich mal wieder ein bisschen mit Beton experimentiert. Sie hat sich mal für den Garten eine Vase gewünscht, die wortwörtlich nichts umhaut. Die Herstellung ist eigentlich gar nicht so schwierig, man muss nur einen Luftballon und eine Plastikflasche opfern. Letztere konnte ich bei unserem Ausflug mit Freunden in ein Wasserrutschen-Paradies glücklicherweise ergattern (ich sag ja, es war doch einiges los im Jahr). Nach mehreren Neubefüllungen musste sie nun ihr kurzes aber doch noch sinnvolles Leben lassen. Falls das jemand nachmachen möchte, hier die Anleitung. Beton haben wir irgendwie immer im Haus, den muss ich für meine Hobby-Projekte nicht mal neu kaufen. Der Vorrat, der jetzt im Keller steht, stammt von unserem hochsommerlichen Mauerbau. Ich hab ja schon geschrieben, dass wir was auf die Steine gestellt haben. Nachdem die Kellerwände mit Silikatfarbe verschönert und der Boden ebenfalls aufgehübscht wurde, haben wir das restliche Jahr im Garten gewerkelt. Ich vergesse ständig, dass das eine Beet ja auch erst dieses Jahr entstanden ist. Die Pflanzen haben sich durch die Punktesammelkarte quasi von alleine bezahlt (dauert zwar, wenn man konsequent nur das kauft, was man eh braucht und alle Sondersammelaktionen ignoriert aber Kleinvieh macht auf Dauer echt viel Mist). Neben dem Flieder standen so viele andere Sachen auf dem Wunschzettel und den ganzen Sommer hat irgendwas geblüht. Ein Highlight war die Aster, die sämtliche Bienen aus der Nachbarschaft auf einen Besuch angelockt hat (ein Dankeschön für den Tipp geht an die Bahnwärterin). Nachdem die anfangs so winzigen Pflänzchen trotz schwerer Lehmerde aber so wunderbar angewachsen sind, waren die Mühen beim Anlegen des Beetes schnell vergessen. Beziehungsweise haben wir die eine Tortur einfach durch eine noch viel Größere ersetzt. Eigentlich sollte es nur ein weiteres kleines Beet am Ende des Grundstücks werden, um eine nicht so ansehnliche Mauer etwas zu verstecken und irgendwo muss ja auch die Erde von der anderen Terraforming-Aktion hin. Wir wollten dazu einfach den letzten sehr steilen Meter Hang terrassieren. U-Steine fand mein Mann aber nicht so hübsch – ich ja auch nicht aber ich wollte auch kein Fass aufmachen. Haben wir dann doch gemacht und uns drei Paletten große Steine bestellt. Parkplatz an der Straße und die geplante Baustelle lagen „nur“ läppische 70 Meter entfernt, natürlich bergauf. Bei 36° C haben wir also 120 Steine á 26 kg einzeln zum neuen Hügelgrab (so hab ich das Beet zur Freude Verwirrung der Nachbarn getauft) geschleppt. Und obwohl das ganze ein bisschen in Richtung insektenfreundlicher Trockenmauer gehen soll, haben wir zur Sicherheit auch etwas Zement verwendet. Wahrscheinlich steht das Bauwerk auch in 500 Jahren noch... Zum Glück stand da schon die Pergola auf der Terrasse. Meine Güte, die habe wir auch dieses Jahr aufgebaut. Hatte ich ebenfalls schon verdrängt. Wir zwei Schattenpflänzchen wären ja in der Sonne fast verdampft, hätten wir nicht dieses heimelige Naherholungsgebiet gehabt. So ein Hochsommer-Bauprojekt hat es echt in sich. Vielleicht haben wir es auch einfach ein bisschen (aber nur ein ganz kleines! ) mit den Ausmaßen übertrieben, es ist eine Art begehbares Hochbeet geworden. Noch wächst da nichts, ein bisschen Erde wird von einem (oder zwei... ) anderen geplanten Projekt nochmal anfallen. Nachdem wir anfangs lediglich den verrosteten Maschendrahtzaun entfernt hatten, brauchen wir nämlich noch ein wenig Sichtschutz Privatsphäre. Also stehen noch ein neuer Zaun und einige Hecken/Staudenpflanzen auf dem Plan. Die erschleppten Oberarmmuckis werden mir also noch erhalten bleiben. Doch zurück zum Beton, der hätte nämlich so langsam mal ausgehärtet sein sollen. Nach dem gaaaanz vorsichtigem Aufschneiden ist die „Grundkugel“ noch empfindlich wie ein rohes Ei. Nur zur Sicherheit habe ich noch zwei Ballons zusätzlich gefüllt – aller guten Dinge usw. – und bekam gleich die Quittung für meine Ungeduld. Hier ist nix ausgehärtet und ich habe statt Vasen grandiose moderne Kunst fabriziert. Als Sinnbild der Vergänglichkeit schrumpft diese aber dann auch vollends in sich zusammen. Das kann wohl weg. Zur Sicherheit (ich weiß, das hatten wir gerade eben) habe ich nochmal eine Schicht Beton in das erste Exemplar gegossen. Diesmal mit extra viel Zement in der Mischung aber mit einem noch schwereren Boden ist das gute Stück ja nur noch windstärker. Wasserfest wird das Ganze durch eine dünne Schicht Resin. Eigentlich bin ich kein Freund von diesem Kunstharz aber hier... --- ### Einen Scheiß muss ich > Es gibt ja gute und schlechte Gewohnheiten. Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - Published: 2024-12-23 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/23/einen-scheiss-muss-ich/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Gewohnheit, Haushalt, Hirntraining, Morgenroutine, Ritual, Routine, Sport Das ein Tag nur 24 Stunden hat, ist eine bekannte, jedoch wenig akzeptiere Tatsache. Um diese begrenze Zeit also möglichst gut auszunutzen, soll man sich das Leben mit allerhand nützlichen Gewohnheiten, Hacks und Routinen vereinfachen. Effizient müssen Arbeit, Haushalt, Familie und Freizeit gewuppt werden. Am besten parallel und natürlich muss es so aussehen, als gelänge einem das mühelos, während man selbst natürlich so aussieht, als wäre man geradewegs einem Modemagazin entstiegen – selbstverständlich ungefiltert, wir sind ja alle so echt. Um also das Optimum aus diesem knappen täglichen Zeitfenster herauszuholen, startet man ab besten gleich früh morgens mit einer Morgenroutine. Und nein, die besteht nicht darin, noch unzählige Male die Snooze-Taste am Wecker zu betätigen. So sehr ich auch über manch hippen Trend den Kopf schüttle, muss ich doch zugeben, dass ich morgens auch ein ziemlich streberhaftes Verhalten an den Tag lege. Nach dem Aufstehen, ganz ohne Schlummertaste beim ersten Wecker Klingeln, geht es kurz ins Bad. Mit frisch geputzten Zähnen wieder zurück ins Schlafzimmer, kurz Sportklamotten überwerfen und den Mann wachknudeln – meist mit eher mäßigem Erfolg. Und dann hüpfe ich brav auf die Matte und absolviere eine wilde Mischung aus Kraft- und Yogaübungen. Nach der Dusche gibt’s dann als gemütliches Ritual am Morgen eine Tasse Kaffee und ich lese ein bisschen im weltweiten Netz, was die Bloggerwelt so Neues hervorgebracht hat. Papierkram wird auch gerne zu dieser noch ruhigen Tageszeit erledigt und dann geht’s auch schon los mit dem Arbeitsalltag. Wobei „schon“ nicht wirklich das richtige Wort ist. Zwischen Aufstehen und Aufschlagen im Büro können schon mal bis zu drei Stunden liegen. Dafür – und das schätze ich sehr – habe ich nach der Arbeit auch wirklich Feierabend. Morgens bin ich noch gar nicht kreativ genug für Ausreden, um mich vorm Sport zu drücken. Abends hab ich dafür umso mehr Pläne oder möchte manchmal auch einfach nur die Füße hochlegen. Gerade im Sommer zieht es mich dann in den Garten, ins Beet oder in die Hängematte. Wenn es früh dunkel wird, höre ich den Lesesessel sehr eindringlich meinen Namen rufen. Tatsächlich habe ich durch den konsequenten frühen Start in den Tag erstaunlich viel Freizeit. Komme ich abends erst spät aus dem Büro (oder sitze lange im Homeoffice), hat das keinen negativen Auswirkungen auf mein Sportprogramm. Das sah ganz anders aus, als ich noch nach der Arbeit trainiert habe. Nach so manch extrem langen Tag habe ich wegen akuter Unlust das, was mir eigentlich guttut, einfach ersatzlos gestrichen. Jetzt ist im Kalender Luft für andere Dinge, die mir ebenfalls guttun, wie Spaziergänge – im Idealfall in Begleitung einer guten Freundin, oder Zeit für andere Hobbies. Als vorbildliche Ordnungsstreberin müsste ich jetzt natürlich auch mit einem perfekt geführten Haushalt aufwarten. Der gehört aber irgendwie so gar nicht zu meinen Prioritäten. Ich bin sogar ein bisschen stolz auf mich, kann ich doch mittlerweile Staubmäuse so lange ignorieren, bis sie den Mann stören. Der hilft selbstverständlich im Haushalt mit, hat aber eine ganz andere Schmerzgrenze als ich. Auf seine Putzschwelle Rücksicht zu nehmen, macht mein Leben wesentlich entspannter und das Haus ist sauber genug. Natürlich wird abends die Küche aufgeräumt und mit ein paar wenigen Handgriffen quasi im Vorbeigehen Ordnung gehalten/wiederhergestellt. ABER bei all den ach so vorbildlichen Routinen gibt es auch so richtige Null-Bock-Tage. Da sitze ich auch mal gerne lange im kuscheligen Bademantel mit der dritten Tasse Kaffee im Lesesessel und interessiere mich so gar nicht für die Welt da draußen. Im Urlaub ist der Tagesablauf ohne Wecker sowieso völlig aus dem Tritt und ich genieße es, einfach mal so richtig faul zu sein. Der Haushalt läuft nicht weg (leider, ihr kennt das). Lesen ist Training fürs Gehirn. Wir müssen uns um uns selbst kümmern, damit wir uns überhaupt um andere kümmern können.  Der Stapel an ungelesenen Büchern muss auch mal abgearbeitet werden. Die Muskeln brauchen regelmäßige Regenerationsphasen. Wer einen validen Grund fürs Nixtun benötigt – ich greife gerne kreativ unter die Arme. Liebe gute Gewohnheit, heute kannst du mich einfach mal! --- ### Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden… > Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - Published: 2024-12-16 - Modified: 2024-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbrauchen, Aufheben, Konsum, Lagerhaltung, Sekt Vor einigen Wochen war ich mit Kollegen im Rahmen des jährlichen Betriebsausflugs in Deutschlands ältester Sektkellerei. Eigentlich bin ich kein Sekttrinker. Das Blubberwasser steigt mir zu Kopf und letzterer hat auch am nächsten Tag noch was davon. Andererseits kann ich nicht behaupten, dass mir das Zeug nicht schmecken würde. Und manche Sorten finde ich sogar verdammt lecker. Während der Führung und bei der anschließenden Verkostung haben wir einiges gelernt, wovon ich mir leider das meiste nicht merken konnte. Das ist der Vorteil, wenn man mit gut dreißig Leuten unterwegs ist. Jeder behält etwas anderes in Erinnerung und am Ende hat man doch ein recht umfassendes Gesamtbild. Einige Fakten haben wir im Anschluss noch zusammengetragen: Die Flaschen, die für die Flaschengärung verwendet werden, haben dickere Böden. Wer also etwas besonders Edles kaufen will, vergleicht im Supermarkt das Gewicht der Flaschen. Brut heißt herb. Das klingt aber nicht so elitär und fein, weswegen man für Sekt exotischere Bezeichnungen verwendet, als beispielsweise für Bier. Wenn die Dame, die einem das erklärt, allerdings ein breites Schwäbisch spricht, klingt das auch alles andere als elitär und fein... Selbst ein trockener (sec) Sekt enthält bis zu 35 g Zucker pro Liter, was etwa 12 handelsüblichen Zuckerwürfeln entspricht. Um sich überhaupt Sekt nennen zu dürfen, muss der Schaumwein einen Alkoholgehalt von mindestens 10 Vol. -% enthalten. Die Verwendung der Bezeichnung Champagner wurde den deutschen Herstellern von Frankreich mittels Champagnerparagraf untersagt, weil Deutschland Streit angefangen hat. Mit 3,5 bar ist gehörig Druck auf dem Kessel der Flasche. Lässt man den Korken knallen, geht einiges vom feinen Prickeln verloren. Bei der Verkostung war entsprechend rein gar nichts zu hören, als die Flaschen geöffnet wurden. Profis am Werk! Wegen des hohen Drucks ist auch bei den Kellerführungen ein respektvoller Abstand zu den Rüttelpulten mit den reifenden Sektflaschen zu halten. Wahrscheinlich ist die Verkostung daher auch immer am Ende der Führung. Der dicke schwarze Kellerpilz, der in dicken Teppichen von der Decke des Gewölbekellers hängt, mag manche irritieren, ist aber ein hochgeschätzter Verbündeter der Sekthersteller. Er sorgt für ein stabiles Klima, in dem sich die Hefepilze besonders wohl fühlen. Auch wenn sich die Truppe eines Herstellers von Hochdruckreinigern wohl am liebsten sofort daran ausgetobt hätten, wenn man der Erzählerin glauben darf. Sekt wird bei langer Lagerung nicht besser. Und schon gar nicht, wenn er mit einem Korken verschlossen ist. Der Kork selbst ist ein Naturprodukt (ok, das was jetzt keine Neuigkeit... ), dass mit den Jahren an Elastizität verlieren und schrumpfen kann. Dadurch wächst das Risiko, dass Wein oder Sekt oxidieren. Ganz viele Zahlen, Daten und Fakten haben wir uns aber angesichts der Fülle einfach nicht merken können. Z. B. mit wieviel Druck der gefrorene Hefepfropfen beim Degorgieren aus der Flasche schießt oder wie viele Häuser durch den Sektkeller verbunden sind (gefühlt die halbe Altstadt). Der Punkt mit der Oxidation allerdings gab mir zu denken. Wir hatten nämlich zu Hause noch eine Flasche des edlen Gesöffs zu Hause stehen. Ein Geschenk, das wir uns aufgehoben hatten, für den Zeitpunkt, an dem wir die Handwerker endlich aus dem Haus hätten. Das dieser Zeitpunkt sich dermaßen hinauszögert, damit hat keiner gerechnet – nicht mal die Handwerker selbst. Also haben wir kurzerhand beschlossen, den Sekt zu trinken, solange er noch gut ist und damit zu feiern, dass nur noch ein paar Fußbodenleisten und kleinere Schäden auszubessern sind. Wäre ja zu schade, wenn wir irgendwann anstoßen wollen und dann nur noch fusselige Plörre in der Flasche vor sich hingammelt. Ich halte ja so gar nichts davon, sich Dinge für besondere Gelegenheiten aufzusparen. Was bringt mir ein „gutes Porzellan“, wenn es nur im Schrank steht. Wobei das ein schlechtes Beispiel ist, wir haben ja nur das robuste Steingut-Geschirr. Dafür wird man mich auch zu Hause nie in einem völlig verranzten Schlapperlook vorfinden. Klar muss die Kleidung bequem sein aber ich kann im Zweifel auch mal die Türe aufmachen, auch wenn gerade nicht Halloween ist. Und dafür trage ich dann auch die Dinge, in denen ich mich wohl fühle. Die hebe ich mir nicht für irgendwann auf. Genauso wenig, wie ich mir je wieder etwas in den Schrank hängen werde, dass nur zu ganz speziellen Gelegenheiten tragbar wäre. Ich habe mich einst mal aus einem schicken Kleid heraustrainiert. Als ich dann auf die glorreiche Idee kam, es im Büroalltag zu tragen, hätte ich aufs Atmen verzichten müssen. Sowas passiert mir bestimmt nicht nochmal. Das manch eine Designer-Handtasche ihr Dasein in einem Schutzbeutel im dunklen Schrank fristet, finde ich auch wirklich schade. Wenn´s nur eine Geldanlage ist, mag das ja sinnvoll sein. Aber wozu etwas besitzen, wenn ich keinen Spaß dran haben darf? ! Ist auch wieder ein schlechtes Beispiel, weil ich von Handtaschen so gar keine Ahnung habe und am liebsten keine mit mir rumtrage. Aber hätte ich ein besonders hübsches Exemplar, würde ich es mit Freude herumtragen. Und dann fallen mir noch Duftkerzen und -Seifen ein. Die sind ja viel zu schade, als dass sie den schnöden Alltag beduften könnten. Und wenn man sie dann nach Jahren (Jahrzehnten) in der hintersten Ecke einer Schublade findet, hat sich der Duft längst verduftet. Ich weiß zwar nicht, warum man sich teure Duftkerzen für 30,- € und mehr kaufen sollte – das ist, wie wenn ich den Geldschein direkt abbrenne – aber solchen Luxus dann auch noch verkommen zu lassen, ist ja noch dekadenter, als ihn wenigstens zu genießen. Ebenso gönnt man sich selbst ja in der Regel keine edlen Pralinen. Wenn die also mal den Weg zu mir finden, dann werden die auch genussvoll verschlungen. Und zwar ganz ohne besonderen Anlass. Das schöne an Schokolade ist ja, dass sie einem auch nach dem Verzehr lange erhalten bleibt. Aber solange sich der Gürtel nicht beklagt, mache ich mir da keinen Kopf drüber. Eine Ausnahme sind hier allerdings Pralinen mit Frucht oder Alkohol. Die gebe ich dann an meinen Allesfresser weiter, wobei auch der kein Fan hochprozentigen Naschwerks ist. Es existiert ja sogar ein Gerücht, dass es auf der Welt nur drei Packungen Mon Chéri gibt, die immer weiterverschenkt werden...... --- ### Der Lack ist ab > Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - Published: 2024-12-09 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus Über das Thema geplante Obsoleszenz habe ich in einigen Beiträgen ja ausführlich berichtet. Tatsächlich begegnen mir immer wieder Dinge, bei denen ich ganz akut den Verdacht habe, dass der Hersteller billigend in Kauf nimmt, dass das äußere Erscheinungsbild im Vergleich zum restlichen Produkt nicht besonders langlebig ist. Unkaputtbare Dinge sind ja nicht unbedingt verkaufsfördernd. Was also tun, damit der Absatz gesichert werden kann? Ganz einfach, man fügt dem Ganzen eine kaputtbare Komponente hinzu! Im Idealfall natürlich eine, die der Funktionalität keinen Abbruch tut und womöglich schon vor Garantieablauf zu Tage tritt. Im Gegenteil, viel besser ist es, wenn ganz ohne Garantieanspruch schon das Bedürfnis nach etwas Neuem geweckt werden kann. Ein rein äußerlicher Makel, abwiegelbar als Abnutzungserscheinung, ist da perfekt, zumindest aus Herstellersicht. Wenn ich so in unseren Küchenschrank schaue, sind da tatsächlich eine Handvoll Dinge, die ihre hübschesten Zeiten weit hinter sich gelassen haben. Die Thermoskanne sieht ganz schön ramponiert aus – hat sie doch einige viele Touren hinter sich. Das sie so manchen Absturz überlebt hat, sieht man ihr auch an (wortwörtlich, nicht alkoholisch – obwohl sie auch schon Glühwein beherbergt hat). Baumstämme eignen sich halt nur bedingt als Picknick-Platz und große Felsen an Bächen und Seen noch weniger. Wer da das Gleichgewicht verliert, muss einfach mit Blessuren rechnen. Die gehen zwar allesamt auf das Konto der Besitzer... allerdings soll das gute Stück auch spülmaschinenfest sein. Für die Kanne trifft das auch zu, für ihre Beschichtung hingegen nicht. Die kam unauffällig daher und erst mit ihrem teilweisen Verschwinden macht sie sich überhaupt bemerkbar. Hat aber auch einen Vorteil. Das Ganze sieht so unansehnlich aus, dass kaum jemand etwas von unserem Tee oder Glühwein abhaben möchte. Hat ihre schönsten Zeiten hinter sich Es braucht allerdings nur ein bisschen Geduld, dann sehen die Sachen irgendwann wieder schön aus. Bestes Beispiel ist mein Kaffeebecher. Auch so ein Thermo-Wunderwerk aus doppelwandigem Metall, das, obwohl schwer in die Jahre gekommen, wieder (fast) wie neu aussieht. Ursprünglich war auch dieses Teil mal lackiert – ebenso wie meine Trinkflasche aus Edelstahl. Die wiederum hat von diversen Flugversuchen einige Dellen davongetragen. Eine Glasflasche hätte bei mir wohl längst ihr Leben gelassen. Dabei bekommt man als robuster Begleiter so viel von der Welt zu sehen. Wann immer ich länger unterwegs bin, ist die Flasche dabei, ganz im Gegensatz zum Exemplar (so sah meine auch mal aus) meines Mannes. Der versorgt sich im Büro hauptsächlich mit Kaffee und verzichtet daher auf das zusätzliche Marschgepäck. Die sahen mal gleich aus - lange her... Und während ich das so schreibe, fällt mir auf – wo meine Flasche steht, bin auch ich zu finden. Oder andersrum... Egal ob bei der Arbeit oder zu Hause, dieses mitgenommene Ding wird immer mitgenommen. Sie darf sogar mit ins Bett. Da ich keinen Nachttisch habe, liegt sie griffbereit hinterm Kopfkissen. Quasi das Äquivalent zum Kuscheltier aber längst nicht so kuschelig. Ähnlich enthusiastisch nutze ich meine Armbanduhr. Die wird lediglich zum Duschen abgelegt. Und auch da zeigen sich leichte Abnutzungserscheinungen. Passt aber ganz gut, denn auch ich werde nicht jünger und habe ebenfalls erste Abnutzungserscheinungen. Aber Spaß beiseite. Wo es irgendwann mit Makeup und Spachtelmasse nicht mehr getan ist, lassen sich eben auch manche Gegenstände nicht mehr aufhübschen. Jetzt wäre es natürlich ein Leichtes, diese einfach auszutauschen. Doch egal, wie pfleglich man mit seinen Sachen umgeht (nicht alles wird hier auf Flugtauglichkeit getestet! ), irgendwann ist der Lack ab. Ob im übertragenen Sinne oder sprichwörtlich, es kommt aufs selbe raus. Die Funktionalität ist nach wie vor gegeben aber rein optisch ist die Luft raus. In den meisten Fällen ist mir das egal und ich leb einfach damit. Bei manches Dingen sehen Alterserscheinungen oder Patina ja sogar richtig schick aus und das Internet ist voll von Anleitungen, wie man Dinge gewollt alt aussehen lassen kann. Abgeplatzter Lack gehört allerdings nicht zu meinen optischen Favoriten. Das wenig attraktive Zwischenstadium Wenn es nur eine unnötige Beschichtung ist, hilft mir wahlweise ein rauer Schwamm oder Schmirgelpapier und eine ordentliche Portion Geduld und Beharrlichkeit. Viele Macken lassen sich auch wunderbar durch Lackstifte oder sogar durch einfach Filzstifte kaschieren. Und so sehr man diverse soziale Plattformen auch kritisieren kann, finden sich dort doch ganz oft sehr hilfreiche Reparaturanleitungen oder DIY-Upgrades. Alleine als Inspirationsquelle ist das schon enorm wertvoll und hat bestimmt schon vielen verlebten Gegenständen zu neuem Glanz verholfen. Mein letztes DIY-Projekt ist ein mobiler Fußschemel aus einer alten Weinkiste, die mich schon seit um die 30 Jahre durchs Leben begleitet. Ich muss zugeben, sie hat sich fast so gut gehalten, wie ich. Zwischenzeitlich schwarz lackiert, war auch hier der Lack ziemlich runter. Der wurde also grob runtergeschliffen, bevor ich das Holz mit schwarzer Beize neu eingefärbt habe. Ein paar Rollen (und etwa ein Kilo Unterlegscheiben aus dem Fundus) und ein Stück Teppich machen daraus ein vollwertiges Möbel. Kaum stand das schicke Teil unterm Tisch, wurde es auch schon vom Gegenüber weggeangelt. Was für eine Frechheit – aber eine zweite Weinkiste steht noch auf der Terrasse. Der täte eine kleine Wellnessbehandlung wirklich gut und dann herrscht auch wieder Frieden unterm Tisch! --- ### Der Fluch mit dem Segen > Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - Published: 2024-12-02 - Modified: 2024-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Absenkautomatik, Softclose, Toilette, Türdämpfung Es gibt Erfindungen, die sind so nutzlos wie ein zweiter Bauchnabel. Andere wiederum retten Leben oder erleichtern dieses zumindest. Und dann gibt es auch diese eigentlich völlig unnötigen Nice-To-Have-Dinge wie beispielsweise die Softclose-Funktion an Schranktüren und Klodeckeln. Wobei die Funktion gar nicht so unnötig ist, bewahrt sie doch vor herzinfarktmäßigen Schreckmomenten, wenn besagte Schranktüren oder Klodeckel mit einem laut krachenden Knall schließen. Als wir das erste Mal ein Bad renoviert haben, hat sich der beauftragte Handwerker geweigert, Baumarktware einzubauen. Ob das wirklich ein Qualitäts- und Garantiethema ist oder die einfach alle „gut zusammenarbeiten“, weiß ich nicht. Ich will ja nichts unterstellen, aber man macht sich schon so seine Gedanken. Für eine simple Kloschüssel zahlt man im Fachhandel mindestens das Dreifache, dabei kann die auch nicht mehr. Beim lautlos schließenden Klodeckel haben wir uns dann verweigert, solche Gimmicks brauchen wir nicht. Und man gewöhnt sich ja auch dran. Schon nach einer Woche im Hotel mit entsprechendem Toilettenluxus ist einem zu Hause der besagte Deckel schnell mal aus der Hand gerutscht. Also lieber gar nicht erst dran gewöhnen! Doch die Zeiten ändern sich und wenn der Preis für den Porsche unter den Klodeckeln quasi mitinbegriffen ist, lässt man sich halt doch hinreißen. Den Standard-Klodeckel gibt es nun also mit Absenkautomatik. Mein Argument, dass man das doch nicht brauche, erntet bei Sanitär-Fachverkäufern nur verständnislose Blicke. Mein Mann und ich haben uns also brav gefügt und kamen daher mit unserem Umzug letztes Jahr auch in den Genuss der geräuschlosen Deckelabsenkung. Der Gewöhnungseffekt trat wie befürchtet schnell ein – zudem am Arbeitsplatz sowie vielerorts in Bars und anderen Lokalitäten der Klodeckel längst Einsparungsmaßnahmen zum Opfer gefallen ist. Und wie befürchtet, ließ der laute Knall nicht lange auf sich warten – so viel zum „stillen Örtchen“. Bei der Schwiegermama ist noch so ein schweres und sehr massives Exemplar verbaut. Zum Glück herrscht am Esstisch üblicherweise kein gesittetes Schweigen. Im Trubel der munteren Diskussionen ist wohl nur uns selbst aufgefallen, dass dem anderen jeweils der Deckel aus der Hand geflutscht ist. Und nachdem wir beide mal wieder von der Schwerkraft eingenordet wurden, klappt das wieder ganz gut und wir können uns wieder zu den gesellschaftsfähigen Klogängern zählen. Das ist auch gut so, denn ich bin dazu auch noch eine leidenschaftliche Klogängerin. Das liegt aber keinesfalls an einer schwachen Blase oder übermäßigem Kaffeekonsum. Im Gegenteil, oft suche ich die Toilette aus einem ganz anderen Grund auf. Da kommt der Forscherdrang in mir zum Vorschein und man kann fast ungehindert einen Blick hinter die Kulissen werfen. Besonders in Altstädten kann das enorm spannend sein. Es geht treppauf und treppab, durch verwinkelte Flure vorbei an Fenstern zum begrünten Innenhof. Bei einem Café war ich mich fast sicher, dass ich auf dem Weg zur Toilette durch mindestens drei weitere Häuser spazieren durfte. Oft sind die Flure sogar ein wenig aufgehübscht und man findet liebevoll dekorierte Ecken oder auch mal historische Fotos an den Wänden. Die Treppen wiederum spiegeln das wahre Alter ungeschönt wider und man ahnt, wie viele Füße schon darübergestiegen sein müssen. Und ganz am Ende findet sich dann entweder eine sehr abenteuerliche Konstruktion aus alten Rohren und angeschlagener Kloschüssel oder – immer öfter – ein richtig schicker Thron, natürlich mit Softclose-Toilettendeckel! Ich bin immer noch jedes Mal überrascht, weil dieser Standard für mich immer noch etwas Besonderes ist, dass nur Stars und Millionäre in ihren Bädern haben – und wir sind beides nicht. Ich bin generell eher geräuschempfindlich und würde auch nie auf die Idee kommen, mir Radio oder Fernseher als Hintergrundbeschallung anzuschalten, wenn ich allein bin. Schranktüren, Schubladen und Klodeckel schließe ich naturgemäß leise, schon aus purer Selbstliebe. Natürlich ist es fein fürs Nervenkostüm, wenn Absenkautomatik und Türdämpfung die natürliche Geräuschkulisse von Grobmotorikern abmildern. Alles schließt sanft und leise, ein Traum! Bis man selbst mal wieder zum schreckhaften Opfer eines traditionellen Schließmechanismus wird – ein Albtraum. Es ist schon ein Fluch mit dem Segen des Fortschritts... --- ### Der beste Deal am Black Friday > Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - Published: 2024-11-25 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Angebot, Black Friday, Black Week, Deal, Schnäppchen, Sparen „Das ist einfach“ mögen sich einige von euch denken. Und tatsächlich ist es auch ganz einfach. Am meisten spart man erstaunlicherweise, wenn man einfach gar nichts kauft. Damit wäre der beste Deal, diesen Tag einfach zu ignorieren. Und obwohl es so offensichtlich auf der Hand liegt, überschlagen sich die Angebote jedes Jahr aufs Neue. Es reicht auch nicht mehr, nur an einem einzigen Tag ein kleines Vermögen auf den Kopf zu hauen. Nein, aus dem Friday ist mittlerweile eine Black Week zuzüglich Cyber Monday erwachsen. Wer gezielt etwas sucht, findet mit Glück womöglich ein unschlagbares Schnäppchen. Im Großen und Ganzen ist es aber nur eine riesige Konsum-Party. Der Einzelhandel hat es ja bekanntlich eh nicht leicht und freut sich immer über mehr Kauflaune. Aus Unternehmenssicht darf die auch gerne in einen regelrechten Kaufrausch ausarten. Den Shopping-Hangover gibt’s dann inklusive. Manch ein Händler hat sich natürlich gut vorbereitet. Im Gegensatz zu Weihnachten, das jedes Jahr scheinbar völlig überraschend über uns kommt, weiß man ja, wann uns dieser höchste aller amerikanischen Feiertage bevorsteht. Damit man die Preise kräftig reduzieren kann, zieht man sie vorher einfach kräftig an. Ich weiß noch, wie ich im Verkauf mal ein Regal mit Bilderrahmen bestücken sollte. Die waren ganz praktisch bereits vorausgezeichnet – die Art und Weise hat mich allerdings einen Teil meiner gutgläubigen, jugendlichen Naivität gekostet. Da waren bereits zwei Aufkleber mit durchgestrichenen, höheren Preisen auf der Neuware angebracht, damit es so aussieht, als wären die Rahmen bereits zweimal reduziert worden. Es ging also nicht darum, Lagerware zum reduzierten Preis unters Volk zu bringen, sondern nur darum dem Kunden vorzugaukeln, er ergattere hier ein Wahnsinns Schnäppchen. Wahnsinns Schnäppchen sind zwischen all den Lockangeboten sicher nicht ausgeschlossen und jeglichem Konsum abzuschwören muss ja auch nicht das Ziel sein. Dass solche Events wie ein Black Friday aber nicht ins Leben gerufen werden, um dem Kunden möglichst was Gutes zu tun, sollte einem eigentlich bewusst sein. Die Kassen sollen fleißig klingeln, dafür greift man auch mal tief in die Trickkiste. Im eigenen Interesse gilt es also, all die schönen bunten Angebote kritisch zu hinterfragen. Wer allerdings unbedingt Geld auszugeben hat, kann sich statt neuer Produkte ja einfach eine hübsche Aktie in den Einkaufskorb legen. Aber wie beim Black Friday, sollte man auch dabei auf keinen Fall in einen Kaufrausch verfallen. Sonderangebote sind meist nicht ohne Grund so günstig – so manches Schnäppchen entpuppt sich dann im Nachhinein als Fehlkauf. Wie am Wühltisch kann es ebenso an der Börse schon mal vorkommen, dass Ladenhüter zu gnadenlos reduzieren Preisen zu haben sind. Man kann aber auch Glück haben und einen echten Schatz für kleines Geld ergattern. Im Idealfall vermehrt man damit langfristig sein Geld, einerseits durch den Wertzuwachs der Aktie selbst, andererseits durch mögliche Dividendenausschüttungen. Meine monatliche Spende lässt sich so mittlerweile ganz wunderbar aus Dividenden finanzieren. Grüne Geldanlagen mögen ja meist eher grüngewaschen sein, aber so kann ich quasi selbst ein bisschen Nachhaltigkeit Naturschutz in meine Finanzen bringen. Das ist tatsächlich gar nicht so einfach, wie manch Finanzdienstleister einem weiß machen wollen. Denn eine allgemeine Vorgabe gibt es für grüne Geldanlagen nicht. Mit den richtigen Verkaufsargumenten kann man sich die Statistik einfach schönrechnen. Und was am Ende im Paket drin ist, versteht wahrscheinlich eh kaum jemand – wahrscheinlich nicht mal der Verkäufer selbst. Hier hält man es dann am besten genauso wie mit all den Lockangeboten zum Black Friday – Hirn an, bzw. Finger weg. In der Regel will nämlich jeder nur unser Bester – nämlich unser Geld. --- ### Salz auf der Haut und Wasser im Ohr > So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - Published: 2024-11-18 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/ - Kategorien: Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Ägypten, Blasenalge, Blaupunktrochen, Check Dive, Fischsuppe, Hobby, Muräne, Rotes Meer, Schildkröte, Seemannsauge, Tauchen Die Sehnsucht nach Meeresrauschen und Salzwasser lässt sich ja lange ignorieren aber irgendwann kann man dem Verlangen ja auch mal nachgeben. Vor allem, wenn der Garten eh in seine wohlverdiente Winterpause übergegangen ist und auch sonst keine größeren Projekte mehr anstehen. Und dem grauen November für ein paar Tage in südlichere Gefilde zu entfliehen, kam mir als geradezu teuflisch genialer Plan vor. Den hatten wohl auch einige andere, zum Glück aber erst etwas zeitversetzt zu uns. Wir haben also eine wunderschöne Woche hinter uns, in netter Gesellschaft von Freunden, die sich uns spontan angeschlossen hatten. Während die sich durchs Buffet gefuttert haben (also zumindest der ohne Magenverstimmung), haben mein Mann – der bester Tauchbuddy auf der Welt – und ich unseren Nachholbedarf an Tauchgängen gedeckt. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr im Wasser waren, war der Aktivurlaub zwar anstrengend aber wiederum auch genau das richtige für die darauffolgende Trockenphase. Und da wir wie immer einen Sack voll Bilder mit heimgebracht haben, gibt’s jetzt ein kleines BestOf, quasi als Unterwasser-Reisebericht. Keine Panik, ich habe mir wirklich bei der Auswahl extrem zurückgehalten damit das nicht in einen mehrstündigen Dia-Abend ausartet. Wobei wir längst nicht mehr JEDEN EINZELNEN Fisch fotografieren müssen – man wird da mit der Zeit doch wesentlich entspannter. Check Dive Zu Beginn verlangt die sicherheitsorientierte Tauchbasis selbstverständlich von jedem Taucher, dass er sich einem sogenannten Check Dive unterzieht. Das kennen wir schon, ist sozusagen Routine. Neben dem festlegen der benötigten Bleimenge werde dabei die Tarierfähigkeiten überprüft, also die Fähigkeit eine bestimmte Tiefe konstant zu halten und nicht wie ein JoJo ständig nach oben und nach unten zu eiern. Letzteres ist durch den Druckunterschied nicht nur extrem anstrengend für die Gehörgänge, sondern führt auch dazu, dass manch schlecht tarierter und überbleiter Taucher im Sand oder schlimmer, auf einer Koralle einschlägt. Das Blei hilft beim Abtauchen, da ein Neoprenanzug sowie eine leerere Flasche Auftrieb haben. Normalerweise frei im Wasser schwebend wird dann einmal die Tauchmaske ab- und wieder aufgezogen und der Atemregler muss „weggeworfen“ und wiedererlangt werden. Beim letzten „Orientierungstauchgang“, wie es manche Tauchcenter liebevoll umschreiben, durften wir allerdings die Schulbank drücken. Alle neuen Taucher wurden nebeneinander aufgereiht und bei den Übungen festgehalten. Ein komisches Gefühl für uns erfahrene Taucher mit bereits über 370 absolvierten Tauchgängen. Sonst dürfen wir nach den Übungen auch immer gleich alleine losziehen, diesmal mussten alle in der Gruppe bleiben. Ganz schön was los Aber Sicherheit geht vor und bis auf die unnötige Diskussion über die Bleimenge – der Guide musste einfach aus Prinzip seinen Senf dazu abgeben, wenn er auch am Ende genau meiner Meinung war – bietet so ein Gruppentauchgang den Anfängern ja auch die Gelegenheit, sich mal ein bisschen was bei anderen zu abzuschauen und den einen oder anderen hilfreichen Tipp abzustauben. Das haben wir damals sehr zu schätzen gewusst und geben das gerne weiter. Fischsuppe So sieht es aus, wenn man vom Boot direkt in eine Fischsuppe plumpst. Eigentlich sortieren wir uns dann erst mal in Ruhe und tauchen direkt ab ans Riff. Wenn es aber wie hier keine Strömung gibt, liegt es natürlich auf der Hand, dass man als allererstes einfach nur die großartige Aussicht genießt und sich ein bisschen treiben lässt. Chillkröte Gute Nacht Während wir unser Glück kaum fassen konnten, auf eine riesige, im Riff dösende Schildkröte zu treffen, kam schon das nächste, noch größere Exemplar direkt auf uns zu. Erstere hat sich davon nicht stören lassen, die konnten wir in aller Ruhe bestaunen. Die zweite allerdings schien dringende Termine zu haben. Mit Vollgas ist sie unter uns vorbeigeschossen – direkt mit Kawumm ins Riff hinein. Sie hat eine niedrige Höhle unter dem Korallendach anvisiert und wollte wohl unbedingt da rein. Als sie mit dem Bauch über den Sand geschrabbelt ist, habe wir auch erkannt, warum. Zwei überdimensionale Schiffshalter hatten es sich unter ihr gemütlich gemacht und wechselten nun grummelnd ihre Position. Der Umzug auf den Rücken der Schildkröte mag ihnen im ersten Moment sinnvoll erschienen haben. Doch die hat den ungebetenen Gästen zwischen Höhlendach und Sandboden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein ausgewachsener Schiffshalter ganz schön Schlagseite verursacht. Einer hatte uns mal auf Tauglichkeit beäugt und hätte sich vielleicht sogar angehängt, wenn wir nicht ständig so seltsame Luftblasen von uns geben würden. So nervig die Mitfahrer für ihre Gastgeber offenbar sind, so interessant sind sie zu beobachten, wie sie sich mit ihrer Rückenplatte festsaugen. Auch die erste Schildkröte hatte so einen Passagier auf dem Rückenpanzer, den wir uns etwas näher ansehen konnten. Und womöglich noch einen an der Unterseite. Denn auch sie fing irgendwann an, sich gemütlich im Riff zu wiegen. Leider hat der Luftvorrat uns dann aber zum Weitertauchen genötigt. Bei einem späteren Tauchgang waren die Tiere natürlich längst über alle Berge. Mit ihren Panzern sind sie definitiv feinfühliger, als sie aussehen (und als manch Schnorchler und unfähiger Taucher). Man hätte ein Bild der Zerstörung erwartet aber es war wirklich nicht zu sehen, dass da vorher eine Schildkröte lag, die sich vor der Weiterreise noch genüsslich den Bauchpanzer an den Korallen gerieben hat. Blaupunktrochen Schau mir in die Augen... Die bildhübschen Tiere liegen gerne irgendwo im Sand herum und obwohl wir sicher schon tausende Bilder von Blaupunktrochen gemacht haben, muss es dann immer noch das Tausendundeinste sein. Wenn man sich ihnen ganz vorsichtig und entspannt nähert, lassen sie sich nicht weiter stören und liegen sogar sehr gerne unter der Plattform, auf der die Taucher ihre Übungen machen. Allerdings kann es auch darunter ganz schön eng werden und sollte man da eine große Sandwolke entdecken, sind sich wohl zwei Rochen zu nah auf den Pelz gerückt... Schlechte Sicht Man verdächtigt ja gerne mal andere Taucher, die mit ihren Flossen den Sand aufwirbeln. Oder die Strömung, die mal wieder für eingeschränkte Sichtverhältnisse sorgt. Es gibt aber auch Meeresbewohner, die einigen Staub aufwirbeln. Grundeln gründeln gerne – kann man sich ja schon beim Namen denken. Und immer im Schlepptau dabei sind natürlich die, die hoffen, dass dabei auch was für sie abfällt. Manchmal... --- ### Mein Erfolg gehört mir > Finger weg von meinen Lorbeeren! - Published: 2024-11-11 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Bescheidenheit, Eigenlob stinkt, Erfolg, Finanzen, fremde Lorbeeren Tiefstapeln gehört heutzutage ja zum guten Ton. Wer sich selbst lobend auf die Schulter klopft, kommt ja auch gerne mal ein bisschen (arg) unsympathisch rüber. Und wer gar zu erfolgreich ist, dem sind Neid und Missgunst der Mitmenschen sicher. Da darf man sich dann Unterstellungen anhören, wie dass man eben viel Glück hatte (die harmlose Variante), sich hochgeschlafen hätte (kein bisschen harmlos) oder den Job eh nur wegen der Frauenquote bekommen und damit einem kompetenten Konkurrenten den Job weggenommen hätte. So offen ins Gesicht hat mir bisher noch keiner seine „Vorbehalte“ kommuniziert. Was manch einer von Ingenieuren und Teamleitern hält, lässt sich an manch blöden Sprüchen leicht erahnen. Mein absoluter Favorit ist „Was macht ein Teamleiter überhaupt? ! “. Eine zwei Din A4 Seiten füllende Jobbeschreibung in einen Satz zu packen, ist in dem Fall müßig, da solche Fragesteller meist über die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches verfügen und es sie eh überhaupt nicht interessiert. Was sie hingegen brennend interessiert, ist die Höhe meines Gehalts (die sie wiederum gar nichts angeht) und wie viele Wochenstunden ich dafür arbeite (anscheinend überhaupt keine... ). Man sieht halt, was man sehen möchte, und sowieso ist man ja immer viel schlechter dran, als alle anderen und das Leben ist so unfair zu einem und alle anderen bekommen ihr Glück in den Allerwertesten geschoben. So weit, so egal. Ich habe es längst aufgegeben, irgendwem zu erklären, womit ich meine Arbeitstage verbringe. An manch stressigen Tagen weiß ich das am Ende selbst nicht mehr so genau. Aber mal im Ernst, Nichtstun fühlt sich anders an. Das ich diesen Job überhaupt machen kann, liegt aber keinesfalls an Glück, Vitamin B oder irgendeiner Quote. Denn ohne die nötigen Grundvoraussetzungen die in dem Fall aus einem brauchbaren Schulabschluss, einem anständig abgeschlossenen Studium und Berufserfahrung bestehen, hilft auch Fortuna nicht. Bei manchen Zeitgenossen bekommt man aber den Eindruck, man müsste sich für den selbst erarbeiteten Erfolg schämen. Was ich allerdings wirklich unverschämt und anmaßend finde, sind Menschen, die sich selbst die Lorbeeren für meinen Erfolg auf die Fahnen schreiben wollen. Beispiel gefällig? Vor einigen Wochen bin ich einem ehemaligen Chef über den Weg gelaufen. Den Job bei ihm hatte ich gekündigt, um Softwaretechnik zu studieren. Seine Reaktion damals war gelinde gesagt kindisch. Angeblich hätte er langfristig mit mir geplant, allerdings war in dieser langfristigen Planung wohl kein attraktives Gehalt vorgesehen. An meinem letzten Tag weilte der feine Herr bereits im Urlaub, zu einer Verabschiedung/Gratulation zu Hochzeit bzw. Geburtstag war er nicht in der Lage und ursprüngliche, mündliche Vereinbarungen zu Überstunden wurden kommentarlos anders geartet umgesetzt. Von der versprochenen Prämie für null Krankentage war natürlich auch keine Rede mehr. Das war eher so eine Karotte, die man den naiven jungen Mitarbeiterinnen vor die Nase gehalten hat. Der arme, arme Chef war sowieso ganz fürchterlich arm dran, denn er zahle sich ja nur ein minimales Gehalt. Die herzerweichende Story tischte er jedem auf, damit man ja nicht auf die Idee kommt, nach mehr Geld zu fragen. Hat gut funktioniert, immerhin hats für die vierköpfige Familie für einen AIDA-Urlaub gereicht, während die Angestellten sich mit dem Lohn von Monat zu Monat gehangelt haben. Und genau diesem Chef begegnete ich nun. Man grüßt höflich, fragt kurz nach dem gegenseitigen Befinden und dann reibt er mir doch tatsächlich unter die Nase, dass er weiß, wo ich mittlerweile arbeite. Als wenn das nicht schon gruselig genug ist, reibt er mir dazu ebenfalls noch unter die Nase, dass ich ja bei IHM so viel für meinen heutigen Job mitgenommen hätte. Und schlagfertig, wie ich nun mal nicht bin, habe ich mich höflich verabschiedend und mir den nächsten Blumenkübel zum Reinkotzen gesucht. Klar habe ich in dem Job damals viel gelernt, wie in jedem anderen Job auch. Aber vor allem habe ich mitgenommen, wie man sich als Vorgesetzter nicht verhält – außer man möchte natürlich, dass die Mitarbeiter das Gefühl haben, verarscht und ausgenutzt zu werden. Ich habe gelernt, dass ich, wenn ich mich weiterentwickeln will, selbst nach mir schauen muss. Und ich habe gelernt, dass ich viel mehr auf dem Kasten habe, als ich in dem damaligen Umfeld hätte ausleben können. Und wer darf sich dafür die Lorbeeren anstecken? ICH natürlich! Wobei, wenn man nach meiner Oma geht (sie möge in Frieden ruhen), hat der liebe Gott ja eigentlich die Hauptarbeit geleistet. Von mir aus darf ja jeder glauben, was er möchte, solange er andere damit in Ruhe lässt. Sie hat zeitlebens nicht eingesehen, dass ich mit Kirche und Co. nichts anfangen kann und jegliche Aufklärungsversuche meinerseits in dieser Richtung stoisch ignoriert. Irgendwann habe ich resigniert und sie reden lassen. Wie man das halt so macht, mit alten Menschen, die andere Ansichten gekonnt übergehen. War ja nett gemeint, wenn sie für einen gebetet hat. Es war ihre Art zu sagen, dass sie an einen denkt. Aber als sie dann doch tatsächlich meine guten Noten ihrem alten Herrn im Himmel ankreiden wollte, ist mir doch glatt mal der Kragen geplatzt. Der weißbärtige Tattergreis, den sie da vor Augen hatte, hat sich bestimmt nicht auf seine vier Buchstaben gesetzt und gepaukt. Das war ich! Wenn überhaupt jemand einen Anteil daran hat, dass ich keine einzige Prüfung wiederholen musste, dann mein Mann. Der hat sich nämlich neben mich gesetzt und mit mir gepaukt. Denn auch nicht jeder Dozent sollte sich rühmen, seinen Studenten etwas Sinnvolles beizubringen. Den Vogel abgeschossen hat der, der uns Elektrotechnik anhand von Duplos und Erbsen näherbringen wollte. Die Evaluierungsbögen (Bewertung der Dozenten) auszufüllen, konnten wir uns nach seiner Aussage auch sparen, die würde er eh ungelesen im Papiermüll entsorgen. Es sei nämlich unkündbar... aber bei einem guten Prüfungsdurchschnitt lag das natürlich ein seinem überragenden Unterricht! Ja, auch hier gab es wieder viel zu Lernen – nur eben nicht das, was auf der Verpackung stand. Und vor allem eben nicht, weil jemand besonders gut darin gewesen wäre, andere Menschen auf ihrem Weg weiterzuentwickeln. Wahrscheinlich empfinden genau diese Menschen mich jetzt als extrem undankbar. Es passt ja auch gar nicht in unser Bild eines sympathischen Menschen, wenn sich jemand inbrünstig... --- ### Ein Geschenk an mich selbst > Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - Published: 2024-11-04 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Bio-Baumwolle, Hoodie, Kapuzenpullover, Kleidung, kuschelig, Wasni, Winter Eigentlich kaufe ich nicht gerne neue Kleidung – eigentlich... Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Und zwar, wenn ich genau weiß, was ich will und genau das bekomme, was ich will. Zuverlässige Bezugsquellen sind da natürlich Gold wert und daher habe ich mal angefragt, ob ich meine mit euch teilen darf. ALSO – ich darf und möchte hiermit nochmal betonen, dass es sich hierbei um unbezahlte und unbeauftragte Werbung handelt. Ja Werbung! Einfach so aus Überzeugung. Der Winter steht fast schon vor der Tür, während der Herbst bereits mit Karacho durchs Tor gebrochen ist. Sprich, es ist kalt und wird noch kälter. Das lässt sich beim besten Willen nicht wegignorieren. Der Schrank beherbergt zwar einige Pullis aber arg warm sind die nicht. Ist halt alles eher auf den Bürojob ausgerichtet. Für eine Frostbeule wie mich darf es an richtig kalten Tagen aber auch da etwas kuschliger sein. Ideal wären Kapuzenpullover, davon habe ich auch zwei. Die sind aber riesig, da ich beim Tauchen zwischen zwei Tauchgängen sowas wie ein mobiles Umkleidezimmer brauche (und oft ganz schön durchgefrostet bin). Privat trag ich die gerne aber für die Arbeit sind sie dann doch schon zu lässig. Die Qualität ist erstklassig, und der Schnitt sowieso. Der ist nämlich nur für mich gemacht. Ja genau – das ist nix von der Stange, jedes Exemplar wird genau nach Kundenwunsch gefertigt. Da ich mir fürs Tauchen quasi Zelte zum Anziehen gewünscht hatte, wäre ein Herrenpullover natürlich auch eine Option gewesen. Aber dann hätte man mit den Ärmeln wahrscheinlich den Boden wischen können. Und bei der Wunschkonfiguration passt dann nicht nur die Farbe zur persönlichen Vorliebe, sondern auch solche Details wie die Bändel, auf die ich liebend gerne verzichte. Ich habe zwar keine Ahnung, wie viele Jahre ich die zwei Hoodies von Wasni schon mein Eigen nennen darf (Woher wissen das einige von euch so genau? Führt ihr Buch? ), aber das viele Tragen sieht man ihnen nicht an. Anders ist das bei meinem Mann. Der trägt seine Kapuzenjacken jeden Tag, bis sie wortwörtlich auseinanderfallen. Da könnte nicht mal mehr der Reparaturservice etwas retten aber wir wissen ja, wo es Nachschub gibt. Da der Herr schon vermessen wurde, reicht ein Anruf zur Nachbestellung. Als ich nun einen bürotauglichen Pullover im Kopf hatte, wusste ich ganz genau, was ich mir wünsche. Wenn ich sonst mit so einem präzisen Bild im Kopf einkaufen gehe, kann ich mir sicher sein, genau das nicht zu finden (nicht mal annähernd! ). Bequem und lässig, komplett in Schwarz mit Schalkragen und ohne Kapuze, Bändel oder sonstigen Schnickschnack. Dafür mit einem raffinierten Schnitt, der sich ein bisschen vom Hoodie-Einerlei abhebt. Und jetzt kommts – das alles bekomme ich aus Bio-Baumwolle – und der Rest ist auch fair, tatsächlich auch der Preis. Der Name Wasni – wenn anders sein normal ist – steht für die Philosophie der wortwörtlich ausgezeichneten Textil-Manufaktur. Das inklusive Team ist so bunt, wie die Hoodies selbst. Made in Esslingen, also fast vor meiner Haustüre, werden Lieblingsstücke nach Maß gezaubert. Und da ich mich beim Nähen selbst ja wie der letzte Mensch anstelle, ist es ein bisschen wie Magie, wenn ich den fertigen und vollkommen perfekten Pulli in den Händen halte. Wenn ich versuche, meine textilen Ideen selbst in Stoff zu gießen, sieht das ganz anders aus. Zum Glück gibt´s solche Profis! Jetzt darf es auch kalt werden, ich bin gewappnet. --- ### Minimalismus an der Börse > Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - Published: 2024-10-28 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Börse, Diversität, Finanzen, Minimalismus, Risiko Nachdem ich zu Gast bei Rebeccas lesenswertem Blog Frei-mutig den Beitrag Minimalismus in der Börse veröffentlichen durfte, korrigiere ich heute den vermeintlichen Schreibfehler. Schauen wir uns doch einmal an, warum Minimalismus an der Börse eine blöde Idee sein kann. Anhänger des Minimalismus als Lebensstil schätzen ja meist die Übersichtlichkeit und die klaren Strukturen, die der reduzierte Besitz mit sich bringt. Was zunächst oft im Kleiderschrank oder Bücherregal beginnt, zieht sich irgendwann durch den gesamten Wohnraum. Dann geht es ans Eingemachte, der Papierkram wird aussortiert und damit nochmal einiges an benutzter Regalfläche verschlankt. Ich sag nur Studienunterlagen. Jetzt kommt die Königsklasse – die digitale Datenablage. Unzählige Dateien in mehr oder weniger gut strukturierten Ordnern, endlos viele Fotos und etliche uralte E-Mails belegen unnötig viel Speicherplatz. Damit kann man sich gut und gerne einige Stunden beschäftigen. Ich kann mich da selbst nicht von ausnehmen. Von jedem Tauchgang bringen wir einiges an Bildern mit an die Oberfläche. Ganz schlimm sind immer die ersten Tauchgänge im Urlaub. Gegen Ende kennt man dann schon jede Muräne und jeden Feuerfisch persönlich und hätte genug Erinnerungsfotos, um eine ganze Wand damit in Diaformat zu tapezieren. Und das, obwohl wir schon während dem Urlaub aussortieren. Im Kleiderschrank kann Minimalismus regelrecht tiefenentspannend sein. Wer sich auf Farbe, Schnitt oder gar ein bestimmtes Produkt festlegt, vereinfacht die morgendliche Ankleide-Prozedur ungemein. Kann aber langweilig werden. Selbst in meinem sehr einfarbigen Schrank habe ich gerne unterschiedliche Stile und wechsle nach Lust und Laune zwischen rockig bis elegant wild durch. Diversifikation ist das Zauberwort, das wir eigentlich aus der Finanzwelt kennen. Dort, wo es herkommt, ist das Zauberwort sowas wie der heilige Gral. Umso breiter die finanzielle Grundlage aufgestellt ist, umso sicherer steht sie. Und mit sicher ist definitiv nicht das gute alte Sparbuch gemeint. Da ist leider lediglich die Inflation sicher, die dafür sorgt, dass unser Erspartes fleißig an Wert verliert. Betongold ist auch so eine klassische vermeintlich sichere Geldanlage. Mit Immobilien kann man Geld verdienen – aber man kann auch ganz schön viel Geld reinstecken. Gerade das selbstbewohnte Eigenheim ist eher eine Lifestyle-Entscheidung und definitiv keine Geldvermehrungsmethode (je nach Immobilie womöglich sogar eine wirkungsvolle Geldvernichtungsmaschine). Im Idealfall baut man auf mehrere Säulen. Bricht eine weg, steht man trotzdem noch sicher. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man in Aktien investiert. Wer einst all sein Erspartes in Tulpen investiert hat, war live dabei beim erste Börsencrash der Weltgeschichte. Da gibt es sicher Erstrebenswerteres, beispielsweise hätte man sich 1997 eine Aktie eines kleinen Online-Bücherladens ins Depot legen können. „10. 000 US-Dollar, die 1997 in AMZN-Aktien investiert wurden, wären heute etwa 17,8 Millionen US-Dollar wert. “ (Platz 2 der Top-Aktien der letzten 30 Jahre). Da ich aber keine Glaskugel im Haus habe, kann ich natürlich nicht wissen, welche Aktien langfristig steigen und welche wiederum sinken werden. Da ich sowohl Bücher als auch Pflanzen so richtig super finde, hätte ich mir beides im Depot vorstellen könne. Damit hätte ich zwar einerseits den Gewinn geschmälert, wäre aber andererseits auch dem Totalverlust entgangen. Alles auf eine Karte bzw. Aktie zu setzen wäre zwar also sehr minimalistisch aber ganz offensichtlich keine gute Idee. Ist ja auch einleuchtend, dass das Risiko in dem Maße steigt, in dem man die Anzahl der Karten reduziert. Investiere ich also in mehrere verschiedene Unternehmen, die im Idealfall auch auf unterschiedliche Länder/Branchen/etc. gestreut sind, verteilt sich das Risiko entsprechend. Eine Sammelleidenschaft muss also nicht immer etwas Schlechtes sein, mal abgesehen davon, dass es keine „offizielle Minimalismus-Regel“ gibt, die besagt, dass man nichts sammeln darf. Der passionierte Sammler wählt allerdings mit Bedacht die echten Schätze aus und lässt billigen Fake-Kruscht links liegen. Mit Kenner-Blick unterscheidet er eine echte British Guiana von einer falschen Hermès Birkin. Da ich von beidem keine Ahnung habe, lasse ich lieber die Finger davon! Überhaupt ist alles, was Trends unterworfen ist, mit Vorsicht zu genießen. Mal waren es Cannabis-Aktien, die als die heißeste Sau durchs Dorf getrieben wurden. Aktuell ist alles, wo KI drauf steht ein Dauerbrenner, selbst wenn weder K und schon gar nicht I drin ist. Und springt man zu spät auf den Trend auf, ist der Zug womöglich längst abgefahren. Wenn also morgen Röcke out sind, habe ich immer noch Hosen im Schrank. Und so ist es auch mit Aktien – niemals alles ganz minimalistisch auf eine Karte setzen und die Finger von allem lassen, dass man nicht versteht. Daher ist auch beim Depot das Entrümpeln mit Vorsicht zu genießen. Jede Transaktion kostet abhängig vom Anbieter unterschiedlich hohe Gebühren. Man sollte sich also sicher sein, dass man das Zielobjekt wirklich nicht mehr haben möchte. Wie sich der Kurs in Zukunft entwickeln wird, kann man nur schätzen. Und selbst Profis verkalkulieren sich da manchmal – über das aussortierte Nudelholz wird hier im Haus auch immer wieder heftig diskutiert... Wem das alles zu kompliziert ist, könnte aber ganz minimalistisch auf einen ETF setzen. Auch hier ist die Auswahl riesig und da ich hier explizit keine Finanzberatung leisten kann und will, an dieser Stelle nur mein Rat, sich ein bisschen Fachwissen anzulesen. --- ### Was mit Medien > Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - Published: 2024-10-21 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Kreativität, Kreativitätsmethoden, Kreativitätstechnik, Kunst, Medien Mir positiv gewogenen Menschen sagen mir ja nach, kreativ zu sein. Mich stört das nicht weiter, ich sehe es allerdings auch nicht als etwas Besonderes. Was ist denn Kreativität überhaupt? Wir haben ja schnell ein Bild im Kopf, bei dem Leinwand und Farbe die Hauptrolle spielen. Wobei Kunst oder das, was als solche bezeichnet wird, nicht für jeden kreativ erscheinen muss. Über Das Schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch ebenso wie die monochromen Gemälde von Yves Klein teilen sich die Ansichten sicherlich. Dabei genügen diese Werke durchaus der Definition von Kreativität, laut der es hauptsächlich um das Erschaffen von Neuem geht. "Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. " Wikipedia Damit ist Kreativität so viel mehr als „nur“ Kunst. Auch für Problemlösungen braucht es Einfallsreichtum und Fantasie. Neue Herausforderungen löst man eher selten mit alten Herangehensweisen. Kreative Ideen sind also nicht nur den künstlerisch Begabten vorbehalten. Dafür wird die künstlerische Begabung wiederum vielen Kindern attestiert, die einfach gerne malen. Davon kann ich ein Lied singen, wofür mir wiederum die Begabung völlig abgeht. Und kreativ war und bin ich in dieser Hinsicht auch überhaupt nicht. Bekam ich in der Schule eine Zeichenaufgabe, konnte ich die zwar gut lösen. Sitze ich aber vor einem leeren Blatt Papier und soll mir selbst etwas ausdenken, ist da – nichts! Talent alleine reicht offensichtlich nicht, um in einem bestimmten Gebiet voranzukommen. Auch die ganz großen Meister fangen mal klein an. Es braucht vor allem Übung und dafür braucht es Durchhaltevermögen und dafür wiederum Begeisterung. Und am Ende gelingt trotzdem den wenigsten der ganz große Durchbruch. War es das jetzt mit der Kreativität im Berufsleben? Sind wir alle dazu verdammt, jeden Tag im selben alltagsgrauen Hamsterrad brav vor uns hinzurennen? Das klingt nach einem Albtraum und ist sicher alles andere als die Idealvorstellung für die Zeit zwischen Schule und Rente. Verständlich, dass es da nicht ganz einfach ist, den einen perfekten Traumjob zu finden. Die naheliegende Lösung liegt im Kreativbereich, locken da doch Abwechslung und Selbstverwirklichung. Die Realität entspricht wahrscheinlich bei den wenigsten Berufen der Vorstellung und wenn ich dann die Aussage „ich möchte was mit Medien machen“ höre, wird bei mir schon automatisch folgender Song im Hirn abgespielt: WBTBWB - Ich was mach mit Medien Auch mir war früher überhaupt nicht klar, was Kreativität bedeutet und wie schöpferisch man in vielen Berufen unterwegs ist. Das Fotodesignstudium war in der Hinsicht natürlich extrem befriedigend, auch den Realitätscheck hat der Beruf bestanden. Wer meint, ein Fotograf drückt ja nur aufs Knöpfchen, kann sich mal mit Themen wie Bildaufbau, Unschärfehintergrund und Lichtstimmung beschäftigen. Der Wechsel in die Softwareentwicklung war für mich keinesfalls ein Wechsel hin zu einer trockenen und langweiligen Tätigkeit. Als Jugendliche habe ich den Ingenieursberuf aber für genau das gehalten, ich wusste es nicht besser. Beim Programmieren habe ich später festgestellt, dass ich da genauso kreativ versinken kann, wie bei der Bildbearbeitung. Es gibt zwar auch vieles, das sich eher nach Fleißarbeit anfühlt aber unter dem Aspekt ist die Künstliche Intelligenz ja vielversprechend... Die Kunst liegt darin, die Kreativität in unserem Tun zu erkennen. Wenn mir eine gute Freundin erzählt, sie wäre nicht kreativ aber die ausgefallensten Outfits kombiniert oder aus vorhandenen Resten ein verzehrbares Gericht zaubert, widerlegt sie gekonnt ihre eigene Aussage. Ebenso wie der Kollege in der Entwicklung, der dafür sorgt, das am Ende ein verkäufliches Produkt auf dem Tisch liegt, aber glaubt, er wäre nicht schöpferisch tätig. Kein Wunder findet sich die Kreativität auch als Anforderung in vielen Stellenbeschreibungen. Am liebsten natürlich per Knopfdruck selbst unter großem Druck. In der Werbeindustrie zu arbeiten, wäre mein persönlicher Albtraum. Wer nicht auf Kommando vor neuen Ideen nur so sprudelt, dem hilft angeblich immer ein Spaziergang. Ich muss schon ziemlich weit laufen, um genügend Abstand zwischen mich und das zu lösende Problem zu bekommen. Kein Wunder finden sich zahllose Bücher zu Kreativitätstechniken. Wenn der erlösende Geistesblitz also mal wieder auf sich warten lässt, greift man einfach in die Werkzeugkiste mit Kreativitätsmethoden. Wenn´s doch nur so einfach wäre. Manches lässt sich nun mal nicht erzwingen und nicht jeder in einem Team lässt sich für Rollenspiele begeistern. Da ist man dann ganz schnell auch übers Ziel hinausgeschossen und hat jegliche Kreativität im Keim erstickt. Manchmal bin ich dann auch der Spielverderber, der dafür sorgt, dass mein Team sich nicht mit Ringelpiez-Experimenten befassen muss und in Ruhe seinen Job machen kann. Die haben nämlich nicht nur eine hervorragende Problemlösungskompetenz, sondern sind auch extrem kreativ und einfallsreich, wenn man sie nur mal machen lässt! Laut Berufsberatung hätte ich übrigens Bergvermesserin werden sollen. Ich glaube, dabei sollte man nicht allzu kreativ unterwegs sein – korrigiert mich, wenn ich mich irre! --- ### Störfaktor Kunde > Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - Published: 2024-10-14 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: kundenfreundlich, Kundenfreundlichkeit, Kundenservice, Lächeln, Reklamation, Servicetelefon, Servicewüste Egal, ob im Laden vor Ort, per E-Mail oder über Telefon – wir kommen um den Kontakt mit anderen Menschen einfach nicht rum. Das ist ja an sich nichts Schlimmes, die meisten Interaktionen gehen neutral bis positiv über die Bühne. Hin und wieder begegnet man aber Individuen, die scheinbar keinerlei Talent für soziale Interaktion besitzen aber leider in ihrem Job genau das benötigen würden. Das Unternehmen, bei dem ich beschäftigt bin, schult vorbildlich jeden Mitarbeiter bezüglich Kundenkontakt. Denn auch zwischen internen Abteilungen gibt es sowas wie eine Kunde-Lieferant-Beziehung. Gefühlt neunzig Prozent des Trainingsinhaltes laufen für mich unter „gesunder Menschenverstand“ und doch gibt es immer wieder Situationen, in denen ich mir wünsche, diese Schulung würde überall durchgeführt – am besten schon in der Grundschule! In manchen Situationen bleibt man einfach fassungslos zurück. Ungerechtigkeit macht mir immer zu schaffen. Natürlich umso mehr, wenn sie mich persönlich betrifft und sich meiner Kontrolle entzieht. Ein Klassiker ist der verregnete Urlaub, der ganz klar ein Fall von Wettermobbing ist! Aber im Ernst, welche Handhabe hat man denn, wenn man wegen Ausfällen im ÖPNV irgendwo im Nirgendwo strandet? ! Die vielen ECHTEN Ungerechtigkeiten auf der Welt, bei denen ich mich förmlich in Rage schreiben könnte, lasse ich an dieser Stelle mal lieber außen vor... Im Brillengeschäft „durfte“ ich schon mal lernen, dass ich gefälligst alt bin. Zweifel an der neuen Brille wurden mit Blick aufs Geburtsdatum statt mit einem Blick auf die Sehhilfe weggebügelt. Bemerkenswert an dem Erlebnis fand ich vor allem, dass mir das eben nicht in einer der bekannten Ketten, sondern in einem kleinen familiengeführten Fachgeschäft passiert ist, in dem man Reklamationen angeblich sehr ernst nimmt. Würde dort nochmal eine Brille kaufen? Definitiv nicht! Auch aus anderen Erlebnissen ziehe ich für mich ähnlich nachhaltige Konsequenzen. Beispielsweise gibt es nun ein Café, in das ich nie wieder einen Fuß setzen würde. Die haben es scheinbar auch nicht nötig, also zumindest noch nicht. Generell strahlen die Damen hinter der schicken Theke eine gewisse Arroganz aus, dass man sich als Gast schon minderwertig fühlt. Kaffee und Lage haben uns hin und wieder trotzdem dort hingeführt. Diesmal wurden wir beim Betreten heftigst mit „WIR HABEN ZU! “ angeraunzt, trotz weit geöffneter die Türen, einladender Festbeleuchtung und einigen besetzten Tischen. Für des Lesens mächtige, potentielle Kunden war es ein Leichtes herauszufinden, dass das Café eigentlich noch eine ganze Stunde hätte geöffnet sein sollen. Klar kann es immer mal Notsituationen, Sonderfälle, geschlossene Gesellschaften, schlechte Tage, miese Laune, etc. geben. Das sollte aber kein Grund sein, unschuldige Kunden in Senkel zu setzen. Hat man das ein paar Mal zu oft gemacht, kommen nämlich irgendwann keine mehr. Ja, dass es immer weniger Restaurants und Cafés gibt, ist traurig. Bei manchen würde ich es aber als natürliche Auslese bezeichnen. Ein paar Meter weiter war man ohne weiteres in der Lage, auch nach Einbruch der Dunkelheit (und wahrscheinlich am Ende eines sehr langen Arbeitstages) noch Kaffee zu servieren. Freundliche Kunden bekommen ein freundliches Lächeln zurück und die ganz besonders freundlichen noch extra viel Kakao auf den Cappuccino. Ein ganz besonderes Highlight sind auch immer wieder die Anrufe bei verschiedensten Unternehmen. Der Großteil ist ja glücklicherweise in der Lage, Anfragen höflich zu beantworten. Vor vielen Jahren hatte ich mal telefonisch versucht, für den Sommer ein Ferienapartment an der Nordsee zu buchen. Nein, nicht zwei Jahre im Voraus, sondern für dasselbe Jahr. Ich wusste es nicht besser und durfte mir dann anhören, wie sich der Vermieter am anderen Hörer über meine Blödheit beeumelt hat. Ja, ich weiß, der hat es bis heute nicht nötig und muss sich um neue Gäste sicher keine Gedanken machen. Aber dann schreib das doch auf deine Homepage, dann nervt dich auch keiner mit unnötigen Anrufen... Der magentafarbene Telefonmonopolist darf sich ja immer eine Menge Spott anhören. Und ja, die Zeitfenster der Servicemitarbeiters, der zwischen 8:00 und 16:00 kommen soll, sind ein bisschen aus der Zeit gefallen. Andererseits hüten statt braver Hausfrauen nun im Homeoffice-Arbeitende das Haus, passt also irgendwie wieder. Den Kundenservice nehmen die Magentaner aber ganz schön ernst. Da sie aber nur anrufen könne, nicht aber E-Mails schreiben, versuchen sie tapfer über Tage hinweg mich an den Hörer zu bekommen. Das war am Ende sogar von Erfolg gekrönt – also, dass sie mich tatsächlich mal zu sprechen bekamen. Allerdings hatten sie vorher nicht gelesen, worum es in unserer schriftlich verfassten Serviceanfrage überhaupt ging. So war das Gespräch ziemlich kurz und ernüchternd. Keine Störung? Schade! Was stellt der Kunde auch so doofe, komplizierte Fragen? ! Einerseits habe ich ja Verständnis für die Mitarbeiter an Servicetelefonen, denen oftmals die Hände gebunden sind und deren einziger Job es ist, sich den lieben langen Tag das Leid der Kunden anzuhören. Andererseits werden die eben auch genau dafür bezahlt und da finde ich es nur fair, wenn ich mein Leid auch mal loswerden darf. Das heißt nicht, dass ich dem Menschen am anderen Ende der Leitung verbal den Kopf abreiße. Man kann seine Probleme ja auch sachlich und sogar freundlich darlegen. Man muss nur hin und wieder ein bisschen penetrant bleiben, oder – wie es einst in der Werbung eines anderen Telefonanbieter hieß – beharrlich. Wer sich nur lange genug weiterreichen lässt, findet am Ende womöglich einen kompetenten Ansprechpartner, der einem zuhört und das Anliegen dann innerhalb weniger Sekunden lösen kann. Von Angesicht zu Angesicht fällt es den meisten nicht so leicht, ihre Kunden zu ignorieren. Manche schaffen es trotzdem. Und wehe, man wagt sich in Jeans und T-Shift in die Abteilung mit edler Garderobe – wenn Blicke töten könnten. Das kommt davon, wenn man sein reguläres Jagdgebiet verlässt, wahrscheinlich haben die feinen Damen meine Angst gerochen. In meiner heilen kleinen Welt reichen mir noch hilfsbereite, tapfere und sehr ausdauernde Damen und Herren geduldig eine Jeans nach der anderen in die Kabine. Denen könnte ich dann immer um den Hals fallen vor Dankbarkeit, wenn sie ein passendes Exemplar für mich ausgegraben haben. Liebe Hersteller, könnt ihr nicht einheitliche Größen verwenden und gute Modele/Passformen einfach mal (auf immer und ewig) im Sortiment behalten? ! Während des... --- ### Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten > Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - Published: 2024-10-07 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 100 Dinge, Aufräumen, Ausmisten, Minimalismus, Ordnung Das es ganz einfach ist, sich selbst etwas vorzumachen, ist ja keine weltbewegend neue Erkenntnis. Und umso undefinierter die Vorgaben, umso einfacher. Gerade bei manchen Trends gibt es einerseits diejenigen, die mangels irgendwelcher Regeln und Leitlinien einfach ins Extreme gehen und andererseits die, die sich quasi die Rosinen aus dem Thema für sich herauspicken. Letzteres ist wahrscheinlich klüger, ersteres dafür umso lustiger – ohne Humor ist vieles im Leben einfach nicht zu ertragen. Wärmen wir also mal den Minimalismus-Trend wieder auf (oder ist das noch „hipp“? – ich hab keine Ahnung). Achtung, ich halte zur Sicherheit mal mein „Sarkasmus-Schild“ hoch. Hier kommt der ultimative Guide, wie ihr euch als Vorzeige-Minimalist verkaufen könnt: 100 Dinge sind noch zu viel, oder „Der Wir-unterbieten-uns-Wettbewerb“ Da gibt es die wohlhabende Hardcore-Fraktion - Ich habe nichts, ich brauche nichts. Aber statt eine eigenen Wohnung zu mieten, parasitiert man dann bei Freunden und Bekannten oder tingelt durch Hotels, natürlich beruflich bedingt. Und wer braucht schon eine Küche samt überquellender Küchenschränke, wenn man stattdessen einfach ins Restaurant gehen kann. Oder sich etwas beim Imbiss holt, natürlich schön in Einwegverpackung, damit man ja kein eigenes Geschirr horten muss. Vernunftbegabte Menschen werden jetzt womöglich mit den Augen rollen. Doch keine Sorge, Rettung naht! Egal ob Familie mit Kind und Kegel oder passionierter Sammler – mit ein paar einfachen Tricks kann jeder mit einem augenscheinlich minimalistischen Zuhause glänzen. Denn es ist so einfach, als Vorzeigeminimalist anzugeben und jedem, der es hören will (und allen anderen auch) ein schlechtes Gewissen einzureden, weil das doch alle arme Konsumopfer sind. Was das Thema „mehr Schein als Sein“ angeht, bin ich ein echter Profi. Gäste finden es bei uns immer extrem ordentlich und sauber, da sie ja quasi lediglich das oberflächliche Erscheinungsbild wahrnehmen. Es steht tatsächlich nicht viel herum, da alles seinen Platz hat. Das ist allerdings auch keine Kunst, wenn man mehr Schrankfläche als zu verstauende Gegenstände hat. Wir haben zugegebenermaßen nicht einmal ein besonders ausgeklügeltes System für unsere Küchenschränke. Die Sachen wurden eher intuitiv eingeräumt und seit dem Einzug vor einem Jahr wollen wir das eigentlich optimieren. An die oberen Schrankfächer komme ich eh nur mit Trittleiter ran. Da ich von Natur aus faul bin, bin ich meist auch zu faul, die Leiter zu holen. Also kann ich da auch nicht viel rein tun, Thema erledigt! Jetzt könnte ich angeben, dass ich sogar leere Fächer habe. Sollte, wie hier, ein großgewachsener Mitbewohner mit euch im Haushalt leben, geht diese Rechnung natürlich nicht mehr auf. Ich meine mich zu erinnern, dass zwischenzeitlich ein paar Gegenstände eine Etage höher gewandert sind. Vielleicht sollte ich doch mal die Leiter holen? ! Aus den Augen, aus dem Sinn Einen kleinen, alten Schrank mit fehlender Türe haben wir kurzerhand zum Regal mit Körben umfunktioniert. Da verschwindet optisch einiges an Unordnung – die Kabelkiste, Putzmittel, anderes technisches Zubehör. Der Erfinder von „Korb in Regel“ sollte einen Ordnungs-Nobelpreis erhalten! Nützlich ist natürlich auch ein Kleiderschrank in wohnlichen Dimensionen. Da finden neben Kleidern dann auch allerhand andere Dinge einen Platz. Wir lagern da beispielsweise (natüüüürlich! nur aus praktischen Gründen) auch Getränkekisten. Und für größere Gegenstände gibt’s ja immer noch den Keller. Ich passe zwar auf, wie ein Luchs, was der Hausherr da alles runter trägt. Schließlich kennt man die Horrorbilder zugestellter Kellerabteile, bei denen man oft nicht einmal mehr weiß, was dort alles lagert. Andererseits reicht es für den simulierenden Minimalisten ja völlig aus, wenn der Keller eine gut abschließbare Tür besitzt. Die sollte man nur sehr vorsichtig öffnen, wenn man alten Krempel hier entsorgen will (und diesen mit möglichst viel Schwung auf den Monte Scherbelino verfrachten). Kinder leben hier ja keine ABER, wenn man wissen will, wie man Kinder erzieht, muss man nur jemanden fragen, der keine hat. Also hier mein absoluter Geheimtipp: das Kinderzimmer ist wie der Keller zu behandeln. Einfach alles reinwerfen (die Kinder am besten gleich mit, dann aber bitte nicht mit so viel Schwung) und dann ein „Zutritt verboten“ Schild an die Tür. Gäste müssen da ja nicht rein... Hat man alles verstaut, ist auch wieder Platz für schicke Neuanschaffungen. Dabei sollte der erfahrene Simulant allerdings darauf achten, keine ausufernden Shopping-Touren mit anderen zu unternehmen. Sollte man doch mal in die Verlegenheit geraten, mit „den Mädels“ bummeln zu gehen und an etwas Hübsches ran laufen, kann natürlich trotzdem als vorbildlicher Minimalist glänzen. Hier bietet Online-Shopping eine wunderbare Möglichkeit, unauffällig über die Stränge zu schlagen. Das Objekt der Begierde ordert man einfach im Nachgang, am besten gleich in verschiedenen farblichen Ausführungen und Größen – man weiß ja nie und zur Not gibt’s ja Retoure. Und damit die Nachbarn keinen Verdacht schöpfen, lässt man sich die unzähligen Pakete am besten an eine der komfortablen Packstationen schicken. Aber Obacht, hier könnte ein Übermaß an Retouren womöglich noch auffallen. Der Vollprofi probiert also im Laden an – natürlich nur zum Spaß, gekauft wird nix! – und bestellt dann hinterher genau die passende Größe. Die Verkäufer in den Läden danken es einem, müssen sie doch weniger Regale auffüllen. Und hier nochmal zusammengefasst die drei goldenen Regeln für den minimalistischen Heiligenschein: 1. Regale sind böse, Schränke sind gut. Da muss man auch weniger Staub wischen. 2. Freie Flächen täuschen leeren Raum vor und Staub wischen ist nicht nur weniger (s. o. ), sondern auch noch einfacher. 3. Wer zählen will, tut das nach eigenen Regeln: 4 Teller = 1 Geschirr, Sportsachen zusammen zählen, Unterwäsche zählt gar nicht. Werdet kreativ, es ist schließlich ein Wettbewerb! So, ich mach mich jetzt lieber mal ans Staub wischen, geht ja zum Glück schnell. Wir bekommen nämlich Besuch und der soll ruhig weiter glauben, dass wir unser Leben im Griff haben. --- ### Du wirst doch eh nass! > Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - Published: 2024-09-30 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Hai, Hobby, Tauchen, Tauchen lernen, Wracktauchen Vor einigen Wochen sind wir hier gemeinsam in Nerd-Wissen abgetaucht und da ich da ja schon festgestellt habe, dass ich stundenlang übers Tauchen reden, bzw. schreiben kann und in euren Kommentaren entsprechend positive Rückmeldung diesbezüglich kam, kommen hier nun die Antworten zu all den Fragen. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Ja, schon mehrmals. Die sind in der Regel eher scheu und meiden uns blubbernde Menschen unter Wasser. Eine Hai-Sichtung ist also etwas ganz Besonderes, über die sich die meisten Taucher tierisch freuen. Die Tiere interessieren sich aber für blitzende und blinkende Dinge, weshalb man eher nicht wie ein funkelnder Christbaum geschmückt abtauchen sollte. Da hier die Tauchanzüge in der Regel eher dunkel ist, besteht da keine Gefahr. Andernorts gelten andere Modestandards – bei einer Taucherin aus China durfte ich schon einen weiß-goldenen Anzug bewundern. Aber zurück zu den Haien. Ein zappelndes Irgendwas an der Oberfläche kann schon mal die Neugier wecken. Ein Taucher, der sich senkrecht im Wasser aufrichtet, ist ihnen eher suspekt. Das hat keine Ähnlichkeit mit bekannter Beute. Und wenn man sie dann noch im Auge behält und ihnen nicht auf die Pelle rückt, gehen Begegnungen bei den meisten Haien friedlich aus. Vor Bullenhaien habe ich aber auch Bammel. Die haben wir uns in einem Hafenbecken (dort wurden sie von den Fischabfällen angelockt) mal aus einem Käfig heraus angeschaut. Den Fischschmodder schmeißt man da natürlich dann ins Wasser, wenn die Touris drin sind. Die Haie freuts, uns auch und für den Geschäftssinn der Tauchbasis gibt’s noch eine extra tiefe Verbeugung. Der lässt tief blicken noch mehr Bullenhaie in Sicherheit... Hallööchen Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Nein, da habe ich überhaupt keine Sorgen. Die Leute auf den Booten wissen genau, wie viele Taucher sie ins Wasser gekippt haben und in welche Richtung die Strömung geht. Wenn der Luftvorrat es anzeigt, geht’s zurück an die Oberfläche, egal wo man gerade ist. Dort wird dann von uns Tauchern eine Boje gesetzt, die ca. einen Meter aus dem Wasser ragt. Wären die Wellen so hoch, dass man die Boje nicht mehr sieht, wäre ich auch nicht auf dem Wasser unterwegs. Tauchboje Wir waren auch mal auf einer Schnorchel Tour, bei der dermaßen viele Boote unterwegs waren, dass man trockenen Fußes übers Wasser hätte laufen können. Als es hieß „Walhai im Wasser“ sind wir wie die Irren völlig kopflos reingehüpft. Die Tiere sind natürlich viel zu schnell, als dass man ihnen hinterherschwimmen könnte und die haben sich für die Minimenschlein an der Oberfläche auch so null interessiert. Da war natürlich Chaos aber die Leute auf den Booten hatten das super im Griff. Mein Mann hatte schon Panik, wo denn seine Frau abgeblieben ist – die hat sich einen anderen Walhai angeschaut. Aber die Leute haben ihn beruhigt und mich mit einigen anderen dann zielstrebig angesteuert und wieder aus dem Wasser gefischt. Es liegt nun mal im Interesse der Tauchbasis, die Kunden auch wieder heil heim zu bringen. Ist einfach die bessere Werbung. die Boje und ich man muss nur das Boot mit der richtigen Tafel finden Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ich habe schon von Tauchbasen gehört, bei denen man ohne Ausbildung einfach so auf kleinere Tauchgänge mitgenommen wird. Ich halte das für grob fahrlässig denn es kann viel schief gehen. Man gefährdet nicht nur sich selbst sondern auch die Mittaucher und die Unterwasserwelt. Wer Tauchen lernen möchte, sollte einen regulären Tauchschein machen. Es gibt verschiedenen Tauchorganisationen (PADI, SSI, ... ) die ganz ähnliche Tauchausbildungen haben. Den Tauchschein, der sich Brevet nennt, kann man bei einer Tauchbasis machen, die wiederum nach einer der Organisationen ausbildet. Viele machen das im Urlaub aber es gibt auch hier etliche Tauchbasen. Der Vorteil hier ist, dass man im Urlaub nicht lernen muss – da gehört nämlich auch ein bisschen Theorie dazu. Und wenn man im kalten, dunklen See seinen Tauchschein gemacht hat, kann einen das Meer nur noch positiv überraschen. Wie tief tauchst du? Ich darf bis zu 40 Meter tief abtauchen. Dafür haben mein Mann und ich extra einen Kurs belegt und auch einen Schein dafür. Den wollen Tauchbasen sehen, wenn sie entsprechende Touren anbieten und man da mitmöchte. Mit dem „normalen“ Tauchschein darf man 18 Meter tief tauchen. Das ist auch meistens völlig ausreichend. Am buntesten ist die Unterwasserwelt eh in den oberen Schichten, das hat auch was mit der Lichtbrechung unter Wasser zu tun. Wir haben schon so manchen sehr langen Tauchgang auf ca. 5 Metern genossen. Da reicht die Luft länger und es gibt reichlich Fisch-TV zu gucken. Manchmal gibt es aber halt auch in größeren Tieren wahnsinnig spannende Sachen zu sehen. Vor allem Wracks sind begehrte Tauchspots oder auch spezielle Riff- und Felsformationen an denen sich auch immer wieder viele Tiere beobachten lassen. So ein mit Korallen überzogenes und von Fischen bewohntes Wrack übt aber eine besondere Faszination auf die meisten Taucher aus. Und ja, ich tauche da auch rein. Aber nur, wenn man das offiziell darf und ich es für sicher befinde. D. h. keine zu engen Räume und vor allem nur wenige und ruhige Mittaucher. Es gibt aber auch Wracks, die man aus offensichtlichen Gründen nicht betauchen darf. Da halte ich dann auch respektvollen Abstand. Man darf nicht vergessen, wie das Schiff auf dem Meeresgrund gelandet ist! Salem Express, Ägypten P31 von innen P31, Comino Weiter als 40 Meter sollte man dann aber auch nur mit spezieller Ausbildung und entsprechenden Gasmischungen abtauchen. Sauerstoff ist nämlich nicht immer dein Freund und unter großem Druck verhält er sich im Körper ganz anders, als an der Oberfläche. Vielleicht habt ihr schon mal den Begriff Tiefenrausch gehört. Da sieht man dann schon mal rosa Elefanten und das kann einem auch schon in weniger tiefen Bereichen passieren. Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen und kann auch gut drauf verzichten aber berichten kann ich davon halt auch nicht. Allerdings konnte ich schon eine Druckkammerfahrt erleben, bei der eine Tiefe von 50 Metern simuliert wurde. Mit einigen Mittauchern zusammen war das extrem lustig.... --- ### Die Geschichte der Schubladen > Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - Published: 2024-09-23 - Modified: 2024-09-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Big Five, Persönlichkeitsentwicklung, Persönlichkeitstest, Persönlichkeitstypen, Schublade, Unconcious Bias, Vorurteile Wer ohne Persönlichkeitstest, werfe den ersten Stein! Ging der Spruch nicht so, oder zumindest so ähnlich? ! Aber mal im Ernst, irgendwie sind wir doch alle schon mal im einen oder anderen Kontext mit solchen Tests in Berührung gekommen. Das muss jetzt nicht mal was Schlechtes sein. Denn bei manchen der Fragen lernt man ja auch etwas über sich selbst und der Weg zur Besserung ist ja bekanntermaßen die Selbsterkenntnis. Es geht also keineswegs darum, sämtliche Persönlichkeitsmodelle in eine Schublade zu werfen. Wobei zumindest einige der Einteilungen in die Kategorie unterste Schublade gehören! Offenbar haben wir seit jeher das Bedürfnis, unser Gegenüber irgendwie einordnen zu können. Sei es zum besseren Verständnis oder weil´s halt so schön einfach ist. Schublade auf, Menschlein rein, fertig! Sehr alt und sehr überholt ist die Temperamentenlehre. Die Basis aus Blut, Schleim und Galle klingt kurios aber die haben das früher echt ernst gemeint. Diese erste nachweisliche systematische Klassifikation von Persönlichkeitstypen stammt wohl aus der Antike und wird mit dem griechischen Arzt Galen (ca. 130–200 n. Chr. ) zugeschrieben. Galen formulierte seine Theorie der Vier Temperamente aufbauend auf den Ideen von Hippokrates(ca. 460-370 v. Chr. ). So ganz einwandfrei lässt sich das wohl alles nicht mehr nachvollziehen. Zumindest bin ich bei meinen Recherchen im weltweiten Netz nicht zufriedenstellend schlau geworden. Die Idee der vier Temperamente ist nicht auf dem Mist von Hippokrates gewachsen. Er soll mit seinen Schriften aber die Grundlage für die Humoraltheorie gelegt haben. Diese besagt, dass die Gesundheit durch das Gleichgewicht der vier Körpersäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle beeinflusst wird. Daraus ist dann eine Unterteilung in die vier grundlegenden Persönlichkeitstypen Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker entstanden. Glücklicherweise sind wir heute ein ganzes Stück weiter. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand seine Grundwesensart mit Schleim oder Galle assoziiert. Auch das Mittelalter glänzt ja bekanntermaßen nicht unbedingt mit besonders fortschrittlichen Methoden im Bezug auf die Typisierung von Menschen. Wer Streit mit den Nachbarn hatte, beschuldigte diese kurzerhand der Hexerei und schon war das Problem gelöst. Wobei es erschreckend ist, wie kreativ Menschen sein können, wenn es um Foltermethoden geht. Was das nun wieder über die Persönlichkeit aussagt, ist eine ganz andere Frage. So richtig spannend wird es erst ab dem 19. Jahrhundert, wenn mit der Entwicklung der modernen Psychologie neue Theorien und Typologien entstehen. Beschäftigt man sich mit der Thematik, stolpert man über das Big Five-Persönlichkeitsmodell, das fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit beschreibt: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Wir haben von allem etwas, aber in unterschiedlichen Ausprägungen. Ich habe da immer das Bild von den Schiebereglern auf einem sehr komplizierten Mischpult vor Augen. Mit dem kann auch nicht jeder umgehen – davon konnte ich mich leider schon bei manchen Konzerten überzeugen. Und so ist halt manchmal die Lautstärke zu heftig eingestellt oder, wieder übertragen auf die Persönlichkeit, man hat halt einen so richtig miesen Tag. Aber nicht jeder Tag ist gleich und bloß, weil ich mal jemandem die Augen ausgekratzt habe (natürlich nicht wortwörtlich) bin ich trotzdem ein eher gelassener Mensch. Laut Temperamentenlehre also eher der schleimige Phlegmatiker. Käme als Selbstbeschreibung in einer Kontaktanzeige sicher super gut an... Und so würde ich schon als blau-grün katalogisiert (3-Farben-Modell zur Strukturanalyse, so überholt, dass ich nicht mal neutrale Links dazu finde? ), als Delphin identifiziert (4 tierische Menschentypen, ich mag das nicht bewerben aber das Video dazu ist zum Schreien komisch) und mit einem 50-seitigen Persönlichkeitspamphlet für angehende Führungskräfte bespaßt. Dazu kommen noch Antreiber und Trigger – welche Überraschung, ich kann unzuverlässige Handwerker nicht leiden – und wahrscheinlich noch etliche unentdeckte Traumata von denen ich nichts weiß und gar nichts wissen will, weil es mir doch eigentlich ganz gut geht. Dabei will ich das alles gar nicht schlecht reden. Es gab einige Aha-Momente und man versteht sich und sein Umfeld besser, wenn man lernt, Verhalten und Reaktionen zu hinterfragen. Angesichts der Masse an Tests und Coaches wundert es aber nicht, dass auch so manche hohle Nuss darunter ist. Hin und wieder sind wir das leider auch selbst. Wir brauchen diese ganzen Charaktermodelle nämlich gar nicht, um unser Gegenüber mal eben in die passende Schublade zu verfrachten. Ein Blick und schon ist die Person eingeordnet – wenn nur die Küchenschränke so übersichtlich sortiert wären. Doch ganz so einfach ist es nun mal nicht. Erster Eindruck und so, ihr wisst schon... Unser Hirn macht es uns da leicht, ist aber dabei oft viel zu vorschnell. Da werden bekannte Muster und gelernte/antrainierte unbewusste Vorurteile – kennt heute jeder unter Unconscious Bias – genutzt, damit die Denkaktivität sich vermeintlich Wichtigerem zuwenden kann. Das machen wir wahrscheinlich schon seit der Steinzeit so. Dabei will ich dem Höhlenmenschen natürlich nichts unterstellen aber auch der hat seine Hirnkapazitäten sicher schon so ressourceneffizient wie möglich genutzt. Schublade auf - Mensch rein - Schublade zu - fertig! Andererseits bezweifle ich, dass unsere Vorfahren in ihren steinzeitlichen Höhlen schon Schubladen hatten. Also waren sie da womöglich ein bisschen aufgeschlossener als wir modernen Neuzeit-Menschlein in der viel zu komplexen Welt. Interessant dazu ist folgender Absatz:  Aus der Antike sowie dem Hochmittelalter sind keine Schubladen bekannt; zur Aufbewahrung verwendete man ausschließlich hölzerne Truhen, in welche die Gegenstände von oben hineingelegt wurden. Schubladen kamen erst auf mit der Entwicklung von Schränken oder Kommoden im ausgehenden Mittelalter bzw. in der Renaissance. Einmal erfunden, erfuhren sie Verwendung in zahlreichen Anwendungsgebieten. Wikipedia Offensichtlich braucht man die Schublade so völlig losgelöst und ohne Kontext nicht. Dabei ist sie so praktisch, ist doch eines der zahlreichen Anwendungsgebiete das allseits beliebte Hineinlegen von Menschen. Da waren wohl einige ihrer Zeit voraus. Mir ist übrigens auch schon die Theorie untergekommen, dass die Schublade, in die man die Batterien lagert, automatisch zur „Krimskrams-Schublade“ mutiert. Batterien ziehen also anderen Krempel aus der Kategorie „Sonstiges“ magisch an. Und tatsächlich, neben den Batterien/Akkus liegen Ersatzschlüssel, ein Ladekabel, Küchenhandtücher, Klebeband, ätherische Öle und ein paar übrige Gardinenhalter. Fragt sich nur noch, was zu erst da war. Die Henne oder das Ei, die Batterien oder der Kruscht? Immerhin findet sich in unserem Gemischtwarenladen nichts Unnützes und alles hat da seinen... --- ### Eine Hass-Liebe > Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - Published: 2024-09-16 - Modified: 2024-09-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, Feste Seife, Festes Duschgel, Hobby, Seifenablage, Seifenschale Lange, sehr lange, stand in unserer Dusche eine Seifenschale aus Metall. Also natürlich nicht direkt unter der Dusche aber im griffnahen Einzugsgebiet. Eine Auffangschale für den Schmodder und darauf ein Gitter. Doch irgendwann war der Lack ab und Rost hat sich breit gemacht. Eine Zeit lang konnte ich das ignorieren. Als dann aber vermehrt Lackreste und Rost am Seifenstück hingen, fing es an zu stören. Aber egal, wir sind ja nicht die einzigen Menschen auf dem Planeten, die Seife nutzen – oder genauer gesagt ein festes Duschgel. Schön, was die Drogeriemärkte heutzutage alles im Angebot haben! Es muss also möglich sein, eine Seifenschale zu finden, bei der die Seife nicht im Nassen liegt. Dachte ich. Die kleinen Rillen in einer herkömmlichen Seifenschale sind aber eher gut gemeint, als dass sie all das Wasser, das von so einem halbgeduschten Menschen tropft, mal eben wegstecken können. Dann gibt es noch Exemplare, bei denen das Wasser direkt rauslaufen kann. Mir erschließt sich der Sinn dabei nicht wirklich, da habe ich ja dann ständig Seifenreste auf den Fliesen. Normalerweise machen wir nicht so viel Dreck, dass ich alle zwei Tage putzen müsste. Damit will ich also auch gar nicht erst anfangen. Holz kommt fürs Bad nicht in Frage, das ist meiner Meinung nach einfach nicht für Dauernässe geeignet. Metall war jetzt auch nicht wirklich überzeugend, zumindest bei unserem Exemplar. Und Kunststoff geht überhaupt nicht, auch wenn der sicher überhaupt kein Problem damit hätte, ständig eingeseift zu werden. Bleibt noch die DIY-Variante, hübsch aussehen soll das ganze nämlich auch noch. Ja, ja, ich weiß... ist doch nur eine Seifenschale. Die schnellste und einfachste Version einer selbstgemachten Ablage für den Schaumschläger besteht aus Haushaltsgummis und einem Unterteller. Mal abgesehen davon, dass mir wahrscheinlich ständig abfatzende Gummis um die Ohren fliegen würden, erfüllt das Ding nur den Zweck aber keinerlei ästhetische Ansprüche. Doch selbst ist die Frau und ich hatte zufällig noch ein Päckchen Modelliermasse von einem anderen gescheiterten Versuch übrig. Aus Schulzeiten kannte ich diese Mischung aus Holzmehl und Leim unter dem irreführenden Namen Plastika, leider habe ich schon wieder vergessen, was heute auf der Packung stand. Das Gematsche hat über die Jahrzehnte allerdings überhaupt nicht an seinem Reiz verloren und so saß ich stundenlang völlig selbstvergessen an meinem Kunstwerk. Vielleicht sollte ich mal Töpfern als Hobby ausprobieren – also, wenn zwischen all den anderen Dingen, die ich gerne tue und gerne mal machen würde etwas Zeit über bleibt. Normalerweise habe ich ja eine ganz leichte Abneigung gegen selbst gebasteltes und erspare mir und meinem Mann solche Augenkrebs verursachenden Eskapaden. Aber schon die Rohfassung war bei ihm Liebe auf den ersten Blick. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es die rosa Brille ist, die er vergessen hat, abzusetzen oder vielleicht ist Amors Pfeil ins Auge statt (nur) ins Herz gegangen. Mit schwarzer Farbe und einem Rest Epoxidharz, das ich damit vor dem Eintrocknen bewahrt habe, ist der Seifenschalen-Oktopus einsatzbereit für die Nasszelle. Wir diskutieren hier noch darüber, ob er Augen bekommen soll aber ich fürchte, ihn damit zu verschandeln. Andererseits wäre das mit Nagellack einen Versuch wert und im Zweifel auch wieder reversibel. Zumindest erfüllt der Prototyp zu einhundert Prozent seinen Zweck und da er komplett schwarz getüncht ist, genügt er zumindest meinen eigenen optischen Vorlieben. Natürlich könnte ich es mir auch einfach machen und wieder auf flüssiges Duschgel umsteigen. Wenn man sich allerdings einmal an die feste Form gewöhnt hat, bevorzugt man die auch. Da flutscht einem nichts durch die Finger – und wenn doch, macht es nur klong und man kann das gute Stück einfach wieder aufheben. Auf Reisen spart man Gewicht und es kann auch nichts im Koffer auslaufen. Und zu guter Letzt ist es zumindest ein bisschen weniger Kunststoff in unserer Flut von Plastik – davon verbrauchen wir immer noch viel zu viel. So sehr ich die Seifenreste in der Ablage also hasse, so sehr liebe ich die gute alte feste Seife. Das selbstgehäkelte Seifensäckchen habe ich übrigens auch mal ausprobiert, das hat aber so überhaupt gar nicht funktioniert. Und Gästen möchte man so ein zerknautschtes Schaumknäul ja auch nicht zumuten. Wie macht der Rest der Welt das? Ich komme mir irgendwie seltsam vor, scheinbar kommt sonst jeder super mit den klassischen Schalen klar... Ist sonst keiner da draußen, bei dem sich immer mal wieder eine Pfütze unter der Seife findet? ? ? --- ### O´zapft is! > Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - Published: 2024-09-09 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aufwandsentschädigung, Blutgruppe, Blutspende, Spende, Universalspender Schon bei der vorletzten Blutspende ging mir, kaum dass ich die Nadel im Arm stecken hatte, dieser Ausspruch durch Hirn, der seinen Ursprung eigentlich wo ganz anders her hat. Aber egal, wenn´s läuft dann läuft´s... Was mir hingegen nicht nur beim vorletzten Termin, sondern ganz generell jedes Mal durchs Hirn geht (ja, da ist echt was los im Oberstübchen) ist, wie gut doch alles durchorganisiert ist und wie fürsorglich man sich um die Spender kümmert. Selbst der Mitarbeiter, der uns am Ende unser frisch gegrilltes Würstchen in die Hand drückt, bedankt sich noch für unsere Spende. Und nebenbei gibt es sogar vegane Alternativen, ich komme aus dem Staunen kaum raus. Also das ist ja sehr lieb und nett gemeint aber der Dank gebührt doch definitiv auch all den Menschen, die da arbeiten und dafür sorgen, dass man sich einerseits als Spender so gut aufgehoben fühlt und eben deshalb auch wieder kommt. Und die andererseits mit dieser Arbeit ja auch dafür sorgen, dass all diejenigen, die auf solche Medikamente aus Blutspenden angewiesen sind, diese auch erhalten. Nebenbei stillen sie mit einer Engelsgeduld meinen Wissensdurst und beantworten mir all meine Fragen, erklären mir, warum Abläufe so sind, wie sie sind und an welcher Station meine bessere Hälfte rumhängt. Natürlich findet man im Internet eine ganze Menge hochinteressanter Fakten rund um die Blutspende. Beispielsweise, dass aus einer Spende verschiedene Präparate entstehen, die nicht nur bei Bluttransfusionen zum Einsatz kommen, sondern auch beispielsweise in der Krebstherapie. Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich mir darüber nie Gedanken machen musste. Aber unverhofft kommt oft (meine Güte, heute gehe ich aber unter die Sprücheklopfer) und dann ist man womöglich selbst auf die Spendenbereitschaft anderer angewiesen. Schöner ist es natürlich, wenn dieser Fall nie eintritt. Bei Menschen, die selbst spenden könnten, es aber nicht tun, frage ich mich aber schon, ob die sich nicht etwas zu sehr darauf verlassen, dass andere den Laden schon am Laufen halten. Und sollten diejenigen, die schon mal etwas für die Gemeinschaft beigetragen haben, im Zweifel sogar bevorzugt werden? Ganz schwierige Frage, die jeder mal für sich selbst beantworten kann. Leider bleiben besonders zur Ferienzeit im Sommer die Liegen oft leer. Sommer, Sonne, Strand – wer hat da schon Zeit und Lust, zur Blutspende zu gehen. Dabei kostet uns das lediglich eine knappe Stunde Lebenszeit, die ich schon sinnbefreiter rumgebracht habe... Dank Terminvergabe per App entfallen lange Wartezeiten und das Abendessen war bei unserem letzten Besuch auch inklusive. Manch einer nutzt die Blutspende auch, um die Finanzen aufzubessern. Ich habe schon so manches Mal den Tipp gelesen, dass die Aufwandsentschädigung, die es in den Blutspendezentren der Krankenhäuser gibt, ein ganz nettes Taschengeld sei. Das mag für den einen oder anderen ein Anreiz sein, lohnt sich aber meines Erachtens nur, wenn man sowieso regelmäßig in der Nähe ist. Für mich wäre die Anfahrt mit zusätzlichen Kosten und einem viel höheren Zeitaufwand verbunden, dass es tatsächlich eine 1:1-Aufwandsentschädigung wäre. Da sind die Vor-Ort-Veranstaltungen komfortabler und nebenbei ist die Verpflegung bei den lokalen Spendenterminen auch um Längen besser. Besonders gefragt sind die raren Universalspender, zu denen ich leider und zum Glück nicht gehöre. Denn wer einerseits allen Empfängern spenden kann ist selbst nur mit dem gleichen Typ kompatibel. Ist ja klar, dass ausgerechnet die edle Plörre mit zu am seltensten anzutreffen ist. Verteilung der Blutgruppen Immerhin gehört die nächstbeste Variante, zumindest in Punkto Kompatibilität, schon fast zur Massenware. In der Hinsicht will man lieber nichts Besonderes sein – höchstens man ist Universalempfänger. Auf der Seite wer kann wem blutspenden, könnt ihr nachschauen, wie groß bzw. klein euer potenzielles Angebot wäre. Wenn das nicht gleich ein Grund mehr ist, selbst für Nachschub zu sorgen! Wisst ihr, welche Blutgruppe ihr habt? Geht spenden und findet es raus! Falls sich einer über die Hieroglyphen auf meinem Arm wundert – Details zu meinem Organspende-Tattoo sind hier zu finden. Doch die Welt dreht sich weiter und wer sich nicht gleich nachhaltig anmalen lassen möchte, kann sich auch einfach hier im Organspende-Register als Spender registrieren. --- ### Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft > Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - Published: 2024-09-02 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Familie, Konsum, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft Das kommt jetzt wahrscheinlich vielen bekannt vor. Gelegentlich fungiert man ja als Kummerkasten für frustrierte Beziehungsführende. Dabei ist in der Regel nicht einmal ein guter Rat gewünscht, sondern einfach nur ein offenes Ohr. Und dann muss man sich manchmal ganz schön auf die Zunge beißen, oder eben nicht. Was ich immer wieder zu hören bekomme ist, dass der Partner so unglaublich viel Zeug horten würde. Gerne wird dabei der eigene Kram geschickt unter den Tisch gekehrt. An dem stört man sich schließlich auch nicht und sowieso braucht man das doch alles, während der andere nur museumsreifen Plunder oder wertlosen Müll hortet. Überspitzt formuliert besteht jede Partnerschaft scheinbar aus einem Messie und einem Minimalisten. Die Rollen wechseln dynamisch, je nachdem, wen von beiden man fragt. Es hat nie einer behauptet, dass es leicht wird! Bestes Beispiel ist eine gute Freundin, die angeblich viel zu viel Kleidung besitzt. Als ich ganz unschuldig gefragt habe, warum denn ein zweiter Kleiderschrank in ihrem Schlafzimmer steht, meinte sie, der sei für seine Sachen – und ebenso voll wie ihrer... Aber wehe, sie wagt es, die Existenzberechtigung mehrerer Kartons von Fachzeitschriften der letzten 20 Jahre zu hinterfragen. Wahrscheinlich haben die veralteten Artikel zu zwischenzeitlich völlig überholten Technologien mittlerweile einen historischen Wert. Sie kann wiederum problemlos mit Kosmetikartikeln gegenhalten, die im Gegensatz zu den Fachzeitschriften nicht mal als Brennmaterial taugen. Kollegen wiederum erzählen von nicht ausgepackten Umzugskisten, die seit Jahren auf dem Dachboden lagern. Erst neulich hatten wir es im Team wieder von einem Umzug mit Kisten, die noch vom vorherigen Umzug einlagerten. Eine dieser Kisten enthielt wohl zerbrechliches Glas. Der Kollege meinte, dass er die Umzugshelfer schon bestochen hatte, dass diese den Karton gegen eine Kiste Bier doch „aus Versehen“ fallen lassen sollten. Sein perfider Plan ist allerdings nicht aufgegangen. Vermutlich hat seine Frau ein besseres Gegenangebot gemacht. Die eigenen Wohlfühlmenge an Besitz kann mitunter sehr unterschiedlich sein. Dazu kommt obendrauf noch, dass sich diese eigene Wohlfühlmenge im Laufe der Zeit auch mal ändern kann. Man kommt ja nicht als Minimalist auf die Welt, im Gegenteil. Viele Menschen sammeln im Laufe ihres Lebens immer mehr Krempel an. Der kommt auf den unterschiedlichsten Wegen und macht sich gerne auch mal ungefragt im eigenen Leben breit. Mal sind es zwei Hausstände, die sich plötzlich einen Haushalt teilen sollen. Dann wieder gehen Erbstücke mit all ihren daran geknüpften Erwartungen an einen neuen (un)glücklichen Besitzer über. Oder man infiziert sich mit irgendeiner Sammelleidenschaft. Schön sind auch Hobbies, die immer neuen Output generieren – ein Quell nicht endender Freude... Was auch immer dazu geführt hat, dass man mehr Dinge hortet, als man eigentlich um sich haben möchte, die meisten fangen mit der Erkenntnis erst mal an, auszumisten. Das Schöne am Ausmisten ist das schnelle Ergebnis. Man sieht meist sofort einen Unterschied und fühlt sich wortwörtlich erleichtert. Das Umfeld hingegen reagiert meist eher verhalten, Veränderungen sind ja für unser Steinzeithirn erst mal nicht so prickelnd. Wer Mitbewohner hat, sollte jetzt also nicht völlig übermotiviert mit der großen Mülltüte durch die Wohnung eskalieren. Es heißt ja nicht umsonst „Finger weg von fremden Sachen! “ (darüber, dass die Mülltüte eine wenig nachhaltige Methode ist, können wir gerne an anderer Stelle diskutieren). Da hat man so einen schönen Lauf und dann spielt doch tatsächlich der Gegenüber einfach nicht mit? ! Das muss man aushalten, schließlich will man selbst ja auch nicht unfreiwillig missioniert werden. Auch, wenn einem die Briefmarkensammlung ein Dorn im Auge sein mag, konzentriert man sich lieber auf den eigenen Krempel. Partnerschaft bedeutet schließlich nicht, dass alles allen gehört und man auf einen Schlag keine eigene Meinung und schon gar keine eigenen Sachen mehr haben darf. Ich selbst habe irgendwann ganz viel verschenkt, ein bisschen was verkauft, einiges weggeworfen und dann einfach nichts Neues mehr gekauft. Im Laufe der Zeit sind die Regale und Schubladen sehr übersichtlich geworden, weswegen auch für gemeinsame Dinge mehr Raum da war. Und mit einem Mal hatte jedes Teil seinen Platz, man musste nichts suchen und aufgeräumt war es quasi von selbst. Der Mann hat Blut geleckt und dann habe ich ihn doch tatsächlich ertappt, wie er seinen gesamten Schreibtischinhalt im Büro verteilt und aussortiert hat. Aus dem Kleiderschrank sind die eingelaufenen Hemden und irgendwann tatsächlich der vergilbte Bundeswehr-Ausscheider-Pulli rausgeflogen – ganz ohne mein Zutun! Offenbar kann er sich ebenso für ein luftiges und aufgeräumtes Zuhause begeistern, wie ich. Sein Kommentar dazu war nur „DU hast ein Monster geschaffen. “ – natürlich nicht ernst gemeint aber ich mag mein Ordnungsmonster (so krass ist er auch nicht). Wenn man aber alte Fotos unserer Kinderzimmer mit dem heutigen Zustand vergleichen würde, fällt es vermutlich schwer zu glauben, dass das dieselben Menschen sind... Obwohl er wenig braucht und wenig kauft, haben wir doch nach wie vor immer mal wieder unterschiedliche Bedürfnisse und vor allem sehr unterschiedliche Meinungen zur Notwendigkeit mancher Neuanschaffungen. Ich fürchte, ich hab es mit dem Augenrollen auch schon überstrapaziert. Er reagiert mitunter gereizt, wenn ich mal wieder etwas als völlig unnötig abstemple. Bestes Beispiel ist sein geliebter Laubpuster (der pustet echt nur, von Blasen kann keine Rede sein).   An diesen Dingern scheiden sich zu Recht die Geister. Er hat ja glücklicherweise eher das Exemplar „untermotorisierter Akku-Kaltluftföhn“, das mit Spinnen und Co. liebevoller umgeht als ein gemeiner Besen. Würde ich so ein Gerät selbst mit diesem Wissen kaufen? Nein! Aber andererseits hat der Mann damit wesentlich weniger Aufwand als mit besagtem gemeinen Besen. Im Einsatz ist das Gerät nur auf dem langen Weg zur Haustüre (mir war gar nicht klar, dass mancher das auch auf Wiesen nutzt) und ich brauche mich um diese Aufgabe nicht mehr kümmern. Ein anderes nicht wirklich lebensnotwendiges Gerät ist der Kaffeevollautomat. Den gab es gebraucht zu einem fairen Preis aber eben immer noch teurer, als einfach die alte Filtermaschine weiter zu nutzen (die steht jetzt für Notfälle im Keller... ). Immerhin braucht es jetzt keine Kaffeefilter mehr und wenn nur einer im Homeoffice arbeitet, ist es jetzt sehr komfortabel, sich eine Tasse Kaffee zu tanken – außer der Wassertank ist leer, es fehlen... --- ### Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere > Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - Published: 2024-08-26 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Aktien, Blogparade, ETF, Finanzen, Hausbau, Komfortzone, Kredit, Sparen Auf ihrem Blog Achtsame Seele lädt Alessa zur Blogparade Komfortzone verlassen – wie das meine persönliche Entwicklung vorangebracht hat ein. In unserer Komfortzone richten wir es uns ja gerne häuslich ein – und wer will so ein kuschelig gemütliches Plätzchen schon freiwillig verlassen. Warum auch sollte man das wollen? „Leider können wir uns nicht weiterentwickeln, wenn wir nie bereit sind, unsere Komfortzone zu verlassen. “ achtsameseele. de-blogparade-komfortzone-verlassen So, da habt ihr es schwarz auf weiß. So behaglich sich der Status Quo auch anfühlen mag, wissen wir gar nicht, was uns entgeht, wenn wir nicht auch mal die Nase aus der Tür stecken und ein bisschen frische Luft schnuppern. Man muss ja nicht gleich eine Revolution anzetteln, auch viele kleine Schritte führen zum Ziel. Wenn man es genau nimmt, haben wir viele kleine und große Komfortzone in unserem Leben. Ich kann mich beruflich weiterentwickeln, indem ich eine z. B. eine neue Stelle in einem anderen Unternehmen annehme. Ich kann alleine in ein unbekanntes Land reisen und mich auf neue Menschen und eine fremde Kultur einlassen. Ich kann neue Sprachen, Sportarten und viele andere Dinge lernen, Bücher lesen, die eigentlich nicht auf meinem Speiseplan stehen und Dinge essen, die da auch nicht draufstehen. Alles schon gemacht und tatsächlich war für mich eine Sache undenkbar, die für viele andere eine Selbstverständlichkeit ist – ich habe zusammen mit meinem Mann einen Kredit für den Hausbau aufgenommen. Hö hö hö (stellt euch an dieser Stelle bitte so ein richtig fieses Bösewicht-Lachen vor) – da hab ich jetzt eiskalt aus einem Achtsamkeits-Thema ein Finanz-Thema gebastelt. Aber mal im Ernst, gerade das liebe Geld kann uns manchmal ganz schön umtreiben und Sorgen bereiten. Und die Komfortzone kann uns hier einerseits vor Risiken schützen aber andererseits auch Möglichkeiten und Chancen verbauen. Als ich mich im zarten Alter von dreißig Jahren dazu entschieden habe, meinen damaligen Job zu kündigen und mit einem weiteren Studium einen neuen Karriereweg zu beschreiten, war das sicher ein Schritt raus aus der Komfortzone des Bekannten. Doch da war es längst nicht mehr komfortabel, also auch längst nicht so ein mutiger Schritt, wie es sich für manch einen anhören mag. Schon der erste Job nach dem Studium war eine enorme Verbesserung im Vergleich zur Situation davor. Ich betrat eine mir bis dahin unbekannte finanzielle Komfortzone – das Einstiegsgehalt als Berufsanfänger war fair, das frühere Gehalt daneben ein schlechter Scherz (den Mindestlohn gab es da noch nicht). Da ich bis dahin nur eine sehr dünne finanzielle Bildung genossen hatte, habe ich meine Ersparnisse erst mal auf dem Girokonto geparkt und später immerhin auf einem Tagesgeldkonto. Aber so richtig klug war das natürlich nicht. Die wichtigste Lektion im Studium war nicht die mathematische Faltung und auch nicht Polymorphie und Vererbung in der objektorientierten Programmierung. Alles sicher spannende Themen. Wie man sich Informationen beschafft und selbst Dinge beibringt, ist mit Abstand eine der wichtigsten Fähigkeiten, die einen nicht nur durchs Studium bringt, sondern auch im späteren Berufsleben essenziell ist. Die ersten zaghaften Investitionen in Aktien und der erste ETF-Sparplan waren dann aber doch gefühlsmäßig ganz unkomfortable Schritte. Aber mit Wissen und Erfahrung stieg auch das Selbstvertrauen und mittlerweile ist das ein ganze ein selbstverständlicher Teil meiner Altersvorsorge. Und ja, ich habe auch einzelne Verluste hinnehmen müssen, die aber wiederum in Summe nicht ins Gewicht fallen. Alles also wieder ganz komfortabel und bequem eingerichtet. Der größte Schritt raus aus der finanziellen Komfortzone war dann tatsächlich die Aufnahme eines Kredites für den Hausbau. Bis dato haben mein Mann und ich immer alles erst „erspart“ und dann gekauft. Urlaube, Autos oder andere Dinge auf Pump gab (und gibt) es bei uns nicht. Die Vorstellung, bis zur Rente einen Kredit abzahlen zu müssen, hat mir fast schon den Angstschweiß auf die Stirn getrieben. Da macht man sich ja abhängig und dann gibt man auch noch Geld aus, dass einem gar nicht gehört! Von den Kosten für einen Kredit will ich gar nicht anfangen... Als wir uns dann entschieden, aus der eigenen Wohnung ein eigenes Haus zu machen, haben wir lange über unsere Wohlfühlsumme diskutiert. Die Bankberaterin war fast schon enttäuscht, hätte sie doch bei zwei Vollzeit-Berufstätigen gerne eine viel höhere Summe angesetzt – da wäre ihre Prämie dann ja auch höher. Auf Anfrage hat sie uns sogar sofort eine attraktive Nachfinanzierung angeboten. So ein Hausbau ist ja grundsätzlich teurer, als einem alle weis machen wollen. Wir haben dann doch lieber verzichtet (auf die Nachfinanzierung und damit auf die Garage), denn auch die Komfortzone außerhalb der Komfortzone hat ihre Grenzen. Obwohl es früher für mich undenkbar gewesen wäre, mit so einem riesigen Schuldenberg – nichts anderes ist das ja – zu leben, würde ich die Entscheidung aus heutiger Sicht immer wieder so treffen. Der Hausbau hat uns eine ganze Menge Nerven gekostet, wir haben aber auch unglaublich viel gelernt und sind reifer geworden. Das eigene Fleckchen Erde ist ein richtiger Wohlfühlort, an dem wir uns verwirklichen und austoben können. Ich lerne ständig Neues übers Gärtnern und laufend kommen neue handwerkliche Fähigkeiten dazu. Die gemeinsamen Möbel- und Garten-Bauprojekte schweißen zusammen (als wenn der Hausbau das nicht schon getan hätte... ) und man entdeckt ganz neue Seiten aneinander und miteinander. Es war ein gemeinsamer Schritt aus der Komfortzone, den wir uns gut überlegt haben. Wir hatten einen günstigen Zeitpunkt erwischt, die Zinsen waren noch niedrig, die Preisexplosion für Baustoffe noch nicht absehbar und beim Grundstück hatten wir einfach richtig viel Glück. Die Alternative wäre natürlich gewesen, noch viele Jahre länger zu sparen. Wie sich dann aber Zinsen, Preise und das eigene Leben entwickeln, kann keiner wissen – vielleicht wäre es dann nichts geworden mit dem Traumhäuschen. Im Nachhinein sagt sich das natürlich leicht. Dabei hat uns die Entscheidung einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Was, wenn es schief geht? Wie sieht der Plan B aus? Geholfen hat ganz viel Zuversicht und der pragmatische Gedanke, dass sich die Welt schon irgendwie weiterdrehen wird und wir im schlimmsten Fall auch mit sehr wenig Geld auskommen. All die Höhen und Tiefen haben uns reifer werden lassen – zumindest äußerlich, seine... --- ### Achtung Ansteckung! - Published: 2024-08-22 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #folgederfreude, Blogparade, Embodiment, Humor, Lachen, Witze Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum (ok, nicht nur einer, da sprudeln einfach zu viele Ideen im Kopf) und irgendwie hat einfach noch der richtige Rahmen gefehlt. Dieser Aufruf zur Blogparade Was zaubert dir ein Lachen ins Gesicht? von Tina Klein (Achtsamkeits-Schmiede) kommt also gerade recht! Vor kurzem las ich in einer Zeitschrift folgendes „Experiment“ zum Thema Embodiment – dem Zusammenhang zwischen Körper, Geist und unseren Emotionen: Hebe Dein Kinn einen Zentimeter. Stelle Dir vor, Dein Kopf wäre mit einem seidenen Faden am Himmel befestigt und der Blick geht nun ein bisschen höher als nur geradeaus. Und jetzt versuche Dich in dieser Haltung unglücklich, klein, nichtsnutzig und deprimiert zu fühlen. Und funktioniert es? Es wird wahrscheinlich sehr schwierig sein, dass Du Dich in dieser Haltung nicht gut fühlst. Das unser Körper auf Emotionen reagiert, ist beileibe keine neue Nachricht. Manches schlägt uns auf den Magen, anderes wiederum lässt die Schmetterlingen im Bauch flattern. Doch es geht auch andersherum, wir reagieren mit Emotionen auf unseren Körper – klar, wer hat schon gute Laune, wenn ihm was weh tut! Dieser Umstand lässt sich auch positiv nutzen, wir können also über körperliche Maßnahmen unsere Laune aufpolieren. Die selbsterfüllende Prophezeiung als Placeboeffekt, oder umgekehrt. Klar sind dem auch Grenzen gesetzt, eine ausgewachsene Depression lässt sich nicht einfach weglächeln. Wenn´s nur ein schlechter Tag mit durchwachsener Gemütsverfassung ist, und uns haut jemand ein ansteckendes Lächeln um die Ohren, haben die eigenen nach oben wandernden Mundwinkel einen ebenso hebenden Nebeneffekt auf die angeschlagene Laune. Natürlich gibt es eine ganze Menge Dinge, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das geht von so banalen Dingen wie einem überhängendem Chili-Pflänzchen über tierischen Besuch in Form von wunderschönen Eidechsen oder knuffigen Kröten bis hin zur Aussicht auf den (noch fernen) nächsten Urlaub. Manchmal überfällt mich auch einfach die Dankbarkeit für unser kleines Fleckchen Erde, dass wir unser Zuhause nenne dürfen. Und dann wieder gibt es Momente, da kommt der Kollege mit einem unerwartet komischen Kommentar um die Ecke, so trocken und sachlich verpackt, dass sich das Grinsen ganz unbemerkt ins Gesicht stielt. Tierischer Besuch Neben all diesen Lach- und Sachgeschichten (wo kommt das nun wieder her? ) sind es aber auch ganz einfach Witze, die Heiterkeit verbreiten. Mal, weil sie wirklich lustig sind. Mal, weil sie so schlecht erzählt werden, dass es schon wieder lustig ist. Ich könnte mich nicht mal festlegen – über manche Flachwitze kann ich immer wieder lachen, selbst wenn ich sie schon tausendmal gehört habe. Schwarzer Humor ist ganz wunderbar, Wortwitze, Ironie und Sarkasmus sowieso – aber auch Witze, die politisch inkorrekt sind oder die unter die Gürtellinie gehen und die man sich nur hinter vorgehaltener Hand im vertrauten Kreis erzählt, können richtig gut sein. Ich mag es auch, wenn man ein bisschen um die Ecke denken muss, um den Humor zu verstehen. Und wenn dann jemand ein paar Minuten später laut lacht, weil ihn die späte Erkenntnis getroffen hat, steckt das die ganze Runde nochmal an – solche Spätzünder fungieren quasi als Lachverstärker! Und damit wir uns jetzt nicht in grauer Theorie verlieren, kommen jetzt ein paar Exemplare, die eure Mundwinkel hoffentlich zumindest ein bisschen zucken lassen. Denn Humor ist so individuell, wie die Menschen selbst. „Hast du schon gehört, dass unser Chef verstorben ist? – „Ja, aber ich frag mich, wer mit ihm! “ – „Wieso mit ihm? “ – „Na, in der Traueranzeige stand: Mit ihm starb einer unserer fähigsten Mitarbeiter. “ Eine Kundin auf dem Marktplatz fragt den Verkäufer: „Entschuldigen Sie bitte. Sind diese Tomaten gentechnisch verändert. ” - Erwidert der Verkäufer: “Warum möchten Sie das wissen? “ - Meldet sich die Tomate: „Ja, warum wollen Sie das wissen? “ War ohne Handy auf dem Klo. Wir haben 273 Fliesen. Die Dichterlesung dauert schon sehr lange. Als der Autor merkt, dass viele seiner Zuhörer bereits eingeschlafen sind, sagt er entschuldigend: "Ich habe leider keine Uhr bei mir. " - "Das kann passieren", antwortet einer der Zuhörer, "aber hinter Ihnen hängt ein Kalender". Wer sitzt im Wald und schummelt beim Spielen? Der Mogli. Ein Mann fragt den Bauern: "Darf ich über Ihr Feld laufen. Das ist für mich eine Abkürzung, damit ich die Bahn um 16:23 Uhr noch bekomme. " - Daraufhin der Bauer: "Klar. Und wenn mein Stier Sie sieht, bekommen Sie sogar die Bahn um 16:11 Uhr. " "Ach Oma, die Trommel von dir war wirklich mein schönstes Weihnachtsgeschenk. " - "Tatsächlich? ", freut sich Oma. - "Ja, Mama gibt mir jeden Tag fünf Euro, wenn ich nicht darauf spiele! " Ein Mann überfällt einen Bus mit chinesischen Touristen. Die Polizei hat vom Räuber über 3. 200 Fotos bekommen. "Ich habe nichts gemacht, das war schon so! " - Entweder die Reaktion von Kindern, die etwas kaputt gemacht haben oder von Eltern am Computer. Lena fragt den Arzt: "Hat das Medikament irgendwelche unangenehmen Nebenwirkungen? " - Daraufhin der Arzt: "Ja! Du kannst morgen wieder in die Schule gehen! " Der Trainer nach dem Spiel zur Mannschaft: "Ich habe euch vor dem Spiel gesagt: 'Spielt, wie ihr noch nie gespielt habt! ' und nicht: 'Spielt, als ob ihr noch nie gespielt hättet! ' " Wie nennt man einen russischen Veganer? Mooskauer. Der Vertreter übergibt dem Kunden die Versicherungspolizze und erklärt: "Ihr Haus ist nun versichert. " - "Schön! Und wieviel bekomme ich, wenn das Haus heute Nacht abbrennt? " - "Etwa 3 Jahre! " Mutter und Tochter blättern in alten Fotoalben der Familie. - "Mama, wer ist denn der dünne Mann mit der Brille? " - "Das ist dein Vater! " - "Ach ja, und wer ist dann der Dicke, der bei uns wohnt? " "Soll ich dir bei den Schulaufgaben helfen, Annika? " - "Nein danke, Papa, ich will nicht noch mehr Ärger in der Schule kriegen! " Ein Angestellter überlegt, wie er ein paar Tage Sonderurlaub bekommen kann. Am geeignetsten scheint es ihm, verrückt zu spielen, damit sein Chef ihn zur Erholung nach Hause schickt.... --- ### Danke für nichts? > Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - Published: 2024-08-19 - Modified: 2024-08-12 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #vonmapagelernt, Blogparade, Budget, Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzielle Unabhängigkeit, Finanzwissen, Sparen, Taschengeld Über Geld spricht man nicht, das weiß doch jedes Kind! Dieser ebenso uralte wie veraltete Leitsatz war schon in den Köpfen meiner Eltern ganz tief eingebrannt. Geld war da und wenn mal keines da war, hat man das vor dem Kind möglichst effektiv verborgen. Die Steuererklärung hat immer und ganz selbstverständlich mein Vater erledigt, auch, als ich eigentlich schon aus dem Haus war. Dafür gab es nicht mal einen Grund, zumindest war mir keiner bekannt. Vielleicht konnte er ja was abschreiben, ist lange her. Am Rande habe ich mal mitbekommen, dass meine Eltern auch in Aktien investiert haben und das meine Mutter wohl das bessere Händchen dafür hatte. Zugegebenermaßen war das für mich damals noch total abstrakt und hat mich überhaupt nicht interessiert. Das Thema Geldanlage ging nicht über das Sparbuch hinaus und das, was man heute im Internet an Infos bekommt, konnte die Schule natürlich nicht abdecken. In ihrer Blogparade fragt Marcella auf ihrem Blog Geldkinder, was wir von unseren Eltern über Geld gelernt haben. Und zu Recht weißt sie darauf hin, dass es eben nicht Nichts ist. Denn auch, wenn wenig über Geld an sich und schon gar nicht über das Geld meiner Eltern gesprochen wurde, habe ich doch einige Ansichten mehr oder weniger unbewusst übernommen. Meiner Mutter war es immer sehr wichtig, dass ich unabhängig bin und mein eigenes Geld verdiene. Ich habe meine Eltern zwar nach außen hin als gleichberechtigt erlebt und weiß nicht, wo dieses extreme Beharren in diese Richtung herkam. Aber Unrecht hatte sie sicher nicht. Und auch heute bestehe ich bei allem meins/deins/unseres auf meinem eigenen Konto. Das ist fast ein bisschen lächerlich, da wir nichts groß aufrechnen und in der Regel der zuerst zahlt, der zuerst den Geldbeutel in der Hand hat. Beim Bäcker legen wir unser Kleingeld zusammen und beim Haus halt das „Großgeld“. Die Entscheidung für eine Zugewinngemeinschaft war und ist eine ganz bewusste. Ohne Kinder und mit ähnlichen Gehältern können wir es uns einfach machen. Ähnliche Wertvorstellungen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld sind natürlich Voraussetzung dafür. Den verantwortungsvollen Umgang konnte ich schon früh lernen. Lange vor meinen Klassenkameraden stand ich quasi auf eigenen finanziellen Beinen – wenn auch mit Krücken. Ich bekam von meinen Eltern ein monatliches Budget, das für alles, von Essen über Schulsachen und Taschengeld bis hin zu Kleidung, ausreichen musste. Und das im zarten Altern von etwa 13/14 Jahren. Der Weg dahin war kurz und schmerzvoll, zumindest für meine Eltern. Ich war nämlich ganz klassisch erst bei Mama, um mir Geld für irgendwas abzuholen. Ein paar Tage später wurde dann der Papa wegen irgendwas anderem ausgenommen – gar nicht böswillig oder mit irgendwelchen Hintergedanken. Es hatte sich einfach so ergeben aber natürlich war das nicht abgesprochen. Beide dachten, dass der jeweils andere noch mit einem vollen Geldbeutel unterwegs wäre und so standen sie plötzlich mit leeren Taschen an der Kasse. Einen Tag später durfte ich mir mein Budget dann selbst einteilen und habe schnell gelernt, dass ich, wenn mir etwas wichtig ist, mir das selbst zusammensparen kann. Gehungert habe ich nie, Essen hat immer zu den wichtigen Dingen gehört und teure Markenkleidung war noch nie ein Thema für mich. Aber als ich mir vom Ersparten und dem Ferienjob-Verdienst eine eigene kleine Kompaktkamera leisten konnte, war das schon sehr cool. Die vielen anderen Themen rund ums Geld, von der besagten Steuererklärung bis hin zu Geldanlage, habe ich mir selbst beigebracht. Mit meinem Mann spreche ich sehr offen über Geld - immerhin mache ich die Steuererklärung für uns beide – und auch mit Freunden reden wir relativ offen darüber. Aber es gibt auch viele Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich lieber nicht darüber rede. Zu schnell ruft das Thema auch Neid und Missgunst auf den Plan. Dabei ist mir weder das Studium noch der Job in den Schoß gefallen und auch, wenn der Schreibtisch des Schreibtisch-Jobs recht komfortabel ist, die Verantwortung ist es definitiv nicht. Gewünscht hätte ich mir von meinen Eltern auf jeden Fall eine offenere Kommunikation bzgl. finanzieller Themen. Ich wusste zu meinem ersten Job nicht einmal, was ein faires Gehalt ist und habe mich völlig unter Wert verkauft. Der damalige Chef hat das natürlich gnadenlos ausgenutzt und war auch noch beleidigt, als ich irgendwann gekündigt habe. Neulich ist er mir über den Weg gelaufen und wusste genau, wo ich mittlerweile arbeite – gruselig! Was ich übrigens nicht von meinen Eltern über Geld gelernt habe aber dafür sehr früh durch Geld – genaugenommen das erste Taschengeld – ist Kopfrechnen. Früher gab es auf meinem Schulweg einen Laden, in dem man sich Süßigkeiten wie Gummibärchen, Brausetaler, saure Gurken und weiße Mäuse einzeln kaufen konnte. Da hat man dann natürlich ganz genau ausgerechnet, wie man am meisten Zucker für das begrenzte Budget raushauen konnte. Eine weiße Schaum-Maus war teuer, die hat ganze 15 Pfennig gekostet. Mit Brausetalern für je zwei Pfennige hat man schon mehr fürs Geld bekommen. Meine Mutter hat sich nur irgendwann gewundert, wo denn ihre Tochter abgeblieben ist. Das Schlüsselkind war nämlich lieber Süßkram shoppen, während die Mutter, die den Schlüssel vergessen hatte, vor der Haustüre saß. Ich glaube, es gab Ärger aber so genau weiß ich das nicht mehr. Ich war viel zu begeistert von der Erkenntnis, dass sich Frau ihr eigenes Geld selbst einteilen kann – auch wenn ich es mir damals noch nicht selbst erarbeitet habe. Der Grundstein aber war gelegt, heute sind die Investitionen nur wesentlich sinnvoller! --- ### In Nerd-Wissen abtauchen > Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - Published: 2024-08-12 - Modified: 2024-08-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Blogparade, Hobby, Nerd-Wissen, Smalltalk, Tauchen Wir reden zu viel und vergessen dabei oft, auch mal zuzuhören. So völlig, ohne nebenbei schon die Einkaufsliste fürs Abendessen durchzugehen oder sich schon mal die Gegenargumente für eine mögliche Antwort zurechtzulegen. Jemandem wirklich und wahrhaftig unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken, haben wir scheinbar völlig verlernt – falls wir das überhaupt je konnten. Dabei ist unsere Aufmerksamkeit ein teures Gut und wir verschenken sie mit stundenlangem Scrollen am Smartphone oft völlig unreflektiert an den, der am lautesten schreit und am meisten Unterhaltung und Abwechslung verspricht. Das mit dem Schreien ist übrigens wortwörtlich gemeint. Es scheint eine (neue? ) Unart zu sein, die Sendungen zwischen den Werbepausen so leise zu regeln, dass man die Lautstärke extrem hochschrauben muss, um überhaupt etwas zu hören. Wenn dann die Werbepause startet, wird man dermaßen angeplärrt, dass man vor Schreck quasi senkrecht auf dem Sofa steht. Dabei ist es eine hohe (Werbe-)Kunst, unsere Aufmerksamkeit ganz und gar in die gewünschte Richtung zu lenken. Die ist nämlich extrem schnell abgelenkt und lässt sich lieber mit lustigen Tiervideos unterhalten, als sich ganz und gar auf ein Thema zu konzentrieren. Trifft man sich mit Freunden, gehört das Smartphone runter vom Tisch, bzw. raus aus dem Sichtfeld. Das ist gesellschaftlich anerkannter Konsens, auch wenn sich kaum einer daran hält. Aber ist euch schon mal aufgefallen, dass es in vielen Gesprächen gar nicht darum geht, etwas vom Gegenüber zu erfahren, sondern vielmehr darum, seine eigenen Geschichten vor Publikum zu erzählen? Das ufert in manchen Runden zu einem regelechten Wettbewerb aus und am Ende des Abends ist man so klug wie vorher. Und da kommt ausgerechnet die Blogparade von Birgit Oppermann mit der Frage „Über welche Themen kannst du stundenlang reden? – Teile dein Nerd-Wissen“ ums Eck! Da arbeitet man eben noch an seiner Fähigkeit, konzentriert und mit voller Aufmerksamkeit zuzuhören und dann soll ich so offen und unumwunden zugeben, dass auch ich Menschen mit meinen Lieblingsthemen in Grund und Boden labern kann? Tatsächlich kommt es gar nicht selten vor, dass ich in privaten Gesprächen beim Thema Tauchen lande. Und das liegt nicht einmal daran, dass Urlaub ein beliebtes und unverfängliches Smalltalk-Thema ist, davor müssen ja erst mal Wetter und Gastgeber-Bekanntschaftsgrad beackert werden. Da ich einen nicht unerheblichen Erfahrungsschatz an Geschichten und Wissen mein Eigen nennen kann, versuche ich mich aber auch zurückzuhalten und eben nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Einerseits sind Gespräche ja ein Geben und Nehmen – also gebe ich auch etwas von mir preis. Andererseits kann ich mich auch zurücknehmen und eben nicht haarklein sämtliche Ausrüstungsdetails, mögliche Unfallrisiken und die gesamte Liste an schönen (und weniger schönen) Tauchplätzen herunterbeten. Allerdings ist das auch ein wirklich dankbares Thema, dass auf viel Interesse und damit auch auf eine Unmenge an Fragen stößt. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Ist das nicht ein sehr teures Hobby? Sieht man in einem See überhaupt etwas? Ist das nicht furchtbar kalt? Hast du eine eigene Ausrüstung? Wie tief tauchst du? Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ist das nicht gefährlich? Warum ist es dir nicht egal, wenn es beim Tauchen regnet? Machst du da auch Fotos? Und glaubt mir, ich habe auf alle diese Fragen (und noch viel mehr) eine Antwort und könnte eigentlich jedes Mal noch mindestens eine kleine Geschichte dazu zum Besten geben. Je nach Interesse meines Gegenübers lasse ich mich dazu natürlich auch gerne mal hinreisen. Wie gesagt, ein Gespräch ist ja eine gegenseitige Sache und es gibt sicher langweiligere Themen (z. B. ETFs, da kommen längst nicht so viele Fragen, komisch... ) zu denen ich reichlich Nerd- bzw. Fachwissen beisteuern könnte. Warum ich mich ausgerechnet fürs Tauchen so begeistern kann, hat bestimmt tausend Gründe. Alleine die beeindruckenden Unterwasserwelt sorgt dafür, dass er nicht langweilig wird. Kaum zu glauben, dass ich mal Angst vor all dem hatte, was ich im Wasser nicht sehen konnte. Hab wohl als Kind ein paar Horrorfilme zu viel konsumiert und in Folge dessen war ich felsenfest davon überzeugt, dass da unten nur Ungeheuer leben, die mich alle essen wollen. Die Vernunft sagt einem natürlich, dass das alles nur Einbildung ist, aber von Vernunft wollte meine Fantasie nichts wissen. Heute versuche ich alle Nicht-Taucher zu überzeugen, dass Haie keine menschenfressenden Monster sind, das Ökosystem durch Überfischung und Klimawandel schwer geschädigt ist, und unser Überleben von intakten Ozeanen abhängt. Allen Fisch-Essern verderbe ich den Appetit, indem ich sie auf die Unmengen Beifang hinweise und ihnen erzähle, was Antibiotika, Fäkalien und Würmer mit ihrem leckeren Zuchtlachs zu tun haben. Wer mir dann immer noch was von lebensnotwendigem Omega 3 erzählt, dem erzähle ich was von Quecksilber. Die Kollegen gehen trotzdem noch gerne mit mir in die Kantine, anscheinend bin ich nicht ZU anstrengend. Aber es fragt keiner mehr, warum ich keinen Fisch esse... Wenn man von seinem Gegenüber weiß, zu welchen Themen er schnell auftaut bzw. sofort ins Erzählen kommt, ist das natürlich auch praktisch, um ins Gespräch zu kommen.  In einer Runde mit fremdelnden Menschen kann man mit dem richtigen Aufhänger das Eis brechen. Ein ehemaliger Kollege konnte stundenlang über seinen Thermomix philosophieren. Ein anderer erzählt mehr oder weniger spannende Geschichten über sein E-Auto. Im Team haben wir einen passionierten Höhlenkletterer. Und im Freundeskreis begeistert sich ein Softwareentwickler seit Neustem für Gesetzgebung. Das alles finden wir aber nur heraus, wenn wir selbst trotz eigenem Nerd-Wissen auch mal lauschen, was andere so zum Besten geben. Wer weiß, vielleicht entdecken wir ja so eine neue Leidenschaft, über die wir dann in Zukunft ebenfalls begeisterte Vorträge halten können.   --- ### Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt… > Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - Published: 2024-08-05 - Modified: 2024-07-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Auto, Bahn, ÖPNV, Straßenverkehr, Verkehrswende, Verspätung, Zugausfälle Jetzt ist es offiziell im Rest von Europa angekommen. Die Bahn ist nicht auf der Höhe. Was in Deutschland eigentlich schon lange bekannt ist, weiß also nach der Fußball-EM also die ganze Welt. Besserung ist dadurch nicht in Sicht aber als echter Schwabe, der nun mal leidenschaftlich gerne jammert, darf ich das nun auch ohne, dass mein Gegenüber verständnislos mit den Augen rollt. Wobei in den Nachrichten ja hauptsächlich der nicht funktionierende Fernverkehr im Fokus steht. Dabei steht es um den Nahverkehr nicht unbedingt besser. Die Ursachen mögen dieselben sein, Schuldzuweisungen sind ja bekanntlich schnell gemacht. Viel wichtiger wäre es, Lösungen zu finden und vor allem zuverlässige Alternativen gerade, wenn Strecken überlastet oder wegen Baumaßnahmen eingeschränkt sind. Das kostet Geld, das ist jedem klar. Zahlen will das wiederum keiner, das ist auch klar – hilft aber nicht. Die Nebenwirkungen eines nicht funktionierenden öffentlichen Personennahverkehrs belasten uns nämlich am Ende alle. Denn was machen die, die es sich leisten können, wenn Bus und Bahn nicht zuverlässig sind? Sie steigen natürlich um aufs Auto. Ist bei mir nicht anders, denn mal abgesehen davon, dass ich mit den „Öffis“ mehr als die doppelte Zeit unterwegs bin, fühlt sich ein pünktlicher Zug mittlerweile an, wie ein Sechser im Lotto. Das wirklich Schlimme daran ist, dass das weder Übertreibung noch Sarkasmus ist. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich auch oft genug mit dem hiesigen Nahverkehr unterwegs bin – oder es zumindest gerne wäre. Als verantwortungsvolle Erwachsene (das meine ich übrigens auch nicht ironisch) lassen wir natürlich das Auto stehen, wenn wir am Wochenende unterwegs sind. Unser Freundeskreis richtet sich rücksichtsvollerweise nach unserem Fahrplan. Denn es kommt schon mal vor, dass der Bus nur alle zwei Stunden fährt und wir dann entweder sehr früh oder sehr spät irgendwo ankommen. Anfang des Jahres wurde dann das Ruftaxi durch einen richtig echten Nachtbus ersetzt, der immerhin auch alle zwei Stunden fährt. Mir dem richtigen Timing schaffen wir es also theoretisch auch wieder nach Hause. Praktisch stranden wir in ca. 70% der Fälle irgendwo und müssen entweder sehr, sehr lange warten oder für viel Geld auf ein Taxi umsteigen. Besonders ärgerlich ist es, wenn man in einen eigentlich pünktlichen Zug gestiegen ist (der Name Regionalexpress muss definitiv ironisch gemeint sein), der dann immer wieder lange Pausen mitten im Nirgendwo einlegt und man am Ende den Anschlussbus verpasst hat (mal wieder). Besonders glücklich ist man in so einem Moment, wenn man im Supermarkt noch ein Kaltgetränk bekommt, bevor man sich zu Fuß auf den Heimweg macht. Die beschauliche Stecke führt gemütlich an der – gmpf – arg befahrenen Hauptstraße entlang, in der Sonne bei 30 ° C den Berg hinauf, die drohenden Gewitterwolken stehts im Nacken. Natürlich sind wir nicht trocken angekommen, obwohl es erst zu regnen angefangen hat, als wir schon zu Hause waren... Deutschland möchte so gerne mit gutem Beispiel voran gehen, was Klimaziele und Energiewende angeht. Dass das nicht billig ist und keiner das zahlen will, ist klar (davon haben wir es ja oben schon gehabt). Die Energiekosten belasten den eigenen Geldbeutel spürbar und immer mehr und über eine gerechte Verteilung kann man endlos diskutieren. Allerdings sind die Alternativen jetzt auch nicht wirklich attraktiv, zumindest wenn man sich ausmalen kann, was ein „weiter so“ am Ende für unsere Zukunft bedeutet. Das wäre definitiv ein noch höherer Preis. Deutschland hat nach Belgien und Liechtenstein die dritthöchsten Strompreise für Privathaushalte innerhalb der Europäischen Union. WirtschaftsWoche Gerade vor diesem Hintergrund finde ich die Entwicklungen bezüglich der Verkehrswende aber auch so ernüchternd. Da gibt es Menschen, die wirklich allergrößte Anstrengungen unternehmen, um das Ruder noch rechtzeitig rumzureisen. Und gleichzeitig machen wir die erreichten Erfolge wieder zunichte, weil beispielsweise keine Anreize für den Erhalt einer funktionierenden Infrastruktur geschaffen wurden. Und so werde ich zukünftig wohl nur noch in Wanderschuhen ausgehen, damit wir den Heimweg wenigstens auch über wenig befestigte Waldwege erklimmen können. Ich werde weiterhin viel Verständnis für völlig aufgelöste und nervlich am Boden zerstörte Bewerber haben, die den Interviewtermin verpasst haben, weil sie über Stunden in einem Zug festsaßen. Ich werde hoffnungsvoll und zuversichtlich auf den angekündigten aber nicht einfahrenden Zug warten – und warten, und warten... Und ich werde trotzdem weiterhin Bus und Bahn fahren! Denn eigentlich genieße ich es ja, die Landschaft am Fenster vorbeiziehen zu sehen – wenn wir denn fahren. Und selbst, wenn es noch so frustrierend ist, dass kaum noch ein einiger Zug pünktlich kommt, gilt unbedingt und ohne Diskussion Don´t drink and drive! --- ### Coole Sache > Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - Published: 2024-07-29 - Modified: 2024-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/ - Kategorien: DIY, Finanzen - Schlagwörter: #süßersommer, Blogparade, Dessert, Eis am Stiel, Eisform, Eisförmchen, Sommer, Sparen, Stieleis, Waffel, Wassereis Wenn ich mal groß bin, kann ich so viel Eis essen, wie ich will! So, oder zumindest so ähnlich, hab ich als kleines Kind bestimmt gedacht, wenn es mal wieder hieß, nach einem Eis ist Schluss. Und was für ein Fest war es, als wir uns dann tatsächlich mal eine ganze Packung Eis am Stiel gegönnt haben und eben nicht nach einem Eis Schluss war. Der Verpackungsmüll wiederum war kein schöner Anblick und das schlechte Gewissen mindestens genauso groß wie der Berg aus Eisstielen, Pappe und Plastik. Und dabei sind die ganzen leckeren Stieleisvarianten nur noch halb so groß wie früher, als sie noch von einer winzigen Kinderhand gehalten wurden. Vieles scheint einem heute kleiner, beim Eis ist das besonders enttäuschend. Noch dazu ist das gefrorene Zuckerwasser gar nicht so günstig – erwachsen zu sein ist nicht so leicht, wie man früher meinte. Aber so schnell gebe ich natürlich nicht auf, wir reden schließlich von Eis. Was gibt es Besseres im Sommer? ! Da passt es auch der Aufruf zur Blogparade „Süßer Sommer – Mein liebstes Sommer-Dessert“ von Ingrid Holscher. Dessert passt normalerweise nicht mehr rein aber für ein Eis ist immer Platz. Es musste nur eine Alternative zum gefrorenen Fertigprodukt her. Manch einer kennt vielleicht noch die bunten Kunststoff-Förmchen, mit denen man sich sein Stiel-Eis einfach selbst machen kann. Die mögen etwas altbacken erscheinen und als Kind fand man die nicht halb so gut, wie die quietschbunten Sorten mit so unglaublich abgefahrenen Zusatzgimmicks wie einem Kaugummi-Stiel. Es gibt sie aber nach wie vor zu kaufen und mittlerweile kann man mich mit Kaugummi und Co. auch nicht mehr hinterm Ofen vor aus der Hängematte locken. Nachdem wir unser Kücheninventar um Eisförmchen erweitert hatten, sind wir über ein Angebot mit einer Kiste verschiedener Fruchtsäfte gestolpert. Man könnte fast von Schicksal reden, würde ich daran glauben. Andererseits gibt es solche Mehrweg-Fruchtvarianten-Kisten auch heute noch. Wahrscheinlich war lediglich der Blick genau dafür geschärft. Und daher bin ich nun ein echter Profi, wenn es um die Auswahl der perfekten Saftgrundlage für selbstgemachtes Stiel-Eis geht. Das ist nämlich gar nicht so trivial, wie es scheint. Apfelsaft ist nur so semi-gut geeignet. Überhaupt sind klare Säfte wirklich Geschmackssache und wie bei einem waschechten Wassereis kann man Farbe und Aroma aussaugen und hat dann einen geschmackslosen Eisklumpen. Von Bananensaft muss ich echt abraten, das müsste man vielleicht irgendwie mischen. Oder man bleibt einfach bei Sorten, die zuverlässig funktionieren. Der Klassiker ist ja Orangensaft, der ist auch schön frisch aber eine echte Offenbarung war tatsächlich der Mangosaft. Beides keine einheimischen Früchte aber in Mehrwegflaschen erhältlich und daher um Längen weniger verpackungsintensiv als fertiges Eis aus der Kühltruhe. Die Liste der Inhaltsstoffe überzeugt bei der DIY-Variante ebenfalls. Einige ungeplanten Grundreinigungen des Eisfaches später habe ich auch die ideale Vereisungsmethode gefunden. Warum braucht es eigentlich manchmal so viele Fehlversuche, bis man auf eine zündende Idee kommt? Seit ich die Eisförmchen in eine Schale stelle, habe sind die Resultate wesentlich weniger pfützenförmig. Und am allerbesten wird die Konsistenz, wenn der Saft langsam gefriert. Dann bilden sich keine Eiskristalle, das Eis wird mehr wie ein schön festes Sorbet. Dafür werden die Förmchen mit all dem anderen Gefriergut von allen Seiten eingepackt. Nur nicht mit zu viel Schwung die Schublade vom Eisfach zuschieben – pfützenförmig, ihr wisst schon... Hauseigene Eisproduktion Was wir über die Jahre gespart haben, kann ich nicht sagen. Aber wie alles andere ist auch Eis in den letzten Jahren nicht billiger geworden. Hier wird fast täglich ein Eis pro Kopf vernichtet, an sehr heißen Wochenenden auch gerne mal mehr. Und mit einer 1-Liter-Flasche Saft lassen sich gut 20 Eisportionen fabrizieren, das lohnt sich also. Die Förmchen dürfen im Geschirrspüler mitfahren und sind auch nach reichlichem Gebrauch noch so gut wie neu. Zwischendurch darf es natürlich auch gerne mal ein richtig feines Eis von der Eisdiele sein. Über die Preise wird ja auch redlich gejammert und geschimpft. Trotzdem scheint es nicht so, als würde den Eisdielen die Kundschaft ausbleiben. So eine Kugel Eis kann man sich dann wohl doch noch leisten. Als echter Schwabe muss ich mich aber schon wundern, wie viele Kunden ihr Eis lieber im Becher, als in der Waffel nehmen. Im Preis ist beider mit einkalkuliert, man spart also kein Geld bei der Entscheidung für das eine oder gegen das andere. Aber an Verpackungsmüll könnte man so einiges sparen und mit den angeblich umweltfreundlichen Holzlöffelchen schmeckt doch alles irgendwie – holzig. Man könnte also sagen, ich nehme aus umweltschutzgründen ein paar Kalorien mehr zu mir. Aber ehrlich, wenn ich mir schon ein Eis gönne, dann macht die Waffel den Kohl auch nicht fett, bzw. mich... Und was gezahlt ist, wird auch gegessen. Während die Eissorten aus meiner Kindheit aber gefühlt geschrumpft sind, scheint manch ein Eisverkäufer geradezu Rekorde im Stapeln von Eis aufstellen zu wollen. So exorbitant viele Eiswaffeln kommen da also eh nicht zusammen, nicht nur wegen dem steigenden Eis-Kugel-Index. Im Schnitt zahlt man in der Umgebung 1,80€ pro Kugel Eis. Das ist sicher nicht der teuerste Preis und ebenso sicher auch nicht der günstigste. Bevor man sich darüber aber aufregt, sollte man sich mal fragen, ob man dann auch mit dem lokal üblichen Gehalt zufrieden wäre. Denn bei all den Unkenrufen, dass alles immer teurer wird und woanders immer alles besser ist, vergleicht manch einer gerne Äpfel mit Birnen. Und aus beidem lässt sich schlecht Eis machen, dass könnt ihr mir ruhig glauben, ich hab das ausprobiert. Und weil all das Philosophieren über Gefrorenes Appetit macht, werfe ich jetzt mal einen vorsichtigen Blick ins Eisfach. Immer schön cool bleiben! Und heute noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache: Es wird hier nach wie vor keinen Newsletter geben. Ihr könnt euch aber per Mail (Anmeldung über die Maske rechts oben) über neue Beiträge informieren lassen. Danke an Claudia Klinger für diesen Tipp. --- ### Chill mal > Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - Published: 2024-07-22 - Modified: 2024-07-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hammock Day, Hängematte, kuriose Feiertage, Tag der Hängematte Vor einiger Zeit habe ich gelernt, dass es einen Tag des Kleides gibt. Natürlich erfahre ich so etwas immer erst hinterher aber immerhin bin ich so auf den Kalender kurioser Feiertage gestoßen. Der fällt bei mir einerseits unter die Rubrik „Dinge, die die Welt nicht braucht“, ist aber andererseits auch schon wieder ziemlich unterhaltsam. Passend zum offiziellen Hammock Day am 22. Juli freue ich mich heute über meinen ersten offiziellen Urlaubstag. Dem gechillten Abhängen ist nämlich in den USA ein ganzer Tag gewidmet, welcher sich so langsam auch über den großen Teich hinweg durchsetzt. Auffallend viele der kuriosen Feiertage haben tatsächlich ihren Ursprung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Offenbar gehört zu diesen unbegrenzten Möglichkeiten eben auch, dass jeder nach Lust und Laune neue Feiertage ins Leben rufen kann. Nicht alles, was aus den USA kommt, stößt hierzulande auf Gegenliebe. Und das sich Halloween, Black Friday und Valentinstag (zumindest in solchen Ausmaßen) mittlerweile etabliert haben, liegt sicher auch daran, dass findige Unternehmen schnell das Potential dieser konsumträchtigen Anlässe erkannt haben. Zumindest haben manche Institutionen aber natürlich vor allem Hängemattenverkäufer den heutigen Tag schon zum internationalen Tag der Hängematte erklärt – obwohl der Initiator explizit weder einen nationalen, noch einen internationalen Tag ausgerufen hat. Der Internationalisierung kann man wahrscheinlich wirtschaftlichen Interessen unterstellen, die Auswirkung auf die Absatzmenge dürfte dennoch gering sein. Überhaupt nicht gering ist allerdings die Auswirkung so einer Hängematte aufs Gemüt. Mal abgesehen davon, dass man in den meisten Modellen ganz fabelhaft bequem liegt, hat das gemütliche Geschaukele auch einen entspannenden Nebeneffekt. Und obendrein gibt es kaum ein minimalistischeres Möbelstück, ist die Hängematte doch in der Lage, Sofa, Liegestuhl, Lesesessel und Bett locker in sich zu vereinen. Ok, das mit dem Bett ist vielleicht ein bisschen arg optimistisch aber es gäbe vieles, worin ich weniger gerne nächtigen würde. Was die Frage aufwirft, warum manch einer in der Badewanne schläft – aber ich schweife ab. Liegt wahrscheinlich daran, dass man gerade in der Hängematte ganz wunderbar die Gedanken schweifen lassen kann. Hängt sie draußen, kann man zusehen, wie die Wolken vorbeiziehen. Hängt sie drinnen, lernt man halt die Raufasertapete auswendig. Das hiesige Exemplar hat ein schattiges Plätzchen auf der Terrasse und steckt auch das Gewicht von zwei ausgewachsenen Erwachsenen locker weg. Das sollte man unbedingt beachten, wenn man mit jemandem zusammenwohnt, der gerne da liegt, wo eigentlich schon besetzt ist. Zu zweit schaukelt es sich aber auch ganz fein, wobei ich da in der Vergangenheit nicht immer so positive Erfahrungen machen durfte. Unbedingt zu beachten ist nämlich nicht nur die maximal erlaubte Zuladung, sondern auch die Belastung durch engagiertes Schaukeln. Da kann es dann passieren, dass zwei federleichte Fliegengewichte in Person meiner Cousine und mir (da waren wir so um die 8-10 Jahre alt) mal eben auf dem Hintern landen. Ein ganzes Stück Wand war uns tobenden Kindern wohl nicht gewachsen und ist einfach und ohne Vorankündigung herausgebrochen. Aber auch, wenn die Basis stabil ist, hat das Geschaukele so seine Tücken. Ein Balkongeländer mag das chillige Hin und Her ganz gut wegstecken – das Seil der Hängematte findet das eher aufreibend. Und so saß ich dann mal wieder unversehens auf dem Hintern. Auch zu WG-Zeiten konnte und wollte ich nicht ohne Hängematte. Zwar hatte ich nicht wirklich viel Platz aber wo ein Wille ist... Die Mitbewohnerin war begeistert, hatte allerdings noch keine Bekanntschaft mit den hinterhältigen Tücken so einer Form des Abhängens gemacht. Leider war ich im Nachbarraum und konnte ihrem phänomenalen Abgang nur akustisch beiwohnen. Der Einstieg will gelernt sein, sonst steigt man schneller wieder aus, als einem lieb ist. Und wenn man das mal raushat, will man eigentlich gar nicht mehr raus steigen. Daher werden Getränke, Snacks und Bücher stets in Reichweite deponiert. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, das mit dem Lesen funktioniert gerade nur so semi-motiviert. Nach wenigen Seiten ist der Kopf schon wieder ganz woanders. Einerseits herrscht im Oberstübchen eine übermüdete Leere, andererseits wirbeln die Gedanken und Ideen nur so durcheinander. So fühlt es sich wohl an, wenn man wirklich urlaubsüberreif ist. Das Urlaubsprogramm ist dementsprechend eine Mischung aus Erholung, kleinen Tapetenwechsel-Ausflügen und ein bisschen Garten-Projekt. Alles kann, nichts muss. Natürlich habe ich auch diverse Verabredungen mit meinem sommerlichen Lieblingsplatz, der Hängematte. Und die feiere ich daher nicht nur an diesem einen Tag, wenn sie sich diesen Ehrentag – Kuriosität hin oder her – aber auch echt verdient hat! --- ### Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte? > Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - Published: 2024-07-15 - Modified: 2024-07-02 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Einheitliches Ladekabel, geplante Obsoleszenz, geplanter Mehrverbrauch, Ladekabel, Minimalismus, Neistat, Recht auf Reparatur, Verschleiß Die geplante Obsoleszenz, also das künstlich festgelegte Verfallsdatum von Produkten, hat wie so vieles im Leben zwei Seiten. Denn obwohl eine solche Produktionsstrategie im ersten Moment geradezu boshaft erscheint, macht sie unter bestimmten Umständen Sinn. Dann nämlich, wenn Erzeugnisse eng mit weiteren Produkten verbunden sind oder wenn sie aus diversen weiteren Komponenten bestehen, so dass sie zusammen einen Verbund von Teilen mit ganz unterschiedlicher Lebensdauer und ganz unterschiedlichen Innovationszyklen bilden. Wenig sinnvoll wäre es, würde man beispielsweise ein Smartphone-Gehäuse mit dem Ziel entwickeln, dass es zwanzig Jahre überdauern soll. Während dieser Zeitspanne wird die gesamte Telekommunikation vermutlich mehrere Male revolutioniert werden. Das Gehäuse kann daher bedenkenlos mit billigeren Werkstoffen hergestellt werden und so geplant obsolet werden. Es ist ja nicht nötig, dass es länger hält als die aktuelle Mobilfunktechnologie. Damit wird die geplante Obsoleszenz sicher weiterhin zu unserer Wirtschaft beitragen. Mit dem nicht enden wollenden Konsum, der wie ein reißender Strom durch die Industrienationen fließt, zeigen sich aber eben auch die Schattenseiten der geplanten Obsoleszenz. Wir kaufen, verbrauchen und werfen weg – ohne groß darüber nachzudenken. Doch während wir uns in unserem Überfluss suhlen, prophezeien Fachleute eine düstere Zukunft. Viel ist bei mir aus dem Geschichtsunterricht nicht hängen geblieben. Doch dass Wassermangel und Raubbauim Extremfall zum Niedergang ganzer Zivilisationen führen können, hat sich nachhaltig eingebrannt. Rohstoffengpässe und –Krisen haben also schon in früher Geschichte zu oft historischen Einschnitten geführt und bis heute spielen Rohstoffkonflikte in vielen Kriegen eine zentrale Rolle. Die Ölkrise von 1973 liegt zwar vor meiner Zeit. Doch ich kann mir ganz gut vorstellen, welch ein Aufschrei da durchs Land gegangen sein muss, als man sonntags aufs Autofahren verzichten musste. Wer des Deutschen „heilige Kuh“ anrührt, muss mit heftigem Gegenwind rechnen. Angesichts solcher Zwangseinschränkungen ist auch der Öffentlichkeit vieler Industrieländer bewusst geworden, dass kein Rohstoff unbegrenzt verfügbar ist. Ist die Energie knapp, wird auch die Verarbeitung vorhandener Ressourcen teuer. Und so regt sich der Widerstand gegen die nicht enden wollende Verschwendung von Ressourcen. Und damit auch gegen eine absichtliche Verkürzung der Lebensdauer von Produkten. Verbraucher hinterfragen skeptisch den Kreislauf aus Kaufen und Wegwerfen, plötzlich schaut man den Unternehmen auf die Finger. Die Strategie der geplante Obsoleszenz ist quasi aufgeflogen und der ach so brave Konsument rebelliert. Mancher lauter, andere leiser. Gegenbewegungen Kritiker der geplanten Obsoleszenz sahen schon früh die Nachteile, die eine Konsumgesellschaft mit sich bringt und waren von der Verschwendung und der Maßlosigkeit mit der produziert und konsumiert wurde beunruhigt. Manch einer sah im Kommunismus eine Alternative, die als politisch-ökonomisches Prinzip über den Kapitalismus triumphieren könnte. Die kommunistische Ökonomie basierte auf zentraler staatlicher Planung, ein System in dem geplante Obsoleszenz nicht nötig war. Die DDR galt als die effizienteste aller sozialistischen Volkswirtschaften. Staatliche Normen gaben vor, dass Waschmaschinen und Kühlschränke mindestens 25 Jahre funktionieren sollten. Leider hat sich das nach der Wiedervereinigung ebenso wenig durchgesetzt, wie die Langlebensdauer-Glühlampe des Leuchtenhersteller Narva. Die Glühlampe mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 2500 Stundenist nur noch in Museen zu sehen und im Osten wird heute ebenso begeistert konsumiert wie im Westen. Ein ebenso museumsreifes Werk ist der Kurzfilm iPod's Dirty Secret von Casey und Van Neistat. Die amerikanischen Künstler besprühten Plakate von Apples I-Pod mit dem Spruch: „iPods unreplaceable battery lasts 18 months“ und stellten davon ein Video ins Netz. Einer Sammelklage gegen Apple wegen der kurzlebigen Akkus schlossen sich Tausende an. Auf Basis von technischen Daten über Entwürfe und Testverfahren des IPod- Akkus stellte sich heraus, dass Apple die Lithium-Batterie bewusst so entworfen hatte, dass diese nur kurze Zeit funktionierte. Zwar kam es nie zu einem Urteil in diesem Fall, doch Apple richtete einen Austauschservice für die Akkus ein und verlängerte die Garantiezeit auf zwei Jahre. Der Imageschaden, den Apple durch die Guerilla-Aktion erlitten hat, lässt sich finanziell kaum erfassen. Wer heute, gut zwanzig Jahre später, die Suchbegriffe Sammelklage und Apple eingibt, findet den Vorwurf des geplanten Verschleißes nun beim iPhone. Selbe Strategie, anderes Produkt, die Rechnung scheint aufzugehen. Good News Zumindest bei den Ladekabeln scheint der Sonderweg für das Unternehmen aber nun beendet. Lange bestand Appel auf seiner Extra-Wurst. Ab Dezember 2024 gilt bei Ladekabeln für Smartphones endlich ein einheitlicher Standard für alle Geräte. Und es gibt auch weitere zukunftsweisende Ansätze, die Hoffnung machen. Der Chemiker Prof. Dr. Michael Braungart ist der Ansicht, dass die Industrie den Verwertungszyklus der Natur, in der es statt Abfällen nur Nährstoffe gibt, imitieren könnte. Organische Materialien, die im Überfluss produziert werden, könnten aber als Nährstoffe in einem ständigen Kreislauf der Wiederverwertung zum Einsatz kommen. Zwar sind die Thesen Braungarts umstritten, der Ansatz der Wiederverwertung selbst jedoch wird heute immer öfter aufgegriffen. Und den Unternehmen bleibt auch gar nichts anderes übrig, als über neue Herangehensweisen in der Produktherstellung nachzudenken und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Mit dem Recht auf Reparatur müssen Reparaturen zukünftig nicht nur möglich, sondern auch bezahlbar sein. Damit ist dann hoffentlich auch der erschwerte Zugang zum Innenleben eines Produktes Geschichte. Leider ist noch nicht alles rosig, wo Zukunft drauf steht. Ein ganz aktuelles Beispiel für geplante Obsoleszenz in Form von (ich unterstelle jetzt einfach mal) geplantem Mehrverbrauch findet sich bei mir im Badezimmer. Die Verpackung der Hautcreme ist so genial designt, dass etwa ein Viertel des Inhalts nicht ohne Einsatz archaischer Werkzeuge entnommen werden kann. Nachdem über den hygienischen Pumpspendernichts mehr raus kam, habe ich die Tube aufgeschnitten. Die übrige Menge hat mich dann doch schockiert. Ganze FÜNF! Wochen hat es gedauert, bis der „Rest“ aufgebraucht war. Wäre meine Haut nicht so zickig, würde ich sofort die Marke wechseln. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt Zu guter Letzt haben wir es aber mit einer Schere und gesundem Menschenverstand selbst in der Hand, dass der geplante Mehrverbrauch wirkungslos verpufft. Damit beende ich die Reihe zur geplanten Obsoleszenz und zumindest auf diesem Blog ist das Thema nun Geschichte. Hier sind nochmal alle vorangegangenen Beiträge verlinkt: Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet Ein historischer Exkurs In allen Farben und Formen Wenig überraschende Nebenwirkungen Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument Alltag in der Produktentwicklung? Danke fürs Durchhalten und für die vielen Kommentare und Geschichten mit euren ganz... --- ### Gärtnern mit Anfängern > Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - Published: 2024-07-08 - Modified: 2024-07-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Anfänger, Garten, Geduld, Grüner Daumen, Kompost, Unkraut Ich bin ja ein Sparfuchs – leider aber einer mit nur so semigrünem Daumen und wenig solidem Halbwissen. Dementsprechend viele gescheiterte Experimente hinsichtlich günstiger Vermehrung von Pflanzen habe ich schon hinter mir. Manche Äste kann man einfach in die Erde stecken, dann wächst daraus ein neuer Baum. Selbstverständlich ist das aber nicht und irgendwann muss man der vertrockneten Realität ins Auge sehen. Aus "Schrödingers Flieder" ist leider traurige Gewissheit geworden – die Wurzel ist tot. Den alten Fliederstrauch wollte ich eigentlich retten, aber wie es aussieht hat er die rabiate Behandlung des Landschaftsgärtners nicht überlebt. Nach über einem Jahr haben wir die Hoffnung aufgegeben, dass da noch was wächst. Für den kommenden Urlaub haben wie ein neues größeres Beet-Projekt geplant. Da wird die Wurzel dann zukünftig als Insektenhotel eine neue Daseinsberechtigung finden. Ein altes Bild - heute ist der Stumpf zugewuchert aber sonst unverändert Überhaupt birgt so ein Garten unglaublich viel Potential für Projektarbeit und da im Haus nichts ansteht und frische Luft ja bekanntlich sehr gesund ist, wird gestaltet, was der schreibtischgeplagte Rücken so hergibt. Sicher wäre es klüger gewesen, sich erst zu überlegen, wo Beete hin sollen und dann Gras zu sähen. Anfängerfehler! Da wusste der Herr auch noch nicht, wie stabil Grasnarbe sein kann. Ein „ich hab´s dir ja gesagt“ verkneife ich mir aber lieber während ich mir schon wieder die nächste Schandtat einfallen lasse. Ideallinie Immerhin kommen meine Vorschläge extrem gut an, da mein Rennfahrer auch beim Rasenmähen gerne die Ideallinie fährt. So ein 90°-Winkel ist nämlich echt doof zu mähen und so setzt er die organisch geschwungenen Beete gerne um. Sieht nebenbei ja auch sehr hübsch aus, so eine weiche Kurve als Kontrast zum gerade verlaufenden Gartenweg. Um den Kompost herum verläuft jetzt ebenfalls ein schicker Mulchstreifen, quasi die Schnellstraße für den Rasenmäher – auch wenn ich tempomäßig ehr wie ein Sonntagsfahrer unterwegs bin. Der gemeine Kompost Wir haben jetzt 5 (in Worten FÜNF! ! ! ) Komposter in unserem Garten stehen. Warum? Weil man(n) es kann. Und nein, wir betreiben weder im großen Stil Anbau, noch haben wir einen Wald und unter die Selbstversorger wollen wir definitiv auch nicht. ABER die drei offenen Komposter sind ja hauptsächlich für Grasschnitt und dann stehen die auch noch gaaanz am oberen Ende des Gartens. Da muss man(n) ja erst mal hin kommen. Da ist der geschlossene Schnellkomposter neben der Küchentüre schon praktischer – und praktischer Weise auch mittig im Garten also mit dem Rasenmäher von allen Seiten verkehrstechnisch ideal gelegen. Der war aber fast voll und auch, wenn das alles schnell zusammenfällt, hat der Anblick beim Anfänger-Gärtner für eine Beinahe-Panik-Attacke gesorgt. Man müsste jetzt umlagern und den Inhalt aus dem Schnellkomposter in einen der extra dafür angeschafften (und in liebevoller Mühe hübsch grau angestrichenen) Komposter verlagern. Doch wie gesagt befinden sich besagte Komposter eben ganz unglaublich weit weg und man schafft doch nicht den ganzen gammelnden Haufen erst nach da, um ihn dann nach der Zersetzung wieder an eine andere Stelle in eines der Beete zu schaffen. Die beste und naheliegendste Lösung aus Sicht des Mannes war es, einfach nochmal einen zweiten Schnellkomposter direkt neben den ersten zu platzieren. Der Platz wäre ja eh leer und dann muss man zum Umschichten auch nicht viel hin und her transportieren. Immerhin konnte ich den Herrn mit Mühe und Not davon abhalten, noch ein bis zwanzig weitere Komposter am unteren Ende des Grundstücks aufzustellen. Wobei die fragenden Blicke der Nachbarn auch so schon nur mit reichlich Ignoranz auszuhalten sind. Vielleicht sind die aber auch nur neidisch, ein guter Kompost ist wohl das Gold des Gärtners. Wachs schneller Chantal! Geduld ist ja gemeinhin nicht gerade die Eigenschaft, die den modernen Menschen maßgeblich prägt. Im Gegenteil, wer im Vorstellungsgespräch nach Schwächen gefragt wird, schreibt sich gerne mal Ungeduld zu. Das klingt einfach viel ambitionierter. Deine ganzen Ambitionen sind den Pflanzen allerdings schnurzpiepegal. Die wachsen halt so schnell, wie sie wachsen. Wasser und Wetter (und ein bisschen Kompost) können das Wachstum zwar positiv beschleunigen, aber irgendwo ist da auch ein Ende. Wer wie wir ein neues Beet anlegt und eben nicht nur Ableger aus dem Garten der Schwiegermama pflanzen will, findet in Gärtnereien eine gefühlt endlose Auswahl an exotischen Pflanzen. Ok, für jemanden, der kaum mehr als Löwenzahn und Klee benennen kann, ist alles exotisch. Es braucht eine gehörige Portion Selbstbeherrschung, um hier nicht völlig zu eskalieren. Teppich-Thymian von der Schwiegermama Die kleinen Jungpflanzen unter den Stauden sind sogar recht bezahlbar, steckt ja noch nicht so viel Aufwand und Pflege darin, wie in einem über Jahre gezogenen Bäumchen. Trotzdem empfiehlt sich die Lektüre eines anständigen Gartenratgebers und für die Ohren sei der Gartenradio Podcast (unbezahlte Werbung) empfohlen. Man will die neuen Mitbewohner ja nicht gleich umbringen, bzw. überhaupt erst mal die richtigen Mitbewohner auswählen, die sich mit den gegebenen Licht- und Bodenverhältnissen anfreunden können. Hat man dann eine kleine Auswahl passender Pflanzen erbeutet, geht’s ans Einpflanzen. Eine wortwörtlich erdende Tätigkeit doch Obacht. Kaum etwas trocknet die zarte Haut eines Bürohengstes dermaßen aus, wie das Wühlen in Erde. Und auch, wenn die kleinen grünen Tupfer am Anfang noch sehr überschaubar wirken – Lückenfüller sind absolut überflüssig. Natürlich legt der Neuankömmling nicht gleich jeden Tag 20 Zentimeter zu. Überhaupt muss er sich erst mal unterirdisch einleben. Wenn der Lavendel es im ersten Jahr also von 5 cm Durchmesser „nur“ auf 30 cm schafft und noch nicht blüht, ist das kein Grund ihn gleich zu mobben. Das hat inzwischen sogar der Lieblingsmensch verstanden, was aber auch am Wachstumsschub sämtlichen Gartenbewuchses in Folge der Regenzeit liegt. Auf du und du So langsam kennt man(n) die Mitbewohner sogar namentlich und brilliert voller Stolz. Schickt frau den Gartenanfänger allerdings ins Kräuterbeet, um Rohstoffe für eine Kräuterbutter zu schneiden, sollte frau hinterher genau prüfen, was sich unter der Ernte alles versteckt. Ein bisschen Lavendel macht sich übrigens ganz hervorragend in der Kräuterbutter... Und das Kräuterbeet hat jetzt Schildchen – nur zur Sicherheit. Spaziergänge ähneln mittlerweile Schulexkursionen – Pflanzenbestimmung im Vorgarten. Man holt sich Inspiration und sammelt Samen in öffentlichen Beetanlagen.... --- ### Hokuspokus Horuskopus > Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - Published: 2024-07-01 - Modified: 2024-06-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Astrologie, Bierkreiszeichen, Börsenastrologe, Börsenhoroskop, Finanzen, Horoskop, Sternzeichen, Tierkreiszeichen Als vernunftbegabter Mensch glaube ich natürlich nicht alles, was man mir so erzählt. Einerseits. Andererseits muss ich auch nicht alles verstehen, schon gar nicht, wenn es um die Geheimnisse des Universums  - oder alternative Heilmethoden – geht. Ganz ehrlich, ich verstehe auch nicht, wie ein Gehirn funktioniert. Meines lässt sich davon aber nicht beeindrucken und funktioniert in der Regel trotzdem (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach). Astrologie ist so ein Thema, von dem ich wirklich gar keine Ahnung habe. Ich weiß zwar, welches Sternzeichen ich habe aber da hört es auch schon auf. Mit Aszendenten kann ich nicht wirklich was anfangen, genauso wenig mit der Theorie, dass Geburtsdatum und -Ort irgendwie einen Einfluss auf unsere Persönlichkeit hätten. Die Charakterisierungen der Sternzeichen lassen ja auch ganz viel Interpretationsspielraum. Ganz ehrlich, welcher Mensch ist denn nicht freiheitsliebend? ! Die Ergebnisse aller methodisch korrekten Nachprüfungen zeigen, dass die überprüften Aussagen nicht statistisch signifikant besser zutreffen als willkürliche Behauptungen. Wikipedia - Astrologie Der Mensch indes scheint sich nach Kontrolle und Vorhersehbarkeit zu sehnen. Denn trotz fehlender wissenschaftlicher Belege und geringer Genauigkeit erfreuen sich Horoskope nach wie vor größter Beliebtheit. In manchen Zeitschriften sind sie ein nicht wegzudenkender Teil des Inventars und das „große Jahreshoroskop“ eine selbstverständliche Pflichtveranstaltung. Dabei formulieren geschickte Autoren (ob das immer Astrologen sind, wage ich zu bezweifeln) die Texte dermaßen allgemein, dass sich jeder mit etwas Phantasie darin wiederfindet. Vermutlich erledigt das heute schon eine Astro-KI, immerhin ein Profi im Erstellen generischer Texte. Horoskope sind ein großer Spaß und eine nicht versiegende Einnahmequelle. Ich kann nicht behaupten, dass ich noch nie (m)ein Horoskop gelesen hätte. Ist es nicht faszinierend, wie gut die wachsweichen Worte oft passen? Blöd nur, wenn man hinterher merkt, dass man ja das falsche Sternzeichen gelesen hat (bzw. eigentlich völlig egal, one-fits-all). Zukünftig wird das hier übrigens ein Reiseblog – zumindest, wenn es nach meinem Sternzeichen geht und wenn man diesem augenzwinkernden Bericht über den Zusammenhang von Schreibstil und Sternen glauben darf. Und ich bin auch schon neugierig, welchen (hoffentlich nicht so bunten) Look ich beim Make up für Sternzeichen verpasst bekomme. Solche Ideen sind unterhaltsam und frei von Nebenwirkungen. Weniger amüsiert bin ich aber, wenn es um Finanzen geht. Wobei auch hier in der Regel kein wissenschaftlicher Anspruch dahinter steht und ja eigentlich alles, was irgendwie spielerisch an das Finanzthema heranführt damit auch eine gute Seite haben kann. Solange man dem sicherheitsliebenden Krebs kein Sparbuch verkaufen will, sondern ebenso wachsweich in den Formulierungen bleibt, wie bei einem „echten“ Horoskop. Das echtes Grundlagenwissen sinnvoller ist, als Finanzvorlieben fürs eigene Sternzeichen, muss hier trotzdem nochmal mit hocherhobenem Schimpffinger betont werden! Immer schön die Hausaufgaben machen, bevor man investiert. Den schnellen Weg gibt’s nicht. Welcher Wahrsager würde dann noch wahrsagen, statt den Lottogewinn in der Karibik zu verprassen. Das es tatsächlich Börsenastrologen schockiert mich weniger, als es mich erstaunt. Auch ein blindes Huhn versenkt mal einen Treffer. Wahrscheinlich sogar mehr, als ich beim Darts. Mit ein wenig Übung und Wissen wird man auch immer besser. Zumindest funktioniert das bei mir – und ich könnte wahrscheinlich sogar vorhersagen, dass es auch morgen noch Zinsen aufs Tagesgeld gibt und die großen Konzerne weiterhin Gewinne einfahren. Die gleichen Erkenntnisse, die jeder andere im Übrigen auch treffen würde. Mit dem Unterschied, dass der gemeine Börsenastrologe das hauptberuflich macht und dafür tatsächlich Geld bekommt. Die Trefferquote der Prognose eines Börsenastrologen müsste schon exorbitant höher liegen, als die eines Analysten. Wäre das der Fall, gäbe es Letzteren nicht. Glaube versetzt bekanntlich Berge aber dass er einen Gipfel ins Aktienchart malen kann, wage ich zu bezweifeln. Kurz erinnert an ein Experiment, in dem ein Schimpanse per Wurf von Dartpfeilen bessere Aktientipps abgab als ein Analyst. Manager Magazin, Die mit den Sternen rechnen Einfach aus Neugier habe ich auch mal Sternzeichen und Bier in die Suchmaske eingegeben. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Kaum eine Binsenweisheit trifft es so schön, wie dieser viel zitierte Spruch. Es gibt tatsächlich ein Bierkreiszeichen Horoskop und man kann das Spiel wahrscheinlich noch ewig weiterspinnen. Man darf es halt nicht bierernst nehmen. Und wenn´s für jemanden funktioniert, ist das fein. Verstehen muss ich es trotzdem nicht – und mitmachen schon gar nicht. --- ### Das Introvertierchen > Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - Published: 2024-06-24 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Extravertiertheit, Introvertiert, Persönlichkeit, Selbstoptimierung Es gibt ja gefühlt unendlich viele Ratgeber darüber, wie man den inneren Schweinehund besiegt. Doch man stelle sich mal vor, wie dieser arme Tropf dann K. O. gegangen ist und völlig erledigt auf der imaginären Matte liegt. Da könnte man schon mal Mitleid haben! Und eine friedliche Co-Existenz, bei der jeder mal im Wechsel das Sagen hat, wäre doch auch viel entspannter. Statt Dauerschuften also eher ein Kompromiss – erst eine Runde durch den Wald joggen, dann gemütlich aufs Sofa und die Nase in ein Buch stecken. Am besten eines, das einfach nur unterhält, ganz ohne Selbst- oder Weltverbesserungs-Ratschläge. Bei all dem Trubel um den inneren Schweinehund kommt ein anderer Mitbewohner meist viel zu wenig Aufmerksamkeit. Der ist halt auch nicht der Typ, der gerne und ständig im Mittelpunkt stehen möchte. Dabei sollten wir uns um unser Introvertierchen mindestens genauso kümmern, eher noch mehr. Das ist nämlich oft viel zu zaghaft und leise, wenn es eigentlich unsere volle Aufmerksamkeit bräuchte. Dabei täte ihm etwas mehr Egoismus gut! Ich bin ja kein großer Fan von Persönlichkeitstest und Schubladen, in die Menschen nach ihren Charaktereigenschaften eingeordnet werden – auch wenn ich es sonst ja ganz gerne ordentlich und aufgeräumt mag. Nur dieses entweder-oder empfinde ich als extrem einschränkend. Warum kann man nicht einfach mal so und dann wieder anders sein? ! Je nach Situation und persönlicher Laune können die Ausprägungen unserer Big Five ganz unterschiedlich ausfallen. Gerade im Bezug auf Extraversion würde ich eher von einem sehr variablen Schieberegler sprechen, der mitunter auch von Tageszeit und –Form abhängt. Genauso, wie meine Verträglichkeit sehr von der Leere meines Magens abhängen kann. Aber wie gesagt, solchen Persönlichkeitsanalysen begegne ich eh mit einer gesunden Skepsis. Nicht jede introvertierte Person ist ein vereinsamter Misanthrop. Nur weil ich hin und wieder mal für mich alleine sein will und die absolute Ruhe genieße, hasse ich keine Menschen (nur die dummen, die kann ich nicht leiden). Nach einem kommunikativen Arbeitstag oder gesellschaftlichen Aktivitäten habe ich allerdings schon mal das Gefühl, dass mein Kontingent an Wörtern für den Tag aufgebraucht ist und auch die Speicherkapazität der geistigen  Festplatte stößt irgendwann einfach an ihre Grenzen. Es soll ja Menschen geben, die alleine zu Hause erst mal den Fernseher einschalten oder das Radio laufen lassen, um ein gewissen Hintergrundrauschen zu erzeugen. Manche arbeiten auch gerne mit musikalischer Untermalung im Ohr. Bei mir herrscht absolute Ruhe – mal abgesehen von den wenigen Außengeräuschen, die zusammen mit Vogelgezwitscher und Hühnergackern aber von der häuslichen Stille übertönt werden. Ich bin ja großraumbüroerprobt, da blendet man sowas geübt aus – den eigenen Ehemann leider unabsichtlich auch manchmal... Gerade diese Ruhe ohne ständige Ablenkung und äußere Beschallung hilft dem Introvertierchen, die Batterien wieder aufzuladen. Das genießt nämlich die eigene Gesellschaft sehr und kommt wunderbar auch mal alleine klar. Da, wo sonst niemand ist, fühlt es sich nicht einsam sondern ins Paradies versetzt. Man muss nur aufpassen, dass es sich seine Komfortzone nicht zu gemütlich einrichtet. Viele inspirierende und spannende Erlebnisse verdanke ich dem bewussten Verstellen des Schiebereglers in Richtung Extro. Es gibt aber kein „ich arbeite an mir“ um irgendwie besser, anders, sonst wie zu werden. Es ist mehr ein tägliches Lernen und Sammeln von Erfahrungen – ganz weit weg von Selbstfindungs- und Selbstoptimierungs-Ratgebern. Dafür wäre ich auch viel zu faul und zu beratungsresistent! Und so pflege ich also neben einem nachsichtigen Verhältnis zum inneren Schweinehund auch ein liebevolles Verhältnis zu meinem Introvertierchen. Kling sonderlich und ein wenig schräg? – Keine Sorge, wir sind viele ;-) --- ### Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt > Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - Published: 2024-06-17 - Modified: 2024-05-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Jo-Jo-Effekt, Kauf-Diät, Konsum, Konsumboykott, Minimalismus, Shopping-Hangover, Verkaufsoffener Sonntag Da sprießen sie wieder aus der Erde und jedes Wochenende kommen neue hinzu. Nein, es geht nicht um Blumen, die Rede ist von verkaufsoffenen Sonntagen. Scheinbar reichen uns die normalen Ladenöffnungszeiten nicht mehr aus, um unsere Konsumlust zu befriedigen. Unter dem Deckmantel innerstädtischer Frühlingsfeste und mit kulinarischer Begleitung öffnen viele Läden ihre Türen immer öfter auch sonntags. Selbiges Konzept füllt erwartungsgemäß auch im Herbst immer wieder die Einkaufsmeilen. Dabei erinnere ich mich an Zeiten, als samstags nach zwölf Uhr die Shoppingmeile in der Fußgängerzone eher der Kulisse eines Endzeit-Filmes glich. Keine einzige Menschenseele war unterwegs, einzig ein paar Tauben pickten unmotiviert und lustlos an einer vom Winde verwehten Serviette. Da spielte sich das Leben anderswo ab und – man glaubt es kaum – das war kein Weltuntergang! Arbeiten im Einzelhandel war sicherlich auch zu diesen mittelalterlichen Zeiten kein Traumjob. Immerhin gab es doch noch sowas wie Feierabend und Wochenende. Heute prangen an vielen Ladentüren die Stellenangebote, arbeitswillige Masochisten werden händeringend gesucht. Doch wen wundert es, dass nur wenige ihre Erfüllung im Schichtbetrieb mit wenig familienfreundlichen Arbeitszeiten und noch weniger menschenfreundlichen Kunden suchen. Heute wissen wir scheinbar nichts mehr mit uns anzufangen und die quälende Langeweile wird mit Konsum gefüllt. Zeitgleich füllen Schreckensmeldungen zu verödenden Innenstädten seit langem die Nachrichten. Ob das Konzept von mehr (Öffnungs-)Zeit auch wirklich mehr Geld in die Ladenkassen spült, kann man da dann schon mal kritisch hinterfragen. Warum sollte ich sonntags etwas kaufen wollen, für das ich die ganze restliche Woche kein Bedürfnis hatte? Manch ein vom Shopping-Hangover gebeutelte Konsumüberdrüssige beschließt enthusiastisch ab sofort überhaupt nichts Unnötiges mehr zu kaufen. Doch die selbstverordnete Konsumdiät scheitert oft schon an der Definition des Wortes UNNÖTIG. Wenn ich ein ganz bestimmtes Buch unbedingt lesen will, ist das aber sowas von notwendig, dass ich bestimmt Mittel und Wege finde, mir das hinzuargumentieren. Im Schönreden bin ich ganz groß und Regeln sind ja bekanntermaßen dazu da... ihr wisst schon. „Ausreden, wie ´ne Maus Löcher“ kommentiert mein Lieblingsmensch dann gerne das selbstgezimmerte Argumentationskartenhaus. Brauchen tun wir in der Tat wirklich wenig, wollen dafür umso mehr. Und auch für mich als Shopping-Muffel gibt es einiges, was unter lebens(qualitäts)erhaltenden Maßnahmen fällt und unbedingt erworben werden muss. Mit Büchern versorge ich mich ja in der Regel aus dem öffentlichen Bücherschrank. Da ist die Auswahl natürlich eingeschränkt und wenn ich das besagte Buch lesen möchte, kann ich entweder gaaaanz lange warten und auf mein Glück vertrauen – oder ich gönne mir neues Lesefutter. Und wenn die Liebingsband ein neues Album raus bringt, ist das auch nicht verhandelbar. Ist ja quasi für einen guten Zweck, die Künstler müssen ja auch von was leben! Aber was man braucht und will, hängt ja auch sehr vom persönlichen Bedarf ab. Wer sich tagtäglich die Lippen hübsch rot anmalt, wird Lippenstift sicher als ganz normales Verbrauchsgut ansehen. Wenn man die Farbe nur gelegentlich ausführt, ist der fünfte Lippenstift im Einkaufskorb vielleicht eher dem Jagdtrieb geschuldet. Gerade vor dem bunten Regal in der Drogerie scheint Shopping gegen Langeweile besonders gut zu funktionieren. Frau bedient da leider alle Klischees. Und neben dem ganz normalen Bedarf  fallen die vielen schönen Schönmacher ja gar nicht so auf. Ganz stolz wird dann die neueste Beute präsentiert und man(n) denk sich nur, warum und wofür das alles? ! Ein bisschen Shopping-Enthaltsamkeit täte da vielleicht manchmal ganz gut. Bei mir hilft übrigens Zeitdruck gegen die allzu lange Verweildauer vor der Nagellackpalette. Ansonsten habe ich meine Standard-Produkte, die bei Bedarf einfach nachgekauft werden können (und es ist richtig ätzend, wenn da welche aus dem Sortiment fliegen! ). Dafür braucht es aber weder den verkaufsoffenen Sonntag für mehr, noch eine Kauf-Diät für weniger Konsum. Es ist sicher trotzdem sinnvoll, ähnlich wie man bei der Ernährung auf eine gesunde Balance achtet, auch beim Konsum bewusst zu entscheiden, was man wirklich braucht. Und wie bei der nahrungstechnischen Diät folgt auf allzu strenge Reglementierungen womöglich die ungezügelte Eskalation. Und gegen das darauf folgende schlechte Gewissen hilft dann wieder die rigorose Selbstkasteiung – den Jo-Jo-Effekt kennen wir ja bei Diäten. Der Shopping-Hangover ist vielleicht nicht so kopfschmerzlastig, wie sein Namensvetter. Die Parallele zum „normalen“ Hangover mit dem kurzlebigen Vorsatz, nie wieder Alkohol anzurühren, ist aber gut nachzuvollziehen. NIE WIEDER Shopping mag da ein verständlicher Impuls sein. Die entspanntere Variante wäre, einfach weniger und überlegter zu konsumieren. Am besten auch vor Ort – dann spart man sich den Rücksendestress und kann das ganze mit einem Abstecher in ein nettes Café verbinden. Ist auf jeden Fall besser, als beim Online-Shopping ganze LKW-Ladungen zu ordern und parallel über sterbende Innenstädte zu jammern. Aus leidvoller Erfahrung kann ich übrigens sagen, dass kaum ein Job öder ist, als der einer Verkäuferin in einem leeren Modegeschäft (ein Nebenjob während des Studiums). Trotzdem werde ich weiterhin verkaufsoffene Sonntage meiden, da fallen mir tausend andere Dinge an Stelle eines Einkaufsbummels ein. Und vielleicht sollten wir auch unser Anspruchsdenken mal überdenken. Es muss nicht alles 24/7 verfügbar sein (schon gar nicht die vollen Brötchen-Regale kurz vor Ladenschluss), das ging doch früher auch irgendwie. Die gewonnene Zeit könnte man mit lieben Menschen verbringen. Wie schön wäre es, wenn dann auch die Zeit hätten, die im Einzelhandel arbeiten. An dieser Stelle sei all denen gedankt, die den Laden hier am Laufen halten – vom Gesundheitswesen über Infrastruktur, Sicherheit und noch so unzähliges mehr. Das halten wir alles für selbstverständlich, das ist es aber nicht. Dankeschön! --- ### Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung? > Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - Published: 2024-06-10 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Obsoleszenzmanagement, Produktentwicklung, Produktlebenszyklus Ist es ethisch vertretbar, ein Produkt zu entwickeln, das nach Plan ausfällt? Aus dem Bauch heraus wird wahrscheinlich jeder diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Geplante Obsoleszenz, also die gezielte Festlegung und vor allem die technologische Verkürzung der Lebensdauer eines Produktes lässt sich in der Regel nicht nachweisen. Ein Hersteller, der von seinen Mitarbeitern verlangt, absichtlich Verschleiß einzubauen, wäre saudumm, sich dabei erwischen zu lassen. In der Regel ist es der ganz natürliche Eigenanspruch, Produkte von hoher Qualität und langer Lebensdauer zu entwickeln. Herstellern und Industrie zu unterstellen, sie würden das Design ihrer Produkte gezielt in dieser Richtung manipulieren, ist natürlich einfach.   Vereinfachendes Opfer-Täter-Konstrukt Denn dass die Produkte durch bewusst eingebaute Schwachstellen nach einer vorher definierten Zeitdauer geplant ausfallen zu lassen, klingt zwar naheliegend. Doch ob es wirklich im Interesse eines Unternehmens liegt, dass er vor allem durch reihenweise Ausfälle und Reklamationen im Bewusstsein seiner Kunden wahrgenommen wird, wage ich zu bezweifeln. Sollte sich erst einmal herumgesprochen haben, dass bestimmte Produkte einem terminierten Massensterben unterliegen, wird das den Umsatz sicher nicht ankurbeln. So ein Imageschaden ist kaum zu beheben. Mag sein, dass die Arbeit von Produktentwicklern heute vom einem Markt gesteuert wird, der an möglichst vergänglichen Produkten interessiert ist. Um den Gewinn durch mehr Umsatz zu steigern und damit Beschäftigung vieler Arbeitnehmer und gesellschaftliche Wohlstand zu sichern, bedarf es aber sicherlich raffinierteren Methoden als eine eingebaute Sollbruchstelle. Hinterfragen wir also einmal die vereinfachte Annahme, dass immer ein bewusst herbeigeführter Verschleiß das verfrühte Dahinscheiden eines Produktes verursacht mitsamt der vereinfachten Täter-Opfer-Konstruktion. Der vermeintliche Täter wäre in dem Fall das Unternehmen, dass dem Kunden bewusst schlechte Qualität verkauft. Der wiederum ist das hilflose Opfer, dass den dunklen Machenschaften der Hersteller hilflos ausgesetzt ist. Klingt völlig überspitzt? Ja, genau! Heute steht die geplante Obsoleszenz an Design- und technischen Oberschulen ganz selbstverständlich auf den Lehrplänen, meist unter dem anschaulichen Begriff Produkt-Lebenszyklus. Angesichts aktueller Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit stellt sich Frage nach der Lebensdauer der Produkte wieder neu. Probleme wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Abfallbeseitigung beeinflussen den Herstellungsprozess und stellen immer neue Herausforderungen an die Ingenieure. Aber auch Themen wie Lieferketten und vor allem Lieferengpässe oder Bauteilabkündigungen beschäftigen viele Hersteller. Auch bei den Unternehmen findet ein Umdenken in dieser Hinsicht statt. Dabei geht es nicht nur um das eigene Image, sondern auch um die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebes und eine aktive Auseinandersetzung mit der langfristigen Beschaffung von Betriebsmitteln. Obsoleszenzmanagement Das klingt jetzt erst mal wieder böse, vor allem, wenn man noch die vorangegangenen Beiträge im Hinterkopf hat. Da gibt es wirklich eine Person, die sich als Obsoleszenzmanager mit der Produktlebensdauer beschäftigt? Und mit der DIN EN 62402 gibt es auch noch eine ganz offizielle eigene Norm zu dem Themenkomplex? Hier geht es natürlich nicht darum, wie man möglichst schlechte Produkte entwickelt und auf den Markt bringt. Das Obsoleszenzmanagement ist aus der Knappheit von Wirtschaftsgütern heraus entstanden und umfasst alle aufeinander abgestimmten Tätigkeiten zum Lenken und Leiten einer Organisation bezüglich Obsoleszenz. Dabei befasst es sich nicht nur mit der Vermeidung von Engpässen bei der Lieferbarkeit von Rohstoffen sondern generell mit der zuverlässigen Beschaffung von Produkten. Der Begriff Produkt umfasst in diesem Zusammenhang unter anderem Anlagegüter, Infrastruktur, langlebige Gebrauchsgüter, Verbrauchsmaterial sowie auch Softwareprodukte. Ein kostenwirksamer Obsoleszenzmanagement-Prozesses, der durch alle Phasen des Produktlebenszyklus führt, wird bei zunehmend komplexeren Produkten also immer wichtiger. Was man in der Regel nicht unbedingt vor Augen hat, ist, dass auch die Hersteller selbst wiederum von ihren Lieferanten abhängig sind. Schon zu Beginn einer Neuentwicklung muss sich ein Entwickler nicht nur fragen, welche Bauteile und Materialien die Anforderungen bestmöglich erfüllen, sondern auch, wie lange genau diese Bauteile beim Lieferanten auch verfügbar sein werden. Selbstverständlich muss das Endprodukt unterm Strich auch wirtschaftlich sein. So robust wie nötig, so günstig wie möglich. Obsoleszenzmanagement behandelt also auch Strategien und Optionen, wenn die Lieferbarkeit von Hardware einschließlich eingebauter Software durch Originalhersteller nicht mehr gewährleistet ist. Selbst kurzfristige Engpässe bei der Lieferbarkeit von Produkten können zu enorm hohen Gewinnausfällen führen. Diese Thematik ist angesichts häufiger Naturkatastrophen in Verbindung mit weltweitem Wirtschaftshandel aktueller denn je. Schnell kann beispielsweise eine durch ein Unwetter oder einen Brand zerstörte Fabrikhalle beim Lieferanten zum Stillstand der Produktion beim Kunden führen. Und es reicht ein einziger festgefahrener Frachter, um das ganze System wie Dominosteine zum Einstürzen zu bringen. Die Kosten, die durch solche Unterbrechungen verursacht werden, könnten durch ein erfolgreiches Obsoleszenzmanagement minimiert werden. Ziel ist es, so schnell wie möglich alternative Produkte zu beschaffen. Dabei sollen Preis, Qualität und Funktionalität mindestens gleichbleibend sein. Bauteile müssen kompatibel und für aktuelle Anforderungen geeignet sein. Gleich ist übrigens nicht unbedingt gleich, wenn es um den einfachen Austausch eines Hardwarebauteils auf der Elektronik geht. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gesagt bekommen habe, dass dafür keine Softwareanpassung notwendig wäre – und sich die angeblich gleichen Bauteile dann doch ganz schön unterschiedlich aufgeführt haben... Neben der Hardware spielt auch die Software in der Produktentwicklung eine immer größere Rolle. Viele Funktionen werden heute in der Software umgesetzt. Und sie ersetzt damit nicht manche Hardwarebauteile, sondern übernimmt gleich auch noch die verantwortungsvolle Aufgabe, die Lebensdauer der verbliebenen Bauteile zu verlängern. Ja, ihr habt richtig gelesen – länger, nicht kürzer. Die Software überwacht quasi den Gesundheitszustand der Elektronik und schützt beispielsweise vor Überhitzung und Über- oder Unterspannung. Genauso kann Software aber auch dazu führen, dass funktionierende Elektronik eben nicht mehr funktioniert. Da reicht ein einziger falscher Fehler und nichts geht mehr. Im Normalfall passiert das natürlich nicht beabsichtigt, angesichts vieler tausend Codezeilen ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch. Updatefähige Geräte sind dann klar im Vorteil, ist doch im Fehlerfall schnell ein Bugfix aufgespielt. Fest einprogrammierte Fehler und Zähler, die zum vorzeitigen Ableben führen braucht es also gar nicht, schon die fehlende Updatefunktionalität kann schwerwiegende Folgen haben. Der berüchtigte Zähler im Tintenstrahldrucker soll ja auch nur dem Schutz des Gerätes dienen. Denn das eingebaute Tintenschwämmchen könnte beim Überlaufen Folgeschäden verursachen. Man kann sicher nicht bezweifeln, dass die komplette Stilllegung eines Gerätes die beste Methode zu dessen Schutz ist. Im Interesse des Verbrauchers ist das hingegen nicht unbedingt. Solche Maßnahmen alleine aufgrund... --- ### 8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst! > Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - Published: 2024-06-03 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Ausmisten, Dauerwelle, Guter Rat, NAsenbluten, Ratschläge, Rotweinflecken, Schluss machen Besser als Regeln finde ich ja Ratschläge. Die kann ich befolgen – oder eben auch nicht. Für euch getestet und für doof befunden – beziehungsweise für doof befunden und gar nicht erst getestet: Rotweinflecken kannst du mit Weißwein entfernen Wer hat sich denn den Mist ausgedacht, das muss doch ein Aprilscherz gewesen sein! Mal abgesehen davon, dass es überhaupt nicht funktioniert – es wird ja lediglich der Rotwein verdünnt – ist es auch jammerschade um den schönen Weißwein. Bei Nasenbluten musst du den Kopf in den Nacken legen Noch so ein „Geheimtipp“ aus der Mottenkiste. Schön, der Pulli bleibt erst mal sauber. Alternativ heißt es, den Kopf vorne über beugen und ein kühles, nasses Tuch in den Nacken legen. Empirische Werte, mit welcher Variante Nasenbluten schneller gestoppt ist, kann ich nicht liefern. Angenehmer ist es definitiv, wenn der Sturzfluss nicht den Rachen runter läuft. Lass dir die Haare wachsen. Lange Haare sind viel weiblicher, damit würdest du bei Männern besser ankommen. Ohne Worte! Und wenn wir gerade bei Haaren sind – probier doch mal eine Dauerwelle, die würde mehr Volumen in deine feinen Haare bringen. Den hab ich tatsächlich getestet. Das war so eine klassische Jugendsünde, von der es zum Glück keine Beweisfotos mehr gibt. Jeder Pudel wäre neidisch geworden. In die gleiche übergriffige Kategorie fallen auch so wohlgemeinte „Ratschläge“ wie Trag doch mal was Buntes... und trag doch mal ein hübsches enges Kleid... und trag doch mal bla bla bla (sorry, hab auf Durchzug geschaltet) In deinem Alter bleibt man lieber im sicheren Job und  fängt nicht mit dreißig nochmal ein Studium an. Und schon gar nicht wechselt man mit Mitte vierzig nochmal den Arbeitgeber. Da hat man doch quasi per Betriebszugehörigkeit einen Unkündbarkeitsstatus (sorry, aber für sowas gibt´s keine Garantie) und bis zur Rente sind es doch nur ein bisschen mehr als läppische zwei Jahrzehnte. Lass die Finger von Aktien, damit kann man nur Geld verlieren. Aber eben auch Geld sinnvoll anlegen. Viele Sparbuchfans sind allerdings immer noch der Ansicht, Aktien seien sind böse - und sowieso die Unternehmen alle auch. Natürlich wollen die Geld verdienen, sind ja keine Wohltätigkeitsvereine. Und wo man sein Geld investiert, kann man sich auch aussuchen. Wer auf Nachhaltigkeit setzt, sucht sich lieber nicht den Ölkonzern aus und bei „grünen“ Geldanlagen gilt es sowieso, genau zu hinterfragen, was denn da so grün ist. Meist ist es nämlich nur der Anstrich. Andererseits gibt es aber auch unglaublich viele spannende Branchen wie z. B. Medizintechnik oder Energie. Alternativ kann man natürlich auch zuschauen, wie das eigene Ersparte unter der Matratze dank Inflation stetig weniger wert wird. Das kann man vielleicht nochmal brauchen, behalt das lieber. Mal abgesehen davon, dass ich normalerweise ganz gut einschätzen kann, welche Dinge ich im Alltag auch wirklich verwende, würde ich um nichts in der Welt die vielen glücklichen Gesichter und leuchtenden Kinderaugen eintauschen wollen. Die waren vielleicht nicht immer ganz einfach zu finden, haben sich dann aber umso mehr gefreut über die Sachen, die wir weggegeben haben. Und mir ist es lieber, wenn Dinge in Verwendung sind, statt in immer volleren Kellern zu lagern. Die gleichen Leute klagen ja dann gerne ihr Leid, dass sie mal wieder ausmisten müssten und sie seit dem Umzug vor X Jahren noch immer unausgepackte Kisten eingelagert hätten. Mach sofort Schluss, wenn er deinen Geburtstag vergessen hat – oder keine Blumen zum Valentinstag mitgebracht hat – oder die Rechnung nicht immer und überall übernimmt... Sag mal, geht´s noch? ? ? In welchem Zeitalter leben wir eigentlich? Da will frau emanzipiert und selbstständig sein und lässt sich dann aushalten. Der Mann wird zum Versorger degradiert und wehe, er trägt die Prinzessin nicht überall auf Händen – und ihr nicht alles hinterher. Und es ist erstaunlich, wie konsequent manche Damen da mit ihrem Urteil sind, solange es nicht um ihr eigenes Leben geht. Besagter Mann hat nebenbei auch nicht den Geburtstag vergessen, er wusste nur nicht, welches Datum wir gerade haben. Kann jedem mal passieren, auch uns selbst. Die Stringenz so mancher Ratschläge ist nebenbei bemerkt wirklich bemerkenswert. So klar können wir im ersten Moment selbst oft gar nicht entscheiden, was wir von manchen Situationen oder Aussagen halten wollen. Allerdings ist es für die Außenstehenden auch kein Kunststück, so radikale Ratschläge vom Stapel zu lassen. Ist ja schließlich nicht das eigene Leben, die Konsequenzen trägt ein anderer. Das sollte man sich auch selbst vor Augen halten, wenn mal wieder ungefragt der ratschlagende Klugscheißer mit einem durchgeht. Oft braucht es nämlich gar keinen Ratschlag sondern nur ein offenes Ohr. Ich gebe Ratschläge immer weiter, es ist das einzige, was man damit anfangen kann. Oscar Wilde Einen Ratschlag hingegen hätte ich tatsächlich auch befolgen können. Mein Opa (er hat noch mit Lochkarten programmiert) meinte früher, ich solle doch Informatik studieren. Als typisch trotziger Teenager wollte ich aber lieber was Kreatives machen und mit Software konnte ich damals auch überhaupt nichts anfangen. Hätte mir da jemand gesagt, dass ich später doch noch in der Ecke lande, hätte ich demjenigen den Vogel gezeigt. Trotzdem bereue ich meine Entscheidung von damals nicht. Sie hat mich am Ende dahin gebracht, wo ich heute bin – und da bin ich wirklich glücklich! Welche gutgemeinten Ratschläge habt ihr schon in den Wind geschlagen – und welche hättet ihr im Nachhinein lieber befolgt? --- ### Liebes zukünftiges Ich > Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - Published: 2024-05-27 - Modified: 2024-05-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Altersvorsorge, Brief, Dankbarkeit, Gesundheit, Sparen, Vorsorge, zukünftiges ich Ich kenne dich nicht, dafür kennst du mich. Ein bisschen unfair ist das schon. Ich soll ja ganz viel für dich tun aber was tust du für mich? Du ruhst dich auf meinen Lorbeeren aus und hast womöglich auch noch haufenweise Kritikpunkte. Was hätte ich nicht alles anders und vor allem besser machen müssen? !   Du haderst ja hoffentlich nicht mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe. Sorry, deine Infos stehen mir aktuell nun mal nicht zur Verfügung also finde dich damit ab! Lässt sich eh nicht mehr ändern. Kannst du dich noch an den furchtbaren Spruch vom ehemaligen Kollegen erinnern? „Hätte, hätte, Fahrradkette“ – konnte ich schon nicht leiden, als ich das zum ersten Mal gehört habe (den zugehörigen Kollegen noch weniger) und ich kann mir nicht vorstellen, dass du mittlerweile ein Fan solcher abgedroschenen Sprüche bist. Glaub mir, ich mach das ja nicht, um dich zu ärgern sondern nach bestem Wissen und Gewissen, wie man so schön sagt. Über die paar Gramm mehr auf den Hüften möchte ich bitteschön auch keine Klagen hören. Was wärst du heute verbittert, hätte ich auf jegliche Genüsse verzichtet. Sei lieber froh, dass ich nicht völlig eskaliere. Ich hätte Appetit für eine ganze Fußballmannschaft und nur, damit du noch eine „gute Figur für dein Alter“ dein eigen nennen kannst, verkneife ich mir die zweite Portion – und die dritte, und die vierte... Da siehst du mal, wie sehr ich mich um dich sorge! Apropos verkneifen. Du glaubst ja nicht, wie gerne ich jeden Urlaub an tropischen Stränden verbringen würde. Sorry, hatte ganz kurz vergessen, dass du das ja weißt. Und komm mir bloß nicht mit unserem Gewissen bezgl. Umwelt. Wir reden hier nur über DICH! Damit du mit deiner mickrigen Rente noch über die Runden kommst, hab ich dir regelmäßig was in die Altersvorsorge gelegt. Wenn das mit der Gesundheit und Fitness nicht wäre, hätte ich das Geld auch in Speckringe anlegen können, dann wärst du nahrungstechnisch gut abgesichert. Aber nein, ich will ja nicht, dass du dich mit unnötig vielen Zipperlein rumschlagen musst. Mit den üblichen Alterserscheinungen hast du wahrscheinlich schon genug zu kämpfen. Da muss ich dir nicht auch noch Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Allergien aufbürden. Ich kümmere mich gut um unsere Gesundheit, so neben Beruf, Haushalt, Hobbys und dem ganz normalen Wahnsinn. Sport, Sparen, Spaß? Nee, überhaupt nicht! Wenn du also der Meinung bist, ich hätte mehr machen müssen, dann erklär mir doch bitte mal, woher du vor lauter Vorsorge all die schönen Erlebnisse und Erfahrungen genommen hättest! Ja, womöglich müsstest du dich über die eine oder andere Runzel weniger ärgern, hätte ich mir mehr Schlaf gegönnt. Aber du bist halt keine zwanzig mehr – ich ja auch nicht – und du hast doch längst schon akzeptiert, dass die Zeiten von Babyhaut und Pfirsichpopo (oder andersrum? ) vorbei sind. Dafür weißt du hoffentlich immer noch, wie man feiert. Falls nicht, schau bzw. hör mal in deine alte Playliste. Na, ist da noch Schwung in den alten Hüften? Jetzt erinnerst du dich wieder an die coolen Partys, nicht wahr? Die sind doch jede Falte wert, das meiste sind ja eh Lachfältchen. Wobei das frühe Aufstehen unter der Woche schon auch seine Spuren hinterlässt. Ganz brav hüpfe ich mit dem ersten Weckerklingeln aus dem Bett, nix Schlummertaste. Und noch vor dem ersten Kaffee geht es auf die Matte, Krafttraining und Yoga. „Tiny Habits“ sollen mich zu einem besseren Menschen machen und ich soll ja nicht zu früh wieder alles hinschmeißen. Du, liebes zukünftiges Ich, wirst es mir angeblich danken. Aber mein heutiges Ich ist einfach nur hungrig und müde und möchte ein bisschen umsorgt und lieb gehabt werden. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen, wie ich mir hier im jetzt und heute den Arsch für dich aufreiße. Und bist auch ein bisschen stolz auf mich bzw. dich! Und ebenso bist du gefälligst ein bisschen nachsichtig, wenn ich nicht alles richtig gemacht haben sollte. Denn bei all der Vorsorge muss ich auch mal fünfe gerade sein lassen, das Leben genießen, einfach mal chillen. Das kannst du hoffentlich auch noch, du weißt schon, Gelassenheit und so... Und wehe, du bist so eine garstige, starsinnige und verbitterte Fuchtel geworden. Das war nicht der Deal! --- ### Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument > Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - Published: 2024-05-20 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Konsumopfer, Konsumpyramide, Minimalismus, Wegwerfgesellschaft Es war einmal ein kleines Kind mit einem noch kleineren Einkaufskorb. Von seinen Eltern bekam es einen Einkaufszettel, auf dem genau vermerkt war, was es einzukaufen hatte. Doch im Laden angekommen saß ein furchteinflößender Drache hinter der Kasse und stieß verärgert Rauch aus den Nüstern angesichts des lächerlich winzigen Einkaufs. Damit ließe sich der verfressene Drachennachwuchs bestimmt nicht durchfüttern. Und so schmiedete der Drache finstere Pläne – da muss sich doch was machen lassen, um die Verkaufsmenge zu steigern! Zukünftig solle die Ware in Behältnissen verpackt sein, die stets einen Teil für sich behielten und dabei gleichzeitig so riesig waren, dass nicht einmal der Drachennachwuchs den Inhalt innerhalb der Mindesthaltbarkeit hätte vertilgen können. So oder so ähnlich wird es mit Sicherheit abgelaufen sein, als sich zum ersten Mal jemand überlegt hat, wie wohl mehr Produkte an den Kunden gebracht werden könnten. Doch der vernunftbegabte Konsument lässt sich heute keine Märchen mehr erzählen. Ganz ohne Konsum geht es nicht, zumindest für einen Großteil der Menschen. Die wenigsten verfügen über Wissen und fruchtbares Land, um ihr Leben als autarke Selbstversorger zu bestreiten. Und so tauschen wir Wissen, Dienstleistungen/Arbeitskraft oder Waren gegen Geld und umgekehrt. Und Wissen ist Macht, denn mit dem Wissen um geplante Obsoleszenz und ihre Begleiterscheinungen können wir als mündige Kunden bewusste Konsumentscheidungen treffen. Vom bewussten Konsument zum konsumierenden Verbraucher Unsere Wirtschaft basiert auf Angebot und Nachfrage. Doch ist die Nachfrage zu gering, kann man mit dem besten Angebot nicht reich werden. Die geplante Obsoleszenz – die gezielte Gestaltung von Produkten mit begrenzter Lebensdauer – löst dieses Dilemma durch die Schaffung eines künstlichen Neubedarfsdort, wo der Bedarf eigentlich gestillt ist. Produkte werden so entwickelt, dass sie nach einer bestimmten Zeit ersetzt werden müssen. Dies hält den Konsum in Schwung und treibt die Wirtschaft voran. Unser Kaufverhalten wird von unzählig viele Faktoren einen mehr oder weniger stark beeinflusst. Dabei spielt der Grundbedarf nur eine geringfügige Rolle bei der Kaufentscheidung. Auch psychologische Bedürfnisse wie Anerkennung, Individualität, Selbstverwirklichung etc. fließen hier mit ein. Die Produkte sollen nicht nur funktional sein, sondern auch unser Selbstwertgefühl steigern, unsere Identität ausdrücken, unsere Stellung in der Gesellschaft repräsentieren oder als Statussymbole soziale Defizite kompensieren. Letzteres würden wir natürlich niemals offen zugeben! Bedürfnispyramide nach Maslow Für die meisten Menschen ist es wichtig, stets das neueste, aktuellste und beste Produkt zu besitzen. Die Industrie nutzt dies geschickt aus, indem sie Variationen und Nachfolgeprodukte auf den Markt bringt. Da diese oft auf Vorgängerprodukten basieren, fallen hohe Entwicklungskosten weg. Hat sich ein Produkt bereits beim Kunden etabliert, ist auch der Aufwand für die Vermarktung geringer als bei einer Neueinführung. Schon kleine Veränderungen wie ein neues Design oder eine neue Funktion können so den Verkauf erneut ankurbeln. Die Begriffe Konsumgesellschaft und Wegwerfgesellschaft sind bezeichnend für das Kaufverhalten. Produkte, die nicht dem neusten Stand der Technik entsprechen, Gebrauchsspuren aufweisen oder einfach kaputt sind, werden schlicht ersetzt – darüber denkt man nicht einmal mehr nach. Handelsübliche Produkte tendieren dazu, eine viel kürzere Lebensdauer bezüglich Verwendbarkeit und Serviceunterstützung zu haben als in der Vergangenheit. Ebenso ist die Reparatur ist oft teurer als die Neuanschaffung. Früher wurden Produkte mit Bedienungsanleitungen und Schaltplänen ausgeliefert. Heute ist das anders, selbst Fachgeschäfte können oft nicht mehr helfen. Wie das Recht auf Reparatur sich hier auswirkt, bleibt abzuwarten – das schauen wir uns in einem weiteren Beitrag mal in Ruhe an! Der aufgeklärte Kunde gegen die Wegwerfgesellschaft In den späten 50er begannen die Kunden erstmals, sich mit der von den Unternehmen geplanten Obsoleszenz zu beschäftigen und Fragen zu stellen. Der Verbraucherverbandin den USA führte an einer Auswahl von Produkten Tests durch und veröffentlichte die Ergebnisse in dem Magazin Consumer Reports. Der Verband setzt sich, ähnlich wie die Verbraucherzentrale oder Stiftung Warentest hierzulande, auch für den Verbraucherschutz ein und forderte gesetzliche Vorgaben. Mit der Einführung der Gewährleistung 20 Jahre später, gelang ein wichtiger Sieg über für die Verbraucher und ein Schritt gegen geplante Obsoleszenz. Nachfolgende Generationen von Verbrauchern widersetzen sich der Wegwerfmentalität und begegnen bestehenden Konsumgewohnheiten zunehmend kritisch. Dank moderner Medien wie dem Internet, stehen uns als Kunden heute eine Vielzahl an Informationen zur Verfügung. Produkte können leicht miteinander verglichen werden, wir Verbraucher kommunizieren untereinander. In Internetforen werden Konkurrenzprodukte bewertet und Erfahrungsberichte ausgetauscht. So ist man als Konsument nicht allein auf die Informationen der Unternehmen durch deren Werbung angewiesen. Man hat die Möglichkeit sich ein umfassendes Bild zu einem bestimmten Produkt zu machen sowie auch seine eigenen positiven wie negativen Erkenntnisse und Erfahrungen einer breiten Masse mitzuteilen. Viele Fachzeitschriften veröffentlichen mittlerweile mehr oder weniger unabhängige Testberichte zu aktuellen Produkten. Ebenso gibt es zahlreiche Vergleichs- oder Testberichtseiten im Internet – und nicht überall sind die Bewertungen nur gekauft. Das Verhalten des Verbrauchers hat großen Einfluss und entscheidet, ob teurere Produkte von höherer Qualität und Lebensdauer sich auf dem Markt behaupten können oder von billigen Alternativen verdrängt werden. Wir können wählen, ob wir umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen mit geringerem Ressourcenverbrauch oder preislich günstige Alternativen unterstützen. Durch konsumkritische Berichte sensibilisiert, spürt man schon ein deutliches Umdenken bei Verbrauchern wie Anbietern, was die Nachhaltigkeit von Produkten angeht. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein beeinflussen die Denkweise und das Handeln vieler Konsumenten. Auch mit dem bewussten Verzicht gegenüber den Angeboten der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft versuchen Verbraucher etwas zu bewirken. Heute ist ein gutes Gewissen für viele mehr wert und die Bereitschaft für gute Qualität mehr zu bezahlen wächst – was manch ein Anbieter wiederum als Verkaufsargument für sich entdeckt hat. Der Weg zum bewussten Verbraucher Indem wir uns informieren, vergleichen und bewusste Kaufentscheidungen treffen, können wir uns als mündige Kunden vor der Beeinflussung unseres Kaufverhaltens schützen. Um den Kreislauf aus Wegwerfen und Konsumieren zu durchbrechen, müssen wir uns bewusst machen, wie wir unsere Kaufentscheidungen treffen – und an welchen Stellen wir durch geplante Obsoleszenz zum Kaufen animiert werden sollen. Funktionelle Obsoleszenz: Ein bestehendes Produkt veraltet durch die Einführung eines neuen, dass seine Funktion (hoffentlich) besser erfüllt. Qualitative Obsoleszenz: Ein Produkt versagt oder verschleißt zu einem bestimmten, geplanten, für gewöhnlich nicht allzu weit entfernten Zeitpunkt. Psychologische Obsoleszenz: Ein Produkt, das qualitativ und in seiner Funktion noch einwandfrei ist, wird vom... --- ### Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten > Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - Published: 2024-05-13 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ehering, Finanzen, Heiraten, Hochzeit, Minimalismus, Sparen, Tiny Wedding Eigentlich weiß ich ja, dass neue Trends sich laufend an Absurdität übertrumpfen. Und dann bin ich doch wieder überrascht, was einem alles als der neueste, heißeste Scheiß verkauft werden soll. Jetzt also die Tiny Wedding, seit ein paar Jahren angeblich DER Trend unter den Hochzeitsfesten. Das eine Hochzeit teuer werden kann, ist jetzt keine weltbewegend neue Information. Wie teuer mache Hochzeitsfeiern sind, ist wiederum immer wieder staunenswert. Natürlich muss jeder selbst wissen, was ihm der große Tag wert ist und mit wie vielen oder wenigen Gästen er feiern will. Wer nicht so viel Geld ausgeben kann oder will, der spricht neuerdings nicht von einer kleinen oder bescheidenen Hochzeit. Nein, wer was auf sich hält, veranstaltet eine „Tiny Wedding“. Merke: Man muss die Dinge nur hübsch verpacken, Schleifchen drum und mit einem fancy Namen versehen – schon ist ein neuer Trend geboren. Ein pragmatisch denkender Mensch mag das Neue daran anzweifeln – mit solchen unkreativen Spielverderbern will doch aber keiner etwas zu tun haben. Ich hätte mich jetzt selbst auch nie als Vorreiter in Sachen Trends bezeichnet. Offensichtlich wusste ich aber schon vor vielen Jahren, was später mal in sein wird. Die Standesbeamtin ist an unseren nicht vorhandenen Wünschen schier verzweifelt und meinte am Ende nur resigniert, ihre Rede lasse sie sich von uns aber nicht nehmen. Wir konnten uns weder für Familienbuch noch für Ringe begeistern und haben mal eben alles gestrichen, was es für das A5-große Formular namens Heiratsurkunde nicht braucht. Dabei ging es nicht mal nur um die Kosten, wir brauchen das alles schlicht nicht. Ein Ehering hatte für mich immer was von einem Hundehalsband – damit man weiß, wo man hin gehört (ich weiß das auch so) und andere wissen, dass der Partner schon vergeben ist (der weiß das auch so). Was mir allerdings niemand verraten hat, in den Ehering kann man ja das Hochzeitsdatum eingravieren lassen. Diesen Spickzettel hätte ich ganz gut brauchen können, mit Jahreszahlen hab ich es nämlich so überhaupt nicht und schaue auf die Frage nach dem wie lange immer recht bedröppelt aus der Wäsche. Alles in allem war der halbstündige Termin mit einer Handvoll geladener Gäste ziemlich nett und die kurze Rede lustig und rührend. Der Schwiegerpapa hat ein paar ansehnliche Bilder geschossen, auch wenn irgendwer immer die Augen zu hat. Danach gab´s noch spontan einen Besuch im Café nebenan und den restlichen Tag haben wir dann ganz erschöpft von der vielen Aufregung auf dem Sofa verbracht. Ach ja, ein Hochzeits-Outfit gab´s natürlich auch – nicht. Ist ja nicht so, dass Frau von heute nicht genug schicke Sachen im Schrank hätte. Ihr seht, was eine Tiny Wedding angeht, kann mir kaum einer das Wasser reichen, da bin ich Profi. Neben dem unschlagbaren Kostenvorteil – wir haben tatsächlich nur ca. 100,- Euro für die Beurkundung gezahlt – hat so eine minimalistische Veranstaltung auch den Charme, dass diverse entfernte Verwandte dermaßen angepisst sind, dass man dann auch auf deren (Kinder) Hochzeiten nicht auftauchen muss. Da spart man sich wiederum neben dem Hochzeits-Gegengeschenk gleich noch das Kasperletheater, dass man sich ja viel zu selten sehe und es ja so schön sei, dass alle man wieder zusammen kämen und man das doch in Zukunft viel öfter machen solle.    Apropos Hochzeitsgeschenk, da gibt es sogar eine Art Knigge, welche Beträge als Geldgeschenk angebracht sind. In der Regel soll man ja soviel einzahlen (sorry, schenken), wie für die eigene Bewirtung ungefähr gerechnet werden kann. Und manch glückliches Paar rechnet fest mit solcherart Geldgeschenken, um die finanzielle Lücke wieder auszugleichen. Wer, wie wir, keine Gäste einlädt, darf also nicht damit rechnen, dass sich mit der Hochzeit ein warmer Geldregen einstellt. Neben den ziemlich pragmatischen, finanziellen Gründen für die Beurkundung der Lebensgemeinschaft haben wir im Nachhinein festgestellt, dass es sogar ganz unpragmatisch schön ist, verheiratet zu sein. So ohne den ganzen Romantik-Kram und indem wir die Erwartungshaltung aller völlig ignoriert haben, war´s viel mehr ein Fest für uns, das wir auch genießen konnten. Wer sich also gerade nach der hippesten Variante fürs anstehende Fest sucht, dem sei geraten, sämtliche Tiny-Trends und Erwartungen anderer gepflogen in den Wind zu schießen und so zu heiraten, wie man es zu einem selbst (und idealerweise zum eigenen Geldbeutel) passt! --- ### Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen > Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - Published: 2024-05-06 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Altkleider, Earth Overshoot Day, Fast Fashion, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Ressourcen, Rohstoffknappheit Geplante Obsoleszenz – was war das nochmal? Hier lang geht´s zum ersten Beitrag. Produkte mit künstlich verkürzter Lebensdauer sind schlecht für die Umwelt – welch überraschende Erkenntnis. Dass es auf einem endlichen Planeten kein unendliches Wachstum geben kann, ist ebenso wenig überraschend. Trotzdem scheinen viele diese unverrückbare Tatsache zu ignorieren. Immer höher, schneller, weiter dreht sich die Spirale aus Konsum und Entsorgung. Das dieses Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleibt, bekommen wir von Jahr zu Jahr mehr zu spüren. Dennoch gibt es Ignoranten, die von Klimawandel, Ressourcenknappheit und wachsende Müllbergen nichts wissen wollen. Gesunder Menschenverstand scheint ein sehr ungleich verteiltes Gut zu sein. Erschreckend ist auch die Geschwindigkeit, mit der die Entwicklung voran schreitet. Zu der Zeit, als ich mich für meine Hausarbeit mit dem Thema Geplante Obsoleszenz beschäftigt habe, war Fast Fashion zwar schon kein neuer Begriff mehr. Wenn man sich ein neues Kleidungsstück gekauft hat, hat das noch mehr als ein bis zwei Waschgänge überlebt. Heute sind wir ja quasi bei Einwegware, die gefälligst so schnell wie möglich durch eine neue Kollektion zu ersetzen ist. Fast Fashion Einkaufen finde ich generell eher lästig und wenn ich mich einmal in ein neues Kleidungsstück verliebt habe, dürfte das meinetwegen gerne bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag halten. Tun viele Sachen aber leider nicht und dann wird Einkaufen richtigunbefriedigend. Die Stoffe in den Läden weisen zunehmend mehr Ähnlichkeit mit einer Plastiktüte auf als mit natürlichen Materialien. Teure Marken sind sowieso kein Garant für hochwertige Kleidung. Im Gegenteil, oft wird in derselben Näherei fabriziert, der einzige Unterschied ist das Label auf der Markenjeans. Mir erschließt sich sowieso nicht, warum ich dafür zahlen sollte, als Litfaßsäule für ein Modelabel durch die Welt zu spazieren.   Was oft nicht bedacht wird, ist die Tatsache, dass die minderwertige Kleidung auch fürs Recycling ungeeignet ist – und über Kleiderspenden muss man da erst recht nicht sprechen. Oft landen die Kunststofffasern wenig nachhaltig auf dem Müll. Da hilft auch der Gang zum Altkleidercontainer nicht, um sich ein gutes Gewissen einzureden. Immerhin wird man da aber seinen ganzen Fast Fashion Müll auf einen Schlag los – falls der Container nicht (gerade mal wieder) am Überquellen ist, da auch noch anderen Fashion Victims auf dieselbe Entsorgungsidee gekommen sind. Da Mode zur Wegwerfware verkommen ist, übersteigt der Berg an Altkleidern den eigentlichen Bedarf – vieles von diesem Berg ist allerdings von so schlechter Qualität, dass es nicht einmal weiterverwendet werden kann und gehört eigentlich in den Restmüll. An dieser Stelle spare ich mir die weiteren Ausführungen und empfehle diesen sehr informativen Beitrag von Frau Hummel über die Auswirkungen von Fast Fashion: Frau Hummel bloggt: LASS MAL REDEN ÜBER... . . Wer lieber Videos statt Text möchte, wird hier bestimmt fündig: Die besten Dokus zum Thema Fast Fashion Höher, schneller, weiter Mit geplanter Obsoleszenz kann man auch abseits der Modeindustrie dazu beitragen, dass immer mehr konsumiert wird. Niedrige Preise für die Verbraucher und hohe Gewinne für die Unternehmen stehen selbstverständlich an vorderster Stelle. Doch der immer weiter steigende Verbrauch hat gravierende Nebenwirkungen auf unsere Umwelt. Die Rohstoffe müssen nicht nur angebaut/abgebaut/gefördert werden, sondern auch noch rund um den Globus in die Industrieländer transportiert werden. Und weil Arbeitskraft anderswo billiger ist, liegen die Produktionsstätten natürlich nicht da, wo die Produkte später auch verkauft werden sollen. Im Gegenteil, da werden einzelne Fertigungsschritte in Niedriglohnländer ausgelagert und die Teile dafür entsprechend fröhlich hin und her geschippert – ist immer noch billiger als eine hiesige Arbeitskraft. Die langen Transportwege sind nicht nur teuer, sie belasten auch die Umwelt. In vielen Ursprungsländern werden die Rohstoffe unter menschenunwürdigen Bedingungen und ohne Rücksicht auf die Natur abgebaut. Alle ach so stolzen Besitzer eines Elektroautos sollten sich mal anschauen, wo denn die Rohstoffe für die Batterie her kommen. Aber was red´ ich, das ist ja weit weg. Hauptsache vor der eigenen Haustüre ist die Natur intakt (oder man kann sich das zumindest einreden). Wohin mit dem Müll? Doch wohin mit all den Dingen, die wir durch schönere, bessere, neuere Dinge ersetzen? Der Großteil landet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf irgendeinem Müllberg. Wenn es gut läuft, kann zumindest ein Teil recycelt werden. Wenn es nicht so gut läuft, landet unser First-World-Abfall auf den majestätischen Smokey Mountains, im idyllischen Inselparadies auf Thilafushi oder (was allerdings eher unwahrscheinlich ist) im belebten Great Pacific Garbage Patch. Mit Beginn der Industrialisierung entstanden die ersten Deponien. Nach den Weltkriegen, als die Menschen zu immer mehr Wohlstand gelangten und sich auch Luxusgüter leisten konnten, standen die Industrieländer vor einem akuten Müllnotstand. Immer aufwändigere Verpackungen, Kunststoffflaschen, Blechdosen, Plastiktüten, ließen die Müllberge rapide ansteigen. Dies verdeutlicht sich an dem Beispiel eines durchschnittlichen Haushaltes der vor 150 Jahren mit etwa 150 Dingen auskam. Heute besitzt besagter Durchschnittshaushalt nun wesentlich mehr (vielleicht 10. 000? ) Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände, von Zahnseide über Haarfestiger, vom Kleiderschrank bis zur Heftzwecke. So produzierte ein Bundesbürger laut dem Statistischen Bundesamt im Schnitt unglaubliche 620 Kilogramm Haushaltsmüll im Jahr 2021 (im Originaltext hatte ich hier noch 453 Kilogramm stehen). Die geplante Obsoleszenz verursacht Berge von Müll, die in Entwicklungsländer wie z. B. Ghana in Afrika verschifft werden. Manch einer verdient sich eine goldene Nase damit, den Industrieländern Müll zu verkaufen und ihnen dann den Müll wieder gegen teures Geld abzunehmen... Die Mengen an Elektroschrott wie alten Computern und Fernsehgeräten, die containerweiße täglich in den Häfen der dritte Welt Länder ankommen, sind bedrückend. Zwar verbieten internationale Gesetze die Ausfuhr von Elektroschrott in diese Länder, diese werden jedoch umgangen, indem man den Schrott als Gebrauchtwaren deklariert. Auf diese juristisch fragwürdige Weise wird der Müll an den Zollbeamten vorbei geschleust. Örtliche Händler kaufen die noch funktionsfähigen Geräte auf, doch 80% des Elektroschrotts sind irreparabel, ganze Containerladungen landen auf illegalen Müllhalden. Hier durchwühlen Kinder und Jugendliche den Müll auf der Suche nach Altmetall, welches Schrotthändler dann dorthin verkaufen, wo neue Wachstumswirtschaften entstehen. Zurzeit sind die Hauptabnehmer China und Dubai. Rohstoffknappheit Fossile Rohstoffe sind nach wie vor eine entscheidende Basis für die bisherige Entwicklung der modernen Industrienationen. Sie sind die Grundlage zahlreicher Produkte, etwa in der Chemieindustrie und dienen ebenfalls als wichtige Energielieferanten. Bis vor ein... --- ### Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen > Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - Published: 2024-04-29 - Modified: 2024-04-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Obsoleszenz, Softwareobsoleszenz, Tubenquetscher, Verschleiß Nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte – es geht weiter mit dem schönen Thema „geplante Obsoleszenz“. Die versteckt sich nämlich gerne hinter einer ganzen Reihe unterschiedlicher Ausprägungen und Begrifflichkeiten. Allen gemein ist das Ziel, den Konsum anzukurbeln. Dabei bedienen sich manche Unternehmen allerdings völlig schambefreit hinsichtlich Nachhaltigkeit bedenklicher Methoden.   Allen, die den Einstieg verpasst haben, seien folgende vorangehenden Beiträge ans Herz gelegt: Geplante Obsoleszenz - leider nicht obsolet Geplante Obsoleszenz – historischer Exkurs Da findet ihr neben dem Einstig auch die Erklärung, warum manche Absätze so trocken klingen. Dozenten sind als Zielgruppe eher schwierig aber es geht ja nicht nur um den Unterhaltungswert sondern ausnahmsweise auch mal um Inhalte (zwinker, zwinker). Technische/ funktionelle Obsoleszenz Es ist naheliegend, dass sich die funktionelle Obsoleszenz auf die Nutzbarkeit eines Produktes bezieht. Durchneue Anforderungen wie etwa Komplementärprodukte wird der Nutzungsumfangvermindert. Das führt dann unter Umständen zur völligen Unbrauchbarkeit eines an sich funktionsfähigen Produktes. Vor allem in der Computerbranche begegnet man dieser Form der Obsoleszenz häufig, der Klassiker sind Anforderungen neuer Softwareprodukte an bestimmte Versionen eines Betriebssystems. Als Konsequenz reagieren die Konsumenten meist verunsichert und überspringen eine oder mehrere Versionen (wobei das bei bestimmten Versionen eines ganz bekannten Betriebssystem sicher nicht der einzige Grund war). Und wir erinnern uns natürlich an die Pulsuhr, die dank eingestellter Bereitstellung der Schnittstelle ein Fall für die vorzeitige Verschrottung wurde. In solchen speziellen Fällen spricht man auch von Softwareobsoleszenz, bei denen ein voll technisch einwandfreie Gerät aufgrund von Software nicht mehr nutzbar sind. Cloud-Services, Sicherheits- und Funktionsupdates und Fehlerbeseitigung sind solche softwareabhängigen Produkte permanenten Änderungen unterworfen. Zusätzlich dazu wird auch das Zusammenspiel zwischen Geräten immer komplexer und die Abhängigkeit höher. Wenn beispielsweise Licht und Heizung nur noch über ein Smartphone gesteuert werden können „Mangelnde Interoperabilität (funktionelles Zusammenwirken unterschiedlicher Systeme) und Kompatibilität, insbesondere zwischen verschiedenen Produktgenerationen und Standards, bilden ein besonders hohes Risiko für softwarebedingte Obsoleszenz von Hardware. Das bedeutet für Nutzer, dass Nutzungskomfort und -dauer des erworbenen Produkts unabhängig des eigenen Einflusses beschränkt werden können. “ – Quelle Umweltbundesamt Wer sich heute eine beispielsweise eine Bildbearbeitungs-Software anschaffen möchte, erwirbt meist nur noch temporäre Lizenzrechte. Damit der Kunde immer in den Genuss der aktuellen Version und von technischem Support kommt – ob er will, oder eben nicht. Falls sich also jemand über die ungefilterten Beitragsbilder wundert, hier läuft noch eine uralte Photoshop Version. Einfach aus Prinzip und tatsächlich noch von CD mit aufgedrucktem Lizenz-Key. Die vielen Warnmeldungen während der Installation über potenzielle Inkompatibilitäten habe ich gekonnt ignoriert. Psychische Obsoleszenz Mein Haus, mein Auto, mein Boot – gerne machen wir uns über vermeintliche Konsumopfer lustig, die vor allem aus Imagegründen stehts dem neusten Trend hinterherjagen. Dabei sind diese braven und vorbildlichen Konsumenten doch so wichtig für unsere Wirtschaft, richten sie sich doch stets nach der aktuellen Mode. Aber mal im Ernst, da steckt tatsächlich System dahinter. Die psychische Obsoleszenz baut gezielt auf dem Verlangen der Konsumenten nachneuen, vor allem optisch einwandfreien Produkten auf. Ein geeignetes Design bewirkt, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, beispielsweise weil Handschweiß und Staub in Rillen gut haften, sich aber nur schwer wieder entfernen lassen. Und durch die gezielte Verwendung minderwertiger Materialien kann die Abnutzung noch besser geplantwerden. Aber auch durch technische Entwicklungen wie z. B. die Abkehr von der Analog- zur Digitalfotografie, können dazu führen, dass bestimmte Produkte als veraltet wahrgenommen werden. Oft genügt es aber, dass das Design einfach als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird und dadurch ein Produkt an Popularität verliert. Dann kann die psychische Obsoleszenz dazu führen, dass das Bedürfnis entsteht, ein neues Produkt zu kaufen, obwohl das alte noch uneingeschränkt nutzbar wäre. Design und Vermarktung sind also probate Mittel, künstliche Obsoleszenz herbeizuführen. Geplanter Mehrverbrauch Wer kennt ihn, den Tubenquetscher? Für alle Sparfüchse presst diese nette Erfindung auch den letzten Rest Zahncreme aus der Tube. Das geht aber mit ein bisschen Kraft und Geschickt auch ohne zusätzliches Gimmik. Vielen Verpackungen ist aber nur mit Hammer und Meisel beizukommen. Denn was soll man auch anderes tun bei Produkten, die keinem Verschleiß unterliegen, als den Absatz durch künstliche Erhöhung des Verbrauches anzukurbeln? ! Tuben und Flaschen, die sich nicht vollständig entleeren lassen, sind die eine Variante. Bei der anderen wird ein entsprechender Mehrverbrauch durchentsprechend gestaltete Produktverpackungen wie etwa zu große Öffnungen oderüberhöhte Dosierungsanleitungen verursacht. Bei Fahrzeugen wird der Mehrverbrauch einfach über den frühzeitige Austausch von Teilen bei derInspektion provoziert, da diese dann nicht bis zum endgültigenVerschleiß genutzt werden. Wehe, der fahrbare Untersatz ist nicht brav scheckheftgepflegt. Das war´s dann mit der Garantie... Im Gegensatz zur Tubenpresse, die hier danke Muskelkraft überflüssig ist, nutze ich tatsächlich ein Utensil aus dem Federmäppchen im Bad. Frau hat da ja auch schöne Malstifte und die hab ich am liebsten im Glas stehen. Die werden aber mit der Zeit immer kürzer, und die Stummel eignen sich dann nicht mehr, um aufrecht im Glas zu stehen. Die Stiftverlängerung, die eigentlich für Bleistiftstummel gedacht ist, funktioniert auch super bei Kajal und Co. und ich kann die Produkte fast bis zum allerletzten Zentimeter aufbrauchen. Indirekter Verschleiß Hier geht man besonders perfide vor, denn es geht darum, dass der Verschleiß des einen Bauteils durch den gezielten Einsatz eines anderen Bauteils voran getrieben wird. Bei elektronischen Bauteilen kann das durch indirekte Einflüsse z. B. durch die Temperatur verursacht werden. Normalerweise wird dem durch Über- und Untertemperaturabschaltung mittels Software und/oder passender Hardwarebauteile vorgebeugt. Es liegt nur leider nicht im Interesse mancher Hersteller, möglichst langlebige Produkte herzustellen. Und ein schlechterer Regler, durch den die Batterie schneller unbrauchbar wird, ist dazu noch günstiger im Einkauf – Win-Win, allerdings nicht für Kunde und Umwelt. Geplante Systemvariationen Die Strategie, Produktinnovationen mit eigenständigen Zubehörvariantenauszustatten, führt dazu, dass bisherige Komponenten mit neu entwickelten Gerätennicht mehr kompatibel sind. Infolgedessen ist der Verbraucher gezwungen, dasgesamte System zu ersetzen, auch wenn er nur die neuen Komponenten nutzenmöchte. Ebenso dient die Entwicklung eigener Schnittstellen zwischen denKomponenten eines Herstellers dazu, dass der Verbraucher nicht nur einzelneKomponenten, sondern immer nur das gesamte System nutzen kann. Dies hat auchden praktischen Nebeneffekt der Kundenbindung, da man nicht frei zwischen denKomponenten wechseln kann, hat man sich einmal für einen... --- ### Inventur – jetzt doch! > Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - Published: 2024-04-22 - Modified: 2024-04-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Capsule Wardrobe, Inventur, Kleiderschrank, Kleiderschrankinventur, Minimalismus Bis jetzt habe ich mich immer gegen eine Inventur meines Kleiderschrankes gesträubt, bzw. es war mir schlichtweg egal. Solange der Platz in den Fächern ausreicht und man nicht über lang verschollene Schrankleichen stolpert, besteht ja kein akuter Handlungsbedarf. Doch Tina hat gezählt und so war ich dann doch neugierig. Und es hat sich angeboten – die gesamte Wäsche befindet sich gerade im Schrank, auf der Wäscheleine und an mir. Und es regnet. Also hab ich die Gunst der Stunde, bzw. des leeren Wäschekorbes genutzt und rigoros alles – also wirklich alles – durchgezählt. Erst im Kopf und dann nochmal direkt. Warum alles? Weil mir das zu kompliziert ist mit den Ausnahmen. Was, wenn ich das T-Shirt zum Sport trage? ! Oder dasselbe Shirt in Ermangelung von Nachtwäsche als Schlafanzugersatz im Bett, weil ich als Übernachtungsgast bei Freunden nicht so gerne als Flitzer rumrenne? ! Einzige „Regel“: was paarweise kommt, wird paarweise gezählt. Ich bin kein großer Fan von genauen Listen über Schrankinhalt und solange ich weiß, was drin ist, halte ich das für Beschäftigungstherapie – was es in Anbetracht des bescheidenen Wetters ja auch ein bisschen war. Da ich aber (mal wieder) über einen Beitrag gestolpert bin, in dem die Vorteile einer Capsule Wardrobe über den Klee gelobt wurden, wollte ich mir auch mal ein Bild machen. Realitätscheck sozusagen. Erstaunlicherweise habe ich ganz schön viel zum rein kuscheln und das ist erstaunlicherweise auch ganz schon viel in Verwendung.   Deswegen gibt’s eine eigene Kategorie für Homewear, die hier so kreativ benamte Kleidungsstücke wie Kuschelhose, Kuschelsocken und Kuschelpulli unter sich vereint. Die Tabelle von Ines Meyrose ist ein idealer Einstiegspunkt. Ich hab sie ein bisschen auf links gedreht und farblich an meinen Schrankinhalt angepasst, Ines möge mir verzeihen. Am Ende ist halt jeder Kleiderschrank ein bisschen anders. Wenig überraschend ist für mich die Menge der Ohrringe. Die Creolen bleiben Tag und Nacht drin, manchmal wechsle ich zwischen der schlichten und der verzierten Variante. Die Ohrringe nehme ich daher auch gar nicht mehr als Schmuck war, ebenso wie die Armbanduhr, die ich, außer beim Duschen, immer Handgelenk trage. Minimalistisch ist auf jeden Fall die Farbauswahl, beim Rest würde ich mich eher als durchschnittlich einordnen. Definitiv fehlt es mir an nichts! Bei Socken hätte ich mehr erwartet und bei T-Shirts mehr erhofft. Andererseits kann dank weniger T-Shirts auch der Wäscheberg gar nicht erst allzu groß werden. Selbst wenn man noch so wenig Lust zum Waschen hat, braucht man ja hin und wieder frischen Nachschub und zu zweit bekommen wir die Maschine auch immer gut voll.   Laut dieser Definition einer Capsule Wardrobe umfasst diese 37 Kleidungsstücke pro Quartal. Wer sich das ausgedacht hat, hat die Rechnung meiner Meinung nach ohne den April (und sonstiges Übergangswetter) gemacht. Gerade, wenn sich sommerliche Tage mit Schneegraupel und Temperaturstürzen abwechseln, bin ich froh, wenn ich ungehinderten Zugriff auf meine gesamte Garderobe habe. Bei warmen Frühlingstagen sitzt man ja gerne mal länger im Garten, war ja lange nicht drin. Doch sobald die Sonne Feierabend hat, wird es kalt und wird man zwar kurz für den griffbereiten Daunenmantel belächelt – und kurz darauf beneidet. Ebenso gab es nicht wenige (und zukünftig wahrscheinlich noch mehr) Weihnachten mit allerschönstem T-Shirt-Wetter. Warum also alle T-Shirts in eine Kiste packen? ! Außerdem braucht man die ja ggf. auch mal für sportliche Aktivitäten. Mein Lieblingsmitbewohner wünscht sich zwar, dass ich meine Wintersachen einmotte und hat dafür auch extra Aufbewahrungsmöglichkeiten organisiert. Ich ignoriere diesen Wunsch allerdings geflissentlich. Solange ich alles in den für mich reservierten Schrankfächern unterbekomme, hat er kein Mitspracherecht. Nur Daunenmantel und Anorak werden im Hochsommer Platz auf der Stange machen. Wahrscheinlich aber nur solange, bis ich ihm an einem weniger lauen Sommerabend auf der Terrasse frierend und bibbernd die Ohren voll heule – wobei er dann sicher wieder den liebevollen Pragmatiker raushängen lässt, und mir einfach eine Decke holt... Mal abgesehen von unvorhersehbaren Wetterkapriolen lassen sich viele Kleidungsstücke auch wunderbar außerhalb ihrer gewöhnlichen Nutzung wunderbar kombinieren. Die leichte Sommerbluse unter dem dicken Winterpulli gibt nicht nur zusätzlich warm sondern pimpt diesen auch optisch, wenn Kragen und Ärmel hervorschauen. Ebenso kann ich besagten Winterpulli auch statt  Übergangsjacke nutzen. Und ob man jetzt einen Rock oder ein Sommerkleid dazu kombiniert hat, kann ein Außenstehender sowieso nicht wissen. Ganz nach dem Motto „mehr Auswahl, weniger Langeweile“. Hauptsache, man selbst fühlt sich wohl! Meinetwegen kann jeder seinen Schrank saisonal umräumen und kapseln, so viel er mag. Ich derweil genieße es, lediglich den Stapel mit den warmen Pullis im Sommer etwas weiter nach hinten zu schieben und ansonsten keinen Aufwand mit dem Schrankinhalt zu haben. Über die perfekte Anzahl an Kleidungsstücken kann man streiten – muss man aber nicht! --- ### DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter > Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - Published: 2024-04-15 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Anfänger, DIY, Leicht, Selber machen, Vokuhila, Zeitschriftenhalter, Zeitschriftenständer, ZEitungshalter, Zeitungsständer Ich mag ja aufgeräumte und freie Flächen mit nur ganz wenig Deko. In meiner Leseecke kann das aber schon mal ausarten. Oft lese ich parallel zu einem Fachbuch oder einem Ratgeber einen Roman, da für ersteres nicht immer ausreichend Energie und Aufmerksamkeit übrig ist. Da kann ich mich bei einem noch so interessanten Thema am Ende eines langen Tages manchmal einfach nicht mehr konzentrieren aber in einen fesselnden Krimi taucht es sich leichter ein. Dann gibt es auch Tage, an denen ich nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung habe und am liebsten in einer Zeitschrift blättere. Die gibt es hier nur selten und daher kommt nicht mal ein richtig ansehnlicher Stapel zustande. Und damit es dann so richtig chaotisch ausschaut, liegt auch noch ein Notizblock zwischen all dem Lesematerial, manches muss ich einfach schriftlich verarbeiten oder festhalten. Der Stapel neben dem Lesesessel lädt zwar dazu ein, sich direkt niederzulassen und nach Belieben zu Schmökern. Aber er stört mich bzw. meinen Blick, der den Gedanken ungehindert durch den Raum und zum Fenster raus folgen will. Aber dafür hat irgendein findiger Designer irgendwann mal den Zeitschriftenständer erfunden. Dann hätte ich einen kleinen Bücherstapel und im Ständer daneben den Rest übersichtlich und doch griffbereit verstaut. Als braver Konsument befrage ich in solchen Fällen natürlich perfekt konditioniert erst mal das Netz, genauer gesagt den großen „global agierenden Onlineversandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette“ (Zitat Wiki). Gucken kann man ja, kaufen muss man nicht. Aber jetzt weiß ich, was ich nicht will und was das, was ich nicht will, kosten würde. Mit diesem weltbewegenden Erkenntnissen und kreativem Bewegungsdrang bin ich dann mal kurz im Kopf den Bestand im Keller durchgegangen. Da war noch ein Rest eines Bretts, das geradezu nach einer neuen Lebensaufgabe gerufen hat. Damit aus dem kleinen Miniprojekt keine Denksportaufgabe wird, hab ich mich kurzerhand am abgelenkten Mann vorbeigeschlichen und mal eben per Augenmaß zurecht gesägt, was mir sinnig und passend erschien. Wahrscheinlich ging das sogar schneller, als wenn ich versucht hätte, ihm meinen Plan zu erläutern. Hab mir allerdings im Nachgang einen Rüffel eingefangen, weil ich ohne Bescheid zu geben, mit der Kreissäge hantiert habe. Ist ja lieb, dass er sich sorgt. Allerdings war das Chaos, das ich mit der Farbe angestellt habe, besorgniserregender. Da hab ich dann auch lieber keine Beweisfotos geschossen... Mit ein paar alten Winkeln, die glaub noch von unserem alten Bett stammen und ein paar bunt zusammen gemischten Rest-Schrauben war in Nullkommanix ein Zeitschriftenhalter zusammengeschraubt, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Ein bisschen (viel, ganz viel) schwarze Wandfarbe, die wir glücklicherweise ebenfalls noch auf Lager haben, hat das Ganze schick aufgehübscht. Sogar passende Filzgleiter habe ich noch gefunden. Für alle, die das Ganze nachbauen wollen, hier mal die Anleitung - eher als Anregung zu verstehen. Vielleicht habt ihr ja auch noch ein Restebrett übrig. Die Abmessungen kann man ja beliebig anpassen. Ich hab ein 18 mm Brett aus Pressspan verwendet. Das wurde erst mal auf die passende einheitliche Breite von 275 mm gesägt. Danach wurde dieses Maß wiederum in drei Bretter unterteilt, die Vorderseite ist kürzer, als die Rückseite - also Vokuhila. Und die Bodenplatte ist mit Winkeln dazwischen geschraubt, so hat man eine glatte Front ohne Schrauben oder Fugen. Zutaten: 1 Brett 4 kleine Winkel mit passenden Schrauben Filzgleiter Farbe Zuschnitt: Zusammenbau: Die ausgesägten Bretter werden dann einfach mit den Winkeln verschraubt. Da muss man lediglich drauf achten, dass man erst die seitlichen Schrauben eindreht (Bodenabstand beachten) sonst kommt man da später nicht mehr dran. Alles in allem kein Hexenwerk! Und dann kann man sich auch schon mit der Farbe austoben. Wenn die dann trocken ist, kommen nur noch die Filzgleiter dran und schon ist der Zeitungsständer einsatzbereit. Kosten im Onlinehandel ab 20 €, nach oben wie immer offen. In "schön" aber definitiv teurer und dann kann man sich immer noch über „schön“ streiten. Marke Eigenbau hat mich keinen Cent gekostet, hat Spaß beim Werkeln gemacht und macht auch immer noch Spaß beim Anschauen. Und die Leseecke ist damit auch gleich noch ein ganzes Stück gemütlicher geworden. --- ### Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs > Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - Published: 2024-04-08 - Modified: 2024-03-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Bulb Cam, Centennial Bulb, Erstes Obsoleszenzopfer, ewige Glühlampe, Feuerwache, geplante Obsoleszenz, Glühbirne, Glühlampe, Glühlampenkartell, Livermore, Minimalismus, Obsoleszenz, Phoebuskartell Heute betreiben wir mal ein bisschen Ahnenforschung. Was man unter geplanter Obsoleszenz versteht, haben wir uns ja schon hier angeschaut. Ich erinnere mich, wie überrascht ich war als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt habe. Geplante Obsoleszenz ist keinesfalls eine neumodische Erscheinung, sondern ein richtiger historischer Wirtschaftskrimi. Und zwar samt Opfer (die Glühbirne) und Täter (das Kartell).   Centennial Bulb Wir starten mit der Entstehungsgeschichten im Jahre 1901 in der Feuerwache von Livermore in Kalifornien. Denn seit diesem Jahr brennt dort ein und dieselbe Glühlampe. Sie stammt aus einer Zeit, als die Industrie noch nicht mit der geplanten Verkürzung ihrer Produkte spielte. Mit der Gründung des Phoebuskartells Weihnachten 1924 in Genf änderte sich dies jedoch schlagartig. Wenn Glühlampen lange brennen, ist das für die produzierenden Unternehmen ein ökonomischer Nachteil. Vertreter großer Leuchtmittel-Hersteller einigten sich daher darauf, die maximale Brenndauer einer Glühlampe unter Laborbedingungen auf unter 1000 Stunden zu begrenzen. Zu den Mitgliedern des Glühlampenkartells zählten unteranderem General Electric, Osram und Philips. Kurios: China trat dem Kartell nie bei, eine chinesische Glühlampe brennt durchschnittlich immerhin 5000 Stunden. Innerhalb dieses ersten weltweiten Kartells wurde die Herstellung rigoros überwacht und Verstöße mit empfindlich hohen Strafen geahndet. Das war beispielsweise der Fall, wenn die Reduzierung der Brenndauer unter 1500 Stunden nicht erreicht wurde. In nur zwei Jahren sank die durchschnittliche Lebensdauer der Glühlampen von 2500 auf unter 1500 Stunden. Ebenso wurden in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche langlebige Glühlampenpatente systematisch unterdrückt und Konkurrenten, die qualitativ hochwertigere Lampen herstellten, vom Markt verdrängt. Dutzende von Erfindern meldeten damals neue Patente an, darunter eines für eine Glühlampe die 100 000 Stunden brannte. Keine davon kam je auf den Markt. Damit ist die Glühlampe das erste offizielle Produkt, das der geplanten Obsoleszenz zum Opfer fiel. Das Phoebuskartell bestand bis 1941 und wurde dann verboten. Manche behaupten, es existiere bis heute. Lampenhersteller streiten dies allerdings ab und berufen sich auf die Qualitätsnorm IEC 60. 064. Diese sieht vor, dass Glühlampen mindestens1000 Stunden brennen sollten. Auch würde bei einer Erhöhung der Lebensdauer die Lichtausbeute sinken, was in Fachkreisen kontrovers diskutiert wird. Ebenso wird im Übrigen auch die Existenz des Glühlampenkartells in Frage gestellt und manche Quellen bezeichnen die geplante Obsoleszenz als modernes Wirtschaftsmärchen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen und der Fortschritt der Technik hinsichtlich Glühlampen und deren Licht/Wärme-Abgabe ist unbestritten. Centennial Bulb – Die „ewige Glühlampe“ in der Feuerwache von Livermore, als ich die Hausarbeit geschrieben habe (1. Foto) und heute (2. und 3. Foto) Die erwähnte Glühbirne brennt übrigens bis zum heutigen Tag und kann unter Livermore's Centennial Light Live Cam beobachtet werden (die "Bulb Cam" funktioniert leider nicht mit allen Browsern, ich habe Firefox dafür verwendet) wo sie ironischer Weise bereits zwei Webcams überlebt hat. Ex-US-Präsident George W. Bush schickte ihr sogar eine Karte zu ihrem 100. Geburtstag. Bernard London “Ending the Depression Through Planned Obsoleszenz” war die erste Publikation zu dieser Konzept. Um die Weltwirtschaftskrise von 1928 bis 1931, auch bekannt als große Depression, zu beenden, schlug Herr London vor, alle Produkte mit einem Verfallsdatum zu versehen. Nach Ablauf dieses Datums sollten die Produkte amtlich als tot gelten und der Verbraucher hätte sie dann bei einer für ihre Zerstörung zuständigen Behörde abzuliefern. Einen Artikel über das Verfallsdatum hinaus zu behalten, sollte strafbar sein. Durch das erzwungene Verfallsdatum sollten die Menschen zum Konsum angeregt werden. Infolgedessen würde die Wirtschaft wiederbelebt und neue Arbeitsplätze würden entstehen. Der Vorschlag der gesetzlich geplanten Obsoleszenz wurde jedoch nie Realität. Zumindest reichlich Aufmerksamkeit hat der Autor durch seinen provokativen Text bekommen. Blechliesel Die geplante Obsoleszenz ist zur gleichen Zeit entstanden, wie die Massenproduktion und die Konsumgesellschaft. Produkte mit einer kürzeren Lebensdauer sind Teil eines ganzen Systems, das mit der industriellen Revolution einherging. Dank der Massenproduktion konnten Waren günstiger produziert werden und die Preise für den Verbraucher fielen. Doch war man sich bewusst, dass das Bedürfnis nach neuen Produkten endlich sein könnte. Die Hersteller suchten nacherfolgversprechenden Möglichkeiten, einem Ende des Kaufrausches vorzubeugen. Henry Ford, der Pionier der Fließbandproduktion, sah sich ebenfalls mit dieser Thematik konfrontiert. Seine Absicht war es, ein für den Durchschnittsverbrauchererschwingliches Auto zu produzieren. Der als zuverlässiges und langlebiges Einheitsmodell, in großen Stückzahlen hergestellte Fort T war ein durchschlagender Erfolg. Zwischenzeitlich war jedes zweite Auto, das vom Band lief, ein Ford T, auch bekannt als Tin Lizzy (dt. etwa Blechliesel). You can have it in any color as long as it's black. Henry Ford Durch die Fließbandproduktion konnte der Verkaufspreis damals von 850 $ auf 370 $ herabgesetzt werden. Um mit Ford mitzuhalten, entwickelte die Konkurrenz von General Motors eine völlig neue Strategie. Statt wie Ford ein Auto zu bauen, das robust und zuverlässig war, setzte man bei GM auf schickes Design und niedrigere Verkaufspreise. Der Plan ging auf, man erkannte, dass es ausreichte, Ford hinsichtlich des Designs zu übertreffen. So entwickelte GM das Konzept der Jahresmodelle mit wechselnden Formen, Farben und Größen. Der Verbraucher sollte dazu animiert werden, alle drei Jahre ein neues Auto zu kaufen. Bald empfanden die Konsumenten das Model Ford T als veraltet und überholt, 1927 wurde es vom Markt genommen. Ford wiederum übernahm die Strategie von GM und stelle ebenfalls jedes Jahr neue Modelle vor. In vielen Quellen wird eine bekannte Werbezeitschrift, die „Printers´ Ink“, aus dem Jahre 1928 mit folgenden Worten zitiert: “Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft“. Heute wird schon bei der Entwicklung von Produkten – sei es Hard- oder Software – das (un)natürliche Ableben mit eingeplant. Das nennt sich dann Produktlebenszyklus und da gehören eben auch Themen wie Haltbarkeit, Garantie, Nutzungsdauer, Reparatur und Recycling dazu. Brooks Stevens In den 50er Jahren wurde die Idee der geplanten Obsoleszenz in abgewandelter Form von dem Designer Brooks Stevens wieder aufgegriffen. Die Verbraucher sollten durch die geplante Obsoleszenz nicht zum Konsum genötigt, sondern verführt werden. Design und Marketing sollten beim Kunden das ständige Verlangen nach Neuem wecken, ganz im Gegensatz zu dem früheren Ansatz beste Produkte mit langer Haltbarkeit zu schaffen. Stevens wurde zum Apostel der geplanten Obsoleszenz. Er verstand darunter allerdings mehr, im Verbraucher das Verlangen nach etwas Neuem,... --- ### [K]eine Perle > Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - Published: 2024-04-01 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Haushalt, Haushaltshilfe, Kosten, Ordnung, Perle, Putzen, Putzfrau, Putzhilfe, Putzmann, Reinigungskraft „Warum habt ihr denn keine Putze? “ – Diese Frage habe ich mir tatsächlich schon anhören dürfen. Beide in Vollzeit berufstätig und mit Garten und Sport eigentlich schon genug ausgelastet. Dass ich nebenher auch noch stundenlang Texte verfasse, wissen die wenigsten.   Nicht, dass ich ein Geheimnis draus mache, aber es interessiert einfach keinen aus unserem direkten Umfeld, Deine Luxusprobleme will ich haben, mag sich der eine oder andere jetzt denken. Ich putze trotzdem selber, bzw. wir, denn der Mann putzt mit. Erstaunlicherweise scheint das bei manchen Menschen aber nicht mehr selbstverständlich zu sein. Die Gründe mögen unterschiedlich sein. Der eine putzt so ungern, dass er lieber mehr arbeitet, um jemand anderen dafür zu bezahlen. Andere schaffen es schlichtweg neben Vollzeitjob und Familie nicht mehr. Und wieder andere sind sich einfach zu fein dafür. Wie steht man selbst dazu, jemand anderen, fremden zu sich ins Haus zu lassen? Es erfordert ja auch eine Portion Vertrauen, wenn man nicht die ganze Zeit daneben stehen möchte. Und das wiederum wäre nun wirklich seltsam. Eine richtig gute, vertrauensvolle Putzhilfe wird ja auch liebevoll als Perle tituliert, wohl wegen ihres Seltenheitswerts. Den eingangs verwendeten Begriff „Putze“ würde ich selbst so ehrlichgesagt nicht verwenden, da ich ihn als abwertend empfinde. Die klassische Putzfrau mag in vielen Köpfen noch als Frau, vornehmlich mit Kittelschürze besetzt sein. Warum man nicht auch vom Putzmann spricht, fragt man sich spätestens, wenn einen ebendieser mit dem Staubsauger in den Feierabend drängelt. Den Kollegen, der im Büro dafür sorgt, dass alles blitzt und blinkt, darf ich allerdingt nicht einfach in den Kofferraum packen – nennt sich wohl Freiheitsberaubung und ist strafbar. Und ich fürchte, der Ehemann würde auch ein bisschen komisch gucken. Es bleibt also beim selber Putzen – die Frühlingssonne zeigt unerbittlich auf, was die winterliche Dunkelheit unter einem Mantel des Schweigens verborgen hat. Immerhin bin ich nicht alleine mit ohne anstehendem  Frühjahrsputz. Frau Hummel hat hier schon drüber geschrieben. Da saß ich schon an diesem (noch halben) Text und dachte nur „das passt ja“. Das es mich aber putztechnisch in den Fingern gejuckt hätte, wäre jetzt eiskalt gelogen. Da tipp ich lieber und ignoriere gekonnt (ja, ja, Übung macht den Meister) sämtliche Haushaltstätigkeiten. Eine professionelle Reinigungskraft würde hier wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Aber hygienisch rein muss es für mich nicht sein, hier leben schließlich Menschen. Das Zuhause ist weder Krankenhaus noch Museum. Also hygienisch ist schon mal nichts, dafür sauber genug für uns und Gäste lassen wir auch spontan eintreten. Bakterien, Kleinstlebewesen und Co. gibt’s bestimmt haufenweise, das will ich gar nicht so genau wissen. Und dieses übertriebene Getue mit Desinfektionsmitteln halte ich eh für ein modisches Unding, weder notwendig noch gesund. In und auf uns leben unzählige Mikroorganismen, die wir zum Leben brauchen. Ebenso hängt unsere Haut an ihrem natürlichen Schutzmantel. Allzu aggressive Reinigungsmittel sind da kontraproduktiv. Die Umwelt findet es auch nicht so prickelnd, was letztendlich so alles im Abfluss landet. Weniger ist mehr – wie bei so vielen Dingen auch beim Umgang mit Saubermachern. Manchem wäre das hier sicher nicht reinlich genug, dafür haben wir spitzenmäßige Abwehrkräfte. Und so schlimm kann es nicht sein, Gäste fühlen sich (angeblich und nach eigenen Aussagen) wohl und bewundern immer unsere Ordnung. Es gibt allerdings eine riesige Schwachstelle, die einfach nicht schönzureden sind. Bei unseren Fenstern könnte man meinen, dass wir übertrieben viel Wert auf unsere Privatsphäre legen. Die könnten wir wirklich häufiger putzen. Wir dachten allerdings, dass nochmal eine größere Ladung Dreck anfällt und haben es daher immer aufgeschoben. Der Dreck kommt noch, allerdings kommen die dazugehörigen Handwerker viel später, als erwartet. Doch wie gesagt, auch wenn es manchmal dauert, wir putzen lieber selbst. Nicht, weil wir das so unglaublich gerne tun, sondern weil wir 1. schlichtweg niemand Fremden im Haus haben wollen und 2. viel zu geizig sind. Denn wenn ich jemand anderem eine Arbeit übertragen würde, dann unbedingt zu fairen Bedingungen und da gehört ein anständiges Entgelt definitiv dazu. Sich zu freuen, weil man einen Blöden gefunden hat, der die eigene Bude zum Spottpreis zum Glänzen bringt und dazu womöglich noch ohne die erforderliche Versicherung, sagt viel über einen selbst aus. Manch einer kritisiert auch, dass es nicht in Ordnung sei, andere den eigenen Dreck wegputzen zu lassen. Dieselben Menschen gehen trotzdem nicht in die Restaurantküche, um ihr Geschirr selbst zu spülen. Und dann gibt es noch Menschen, die in Klärwerken arbeiten und sich dort um unser aller Dreck kümmern – die sind btw auch keine Fans von Aggro-Reinigern. Wer also Menschen, die sich das Putzen abnehmen lassen, vorwirft, dass sie sich zu fein für den eigenen Dreck wären, müsste sich (wie so oft) die Hintergründe und Umstände ansehen. Oft ist es auch einfach der Neid, der da ganz unverhohlen mitschwingt. Ich könnte auf so manche Tätigkeit im Haushalt auch liebend gerne verzichten und bin schon manchmal ein bisschen eifersüchtig, auf eine Freundin, die sich entsprechende Hilfe ins Haus geholt hat. Auf den Stress mit zwei Kindern zusätzlich zum Haushalt und Job kann ich allerdings gut verzichten. Doch Hilfe naht! Science-Fiction-Filme machen es vor, da putzt, scheuert und bohnert der intelligente Roboter. Was leider im Großen noch Zukunftsvision ist, übt sich zumindest im Kleinen schon an den ersten meist noch wackeligen Schritten. Elektrifizierte Putzhilfen aller Art sollen ganz automatisch für saubere Böden, reine Teppiche und streifenfreie Fenster sorgen. Ich bin noch kritisch doch auch das Automobil hatte damals seine Skeptiker. Die flammenden Loblieder bezüglich Staubsaugerroboter häufen sich. Vielleicht können die bodennahen Ufos ja sogar was. Und irgendwann wissen wir Menschen nicht mal mehr, wie man so einen ganz altmodischen Besen bedient. Ich bleibe begeisterter Anwender dieser einfachen historischen Putzutensilien. Der Mann bestand auf einen Akkusauger. Trotz meiner Vorbehalte (nicht noch so ein unnötiges Gerät) habe ich nachgegeben. Die Akkus vom Rasenmäher wollen ja auch im Winter genutzt werden. Sie passen zwar auch auf einige Elektrowerkzeuge aber so viel bauen wir nun auch wieder nicht. Aber dafür saugt der Herr nun regelmäßig, selbstständig und auch noch gerne! Nicht dass ich irgendwann noch sagen könnte,... --- ### Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet > Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - Published: 2024-03-25 - Modified: 2024-03-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Müll, Obsoleszenz, Recht auf Reparatur, Softwareobsoleszenz, Verfallsdatum, Verschleiß Eine Gesellschaft, in der man den Konsum künstlich anreizen muss, um die Produktion in Gang zu halten, ist auf Abfall und Vergeudung gegründet und gleicht einem Haus, das auf Sand gebaut ist. Dorothy L. Sayers in "Glaube oder Chaos" Über ein Thema, das es wert ist, aus der Schublade gezogen zu werden, habe ich vor Jahren mal im Rahmen einer Hausarbeit geschrieben. Es geht um geplante Obsoleszenz und obwohl mein Studium nun schon einige Jahre zurückliegt, ist das Thema immer noch aktuell. Da ich euch keine seitenlange Hausarbeit zumuten möchte, werde ich das ganze Thema in mundgerechte Häppchen packen. Das gibt mir nebenbei auch ein bisschen Zeit, um die einzelnen Kapitel auf ihre Aktualität zu überprüfen und ggf. anzupassen. Als allererstes – Achtung, Spoiler – schaue ich natürlich, ob die älteste Glühbirne der Welt in der Feuerwache Liverpool noch leuchtet  – und siehe da, sie glimmt tatsächlich noch unbeeindruckt vom Weltgeschehen vor sich hin. Doch starten wir mit einer Begriffsklärung. Obwohl wir tagtäglich von Produkten umgeben sind, die von geplanter Obsoleszenz betroffen sind, ist und diese oft gar nicht bewusst. Manch einem ist auch der Begriff selbst unbekannt und dass er etwas sperrig über die Lippen geht, ist den Verursachern sicher nicht unrecht. Das Wort Obsoleszenz stammt (wie sollte es auch anders sein) aus dem Lateinischen und lässt sich mit Veralterung übersetzen. Gebräuchlicher ist den meisten sicherlich das zugehörige Adjektiv ‚obsolet‘. Damit ist auch schnell klar, worum es sich bei geplanter Obsoleszenz dreht – und zwar um die Taktik, ein Produkt so zu konzipieren, dass es nach einer geplanten Zeit obsolet wird und ersetzt werden muss. Unter der geplanten Obsoleszenz versteht man das künstlich festgelegte Verfallsdatum eines Produktes. Wie das funktioniert? Vorkonstruierte Schwachstellen durch chemische Manipulationen oder minderwertige Materialien sorgen für vorausbestimmte Sollbruchstellen. Eingebaute Zähler, beispielsweise in Chips von Druckerpatronen mit einer vorbestimmten Zahl an Seiten, lassen diese ihr eigenes Ableben verkünden. Geeignetes Design kann ebenfalls bewirken, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, etwa durch Rillen, in denen sich Staub und Handschweiß gut absetzen, und damit gezielt die erwünschte Lebensdauer verkürzen. Hier liegt leider auch noch so ein obsoletes Teil Elektronikschrott herum. Das dauert immer, bis wir mal wieder an der Deponie vorbei kommen und wegen einer Handvoll Kabelreste und Schrauben fährt man da ja nicht extra hin. In diesem Fall ist es besonders ärgerlich, da es sich um eine voll funktionstüchtige Pulsuhr handelt. Wer an dieser Stelle am Sinn und Unsinn einer Pulsuhr zweifelt, darf gerne mal eine Runde mit meinem Mann laufen gehen. Da kommen dann so nette Kommentare von der Seitenlinie wie „Bewegungsunschärfe kommt bei dir aber nicht auf“. Mit Zahlen, Daten und Fakten konnte ich ihn aber davon überzeugen, dass mein hochroter Kopf nicht simuliert ist und ich nicht mit Sofapuls durch den Wald keuche. Zurück zum Elektromüll – der Akku schwächelt zwar schon und ließe sich – wie sollte es anders sein – natürlich nicht austauschen. Für eine Runde war er aber immer noch ausreichend. Weil aber der Hersteller sich zukünftig ganz auf Navigationsgeräte konzentrieren möchte, hat er jeglichen Support eingestellt. Das wäre ja noch verschmerzbar, doch der abgekündigte Support umfasst auch die Serverabschaltung. Und da das Interface lediglich serverbasiert über den Browser läuft, war´s das jetzt mit den Auswertungen. Klar, als Softwareentwickler könnte ich mir selbst eine Schnittstelle programmieren. Dafür müsste der Hersteller die Open-Source-Software ordnungsgemäß auf seiner Homepage zur Verfügung stellen. Macht er aber nicht, ich müsste jetzt das Streiten anfangen. Mal abgesehen davon, dass ich in meiner freien Zeit besseres zu tun habe und die voraussichtliche Restlebenserwartung des Akkus auch nicht gerade vielversprechend ist. Trotzdem wurmt es mich ganz schön, dass ein funktionierendes Gerät per Herstellerdefinition zu Schrott werden darf. Vom gleichen Hersteller hatte ich vor vielen Jahren ebenfalls ein Navi mit integrierter Freisprecheinrichtung – auch mit schwächelndem Akku, der Klassiker! Dank YouTube habe ich herausgefunden, unter welchem Aufkleber die Gehäuseschrauben versteckt waren. So stellt man sich das als nachhaltig agierender Verbraucher zwar nicht vor, aber immerhin konnte die Lebenszeit mit einem NoName-Ersatz exorbitant verlängert werden. Wer sein Handy länger als die vorgesehenen zwei Jahre nutzt, kommt durchaus schneller, als ihm lieb ist in den Genuss geplanter Obsoleszenz. Denn da wir uns mit immer mehr Funktionen immer abhängiger von unserem geliebten Hosentaschencomputer machen, ist es immer nur eine Frage der Zeit, bis die eine oder andere lebenswichtige App nicht mehr mit dem abgekündigten Uraltbetriebssystem kompatibel ist. Bei mir war es das Onlinebanking, das auf dem voll funktionstüchtigen Mobiltelefon aufgrund sehr alter Technik einfach nicht funktioniert hatte. Doch so leicht wollte ich das Gerät damals nicht aufgeben – ich hatte die Rechnung allerdings ohne all die anderen App-Programmierer gemacht, die Abwärtskompatibilität nicht als Verbraucherfreundliche Notwendigkeit angesehen haben. Das Ersatzgerät funktioniert glücklicherweise immer noch einwandfrei. Daumen drücken, dass das so bleibt! Was sich auch langsam verdächtig anfühlt, ist dass der Laptop mit jedem Update langsamer wird. Natürlich hilft es, im Zweifel einfach mal den ganzen Rechner neu aufzusetzen. Aber auch das kann schon mal zur Geduldsprobe werden. Im Gegensatz zur guten alten Zeit, als man einfach die CD mit dem jungfräulichen Betriebssystem ins Laufwerk geschoben hat, funktioniert das heute meist über den Download einer Installationsdatei. Das ist super einfach – solange man die Lizenz und vor allem die Windows-Anmeldedaten zur Hand hat. Das man letztere mittlerweile benötigt, kam bei der letzten Neuinstallation überraschend. War kurz stressig, aber dann lief die Kiste wieder. Das ist jetzt aber schon wieder 2-3 Jahre her und wir sind wieder so weit, dass ich erst den Rechner hochfahre und dann Kaffee mache... Das nächste Sicherheitsupdate kommt bestimmt – ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Bei all den Ärgernissen gibt es doch einen Lichtblick. Das Europäische Parlament und der Rat haben sich auf die von der EU-Kommission vorgeschlagenen neue Regeln für das Recht auf Reparatur geeinigt. Damit besteht Aussicht auf Besserung, Akkus müssen wieder ersetzbar, Bauteile austauschbar sein. Besser spät als nie! Ob sich dadurch die Wegwerfmentalität vieler Verbraucher ebenfalls verbessert, bleibt zu hoffen. Für meinen Teil ziehe ich zumindest die Konsequenz, dass der Navi-Hersteller, der geplant obsolete Pulsuhren verkauft,... --- ### Klassentreffen > Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - Published: 2024-03-18 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzwissen, ich habe fertig, Klassentreffen, Schulden-Challenge, Steuererklärung, TikTok Lange, sehr lange ist es her, dass wir alle die Schulbank gedrückt haben. Und genauso lange ist es her, dass wir uns alle gesehen haben. Ein Teil in alle Welt verstreut, allesamt mitten im eigenen Leben eingebunden. Und dann laufen sich zwei in der alten Heimatstadt über den Weg und stellen fest, dass es ja jetzt 25 Jahre sind – ein Jubiläum und damit eigentlich ein schöner Anlass, mal die ganze Klasse zusammenzutrommeln. Nach so langer Zeit ist es eine ganz schöne Herausforderung, überhaupt erst mal wieder in Kontakt zu kommen. Die meisten von uns haben sich tatsächlich direkt nach dem Schulabschluss aus den Augen verloren. Ich kann mich da nicht ausnehmen, hatte sich mein Freundeskreis doch schon vorm Abschlussjahr immer weiter verschoben. Die Interessen waren eben unterschiedlich und außerhalb der Schule lief man sich nicht über den Weg. Ich glaube, die Clubs, in denen ich mich gerne aufgehalten habe (laut, dunkel, verraucht, böser Metal), waren ein ganz winzig kleines bisschen verrufen. Zumindest habe ich mich sehr über die Anekdote amüsiert, die einer der ehemaligen Klassenkameraden erzählt hat. Er ist mit seinen weißen Jeans damals nämlich an den Türstehern gescheitert, kein Eintritt für Popper. Dass ich da fast alle meine Wochenenden verbracht habe, wusste gar keiner. Wir hätten wohl beide ganz schön gestaunt, wenn wir uns da an dem Abend tatsächlich über den Weg gelaufen wären. Nun könnte man natürlich und zu Recht sagen, was interessieren einen diese Leute nach so langer Zeit eigentlich noch. Vor allem, wenn man eh nicht viel gemeinsam hatte – mal abgesehen vom gemeinsamen Feindbild Schule. Tja, ein gemeinsamer Feind schweißt zusammen aber lassen wir die Ironie mal beiseite. Immerhin haben wir einige lustige (Schul-)Stunden nebeneinander gesessen, spektakuläre Partys gefeiert (zum Glück damals ohne Handy-Beweisfotos) und einiges zusammen erlebt. Und alleine die Tatsache, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, mich zu finden und die Suche dann auch noch von Erfolg gekrönt war, hat mich dann doch ein bisschen gerührt. Und so war das Wiedersehen überraschend schön und herzlich. Wir haben uns alle erstaunlicherweise weniger verändert, als erwartet. Äußerlich ein bisschen reifer, mehr (Lach-)Falten, weniger Haare. Aber wenn man dann die Gestik oder das Lachen wieder erlebt, fühlt man sich glatt in die gute alte Zeit zurückversetzt. Natürlich schwelgt man neben den selbstverständlichen „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ Status Updates in Erinnerungen. Wobei das gegenseitige „auf Stand bringen“ erfreulicherweise nicht in einem „wer hat den Längsten“-Wettbewerb ausgeartet ist. Im Gegenteil, es war superspannend, was für Lebensläufe sich da ergeben hatten. Selbstverständlich werden auch uralte Geschichten wieder aufgewärmt, einiges ist in Vergessenheit geraten, anderes wohlweislich verdrängt. Wie gesagt, es war ein Segen, dass wir noch ohne die Angst leben konnten, jegliche Verfehlung am nächsten Morgen im Netz vorfinden zu müssen. Und es ist schon erstaunlich, wie viele Erinnerungen das gemeinsame Schwelgen in der Vergangenheit viele Erinnerungen zu Tage fördert. Klar waren auch die damaligen Lehrer und Fächer ein Thema. Und in Anbetracht dessen, dass einige dieselben Lücken im Lehrplan nun beim eigenen Nachwuchs sehen, ging es auch um finanzielle Bildung. Das ist nach wie vor ein einziges riesiges Defizit in den meisten Schulen. Kaum einen von uns hat Integralrechnung, Gedichtinterpretation oder das Wissen über auf den Tag genaue Geschichtsdaten im Leben weitergebracht. Was uns hingegen wirklich interessiert hätte, wäre die aktuelle Politik gewesen. Für die war allerdings nur vergleichsweise wenig Zeit vorgesehen und der Bezug zum eigenen Leben hat völlig gefehlt. Und natürlich das Thema Finanzen. So ganz profane Dinge, wie die Erstellung eines Finanzplanes oder wie eine Steuererklärung funktioniert, waren für uns völlig fremd als wir mit Anfang 20 unser Abschlusszeugnis in die Hand gedrückt bekamen. Einige Mitschüler haben damals einen längeren Schüleraustausch mit einer Schule in den USA teilgenommen. Die haben an der dortigen High-School eine Hochzeitsplanung machen müssen. Was im ersten Moment etwas skurril klingt, hatte aber einen ganz sinnvollen Hintergrund. Es ging nämlich um Finanzplanung, Budget, Kredit und Schulden. Und auch, wenn die Aufgabenstellung ein bisschen realitätsfern scheint, hätten sich die Klassenkameraden genau so etwas (vielleicht mit einem anderen Thema) auch im hiesigen Unterricht gewünscht. Nach wie vor liegt die Verantwortung für die eigene finanzielle Bildung nicht beim deutschen Schulsystem, sondern in der Hand jeden einzelnen. Dabei kann längst nicht jeder von den gleichen guten Voraussetzungen profitieren, das ist ja auch in anderen Bereichen nichts Neues. Trotz eines wachsenden Konsens darüber, wie wichtig es ist, frühzeitig über Geld und finanzielle Angelegenheiten zu lernen, wird dieser Aspekt im Lehrplan konsequent vernachlässigt. Wer Glück hat, bekommt schon im Elternhaus einiges mit auf den Weg. Andere beschäftigen sich aus eigenem Antrieb (oft eher zu spät als zu früh) mit dem Thema und informieren sich über Literatur und Blogs selbstständig. Und dann gibt es welche, die überhaupt keinen Bezug dazu haben. Das kann funktionieren, solange man nicht über seine Verhältnisse lebt. Bedenklich ist allerdings, das sogenannte „Buy Now, Pay Later“-Anbieter genau dazu verführen. Das treibt dann so seltsame Blüten wie die TikTok-Schulden-Challenge, bei der sich die Teilnehmer mit ihren astronomisch hohen roten Zahlen überbieten. Der Bezug zum Geld scheint manchen völlig abhanden gekommen zu sein. Da fragt man sich schon, warum ein Thema, das so einen nachhaltigen Einfluss auf das zukünftige Leben hat, immer noch so anhaltend ignoriert wird. Bei unserem Klassentreffen waren wir uns zumindest einig, dass wir uns einen stärkeren Fokus auf die Themen Geld und Finanzen gewünscht hätten. Schon alleine, um Vorurteile gegenüber Aktien und Co. abzubauen, über Investitionsmöglichkeiten und Fehlinvestitionen aufzuklären und frühzeitig über das Thema Altersvorsorge nachzudenken. Alles in allem haben wir uns davon aber nicht den wunderschön organisierten Tag vermiesen lassen (an dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an die Organisatoren, wenn das auch wahrscheinlich keiner von ihnen liest) und treffen uns hoffentlich alle in spätestens weiteren 25 Jahren mit noch mehr Falten und noch weniger Haaren wieder. Was hättet ihr euch bezüglich Geld, Finanzen, Steuer und Co früher an Informationen gewünscht? Was gehört dringend in einen Lehrplan? Und wie habt ihr selbst all die wichtigen Dinge rund ums liebe Geld gelernt, welche Informationsquellen nutzt ihr? --- ### Helau - oder so ähnlich? > Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - Published: 2024-03-11 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Brötchen, Einfach, Fingerfood, Hefeteig, Party-Rezept, Rezept, Verpflegung, Vesper, Wandern Keine Sorge, ich habe mich jetzt nicht in der Jahreszeit geirrt und mir ist schon klar, dass wir Konfetti und Co gerade erst hinter uns gebracht haben. Die Überschrift war bei Konfetti-Brötchen einfach zu naheliegend, wobei sie sich eher als Begleitung zu allerlei Leckereien vom Grill eignen. Bis zur nächsten Grillsaison könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern. Einige werden jetzt energisch den Kopf schütteln, aber ich zähle mich definitiv nicht zur Fraktion der Wintergriller. Angrillen gerne, aber nur bei schönem Wetter und mindestens 20° über dem Gefrierpunkt. Wobei die letztens ungewöhnlich hohen Temperaturen eher auf einen frühen Startschuss hindeuten. Fingerfood, Beilage zum Grillen oder Mitbringsel für Partys Letzteres war auch der Anlass, bei dem die Konfetti-Brötchen das Licht der Welt erblickt haben. Wir waren zu Sylvester zum Raclette eingeladen. Auf die Frage, ob wir etwas mitbringen sollen, kam der Wunsch nach Brot. Nun wissen Raclette-Erfahrene ja, dass sich der Tisch bei solchen Gelegenheiten gerne mal biegt unter der Last der vielen verschiedenen Köstlichkeiten. Und am Ende essen alle noch tagelang Reste. Da braucht es nicht auch noch das klassische Baguette, das eh keiner isst.   Aber gut, wenn Brot gewünscht wird, kümmere ich mich drum. Ich habe mich also entschieden, frische Brötchen zu backen, ich hatte ja Zeit und es sollte schon was Besonderes sein. Und dann hat sich die Sache irgendwie verselbstständigt... ich weiß auch nicht, wie. Ein bisschen mehr Aroma sollte die Brötchen etwas pimpen, also habe ich gewürfelte Zwiebeln gebraten. Da hat sich dann aus unerfindlichen Gründen noch ein kleines Päckchen Speck (natürlich Bio) in die Pfanne verirrt. Alles zusammen wird einfach mit dem Teig verknetet und zu kleinen Brötchen geformt. Kurz vor Ende der Backzeit hatte ich plötzlich Käse in der Hand. Ein bisschen über die Brötchen gerieben gibt nicht nur dem Aroma, sondern auch der Optik nochmal das gewisse Extra. Der Duft hat sogar den Mann frühzeitig hinterm Ofen vorgelockt. So überpünktlich waren wir selten bei Essenseinladungen, da hat wohl jemand Hunger bekommen. Und letztendlich kamen die Brötchen so gut an, dass gerade mal ein winziger Rest fürs Frühstück übrig geblieben ist – von wegen, man kann tagelang davon zehren. Und nachdem das Experiment derartige Begeisterungsstürme ausgelöst hat, habe ich natürlich nochmal eine neue Variante nachgebacken. Da im Gegensatz zu gewöhnlichen Vesperbroten der Belag quasi schon in den Teig eingearbeitet ist, eignen sich die kleinen Brötchen perfekt als Verpflegung für Wanderungen. Und je nach Vorliebe bzw. was der Schrank halt gerade her gibt, können sie auch immer wieder abgewandelt werden. Konfetti-Brötchen Rezept  500 g Mehl (ich nehme Dinkel 630) 1 Päckchen frische Hefe Ganz wenig warmes Wasser 1 Teelöffel Salz 1 Teelöffel Zucker (Futter für die Hefe) Und dann ganz nach Belieben bzw. was die Vorräte halt gerade so hergeben: Zwiebel (gebraten ist aromatische, roh war aber auch lecker) Oliven (grün und klein geschnitten) Getrocknete Tomaten Kräuter (da greife ich gerne auf unsere Eigenmischung zurück) Speck (da braucht man nicht viel, kein Grund also, nicht auf´s Tierwohl zu achten) Mais Käse (innen oder obendrauf) Alles im trockenen Zustand in einer großen Schüssel vermengen. Dann nach und nach etwas warmes Wasser dazugeben und von Hand verkneten. Lieber mit wenig Wasser anfangen, der Teig soll am Ende schön elastisch werden und nicht an den Fingern kleben. Dann kleine Kugeln (ca. 4 cm Durchmesser) formen und mit etwa 1 cm Abstand auf ein Backblech legen. Der Teig muss nun in Ruhe an einem kuscheligen Ort etwa eine Stunde aufgehen. Dabei ist für die Brötchen Gruppenkuscheln angesagt, am besten unter einem Küchentuch. Dank Hefe auf Kuschelkurs Die Brötchen dann bei ca. 170 Grad 20 Minuten backen. Kurz vor Ende kann man noch etwas Käse drüber reiben. Umso bunter der Inhalt, umso eher werden die Brötchen ihrem Namen gerecht. Ich backe sie mittlerweile regelmäßig, wenn wir wandern gehen. Früher hat es ganz viel Überredungskunst gebraucht, um meinen Mann auch nur für einen längeren Spaziergang zu motivieren. Sport an sich ist kein Problem aber das soll bitteschön schnell und effizient gehen. Mit Verpflegung im Rucksack hat er nun aber Blut geleckt und lässt sich gerne auch mal auf längere Entdeckungstouren ein. Da reicht mittlerweile auch schon die Andeutung, ich könnte ja auch ohne ihn gehen. Einen schönen Tag draußen will er sich dann aber auch nicht entgehen lassen (er könnte ja was verpassen) und da steht er dann ganz schnell bereit. Zumindest die Strecke für die nächste Wanderung habe ich mir schon zurecht gelegt. Die alte Thermoskanne ist auch wieder dicht, dem Tee sind die Beulen in der Kanne egal. Und spätestens zum nächsten langen Wochenende – wenn es nicht gerade Katzen regnet – können wir dann wieder mit einem gut gepackten Rucksack auf Tour gehen. Vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, was sich gut als Konfetti eignen würde. --- ### Ein Buch, das Lachfältchen zaubert > "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - Published: 2024-03-04 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/ - Kategorien: Haus und Garten, Kooperation, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Buchtipp, Martina Pahr, Nur die Wühlmaus war Zeuge, Rezension, Schrebergartenkrimi Werbung – Rezensionsexemplar Ganz selten erreichen mit Anfragen bezüglich der Veröffentlichung von Werbebeiträgen. Natürlich mit unpersönlicher Ansprache und gerne mit dem wenig dezenten Hinweis, dass der Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet sein soll. Ja, ist klar? ! Sowas ignoriere ich geflissentlich, wobei ich schon neugierig wäre, was da in den Köpfen vorgeht. Ist das echt ein gängiges Vorgehen, macht das jemand? Oder wird man quasi mit Geld gelockt, gegen geltendes Recht zu verstoßen und dann hinterher (von denselben Hintermännern) verklagt? Gier frisst Hirn, ist ja nichts Neues. Aber dann landete dann eine Anfrage ganz anderer Art in meinem Postfach. Und zwar eine ganz liebe Mail von der Autorin Martina Pahr mit dem Betreff „Nur die Wühlmaus war Zeuge“. Uns verbinde doch die Liebe zum Gärtnern als auch zum Lesen. Sie hat mir angeboten, ihren neuen Gartenkrimi zu lesen, und hier ein paar Zeilen dazu zu veröffentlichen. Natürlich wird hier jede Mail erst mal auf Herz und Nieren überprüft. Wer ist der unbekannte Absender und dann auch noch ein Anhang – hochgefährlich. Einige von euch kennen vielleicht die Sicherheitsschulungen seitens umsichtiger IT-Abteilungen. Und wenn man selbst mal in einem von einem Cyber-Angriff betroffenen Unternehmen gearbeitet hat, wird man umso aufmerksamer. Das war kein Spaß damals! Aber siehe da, es war nichts Verdächtiges zu finden. Martina Pahr schreibt einen sehr lesenswerten besten Blog der Welt und auch vor der Wühlmaus muss man sich nicht fürchten. Der Anhang entpuppte sich als Leseprobe,  die schon mit den ersten Zeilen Lust auf mehr macht. Das sie mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung stellen möchte, fühlt sich also für mich eher nach einem Lottogewinn an! Martina Pahr schreibt über sich selbst:  Seit fünf Jahren bin ich stolze Schrebergärtnerin und habe mir in der Zeit - meist durch die Methode „Try & Error“- einiges an Erfahrung aneignen können. Ich weiß, welche Abenteuer man als Gartenanfänger erlebt - und dass man manche Fehler einfach selbst machen muss ;-) Meine Interessen liegen aktuell auf Bokashi, Mikroklee und Beeren satt.   Im Garten ist mir der Weg zur Ernte wichtiger als die Ernte selbst. Bei meinem Krimi ist das anders: Der soll viele Leser:innen „ernten“. Für mich ist ein Buch dann vielversprechend, wenn ich schon bei den ersten Seiten laut auflachen muss. Das gelingt Martina Pahr mit Leichtigkeit. Innerhalb weniger Sätze habe ich mich bereits in ihren schwarzhumorigen Schreibstil verliebt und kaum hatte ich das Buch in den Händen, hab ich mich damit so schnell wie möglich im Lesesessel verkrochen. Auch wenn das dann gar nicht so schnell ging, wie geplant. Statt versprochenem grauen Winterregen gab es unverhofft strahlenden Sonnenschein. Da muss man natürlich in den Garten, keine Frage! Aber die noch kurzen Tage lassen einem ja genug Zeit zum Lesen. Und auch, wenn wir gerade fleißig am Umgraben sind und ein neues Beet anlege – eine Inspiration, um unliebsame Mitmenschen verschwinden zu lassen, suchen wir nicht. Versprochen! Als Valentina in ihrem neuen Schrebergarten einen Teich anlegen will, gräbt sie dabei den Vorbesitzer ihrer Parzelle aus – ermordet. An Verdächtigen für die Tat mangelt es nicht: Alt-Hippie Jo, der hinterm Kirschlorbeer Marihuana anbaut, Senta, einst die »Uschi Obermaier der Anlage«, samt ihrem devoten Ehemann oder Konrad und Lisa alias »Maultäschle und Meerschweinle«, das blitzsaubere Paaraus dem Schwabenland. Und das sind längst nicht alle. Zum Glück erhält Valentina Unterstützung von ihrer betagten Nachbarin Friedl, die sich als wahrer Schrebergarten-Sherlock erweist. Denn der zweite Mord lässt nicht lange auf sich warten. Die Münchner Autorin Martina Pahr nimmt sich in ihrem Krimi »Nur die Wühlmaus war Zeuge« den faszinierenden Mikrokosmos Schrebergarten vor: Hier treffen Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und im Leben abseits von Laube und Beet mit hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Berührungspunkte hätten. Die Gartenkolonie aber bringt sie alle zusammen und schafft einen gemeinsamen Raum, der eine Verbunden- und Vertrautheit bietet,die so nirgendwo anders entstehen könnte. Und beim gemütlichen Beisammensein erfährt man manchmal Geheimnisse von seinen Nachbarn, die düsterer sind, als man je für möglich gehalten hätte! Auch in der Kleingartenanlage von Protagonistin Valentina lauern offenbar Mord und Totschlag: Sie schaufelt beim Anlegen eines Teiches doch glatt eine Leiche frei! Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Barbara Nachtigall, genannt »die Lerche«, und Friedl, einer scharfsinnigen alten Dame mit spitzer Zunge, macht sie sich an die Nachforschungen zwischen dichten Hecken. Der Tote war äußerst beliebt. Warum wurde er Opfer eines Mordes? Neu-Gärtnerin Valentina trifft auf schräge und einzigartige Charaktere, die alle herrlich schrullige Eigenheiten haben, und gräbt mehr als nur eine Überraschung aus. Besonders unterhaltsam ist Friedl, die sich vor allem durch Hartnäckigkeit hervortut, durch nichts ins Bockshorn jagen lässt und manchmal für das Empfinden einiger etwas zu direkt ist. Das Highlight des Krimis sind die konspirativen Treffen der drei Hobbyermittlerinnen bei Kaffee, Kuchen und Gin, bei denen die neuesten Erkenntnisse diskutiert werden: Die Dialoge sind so voller Leben, charmant und mitreißend, dass man das Gefühl hat, zwischen Obstbäumen und Gemüsebeeten mit am Tisch zu sitzen. Martina Pahr, die in München selbst einen Schrebergarten besitzt, trifft direktins Schwarze und voll ins Herz! Verlagstext Ich entdecke beim Lesen erstaunlich viele Parallelen zwischen Valentina und mir. Bei einigen Beschreibungen fühle ich mich regelrecht ertappt. Hat mich da etwa jemand beobachtet, wie ich mit einer winzigen Gartenschere versucht habe, einem Brombeerinferno Einhalt zu gebieten? Zumindest unser Nachbar hat sich beim Anblick der Gartenneulinge damals sicher königlich amüsiert. Wie in Valentinas Schrebergarten, stehen auch hier die Nachbarn stets mit Rat und Tat am Gartenzaun. Das scheint wohl ein nicht ungewöhnliches Phänomen zu sein. Auf jeden Fall gibt es eine große Ähnlichkeit zwischen Landleben und Kleingartenanlage. Wer weiß, welche Leichen in den hiesigen Gemüsebeeten vergraben sind... Was offenbar auch allgemeingültig für Gartenliebhaber ist: Mit ein paar Quadratmetern Grün fühlt man sich jäh als Großgrundbesitzer. In der Gärtnerei kann man schon mal eskalieren, da ist es gut, mit Budget und Einkaufsliste vorbereitet zu sein – und vor allem, genau zu wissen, wie viel man denn überhaupt transportieren kann... Ja, man geht oft mit dem Ziel zu Arbeiten in den Garten – und klönt dann lieber mit den Nachbarn. Das... --- ### Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch > Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - Published: 2024-02-26 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Haushaltsbuch, Haushaltsumfrage, Sparen, Statista, Statistik, Statistisches Bundesamt Seit einigen Jahren führe ich nun schon regelmäßig und gewissenhaft mein Haushaltsbuch. Was sich mittlerweile als Routine eingespielt hat, war anfangs ungewohnt hatte aber relativ schnell einen großen Effekt auf meine eigene Einstellung zu Geld. Da ich das zu Begin jeden Monats schon auf verschiedene Töpfe und Rücklagenkonten verteile, hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, die Euros würden mir nur so zwischen den Fingern zerrinnen. Ist aber gar nicht so extrem, wie es sich anfühlte. Dafür gab es aber einiges an Potential an unerwarteten Stellen, Kleinvieh macht viel Mist. Ein morgentlicher Abstecher zum Bäcker ist heute luxuriöse Ausnahme, ebenso wie neue Malfarben für Gesicht und Nägel. Nachdem ich mir zufällig mal die Summen der letzten Jahre angesehen habe, fallen Januar und Februar regelmäßig auf. Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund sind das die Monate, in denen ich immer am wenigsten Ausgaben habe (klar, Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich würde es ja auf einen Shopping-Überdruss nach dem Weihnachtstrubel zurückführen – wenn ich da wie eine Blöde shoppen würde. Tue ich aber nicht, also fällt die Erklärung flach. Gute Vorsätze sind es auch nicht. Nicht nur, dass ich keine habe. Ich meide es sogar ganz bewusst, mich Trends wie dem Dry-January, dem Veganuary oder einem Kauf-nix-Monat anzuschließen. Mein innerer Rebell mag Verbote nämlich gar nicht und bei so zeitlich begrenzten Aktionen eskalieren viele hinterher umso mehr. Man hat ja schließlich einiges aufzuholen! Als Initialzündung ist das für den einen oder anderen sicher motivierend. Als zeitlich begrenzte Verhaltensänderung halte ich sowas für ziemlich nutzlos. Warum sich selbst kasteien, wenn man danach in alte Muster zurück fällt? ! Eine für mich plausible Erklärung für die geringen Ausgaben im Januar wäre vielleicht die Jahreszeit. Man verfällt sozusagen in die konsumtechnische Winterstarre. Und obwohl die Tage langsam wieder länger werden, hält die einsetzende Frühjahrsmüdigkeit den einen oder anderen eventuell vom Geld ausgeben ab.   Aber müder als sonst fühle ich mich eigentlich auch nicht. Ich kann mir allerdings Schöneres vorstellen, als bei eisigem Wind und Regen durch die Shoppingmeilen der Innenstädte zu tigern. Alternativ könnte man ja auch im nächstbesten Einkaufszentrum so völlig unbeeindruckt von den Jahreszeiten bummeln. Aber alleine die Vorstellung in voller Wintermontur so einen Konsumtempel zu betreten, löst bei mir schon Schweißausbrüche aus. Ich kann jetzt aber auch nicht behaupten, dass ich zu anderen Jahreszeiten lieber bummeln gehe. Im Gegenteil, grundsätzlich ist so ein Shopping-Marathon für mich eher Horrorvorstellung und es kommt eher selten vor, dass ich entspannt durch diverse Läden streife. Lieber bin ich im Wald unterwegs, vor allem, da wir jetzt mitten in einer Wanderkarte wohnen. Spaziergänge und Wanderungen schlagen kostentechnisch mit unschlagbaren NULL Euro zu buche. Nur die Schuhe beginnen mir Sorgen zu machen – und sorgen damit gleich dafür, dass sich das Muster der im Frühjahr ansteigenden Ausgaben bestätigt. Noch so ein Null-Euro-Hobby ist das Lesen. Ich mag Abwechslung und tausche daher ungemein gerne die gelesenen Schmöker am Bücherschrank gegen Unbekanntes. Da war so manches Buch ein unerwarteter Glücksgriff. Trotzdem pflege ich einen Wunschzettel mit Titeln, die auf meiner stets wachsenden Leseliste stehen. Was sich sonst noch so aus meinen Aufzeichnungen im Haushaltsbuch herauslesen lässt ist, dass man während Hausbau und Umzug nicht nur gefühlt ständig irgendwas braucht. Tatsächlich waren die Ausgaben auch schwarz auf weiß höher als in „normalen“ Jahren. Zugegeben ist das eine wenig überraschende Erkenntnis. Spektakulär war da schon eher, dass ich innerhalb des selbst gesetzten Budgets geblieben bin. So ein Häuschen braucht ja schon einige Accessoires – von Regenfass bis Fußabstreifer – da kommt einiges zusammen. Der Garten steht dem in nichts nach, versucht mal, ohne Spaten ein Pflanzloch zu graben. Bei all den Zusatzausgaben wäre ein Lottogewinn echt mal hilfreich. Doch selbst der Weltfrieden ist wahrscheinlicher und so sagt man zu einem vermeidlich leicht verdienten Taschengeld natürlich nicht nein. Als Hanna auf ihrem Blog über die Aktion des statistischen Bundesamtes geschrieben hat, bei der man mal eben für dreimonatige Dokumentieren der Ausgaben einen Hunni bekommen kann, hab ich mich also gleich für EVS 2023 beworben. Haushaltsbuch führe ich eh, dachte ich. Dass die Eingabemaske mich hin und wieder an den Rande eines Nervenzusammenbruchs gebracht hat, war allerdings in der Rechnung nicht berücksichtigt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir den Aufwand nochmal geben würde. Das ist echt hart verdientes Geld und mit dem, der sich die Seite erdacht hat, würde ich gerne mal ein ernstes Wörtchen über Kundenanforderungen und gute Programmierung sprechen. Ob bei all den Datensammlungen am Ende auch wirklich hilfreiche Erkenntnisse generiert werden, ist für mich fraglich. Denn was ein Haushalt zum Leben braucht ist eben sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. So komplexe Zusammenhänge in eine einfache Statistik zu packen, liefert wahrscheinlich ebenso oberflächliche Aussagen wie meine rudimentäre Auswertung meiner Ausgaben über die Monate. Um genau zu verstehen, welche Mechanismen und Ursachen hinter den Werten stehen, müsste man tief einsteigen. Für alle, die das gerne mal selbst ausprobieren möchten, gibt es auch schon eine Nachfolge-Aktion. Hier kann jeder, der gerne aus dem Nähkästchen Haushaltsbuch plaudert, für die einmonatige Dokumentation seiner Ausgaben 70,- Euro verdienen. Ich würde allerdings nicht behaupten, dass sich der Aufwand lohnt und man muss schon eine ganze Menge Daten preisgeben für vergleichsweise kleines Geld. Da finde ich die Erkenntnisse auf dem Haushaltsbuch schon hilfreicher und interessanter. Wer da ein paar unnötige Luxusausgaben identifiziert, spart mit Sicherheit mehr. Aber es heißt ja so schön, dass Kleinvieh auch Mist macht. Wenn nur genug zusammen kommt, ist der Misthaufen am Ende ganz ansehnlich. --- ### Altern im Blindflug > Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - Published: 2024-02-19 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Auto, Brille, Fahrerlaubnis, Fahrsicherheitstraining, Fahrtauglichkeit, Führerschein abgeben, Kurzsichtig, Straßenverkehr Wir werden älter – alle! Daran ist jetzt erst mal nichts Verwerfliches. Verwerflich ist es nur, wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Die einzige Alternative dazu wäre, jung zu sterben. Aber diese Option scheint mir nicht wirklich erstrebenswert. Die Kosmetikindustrie freut sich ja sehr, dass wir das mit dem Älterwerden nicht so einfach akzeptieren können. Wir können uns also mit allerhand Spachtelmasse aufhübschen und uns einreden, dass sich Falten einfach wegcremen lassen. Vor manch anderen Alterserscheinungen kann man nicht so einfach die Augen verschließen. Sonst rennen wir sehenden Auges in Verderben. Bzw. eher blinden Auges, denn die Sehkraft schwindet im Alter gerne mal. Wer jetzt keinen so großen Wert darauf legt, die Welt in ihrer vollen Pracht zu sehen, kann ja seiner Eitelkeit frönen. Manchmal ist es vielleicht besser, wenn man nur einen verschwommenen Blick auf die harte Realität hat (sieht man schon die eigenen Falten nicht). Allerdings hat so ein Blindflug durchs Leben einige nicht unerhebliche Nebenwirkungen. Oft merkt man nicht einmal, dass sich die Sehkraft so langsam verabschiedet. Das ist ja für gewöhnlich ein schleichender Prozess. Man kann es also auch lange ignorieren, bis man gegen eine Wand läuft. Besser ist es, vorher immer mal wieder den Realitäts-Check zu machen und sich ehrlich zu fragen, ob es wohl ok ist, wenn man Ortsschilder erst lesen kann, wenn man direkt davor steht. Da ich mir schon fürs Studium eine Brille zugelegt hatte, war ich mir über meine Kurzsichtigkeit durchaus im Klaren. Trotzdem war ich lange nicht beim Optiker, um mal wieder die Werte testen zu lassen. Pandemie und so, um Ausreden ist man ja nie verlegen. Und obwohl das mit den Ortsschildern noch ganz gut geklappt hat, waren nächtliche Fahrten anstrengend, vor allem bei Regen. Also hab ich mich doch mal in so ein Brillengeschäft gewagt und bin nun, wie erwartet Besitzerin eines neuen Accessoires. Die (mittlerweile nicht mehr ganz so) neue Brille überkompensiert zwar und ich kann damit im Nahbereich überhaupt nichts anfangen. Das ich beim Autofahren jetzt merklich zügiger und souveräner unterwegs bin, zeigt mir aber, dass ich viel zu lange gewartet habe, um meine Augen mal von der Fachfrau checken zu lassen. Bei der Auswahl des passenden Gestells hat sie mich anscheinend auch perfekt beraten – mein Mann findet mich mit Brille putzig. Und ich ihn hinreißend, wenn so kitschige Sachen zu mir sagt... Allerdings sehe ich jetzt das ganze ungeschminkte Elend, dass sich mittlerweile auf den Straßen abspielt. Ganz unabhängig von Talent oder Alter scheinen viele vom Verkehr überfordert. Da fahren Menschen quasi im Stehen um die Kurve, blinken links und fahren dann rechts, fahren konsequent immer und überall mindestens 10 km/h weniger, als erlaubt – und bringen damit ihre Mitmenschen völlig aus der Fassung. Die sind nämlich nicht alle mit Engelsgeduld gesegnet und können da schon mal die Nerven verlieren. In der Konsequenz starten sie halsbrecherische Überholmanöver, nur um der Situation irgendwie zu entkommen. Ganz besonders liebe ich auch die selbsternannten Verkehrserzieher, die absichtlich immer langsamer werden, wenn sie sich vom nachfolgenden Auto belästigt fühlen. Am Ende fragt keiner, wer wen zuerst provoziert hat. Jeder fühlt sich selbst im Recht und generell fahren ja eh alle wie die Bekloppten, außer man selbst. Kleine Anmerkung am Rande – wenn sich hinter einem eine lange Kolonne bildet, könnte man netterweise mal recht ran fahren die Mitmenschen vorbei lassen. Das blenden wir nämlich gerne aus, da sitzen Menschen in den anderen Autos und die wollen vielleicht auch irgendwo hin. Andersherum kann man bei Auswärtigen auch einfach mal ein Auge zudrücken, wenn sie verloren die Kreuzung blockieren, statt gleich die Hupe zu bemühen. Wir haben alle schon mal gepennt oder waren mal planlos in unbekannten Gefilden unterwegs. Ich selbst sitze ja neben einem Wahnsinnigen auf dem Beifahrersitz und das ist keine Übertreibung, der Gute ist schon sehr zügig unterwegs. Damit er die Grenzen seines Autos mal in einer sicheren Umgebung austesten konnte, hat er von mir vor einigen Jahren ein Fahrsicherheitstraining zum Geburtstag bekommen. Da kann man eben auch ohne Gefährdung des normalen Straßenverkehrs testen, wann es einem in der Kurve die Reifen lupft – Spoiler, mir ist vorher schon fast schlecht geworden. Ich kann gar nicht so schnell fahren, dass mein Auto den Bodenkontakt verliert. Seine erste Reaktion beim Auspacken seines Geschenks war Jubel, die zweite „du kommst aber mit“. Damit war mein Plan, mir das Geschehen aus sicherer Entfernung anzuschauen (natürlich mit Brille), hinfällig. Er hatte ja nicht Unrecht, so ein Training schadet nicht. Wenigstens das eigene Auto sollte man richtig gut kennen und einschätzen können, wie es sich hinsichtlich Bremsweg, Kurvenverhalten usw. verhält. In freier Wildbahn lässt sich das allerdings nicht so einfach ausprobieren und das wäre sicher auch keine gute Idee! ! ! Die Kosten für so ein Fahrsicherheitstraining hängen natürlich vom Veranstalter ab. Für Mitglieder von Automobilclubs gibt es teilweise spezielle Angebote und Rabatte. Wenn ich mir aber anschaue, was ich beispielsweise für Museumseintritte, Schwimmbadpreise oder Kino/Theater zu zahlen habe, relativiert sich das wieder. Vor allem, wenn man noch den Nutzen gegenrechnet. Wir haben pro Fahrer im eigenen PKW 110 Euro für ein ganztägiges Training auf einem Verkehrsübungsplatz gezahlt. Dafür gab´s ausreichend Gelegenheit, die eigenen Grenzen und die des Fahrzeugs in verschiedenen Situationen auszutesten. Dazu viele interessante Tipps und ganz großes Kino, wenn ein paar halbstarke Fahranfänger die Kontrolle  über ihr Auto verlieren und ein paar hübsche Pirouetten drehen. In der sicheren Umgebung des Übungsplatzes hat sowas glücklicherweise nur ein angekratztes Ego zur Folge. Was wir auch gelernt haben: Die meisten Fahrer sind zu zögerlich, deshalb gibt es mehr Auffahrunfälle, als nötig. Denn bei einer richtigen Vollbremsung schlägt das Bremspedal zurück – und unsereins nimmt dann gerne mal die Kraft raus. Nichts da, hier muss man volle Kanne aufs Pedal treten und das halt dann auch, bis die Karre steht. Fühlt sich in der Tat komisch an, wenn man das mal bewusst ausprobiert. Aber das Aha-Erlebnis zeigt, dass die wenigsten auf eine Vollbremsung richtig vorbereitet wären. Wie unterschiedlich der Bremsweg doch auf trockener und nasser Fahrbahn ist. Da wundert es einen nicht, wenn... --- ### Platz da! > Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - Published: 2024-02-12 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 1000 Dinge, Ausmisten, Challenge, Fastenzeit, Frühjahrsputz, Kauf-Diät, Konsum, Konsum-Diät, Konsumboykott, Minimalismus, Neujahrsvorsätze Neues Jahr, neues Glück, bzw. neue Challenge. Jetzt könnte man natürlich lästern, dass nur wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Andererseits nutzen nun mal viele die Energie und Motivation, die so ein Neustart/Neujahr mit sich bringt. Und so begegnen einem auch jetzt wieder vermehrt diverse „lebensverbessernde“ Mitmachaktionen. Soweit so bekannt, und doch ist es faszinierend, wie motivierend die gemeinsame Herausforderung sein kann. Beim einen oder anderen bewirkt so eine Challenge auch tatsächlich eine nachhaltige Verhaltensänderung. Das wäre ja das eigentliche Ziel. Nachdem nun also der Dry-January, der Veganuary oder was auch immer überstanden sein mag, steht auch schon wieder die Fastenzeit vor der Tür. Damit man nach dem einem Monat, in dem man wahlweise sportlich, vegan oder alkoholfrei durchs Leben gegangen ist nicht gleich wieder in den alten Trott zurückfällt. Und falls zwischen Konsumfasten und Handyfasten noch Energie übrig ist, kann man sich gleich dem anstehenden Frühjahrsputz widmen. Und damit man überhaupt putzen kann, müssen Schränke, Regale, Schubladen, Kellerräume und Dachböden erst mal leer geräumt werden! Und wer einmal Platz geschaffen und Überflüssiges reduziert hat, hat hoffentlich auch gelernt, wie viel einfacher die Dinge den Weg in unser Leben finden und wie viel schwieriger es ist, sie wieder loszuwerden. Vor allem, wenn man nicht einfach alles in den Müll wirft, sondern für alles, was noch zu gebrauchen ist, einen Abnehmer sucht. Vieles hat für uns einen emotionalen Wert, weswegen wir unsere abgelegten Dinge auch oft wertvoller einschätzen, als sie tatsächlich für andere sind. Und so liegt es dann nicht immer an der Undankbarkeit anderer, dass niemand unsere aussortierten Dinge übernehmen möchte. Wer schon mal einen geerbten Hausstand auflösen durfte, weiß, wie schwierig das ist. Und man hat eben auch meist nicht nur nicht den Platz für das fünfte Geschirrservice, sondern auch einfach keinen Bedarf. Und so stolpert man (mal wieder) über aufgewärmte Berichte über Menschen, die mit lediglich 100-300 Dingen durchs Leben gehen. Schätzungen zufolge besitzt ein deutscher Durchschnittshaushalt 10. 000 bis 15. 000 Gegenstände. In den USA sind es angeblich sogar unglaubliche 200. 000 Gegenstände, wobei bei solchen Zahlen wie immer die Aussage gilt „traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Doch selbst wenn es das Ziel dieser Angaben ist, uns mit astronomischen Zahlen zu schockieren und die Realität ganz anders aussieht, horten wir doch oft eine ganze Menge Krempel. Der notwendige Bedarf ist natürlich von verschiedenen Faktoren wie Wohnsituation, Haushaltsgröße, Einkommen und individuellen Vorlieben abhängig. Trotzdem fragen sich manche, wie viele Dinge man den wirklich braucht und ob es sich mit ein bisschen weniger nicht auch ein bisschen leichter leben ließe. Die fast schon zwanghafte Reduzierung auf so wenig Besitz wie möglich empfinde ich als völlig übertrieben. Da wird gezählt und ausgemistet, was das Zeug hält. Sportsachen werden mal mitgezählt, dann wieder nicht, Unterwäsche ebenso. Und Socken zählen natürlich als Paar. Wobei sowohl mein Mann als auch ich und auf jeweils eine Ausführung festgelegt haben und wenn dann einer kaputt ist, fliegt auch nur einer raus. Neue Paare finden sich dann schon wieder irgendwie zusammen. Wir müssten ja dann die einzelnen Socken zählen. 300 Gegenstände, das hört sich nach ganz schön wenig an! Also sind alle Socken eines! Und dann müssen erst mal 1000 Dinge raus! 1000 Dinge weniger, das hört sich nach ganz schön viel an. Da greifen wir doch gleich mal wieder die Socken auf, also doch alle einzeln. Die genaue Anzahl ist ja immer auch eine Frage des Schönrechnens Zählens. Für manch einen schein sich Minimalismus nach wie vor ausschließlich an der Menge der Besitztümer zu messen. Umso weniger ich habe, umso ein besserer Minimalist bin ich. Zum Glück gehen die meisten Menschen an solche Aktionen pragmatisch und mit gesundem Menschenverstand heran. Da geht es um die gemeinsame Motivation und Unterstützung und nicht darum, sich gegenseitig im Reduzieren zu übertreffen – um dann kurz darauf den freigewordenen Raum gleich wieder mit Dingen zu füllen. Ich hätte ehrlich gesagt gar keine Ahnung, wie viele Socken ich genau besitze. Und genauso wenig habe ich den restlichen Schrankinhalt durchgezählt. Ich weiß nur, dass ich bei mehr als 10 Tagen Urlaub vorm Packen unbedingt Wäsche waschen muss. Und kann auch sonst ganz genau sagen, welche Kleidungsstücke ich besitze. Ebenso dilettantisch bin ich beim Ausmisten unterwegs. Hätte ich nämlich zu Anfang des Jahres beim Sortieren des Papierkrams die einzelnen Blätter gezählt, hätte ich bestimmt glänzen können. Und dann noch die digitalen Unterlagen, das waren einige Dateien im Papierkorb. Aber in einem Zustand geistiger Umnachtung habe ich das alles wohl unter dem schwammigen Überbegriff Papierkram zusammengefasst und damit sage und schreibe nur eine einzige Sache ausgemistet – ich Anfänger! Und was ist mit Sachen, die sich quasi selbst aussortiert haben, darf ich mir die auch auf die Fahnen schreiben? Dann könnte ich den Bilderrahmen, der sich selbst in den Tod gestürzt hat, auch auf die Liste setzen – am besten zähle ich die fünf einzelnen Zettel darin gleich auch noch extra. Natürlich war der Absturz ein herber Verlust, immerhin hat uns das hübsche Ding viele Jahre angenehme Gesellschaft geleistet. Wir haben ganz betroffen eine Schweigeminute abgehalten, bevor wir die sterblichen Überreste in der Mülltonne feierlich beigesetzt haben. Ersetzt haben wir das gute Stück trotzdem nicht. Die freigewordene Fläche wird im Wechsel von verschiedenen Pflanzexperimenten bevölkert. Was überlebt, darf in den Garten umziehen. Demnächst versuche ich mich mal daran, Chilis vorzuziehen. Aber zurück zu dem, was ein durchschnittlicher Haushalt so alles hortet. Da kommen bestimmt schnell einige Dinge zusammen, die man bei näherer Betrachtung schon eine ganze Weile nicht mehr in der Hand hatte. Das könnte man jetzt einfach in die Tonne kloppen, aus den Augen, aus dem Sinn. Dann hat man auch gleich wieder richtig schön viel Platz für Neues. Ok, so kommt jeder irgendwann auf 1000 Dinge, aber der Teufel steckt im Detail, denn wir packen noch das kleine aber umso entscheidendere Wörtchen „weniger“ hintendran. Der Fokus liegt also nicht auf dem Ausmisten, es geht vielmehr darum, nicht ständig Neues anzusammeln. Der freigewordene Raum mag dafür verführerisch aussehen, der Sinn so einer Aktion wäre damit aber... --- ### Aus Versehen Selbstversorger > Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - Published: 2024-02-05 - Modified: 2024-01-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Garten, Gewürze, Grünzeug, Kräuter, Minimalismus, Selbstversorger, Sparen Ich hasse es ja, wenn beim Einkaufen dubiose Gewürzmischungen im Einkaufskorb landen. Manchmal kann ich meinen Mann nicht davon abhalten, gerade wenn es „China-Gewürz“ geht, so ein All-In-One-Döschen zu erstehen. Aber immerhin schaut er sich mittlerweile die Inhaltsstoffe genau an – sofern er seine Lesebrille dabei hat – und solange anderes nicht aufgebraucht ist, gibt’s auch nichts Neues. Und wir reden hier nicht von einem anständigen Curry-Pulver, auch wenn sich hier ebenfalls manche Abgründe auftun. So sehr ich also Gewürzmischungen meide, so sehr liebe ich Kräuter und Gewürze. Das Gewürzregal ist bei uns gut sortiert, wenn auch nichts Exotisches dabei ist. Alles bodenständiges Grünzeug, das wir auch häufig verwenden – genauer gesagt sehr häufig. Weswegen ich auch beim Einkaufen immer mal eine Träne verdrücke, denn gute Gewürze sind nicht billig. Aber Verzichten ist keine Option, gutes Essen macht einfach mehr Spaß, als eine Tomatensoße, die nach eingeschlafenen Füßen schmeckt. Ich wünschte, ihr könntet das riechen! Dabei mussten wir uns bisher mit getrockneten Kräutern zufrieden geben. Meine Gärtnerkünste auf dem Balkon waren nicht wirklich von Erfolgt gekrönt, irgendwie ist mein Einfluss bei Topfpflanzen zu groß... Allerdings hat sich schon beim früheren Vorgarten abgezeichnet, dass die Pflanzen, die direkt in der Erde wachsen dürfen, durchaus in der Lage sind, meine Pflege zu überleben. Es kam also, wie es kommen musste. Mit dem eigenen Garten sollte auch unbedingt ein eigenes Kräuterbeet entstehen. Das war dann auch das Erste, was angelegt und bepflanzt wurde. Einige Pflanzen haben wir vom Landschaftsgärtner geschenkt bekommen, andere hat die Schwiegermama aus ihrem Garten mitgebracht. Da wächst einiges, was durch Teilung oder Ableger nun auch schon den Weg zu uns gefunden hat. Zu neuen Mitbewohnern im Beet haben wir noch 2-3 weitere Kräuter und ein Chilibäumchen gesetzt. Letzteres musste allerdings vor dem Auspflanzen noch ganze zwei Wochen im Haus ausharren – die Eisheiligen standen noch aus – und ich hätte es mit meiner Liebe schier erdrückt. Dementsprechend lädiert sah es dann im Beet aus und ich hatte so meine liebe Not, es vor meinem Mann und dem sicheren Tod auf dem Kompost retten. Aus lauter Dankbarkeit hat sich das Häufchen Elend doch noch berappelt und uns einen Mehrjahresvorrat an Chilis beschert. Trocknung in Etappen Wider Erwarten und nach zögerlichem Wachstum am Anfang sind auch die Kräuter förmlich explodiert. Und da wir als Gartenanfänger weder die geringste Ahnung haben, wann man wie viel wegschneiden darf bzw. sollte, durfte alles nach Belieben sprießen. Oregano und Dill blühen ja auch wunderschön, ebenso natürlich der Schnittlauch. Und obwohl wir es nicht übers Herz gebracht haben, den emsigen Bienen auch nur eine Blüte wegzunehmen, ist noch genug für uns abgefallen. Im Vergleich zu den getrockneten Kräutern aus dem Supermarkt ist sind die frischen geradezu eine Offenbarung. Und so habe ich dem Herbst und dem Ende der Gartensaison durchaus mit gemischten Gefühlen entgegengesehen. Aber um Trost gab es eine zweite Runde Dill, der hatte sich doch glatt nochmal ausgesät, und bergeweise Kräuter die ich dann einfach in der Wohnung getrocknet habe. Zum Glück haben wir sonst wenig Deko rumstehen Neugebaute Häuser haben ja so einige Auflagen und über manche kann man sicher streiten. Aber am Ende steht da ein Energiesparhaus mit eingebauter Lüftung und das eignet sich hervorragend zum Trocken von allerlei Vorräten. Ein netter Nebeneffekt ist, dass es währenddessen im ganzen Haus nach Kräutern duftet. Funktioniert auch für Chilis, für die manche einen Dörrautomaten oder den Backofen empfehlen. Ersteres habe ich nicht und zweites verbraucht unnötig Energie, wenn´s ohne doch lediglich etwas länger dauert. Da ich schon einmal Kräuter aus dem Garten der Schwiegermama im mittelgroßen Stil getrocknet hatte, wusste ich, was dann auf mich zu kommt. Die ganzen getrockneten Blätter und Stängel müssen zerkleinert werden, am besten lassen sie sich einfach von Hand zerbröseln. Und da wir es mit den Mengenverhältnissen nicht so genau nehmen, wird alles vermischt und in große Schraubgläser abgefüllt. Danach fühle ich mich immer für einige Stunden high und es braucht mehrere Durchgänge Händewaschen, bis der Geruch verflogen ist. Die Menge, die wir dieses Mal zusammenbekommen haben, reicht eventuell sogar über den Winter. Das heißt, wir müssen keine teuren Kräuter aus dem Supermarkt kaufen und sparen so ein ganz nettes Sümmchen ein. Im Schnitt kosten die Päckchen dort nämlich so zwischen 60 bis 80 Euro pro Kilo. Eigentlich war das gar nicht der Plan. Mit meinem semigrünen Daumen, dem begrenztem Zeitkontingent und akuter Unlust mich mit Schnecken und Co. um das Grünzeug zu streiten, ist eigentlich nur ein pflegeleichter, bunter und insektenfreundlicher Garten geplant. Am besten angepasst an die heimische Pflanzenwelt und robust was längere Trocken- bzw. Dauerregenphasen angehen. Die Kräuter machen nicht viel Aufwand, hübsche Gartenbewohner mit essbarem Nebeneffekt. Theoretisch könnte ich eine ganze Ladung Schraubgläschen reduzieren und nur noch die eigene Gartenmischung verwenden. Aber vielleicht warte ich damit noch ein bisschen, ob jedes Jahr so zuverlässig ertragreich wird. Sollte das der Fall sein, kann ich den Gewürzschrank in einen Marmeladenvorratsschrank umfunktionieren. Die gesammelten Gläschen wären dafür auch perfekt, nur das Obst dafür wird hier wahrscheinlich nicht reichen. Außer den Kräutern wird auch weiterhin nicht wirklich etwas aktiv angebaut. Vielleicht ändere ich meine Meinung ja mal aber im Moment reicht es mir völlig, einer außer Rand und Band geratenen Zucchinipflanze hinterherzukochen. Mehr Gemüse braucht es nicht – und mein Mann ist glaube ich nicht traurig, wenn die Zucchini kommende Saison nicht wieder wächst. Kräuter (davon gabs zwei Gläser), getrocknete Chilis, Öl und Chilipaste 🥵 Aber ein bisschen stolz auf die eigene Ernte bin ich tatsächlich schon und es ist ein schönes Gefühl, im Supermarkt mit hochmütig erhobenem Haupt am Gewürzregal vorbei zu stolzieren. Auch die scharfen Soßen kann ich links liegen lassen, wir sind eingedeckt mit Chili-Öl, grüner Chilipaste und getrockneten Chilis und können wahrscheinlich demnächst Feuer spucken... Ich werde trotzdem versuchen, ein neues Chilipflänzchen aus den Samen zu ziehen. Ich muss ja schließlich üben. --- ### Ist das Kunst oder kann das weg? - Published: 2024-01-29 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Graffiti, Kunst, Moderne Kunst, Spazieren gehen, Strukturen, Unerwartetes Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob von Menschenhand geschaffen, durch Umwelteinflüsse oder ganz natürlich gewachsen – schöne Anblicke lassen sich öfter finden, als man denkt. Man muss nur mal mit offenen Augen und weniger gehetzt durchs Leben gehen. Selten bin ich so lange vor einem Stromhäuschen gestanden. Warum auch. Doch dieses hier hat mich inne halten lassen, ist es doch unglaublich schön bemalt! Ein Farbklecks im grauen Winter Und wer schon immer mal wissen wollte, wie so ein richtig schönes, professionelles Graffiti entsteht, hat hier eine wunderbare Anleitung. Die steht mitten in einem spröden Stadtviertel auf einem halb versteckten Bauwagen. Wie ein Graffiti entsteht Aber auch moderne Kunst findet sich ganz unerwartet im Alltag. Zumindest, wenn man ein so liebevoll zubereitetes Abendessen vorfindet (es gab natürlich noch etwas zu dem Gurkenteller). Fast zu schade zum Essen - moderne Gurkenkunst Bleiben wir bei moderner Kunst. Wenn ein Riss an einer Hauswand vom Ärgernis zu einem schönen Anblick wird, hat oft die Natur ihre Finger im Spiel. Von wegen Unkraut Angesichts der unglaublichen Blütenpracht- und Vielfallt übersieht man leicht, was im ganz Kleinen passiert. Und wir reden nicht nur von winzigen Blüten und völlig verkannten Pflanzen wie dem Ehrenpreis, sondern auch von eine Variation an Formen, die es eben nur in der Natur gibt. Es lohnt sich, mal einen Schritt näher zu gehen und ganz genau hinzuschauen. Diese kleinen „Knötchen“ haben wir wahrscheinlich alle schon mal gesehen. Beim Spazieren in einem ganz gewöhnlichen Wohnviertel Und auch folgende Kunstwerke haben wir Mutter Natur zu verdanken. Allerdings durften wir den Spaziergang unter Wasser machen und auch hier heißt es „Augen offen halten! “. So mancher Taucher (eigentlich alle) sind an den kunstvoll verzierten Außenwänden des Wracks einfach vorbeigetaucht. Schade eigentlich, denn was über die Zeit aus den einst glatten Stahlwänden entsteht, kann sich wirklich sehen lassen. Das Wrack der Sapona, seit 1926 entsteht hier Kunst Aber auch an Land sollte man beim Spazierengehen immer schön die Augen offen halten. Dann entdeckt man auch so hübsche "Upcycling-Ideen" wie diese Leuchte, die sich perfekt in die Begrünung auf einem Garagendach einfügt. Ich wüsste zu gerne, ob sie nachts auch leuchtet. Wie dafür gemacht Besonders liebe ich ja Strukturen, da könnte ich stundenlang fotografieren. Dabei sind die Motive oft unspektakulär aber Kunst liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. In klassische Museen zieht es mich selten. Zu viele Bilder und/oder Skulpturen auf einem Haufen grenzen schon an Reizüberflutung und es gibt selten Ausstellungen, die mich wirklich interessieren. Dafür freue ich mich um so mehr, wenn ich ganz unerwartet über einen besonderen Anblick stolpere. Ein bisschen Farbe kann so manche graue Wand ungemein aufwerten und wenn es nach mir ginge, wären alle Stromkästen und -häuschen zum kreativen Austoben freigegeben. Bis dahin begnüge ich mich mit dem, was die Natur überall Schönes zaubert und krame bei der Gelegenheit vielleicht mal wieder meinen Zeichenblock hervor. --- ### Ganz schön teuer > Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - Published: 2024-01-22 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Aussehen, Halo-Effekt, Kompetenz, Politiker, Pretty Privilege, Schönheitsideal, Steuergeld, Verschwendung, Visagist Schöne Menschen kommen leichter durchs Leben, werden intelligenter eingeschätzt und verdienen häufig mehr. Das ist leider kein abgedroschenes Vorurteil sondern knallharte Realität. Das Ganze ist wissenschaftlich untersucht und in verschiedenen Studien belegt worden. Dass attraktive Menschen oft in so vielen Situationen erfolgreicher, wird mit dem Pretty Privilege begründet. Wer dem gängigen Schönheitsideal entspricht, erfährt meist mehr positive Aufmerksamkeit in Form von Lob oder Förderung, und das meist bereits im Kindesalter. Und so werden aus hübschen Kindern selbstbewusstere und aufgeschlossenere Erwachsene. Natürlich gibt es Ausnahmen – aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel. Jetzt könnten wir uns darüber aufregen, das würde aber nicht viel ändern. Wir tragen nämlich ganz oft unbewusst dazu bei, dass sich an solchen Vorurteilen nichts ändert. Denn die weitverbreitete Annahme, dass hübsche Menschen automatisch positive Eigenschaften wie Intelligenz, Kompetenz, Freundlichkeit oder Charakterstärke besitzen, gründet in unserer unbewussten Wahrnehmungsverschiebungen. Dank des sogenannten Halo-Effekts überstrahlen wenige positiven Eigenschaften alle Charakterzüge. Die äußere Schönheit blendet uns also dermaßen, dass wir uns gar nicht erst die Mühe machen, uns die inneren Werte einmal genau anzuschauen. Das funktioniert auch andersherum, denn wenn wir jemanden sehr gerne haben, nehmen wir ihn auch als attraktiver wahr. Und nicht jeder ist von der Natur so bevorzugt, da darf man schon mal ein bisschen schummeln. Mach ich auch, denn es macht ja auch Spaß. Und es ist faszinierend, wie man mit so etwas profanen wie der Farbe der Haare eine ganz unterschiedliche Wirkung erzielen kann. Und ja, leider kann ich den blöden Spruch „Blondes have more fun“ bestätigen. Selbst raspelkurz macht die Farbe immer noch einen gehörigen Unterschied und wenn ich mal aus irgendeinem Grund untertauchen muss, färbe ich einfach ein langweiliges Mittelbraun – damit war ich als Kurzhaarige quasi unsichtbar. Für all den Spachtel kann man natürlich auch einiges an Geld hinblättern. Das mag einem vielleicht gar nicht so viel vorkommen, man geht ja nur regelmäßig zum Friseur, dann eventuell noch in den Drogeriemarkt (da eskalieren einige gerne) oder womöglich zur Kosmetikerin, man gönnt sich ja sonst nichts. Auch sehr beliebt, hab ich mir sagen lassen, ist die Maniküre – eine schöne Hochrechnung dazu findet ihr hier. In Summe kann dann doch schnell einiges zusammenkommen, je nach Umfang der Baustelle oder dem persönlichen Eitelkeitsfaktor. Ob dass dann noch eine Investition nach dem Pretty Privilege durchgeht, nach dem Motto „besseres Aussehen = mehr Gehalt“, wage ich mal zu bezweifeln. Wobei manch eine Gage für C-Sternchen sicher proportional mit der Größe der Oberweite steigt. Wer naturgegeben perfekte Haut, volles Haar und ideale Gesichtszüge in die Wiege gelegt bekommen hat, kann womöglich gar nicht nachvollziehen, warum sich andere ständig so einen Kopf ums Aussehen machen. Oder man findet ganz eigene persönliche Baustellen, die andere in der Regel gar nicht bemerken. Ich meine, mal gelesen zu haben, dass irgend so ein erfolgreiches Supermodel ihre Zehen nicht leiden kann. Wie heißt es so schön? Deine Probleme möchte ich haben! Soweit so ungerecht. Jetzt könnte man ja sagen, dass weniger attraktive Menschen halt Pech gehabt haben oder dass man selbst ja so gar nichts auf Äußerlichkeiten gibt. Schließlich kann man Intelligenz nicht dauerhaft vortäuschen. Spätestens, wenn Alter und Schwerkraft dem Pretty Privilege den Garaus machen und die makellose Jugend verblüht, zeigt sich, wer auch was im Köpfchen hat. Bis dahin darf Frau sich dann aber auch gefallen lassen, dass sie ihren Erfolg nur ihrem Aussehen zu verdanken hat. Den schön und klug gleichzeitig wäre ja ganz schön unfair, da braucht man sich um Neider nicht groß bemühen. Was aber noch dazu kommt, ist der gesellschaftliche Erwartungsdruck. Gerade bei Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist das Äußere elementar. In der Politik, in der es ja eigentlich auf Inhalte ankommen sollte, muss sich Frau dann gefallen lassen, für ihr Aussehen kritisiert zu werden. Man kann es quasi gar nicht richtig machen. Entweder ist man zu hübsch für den Job und wird dann als dummes Blödchen verunglimpft oder man gibt nichts auf Äußerlichkeiten, dann tun es statt dessen diejenigen, die mit inhaltlichen Themen nichts anfangen können. Damit man weniger Angriffsfläche bietet, muss man natürlich einiges tun. Denn es geht ja gar nicht, dass man einer Mutter ansieht, dass sie eine schlaflose Nacht hinter sich hat, weil Kind krank, Mann doof, Haushalt ein einziges Chaos oder einfach zu viele Sorgen (oder alles auf einmal). Normalerweise würde ich sagen, dass unsereins das überhaupt nichts angeht. Jeder kann tun und lassen, was er oder sie möchte. Wenn jemand der Meinung ist, eine mehrere hundert Euro teure Creme könne tatsächlich Wunder bewirken oder man müsse an einem eigentlich gesunden Körper im Zuge von Renovierungsmaßnahmen herumschnippeln, ist das ja nicht mein Problem. Tja, ein bisschen ein Problem habe ich aber trotzdem damit. Und zwar dann, wenn für die Außenfassade unserer Politiker Steuergelder verwendet werden. Natürlich ist mir bewusst, dass die werten Damen und Herren eine gewissen Außenwirkung bedienen müssen und man immerhin ein Land (ok, manche auch weniger) repräsentiert. Politikern ist längst bewusst, dass das Aussehen einen größeren Einfluss auf den Erfolg hat, als die Kompetenz. Wenn man sich die Summen, die mancher für Styling und Co. ausgibt, allerdings anschaut, müssten manche wesentlich erfolgreicher sein. Und wenn man sich in Zeiten knapper Kassen und Rezension mal die Zahlen des Bundes der Steuerzahler hernimmt, lupft es einem schon die Hutschnur. Rund 1,5 Mio. Euro für Visagisten und Fotografen, davon alleine fast 137. 000 Euro für unsere Außenministerin. Bei so hohen Ausgaben fragt man sich schon, warum manch einer dann nicht so viel besser aussieht. Vielleicht, aber nur vielleicht, könnte man sich auch fragen, ob das nicht Geldverschwendung ist? ? ? Natürlich gibt es weitaus größere Ärgernisse, was Steuerverschwendung und Begünstigungen für Politiker angeht. Manches mag gerechtfertigt sein, anderes nicht. Und wie so oft kann man sich darüber vortrefflich streiten. Die Kosten für Pudern, Schminken und Stylen steigen stetig. Und nicht nur die Damen greifen für ihr Aussehen tief in die Tasche mit den Steuergeldern. Laut Medienberichten haben im Jahr 2022 Bundeskanzler Olaf Scholz 40. 000 €, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas  13. 270 €, Außenministerin Annalena Baerbock  136. 500 €, Robert... --- ### Willkommen in der Ödnis > Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - Published: 2024-01-15 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Bauchgefühl, Gedankenkarussell, Kopfkarussell, Langeweile, Nichtstun, Stress, Zuhören Neulich las ich einen wunderschönen Spruch: Mit ist langweilig. Ich könnte ja aufräumen aber mir ist lieber langweilig! Quelle unbekannt So erfrischend ehrlich sind wir leider selten mit uns. Stattdessen erfinden wir Ausreden oder flüchten uns in Ablenkungen. Dabei ist es überhaupt nicht verwerflich, einfach nur zu sein und Löcher in die Luft zu starren. Vor lauter Ideen weiß ich manchmal gar nicht, was ich zu erst angehen möchte. Dann mache ich vor lauter Ratlosigkeit – gar nichts. Was völlig in Ordnung ist, solange man das in unserer leistungsgetriebenen Gesellschaft nicht an die große Glocke hängt. Im Stress zu sein gehört ja zum guten Ton und wer nicht im Stress ist, mit dem stimmt offensichtlich etwas nicht. Leider ist man es dermaßen gewohnt, dass ständig irgendwelche Eindrücke auf einen einprasseln, dass manch einer es mit den eigenen Gedanken schier nicht aushält. Kaum kommt auch nur die Spur von Langeweile auf, bekämpfen wir diese mit effektiven Übersprunghandlungen. Die beliebteste ist der Griff zum Handy. Selbst das kurze Verweilen in einer Warteschlange gleicht für manche Menschen schon dem Vorhof zur Hölle der Ödnis. Die ganz dünnbesaiteten Zeitgenossen halten nicht einmal die Ruhe um sich herum aus, wenn sie alleine einer Tätigkeit nachgehen. Egal ob es der Haushalt ist oder ob man sich kreativ austobt. Immer muss ein konstanter Pegel an Hintergrundrauschen das innere Gedankenkarussell übertönen. Mit den eigenen Gedanken alleine zu sein, grenzt an einen Albtraum. Sobald wir aber andere damit bespaßen können, gibt´s kein Halten mehr. Wer einmal ganz genau drauf achtet, dem fällt vielleicht auf, dass viele Menschen nur darauf warten, dass ihr Gegenüber eine Sprechpause einlegt. Und sobald sich auch nur die leiseste Gelegenheit ergibt, ergreifen sie selbst das Wort, um ihre eigene Geschichte zu erzählen.  Wenn überhaupt noch gewartet wird und man sich nicht einfach rücksichtslos gegenseitig ins Wort fällt oder gar den Mund zu hält – habe ich echt schon erlebt. Eigentlich reden wir nicht mehr miteinander sondern nur noch (im besten Fall) nacheinander. Da das natürlich nicht nur mir aufgefallen ist, gibt es zwischenzeitlich eine ganze Menge Literatur zum Thema Zuhören. Die Autoren verdienen sich hoffentlich eine goldene Nase mit ihren Büchern – und hoffentlich lesen die Käufer sie auch. Zuhören ist nämlich gar nicht so einfach, wie es klingt und erfordert Übung und Energie. Wenn wir uns aber schon abmühen, anderen ein besserer Zuhörer zu werden, warum dann nicht auch uns selbst gegenüber? Entweder geht da die gedankliche Post ab, dann könnte es ein bisschen Ordnung reinbringen, seine Gedanken zu sortieren. Oder Hirngespinste und Sorgen türmen sich zu düsteren Gewitterwolken auf. Auch da kann man sich fragen, woher das kommt, wohin das führt  und ob man sich nur grundlos verrückt macht. Vielleicht ist da aber auch nichts, keine Ideen, keine endlos langen ToDo-Listen. Nur Langeweile und Ödnis. Soweit mir bekannt, ist es ein hehres Ziel beim Meditieren, den Kopf leer zu bekommen. Man ist also unversehens zum Zen-Meister mutiert, Glückwunsch! Ein weiteres Argument, mal mehr auf die eigene Stimme zu hören, wäre das gute alte Bauchgefühl. Für die meisten ist es selbstverständlich, auf den eigenen Bauch zu hören. Und das selbstredend nicht nur, wenn man Hunger hat. Aber so richtig mit Zwiegespräch und Hinterfragen ist dann schon wieder zu viel. Ist halt das Bauchgefühl, basta! Aber unsere goldene Mitte ist ja nicht binär und wenn ich mal versuche, herauszufinden,  warum ich etwas entgegen aller Vernunft will oder nicht will, lerne ich vielleicht auch was Wichtiges über mich. Eigene Vermeidungsstrategien kann ich dann verstehen und das heißt ja noch lange nicht, dass ich dann aus meiner Wohlfühlzone raus muss. Aber ich könnte, wenn ich gute Gegenargumente gegen den Bauch habe. Ich will jetzt keinesfalls zum Zwiegespräch mit dem eigenen Bauch aufrufen, das wäre mir viel zu esoterisch. Und fangt bloß keinen Streit mit ihm an. Er sitzt am längeren Hebel und hat eine ganze Armada an fiesen Argumenten, angefangen bei Magenkrämpfen bis hin zu alles muss raus – oder nichts geht mehr. Wenn uns Dinge auf den Magen schlagen, haben wir womöglich auch einfach nicht richtig zugehört. Falls es bei mir im Kopf mal wieder zu laut ist, um mich auf eine Sache zu konzentrieren aber zu viele Hummeln im Hintern mich nicht still sitzen lassen, habe ich eine Handvoll produktive Strategien im imaginären Werkzeugkoffer. Schreiben geht fast immer und gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen. Im Zweifel tippe ich den erstbesten Gedanken und sehe, wohin die Tastatur mich führt. Wenn die Jahreszeit es hergibt, hilft auch das meditative Ausrupfen von Wildkräutern im Garten. Bei einem Mann, der (noch) nicht so den Blick für die verschiedenen Pflanzen hat, ist es besser, aus dem Kräuterbeet regelmäßig die nicht so leckeren bis ungenießbaren Gewächse auszusiedeln. Und in der Erde zu wühlen, erdet einen immer. Alternativ geht auch Beton, da matscht es sich auch super – allerdings sollte man sich da nicht so viel Zeit lassen... In den meisten Fällen gibt es dazu nicht einmal musikalische Untermalung. Ich bin dann viel zu sehr in meine Gedanken vertieft und meilenweit entfernt vom Idealbild eines meditierenden Zen-Meisters. In mir selbst ruhe ich trotzdem auch wenn es in meinem Kopfkarussell nicht gerade still und beschaulich zugeht. Ich kann nicht nicht denken aber die emotionale Grundhaltung macht den Unterschied zwischen getrieben sein und treiben lassen. In den meisten Fällen gelingt mir letzteres, das Leben härtet halt ab. Und immer öfter gelingt es mir auch, so richtig öde einfach gar nichts zu tun. Vielleicht vergesse ich dann vor lauter Nichtstun ja auch mal das Denken. --- ### In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen > Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - Published: 2024-01-11 - Modified: 2024-01-08 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aus den Augen verlieren, Bloggen, Blogparade, Kontakt, Netzwerk, Verbindung Schon wieder eine Blogparade und eigentlich wollte ich gerade ganz was anderes machen. Und doch beschäftigt mich das Thema. Denn wie so viele andere auch, habe auch ich schon viele Menschen gekannt und gedacht, das wären Freunde fürs Leben. Und doch haben wir uns aus den Augen verloren. Das ist einfach, in Verbindung zu bleiben hingegen nicht. Dabei wird es uns heute leicht gemacht, neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen. Die Menschen können am anderen Ende der Welt sitzen und sind doch nur ein paar Klicks entfernt. Aber wer sich nach langer Zeit wieder persönlich gegenüber sitzt weiß, dass die virtuelle Welt oft doch nur eine Krücke ist. Immerhin eine gute, wenn man sie zu nutzen weiß. Und trotzdem kümmern wir uns oft viel zu wenig um unsere sozialen Kontakte. Wer kann sich schon erinnern, wann er zuletzt eine richtig echte Postkarte im Briefkasten gefunden hat? Und ich frage mich tatsächlich, ob eine Karte mit Neujahrsgrüßen an die Nachbarin zu aufdringlich ist. Egal, ich hab das dann einfach trotzdem gemacht – und ein paar Tage später ebenfalls eine sehr liebe Karte aus unserem Briefkasten gefischt. Wenn also vom Unruhewerk die Frage kommt „Wie wollen wir in Verbindung bleiben? “, dann hoffe ich, dass ganz viele Menschen mal darüber nachdenken, was sie sich wünschen – und ob sie bereit sind, dafür auch etwas zu geben. Der Klassiker ist ja der ständig aufgeschobene Anruf bei den Eltern/Großeltern/etc. Das erste, was man dann zu hören bekommt ist, dass man doch ruhig öfter anrufen könnte. Dass ein Telefon in beide Richtungen funktioniert, sollte eigentlich mittlerweile hinreichend bekannt sein. Aber man will den anderen ja nicht stören, der muss ja so viel arbeiten und ist abends bestimmt müde. Argument oder Ausrede – man weiß es nicht. Zumindest eines ist aber sicher. Wer weiß, dass er sich als Erstes eine Ladung Vorwürfe abholt, wird  sich eher noch seltener melden. Die Fragen zur Blogparade im Rahmen der Plattform blogs50plus kommen allerdings aus einer ganz anderen Richtung. Wie funktioniert ein Netzwerk unter Bloggern, was ist mit der Sichtbarkeit und was hat das mit einer Altersgruppe zu tun? Fragen über Fragen... Und schon wundere ich mich. Ich gehöre nämlich noch nicht zur Ü50 Zielgruppe und frage mich, ob es wirklich eine so große Rolle spielt. Man kann doch auch schon in jüngeren Jahren ganz schön unsichtbar sein. Und so richtig jung bin ich ja auch nicht mehr, aber mitspielen dürfte ich halt altersmäßig noch nicht. Dabei finde ich es immer sehr spannend, mich mit Menschen unterschiedlichen Alters auszutauschen, auch und gerade mit Jüngeren. Von denen kann ich genauso viel lernen, wie von den Älteren. Natürlich treiben einen nicht immer dieselben Themen um und trotzdem finde ich es ungeheuer spannend eben genau über diese Themen bei anderen zu lesen. Womöglich sehe ich das anders, wenn noch ein paar Jährchen und Falten dazu gekommen sind. Ich für meinen Teil liebe den Austausch über die Kommentare der vielen unterschiedlichen Blogs. Und genau darüber habe ich auch schon viele neue und sehr lesenswerte Blogs kennengelernt. Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich lange Zeit nur die typische stille Mitleserin war. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sich der Autor für meine Zeilen interessieren könnte. Der erste Kommentar war für mich tatsächlich eine Überwindung. Ich wollte gerne meine Wertschätzung mitteilen aber habe doch tatsächlich meinen ganzen Mut zusammennehmen müssen. Das war lange, bevor ich selber auch nur ans Schreiben gedacht habe und ich wollte auf keinen Fall aufdringlich sein. Heute denke ich natürlich völlig anders über Kommentare zu  Blogbeiträgen. Ich schätze jeden und freue mich riesig, wenn jemand sich die Mühe macht, einen Beitrag zu kommentieren. Denn mit so einem Beitrag ist man ja erst mal mit seinen Ansichten und seiner Meinung alleine im luftleeren Raum unterwegs. Kann auch mal ganz schön sein, das Hirn findet beim Schreiben ja oft seine ganz eigenen Antworten. Aber neue Blickwinkel können die Welt auch nochmal umrücken und die Erfahrungen, Erinnerungen und das Wissen anderer sind immer eine Bereicherung. Also an dieser Stelle einfach mal ein ganz dickes DANKESCHÖN an alle, die hier bisher so nette Zeilen hinterlassen haben! ! ! Und wie können wir nun in Verbindung bleiben? Einfach machen! Das was wir uns wünschen, können wir auch selbst vorleben. Heißt, wer nicht nur Rechnungen in der Post finden möchte, schreibt vielleicht selbst mal eine Ansichtskarte. Und ich mache mir (hoffentlich, ich arbeite dran) nicht mehr ständig einen Kopf, ob ich jemandem auf die Nerven gehen könnte! --- ### Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram > Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - Published: 2024-01-08 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbewahrungsfristen, Ausmisten, aussortieren, gesetzliche Aufbewahrungsfristen, Minimalismus, Ordnung Bei all der Völlerei rund um die Feiertage kann einen schon mal das Bedürfnis erschleichen, sich wieder etwas leichter zu fühlen. Natürlich erklärt sich so auch der Zulauf in den Fitnessstudios zu Beginn eines neuen Jahres in Verbindung mit den guten Vorsätzen, gesünder, fitter und schlanker zu werden. Jetzt ist bei uns nicht wirklich das große Fressen losgebrochen und wir haben uns keinesfalls der maßlosen Fresslust hingegeben. Klar hat man im Urlaub zu Hause mehr Zeit zum Kochen und da gibt es auch das eine oder andere leckere Highlight (zum Beispiel meine Lieblingskartoffelsuppe) aber schwerer wird man davon alleine ja zum Glück nicht. Trotzdem miste ich in dieser Zeit gerne aus und mache klar Schiff. Was uns dann verlässt, ist zwar im Umfang nicht viel aber dafür umso erleichternder – es geht nämlich um den von uns allen so geliebten Papierkram. Da ich nach wie vor begeistert mein Haushaltsbuch pflege, wird dieses fürs neue Jahr vorbereitet. Es ist nur eine profane Excel-Tabelle, aber die will ja auch hübsch sein. Dabei schaue ich auch gleich, ob es etwas zu tun gibt hinsichtlich der laufenden Verträge. Muss etwas gekündigt werden, gibt es einen besseren Anbieter oder haben sich die laufenden Kosten erhöht, was wiederum Auswirkungen auf unsere monatlichen Fixkosten hätte. Und wenn man dann schon dabei ist, wird natürlich alles aussortiert, was man nicht mehr braucht. Rechnungen und Verträge hebe ich immer ein bisschen länger auf, als nötig. Aber wenn die Garantie für etwas abgelaufen ist, fliegt meistens auch die Rechnung raus. Selbst wenn ich etwas später mal verkaufen sollte, muss ich sowieso damit rechnen, dass kaum einer bereit ist, den meiner Meinung nach aktuellen Verkehrswert zu zahlen. Mal abgesehen davon, dass wir nicht so viel besitzen, dass wir loswerden wöllten. Und wenn mal was geht, wird es meistens verschenkt. Ich mag es, wenn ich mit brauchbaren Dingen noch jemandem eine Freude machen kann, uns geht’s ja vergleichsweise gut. Also fliegen alle veralteten Rechnungen raus (Ausnahme: man braucht sie im Versicherungsfall als Nachweis für die Hausratsversicherung). Dazu gehen auch gleich die dazugehörigen Anleitungen, die ich lieber digital habe oder in die ich eh nie reinschaue. Oft stehen da eh nur noch Sicherheitshinweise in gefühlt tausend Sprachen drin mit dem Verweis, sich die Anleitung doch runterzuladen. Auch alte Zertifikate fliegen bei mir manchmal raus. Hängt natürlich davon ab, was das für ein Wisch ist. Wenn man sich an nicht mehr als den Titel des Seminares erinnern kann (wenn überhaupt) und der Nachweis für den Beruf nicht wichtig ist, kann das Dokument wahrscheinlich weg. Ebenso horte ich keine Urkunden. Die haben meist mehr einen ideellen Erinnerungswert, als dass man sie wirklich braucht. Das fängt mit der Teilnehmerurkunde für die Bundesjugendspiele an. Und dass man es ein volles Jahrzehnt oder länger beim selben Arbeitgeber ausgehalten hat, interessiert auch keinen. Natürlich gibt es auch Dokumente, die keinesfalls verloren gehen sollten, geschweige denn dass man sie absichtlich ausmistet. Unterlagen wie Geburtsurkunden o. ä. , welche die Abstammung und Identität nachweisen, müssen bleiben. Ebenso sollte alles zur Ausbildungs- und Arbeitslaufbahn wie Zeugnisse, Meisterbriefe etc. aufbewahrt werden. Darüber müssen wir glaube ich nicht reden, die Arbeitszeugnisse bleiben, auch wenn es den alten Arbeitgeber womöglich längst nicht mehr gibt. Was ich bis dato nicht wusste (und welche Info hoffentlich nie brauchen werden), ist, dass man Gerichtsurteile und Vollstreckungsbescheide ganze dreißig Jahre aufbewahre muss. Aber man lernt ja nie aus. Nicht annähernd so lange müssen Gehaltsabrechnungen aufbewahrt werden. Manche Unternehmen haben die ja glücklicherweise schon digitalisiert. Ich bekomme meine (wieder) in Papierform. Theoretisch könnten die Gehaltsabrechnungen weg, sobald ich sie kontrolliert habe oder spätestens, wenn man die Lohnsteuerbescheinigung in der Hand hält. ABER – wer zum Beispiel einen größeren Kredit aufnehmen möchte, braucht dafür oft die Abrechnungen der letzten drei Monate. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, bewahrt einfach die Gehaltsabrechnungen der letzten 12 Monate auf. Die Lohnsteuerbescheinigung behält man selbstverständlich bis zur Rente, auch wenn man sie erst mal hauptsächlich für die Steuerunterlagen braucht. Diese wiederum sollte man als Privatperson mindestens laut Lohnsteuerhilfeverein mindestens vier Jahre behalten. Und hier gibt es einige Ausnahmen, die die Aufbewahrungsfrist noch ganz schön ausdehnen können. Den Steuerbescheid selbst sollte man mindestens zehn Jahre oder besser dauerhaft archivieren. Wer als Eigentümer oder Vermieter Handwerker- und Dienstleistungsrechnungen hat, kann diese ja wunderbar steuerlich geltend machen.   Nach sechs Jahren dürfen die Unterlagen dann aussortiert werden. Alle anderen können die Rechnungen schon nach zwei Jahren entsorgen, davor benötigt man sie aber als Nachweis für etwaige Gewährleistungsansprüche. Bleiben noch private Kontoauszüge, Übergabeprotokolle, Nebenkostenabrechnungen, Mietverträge und ähnliche Unterlagen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, diese für drei Jahre aufzubewahren. Digital wird auch gleich ein bisschen aufgeräumt. Da gelten dieselben Regeln, wie für die analogen Unterlagen. Alte Rechnungen können hier ebenso weg und auch diverse andere Dateien kann man bei der Gelegenheit mal aussortieren. Gegebenenfalls kann man gleich mal die Ordnerstruktur anpassen. Wie bei den Vorratsdosen im Küchenschrank bringt es nämlich gar nichts, wenn nicht alles ordentlich und sinnvoll beschriftet ist. Mein Kryptonit ist der große Ordner mit dem treffenden Namen „Sonstiges“. Der ist wie die böse Krimskramsschublade, nur in digital. Ein Komiker meinte mal, der Ort, an dem man Batterien lagert, zieht allen möglichen anderen Krempel an. Leider stimmt das bei uns im Haus aber das liegt auch daran, dass wir nicht so viele Batterien lagern, dass diese ein ganzes Schrankfach oder eine ganze Schublade füllen würden. Dass sie sich den Platz mit anderem Kleinkruscht teilen, ist also vorprogrammiert. Vielleicht benenne ich den Ordner Sonstiges mal in Kruscht um, das klingt doch gleich viel schöner! Und immer, wenn eine neue Datei dazu kommt, prüfe ich, ob etwas anderes gelöscht werden kann. Nicht vergessen, hinterher auch den virtuellen Papierkorb gleich zu leeren. --- ### Was wirklich wichtig ist > Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - Published: 2024-01-01 - Modified: 2023-12-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/ - Kategorien: Job, Mindset - Schlagwörter: Selbstfindung, Selbsttest, Verlässlichkeit, Werte, Wertekatalog, Wertschätzung Vor nicht allzu langer Zeit landete eine dubiose Termineinladung in meinem E-Mail-Postfach bei der Arbeit. Ganze 10 Minuten waren für den Termin veranschlagt, die Teilnehmer: der Chef und seine Directs (so schimpft man die direkt unterstellte Führungskräfte in „Neudeutsch“). Natürlich waren wir alle am Rätseln, was da wohl kommt, man geht ja immer vom Schlimmsten aus. Am Ende wollte er uns nur kurz und knackig seine Werte mitgeben. Damit wir wissen mit wem, bzw. womit wir es zu tun haben oder besser gesagt, was ihm wichtig ist. Damit wir aber nicht so völlig ohne Ergebnis aus so einem Termin rausspazieren, hat er uns gleich mal nahegelegt, es ihm gleich zu tun. Werte – ja, das trägt man so mit sich rum. Meistens denkt man nicht mal groß drüber nach. Kann aber nicht schaden und wollte ich eh schon ewig mal machen. Ehrlich gesagt geistert da schon seit Monaten ein Text auf meiner Festplatte herum, immer mal wieder schraube ich ein bisschen daran. Jetzt wird es doch mal Zeit, das ganze rund zu machen. Aber wie findet man raus, was denn wirklich die eigenen Werte sind? Vielleicht mal Google fragen, ist ja ein schlaues Kerlchen. Alternativ Ecosia, da geht’s ein bisschen nachhaltiger zur Sache – wenn wir schon bei Werten sind. Schon in diversen Seminaren und Trainings hatte ich es mit mal mehr, mal weniger esoterischen Selbstests zu tun und bin daher, was das angeht, ein bisschen vorbelastet. Gesunde Skepsis ist wahrscheinlich stark untertrieben, die meisten Selbstfindungs-Fragebögen sind meiner Meinung nach völliger Mist. Was da aber bei der ersten Werte-Recherche so an Hilfestellung angeboten wird, toppt alles an Scharlatanerie. Aus einer vorgegebenen Auswahl an markigen Schlagworten wie Freiheit, Kreativität oder Achtsamkeit soll man sich einfach mal die heraussuchen, die einem besonders wichtig sind. Ok, kein Problem, ich kreuze einfach mal alles an. Und frage mich, was das soll. So richtig hilfreich kommt mir das nämlich nicht vor. Ich will mir ja nicht ein Set von hübsch klingenden Buzzwords zusammenstellen, nach denen ich mein ganzes zukünftiges Denken und Handeln ausrichten soll. Vielmehr möchte ich herausfinden, was mich bisher angetrieben hat, um zu verstehen, welchen Einfluss das auf meine Entscheidungen hatte und auch weiterhin hat. Und dann kann ich auch korrigieren, wenn ich genau weiß, dass ich in bestimmten Situationen in mir ganz eigene Muster falle. Genau da will ich eigentlich ansetzen und genau da sehe ich auch das große Fragezeichen. Ein Beispiel: Immer wieder merke ich, wie abgrundtief enttäuscht ich bin, wenn etwas nicht so läuft, wie ich mir das ausgemalt habe. Wenn ich mich auf etwas gefreut habe und dann das Leben dazwischen funkt, brauche ich immer erst mal ein bisschen Zeit, um das zu verdauen. Was mir also wichtig ist, ist Verlässlichkeit. Und womit ich eigentlich gerne reagieren würde, wenn mich ein Handwerker mal wieder hängen lässt, ist Gelassenheit. Die habe ich sonst nämlich in rauen Mengen und frage mich ehrlich, warum sie mir dann manchmal so schnell abhanden kommt. Eine Liste mit potentiellen Werten mag inspirierend sein, aber das ist doch keine Wünsch-Dir-Was-Veranstaltung. Meine tatsächlichen Werte finde ich nur durch Selbstbeobachtung und indem ich meine sozialen Interaktionen reflektiere. Huch, das klingt jetzt ganz schön affektiert. Da tut sich dann schon die nächste Hürde auf. Mal eben schnell den eigenen Wertekatalog festlegen geht so nebenbei nicht. Das entsteht im Laufe des Lebens und ändert sich auch immer mal wieder. Es wäre auch zu einfach, wenn man sich mal eben für eine halbe Stunde hinsetzt und sich seine Handvoll Lieblingswerte aussucht. Das ist, als fülle man sich eine Schachtel Pralinen beim Konditor. Und wie bei den Pralinen sollen es natürlich auch nicht zu viele Werte auf einmal sein. Ich will mich nicht auf eine bestimmte Anzahl beschränken lassen. Natürlich ist es Mist, per Rundumschlag einfach mal 50 Werte zu definieren. Kein Mensch könnte da noch Orientierung finden und wahrscheinlich täte sich auch der eine oder andere Widerspruch auf. Da macht die Priorisierung und Einschränkung schon Sinn aber ob ich jetzt drei, vier oder fünf persönliche Werte für mich festlege, interessiert doch eigentlich niemanden. Zumindest ist mir kein Wettbewerb um die perfekte Anzahl an Wertebegriffen bekannt. Manchmal erkennt man, was einem wichtig ist, wenn man mit dem Gegenteil konfrontiert ist. Zumindest hat mir das zu der Erkenntnis verholfen, dass Zuhören für mich ein ganz besonders wichtiger Wert ist. Wenn man sich das Alphatier-Gerangel mancher Führungskräfte anschaut, erklärt sich die absoluter Ratlosigkeit mancher Manager, was die Unzufriedenheit in der Belegschaft angeht, von selbst. In der Vergangenheit durfte ich schon miterleben, wie das unbequeme Analyseergebnis, welches von teuer eingekauften Beratern erstellt wurde, still und heimlich in der hintersten Schublade vergraben wurde. Wenn ich die Wahrheit nicht hören will, sollte ich gar nicht erst danach fragen. Bzw. einfach mal den Sabbel halten, wenn das Gegenüber spricht. Aber auch im privaten Umfeld erlebt man immer wieder, dass es bei Gesprächen lediglich darum geht, den Gegenüber auf den neusten Stand zu bringen. Wenn wir überhaupt noch miteinander reden – das Smartphone ist oft spannender als die analoge Begleitung. Ein Bild, über das jeder lacht und trotzdem sieht man es überall. Was ich auch am Negativbeispiel herausgefunden habe, ist meine Aversion gegen Menschen, die Entscheidungen aussitzen. Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Wenn man unsicher ist, kann man sich Rat holen. Und wenn man sich mal falsch entschieden hat, kann man das in aller Regel korrigieren. Oder man macht seinen Frieden damit. Auf jeden Fall sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich die Welt weiter dreht und nicht darauf wartet, bis ich mich für oder gegen etwas entschieden habe.  Menschen, die die Ärmel hochkrempeln und einfach mal machen, ohne zu zögern mit anpacken, sind mir also um Längen lieber, als solche, die jegliche Ideen zerreden und so lange zögern und zaudern, bis auch das letzte Fünkchen Motivation erloschen ist.   Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir sind, sondern unsere Entscheidungen. Joanne K. Rowling, Harry Potter und die Kammer des Schreckens Was mir sonst noch wichtig ist? Begeisterung! Dauernörgler und griesgrämigen Jammerlappen... --- ### Schlüsselfertig und doch nicht fertig > Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - Published: 2023-12-28 - Modified: 2023-12-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Handwerker, Hausbau, Jahreswechsel, Neujahrswünsche, Reklamation, Schlüsselfertig So langsam, aber wirklich ganz langsam stellt sich so etwas wie Normalität ein. Viele kleinere offene Punkte auf der endlosen ToDo-Liste sind erledigt und wir müssen nicht mehr unseren ganzen Alltag an den Terminen der Handwerker ausrichten. Aber ein bisschen halt doch noch... Auch ein Jahr nach Einzug – und damit weit über einem Jahr nach Ausführung – kommen noch Rechnungen rein. Leider immer unerwartete und teilweise wirklich unverschämt. Das man für den Netzanschluss zahlt, ist ja selbstverständlich. Dass dieser aber im mittleren vierstelligen Bereich liegt und sämtliche Bauarbeiter drum herum von einer anderen Firma, die längst bezahlt ist, durchgeführt wurden, hat uns dann doch überrascht. Noch dazu macht man sich nicht einmal die Mühe, verständlich die ausgeführten Arbeiten aufzuschlüsseln oder das Dokument so zu formatieren, dass man zumindest den offenen Betrag nicht erraten muss. Und wenn man dann denkt, jetzt ist endlich mal alles erledigt, kommt noch ein Handwerker ums Eck. Allerdings nicht mit der Rechnung, sondern nur mit der Ankündigung, dass er noch eine schreiben will. Aber das vor Jahresende nicht mehr tun möchte. Danke, wie nett – sag doch einfach, dass du es zeitlich nicht mehr hinbekommst. Denn beunruhigt, was denn da wohl noch kommt, ist man doch trotzdem. Was dann noch kommen kann und wird, weiß ich nicht. Auf der einen Seite führe ich genauestens Buch über alle Ausgaben und weiß, wie viel Geld wir in unser Bauprojekt und den Garten investiert haben. Auf der anderen Seite gibt es Sub-Sub-Unternehmen, Behörden und unfähige Bauleiter, die nicht wirklich viel von Kostentransparenz halten. Dazu kommen Reklamationen bei der Hausbaufirma, über die ich schon ein ganzes Buch schreiben könnte. Zumindest eines hat die Hausbaufirma jetzt hoffentlich gelernt. Wer billig kauft, kauft zweimal. Wir dachten zwar, wir hätten auf ein solides Qualitätsunternehmen gesetzt, dass keineswegs zu den ganz günstigen gehört (trotz dem „Schwaben“ im Namen). Aber dass dort gerade mit Handwerkermangel und Sparkurs am guten Ruf gesägt wird, weiß man halt erst hinterher. Und es trifft wohl ganze fünf Häuser im nahen Umkreis von denen die Handwerker, die den Pfusch beheben, uns berichten. Der Bauleiter hat seine Kontrollen wohl vom Fahrzeug aus durchgeführt. Dass er noch zuständig ist, verwundert gelinde gesagt. Die Abdeckung unserer Balkonumrandung wurde bereits drei Mal ausgeführt, der Balkon von der letzen Firma erneut abgedichtet – die erste gibt es zwischenzeitlich nicht mehr. Und auch die einstige Malerfirma existiert nicht mehr. Ein Neuer soll´s richten, will uns aber dafür für vier Wochen ausquartieren. Geht zwar alles über die Gewährleistung, ist aber trotzdem ärgerlich. Zudem wir seit Wochen stromfressende und laute Lüfter im Keller zu Gast haben, die die Bodenplatte unterm Estrich trocknen. Leckageortung und Reparatur stehen noch aus, unser Vertrauen in den Bauleiter ist allerdings reichlich angeknackst. Unser Keller mit Trocknungsgeräten, zum Glück steht sonst so nicht viel drin... Die wenigen Neider im Umfeld freuts. Manch einer kann sein selbstgefälliges Grinsen kaum verbergen. Schadenfreude ist nun mal die schönste Freude. Bei anderen muss ich innerlich immer an Katastrophentourismus denken. Die sind besonders interessiert, gehen aber auch immer gleich vom Schlimmsten aus und lassen kein gutes Haar am Gesamtprojekt. „Dass der nichts kann, hätte ich euch gleich sagen können“ – danke, ein guter Rat im Nachhinein ist so wertvoll, wie ein Pickel am A... llerwertesten. Zum Glück besteht die Welt nicht nur missgünstigen Menschen. Im Gegenteil, oft erfährt man mehr Mitgefühl und Unterstützung von Seiten, an denen man am wenigsten damit gerechnet hätte. Familie, Freunde und Kollegen fiebern mit und freuen sich über jeden noch so kleinen Erfolg (und wehe, man schickt dann nicht gleich Bilder). Neue Nachbarn wurden unerwartet zu guten Freunden, auf die man sich verlassen kann und mit denen wir gerne Zeit verbringen. Das ein Hausbau kein Spaziergang ist, war zu erwarten. Manches hätte aber auch einfach glatt gehen dürfen, so viel hätte ich jetzt gar nicht lernen wollen. Und auch, wenn das mit den hereinflatternden Rechnungen mal wirklich ein Ende hat, bin ich echt erleichtert. Klar ist es ohne Kinder und mit zwei Vollzeit-Gehältern einfacher – aber halt noch lange nicht einfach. Trotz verschiedenster Widrigkeiten lieben wir unser Fleckchen Erde. Und trotz allen offenen Reklamationen bin ich erstaunlich tiefenentspannt. Wahrscheinlich haben uns die bereits überwundenen Katastrophen und Überraschungen schon sehr resilient gemacht. Aber nächstes Jahr darf es gerne ein bisschen weniger turbulent an der Baufront sein. Aus der Perspektive siehts bombastisch aus :-) Was ich mir sonst so fürs neue Jahr wünsche? Also ich habe absolut realistischen Neujahrsvorsätze, sowas von SMART, also spezifisch, messbar und gääähn... Wahrscheinlich sagen unsere Vorsätze oder deren Nichtvorhandensein eine ganze Menge über uns selbst aus – Küchentischpsychologen könnten da jetzt wohl einiges herauslesen. Und auch, wenn viele versuchen, vieles noch vor Jahresende zu erledigen – die Welt dreht sich weiter, welch tiefgreifende Erkenntnis. Die Hausarbeit läuft nicht weg (leider), die Wäsche auch nicht (zum Glück, man stelle sich das mal vor! ) und der Jahreswechsel alleine ändert so gar nichts an unserer momentanen Situation. Damit das nächste Jahr aber ein absoluter Knaller wird, nehmen wir uns also einfach mal das Beste vor, was einem das Leben so zu bieten hat: Weltfrieden – nicht kleckern bei den Wünschen, sondern klotzen! Einen kerngesunden Planeten – also nicht irgendeinen, sondern unsere Erde natürlich! Im Lotto gewinnen – am besten gleich mehrmals und natürlich immer den Jackpot      Sportlicher, gesünder, klüger und natürlich noch hübscher werden (is klar, ne? ) Und natürlich das fertigste Haus aller fertigen Häuser ohne den allerkleinsten Makel Das Schöne an Neujahrsvorsätzen ist aber, dass man nur genug Sekt hinunterkippen muss, dass sie schon am nächsten Morgen wieder vergessen sind. Und Sekt ist an Sylvester ja obligatorisch. Dabei kann schon ein einziges Glas höllische Kopfschmerzen verursachen, aber wir sind ja vom Glühwein abgehärtet. Also feiert schön – oder auch nicht – und habt einen Jahreswechsel ganz nach eurem Geschmack! --- ### Mehr Meer bitte! > Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - Published: 2023-12-26 - Modified: 2023-12-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: 2023, Jahresrückblick, Mein Jahr in einem Foto Eigentlich war das Jahr viel zu kurz, für all die Dinge, die ich erlebt habe. Bzw. wie viel passt eigentlich in ein einziges Jahr, wenn man sich rückblickend mal bewusst macht, was alles passiert ist? Umzug ins neue Haus Jobwechsel Viele, viele Bauprojekte (Geräteschuppen, Bett, Schreibtisch, Garten... ) Konzerte, Feste, Sonnenwendfeuer, Abi-Treffen nach 25 Jahren, Treffen mit Familie und Freunden und viele schöne spontane Abende mit den neuen Nachbarn Und all die vielen kleinen und großen besonderen Momente, die aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde Was bei all dem natürlich hat zurückstehen müssen, waren Reisen ans Meer. Wir haben es nicht ein einziges Mal ins Wasser geschafft und die Sehnsucht wächst. Warum es trotzdem ein altes Unterwasserfoto  auf den Platz für mein Foto 2023 in einem Bild geschafft hat? Ich sehe darauf aus, wie diese furchtbaren Trolle – man sieht die Flausen, die wir beide im Kopf haben schon auf meinem Kopf. Verrücktheit und Albernheit steigen von Stufe zu Stufe bzw. von Jahr zu Jahr. Das darf gerne so weiter gehen. Vielleicht dann auch mal wieder mit Salzwasser in der Nase. --- ### Massenproduktion und kein Ende in Sicht > Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - Published: 2023-12-25 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Beton, Beton gießen, Deko, DIY, Epoxid, Hobby, Totenkopf Ich habe ja eine Schwäche für Totenköpfe in allen Varianten – und nein, Selbsterkenntnis ist in diesem speziellen Fall nicht der Weg zur Besserung. Die sympathisch grinsenden Kameraden begegnen einem hier an diversen Stellen. Neben den zwei langjährigen Mitbewohnern kommen aber nun ständig neue hinzu. Und das liegt nicht einmal daran, dass ich eine neue Sammelleidenschaft in mir entdeckt hätte. Nein, ich bin einfach nur über eine Silikonform gestolpert, wie man sie für Kunstharz verwendet. Nun bin ich kein allzu großer Fan von Epoxid und verwende das eigentlich nur, um Blumentöpfe aus Beton wasserdicht zu bekommen. Aber wenn man schon sehr charakterstarke Blumentöpfe aus Beton gießen kann... Das ist die ideale Beschäftigung, wenn man nur wenig Zeit hat, um seiner Kreativwut nachzukommen. Das Anrühren von Beton geht schnell, das Gießen noch schneller. Noch ein bisschen die Luftblasen raus klopfen und fertig. Nur bis das Kunstwerk ausgehärtet ist, braucht’s etwas Geduld. Und wenn ich mal das Gefühl habe, ich sei unproduktiv, flitze ich mal eben in den Keller, pansche kurz etwas Beton zusammen und gieße ein weiteres Köpfchen. Und schon habe ich das Gefühl, einer sinnvollen und schöpferischen Beschäftigung nachgegangen zu sein – ich weiß, Einbildung ist auch eine Bildung... Für den richtig edlen teuren Bastelbeton bin ich übrigens viel zu geizig. Ich verwende ausschließlich das günstige Zeug aus dem Baumarkt und ja, das tut´s auch! Nachdem die Außenlampen für die Wegbeleuchtung auch nur eine kleines Betonfundament benötigt haben, ist auch noch reichlich vom großen Sack übrig. Da kann ich mich noch eine Weile austoben. Es grenzt an ein Wunder, dass wir noch nicht in Totenköpfen versinken. Andererseits finden sie ständig Abnehmer  und auf dem Grundstück bevölkern sie neben den etwas anderen, sehr individuellen Gartenzaunpfosten nur eine unansehnliche Gartenmauer, die dadurch zusammen mir ein paar Stauden ihren ganz eigenen morbiden Charme bekommen hat. Man muss also schon genau hinschauen, drinnen wie draußen wird nur dosiert dekoriert. Natürlich habe ich die Form auch mal mit Epoxidharz getestet. Wenn man das ganze mit Licht kombiniert, wird’s richtig spannend. Von unten beleuchtet bekommt so ein schnöder Harzkopf einen richtig coolen Effekt. Das Testexemplar durfte also bleiben und wandert zwischen Badezimmer, Terrasse und Schlafzimmer hin und her. Überhaupt ist unsere Deko teilweise sehr mobil und wird gerne mal an die aktuell bevorzugten Aufenthaltsorte verpflanzt. Im Sommer mehr draußen, im Winter wieder drinnen. Als sich der Lieblingsnachbar dann einen Totenkopf mit rot leuchtenden Augen gewünscht hat, ist sogar mein Mann zum Bastler geworden. Da wird gebohrt und gelötet und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bzw. die Ergebnisse, denn so ein Kunstwerk weckt Begehrlichkeiten. Daher steht ein recht ähnliches Exemplar nun auch schon beim Schwager. Beim gemeinschaftlichen Werkeln gibt´s natürlich auch mal Ausschuss. Ich muss mir mal überlegen, wie eine Augenklappe für die Fehlversuche beim Bohren aussehen könnte und was gegen den unnachahmlichen Duft durchgeschmorter LEDs hilft. Wenn´s laut knallt und ein "ich war´s nicht" aus dem Keller tönt, sollte man im Interesse der eigenen Nase/Nerven lieber oben bleiben. Als Nächstes starte ich vielleicht Experimente mit Farbe – die Basis ist ja sehr flexibel. Oder ich versuche, hohle Köpfe herzustellen. Wie lustig wären die als Insektenhotel, wenn die kleinen Krabbler plötzlich zu den Augen raus kommen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das Material bei den Vielbeinern so gut ankommt. Zumindest wird es mir aber nicht langweilig, bis im Frühling der Garten wieder mehr Aufmerksamkeit beansprucht. Bis dahin habe ich womöglich schon eine kleine Armee produziert. Noch ein Sack Beton darf ich auf keinen Fall anfangen, wer weiß, wo das sonst hin führt... --- ### Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom > Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - Published: 2023-12-18 - Modified: 2023-12-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Diversity, Frauenquote, Führungskraft, Gleichberechtigung, Hochstapler-Syndrom, Imposter, Kultur, Quotenfrau, Vielfalt Haben die mich nur eingestellt, damit die Quote hübsch aussieht? Mit diesen Dauerzweifeln darf sich Frau rumschlagen, wenn ein Unternehmen sich groß auf die Fahnen geschrieben hat, einen fixen Prozentwert an Frauen in Führung zu erreichen. Die Schlagwörter Kultur und Vielfalt bzw. Culture&Diversity (muss ja alles hipp klingen, das geht einfacher auf Englisch) werden einem unternehmensübergreifend in Dauerschleife um die Ohren gehauen. Die wenigsten leben das wirklich, denn dafür braucht es echte Bemühungen statt Lippenbekenntnisse. Allerdings merke ich, dass ich ein paar Vorbehalte gegen dieses „alles und jeden so akzeptieren, wie er/sie/es ist“ habe. Nämlich immer dann, wenn dabei wiederum die Entfaltungs- und Persönlichkeitsrechte anderer in Mitleidenschaft gezogen werden. Beispiele gefällig? Einen Möchtegern-Macho lasse ich bestimmt nicht so sein, wie er halt ist. Das ist einfach. Was aber, wenn die ganze Kultur desjenigen darauf aufbaut, Frauen klein zu halten und ihrer Rechte zu berauben? Da ist man dann ja oft auch keiner Ausrede verlegen, wenn es darum geht, solche kulturellen Anwandlungen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt zu legitimieren. Vielleicht hat es die eine oder andere schon erlebt. Es gibt Kulturen, da gibt Mann einer Frau nicht die Hand. Hat angeblich was mit Respekt zu tun. Naja, wahrscheinlich höchstens mit dem Respekt vor anderer Männer Eigentum... Anderes Thema ist das Beten zu bestimmten Urzeiten. Kann ja jeder halten, wie er möchte. Aber im Namen von Religionen ist schon so viel Leid und Ungerechtigkeit verübt worden. Da fällt es mir schon im Privaten schwer, bei extrem religiösen Verhalten zumindest neutral zu bleiben. Bei der Arbeit hat Religion für mich überhaupt nichts zu suchen. Es interessiert mich nicht, ob die Kollegen an irgendeine oder sogar mehrere Gottheiten glauben. Dafür ist es mir aber immens wichtig, dass ich mit klugen und engagierten Menschen zusammenarbeiten darf. Religion ist Privatsache und darf keinen Einfluss auf das Miteinander haben. Da wären wir auch schon bei der leidigen Kopftuchdiskussion. Kann ich jemanden zwingen, seine Haare bzw. bei Krankheit den kahlen Schädel zu präsentieren? Andererseits – wollen die betroffenen Frauen das Kopftuch wirklich tragen oder sind sie nur einfach so gehirngewaschen, dass sie glauben, es wäre ihre eigene Entscheidung? Und muss man die religiöse Ausrichtung wirklich jedem immer und überall unter die Nase reiben? Kann man einen Gott ehren, der einen ohne Kopfbedeckung nicht mehr lieb hat? Mit persönlich war die Kopftuchfrage immer ziemlich egal, da die betuchten Kolleginnen alle ausnahmslos ebenso gut im Team mitgearbeitet haben, wie die unbetuchten. Die einzigen Differenzen waren rein fachlicher Natur und die konnten wir immer konstruktiv lösen. Aber in manchen Berufsgruppen ist das sicher nicht so einfach. Hätte ich Kinder, wöllte ich nicht, dass man ihnen eine Religion vorlebt, in der für Frauen bestimmte Kleidervorschriften gelten und dass das ok wäre. Die Feiertage nehme ich allerdings gerne mit. Da bin ich zugegebenermaßen wirklich inkonsequent. Das Thema könnte man aber leicht lösen, indem man jedem eine feste Anzahl frei wählbare/plazierbare Feiertage zugesteht. Quasi ein gesetzlicher Zusatzurlaub, den jeder an seine religiöse Ausrichtung anpassen kann. Das wäre dann auch fair, denn jeder würde unabhängig von der Glaubensrichtung die gleiche Anzahl an Tagen bekommen. Diversität kann aber auch bereichernd sein und ein bunt gemischtes Team kann gerade durch die unterschiedlichen Blickwinkel und Meinungen der verschiedenen Menschen profitieren.  Man lernt voneinander und wächst miteinander. Nicht ohne Grund haben sich viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zur Charta der Vielfalt verpflichtet, welche das Ziel hat, eine vorurteilsfreie Arbeitswelt zu schaffen. Und ganz nebenbei gibt es ja auch Gesetze, die es verbieten, jemanden aufgrund von Alter, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, Geschlecht, etc. zu benachteiligen.     Moment! Ich darf also niemanden wegen seines Geschlechts benachteiligen aber wie kann das mit einer Frauenquote vereinbar sein? Würde ich ausschließlich auf die Qualifikation schauen, kann es schon vorkommen, dass am Ende alles beim Alten bleibt, weil es einfach zu wenig qualifizierte Bewerberinnen gibt. Wenn dann eine weniger passende Bewerberin nur wegen einer hübschen Zahl auf dem Papier den Vortritt bekommt, wäre wiederum der männliche Bewerber benachteiligt. Auch nicht ok, oder? Das da der eine oder andere aus der Diskussion aussteigt, ist nachvollziehbar. Statt fester Quoten ist da eine allgemeine Förderung einer in jeder Hinsicht bunten Belegschaft auf allen Ebenen der sicherere Weg. Trotzdem hat man als weibliche Führungskraft gerade in manchen männerdominierten Bereichen schon etwas mit dem Beigeschmäckle zu kämpfen. Wer nun sowieso eher selbstkritisch unterwegs ist (Imposter-Syndrom lässt grüßen), dem könnten da schon mal Zweifel kommen. Ob man nun tatsächlich die für die Position geforderte Kompetenz mitbringt oder nur ein hübsches Aushängeschild für die vielgepriesene Vielfalt ist, wird einem aber wahrscheinlich keiner offen zugeben. Da braucht es schon ein gesundes Selbstvertrauen und ebenso ein gesundes Vertrauen in den Arbeitgeber. Ein bisschen Selbstzweifel täten mancher Führungskraft womöglich sogar ganz gut. Es schadet überhaupt nicht, sich selbst und die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen. Neulich war irgendwo von einer Statistik die Rede, die besagt, dass 90% der Mitarbeiter aufgrund ihrer Führungskraft kündigen. Ich weiß, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Aber angesichts mancher von sich selbst eingenommener Zeitgenossen, die sich selbst als unfehlbaren Nabel der Welt betrachten, klingt das schon plausibel. Der schöne Nebeneffekt beim regelmäßigen Rückblick ist ja, dass man sich dann auch die Erfolge nochmal vor Augen führen kann. Meist werden die positiven Erlebnisse ja von den negativen Dingen aus den Erinnerungen verdrängt. Da kann es dann schnell mal passieren, dass sich die eigene Wahrnehmung verschiebt und man sich nur noch zwischen all den Problemen aufreibt. Apropos Wahrnehmung – was soll das alles mit diesen neumodischen Buzzwords und dem Getue um Vielfalt, fragt sich manch einer. Brauchen wir doch nicht, wir sind doch alle gleichberechtigt, sagen andere – und merken dabei oft gar nicht, wie bequem wir es uns in unserem Schubladendenken eingerichtet haben. Von klein auf erlernte Rollenbilder lassen sich nun mal nicht so einfach überschreiben. Andersherum muss sich wohl manch ein Mann infolge der vermeintlich falschen Entscheidung für einen eher von Frauen geprägten Beruf abstruse Rückschlüsse auf seine sexuelle Orientierung gefallen lassen. So vorurteilsfrei, wie viele sich geben, sind die wenigsten. Und egal, für wie aufgeklärt man sich... --- ### Namen sind Schall und Rauch > Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - Published: 2023-12-11 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Blog, Hobby, Multiinteressiert, Musik, Name Warum heißen Dinge eigentlich, wie sie heißen? ! Fragt man sich ja immer mal wieder. Warum also Queen All? Die Inspiration trifft einen entweder, wie der Schlag oder reift Stück für Stück über einen längeren Entscheidungsprozess. Bei mir war es der Unwille, mich auf ein einziges Thema festlegen zu wollen und die Liebe zur Musik, die am Ende meiner kleinen Schreibwerkstatt ihren Namen gegeben hat. Die Affinität zu Metal habe ich schon sehr früh im Leben entwickelt. Erst waren es die wirklich coolen Albencover von Iron Maiden, die ich als kleiner Knopf in der sehr feinen Plattensammlung meines Onkels bewundert habe. Später habe ich mir die eine oder andere Platte vorspielen lassen und mich von seiner Sammelleidenschaft anstecken lassen, allerdings längst nicht in diesen Ausmaßen, sorry Onkelchen. Damals habe ich meine ersten Musikkassetten (ja, ich bin schon so alt) erstanden, unter anderem von Guns N’ Roses und Aerosmith. Als ich älter wurde, habe ich dann so ziemlich jeden Samstag im CD-Shop verbracht. Damals konnte man noch gemütlich rein hören und ich habe den Großteil meines Taschengeldes in Musik investiert.  Zwischenzeitlich hat sich der Geschmack geändert, es muss etwas (viel) mehr Krach sein. Im Auto läuft statt der 'BestOf' die 'BeastOf' Liste hoch und runter. Aber die alten Klassiker bleiben unvergessen und natürlich darf es gerne auch mal etwas Abwechslung sein. Gibt ruhige und laute Tage. Was in meinem (mittlerweile digitalen) CD-Regal so steht, ist das Ergebnis, jahrelanger musikalischen Leidenschaft... Therapy, Devildriver, Slipknot, Offspring, Korn, Rob Zombie, Static-X, Marilyn Manson, Incubus, Probot, Muse, System Of A Down, Metallica, Sepultura, Nirvana, Type O Negative, Gravity Kills, Nine Inch Nails, Tool, Deathstars, Two, AFI, Pearl Jam, Biohazard, 4lyn, Glassjaw, Mudvayne, Deftones, Smashing Pumpkins, A Perfect Circle, The Tea Party, Powerman 5000, Bush, Disturbed, Clawfinger, Staind, Ugly Kid Joe, Dry Kill Logic, Device, Sunna, Rage Against The Machine, 40 Below Summer, Soulfly, Goethes Erben, Thumb, Rammstein, Devilment, SOiL, Otep, Faith No More, Samael, Machine Head, H-Blockx, Stone Sour, Farmer Boys, Dope, Eels, Heideroosjes, Pain in the Ass, Silverchair, Psycore, We Butter The Bread With Butter, Tenacious D, Portishead, At the Drive-In, Flaw, Bush, Coal Chamber, Die Krupps, Godhead, Soundgarden, Thorn Eleven Ist natürlich nicht alles, das würde den Rahmen sprengen. Es kommt ja laufend wieder was Neues dazu und ich picke mir auch aus sämtlichen Genres raus, was mir sonst noch so gefällt. Jetzt hab ich den Bogen zwar arg weit gespannt aber ich muss zugeben, ich stöbere selbst gerne in den Musiksammlungen meiner Mitmenschen. Auch wenn ich selbst leider kein Instrument beherrsche und mit meinem Gesang eher Einbrecher vertreiben könnte, ist Musik für mich elementar wichtig. Trotzdem genieße ich auch mal die Stille um mich herum, gerade wenn ich mich kreativ auslebe. Beim Schreiben, Zeichnen oder DIY-Möbelprojekten ist es immer ruhig. Beim Lesen sowieso. Da rauschen die Gedanken schon so wild, dass ich keine weitere Untermalung brauchen kann. Dass ich gerne schreibe, wusste ich eigentlich schon in der Schule. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was ich damit anfangen soll und so habe ich dieses Hobby erst viel später für mich entdeckt. Und das Schöne an einem Hobby ist, dass ich dem völlig selbstbestimmt nachgehen kann, ganz ohne den Druck, damit Geld verdienen zu müssen. Aber nur für die Schublade zu schreiben, ist dann auch irgendwie langweilig (zumindest geht mir das so). So ist dann der Blog entstanden. Wenn man sich dann rein liest, wie das so mit dem Bloggen funktioniert, wird einem empfohlen, sich eine Nische zu suchen, in der man Expertenwissen vorweisen kann und zu der noch nicht so viel im Internet zu lesen ist. Der Rat scheint mir allerdings etwas aus der Zeit gefallen zu sein. Kaum ein Thema ist nicht bis zum Erbrechen durchgenudelt, selten liest man etwas wirklich Neues. Und nicht jeder hat seine ganz eigene kleine Nische, in der er als Experte glänzen kann. Unter den Menschen gibt es Spezialisten und Generalisten. Der eine kann eine Sache ganz besonders gut, der andere viele Sachen einigermaßen gut. Ich zähle zu letzteren. Und da ich mich auch für viele Dinge interessiere, will ich mich auch nicht auf ein einziges Thema festlegen. Viel spannender finde ich Abwechslung gespickt mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Gerne auch mit einer gehörigen Prise Humor, am liebsten schwarz, so wie mein Kaffee und meine Kleider (und irgendwie fast alles, was ich besitze). Wie viele vermeidlichen Experten gebe auch ich oft nur wieder, was ich woanders schon gelesen habe, gewürzt mit persönlicher Erfahrung. Und ich ziehe den Hut vor echten Spezialisten, die sich mit all ihrer Energie und Leidenschaft in ein Thema stürzen. Im Gegensatz stürze ich mich gerne von einem Thema ins nächste. So probiere ich auch immer wieder gerne neue Hobbies aus oder lese mich in interessante Themengebiete oder Fragestellungen ein. Oft sinne ich bei der einen Beschäftigung schon über die nächste und überlege mit Umsetzungsmöglichkeiten. Und schon wieder läuft der rote Faden Gefahr, sich völlig zu verknoten. Also machen wir es kurz (ich versuche es zumindest). Wie nennt man einen Blog, der sich selbst keine inhaltlichen Grenzen setzen möchte? Wenn man selbst keinen Spitznamen hat, der da geschickt herhalten könnte, muss man sich tatsächlich was Kreatives einfallen lassen.  Praktisch, wenn man sich inspirieren lassen kann. Und so darf die Musik herhalten – in Anlehnung (und als kleine Verbeugung) an Metallicas King Nothing ist also der Name für diesen Blog entstanden. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Wahl, da ich mich selbst niemals als Queen bezeichnen würde und mir der Name daher immer etwas überkandidelt vorkommt. Andererseits muss man den Dingen ja auch nicht unnötig viel Gewicht geben. Es geht nun mal um alles (und nichts) und in meiner Badewanne bin ich der Kapitän bzw. auf meinem Blog die Queen. Klar habe ich Lieblingsthemen aber auf die will ich mich keineswegs beschränken. Und so hau ich in die Tasten, was mir das Leben so mitgibt. Oft mit einem Augenzwinkern und hoffentlich viel kurzweiliger Unterhaltung. --- ### [K]ein Baum? - Published: 2023-12-04 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Dekoration, Fichte, Mietbaum, Minimalismus, Nachhaltig, Nachhaltiger Weihnachtsbaum, Nordmanntanne, Wanddeko, Weihnachten, Weihnachtsbaum, Weihnachtsdeko Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher ist man kurz vor Weihnachten losgezogen, um DEN Weihnachtsbaum für die Familie zu besorgen. Gerne auch erst an Heiligabend, wobei dann meist nur noch sehr kümmerliche Exemplare zu haben waren. Ich spreche das aus Erfahrung, wir hatten oft sehr mitleiderregende Kandidaten die mit Kugeln behängt nur noch jämmerlicher aussahen. Aber in jedem Haushalt hatte ein Baum zu stehen – die müssen damals noch um einiges günstiger gewesen sein, so gut betucht waren wir nicht. Der Klassiker – der geschlagene Baum Was spricht denn dagegen? So ein Baum ist natürlich nicht ganz billig. Mittlerweile gilt die Nordmanntanne als Klassiker, die piekst auch nicht so, duftet dafür aber auch nicht so intensiv. Bis so ein Bäumchen die entsprechende Größe erreicht hat, vergehen aber mindestens 5-7 Jahre, in denen es gehegt und gepflegt werden will. Dementsprechend sind auch die Kosten für einen ausgewachsenen Baum mehr als gerechtfertigt. Ganz von alleine wächst der nämlich nicht zu einem so schön geraden Weihnachtsbaum heran. Er braucht Platz und Wasser und ein paar Nährstoffe wären auch nicht verkehrt. Selbstverständlich richtet sich der Preis dann auch nach der Größe des Baumes, bzw. nach laufenden Baummetern. Bei der Nordmanntanne kann man da schon mit bis zu dreißig Euro pro Meter rechnen. Fichten sind um einiges günstiger zu haben und liefern obendrein den passenden Raumduft gleich mit. Die häufige Trockenheit hat natürlich einen großen Einfluss darauf, was sich in unseren Breiten noch wohl fühlt und wie sich die Pflanzenwelt (und natürlich auch die Tierwelt) verändert. Die heimischen Nadelbäume sind nicht unbedingt die größten Fans der Klimaveränderungen. Und so muss man sich schon fragen, was hier sinnvoll angebaut werden kann und soll. Und ob es dann so eine gute Idee ist, eine Fläche jahrelang mit Tannenbäumen zu belegen, die lediglich als übergroße Schnittblumen enden. Da ist dann auf einen Schlag eine ganze Fläche kahl, damit wir ein paar Tage einen Baum in der Bude stehen haben. Platz – So ein richtig schöner Weihnachtsbaum vom Boden bis zur Decke ist eher vollschlank und entspricht damit so gar nicht dem Schönheitsideal der Modeindustrie. Der weit ausladende Unterbau (er)fordert schon ein bisschen Raum. Normalerweise richtet man sich ja nicht so ein, dass von vornerein ein Baum ins Wohnzimmer passt. Es wird also eng – passend zur kuscheligen Jahreszeit, da rückt man ja gerne etwas näher zusammen. Aufwand – Bis der Baum gerade steht, kann schon mal ein Nachmittag vergehen, inklusive Krieg (weil einer angeblich schief guckt oder sowieso handwerklich gänzlich unbegabt ist... ) und Massaker (um den Baum passend zum Ständer zu machen). Dann muss das Schmuckstück natürlich angemessen aufgehübscht werden, heißt reichlich behängt mit Kugeln und anderer Deko. Auch hier gibt es wieder reichlich Potential für Grundsatzdiskussionen. Echte Kerzen oder Lichterketten, Lametta oder Tannenzapfen? Und wird das nicht langweilig, jedes Jahr dieselbe Dekoration zu verwenden? Und kaum sind die Feiertage überstanden, geht es ans Abschmücken. Der Baum muss fachgerecht entsorgt werden. Oft hat er reichlich Nadeln gelassen, die Temperaturen liegen in unserem kuscheligen Innenräumen nicht ganz in seiner Wohlfühlzone. Die Nadeln finden sich oft noch Wochen später unter Sofa und Schränken. Wenn´s unbedingt der Klassiker sein soll, sollte man also drauf achten, dass der Baum noch frisch ist und „voll im Saft steht“. Und natürlich braucht er genau wie andere Schnittblumen Wasser, damit er nicht schon vor den Feiertagen kahl ist. Nachhaltige Alternative – der Baum im Topf Was einem aber zu denken geben sollte – selbst, wenn ein geschlagener Baum nicht gegossen wird, sieht er doch noch eine ganze Weile ziemlich lebendig aus. Und das, obwohl er doch eigentlich schon ziemlich tot ist. Welche Alternativen gibt es also zum gefällten Baum? Naheliegend ist ein Baum mit Wurzelballen. Hier gibt es allerdings himmelweite Unterschiede und als Laie greift man sich dann womöglich ein hübsches grünes Bäumchen zum unschlagbaren Kampfpreis. Billig kann dann aber nach hinten los gehen, denn dann ist der Baum womöglich einfach groß ausgestochen und in den Topf verpflanzt worden. Dann fehlen ihm all die feinen Wurzeln mit denen er sich versorgt. Damit gleicht in der Regel dem geschlagenen Baum und ist quasi schon tot - siehe oben -  man sieht es nur erst Monate später, wenn der Baum im Garten immer bräunlicher wird. Dazu kommt noch die Ein- und Ausgewöhnungsphase, damit er in unserer warmen Wohnung nicht dem sofortigen Hitzeschock erliegt. Zwei Tage im hellen und unbeheizten Treppenhaus – wenn man denn eines hat. Und dann darf er trotzdem nur wenige Tage drinnen bleiben. Ganz schön viel Aufwand, um einen echten Baum im Raum zu haben. Also egal ob lebender oder geschlagener Baum, man sollte immer auch auf die Herkunft achten. In einer guten Gärtnerei hat man reelle Chancen, dass der Kleine aus dem Topf im heimischen Garten Wurzeln schlägt. Nur zu Gast – der Mietbaum Und wenn ich gar keinen Garten haben, in dem der Baum nach den Feiertagen in Frührente gehen könnte? Dann kann ich mir mittlerweile sogar einen Baum mieten. Das macht natürlich nur mit Bäumen Sinn, die danach wieder zurück in die Gärtnerei gehen und vor allem weiterleben. Dann muss man aber umso mehr darauf achten, dass er das Fest der Liebe heil übersteht. Schauen wir uns also den Aufwand dafür nochmal im Detail an: Rechtzeitig bestellen - anscheinend muss man seinen Wunschbaum aussuchen und frühzeitig reservieren Dann wird hoffentlich rechtzeitig angeliefert, denn es braucht Vorlauf, bis der Baum ins Wohnzimmer darf Akklimatisieren – von draußen nach drinnen, am besten über 1-2 Tage im kühleren Treppenhaus oder Hausflur oder einem kühleren Zimmer. Nicht im Keller, der Baum braucht Licht! Kühlen Standort auswählen – nicht neben Heizung oder Kamin – oder einfach mal ein bisschen Heizkosten sparen Nadeln hin und wieder mit Wasser besprühen, die trockene Luft setzt ihm schon sehr zu. Nicht mit Baumschmuck überlasten, damit die Zweige gesund und stark bleiben Nicht zu lange drinnen stehen lassen. Generell ist es dem Baum zu dieser Jahreszeit in unserem Wohnzimmer zu warm. Er sollte also nur wenige... --- ### Digitale Leuchtfeuer > Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - Published: 2023-11-27 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/ - Kategorien: Gastbeiträge - Schlagwörter: Arbeitsplätze, Flüchtlinge, Informationen, KI, Medien, Nachrichten, Steuern Heute habe ich die Ehre, euch einen Gastartikel von Anne zu präsentieren. Auf ihrem großartigen Gartenblog Miss Minze schreibt sie sonst über „klimagerechtes Gärtnern mit Pflanzen, die wenig Wasser brauchen. “ Heute soll es aber mal nicht um Überlebenskünstlerpflanzen gehen, sondern ein ganz anderes aber mindestens ebenso wichtiges Thema. Daher übergebe ich gleich mal das Wort: Ich habe das Gefühl, in letzter Zeit folgt eine Krise auf die nächste. Hinzu kommen Umbrüche gesellschaftlicher und politischer Natur, die unser Leben nicht nur beeinflussen, sondern prägen. Die größten Sorgen bereiten mir: die zunehmende ökonomische und mediale Hegemonie einiger weniger Konzerne, die unsere Demokratie in Bedrängnis bringen, ein auf ewig schwelender Konflikt mit Russland, das von einem immer gestörteren Putin regiert wird sowie der Ausblick, dass der zukünftige Arbeitsmarkt nicht unwesentlich von Künstlicher Intelligenz unterwandert werden könnte. Vielleicht habe ich zu viele Science-Fiction-Filme gesehen, aber gerade Letzteres erinnert mich stark an "The Expanse", wo die Erde zum Großteil von nutzlos gewordenen Menschen bevölkert wird: Nur noch ein Drittel der Menschheit bekommt per Losverfahren Ausbildungsplätze und Jobs zugeteilt. Der Rest vegetiert in Armut und Bedeutungslosigkeit vor sich hin. Komischerweise interessieren sich nur wenige in meinem Umfeld für meine Sorgen. Stattdessen zerbrechen sie sich mit Vorliebe die Köpfe über "Sozialschmarotzer", also all jene, die Bürgergeld beziehen. Seien es Flüchtlinge oder Faule, man müsse sie stoppen, schließlich kosteten sie den Staat viel zu viel Geld. Ergänzt wird das tägliche Klein-Klein vom Hass auf Klimakleber und der Verachtung für unsere Regierung. Als es in einem Gespräch mal wieder darum ging, dass "die Flüchtlinge ja nur die Hand aufhalten", fragte ich meine Gesprächspartnerin, warum sie sich nicht gleichermaßen über Amazon beschwerte. Schließlich zahlt der Konzern so gut wie keine Steuern auf seine Gewinne, hat jedoch seit seiner Gründung jedwede Konkurrenz (zum Beispiel kleine Geschäfte in den Innenstädten) und damit unzählige Arbeitsplätze vernichtet. Stattdessen hat das Unternehmen Jobs geschaffen, die dem Niedriglohnsektor angehören und setzt auf Subunternehmer, die auf eigenes Risiko arbeiten. Amazon erwirtschaftet unfassbare Umsätze - auf Kosten der Allgemeinheit. Wenn jemand ein Sozialschmarotzer ist, dann Amazon. Ich möchte mich nicht als Gutmensch stilisieren. Auch ich nutze Amazon und trage somit zum immer größeren Erfolg des Unternehmens bei. Aber ich lasse mich nicht verarschen. Ich glaube nicht, dass unser Land den Bach runtergeht, weil ein paar Flüchtlinge "die Hand aufhalten". Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass unsere Demokratie den Bach runtergeht, wenn Unternehmen wie Amazon, Google und Meta noch mehr Einfluss gewinnen. Doch die Konzerne haben leichtes Spiel, treffen sie doch auf immer arglosere Konsumenten, die sich nur zu gerne der digitalen Übermacht ausliefern. Radio, Fernsehen und Printmedien verkommen zu Randerscheinungen. Ich frage mich, ob es daran liegen könnte, dass die Datenkraken bereits heute erfolgreich unsere Diskurse bestimmen. Denn eines ist statistisch belegt: Die mediale Vielfalt existiert nur noch in der Theorie. Genutzt wird sie nicht. Die Leute informieren sich fast ausschließlich in den sozialen Medien, von denen sie sich kaum noch lösen können. So verbringen die Deutschen im Schnitt 21 Stunden pro Woche in sozialen Netzwerken. Auf der größten Nachrichten-Plattform "Spiegel Online" hingegen nur 18 Minuten im Monat! Zugegeben, die meisten Artikel dort verbergen sich hinter einer Bezahlschranke. Und wer zahlt schon für Inhalte, die er auf Facebook & Co. auch kostenlos kriegen kann? In meinem gesamten Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich tatsächlich nur zwei Personen, die eine Zeitung abonniert haben, also bereit sind, für echten Journalismus zu zahlen. Alle anderen vertrauen auf ihre jeweilige Bubble und orientieren sich an Leuchtfeuern, die - wer weiß schon wer?  - gesetzt hat. Bots, Trolle, Algorithmen, KIs oder schlicht manipulative Menschen. Und glauben, das Problem seien Flüchtlinge und Klimakleber...   Ein Dankeschön an Miss Minze für diesen Beitrag. Und allen, die jetzt meinen, das sei doch alles übertrieben, möchte ich zum Abschluss noch diesen (kostenlosen) Artikel über den Einfluss von KI auf das kommende Superwahljahr ans Herz legen. --- ### Entschleunigung lernt man im Garten > Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - Published: 2023-11-26 - Modified: 2023-11-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset - Schlagwörter: Bucket-Liste, Entschleunigung, Erntedank, Garten, ToDo-Liste Entschleunigung ist eines der vielen neumodischen Wörter, die die Autokorrektur meines Textprogrammes nicht kennt. Was früher ganz normal war, nämlich dass man im Herbst zur Ruhe kommt, ist heute längst in Vergessenheit geraten. Zu Recht ruft da die Multipotentialistin zur Blogparade Ernte und Dank auf. Nach einem ungewöhnlich ereignisreichen Jahr mit Umzug und Jobwechsel wird es gerade merklich ruhiger. Man hat sich im neuen Leben eingeschwungen und die Nebenkriegsschauplätze mit Handwerkern und Reklamationen werden weniger. Statt sich jetzt gleich in neue Pläne zu stürzen, lerne ich gerade anhand unseres Gartens den natürlichen Jahresrhythmus wieder zu schätzen. Während wir in den warmen Sommermonaten fast jede freie Minute draußen verbracht haben, kommen wir nun zur Ruhe und genießen die Zeit im kuscheligen Haus. Im Garten gibt es nichts mehr groß zu tun, alles ist nass und wachsen tut auch nichts mehr. Noch im Spätherbst war der Tatendrang groß, ich wollte unbedingt noch ein paar Beete vorbereiten. Da war aber der Boden noch knochentrocken und steinhart. Als dann von jetzt auf nachher der gefühlte Dauerregen eingesetzt hat, hat sich der Mann verweigert und alleine buddeln macht halt nur halb soviel Spaß. Also wird erst im Frühjahr wieder in der Erde gewühlt und bis dahin erst mal ein grober Plan erstellt, was den wo wachsen soll. Wobei ich den ja schon im Kopf hab, aber der Mann will mitreden (auch wenn er mich dann eh immer machen lässt). Bis zum nächsten Frühjahr sind es aber noch ein paar Monate und die dürfen völlig planlos und ohne irgendwelche Bucket-Listen ins Land ziehen. Heißt nicht, dass wir nichts unternehmen. Die eine oder andere Teufelei habe ich immer im Hinterkopf. Nur gibt es keine Liste, die abgearbeitet werden will und schon gar kein Ablaufdatum (außer natürlich bei den Konzertkarten, die hier schon warten). Nach all dem sommerlichen „wir müssen noch“ von Rasen sähen bis Rasen mähen, tut diese Entschleunigung richtig gut. Und damit man auch ja nicht auf dumme Gedanken kommt, schaltet sich draußen einfach mal früh das Licht aus. Da kann man ja nur klein beigeben und sich brav in den Lesesessel kuscheln. Kalt wird uns hier dabei sicher nicht. Dann ganz im Sinne des Titels der Blogparade können wir für eine reiche Ernte dankbar sein. Und zwar an Chilis, die uns in rauen Mengen bestimmt bis weit ins nächste Jahr einheizen werden. Chilis liegen zum Trocknen aus Auch Kräuter konnten wir im ersten Gartenjahr schon reichlich ernten. Die habe ich im Haus getrocknet und in große Vorratsgläser abgefüllt. Zeitweise ist man drinnen vor lauter Kräuterduft fast high geworden. Dafür kommen wir hoffentlich mit dem Bestand an getrockneten und gefrorenen Kräutern über den Winter. Mit dem Frühjahr kommt dann bestimmt auch der Aktionismus wieder, wenn man wieder bis spät abends draußen werkeln kann. Bis dahin lasse ich mich aber weder vom Vorweihnachtsstress infizieren noch werde ich irgendwelche ToDo-Listen verfassen. Stattdessen lasse ich eher mal fünfe gerade sein und pfeife auf die Joggingrunde bei Eisregen. Entschleunigung ist angesagt, das hat mir die Natur verraten! --- ### Vom Loslassen und Festhalten > Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - Published: 2023-11-20 - Modified: 2023-11-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Festhalten, Garten, Horten, Konsum, Loslassen, Minimalismus, Müll, Pflanzen Oft behält man bestimmte Dinge ja fest im Glauben, dass sie nochmal nützlich sein könnten. Bei uns ist es ganz schlimm mit Schrauben. Da bleiben immer mal ein paar übrig und manchmal ist man ja froh, wenn man für spontanen Bedarf das passende Exemplar im Haus hat. Ob ich dann tatsächlich in meinem Eimer mit gefühlt 5 Kilo Schrauben DIE EINE passende Schraube finde, sei mal dahingestellt – und dass die dann auch nicht noch verrostet ist... Die Resterampe Allerdings ist unser Behälter für diverse Restschrauben nur etwa 5x10 cm groß und gibt uns so ein natürliches Limit vor. Und tatsächlich entnehmen wir auch immer wieder Material, der Deckel lässt sich immer noch schließen! Natürlich soll es bei uns nicht irgendwann aussehen, wie in der alten Werkstatt meines Großvaters. Da hatte sich über die Jahre derart viel Kram angesammelt, dass ein professioneller Messie vor Neid erblasst wäre. Das auszuräumen war ein echter Kraftakt und leider war am Ende wirklich fast alles nur noch Müll – der Zahn der Zeit nagt auch hinter verschlossenen Schranktüren und Schubladen. Minimalist vs. Sammler Es muss ja auch möglich sein, eine Balance zwischen Nix und Alles aufheben zu finden. Dann muss man sich auch nicht durch Berge von Schrott wühlen, wenn man etwas Bestimmtes sucht.  Bisher habe ich mich immer an den gesunden Menschenverstand gehalten aber man kann sich zur Orientierung ja allerhand Anleitungen und Rezepte aus dem Netz ziehen. Und obwohl ich mich nie an solche Regelwerke halte, lese ich sie gerne. Fragt mich nicht warum, ich bin selbst erstaunt. Was stimmt da nicht mit mir? Und so ist mir neulich erst wieder die eigenwillige „Minimalismus-Regel“ untergekommen, dass man im Zweifel alles, was sich nicht für unter zwanzig Euro wiederbeschaffen lässt, wegwerfen soll. Da stellen sich mir allerdings die Nackenhaare auf. Denn weder habe ich einen Goldesel im Keller, noch kann ich dieses Vorgehen mit meinem Gewissen vereinbaren. Das ist vielleicht ok, wenn man jemanden hat, der genau diesen besagten Gegenstand braucht. Dann kann ich den weitergeben, wenn ich in absehbarer Zukunft keinen Bedarf habe. Der Vorzeigeminimalist Manchmal könnte man meinen, es sei ein Wettbewerb, wer am wenigsten materiellen Besitz um sich häuft. Und selbsternannte Minimalismus-Gurus setzen ihren Jüngern dann solche kruden Ideen in den Kopf. Wer sein eigenes Hirn tatsächlich nutzt, hinterfragt solche Ansagen hoffentlich und lässt sich nicht von solchen sinnentleerten Regelwerken leiten. Man könnte meinen, da steckt irgendeine Lobby dahinter, die uns gleich wieder zum fleißigen Konsumieren motivieren will. Ich kann verstehen, dass manche eine Art Leitfaden brauchen, um einen Einstiegspunkt zu finden. Gerade wenn man sehr viele Dinge hortet, und einfach Ballast loswerden möchte, kann das helfen. Aber braucht ein Normalsterblicher tatsächlich eine Vorgabe, wie viele Kaffeebecher zu viel sind? Das fragen manche tatsächlich! Und wie viele Unterhosen (ja, so hab ich auch geschaut). So als Orientierung hätte ich mal behauptet mindestens eine. Aber im Ernst, dass kann man doch selbst entscheiden. Ich lass Dinge los, wenn es sich richtig anfühlt. Wenn etwas irreparabel kaputt, fliegt es raus. Gerade bei Unterhosen und Kaffeebechern bin ich da schmerzbefreit. Wenn ich etwas nicht brauche, suche ich jemanden, der es braucht (so nebenbei – braucht jemand eine Hängeleuchte mit Holzbalken? Für 5 Leuchten, ideal zu einem großen Esstisch... ). Wenn mir jemand gehörig auf den Zeiger geht, meide ich den Kontakt. Und wenn ich an etwas hänge? Dann bin ich dankbar für die Zeit, in der es mir erhalten bleibt. Das ist einfach, bei materiellen Dingen wie einem saubequemen Paar Schuhe. Damit mir Menschen oder Gesundheit erhalten bleiben, kann ich auch viel tun. Dann gibt es aber auch Dinge, die sind halt einfach irgendwann vorbei. So wie die jugendlich glatte Haut – zack, weg! War schön mit dir. Jugendwahn Gefühlt ohne Vorwarnung werden wir von einem Tag auf den anderen alt. Zumindest, wenn man der Kosmetikindustrie Glauben schenken darf (darf man eher nicht). Da gibt es Cremes ab 30+, 40+, 50+ und danach ist dann Hopfen und Malz verloren. Nicht vergessen, alles unter 20 Euro fliegt raus. Also am runden Geburtstag wird bitte brav die alte Creme rausgeworfen, es ist Zeit für ein Upgrade. Die Versuche, an der eigenen Jugend festzuhalten, führen mitunter ehre zu mitleiderregende Ergebnissen. Mit unterpolstertem Gesicht und aufgespritzen Lippen sehen manche aus, wie die traurige Karikatur ihrer selbst – von jung wollen wir gar nicht erst sprechen. Es wird einem halt auch nicht leicht gemacht von der Industrie. Da heißt es einerseits, dass man in einem gewissen Alter bestimmte Dinge nicht mehr tragen sollte, dann wieder soll man sich doch bitte nichts diktieren lassen. Wir sollen uns so alt fühlen, wie wir sind – oder andersrum. Wir sollen doch bitte würdevoll altern – wie auch immer das aussieht. An mir war noch nie etwas „würdevoll“, da wird es das Altern sicher auch nicht werden. Aber ich bin sehr zuverlässig und kann bestimmt auch zuverlässig altern. Das sind doch gute Aussichten. Noch steht meine Faltensammlung ziemlich am Anfang. Aber jeder Sammler fängt mal klein an. Mit Ausmisten ist da nichts, die Falten, Dellen und Flecken werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit alle behalten.  Für Schönheits-OPs wäre ich viel zu geizig und ich hänge sehr an meinem heilen Körper. Ein Hoch auf das Horten Und genau so halte ich es auch mit anderen Dingen. Ich wäre viel zu sparsam, mir ständig Sachen für unter 20 Euro wiederzubeschaffen. Und ich hänge sehr an einer heilen Welt. Die gibt es allerdings nicht, wenn wir die Müllberge weiter wachsen lassen. Und die wachsen zumindest weniger schnell, wenn nicht ständig Ausrangiertes, sowie Neu- und Transportverpackungen auf den Müll fliegen. Ich weiß, es ist schier unmöglich, Müll komplett zu vermeiden. Alleine der Einkauf in der Gemüseabteilung lässt mich oft schier verzweifeln. Hat die Natur bei ihren Verpackungen nicht einen sauguten Job gemacht? Eigentlich schon! Immerhin kenne ich Bilder von in Plastik eingeschweißten geschälten Mandarinen nicht aus den hiesigen Märkten – vielleicht besteht ja noch ein Fünkchen Hoffnung für uns. Dann reicht es aber nicht, brav auf Plastiktüten zu verzichten. Schon gar nicht, wenn man bei jedem Einkauf... --- ### Es weihnachtet sehr – jetzt schon?! > Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - Published: 2023-11-13 - Modified: 2023-11-10 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Adventskalender, Deko, Geschenke, Geschenkideen, Weihnachten, Weihnachtszeit Gefühlt saßen wir gerade noch bis spät in die Nacht bei milden Temperaturen im Garten, jetzt sind wir schon mitten in der Vorweihnachtszeit angekommen. Die beginnt auch immer früher und das liegt nicht nur am sogenannten Herbstgebäck, das im Übrigen schon seit Jahren immer Anfang September in die Auslagen (und unser Mägen) wandert. Manchmal könnte man fast meinen, dass man Halloween aus Anstand dazwischen geschoben hat, damit man die im Oktober angebotenen Weihnachtsartikel noch ein bisschen ignorieren kann. Und auch, wenn sich an Halloween die Geister scheiden, habe ich mich tatsächlich ein bisschen gefreut, dass sich ein paar ganz mutige Geister auf den langen Weg von der Straße zu unserem Haus hoch gewagt haben. Und der Ehemann, der zu dem Zeitpunkt noch auf ein Bier beim Nachbarn saß, war regelrecht enttäuscht, dass er die kleine Geistertruppe verpasst hatte. Diesmal habe ich auch aufgemacht, bin ja lernfähig. Vor einigen Jahren, noch in der alten Wohnung, dachte ich, ich könnte das Klingeln einfach ignorieren. Bis es nicht mehr aufhörte, zu klingeln. Als ich allerdings wutschnaubend die Türe aufgerissen habe, war da – keiner! Das war meine wohlverdiente Ladung Saures, die ignorierten Geister hatten die Klingel mit Tesafilm festgeklebt. So ein kleiner harmloser Streich, der keinem weh tut, hat mir sogar ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und es tat mir fast ein bisschen leid, dass ich nicht gleich aufgemacht hatte. Andererseits wäre es ja auch langweilig, wenn alle brav mitspielen. Nun haben wir Halloween überstanden, die ersten Lebkuchen sind auch schon wohlbehalten auf den Hüften angekommen und schon starten die ersten größeren Wintermärkte. Natürlich unter dubiosen Namen wie Wintertraum oder Winterdorf, damit keiner merkt, dass es sich um einen vorgezogenen und verlängerten Weihnachtsmarkt handelt. Aber egal, solange alle ihren Spaß dabei haben, will ich mich nicht beklagen. Statt dessen genieße ich lieber die schöne Atmosphäre in netter Gesellschaft und wärme mir die kalten Griffel an einem pappigen, überteuerten Glühwein. Wobei die Marketingexperten allerdings geschlampt haben, ist die Tarnung des angeblichen Herbstgebäcks. Da waren doch tatsächlich Weihnachtsbäume und Kugeln auf der Lebkuchenpackung aufgedruckt – sehr herbstlich! Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich nicht einmal ein Beweisfoto liefern kann, weil der Inhalt schon verputzt ist und die Packung längst entsorgt wurde. Bei zimthaltigem Süßkram bin ich wohl ein leichtes Opfer und vergesse innerhalb von Nanosekunden alle meine guten Vorsätze. Bis Weihnachten sind aber bestimmt alle Gelüste befriedigt, dann kann ich wieder erhobenen Hauptes durch den Supermarkt stolzieren mit nur Obst und Gemüse im Korb (träumen darf man ja). Was man ebenfalls schon wieder kaufen kann, dass aber unter keinen Umständen als Herbstgebäck durchgeht, sind Adventskalender in allen Ausführungen. Noch vor einem Jahr habe ich mich gewundert, was es da mittlerweile für Auswüchse gibt. Doch jedes Jahr setzt die Industrie noch eine Schippe drauf und die Müllberge wachsen damit ins Unermessliche. Kauft eigentlich noch jemand diese ganz einfachen Adventskalender, in denen jeden Tag „nur“ ein kleines Stückchen Schokolade drin ist? https://www. queen-all. com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/ Die ersten Bekannten bereiten auch schon ihre Einkauflisten für den kommenden Black Friday vor. Wobei der ja zwischenzeitlich zu einer Black Week ausgewachsen  ist, ein Konsumfest ohnegleichen. Man sollte meinen, danach seien alle mit Geschenken versorgt und die Läden bis Weihnachten leer. Aber nix da, das ist erst der Auftakt zu einem Shoppingmarathon, der erst zum Ladenschluss an Heiligabend endet. Um dann direkt im Januar mit Umtausch und Gutscheineinlösung sofort wieder zu starten. Von besinnlicher Vorweihnachtszeit kann da nicht die Rede sein. Alle sind maximal gestresst und alle Jahre wieder auf der Suche nach dem perfekten Geschenk. Manchmal traue ich mich mit meinem Mann in den wilden Trubel und wir setzen uns in ein gemütliches Café, um das bunte Treiben zu beobachten. Was das angeht, sind wir ganz das pragmatische alte Ehepaar, dass sich schon lange keinen Stress mehr mit Geschenken gibt. https://www. queen-all. com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/ Dabei verzichten wir nicht einmal explizit darauf, manchmal gibt’s was, manchmal nicht. Wir haben uns nur von jeglichem Druck und Perfektionismus verabschiedet. Oft schenken wir uns etwas, dass einer oder wir beide eh brauchen/wollen. Ich bin, was das Schenken angeht, ein kleiner Egoist. Ich liebe Geschenke, von denen ich auch etwas habe wie Ausflüge, Konzertkarten oder Restaurantbesuche. Ob es dieses Jahr etwas Besonderes gibt? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich mir die Geschenkideen der letzten Jahre so anschaue, ist die Ringsalami erstaunlich gut angekommen. Ich wollte für ihn eine Kleinigkeit zum Auspacken. Das Rätseln, was da wohl drin ist und das freudig überraschte Gesicht waren wirklich putzig. Der Mann ist ja so pflegeleicht! Bis es soweit ist, vergehen auch noch einige Wochen. Dabei fühlt es sich so an, als rennt die Zeit förmlich, wenn man an jeder Ecke Weihnachtsdeko unter die Nase gehalten bekommt. Ich kann mich dunkel an Zeiten erinnern, da wurde an Heiligabend (maximal einen Tag vorher) der krummste Baum ins Wohnzimmer gestellt und mit den immer gleichen Kugeln dekoriert. Oma hat auch das böse Lametta jedes Jahr wiederverwendet. Da fragt man sich schon, wo wohl all die angebotene Deko landet und ob diese Häuser irgendwann einfach explodieren wie ein übervoll gepackter Koffer. Andererseits liebe ich es, in der Vorweihnachtszeit bei einsetzender Dunkelheit Spaziergänge durch die hübsch beleuchtete Nachbarschaft oder die geschmückten Innenstädte zu unternehmen. Das tröstet immer über die nasskalte Jahreszeit hinweg (im Januar kann ich mich dann schon wieder auf den Frühling freuen). Auch bei uns wird es womöglich ein bisschen bunter zu dieser Jahreszeit – allerdings mit wenig Deko, die wir schon seit Jahren besitzen. Mein Mann hat allerdings Großes mit Lichterketten im Garten vor. Davor graut es mir ein bisschen aber dann kommt vielleicht wenigstens mal das Kabelknäul zum Einsatz, von dem ich ehrlichgesagt keine Ahnung habe, wer uns das vermacht hat. Eine Lichterkette für den Außenbereich, die seit Ewigkeiten in der Kiste mit den Verlängerungskabeln liegt. Die darf dann hin und wieder ein bisschen Weihnachtsstimmung verbreiten, solange es im Rahmen (der Stromrechnung) bleibt. Bis es aber soweit ist – verdammt, wir haben erst November – lasse ich mich nicht stressen und wundere mich nur über die wahnwitzige... --- ### Voll verstrahlt durch den Tag - Published: 2023-11-12 - Modified: 2023-11-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #SelbstfürsorgeImAlltag, Lächeln, Macken, Schöne Zähne, Selbstfürsorge Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen Tick. Das ist mir selbst natürlich gar nicht aufgefallen. Ist ja meistens so mit den eigenen Macken. Aber da ich mir beim Zähneputzen das Waschbecken mit meinem Mann teile, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich quasi auffliege. Auf das Zähneputzen folgt nämlich das Kontrolllächeln, d. h. ich grinse kurz in den Spiegel und bewundere die weißen Beißerchen. Und da ich das frische Gefühl liebe, ist der Griff zur Zahnbürste so ziemlich das ersten, mit dem ich routiniert jeden Morgen in den Tag starte. Ich beginne somit jeden Tag mit einem breiten Lächeln – und manchmal mit einem Lachanfall, wenn der Mann mich wieder bei meiner verstrahlten Zahnkontrolle erwischt hat. Sind noch alle da? Ja! Vielleicht ist es diese morgendliche Routine, die mir (fast) jeden Tag meine Batterien mit meinem unerschöpflichen Optimismus auflädt. Ich fürchte schon manchmal, dass ich den Kollegen damit auf die Nerven falle aber die verneinen das bisher alle. Natürlich putze ich nicht jedesmal die Zähne, wenn mal etwas nicht so läuft, um wieder gute Laune zu bekommen. Vielleicht sollte ich das mal in Betracht ziehen... Was mir aber auch hilft, um bei all dem täglichen Trubel gelassen zu bleiben, sind kleine Zeitinseln für mich.  Egal, ob ich mich in meinen Lesesessel einkuschele, mich schreibend vorm Laptop verkrümele oder im Sommer in der Hängematte schaukele. Da ignoriere ich dann sämtliche Todos, die Liste ist eh endlos dank wiederkehrender Aufgaben und einem Kopf voller Ideen. Und auch wenn Bewegung gut tut, darf es auch mal eine Pause ohne schlechtes Gewissen sein. Und wenn man sich mal gängige Tipps zum Thema Selbstfürsorge anschaut, ist das wohl auch Konsens. Wobei es mit Sicherheit nicht für jeden gleich leicht/schwer ist, sich solche Zeitinseln aus dem Alltag zu schneiden. Und dann einfach mal keinen Output generieren, völlig ohne Ergebnisse die Zeit „verplempern“, ist in unserer Leistungsgesellschaft auch gar nicht so leicht. Einfach nur Luftlöcher starren geht aber sehr gut mit einem „Partner in crime“. Mit manchen Menschen schweigt es sich schöner, als mit anderen. Mein Komplize in Sachen fauler Selbstfürsorge ist mein Mann. Die Hängematte hält uns locker beide – allerdings untermalt er die Szenerie manchmal mit einem leisen Schnorcheln. Natürlich gibt es Tage, da hilft alles nicht. Da fahren die Gedanken Karussell und das Hirn kommt einfach nicht zur Ruhe. All die noch so guten Methoden zur Selbstfürsorge sind dann nur wirkungslos, zumindest bei mir. Und auch, wenn das total unpopulär ist und weder sehr nachhaltig in Sachen Problemlösung noch besonders gesund (angeblich) sein soll, tut mir dann die Unterhaltung/Ablenkung aus der Flimmerkiste richtig gut. Oft ist es ja der Gegenpol zu unserem Alltag, der uns besonders gut tut. Bewegung habe ich zwar trotz Garten und vielen Treppen bei der Arbeit wie auch zu Hause bestimmt nicht genug. Laufen fällt dieses Wochenende mit einem lädierten Knie auch aus (das Konzert war es wert! ). Die Ruhe ist aber mein Gegenpol zu meinem doch sehr kommunikativen Alltag und das schlechte Gewissen sperre ich zusammen mit dem inneren Schweinehund einfach mal in den Keller. Die beiden werden sich bestimmt super verstehen!             PS: Die Muräne auf dem Titelfoto ist übrigens keineswegs im Angriffsmodus. In dieser entspannten Position wartet sie auf den Einsatz der Putzerfische und -garnelen, die u. a. ihre Zähne reinigen. Immer schön still halten! Wo ist der Fisch? --- ### Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte? > So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - Published: 2023-11-06 - Modified: 2023-10-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Anleitung, Backen, Kochbuch, Minimalismus, Rehrücken, Rezept, Schokoladenkuchen In fast jeder Küche gibt es diese eine Ecke, in der sich mehr oder weniger viele Kochbücher, Ordner, Zeitschriften und lose Rezepte sammeln. Wahrscheinlich bräuchte es Jahre, um alle Gerichte nachzukochen – selbst bei drei Mahlzeiten täglich. Das ist natürlich auch nicht das Ziel, oft hat man ja Lieblingsrezepte, die man immer wieder nachschlägt oder lässt sich von den vielen appetitlichen Bildern einfach inspirieren. Kochsendungen sind ja auch nach wie vor extrem beliebt, wahrscheinlich da Essen einfach ein zentraler Bestandteil sozialer Kultur ist. Und so läuft eigentlich immer auf mindestens einem Sender eine Kochshow. So zumindest mein Eindruck. Vielleicht wäre der ein anderer, wenn ich solche Sendungen aktiv und gerne schauen würde. Dann wäre es bestimmt zu wenig was uns da von Restaurant-Rettung bis Tortenkunst alles geboten wird. Auch an der Supermarkt-Kasse, schön auf Sichthöhe, wird zwischen der Quengelware für die Kleinen auch immer wieder Quengelware für die Großen platziert. Und nein, es geht nicht um die Mini-Fläschchen mit Schnaps und Co. sondern um Zeitschriften mit Rezepten. Gar nicht selten sind die Aufsteller sogar leer, scheint sich also wunderbar zu verkaufen. Aus irgendeinem Grund sind Rezepte der Kassenschlager schlechthin. Der Begriff „Rezept“ steht auch oft für eine einfache Anleitung und ist damit als Titel ein echter Erfolgsgarant. Wir Menschen stehen ja auf einfache Lösungen und hätten am liebsten für alle Probleme dieser komplexen Welt eine simple Schritt-für-Schritt-Anleitung, die uns am besten gleich noch das Denken abnimmt. Dein ultimatives Kochrezept für schnellen Reichtum Das Erfolgsrezept für ultimatives Abnehmen (ist tatsächlich ein echter Buchtitel, ich war selbst erstaunt) Das Kochrezept für den perfekten Haushalt Rezept zum Verlieben (das ist wohl ein recht bekannter Film habe ich mir sagen lassen) Merke: Die Verwendung des Wortes „Rezept“ im Titel ist das beste Rezept, um jeglichen Sch... an Frau oder Mann zu bringen. Dabei dürfen gestylte Bilder natürlich nicht fehlen. Food-Fotografen haben sich eigens auf diesen Bereich spezialisiert und natürlich wird getrickst und geschummelt, was das Zeug hält, damit alles appetitlich und frisch aussieht. In einem auf den ersten Blick unspektakulären Foto steck dann richtig viel Arbeit und der Laie wundert sich, warum das Glas mit Softdrink und Eiswürfeln bei ihm nie so prickelnd aussieht. Wer mal hinter die Kulissen schauen möchte, liest sich hier beim Profi oder hier mit guten Tipps für Laien ein. Da wundert es dann nicht, wenn das fertige Gericht nicht so aussieht, wie auf den Bildern im Rezept. Aber es sind nicht alleine die bunten Bilder, die uns so gerne in Rezeptbüchern blättern lassen. Essen ist ja nicht nur ein Mittel zum Zweck. Es geht neben dem Genuss auch um so viel mehr. Da spielt die Gesundheit mit rein aber vielleicht auch mal der Preis. Und Essen kann identitätsstiftend sein. Man denke nur an die vielen regionalen Spezialitäten die wir zwangläufig mit Heimat verbinden. Man denke nur an Linsen mit Spätzle – gibt es was Besseres? ! Und so schmökern wir uns durch unzählige Kochbücher und horten sie wie Schätze in den Regalen und Schränken unserer eh schon vollgepackten Küchen. Dabei kochen wir im Alltag ja meist recht wenig nach. Denn entweder bekommt man nicht alle Zutaten oder die Rezepte sind uns schlicht zu aufwendig. Das ist wie mit der Garderobe, die wir im Kleiderschrank horten. Davon tragen wir auch immer nur einen Bruchteil, unsere Lieblingsstücke halt. Und so haben wir auch unsere Lieblingsgerichte für die wir meist nicht einmal mehr ein Rezept benötigen. Trotzdem braucht man natürlich unbedingt noch ein Kochbuch für Soßen, eines für Kuchen, eines für vegetarische Gerichte (Spoileralarm: lasst einfach das Fleisch weg) und natürlich all die mehr oder weniger exotischen Landesküchen von Amerika bis Zamunda. Als ich vor Jahren mal eine größere Anzahl Bücher zu verschenken hatte und die im Sozialladen abgeben wollte, hieß es auch, man nehme am liebsten Kochbücher. Die verkaufen sich immer und da wäre es auch egal, wie alt und in welchem Zustand. Kochbücher hatte ich keine dabei. Ich habe ja seit langem ein ganz eigenes Verhältnis zu Büchern, die meisten laufen bei mir durch. Einen festen Wohnsitz hier haben nur ca. 10-20 Exemplare. Und auch hier ist kein Kochbuch dabei. Allerdings bin ich nicht immun gegen die appetitlichen Bilder und habe einige Links gespeichert mit Dingen, die ich mal nachkochen oder –backen will. Vor allem hier ist es ganz schlimm, lauter leckere Kuchenrezepte und es kommen auch immer wieder neue dazu. Auch die wichtigsten Rezepte habe ich in digitaler Form abgelegt. Einzige Ausnahme ist eine uralte Kopie aus einem dicken Rezeptbuch, das längst nicht mehr unter uns weilt (war nicht meines, Aufenthaltsort unbekannt). Mittlerweile könnte man an den Flecken auf dem Blatt wahrscheinlich die Zutaten ermitteln, ohne es zu lesen. Wobei lesen zwischenzeitlich auch zum Problem wird, so abgewetzt ist das Papier. Bevor ich also meine „Anleitung zum schnell glücklich sein“ verliere, wird digitalisiert. Und weil man Glück ja teilen soll, packe ich das Rezept hier rein – dann verliere ich es auch nicht mehr. Und keine Sorge, der Rehrücken ist ein einfacher Kastenkuchen und kommt ganz ohne Bambi aus. Rezept für Rehrücken Zutaten 100 g Butter oder Margarine 150 g Zucker 1 Priese Salz 5 Eier 100 g geriebene Blockschokolade 2 Päckchen Schokoladenpuddingpulver 1 gehäufter TL Backpulver 100 g Mehl 1 Glas (2 cl) Rum (54 Vol. -%) 80 g gemahlene Mandeln Margarine zum Einfetten Zum Garnieren 1 Becher Schokoladenglasur (100 g) 50 g Mandelstifte Anleitung Butter oder Margarine schaumig rühren. Nach und nach Zucker, Salz, Eier, die Schokolade und das mit Puddingpulver und Backpulver gemischte Mehl in den Teig rühren. Rum und Mandeln reinmischen. Rehrückenform einfetten, Teig reinfüllen. In den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen. Backzeit: 50 Minuten Elektroherd: 180 Grad Gasherd: Stufe 3 oder 1/3 große Flamme Form aus dem Ofen nehmen. Rehrücken auf einem Kuchendraht stürzen und auskühlen lassen. Schokoladenglasur um Wasserbad auflösen. Rehrücken damit überziehen. Mit den Mandelstiften spicken. Gus erstarren lassen. Kuchen vor dem Servieren in 19 Stücke schneiden. Beim 1:1 Abschreiben des Rezeptes musste ich wirklich schmunzeln, schreibt man das heutzutage noch so? Zumindest mein Schreibprogramm kennt „reinmischen“ und „reinfüllen“ nicht... --- ### Wenn Geld keine Rolle spielt > Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - Published: 2023-11-01 - Modified: 2023-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #MeinTraumleben2023, Altersarmut, Finanzen, Rente, Rentenlücke, Steuergeld, Steuern, Traumleben, Vorsorge Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich darüber nachgedacht, was ich mit einer Million Euro anfangen würde, ebenfalls im Rahmen einer Blogparade. Und nun stellt Marianne Dorn die Frage nach unserem Traumleben. Klar, dass meine Phantasie da sofort wieder anspringt. Was würde ich gerne machen, wenn Geld keine Rolle spielt? Einen Großteil unserer Zeit kümmern wir uns ja darum, dass irgendwie genug Geld zum Leben reinkommt. Im besten Fall macht uns die Arbeit (zumindest meistens) Spaß und im allerbesten Fall können wir davon gut leben und auch noch etwas zur Seite legen. Ich habe wohl schon den allerbesten Fall erreicht und kann mich nicht beklagen. Aber Träumen ist ja explizit erwünscht! Würde ich tatsächlich das gleiche Leben führen, wenn Geld keine Rolle spielt? Definitiv würde ich meine Zeit anders nutzen. Denn auch, wenn ich meinen Job gerne mache, habe ich noch so viel mehr Interessen. Ich könnte mir gut vorstellen, nochmal ein Studium oder eine Ausbildung zu starten (oder beides/mehrere). Prüfungen müsste ich ja dann nicht mehr bestehen. Wobei der innere Ehrgeiz wahrscheinlich dazu führen würde, dass ich was auch immer dann bis zum Ende durchziehe. In einem anderen Traum stelle ich mir vor, mit einem kleinen ausgebauten Van durch die Welt zu reisen und mich von Ort zu Ort treiben zu lassen, bzw. „uns“, denn der Mann darf natürlich mit. Da wo es schön ist, bleiben wir, bis es uns wieder weiter zieht. Aber dafür müssten wir dann unser jetziges Stückchen Glück nicht hergeben, sondern könnten immer wieder nach Hause kommen. Und natürlich könnte ich jeden Tag selbstbestimmt entscheiden, worauf ich gerade Lust habe. Will ich mich durch den Tag treiben lassen oder etwas Bestimmtes unternehmen? Das könnte ich ganz nach Lust und Laune spontan beschließen. Die Nacht durchfeiern und den ganzen nächsten Tag ausschlafen, das ginge nicht nur am Wochenende. Ein Buch nicht mehr aus der Hand legen, wenn es gerade super spannend ist aber man für den nächsten Tag fit sein muss – das könnte mir dann egal sein. Das selbstgewählte Leben ohne Kinder ist auch ganz schön luxuriös, das ist mir schon klar. Viele Eltern rollen wahrscheinlich mit den Augen, wenn ich von noch mehr Ausschlafen träume. An der Stelle sei allen Eltern gedankt, dass sie die Generationen von morgen groß ziehen. Davor hab ich einen Heidenrespekt! Was ich aber bei all dem Träumen merke, ist dass ich schon ganz schön nahe an einem Traumleben bin. Denn auch, wenn der Vollzeitjob einen Großteil der Zeit in Anspruch nimmt, gibt es daneben noch viel Zeit, die ich selbstbestimmt gestalten kann. Und mit geregeltem Einkommen haben wir auch einen bezahlbaren Kredit bekommen, mit dem wir jetzt schon in unserem Traumhäuschen mit eigenem Garten leben dürfen. Viel glücklicher geht es doch kaum, wir können auf unserem eigenen Fleckchen Erde (fast alles) machen, was wir wollen. Das ist für mich der ganz große Luxus. Den ganz großen „klassischen“ Luxus brauche ich nicht (auch wenn eine Putzperle ein Träumchen wäre). Vergoldete Pralinen und Schampus geben mir sowenig, wie teure Markenkleidung oder schicke Handtaschen für hunderte von Euros. Wobei letztere ja sogar als Wertanlage durchgehen, da kann meiner einer nur staunen. Das wirklich wertvolle für mich ist eigentlich Zeit. Denn genau die fehlt uns doch, wenn wir uns alle Träume für die Rente aufsparen. Viel zu oft hört man, dass Menschen kurz vor oder nach Renteneintritt ins Gras beißen. Gleichzeitig schüren etliche Quellen die große Sorge vor der Rentenlücke. Am besten legt man jeden verfügbaren Euro für die private Altersvorsorge zur Seite, denn die Rente ist alles andere als sicher und die Angst vor Altersarmut groß. Sonst buckelt man sein Leben lang in der Tretmühle, um am Ende zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben zu haben. Da kann einem schon mal schwindelig werden zwischen all dem für morgen Vorsorgen und nicht verpassen, heute zu leben. Mit einer aus meiner Sicht ausgewogenen Mischung aus Sparplänen, Rücklagen, Lebenshaltungskosten und Ausgaben für einige schöne Erlebnisse lässt es sich aber gut leben – in der Gegenwart und hoffentlich auch in der Zukunft. Aber was letztere bringt, weiß ja bekanntlich keiner. Deswegen ist das Hier und Jetzt auch so wertvoll. Für ein sogenanntes DINK-Pärchen lässt sich das leicht sagen. Deswegen träume ich auch oft davon, der Staat würde die Steuern, die er sich von allen nimmt, intelligenter einsetzen. Die Zahlen, die ich auf meiner Lohnabrechnung sehe, treiben mir nur deswegen die Tränen in die Augen, weil ich das Gefühl habe, die Verantwortlichen schmeißen unser aller sauer verdientes Geld mit vollen Händen in dubiose schwarze Löcher. Man stelle sich mal vor, die Altersbezüge von Politikern würden den Ergebnissen ihrer Arbeit während ihrer Amtszeit bemessen. Oder die Vergabe von Großprojekten wäre nicht nur an das billigste Angebot sondern auch an die Reputation der beauftragten Unternehmen gebunden. Und politische Großveranstaltungen und Gipfel würde man irgendwo in die Pampa verlagern, statt für viel Geld ganze Innenstädte unter viel Polizeiaufgebot abzusichern, damit die Mächtigen prestigevoll tagen können. Geld spielt keine Rolle, wenn´s nicht das eigene ist. Was würde die oben erwähnte Million Euro nur alles bewirken, in den richtigen Händen. Die Milliarden an Geldern, die auf viel höheren Ebenen fließen, sind bestimmt nicht komplett fehlgeleitet. Und doch habe ich so manche Zweifel, wenn ich lese, dass Schulen im Winter unbeheizt bleiben oder Frauenhäuser schließen sollen. Und so träume ich weiter von einer Welt, in der die verfügbaren Finanzmittel perfekt eingesetzt werden und gerechte Umverteilung funktioniert. Träumen ist ja ausdrücklich erlaubt. --- ### Verloren Worte > Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - Published: 2023-10-30 - Modified: 2023-10-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #BlogparadeSprachverhunzung, Blogparade, Deutsch, Jugendwort, Sprache, Tradition Gerade, als ich an den ersten Zeilen dieses Textes geschrieben habe, bin ich über den Aufruf zur Blogparade von Nicole Isermann mit dem Titel „Geht unsere schöne Sprache den Bach runter? “ gestolpert. Eigentlich hatte ich mir gerade Gedanken über Wörter gemacht, die langsam aus dem Alltagsgebrauch verschwinden, bei denen ich mich aber freue, wenn ich sie mal wieder höre. Im ersten Moment lässt einen der Titel zur Blogparade womöglich schmunzeln, kennt man doch aus seiner eigenen Kindheit die beifälligen Kommentare von älteren Generationen. Da hieß es dann „die Jugend von heute... “, gerne kombiniert mit einem vorwurfvollen Blick. Und jetzt sind wir selbst die „meckernden Alten“, die sich über die Jugend von heute beschweren? Sprache vereint und grenz ab – in dem Fall die Jungen von den Alten. Die Falten im Gesicht erinnern einen unerbittlich mit jedem Blick in den Spiegel, zu welcher Gruppe man gehört. Und dass die Jugend eben ihre eigene Identität auch sprachlich kreiert, sollten wir einfach akzeptieren. Zugehörigkeit lässt sich nicht mit (sprachlicher) Gewalt erzwingen. Das sich Sprache stetig ändert, ist ein ganz natürlicher Prozess. Man übernimmt Wörter von den Menschen, mit denen man sich umgibt. Sehr exemplarisch zu beobachten ist das, wenn man als Zugezogene plötzlich mit Wörtern aus einem regionalen Dialekt glänzt. Und so ist die Sprache auch so etwas wie sozialer Kleister, der die Zusammengehörigkeit unterstreicht. Das wir immer mehr englische Wörter als ganz selbstverständlich in unsere Sprache einbauen, ist daher für mich sogar ganz schön. Es gibt mir das Gefühl, dass die Welt mehr zusammen wächst. Die Sprache vermischt sich wie die Menschen, die sie sprechen. Und dass sich eine einfach zu lernende Sprache besser als gemeinsame Basis eignet, liegt auf der Hand.  Ich glaube auch nicht, dass die eigene Identität und Tradition gleich den Bach runter geht, bloß weil man nicht mehr so spricht, wie vor 50 Jahren oder weil ein Dialekt immer mehr verblasst. Und nicht jede Tradition muss auf Biegen und Brechen gewahrt werden. Neue Generationen sollten sich ihre eigenen Werte schaffen dürfen. Sonst müssten wir uns ja auch an veralteten Rollenbildern festklammern, Gleichberechtigung hat ja nicht gerade Tradition. Und doch lässt mir manches, was ich unter dem Oberbegriff Jugendsprache höre, gefühlt das Blut aus den Ohren laufen. Halbfertige Sätze und zerstückelter Satzbau gehören wohl mittlerweile zum guten Ton – früher war das eher  das traurige Markenzeichen eines sozialen Umfelds mit mangelnden Bildungsmöglichkeiten. Bei  schnieken älteren Anzugträgern, die mit gezwungenem deutsch/englischem Ghetto Slang besonders hipp und jugendlich wirken möchten, rollen sich allerdings auch mir die Fußnägel auf. Im Wort Jugendsprache steckt ja schon die Jugend – und so sollte man nicht zwanghaft versuchen, da mitzureden. Das klingt (klingelt) in meinen Ohren einfach nur peinlich. Da bleibe ich lieber authentisch und erspare mir das Lernen der jährlichen Jugendworte. Apropos Lernen – erst neulich habe ich eine interessante Diskussion über das Lernen von Deutsch in Kombination mit dem Gendern beiwohnen dürfen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Schwierigkeiten dieser Dschungel aus Sternchen, Punkten und Wortkreationen Lernwilligen bereitet. Vor allem, da man sich ja hierzulande noch nicht einmal untereinander einig ist, wie eine gleichberechtigte Sprache auszusehen hat. Dass die Rechtschreibreform mehr Unsicherheit als Einfachheit geschaffen hat, macht das Erlernen der Deutschen Sprache ja auch nicht einfacher. Über Wörter mit drei aufeinanderfolgenden Konsonanten stolpert mein Hirn beim Lesen nach wie vor. Offensichtlich hält mein Oberstübchen da auch an ein paar Traditionen fest. Manches kann ich bestimmt ausmisten, auch wenn alte Gewohnheiten nur schwer zu ändern sind. Manches muss man allerdings auf keinen Fall ausmisten – also zumindest sprachlich gibt es ein paar echt schöne Wörter, die leider in Vergessenheit geraten sind. Das merke ich daran, dass ich mich riesig freue, wenn ich sie mal wieder höre – um den Bogen zurück zur Einleitung zu spannen. Erst kürzlich hörte ich, wie jemand als Schlawiner tituliert wurde. Ganz ähnlich dem Schlingel, das hört man auch nur noch selten. Doch mit ein bisschen Recherche zeigt sich, dass solche Wörter nicht immer völlig unbelastet daher kommen. Zum Beispiel hat das Wort Schlawiner eine interessante Entstehungsgeschichte. Und so ist es vielleicht doch besser, wenn sich die Sprache weiterentwickelt und ändert, auch wenn uns der vertraute Klang an vergessenen Zeiten erinnert. Ein Ausspruch bleibt uns vermutlich über alle Generationen erhalten: „Die Jugend von heute... “ --- ### Vertrauen – ohne geht nichts! > Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - Published: 2023-10-23 - Modified: 2023-10-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: #BlogparadeVertrauen, Arbeit, Blogparade, Kontrolle, Team, Vertrauen Im Rahmen ihrer Blogparade hat Gesa Oldekamp unter dem Motto „Zusammen“ das Thema Vertrauen in den Ring der Bloggerwelt geworfen – im Vertrauen darauf, dass sich dazu viele Ansichten, Meinungen und Erfahrungen zu spannenden Beiträgen ergeben werden. Vertrauen ist ein wertvolles Gut. Ähnlich wie unsere Aufmerksamkeit schenken wir es nicht jedem und nicht jeder verdient es. Ein Leben ohne Vertrauen kann und möchte ich mir allerdings gar nicht vorstellen. Das wäre ja geprägt von permanentem Misstrauen, ständiger Kontrolle und der andauernden Angst vor Enttäuschung und Kontrollverlust. Wie soll man sich denn da auf die wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren? ! Ohne Vertrauen wäre mein Job als Teamleiterin also gar nicht machbar. Ich muss darauf vertrauen, dass jeder im Team seine Aufgaben sorgfältig und rechtzeitig erfüllt, bzw. sollte das einmal nicht möglich sein, zu mir kommt. Und das nicht erst einem der regelmäßigen Gesprächen sondern sobald sich die Schwierigkeiten abzeichnen. Dafür müssen aber auch alle Teammitglieder Vertrauen zu mir haben können. Niemand würde mit Problemen zum Vorgesetzen gehen, wenn er fürchten muss, dass ihm dafür der Kopf abgerissen wird. Und oft genug passiert genau das mit dem Ergebnis, das man lieber nach Ausreden als nach Lösungen sucht – Hauptsache man kommt selbst irgendwie sauber aus der Sache raus, im besten Fall kann man die Schuld noch jemand anderem zuschieben. Der Überbringer schlechter Nachrichten ist ja auch gerne mal derjenige, der das erste Gewitter über sich ergehen lassen muss. Da braucht man sich nicht wundern, wenn sich mit der Zeit eine Mentalität des Wegschauens einstellt. Unbequeme Wahrheiten auszusprechen erfordert oft Mut. Wenn im Unternehmen aber eine „schöne heile Welt – Kultur“ herrscht und man von Probleme am liebsten nichts wissen will, muss man die Kritiker einfach mal richtig „einnorden“, dann ist Ruhe im Karton. Apropos schlechte Nachrichten – nicht immer läuft ein Projekt wie geplant. Genau genommen läuft kein Projekt wie geplant, aber das soll jetzt mal nicht das Thema sein. Allerdings besteht ein Projektteam nun mal aus vielen verschiedenen Experten. Jeder hat sein Fachgebiet und seinen Verantwortungsbereich. Oft stellt sich heraus, dass die Umsetzung länger benötigt, als abgeschätzt oder eine ursprünglich geplante Lösung gar nicht umsetzbar ist. Jetzt könnte man natürlich einfach darauf bestehen, dass am ursprünglichen Plan festgehalten wird. Am besten arbeitet man sich ganz, ganz tief in die Thematik ein und versucht verzweifelt, alles alleine zu retten – das wird in den seltensten Fällen funktionieren. Man kann nicht ein Team leiten und gleichzeitig der Experte für  alles sein. Ich muss damit umgehen können, dass es ganz viele Gebiete gibt, in denen ich eben längst nicht so erfahren bin, wie die Menschen in meinem Team. Alternativ kann ich natürlich nur Leute einstellen, denen ich überlegen bin – ein starkes Team sieht anders aus! Egal, welche Steine wir im Laufe eines Projektes aus dem Weg zu räumen haben – ich vertraue darauf, dass mit einer guten Zusammenarbeit jeder noch so dicke Brocken irgendwie zu schaffen ist. Wie ich dieses Vertrauen zu meinem Team aufgebaut habe? Das gibt es bei mir als Vorschuss. Der unerschütterliche Optimist in mir geht grundsätzliche erst mal vom Guten in den Menschen aus. Das kann ich mir leisten, da ich bisher immer das Privileg hatte, mit motivierten und fähigen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Da braucht es bisweilen auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen, um sich zwischen all den klugen Köpfen nicht völlig überflüssig zu fühlen. Wer sich allerdings auf Kosten des Teams ausruht oder mit fremden Lorbeeren schmückt, verliert den Vertrauensvorschuss auch schnell. Ebenso, wer ungerechtfertigt anderen Fehler unterstellt. Aus dem Arbeitsalltag: In der Elektronikentwicklung ist sowieso schnell mal die Software Schuld – egal ob am Projektverzug oder an Fehlern. Bei näherem Hinsehen stellt sich dann oft heraus, dass Abhängigkeiten zu Projektstart schon den gesamten Zeitplan ins Wanken gebracht haben. Was die Fehler angeht, da lässt sich immer etwas finden. Viele Themen in der Elektronik können mit Hardware oder Software gelöst werden. Letztere ist nur um ein Vielfaches leichter (und damit günstiger) zu ändern, vor allem zu späten Projektphasen. Wird ein Fehler erst kurz vor Projektende entdeckt, wird man also versuchen, ihn mit einer Softwareänderung zu lösen, egal, wo er herkommt. Bei einer Änderung muss aber erneut alles getestet werden. Das lässt den einen oder anderen Kollegen leichtfertig vermuten, dass die Software das Problem ist (genau genommen ist sie aber auch oft die Lösung). Ich werde leider nie den Projektleiter vergessen, der lauthals durchs gesamte Großraumbüro tönte „Die Software ist scheiße“. Das kann ich als sehr effektive Methode empfehlen, auf einen Schlag das Vertrauen all seiner Kollegen zu verspielen. So sch... war die Software im Übrigen nicht, einen Großteil der Fehlertickets mussten wir den Kollegen aus der Test-Abteilung zurückgeben, da falsch getestet wurde. Klassischer Fall von Fehlplanung, unter Zeitdruck sind die Ergebnisse halt nur semioptimal. Die viel wichtigere Aufgabe für mich ist allerdings, mir selbst das Vertrauen anderer zu verdienen. Denn auch wenn ich großzügig damit umgehe, kann ich nicht einfach erwarten, dass man mir ebenso vertraut. Vertrauen geben und den anderen auch mal den Menschen hinter der Rolle im Job kennenlernen lassen Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit – man kann auch ruhig mal sagen, dass man was nicht sagen darf...  die Leute sind nicht dumm und denken sich ihren Teil sowieso Zuhören, ohne zu bewerten Wertschätzung kommunizieren Was unter vier Augen hinter geschlossener Tür besprochen wird, bleit auch dort. Im Zweifel nachfragen (z. B. bei Aussagen wie „wir sind schwanger“ absichern, wann es offiziell ist). Probleme werden immer erst intern besprochen, entweder innerhalb des betroffenen Kreises oder im 1:1-Gespräch Keine Alleingänge, z. B. können Zeitabschätzungen aus dem Team hinterfragt werden, werden aber nicht eigenmächtig reduziert (in den meisten Fällen muss ich die eh erhöhen) Manchmal denke ich, dass ich viel zu offenherzig und vertrauensselig bin. Aber ich will mich auch nicht verstellen, bin lieber echt als distanziert. Dafür bekomme ich aber auch oft sehr ehrliche Aussagen und erlebe erfreulich seltenst bösen Überraschungen (die dann auch keine Überraschungen  waren, da mir der Frust der Kollegen bekannt war, nur an höherer Stelle die Verantwortlichen im ehemaligen Unternehmen nichts ändern wollten). Ein... --- ### Körperschmuck > Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - Published: 2023-10-16 - Modified: 2023-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Junge Helden, Körperkunst, Körperschmuck, Organspende, Organspende-Tattoo, Organspendeausweis, Schmuck, Tattoo Was dem Pfau die Federn sind unsereins Kleider und Schmuck. Oft heißt es ja, dass man ein schlichtes Outfit mit den richtigen Accessoires entscheidend aufwerten könne.   Und je nach Lust und Laune und der richtigen Ergänzung wird aus einer einfachen Jeans- Shirt-Kombi ein eleganter oder rockiger Look. Ich persönlich bin wohl entweder zu faul oder zu praktisch veranlagt und kann die Tage, an denen ich mir ein zusätzliches Schmuckstück wahlweise um Arm, Hals oder Finger packe, an einer Hand abzählen. Heißt aber nicht, dass ich ungeschmückt das Haus verlasse. Mal abgesehen von der Armbanduhr, die ich lediglich zum Duschen ablege, sind da auch noch die Ohrringe. Ganze elf Löcher sind im Laufe meiner jungen Jahre zusammen gekommen und in jedem steckt natürlich ein Ring. Nicht mal für Röntgenbilder habe ich sie bisher abgenommen, geht dann komischerweise auch immer mit. Aber die sind halt da und ich kümmere mich nicht  groß darum. Die Schmuckschatulle von Oma war ganz anders, voll von bunten Farben und Formen. Im Gegensatz zum billigen Modeschmuck war das alles aber hochwertig und wurde über die Jahre gehegt und gepflegt und regelmäßig getragen. Ein verknotetes Knäul an Ketten und Ringen in der Urlaubsgarderobe (wie ich es bei einer Freundin schon erlebt habe) wäre nie vorgekommen. Heute bekommt man allerhand Glitzerndes für wenig Geld an jeder Ecke. Doch der Lack ist ebenso schnell ab, wie die Freude über den Kauf verflogen ist und schon landet der Tand in der Tonne. Würde ich nun behaupten, ich hielte nicht viel von Schmuck, wäre das allerdings gelogen. Ich vergesse nur meist, dass er da ist. Dabei liebe ich ihn sogar, sowohl an mir als auch an anderen. Ganz besonders haben es mir Tattoos angetan. Kunst, die wortwörtlich unter die Haut geht. Gerade die Tatsache, dass man sie im Idealfall ein Leben lang mit sich herumträgt, macht es so spannend. Immer wieder heißt es ja, dass man nach einem Tattoo schon das nächste planen würde. Hin und wieder denke ich schon darüber nach, ob noch etwas Farbe hinzukommen könnte. Aber andererseits ist es perfekt so, wie es ist und ich brauche kein weiteres Tattoo. Bin ich beim Tätowieren jetzt etwa beim Minimalismus angekommen? !   Auweia, ich wusste ja, man kann es mit allem übertreiben... Jetzt schmückt aber doch ein neues Kunstwerk meinen Arm – und im Gegensatz zu den anderen Motiven sogar eine recht prominente Stelle, die fast immer offen zu sehen ist. Das ist für meine Verhältnisse schon fast provokativ – und das soll in dem Fall auch so sein! Ich habe mir nämlich ein Opt. Ink Tattoo stechen lassen. Der Verein Junge Helden e. V. kämpft unter anderem mit diesen Organspende-Tattoos für mehr Aufklärung. Den Organspendeausweis trage ich schon seit Jahren mit mir herum. Ein Vorteil des Tattoos ist allerdings, dass ich dieses wirklich immer bei mir habe, bemalt bin ich eh. Ein weiterer Vorteil ist für mich, dass sich so ziemlich jeder immer und bei jedem Tattoo nach der Bedeutung erkundigt. Das ist die Steilvorlage, um mit den Menschen über das Thema Organspende ins Gespräch zu kommen und aufzuklären. Argumente für die Diskussionen findet ihr übrigens auf der Seite organspende-info. de. Mal abgesehen von dubiosen Vorurteilen, die manch ein Verschwörungstheoretiker zur Organspende auffährt, sind viele schlichtweg einfach zu faul, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Und da unsere Politik sich ziert, eine einfache Lösung mit Widerspruchsregelung umzusetzen, werden wir wohl weiter mehr potentielle Empfänger als Spender haben. Erschreckend wenige Menschen, mit denen ich ins Gespräch komme, haben tatsächlich einen Organspendeausweis bei sich. Und das obwohl sie sich eigentlich gut vorstellen könnten, ihre Organe im Todesfall zu spenden. Der Ausweis selbst ist denkbar einfach zu bekommen, oft liegt er sogar regelmäßig dem einen oder anderen Brief der Krankenversicherung bei. Noch direkter geht es hier, kostet nicht mal etwas. Es muss sich ja nicht jeder gleich tätowieren lassen. Wobei auch das natürlich problemlos möglich ist. Viele Tattowierer stechen die Opt. Ink Tattoos zum Selbstkostenpreis im Rahmen einer sowieso geplanten Sitzung oder gegen Materialaufwand. Die teilnehmenden Studios sind auf der offiziellen Opt. Ink-Map gelistet. Mein kleines neues Schmuckstück habe ich mir bei Nimmerweg-Tattoo stechen lassen. An dieser Stelle vielen Dank nochmal an Kerry! Des geht fei nimmerweg. Kerry Neben dem guten Zweck ist die Körperkunst auch noch verdammt hübsch anzuschauen und ich freue mich jedes Mal, wenn mir das hübsche Design ins Auge springt. Einzig der weiße Hintergrund nervt noch ein bisschen, da ich während der Gartenarbeit ein fettes Pflaster als Sonnenschutz darüber geklebt hatte und dann tatsächlich etwas Farbe bekommen hab. Aber wie teurer Schmuck will auch ein (frisch gestochenes)Tattoo richtig gepflegt werden, damit es lange schön bleibt. Ach, und wenn ihr gerade den Organspendeausweis ausfüllt, könntet ihr auch gleich über eine Registrierung als Stammzellenspender bei der DKMS nachdenken. Kostet auch nichts außer 5 Minuten eurer Lebenszeit. PS: Ich hätte euch ja gerne ein weiteres Kunstwerk gezeigt aber nach vielen unbefriedigenden und vor allem unscharfen Fotos habe ich es aufgegeben, mich von meinem Hobbyfotografen ablichten zu lassen.  Fische kann er aber bei Portraitfotos ist er so untalentiert wie ich bei Selfies. --- ### Homeoffice == out of office > Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - Published: 2023-10-09 - Modified: 2023-10-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Geduld, Homeoffice, Kundenservice, Mobile Office, Servicewüste Die Zeiten des Präsentismus, in denen wir täglich brav von 8:00 bis 17:00 Uhr unseren Hintern im Büro breit sitzen, sind ja glücklicherweise vorbei. Viele Unternehmen haben flexibel Arbeitszeitmodelle gepaart mit der Möglichkeit, auch remote zu arbeiten. Doch leider hat das auch immer wieder zur Folge, dass sich ein ganz bestimmter Typ Mensch im Homeoffice abkapselt und dann weder für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden zu erreichen ist. Ich hänge bei der AXA-Versicherung mal wieder in der Warteschleife. Heute stelle ich wohl einen neuen Rekord auf. Ganze 40 Minuten „darf“ ich mir mittlerweile die Musik anhören, immer wieder unterbrochen von der Bitte nach ein wenig mehr Geduld. Das toppt sogar die Telekom! Da macht sich unweigerlich der Eindruck breit, dass da in der Realität eigentlich gar niemand arbeitet. Gerade im Kundenservice ist es immer schwerer, jemanden zu erreichen. Angeblich sind immer alle Mitarbeiter im Gespräch. Aber ist das wirklich so oder schaukeln die sich alle gemütlich im „Homeoffice“ die Eier? ! Beim Kundenservice unserer Hausbaufirma hält man es nicht einmal mehr für notwendig, während der Service-Zeiten überhaupt ans Telefon zu gehen, geschweige denn eine Telefonansage zu installieren. Leider erlebt man das immer häufiger, vor allem, wenn man Freitag Vormittag versucht, jemanden telefonisch zu erreichen. Der direkte Kontakt zum Kunde scheint für viele so grauenhaft zu sein, dass man alle möglichen Vermeidungsstrategien entwickelt. Erst mal darf man sich als Anrufer durch verschiedene automatisierten Abfragen kämpfen und wenn man es dann in die Warteschleife schafft, braucht man eine gehörige Portion Geduld. Falls doch mal jemand den Anruf annimmt, hat er wahrscheinlich in den meisten Fällen völlig entnervte Kunden am Telefon. Da ruhig und entspannt zu bleiben, ist echt eine Herausforderung. Aber der Service-Mitarbeiter kann ja in den meisten Fällen überhaupt nichts für den Grund des Anrufes (und leider oft auch gar nichts tun). Wenn da dann jemand seinen Frust an diesen Leuten auslässt, ist das zwar völlig falsch adressiert aber leider nachvollziehbar. Am Ende führt es aber dazu, dass die Service-Mitarbeiter noch weniger gerne ans Telefon gehen – ein selbstgemachter Teufelskreis aus verärgerten Kunden und demotivierten Angestellten. Falls man doch mal jemanden ans Telefon bekommt, hört man auch die immer gleiche Ausrede. Entschuldigung, es rufen gerade sehr viele Kunden an. Ach, was ist da los? ? ? Rufen so viele an, weil es immer mehr zu bemängeln gibt? Oder spart man hier womöglich mal wieder am falschen Ende – nämlich am Personal und dessen Qualifizierung und Bezahlung? Aber wir wollen ja mal nichts unterstellen. Leider ist es mittlerweile das gleiche Bild, egal wo man versucht, telefonisch Kontakt aufzunehmen. In Arztpraxen ist das ebenso ein Ding der Unmöglichkeit wie sogar beim Pizzalieferdienst. Gerade bei letzterem hätte ich nicht gedacht, dass man so leichtfertig seine Stammkunden vergrault. Aber weder hält man es für nötig, während der Geschäftsübergabe einen Anrufbeantworter einzurichten noch ist man zu den regulären Öffnungszeiten erreichbar. Da geht einfach niemand ran. Tja, die Nachbarn hatten auch ein paar Flyer parat und so hat man sich für den spontanen gemeinsamen Pizzaabend eben spontan auch gleich für einen neuen Lieferanten entschieden. Ich bin nur dankbar, dass das in dem Unternehmen, in dem ich arbeite, nicht so gelebt wird. Da erreiche ich die Kollegen bei Bedarf, ganz unabhängig davon, wo sie arbeiten. Trotz oder gerade wegen der flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit, auch mal im Mobile Office zu arbeiten, funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos. Der Fokus liegt auf den Arbeitsergebnissen, und nicht darauf seine „Zeit abzusitzen“. Da muss man dann am Ende auch keine Angst vor dem Kunde haben, der ist in der Regel nämlich viel umgänglicher, wenn man ihn nicht bis auf Blut reizt, ignoriert oder ihm irgendeinen Pfusch liefert. An dieser Stelle kann ich nur ein richtig fettes Lob an mein Team und meine Kollegen aussprechen. Dank dieser motivierten und begeisterten Menschen verliere ich den Glauben an die Menschheit nicht. Allerdings sehe ich einen Großteil der Bemühungen zur Verbesserung des Kundenservices in einem Großteil der Unternehmen als gescheitert. Damit wären wir wieder bei der guten alten Service-Wüste. Bleibt nur zu hoffen, dass der hiesige Baumarkt nicht wieder in alte Muster zurückfällt. Die haben es nämlich tatsächlich geschafft, ihr Image bzgl. Service komplett auf links zu drehen. Die Mitarbeiter, die angesichts nahender Kunden schnell in den nächstbesten Gang geflüchtet sind, gehören längst der Vergangenheit an. Heute wird man sogar aktiv angesprochen und bekommt kompetente Beratung und oft sogar recht schnell Hilfe. Was auch immer hier gemacht wurde – bitte, bitte setzt das auch in anderen Unternehmen um! Ich habe es übrigens nach einer Stunde, in der ich nebenher gearbeitet habe, aufgegeben. Anscheinend arbeitet heute wirklich niemand. Und in den entsprechenden Unternehmen juckt das auch niemanden. Tja, der Kunde ist König, aber dabei soll er gefälligst keinen Aufwand verursachen.  Wenn man wenigstens auf E-Mails reagieren würde... Falls mir jemand einen guten Tipp hat, wie man sich in solchen Fällen wehren kann – ich bin offen für alles. Ansonsten melde ich mich besser zu einem Box-Training ab, bevor ich hier noch Amok laufe. --- ### Zu viel Platz? > Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. Da heißt es wachsam bleiben! - Published: 2023-10-02 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, DIY, Gartenhaus, Gartenhaus aufbauen, Minimalismus, Schuppen, Umzug Ein gängiger Nebeneffekt des minimalistischen Lebensstiels ist ja, dass man genug Stauraum hat – mehr als genug. Vor allem, wenn man nur Dinge ins Haus lässt, die man auch wirklich benötigt – Nachbars Katzen gehören nicht dazu, auch wenn sie ständig auf eine Gelegenheit lauern, an uns vorbei nach drinnen zu witschen. Lass mich doch rein Nachdem unser Umzug nun auch schon einige Monate zurück liegt haben alle Dinge ihren Platz gefunden. Die Fahrräder und Gartengeräte sind aus dem Keller endlich ins langersehnte Gartenhäuschen gewandert und der Raum wirkt wieder viel luftiger, als direkt nach dem Einzug.   Ich freue mich tatsächlich auf die dunkle, kalte Jahreszeit. Dabei bin ich alles andere als ein Fan von Schnee, Eis und Kälte. Aber so langsam macht sich Erschöpfung breit, vor allem körperlich in Form einer ungeheuren Bettschwere. Ein paar ruhige Regennachmittage wären nicht unwillkommen... Nachdem der Sommerurlaub etwas holprig verlief, haben wir die letzten Wochen mit dem Aufbau des Gartenhäuschens verbracht. Wobei es sich dabei genau genommen um einen schicken Schuppen für Rasenmäher, Gartengeräte und Fahrräder handelt. Ursprünglich war geplant, dass der Bausatz hierfür Ende der ersten Urlaubswoche hier ankommt und wir dann zu zweit mal eben schnell alles aufbauen. Es kam dann anders, als geplant und mittlerweile haben wir auch gelernt, dass von ‚mal eben schnell‘ nicht die Rede sein kann. Da der Bausatz aus unbehandeltem Holz besteht, hatten wir natürlich Sorge, die nur groß verpackten Latten zu lange in der Einfahrt liegen zu lassen. Sobald sich also nach einem kurzen Wetterumschwung die Sonne zum Wochenende hin wieder gezeigt hat, haben wir spontan mit dem Aufbau begonnen – der Mann ganz tapfer mit gebrochenem Fuß. Schnell war klar, dass alles etwas länger dauert als angenommen. Mir glaubt ja immer keiner... Zum Glück ist spontan der Bruder meines Mannes zur Hilfe geeilt – den Spaß wollte er sich auch nicht nehmen lassen. Und auch unser Nachbar hat kräftig mit angepackt. Zu viert haben wir tatsächlich in zwei Tagen die Hütte hochgezogen. Die darauffolgenden Abende unter der Woche haben wir genutzt, um die restlichen Balken und Latten anzubringen, alles von innen und außen zu streichen und das Dach einzudecken. Das Wetter hat uns ausnahmsweise mal nicht boykottiert und mit dem ersten Regen brav gewartet, bis alles wetterfest war. Wobei die Arbeit bei 30° C nicht gerade leichtgängig ist aber lieber so, als wenn uns das unbehandelte Holz nass geworden wäre. Die Latten waren so schon ganz schön verzogen, ist halt ein Naturmaterial. Auch jetzt arbeitet das Holz weiter – ganz im Gegensatz zu uns. Wir freuen uns, dass endlich alle Gartengeräte aus dem Keller ausziehen können und auch der Rasenmäher ein richtiges Zuhause bekommen hat. Bisher stand er unter einer Plane, nicht so wirklich ansehnlich, auf der Terrasse. Und auch die Fahrräder blockieren jetzt nicht mehr den Weg zur Waschmaschine, wir haben wieder richtig viel Platz. Allerdings merke ich schon, wie leichtfertig man Dinge, die man nicht (mehr) braucht, in den noch luftigen Keller packt. Ist ja reichlich freier Raum vorhanden und wenn man nicht alles einfach in den Müll werfen will, kostet es auch Zeit, die Dinge wieder loszuwerden. Da war der Sperrmüll die leichteste Übung. Wobei die sich beim Abholen wahrscheinlich auch gedacht haben, dass sich die Anfahrt ja nicht mal richtig lohnt. Aber das alte und verschrabbelte Kopfteil unseres Bettes, das seit der Neugestaltung im Keller stand, loszuwerden, hatte schon etwas Befreiendes. Und zusammen mit dem Hasenstall der Nachbarn und ein paar kaputten Wäschewannen hat man den Sperrmüll zumindest als solchen erkennen können. Vieles gibt es auch gar nicht, dass weg kann und soll. Da ist eine Lampe, die wir lange vorm Umzug erstanden hatten, die dann am Ende doch nicht gepasst hat. Meine Lektion daraus? Mehr Geduld und erst dann etwas anschaffen, wenn der vorgesehene Platz dafür auch wirklich da ist. Denn Papier ist geduldig, in der Realität sieht vieles anders aus (besser) als auf den Plänen. Und dann ist da noch eine Abdeckung fürs Kellerfenster. Die waren eigentlich schon alle da, wir haben nur nicht realisiert, dass ein Schacht breiter als die anderen ist. Erst, als die erste Abdeckung angebracht war, ist uns aufgefallen, dass es da irgendwie Unterschiede gibt. Leider als 3-er-Pack bestellt und daher nicht rückgabefähig. Jetzt wird wirklich alles doppelt vermessen, bevor wir Material für unsere Bau- und Bastelprojekte besorgen. Und dann sind noch einige Baumaterialien wie Farbe, Fließen und Gips. Die werden irgendwann verarbeitet und stören mich daher nicht groß. Trotzdem schaue ich immer genau, was wir da einlagern. Denn, wenn man es definitiv nicht mehr brauchen kann, nimmt es nicht nur unnötig Platz weg sondern wird womöglich auch mit der Zeit unbrauchbar. Selbst nagelneue Silikon- und Acryltuben können auf Dauer eintrocknen. Es bringt also nichts, alles auf Verdacht ins Regal zu stellen. Wenn man es dann tatsächlich irgendwann braucht und nur noch Kaugummi in der Tube steckt, ärgert man sich nur und muss doch nochmal neues Verbrauchsmaterial besorgen. Wobei das schnell geht, da ich den hiesigen Baumarkt mittlerweile in- und auswendig kenne... Nachdem wir uns eingelebt und vor allem einsortiert haben, tun sich doch einige luftige Orte auf – da sind freie Fächer in den obersten Küchenschränken, freie Regalflächen im Keller und viel freier Stauraum im Bad. All das verführt natürlich schnell dazu, wieder Dinge dort hin zu packen. Prinzipiell ist das ja auch in Ordnung, WENN das, was man dann da hin packt auch einen Sinn hat. Was ich aber auf jeden Fall vermeiden möchte ist, dass sich irgendwelcher Kram ansammelt, bloß weil´s halt bequem ist. Der leere Pflanztopf landet mal eben im Regal und zack – alles wieder vollgestellt. Ganz gefährlich ist es im Garten. Der ist riesig und läd natürlich ein, den einen oder anderen Nippes irgendwo zu platzieren. Und tatsächlich hat schon das eine oder andere den Weg hier her gefunden und sich zwischen Blumen und Sträuchern breit gemacht. Ein paar (viele) Totenköpfe aus Beton aus meiner frühsommerlichen Massenproduktion zieren eine alte Mauer und die Zaunpfosten. Das passt zu uns und darf trotz meiner Aversion gegen Gartendeko bleiben. Dann... --- ### Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger > Im Nirgendwo zwischen lahmem Trott und genialem Gamechanger - Routinen und Rituale erleichtern unser Leben, sind aber auch gefährlich bequem. - Published: 2023-09-25 - Modified: 2023-09-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/25/routinen-lahmer-trott-und-genialer-gamechanger/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bewusster Konsum, Finanzen, Haushaltsbuch, Konsum, Minimalismus, Rituale, Routinen, Sparen Routine – das klingt erst mal so gar nicht spannend. Doch mit den richtigen Routinen können wir uns das Leben ganz enorm erleichtern. Angeblich nutzen ja erfolgreiche Menschen bestimmte Automatismen, um mehr (Entscheidungs-) Energie für die wirklich wichtigen Dinge zur Verfügung zu haben. Ob es gleich die immer gleiche Alltagskleidung sein muss, sei mal dahingestellt. Zumindest wird nicht jeder, der täglich dasselbe Outfit trägt automatisch ein erfolgreicher Unternehmer und auch modisch experimentierfreudige Menschen können erfolgreich sein. Andere empfehlen ja, jeden Morgen das Bett zu machen. Und auch da scheiden sich – schon wieder – die Geister. Die einen predigen die absolute Ordnung, die anderen erzählen Horrorgeschichten von Milben, Bettwanzen und anderem Getier, das unter der warmen Decke feuchtfröhliche Partys schmeißt. Ich schlage lediglich die Bettdecke weit auf, das sieht ordentlich genug aus und alles kann schön lüften. Aber ob mich das nun zu einem besseren Menschen macht – ich bezweifle das. Der Kaffee am Morgen Was mich aber definitiv zu einem besseren, weil ausgeglichenem Menschen macht, ist die Ruhe am Morgen. Ich bin kein Frühaufsteher aber um morgens entspannt und ohne Hektik wach werden zu können, opfere ich gerne eine halbe Stunde kostbaren Schlaf. Zusammen mit meinem Mann sitze ich am Rechner, wir lesen, hören Musik und trinken Kaffee. Dieses morgendliche Ritual versuchen wir um eine kurze Sporteinheit zu ergänzen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut, je nachdem wie anstrengend der Alltag gerade ist. Aber so ist das halt mit Gewohnheiten. Die muss man sich erst mal mühsam antrainieren, bis sie zu Automatismen werden. Die Schoki am Abend Negative Routinen sind da schon einfacher zu etablieren und umso schwerer zu überwinden. Nach einem arbeitsreichen Tag ist das Sofa besonders verführerisch und die Süßigkeiten hat man sich ja verdient. Und auch, wenn man genau weiß, dass man die Finger aus der Keksdose lassen soll – das innere Krümelmonster kann ganz schön quengelig sein. Finanzen funktionieren besser mit Routinen Schnell reich – mit diesen zwei kleinen Worten verkauft sich jeder noch so seichte Finanzratgeber. Schnell reich wird damit vor allem der Autor. Für mich waren so simple wie unspektakuläre Routinen der Gamechanger in Sachen Finanzen (das Übersetzungstool gibt mir für den englischen Begriff übrigens Spielverderber als Alternative an, also lass ich das jetzt mal so stehen). Mit Haushaltsbuch und ETF-Sparplan pflege und hege ich ganz spießig meine Finanzen, gelegentlich kommen ein paar Aktien hinzu. In kleinen Schritten spart es sich mindestens genauso gut. Auf die staatliche Rente verlassen möchte ich mich nicht. Der monatliche Sparplan Bei der Consors ist der Sparplan auf einmal gar nicht mehr so einfach zu bearbeiten. Den Kundenservice habe ich wohl technisch überfordert, als mal nichts mehr lief. Doch was war passiert? Eigentlich fließt für die Altersvorsorge monatlich ein fester Betrag in ETF-Sparpläne. Während unserem Großprojekt Hausbau sind wir zwischenzeitlich ein bisschen nervös geworden, da eigentlich alles ein bisschen (oder viel) mehr kostete als ursprünglich geplant. Das ist bei so einem Vorhaben ja bekanntermaßen normal und war schon mit eingeplant. Dann kamen aber ungeplante Ereignisse hinzu, die die gesamte Weltwirtschaft gehörig durchgerüttelt haben und am Ende halt auch bei den Häuslesbauer angekommen sind. Und wie man so schön sagt, es läppert sich halt. Sprich, wie hatten ganz schön Bammel, dass wir womöglich nachfinanzieren müssten. Die Bank hätte da natürlich überhaupt kein Thema mit, verdient sie sich doch eine goldene Nase damit. Aber mehr Zinsen und noch länger abbezahlen, das wollte ich unbedingt vermeiden. Also wurden die Sparpläne vorübergehend auf Eis gelegt, pausieren ist technisch ja kein Problem. Was allerdings ein großes technisches Problem war, war die Reaktivierung. „Die Anwendung ist zur Zeit nicht verfügbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal. “ Diese Meldung hatte ich über Tage in der Eingabemaske. Nix geht mehr Nachdem meine Nachforschungen allgemeine Technische Probleme auf Seiten der Bank ausgeschlossen hatten und beim Onlinesupport ähnliche Fehlermeldungen bekam, bemühte ich den telefonischen Kundendienst. Der muss natürlich erst mal denselben Fragenkatalog mit dem Kunden durchspielen, ganz unabhängig davon, ob der was von der Technik versteht oder nicht. Selbes Ergebnis, noch mehr Ratlosigkeit. Man müsse die IT-Abteilung bemühen, eine schnelle Lösung sei nicht in Sicht. Bei Geld hört bei mir der Spaß auf, da erwarte ich eine gewisse Seriosität. Aber ok, wenn´s halt nicht anders geht, setze ich halt neue Sparpläne auf. Nach Tagen kam dann auch eine kryptische Rückmeldung der IT-Abteilung, man hätte wohl irgendeine Eingabe bei mir falsch vorgenommen. Das Problem sei gelöst, mehr Infos gab es leider nicht. Es tut uns leid, dass die Bearbeitung etwas länger gedauert hat. ‌Sie haben uns informiert, dass Sie bei der Bearbeitung Ihrer Sparpläne eine Fehlermeldung erhalten. Nach Überprüfung durch unsere zuständige Abteilung haben wir die Rückmeldung erhalten, dass eine fehlerhafte Eingabe in einem unserer Systeme die Ursache war. Rückmeldung des Kundenservices Der Kundenservice meinte noch, ich könne die Sparpläne wieder zusammenlegen lassen. Wenn ich mal viel Zeit und Langeweile habe, mache ich das vielleicht sogar. So habe ich jetzt quasi auf dem Papier zwei digitale Körbchen mit denselben Äpfeln bzw. ETF-Anteilen darin. In der Depot-Übersicht macht das keinen Unterschied, nur die Sparplanauswertung kann halt keine hübsche Historie anzeigen. Aber ob mir das am Ende erneute längliche Telefonate mit dem Kundenservice wert ist – naja... Immerhin läuft die monatliche Sparrate wieder, die Routine ist wieder hergestellt. Monatlicher Check Zu Ende jeden Monats werfe ich Blick auf die Ausgaben und den Wasserstand. Wo stehen die Konten, stehen größere Ausgaben an, habe ich / haben wir irgendwo über die Stränge geschlagen? Gerade kurz nach dem Umzug ins neue Haus braucht man noch erstaunlich viele Dinge. Da sind so profane Sachen dabei wie Klobürsten, Fußmatten oder Regentonnen aber eben auch noch eine ganze Menge Material aus dem Baumarkt. Ausgaben dokumentieren Alles, wirklich alles, wird akribisch im Haushaltbuch dokumentiert und kategorisiert. Kling aufwendiger als es ist. Letztendlich kostet es mich nur eine Minute, den Betrag in meine Tabelle einzutragen und vor allem kaufe ich ja auch nicht jeden Tag etwas. Dafür weiß ich am Ende, wo ich finanziell stehe und wo das ganze Geld hingeflossen ist. Gerade bei so riesigen... --- ### Glück im Hosentaschenformat > Warum nur sind wir so geizig mit unserem Lächeln - es kostet uns nichts. Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - Published: 2023-09-18 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/18/glueck-im-hosentaschenformat/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Gefallen, Glück, Kleine Aufmerksamkeiten, Komplimente, Lächeln, Lieblingsmensch, Nette Gesten Oft sind es ganz kleine Aufmerksamkeiten, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern und viele kleine positive Ereignisse summieren sich am Ende zu einem glücklichen Leben. Dabei kommt uns auch noch zugute, das Glück so extrem ansteckend ist – da kann ein Pandemie-Virus voll einpacken! Wer also selbst mal nicht so gut drauf ist, kann einfach versuchen, anderen etwas Glück zu schenken – im Idealfall bekommt man selbst etwas davon zurück. Einfaches Beispiel gefällig? Dann beobachtet mal jemanden beim Auspacken eines Geschenkes. Alleine die Vorfreude des Beschenkten lässt auch unsere Mundwinkel himmelwärts steigen. Es muss aber wie gesagt nicht immer ein großes Geschenk sein. Kleine Gesten haben auf den Empfänger oft einen viel größeren Effekt, als uns selbst klar ist. Dabei ist es vielleicht genau  diese eine kleine Geste, die unserem Gegenüber die benötigte Aufmunterung an einem trüben Tag schenkt – und wenn nicht, was haben wir schon zu verlieren? Jemandem eine kleine Freude machen (auch uns selbst) ist gar nicht so schwer. Lächeln – kostet nichts aber gibt heftig Rendite, warum also geizig damit umgehen? ! Kuchen (egal ob selbstgebacken oder vom Bäcker) geht fast immer Einen Zettel mit einer lieben Nachricht oder einem Smiley in der Tasche des Lieblingsmenschen verstecken Völlig uneigennützig freundlich zu den Menschen um einen herum sein – ja, auch zu dem nervtötend langsamen Verkäufer Mit Fremden ein paar nette Worte wechseln Blumen schenken (lässt sich dank Onlinediensten auch über große Entfernung realisieren) Zuhören – also so richtig, ohne selbst in Gedanken ständig schon den nächsten Satz zu formulieren Jemandem ein Buch mitbringen, das einen selbst von den Socken gehauen hat Einen interessanten Artikel zu einem Thema, über das man sich mit jemandem unterhalten hat, an diese Person schicken Ein freundliches Hallo oder Guten Morgen Menschen, die in Eile sind oder nur 1-2 Artikel bezahlen wollen, an der Kasse den Vortritt lassen Sich bei Menschen melden, von denen man lange nichts mehr gehört hat Eine richtige Postkarte schreiben – muss ja nicht viel Text sein Jemandem ein aufrichtiges Kompliment machen Gut Erhaltenes, das man nicht mehr braucht, weitergeben Ein lustiges Video oder Bild versenden, um andere zum Lachen zu bringen ... ... oder ein gemeinsames Foto, in Erinnerung an eine lustige Zeit Ein aufrichtiges Dankeschön Jemanden auf einen Kaffee einladen – Tee geht natürlich auch Den eigenen Regenschirm teilen Jemandem die Tür aufhalten oder Hilfe anbieten Ist doch eigentlich gar nicht so schwer, etwas Nettes zu tun, euch fallen bestimmt noch tausend andere Dinge ein. Trotzdem machen wir es viel zu selten weil wir die Wirkung von freundlichen Worten und kleinen Gefallen so unterschätzen. Dabei sollten wir viel großzügiger damit umgehen denn das freut nicht nur die empfangende Person sondern tut auch uns selbst gut. Damit machen wir die Welt um uns herum jeden Tag ein bisschen besser. Und natürlich macht ihr auch mir mit euren Kommentaren immer eine große Freude. Ich schätze es sehr, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt. Dankeschön! --- ### For The Ocean > Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - Published: 2023-09-11 - Modified: 2023-08-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Fisch, Hai, Hobby, Meer, Meeresschutz, Ozean, Sea Shepherd, Tauchen Mangelnde Seefestigkeit verträgt sich eigentlich nicht besonders gut mit der Liebe zum Meer. In meinem Fall tut ersteres der Liebe allerdings keinen Abbruch. Schon bevor wir die Unterwasserwelt mit Tauchausrüstung erforschen durften, waren Ozeane mein bevorzugtes Reiseziel. Dabei hasse ich es, in der Sonne zu braten und muss mir am Strand immer ein schattiges Plätzchen suchen. Und wenn ich dann ein gutes Buch aufschlage – habe ich nach zwei Sekunden die Handlung vergessen, weil ich nur die endlosen blauen Weiten bestaune. Am Anfang war ich allerdings ein ganz schöner Angsthase. Was ich nicht sehen kann, ist mir suspekt. Dann lieber schwimmen im chlordurchtränkten Hallenbad. Ich war sozusagen eine Wasserratte, die sich vor Fischen (und allem, was da sonst noch so lebt) gefürchtet hat. Beim Wellenbaden habe ich einmal den länglichen Schatten eines Fisches in der Welle gesehen, der war bestimmt einen ganzen halben Meter lang! So schnell hat mich noch keiner aus dem Wasser hüpfen sehen. Ein paar Jahre und eine fundierte Tauchausbildung später hat sich die Richtung, in die ich mich bei so einem Anblick stürzen würde, gewendet. Es gibt kaum etwas Schöneres, als ruhig im Wasser zu schweben und die Umgebung zu beobachten. Dafür braucht es vielerorts nicht mal einen Tauchschein. Da reicht der Schnorchel, um stundenlang an der Oberfläche zu dümpeln und dem Treiben unter Wasser zuzuschauen. Allerdings löst sich die Tiefenentspannung schnell in Luft auf, wenn sich jemand unterhalb der Wasseroberfläche nicht zu benehmen weiß. Am schlimmsten sind Taucher, die ihre Extremitäten nicht im Griff haben und über den Grund oder, noch schlimmer, Korallenbänke pflügen. Die vernebeln nicht nur allen hinter ihnen Tauchenden die Sicht sondern richten Schaden in einem zerbrechlichen Ökosystem an. Leider sind genau solche Menschen oft sehr beratungsresistent und halten sich oft für die begnadetsten Taucher unter der schönen Sonne. Wir hatten unglaubliches Glück mit unserer Tauchlehrerin, die hätte uns so ein Fehlverhalten nicht durchgehen lassen. Sie hat ganz pflegeleichte Taucher aus uns gemacht und so vergessen uns die Guides bei geführten Touren (nicht überall darf man auf eigene Faust ins Wasser) gerne. Und weil wir uns nicht mit der gesamten Gruppe auf jedes Getierchen stürzen, das die Guides für ihre Schäfchen zeigen wollen, bilden wir immer irgendwann das Schlusslicht. Das spart nicht nur Energie sondern auch Atemluft. Zur Belohnung gibt es dann am Ende hin und wieder kleine Touren mit den Guides zu  ihren Geheimtipps – einem von Seepferdchen bewohnten Seegrasbüschel, kleinen Höhlen oder der einzigen Koralle am ganzen Tauchplatz – während alle anderen schon wieder auf dem Boot sitzen. Doch mit der Begeisterung für die Unterwasserwelt, die mich mit der ersten Schnorchel-Tour gepackt hat, kamen auch ein paar Nebenwirkungen.   Eine davon ist, dass ich keinen Fisch mehr essen kann. Das ist für mich und meinen Mann wie Hasenbraten für Kaninchenbesitzer. Ein Fischrestaurant hatte eine bebilderte Karte und wir hatten alle diese Fische noch am Nachmittag beim Tauchen beobachtet. Manche sind sogar eine Weile neben uns geschwommen und haben uns ebenso beobachtet. Wir haben uns dann beide für den Rindfleischspieß entschieden... Eine weitere Nebenwirkung ist die gesteigerte Aufmerksamkeit gegenüber dem Meeresschutz. Früher war Haifischflossensuppe etwas, das man zwar vom Hörensagen kannte aber sich nie Gedanken darüber gemacht hat. Und auch über große Aquarien mit Delphinen und Walen hat man nicht groß nachgedacht. Das war eh nie etwas, das mich angelockt hätte. Es ist aber plötzlich etwas ganz anderes, wenn der persönliche Bezug dazu kommt. Wenn man etwas kennt, verliert man auch die Angst. Die dunklen Tiefen haben ihren Schrecken längst verloren, da ich mich ja mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, dass da kein Seeungeheuer lauert. Vor allem aber habe ich viel über die ganz realen Bewohner gelernt und weiß auch, dass nicht jeder Hai per Default gefährlich ist. Und da, wo sie dann doch gefährlich sind, muss ich nicht ins Wasser. Das ist schließlich ihr Lebensraum und nicht meiner, ich bin nur zu Gast! Was die meisten Taucher eint, ist die Begeisterung für eine bunte und vielfältige Unterwasserwelt. Wer neu in dieser Gemeinschaft ist, dem fällt auf T-Shirts und Pullis neben vielen Logos von Tauchcentern vor allem das der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd auf (vor allem, wenn man wie ich eine Schwäche für Totenköpfe hat). Hier engagieren sich weltweit Menschen beeindruckend mutig für den Erhalt unserer Meere. Wo wir im Kleinen an unsere Grenzen stoßen, wird hier im Großen der Kampf für unsere Ozeane ausgetragen. Da ich schon bei leichtem Wellengang mit meinem Magen zu kämpfen habe, bewundere ich umso mehr den Einsatz, den andere bringen. Was ich aber tun kann, ist regelmäßig zu spenden (für alle Sparfüchse – das kann man steuerlich absetzen) und fleißig Werbung / Aufklärung zu betreiben. Und so zeigen sich die bereits erwähnten Nebenwirkungen auch in Bereichen, die weniger offensichtlich sind. Was hat das ganze mit Musik zu tun Ich liebe guten Metal, wenn auch in anderen Ausprägungen als mein Mann. Umso schöner ist es dann, wenn wir Bands entdecken, die uns beiden gefallen. Und umso ärgerlicher, wenn diese Bands sich so richtig daneben benehmen. Normalerweise ist mir die Privatperson hinter der Kunst völlig egal. Aber das Blutbad, das die Färöer jedes Jahr beim Grindadráp veranstalten, sprengt so ziemlich jedes Maß und mir ist völlig schleierhaft, wie ein Mensch ticken muss, dass er da mitmacht. Jedes Jahr werden so auf grausame Weise unzählige Tiere abgeschlachtet – nicht nur Grindwale sondern auch andere Walarten und Delfine. Die Mitglieder der färöischen Metal-Band Týr distanzieren sich nicht etwa vom Grind – im Gegenteil, sie befürworten das als Tradition und fühlen sich von Meeresschutzorganisationen wie Sea Shepherd angegriffen.   Vielleicht sollten wir alle mehr an unseren Traditionen festhalten und gleich mal wieder alle Frauen zurück an den Herd schicken... Bei solchen Argumenten bin ich fassungslos ob der menschlichen Dummheit. Das viele Konzertveranstalter ähnlich denken und lieber auf Einnahmen verzichten, als solchen Menschen eine Bühne zu bieten, kann ich nur unterstützen. Und auch wenn hin und wieder ein alter Song der Band durch die Räume schallt, wir würden kein neues Album mehr kaufen. Jeder Cent hierfür wäre an anderer Stelle besser... --- ### Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt > Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - Published: 2023-09-04 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Altersdemenz, Demenz, Kuchen, Türschwelleneffekt, Vergesslichkeit Man sollte doch meinen, in einem aufgeräumten und übersichtlichen Haushalt wäre es leichter, sich zu konzentrieren und seine Gedanken zumindest halbwegs zusammenhalten zu können.  Nix da! Kaum stehe ich in der Küche, habe ich auch schon vergessen, warum ich eigentlich hier bin. Macht nichts, dann essen wir halt erst mal ein Stück Kuchen. Da kann ich im Übrigen diese Seite mit einer eigenen Kategorie für Kasten-Kuchen sehr empfehlen. Hier steht gerade der Erdbeerkastenkuchen mit Buttermilch und Mandeln, allerdings mit Heidelbeeren und etwas mehr Buttermilch und weniger Butter als im Rezept angegeben. Hatte den Kühlschrankinhalt etwas falsch eingeschätzt, tut dem Kuchen aber keinen Abbruch. Da ich nicht einsehe, mir eine weitere Kuchenform zuzulegen, kommen mir die Kasten-Kuchenrezepte sehr entgegen und ich werde mit Sicherheit noch einige ausprobieren. Doch warum nochmal stehe ich jetzt hier? Auf der Suche nach meinem ursprünglichen Plan wandere ich zurück ins vorherige Zimmer. Hilft aber auch nicht, der Plan ist weg. Sind das jetzt schon die ersten Anzeichen beginnender Altersdemenz? ! Nein, das Phänomen kenne ich schon lange und hatte ich schon immer. Was ich seither noch nicht kannte, ist der Name dazu – Türschwelleneffekt. Und wenn etwas einen Namen hat, macht es uns gleich weniger Angst. Wer mir das nicht glaubt, darf gerne mal hier reinschauen, das ist der Beweis! Also zurück zu Hugo, nein Quatsch, dem Türschwelleneffekt. Der besagt, dass unser Gehirn sich beim Betreten eines neuen Raumes auf diesen einstellt und alles andere abschließt, was mit der vorherigen Umgebung zusammenhängt. Beim Übertreten einer Türschwelle schließt sich also auch gedanklich die Tür hinter uns. Und das hat definitiv nichts mit dem Alter zu tun. Besonders fies an der Sache ist allerdings, dass es auch oft nicht hilft, wenn man wieder an den Ursprungsort zurückkehrt. Unser Gedächtnis arbeitet nicht mir einem kontinuierlichen Zeitstrahl sondern speichert Ereignisse und Gedanken in kurzen, abgeschlossenen Episoden ab. Die eigentliche Absicht, mit der wir losgetigert sind, ist schon längt vergessen und das Gehirn konzentriert sich wieder auf neue Dinge. Da kann es schon mal passieren, dass man wieder im Schlafzimmer zurück ist und am Ende gar nicht mehr weiß, wieso man eigentlich überhaupt unterwegs war. Dazu wurden sogar Studien durchgeführt, wir sind also in guter Gesellschaft mit diesem Phänomen. Ich sag mir immer, dass es mir schon wieder einfallen wird, wenn´s wichtig war. Gleiche Taktik funktioniert auch wunderbar, wenn ein verpasster Anruf mit unbekannter Nummer auf dem Telefon wartet. Da wird schon aus Prinzip nicht zurückgerufen. Wenn´s wichtig ist, meldet sich derjenige wieder. Ansonsten gebe ich eigentlich immer an, dass ich ausschließlich über Mail kontaktiert werden möchte und wer sich daran nicht halten mag, muss es halt mehrfach versuchen. Leider ist die berufstätige Frau, die eben nicht den ganzen Tag neben dem Hörer hockt, immer noch unvorstellbar für viele Dienstleister. Hilft leider auch nicht, sich darüber aufzuregen. Immerhin versuchen manche dann bei meinem Mann telefonisch durchzukommen. Das ist doch mal gleichberechtige Ignoranz von Kundenwünschen. Während ich so über die vielbejammerte Servicewüste sinniere, bin ich zwischenzeitlich im Büro gelandet. Da ich immer noch nicht weiß, was ich eigentlich tun wollte, wird mal eben die dauerprokastinierte Steuererklärung erledigt. Hat nicht mal so lange gedauert, warum schiebt man das nur so ewig vor sich her? ! Am Ende meldet sich der Durst, ich sagte ja, wenn´s wichtig ist... – wie gut, dass in der Küche auch noch Kuchen steht! --- ### Hautsache, die Sonne scheint > Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - Published: 2023-08-28 - Modified: 2023-08-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Haut, Kosmetik, Kosmetikindustrie, Minimalismus, Rosacea, Routine, Sonne, Sonnenbrand, Sonnencreme, Sonnenschutz Vielen dürfte ja zwischenzeitlich bekannt sein, dass unsere Haut unser größtes Organ ist. Sozusagen eine riesige Spielwiese für die Kosmetikindustrie. Dabei ist die Epidermis, also die Oberhaut, ein gut funktionierender Schutzschild und lässt so leicht nichts durch. Sie hält also nicht nur das, was drinnen bleiben soll an Ort und Stelle, sondern macht auch einen auf Türsteher nach außen. Da helfen auch hübsch animierte Werbefilmchen nicht, bei denen die Wirkstoffe so nett durch die Hautschichten sickern. Nix da – du kommst hier nicht rein! Glaube versetzt Vermögen Ganz erstaunlich finde ich, wie leicht auch gebildete Menschen auf Verheißungen der Kosmetikindustrie hereinfallen und viel Geld für blumige Versprechen ausgeben, wohl wissend, dass all das eher auf dem Prinzip Hoffnung basiert als auf wissenschaftlich nachweisbaren Effekten. Aber der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, dann schafft er das bestimmt auch mit ein paar Fältchen. Wenn man sich allerdings mal vor Augen führt, was manche Cremes so kosten, könnte man mit dem Geld wahrscheinlich tatsächlich Berge versetzen lassen. Da kommen dann auch noch Inhaltsstoffe von zweifelhafter Wirkung, billige Füllstoffe, Tierversuche und Verpackungsmüll ohne Ende zum Einsatz, nur damit wir daran glauben können, ein wenig länger ein wenig jünger auszusehen. Das einzige, das hier versetzt wird, ist das eigene Geld in die Taschen der Kosmetikindustrie. Und ohne Sinn und Verstand werden Tiegel an Tiegel im Badezimmer aufgereiht bis entweder das Konto oder die Wangen glühen. Gerade, wer es mit der Suche nach dem heiligen Gral der Gesichtspflege übertreibt und sich regelmäßig eine immer noch bessere Pampe ins Gesicht schmiert, kann schon mal den gegenteiligen Effekt beobachten. Die gerade noch gesunde Haut wehrt sich mit Pickeln, Entzündungen oder trockenen Stellen. Wenn gar nichts mehr hilft, kommt der kalte Entzug. Alles, was irgendwie irritieren könnte, wird weggelassen. Und da bleibt dann nicht mehr viel. Wer sich mit Hautproblemen herumschlagen darf, die nichts mit dem unvermeidbaren Alter zu tun haben, beschäftigt sich meist intensiver mit den Bedürfnissen unserer äußeren Hülle. Und das kann ganz schön spannend sein. Faszinierende Fakten über unsere äußere Körperhülle: Die Hautoberfläche eines durchschnittlichen erwachsenen Menschen beträgt etwa 1,5 – 2 m2. Sie hat einen Anteil von 15 – 20 % unseres Körpergewichts. Mit unserem individuellem Mikrobiom beherbergt unsere Haut schätzungsweise eine Billion Bakterien und etwa ein Viertel des im Körper gespeicherten Wassers. Für unsere Sinneswahrnehmung hat sie beeindruckendes Arsenal an Schmerzrezeptoren, Druckrezeptoren, Thermorezeptoren, Dehnungsrezeptoren, Tastrezeptoren und Haarfollikelrezeptoren. Bis zu 370 Schweißdrüsen drängen sich auf einem Quadratzentimeter Haut, am engsten geht es an den Fußsohlen zu. Unsere Hautoberfläche erneuert sich komplett alle vier Wochen. Rechnet man das auf ein 80-jähriges Menschenleben um, kommt man auf über 1000 Zyklen. Die Haut erzählt die Geschichte ihres Trägers. Narben, Falten, Tätowierungen, Muttermale, Pigmentflecken oder Nichtpigmentflecken, Sommersprossen - perfekte makellose Haut ist fast schon langweilig. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommen meist nur ausgewählte Stellen, die dann dafür aber umso mehr. Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt. Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf andere Bereiche legen. Die Vergessenen Unsere Füße, die uns tagtäglich durchs Leben schleppen, bekommen meist recht wenig Aufmerksamkeit. Mit Grauen erinnere ich mich an die aufgesprungene Hornhaut an den Füßen meiner Oma. Da wurde dann mit archaischem Werkzeug gehobelt und gefeilt, das fand ich schon als Kind richtig gruselig. Unsere Hände machen ja auch einiges mit. Und angeblich zeigt sich an ihnen das wahre Alter, wenn man es im zugekleisterten Gesicht nicht mehr erraten kann. Während wir letzteres nämlich brav vor der Sonne schützen, werden die Hände, was das angeht meist außen vor gelassen. Kein Wunder also, wenn sich Pigmentierung und Faltenbildung die Hand geben (sorry, ganz schlechtes Wortspiel). Bei der Gartenarbeit könnte man ja Handschuhe tragen, aber dann lässt es sich einfach nicht so schön in der Erde wühlen. Und man soll sich ja hin und wieder erden. Zumindest aber, wenn man meint, mit aggressiven Putzmitteln hantieren zu müssen, sollte man die Fingerchen schützen. Ellenbogen bekommen meist erst dann etwas Aufmerksamkeit, wenn sich die Haut vor lauter Verzweiflung bzw. Trockenheit schon schuppt. Im Sommer eher ein seltenes Problem, bei trockener Heizungsluft aber durchaus nervig. Kann man dann aber gleich mit all den anderen juckenden Stellen pampern, wenn die kalte Winterluft uns zu Rosinen werden lässt. Der Rücken ist einfach nicht im Fokus, zumindest stellt sich das immer etwas schwieriger dar. Gerade was den Sonnenschutz angeht, sind Eremiten klar im Nachteil. Und wer schon einen Mückenstich an einer unerreichbaren Stelle hinter sich hat, lernt womöglich ganz neue Talente beim Partner kennen. Ist im Übrigen auch eine schöne Übung zur besseren Paarkommunikation – höher, nein zu hoch, weiter links, das andere links, nein nicht kitzeln, mehr in die Mitte, was machst du denn? ! ... Weniger ist mehr Für gesunde Haut braucht es eigentlich gar nicht so viel. Im Gegenteil, hier ist weniger definitiv mehr. Im Badezimmer ist also Minimalismus angesagt. Nicht so übertrieben viel reinigen und keine tausend Mittelchen auftragen. Ist nicht nur besser für die Haut und die Umwelt sondern ganz nebenbei auch für den eigenen Geldbeutel. Und was findet sich in meinem Badezimmerschrank für die tägliche Routine? Ein seifenfreies Waschstück, ein Serum für das Extra an Feuchtigkeit bei Bedarf, eine Pflegecreme ohne alles und anständige Sonnencreme. Letztere natürlich nur tagsüber, wenn ich vor die Tür gehe. Ohne erblüht die Rosacea innerhalb kürzester Zeit, was nicht nur optisch nervt, sondern auch juckt. Und sobald es juckt, hat man die Finger im Gesicht und der Teufelskreis lässt sich kaum noch aufhalten. Gepaart mit Stress und/oder angeschlagener Gesundheit explodiert die Haut förmlich und findet aus eigener Kraft ihre Balance nicht wieder. Am Ende bleibt nur noch der Gang zur Apotheke mit einem Rezept für eine antibiotikahaltige, exklusiv für mich angerührte Creme. Kompetente Hilfe erwartet man sich ja normalerweise vom Hautarzt des Vertrauens. Hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich die richtige Diagnose und entsprechend auch die passende Behandlung bekommen habe. Wer in jüngeren Jahren über Entzündungen klagt, wird meist einfach mit aggressiven Mitteln gegen jugendliche Akne wieder heim... --- ### Humor ist, wenn man trotzdem lacht > Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - Published: 2023-08-21 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Krank, Krankenpflege, Pläne, Urlaub, Urlaubsreif Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Zum Glück hatten wir für unseren Sommerurlaub nicht all zu ambitionierte Pläne.   Und vor allem hatten wir nicht vor, wegzufahren. Noch am ersten Abend unseres Urlaubs hat sich der Herr den Fuß gebrochen. Und das nicht mal besonders spektakulär sondern einfach aus purer Tollpatschigkeit und Blödheit (sorry, das musste mal raus). Er mag es ja akkurat und symmetrisch aber in der Hinsicht hat er jetzt übertrieben.   Vor wenigen Jahren hat er sich nämlich den anderen Fuß an genau der gleichen Stelle gebrochen. Ich weiß also, was auf uns zukommt. Während er auf einem Bein hüpfend versucht, Kaffee zu holen, erledige ich alles, wofür man zwei intakte Beine benötigt (also auch, Kaffee bringen). Haushalt, Wäsche, Einkaufen und dieses mal auch Gartenarbeit inklusive Mähen und Gießen halten mich fit. Die riesige Rasenfläche (die weitere Bepflanzung ist für Herbst und das nächste Jahr geplant) ist Dank des feuchtwarmen Wetters geradezu explodiert und will wöchentlich frisiert werden. Immerhin habe ich die neueste Ladung Grasschnitt noch im Kompost unterbringen können. Aber der Bau eines Zweitkompost ist unumgänglich, die Menge an Biomasse ist einfach zu riesig. Material ist schon besorgt und wenn es die Temperaturen zulassen, kann ich mich ans Werk machen. Momentan muss ich allerdings auf meine emotionale Unterstützung durch meinen lädierten Gatten verzichten. Nachdem wir die erste Urlaubswoche in diversen Wartebereichen verschiedener Ärzte und Krankenhäuser verbracht hatten, wurde der kaputte Fuß Ende der Woche endlich professionell verschraubt. Aus dem ambulanten ist allerdings ein stationärer Aufenthalt geworden. Das Wochenende über ist statt Freibad also ein überhitztes Krankenhauszimmer angesagt. Wenigstens darf ich abends wieder heim gehen und im eigenen Bettchen schlafen. Dafür bekommt der Invalide seinen Urlaub wieder – ich leider nicht (trotz hingabevoller Krankenpflege). Anfangs meinte er noch großspurig, ich solle meinen Urlaub verschieben. Wer ihn dann allerdings durch die Weltgeschichte gefahren hätte, weiß ich auch nicht. Jetzt ist er froh, dass ich mich um ihn kümmern kann und wenigstens er hat auch ein bisschen Mitleid für mich übrig, während alle anderen nur ihn bedauern.  Das mag ein bisschen egoistisch klingen, er hat ja Schmerzen und muss durch die Gegend humpeln. Trotzdem trauere ich ein bisschen um meinen ins Wasser gefallenen Sommerurlaub – eigentlich wollte ich viel lieber selbst ins Wasser fallen bzw. mal wieder im See baden gehen oder ein bisschen die Umgebung erkunden. Genug gejammert, von selbst bauen sich Kompost und Regale nicht auf. Und man wird ja mit jedem Fußbruch auch resilienter. Ich genieße also so gut wie möglich die freie Zeit zwischen den Arztbesuchen und verschiebe sämtliche Pläne auf irgendwann anders. Gut versorgt mit reichlich Büchern (ich war vor dem Urlaub noch an zwei Büchertauschschränken) lässt die Hängematte zumindest ein bisschen Urlaubsstimmung aufkommen. Und wenn ich Laufen gehen will, kann ich einfach lostigern. Sonst muss ich immer warten, bis der Herr seinen Kaffee verdaut hat. Er kann es nämlich gar nicht leiden, wenn ich mehr Sport mache, als er und will dann immer mit. Zumindest für ein paar Monate ist das wohl kein Thema mehr. Beim letzten Fußbruch musste er auf den Besuch von Weihnachtsmärkten verzichten, diesmal halt aufs Freibad. Im Nachhinein ist es daher auch gar nicht so schlimm, dass der Liefertermin für die Gartenhütte um eine Woche verschoben wurde (noch so ein Plan, der kurz nach dem Unfall wie eine Seifenblase geplatzt ist). Der Anruf kam natürlich, kaum dass wir Helfer für den geplanten Aufbau der Gartenhütte organisiert hatten. Eigentlich wollte ich in der zweiten Urlaubswoche das Dach und den Außenanstrich fertig machen, nur beim Aufbau braucht es ein paar mehr Hände. Ich hoffe nur, dass die Spedition den neuen Termin einhält und das Wetter mitspielt. Besonders emphatische Freunde schicken übrigens Strandbilder aus dem Urlaub, wenn man schreibt, dass man Hilfe braucht, weil einer einen kaputten Fuß hat... Wir nehmen´s eh mit Galgenhumor. Wobei es keine Absicht war, als ich zu meinem Mann meinte, dass es kein Beinbruch sei, dass wir nicht alles machen können, was wir uns vorgenommen hatten. Und an der profimäßigen Verschraubung seiner Knochen kann ich mir beim Bauen diverser Kleinprojekte ein Beispiel nehmen. Darf mich nur nicht selbst verletzen, sonst könnte es hier echt schwierig werden. Nach diesem Urlaub bin ich urlaubsreif! --- ### Ende, aus, vorbei > Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - Published: 2023-08-14 - Modified: 2023-07-23 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Mail, Minimalismus, Nachhaltigkeit, Newsletter, Ordnung, Strom sparen Nein, hier verabschiedet sich nicht der Blog. Ich schreibe für mein Leben gerne (was für eine Phrase) und werde weiterhin meine Texte in die digitale Welt entlassen. Wahrscheinlich hat es nicht einmal jemand bemerkt, aber seit einigen Wochen ist die Anmeldemaske für den Newsletter von der Seite verschwunden. Warum ich in Zukunft keinen Newsletter mehr versenden werde? Das hat vor allem zwei Gründe – zum Ersten meine eigene Faulheit und zum Zweiten das Thema Klimaschutz. Ich hasse es, wenn ständig und penetrant und vorlaut sich die Abfrage zum Abonnieren des Newsletters in den Vordergrund drängelt. Keinen neuen Artikel mehr verpassen?  Ich bin groß genug, um selbstständig auf meinen Lieblingsseiten nach Neuigkeiten zu schauen.  Ich will nicht ständig beim Lesen gestört werden und wenn ich einmal abgelehnt habe, muss das doch reichen. Das ständige Aufpoppen der Newsletteranmeldemaske (Achtung Wurmwort) nervt mich! So etwas will ich auf meiner Seite nicht haben. Daher hatte ich die Anmeldemaske ganz dezent an die Seite gepackt – und nur wenige Anmeldungen. Trotzdem finden immer wieder Leser zu meinen Beiträgen. Ganz ohne Benachrichtigung über einen Newsletter. Da fragt man sich schon, ob es das überhaupt braucht. Ich merke selbst, dass ich überhaupt kein Fan von Mails mit viel Text bin. Kurz und informativ sollen sie sein – für das Lesen von seitenlangen Ergüssen habe ich keine Zeit / Geduld. Da schmökere ich lieber auf diversen Lieblingsblogs. Ich bin so ganz nebenbei und ganz gerne Vollzeit berufstätig. Ich weiß, für Handwerker und Spediteure ist das nach wie vor sowas wie ein Unikum, wenn Frauchen nicht brav den ganzen Tag neben dem Herd hockt, um dann jederzeit die Türe öffnen zu können (Wir kommen zwischen 8 und 18 Uhr, wer liebt das nicht? ! ). Ich habe also nicht unbegrenzt Zeit und auch wenn ich viel zu sagen / zu schreiben habe, macht es mir einfach viel mehr Spaß an einem Beitrag zu schrauben und zu feilen. Und der versumpft dann auch nicht in irgendeinem Spamordner, wo ihn eh nie jemand liest. Kommen wir zum zweiten Grund, weswegen ich gerne auf den Versand von (meiner Meinung nach unnötigen) Newslettern verzichte und sie auch nicht abonniere bzw. abbestelle, wenn sie mir keinen Mehrwert bieten.  Die Flut an E-Mails, die wir tagtäglich versenden/erhalten hat einen immensen Einfluss auf unsere Umwelt – die Speicherung übrigens ebenfalls. E-Mails verursachen eine nicht gerade geringe Menge an Treibhausgasen. Durch eine einzelne Mail werden etwa zehn Gramm CO2 produziert, und da ist noch nicht einmal ein Anhang dabei. Klingt erst mal nicht viel, entspricht aber der Klimabilanz einer Plastiktüte. Wenn man sich das mal übers Jahr hochrechnet, kommt ganz schön was zusammen. Pro Tag werden circa 347,3 Milliarden Mails versendet, Tendenz  – wie immer – steigend. Ein Brief verbraucht mit durchschnittlich 20 Gramm zwar doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie eine E-Mail. Doch wie immer liegt der Teufel im Detail. Genau wie bei stromsparenden LEDs könnte uns auch bei der E-Mail ein sogenannter Rebound-Effekt drohen. Weil die modernen Lämpchen weitaus weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühbirnen, wird einfach mehr beleuchtet, was am Ende zu keiner nennenswerten Strom- / Energieersparnis führt. E-Mail vs. Brief: Wie ist das eigentlich mit der CO2-Bilanz? Wir versenden also unnötig viele Mails, weil es so schön einfach und ja so viel sparsamer ist. Und damit nicht genug. Unsere digitalen Postfächer laufen über vor lauter gespeicherten Mails. Denn auch, wenn der Minimalismus Trend zu luftig aufgeräumten Wohnräumen animiert. Im digitalen Raum mutieren wir gerne zu hortenden Messies. Und all die Daten benötigen eine riesige Menge an Speicherplatz. Dieser wird von Rechenzentren auf Servern bereitgestellt, die dafür enorm viel Strom verbrauchen. Wäre das Internet ein Land, würde es beim CO2-Ranking gleich auf Platz drei nach China und den USA kommen. Weshalb sind E-Mails schädlich fürs Klima? Als digitaler Putzteufel sortiere und lösche ich die Nachrichten in meinem Maileingang akribisch. Der kleine innere Ordnungsfanatiker kann überquellende Postfächer einfach nicht ausstehen. Über Sinn und Unsinn von Newslettern lässt sich sicher streiten und was für mich passt, gilt sicher nicht für alle anderen. Was aber jeder tun kann, ist Ordnung halten und Ausmisten, vor allem digital! Und falls tatsächlich jemand dem Newsletter nachtrauert – hier auf meinem Blog veröffentliche ich jeden Montag um 17:00 Uhr einen Beitrag. Im Gegensatz zum Newsletter funktioniert das für mich sehr zuverlässig! --- ### Standschäden - Published: 2023-08-07 - Modified: 2023-07-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Alterserscheinung, Aufbrauchen, Ausmisten, Bewegung, Fit bleiben, Horten, Minimalismus, Sport, Standschäden Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen, kann böse nach hinten losgehen. Denn wenn so ein technisch nicht ganz unkomplexes Gefährt über lange Zeit nicht bewegt wird, reagiert es teilweise höchst undankbar. Plötzlich läuft gar nichts mehr, im besten Fall ist nur Batterie alle aber es kann auch teurer werden. Das lässt kurioserweise auch auf uns selbst übertragen. Unser eigener Körper legt zuweilen ein Verhalten an den Tag, das dem eines aufs Abstellgleis verfrachteten Autos nicht ganz unähnlich ist. Er wird steif und unbeweglich, statt Staub setzt er allerdings gerne Fett an. Auch nicht besser... Auch das Hirn verblödet sozusagen, wenn wir es nicht nutzen. Stillstand ist kontraproduktiv, wir müssen unseren Geist nutzen, um geistig fit und aktiv zu bleiben. Und da hilft nicht nur Gehirnjogging in Form von Kreuzworträtseln oder dem Lernen einer neuen Sprache. Die geistige Beweglichkeit profitiert auch von der körperlichen Bewegung. Wenn man es allerdings zu lange schleifen lässt (was sich bei einem Hausbauprojekt kaum vermeiden lässt), stellen sich irgendwann die ersten Standschäden in Form von verkürzten Muskeln, schmerzenden Körperteilen und unterirdischer Ausdauer ein. Gerade bei älteren Menschen erlebe ich oft, wie sie sich selbst in einer Abwärtsspirale gehen lassen. Sie sind gefangen im Teufelskreis aus „ich kann keinen Sport machen, weil ich Schmerzen habe“ und Schmerzen, die sie haben, weil sie sich zu wenig bewegen. Es wird also höchste Eisenbahn, selbst wieder den berühmten Arsch hochzubekommen. Dass wir es mit der sportlichen Auszeit etwas zu lange haben schleifen lassen, merke ich an dem tagelangen Muskelkater, nachdem ich mal wieder in die Laufschuhe geschlüpft bin (natürlich bin ich auch gelaufen). Ein Vorgeschmack auf das Alter, wenn Treppenstufen plötzlich unüberwindbar werden und ein Grund mehr, tatsächlich dran zu bleiben. Auch wenn der Nachbar nach der Laufrunde sorgenvoll fragt, ob er ein Sauerstoffgerät holen soll oder einen halbstündlich darauf hinweist, dass das Birnchen immer noch hochrot leuchtet, sollte das Motivation genug sein. Wir werden ja alle nicht jünger, daher ist es nicht ganz unerheblich, wie wir uns im Alltag bewegen. Neben all den kleinen Gelegenheiten, wie ganz klassisch die Treppe statt dem Aufzug zu nehmen, braucht es aber auch ein bisschen mehr Anstrengung, um die Alterserscheinungen an der menschliche Maschinerie in Grenzen zu halten. Wobei jeder kleine Schritt besser als nichts ist. Bevor man also über jemanden lacht, weil er oder sie wie ein Glühwürmchen durch den Wald keucht, sollte man sich um seinen eigenen Kram kümmern. Jede Bewegungseinheit ist lobenswert und alles ist besser, als mit dem persönlichen Schweinehund auf der Couch zu hocken. Und jetzt höre und staune, nicht nur Mensch und Maschine wollen regelmäßig genutzt werden. All die hübschen Dinge, die wir gerne für den besonderen Anlass horten, können uns das am Ende übel nehmen. Da ist dann plötzlich der edle Anzug oder das schicke Kleid, welche ausgerechnet dann, wenn uns nach Jahrzehnten mal eine Hochzeitseinladung erreicht, plötzlich ungewohnt körperbetont auf der Haut sitzen. Hätte ich das Kleid doch mal öfters getragen, bevor ich mir mit Krafttraining einen schönen starken Rücken gezaubert habe. Egal, jetzt muss es weichen und Platz für bequemere Kleidung machen. Ich stehe einfach auf Sauerstoff und finde es spitzenmäßig, wenn ich in meiner Kleidung auch atmen kann. Mittlerweile darf auch nur noch Kleidung bei mir wohnen, die sich sowohl für besondere Anlässe aber auch für den Alltag eignet. Apropos besondere Anlässe – da spart man sich den besonders teuren Wein für die perfekte Gelegenheit auf und hat am Ende nur noch einen besonders teuren Essig. Wenn wir also so ein kulinarisches Highlight zu Hause haben, sollten wir es genießen, wenn uns danach ist. Und wer sagt, dass man eine Flasche Sekt nicht einfach so öffnen darf, nur weil einem jetzt gerade danach ist? ! Ja, ich weiß, Sekt hält eine ganze Weile. Doch nicht alles, von dem man erwarten würde, dass es unbegrenzt hält, erfüllt diese Erwartungen auch. Denn, wenn wir etwas über Jahre im hintersten Eck im Kellerschrank vergessen, kann es schon mal passieren, dass der Zahn der Zeit doch noch einen Weg findet, daran zu nagen. Sei es die Duftkerze, die dann halt nur den besagten Kellerschrank beduftet hat und am Ende nur noch nach Mottenkugeln riecht. Oder Gewürze, die man einst in günstigen Großpackungen eingelagert hat und die ihr Aroma ebenfalls schon lange verloren haben. Wer also gerne mal das Hamstern und Horten anfängt, sollte dann auch ans Aufbrauchen denken. Denn was bringen Schränke voll Klopapier und Konserven, wenn ich das ganze dann vergesse. Die späteren Erben können sich bestimmt etwas Schöneres vorstellen, als eine lebenslange Ration Dosenravioli. Und auch von der teuren Pralinenpackung habe ich länger etwas, wenn ich sie in Form von Hüftspeck einlagere, als wenn sie im dunklen Schrank auf eine Gelegenheit zum Weiterverschenken wartet. Sowieso gönnen wir uns ja eigentlich nie die richtig feinen Pralinen, ein Grund mehr also, sie sofort und ausgiebig zu genießen. Denn wer fleißig Sport macht, braucht ja auch Energie.   All solche unnötigen Standschäden lassen sich leicht vermeiden, wenn man genau weiß, was man besitzt (also neben dem eigenen Körper) und alles, was man besitzt, auch ausgiebig nutzt (inklusive des eigenen Körpers). Was man nicht mehr braucht, sollte zeitnah ausziehen. Was keine Miete zahlt (in Form von Nützlichkeit), fliegt raus! Umso schöner, wenn man etwas in wertschätzende Hände weitergeben kann. Unsere kleine Mini-Musikanlage beschallt zum Beispiel zukünftig Nachbars Gartenhütte. Liesen wir sie im Schrank versauern, würden irgendwann die Kondensatoren eintrocknen und das wäre echt schade drum. Selbst in einem stark minimalistisch angehauchten Haushalt ändern sich manchmal die Gegebenheiten und Dinge werden überflüssig. Statt den Krempel nun in irgendeine dunkle Ecke zu packen – man kann es ja vielleicht noch mal brauchen – gibt man sie vielleicht doch lieber weiter. Dann hat man auch den Platz, mal die Yoga-Matte auszurollen. Denn nach dem Muskelkater ist vor dem Muskelkater! --- ### Mache ich mir zu wenig Sorgen? - Published: 2023-07-31 - Modified: 2023-07-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/31/sorgen-ueber-sorgen-und-die-inflationsangst/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Existenzängste, Existenzsorgen, Finanzen, Inflation, Inflationsangst, Minimalismus, Sparen, Teurung Die meisten haben es schon wieder vergessen, in Europa gibt es einen Krieg. Noch vor einem Jahr war das Geheule groß – nicht aus Mitgefühl mit den Betroffenen, sondern vor allem, weil alles teurer geworden ist. Neben Öl und Gas spüren wir es auch unmittelbar an den Lebensmittelpreisen. Zusammen mit den Lieferengpässen während Pandemiezeiten hat sich eine gepfefferte Preisspirale entwickelt. Doch Pandemie und Krieg sind erfolgreich aus der alltäglichen Wahrnehmung gestrichen, man ist längst abgestumpft und übt sich in Bundeskanzlermanier des Vergessens und Verdrängens. Was ich nicht weiß... By the way – so geht es mit vielen unangenehmen Themen. Irgendwann ist man der ewigen Schreckensmeldungen überdrüssig und ignoriert Klimawandel, Krieg und Katastrophen einfach. Lebt sich halt angenehmer, wenn man den Kopf in den Sand steckt. Daran sind übertriebene und aufmerksamkeitsheischende Berichterstattung wahrscheinlich nicht ganz unschuldig. Der Körper kann einfach nicht dauerhaft in Alarmbereitschaft bleiben, das würden wir gar nicht aushalten. Da ist es einfach, sich der medialen Dauerberieselung mit Katastrophen-Schlagzeilen zu entziehen. Ist ja alles weit weg und ich alleine kann sowieso nichts ändern. Doch wehe, es geht an den eigenen Wohlstand, da ist es aus mit dem Ignorieren. Auch, dass es anderen womöglich schlechter geht und wir in Frieden leben dürfen, kann man ja dabei vernachlässigen. Und so haut manch einer Stammtischparolen raus, für die man sich nur fremdschämen kann. Wenn es ums Jammern geht, sind wir sowieso sofort mit dabei. Scheint eine Lieblingsbeschäftigung der Deutschen zu sein. Wir verdienen ja alle auch viel mehr, als wir eigentlich verdienen. Jede noch so üppige Gehaltserhöhung wird sofort kommentiert, dass das ja noch nicht mal die Inflation ausgleichen würde. Sich einfach mal freuen, dass der Arbeitgeber überhaupt für einen Ausgleich sorgt, obwohl für den ja auch alles teurer wird – das wäre wohl gegen die menschliche Natur. Und dankbar sein, dass man einen Job hat, mit dem man trotz allem noch gut über die Runden kommt, geht auch gar nicht. Da wird vorgerechnet, wie viel mehr man für Nahrungsmittel ausgibt. Dabei sind wir gerade in Deutschland schon recht knauserig, wenn es um gute Lebensmittel geht. Im Schnitt geben wir 14,7 % (2022) für Nahrungsmittel aus, im internationalen Vergleich kommen wir damit günstig weg. Trotzdem wird gereist, als gäbe es kein Morgen. Man hat ja was nachzuholen und sowieso gönnt man sich ja sonst nichts. Wo da die Inflationsängste sind, fragt man sich. Ist doch angeblich eine DER großen Ängste unserer Zeit. Da doch unser Selbstwert so eng an materielle Werte geknüpft ist. So schlecht kann es viele ja nicht gehen, denkt man leise bei sich. Manch einen trifft es hart, da ist die Existenzgrundlage bedroht und man kämpft um jeden Euro. Für viele andere ist es frustrierend und ärgerlich, dass das verdiente Geld immer weniger wert ist. Wir können uns schlichtweg weniger leisten und müssen vielleicht schon den einen oder anderen Euro umdrehen. Aber so richtig schlecht geht es nicht jedem, der laut zankt und krakeelt. Es scheint ein Wettbewerb, wen es am schlimmsten trifft. Wer viel hat, hat mehr zu verlieren und wem es das Depot völlig verhagelt hat, der braucht schon ein dickes Fell – hat aber hoffentlich vernünftig investiert und einen Notgroschen beiseite gelegt.   Komischerweise regt sich niemand über die Lifestyle-Inflation auf. Wo die doch viel nachhaltiger sämtliche Bemühungen, mehr Geld zu verdienen, erfolgreich im Keim erstickt. Jeder Euro, den sich zusätzlich auf dem Lohnzettel einfindet, wird fleißig verjubelt. Schließlich hat man als braver Konsument ja eine Verpflichtung gegenüber der Wirtschaft und dem grenzenlosen Wachstum. Wie – die Ressourcen unseres Planeten sind endlich? Wie war das nochmal mit dem Kopf in den Sand stecken... Wenn´s ums Geld und/oder das eigene Verhalten geht, sind wir wohl alle ein bisschen unbelehrbar und rational schon gar nicht. Wer gerade einen Kredit abbezahlt und womöglich eine Gehaltsanpassung bekommen hat, könnte sich sogar freuen. Denn auch der Kredit ist immer weniger wert. Merke: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Und man kann sich alles schönrechnen – rechnen, nicht trinken! Und dann gibt es da noch so ein verstaubtes Völkchen, welches sich als Minimalisten bezeichnet. Die sind doch tatsächlich einfach so aus dem Hamsterrad des ewigen Konsums ausgestiegen. Einfach so, ohne zu fragen. Darf man das überhaupt? !   Wirklich reich ist nicht der, der am meisten hat, sondern derjenige, der am wenigsten braucht. Und damit verliert vielleicht nicht nur die nicht enden wollende Teuerung ein bisschen ihren Schrecken sonder man lebt auch gleich ein ganzes Stück nachhaltiger. Wobei sich auch hier wieder viel Diskussionspotential findet. Wer den Minimalismus in der Variante des maximalen Ausmistens lebt und alles rausschmeißt, was nicht niet- und nagelfest ist – bei Bedarf kann man es ja nachkaufen, gewinnt beim Thema Nachhaltigkeit keinen Pokal. Solange man nicht gerade von realen Existenzsorgen getrieben ist, kann man mit der Änderung des eigenen Blickwinkels schon ein ganzes Stück gegen die Inflationsangst tun. Und falls trotz angemessenem Gehalt am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig bleibt, könnte statt Stammtischsprüche zu klopfen einfach mal versuchen, auf etwas kleinerem Fuß zu leben. Ein schnödes Haushaltsbuch ist so einfach wie effektiv um aufzuzeigen, wo Einsparungspotential wäre. Die eigenen Ansprüche etwas runterzuschrauben, ist nicht nur in Zeiten, in denen alles immer teurer wird, eine gute Idee. Statt teurem Superfood vom anderen Ende der Welt tut es vielleicht auch ein langweiliger einheimischer Apfel. Und statt nun auf billiges Fleisch umzusteigen, kann man einfach noch weniger aber hochwertiges Biofleisch essen. Angesichts des dünneren Geldbeutels fällt es wohl vielen leicht, in Sachen Tierwohl die Scheuklappen aufzusetzen. Auch bei mir ist die Schmerzgrenze bei manchen Dingen erreicht. Vor allem bei gesundem Obst und Gemüse haut es auch mich echt manchmal aus den Socken. Die Diskussionen um die Besteuerung von Lebensmitteln sind an der Stelle gut und gerechtfertigt. Aber ich kann selbst entscheiden, was mir wichtig ist und muss mir die Heizkosten nicht vom Mund absparen – und dafür bin ich sehr dankbar! --- ### Heilig´s Blechle - Published: 2023-07-24 - Modified: 2023-06-27 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/24/heiligs-blechle/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aggression, Auto, Garage, My car is my castle, Parkplatz, Straßenverkehr, Sunk Cost, Versunkene Kosten, Zweckentfremdung In Deutschland haben wir ja schon ein ganz inniges Verhältnis zu diesem Fortbewegungsmittel mit vier Rädern. Und doch scheiden sich die Geistern, wenn man über die Vor- und Nachteile eines eigenen Autos oder sogar über E-Autos diskutiert. Leider übersehen viele in diesen Diskussionen, dass es nicht die eine allgemein gültige Lösung gibt, die für alle und jeden funktioniert. Das liegt zum Einen an den völlig unterschiedlichen Lebenssituationen und Bedürfnissen der Einzelnen. Zum Anderen zögert auch die Politik, klare Ansagen und Vorgaben zu machen, aus Angst um Wählerstimmen oder weil sie schlecht beraten wurde – Danke Lobbyismus! Wenn jemand, der mit öffentlichem Nahverkehr gut versorgt ist, am liebsten alle Autos verbieten würde, hat er wohl noch nie auf dem Land den einen einzigen Bus verpasst. Und die Einkäufe für die Großfamilie bei strömendem Regen mit dem Rad heimzufahren oder mit dem kranken Kind in der Bahn zum Arzt zu gondeln, ist mit Sicherheit auch kein Zuckerschlecken. Es gibt gute Gründe für ein Auto – und genauso viele gute Gründe dagegen. Die Diskussionen über autofreie Zonen und Tempolimits werden teilweise mit religiösem Eifer geführt. Beide Parteien faseln etwas von persönlicher Freiheit aber keiner ist bereit, auch nur einen Millimeter von der eigenen Meinung abzuweichen. Da werden Statistiken und Daten so ausgelegt, dass sie die persönliche Argumentation untermauern. Ob alleine die Verteufelung eines einzelnen Fortbewegungsmittels den Planeten retten kann? ! Elektromobilität als Allheilmittel Das wir auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen leben, sollte mittlerweile bei jedem nicht völlig unterbelichteten Mitmenschen angekommen sein. Unendliches Wachstum kann und wird es nicht geben, da hilft auch keine Abwrackprämie. Leider ist auch das Elektroauto keine nachhaltige Lösung, auch wenn Industrie und Politik uns das gerne glauben machen wollen. Die Akkus wachsen nicht auf Bäumen, aber das interessiert uns nicht, solange es vor der eigenen Haustüre hübsch und sauber ist. Dabei verursacht der Lithium-Abbau katastrophale Schäden in den betroffenen Gebieten. Und dass aus der Steckdose immer sauberer Strom kommt, ist alles andere als selbstverständlich. Einen Großteil unseres Energiebedarfs decken wir nach wie vor mit Kohlestrom. Wer sich da ein neues E-Auto leistet, muss sich neben der spärlichen Ladeinfrastruktur auch einiges an Kritik gefallen lassen. Wobei alleine die Tatsache, dass sich jemand einen Neuwagen kauft, schon diskussionswürdig ist. Denn kaum hat man das gute Stück vom Hof des Händlers bewegt, schrumpft der Wert der Blechkiste auch schon. Nach den ersten drei Jahren liegt der Wertverlust des Neuwagens oft schon über 50 Prozent. Da muss der Wunsch nach genau diesem einen Auto schon besonders groß sein, dass man dermaßen hohe Verluste in Kauf nimmt. Womöglich ist es aus dem Text leicht zu erraten – ich stehe dem Elektroauto mehr als skeptisch gegenüber. Da gibt es mit Sicherheit noch bessere Lösungen und wie so oft eben nicht nur einen einzigen Weg. Vor allem würde ich mein wirklich gut funktionierendes Auto nicht gegen ein Neues eintauschen, das wäre für mich noch weniger nachhaltig. Lieber fahre ich, wenn möglich, weniger. Und den ach so besonderen Neuwagenduft empfinde ich als penetrant unangenehm  - nichts, wofür ich soviel Geld ausgeben würde. Das hat mindestens ein Hersteller übrigens auch schon erkannt und ein Air-Balance-Paket entwickelt. Wie schön, wenn dein Auto stärker parfümiert ist, als du selbst! Ohnehin ist so ein Auto gar nicht günstig, da kommt einiges an Kosten zusammen... Anschaffungskosten Versicherung KFZ-Steuer Sprit, Öl, Wischwasser etc. – manche Autos sind üble Schluckspechte Zum normalen Verbrauch kommen noch die Verschleißteile, zum Beispiel Reifen für Sommer und Winter (inkl. Felgen) Regelmäßiger TÜV, HU, Service und Reparaturkosten Reinigung und Pflege Stellplatz/Garage Ach, nicht zu vergessen – der Führerschein, ohne geht gar nichts Ein Grund mehr, schon bei der Anschaffung auch die späteren Kosten im Blick zu haben. Je nach Fahrzeug ist auch die Versicherung  günstig oder teuer. Und vielleicht braucht es keinen riesigen SUV für den normalen Stadtverkehr. Doch nicht nur ein Neuwagen kann ein richtiges Geldgrab sein. Wer sein Herz an eine besonders alte Kiste gehängt hat, kann auch hier schnell mal ein kleines Vermögen in Ersatzteile und Upgrades investieren. Und auch, wenn das Auto noch lange nicht zur Riege historisch wertvoller Oldtimer gehört, ab einem gewissen Alter bzw. Kilometerstand kann es ganz schnell teuer werden. Und hat man mit den immer größer werdenden Reparaturen erst einmal begonnen, ist man auch ganz schnell in die Versunkene-Kosten-Falle getappt. Man hat ja gerade erst so viel in die Karre investiert und dann will das undankbare Gefährt schon wieder in die Werkstatt.  Und statt die Notbremse zu ziehen, wird fröhlich weiter repariert und getauscht. Sonst wären die vergangenen Ausgaben ja umsonst gewesen... My car is my castle – das Auto als erweitertes Ich Mal abgesehen davon, dass dieses Verhalten nicht nur bei Autos zu beobachten ist, haben wir schon ein sehr emotionales Verhältnis zu unseren Gefährten. Das Auto wird zum erweiterten Ich – und alles, was uns auf der Straße nervt, nehmen wir höchst persönlich. Da wird geflucht und gehupt bis der Blutdruck durch die Decke schießt. Angesichts der Aggressionen im Straßenverkehr grenzt es teilweise schon an ein Wunder, dass wir es heil von A nach B schaffen. Dabei sind vor allem die anderen Autofahrer grenzenlos unfähig und strapazieren unsere Nerven aufs Äußerste. Wie die alle an ihren Führerschein gekommen sind, ist sowieso fraglich. Kaum hinters Lenkrad gesetzt, mutieren wir kollektiv zu kleinen grünen Hulks. Sich nicht immer wieder dazu hinreißen zu lassen, sich über all die anderen völlig überforderten Verkehrsteilnehmer aufzuregen, ist wirklich eine Kunst. All die gutgemeinten Ratschläge wie tief durchzuatmen, Gute-Laune-Musik zu hören oder nachsichtig zu sein, sind sofort in den Wind geschlagen, wenn einem die Vorfahrt genommen wird – und der andere einen noch blöd anmacht, weil er denkt, das dickere Auto wäre im Recht. Das liebe Gefährt kostet also nicht nur eine Menge Geld sondern auch mindestens soviel Nerven. Du saublöder Grasdaggl, du dämlicher Schofseggl – Manchmal muss man sich einfach Luft machen. Schimpfen auf Schwäbisch hilft immer und hebt unweigerlich die eigene Laune! Wöchentlicher Waschtag Und weil unser Schätzchen uns wortwörtlich soviel wert ist, verbringen wir jedes Wochenende Stunden damit, es einzuschäumen, zu polieren... --- ### Über den Umgang mit Büchern - Published: 2023-07-17 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/17/ueber-den-umgang-mit-buechern/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Bücher, Bücherschrank, Lesen, Minimalismus, Sammeln, Umgang mit Büchern Dank des Beitrags von Sabiene bin ich über diesen schönen Artikel von Bücher wie Sterne gestolpert. Er gibt unumwunden zu, das er sich zu diesem Text vom Kaffeehaussitzer inspirieren hat lassen. Beim Lesen hatte ich dann auch immer mein eigenes Verhalten vor Augen. Wir haben ja alle so unseren ganz eigenen Bezug zu den Büchern, die durch unsere Hände und Köpfe wandern. Und so habe ich mir ebenfalls erlaubt, zu den Überschriften meine ganz eigenen Gedanken und Erfahrungen aufzuschreiben. Über das Sammeln Früher, lange vor MP3 und Co. , habe ich CDs gesammelt. Das waren meine Schätze und mein „Schaut-her-das-bin-ich“ im Regal. Daneben gab es immer auch Bücher und die wurden auch immer mehr. Irgendwann aber hat sich das alles gewandelt, die Musik ist digital geworden und mir ist es egal geworden, was andere von mir denken. Die Bücher sind nie ganz ausgezogen aber sammeln tue ich sie nicht, da bin ich sehr minimalistisch unterwegs. Ein paar alte Taschenbücher von Terry Pratchett, die hier vielleicht nochmal gelesen werden, durften bleiben. Ansonsten ist es ein reges Kommen und Gehen. Was nicht nochmal gelesen wird, wird wieder in die große weite Welt entlassen. Das Leben ist zu kurz und die Liste der Bücher zu lange, um viele davon ein zweites Mal zu lesen. Über das Verleihen Wenn ein Buch nicht gerade gelesen wird oder auf der Leseliste ganz oben steht, verleihe ich es gerne. Egal, ob und wann ich es wieder bekomme. Ich finde es wunderbar, wenn ein gutes Buch so viele Menschen, wie möglich erreicht. Wobei ich Bücher eher weitergebe oder gleich im nächsten Bücherschrank aussetze. Über die perfekte Lesehaltung Umso spannender das Buch, umso weniger nimmt man diverse Körperzwangshaltungen überhaupt wahr. Da kann es schon mal sein, dass Arm oder Fuß einschlafen oder der Nacken am nächsten Tag steif ist. Gelesen wird hauptsächlich im Lesesessel, aber auch Bett, Sofa, Gartenstuhl oder – ganz neu – Hängematte sind perfekte Orte zum Schmökern. Über Heißgetränke Je nach Tageszeit gibt es Kaffee oder Tee. Und weil bei einem spannenden Buch das Heißgetränk auch gerne mal in Vergessenheit gerät (wie auch beim Schreiben), habe ich einen schönen Thermobecher. Man sagt zwar, kalter Kaffee mache schön aber da verziehe ich dermaßen das Gesicht, dass er bei mir eher Falten macht. Über Kaltgetränke Kopfschmerzen wegen Dehydration kann ich beim Lesen gar nicht gebrauchen. Neben dem Thermobecher begleitet mich daher auch immer meine Wasserflasche. Die habe ich quasi 24/7 um mich, immer mit Leitungswasser gefüllt. Nicht mal das Smartphone darf so viel Zeit mit mir verbringen. Über Notizen im Buch Geht gar nicht! Vor allem, da ich die wenigsten Bücher behalte. Aber ich notiere mir schon mal wichtige Aussagen oder fotografiere besonders schön geschriebene Absätze. Über Lesezeichen Als ich meinen Mann kennengelernt habe, hat er mir ein Lesezeichen auf einen Zettel gemalt. Das habe ich immer noch (treu dem Motto "Behalte, was dich glücklich macht", laminiert und mit Bändel) aber für das Zweit- und Drittbuch nimmt man, was gerade griffbereit ist. Im besten Fall habe ich eine schöne Postkarte zur Hand, eine Zeitlang war es das Foto einer türkisblauen Bucht aus einer Zeitschrift. Nur Knicke oder der Schutzumschlag (den lege ich eh immer zur Seite) gehen nicht. Über schiefgelesene Bücher Eigentlich mag ich es nicht, wenn ein Buch schon so richtig abgenutzt und verfranzt ist. Auf einem Buchrücken hatte einer der Vorbesitzer aber mal handschriftlich „sehr spannend“ notiert. Und so habe ich all meine Vorbehalte zur Seite geschoben und dieses Schätzchen mit nach Hause genommen. Mein Mut wurde belohnt, auch wenn das Buch beim Lesen fast auseinandergefallen ist. Und auch die Schwiegermama war danach ganz begeistert, mehr noch als ich selbst. Mit etwas Klebeband verarztet reist das Buch nun weiter durch die Welt. Über das Nosing Lässt sich mit Schnüffeln übersetzen, habe ich vorher auch noch nie gehört. Scheint aber unter Bücherliebhabern ein bekannter Begriff zu sein. Wer sich aus Altbeständen und Bücherschränken bedient, darf keine empfindliche Nase haben. Papier nimmt schon bei geringer Feuchtigkeit einen intensiven Modergeruch an und den bekommt man dann auch nie ganz weg. Also meine Nase stecke ich eher nicht so tief und wortwörtlich in ein Buch. Über das Durchhalten Warum die wertvolle Lebenszeit mit einem schlechten Buch verbringen. Wenn ich mich auch nur eine Minute darüber ärgern muss, lege ich ein Buch auch schon mal weg. Digitale Bücher kann man sogar zurückgeben, das ist vielen gar nicht bewusst. Wenn schon die ersten Seiten so voller Schreibfehler sind, dass ich auf den Rest gar keine Lust mehr habe, nutze ich das. Bei Büchern auf Papier und wenn ich sie nicht selbst gekauft habe (was die Regel ist), kommen sie in den Bücherschrank. Geschmäcker sind ja verschieden und vielleicht wird jemand anders glücklich damit. Über das Aussortieren Alles, was ich nicht nochmal lesen werde, kommt weg. Die Leseecke wurde bei der Planung von der Architektin als Bibliothek tituliert. Weil damit der Statiker ein Problem hatte, heißt sie in den Plänen nun Galerie. Hätte der Statiker meine Bibliothek gesehen, er hätte wohl keine Bedenken gehabt. Sie besteht aus einer schwankenden Anzahl von ca. 20-30 Büchern. Als fortgeschrittener angehender Minimalist hat man ja generell nicht so viel Zeug auch wenn das minimalitische Bücherregal nicht wirklich eine Zielsetzung für mich war. Wobei ja gerne empfohlen wird, genau da mit dem Aussortieren anzufangen... Über die Ordnung im Bücherregal Gelesenes steht hinten, nicht gelesene Bücher liegen griffbereit vorne im Regal. Da das Regal eigentlich für CDs vorgesehen war (welche mittlerweile aussortiert sind), muss ich ein bisschen flexibel sein. Dafür ist obendrauf um so mehr Platz für alles, was gerade gelesen wird und die obligatorische Tasse Kaffee. Über die Haptik So komfortabel die digitalen Bücher auch sind, ich liebe Bücher aus Papier. Allerdings bevorzuge ich Softcover, die sind leichter und die Ecken drücken einen nicht. Vor allem aber finde ich es schön, mal nicht auf einen Bildschirm zu starren. Das tue ich eh schon viel zu viel. Über das Wegschmeißen Ich habe in der Tat schon Bücher in der Papiertonne entsorgt. Wenn ein Buch so mies ist, dass ich... --- ### Sein erstes Mal - Published: 2023-07-13 - Modified: 2023-07-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/13/sein-erstes-mal/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Beet, Essbare Blüten, Garten, Invasion, Kapuzinerkresse, Läuse, Pflanzen Mein Mann ist was das Essen angeht ein „echter Schwob“,  wie man so schön sagt. Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht und so experimentelle Dinge wie Blümchen im Essen gehen überhaupt nicht. Seine Mutter ist sehr experimentierfreudig und probiert gerne mal neue Rezepte aus. Da es sich für eine Person alleine aber nicht lohne, dürfen wir als Versuchskaninchen herhalten. Das kann gut sein, muss aber nicht. Früher „durfte“ die Familie da durch und sowohl mein Mann als auch sein Bruder sind auf Lebenszeit traumatisiert von Nussspätzle. Muss wohl ein ganz schlimmer Moment im Leben zweier halbstarker Teenies gewesen sein... Wenn ich heute etwas Neues koche, verpacke ich es also üblicherweise unter einer monströsen Menge Käse – damit konnte ich sogar eine große Liebe zu Risotto entfachen. Doch bei allen Vorbehalten ist da auch immer ein bisschen Neugier und so probiert er sich ganz tapfer durch Gänseblümchen und Löwenzahn und lässt sich auch für Mangold oder Mairübchen begeistern. Ich habe mir darüber allerdings überhaupt keine Gedanken gemacht, als ich ihm eine Blüte der Kapuzinerkresse unter die Nase gehalten habe. Aaaa, bist du wahnsinnig – ich hätte das beinahe gegessen! Dann hat er dran geschnuppert und ich musste mich erst mal kurz von einem Lachkrampf erholen. Er sollte es ja essen, auch wenn die Blüten wirklich hübsch sind. Nachdem er gesehen hat, wie ich so ein Ding einfach weggemapft habe, hat er all seinen Mut zusammen genommen. Der Anblick, wie sich sein Gesichtsausdruck von  Skepsis in Überraschung und dann in Begeisterung wandelt, war phänomenal! Der frische, würzige Geschmack hat also kulinarisch überzeugt und die Kapuzinerkresse hat in Zukunft einen festen Platz im unserem Beet. Dabei  war die Pflanze nicht einmal geplant. Der Nachbar hat mir ein Päckchen Samen für schwarze Kapuzinerkresse mitgebracht, die ich gleich in unserem Hochbeet verteilt habe. Das sind echte Anfängerpflanzen, da kann man kaum etwas falsch machen. Allerdings sind weder Blätter noch Blüten wirklich schwarz geworden, ich werde nächstes Mal also die ganz stinknormale Variante pflanzen. Läuse wo man hinschaut :-( Leider wird die Ausbeute dieses Jahr eher gering ausfallen. Die Invasion der Blattläuse ist kaum aufzuhalten und die Pflanzen reagieren extrem empfindlich auf diese schwarze Armee. Anscheinend ist das warme und trockene Wetter ideal für die Plagegeister und so werde ich mir für die nächsten Jahre etwas überlegen müssen. Es gibt ja Pflanzpartnerschaften, bei denen sich die Pflanzen gegenseitig helfen. Das werde ich bei der kommenden Bepflanzung im Beet beachten. Denn angesichts der jährlich steigenden Temperaturen wird das nicht der letzte trockene Sommer gewesen sein. Für dieses Jahr versuchen wir das Beste draus zu machen, auch wenn dabei ein paar Pflänzchen zu Opfer fallen. Immerhin fühlt sich der Lavendel wohl - und mit ihm die Bienen Freuen wir uns derweil über die Gewinner. Im Lavendel herrscht reger Flugverkehr und auch der Oregano ist bei den Bienen beliebt. Und vielleicht lassen sich ja trotz allem noch ein paar Blüten blicken. --- ### Na dann gute Nacht - Published: 2023-07-10 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/10/na-dann-gute-nacht/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Auswahlparodoxon, Decision Fatigue, Entscheidung, Entscheidungsmüdigkeit, Minimalismus Manchmal kommt es vor, dass man sich wie ein Alien fühlt. Man sitzt in einer Runde Menschen, die fröhlich über ein Thema diskutieren und fragt sich, was es da eigentlich stundenlang zu diskutieren gibt. Gerade bei völlig profanen Dingen teilen sich die Mitredenden manchmal in zwei Lager, die mit ihren unterschiedlichen Standpunkten nicht radikaler sein könnten. Und dann wird stundenlang über völlig unwichtiges Zeug gestritten, ohne dass man zu einem Konsens kommt. Im Gegenteil, eine Entscheidung scheint regelrecht vermieden zu werden. Man könnte fast meinen, es hätte tödliche Konsequenzen, wenn man sich auf ein gemeinsames Ziel einigen könnte. Eigentlich hatte ich schon mal zum Thema Decision Fatigue geschrieben. Allerdings habe ich dabei einen Aspekt gar nicht beleuchtet, der mir im Nachhinein aber besonders interessant erscheint. Nicht nur die Menge an Optionen kann einen überfordern, auch die Tagesform bzw. der eigene Biorhythmus haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf unsere Entscheidungsfindung. Denn mit jeder einzelnen Entscheidung, jedem Abwägen von Pro und Contra, verbraucht unser Gehirn Energie. Und umso mehr Entscheidungen wir treffen, umso mehr Energie benötigen wir dafür. Auch besonders komplexe Sachverhalte kosten entsprechend mehr Kraft. Das wir davon irgendwann ermüden, ist eigentlich kein Wunder. Und trotzdem ist es den wenigsten wirklich bewusst. Dabei kann diese Entscheidungsmüdigkeit gewichtige Auswirkungen haben. Eine Untersuchung hat die Häufigkeit der Pausen von Richtern mit ihren Entscheidungen bezüglich Haft- oder Bewährungsstrafen analysiert. Im Ergebnis verhängt ein ausgeruhter Richter mildere Strafen während vor der Mittagspause, wenn die Müdigkeit höher ist, strengere Strafen verteilt werden. Die beste Entscheidung, die ein Richter an einem Tag machen kann, ist folglich die, eine Pause zu machen. Eine andere Studie hat den gleichen Effekt bei Bankmitarbeitern beobachtet. Haben diese einen Antrag zu bearbeiten, in dem ein Kunde um einen Zahlungsaufschub der zurückzuzahlenden Kreditraten bittet, so nahm die Anzahl der Ablehnungen jeweils vor der Mittagspause und vor Feierabend zu. Ein müdes Gehirn wählt eher die sichere Variante, eine Ablehnung war für die Bank der sicherere Weg. Überraschender Weise haben jedoch gerade die Kunden, deren Antrag auf Zahlungsaufschub genehmigt wurde, ihren Kredit zuverlässiger getilgt als die Kunden, deren Antrag abgelehnt wurde. Dadurch ist aus dem vermeidlich sicheren Weg für die Bank ein Verlust geworden. Das Problem sind also nicht alleine die vielen hundert Joghurtsorten im Kühlregal, sondern oft auch der Umstand, dass wir nach einem langen Arbeitstag noch kurz in den Laden springen. Da ist man dann müde und hungrig und trifft in der Folge nicht immer die besten Entscheidungen. Eigentlich will man ja etwas Gesundes und Leichtes, greift dann aber zur Tiefkühlpizza. Geht so schön schnell und unkompliziert und dank Chemiebaukasten sowie reichlich Zucker und Salz schmeckt das ganze auch noch. Und selbst wenn man einen etwas anspruchsvolleren Gaumen hat, lassen sich die Fertiggerichte mit ein paar Zutaten schnell zu einer leckeren aber leider noch nicht viel gesünderen  Mahlzeit pimpen. Und weil die Supermärkte wissen, dass wir müde und hungrig sind, lassen sie uns auf dem Weg zur Kasse noch an vielen süßen Versuchungen vorbeilaufen. Wer da abstinent bleiben will, erlebt den reinsten Spießrutenlauf. Selbst wer es bis zur Kasse geschafft hat, muss noch konsequent an seiner Entschlossenheit arbeiten. Die Quengelware wirkt nicht nur bei kleinen Kindern. Wichtige Entscheidungen, von denen auch andere Menschen betroffen sind, sollten wir folglich nicht übermüdet und/oder unter Druck fällen. Wer viele Entscheidungen an einem Tag treffen muss, sollte vor Entscheidungen mit großen Auswirkungen eine Pause einlegen oder diese auf einen anderen Tag verschieben. Allerdings sollte man wichtige von unwichtigen Entscheidungen unterscheiden können und am Ende auch wirklich eine Entscheidung treffen. Sonst treibt die Diskussion eben so seltsame Blüten und man verliert sich in bedeutungslosem Kleinklein, statt wirklich etwas voranzubringen. Da wird dann stundenlang darüber gestritten, ob nun veganer Grillkäse neben koscherem Gemüse auf dem Grill liegen dürfen – und am Ende hat man völlig vergessen eine Einladung rauszuschicken und überhaupt hat man so lange diskutiert, dass der Sommer sich schon wieder verabschiedet hat. Manchmal glaube ich, dass ist Taktik, um sich entweder wichtig zu machen und zu profilieren oder um unliebsame Themen einfach auszusitzen. Wenn man die Entscheidung nämlich lange genug heraus zögert, erledigt sich manches quasi von selbst. Schönes Beispiel – die Abschaffung der Sommerzeit bzw. Zeitumstellung. Denn es ist ja längst nicht entschieden, ob wir dann zur Sommer- oder Winterzeit übergehen. Wissenschaftlich ist das Thema längst aufgearbeitet, bis ins aller letzte Detail, die Ergebnisse liegen vor. ABER niemand will eine Entscheidung treffen, außer vielleicht die vielen Menschen, die bei der Volksabstimmung mitgemacht haben. Wie jetzt? Es gibt eine Entscheidung aber keiner kann sich entscheiden, diese auch umzusetzen? Ja, so läuft es halt in der Politik. Das ist auch nur ein Job für ganz hartgesottene Entscheidungsaussitzer. Zurück im Supermarkt hilft uns das jetzt alles wenig. Wir haben Hunger, aussitzen ist also keine Option. Und auch wenn wir nicht nur für uns selbst einkaufen, also andere Menschen von unserer Entscheidung mit betroffen sind, ist es doch nicht so weltverändernd, wofür wir uns entscheiden, dass wir uns Sorgen machen müssten. Kurioser weise wünschen sich die Menschen ein Höchstmaß an Auswahl und Freiheit. Stehen sie dann aber vor einem Regal mit endlosen Varianten desselben Produktes, sinkt die Kauflust. Ein Zuviel an Auswahl ist also auch nichts. Die offensichtliche Reizüberflutung lähmt uns, das Ganze nennt sich dann Auswahlparadoxon und artet gerne mal in richtig fiesen Stress aus. Am Ende hadern wir mit unseren Entscheidungen. Habe ich die richtige Marmelade gekauft, hätte ich nicht doch lieber mehr Gemüse in den Wagen packen sollen? Und dann geht es noch viel weiter – hätte ich lieber einen günstigeren Urlaub buchen sollen, habe ich ein zu teures Auto gekauft, war das zehnte Paar Schuhe wirklich notwendig? Gegen die Entscheidungsmüdigkeit helfen also zwei ganz einfache Dinge: Ausruhen, Pausen machen und Energie tanken Die Auswahl verringern Der zweite Punkt geht ganz in Richtung Minimalismus. Habe ich weniger Kleidung im Schrank, muss ich mir nicht stundenlang überlegen, was ich anziehen möchte. Beschränke ich mich auf das Notwendige und Sinnvolle, brauche ich mich nicht mit einem schlechten Gewissen rumschlagen. Und fokussiere ich mich auf die wichtigen Menschen in meinem... --- ### Wovor hast du Angst? - Published: 2023-07-03 - Modified: 2023-06-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/03/wovor-hast-du-angst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Alter, Angst, Ängsten stellen, Finanzen, künstliche Verknappung, limitierte Verfügbarkeit, Verkaufsstrategie, Verknappungseffekt Angst ist ein guter Antreiber. Denn Angst kann uns in den Angriffsmodus versetzen und zum Handeln motivieren. Oder in den Fluchtmodus und wir verlassen unangenehme oder sogar bedrohliche Situationen. Beide Varianten lassen uns aktiv werden – Fight or Flight. Aber Angst ist auch ein genialer Verkäufer. Wer Angst hat krank zu werden, lässt sich impfen. Wer Angst hat, dass etwas kaputt geht, lässt es versichern. Die Werbe-Industrie baut systematisch darauf auf. Mit künstlicher Verknappung wird gezielt die Sorge, leer auszugehen, angetriggert. Das Hotelzimmer mit Meerblick – nur noch 3 verfügbar, die Bluse im Schlussverkauf – liegt ebenfalls bei 20 anderen Kunden im Warenkorb aber nur noch 4 auf Lager. Das alles wird uns natürlich ganz subtil in fetter roter Schrift angezeigt. Bestellen Sie sofort, das Angebot ist nur noch heute gültig und streng limitiert! ! ! Und was machen wir als brave Konsumenten? Natürlich klicken wir schnell auf den „Jetzt-Sofort-Kaufen“-Button und sind ganz glücklich, weil wir glauben, einen super Deal gemacht zu haben. In solchen Fällen wäre es vielleicht sogar besser gewesen, wenn die Angst zumindest den Klickfinger gelähmt hätte. Natürlich ist die Anzahl der Zimmer in einem Hotel tatsächlich begrenzt und irgendwann sind eben alle ausgebucht. Das hält aber viele Anbieter nicht davon ab, den Verknappungseffekt als Kaufmotivation  zu nutzen. Die limitierte Verfügbarkeit findet man auch oft bei Luxusartikeln, die „limited Edition“ ist qualitativ keinesfalls besonders hochwertig. Alleine die Strategie der Verknappung führt dazu, dass mancher einer mehrere tausend Euro für ein Statussymbol auf den Tisch legt. Spannend fand ich die Erklärung eines Marketingexperten für dieses seltsame menschliche Verhalten: Menschen neigen dazu, auf Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit zu reagieren, indem sie diese Freiheit zurückerlangen wollen. Wenn Unternehmen ein Produkt oder eine Leistung verknappen, führt das dazu, dass Menschen die Freiheit, das Produkt kaufen zu können, wiedererlangen wollen. Dadurch wird das Produkt, das nicht verfügbar oder besonders knapp ist, begehrenswerter. Peter Kenning auf impulse. de Bei manch einem ist die Angst, nicht mithalten zu können größer, als der gesunde Menschenverstand. Da werden teure Klamotten angehäuft und ein fetter Luxusschlitten ziert die Hofeinfahrt. Die Kunden oder wahlweise die Mitarbeiter oder die Nachbarn müssen ja beeindruckt werden. Eine Bekannte erzählte mal, dass sie von ihren Kunden doch tatsächlich auf eine notwendige Botox-Behandlung angesprochen wurde. Und nein, sie ist nicht in der Beauty-Branche tätig. Ich finde das erschreckend und übergriffig, aber ich habe ja keine Ahnung – dafür aber Falten. Die Angst vor dem Alter ist auch ein bisschen eine Angst vor Veränderungen. Wir glauben womöglich, weniger attraktiv zu sein. Wobei sich auch immer die Frage nach der Zielgruppe stellt. Natürlich sieht man irgendwann nicht mehr aus, wie sweet sixteen. Aber wer will denn als Golden Girl mit einem pickeligen Pubertierenden anbandeln. Die körperlichen und geistigen Einschränkungen sollten uns mehr Sorgen bereiten und die Angst davor lässt uns vielleicht ein bisschen mehr auf unsere Gesundheit achten. Pillen und Pülverchen lassen sich damit übrigens auch blendend verkaufen. Was nebenbei ganz gut zur geistigen Fitness beitragen kann, ist das aktive Verlernen von Gewohnheiten. Klingt komisch, aber wenn sich die Lebensumstände ändern, kann uns unser antrainiertes Verhalten schon mal ein Bein stellen. Falls man in von einer einstöckigen in eine mehrstöckige Wohnung zieht, sogar wortwörtlich... Aus eingefahrenen Mustern auszubrechen kann für unser Hirn aber genauso anspruchsvoll sein, wie neue Gewohnheiten zu etablieren. Hauptsache, man bleibt beweglich – sowohl geistig als auch körperlich. Man könnte vielleicht sogar schlussfolgern, dass uns unsere Ängste wachsen lassen. Dafür muss ich sie aber erst mal kennen. Und dann muss ich auch noch den Mut aufbringen, mich meinen Ängsten zu stellen. Das kann der Sprung vom 3-Meter-Brett sein, mit sämtlichen Badbesuchern als applaudierende Zuschauer. Oder das Zeigen der eigenen Kunst  vor einem Publikum. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit den ersten Artikeln meinen Blog gestartet habe. Am Anfang habe ich niemandem ein Sterbenswörtchen davon erzählt außer meinem Mann. Und der liest zu langsam, als dass er hier noch hinterher kommt. Bis heute wissen nur sehr wenige Menschen aus meinem analogen Umfeld, dass ich schreibe. Es interessiert einfach die wenigsten und Lesen (selbst, wenn es „nur“ Blogs sind) ist erschreckend unpopulär.  Da schaut man sich lieber langatmige Videos an, in denen es gefühlt Jahrzehnte dauert, bis der Clip endlich mal zum Punkt kommt. Muss ich nicht verstehen, ich weiß, dass ich zu ungeduldig bin. Aber eine meiner größten Ängste ist tatsächlich, dass ich völlig verlerne, mich zu konzentrieren und zu fokussieren. Dagegen hilft übrigens Ginseng oder Ginko, wahlweise als Kapsel oder Konzentrat einzunehmen. Das Geld investiere ich lieber gewinnbringend. Komischerweise macht mir der Aktienmarkt überhaupt keine Angst. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mir auch dank vieler phänomenaler Blogs fundiertes Wissen aufgebaut habe. Was wir kennen, macht uns gleich viel weniger Angst. Schade, dass wir den Klimawandel nicht einfach Hugo nennen können. Gibt es etwas, dass euch Angst macht und dass ihr nicht einfach Hugo genannt habt? --- ### Kluge Worte - Published: 2023-06-26 - Modified: 2023-06-04 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/26/kluge-worte/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Kluge Worte, Sprüche, Sprüchesammlung, Zitate, Zitatesammlung Diese Sammlung ist mit Abstand das schwierigste, was ich bis dato hier veröffentlicht habe. Denn kluge Worte gibt es unendlich viele und man findet immer wieder großartige Zitate, die man am liebsten mit der ganzen Welt teilen möchte. Trotzdem habe ich meinen Perfektionismus jetzt einfach mal in den Keller geschickt (da schmollt er jetzt) und lasse nun all die schönen Sprüche einfach mal auf die Welt los. Hat ja keiner gesagt, dass ich diese Liste nicht einfach jederzeit erweitern kann – und werde, wenn sich wieder ein paar besonders schlaue Worte finden. Denk nach, bevor du redest. Lies, bevor du nachdenkst. Fran Lebowitz Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen. Henry Ford Imagine how different the world would be if little gils were taught to set boundaries as often as they were taught to be polite. Hailey Magee Auch Umwege erweitern unseren Horizont. Ernst Ferstl Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben. Friedrich Hebbel Wenn deine Träume dir keine Angst machen, sind sie nicht groß genug. Jorge Bucay Du kannst mehr über eine Person lernen, indem du darauf achtest, wie sie über andere spricht, als wenn du darauf achtest, wie andere über sie sprechen. Audrey Hepburn Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist. Dalai Lama Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. Albert Einstein Ich möchte nicht alleine sein, ich möchte in Ruhe gelassen werden. Audrey Hepburn Du kannst ein Problem nicht auf die gleiche Weise lösen, wie es entstanden ist. Albert Einstein I´m suspicious of people who don´t like dogs, but I trust a dog when it doesn´t like a person. Bill Murray In drei Worten kann ich alles zusammenfassen, was ich über das Leben gelernt habe: Es geht weiter. Robert Frost Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln. Jean Cocteau Man kann nicht jeden Tag etwas Großes tun, aber gewiss etwas Gutes. Friedrich Schleiermacher If we want people to talk to us more, we should start by listening to them more. Simon Sinek Zeit hat man nur, wenn man sie sich nimmt. Karl Heinrich Waggerl Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. Henry Ford Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen, doch es wachsen keine Blumen auf ihr. Vincent van Gogh Jeder, der noch nie einen Fehler gemacht hat, hat noch nie etwas Neues versucht. Albert Einstein Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind. Wir sehen sie so, wie wir sind. Talmud Wie klug die Leute sind, erkennt man an dem, worüber sie lachen. Tina Fey Don´t belife everything you think. Adam Grant Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Bertolt Brecht Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean. Isaac Newton Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht. Heinrich Heine Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen. Tyler Durden in Fight Club Hinter jeder Ecke lauern ein paar Richtungen. Stanislaw Jerzy Lec Ergreife die Gelegenheit. Denk an all die Frauen auf der Titanic, die den Dessertwagen weiter gewunken haben. Erma Bombeck Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin, und keiner ginge mal nachsehen, wo man hinkäme, wenn man hinginge. Kurt Marti Die Reihenfolge ist im Übrigen rein zufällig und ich hoffe wirklich, dass ich die korrekten Quellen gefunden habe. Der Text aus dem Bild stammt aus dem Roman "Der Gesang der Flusskrebse", den jemand zu meinem Glück im lokalen Bücherschrank hinterlassen hatte. Zu manchen Quellen sei noch hinzuzufügen, dass zwar deren Worte klug sind, deren Taten jedoch nicht immer. Einen sehr spannenden Beitrag zu Kunst und Moral habe ich vor einiger Zeit bei Mit leichter Feder gelesen. Welche Sprüche und Zitate gefallen euch besonders, welche habt ihr euch ganz fett vorne ins Notizbuch geschrieben oder sogar gerahmt? --- ### Märchenstunde - Published: 2023-06-19 - Modified: 2023-05-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/19/maerchenstunde/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aufessen, Darum, Kaugummi verklebt den Magen, Kindheitsmythen, Märchen, Schielen, Sprichwort, Storch bring Babys, Über Geld spricht man nicht, viereckige Augen Aus meiner Kindheit sind mir ein paar Dinge nachhaltig in Erinnerung geblieben. Auch wenn ich mich nicht mehr entsinnen kann, dass ich tatsächlich mal an den Weihnachtsmann geglaubt habe, sind manche Märchen doch hängen geblieben. Vor allem die Großeltern haben gerne mal auf altbekannte Möchtegern-Weisheiten zurückgegriffen, mit kleinen Kindern kann man´s ja machen. Und so durfte ich mir beispielsweise immer wieder so pädagogisch wertvolle Sprüche anhören wie Wenn du zu lange fernschaust, bekommst du viereckige Augen Das es nicht wirklich toll ist, den ganzen Tag vor der Flimmerkiste zu hocken, ist einem im Kindesalter glaube ich ziemlich egal. Die bunten und bewegten Bilder sind aber einfach zu spannend und da man noch nie jemanden mit viereckigen Augen gesehen hat, ist es das Risiko durchaus wert. Fernsehen ist und bleibt eine unschlagbar zuverlässige Methode, Kinder für längere Zeit ruhig zu stellen. Und auch bei uns Erwachsenen funktioniert das immer noch super. Man zappt sich so durch und schwupps sind wieder ein paar Stunden Lebenszeit dahin. Da würde es hinsichtlich der Selbstdisziplin vielleicht sogar helfen, wenn das mit den viereckigen Augen wahr wäre. Wenn du nicht aufisst, regnet es morgen Der absolute Horror unter all den Redenswendungen. Mal abgesehen davon, dass man vielleicht lieber lernen sollte, auf sein natürliches Sättigungsgefühl zu achten, gibt man dem Kind auch noch die Schuld am schlechten Wetter. Und dann wird man auch noch genötigt, so eklige Sachen wie Rosenkohl zu essen. Mir wurde noch bis in die späten Zwanziger alleine vom Geruch speiübel. Nicht Schielen, sonst bleibt das Gesicht stehen Naja, bei machen Mitmenschen bin ich mir nicht sicher, ob da nicht doch was Wahres dran ist. Aber man sagt ja auch, dass man irgendwann das Gesicht bekommt, das man verdient. Wobei Sorgenfalten eigentlich keiner verdient und die Zornesfalte auch bei sehr konzentrierten Menschen gerne man etwas ausgeprägter ausfällt. Ich kann mich auch noch an Zeiten erinnern, in denen man meine Lachfalten als Krähenfüße bezeichnet hat – ein Begriff, der mir zum Glück schon lange nicht mehr begegnet ist. Sagt man das überhaupt noch? Über Geld spricht man nicht Diesen Spruch kennen wohl die meisten noch von ihren Großeltern. Aber auch Eltern in der heutigen Zeit hängen immer noch diesem alten Irrglauben nach. Und so kommt es, dass immer noch viel zu viele Menschen keine Ahnung von Finanzen haben. Und auch eine gleichberechtigte Bezahlung wäre  womöglich Realität, wenn man mit dem Thema Geld offener umgehen würde. Dabei würden sich Inhalte wie Altersvorsorge, Steuererklärung und Vermögensaufbau verdammt gut im Lehrplan machen. Habt ihr je gewusst, was eure Eltern verdienen und wo das ganze Geld hin fließt? Kaugummi verklebt den Magen Ich hatte gar nicht genug Taschengeld, um mir die benötigte Menge an Kaugummis zu beschaffen, damit dieser Mythos wahr hätte werden können. Und wohin mit der zähen Masse, wenn man sie nicht unter den Tisch kleben wollte aber das ganze schnell los werden musste. So mancher Kaugummi hat meinen Verdauungstrakt unbeschadet passiert bzw. der Magen blieb unbeschadet, über den Verbleib Kaugummi weiß ich nichts Genaueres. Der Storch bringt die Babys Geschichten von Bienchen und Blümchen sind mir zum Glück erspart geblieben. Irgendwie ist man auch ohne Internet schon früh an alle relevanten Informationen gekommen und meine Eltern haben nie ein Geheimnis aus dem Thema gemacht. Die Großeltern hatten da noch ein ganz anderes Weltbild, das aber scheinbar immer noch nicht ausgestorben ist. Ich hab Omi einfach immer in dem Glauben gelassen, dass ich von Fortpflanzung keine Ahnung hatte. Jegliche Diskussionen über Dinge, die nicht ihrer Weltanschauung entsprachen, hat sie nämlich einfach aus dem Gedächtnis gelöscht. Da resigniert man irgendwann und lässt es gut sein. Warum? Darum! Die gängige Antwort auf viele meiner Fragen und damit auch das Ende der Diskussion – Darum. Egal ob aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit, kaum etwas ist so unbefriedigend, wie einfach so abgekanzelt zu werden. Ich habe keine Ahnung, wie anstrengend es ist, so ein Kind den ganzen Tag um sich zu haben und all die vielen Fragen zu beantworten. Ich muss wohl ein ganz besonders neugieriges Exemplar gewesen sein, mit einem nie abreißenden Strom an Fragen – ganz im Gegensatz zum Geduldsfaden meiner Eltern. Ein Indianer kennt keinen Schmerz Gerne kombiniert mit „stell dich nicht so an“ war das die Standardansage, wenn ich irgendetwas hatte. Klar ist der Schreck bei Kindern oft größer, als der eigentliche Schmerz. Aber irgendwann habe ich das so verinnerlicht, dass es mir bis heute schwer fällt, negative Gefühle und Schmerzen zuzugeben. Ich muss immer stark sein. Andererseits kann ich auch schon mal empfindlich überreagieren, wenn mir jemand meine Empfindungen absprechen will. Das finde ich extrem übergriffig und fahre dann schon mal die Krallen aus. Welche Lügenmärchen habt ihr in eurer Kindheit aufgetischt bekommen? Und würdet ihr euren Kindern so etwas heute noch erzählen? --- ### Meine 10-Punkte-Sommer-Wish-List - Published: 2023-06-12 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/12/meine-10-punkte-sommer-wish-list/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aktivitäten, Bucket-List, Sommer, Sonnenbrand, ToDo-Liste Irgendwie hat etwas in mir sich geweigert, es als Todo-Liste zu betiteln. Das klingt einfach zu sehr nach Arbeit oder Dingen, die unbedingt erledigt werden müssen. Dabei soll es doch nicht um Zwänge gehen, selbst wenn sie selbst auferlegt sind. Wenn mir jemand vorschreibt, wann ich Spaß haben soll oder etwas feiern muss, hat der Rebell gleich keinen Bock mehr. Sylvester 2000 habe ich entsprechend dieser Ich-lass-mir-doch-nix-vorschreiben-Einstellung hinter runtergelassenen Rollläden mit zwei engen Freunden verbracht. Wir hatten trotzdem oder gerade deswegen viel Spaß. Aber das ist lange her und sowieso geht es hier nicht um Dinge, die in Winter  passen. Wir sind ja schon gefühlt mitten drin im Sommer und das eine oder andere von meiner Wunschliste habe ich sogar schon abgehakt. Was mich allerdings nicht daran hindern wird, zur Wiederholungstäterin zu werden. Wichtigster Punkt #1 – In der Hängematte chillen. Das gute Stück ziert seit ca. einer Woche unsere Terrasse und nimmt reichlich Platz ein. Dafür hält es aber auch zwei Personen aus, denn kaum liege ich drin, liegt auch schon jemand wahlweise auf oder neben mir.  Und weil alleine das Gestell so groß ist, übersieht man es nicht. Wir haben noch einige Verabredungen miteinander. #2 – Reichlich Eis essen Keine Überraschung und wahrscheinlich bin ich nur eine von vielen, die diesen absolut unvermeidbaren Punkt weit oben auf ihrer Bucket-Liste stehen haben. Früher haben wir uns an der Tiefkühltruhe im Supermarkt eingedeckt und es genossen, dass uns keiner mehr vorschreibt, wie viele Eis am Stiel man pro Tag vertilgen darf. Als das überhand genommen hat, sind wir auf selbstgemachtes Eis umgestiegen – ganz oldschool mit diesen uncoolen Förmchen. Nach ausgiebigem Testen kann ich Mangosaft als das absolute Non-Plus-Ultra empfehlen. Sowohl Geschmack als auch Konsistenz sind perfekt und die Suchtgefahr ist hoch. Aber als Erwachsener kann einen ja keiner aufhalten! #3 – Freibad und/oder Badesee Das wird schon etwas schwieriger. Während ich hier schreibe, sitze ich auf dem noch angenehm schattigen Balkon beim Zweitkaffee. Irgendwie ist das neue Zuhause so fein geraten, dass wir nur noch wenig vor die Tür kommen. Dabei bin ich doch eigentlich eine Wasserratte und liebe es, im kalten Wasser meine Bahnen zu ziehen. #4 – Spazieren gehen Mit Wandern brauche ich meinem Mann nicht kommen – leider. Aber vielleicht schaffen wir es endlich mal, die nähere Umgebung zu erkunden. Auch Joggen ist in den letzten Monaten zu kurz gekommen. Wird Zeit, dass wir uns wieder mehr bewegen. Selbst wenn deswegen die nächsten DIY-Bauprojekte etwas länger dauern. #5 – Im Biergarten sitzen Eine unserer Lieblingsbeschäftigungen, egal ob zu zweit oder mit Freunden, ist es, im Biergarten einfach das Leben zu genießen. Man kann wunderbar Menschen beobachten und ausgiebig quatschen. Jedes Mal, wenn wir uns zu einem Stadtbummel aufmachen, endet das Vorhaben irgendwann im Biergarten – wenn es nicht sogar dort startet. Und nein, wir sind keine Alkoholiker – wir sitzen einfach gerne im Grünen. #6 – Barfuß laufen Wenn auch zögerlich, so langsam sprießt der Rasen ums Haus. Leider kommen wir dieses Jahr nichts ums Gießen herum, das Gras ist noch jung und empfindlich. Aber an manchen Stellen kann man schon wunderbar barfuß übers kühle Gras  laufen. Die Brombeeren haben mittlerweile auch eingesehen, dass es sich auf unserer Wiese nicht so gut wächst und weichen nun Löwenzahn und Spitzwegerich. Beides piekt nicht und darf daher in überschaubaren Mengen gerne bleiben. #7 – Lesen, lesen, lesen In Kombination mit Punkt 1 natürlich. Ich muss mich dringend mal wieder am Bücherschrank eindecken. Neben Sachbüchern muss auch immer mal was Spannendes dabei sein. Vielleicht findet sich auch was Humoriges oder Fantasy. Hauptsache es macht Spaß beim Lesen. Schlechte Bücher lege ich auch einfach weg, da ist mir die Lebenszeit zu schade. Zeitschriften finden kaum noch den Weg zu mir. Dafür stöbere ich aber gerne und ausgiebig auf verschiedensten Blogs. Meine Lieblings-Blogs findet ihr übrigens in Meine Leseecke . Die Liste wird auch immer mal um neue Fundstücke erweitert. #8 – Erdbeeren von Feld Seit Jahren nehmen wir uns immer wieder vor, einmal direkt auf dem Feld Erdbeeren zu ernten – und vor allem direkt zu Futtern. Ich weiß, dass die wahrscheinlich reichlich gespritzt sind. Aber von einem Mal werden wir nicht gleich zu Grunde gehen und ich habe das tatsächlich noch nie im Leben gemacht. Vielleicht schaffen wir es ja dieses Jahr mal, bevor die Saison wieder rum ist. #9 – Draußen Musik hören Die großen Festivals sind mir mittlerweile zu groß. Stundenlang im Wechsel vorm Getränkestand und dann wieder vorm Klohäuschen Schlange stehen, mit dem Bus vom Zeltplatz zur Bühne fahren müssen – das alles reizt mich überhaupt nicht. Und auch was Open-Air-Konzerte angeht, ist hier leider nicht wirklich viel los. Zumindest ist nichts für unseren Geschmack dabei. Aber hin und wieder gibt es auf kleinen Stadtfesten große Überraschungen. Die oft unbekannten lokalen Bands können einen schon mal vom Hocker hauen – und Nicht-Metal-Fans völlig aus den Latschen. Vielleicht haben wir diesen Sommer wieder Glück, die nächsten Stadtfeste sind zumindest schon mal im Kalender eingetragen. #10 Unseren Gartenschuppen bauen Spätestens bis zum Herbst muss die Dackelgarage für Rasenmäher und Fahrräder fertig sein. Aber nicht ohne Grund ist dieser Punkt ganz ans Ende der Liste gerutscht. Neben Arbeit und Alltag wollen wir den Sommer auch bewusst genießen. Und nebenbei brauchen auch Schwiegermama und Schwager hin und wieder unsere Hilfe und das hat Vorrang. Und dann gibt es noch einen wichtigen Anti-Punkt: Keinen Sonnenbrand bekommen! ! ! Ich wünsche uns allen einen bombastischen Sommer und hin und wieder ein bisschen Regen (gerne Nachts)! --- ### Wenn Leidenschaft Leiden schafft… - Published: 2023-06-05 - Modified: 2023-04-29 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/05/wenn-leidenschaft-leiden-schafft/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: DIY, Hobby, Möbel, Multiinteressiert, Projekt, Selber bauen ...  und warum ich am liebsten eine Schreinerlehre machen würde. Ich habe ja viele kleine und große Leidenschaften. Manche Hobbies übe ich nur phasenweise aus, andere sehr regelmäßig. Vor unserem Umzug hatte ich die Produktion von Pflanztöpfen und anderem aus Beton eingestellt, man will ja nicht unnötig viel Ballast von A nach B transportieren. Doch jetzt, wo die eine oder andere Stelle noch leer ist, wünscht sich hier jemand mehr Pflanzen im Haus. Und dieser jemand bin nicht ich. Er war auch gleich so ehrlich zu sagen, dass er sie nicht gießen und pflegen wird. Dafür trägt er dann den Sack mit Beton nach Hause und lässt sich von mir erklären, wie man die Pampe richtig anrührt um Sockel für die Außenlampen zu gießen. Leider sind nicht alle Beschäftigungen, denen ich gerne nachgehe, so kinderleicht umzusetzen. Gerade was das Nähen angeht, gehen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Es wäre toll, wenn ich das, was ich mir in meiner Phantasie vorstelle auch so umsetzen könnte. Aber weder habe ich die nötige Geduld, noch bin ich bereit, all die kleinen Helferlein anzuschaffen, die das ganze erleichtern würden. Doch bei all dem DIY finde ich es auch völlig ok, dass man nicht alles selber perfekt hinbekommt. Nicht ohne Grund LERNT man solche Berufe, macht eine Lehre oder Ausbildung, spezialisiert sich auf EIN Thema. Der Schreiner legt keine Fließen, der Schneider zimmert keine Möbel und der Flaschner macht keine Hochzeitsfotos – zumindest keine professionellen. Und gerade bei letzterem denken viele, dass man sich das Geld für einen richtigen Fotografen ja sparen könnte. Knipsen kann ja schließlich jeder. Doch am Ende ist die Enttäuschung groß, wenn sich herausstellt, dass es eben doch einen Unterschied zwischen Profi und Amateur gibt. Wenn es also gut werden muss, sollte man entweder sicher sein, dass man das selbst hinbekommt – oder den Profi ran lassen. Denn die Arbeit vom Profi ist eben nicht zu unterschätzen und auch wenn vieles in DIY-Anleitungen und Videos so kinderleicht aussieht, braucht es doch einiges an Übung, damit die Handgriffe sitzen und das Ergebnis brauchbar ist. Natürlich gibt es Menschen, die ihrer Leidenschaft schon so lange nachgehen, dass sie ihr Können mit dem eines Profis ohne weiteres messen können. Umso mehr verschiedene Dinge man aber selber macht, umso weniger Zeit bleibt für die Beschäftigung mit einem einzelnen Thema. Aber es braucht nun mal Übung, um auf einem Gebiet immer besser zu werden. Man kann eben nicht auf allen Hochzeiten tanzen und so sollte man nachsichtig mit sich selbst sein, wenn ein Projekt auch mal scheitert. Die Betonsockel für unsere Außenlampen sind übrigens erst im zweiten Anlauf gut geworden. Dafür hatten wir eine kleine Praxis-Lehrstunde in Materialkunde. Manchmal sind es auch die äußeren Umstände, durch die man sich für neue Dinge begeistert. Wobei der eigenwillige Geschmack bei der Wohnungseinrichtung vielleicht nicht als äußerer Umstand zählt, das eingeschränkte und teure Angebot in den Möbelhäusern aber durchaus. Denn gut durchdachte Möbel, die genau in unsere Zimmer passen und natürlich auch noch optisch gefallen, sind oft fast gar nicht zu finden. Wir konnten bei der Hausplanung zwar berücksichtigen, dass unser bereits vorhandenes und immer noch sehr schönes Sofa wieder rein passt. Genau so wie der noch relativ junge Kleiderschrank, beides erst vor etwa fünf Jahren gekauft. Aber seit wir zusammen wohnen, haben wir immer wieder das eine oder andere Möbelprojekt in Marke Eigenbau umgesetzt. Natürlich könnte man auch einfach einen Schreiner beauftragen. Mir wurde schon gesagt, das sei gar nicht so viel teurer, als das was man im Möbelhaus bekommt. Allerdings finde ich das schon sehr oft gar nicht so günstig. Und wenn schon mein Mann oft rätseln muss, was ich ihm da versuche, zu erklären, wie soll ein Handwerker da erst verstehen, was ich mir wünsche. Auch lange, bevor wir uns kennengelernt haben, habe ich die Umgestaltung meiner Wohnräume bei Bedarf kurzerhand selbst in die Hand genommen. In der ersten eigenen Wohnung war es ein Büroschrank, die Bretter wurden zum Glück zugeschnitten geliefert und mit Hilfe eines sehr lieben Hausmeisters in den dritten Stock verfrachtet. Die Verschraubung war katastrophal aber bombenfest. Später haben mir Kommilitonen dabei geholfen, meine Schlafzimmerdecke mit schwarzem Plüsch zu verkleiden.   Wer das mal ausprobieren will, dem sei geraten, gleich einen Holzrahmen zu bauen und das ganze da dran zu tackern. Der erste Versuch mit doppelseitigem Klebeband war nicht lange erfolgreich – um genau zu sein, kam die Decke nach einer halben Stunde mit einem eigenwilligen Geräusch auf einen Schlag wieder runter. Aber Aufgeben war keine Option und das Ergebnis sensationell! Mit meinem Mann habe ich mir einen Partner in Crime ins Boot geholt. Er hat genau so viel Ahnung wie ich – nämlich gar keine – vom Möbelbau, ist aber ebenso motiviert. Da wir den eigenwilligen Geschmack teilen und nicht einsehen, für einen Kompromiss mehr zu zahlen, bauen wir immer mal wieder etwas zusammen. Und mit den Jahren sind wir auch immer geübter geworden. Nur das Vertrauen in das Material ist nicht so unsere Stärke und wir übertreiben es immer mit Stützbalken, Schrauben und Winkeln. Wahrscheinlich könnte eine Elefantenherde auf unseren Möbeln Platz nehmen. Beim Auseinanderbauen unserer Konstruktion für das Kopfende am Bett mussten wir dann schon über uns selbst lachen – so viele Schrauben. Aber beim neuen Kopfteil sind wahrscheinlich nicht weniger verbaut. Auch unser Büro ist komplett an unseren Bedarf angepasst. In der alten Wohnung haben wir uns eine schicke Verkleidung mit indirekter Beleuchtung gebaut, die den ganzen Raum in ein angenehm warmes Licht gehüllt hat. Genau so wollten wir es im neuen Haus wieder haben, allerdings in einer verbesserten Variante. Das ist das schöne, wenn man einen Erstversuch hatte. Die Dinge, die einen stören, kann man beim zweiten Mal besser machen. Die PVC-Verkleidung ist schwarz gebeiztem Holz gewichen und aus zwei Brettern wurde eines, wodurch der Schalter (beide Arbeitsplätze lassen sich getrennt voneinander stromlos schalten) in der Mitte besser aufliegt. Gewachsen ist das ganze auch ein bisschen, der Raum ist ja nun nicht mehr so begrenzt. Wir brauchten keinen größeren Schreibtisch. ABER – wir wollten einen größeren Schreibtisch. Jetzt... --- ### Kann man Resilienz lernen? - Published: 2023-05-29 - Modified: 2023-04-25 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/29/kann-man-resilienz-lernen/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Minimalismus, resilient, Resilienz, Selbstoptimierung, Stress, trainieren, widerstandsfähig, Widerstandskraft Irgendwann stand ich mal vor der Herausforderung, den Begriff Resilienz erklären zu müssen. Denn auch wenn der Begriff ganz selbstverständlich in meinem Sprachgebrauch ist, kannte ihn mein Gesprächspartner nicht. Ich habe es dann mit Umschreibungen versucht. Zum Beispiel habe ich es mit Widerstandsfähigkeit gleichgesetzt. Daraufhin meinte mein Gegenüber: „Warum sagt man dann nicht einfach widerstandsfähig? “ In solchen Momenten bin ich immer wieder froh, keinen Lehrberuf gelernt zu haben. Im Erklären bin ich wirklich nicht besonders talentiert. Zufällig bin ich jetzt aber über die sprachliche Herkunft als auch die ursprüngliche Bedeutung gestoßen. Damit kann ich mir das ganze bildlich vorstellen und zukünftig hoffentlich besser erklären.  Das Wort Resilienz kommt – wie könnte es anders sein – aus dem Lateinischen ‚resiliere‘, was zurückspringen / abprallen bedeutet.  Und laut dem schlauen Netzt wird der Begriff auch in der Medizin für die Eindrückbarkeit von Gewebe bei Belastung verwendet. Ein resilienter Mensch ist quasi vergleichbar mit einem elastischen Material, dass nach starker Verformung in der Lage ist, in den Ausgangszustand zurückzukehren. Er ist also nicht einfach nur widerstandsfähig sondern jemand, der negative Erlebnisse und Situationen verarbeiten und unbeschadet daraus hervor gehen kann. Angesichts der Herausforderungen unserer schnelllebigen Zeit ist Resilienz damit angeblich eine der wesentlichen Zukunftskompetenzen, die am Arbeitsplatz von morgen gefragt sein werden. Solche sogenannten Softskills sind in der Berufswelt schön und wichtig. Klingt auch erst mal alles sinnvoll. Aber Resilienz ist gefühlt zu einem Modethema geworden, einschließlich Trainings und Ratgeber-Bücher in allen Farben und Formen. Selbstoptimierung ist einfach ein riesiger Kuchen, von dem jeder etwas abhaben will. Da sollte man das Angebot schon kritisch hinterfragen. Natürlich wäre es perfekt, wenn man seine psychische Widerstandskraft genau so trainieren könnte, wie das Immunsystem und damit gegen jeden Schicksalsschlag gewappnet wäre. Aber wie wir letztendlich reagieren – und ob wir resilient sind – wenn etwas Schlimmes passiert, können wir immer erst mit Sicherheit sagen, wenn es dann soweit ist. Ob wir im Falle von Niederlagen oder schwierigen Einschnitten in unserem Leben gestärkt daraus hervorgehen oder lange damit zu kämpfen haben, zeigt sich eben erst, nachdem wir solch eine Situation tatsächlich erlebt haben. Natürlich wollen wir immer auf alles vorbereitet sein, doch im Leben lässt sich eben nicht alles kontrollieren. Diese Unsicherheit gilt es auszuhalten und zu akzeptieren. Ohne den Härtetest einer Stressbelastung bleibt Resilienz gewissermaßen unsichtbar.   Es ist, als wollte man testen, wie gut ein Mensch schwimmen kann, ohne dass er im Wasser ist. GEO - Resilienz: Das Geheimnis der inneren Stärke Und auch, wie unsere Mitmenschen auf Schicksalsschläge reagieren, müssen wir akzeptieren und verstehen, dass eben nicht jeder gleich widerstandsfähig ist. Diese Empathie dürfen wir aber auch uns selbst entgegen bringen. Wenn es jemandem in einer schlimmen Situation schlecht geht, sagen wir im Normalfall schließlich auch nicht, dass er selbst Schuld sei, weil er seine Resilienz nicht trainiert hat. Es gibt allerdings Situationen, in denen man tatsächlich abhärten kann – und das auch merkt. Minimalisten starten ja gerne mal mit dem Ausmisten der eigenen vier Wände. Mit der Zeit trainieren sie gerade zu ihren Aussortierungsmuskel und hängen ihr Herz immer weniger an materielle Dinge. Wenn dann die Lieblingstasse zu Bruch geht, reagiert man nur noch mit einem müden Schulterzucken – wieder ein Teil weniger. Natürlich muss man nicht vom Schlimmsten ausgehen und kaum jemanden würde es kalt lassen, wenn er sein Dach über dem Kopf und sämtliches persönliche Habe und Gut verlöre. Aber die kleinen materiellen Verluste bringen einen Minimalisten nicht aus der Ruhe. Selbstverständlich heißt das nicht, dass man dadurch generell resilienter ist. Denn die eigene Widerstandsfähigkeit ist auch immer von der jeweiligen Situation abhängig. Und wenn man gerade mitten in einer tiefen Kriese steckt, helfen auch all die schönen Tipps zum Stärken der eigenen Resilienz herzlich wenig. In solchen Momenten erzeugen solche vermeidlichen Ratschläge nur unnötigen Druck, vermitteln sie doch die irrsinnige Erwartungshaltung, schnell wieder ein funktionierendes Rädchen im gesellschaftlichen Getriebe zu sein. Und mal abgesehen davon sollten alltägliche Stressbelastungen auch nicht mit einschneidenden Schicksalsschlägen gleichgesetzt werden. Wenn ich den beruflichen Trubel durch ein paar wirksame Selbstfürsorgestrategien unbeschadet wegstecke, heißt das noch lange nicht, dass ich besonders umfassend resilient bin. Ich habe nur für mich funktionierende Methoden gefunden, mit bestimmten, sich wiederholenden Situationen umzugehen. Bei manchen Dingen habe ich auch ein sehr dickes Fell, das ist so über die Zeit gewachsen. Andererseits, wenn wir schon beim Fell sind – ich weiß aber auch sehr genau, warum ich keine Haustiere habe und möchte. Denn so sehr ich Fellnasen auch liebe, bin ich doch jedes mal am Boden zerstört, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Und das kann man sicherlich nicht trainieren, das wird nicht einfach leichter. Da bin und werde ich nie resilient sein. Widerstandsfähig ist man nicht per se, es hängt von der Situation und dem Ereignis ab. Und in manchen Fällen kann man abhärten, wenn nicht sogar abstumpfen, in anderen wiederum definitiv nicht. Oder, um die Frage mit den viel zitierten Worten eines ehemaligen Kollegen zu beantworten „Es kommt drauf an“. --- ### Die große Frage nach dem Sinn - Published: 2023-05-26 - Modified: 2023-05-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/26/die-grosse-frage-nach-dem-sinn/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #BlogYourPurpose, Blog, Purpose, Sinn, Wirken Diese Woche hat Judith Peters von Sympatexter die Challenge Blog your Purpose gestartet. Die Frage von Judith: Was will ich bewirken? Ich wollte unbedingt bei dem Thema mitmachen, bin aber bei so einem großen Thema mit der 72-Stunden-Regel ganz schön am kämpfen. Neben Vollzeitjob und diversen privaten Verpflichtungen ist es kaum möglich, die doch sehr langen Videos zu schauen (schon gar nicht in Ruhe) und geschrieben wird früh morgens vor der Arbeit. Das ist eigentlich nicht mein bevorzugtes Setup aber vielleicht wird es ja trotzdem was. Da ich im Vorfeld schon wusste, dass das für mich vor allem zeitlich eine Herausforderung wird, habe ich meine Hausaufgaben gemacht und mich schon mal ein bisschen mit dem ominösen Anglizismus Purpose beschäftigt. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit ist DAS Trendthema, das vor allem Unternehmen auf der Suche nach jungem Nachwuchs gerade ganz schön umtreibt. Ein Job ohne Sinn geht gar nicht. Aber warum brauchen wir diesen Purpose überhaupt? Wer in seinem Handeln einen Sinn sieht, ist intrinsisch motiviert und hat damit den perfekten Antreiber. Aber muss es gleich so groß und bombastisch sein und ist ein Leben ohne Purpose, ohne Bestimmung, sinnlos? Nicht jeder kann und muss berühmt werden, den Nobelpreis verdienen oder die ganze Welt retten. Oft übersehen wir, was wir in unserer kleinen Blase bewirken können. Unsere kleine Welt können wir tatsächlich beeinflussen und das Internet ist eine geniale Möglichkeit diese Blase zu erweitern. Deswegen geht es an dieser Stelle hauptsächlich um den Blog und warum ich eigentlich schreibe. Aber wie Judith selbst schon sehr schön ausführt, sind wir eben so viel mehr, als nur die EINE Bestimmung, der sich alles im Leben unterordnet. Und dazu kommt noch, dass sich im Laufe eines langen und erfüllten Lebens der Weg immer mal wieder ändern kann. Es muss also nicht den einen roten Faden geben, an dem sich alles orientiert. Nicht jeder schreibt aus beruflichen Gründen an einem Blog. Nicht bei jedem stecken finanzielle Absichten dahinter. Und die Inhalte sind so unterschiedlich, wie ihre Autoren. Gerade das ist ja auch das Spannende an dem Thema. Im Alltag nehmen wir oft viele Rollen ein, wir sind Partner/in, Kollege/in, Freund/in, vielleicht ein Elternteil, vielleicht auch Vorgesetzte/r. Manchmal ist es ganz schön anstrengend, zwischen den vielen Stühlen zu wechseln und nicht ausversehen mal auf dem falschen Platz zu nehmen (viele kennen das, wenn die Mutter zur besten Freundin mutieren will – klappt oft nicht). Beruf (ung? ) Auch ich habe ganz verschiedene Themen im Leben. Ganz klar meine Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht und natürlich auch für einen gewissen Lebensstandard sorgt. Ich habe erst vor kurzem den Arbeitgeber gewechselt und habe jetzt natürlich viel  zu lernen. Es war nicht leicht, mein letztes Team hinter mir zu lassen, jeder Einzelne war ganz besonders und ich wünsche mir nur das Beste für jeden. Aber auch mein neues Team und die Kollegen haben mich toll empfangen und auch hier bin ich jetzt schon begeistert, was für fähige aber auch verdammt nette Menschen ich wieder um mich habe. Blumen zum Abschied Nebenjob Alltag Aber Arbeit ist ja bekanntlich nicht alles und so beschäftigt uns nach dem Umzug jetzt hauptsächlich der Garten – mal abgesehen von ein paar Nacharbeiten und Reklamationen, die der Hausbauer noch auszuführen hat. Ich hätte nicht gedacht, wie befriedigend es sein kann, bis zu den Ellbogen in frischer Erde zu stecken. Und die frischen Kräuter wachsen auch schon fleißig. Dann kommen natürlich der Partner, Freunde und Familie. Für alle Zeit zu haben, kann manchmal schon herausfordernd sein. Und dann kommt da noch ... ich Und jetzt bleibt nicht mehr viel Zeit und Energie übrig – meint man. Aber irgendwie schaffe ich es immer, ein Stündchen hier oder da abzuzwacken. Nur habe ich so viele Ideen im Kopf, dass er manchmal fast platzen will. Der Zeichenblock  wartet im Schrank auf seinen Einsatz, Bücher wollen gelesen werden, Beton ebenso verarbeitet werden, wie Stoff, Holz und Wolle (alles für unterschiedliche Dinge). Mit Abstand am liebsten verbringe ich meine Zeit aber mit Schreiben. Dabei kann ich schon mal die Zeit vergessen, deswegen darf ich das auch nicht mehr neben dem Kochen machen. Aber warum schreibe ich überhaupt – und worüber? Das war schon ganz am Anfang ein Punkt, der mir lange Kopfzerbrechen bereitet hat. Nischenblogs gibt es viele und im Grunde findet sich für alles immer jemand, der mehr über ein spezielles Thema weiß, als man selbst. Dazu kommt, dass ich kein Spezialist sondern ein Generalist bin. Heißt, ich kann viel aber alles nur ein bisschen. Egal – so schnell lasse ich mich nicht entmutigen. Das ist aber auch der Grund, weswegen ich mich nicht auf ein einziges Thema festlege. Kreativität entdecken, ausleben und weitertragen Für mich ist das Schreiben eine weitere Möglichkeit, mich kreativ auszuleben. Wenn dann jemand tatsächlich auch noch meine Beiträge liest, freue ich mich natürlich wie Bolle. Und wer weiß, vielleicht wage ich mich ja tatsächlich irgendwann mal an das Projekt „Buch“, auch wenn ich aktuell noch kein Thema dazu habe. Ich komme beim Schreiben auch in den begehrten Flow, den Zustand bei dem man alles um sich herum vergisst. Worte sind eine wundervolle Möglichkeit, Bilder zu malen, die für jeden ein bisschen anders aussehen. Und ganz nebenbei genieße ich die Ruhe als Gegenpol zu meinem sehr kommunikativen Arbeitsalltag.   Und wenn ich nicht schreibe, beschäftige ich mich mit irgendeinem neuen, alten oder wiederentdeckten Hobby wie Fotografieren (am liebsten unter Wasser), Beton gießen, Zeichnen, Heimwerken, Nähen/Häkeln ... Und dann schreibe ich vielleicht darüber – egal ob Erfolg oder Misserfolg. Erfahrungen weitergeben, Wissen teilen und Menschen inspirieren Im Laufe eines Lebens lernt man so einiges. Man macht Erfahrungen, erlebt Erfolge wie Scheitern und entwickelt sich jeden Tag ein kleines Stückchen weiter. Ich bewundere Menschen, die bis ins hohe Alter immer wieder Neues wagen und keine Angst vor Herausforderungen haben. Solche Vorbilder machen Mut und inspirieren. Ein bisschen Lebenserfahrung inklusive beruflichem Neustart kann ich auch schon vorweisen und ich bilde mir ein, nicht auf dem Kopf gefallen zu sein. Langeweile ist ein seltener Luxus, zu viele Themen... --- ### Einfach(es) Essen - Published: 2023-05-22 - Modified: 2023-05-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/22/einfaches-essen/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Brot backen, Einkaufen, Essen, Günstig essen, Kartoffelsalat, Minimalismus, Resteverwertung, Rezept, Risotto, Schnelle Gerichte, Sparsam, Superfood Wenn ich Hunger habe, will ich einfach essen – in jeder Hinsicht. Ans Kochen denken wir hier meistens erst, wenn der Magen bereits knurrt. Und so stehen aufwendige Gerichte mit langer Zubereitungszeit meist gar nicht zur Debatte. Ich habe ich überhaupt keine Lust, stundenlang in der Küche zu stehen und schon gar nicht liegt mir das Einkaufen von exotischen Zutaten bzw. die Suche danach. Vor allem, wenn ich Zutaten nur ganz selten brauche, diese aber nur in haushaltsunüblichen Gebinden zu haben sind und bei denen ich dann womöglich am Ende nur noch zwanghaft versuche, diese aufzubrauchen damit ich den Rest nicht wegwerfen muss. Ganz nebenbei schmecken mir so richtig bodenständige Gerichte auch wirklich gut und statt aufwendigem 5-Gänge-Menü nehme ich lieber einen großen Teller Pasta. Mit 5 am Tag oder wahnsinnig gesundem Superfood frage ich mich oft, was das überhaupt soll. Natürlich sind Obst und Gemüse gesund und lecker aber müssen es wirklich immer 5 verschiedene Sachen an einem Tag sein? Und was ist im Winter, wenn die vermeidlich frische Ware tausende von Kilometern hinter sich hat. Mal abgesehen davon, dass unser Speiseplan teilweise fatale Auswirkungen auf die Umwelt hat. Ja, Avocado und Heidelbeeren sind gesund und schmecken fein. Aber das eine wächst hier gar nicht und das andere nicht in den Mengen und schon gar nicht das ganze Jahr über. Wie haben wir die Zeit vor der Globalisierung überhaupt überleben können, so ganz ohne Cranberries, Goji-Beeren und Quinoa. Oft kommt es mir so vor, als definiere sich manch einer über die Ernährungsform. Das ist ein Luxus, den sich viele Menschen gar nicht leisten können. Nach einem langen Arbeitstag darf das Abendesse also schnell und einfach gehen. Lecker muss es natürlich auch sein und im Idealfall auch ein bisschen gesund. Und so kommt es, dass wir zu kulinarischen Wiederholungstätern werden und eben immer wieder dieselben zuverlässig funktionierenden Gerichte in Dauerschleife auf den Tisch kommen. Im Zweifel werden Nudeln gekocht und mit dem, was noch so da ist zu einem kreativen Pfannengericht gemischt. Tomatensoße oder Käse-Sahne-Soße gehen immer, allerdings nur selbst gemacht. Die fertigen Sachen muss ich immer nachwürzen und pimpen, da kann ich gleich selber kochen. Dann weiß ich auch, was drin ist und obendrein kostet es viel weniger. Nur Pizza darf gerne auch mal als TK-Variante oder geliefert auf den Teller. Wobei die selbstgemachte Pizza zugegeben unschlagbar lecker ist. Wenn ich mich bekochen lassen möchte, wünsche ich mir immer Spaghetti. Das folgende Gericht hat sich mein Mann aus der Kantine abgeschaut. Natürlich helfe ich beim Zerkleinern der Zutaten aber oft bin ich auch noch am tippen, bis mich ein feiner Duft in die Küche lockt. Spaghetti mit getrockneten Tomaten, Oliven und Peperoni Wir kochen abhängig vom Hunger ca. 100 g Spaghetti pro Nase. Dann werden die Zutaten, je eine Handvoll getrocknete, eingelegte Tomaten Oliven Peperoni sowie eine Zwiebel gewürfelt. Die Zwiebel wird gedünstet und dann mit Rotwein abgelöscht. Da kommen dann die kleingeschnittenen Sachen zusammen mit etwa 2 Esslöffeln Tomatenmark dazu. Und aus jedem Glas (Oliven, Tomaten und Peperoni) kommt je nach Geschmack ein guter Schuss der Flüssigkeit dazu. Zum Würzen braucht es dann nur noch ein paar Kräuter und natürlich Parmesan. Couscous mit Gemüse Das gibt es bei uns nur für eine Person, der Gatte beäugt es nur kritisch und geht dann wieder an den Kühlschrank. Aber da es super schnell geht, ist das ein beliebtes Mittagessen bei mir. Einfach 70 g Couscous mit der doppelten Menge Wasser übergießen (ich gebe noch Gemüsebrühe in Pulverform dazu) und kurz warten. Während das ganze quillt, schneide ich ein paar Lauchzwiebeln, einen Pilz, etwas Tomate und/oder ein bisschen Chinakohl und schmeiße das ganze einfach dazu. Darüber noch etwas Parmesan – man könnte meinen, der ist bei uns überall dabei, scheint aber nur so. Wahrscheinlich könnte man das ganze auch unter “Bowl“ laufen lassen, ich hab´s aber nicht so mit unsinnigen Trendbegriffen. Gemüse-Nudel-Eintopf mit Parmesan Das geht super schnell, wärmt und macht lange satt. Und man hat auch nicht viel zum Spülen, da alles in einen Topf kommt. Ich fange mit den Nudeln an und gebe denn Stück für Stück je nach Garzeit (und wenn ich mit Schnippeln fertig bin) die weiteren Zutaten hinzu, in der Regel in der Reihenfolge, wie sie hier aufgelistet sind. Am Ende kommt noch reichlich Parmesan darüber. 1 Liter Gemüsebrühe 140 g Nudeln (wir nehmen gerne Fusilli / Spirelli) 1 kleine Mohrrübe Lauch 2-3 Champignons 1 Tomate Haufenweise Parmesan Das ganze kann natürlich frei abgewandelt werden mit was auch immer das Gemüsefach gerade hergibt. Wir haben schon Bohnen, grünen Spargel oder Chinakohl mit reingeworfen. War bis jetzt immer lecker. Das ist auch so ein Gericht, in das sich alles Mögliche mit verarbeiten lässt. Ich schmeiße gerne Erbsen oder Brechbohnen, die wir immer im Eisfach haben, mit rein. Mit etwas Speck wird es schön deftig aber eigentlich braucht es den nicht. Risotto mit frischen Champignons 1 Tasse Risottoreis 1 Berg Champignons geschnitten ½ Zwiebel gewürfelt ½ Mohrrübe gewürfelt Weißwein ½ Liter Wasser 1 Lorbeerblatt Etwas Lauch Reichlich geriebenen Käse Gewürze: Salz, Pfeffer, Muskat, Liebstöckel, Knoblauch Zwiebeln und Möhren werden zuerst angebraten, dann die Pilze und auch der Reis. Das ganze dann mit Wein löschen und danach mit dem Wasser und dem Lorbeerblatt vor sich hin köcheln lassen. Dabei auf keinen Fall für längere Zeit die Küche verlassen. Angebranntes Risotto schmeckt komisch und der Topf ist auch nur sehr schwer wieder sauber zu bekommen (geht gut mit Natron). Wenn das ganze schon ein bisschen pampig ist, kommt der Lauch und was sonst noch so warm werden muss, mit rein. Die Gewürze schmeiße ich kurz Ende rein und am Schluss wird noch der Käse untergemischt. Und auch hier könnte man wieder Parmesan drüber... Für das Risotto bin ich zuständig, da braucht man etwas Geduld. Das ganze sollte eher länger und dafür auf niedrigerer Temperatur garen. Aber wie gesagt, nicht zu lange! Nur wenn Grillfeste im anstehen, stelle ich mich auch gerne ein bisschen länger in die Küche um raue Mengen an Schwäbischem Kartoffelsalat nach dem Rezept der Schiegermama zuzubereiten. Die... --- ### Minimalistisch waschen – ein Versehen - Published: 2023-05-15 - Modified: 2023-04-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/15/minimalistisch-waschen-ein-versehen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Minimalismus, Sparen, Umwelt, Waschen, Waschmittel Es gibt ja viele Rezepte für DIY Waschmittel – von Kastanien über Waschnüsse bis Natron und Waschsoda gibt es einiges, das unsere Wäsche auf natürliche und kostengünstige Weise sauber machen kann. Erst neulich bekam ich den Tipp, mit Efeublättern das herkömmliche Waschmittel zu ersetzen. Der Versuch steht noch aus, da sich unser Efeu noch im Welpenstadium befindet. Aber die Neugier ist geweckt. Wem das zu experimentell ist, kann natürlich auch normales Waschmittel nutzen. Hier sollte man ein bisschen auf die Inhaltsstoffe achten, man hat den Stoff ja später wieder auf der Haut. Und auch die Umwelt freut sich über weniger Chemie. Es gibt aber auch wirklich eine große Auswahl an umweltverträglichen Waschmitteln in den Läden, die problemlos mit den Produkten der namenhaften Hersteller mithalten können. Da ist eigentlich für jedes Bedürfnis und jeden Geldbeutel was dabei. Wenn man sich mal die Zahlen anschaut, was wir da so im Laufe eines Jahres an Waschmittel durch die Leitungen blasen, kann man sich eigentlich denken, dass das nicht so toll ist – außer natürlich für die Hersteller von Pads und Pods und Pülverchen. Etwa 630. 000 Tonnen Waschmittel werden jährlich in Deutschland verbraucht. Umgerechnet verbraucht jeder Einwohner fast 8 Kilogramm Waschmittel im Jahr. Umweltbundesamt Es hilft alles nichts, wenn man das Waschmittel in rauen Mengen in die Maschine kippt. Die Wäsche wird davon nicht sauberer. Viel hilft an dieser Stelle eben nicht viel sondern belastet Umwelt und Geldbeutel unnötig. Denn damit das alles am Ende am Ende nicht in unserem Grundwasser landet, müssen die Kläranlagen Schwerstarbeit leisten. Dort sollen eigentlich gute Bakterien die ganzen unerwünschten Stoffe in unserem Abwasser beseitigen. Doch auch die kämpfen mit dem Ausmaß an Chemie, das wir tagtäglich den Abfluss runter spülen. Auch die Temperatur wird immer wieder unterschätzt, auch von den Herstellern der Waschmaschinen selber. Wir waschen oft viel heißer, als notwendig. Viele Programme laufen standardmäßig mit 40°, vor allem bei nicht ganz so neuen Geräten. Das kann man aber in der Regel leicht von Hand anpassen. Die alten Empfehlungen, Buntwäsche mit 40 Grad und schmutzige oder weiße Wäsche bei 60 Grad zu waschen, sind nämlich schon längst überholt. In der Regel ist ein Waschgang bei 30 Grad völlig ausreichend – die Waschmittel und Waschmaschinen von heute bekommen so auch sehr dreckige Kleidung schön sauber. Mit 60 Grad zu waschen, verbraucht also völlig unnötig Energie und damit auch Geld. Gelegentlich ein heißer Waschgang zur Vermeidung von Keimwachstum in der Maschine, ist völlig ausreichend. Wir waschen bei der Gelegenheit Bettwäsche oder Handtücher, denen machen die hohen Temperaturen nichts aus. Und wenn man nicht gerade krank ist, wird man das von „nur“ kalt  und mit wenig Waschmittel gewaschener Wäsche auch nicht! Wer auf die richtige Dosierung und die richtige Temperatur achtet, ist sowohl umweltfreundlich, als auch sparsam unterwegs. Ganz minimalistisch war ich jetzt unterwegs – ich hab einfach mal komplett auf Waschmittel verzichtet. Zugegeben, ich hab einfach vergessen, welches einzufüllen. Aber – oh Wunder – es ist alles sauber. Eine halbwegs moderne Waschmaschine kann das schon ganz gut. Dazu braucht es gerade mal 30° und kein giftige Chemie. Es war sogar ein Schonwaschgang, weil zwei Pullis dabei waren, die ich jetzt nicht bis zum nächsten Wollwaschgang liegen lassen wollte und die gerade noch perfekt mit reingepasst haben. Ok, es waren keine Sportsachen in der Maschine. Nur ganz normale Alltagskleidung, Hosen, T-Shirts, Pullis, ein bisschen Unterwäsche. Was fehlt ist der gewohnte Geruch von Waschmittel, den frisch gewaschene Wäsche halt sonst verströmt. Aber müffeln tut es eben auch nicht. Was zeigt, so viel Waschmittel braucht es eigentlich gar nicht und wir sollten uns bezüglich Hygiene mal ein bisschen entspannen. Die Wäsche riecht einfach nach gar nichts, wir sind diese übermäßige Parfümierung einfach zu sehr gewohnt und darauf konditioniert. Wenn´s nicht nach irgendwas riecht, kann es nicht sauber sein. Auch wenn wir normalerweise Waschmittel verwenden, das man im Durchschnitt auf 8 kg Waschmittel pro Kopf kommt, hat mich schon sehr überrascht. Und auch wenn wir generell eher unterdosieren, werde ich in Zukunft noch genauer darauf achten, wie viel wir in die Maschine kippen. Ach ja, und dann noch der Weichspüler – lasst den einfach weg! Der ist schädlich, wirklich widerlich und mindestens so überflüssig wie Wäscheparfüm. --- ### Nur Geduld – wenn Ausdauer sich auszahlt - Published: 2023-05-08 - Modified: 2023-04-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/08/nur-geduld-wenn-ausdauer-sich-auszahlt/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten, Mindset - Schlagwörter: Buy and Hold, Geduld, Instant Gratification, Reich über Nacht, Reichtum, Schnell abnehmen, sofortige Bedürfnisbefriedigung, Tipps, Ungeduld, Warten, Zeit Wer kennt sie nicht, die Warteschleife beim Kundenservice eines beliebigen Unternehmens. Oft hinterlegt mit nervtötender Musik, gerne unterbrochen von Werbeansagen oder anderen wenig hilfreichen Infotexten. Und doch halten wir das aus, im besten Fall ohne am Ende all unseren Unmut über den Menschen, der am Ende tatsächlich unseren Anruf entgegennimmt, auszuschütten. Noch herausfordernder sind Situationen, auf die wir überhaupt keinen Einfluss haben. Der absolute Klassiker ist der Stau im Feierabendverkehr. Im Gegensatz zur Warteschleife am Telefon, wo ich einfach auflegen könnte, kann ich im Stau nicht einfach aussteigen und mein Auto mitten auf der Straße stehen lassen. Geduldig sein klappt mal mehr und mal weniger gut. Dazu kommt, dass wir immer weniger dazu in der Lage sind, auf etwas zu warten. Die neuesten Produkte und Trends sind nur einen Klick entfernt und Dank Expresslieferung auch schon am nächsten Tag bei uns zu Hause. Die sofortige Bedürfnisbefriedigung, auch als Instant Gratification Effekt bekannt, hat uns quasi zur Ungeduld erzogen, genauso, wie die ständige Erreichbarkeit. Unbeantwortete Nachrichten lassen uns immer wieder nervös unseren Posteingang  prüfen, bei mehr als zwei Kunden vor uns in der Warteschlange schreien wir sofort nach Öffnung einer weiteren Kasse.   Wir erwarten eine ständige Verfügbarkeit von allem und jedem. Immer im Stress, unter Volldampf und Hochdruck – und dann werden wir einfach ausgebremst... Tief durchatmen – das Einzige was hilft, ist die Einsicht, dass wir es nicht ändern können. Wenn wir die Situation akzeptieren, nimmt uns das den inneren Druck. Durch unsere Ungeduld ändert sich nichts an der Situation, auch permanentes Hupen wird den Stau nicht auflösen. Wir müssen einsehen, dass manches einfach außerhalb unserer Kontrolle liegt, auch wenn wir noch so gerne alle Fäden in der Hand halten. Wachstum im Zeitraffer Und Geduld kann sich bezahlt machen. In der Natur braucht alles seine Zeit. So spannend das Wachstum im Zeitraffer ist, dass man manchmal in Naturdokus sieht, die Realität sieht anders aus. Stecke ich Samen in die Erde, muss ich darauf vertrauen, dass irgendwann zarte Blättchen an die Oberfläche treiben. Es kann aber auch passieren, dass am Ende gar nichts wächst. Bis dahin kann ich aber nicht jeden Tag in der Erde graben, um zu schauen, ob schon Wurzeln da sind. Dann wächst da definitiv nichts mehr! Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren.  Ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören.     Voltaire Wir haben die Wurzel eines Flieders umgesetzt und hoffen nun, dass diese wieder anwächst. Außer gießen und warten können wir nicht viel tun. Vielleicht wird unsere Geduld am Ende belohnt aber es wird definitiv eine ganze Weile dauern, bis wir sehen, ob unsere Mühe vergebens war oder eben nicht. Vieles lässt sich einfach nicht von heute auf morgen erzwingen. Ein Baum braucht ebenso seine Zeit zum wachsen, wie ein Lebewesen. Schlank im Schlaf Wobei wir Menschen mit dem Wachsen ja keine Probleme haben, vor allem in die Breite geht es oft schneller als gewünscht. Dann in die andere Richtung hingegen kann es wieder gar nicht schnell genug gehen. Gerade zum Sommer hin versprechen uns die Überschriften an jeder Ecke mal eben 10 Kilo in zwei Tagen loswerde zu können. Und obwohl wir genau wissen, dass solche Crashdiäten nicht funktionieren, kaufen wir entsprechende Bücher und Zeitschriften. Und schon nach der ersten Joggingrunde und dem Salat ohne alles steigen wir mit großen Erwartungen auf die Waage – um gleich mal enttäuscht zu werden. Was man bei einer Diät am schnellsten verliert, ist die Geduld.    Helmut Schmidt Was sich mindestens so gut verkauft, wie Verheißungen von der perfekten Bikinifigur (dem Meer ist es übrigens egal, was für eine Figur du hast), ist das Versprechen vom schnellen Geld. Eigentlich ist jedem klar, dass es den Reichtum über Nacht eben nicht so einfach zu erreichen ist. Wer nicht gerade reich geerbt oder den Lotto Jackpot geknackt hat, braucht für den finanziellen Reichtum entweder ein glückliches Händchen am Anlagemarkt (verbunden mit hohem Risiko) oder eben Geduld. Reich über Nacht Nicht ohne Grund ist die „Buy and Hold“ Strategie, also Kaufen und Liegenlassen, so beliebt wie erfolgreich. Denn  um den für den Aktienkauf bzw. -verkauf perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu treffen, bräuchte man eine Glaskugel. Und bei jeder Transaktion freuen sich Bank und Broker. Nicht umsonst besagt eine Börsenweisheit „Hin und Her macht Taschen leer“. Von kurzfristigen Kursschwankungen lässt sich der geduldige Anleger nicht aus der Ruhe bringen. Reichtum besteht aber nicht nur aus einem prall gefüllten Konto. Wirklich reich ist der, der mit dem zufrieden ist, was er besitzt. Das muss kein materieller Besitz sein, denn all das verliert seinen Wert, wenn wir einsam oder krank sind. Man vergisst das schnell, solange man gesund ist. Doch fragt man jemanden, der gerade mit gebrochenem Fuß zu Hause eingesperrt ist, genießen die wenigsten die auferzwungene Auszeit. Immer fit und leistungsfähig Unsere Gesundheit ist unbezahlbar und auch hier braucht es manchmal Geduld. Eine Erkältung zu kurieren, dauert ganze sieben Tage, mit Medikamenten braucht es nur eine Woche. Und so bringt es in vielerlei Hinsicht mehr, auf den Körper zu hören und ihm die Pause zu gewähren statt sich mit allerhand teuren, frei verkäuflichen Arzneimitteln vollzupumpen. Denn am Ende dankt es einem niemand, wenn man sich krank zur Arbeit schleppt. Im Gegenteil – hat man am Ende alle Kollegen angesteckt, wird es teurer, als wenn einer ein paar Tage ausfällt.   Tipps für den Ernstfall Trainieren wir also lieber unsere Geduld. So wie wir auch andere Fähigkeiten durch Übung verbessern können, klappt das auch im Bezug auf unsere Gelassenheit und Ausdauer. Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, geduldig zu sein, gewinnen wir die Kontrolle über die Situation. Wir sind unseren negativen Gefühlen nicht hilflos ausgesetzt. Und wenn es mal so gar nicht klappt mit der Geduld, helfen vielleicht ein paar Tricks Mit Ablenkung zumindest gedanklich aus der Warteschleife ausbrechen. Nicht ohne Grund liegen in den meisten Wartezimmern Zeitschriften. Wobei heutzutage fast jeder sofort das Handy zückt, um die Warterei – wo auch immer – nicht aushalten zu müssen. Alternativ könnte man die Zeit auch einfach dankbar nutzen, um die Gedanken... --- ### Die Schattenseiten des Minimalismus – was einem vorher keiner erzählt - Published: 2023-05-01 - Modified: 2023-04-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/01/die-schattenseiten-des-minimalismus-was-einem-vorher-keiner-erzaehlt/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Cluttercore, Hobby, Kleiderschrank, Konsum, Minimalismus, Ordnung, Sparen Achtung – das ist jetzt alles nicht ganz ernst gemeint... Sodele (das ist schwäbisch für ‚na also‘), die Wohnung ist leer, der Mülleimer voll und der Geist in einem berauschten Zustand von Befreiung und Leichtigkeit. Wer sich ein ordentlicheres Zuhause wünscht, stolpert früher oder später über den Begriff Minimalismus. Und kaum hat man angefangen, all die unnützen Sachen auszusortieren, ist es wie eine Sucht. Am Ende will man nicht mal mehr neue Sachen haben, ist es doch so schwer, die am Ende wieder loszuwerden. Doch das ganze hat auch seine Schattenseiten, über die redet nur niemand. Also reden wir mal Klartext, denn so kann es ja nicht weitergehen. Macht sich denn keiner Gedanken um die Wirtschaft? Wie soll das denn mit dem unendlichen Wachstum funktionieren, wenn wir nicht alle mit anpacken und unsere Aufgabe als braver Konsument erfüllen? ! Da gibt es doch tatsächlich Menschen, die ganz ohne schlechtes Gewissen ihrer wirtschaftlichen Verpflichtung entsagen. Schämt euch! Aber gut, wer nichts kauft, hat am Ende womöglich Geld übrig. Da kommen wir aber gleich zum nächsten Negativpunkt. Jetzt muss ich mir doch tatsächlich Gedanken machen, was man mit diesem Geld anfängt. Ach waren das schöne Zeiten, in denen sich diese Frage gar nicht gestellt hat. Altersvorsorge, Geldanlage und Rücklagen – das sind doch staubtrockene Themen. Wäre das wichtig, hätten wir bestimmt in der Schule etwas darüber gelernt. Ich kann das Geld nicht mal für ein raffiniertes Ordnungssystem ausgeben. Ich hab ja nichts mehr, was es zu verstauen und zu ordnen gilt. Auch in meinem Schrank sehe ich auf einen Blick, was ich habe. So brauche ich morgens nur zwei Minuten, um mich anzuziehen. Was mache ich nur mit der vielen Zeit, ich mag gar nicht davon anfangen, wie viel davon ich beim Putzen und Aufräumen einspare. Aus lauter Verzweiflung trinke ich morgens gemütlich eine zweite Tasse Kaffee und renne danach völlig aufgedreht durch die Gegend.   Mit all der Energie könnte ich ja Shoppen gehen. Doch halt – das geht ja auch nicht. Macht nämlich keinen Spaß und man braucht ja eh nichts. Und wenn doch, macht es noch weniger Spaß. In vielen Läden hängt nämlich hauptsächlich Fast Fashion – Mode, die jahrelang hält, ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß. Wer will denn schon mehrere Male denselben Pulli tragen? ! Und dann hat man noch nicht mal so einen richtigen Wäscheberg. Was soll man nur machen, wenn man nach einer Ladung Wäsche schon wieder fertig ist? ! UND IN DEN SCHRANK IST ES AUCH SCHON EINSORTIERT, ARGHHHH. Und wenn wir mal unvermittelt 20 Kilo zunehmen oder auf dem Weg ins Kino, hoppala, aus Versehen 5 Kilo an der Bushaltestelle vergessen haben? Dann haben wir gar keine x verschiedenen Kleidergrößen im Schrank. Spontane Gewichtsveränderungen sind also nicht drin. Im Halbschlaf mal wieder Deo und Haarspray verwechselt? So einen Spaß hat man leider auch nicht, wenn der Badezimmerschrank zu übersichtlich ist. Womöglich steht sogar alles immer am selben Platz. Damit setzen wir uns einer hochgradigen Verkalkungsgefahr aus. Das Gehirn muss doch fit gehalten werden. Ein bisschen Chaos kann da helfen, aber als Minimalist hat man da keine Chance und auch keine Anekdoten zu erzählen. Man wird also ein ziemlich langweiliger Mensch, der seinen Mitmenschen nur noch davon vorschwärmt, wie toll der Minimalismus ist – gerne auch ungefragt, wie es sich gehört. Soll ja jeder teilhaben von den erleuchteten Erkenntnissen. Immerhin vermeidet man so, dass ungefragt Gäste aufkreuzen. Die müsste man ja im Zweifel sogar einlassen, denn es ist ja jederzeit ordentlich aufgeräumt. Wer will schon Menschen um sich haben. Auch bei den Wocheneinkäufen geht es ganz schön langweilig zu. Man kauft, was man (ver-)braucht und hat womöglich noch einen Einkaufszettel. Der Blick in den Kühlschrank ist überhaupt nicht spannend. Und was macht man jetzt nur mit einem kompletten Samstag, wenn man weder einen monströsen Großeinkauf unternimmt noch viel zum Putzen hat. Ist man nicht völlig überflüssig und nutzlos, wenn man so viel freie Zeit im Kalender hat. Wer etwas auf sich hält, hat doch immer mindestens 3 Termine parallel. Dann hat man auch Auswahl, und wer heutzutage etwas auf sich hält, ist doch auch immer schön im Stress. Wer nicht gestresst ist, kann doch nicht normal sein. Was wir eigentlich meinen, wenn wir vom Minimalismus schwärmen, sind die Kernkompetenzen, die ein guter Minimalist in sich vereint – Genügsamkeit und Kontrolle. Wer nicht viel braucht, ist mit dem, was er hat zufrieden. Außer natürlich, er hat nicht, was er braucht. Deshalb darf man sich ja auch nicht Minimalist nennen, wenn man sich den ganzen Krempel einfach nicht leisten kann. Man muss schon dürfen können aber darf nicht wollen. Als waschechter Kontrollfreak liebe ich es natürlich auch, genau zu wissen, was sich wo in meinem Haushalt befinden. Der absolute Überblick lässt sich mit diversen Zählmethoden erreichen. Doch Obacht, Socken nicht einzeln zählen und Unterwäsche zählt gar nicht – oder doch? Aber Kontrolle und Genügsamkeit klingen halt so unsexy und spießig. Da muss dringend ein eingängiges Modewort her. Wer will schon von sich sagen, er sei ein Genügsamer. Da klingt Minimalist viel interessanter, ja das macht was her. Und das Schöne ist ja, dass es gar nicht die abgezählten 100 Dinge braucht, um sich Minimalist zu schimpfen. Jeder kann und darf für sich selbst definieren, was für ihn das richtige Maß ist und in welchen Bereichen man vielleicht sogar eine Ausnahme macht. Denn auch ein echter Minimalist darf ein Hobby haben. Vorzugsweise zwar eines, dass sich ohne Zubehör ausführen lässt. Aber wir sind nun mal nicht alle passionierte Spaziergänger oder meditieren gerne. Und so klammern wir die voll ausgestattete Werkstatt, die teure Sportausrüstung und die Kisten voll Bastelkram oder Nähzubehör einfach großzügig aus. Sch... auf den Cluttercore – Es lebe der Minimalismus! --- ### Hausbau – nur etwas für Mutige (inklusive ALLER Nebenkosten) - Published: 2023-04-24 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/24/hausbau-nur-etwas-fuer-mutige-inklusive-aller-nebenkosten/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Bauen, Baunebenkosten, Fertighaus, Finanzen, Finanzierung, Grundstück, Hausbau, Kosten, Nebenkosten, Zinsen Angesichts steigender Preise und gleichzeitig knapper werdendem Wohnraum, stellt sich für manch einen die Frage, wie man den in Zukunft wohnen möchte und kann. Wohneigentum hat den Vorteil, dass man keine Miete zahlen muss und machen kann, was man möchte – sofern es sich in ein harmonisches Gesamtbild, sprich Bebauungsplan, einfügt. Andererseits sind die Kosten für Eigentum gelinde gesagt astronomisch. Vor allem für Nicht-Lotto-Gewinner ist gerade ein eigenes Haus oft unbezahlbar. Und auch wenn ein Baukredit möglich ist, lohnt es nicht immer. Z. B. wenn die Rück- und Zinszahlungen langfristig die durchschnittlichen Mietpreise übersteigen. Dann wäre es zumindest aus finanzieller Sicht sinnvoller, weiter in Miete zu wohnen. Doch beim Wohnen geht es ja nicht immer nur ums liebe Geld. Auch die eigenen Wünsche und Bedürfnisse spielen eine Rolle. Der eine möchte lieber flexibel und unabhängig sein, der andere wünscht sich einen festen Hafen, bzw. ein eigenes Fleckchen Erde zum verwurzeln. Ohne gewisse Voraussetzungen an ein passendes Grundstück zu kommen, ist auch nicht immer leicht. Gerade in BW ist Boden knapp und wer nicht mindestens zwei Kinder hat und schon im selben Ort wohnt, hat es oft nicht so leicht. Neue Grundstücke werden in komplizierten Vergabe- oder Losverfahren verteilt und sind natürlich heiß begehrt. Mit viel Glück finden sich in bereits bebauten Gebieten noch leere Grundstücke wenn es denn ein Neubau sein soll. Wir hatten beide die Nase voll von Renovierungsarbeiten und haben uns für ein Fertighaus entschieden. Als Paar mit zwei Vollzeitgehältern ohne Kinder und mit ausreichend angespartem Eigenkapital sind wir bei den Banken ganz gerne gesehen und ein Kredit ist leicht zu bekommen. Trotzdem haben wir uns vorab ganz genau überlegt, mit welcher Summe wir uns noch wohlfühlen würden. Wir sind ja beide keine Anfang zwanzig mehr und wollen nicht noch während der Rente das Haus abbezahlen. Was wir allerdings nicht in dem Ausmaß auf dem Schirm hatten war, wie sehr man uns etwas verkaufen möchte und wie sehr angesichts dessen bezüglich der Kosten, die auf uns zukommen, untertrieben wurde. Gerade der Häuslebauer hat doch einiges klein geredet. Und bei dem eingeplanten Puffer hätte die Beraterin bei der Bank eigentlich einen Lachanfall bekommen müssen. Was alle nicht wissen konnten – manchmal geht halt noch mehr schief als geplant. Ein Fehlgriff, bei uns war es die Wahl des Erdbauers, und schon kommt man ganz schön ins Straucheln. Wir haben auf sogenanntem Knollenmergel gebaut und das schlauchförmige Grundstück war eine Herausforderung für alle Beteiligten. Allerdings war das Einstürzen der Baugrube vorauszusehen, sowohl wir als auch die Nachbarn als auch das Bodengutachten hatten davor gewarnt. Nach dem Schreck brauchte der Erdbauer fast fünf Monate, um seine Arbeit wieder aufzunehmen. Um uns dann gleich noch ein Ei zu legen. Der Kellerbauer ist gleich am ersten Tag unverrichteter Dinge wieder von dannen gezogen, da die Baugrube nicht tief genug ausgehoben war. Die haben nämlich die Architektenpläne verwendet und was man als Bauherr früh lernt: Architektenpläne sind keine Umsetzungspläne. Letztere hat der Chef beim Erdbau leider nicht an seine Leute weitergegeben und nachgefragt hat da offensichtlich auch keiner. Wer wissen will, mit wem er in BW lieber nicht bauen möchte, kann sich vertrauensvoll an mich wenden... Genug Wartezeit dass es in der Baugrube wieder zu blühen begann Leider konnten wir auch nicht alle Kosten, die uns durch den Verzug des Erdbauers entstanden sind, weitergeben. Da ist einerseits die längere Nutzung der bestehenden Wohnung mit den daraus folgenden Kosten sowie auch die Kosten auf der Baustelle (z. B. Miete für den Baustrom-Verteilerkasten). Zur Verteidigung aller Beteiligten muss ich sagen, dass die hiesigen Bedingungen das ganze Vorhaben etwas komplexer gemacht haben. Aufgrund der schmalen Grundstücksfläche ist das Haus gute 40 Meter von der Straße entfernt, dazu am Hang und nur von der ca. 7 m breiten Straßenseite zu erreichen. Natürlich sind da sämtliche Leitungen länger als üblich und dazu kommen noch einige Reglementierungen seitens Land/Stadt, die unser Budget nicht gerade entlastet haben. Wer also auf einem kleinen, ebenerdigen 08/15-Grundstück baut, hat es mit Sicherheit etwas leichter. Was letztendlich auf der Liste stand mit ungefähren prozentualen Kosten: Kleinvieh macht auch Mist und die Nebenkosten summieren sich über die Bauphase zu einem stolzen Sümmchen. Da heißt es flexibel sein und gegebenenfalls Abstriche machen. Auf jeden Fall sollte man sich immer einen Notfallplan zurechtgelegt haben. Alle wollen natürlich nur dein Bestes – sprich dein Geld. Wer dann nochmal zur Bank muss, weil auf halben Weg das Geld ausgeht, hat keine gute Position um gute Konditionen auszuhandeln. Und zu den aktuellen Zinsen wäre es noch schmerzhafter... Mittendrin aufhören geht nicht. Wer will schon ein Grundstück mit einer angefangenen Baugrube oder einen Rohbau, dessen Grundriss den Bedürfnissen fremder Menschen angepasst ist. Bei all den Rückschlägen hilft also nur, tapfer die Zähne zusammenzubeißen und das ganze auszuhalten. Oft braucht es eine Menge Geduld und hinterher ist man definitiv ein ganzes Stück resilienter. Am Ende sind wir ein ganzes Stück über unserem Wohlfühlbudget gelandet. Alle Puffer und Rücklagen sind aufgebraucht und müssen nun wieder neu befüllt werden. Immerhin sind wir ohne Nachfinanzierung ausgekommen. Das haben wir hauptsächlich unseren sonst recht geringen Ausgaben zu verdanken. Shoppen macht uns beiden nur bedingt Spaß, was sich aktuell auch in akutem Hosenmangel beim Hausherren bemerkbar macht. Und auch die besagten Rücklagen waren enorm hilfreich, um etwas Luft zu haben und einiges abfedern zu können. Das Notfallkonto ist und bleibt im Übrigen unangetastet. Fazit: Bauen ist nichts für Weicheier! --- ### Überirdische Ausstrahlung dank regelmäßiger Einnahme von Gänseblümchen - Published: 2023-04-17 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/17/ueberirdische-ausstrahlung-dank-regelmaessiger-einnahme-von-gaensebluemchen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ernährung, Gelatine, gesund, Gummibärchen, Kollagen, Nahrungsergänzungsmittel, Naschen, Wirkung, Zuckerfrei Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit diversen Kreativitätstechniken beschäftigt um den Kopf für neue Herangehensweisen und alternative Lösungsideen – nicht alternative Wahrheiten -  frei zu bekommen. Hin und wieder muss man einfach aus alten Denkmustern ausbrechen, nur auf Kommando ist das nicht so einfach. Ein Ansatz war, sich zu einem bestimmten Thema für jeden Buchstaben des Alphabets einen Begriff einfallen zu lassen. Aus einem unerfindlichen Grund  hab ich das damals in einer Excel-Tabelle dokumentiert, was sich im Nachhinein aber als unterhaltsame Lektüre erwiesen hat. Und da ich zu dem Zeitpunkt entweder besonders gründlich oder wohl besonders kreativ gewesen sein muss, habe ich auch die Umlaute mit einbezogen. So kam es zu dem weithergeholten Titel, der so völlig frei erfunden ist. Allerdings musste ich beim Lesen an einen alten Beitrag aus meiner Feder denken – Teures Pipi. Schon als ich zum ersten Mal zu dem Thema recherchiert habe, war ich erstaunt, was sich für teures Geld alles verkaufen lässt.   Seit dem ist gar nicht so viel Zeit vergangen aber irgendwie werden die Produkte, die man täglich einnehmen soll und die einem im Zuge dessen ein gesünderes Aussehen, mehr Energie und schlussendlich ein glücklicheres Leben versprechen immer abstruser. Was ich jetzt besonders amüsant finde, sind Nahrungsergänzungsmittel mit Detox-Versprechen. Das ist in doppelter Hinsicht ein Geniestreich. Einerseits nimmt unser Körper von diversen Zusatzstoffen gar nicht alles auf bzw. scheidet zum Glück ein Zuviel wieder aus. Andererseits braucht ein gesunder Mensch kein Detox, was auch immer sich die Hersteller darunter vorstellen. Die sagenumwobenen Schlacken, die sich angeblich im Körper ansammeln, existieren in der Realität nämlich gar nicht. Wer also nicht gerade einer ärztlichen Empfehlung zur Darmsanierung folgt, braucht sich normalerweise keine Sorgen zu machen. Aber ohne Sorgen verdient die Nahrungsergänzungsmittelindustrie – was für ein Wurmwort – ja kein Geld. Und so attestiert uns die Werbung diverse Wehwehchen und Unzulänglichkeiten, die wir eigentlich gar nicht haben. Besonders nett finde ich ja den Geniestreich, das ganze in „gesunde“ Gummibärchen zu verpacken. Das hat ja schon bei Bonbons für Kinder sehr gut funktioniert, bei denen man gerne mal ein zweites nehmen soll. Und ebenso beim ganzen Glas Milch in der...   –  ihr wisst schon was. Offensichtlich lässt sich das schlechte Gewissen sehr gerne mit Vitaminversprechen und Co. beruhigen. Und wenn man es sich nur lange genug einredet, wird es vielleicht wahr. Nur bekommt man halt von ein paar Kollagenbärchen alleine keine schönere Haut. Selbst wenn das funktionieren würde, ist die Dosis bei frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln viel zu gering, um irgendwelche Auswirkungen zu haben. Da aber Gummibärchen was Leckeres sind, isst man halt einfach ein paar mehr. Ich fürchte nur, statt schöner wird man dann halt schwerer. Und so kommt zum teuren Pipi noch teurer Speck. Früher haben wir immer scherzhaft gesagt, die Gelatine in den Gummibärchen sei gut für die Gelenke. Wohlwissend, dass das natürlich Quatsch ist und der viele Zucker auch nicht wirklich zu einer ausgewogenen Ernährung beiträgt. Aber ein bisschen Naschen und viel Humor machen das Leben halt einfach schön! (Dabei darf man sich aber nicht über die Herstellung von Gelatine informieren. Das ist eher eklig als humorvoll... ) Das mit dem Zucker ist den Herstellern der innovativen Kollagenbärchen übrigens auch aufgefallen und so werben viele mit dem Kauf-Mich-Label „zuckerfrei“. Aber süß muss es ja trotzdem schmecken, also greift man tief in die Chemietrickkiste und ersetzt die Hauptbestandteile Glukosesirup und Zucker kurzerhand durch Maltit, Sorbitol oder was sonst eben schön süß und billig ist.  Ob diese abenteuerliche Mischung nun gesünder ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Wem das zu verspielt ist, kann den teuren Spaß auch unter dem Namen „Jelly Pills“ ordern. Klingt gleich erwachsener. Eine meiner Lieblingsaussagen einer Ernährungsexpertin zur Wirksamkeit war, dass diese nicht ausgeschlossen sei. Es sei aber fraglich, dass etwaige Veränderungen mit „bloßem Auge erkennbar sind“.  Die Verbraucherzentrale hat die Faktenlage hier sehr schön zusammengefasst. Vielleicht sollte man dann einfach mehr von den Wunderbärchen essen, frei nach dem Motto „viel hilft viel“. Immerhin hat man dann sehr lange etwas von seinem fehlinvestierten Geld, denn so ein Speckring ist ja meist sehr anhänglich. So als Vorsorge für schlechte Zeiten. Viel günstiger, nachweislich gesünder und um Längen leckerer ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit frischen Kräutern. Einiges davon wächst sogar oft im eigenen Vorgarten und ist unter dem Namen Unkraut bekannt. Löwenzahn und Sauerampfer eignen sich als beispielsweise Salatzutat und bringen auch die vielgepriesenen sekundären Pflanzenstoffe auf den Teller. Die sind nämlich chemisch als Nahrungsergänzung gar nicht so einfach nachzubauen. Und Naschen bleibt erlaubt, dann aber das was schmeckt und ohne utopische Versprechungen. Als Kind habe ich im Übrigen sehr gerne Gänseblümchen gegessen. Die schmecken würzig und eignen sich hervorragend als leckeres Topping für den Salat. Die anderen Kinder waren allerdings anderer Meinung und haben mich bei der Kindergärtnerin verpetzt. Wahrscheinlich dachten sie, ich müsse daran zugrunde gehen – oder ich würde ihnen die ganze Wiese wegessen. Eine überirdische Ausstrahlung kann ich daher erwiesenermaßen ausschließen. Aber lecker sind sie trotzdem! --- ### Feminismus vs. Unconscious Bias - Published: 2023-04-10 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/10/feminismus-vs-unconscious-bias/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Bias, Denkmuster, Feminismus, Gendern, Gleichberechtigung, Home Bias, Schubladen, Unbewusst, Unconcious Bias, Vorurteil, Weltfrauentag Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März diesen Jahres gab es wieder viele Debatten und Aktionen rund um das Thema Gleichberechtigung. Das Ganze liegt nun schon wieder ein paar Wochen zurück und der Alltag hat uns wieder. Gefühlt gewinnt der Weltfrauentag jedes Jahr an Wichtigkeit. Das liegt vielleicht auch daran, dass dieser in manchen Ländern viel wichtiger ist (ähnlich wie der Muttertag bei uns) und wir immer mehr über den kulturellen Tellerrand blicken. Oder es war einfach eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Themen in der täglichen Berichterstattung. Von Krieg, Inflation und Pandemie braucht man ja auch mal eine Pause. Doch irgendwie ist bei mir ein Gedanke hängen geblieben. Bei uns im Unternehmen gab es einen interessanten virtuellen Vortrag zum Thema Unconscious Bias. Doch unter der Überschrift Weltfrauentag waren unter den über 60 Teilnehmenden ganze zwei Männer. Keiner meiner männlichen Kollegen hat die Einladung auf unserer firmeninternen Intranetseite überhaupt wahrgenommen, geschweige denn Interesse an einem Vortrag zu „Frauenthemen“. Dabei handelt es sich hier mitnichten um ein Frauenthema und das Desinteresse der Kollegen untermauert die Thesen zu Unconscious Bias nochmals anschaulich. Unconscious Bias – unbewusste Voreingenommenheit Für alle, die sich jetzt denken, was das mit diesen englischen Modebegriffen hier soll, machen wir mal einen kurzen Exkurs und klären, worum es bei Unconscious Bias überhaupt geht. Unser Hirn ist auf Effizienz getrimmt. Das heißt, wo auch immer die grauen Zellen es sich einfach machen können, nutzen sie diese Möglichkeiten auch. Unbewusste Stereotypen, Vorurteile und erlernte Muster sind sozusagen eine mentale Abkürzung für Entscheidungsfindungen. Unconscious Bias reduzieren durch die erlernten Denkmuster die Komplexität der permanent auf uns einwirkenden Informationen und vereinfachen unseren Alltag. Das ist erst mal kein Problem. Könnten wir nicht auf unsere vielen gut sortierten Schubladen zurückgreifen, wären wir kaum in der Lage, in einer Situation schnell und angemessen zu reagieren. Es gibt verschiedene Formen von Unconscious Bias und unser Gehirn wendet diese Vorurteile nicht nur auf Menschen an. Beispielsweise investiert so mancher Anleger lieber auf dem Heimatmarkt in bekannte Unternehmen, bekannt als „Home Bias“. Diese fatale Vorliebe für die heimischen Wertpapiere geht auf Kosten der Streuung des Depots, das Klumpenrisiko steigt. Meist merken wir gar nicht, wenn wir mal wieder einem antrainierten Wahrnehmungsmuster aufgesessen sind. Ganz selbstverständlich nimmt unser ressourcenschonend arbeitendes Gehirn an, dass unser männliches Gegenüber der Chef sein muss und die Frau den Kaffee bringt. So haben wir es gelernt und diese ausgetretenen Pfade verlässt unser Denken nicht gerne. Dabei sollte man im ersten Moment niemanden eine böse Absicht unterstellen, auch nicht uns selbst, wenn wir uns bei einem Vorurteil ertappen. Unsere mentale Programmierung wurde ein Leben lang geprägt und ist sowohl in uns als auch unserer Kultur tief verwurzelt. Eine Umstellung muss bewusst trainiert werden. Wichtig ist, dass man sich damit auseinandersetzt und die Denkmuster ins Bewusstsein holt. Die Gesellschaft ändert sich und mit ihr auch unsere eigene Wahrnehmung. Unconscious Bias ist übrigens völlig gleichberechtigt und trifft jeden Menschen völlig unabhängig von Form und Farbe. Daher wäre es so wichtig, dass sich jeder dieser unbewussten Denkmuster bewusst würde. Denn wenn ich weiß, dass mein Hirn lieber den bequemen Weg nimmt, der aber nicht unbedingt der bessere ist, dann kann ich aktiv gegensteuern. Schade also, dass viele Kollegen den informativen und aufschlussreichen Vortrag verpasst haben, weil dieser im Rahmen des Weltfrauentages stattfand. Und was hat das jetzt mit Feminismus zu tun?   Sprache formt unsere Wirklichkeit. Aber unsere Wirklichkeit formt auch unsere Sprache. Das was wir von Kindesbeinen an vorgelebt bekommen haben und alles, was wir im Laufe unseres Lebens an Erfahrungsschatz gewonnen haben, prägt unsere Ausdrucksweise. Viele Frauen haben überhaupt keine Angst davor kräftig anzupacken oder sich dreckig zu machen. In vielen Berufen darf man sich heute daran gewöhnen, dass das Geschlecht keine Rolle mehr spielt. Wir haben aber auch unsere Schubladen im Kopf und das hört man auch immer wieder unbewusst in unserer Sprache. Da wird ganz selbstverständlich der Klempner gerufen und für ihr Zuhause sucht man üblicherweise nach einer Putzfrau. Das wird durch die liebevolle Bezeichnung als Perle auch nicht besser. Da helfen aber auch keine Parolen nach dem Motto „Frauen sind die besseren Männer“ – im Gegenteil. Feminismus heißt aber nicht, dass Frauen bevorzugt werden sollen sondern es geht um Gleichberechtigung (hier wird zu dem Thema im Übrigen sehr schön aufgeklärt). Nur, solange wir jedes Mal nach dem Ritter in leuchtender Rüstung schreien, wenn eine Spinne im selben Raum auftaucht oder der Abfluss gereinigt werden soll, untergraben wir unsere eigenen Argumente. Wie kann es sein, dass man laut nach Gleichberechtigung schreit, sich dann aber für bestimmte Aufgaben zu fein ist. Und das hat nichts mit den körperlichen Unterschieden zu tun, genug Frauen haben bewiesen, das Kraft, Ausdauer und Stärke keine rein männlichen Eigenschaften sind. Und genug Männer nebenbei ebenfalls, sie eben nicht alle kräftig, ausdauernd und stark sind. Auch ich selbst habe schon erlebt, dass meine Bewerbung wegen meines Geschlechts abgelehnt wurde. Ich würde die schwere Technik nicht heben können... Dort, wo ich dann am Ende untergekommen bin, war der männliche Assistent klein und schmächtig, was jetzt nicht abwertend gemeint ist, sondern einfach den Fakten entspricht. Also war ich diejenige, die die schweren Sachen in die Regale geräumt hat. War auch ok, jeder macht halt das, was er gut kann. Dann wieder gibt es Dinge, die ich alleine nicht schaffe. Da bitte ich dann halt um Hilfe. Ist auch ok und ich finde das auch nicht schlimm. Es kommt auf die Person an, nicht auf das Geschlecht. Doch es gibt immer noch viele Berufe, die ausschließlich oder hauptsächlich von Männern ausgeübt werden. Industrietaucher sind so ein Beispiel, die kommen auch mal in Kläranlagen zum Einsatz. Bei der Müllabfuhr oder beim Straßenbau sieht man auch nicht gerade viele Frauen. Klar, das sind echte Knochenjobs. Ich wöllte die nicht machen. Ich verkneife mir dann aber auch die Aussage, dass es keine Unterschiede gäbe und dass „wir“ Frauen doch in allem noch viel besser wären. Denn genau solche unbedachten Kampfparolen sind es, die beim Gegenüber dann die berechtigte Abwehrreaktion hervorrufen. Das wir Frauen uns bei all der verlangten... --- ### Ich trage heute ein fröhliches Schwarz - Published: 2023-04-03 - Modified: 2023-03-15 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/03/ich-trage-heute-ein-froehliches-schwarz/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aberglaube, Black, Bunt, Farbe, Garderobe, Kleiderschrank, Minimalismus, Schwarz, Schwarze Katze, Stil, Trauerfarbe Wer schon länger hier mitliest, hat vielleicht am Rande registriert, dass ich farblich nicht unbedingt regenbogenmäßig aufgestellt bin. In der Wohnung dominieren Schwarz- und Grautöne, dazwischen gibt es nur ein paar grüne Tupfer von (noch über-)lebenden Pflanzen. Ich selbst trage ausschließlich Schwarz, Ausnahmen gibt es mittlerweile keine mehr. Früher habe ich noch hin und wieder das eine oder andere farbige Teil im Schrank gehabt. Das endete jedoch immer in mehr oder weniger erfolgreichen Färbeaktionen (nicht jedes Material lässt sich gut färben) oder Trennung. Eigentlich liebe ich Petrol- und Rose-Töne – nur halt nicht an mir. Und ebenso liebe ich bunte, kreative Outfits – nur halt mehr an anderen. Schwarz ist bunt genug Angefangen hat das bereits vor über 25 Jahren. Schon während der Schulzeit wurden es immer weniger bunte und immer mehr schwarze Kleidungsstücke. Dann kamen die schwarzen Vorhänge und meine Oma meinte großspurig, das sei nur eine Phase. Naja, vielleicht behält sie ja Recht. Aber noch hält die Phase an und es ist kein Ende in Sicht. Wer hier jetzt eine tiefere Bedeutung sucht, darf sich gerne in Interpretationen versuchen. Fakt ist aber, ich habe dabei überhaupt keine Hintergedanken. Mir gefällt die Farbe an mir einfach und der Ausblick auf schwarze Flächen entspannt gefühlt die Augen, vor allem im Gegensatz zur oft schrillen Umwelt. Letzteres erreicht man auch in der Natur aber gerade bei eisigem Schneeregen lockt es mich nicht so wirklich vor die Türe. Das ändert sich aber mit steigenden Temperaturen wieder. Trotzdem liebe ich zumindest optisch die ruhigen Töne zu Hause. Akustisch sieht das schon anders aus und das hat sicher nicht unwesentlich zur Vorliebe für die dunkelste aller Farben beigetragen... Trauerfarbe Angeblich steht Schwarz ja für Macht und Eleganz. Und Menschen, die bevorzugt schwarz tragen, gelten als geheimnisvoll, verschlossen, distanziert und kontrolliert. Und Künstler tragen ja sowieso gerne schwarz – oder auch nicht! ? Ich tue mich schwer damit, Menschen in solche Schubladen zu stecken. Zudem viele aus meinem Bekanntenkreis gerne mal schwarz tragen aber alles in allem so unterschiedliche Charaktere haben, wie es Farben gibt. Das ist wohl wie mit Horoskopen, irgendwie kann jeder etwas für sich rein interpretieren und am Ende ist alles Glaubenssache. Für mich ist es nur eine Farbe, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ich um etwas trauere, dann nur um fehlenden gesunden Menschenverstand.   Pechvögel Auch Tiere, die schwarz tragen, haben oft mit Vorurteilen zu kämpfen. Jeder kennt die Mär von der schwarzen Katze, die angeblich Pech bringt. Leider gibt es immer noch genug Menschen, die diesem Aberglauben anhängen und die betroffenen Vierbeiner haben es gerade in Tierheimen entsprechend schwerer, ein zu Hause zu finden. Wer also mit dem Gedanken spielt, eine Fellnase zu adoptieren, sollte auch den vermeidlichen Unglücksboten eine Chance geben. Und auch die schwarzgefiederten Rabenvögel sind definitiv keine Unglücksboten. Wer so etwas denkt, dem sei gesagt, dass die lustig hüpfenden Gesellen enorm intelligent und sozial sind. Unheil bringen nur Menschen, die an so einen Sch... glauben. Mit ähnlichen Farben waschen Praktischerweise trägt auch mein Lieblingsmitbewohner hier nur Schwarz, das macht das Waschen einfach. Im Übrigen reicht hier ein ganz klassisches Colorwaschmittel, das enthält keine bleichenden Stoffe. Weichspüler benutzen wir gar nicht, das ist BÄH! Und auch beim Waschmittel schaue ich, was drin ist, also im Zweifel lieber bio als billig. Zum Auffrischen der Farbe wird auch oft Essig empfohlen. Da das aber nicht so toll für die Dichtungen der Waschmaschine sein soll, habe ich das bisher nicht ausprobiert. Wenn mal etwas arg ausgewaschen ist, färbe ich die Sachen nach. Auch wenn da vermutlich ganz schön viel Chemie drin steckt, ist das immer noch besser, als neu zu kaufen. Immer gleich und doch nie langweilig Doch auch wenn es farblich keine Experimente und null Abwechslung gibt, ist meine Garderobe alles andere als langweilig. Sportlich, klassisch elegant, feminin, praktisch, rockig, minimalistisch – jeden Tag nach Lust und Laune (ok, meist klassisch & praktisch). Das ist der große Vorteil, wenn man farblich minimalistisch unterwegs ist. Alles lässt sich wunderbar kombinieren! Das macht auch das Packen von Reisegarderobe einfach. Die einzige Frage, die sich da stellt ist die nach der Temperatur am Urlaubsort. Und noch einfacher ist das Einkaufen. Oft kann ich schon von der Eingangstüre aus sehen, ob ich den Laden überhaupt betrete. Und zumindest Basics sind immer irgendwo zu bekommen, auch wenn Schwarz mal gerade nicht im Trend liegt. Shopping scheitert eher an Zeit und Muse bzw. akuter und chronischer Unlust. Aber das ist ja auch das Schöne an meinem ach so langweiligen Kleiderschrank. Es braucht gar nicht so viel, um dem eigenen Stil zu folgen. Fazit: Ich kann mit all den Labeln, die das Tragen von Schwarz so hat, überhaupt nichts anfangen. Das einzige, das auf mich zutrifft ist, dass ich wohl sehr pragmatisch (passt es nicht, kauf ich es nicht) und ein bisschen eigensinnig (ist es nicht schwarz, kauf ich es nicht) bin. --- ### So viel Zeug - vom Umziehen und Bäumen - Published: 2023-03-27 - Modified: 2023-03-13 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/27/so-viel-zeug-vom-umziehen-und-baeumen/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Bauen, Bienen, Bienenfreundlich, Garten, Gartengestaltung, Hausbau, Minimalismus, Pflanzen, umziehen, Umzug Zwei Dumme, ein Gedanke. Oder wie ich neulich an dieser Stelle gelesen habe: If you don´t like where you are, MOVE You are not a tree. Und so hatten wir vor etwa 2,5 Jahren den irrwitzigen Einfall 'Wir ziehen um'. Und zwar in ein Haus mit ganzen vier eigenen Wänden. Raus aus der Reihenhauswohnung, in der wir ständig auf irgendwen Rücksicht nehmen mussten. Mit einem Garten, der uns zwar auf dem Papier zur Hälfte gehörte aber quasi per Gewohnheitsrecht nicht verändert werden sollte und der für uns nur umständlich über den Keller zu erreichen war. Und raus aus einer Umgebung, mit der zwar haufenweise schöne Erinnerungen verbunden sind, aber eben auch ein paar recht einschneidende negative Erlebnisse. Die letzten 2,5 Jahre waren dementsprechend aufreibend, eine Berg- und Talfahrt voller Vorfreude und Rückschläge. Unser Geldbeutel schüttelt immer noch den Kopf, was das den alles soll. Dafür schreit die Seele aber immer wieder laut DANKESCHÖN! Die an die alte Wohnung geknüpften unausgesprochenen familiären Erwartungen hatte ich schon lange enttäuscht. Dementsprechend groß ist die Erleichterung, diesen riesigen Schritt gewagt zu haben. Und auch wenn so ein Bauprojekt nicht nur finanziell nicht unbedingt die beste Entscheidung sein mag, bereuen wir es nicht. Klar hätten wir auch ein bestehendes Haus kaufen und renovieren können. Nur leider gab es wenig, das klein genug, passen gelegen und bezahlbar war. Ok, das mit dem bezahlbar sehen wir heute ein bisschen anders. Aber dennoch war es Liebe auf den ersten Blick, als wir zum ersten Mal auf dem völlig mit Brombeeren zugewucherten Restegrundstück standen, das jetzt unser neues Zuhause ist. Zugegebenermaßen brauchte es schon ein bisschen Phantasie, um unter den Brombeeren das Potential zu erkennen. Aber das war wohl auch unser Glück, denn so war die Konkurrenz klein und das schmale aber sehr lange Fleckchen Erde schnell unseres. Nach langem Kampf konnten wir sogar den Sieg gegen das stachelige aber halbtote Gestrüpp erringen, das einem Haus mit viel Grün außen rum weichen sollte. Vor wenigen Wochen war es nun endlich soweit, die lang ersehnte Schlüsselübergabe! Eigentlich haben wir ja gar nicht so viele Sachen – dachten wir. Wo zum Henker kommt nur das viele Zeug her, haben wir uns dann am Umzugstag gefragt. So viele Kisten waren es gar nicht. Zudem wir in der Woche vor dem Umzug immer mal eine Kiste voll Sachen und kleine Schränke von A nach B gebracht hatten und die leeren Kisten dann wieder nutzen konnten. Umzugskartons mussten wir keine kaufen. 4 große Kartons, die wir vorsorglich im Laufe der Bauphase gebunkert hatten, waren völlig ausreichend. Aber trotzdem war es unglaublich viel Zeug, das sich vorher schön über Wohnung und Keller verteilt hatte. Alles zusammen in einem gar nicht so kleinen Transporter, da fragt man sich schon mal, ob man wirklich so minimalistisch unterwegs ist, wie man sich einbildet. Da war der Grill vom Balkon, die Fahrräder, ein Rasenmäher, Werkzeug (wir machen gerne viel selber) und natürlich unsere Tauchausrüstung. Angesichts fehlender Garage und einem Garten im Umbruch lagerte vieles vorübergehend im neuen Keller. Da sieht man mal, was man so alles angehäuft hat. Immerhin hat so langsam alles sein Plätzchen gefunden, die Gartengeräte und Fahrräder mal ausgenommen. Erstaunlicherweise verteilt sich der ganze Hausrat auch schnell wieder. Kaum hat man sich mit all dem Hab und Gut eingerichtet, sind sie wieder da – die freien Flächen und viel Raum den es mit Leben zu füllen gilt. Ganze 84 qm Wohnfläche sind der reinste Luxus, da ist sogar Platz für eine Leseecke und eine kleine aber feine Bar. Die Räume haben wir offen und hell gehalten, so fühlt es sich noch größer an. Angesichts der vielen freien Flächen und noch leeren Wände wünscht sich nun der Hausherr (noch mehr) Pflanzen. Pflegen will er sie aber nicht, so ehrlich ist er. Mit Deko haben wir es sonst nicht so aber ganz kahl muss es auch nicht sein. Neben 2-3 hübschen Dingen (wobei  ‚hübsch‘ Ansichtssache ist) dürfen also pflegeleichte Gewächse wie Efeu und Co. einziehen. Vor der Türe sieht es leider noch so gar nicht grün aus. Die Baustelle hat enorme und grausige Spuren hinterlassen und es müssen noch Weg und Terrasse angelegt werden. Professionelle Hilfe ist aber schon am Start und sorgt dafür, dass wir mit etwas Glück schon diesen Sommer wieder Bienen und Hummeln im Garten beobachten dürfen. Sobald der Terraforming-Prozess ('Gartengestaltung' wäre zu tief gegriffen) abgeschlossen ist, können wir auch das Projekt Geräteschuppen in Angriff nehmen. Dann dürfen Gartengeräte und Fahrräder aus dem Keller weichen. Im Moment freue ich mich aber nur wie ein kleines Kind auf die Leinwand für mein Bienenparadies, die der Landschaftsgärtner mir vorbereiten soll. Heißt, er ist für die generelle Formgebung zuständig und wir füllen das dann Stück für Stück mit Leben. Ein Ableger (Haselnuss) wartet auf dem halbfertigen Balkon auf den Umzug in den fertigen Garten Die Liste mit potentiellen neuen Gartenbewohnern ist lang. Alles, was mehrjährig und insektenfreundlich ist, darf da drauf. Ganz oben steht haufenweise Lavendel und natürlich Kräuter. Mal sehen, was wo anwächst und wer mit wem gut auskommt. Ziel ist ein Garten, der Stück für Stück um neues ergänzt wird. Gerne mit Ablegern aus dem Garten der Schwiegermutter, die uns bereits in den letzten Jahren immer mit reichlich Kräutern versorgt hat. Was schon auf der Warteliste steht: Für sonnige Plätzchen Lavendel Oregano Thymian Rosmarin Salbei Borretsch noch mehr Lavendel Johannisbeeren Und auch im Halbschatten wird es grün Petersilie Schnittlauch Liebstöckel Minze Zitronenmelisse Baldrian Während es im Haus also eher minimalistisch zugeht, wird es draußen maximalistisch. Gepflanzt wird, was gefällt. Hier wird es also in Zukunft immer mal wieder etwas aus dem Garten geben – hoffentlich keine Todesanzeigen, ich arbeite hart an meinem grünen Daumen.   --- ### Die Archäologie des Ausmistens - Published: 2023-03-20 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/20/die-archaeologie-des-ausmistens/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 100 Dinge, Ausmisten, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft, Reduzieren Im Gegensatz zur Lifestyle-Inflation geht es im Minimalismus um die bewusste Reduzierung auf das Wesentliche. Dabei gibt es jedoch keine Vorgaben, wie viele Paar Socken man beispielsweise als „guter“ Minimalist zu besitzen hat oder wie groß oder klein die Wohnung sein darf. Im Gegenteil, jeder muss selbst herausfinden, was für ihn oder sie selbst passend ist. Ein für alle gültiges Optimal gibt es nicht. Wer sich ganz zu Beginn seiner Reise von der schieren Menge der eigenen Gegenstände erschlagen fühlt und am liebsten alles sofort loswerden möchte, sollte sich das Bild eines Archäologen vorstellen. Stück für Stück wird mit vorsichtigen Pinselstrichen das Wertvolle freigelegt. Ohne Hauruck-Aktionen und immer behutsam und mit Bedacht. Denn würde man die Erde einfach mit einer riesigen Baggerschaufel auf Links drehen, wäre die Gefahr groß, etwas Wichtiges zu zerstören. Und genau so kann man sich auch an den eigenen Weg wagen. Statt also zu fragen, was die ideale Menge an Tellern für einen Ein-Personen-Haushalt sei oder wie man sich am besten und schnellsten von persönlichen Schätzen trennt, sollte man sich seinen eigenen Weg suchen. Und eben auch sein eigenes Tempo. Es gibt kein Richtig oder Falsch für alle aber durchaus ein Richtig oder Falsch für den Einzelnen. Also nicht wie ein Berserker alles auf einmal rausschmeißen, nur um die sagenumwobenen Leichtigkeit des Minimalismus zu erleben. Sondern mit Sinn und Verstand an die Sache herangehen und sich eine passende Strategie heraussuchen und – vor allem – sich die nötige Zeit nehmen. Denn was einmal weg ist, ist weg. Um den so wichtigen wie auch schwierigen ersten Schritt zu wagen, gibt es viel tolle Hilfestellungen und wunderbare Erläuterungen im Netz. Diese können als klare Anleitung einfach befolgt werden oder man lässt sich einfach inspirieren und probiert das eine oder andere ohne Zwang aus. Das eigene Bauchgefühl meldet sich dann in der Regel recht schnell und zeigt einem, welches der richtige Weg ist. Und so legt man Schicht für Schicht die individuelle Wohlfühlmenge für den persönlichen Besitz frei. Als erstes gehen womöglich nur ein paar ausgelesene Zeitschriften und am Ende vererbt man die geliebte Spielzeugsammlung ohne dem ganzen auch nur eine Träne nachzuweinen. Und wie es auch beim Freilegen Jahrtausende alter Knochen ein bisschen Übung und viel Geduld braucht, so werden auch das Aussortieren und Ordnung schaffen mit der Zeit immer einfacher. Sich von Dingen zu trennen, ist wie einen Muskel zu trainieren. Am Anfang glaubt man oft, dass man die Sachen ja noch brauchen könnte. Doch mit jedem Gegenstand fällt es einem leichter, sich zu lösen. Und doch wollen wir am Ende nicht nur mit dem Nötigsten am Leib dastehen. Genauso wie man bei einer erfolgreichen Ausgrabung hoffentlich nicht aus Versehen sämtliche Grabbeigaben des Pharaos auf den Schutthaufen kippt. Wobei das vielleicht ein nicht so passendes Beispiel für Minimalisten ist, denn wer will schon mit einem riesigen Berg unnützem Krempel ins Jenseits reisen – von wegen leichtes Gepäck, wenn die damals schon etwas von Death Cleaning gehört hätten... Wer mit Leidenschaft einem Hobby nachgeht, das einfach ein paar Dinge erfordert, der sollte sich nicht von „idealen“ Zahlen einengen lassen. Ebenso sollte man es entspannt sehen, wenn Mitmenschen (noch) an Dingen hängen. Oft hört man von übermotivierten Minimalismus Anhängern, dass der Partner einfach nicht mitziehe. Dabei vergisst man oft den eigenen Vorsprung, den man hat. Man hat sich schon viel länger mit dem Thema beschäftigt, vielleicht schon fleißig die eigenen Sachen reduziert und tritt jetzt mit großen Erwartungen an den Gegenüber heran. Doch dieser reagiert so gar nicht erleuchtet. Statt Kooperation erlebt man Widerstand. Auch hier ist Geduld gefragt. Ebenso, wie mit gutem Vorbild vorranzugehen. Druck erzeugt an dieser Stelle lediglich Gegendruck. Und ein gar nicht so übler Kerl hat mal zu mir gesagt „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“. Also nicht dem Gegenüber seine neu gewonnene Lebenseinstellung aufdoktrinieren! Doch wer unbeirrt seinen eigenen Weg geht, begeistert womöglich auch andere. Denn mit jeder Schicht, die man abträgt um sich dem eigentlichen Ziel zu anzunähern, steigt auch die eigene Zufriedenheit. Und das schauen sich andere dann gerne ab. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass man unerwartet auf Schätze stößt. Eine alte Postkarte, die man in einem Buch findet oder ein längst vergessenes Schmuckstück, das beim Ausräumen einer Schublade auftaucht. Die Auseinandersetzung mit Vergangenem kann schöne oder auch traurige Erinnerungen hervorrufen. Doch am Ende bleiben nur noch die Dinge, die man wirklich um sich haben möchte. Ganz egal, ob es nun 10 oder 1000 Dinge sind. --- ### Mehr Zeit und Geld dank easy Haushalts-Hacks - Published: 2023-03-13 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/13/mehr-zeit-und-geld-dank-easy-haushalts-hacks/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Abfluss reinigen, Angebrannt, Aufkleber, Badreiniger, DIY, Eingebrannt, entfernen, Entkalken, Geruch, Gerüche, Haushaltstipps, Kaffeesatz, Katzenklo, Natron, Putzmittel, Sparen, Zitronensäurepulver Wahrscheinlich hätte ich als Kind von meinen Großeltern richtig viel lernen können. All die Geheimtipps und Lifehacks sind im Grunde schon altbekannt. Doch schon die Maja könnten Geschichten über verlorenes Wissen erzählen... Und ich hatte als Kind ganz anderes im Kopf als mir von Oma und Opa zeigen zu lassen, wie man einen Abfluss reinigt. Für die Reinigungsmittelindustrie ist es ein Segen, dass wir so bequem und leider eben auch unwissend sind. Wie sonst sollte man all die teuren Putzmittel an den Mann / die Frau bringen? ! Wem aber die Gesundheit seines Geldbeutels am Herzen liegt, der findet dank World Wide Web unendlich viele gute Ratschläge. Viele davon sparen nicht nur Geld sondern auch Zeit und Mühe. Natron ist ein echter Geheimtipp. Das hatte ich früher nie im Haus und kannte auch gar nicht die vielen Möglichkeiten, die es mit sich bringt: Auf leisen Sohlen - Müffelnde Schuhe Leider rieche ich nicht immer nach Veilchen und Rosen. So eine Runde durch den Wald kann schon mal Spuren hinterlassen. Normalerweise richtet das die Waschmaschine ohne Probleme und die Turnschuhe lüften zwischen den Runden eigentlich immer gut aus. Allerdings kann es gerade im Sommer schon mal vorkommen, dass die Füße länger eingesperrt bleiben und nicht jeder Schuh ist atmungsaktiv. Und dann wehren sich die Füße, indem sie sich mit bösen Bakterien verbünden um Stinkbomben zu zünden. Das kann man aber ziemlich einfach und günstig unterbinden. Einfach die Innensohle der Schuhe mit Natronpulver bestreuen und schon hat die Geruchsbelästigung ein Ende. Hier riecht doch - Angebranntes lösen Beim Schreiben kann ich schon mal die Zeit vergessen. Daher weiß ich mittlerweile auch, wie angebranntes Risotto schmeckt – essbar aber kein Highlight. Der Topf sah danach wirklich übel aus, eine dicke Schicht fest eingebrannter Reis am Boden. Ein Päckchen Natron mit ganz wenig Wasser auf dem Eingebrannten einwirken lassen ist wesentlich effektiver und weniger anstrengend, wie Schrubben. Da ist es naheliegend, dass Natron auch den aggressiven Backofenreiniger ersetzt. Läuft bei dir - Abfluss reinigen Eigentlich sollte ein kleines Sieb unseren Abfluss einigermaßen sauber halten. Doch Seifenrückstände und was sonst noch so alles weggespült wird (wir ersparen und an dieser Stelle die Details) können schon mal dafür sorgen, dass eben nicht mehr alles einwandfrei läuft. Bevor sich ein kleiner Rückstau zu einem ausgewachsenes Verkehrschaos entwickelt, kann man einfach ein Päckchen Natron oder Backpulver und einen guten Schuss Essig (ca. 50 ml) in den Abfluss kippen. Man kann sogar hören, wie die Mischung ihre Arbeit aufnimmt, es schäumt und blubbert in den dunklen Untiefen. Nach einer viertel Stunde wird kurz nachgespült und alles ist wieder sauber. Nichts klebt für die Ewigkeit - Aufkleber lösen Das Aufkleben dauert Sekunden, das Entfernen kann schon mal Stunden beanspruchen. Und nicht jeder Untergrund hat die benötigte Stresstoleranz um langes Schrubben und Reiben oder aggressive Lösungsmittel zu ertragen. Als kleiner Sparfuchs verwende ich auch gerne Sprühflaschen wieder. Irgendwie muss ich ja den selbst angerührten DIY-Badreiniger unterbringen. Aber die aufgeklebten Label müssen natürlich runter. Nagellackentferner funktioniert zwar, hinterlässt aber eine völlig zerstörte Oberfläche auf vielen Plastikarten. Die Erleuchtung kam mit einfachem Speiseöl. Das hat man eigentlich immer zu Hause und mit einem Baumwolltuch und etwas Öl habe ich schon einige Kleberückstände erfolgreich auslöschen können. Geruchsbelästigung - Gegen das Katzenklo im Vorgarten Was für unsereins richtig fein duftet, mögen manche haarigen Vierbeiner gar nicht. Da Katzen sich gerne eine Toilette außerhalb des eigenen Gartens suchen und wir keine eigenen Revierverteidiger beherbergen, verstreuen wir getrockneten Kaffeesatz. Das hilft überraschend gut und kostet nichts, da eh reichlich vorhanden. Als schönen Nebeneffekt duftet es auch im Haus immer nach Kaffee, da das braune Gold ja irgendwo trocknen muss (nasser soll wohl zu Schimmel neigen und lässt sich auch nicht so gut verteilen). Wovon ich allerdings nur abraten kann, ist ein Peeling aus Kaffeesatz. Abgesehen davon, dass es nicht wirklich etwas mit Wellness zu tun hat, sich von oben bis unten mit Kaffee einzureiben, ist es auch noch eine riesige Sauerei. Ein positiver Effekt auf die Haut war nicht auszumachen und ich bleibe in Zukunft definitiv bei der inneren Einreibung was Koffein angeht. Und noch mehr Geruchsbelästigung - Müffelnde Haushaltsgroßgeräte Kühlschrankdeo, Spülmaschinendeo, Waschmaschinendeo – vorm Supermarktregal kann man schon mal vom Glauben an die Menschheit abfallen. Aber anscheinend gibt es genug Menschen, die so etwas kaufen. Oft hilft es schon, die Geräte einfach mal zu reinigen, dann riecht auch nichts. Ansonsten kann man einfach etwas Essig nutzen, um unerwünschte Aromen zu beseitigen. Den Kühlschrank mit Essigwasser auswischen, bei Spül- und Waschmaschine einfach 1-2 Esslöffel davon zum nächsten Durchlauf dazu geben. Allerdings nur, wenn wirklich Bedarf besteht, Essig ist nicht so toll für die Dichtungen. Ich habe noch nie erlebt, dass etwas so gestunken hat, dass Essig nicht geholfen hätte und ich ein „professionelles Deo“ einsetzen müsste. Es blitzt und blinkt - Entkalken Noch so ein Wunderpulver, das ich früher gar nicht kannte, ist Zitronensäurepulver. Im Gegensatz zu Essig ist es absolut geruchsarm, hilft aber noch besser gegen jegliche Kalkablagerungen. Entkalker-Tabs für Wasserkocher oder Filterkaffeemaschine habe ich noch nie gekauft. Stattdessen wird der Wasserkocher einmal mit 1-2 Esslöffeln Essigsäurepulver und Wasser angeworfen, danach läuft zu gleiche Mischung durch die Kaffeemaschine und zu guter letzt darf das Gebräu noch in der Toilette seinen Dienst tun. Das Pulver ist im Übrigen ein einer einfachen Pappschachtel verpackt und kostet im Vergleich zu all den Mitteln, die es ersetzen kann, nur einen Bruchteil. Und glänzt und funkelt - Bad reinigen So eine Flasche Badreiniger ist nicht nur teuer – man bedenke, dass man hauptsächlich für Wasser zahlt – sie kommt auch mit einer Menge Plastik daher. Und damit nicht genug, so ein kommerzieller Badreiniger stinkt nicht nur aus Umweltsicht sondern auch wortwörtlich zum Himmel. Allein der Hinweis „nicht in geschlossenen Räumen anwenden“, gibt einem schon zu denken. Es gibt sogar Studien, die sich mit Atemwegeerkrankungen bei professionellen Reinigungskräften beschäftigen. Alternativ kann man sich sein Reinigungsmittel selbst zusammenmixen. Das klingt mehr nach Hexenküche, als es tatsächlich ist. Zitronensäurepulver ist hier wieder der Game Changer und ergibt etwas Spüli und Wasser und optional ein... --- ### Unfreiwilliges Skin Fasting | Kooperation - Published: 2023-03-09 - Modified: 2023-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/09/unfreiwilliges-skin-fasting-kooperation/ - Kategorien: Kooperation, Minimalismus - Schlagwörter: Beautyroutine, Cosphera, Hautpflege, Hormonfreies Wimpernserum, Hyaluron, Hyaluronserum, Minimalistisch, Naturkosmetik, Skin Fasting, Wimpernserum Werbung | Von einem vollgestopften Badezimmerschrank wie zugestellten Flächen mit unzähligen Pflege- und Kosmetikprodukten habe ich noch nie viel gehalten. Ich habe eigentlich nur Dinge in meinem minimalistischen, kleinen Schrankbereich, die ich wirklich regelmäßig benutze und auch immer aufbrauche. Tägliche Routine Festes Shampoo (mild, nehmen wir für alles) Deo Sprühhaarpflege Feuchtigkeitsserum Medizinische Gesichtscreme mit und ohne LSF Bodylotion Wimpernserum Lippenpflegestift Festes Shampoo (mild, nehmen wir für alles) Tarnen und Täuschen (= Make-up) Transparenten Puder Abdeckstift für gelegentliche Unreinheiten Lidschatten Augenbrauenstift Kajalstift Wimperntusche Lippenstift Im Sommer brauche ich auch noch regelmäßig Sonnencreme, da ich sonst schnell einem gekochten Hummer ähnle. Ich bin gerne draußen aber finde oft nicht genug Schatten. Im Vergleich zu mir bekannten Badezimmerinhalten scheint das recht wenig für andere mag es schon zu viel sein. Ansonsten steht, außer einer Pflanze für bessere Raumluft, auf den freien Flächen nichts Ungenutztes herum. Etwa 90% meiner verwendeten Produkte sind Naturkosmetik. Angefangen hat das mit der Auseinandersetzung mit den Inhaltsstoffen und der Aversion, mir Mineralöl auf die Haut zu schmieren. Mir hat auch das reduzierte Angebot im Vergleich zur konventionellen Kosmetik gefallen, wobei das heutzutage längst nicht mehr so reduziert ist. Ich brauche allerdings keine endlosen Regalmeter an Produktauswahl mit blumigen Versprechungen und endlosen Inhaltsstofflisten. Wenn ich was lesen will, nehme ich ein Buch. Oft begegnet man dem Vorurteil, dass Naturkosmetik nicht die gleiche hohe Wirksamkeit hätte. Mal abgesehen davon, dass die „ewig jung-Versprechen“ eh alle Unfug sind, ist Naturkosmetik aber mindestens genauso gut oder schlecht. Es gibt immer Produkte, die für eine Person besser oder eben nicht geeignet sind. Meine Rosazea-geplagte Haut ist eh ein ganz besonderes Sensibelchen. Wenn sie eine Creme nicht mag, wird diese einfach abgestoßen. Ich kann die egal wie dünne Schicht dann immer abrubbeln. Naturkosmetik zieht eher ein, bei Gesichtscreme ist aber oft zu viel von Irgendwas drin und verursacht Irritationen. Das Einzige, das funktioniert, sind medizinische Cremes ohne alles. Die sind aber was den Feuchtigkeitsgehalt angeht, entweder zu sparsam oder zu fettig. Was dann folgt, sind regelrechte Schälkuren, wenn die Haut mal wieder zu trocken ist. Und ich bin zugegebenermaßen auch nicht bereit, mir je nach Wetterlage eine andere Pampe ins Gesicht zu schmieren. Die einfachste Lösung für mich, ist ein leichtes Feuchtigkeitsserum ohne viel Chichi in Verbindung mit der medizinischen Gesichtspflege. Als mir also COSPHERA eine Kooperation angeboten hat, war ich also erst mal skeptisch. Da es sich aber um Naturkosmetik handelt und die Pflegelinie auf das Wesentliche reduziert ist, bin ich doch neugierig geworden. Zufälligerweise war ich gerade auf der Suche nach einem neuen Wimpernserum, da ich unbedingt von dem konventionellen Produkt auf Naturkosmetik umsteigen wollte. Die Aussicht, auch ohne Hormone und zweifelhafte Inhaltsstoffe einigermaßen schöne und gepflegte Wimpern zu erhalten, war dann doch verführerisch. Das wollte ich ausprobieren. Jegliche Impulskäufe bzw. Änderungen an der täglichen Routine habe ich eingestellt, also gab es ein veganes Hyaluron Serum als Ersatz für das aufgebrauchte Produkt sowie das besagte hormonfreie Wimpernserum Neverending Lashes. Zu viele Wechsel zwischen den Produkten oder ein Überpflegen sind nicht zielführend und können mehr Probleme verursachen als lösen. Als Folge leiden manch Experimentierfreudige an der Stewardessenkrankheit bzw. perioraler Dermatitis, einer oft durch übermäßige Verwendung von Kosmetika ausgelösten Hauterkrankung. Als Gegenmaßnahme wird Skin Fasting empfohlen, also ein bewusstes Reduzieren von Hautpflegeprodukten auf das absolut Nötigste.  Das schließt selbstverständlich den Verzicht auf Make-up mit ein. Während dieser  Zeit soll die Haut ihre natürliche Balance wiederfinden. Diese ist nämlich durchaus in der Lage, sich selbst zu regulieren und wird durch übermäßige Pflege oder zu aggressive Produkte oft aus dem Gleichgewicht gebracht. Dieses Skin Fasting habe ich jetzt mal unfreiwillig ausprobieren können. Da nach unserem Umzug im Badezimmer noch kein Waschbecken installiert war, haben wir alles diesbezüglich in die Küche verlegt. Ohne Spiegel und nur die nötigsten Dinge, wie Zähneputzen und mal das Gesicht waschen, haben wir uns eine Woche lang wie kleine Kinder auf die Fertigstellung des gefliesten Waschtisches gefreut. Am selben Abend wurde dann auch gleich der Spiegelschrank aufgehängt und oh Wunder – ein erster Blick auf ein völlig übermüdetes Gesicht...   Doch immerhin, trotz Umzugsstress, Wohnungsübergabe (inkl. vorherigem Putzen) und kurzem aber heftigem krankheitsbedingtem Ausfall, war es kein Totalschaden, der mir da entgegengeblickt hat. Ein paar stressbedingte Pickelchen aber im Großen und Ganzen habe ich mich noch wiedererkannt. Und sogar die Wimper sahen ganz hübsch aus – was für eine schöne Überraschung, nachdem ich mich ja tagelang nur rudimentär zu Gesicht bekommen habe. Ob sie nun „hollywoodreif“ sind, kann ich nicht sagen aber definitiv voller als ohne Serum. Außer mir fällt das eh keinem auf aber mir gefällt´s. Damit sind konventionelle Wimpernseren mit all ihren bedenklichen Inhaltsstoffen definitiv Vergangenheit. Hormonfreies Wimpernserum ‘Neverending Lashes’ Das Hyaluron Serum vegan von COSPHERA hat meine Haut überraschend zuverlässig vor der sonst so typischen Wintertrockenheit bewahrt und verträgt sich wunderbar mit meiner eher minimalistischen Hautpflege. Auch das Produktversprechen, dass das Serum für empfindliche Haut sehr gut geeignet ist, kann ich bestätigen. Und der Pumpspender ist definitiv komfortabler und mit Sicherheit hygienischer, als Produkte mit Pipette. Hyaluron Serum vegan Allerdings muss ich zugeben, dass ich diese aufgezwungene Zeit des Skin Fastings nicht vermisse und keinesfalls wiederholen möchte. Es ist wunderbar, wenn man zumindest gelegentlich ausgiebig Zeit und Muße für Gesichts- und Körperpflege hat. Mit ein paar essentiellen Dingen ist die Haut aber gut versorgt und man braucht sich nicht weiter darum zu kümmern. Genug Zeit also, um sich in den neuen vier Wänden häuslich einzurichten. Ich hätte auch gar keine Zeit für Gegenmaßnahmen gehabt, denn der Baumarkt ist nach wie vor eher unsere erste Anlaufstelle als die Drogerie. Ein Hinweis zur Transparenz (Werbung): Der Beitrag ist durch eine Kooperation mit COSPHERA im Rahmen einer Produkttestung entstanden. Der Inhalt spiegelt meine persönliche und ehrliche Meinung wieder, welche unbeeinflusst ist und bleibt. --- ### Warum ich sämtliche Challenges ignoriere - Published: 2023-03-06 - Modified: 2023-02-01 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/06/warum-ich-saemtliche-challenges-ignoriere/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Aufbrauchen, Ausmisten, Challenge, Dry January, Fasten, Fastenzeit, Konsum, Minimalismus, No-Buy, Veganuary Wer sein Verhalten ändern möchte, ist in der Regel unzufrieden. Da ist der Wunsch nach einer radikalen Veränderung oft groß, genauso wie die anfängliche Motivation. Damit letzteres nicht gleich wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt, kann man sich mit diversen Strategien wunderbar überlisten. Eine sehr beliebte und effektive Strategie um an einer Sache wirklich dran zu bleiben, sind Challenges. Vor allem in der Gruppe  fällt es vielen leichter, man verspürt einen gewissen Druck und der Austausch mit Gleichgesinnten hilft und macht Spaß. Erlaubt ist, was gefällt Eigentlich ist es völlig egal, was man ändern möchte. Dank Internet findet sich für jedes Problem mindestens ein Lösungsansatz – im Normalfall sogar eher unendlich viele. Das ist das schöne, Erfahrungen und Wissen (leider auch Unwissen) können schier grenzenlos geteilt werden. Bevor ich mittels Hau-Ruck-Methode völlig überstürzt versuche, in irgendeine Richtung zu arbeiten, sollte ich erst einmal meine Ausgangssituation kennen. Will ich sparen, und wenn ja, wie ist meine finanzielle Situation? Oder will ich abnehmen, warum, wie viel, für wen? Vielleicht nervt auch nur der volle Kleiderschrank, aber was möchte ich den eigentlich tragen? Wer weiß, warum er etwas ändern möchte, kommt auch mal über ein Motivationstief hinweg. No-Buy-Challenge Ich kann mir jetzt einfach mal so, und weil´s halt gerade irgendeine Gruppe in irgendeinem sozialen Netzwerk startet, verbieten, Geld auszugeben. So einfach ist es dann aber doch nicht. Erst einmal müssen Ausnahmen definiert werden, es muss ja Essen auf den Tisch. Und was ist, wenn die Zahncreme leer ist? ! Oder noch schlimmer, das Handy kaputt geht. Ohne das sind wir ja quasi nicht lebensfähig, dann schon lieber auf Essen und Zahncreme verzichten. Natürlich kann man sich einen „Freischuss“ pro Tag/Woche/Monat erlauben. Viel sinnvoller wäre es aber, erst mal das eigene Konsumverhalten zu analysieren und dann ganz gezielt zu ändern, was Sinn macht. Ein Haushaltsbuch wäre da ein guter Anfang. Wer konsequent alle Ausgaben darin einträgt, erkennt schnell, ob der tägliche Gang zum Bäcker oder doch eher die enge Beziehung zum Packet-Lieferant das Loch im Geldbeutel verursacht. Eine Konsumruhe tut mal gut aber sollte nicht als Verbot gelebt werden. Wenn man etwas braucht, muss man es doch nicht zwanghaft nicht aufschieben. Der benötigte Betrag summiert sich dann einfach zu einem späteren Zeitpunkt und die Ausgaben hat man eh. Dann die Ausgaben lieber gleichmäßig verteilen und stattdessen darauf achten, dass man im Durchschnitt nicht übers Ziel hinausschießt. Ich sehe an meinem Haushaltsbuch der letzten 3 Jahre, dass ich im Schnitt mit 400,- € als Taschengeld ganz gut hinkomme. Da geht so ziemlich alles von weg, was nicht unter die Gemeinschaftsausgaben  fällt, Kleidung, Essen in der Kantine, Freizeit, Bücher, Kurztrips, Geschenke und was sonst noch so anfällt. Investiert wird am Monatsanfang, und dann nochmal am Ende alles was vom „Taschengeld“ übrig bleibt. Durch das regelmäßige Tracking weiß ich, wo das Geld hinfließt und einzelne Peaks gleichen sich in der Regel problemlos aus. Taschengeld Verbrauchskurve 2020 - 2022 Aufbrauch-Challenge Um nochmal auf die Zahncreme zurückzukommen – unsere Schränke quellen ja gerne mal über in Folge fleißiger Hamsterkäufe. Als Jäger und Sammler liegt uns das in den Genen, vor allem den Schnäppchen-Jägern unter uns. Da hat man dann schnell mal einen unschlagbar günstigen aber auch lebenslangen Vorrat an Dingen, die dann in den Regalen Staub ansetzen. Fragt sich, ob man bei all der Lagerhaltung wirklich noch spart. Bei unverderblichen Produkten muss das jeder selbst entscheiden. Lebensmittel halten in der Regel auch viel länger, als es das Mindesthaltbarkeitsdatum behauptet. Doch fast alles hat seine Grenzen, sofern es sich nicht um Salz handelt. Sobald man dann den Überblick über die Vorräte verliert, wird es kritisch. Sowohl aus finanzieller aber auch und vor allem aus Nachhaltigkeitssicht wäre es eine Katastrophe, wenn Lebensmittel im Müll landen. Um dem Kühlschrankinhalt beizukommen, kann man natürlich eine Aufbrauch-Challenge starten. Eventuell kommt man dann auch auf ganz neue kreative Rezepte – oder man kauft generell nur das ein, was man auch benötigt. Ausmist-Challenge Mein absoluter Favorit ist die 30-Tage-Ausmisten-Variante, bei der an Tag 1 ein Teil entsorgt wird, an Tag 2 dann zwei Teile, an Tag 3 sind es drei Teile und so weiter. Vielleicht muss man besonders zahlenbesessen und geduldig sein, am Ende hat man immerhin ganze 465 Gegenstände aussortiert. Aber es geht ja beim Ausmisten nicht darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Zeug los zu werden. Viel mehr sollte man sich einfach auf das Wesentliche beschränken und vor allem nicht ständig neue Dinge nach Hause schleppen. Womöglich setzt man sich auch selbst viel zu sehr unter Druck und mistet dann Dinge aus, die eigentlich noch benötigt werden. Hauptsache, man schafft seine vorgegebene Tageanzahl. Dann fliegen schnell man 20 Briefumschläge raus, es reicht ja ein kleiner Vorrat. Und bei Bedarf kauft man wieder einen Packen. Wobei – muss man da dann immer gleich die Hälfte wieder wegwerfen? Weil – 100 Briefumschläge braucht doch kein Mensch? ! Wer viel auf einen Schlag loswerden will oder muss, wird wahrscheinlich mit anderen Methoden glücklicher. Ich finde es aber auch irgendwie bedenklich, wenn dann einfach der ganze Hausstand in die Tonne fliegt. Wer sich die Mühe macht, ein neues Zuhause für nicht benötigte Dinge zu finden, häuft in der Regel auch nicht mehr so schnell ohne Sinn und Verstand neue Sachen an. Fasten Beliebt ist ja auch der Verzicht zur Fastenzeit. Egal, ob es ums Essen geht oder ganz zeitgemäß Digital-Detox, die Selbstkasteiung kennt keine kreativen Grenzen. Der gute Schwabe weiß allerdings genau, wie man die 40 Tage übersteht – nicht umsonst werden die Maultaschen hier Herrgottsbscheißerle genannt. Wem die Tage vor Ostern ungelegen kommen, könnte sich alternativ nach anderen Religionen richten, auch Judentum oder Islam kennen Fastenzeiten. Ob man aber tatsächlich in die Hölle kommt, wenn man gegen das Gebot des Fastens verstößt, konnte mir noch niemand bestätigen. Das Risiko gehe ich gerne ein. Wenn ich mal mit etwas über die Stränge geschlagen habe – Schokolade ist eine meiner großen Schwächen – warte ich allerdings auch nicht, bis die Fastenzeit vor der Tür steht. Stattdessen versuche ich meinen Konsum direkt wieder zu reduzieren, einfach für das... --- ### Was soll das nur mit diesen Trends? - Published: 2023-02-27 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/27/was-soll-das-nur-mit-diesen-trends/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Aktien, Biohacking, Cannabisaktien, Detox, Digital Detox, Ernährung, Finanzen, geplante Obsoleszenz, Gesundheit, Mode, Nestbau, Trends, Wohnen Na, schon die neuesten Trends für die kommende Bikini-Session gecheckt? Und die heißesten Aktien ins Depot gelegt? Und was ist mit der Inneneinrichtung, können spontane Besuche empfangen werden – oder stellt man sich bei unerwartetem Klingeln an der Türe lieber tot? Die alte Karre muss eh schon außer Sichtweite unauffällig in einer Seitenstraße parken. Nicht das noch jemand merkt, dass man mit einem spießigen Gebrauchten unterwegs ist. Überhaupt ist Sparen doch was für Geizhälse, wie soll man denn so seinen sozialen Status präsentieren? ! Wer immer up to date sein möchte, hat ganz schön was zu tun. Nicht nur, dass man immer am Ball bleiben muss, um nicht DEN einen Megatrend des Jahres zu verpassen. Nein, all das muss ja auch irgendwie finanziert werden. Also schiebt man fleißig Überstunden, Stress zu haben liegt ja eh im Trend. Beweglich – beweg dich Bei all dem Stress dürfen wir natürlich unsere Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Die innere Balance findet angeblich man Meerjungfrauenschwimmen, Goat Yoga (Yoga mit Ziegen) oder anderen Disziplinen wieder. Nicht falsch verstehen, ich mag Ziegen – aber sie müssen nicht auf mir rumturnen, und ich nicht unter ihnen. Im Grunde werden bekannte Sportarten miteinander oder irgendeinem Quatsch (es gibt sogar Bier Yoga) kombiniert und unter phantasievollen Namensschöpfungen neu vermarktet. Oder man drückt Altbekanntem wie dem guten alten Trimm-Dich den schicken Retrostempel auf und verkauft es als den heißesten Sch... Ziegen besser ohne Yoga - die sind auch so Entspannungsvorbilder Alles, was unter dem Label Fitness läuft, verkauft sich quasi von selbst, vor allem zu Jahresanfang. Sicher lässt sich mit etwas Abwechslung die Lust auf Bewegung  wieder steigern und man findet womöglich eine neue Leidenschaft. Allerdings sollte man dabei keine all zu hohen Erwartungen hegen. Ohne Eigeninitiative und Ausdauer werden wir nämlich kein bisschen gesünder und fitter. Besseresser Und wenn wir schon beim Thema Gesundheit sind, führt natürlich kein Weg an Omega 3, Antioxidantien und Probiotika vorbei. Alles, was eine gesundheitsfördernde Wirkung verspricht, verspricht auch gewinnfördernde Wirkung bei den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln. Doch wir sind ja nicht von vorgestern. Statt Pillen und Pülverchen zu schlucken, mixen wir uns lieber einen Superfood-Smoothie aus Grünkohl, Algen und Rote Beete. Na dann Prost! Da verzichte ich lieber auf Detox. Habe eh noch nicht begriffen, was ich da überhaupt detoxen soll. Molekularküche ist ja schon wieder so was von vorgestern. Stattdessen werden alle mögliche und unmöglichen alten Gemüse- und Getreidesorten ausgegraben. Im Falle von Wurzelgemüse sogar wortwörtlich. Wer etwas auf sich hält, hat mindestens eine Unverträglichkeit, besser noch eine richtige Allergie. Die Must-haves der Lebensmittel-Intoleranzen neben Gluten, Laktose und Fructose sind heutzutage Fodmaps. Es wird verzichtet und verteufelt, was das Zeug hält. Am Ende werden aber leider auch diejenigen nur noch müde belächelt, die im Zusammenhang mit diversen Nahrungsmitteln wirklich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Höher, schneller, billiger Wer modemäßig an vorderster Fashionfront mitlaufen möchte, kann sich vom gemütlichen und gechillten Feierabend verabschieden. Ganz im Sinne von Fast-Fashion landen die Kollektionen wöchentlich wechselnd in den Online-Shops. Da muss man schon täglich sämtliche Kanäle verfolgen, um ja nicht abgehängt zu werden. Nicht, dass man am Ende noch im falschen Outfit auf der Party aufschlägt. Oder noch schlimmer, in einem Outfit, das man schon mal anhatte! Wobei das ja gerade auch ein neuer Trend ist, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Allerdings ist das auch jedesmal eine Schlagzeile wert „XY trägt zweimal dasselbe Kleid! ! ! “. Unfassbar, der Normalsterbliche wäscht seine Kleidung und zieht sie danach tatsächlich nochmal an. All den A-Z-Promis wird dieses Wissen seitens Klatschpresse wohl abgesprochen. Und wer suchet, der findet – in Onlineforen tatsächlich die Frage, ob man am nächsten Tag dasselbe Outfit zur Arbeit tragen dürfe. All diesen Fragestellern sei einmal gesagt: Es interessiert niemanden. Kaum einer weiß, was die Kollegen am Vortag anhatten, warum sollten diese sich also für eure Garderobe interessieren? Und mal abgesehen davon, sehen diejenigen, die den aktuellen Modetrends hinterherjagen, eh alle gleich aus. Wie viel kreativer Mode sein kann, ist an diversen Nur-Ein-Kleid-Projekten wie diesem hier zu sehen. Ein voller Kleiderschrank macht keinen Trendsetter. Sterntaler Wer den Luxus schon nicht am eigenen Leib trägt, legt ihn sich stattdessen ins Depot. Ob Edelmarke oder Oberklasseschlitten, der neuste Geheimtipp und die besten Kursraketen werden regelmäßig angepriesen. Wer aber seine Hausaufgaben nicht macht und nur Trends und Kursen hinterherjagt, kann schnell mal eine finanzielle Bruchlandung hinlegen. Der letzte Trend zum Geld (fehl-)investieren, waren Cannabispflanzen. Wer selbst keinen grünen Daumen hat, lässt andere für sich gärtnern. Am Ende ist leider so gar nichts gewachsen – und kein Geld rübergewachsen. Mal schauen, welcher Megatrend im kommenden Jahr die Dollarzeichen in den Augen der Anleger leuchten lässt. Technik, die entgeistert Nicht nur, was wir an uns tragen, auch was wir mit uns tragen ist Trends unterworfen. Wer sein Smartphone benutzt, bis es nicht mehr funktioniert, hat leider nicht verstanden, wie unsere hedonistische Konsumgesellschaft funktioniert. Ganz im Sinne der geplanten Obsoleszenz werden Design und Funktionalität regelmäßig verbessert. Wobei die Verbesserung ganz im Auge des Betrachters liegt. Wenn die Kameraauflösung mehr Pixel hat, als das menschliche Auge überhaupt wahrnehmen kann, renne ich am Ende nur noch der höchsten Zahl hinterher.  Wobei es ja nicht um die tatsächlichen Neuerungen geht, sondern eben nur darum, beim sozialen Wettbieten mithalten zu können. Ich als angehender Maulwurf kann mit HD eh nichts anfangen. Hauptsache da vorne irgendwo bewegt sich was. Und wem es nicht genügt, die neuste Technik am Körper zu tragen, der kann Dank Biohacking allerhand abgefahrene Gadgets gleich im Körper tragen. Erlaubt ist, was gefällt. Hauptsache man hebt sich von der grauen Masse ab. Smarter Nestbau Und wenn wir schon bei Technik sind, Hygge war einmal. Der digitale Nomade von heute hat natürlich wahlweise ein Tiny-House oder eine smarte Einrichtung. Im besten Fall natürlich beides. Wenn das intelligente Sofa keinen Kaffee machen kann, sich die Kleiderschrankbeleuchtung nicht automatisch an die Stimmung anpasst und der Kühlschrank nicht bei Bedarf Klopapier nachbestellt, lebt man quasi auf dem Niveau eines Neandertalers. Immerhin kann man sich dann noch bei den anonymen Gartenzwerge-Anhängern häuslich einrichten. Doch Vorsicht, auch Spießertum... --- ### Kollegen aus der Vorhölle – ein satirischer Rundumschlag - Published: 2023-02-20 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/20/kollegen-aus-der-vorhoelle-ein-satirischer-rundumschlag/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Arbeit, Bullshit-Bingo, Choleriker, Homeoffice, Horrorkollegen, Kaffeeküche, Messie, Projektleiter, Strategische Inkompetenz Strategische Inkompetenz, Bullshit-Bingo und faule Sesselpupser – wer kennt sie nicht, die Situationen, in denen uns die geliebten Kollegen mal wieder an den Rande des Wahnsinns treiben. Man fragt sich insgeheim, ob man nicht mildernden Umstände im Falle eines Amoklaufes im Großraumbüro geltend machen könnte. In geselliger Runde kommen oft die abstrusesten Geschichten auf den Tisch, mit welchen Horrorkollegen sich manch einer herumschlagen darf.   Also werfen wir mal einen karikaturistischen Blick in die Kaffeeküche und starten naheliegender Weise in derselben: Kaffee-Küchen-Terrorist Jedes mal wenn besagter Kollege die Kaffeeküche verlässt, sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Halbleere Kaffeebecher werden im Waschbecken abgestellt, die Spülmaschine mit dem sauberen Geschirr gekonnt ignoriert, das letzte Stück Kuchen mal eben weggemapft – der leere, verkrümelte Teller bleibt natürlich stehen. Der Kaffeevollautomat blinkt verzweifelt nach wahlweise mehr Wasser, frischen Bohnen, Leerung des Satzbehälters oder Grundreinigung (oder alles zusammen). Dem kann sich aber gerne ein anderer annehmen, der Kaffee-Küchen-Terrorist hat für solche niederen Arbeiten keine Zeit. Büro-Messie Ein naher Verwandter des Kaffee-Küchen-Terrorist ist der Büro-Messie. Besprechungsräume werden im Chaos hinterlassen, wo sie gehen und stehen pflastern halbleere Kaffeetassen ihren Weg und das nähere Umfeld ihres Schreibtisches wird gerne mal mit in Beschlag genommen um dem Zwangshorten von mühsam angehäuften Papierbergen den benötigten Raum zu geben. Das ganze soll das Bild des fleißig arbeitenden Kollegen unterstreichen, frei nach dem Motto Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos. Albert Einstein Klassenclown Noch mehr dumme Sprüche hat der Klassenclown auf Lager. Leider hat ihm niemand gesagt, dass er längst nicht mehr die Schulbank drückt und mit seinen vermeintlich witzigen Sprüchen mehr nervt als unterhält. Denn einen wirklichen Beitrag zur Lösungsfindung kann man von ihm nicht erwarten. Er profiliert sich lieber indem er gute Ideen anderer ins Lächerliche zieht um von seiner eigenen Ahnungslosigkeit abzulenken. Chef-Choleriker Während der Klassenclown wenigstens versucht, ein bisschen gute Laune zu verbreiten, arbeitet der Choleriker gezielt in die gegenteilige Richtung. Gerne mit Hochdruck und hochrotem Kopf. Nur wer auffällt, hat auch etwas zu sagen. Dabei vergreift sich der eine oder andere auch gerne mal in der Wortwahl und es kann auch mal persönlich werden. Die lieben Kollegen sind ja eh nur inkompetente Vollidioten und bevor man sich deren unzulänglichen Ausführungen anhört, poltert man lieber mal lautstark dagegen. Generell gilt, um so lauter, umso besser! Rechthaberisch und Recht haben ist doch dasselbe, oder nicht? ! Bullshit-Bingo Nicht ganz so laut aber leider ebenso unfähig, zuzuhören, sind die Kollegen, die  ihr fehlendes Fachwissen durch endloses Geschwurbel kompensieren und Kritik gekonnt ignorieren. Wobei sie Kritik vor allem aussitzen und durch geschickte Themenwechsel von eigenen Fehlern ablenken. Sämtlicher Widerstand nimmt allein durch ihre Ausdauer logarithmisch ab, da die Zuhörer allesamt ins Land der Alpträume versetzt wurden. Dabei kann man den Kollegen nicht einmal Böswilligkeit unterstellen, sie hören sich einfach am liebsten selbst beim Reden zu. Gut erkennbar daran, dass Argumente mehrfach wiederholt werden, bis man sich als Statist bei „Täglich grüßt das Murmeltier“ wähnt. Dass dabei die Sprache völlig sinnentleert wird, ist dem Bullshit-Bingo-Player völlig egal. Unsichtbare Ganz im Gegenteil zu den vorangegangenen Exemplaren sieht und hört man von den Unsichtbaren überhaupt nichts. Manch einer hat sie noch nie zu Gesicht bekommen und man ist sich nicht einmal sicher, ob der besagte Kollege überhaupt noch im Unternehmen arbeitet. Gerne verbringen die Unsichtbaren ihre Zeit zu 100 Prozent im Homeoffice, da sind sie ungestört und für Kollegen wie Vorgesetzte unerreichbar. So kommt auch niemand auf die dumme Idee, sie um etwas zu bitten oder noch schlimmer – ihnen Arbeit aufzutragen. Ihr selbst erklärtes Ziel ist es, komplett vom Schirm bzw. von der Bildfläche zu verschwinden. Denn, wenn alle vergessen haben, dass es sie gibt, können sie tun und lassen, was sie wollen. Daher meiden sie Teamevents, blockieren ihren Kalender und bleiben unterm Radar. Nur das monatliche Gehalt streichen sie natürlich gerne ein. Sesselpupser Im Gegensatz zu dem unsichtbaren Phantom ist der Sesselpupser durchaus präsent. Leider sehr zum Leidwesen seiner arbeitenden Kollegen. Den der Sesselpupser lässt die Arbeit einfach liegen, in der Hoffnung, dass sie sich irgendwann von selbst erledigt. Damit ist er hochgradig unzuverlässig, denn egal, was er zugesagt hat, es wird nie fertig. Schuld sind natürlich wahlweise die anderen oder äußere Umstände. Schlimmer als die Sesselpupser selbst sind eigentlich nur noch Vorgesetzte, die dieses Verhalten durchgehen lassen. Dauernörgler Irgendwie ist ja alles so scheiße, die Arbeit langweilig, der Vorgesetzte ein ungerechter Egomane, die Kollegen inkompetente und faule Idioten, die Kantine ein kulinarisches Verbrechen gegen die gesamte Menschheit, die Putzkolonne verteilt die Toiletten-Keime auf der Tastatur, die Kaffeemaschine mobbt unschuldige Verdurstende, der Bürostuhl hat die falsche Farbe und sowieso war früher alles besser. Das Wetter ist wahlweise zu kalt, zu heiß, zu trocken, zu nass oder sonst irgendwie wetterig. Auf jeden Fall findet das passionierte Dauernörgler immer etwas zu jammern. Strategische Inkompetenz Strategische Inkompetenz lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Ich mache etwas so scheiße, dass ich es nie wieder machen muss. Die Aufgabe bleibt dann bei den kompetenteren Kollegen hängen. Die sind zwar meist eh schon überlastet aber das interessiert den strategisch Inkompetenten nicht. Ganz Kollegenschwein lässt er ungeliebte Aufgaben lieber von anderen erledigen, um selbst eine ruhige Kugel zu schieben. Dabei geht er besonders geschickt vor, denn es soll ja nicht nach Arbeitsverweigerung aussehen. Lieber stellt man sich so blöd an, dass dem Vorgesetzten gar nichts anderes übrig bleibt, als wichtige Aufgaben auf einem anderen Tisch zu platzieren. Und zur Krönung schmiert man dem Kollegen dann noch ein „du kannst das ja sooo gut“ ums Maul. Projektleiter Als Projektleiter braucht man ein dickes Fell, über keine andere Gattung wird so viel gejammert. Viele haben einen, die wenigsten mögen ihn. Gerne vereinen sie mehrere Kompetenzen der vorangegangenen Horrorkollegen. Bei lautstarken Telefonaten darf das gesamte Großraumbüro am Bullshit-Bingo teilhaben. Das Team wird mit Meetings und E-Mails überhäuft, damit ja keine Langeweile aufkommt. Und während man selbst permanente Überlastung zur Schau stellt, werden die eigenen Aufgaben geschickt ans Team delegiert. Bei unangenehmen Kundenterminen flüchtet man sich mal eben mit gespielter Entschuldigung zum Zahnarzt. Sollen doch die... --- ### Augen zu und durch, Fiffi! - Published: 2023-02-13 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/13/augen-zu-und-durch-fifi/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus, Reisen - Schlagwörter: Alltag entfliehen, Hamsterrad, Innerer Schweinehund, Inspiration, Routine, Urlaub Unser Alltagstrott sorgt dafür, dass vieles routiniert und ohne großen Aufwand ablaufen kann. Morgens aufstehen, Zähne putzen, anziehen und sich auf den Weg zur Arbeit machen – das alles läuft auf Autopilot. Wäre es anders, wäre unsere Leben ungemein anstrengender und einfachste Tätigkeiten würden viel mehr Zeit und Energie in Anspruch nehmen. Es gibt also keinen Grund, Routinen und gewohntes Verhalten zu verteufeln. Im Gegenteil, sie geben uns die Möglichkeit, unsere Gehirnkapazitäten für die wirklich wichtigen und interessanten Dinge zu nutzen. Man stelle sich nur vor, man müsste sich jeden Morgen beim Anziehen erst mal überlegen, in welcher Reihenfolge Unterwäsche, Socken, Hose und Hemd wohl am besten überzustreifen sind. Und wie könnte man Autofahren, wenn man an jeder Ampel erst mal darüber nachdenkt, mit welchem Fuß man jetzt die Bremse betätigen sollte. Manchmal ist unser persönlicher Autopilot allerdings etwas zu übermotiviert. Wir laufen wie kleine Zombies durchs Leben und bekommen kaum mit, was um uns herum passiert. Das gefürchtete Hamsterrad dreht sich in gleichbleibendem Tempo und wir fühlen uns in der Tretmühle des grauen und gleichförmigen Alltags gefangen. Was wir dabei allerdings gerne vergessen ist, dass es an oft uns selbst liegt, wie wir eine Situation wahrnehmen und wie wir damit umgehen. Es braucht nicht immer die Weltreise zu exotischen Orten oder den Adrenalinkick beim Fallschirmspringen, um mehr Abwechslung und Inspiration im täglichen Einerlei zu finden. Oft genügen schon kleine Anpassungen in Verhalten und Mindset, um der Übermacht des Gewohnten zu entfliehen. Kleine Abweichungen in der Routine können schon viel bewirken. Statt abends einfach aufs Sofa zu fallen und sich von der Flimmerkiste berieseln zu lassen, kann man nochmal eine Runde spazieren gehen. Das muss gar nicht gleich der Marathon sein, da ist die Hürde, sich aufzuraffen viel zu groß. Oft sind wir nach einem langen Arbeitstag ja auch nicht unbedingt energiegeladen und motiviert. Einfach nochmal die Schuhe anziehen und vor die Tür zu gehen, ist schon Erfolg genug. Dann läuft man gemütlich ein paar Meter und kann sich schon freuen, dass man sich nicht wieder vom inneren Schweinehund hat ausbremsen lassen. Umso kleiner die Hürde, umso leichter lässt der sich nämlich überreden, einfach mal die Klappe zu halten. Danach faulenzt es sich mit gutem Gewissen außerdem gleich noch viel besser. Das lernt der kleine Schweinehund nämlich auch ganz schnell und doof ist der ja nicht. Neulich las ich, dass es leichter wäre, wenn man ihm einen Namen gibt. Wenn der kleine Fiffi also mal wieder zu zicken anfängt... Doch nicht nur das Erfolgserlebnis, dass man sich tatsächlich nochmal ein paar Meter bewegt hat, kann beflügeln. Wer nämlich ganz bewusst einen Gang runterschaltet und vor allem seinen Blick für die Umgebung öffnet, kann ganz wundervolle und erstaunliche Dinge sehen und erleben. Und das, ganz ohne Tausende von Euros für weite Reisen zu karibischen Inselparadiesen auszugeben. Denn die Zeit bis zum nächsten Urlaub kann ganz schön lang werden, da hilft auch kein „Augen zu und durch“. Was wir dabei ganz gerne übersehen, sind die unscheinbaren Wunder direkt vor unserer Haustüre. Das fängt an beim spektakulären Sonnenaufgang, der sich völlig unbeeindruckt von sensationellen Locations an jedem noch so gewöhnlichen Ort der Welt zeigt. Und doch endet es nicht mit dem Sonnenuntergang am Abend. Wir müssen nur lernen, auch die kleinen Dinge wahrzunehmen und vor allem zu schätzen. Veilchen erobern eine Baustelle Dann ist unsere Welt plötzlich voll winziger schöner Momente, die letztendlich mit jedem Lächeln, dass sie uns ins Gesicht zaubern, unser Leben ein bisschen besser machen. Sei es das wohligwarm leuchtende Windlicht, dass der Nachbar jeden Abend vor seiner Tür anzündet und das uns auf dem Heimweg empfängt. Oder ein winziger Frosch, der am Wegesrand unter einem Pilz sitzt. Manchmal ist es auch einfach nur eine kleine Blüte die einen völlig unwirtlichen Ort erobert und so zum Leuchten bringt. Die Natur hat einfach das größte Dekorationstalent und ist so gar nicht minimalistisch unterwegs. Unendlich viele Formen, Gerüche und Farben gilt es zu entdecken und zu bewundern. Oft fehlt uns einfach nur die Zeit, unseren Blick aufmerksam auf unsere Umwelt zu richten. Wir wünschen uns Urlaub, einen Tapetenwechsel, wollen die ganze Welt bereisen. Dabei sehen wir nicht einmal, was sich direkt vor unserer Nase befindet. Natürlich hat man nicht jeden Tag Zeit und Lust, die nahe Umgebung zu erkunden. Ist es grau und regnerisch, macht man es sich lieber mit Fiffi auf dem Sofa gemütlich. Glücklicherweise ist der innere Schweinehund ja stubenrein, doch hin und wieder sollte man ihn trotzdem mal vor die Tür scheuchen und ihn eine Runde Gassi führen. Kostet ja nichts, im Gegenteil. Und vielleicht finden wir ja etwas, das uns lächeln lasst. --- ### Cluttercore – ist der Minimalismus jetzt tot? - Published: 2023-02-06 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/06/cluttercore-ist-der-minimalismus-jetzt-tot/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Cluttercore, Einrichtungstrend, Interior, Maximalismus, Minimalismus, Ordnung Scheint, dass die Menschen genug von sterilen und durchgestylten Bildern von minimalistischen Einrichtungen haben. Wie das dann so ist, entwickelt sich aus einer Bewegung eine Gegenbewegung. Und damit sich das ganze recht nett verkaufen lässt, verpasst man dem Kind noch einen trendigen Namen, schon ist der Cluttercore geboren, DER Einrichtungstrend für 2023. Cluttercore – das ist die überbordende Ästhetik liebevoll vollgestopfter Räume. Regale voller Nippes, Sammelsurien an Pflanzen,  hübsch arrangierter Krimskrams und allerlei Fundstücke sorgen für Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden. Dabei geht es keinesfalls um Maximalismus und Konsum, vielmehr spiegeln die gesammelten Lieblingsstücke die eigene Persönlichkeit und Individualität wieder. Was macht dich glücklich? – Na alles! Cluttercore ist also keinesfalls ein anderer Ausdruck für ein Messie-Chaos, bei dem der Betroffene zwanghaft mehr oder weniger wertlose Gegenstände im eigenen Zuhause hortet. Im Gegenteil, alles hat seinen festen Platz, es ist sauber und das vermeidliche Chaos hat seine ganz eigene Ordnung. Statt sterilem Möbelkatalog-Design bekommen die Wohnungen Charakter, den die Stilrichtungen sind so verschieden, wie die Menschen, die sie leben. Dafür muss man sich nur mal die vielen Bilder im Netz anschauen, eines bunter und spannender als das andere. Da gibt es Galeriewände an denen Kunst oder persönliche Bilder vom Boden bis zur Decke zu bestaunen sind. Oder grüne Wohnzimmer, die einen mal eben in den fernen Regenwald versetzen. Überhaut lässt es sich hervorragend in die Ferne träumen, mit all der überschäumenden Kreativität mit der nach Herzenslust Souvenirs, Handgemachtes, Gesammeltes, Seelenanker und Geerbtes kombiniert werden. Bevor die Minimalisten jetzt die Hände überm Kopf zusammenschlagen... Letztendlich geht es darum, das eigene Zuhause zu einem lebendigen und gemütlichen Ort zu machen. Geborgenheit und Wärme sind in unsicheren Zeiten ein Grundbedürfnis. Da ist das kreative Durcheinander eben eine Möglichkeit, sich genau dieses heimelige Gefühl zu erschaffen. Das eigentliche Ziel ist also nicht, die eigenen vier Wände wahllos mit Dingen zuzustopfen. Genauso wie es im Minimalismus eigentlich nicht das Ziel ist, in einer völlig leergeräumten Wohnung zu sitzen. Mag sein, dass ich mal wieder den neusten Trend verpenne, aber im Grunde geht es doch eigentlich nur darum, dass man sich sein zu Hause so einrichten sollte, wie man mag. Dabei sollte man nicht irgendwelchen Trends hinterherjagen sonder den eigenen Bedürfnissen folgen. Der eine braucht Luft und freie Flächen, während der andere es eben wild und bunt bevorzugt. Wie öde wäre es, wenn wir alle gleich wohnen, gleich aussehen und gleich ticken würden.   Solange der heißeste Interior-Design-Trend nicht morgen wieder komplett in die Mülltonne gekloppt wird, sollen sie das Kind doch schimpfen, wie sie wollen. Minimalismus ist mehr, als nur ein simpler Einrichtungstrend und Cluttercore muss nicht das Gegenteil bedeuten. Wobei, hin und wieder betreibe auch ich (schon seit geraumer Zeit) eine Art Cluttercore. Nämlich immer dann, wenn ich wieder etliche Ableger in unzähligen Gläsern züchte. Nur sorgt mein nicht ganz so grüner Daumen auch immer wieder dafür, dass meine Ausflüge in den Vegetationsmaximalismus ein jähes Ende finden. Bleibt zu hoffen, dass sich das mit einem eigenen Garten bessert. --- ### Bin ich schön? Ja, vielleicht, nein, natürlich, manchmal… - Published: 2023-01-30 - Modified: 2023-01-30 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/30/bin-ich-schoen-ja-vielleicht-nein-natuerlich-manchmal/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Aussehen, Ausstrahlung, Bin ich schön, Charisma, Figur, Haare, Norm, Schönheit, Schönheitsideal Erstaunlicherweise erlauben wir uns ganz selbstverständlich ein Urteil zu fällen, über das Aussehen von anderen Menschen. Meist kennen wir sie überhaupt nicht und meist werden wir sie auch nie kennen lernen. Und doch fühlen wir uns oft bemüßigt, Menschen in Schubladen zu stecken, nur aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbilds. Oft können wir uns abfällige Kommentare nicht verkneifen, vor allem wenn jemand nicht den gängigen Normen entspricht. Doch wieso erlauben wir uns, unsere Mitmenschen auf ihr Äußeres zu reduzieren, schlimmer noch, sie deswegen zu denunzieren? Also in deinem Alter... Wie oft hört man Sätze wie „Die traut sich was, mir der Figur“ und „Also ich würde ja so nicht rumlaufen“. Natürlich nur hinter vorgehaltener Hand aber trotzdem laut genug, dass es jeder hören kann. Dabei sollten wir doch froh sein, dass nicht jeder sich brav nach dem aktuellen Modetrend uniformiert. Und wir wissen auch nichts über die Hintergründe, weshalb jemand nicht der Norm entsprechen kann oder will. Und dann sorgt ja auch noch die völlig unterschiedliche kulturelle Herkunft dafür, dass wir mal mehr oder weniger bunt, mal größer mal kleiner ausfallen. Eigentlich schön und spannend. Längst ist das auch in der Werbung angekommen, wobei man hier über die Motive durchaus streiten kann. Oft habe ich auch den Eindruck, dass Andersartigkeit vorgeführt wird, wie Tiere im Zoo. Denn es geht hier nicht darum, dass jeder gleichwertig und selbstverständlich am Modezirkus teilnehmen kann, sondern darum möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen. Und schon werden die nächsten Trends aus dem Boden gestampft. Wer gestern noch hipp war, weil schlank und athletisch, wird heute als mager betitelt. Tätowiert ist ja auch schon wieder sowas von langweilig. Die richtigen Kurven an den richtigen Stellen kann man dann mit allerhand Hilfsmitteln generieren. Doch kaum passt man ins Ideal, ist das auch schon wieder überholt. Schönheit liegt im Auge des Betrachters Ein etwas wohlwollender Blick auf sich selbst und andere würde uns allen gut tun. Man muss sich ja nicht jeden Tag rund um die Uhr lieben. Aber es würde schon helfen, nicht so viele Gedanken daran zu verschwenden. Und was ist mit Menschen, die man kennt und mag? Oft findet man die auch schön. Allerdings nicht nach klassischen Maßstäben und vielleicht auch nicht im Bezug auf körperliche Attraktivität. Aber wenn man den Menschen kennt, kennt man ja auch seine liebenswerten Charaktereigenschaften und plötzlich werden Äußerlichkeiten ganz anders bewertet. Und man hat plötzlich ein Auge für die wundervollen Dinge, die eine Person so besonders machen. Erstaunlich ist auch, dass man oft gar nicht merkt, dass nahestehende Personen älter werden. Es ist einem schlichtweg egal, dass das Gegenüber ein paar Falten mehr hat. Mal abgesehen davon, wird man ja selbst auch nicht jünger. Und man macht zusammen den gleichen Unfug, wie früher. Das hält im Geiste jung – und vor allem glücklich. Da kommt man gar nicht auf die Idee, sich die Frage nach dem Äußeren zu stellen. Echte Schönheit oder Norm Mir persönlich rollen sich jedesmal die Fußnägel auf, wenn ich Überschriften wie „10 Frisuren, die Männer lieben“ oder „Diese 7 Kleidertrends hassen Männer“ lese. Ich muss mich doch wohlfühlen in meiner Haut. Und mal abgesehen davon reicht es mir völlig, das mich ein (mein) Mann so liebt, wie ich bin. Und ja, der sagt mir auch ganz ehrlich, wenn ihm etwas nicht gefällt. Im Grunde lieben wir aber vor allem die Person als Ganzes, den Charakter, die liebenswerten Macken und ja, auch das Äußere. Klar freue ich mich über ein nettes Kompliment. Die bekommen ich aber dann, wenn ich besonders gut gelaunt und entspannt bin, zum Beispiel nach der Yoga-Stunde. Wenn ich müde und abgehetzt durch den Supermarkt renne, kann auch das hübscheste Outfit nichts mehr ausrichten. Was also ist denn dann schön? Wer glücklich ist, strahlt meist so mitreißend, dass man gar nicht anders kann, als diese Person attraktiv zu finden. Lächeln ist enorm ansteckend. Wer in sich selbst ruht und sich selbst nicht so wichtig nimmt, strahlt das ebenfalls aus. Da sieht man schon – Ausstrahlung ist wichtiger, als irgendwelche Schönheitsideale zu erfüllen. Und Charisma kann man sich nicht aufmalen. Sicher haben auch die schönsten Menschen gute und schlechte Tage, und vielleicht sogar Dinge, die sie an sich selbst nicht mögen.  Wir sollten uns einfach immer wieder vor Augen halten, dass das Aussehen nicht alles ist. Das Leben ist viel zu kurz und wertvoll, als sich deswegen verrückt zu machen. Und noch ein kleines Gedankenspiel zum Schluss für alle, die nicht gerade im der Modebranche arbeiten. Wer sich darüber den Kopf zerbricht, was denn die Kollegen über das Outfit denken, das man womöglich schon den zweiten Tag in Folge im Büro ausgeführt hat, sollte mal überlegen, ob er sich selbst überhaupt erinnern kann, was diese besagten Kollegen am Vortag getragen haben. Wir sind oft so sehr mit uns selbst beschäftigt, dass wir gar nicht mitbekommen, was um uns herum passiert. Und unseren Mitmenschen geht es einfach genau so. Das ist doch mal ein entspannter Gedanke. Es interessiert einfach überhaupt niemanden, ob ihr dieselbe Hose wie am Vortag tragt, ein neues graues Haar habt oder womöglich sogar ein paar Gramm mehr auf den Hüften mit euch herum tragt.   Dem Meer ist es übrigens egal, was für eine Bikini-Figur ihr habt. --- ### Wir müssen reden – über Geld in der Partnerschaft - Published: 2023-01-23 - Modified: 2023-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/23/wir-muessen-reden-ueber-geld-in-der-partnerschaft/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Altersarmut, Altersvorsorge, Altersvorsorge für Frauen, Ehe, Finanzen, Finanzielle Unabhängigkeit, Kontenmodel, Partnerschaft, Sparen, Sparziele Irgendwie ist es ja seltsam. Einerseits sind die Menschen, vor allem die Frauen, unabhängig wie noch nie in unserer heutigen Zeitzählung. Andererseits hört man immer wieder davon, dass man sich ja nicht trennen könne, weil ja damit die eigene finanzielle Absicherung nicht mehr gewährleistet wäre. Ganz ehrlich, wenn mein Partner sich nicht um seine finanzielle Eigenständigkeit kümmern würde und sich für seine Altersvorsorge komplett auf mich verlassen würde – ich wäre nicht gerade begeistert. Im Gegenteil, jemanden zu respektieren, der sich freiwillig und aus Bequemlichkeit in eine Abhängigkeit begibt, fällt mir schwer. Ich wurde schon früh in ein selbstständiges aber eben auch selbstbestimmtes Leben geschubst und auch wenn Eltern bestimmt nicht immer alles richtig machen, das hat mir wirklich nicht geschadet. Prassen oder knausern Bei aller Unabhängigkeit muss man sich aber nicht völlig abkapseln. In einer Partnerschaft hat man ja auch oft gemeinsame Ziele und die erreicht man in der Regel halt auch nur, wenn beide zusammen darauf hin arbeiten. Dabei geht es nicht selten um viel Geld, sei es ein gemeinsamer Urlaub oder – um mal ein bisschen größer zu denken – das eigene Haus. Und auch Nachwuchs gehört zu den finanziellen Großprojekten. Ich weiß, sie geben einem ja soooo viel zurück... Wenn man also in der Anfangsphase die gegenseitige Lebensplanung abklopft, sollte auch die Einstellung zu Geld unbedingt ehrlich diskutiert werden. Denn nur, wenn man von Anfang an über Geld redet, erspart man sich später böse Überraschungen. Es ist wie mit Kindern. Wenn einer unbedingt will und der andere überhaupt nicht, wird einer von Beiden womöglich nie glücklich. Und wenn einer sein Geld immer nur auf den Kopf haut und für gemeinsame Investitionen nichts übrig hat, führt das auch ganz schnell zu Missmut. So ein Ungleichgewicht ist auf Dauer belastend. Lieber (un-)abhängig! ? Doch bei aller Verliebtheit sollte man eben auch immer ein Stück eigenständig bleiben. Wer sich komplett aufopfert oder dem anderen die Führung überlässt, muss sich nicht wundern, wenn er oder sie irgendwann vor einem Scherbenhaufen steht. Eine Garantie auf lebenslanges Liebesglück gibt es nicht und nicht wenige Partnerschaften scheitern irgendwann. Und so vielfältig die Gründe dafür auch sind, am Ende sollte man nicht „draufzahlen“ oder völlig mittellos dastehen. Das immer noch oft Frauen ziemlich schlecht gestellt sind, in einer angeblich gleichberechtigen Gesellschaft, ist aber leider die unbequeme Realität. Wenige trauen sich, für ihre finanziellen Rechte einzustehen, wenn es um Auszeiten für Kinderbetreuung geht. Da geht man ganz selbstverständlich in Teilzeit oder hört ganz auf zu arbeiten um sich liebevoll für Kinder, Haus und den treusorgenden Ehemann aufzuopfern. Wer da nicht einen monetären Ausgleich einfordert, steht am Ende blöd da, das ist auch nicht schönzureden. Und was stimmt mit den Partnern nicht? Haben die so ein beschädigtes Selbstwertgefühl, dass sie gerne eine finanziell abhängige Partnerin haben? Haben sie Angst, verlassen zu werden, wenn sie für die Rolle des Versorgers nicht benötigt werden? Es ist erschrecken, wenn man darüber nachdenkt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass eine Ehefrau ohne Erlaubnis des Gatten nicht arbeiten durfte, von einem eigenen Konto gar nicht zu reden. In einer Beziehung auf Augenhöhe muss keiner künstlich klein gehalten werden. Da wird offen und ehrlich kommuniziert, auch über die finanziellen Aspekte. Und man lernt voneinander und wächst im Idealfall miteinander. Zusammen traut man sich vielleicht sogar an Projekte, die man sich alleine nie zugetraut hätte. Und sie lebten glücklich, bis an ihr Ende... So groß und schwerwiegend die gemeinsamen Sparanstrengungen oder Ausgaben auch sein mögen – wenn möglich sollte man sich auch immer ein eigenes Budget zur Seite legen. Geld, mit dem man machen kann, was man möchte. Sei es eine Tortenschlacht mit den Lieblingsmenschen oder eine Investition in Aktien. Was auch immer man mit dem eigenen Geld unternimmt, man muss sich nicht dafür rechtfertigen. Und auch dem Partner darf man im Gegenzug nicht in Gewissen reden, wenn er mit seinem Budget nicht die Welt rettet. Als simple Lösung bietet sich ein 3-Konten-Modell an. Jeder hat ein eigenes Konto, Geldeingänge gehen dort drauf. Und dann hat man ein gemeinsames Konto, auf das jeder einen festgelegten Betrag einzahlt und von dem alle gemeinsamen Ausgaben getragen werden. Gemeinschaftskonten sind ebenso kostenlos zu bekommen, wie „normale“ Girokonten. Um höhere Rücklagen zu bilden, kann man auch gemeinschaftliche Tagesgeldkonten besparen. Dann bleibt man auch bei einer kaputten Waschmaschine entspannt oder man kann sich gemeinschaftlich an entfernte Orte träumen. Wichtig ist nur, dass über den Verwendungszweck keine Unstimmigkeit herrscht. Denn für die persönlichen Ziele hat man ja sein eigenes Budget. Und auch beim Thema Altersvorsorge und Finanzen ist es keine sinnvolle Option, sich komplett auf den Partner zu verlassen. Denn ein Mann ist keine Altersvorsorge, selbst wenn die Ehe glücklich ist. Viele Studien zum Thema Altersarmut zeigen, wie wichtig es ist, sich damit frühzeitig auseinanderzusetzen. Abgesichert mit einer soliden Altersvorsorge ist man unabhängig vom Ehepartner. Und wenn man dann zusammen glücklich ist, ist das doch viel romantischer, als wenn man nur zusammenbleibt, weil man sonst am Hungertuch zu nagen hätte! --- ### Meine ‚Fuck it List‘ - Published: 2023-01-22 - Modified: 2023-01-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/22/meine-fuck-it-list/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Fuck it List, Konsum, Liste, Minimalismus, Natur, Umwelt Auf Anregung von Christof von einfach bewusst habe ich es mir mal so richtig gemütlich gemacht und alles aufgeschrieben, was ich auf gar keinen Fall (wieder) in meinem Leben machen möchte. Draußen liegt dick Schnee und bei Kaffee und gemütlichem Kerzenlicht lässt es sich so richtig schön gedanklich austoben (der Schnee kann noch ein bisschen warten). 1. Also starten wir mit meiner absoluten Nummer 1 – was ich nie wieder machen würde, obwohl ich es überhaupt nicht bereue, ist ein Haus zu bauen. Wenn ich vorher gewusst hätte, was das am Ende wirklich kostet, nicht nur geldmäßig, sondern auch hinsichtlich Stress und Nerven, hätte ich wohl nicht den Mut gehabt. Nun wird ein kleines „Restegrundstück“ zu unserem neuen zu Hause und wenn der Außenbereich nicht mehr wie ein Schlammloch aussieht, hoffentlich auch für viele Bienen und andere Tierchen wieder eine Heimat. Vielleicht zeige ich mal ein Vorher-Nachher-Bild mit der halbtoten Brombeer-Hölle, die wir mit viel Energie und Ausdauer besiegt haben. 2. Schlechte Bücher bis zum Ende lesen – keine Ahnung, wieso ich mir das früher angetan habe. Vielleicht, weil man angefangenes zu Ende bringen will. Mittlerweile ist mir meine Zeit zu schade und wenn ich ein Buch nicht mag, lege ich es weg. Digitale Bücher kann man im Übrigen auch problemlos zurückgeben. Bevor ich mich also über Schreibfehler oder schlechten Stil ärgere, suche ich mir lieber neuen Lesestoff. 3. Bei Graupel und Eisregen tauchen gehen und sich den A... abfrieren – zu Anfang unserer Tauchkarriere haben wir uns nicht einen einzigen Tauchgang entgehen lassen. Nicht selten bei schlechter Sicht, über wie unter Wasser. Und nicht selten nachhaltig durchgefrostet, so dass es Unmengen an Tee und Kakao brauchte, um uns wieder aufzutauen. Mal abgesehen davon, dass wir allein aufgrund der Entfernung zu betauchbaren Gewässern auch immer viel Geld ausgegeben müssen, sind wir mittlerweile einfach anspruchsvoll geworden. Wenn ich schon Zeit und Geld investiere, möchte ich wenigsten auch richtig gute Tauchgänge in Aussicht haben. 4. Austern und Kaviar essen – es gibt Dinge, die muss ich nicht probiert haben. Warum jemand viel Geld ausgibt, um glibberige noch lebende Tiere zu schlürfen, verstehe ich überhaut nicht. Überhaut ist mir ein einfaches aber gutes Essen um Längen lieber, als ein schickes 11-Gänge-Menü, bei dem ich hinterher hungrig den Kühlschrank ausräume. Beim Essen mag ich es bodenständig und wenn schon Fleisch, dann wenigstens Bio. Essen wegwerfen geht gar nicht. Ich bin weit weg von einer perfekten, umweltfreundlichen und immer gesunden Ernährung und definitiv kein Moralapostel, aber ich gebe mir Mühe. 5. Einkaufen aus Langeweile – lange Shoppingtouren sind mir mittlerweile zu wieder. Früher war das anders, volle Tüten und ein voller Schrank waren für mich völlig normal. Da hat man sich mit Freunden in der Stadt getroffen oder ist alleine durch die Läden gezogen und hat einfach gekauft, was einem gerade untergekommen ist. Heute ist das anders, Neues kommt nur nach kritischem Hinterfragen ins Haus. Egal ob Kleidung, Bücher oder Dinge für die Küche – meist haben wir doch eigentlich mehr als genug.   6. Dinge behalten, die ich nicht brauche – jetzt geht’s ans Eingemachte. Lange wurde mein Haushalt quasi als Ablageort für aussortierte und abgelegte Dinge betrachtet. Das fing damit an, dass meine Eltern bei ihrer Auswanderung einen Teil ihres Hausstandes bei mir abgegeben haben und auch später  „durfte“ ich einen Teil ihrer Möbel nutzen, der nicht in ihre kleinere Wohnung passte. Der Trennungsprozess war schmerzhaft, da ging es nicht nur um Dinge. Danach die Wohnung leer und die Seele traurig aber erleichtert. Was bei mir hängen geblieben ist, ist dass ich nichts „aufs Auge gedrückt bekommen“ möchte. Und daher auch niemals Deko oder unerwünschte Dinge verschenken würde. 7. Einen Steingarten anlegen – bei unseren vielen Inspirations-Spaziergängen sehe ich immer wieder, wie Menschen ihren Vorgarten in eine pflegeleichte Steinwüste verwandeln. Nicht nur visuell eine Katastrophe, die Fläche gleicht einer todbringenden Wüste für alle Kleinstlebewesen. Dazu kommt noch, dass sich die Fläche im Sommer übermäßig aufheizt und so auch über Nacht das Haus auch in tropischen Sommernächten kuschlig warm hält. Es gibt genug pflegeleichte UND insektenfreundliche Pflanzen für den Garten. Und das ist allemal schöner als eine sterile Schotterfläche. 8. Ins All fliegen – mal abgesehen davon, dass ich mir das gar nicht leisten könnte. Wenn ich mir vorstelle, welche Unmengen an Ressourcen für einen Weltraumflug benötigt werden und was man mit dem benötigten Geld statt dessen Gutes bewirken könnte... So faszinierend die Aussicht von oben bestimmt ist, so schön und schützenswert ist unser Planet doch auch von unten. Wobei von unten auch unter Wasser einschließt, einen Großteil kennen wir noch nicht einmal. 9. Wilde Tiere anfassen – bleiben wir doch gleich mal unter Wasser. Wenn wir diese Welt als Fremdlinge schon betreten, sollten wir uns auch wie anständige Gäste verhalten. Anfassen oder gar Bedrängen von Tieren ist absolut daneben. Und Taucher, die nicht tarieren können, haben im Korallenriff nichts zu suchen. Stattdessen sollte man die Umwelt achten und schützen und gerne auch mal die eine oder andere verirrte Plastiktüte einsammeln (dafür liebe ich meinen Mann und Tauchbuddy umso mehr). Erwin auf Kuschelkurs Wer schaut hier wen? Eine einzige Ausnahme war übrigens Erwin – ein zutraulicher Zackenbarsch auf Madeira, der sich von den Tauchern gerne die Parasiten von den Schuppen streicheln ließ. Ich hatte einen ganz schönen Schreck bekommen, als er auf Kuschelkurs auf mich zu gestürmt ist – und ein richtig schlechtes Gewissen, als der Luftvorrat den Rückzug einläutete und Erwin uns sehnsüchtig nachgeschaut hat. 10. Und zu guter Letzt: Rote Bete Schnaps trinken – wer auf muffigen Keller im Glas steht, sollte das unbedingt mal probieren! Die Liste ist gar nicht so lang geworden, wie erwartet. Bei näherer Betrachtung würde ich vieles doch wieder tun, aber mit dem heutigen Wissen anders angehen. Und auch Dinge, die ich niemals machen würde, gibt es wenige. Der Mensch ist ja von Natur aus neugierig und ich bin da keine Ausnahme. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, den eigenen Horizont zu erweitern, würde ich wahrscheinlich nicht nein sagen. Auch wenn es Überwindung kostet, beispielsweise, weil man irgendwo... --- ### Zielsicher die richtige Warteschlange finden - Published: 2023-01-16 - Modified: 2022-12-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/16/zielsicher-die-richtige-warteschlange-finden/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Entschleunigung, Geduld, Kassenschlange, Stau, Warteschlange Wann sind wir eigentlich alle so ungeduldig geworden. Kaum müssen wir einmal 5 Sekunden irgendwo warten, zückt die Hand schon völlig automatisch das Handy aus der Tasche. Keinen Augenblick schaffen wir es, mit unseren Gedanken alleine zu sein. Ganz schlimm zeigt sich unsere Ungeduld gerne an der Supermarktkasse oder wo auch immer man halt anstehen muss. Auch ich selbst gehöre zu den Menschen, bei denen immer alles schnell, schnell erledigt werden muss. Warten ist so gar nicht meine Welt und auf andere zu warten ist die reinste Folter. Vor allem, wenn man selbst so gar nichts tun kann, also hilflos und zur Untätigkeit verdammt  ausharren muss, bis andere mal in die Pötte kommen. Während einem „normalen“ Arbeitstag war ich mal so wagemutig, in der Mittagspause kurz zur Post zu gehen. Eigentlich wollte ich nur eben schnell mal ein Paket abgeben – rein, raus, höchstens 5 Minuten. Das war zumindest der Plan. Doch kaum hatte ich die Filiale betreten, fühlte es sich an, als wäre ich in eine Blase geraten, in der die Zeit zäh wie Kaugummi vergeht. In der Schlange vor mir nur Rentner und Mütter mit Kindern, so wie es sich für ein Vormittags-Einkaufen-Klischee gehört. Die Minuten zogen sich in ungeahnte Längen, alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen. Ich fühlte mich, wie ein Eichhörnchen auf Speed, dass in einen dickflüssigen Glibber geplumst ist. Von 180 auf 0 in einer Sekunde. Bei all dem Gerenne in unserem Alltag haben wir völlig verlernt, auch nur ein paar Minuten ruhig zu warten und nichts zu tun. Langeweile ist der blanke Horror. Lieber vergeuden wir unsere kostbare Zeit stundenlang am Handy und regen uns dann auf, wenn wir nur ein paar Minuten in einer Schlange anstehen müssen. Und auf der anderen Seite ist das Gras auch immer grüner. Während man selbst mal wieder mit erstaunlicher Treffsicherheit stets die langsamste Kassenschlange erwischt, scheint es nebenan immer etwas schneller voranzugehen. Sieht man im Übrigen auch immer wieder gerne im Stau auf der vollen Autobahn. Oder kommt der Stau womöglich überhaupt erst daher, dass manch ein Zeitgenosse im Kampf um Sekunden wild zwischen den Spuren wechselt und damit andere erst zu unnötigem Bremsen zwingt? ! Letztendlich ist es (fast immer) nur eine Frage der Wahrnehmung. Das eigene Päckchen ist immer das schwerste. In Wirklichkeit geht es überall mal mehr, mal weniger schnell voran. Aufmerksame Beobachtet stellen fest, dass sie im Stau regelmäßig denselben rostigen Kleintransporter überholen – und eben wieder von ihm überholt werden. Auch das an der Kasse nebenan schon wieder kein Preis an der Ware ist und alle warten, bis Herr Meier-Müller durch den ganzen Laden bis zur Gemüseabteilung und wieder zurück gerannt ist, um herauszufinden, was eine Gurke kostet – bekommt fast keiner von uns mit. Wir sind viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt und sehen nur unsere kleine Welt und was darin alles schief läuft. Dabei könnten wir uns auch einfach mal entspannen. Wir können eh nichts an der Situation ändern, aber dafür unseren Blickwinkel darauf. Statt als Opfer unsere eigenen Rast- und Ruhelosigkeit in Selbstmitleid zu verfallen, können wir einfach mal einen Gang runterschalten. Wie selten hat man zwischendurch die Gelegenheit, mal kurz durchzuschnaufen. Wir können einfach mal den eigenen Gedanken nachhängen – oder unsere Mitmenschen stalken. Gerade dann, wenn der Vordermann alle Artikel aus dem Einkaufskorb aufs Kassenband legt, wird es richtig spannend. Da kommt die ungeschönte Wahrheit ans Licht – nur Fertigpizza? Oder literweise Putzmittel, eine Packung Gummihandschuhe und Mülltüten in rauen Mengen? Welche (Mords-)Story da wohl dahintersteckt?   Selten gibt es bessere Gelegenheiten, die menschlichen Kuriositäten in freier Wildbahn zu beobachten.   Da gibt es die gestressten Hektiker, die gereizte Blicke in Richtung Kasse werfen. Dann wieder sind da die in sich gekehrten, die sich resigniert in ihr Schicksal fügen. Oder die Hilfsbereiten, die gerne auch mal jemanden mit einem einzelnen Artikel den Vortritt lassen, sehr zum Ärger eines nervösen Dränglers, welcher wiederum seinem Unmut mit gezielten Angriffen seines Einkaufswagens gegen die Fersen des Vordermanns Luft macht. Doch wie kommt man überhaupt in den Genuss der fremdbestimmten Entschleunigung? Wer seinen Geduldsfaden trainieren möchte, steuert Läden vorzugsweise zu Stoßzeiten an. Sehr zu empfehlen sind auch Brückentage, da haben viele Menschen frei und nutzen die Zeit gerne zum zwanglosen Konsumrausch. Ganz Mutige steuern den schwedischen Möbelriesen an, das ist aber nur etwas für Fortgeschrittene. Ebenso sind die frühen Termine auf Ämtern, bevor alle zur Arbeit müssen, sehr effektiv, wenn es darum geht, sich in stoischer Gelassenheit zu üben. Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,  den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,  und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Reinhold Niebuhr Im Grunde haben wir es also selbst in der Hand. Zwar haben wir auf die äußeren Bedingungen nur wenig Einfluss, können aber meist selbst entscheiden, ob wir uns unbedingt ins größte Getümmel stürzen müssen. Und wenn wir dann tatsächlich mittendrin stehen und mal wieder ganz am Ende der längsten und langsamsten Schlange stehen, bleibt es unsere Entscheidung, wie wir damit umgehen. Eines sollten wir uns jedoch keinesfalls von manchen Warteschlangencharakteren abschauen. Selbst wenn wir noch so in Eile sind und damit selbst den fortgeschrittenen Profi-Hektiker in den Schatten stellen, sollten wir weder unsere Mitwartenden noch die Angestellten als Zielscheibe für unseren selbstgemachten Frust nutzen. Stattdessen können wir uns einfach mal zusammenreisen, wir sind schließlich keine Dreijährigen, die vor dem Regal mit der Quengelware einen Tobsuchtsanfall hinlegen. Wobei das für alle Mitwartenden bestimmt ein phänomenal unterhaltsames Schauspiel wäre. Weniger zum Fremdschämen und dafür aber wesentlich entspannter ist es, einfach mal tief durchzuatmen und zu lächeln. Dem Menschen an der Kasse oder am Schalter zu grüßen, ist nebenbei auch kein Zeichen von Schwäche, auch wenn manch einer das zu denken scheint. Im Gegenteil, vielleicht kann man am Rande sogar ein paar nette Worte mit den Menschen wechseln, die hier einfach nur ihren Job machen. Nur nicht gleich die ganze Lebensgeschichte erzählen, hinter uns warten auch noch welche... Denn auch wenn die eigene Zeit so unglaublich kostbar und knapp erscheint (wie viel mehr hätten wir,... --- ### Mehr Geld für Wechselwillige? Fragen die man als Bewerber stellen sollte - Published: 2023-01-13 - Modified: 2023-01-13 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/13/mehr-geld-fuer-wechselwillige-fragen-die-man-als-bewerber-stellen-sollte/ - Kategorien: Finanzen, Job - Schlagwörter: Bewerberfragen, Bewerbung, Bewerbungsfragen, Bewerbungsgespräch, Fragen an Bewerber, Fragen von Bewerbern, Gehalt, Gehaltserhöhung, Gehaltsverhandlung, Interview, Jobwechsel, Karriere, Mehr Gehalt, Vorstellungsgespräch Der klassische Bewerbungsprozess hat immer mehr ausgedient. Die Zeiten, in denen man seine Unterlage, Zeugnisse, Lebenslauf und nicht zu vergessen das Anschreiben als dickes Packet, womöglich sogar noch in Papierform, beim Unternehmen einreicht und dann erst mal wochenlang auf Rückmeldung warten darf, sind definitiv vorbei. Die Hersteller von Bewerbungsmappen sind darüber wahrscheinlich nicht besonders glücklich. Aber Evolution gibt es halt nicht nur in der Natur. Doch nicht nur das Format der Bewerbung hat sich Dank Digitalisierung verändert. Der gesamte Prozess ist deutlich schneller geworden, wer sich zu viel Zeit lässt, lässt Chancen verstreichen – vor allem auf Seite der Unternehmen. Was sich ebenfalls geändert hat, ist das Machtverhältnis. Saßen früher die Unternehmen am längeren Hebel und konnten aus einer Vielzahl von Bewerbern wählen, hat sich das Blatt heute nicht nur dank Fachkräftemangel zu Gunsten der Bewerber gewendet. Viele Unternehmen tun sich schwer, neue Stellen zu besetzen. Die Konkurrenz ist groß und der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte ist hart. Doch nicht nur das Klima auf dem Arbeitsmarkt hat sich verändert. Auch das generelle Mindset vieler Unternehmen und moderner Führungskräfte ist ein anderes. Die verstaubten Ansichten steinzeitlicher Führung sind längst überholt, was sich auch im Bewerbungsgespräch deutlich zeigt. Es geht nämlich nicht mehr nur darum, dass sich der Jobsuchende beim Unternehmen bewirbt. Auch das Unternehmen selbst bewirbt sich umgekehrt beim potentiellen Kandidaten. Das bedeutet aber auch, dass man sich für das Interview entsprechend vorbereiten sollte. Wer keinerlei Fragen hat, hat womöglich keinerlei Interesse an der ausgeschriebenen Position. Zumindest legt solch ein Verhalten diese Vermutung nahe und man lässt sich eine wichtige Chance entgehen, das Unternehmen, die Vorgesetzten und / oder die Aufgabe besser kennenzulernen. Aus der Sicht eines Personalverantwortlichen hinterlässt es womöglich sogar einen negativen Eindruck, wenn man überhaupt keine Fragen stellt. Normalerweise ist auch Zeit für Bewerberfragen eingeplant, man sollte also keine falsche Scheu an den Tag legen. Doch um wirklich etwas über Anstellung, Firmenkultur oder Arbeitsklima zu erfahren, sollte man sich vorher genau überlegen, welche Fragen man stellen möchte – und welche Antworten zu einer Zu- oder Absage führen würden. Kriterien Im ersten Schritt sollte man für sich festlegen, welche Kriterien für einen selbst wichtig sind. Warum will man eigentlich wechseln? Was passt im jetzigen Umfeld nicht, was muss sich unbedingt ändern, was ist für die eigene berufliche Zukunft wichtig? Wertschätzung und ein respektvoller, empathischer Umgang – toxisches Arbeitsumfeld mit cholerischen Vorgesetzen Mehr Geld - Angemessene Bezahlung ist nicht immer selbstverständlich und ein nachvollziehbarer Grund, sich nach einer besseren Stelle umzusehen. Klar, Geld alleine ist nicht alles. Aber kein Geld ist halt auch nix. Mehr (Eigen-)Verantwortung – Nicht immer gibt es innerhalb des aktuellen Unternehmens die passenden Karrieremöglichkeiten, dann wird es Zeit, sich außerhalb umzuschauen. Wenn sich ein Unternehmen bei euch bewirbt Haben Sie noch Fragen zu dem, was ich Ihnen bis hierher erzählt habe oder zu Stationen in meinem Lebenslauf, die ich an dieser Stelle klären kann? Bevor man mit seinen eigenen Fragen startet, sollte man dem Gegenüber die Gelegenheit geben, Unklarheiten auszuräumen. Handelt es sich bei der ausgeschriebenen Stelle um eine neue Position oder eine Nachbesetzung? Bei ersterem wäre es interessant zu wissen, wie die Position entstanden ist. Und bei letzterem, warum man sich getrennt hat? Gibt es Aufstiegschancen, was sind die Erwartungen an eine Neubesetzung und welche Herausforderungen sind mit der Aufgabe verbunden? Auf welche Ziele und Herausforderungen fokussiert sich Ihr Unternehmen aktuell, und wo sehen Sie Verbesserungspotential? Geradeheraus nach Problemen zu fragen, mag manchem etwas forsch erscheinen. Doch mit dieser respektvollen Art zu Fragen, zeigt man eben auch, dass man Interesse am Unternehmen hat. Und die Antwort offenbart auch, wie das Unternehmen mit Problemen umgeht. Und sie sagt einiges über die Persönlichkeit des Interviewenden aus.  Bevor man eine Stelle annimmt, sollte man eine Vorstellung davon haben, welche Defizite es in der Firma gibt – oder beim potentiellen neuen Vorgesetzen. Und was sind die Herausforderungen der ausgeschriebenen Position im Speziellen? Es gibt keine? Das ist unwahrscheinlich, hier ist Vorsicht geboten. Wo möchte sich Ihre Abteilung / Ihr Unternehmen in den nächsten 2-5 Jahren hin entwickeln? Hier geht es nicht darum, den Spieß herumzudrehen. Die Frage zeigt, ihr sucht (hoffentlich) nach einer Position mit guten Zukunftsaussichten und beabsichtigt, lange im Unternehmen zu bleiben. Wie würden Sie aus Sicht der Mitarbeiter die wichtigsten Werte der Firma beschreiben? An der Antwort lässt sich oft leicht ablesen, wie wichtig der Firma Zufriedenheit und Wohlbefinden ihrer Angestellten ist. Welche Philosophie das Unternehmen im Bezug auf diese Themen verfolgt, lässt auch Schlüsse auf das spätere Arbeitsklima zu. Vorausgesetzt natürlich, dass die Frage ehrlich beantwortet wird. Was mögen Sie an Ihrer Arbeit hier? Abgesehen davon, dass Menschen es mögen, über sich selbst zu reden, erhält man so einen noch tieferen Einblick in die Unternehmenskultur. Neben den wichtigen Aspekten der ausgeschriebenen Stelle sind eben auch Themen wie Teamwork, Zusammenhalt, Wertschätzung oder Flexibilität von Belang. Mit dieser Frage erhält man im Idealfall die Sichtweise eines „Insiders“ zu genau diesen Punkten. Falls Sie mich einstellen, welches wären die wichtigsten Ziele, die ich in den ersten 3-6 Monaten erreichen sollte? In der Regel sind an jede offene Stelle bestimmte Erwartungen geknüpft. Je genauer man diese kennt, umso leichter kann man beurteilen, ob man für die Rolle geeignet ist. Und wenn der Gegenüber gar nicht mehr aufhört, Ziele aufzuzählen, kann man sich schon vorstellen, wie ein „typischer Tag“ im Unternehmen aussieht. Wie sieht ein typischer Arbeitstag in diesem Team aus? Hat man eine möglichst genaue Vorstellung davon, was einen im Arbeitsalltag erwartet, kann man besser entscheiden, ob die Stelle geeignet ist oder nicht. Trifft sich das Team täglich zum Kaffee oder gibt es viele regelmäßige Besprechungen, ist man als Eigenbrötler womöglich anderswo glücklicher. Was erwarten Sie sich von mir und meinen Fähigkeiten, was dem Team aktuell fehlt? Wer erwartet, sein Können in einem bestimmten Bereich auszubauen, indem er von einem Experten lernen kann, findet sich womöglich selbst unerwartet in der Rolle des Experten wieder. Es schadet also nicht, die eigene Qualifikation mit den Erwartungen abzugleichen. An welchen Zielen wird meine Leistung gemessen? Schwammig formulierte Ziele sind einerseits schwer... --- ### Ressourcenumverteilung oder warum ich Steine mit mir herumtrage - Published: 2023-01-09 - Modified: 2022-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/09/ressourcenumverteilung-oder-warum-ich-steine-mit-mir-herumtrage/ - Kategorien: DIY, Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ausmisten, Hobby, Kreativität, Minimalismus, Zeichnen Als kreativer und handwerklich nicht völlig unbegabter Mensch macht er mir unheimlich viel Spaß, neue Dinge zu erschaffen. Schon als Kind konnte ich Sunden mit Malen und Zeichnen verbringen. Allerdings schafften es meine gesammelten Werke  nur bis in die Untiefen von Schubladen und Schränken. Es ist nicht so, dass ich völlig talentbefreit wäre. Allerdings wollte ich selbst keine meiner Zeichnungen an den Wänden hängen haben und meine Mitmenschen mag ich zu sehr, als dass ich ihnen meine kreativen Ergebnisse zugemutet hätte. Und so füttere ich eben die Papiertonne mit dem, was sich so ansammelt. Doch das ist nicht wirklich befriedigend und auch mein grün angehauchtes Gewissen schmerzt dabei. Was also tun mit dem Bedürfnis nach Kreativem Austoben, wenn man gleichzeitig ein Bedürfnis nach (Frei)Raum und Leichtigkeit hat. Auch wenn jeder selbst entscheiden muss, was für ihn als Minimalist wichtig ist und was er braucht, für mich ist es Ballast, wenn ich einen Berg Zeichnungen im Schrank horte. Ich mag es, wenn alles seinen Zweck und Platz hat. Nebenbei blutet dem kleinen geizigen Schwaben in mir das Herz, wenn ich dafür auch noch teures Zeichenpapier vergeude. Im Zeichenkurs wird vorausgesetzt, dass man einen anständigen Zeichenblock mitbringt. Doch eigentlich wäre zum Lernen und Üben einfaches Recyclingpapier das man auch für den Drucker nimmt viel günstiger. Wieso Ressourcen verschwenden, wenn man gerade Licht und Schattenspiel im klassischen Stillleben austestet oder Muster und Formen kreiert? ! Ich weiß, manch einer greift für sein Hobby gerne auch mal tief in den Geldbeutel. Doch ich kenne mich und weiß, dass ich schnell mal die Lust an einem Thema verliere. Da macht es einfach keinen Sinn, gleich in die große Profiausstattung zu investieren. Doch was tun, wenn sich Künstler und Minimalist mal wieder einen verbissenen Kampf liefern? Irgendwie finde ich doch immer wieder zum Zeichnen zurück. Selbst wenn zwischen den kreativen Anfällen gerne mal Jahre vergehen – oft bleibt ja wenig Zeit für all zu viele Hobbies – packt mich irgendwann wieder die Lust daran. Vor einiger Zeit bin ich dann über ein paar hübsch bunt bemalte Steine gestolpert und habe diese Idee für mich übernommen. Zwar male ich nicht gerne mit Farbe aber besonders glatte Kiesel eignen sich hervorragend um mit einem feinen Filzstift verziert zu werden. Und das schöne ist, man kann die Resultate wieder in die freie Wildbahn entlassen. Die richtigen Steine finden sich vor allem am Rande von fließendem Wasser. Beim Tauchen im See bin ich auch schon mit etwas mehr Gewicht aus dem Wasser gestiegen und die mit Abstand schönsten und glattesten Steine finde ich natürlich (aber leider viel zu selten) direkt am Meer. Leider fehlt mir aktuell die Zeit, um mal wieder auf die Jagt nach passendem Grundmaterial zu gehen. Der Kopf ist voller Ideen und Zitate, die in Stein gehauen – nee, Quatsch – auf Stein gepinselt werden wollen. Und aus Gründen der Umverteilung ist nichts mehr hier im Haus, was auf mich als Urheber der bemalten Steine hinweist. Die Steine dürfen nämlich nur bleiben, bis sie ein kleines Kunstwerk tragen. Manchmal eine Zeichnung, manchmal einen Spruch, unterzeichnet mit einem Pseudonym. Dann nehme ich sie mit und setze sie irgendwo wieder aus. Gerade in näherer Umgebung auf den „Hausstrecken“ gibt es ein paar sehr hübsche Plätzchen, an denen sich ein aufmerksames Auge dann über die kleinen Steine freuen kann. Ich selbst schaue dann auch bei jedem Vorbeigehen, ob der Stein noch da ist. Oft verschwinden sie nach ein paar Tagen, anscheinend finden sie meist schnell wieder ein neues Zuhause.   Eine Zeitlang habe ich von allen Steinen fleißig Fotos gemacht, vor allem wenn ich sie irgendwo ausgesetzt habe. Irgendwie sind die Fotos aber leider einem Neuaufsetzen meines Rechners zum Opfer gefallen. Bei all der doppelten Datensicherung scheint das Flüchtige an diesem Hobby sich wohl bis hin zur digitalen Erinnerung durchzuziehen. Ein letztes Bild habe ich unter den Urlaubsfotos der vergangenen Jahre gefunden, das ziert nun diesen Beitrag. Für mich bleibt der Spaß an dem Spiel aus Sammeln, Verschönern und Laufen lassen. Bis auf einen schwarzen Fineliner und etwas Fixierlack brauche ich nichts und meine eigenen 4 Wände quellen nicht irgendwann über von all den gesammelten Werken. Und nebenbei kann ich so vielleicht dem einen oder anderen Spaziergänger ein Lächeln ins Gesicht zaubern. --- ### Du bist was du isst – die perfekte Ernährungsweise - Published: 2023-01-02 - Modified: 2022-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/02/du-bist-was-du-isst-die-perfekte-ernaehrungsweise/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Abnehmen, Diät, Ernährung, Gehirn, Gewicht, Heißhungerattacke, Minimalismus, Reduzieren, satt, Steinzeit Es heißt ja immer, Religion sei kein geeignetes Thema für Smalltalk und darüber spricht man nicht. Doch wenn man sich die Diskussionen um die vermeintlich richtige Ernährung so anschaut, haben sich zu den bekannten Religionen scheinbar ganz neue Glaubensrichtungen hinzugesellt. Zumindest wird mit einem Feuereifer gestritten, der den nächsten Glaubenskrieg in greifbare Nähe rückt. Ernährung ist die neue Religion, ein Luxusproblem in einem verwöhnten Land, das scheinbar sonst keine wichtigen Themen zu lösen hat. Allein die Vielfalt der verschiedenen Ernährungsformen kann mühelos mit der Anzahl der Religionen mithalten. Vegetarier, Veganer oder Frutarier, Trennkost oder Low-Carb, (freiwillig) glutenfreie, ayurvedische  oder steinzeitliche Ernährung. Die Glaubensrichtungen sind endlos und essen müssen wir alle. Haben wir nicht genug Konflikte auf unserer Welt, dass wir uns auch noch am Esstisch streiten? Natürlich gibt es viele Gründe, sich für die eine oder andere Ernährungsform zu entscheiden. Der eine hat mit Allergien und Unverträglichkeiten zu kämpfen, andere hingegen möchten die Umwelt schonen oder ihnen liegt das Tierwohl am Herzen. Dazu kommen womöglich noch persönliche, gewichtsmotivierte Ziele. Oder einfach der Wunsch, sich gesünder (was auch immer das heißt) zu ernähren. Neben ständig wechselnden abenteuerlichen Diättrends kommen fast schon täglich immer neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinzu. Wobei auch hier ganz klar gilt „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Je nach Auslegung ist das erforschte Lebensmittel, sei es Wein, Koffein oder Öl, mal lebensverlängernd oder es bringt uns auf direktem Weg ins Grab. Wobei wir ja am Ende alle sterben. Daraus könnte man schlussendlich folgern, dass alle Lebensmittel auf Dauer tödlich sind... Auf die Spitze treiben es regelmäßig zu Jahresbeginn und pünktlich nach dem Festtagsschlemmen an den Feiertagen die besten und schnellsten und neuesten und sich jährlich wiederholenden, immergleichen Diättipps. Von Ananas bis Kohlsuppe, ganz ohne Fett und Kohlenhydrate oder mit ganz viel Fett, natürlich nur das richtige – für jeden Geschmack ist etwas Grauenhaftes dabei. Kurioserweise wird auch dem Minimalismus ein positiver Aspekt auf die Ernährung und das Körpergewicht zugesprochen. Ein nachvollziehbares Argument wäre, dass eine minimalistische Ernährung den Überfluss an Lebensmitteln wieder auf ein notwendiges und sinnvolles Maß reduziert. Etwas gewagter ist da schon die Behauptung, dass mit der Reduzierung von Gerümpel automatisch auch das gehasste Körperfett abnimmt. Kann man ja auch mal eben in die „Zu verschenken-Box“ packen. Ebenso soll eine ordentliche Umgebung auch die Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper erhöhen und angeblich dazu führen, dass wir uns gesünder ernähren. Bei mir macht es ehrlich gesagt keinen Unterschied. Ich hatte schon immer einen Hang zu Süßem und auch auf Nudeln und Pizza könnte ich nie verzichten. Zumindest aber sparen minimalistische Rezepte vorzugsweise Zeit und/oder Geld und können abhängig von den Zutaten mit Sicherheit auch hinsichtlich Gesundheit gegenüber Fertigfutter mit endlosen Zutatenlisten punkten. Dabei geht es eigentlich im Grunde gar nicht so sehr um das was, sonder vielmehr um das wie viel. Denn mal abgesehen davon, dass wir, wenn wir auf bestimmte Lebensmittel verzichten, den Frust und damit auch die eingesparten Kalorien gerne mit Ersatzprodukten kompensieren, macht uns diese ausnahmslose Entsagung auch noch todunglücklich. Wer also zu Gunsten der Figur abends auf Kohlenhydrate verzichtet, isst womöglich so viele andere Dinge, weil er sich einfach nicht satt fühlt. Stattdessen wäre es wahrscheinlich klüger, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören  - und damit auch auf das Sättigungsgefühl, das viele von uns völlig ignorieren. Und vielleicht ist es auch nur die Kombination mit dem dicken Belag, der aus einer unschuldigen Scheibe Brot den gefürchteten Dickmacher schafft. Dann bleibt vielleicht auch die nächtliche Heißhungerattacke aus. Unser Steinzeitgehirn hält im Übrigen ebenfalls nicht wirklich viel von irgendwelchen kruden Diäten, vor allem wenn dabei komplett auf die energiebringenden und daher heißgeliebten Kohlenhydrate verzichtet werden soll. Für unser Überleben waren schon immer Lebensmittel mit hohem Kaloriengehalt, hohem Zuckergehalt und hohem Fettgehalt von Vorteil. Unser Gehirn ist also darauf programmiert, genau solche Energieträger zu bevorzugen. Doch im Gegensatz zu unseren höhlenbewohnenden Vorfahren, haben wir heute einen schier unbegrenzten Zugriff auf die Überleben garantierende Kost. Moderne Landwirtschaft und Technologie haben beeindruckende Fortschritte gemacht, aber unser Gehirn hat die Auswirkungen dieser Errungenschaften noch nicht verstanden. Wir müssen also unsere Vernunft bemühen, wollen wir uns nicht völlig den Verheißungen von Lebensmittelindustrie und Werbung hingeben. Und die Vernunft wäre auch ein guter Ratgeber, wenn es um Ernährungsformen geht. Natürlich wäre es super fürs Klima, wenn wir alle komplett auf Fleisch verzichten würden. Doch nicht jeder will oder kann seine Gelüste unterdrücken. Statt nun einfach komplett zu resignieren ist auch schon ein kleiner Schritt in eine bestimmte Richtung immer noch ein Fortschritt. Und wenn wir schon nicht komplett auf Fleisch verzichten, wäre auch schon eine Reduzierung ein Gewinn. Ebenso wäre durch ein Weniger in der Menge auch ein Mehr an Qualität möglich – im Bezug auf Fleisch allein aus Tierschutzaspekten definitiv schon eine Verbesserung. Und trotzdem verurteilen moderne Ernährungsapostel gerne jeden, der ihnen (noch) nicht auf dem Pfad der Tugend folgt.  Hungrige Mitmenschen, die zur falschen Zeit am falschen Tisch sitzen, dürfen sich in lange Predigen anhören, wie böse doch dieses oder jenes Lebensmittel sei. Das damit jedem der Appetit auf ernährungstechnische Verbesserungen vergeht und sich stattdessen Widerstand regt, ist den Eiferern in ihrer Weltverbesserungsmission völlig entgangen. Nicht von ungefähr kommt der mittlerweile völlig abgedroschene Spruch „Woran erkennt man einen Veganer? Er erzählt es einem“. Niemand will bei fairem Kaffee und glutenfreiem Kuchen belehrt werden. Schon gar nicht, wenn einem jeder Fehler unter die Nase gerieben wird, statt einfach auch mal die Erfolge zu feiern und auch kleine Verbesserungen zu würdigen. Und wenn dann der vermeintlich perfekte Ernährungsguru es dann wagt, seinen Urlaub mit dem Flugzeug anzutreten, werden ihm natürlich alle anderen Bemühungen um ein nachhaltiges Leben abgesprochen. Der positive Blick auf das all die kleinen Erfolge wäre viel motivierender, als ständiges Genörgel und Dauerkritik. Denn eines dürfen wir bei all dem nicht vergessen: Niemand ist perfekt und das ist auch ok so! --- ### Bloggeburtstag – mein Baby wird 1 Jahr alt - Published: 2022-12-28 - Modified: 2022-12-18 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/28/bloggeburtstag-mein-baby-wird-1-jahr-alt/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Bloggeburtstag, Bloggen, Hobby, Rückblick, Schreiben Der erste Artikel auf diesem Block ist heute vor einem Jahr erschienen. Auweia, das kann ich mir selbst gar nicht mehr anschauen. Zu groß ist der innere Kritiker, der nach einem Jahr des Schreibens doch einiges dazugelernt hat. Andererseits ist es doch interessant, wie man sich weiterentwickelt. Und tatsächlich habe ich mit dem Thema sogar etwas Geld verdient – ganze 0,79 Euro, ich werde reich! Ich werde reich ;-) Warum ich überhaupt schreibe... Ich habe schon immer eine kreative Ader. Doch Basteln und Zeichnen ist nur begrenzt meine Welt. Ich mag zwar die Tätigkeit an sich doch die Resultate landen meist im Müll oder im Altpapier. Dazu kommt, dass ich gerne Neues ausprobiere aber nicht unendlich Schrott und Ausschuss produzieren will. Das heißt, ein Hobby bei dem man viel Üben muss um überhaupt erst mal akzeptable Ergebnisse zu produzieren, kommt kaum in Frage. Und dann sollte das, was dabei herauskommt auch noch gefallen, im Idealfall nützlich sein und nicht einfach nur Staub ansammeln. Ich könnte ebenso anfangen, Socken zu stricken doch Schreiben liegt mir einfach mehr. Das mit den Socken probiere ich vielleicht noch einmal. Der erste Versuch ist schon ein paar Jahrzehnte her und war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Schon erstaunlich, wie fest so eine Masche um die Stricknadel sitzen kann... Aber handgestickte Socken sind einfach wunderbar warm. Doch leider bekommt man sie nie ganz in Schwarz, dabei habe ich mit Gr. 38 sogar eine gut verkäufliche Durchschnittsgröße... . und warum ich noch nicht wieder aufgehört habe Nach einem Jahr regelmäßigem Schreibens wundere ich mich auch ein bisschen über mich selbst. Ich hätte nicht erwartet, dass es mir so viel Spaß macht und ich nicht schon längst wieder einer neuen Leidenschaft folge. Aber allein die Tatsache, dass ich nun weiß wie angebranntes Risotto schmeckt, zeigt, dass ich beim Schreiben ziemlich schnell in den ach so gefeierten Flow-Zustand komme. Beim Tippen vergessen ich die Zeit und kann mich ganz auf meine Gedanken konzentrieren. Und da mir bis heute die Themen nicht ausgegangen sind, werde ich meine geistigen Ergüsse wohl auch zukünftig in die weite Welt entlassen. Von Schaumschlägern und Seifenblasen Was ich nebenbei als Bloggerneuling erfahren durfte, war ebenso bereichernd wie amüsant. Anfangs verirrten sich nur wenige Leser auf meine Seite. Doch ich habe unglaublich nette Unterstützung erhalten und durfte lernen, wie gut viele Blogger vernetzt sind und sich gegenseitig supporten, inspirieren und bereichern. Sehr gefreut habe ich mich über die Chance, einen Gastbeitrag bei Julia auf einfachfreileben veröffentlichen zu dürfen. Und auch die Einladung zur Blogparade hat meinen Horizont bezüglich anderer wertvoller Blogs ein ganzes Stück erweitert. Alleine dadurch habe ich auch meine eigene Blase um einiges vergrößern und bereichern können. Nebenbei schillert sie bunt wie eine Seifenblase und wächst ständig. Mit der Zeit kamen auch die ersten dubiosen Kooperationsanfragen wobei folgender „Kooperationspartner“ besonders beharrlich versucht hat, Kontakt herzustellen: Hallo, Ich sehe Ihre Website www. queen-all. com    und sie ist beeindruckend. Ich frage mich, ob auf Ihrer Website Werbeoptionen wie Gastbeiträge oder Anzeigeninhalte verfügbar sind? Was ist der Preis, wenn wir auf Ihrer Website werben möchten? Hinweis: Artikel darf nicht als gesponsert oder Werbung gekennzeichnet sein. Danke schön Ich kann nicht glauben, dass jemand tatsächlich auf so etwas hereinfällt. Selbst wer seine Hausaufgaben nur halbherzig gemacht hat, weiß doch, dass ungekennzeichnete Werbung böse Folgen hat. Und mal abgesehen davon, wer bitteschön klickt irgendwelche Links in E-Mails von unbekannten Absendern an, vor allem, wenn sie vermeintlich zur eigenen Webseite führen sollen? ! Erstaunliche Beharrlichkeit Auch ein, zwei weitere Schaumschläger versprachen mir schnelles Geld und gegenseitigen Profit. Zum Glück bin ich nicht darauf angewiesen, mit dem Blog Geld zu verdienen. Es ist ein Lieblingsprojekt, das ich ganz nach meinen Wünschen und Ideen hegen und pflegen kann. Jahresrückblick Das Datum des Bloggeburtstages trifft auch auf die Zeit des klassischen Jahresrückblickes. Es war ein turbulentes Jahr, mehr als all die anderen Jahre. Eine Zeit der Entscheidungen und Umbrüche, die sich noch weit in das kommende Jahr hineinziehen wird. Die Grundsteine sind gelegt, von den Auswirkungen werde ich zu gegebener Zeit vielleicht im Detail berichten. Für all die finanzfokussierten Leser Wie erwartet konnte ich auch dieses Jahr meinen Dividendeneinnahmen steigern. Trotz anderweitiger finanzieller Verpflichtungen sind ein paar weitere Aktien und ETF-Anteile in meinem Depot gelandet und sorgen auch bei reduzierter Sparquote für stetiges Wachstum. Eine Verdoppelung der Einnahmen wird es für das kommende Jahr mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr geben. Doch immerhin steigt der Gesamtwert des Depots trotz (oder gerade wegen? ) des turbulenten Börsenjahres, das wir gerade hinter uns haben wieder. Dividendensteigerung Meine 3 liebsten Beiträge 2022 Teures Pipi – alleine die Recherche war schon enorm unterhaltsam. Der unternehmerischen Kreativität sind hinsichtlich Absurdität wohl keine Grenzen gesetzt. Und da sich scheinbar genug Abnehmer finden, die das Ganze lohnenswert machen, scheint auch die menschliche Leichtgläubigkeit schier grenzenlos. Menschen aussortieren – das ist wohl einer der persönlichsten Texte denn Familie kann man sich nicht aussuchen. Dafür schätze ich mich umso glücklicher, all die lieben Menschen in meinem Leben zu haben, die mir über die Zeit eine echte Familie geworden sind. Bestes Lesefutter zum Nulltarif – für eine sparsame und nachhaltige Leseratte ist ein nie abreisender Strom an guten aber kostenlosen Büchern ein Paradies. Auch wenn sich nicht immer etwas Spannendes findet, der stetige Austausch von Lesestoff ist nicht nur ressourcenschonend sondern bringt auch immer mal Unerwartetes auf unseren Bücherstapel. Tja, wie die Zeit vergeht... Fast zeitgleich mit dem Blog werde auch ich mal wieder ein Jahr älter. Es bleibt spannend, was das Leben noch so bringt. Es wird auf jeden Fall ein aufregendes neues Jahr voller Neuanfänge. Beim Schreiben finde ich einen Ausgleich zum stürmischen Alltag. Und so stehen die Zeichen gut, dass es hier in einem Jahr wieder einen neuen Rückblick geben wird... --- ### Zusammenleben einem Sabotier - Published: 2022-12-26 - Modified: 2022-12-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/26/zusammenleben-einem-sabotier/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Ernährung, Finanzen, Innerer Schweinehund, Kleiderschrank, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft, Sabotage, Zusammenwohnen Wer sich die vier Wände mit anderen Menschen teilt, muss oft Kompromisse eingehen. Wenn der eine es eher bunt und gemütlich vollgestopft mag, während der andere die luftige Leere und gedeckte Farben bevorzugt, kann es schon mal zu Diskussionen führen. Doch auch die persönlichen Ziele und Entwicklungen bieten immer wieder Unmengen an Konfliktpotential. Grundsätzlich scheut der Mensch Veränderungen. Instinktiv nehmen wir diese als Bedrohung war. Es ist also wichtig, offen und ehrlich mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren und sie in die eigenen Gedanken einzubeziehen. Dann kann es sogar sein, dass diese Gefallen an den neuen Ideen finden und diese selbst sogar für sich annehmen. Das braucht manchmal ein bisschen Zeit, Geduld ist also das Wichtigste wenn es um Veränderung geht. Ordnung... Wer erst mal Platz geschaffen hat, der hat für jedes Teil im Haushalt ein festes zu Hause. Mit der Zeit hat auch jeder verinnerlicht, was wo zu finden ist. Dadurch wandern die Sachen nach der Benutzung wie von selbst wieder an ihren Platz. Doch immer wieder bleiben halt doch Dinge irgendwo liegen. Vor allem die schönen freien Flächen laden dazu ein, irgendetwas darauf abzulegen. Und so räumt man sich immer wieder gegenseitig hinterher. Auch wenn man sich im ersten Moment ärgert, wenn doch mal etwas liege bleibt. Wir sind selbst nicht immer perfekt und übersehen mal etwas. Einmal tief durchatmen und was auch immer einfach kurz wegräumen. Statt über jede Kleinigkeit zu mäkeln, sollten wir lieber dankbar für unsere Liebsten sein. Jeder hat seine Stärken und Schwächen und oft vergessen wir, was unser Gegenüber für uns leistet. Was ist dann schon die offene Zahncremetube gegenüber der Bereitschaft, jederzeit alles stehen und liegen zu lassen, um für den anderen da zu sein. Euer Partner sabotiert euch ja nicht absichtlich. Oft hat man nur eine völlig unterschiedliche Schmerzgrenze für Sauberkeit und Ordnung. Im Übrigen kann man es mit der Ordnung auch übertreiben. Bei uns sind es die offenen Schranktüren, an denen wir uns beide stören. Die sind in kleinen Räumen aber auch immer im Weg.  Meine bessere Hälfte schließt sie daher in jeder Situation sofort. Immer. Egal, ob ich im Bad gerade an meine Utensilien muss, mich morgens anziehen möchte oder beim Kochen der Gewürzschrank offen steht. Kurz mal umgedreht, und zack, ist der Schrank zu. Selbst wenn Schatzi nicht im Raum ist, irgendwie stehe ich immer vor geschlossenen Türen. Ich bekomme dann immer ein scherzhaftes: „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“ zu hören. Aussortieren... Wenn ihr aussortiert, gilt als oberste und allerwichtigste Regel, dass ihr nur Dinge ausmistet, die euch selbst gehören. Finger weg vom alten Abi-Shirt eures Partners, seinen alten selbstgebrannten CDs, dem angeschlagenen Kaffeebecher und allem anderen, das euch vielleicht ins Auge sticht und definitiv weg könnte. Und spart euch an dieser Stelle auch jeglichen Kommentar in dieser Hinsicht. Auch ihr habt erst mal klein angefangen, die wenigstens misten in einem Zug ihren kompletten Hausstand aus und sind dann für immer fertig. Und manche Dinge konnte man am Anfang nicht loslassen, später dafür umso leichter. Solange ihr euren Haushalt mit anderen Menschen teilt, müsst ihr euch mit ihren Eigenschaften arrangieren. Und da Menschen es generell nicht sehr gerne mögen, wenn man sie belehrt, haltet euch mit spitzen Bemerkungen und Anspielungen zurück. Immer dran denken, „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“. Wenn ihr Glück habt, ist euer Partner offen für Neues und schaut sich Verbesserungen gerne ab. Während ihr also Anfangs allenfalls müde belächelt werdet, springt das Aussortier-Fieber vielleicht irgendwann auf eure Mitmenschen über. Manchmal scheint es ja hochansteckend zu sein. Und plötzlich steht man dann zu zweit inmitten eines aussortieren Wäscheberges, vor dem ausgeräumten Schreibtisch oder leeren Küchenschränken. Was man allerdings definitiv lassen sollte, wenn man am Ausmisten ist, ist es, dem Rest der Familie zu zeigen, was man rauswerfen möchte. Plötzlich werden alle ganz kreativ und finden tausend mögliche Situationen, bei denen man die eine oder andere Sache noch brauchen könnte. Und Schwupps ist der Mülleimer (oder Karton... ) wieder leer und die Schränke wieder voll. Sabotage der höchsten Güte. Am besten packt man alles in eine unauffällige Kiste und klebt diese einfach zu. Die wird dann am besten im Keller oder auf dem Dachboden, geschützt vor neugierigen Blicken, zwischengelagert. Hat in den kommenden Wochen keiner etwas vermisst, sollte das gute Stück samt Inhalt so schnell wie möglich aus dem Haus. Am besten erstellt man sich einen kleinen Reminder im Kalender, um nicht nach Jahren auf lauter versteckte Kisten mit nutzlosem Inhalt zu stoßen. Finanzen... Nicht nur die eigenen vier Wände, auch die Finanzen sollten ordentlich sein. Dazu gehört ein genereller Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben, vor allem die gemeinschaftlichen Kosten sollten bekannt und geklärt sein. Gerade in einer Partnerschaft ist es wichtig, dass man von Anfang an klar regelt, wie die gemeinsamen Ausgaben aufgeteilt sein sollen. Und da sich die Umstände immer mal wieder ändern, sollte man die Vereinbarungen auch immer wieder an die Lebenssituation anpassen. Egal, ob Nachwuchs oder Karriereschritte. Wenn mehr oder weniger Geld in die Kassen fliest, sollte man immer offen miteinander reden. Klar ist es im ersten Schritt mein Verdienst, wenn ich ein paar Euros mehr auf der Gehaltsabrechnung erreiche. Aber vielleicht habe ich in der Vergangenheit Unterstützung von meinem Partner erhalten. Die Entscheidung, was ich mit dem Plus auf meinem Konto machen möchte, sollte ich also klar kommuniziert. Unausgesprochene Erwartungen oder Entscheidungen, bei denen man den Partner ausschließt, haben nicht gerade wenig Konfliktpotential. Auf der anderen Seite sollte aber jeder in einer Partnerschaft auch immer eine Eigenverantwortung für die eigenen Finanzen und Vorsorge tragen. Wer gerne shoppt oder einem teuren Hobby nachgeht, muss das mit dem eigenen Budget tun. Gerade deshalb bin ich kein Fan eines einzigen gemeinsamen Kontos. Auch beim Thema Finanzen kann sich die eigene Einstellung im Laufe des Lebens ändern. Angefangen mir dem ersten (mickrige) Gehalt über Lifestyle-Inflation bis hin zu der Erkenntnis, dass man vielleicht gar nicht bis zur Rente arbeiten will oder kann. Die finanzielle Situation ändert oft auch den Umgang mit und die Ansichten über Geld. Gerade wenn es um... --- ### Sparen statt Konsumfest? Wie wir die Feiertage für unsere Finanzen nutzen können. - Published: 2022-12-19 - Modified: 2022-12-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/19/sparen-statt-konsumfest-wie-wir-die-feiertage-fuer-unsere-finanzen-nutzen-koennen/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Beitragsanpassung, Beitragserhöhung, Gebühren, Gebührenerhöhung, Geschenke, Gute Vorsätze, Konsum, Sparen, Versicherungen, Vorsätze, Weihnachten Rund um Weihnachten denkt ja jeder erst mal an Geschenke und leckeres Essen. Dazu noch Weihnachtsmarktbesuche und andere gesellige Zusammentreffen. Nicht unbedingt die beste Zeit, um Geld zu sparen. Dabei kann man gerade dann, wenn man besonders viel Geld ausgeben würde ja um so mehr sparen. Gut, im Grunde spart man immer noch am meisten, wenn man gar nichts ausgibt. Aber wir wollen uns ja nicht gleich die Weihnachtsstimmung verderben lassen und das ganze Fest komplett absagen. Dem Geschenke-Wahnsinn entsagen Klar, wir schenken uns nichts. Oder doch? ! Nur eine Kleinigkeit... Wer wie ich gerne Geschenke auspackt und noch lieber anderen beim Auspacken zuschaut, wird bei dieser Aussage innerlich eine Träne verdrücken. Doch warum nicht wirklich eine winzige Kleinigkeit verpacken und womöglich sogar für sich selbst einfordern. Mein Mann weiß genau, wie sehr ich Überraschungen liebe und wie gerne ich etwas auspacke. Daher macht er mir die Freude und sich die Mühe und wickelt mir zumindest eine Tafel Schokolade ein, es muss nicht mal „echtes“ Geschenkpapier sein. Und auch er freut sich über Dinge wie ein Glas Pesto oder eine Ringsalami. Bei letzterem hat er stundenlang ratlos auf dem Päckchen rumgedrückt hat, ohne zu erraten, was drin ist. Da kommt dann halt doch das Kind durch und die Spannung ist das Schönste am Päckchen auspacken. Witziger weise meinte er einen Tag davor noch im Spaß zu mir, dass er Person YX am liebsten mit einer Ringsalami erwürgen würde. Da hatte ich das Corpus Delicti schon verpackt und gut versteckt. Und er hat sie dann auch lieber gegessen, statt sie als Mordwerkzeug zu missbrauchen. Zwar liegt auch bei uns manchmal ein größeres Paket unterm Baum (der allerdings gerade mal 40 cm misst und jedes Jahr wiederverwendet wird) aber das ist dann immer etwas, dass einer von uns sowieso braucht und gekauft hätte. „Richtige“ Geschenke gibt es eher zu Geburtstagen oder wenn es sich gerade einfach ergibt. Wer jetzt aber doch noch Last Minute etwas sucht, findet hier vielleicht Inspiration. Kindern von Freunden und Bekannten schenken wir Übrigens gar nichts. Die bekommen genug von all den anderen Verwandten und sind angesichts der Masse an Geschenken eh meist völlig überfordert. Und sollte ich damit je kindliche Erwartungshaltungen enttäuschen, dürfen sich die Eltern den Schuh anziehen, das ist nicht mein Problem. Im Futterrausch auf dem Weihnachtsmarkt Mangels Möglichkeiten waren wir in den letzten Jahren nicht auf den geliebten kleinen Dorf-Weihnachtsmärkten unterwegs. Die großen Märkte sind mir tendenziell zu voll und austauschbar. Immer der gleiche Kram zu überteuerten Preisen und auch kulinarisch immer dasselbe. Irgendwie hatte dann eine Flasche Winzerglühwein den Weg in unseren Haushalt gefunden und an einem verschneiten Nachmittag haben wir uns dann mit Thermosflasche und Sitzunterlage auf einen langen Waldspaziergang gemacht. Mitten im Schnee haben wir es uns dann mit unserem heißen Glühwein gemütlich gemacht – zur Belustigung der anderen Spaziergänger. Zugegeben, der Rückweg war dann etwas anstrengend aber sehr lustig. Ich empfehle auf jeden Fall noch etwas feste Grundlage für den Magen mitzunehmen. Aber für das nächste Schneegestöber sind wir auf jeden Fall schon wieder ausgestattet. Wenn man dann doch mal die Stimmung auf einem Weihnachtsmarkt genießen möchte, sollte man nicht völlig ausgehungert hingehen. Die Leckereien sind meist nicht gerade günstig aber man hat ja auch sehr lange etwas davon – als nachhaltig wärmende Fettschicht. Mit leerem Magen greift man oft völlig ausgehungert und voreilig nach der obligatorischer Bratwurst. Die Waffeln zum Nachtisch, Maronen und gebrannte Mandeln sind dann schon zu viel aber die Augen halt meist größer als der Magen. Alternativ kann man sich verschiedene Gerichte einfach untereinander teilen und dadurch mehr unterschiedliche Delikatessen kosten. So bleibt nur der Geldbeutel dick und rund, es gibt keine Reste und man kann sich durch einige Spezialitäten futtern. Gerade auf den kleineren Weihnachtsmärkten bekommt man oft regionale Leckereien, die dann auch oft von den ansässigen Vereinen zubereitet werden. Das Geld fließt dann einem guten Zweck oder der Vereinskasse zu und ist damit in der Regel wirklich gut angelegt. Versicherungen und Verträge überprüfen Gerade jetzt kommen viele Versicherer mit Beitragserhöhungen um die Ecke. Das ist die perfekte Gelegenheit, schnell aus überteuerten Verträgen zu kommen. Bei Beitragserhöhungen kann man nämlich von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Auch wenn die Versicherer die Möglichkeiten zur Kündigung immer noch gerne verstecken (und damit Kunden nachhaltig auch für die Zukunft verärgern und vergraulen), müssen sie einem dieses Recht doch einräumen. Sehr nettes Beispiel ist hier unsere Zahnzusatzversicherung. Schon länger liebäugeln wir beide mit einem Wechsel. Aufgrund eines riesigen Bergs anderer Themen haben wir das aber immer hinten angeschoben – und uns bei jeder Zahnversicherungswerbung geärgert, dass wir das Thema noch nicht angegangen sind. Kostet ja jeden Monat bares Geld und für die Zahnreinigung bekommt man anderswo auch mehr erstattet. Dann flattert der nette Brief mit der Beitragserhöhung ins Haus, fast zeitgleich mit Beginn unseres Urlaubs. Im Anschreiben dann ein Haufen Text aber kaum klare Aussagen. Man solle sich doch bitte mit seinem persönlichen Zugangskode einloggen um mehr zu erfahren. Na wenn das so einfach sein soll, gesagt, getan. Doch statt hilfreicher Infos nur wieder viel BlaBla warum denn alles teurer wird. So langsam kann man das ganze Geschwurbel nicht mehr hören. Und obwohl im Anschreiben steht, dass hier auch Infos bezüglich Kündigung zu finden seien, ist kein einziger Hinweis hinterlegt. Auch die Textsuche ergibt, das das Wort „Kündigung“ hier nicht auftaucht, ich brauche also noch keine Lesebrille und mir ist klar, dass man es dem werten Kunden nicht leicht machen will. Doch so leicht lasse ich mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Laut Infoschreiben (ganz versteckt im Kleingedruckten) ist für eine Kündigung nur ein Schreiben in Textform, per Brief oder Mail nötig. Das ist schnell erledigt und nach kurzer Recherche ist auch schnell ein günstigerer Versicherer mit besseren Leistungen gefunden. Statt zukünftig monatlich über 35 Euro für hübsche Beißerchen zu zahlen, sind es nun unter 23 Euro und dazu nochmal fast doppelt soviel für die professionelle Zahnreinigung. Und ja, auch wenn letzteres Umstritten ist, investiere ich dafür gerne Zeit und Geld. Auch viele Banken drehen im Übrigen gerade an ihrer... --- ### Wo sehen Sie sich in 5 Jahren – Fragen, die wir uns nicht nur im Bewerbungsgespräch stellen (lassen) sollten - Published: 2022-12-12 - Modified: 2022-11-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/12/wo-sehen-sie-sich-in-5-jahren-fragen-die-wir-uns-nicht-nur-im-bewerbungsgespraech-stellen-lassen-sollten/ - Kategorien: Finanzen, Job, Mindset - Schlagwörter: Arbeit, Bewerbung, Bewerbungsfragen, Bewerbungsgespräch, Feedback, Fragen an Bewerber, Gehalt, Geld, Interview, Job, Vorbereitung, Weiterbildung, Work Meine Job bringt es mit unter anderem sich, dass ich regelmäßig sehr viele Fragen an ganz unterschiedliche Menschen richten darf. Da sind einerseits die Teammitglieder, mit denen ich einen engen Austausch suche und für die ich jeweils in festen Abständen einen persönlichen Slot in meinem doch recht vollen Kalender reserviere. Andererseits habe ich das Privileg (mal mehr, mal weniger häufig) Interviews mit potentiellen neuen Teammitgliedern führen zu dürfen. Neben der fachlichen Qualifikation gibt es einige Fragen, mit denen ich versuche, den Menschen mir gegenüber besser kennenzulernen und seine Motivation zu verstehen. Einige dieser Fragen sind ein bisschen fies, andere etwas kniffelig und einige fast schon provokativ. Im Job-Interview sind die Kandidaten natürlich nervös, daher ist es mir wichtig, ihnen klar zu machen, dass es hier keine richtige oder falsche Antwort gibt. Mir ist klar, dass ich meinen Gegenüber mit manchen Fragen erst mal zum Nachdenken bringe und es ist auch ok, wenn man dann erst mal nicht so recht weiß, was man antworten soll. Der Klassiker unter den Fragen an potentielle Bewerber ist ja die Frage „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? “. Ich persönlich finde diese Frage langweilig und wenig aussagekräftig. Oft bekommt man darauf auswendig gelernte Antworten, die wenig über die Motivation und die Ziele des Interviewten sagen. Dabei sind aber gerade Motivation und Ziele hoch interessant, um herauszufinden, ob Mensch und Job zusammenpassen. Klar ist das Geld für viele die höchste Motivation, sich Tag für Tag zur Arbeit aufzuraffen. Doch gerade wenn es darum geht, was man selbst denn als Mehrwert für das verlangte Gehalt zu bieten hat, sollte man sich gut vorbereiten. Gute Argumente, warum man eine Gehaltserhöhung oder einen Bonus verdient, findet man, wenn man bisherige Leistungen und Erfolge darlegen kann. Genauso wichtig ist aber, was man in Zukunft einbringen will und ob man vielleicht sogar neue, verantwortungsvollere oder zusätzliche Aufgaben übernehmen möchte. Mit dem nahenden Jahreswechsel kommt für viele auch ein Zeitpunkt, den sie gerne für eine persönliche Reflektion nutzen und um sich mit den Plänen für das neue Jahr zu beschäftigen. Dabei geht es gar nicht um die „guten Vorsätze“, die dann nach kürzester Zeit wieder vergessen sind. Vielmehr geht es darum, die eingeschlagene Richtung – beruflich wie privat – zu beleuchten und ggf. zu korrigieren. Das kann kleine wie große Veränderungen nach sich ziehen oder aber man erkennt, was man hat und man lernt es wieder zu schätzen. Zeit also, sich diese Fragen auch einmal selbst zu stellen... Wo komme ich her? Beginnen wir mit einer Bestandsaufnahme. Um für sich selber herauszufinden, was einem Spaß macht und welche Stärken man bisher nutzen konnte, ist es interessant, die folgenden Punkte für sich selbst zu beantworten: Was ist mir im Laufe meiner bisherigen Karriere besonders gut gelungen? Auf welche meiner bisherigen Leistungen bin ich besonders stolz und warum? Was will ich werden, wenn ich erwachsen bin? Was kann ich so richtig gut? Über welches Feedbacks / welche Rückmeldungen von Kollegen und Vorgesetzten in Bezug auf meine Arbeit  haben ich mich gefreut? Mit welcher Fähigkeit habe ich mein Team weiterbringen können? In der Regel arbeiten die wenigsten von uns alleine im stillen Kämmerlein vor sich hin. Wir arbeiten mit und für Menschen. Und auch, wenn sich ein Team in seiner Struktur und/oder Zusammensetzung immer mal wieder ändern kann, einfach austauschbar sind wir mitnichten. Natürlich geht es nicht darum, sich unersetzlich zu machen. Kollegen, die meinen, sie müssten ihr Wissen für sich behalten um ja vor der vermeintlichen Konkurrenz die Nase vorn zu haben, sind weder hilfreich noch wertvoll für ein Team. Im Gegenteil, wer so agiert, zeigt dass er kein Teamplayer ist und schadet dem Unternehmen und damit auch sich selbst. Was macht einen selbst also aus, was unterscheidet einen von den anderen Teamkollegen und womit trägt man selbst zum Teamerfolg bei? Was treibt mich an? Was motiviert mich morgens aufzustehen? Was steht nicht in meinem Lebenslauf steht und unterscheidet mich von allen anderen Bewerbern. Wie würde ich mich selbst in nur einem Wort beschreiben? Was kann ich besser, als meine Kollegen? Welche Eigenschaften schätzen meine Kollegen an mir? Was können meine Kollegen von mir lernen / was könnte ich ihnen beibringen? Jetzt geht es ans Eingemachte. Nachdem wir nun schon herausgefunden haben, was wir bisher erreicht und gelernt haben, werfen wir mal einen Blick in die Zukunft. Klar ist das Interesse eines neuen Arbeitgebers, was den Kandidaten denn dazu bewegt, seinen Job wechseln zu wollen. Wenn es nur darum geht, die aktuelle Situation so schnell wie möglich hinter sich zu lassen – egal wohin, nur weg – dann ist die Gefahr hoch, dass auch ein neuer Job nicht glücklicher macht. Daher ist die Erwartungshaltung an die Zukunft interessant. Doch auch, wenn man gar nicht vor hat, seinen Job zu wechseln, sollte man sich immer mal wieder überlegen, was man für sich selbst ändern oder verbessern möchte. Wo will ich hin? Welche Aufgaben möchte ich in naher Zukunft machen? Was will ich noch erreichen? Welche Kompetenzen möchte ich weiter ausbauen? Was ist ein gutes Unternehmen für mich? Wie sollte mein Arbeitsumfeld aussehen? Was erwarte ich von meiner Führungskraft? Unter welchen Voraussetzungen wäre ich noch erfolgreicher? Neben den persönlichen Motivationsfaktoren wird auch immer gerne die Frage nach den Schwächen gestellt. Darauf sind die meisten gut vorbereitet und servieren auswendig gelernte Antworten, die ungefähr so aufschlussreich sind, wie ein leeres Blatt Papier. Wobei es schon interessanter wird, wenn man sich selbst mal mit den Defiziten beschäftigt. Dabei geht es nicht darum, sich selbst klein zu machen sondern herauszufinden, wie man selbst damit umgeht und vermeintliche Mängel vielleicht sogar positiv für sich nutzen kann. Um dem ganzen noch etwas mehr Futter zu geben, können die folgenden Fragen aufschlussreich sein. Was blockiert oder demotiviert mich? Was fällt mir besonders schwer? Wo sehe ich Potential zur Weiterentwicklung? Wo bin ich mit mir selbst noch nicht zufrieden oder sehe Luft nach oben? Habe ich Stärken, die aktuell ungenutzt bleiben? Wie könnte ich diese einbringen? Wenn es eine Sache gibt, die ich zukünftig unbedingt übernehmen möchte, welche wäre das? Meine absolute Lieblingsfrage an... --- ### Minimalistische Weihnachtsbäckerei - Published: 2022-12-09 - Modified: 2022-12-09 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/09/minimalistische-weihnachtsbaeckerei/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Einfach, Einfache Schokokekse, Kekse, Nutellakekse, Plätzchen, Rezept, Schnell, Schoko, Schokoplätzchen, Weihnachten Ich habe ja einen Heidenrespekt vor all denen, die vor Weihnachten gefühlt 1000 verschiedene Sorten Plätzchen backen. Mal abgesehen davon, dass mein Job das nebenbei gar nicht zulässt und ich in der freien Zeit lieber andere Dinge mache (wie z. B. an diesem Beitrag zu schreiben), fehlt mir auch die Muße. Ich mag es schnell und einfach – aber ich mag halt auch Kekse. Vor allem Selbstgebackenes macht das Krümelmonster in mir überglücklich. Doch selbst für ganz faule Bäckermeister, oder eben die mit wenig Zeit, gibt es Lösungen. In meinem Fall ein kinderleichtes Rezept für Schokoplätzchen aus nur 4 Zutaten. Und auch die Zubereitung ist denkbar einfach. Alles zusammenkneten, ein paar flachgedrückte Kugeln aufs Backblech packen und dann kurz in den Ofen. Inklusive Spurenbeseitigung hat mich das nur eine halbe Stunde gekostet. Die schnellsten (und einfachsten) Schokokekse im Carepaket Vor einigen Wochen (lange vor Weihnachten) hat mir eine gute Freundin gestanden, dass sich eines ihrer Kinder wünscht, an Weihnachten Kekse zu backen. Beide Elternteile sind berufstätig, daneben kümmern sie sich um Haushalt und natürlich um die Kleinen. Die Begeisterung hinsichtlich dieses Kinderwunsches hielt sich also in Grenzen. Andererseits will sie den Beiden dieses kulturelle Erlebnis nicht vorenthalten, auch wenn sie selbst Weihnachten nicht feiert. Erfreulicherweise hatte ich letztes Jahr eine geniale Enddeckung gemacht, welche der perfekte Kompromiss für gestresste Eltern sein könnte – ganz einfache Schokoplätzchen, die auch noch super schnell gebacken (und gegessen) sind. Damit sie sich nicht auch noch im die Zutaten kümmern muss, kommt alles abgewogen und einsatzbereit als Überraschungspaket direkt bis an die Tür geliefert. Ich hoffe wirklich, das Ei überlebt den Transport... Weihnachtsbäckerei im Care-Paket Das Rezept für leckere Schokokekse mit nur 4 Zutaten 200 g Schokoladenaufstrich 150 g Mehl 1 Ei 1 Tütchen Backpulver Mehl und Backpulver in einer Schüssel miteinander vermengen, anschließend das Ei und Schokocreme dazugeben und von Hand oder mit dem Mixer zu einem Teig verrühren. Optional etwas Zimt dazugeben. Aus dem Teig entweder platte Kekse mit einem Durchmesser von etwa 5 cm formen oder den Teig zu kleinen Kugeln rollen und die Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Kekse gehen während dem Backen auf, daher sollte man etwas Abstand lassen. Für 10-12 Minuten bei 180 Grad (Umluft) im Backofen backen. Falls nach dem Abkühlen noch Kekse übrig sind, kann man die auch mit Schokoguss verzieren oder mit Kakaopulver bestäuben. Meditatives Backen Auch wenn ich neben Beruf, Haushalt, Hobbies und einigen privaten Themen nicht wirklich viel Zeit habe, sind selbstgebackene Kekse einfach etwas Besonderes. Und auch das Backen selbst kann ja so ein bisschen Me-Time sein, mit guter Musik im Ohr und Zimtgeruch in der Nase. Denn bei all dem (Weihnachts-)Trubel darf eines nicht zu kurz kommen – sich regelmäßig zumindest ein bisschen Zeit für sich selbst zu nehmen. Und da das mit den Keksen so schön fix geht, bleibt sogar noch ein bisschen Zeit, um die Nase in ein gutes Buch zu stecken. --- ### Vorher, Nachher – ein Kraftakt - Published: 2022-12-05 - Modified: 2022-11-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/05/vorher-nachher-ein-kraftakt/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Aufbewahrung, Ausmisten, Hobby, Minimalismus, Ordnung, Sperrmüll, Werkstatt, Werkzeug Irgendwann kommt ein Punkt, an dem es kippt. Von „Das kann man ja noch brauchen“ zu „Keine Ahnung, wofür das gut ist“ ist es ein schleichender Prozess. Bei uns im Haus war es eine über Generationen gewachsene kleine Werkstatt im Keller. Für manch einen ist das ein wahrgewordener Bastler- und Handwerkertraum. Hier hat er sich in Sägemehl aufgelöst. Im Zuge eines bevorstehenden Hausverkaufs muss alles weichen und damit hat auch dieser vollgestopfte Kellerraum nun ein Ende. Ursprünglich wurde die Werkstatt von meinem Großvater aufgebaut und genutzt. Er war sowohl handwerklich als auch künstlerisch begabt und hat in dem kleinen Kellerraum stundenlang gewerkelt. Als Kind war ich fasziniert von den vielen Dingen und habe ihm gerne bei der Arbeit zugesehen. Nur vor der Kreissäge hatte ich immer ein bisschen Respekt – mein Opa hatte nur neun Finger... Die Werkbank Marke Eigenbau Über die Jahre, lange nachdem mein Opa gestorben war, wurde die Werkstatt in der Familie immer weiter genutzt. Doch hauptsächlich war sie ein Aufbewahrungsort für alles rund ums Handwerken, angefangen bei Schrauben bis hin zu Farbdosen und allerhand verschiedenem Baumaterial. Auf dem Niveau meines Großvaters hat hier niemand mehr gewerkelt (und geputzt schon gar nicht). Zwar haben wir immer wieder versucht, Ordnung zu schaffen und Nützliches von Unnützem zu trennen, doch manche Mitbewohner waren längst noch nicht soweit, die Dinge loszulassen. Und so ist über die Jahre vieles in Vergessenheit geraten. Am Ende wusste keiner, was sich in all den schiefen Schränken, klemmenden Schubladen und staubigen Schachteln befindet. Wenn man also etwas brauchte, hatte man entweder die Wahl, einfach in den Baumarkt zu fahren oder 5 Stunden nach dem passenden Teil suchen und dann in den Baumarkt zu fahren. Zudem halten sich Farben, Kleister und Co in angebrochenen Dosen und Tuben auch nur eine begrenzte Zeit bevor sie eintrocknen. Da macht es bei manchem einfach keinen Sinn, etwas für einen späteren Zeitpunkt aufzubewahren. Glücklicherweise stand die jährliche Schadstoffsammlung im Ort gerade an und wir sind all die dubiosen Mittelchen schnell losgeworden. Auch viele Elektrogeräte hatten höchstens noch einen Museumswert. Sicherungen und Stromkabel waren nach vielen Jahrzehnten marode. Beim Einschalten haben so manche Geräte bedrohliche Geräusche und übel riechende Wolken von sich gegeben. Da wir an unserem Leben hängen, fanden diese Dinge bei der hiesigen Elektrosammelstelle ein neues Zuhause. Elektrogeräte und Elektrik mit Charakter Neben endlosen Behältern voll teils rostiger Schrauben und Nägel fanden sich kiloweise stumpfe Feilen und Sägen in Regalen und Schubladen. Eine wahre Goldgrube für Altmetallhändler. Für uns war es nur Ballast. Erstaunlicherweise ist es möglich, gefühlt tausend verschiedene Schrauben zu horten ohne dass bei Bedarf die eine passende Variante dabei ist. Wir haben also irgendwann aufgegeben und alles entsorgt. Bleiben durften nur einige wenige sortierte Schraubensorten, die wir dann bei Bedarf auffüllen. Beim Ausmisten stolpert man auch immer wieder über Schätze, wie eine alte Ölkanne oder verzierte Wandhaken. Jetzt heißt es hart bleiben. Alles fliegt raus. Das ganze hat in den letzten 40 Jahren (mindestens) niemand vermisst und es wird auch weiterhin keinem fehlen. Wannenweise Altmetall und Restmüll Nachdem Wäschekörbe voll Restmüll aus den Schränken, Regalen und Schubladen geräumt war, durften mehrere Kubikmeter Kleinholz auf den Sperrmüll. Ganz Nachkriegsmentalität waren die „Möbel“ der Werkstatt aus allerhand verschiedenster Materialien und Resten zusammengebaut. Da halfen am Ende nur noch Motorsäge und Flex, um dem ganzen beizukommen. Zu guter letzt mussten noch ein paar (viele, sehr viele) Eimer Sägemehl ausgekehrt werden, dass sich über viele Jahre ungestört hinter den Schränken sammeln durfte. Und das ist nur ein Bruchteil... Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, dass alles an Werkzeug in den dafür vorgesehenen Werkzeugkoffer passen muss. Für Schauben und anderes „Verbrauchsmaterial“ haben wir eine durchsichtige Box, in der alles wiederum in kleinen durchsichtigen Behältern übersichtlich sortiert bleibt. Dazu kommen noch die Elektrogeräte, wie Bohrmaschine und Co, die im Regal stehen dürfen. Aber dann ist Schluss. Mehr braucht es nicht und mehr darf es nicht wieder werden – schon gar nicht ein ganzer Raum. Die Ölkanne habe ich zu meiner Schande allerdings aus der Kiste gefischt. Dafür verlässt aber eine ungeliebte Glaskaraffe, die wir als Vase genutzt hatten, den Haushalt und ich habe endlich eine Gießkanne für meine Pflänzchen. --- ### 24 Türchen [Irr-]Sinn - Published: 2022-11-28 - Modified: 2022-11-20 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/ - Kategorien: DIY, Finanzen - Schlagwörter: 24, 24 Türchen, Advent, Adventskalender, DIY, Finanzen, Kalender, Konsum, LastMinute, Weihnachten Was ist das eigentlich mit den Adventskalendern? ! Früher gab es so einen ganz einfachen Kalender mit 24 kleinen Stückchen Schokolade. Das war was ganz Besonderes. Auch wenn ich als kleines Kind wenig Verständnis dafür hatte, dass das erste Türchen nicht automatisch am ersten Advent geöffnet werden durfte – der viel damals, wie das halt so ist, auf den letzten Sonntag im November. Heute kann man mit so einem einfachen Adventskalender kein Kind mehr hinterm Ofen vorlocken. Da muss es schon der Marken-Kalender mit 24 verschiedenen Überraschungen sein, bloß nicht zu mickrig und schon gar nicht jeden Tag dasselbe. Und wenn schon die Kleinen etwas bekommen, dürfen die Großen ja nicht leer ausgehen. Angefangen bei Schnapspralinen über Sexspielzeug bis hin zu Luxuskosmetik wird so ziemlich alles in 24 hübsche kleine Schachteln verpackt und zu horrenden Preisen an den zahlungswilligen Kunden gebracht. Adventskalender mit Lebensmitteln Gewürze, Tee, Marmelade, Salami – kaum etwas, dass sich nicht als Inhalt für einen Adventskalender eignet. Und jedes Jahr kommen neue Absurditäten hinzu. Gerne auch in Bio, Nachhaltig und Fail. Was allerdings fair und nachhaltig an einem völlig überteuertem Berg Verpackungsmüll sein soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Man schaue nur auf die Kilo-Preise, die gerne mal das 10-fache über dem normalen Verkaufspreis eines Produktes liegen. Adventskalender mit Kosmetik Mal abgesehen davon, dass haufenweise Cremes, Seren und Tinkturen die Haut mehr stressen als dass sie wirklich hübscher, jünger und klüger machen, ist es auch beeindruckend, was man für einen Kalender für große Kinder ausgeben kann. Doch scheinbar gibt es noch genug Kunden, die ohne mit der Wimper zu zucken mal eben ein paar hundert Euro dafür hinblättern, jeden Tag ein Türchen öffnen zu dürfen. Das glaubt ihr nicht? Dann schaut euch doch mal diese schöne Bilderstecke mit den besten Beauty-Kalendern für Erwachsene an. Adventskalender mit Getränken Vor vielen Jahren war das noch wirklich lustig. Da hat eine bekannte Biermarke einen Kalender herausgebracht, in dem für jeden Tag eine Dose Bier enthalten war. Ähnlich wie dem früheren Adventskalender für Kinder, in dem es jeden Tag ein Stück Vollmilchschokolade gab, ging es auch hier nicht um Abwechslung. Doch diese Zeiten, in denen man derart minimalistisch durch die Adventszeit gekommen ist, sind längst Geschichte. Jetzt sind es mindestens 12-24 verschiedene Sorten Bier oder hochprozentiges wie Gin oder Whiskey. Adventskalender mit Süßigkeiten Ja, es gibt sie noch, die Adventskalender, in denen „nur“ Schokolade enthalten ist. Doch auch hier haben Luxus und Überfluss Einzug gehalten. Jeden Tag ein popliges Stück Schokolade? Das geht ja gar nicht. Da muss es schon immer etwas anderes sein, Abwechslung und Überraschungen sind gefragt. Wobei so überraschend ist das alles ja gar nicht, der Inhalt ist ja meist hinten auf der Verpackung aufgedruckt und ich weiß lediglich nicht, was an welchem Tag drin ist. Falls man das nicht auch an der Größe der Türchen erkennen kann. Spezielle Adventskalender So schnöde Süßigkeiten sind natürlich nichts für große und kleine Luxuskinder. Da darf dann gerne auch mal Spielzeug sein. Und für alle, die aus dem Kinderspielzeug schon raus gewachsen sind, nicht aber aus dem Adventskalender, gibt es dann noch Varianten mit Schmuck (ja, das konnte ich auch kaum glauben), Werkzeug oder eben Spielzeug für Erwachsene. Und wenn das immer noch nicht funktioniert, um den willigen Konsumenten zum Geldausgeben zu animieren, gibt es ja noch den Adventskalender für Haustiere. Denn bei Katze, Hund & Co. sitzt der Geldbeutel ja bekanntlich besonders locker. Doch nicht nur die Preise sind absurd, auch der Verpackungswahnsinn ist grandios. Da beschweren wir uns über Müllberge und dass Dritte-Welt-Länder ihren Abfall direkt in Flüsse entsorgen. Und dann gönnen wir uns einen edlen Adventskalender weil das Jahr ja so hart war und wir uns soooooo gerne nochmal in unsere unbeschwerte Kindheit zurückversetzen wollen. Einfacher und günstiger – Selbermachen Natürlich kann ich nur zu gut verstehen, wie schön es ist – auch mit fortgeschrittenem Alter – einen Adventskalender zu bekommen. Seit ich meinen Mann kenne, bekommt er jedes Jahr einen und auch seine Augen leuchten jedes Mal genau so, wie die eines überglücklichen Kindes. Jedoch braucht es dazu weder viel Geld noch viel Material, um ihn glücklich zu machen. Da reicht tatsächlich ein kleines Stück Schoki. Neben Süßigkeiten, die man dann „ganz normal“ kaufen kann, eignet sich alles, was die Zielperson noch so mag. Ganz ohne Müll ist es dann auch schwierig aber man kann zumindest den Verpackungsirrsinn etwas eingrenzen. Verpackt wird in Zeitungspapier, Klopapierrollen oder, wenn wenig Zeit für kreative Ergüsse ist, in wiederverwendbare Stoffbeutel. Letztere nutze ich seit mehreren Jahren immer wieder gerne. Die gab es mal günstig beim Kaffeeröster und wurden dann einfach in der Lieblingsfarbe eingefärbt. Der einzige Nachteil ist, dass der Inhalt leicht erfühlt werden kann. Da wird geknautscht, geschüttelt und geraten. In solchen Momenten merkt man dann schnell, dass in uns allen auch im Erwachsenenalter noch ein kleines, neugieriges Kind steckt. Last Minute Lösung Wenn ihr jetzt auch noch schnell einen Kalender für eure/n Liebsten auftreiben wollt aber gleichzeitig weder viel Zeit investieren könnt, noch viel Geld investieren wollt, gibt es eine ganz einfache Variante. Sucht euch einfach 24 Sprüche oder Zitate zu einem bestimmten Thema heraus, schreibt oder druckt diese auf Papier und rollt das ähnlich wie Lose zusammen. Damit ihr jetzt nicht schon im November in Vorweihnachtsstress geratet, habe ich euch mal eben etwas Inspiration zusammengesucht. 24 Zitaten zum Thema Finanzen & Reichtum: Geld ist nicht alles, aber es stellt sicher, dass der Kontakt mit Ihren Kindern nicht abbricht. – J. Paul Getty Ich bin ein Jahr lang tot, aus steuerlichen Gründen. – Douglas Adams Ich war noch nie in einer Situation, wo Geld zu besitzen die Situation schlimmer gemacht hätte. – Clinton Jones Das einzige, was einem Geld bringt ist die Freiheit, sich keine Sorgen um Geld machen zu müssen. – Johnny Carson Zufriedenheit macht arme Leute reicht; Unzufriedenheit macht reiche Leute arm. – Benjamin Franklin Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt. – Henry Ford Wer der Meinung ist, dass man für Geld alles haben kann, gerät... --- ### Von 0 auf 180 - Bombenstimmung - Published: 2022-11-21 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/21/von-0-auf-180-was-treibt-dich-an/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Antreiber, Innere Antreiber, Transaktionsanalyse Wir alle kennen das. In bestimmten Situationen oder bei bestimmten Aussagen sind wir sofort auf 180 und sehen Rot. Oft wissen wir selbst sogar um unseren wunden Punkt bzw. wir kennen die Themen, auf die wir immer wieder anspringen. Warum verhalte ich mich bestimmten Situationen immer wieder auf dieselbe Art? Warum kann ich mich nicht kontrollieren oder steige immer wieder auf dieselben Konflikteinladungen ein. Welchem Muster folgt mein Verhalten? Wie kann ich es beeinflussen und bewusst steuern? Diese und ähnliche Fragen stellen wir uns besonders dann, wenn wir mal wieder mit jemandem zusammengerasselt sind oder wenn wir (mal wieder) eine Verhaltensweise abgespult haben, die wir so eigentlich gar nicht leben wollen. Oder wir haben uns bereitschlagen lassen, eine zusätzliche Aufgabe zu übernehmen, statt einfach mal Nein zu sagen. Gerade in stressigen Situationen neigen wir dazu, automatischen Verhaltensmustern zu folgen, oft ohne es überhaupt zu merken. Die Ursache kann in dem Fall ein innerer Antreiber sein. Der Begriff kommt aus der Transaktionsanalyse und soll beantworten, warum wir fühlen, denken und handeln, wie wir es eben tun. Damit sind Regeln und Verhaltensweisen gemeint, die wir schon von Kindesbeinen an verinnerlicht haben. Dabei haben uns nicht nur die Erziehungsweisen und Forderungen unserer Eltern geprägt sondern auch die Erwartungen und Ansichten in unserem sozialen Umfeld. Wir haben sozusagen gelernt, wie wir „gut durchs Leben kommen“. Als Kind haben wir uns unbewusst daran orientiert, weil die Aufmerksamkeit und Zuneigung unserer Eltern für uns überlebenswichtig waren. Als erwachsener Mensch ist es sinnvoll, die eigenen Antreiber herauszufinden und die dahinterliegenden Glaubenssätze mitsamt ihrer Auswirkungen auf unser Leben zu überprüfen. Dabei sind diese Antreiber erst mal völlig neutral, keiner ist besser oder schlechter als der andere. Doch gerade besonders stark ausgeprägte Antreiber können, wenn sie zu extrem ausgelebt werden, zu Stress und Erschöpfung führen. Ebenso können diese Antreiber dazu führen, dass wir auf bestimmte Trigger immer wieder nach demselben Muster reagieren. Wir haben sozusagen einen wunden Punkt und unser Gegenüber muss nur die richtigen Knöpfe drücken, um uns an die Decke gehen zu lassen. Wenn ich etwa weiß, dass mein Kollege immer alles zügig erledigt haben will (mach schnell), brauche ich nur ein bisschen trödeln um ihn zu reizen. Oder ich habe einen Partner, der sehr harmoniebedürftig und konfliktscheu ist (Mach es allen recht). Solche Menschen gehen Diskussionen dann meist aus dem Weg, um Zurückweisung zu vermeiden. Da reicht dann schon eine spitze Bemerkung und der andere zieht sich in sein Schneckenhaus zurück. Die folgenden fünf Antreiber sind bei uns allen mehr oder weniger stark ausgeprägt: Sei perfekt Wo es auf detailgenaues und sorgfältiges Arbeiten ankommt, fühlen sich Menschen mit diesem Antreiber wohl. Jede Aufgabe will zu 150 % erledigt werden – natürlich fehlerfrei. Kosten und Zeitaufwand können da schon mal aus dem Ruder laufen. Motto: Perfekt ist gerade gut genug. Schwächen: perfektionistisch, neigt zur Übererfüllung, anspruchsvoll Stärken: genau, präzise, gründlich Mach schnell Wer mit diesem Antreiber unterwegs ist, ist eigentlich immer schon zwei Schritte voraus. Oft werden mehrere Dinge gleichzeitig getan, es bleibt wenig bis keine Zeit fürs Zuhören, Problemanalyse oder Hinterfragen von Prozessen und Aufgaben. Motto: Nur keine Zeit verlieren. Schwächen: ungeduldig, nervös, hektisch, abgelenkt Stärken: dynamisch, aktiv, entscheidungsfreudig Sei stark Menschen mit diesem Glaubenssatz haben gelernt, ihre Gefühle nach außen hin zu verbergen. Emotionen zu zeigen verbinden sie mit Schwäche, sie sind gerne unabhängig und vermeiden es, fremde Hilfe anzunehmen. Motto: Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Schwächen: emotionslos, zurückhaltend, verschlossen Stärken: konsequent, beherrscht, diszipliniert Streng dich an Menschen, bei denen dieser Antreiber besonders stark ausgeprägt ist, zeichnen sich durch ein besonders hohes Level und Pflichtbewusstsein, Einsatz und Fleiß aus. Aus ihrer Sicht ist immer viel Arbeit und Energie nötig, um ein Ziel zu erreichen. Motto: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Schwächen: verbissen, hoher Leistungsdruck Stärken: pflichtbewusst, engagiert, beharrlich Mach es allen recht Wer mit diesem Antreiber unterwegs ist, hat oft schon von klein auf gelernt, dass die eigenen Bedürfnisse nicht wichtig sind. Aus Angst vor Konflikten und Zurückweisung steckt man lieber selbst zurück. Wer immer lieb und brav ist, wird akzeptiert. Wer unbequem ist, erfährt Ablehnung. Motto: Sei immer lieb und freundlich. Schwächen: aufopfernd, konfliktscheu, leicht auszunutzen Stärken: kooperativ, empathisch, loyal, diplomatisch, hilfsbereit Die psychologische Bedeutung wird klar, wenn das Wort „immer“ eingefügt wird, der Antreiber also verabsolutiert wird. In diesem Sinne verstandene Antreiber wirken als stressauslösende Trigger. Wer also IMMER perfekt sein muss, wird große Schwierigkeiten haben, eigene Schwächen anzunehmen. Aber auch gegenüber den Mitmenschen kommen die eigenen Antreiber zu tragen. Denn was wir bei uns selbst nicht leiden können, ertragen wir bei anderen noch weniger. Wenn man die eigenen Unzulänglichkeiten quasi spiegelbildlich vor Augen geführt bekommt, ist man besonders unerbittlich. Die eigenen ungeliebten Eigenschaften triggern uns also auch, wenn wir sie an anderen erleben. Im Nachhinein stellen wir dann fest, dass wir uns von einer bestimmten Situationen von unseren Antreiben haben steuern lassen und brav unseren antrainierten Verhaltensmustern gefolgt sind. Doch bis man das bewusst wahrnimmt, ist viel Übung und Selbstreflexion notwendig. Wer seine besonders stark ausgeprägten Antreiber kennt, kann die Situationen, in denen man nach einem typischen Muster reagiert, frühzeitig erkennen. Indem man sich sozusagen die Erlaubnis erteilt, dem Glaubenssatz nicht zu folgen, kann man in kritischen Momenten gegensteuern. Statt also von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen, kann man sich sagen: „ich darf den Augenblick genießen“. Statt Hals über Kopf loszurennen, sollte man innehalten und sich erinnern: „ich darf mir die Zeit nehmen, um eine gute Entscheidung zu treffen“. Und auch, wenn das alles jetzt sehr viel „Psycho-BlaBla“ war, ist es doch gerade auch im Hinblick auf die eigenen finanziellen Entscheidungen wichtig zu wissen, von welchen Verhaltensmustern man sich unbewusst leiten lässt. Wer meint, immer alles perfekt machen zu müssen, wird womöglich niemals mit dem Investieren beginnen. Denn solange man nicht alles weiß und jede Eventualität analysiert hat, kann man ja nicht loslegen. Schnell, schnell Entscheidungen treffen, nur nichts verpassen, sich keine Chance entgehen lassen. Im Zweifel reagieren wir übereilt und bereuen unser Handeln im Nachhinein. Und bloß nicht zugeben, dass man auch mal Verluste eingefahren hat. Und selbst wenn,... --- ### Der Countdown läuft - Geschenke für jedes Budget - Published: 2022-11-14 - Modified: 2022-11-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Aktienspielgeld, Brevet, Escape Room, Fahrsicherheitstraining, Geschenk, Geschenke für Partner, Geschenkideen, Gutschein, Indoor, Panzer fahren, Skydiving, Spielgeld, Weihnachten, Weihnachtsbaum, Wellness Glücklich, wer sich frei von sämtlichen Verpflichtungen gemacht hat. Gerade an den Feiertagen, auf die wir uns ja freuen und die eigentlich eine schöne Zeit sein könnten, lassen sich viele von äußeren Erwartungen fremdbestimmen. Gerade die eigene Familie kann hier schnell zum größten Stressfaktor werden. An Weihnachten haben alle zusammenzukommen und auf Kommando fröhlich und harmonisch zu sein. Ein Tag bei den eigenen Eltern, den anderen bei den Schwiegereltern, zwischendurch zu Oma, Opa, Tante, Onkel und allen, die sonst noch über zu wenig unterjährige Aufmerksamkeit klagen. Scheidungskinder haben gleich doppelt viel Spaß! Alternativ kann man auch gleich die eigenen 4 Wände zum Ort des Gemetzels – äh, der Besinnung natürlich – erklären. Dann kann man die Vorweihnachtszeit zur Menüplanung, Vorbereitung, Putzen, Grundsanierung ... nutzen. Oder man taucht einfach unter und ignoriert alle Versuche familiärer Kontaktaufnahme. Aber das ist alles noch in weiter Ferne und nur die ganz strukturieren und organisierten unter uns haben bereits die fertig verpackten Geschenke für Freunde und Familie im Schrank liegen. Generell sollte man sich erst einmal fragen, ob und wem man überhaupt etwas schenken möchte. Irgendwann sind die meisten von uns in einem Altern, in dem man sich die meisten Wünsche selbst erfüllen kann. Dazu kommt, dass kaum jemand überhaupt Wünsche hat. Denn die meisten Bedürfnisse befriedigen wir mit einem schnellen Klick auf den „Kaufen-Button“ sofort. Wir sind gar nicht mehr in der Lage, zu warten oder auf ein Ziel hinzusparen. Jetzt könnte man durchaus beschließen, sich (ab einem gewissen Alter) einfach nichts mehr zu schenken. Aber das wäre natürlich zu einfach. Und zugegebenermaßen macht ja auch das Schenken an sich schon Freude, nicht nur dem Beschenkten, sondern auch dem Schenkenden. Und so gibt es am Ende hoffentlich eine kleine aber feine Auswahl an Menschen, denen man einfach ein Päckchen überreichen möchte. Doch jetzt wird es schwierig, denn was genau soll in dem Päckchen drin sein? Erst einmal sollte es nicht darum gehen, eine Schuld auszugleichen nach dem Motto „ich hab was für nen Fuffi bekommen, also muss ich jetzt genauso viel ausgeben“.   Klar muss man eine Obergrenze festlegen, was man denn ausgeben möchte oder kann. Aber das eigentliche Ziel sollte sein, demjenigen eine Freude zu machen und ihn im besten Fall zu überraschen. In den wenigsten Fällen haben Erwachsene aber einen Wunschzettel, da wächst man wohl raus wie aus dem Glauben an den Weihnachtsmann. Und wie schon erwähnt, werden Wünsche ja meist sofort erfüllt. Da bleibt nichts für eine Liste außer Weltfrieden und Lottogewinn. Doch da wir kein Flaschengeist sind (und der ja solche Wünsche eh nur mit bösen Nebeneffekten erfüllt), sollten wir vielleicht eher im Bereich des Möglichen bleiben. Um euch die Suche nach einem schönen Geschenk etwas zu erleichtern, habe ich im Folgenden mal all die Ideen aufgelistet, mit denen ich bisher leuchtende Augen beim Beschenkten auslösen konnte. Anfangs hatte wir beide noch ein niedrigeres Gehalt, da fielen die Geschenke kleiner aus. Doch den einen oder anderen Wunsch hatte ich schon länger auf der Liste. Manches habe ich uns erst nach langer Zeit gönnen können. Anderes hingegen hat mich keinen einzigen Cent gekostet, ist aber deswegen nicht weniger gut angekommen. Zwischenzeitlich zahlen wir einen Hauskredit ab, das grenzt das Budget wieder etwas ein. Indoorklettern – mittlere Preisklasse, sportliche Oberklasse Wer sich gemeinsam mit seinem Partner mal so richtig austoben möchte und vielleicht auch mal die eigenen Grenzen  ausloten will, ist beim Klettern gut aufgehoben. Neben dem klassischen Klettergarten im Wald gibt es auch einige Indoor-Kletterhallen. Hier kann man sich unabhängig vom winterlichen Schmuddelwetter gegenseitig Mut machen und anfeuern. NoSports-Gutscheine / Faultier-Gutscheine – kostet keinen Cent Bei all dem Aktivismus vergessen wir manchmal, dass es durchaus auch mal eine Auszeit braucht. Sowohl Körper als auch die Seele wollen hin und wieder einfach nichts tun. Ist zwar nicht besonders social-media-tauglich aber dafür um so befriedigender. Vor allem, wenn man guten Gewissens den „Wir-joggen-heute-nicht-Joker“ ziehen kann. Gutschein für Restaurantbesuche – Liebe geht durch den Magen Von gutbürgerlicher Küche über bis hin zum exklusiven Steakhaus, mit einem Gutschein für ein gemeinsames Essen außer Haus kann man fast nichts falsch machen. Wir gehen wirklich selten essen, daher ist es für uns immer wieder etwas Besonderes, in ein „richtiges“ Restaurant zu gehen. Also keine Lieferpizza, kein Schnellimbiss, sondern richtige Teller, Gläser, Besteck und das Gefühl, ein bisschen betüttelt zu werden. Skydiving – Abheben ohne abzuheben Wer vom Gleitschirmfliegen oder Fallschirmspringen träumt, kann das auch auf dem sicheren Boden ausprobieren. Im senkrechten Windkanal darf man ganze 2 Minuten! ! ! den Traum vom Fliegen leben. Wer sich allzu ungelenk anstellt, klebt dann zur Belustigung aller Zuschauer am Plexiglas. Allerdings verhindert der hohe Preis, dass sich Suchtpotential einstellt. Wellness-Wochenende – da braucht es schon ein bisschen Futter im Geldbeutel Eines vorweg – es gibt auch Männer, die auf Wellness stehen. Ich habe so ein Exemplar. Für ihn gibt es nichts schöneres, als nach einem entspannenden Saunagang dick in Handtücher eingewickelt auf einer Liege am Pool zu schlummern. In so einer Situation legt er auch ein beeindruckendes Durchhaltevermögen an den Tag. Oft drehe ich schon wieder ein paar Runden im Pool ohne dass er es überhaupt mitbekommt. Wellness im Allgäu Escape Room – Zwangskuscheln mit den besten Freunden Wer nicht davor zurückschreckt, mit den besten Freunden ein paar Stunden in einem Raum eingezwängt zu verbringen, hat in einem der unzähligen Escape Rooms bestimmt viel Spaß. Uns hat man am Ende aus Mitleid raus gelassen, da wir uns völlig verfranzt hatten. Trotzdem war es ein voller Erfolg denn am Ende zählt nur die gemeinsam verbrachte Zeit. Panzer fahren – weder nachhaltig noch günstig aber mit großem Spaßfaktor Das ist zugegebenermaßen nicht für jeden das richtigen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Bagger oder Traktor zu fahren. Da man das nicht überall machen kann, kam auch noch ein Hotelaufenthalt dazu. Doch das Warten und Sparen hat sich gelohnt, denn allein das Erlebnis, mit so einem Ungetüm ein paar Runden zu drehen, ist wirklich eindrucksvoll. Ebenso bedrückend ist aber auch die Vorstellung, dass damit tatsächlich Soldaten in den Kampf ausrücken. In so einem... --- ### Persönliche Entwicklung durch Yoga - Published: 2022-11-10 - Modified: 2022-11-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/10/persoenliche-entwicklung-durch-yoga/ - Kategorien: Gastbeiträge, Mindset - Schlagwörter: Entspannung, Gastartikel, Loslassen, Namaste, Persönliche Entwicklung, Persönlichkeitsentwicklung, Yoga, Yoga-Teacher-Training Ich darf mich heute sehr glücklich schätzen, dass sich Julia von einfachfreileben die Zeit genommen hat, einen Gastartikel für meinen Blog zu verfassen. Da ich schon eine ganze Weile auf ihrem Blog mitlese, ist mir aufgefallen, mit welcher Leidenschaft und Begeisterung sie immer wieder das Thema Yoga anschneidet. Man merkt, wie es ihr Leben bereichert und ich war neugierig, mehr über ihren Weg dorthin zu erfahren. Yoga: Der Booster zur persönlichen Entwicklung Unsere Tochter war zwei und unser Sohn seit ein paar Monaten auf der Welt. Die letzte Zeit war nicht einfach gewesen, mein Schwiegervater war vor ein paar Wochen nach einer Krebserkrankung gestorben. Ich saß bei meiner Zahnärztin zur Kontrolle. „Sie knirschen mit den Zähnen! “, stellte sie fest und fragte mich, ob ich Stress habe. Mit einem Kleinkind und einem Baby zu Hause und einem Mann, der kurz vor dem Burnout stand war ich mit den Nerven am Ende. Dazu stand der Umzug in unser neues Haus an. „Sie sollten etwas zu ihrer Entspannung machen, Yoga vielleicht! “ Ich suchte mir über die VHS einen Yoga-Kurs im Ort und so begann die wahrscheinlich größte persönliche Entwicklung meines Lebens. In den letzten 14 Jahren spielte Yoga mal mehr oder mal weniger eine Rolle in meinem Leben. Über Jahre hinweg besuchte ich einmal die Woche einen VHS-Yogakurs. Am 13. August 2018 nahm ich an der Reihe „Yoga auf dem Fernsehturm“ teil. Diesen Abend hatte ich meiner Freundin zum Geburtstag geschenkt und er sollte mein ganzes Leben verändert. Kennst Du das, wenn Du weißt, dass etwas Unglaubliches passiert? Die Stunde wurde von Britta und Sibylle angeboten, den Inhaberinnen des Yoga Loft West. Sibylle nahm mich zur Begrüßung gleich in den Arm und Britta leitete die Stunde so präzise an, dass ich sie mit geschlossenen Augen hätte praktizieren können. In den folgenden Wochen stieß ich immer wieder auf die im Yoga Loft West angebotene Yoga-Lehrer*innen-Ausbildung und begann zu überlegen. Ich wollte schon länger tiefer in die Yoga-Philosophie eintauchen, mehr wissen, mehr lernen. Noch bevor das Jahr zu Ende war, meldetet ich mich an. Yoga-Teacher-Training Noch nie habe ich so viel geweint, wie im Yoga-Teacher-Training. Hier fühlte ich mich richtig und anerkannt, aber mir wurde auch bewusst, dass mein Leben, so wie ich es lebte, nicht zu mir passte. Ich achtete viel zu sehr darauf, was andere Leute von mir dachten, ich hatte kaum Selbstbewusstsein und wusste nicht, was ich wirklich wollte. Mir fehlte einfach der Sinn im Leben. Doch während der kommenden fast zehn Monate Teacher Training legte ich den Grundstein mehr. Das Eintauchen in Yoga und die Philosophie veränderte mich komplett, tut es noch heute. Ich lernte nicht nur, wie ich Yoga anleite, ich lernte so viel mehr. Yoga ist mehr als nur Entspannung Viele Menschen verbinden mit Yoga Entspannung und ja, wenn ich Yoga praktiziert habe, bin ich anschließend entspannt. Allerdings ist Yoga viel mehr. Durch die Verbindung von Atem und Bewegung wird der Körper und der Geist in einen Zustand versetzt, der keinen Platz für anderes lässt, alles fließt. Yoga kann anstrengend sein, herausfordernd, aber auch sanft und gelassen. Yoga kennt keine Vergleiche Wer kennt sie nicht, die Yogi und Yogini, die sich unglaublich verbiegen können. Daneben kann man sich ganz schön klein fühlen. Aber genau das ist falsch. Yoga kennt keine Vergleiche. Jeder Körper ist anders, jeder Mensch ist anders. Erst wenn Du verstanden hast, dass nur wichtig ist, was Du fühlst, wie Du für Dich praktizierst, für Dich lebst, wirst Du Freiheit erlangen. Ich glaube, dass dies auch eine meiner größten Erkenntnisse war, die sich auf meinen ganzen Alltag auswirkt. Jeder Mensch ist einzigartig. Wir alle haben unsere Stärken und unsere Schwächen. Und diese machen uns liebenswert. Es gibt da dieses schöne Zitat: „Jeder von uns ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben lang glauben, er ist dumm! “ Ich habe eine Kollegin, die wunderbar singen kann. Sie singt immer wieder mal im Büro zwischendurch und ich freue mich jedes Mal, ihre Stimme zu hören. Ich kann leider gar nicht singen, dafür kann ich anderen Menschen gut zuhören und Ihnen dabei das Gefühl geben, ganz bei Ihnen zu sein. Im Yoga kann ich beispielsweise keinen Spagat, konnte ich noch nie und egal wie sehr ich mich anstrenge, ich werde wohl niemals einen Spagat können. Aber das ist ok. Es ist nicht wichtig, ob ich ihn kann. Wichtig ist, dass das was ich tue, mir guttut. Ich höre auf mich und meinen Körper. Er kennt meine Grenzen. Yoga im Alltag leben Der Weg zur Erleuchtung, wie Buddha ihn gegangen ist, besteht aus acht Gliedern. Viele kennen nur drei. Die Asanas – die klassischen Yoga-Übungen, Mediation und die Atmung. Doch in diesem Pfad gibt es auch Regeln oder Anleitungen, etwa wie Du mit Deiner Umgebung und anderen Menschen umgehst oder mit Dir selbst, Selbstreflektion. Achtsamkeit ist genauso wichtig wie die anderen Glieder. Dabei wird nicht ein Punkt nach dem anderen abgearbeitet, sondern alles existiert nebeneinander. Das letztendliche Ziel dieses Weges ist Samadhi, die völlige Ruhe des Geistes. Diese Regeln, die vermutliche zwischen 600 vor Christus bis 200 nach Christus (hier gibt es unterschiedlichen Auffassungen) verfasst wurden, haben auch heute nichts an ihrer Aktualität verloren. Sie können gute im Alltag umgesetzt werden und sind heutzutage – meiner Meinung nach – wichtiger denn je. Ich versuche vieles aus der yogischen Philosophie in meinem Alltag zu beachten. Ich bin Vegetarierin, esse kein Fleisch oder Fisch, keine Wurst. Im Umgang mit anderen Menschen versuche ich offen und unvoreingenommen zu sein. Denn was ich sehe, ist nur eine Seite, nur meine Perspektive. Im Umgang mit mir selbst bin ich nachgiebig und praktiziere Selbstliebe. Immer wieder nehme ich mir im Alltag Zeit für eine tiefe Atmung, konzentriere mich darauf meine Schultern sinken zu lassen und mich kurz zu entspannen. Die Welt ist schnell, laut und voll geworden. Mit den sozialen Medien sind wir in Sekunden am anderen Ende der Welt. Wir sind immer abrufbereit und am meisten leidet darunter unsere... --- ### Schokolade, die nicht dick macht - Published: 2022-11-07 - Modified: 2022-11-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/07/schokolade-die-nicht-dick-macht/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: #wiewollenwirleben_efl, Blogparade, Finanzen, Steuern, Umwelt, Umweltschutz In ihrer Blogparade stellt Julia von einfach frei leben die wirklich sehr spannende Frage „Wie wollen wir leben? “. Während ich so darüber nachdenke, schiebt sich ein Bild aus meiner Kindheit vor mein geistiges Auge. Mit Begeisterung habe ich mir immer und immer wieder das Schlaraffenland angehört. Ein Ort, an dem Milch und Honig fließt und man endlos futtern kann, ohne zuzunehmen. Und auch später ist mir dieser Gedanke immer mal wieder begegnet, wenn die Protagonisten in Filmen in den Himmel kommen und davon schwärmten, dass sie ohne Folgen und nach Herzenslust naschen könnten. Als bekennender Schokoholic wäre das mein Idealbild der Zukunft. Doch Spaß beiseite, das Thema ist viel zu wichtig, um in Kindheitserinnerungen zu schwelgen. Wobei so mancher ungemütliche Zeitgenosse vielleicht wesentlich entspannter wäre, wenn er ohne Reue allen kulinarischen Genüssen nachgeben könnte. Und damit wären wir auch dem Traum meines erwachsenen Ichs von einer besseren Welt schon ein ganzes Stück näher. In dieser gäbe es nämlich keine Despoten, die Länder in Korruption, Armut und Ungleichheit stürzen. Niemand würde Kriege anzetteln oder Umwelt und Menschen ausbeuten. Stattdessen würden wir friedlich miteinander leben und vor allem akzeptieren, dass wir nicht alle dasselbe denken, glauben und fühlen müssen. Während ich für mich so über das Thema philosophiere, stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn alle Menschen rücksichtsvoll, emphatisch und genügsam wären. Wenn es keine unterschiedlichen Religionen gäbe. Wenn wir alle dieselbe Sprache sprechen würden. Klingt erst mal nach einer friedlichen und glücklichen Welt. Aber eben auch nach Gleichschaltung und Langeweile. Womöglich wäre ich nur ein weiterer Despot, der seine Weltsicht als die einzig richtige ansieht. Umwelt Und doch sind manche Ansichten nun mal richtiger als andere. Das wir unsere Lebensgrundlage zerstören, wenn wir unsere eigene Umwelt zumüllen und ausbeuten, kann man nicht ignorieren (wenn auch viele es immer noch hartnäckig versuchen). Der Mond ist besser erforsch, als unsere Unterwasserwelt. Doch wir Menschen tendieren dazu, nur zu schützen, was wir kennen. Und so verlieren wir unwissentlich eine ganze Welt, die voll erstaunlichster Dinge ist. Ich hoffe, dass die Erde noch eine Zukunft hat, ob mit oder ohne uns Menschen. Vielleicht mit weniger von uns. Denn eines zeigt uns die Natur immer wieder – am Ende findet sie ihr Gleichgewicht. Doch solange wir Menschen hier zu Gast sind, würde ich mir wünschen, dass wir wieder zu schätzen lernen, was die Natur für uns leistet, dass sie uns am Leben hält. Statt grauer Asphaltwüsten würde ich mir begrünte Städte wünschen. Und statt die Natur mittels Terraforming an uns anzupassen, sollten wir uns an die Natur anpassen. Und vielleicht  kommen wir mancherorts zu genau dieser Erkenntnis, bevor sie sich wehrt, Flüsse aus einem menschengemachtes Korsett ausbrechen und Berghänge sich mittels Erdrutsch ihrer Besatzer entledigen. Finanzen Es ist genug Geld da, wir setzen es nur leider nicht richtig ein. Wir alle zahlen Steuern, und zwar nicht wenig. Doch wir haben bemerkenswert wenig Einfluss darauf, wie dieses Geld – unser Geld – eingesetzt wird. Immer wieder staune ich, wie leichtfertig mit diesem Geld umgegangen wird. Ist ja nicht das eigene. Es fällt uns also offensichtlich leicht, verantwortungsvoll zu handeln, wenn es um unsere eigenen Finanzen geht. An anderen Stellen zeichnet sich hier ein gegenteiliges Bild ab. Verantwortung In Firmen agieren Manager nicht immer im finanziellen Sinne des Unternehmens. Projektmanager interessieren sich nicht für ihr Budget, Angestellte behandeln das Equipment nachlässig, Projektkosten laufen aus dem Ruder. Ist ja nicht das eigenen Geld und nach Feierabend gibt so manch einer die Verantwortung an der Pforte/Stempeluhr mit ab. Dass man sich damit die Grundlage seines eigenen Arbeitsplatzes riskiert, verdrängt man einfachheitshalber. Gesundheit Leider ist es in anderen Bereichen nicht anders. Nehmen wir die Krankenversicherungen. Da werden Zuzahlungen für homöopathische Mittel geleistet, viel Geld in Pharmaunternehmen mit Monopolstellung gezahlt, Behandlung von Volkskrankheiten wie Diabetes oder psychische Erkrankungen kosten die Kassen immer mehr Geld. Doch ganz nach dem Motto Nachsorge ist besser als Vorsorge, wird kaum in Prävention investiert. Das gesamte medizinische Personal ist nicht nur überlastet sondern oft auch erschreckend unterbezahlt. Und der Kassenpatient? Soll noch mehr zuzahlen, die Beiträge reichen längst nicht mehr. Aber die Missstände angehen will keiner. Ist ja wieder nicht das eigene Geld und der Lobbyismus leistet hervorragende Überzeugungsarbeit. Politik Genau dieser ist es im Übrigen auch, der in der Politik nicht selten die Finger ganz tief mit im Spiel hat. Lobbisten sorgen dafür, dass unser Geld bei den „Richtigen“ ankommt und verhindern erfolgreich Gesetze, die ihnen unbequem werden könnten. Ich wünsche mir Politiker, die mutig genug sind, etwas bewegen zu wollen. Solche, die sich trauen, wichtige Themen wie zum Beispiel das Rentensystem wirklich mal anzugehen. Und ich wünsche mir Politiker, die nicht aus Machthunger bis zum bitteren Ende an ihrem Stuhl festhalten sondern im richtigen Moment beiseite treten und den Platz für eine neue Generation frei machen. Und für diese neue Generation wünsche ich mir, dass sie kluge Entscheidungen im Sinne der Gesellschaft trifft. Bildung Vielleicht wäre es dann sogar möglich, die Schere zwischen Arm und Reich wieder kleiner werden zu lassen. Statt Prestigeobjekte könnte man Universitäten fördern. Statt in opulente Staatsempfänge sinnbefreite Gipfeltreffen, würde man in gesundes Schulessen und gleiche Bildungschancen für alle Kinder investieren. Lehrpläne wären entrümpelt (kann man da bitte mal einen Minimalisten ran lassen? ) und mit dem Schulabschluss wüsste jeder auch, wie man eine Steuererklärung ausfüllt. Mut Wir brauchen Menschen, die etwas bewegen wollen, die mutig und zuversichtlich in die Zukunft schauen. Wir brauchen Menschen, die ausgetretene Pfade verlassen und neue Wege einschlagen. Und wir brauchen Menschen, die das Vertrauen und den Willen haben, diese Menschen zu unterstützen und diese neuen Wege mit ihnen gemeinsam gehen wollen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Eigenverantwortung wahrnehmen und uns beteiligen. Sei es, sich aktiv zu informieren und zu Wahlen zu gehen aber auch bewusst diejenigen unterstützen, die im Kleinen etwas verändern wollen. Dazu gehört z. B. auch mal, den (wirklich nicht sehr großen) Mehraufwand auf sich zu nehmen und verpackungsfrei einzukaufen. Es gibt viele Menschen, die etwas zum Positiven verändern wollen. Die sich mit all ihrer Energie dafür einsetzen, die Welt... --- ### Bin ich schon Alteisen – oder doch Goldgrube? - Published: 2022-11-03 - Modified: 2022-10-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/03/bin-ich-schon-alteisen-oder-doch-goldgrube/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: #Blogparade50+, 50+, Alter, Älterwerden, Anti-Aging, Blogparade, Frauen über 50, Kosmetikindustrie, Midlife-Crisis, Ü50, Werbung Mia Brummer fragt in ihrer Blogparade „für was sind Frauen ab 50 überhaupt noch gut? “. Wow, da ist mir vor Ärger erst fast der Kaffee aus der Hand gerutscht. Was für eine provokante Frage! Damit hat sie mich gleich aus der Reserve gelockt. Auch, wenn ich noch ein paar Jahre bis zur 50 vor mir habe, so muss ich doch meinen Gedanken zu diesem Thema Luft machen. „Ist man mit 50 endlich erwachsen? “ Ja – und nein. Was soll denn das überhaupt sein, dieses Erwachsen? Ich darf aus einem großen Schatz an Erfahrungen zehren und doch auch kindlich und albern sein, wenn ich Lust dazu habe. Wenn ich schaukeln und rutschen will, dann darf ich das. Wenn sich jemand durch die „alte Frau“ gestört fühlt, ist das sein Problem. Heißt jetzt nicht, dass man kleine Kinder vom Karussell schubsen soll. Aber es gibt keine Altersgrenze, die einem verbietet, Spaß zu haben. Auch auf die Gefahr hin, das andere das vielleicht seltsam finden. „Findest Du als junge Frau Frauen 50+ eher peinlich oder cool? “ Menschen, die sich selbst und anderen eine Rolle vorspielen sind peinlich. Menschen, die rücksichtslos sind und ihren Müll in der Umwelt entsorgen, sind peinlich. Egal, ob sie dabei 18 oder 80, männlich oder weiblich oder divers sind. Menschen, die authentisch sind und emphatisch sind und gut mit sich und ihrer Umwelt umgehen, sind cool. Weder Alter noch Geschlecht sondern alleine das Verhalten eines Menschen kann peinlich oder cool sein. „Gibt es überhaupt noch ein Leben jenseits der 50? “ Wer aufhört, neugierig auf das Leben zu sein, kann sich auch schon mit 30 Jahren einsargen lassen. Wenn wir wissbegierig und lernbereit durchs Leben gehen, geht es hinter jeder Zahl weiter. Jeder Tag schenkt uns neue Herausforderungen und neue Erfahrungen. Es ist unsere Entscheidung, was wir daraus machen. Und im Übrigen kann ich in Gesprächen von 10-jährigen genauso etwas lernen, wie in Gesprächen mit 100-jährigen. Was sind Frauen über 50 wert? Für die Kosmetikindustrie sind sie eine Goldgrube. Wobei schon die Jüngeren mit ihrer bodenlosen Angst vorm Älterwerden Milliarden in Cremes und Seren versenken. Was man mit dem Geld alles Sinnvolles anfangen könnte! ! ! Von wegen 50 seien die neuen 40. Alles was uns die Werbeindustrie verkaufen will, ist das wir noch länger schön brav im Hamsterrad des ewigen Jugendwahns zu treten haben. Sich entspannt mir Lachfalten und grauen Haaren selbst zu lieben, wie man ist – das wäre eine Katastrophe für die riesige Beauty-Branche. Was würden die Hersteller all dieser Zaubermittelchen nur tun, wenn wir nicht mehr den Traum der ewigen Jungend träumen würden. Gängige Schönheitsideale sind nicht nur von der Gesellschaft und dem aktuellen Zeitgeist geprägt. Ein ganzer Industriezweig schreibt die Regeln fröhlich kreativ zum eigenen Nutzen mit.   Erst vor kurzem gab es zu diesem Thema übrigens eine viel beachtete und sehr unterhaltsame Dokumentation zu sehen. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim zeigt hier humorvoll, mit welchen Tricks die Kosmetikindustrie arbeitet und warum wir ihr so gerne auf den Leim gehen. Ich hoffe wirklich, dass jede Frau es schafft, ihren Frieden mit dem Alter zu machen und die Veränderungen an ihrem Körper annehmen kann. Auch ich selbst habe da noch einiges vor mir und werde sicher noch mein ganz persönliches Hühnchen mit der Schwerkraft rupfen. Und trotzdem werde ich niemals mein sauer verdientes Geld für überteuerte Anti-Aging-Cremes ausgeben. Statt in falsche Versprechungen und utopische Illusionen investiere ich lieber in Erlebnisse und persönliche Weiterentwicklung.   Was ist denn mit den Männern über 50? Die machen sich (leider) oft überhaupt keine Gedanken über ihr Aussehen. Dank gegenwärtigem Trend zum maskulinen Vollbart können sie ihre Hängebäckchen unter einem wärmenden Fell verstecken, während wir Damen Angst haben, dass wir einen Truthahnhals bekommen. Und während von den Frauenzeitschriften im Wechsel die besten Rezepte für Torten und die abstrusesten Blitz-Diäten feil geboten werden – gerne auch parallel in derselben Ausgabe – tragen viele Herren ein kapitales Fässchen vor sich her. Ist ja normal, dass der Kleine ab einem gewissen Alter ein schützendes Dach über dem Kopf braucht. Unterdessen überlegen Frauen, wer sie den noch jenseits der 50 noch einstellen würde. Derweil klettern die Herren gerade jetzt die Karriereleiter empor. Das darf man ihnen nicht mal zum Vorwurf machen. Klar, in manchen Branchen bleibt man in den oberen Etagen gerne unter sich und Frauen taugen nur als hübsches Beiwerk, das sich im den Kaffee kümmert. Doch in vielen Unternehmen hat sich das Mindset schon geändert, es fehlt schlichtweg an Kandidatinnen. Viele Frauen haben leider überhaupt kein Interesse, Verantwortung und Führungsaufgaben zu übernehmen. Und ganz viele trauen sich das selbst einfach nicht zu. Und genau da liegt das Problem. Während sich die Herren selbstbewusst auf unbekanntes Terrain einlassen, hadern und zögern viele Frauen und glauben, sie hätten noch nicht genug Erfahrung. Dabei gibt es viele bekannte Frauen, die vormachen, dass es geht und wie es geht. Es ist durchaus möglich, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Dazu müssen wir aber von dem Anspruch, immer perfekt sein zu wollen, verabschieden. Und den Dauerpräsentismus, der in vielen (alten) Köpfen verankert ist, können wir nur verbannen, indem wir aktiv daran mitwirken, die Arbeitswelt zu verändern. Es wäre ein Gewinn für die Gesellschaft, wenn mehr Frauen sich trauen, ihr Können und ihre Lebenserfahrung für mutige Schritte in ihrer Karriere zu nutzen. Frauen führen anders aber vor allem nicht schlechter. Als ich meinen Mann nach seiner Sicht zu Frauen über 50 gefragt habe, habe ich als Antwort übrigends nur ein verwirrtes Gesicht bekommen. Seine erste Reaktion: „Ich verstehe die Frage nicht“. Und auf meine Erklärungsversuche hin meinte er nur „Wir werden halt alle runzelig“. Offentichtlich machen wir Frauen und viel zu viele Gedanken über etwas, das eigentlich gar nicht so wichtig ist. Selbstfürsorge Egal in welchem Altern, man sollte doch immer eigenverantwortlich aber auch gütig mit sich selbst umgehen. Das heißt für mich einerseits, dass es völlig ok ist, mal ein paar Gramm mehr oder weniger auf die Waage zu bringen. Ein Leben ohne Genuss wäre für mich nicht lebenswert und dazu gehören Pizza... --- ### Was ich mit 1 Million Euro machen würde - Published: 2022-10-31 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/31/was-ich-mit-1-million-euro-machen-wuerde/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #blogparade1million, 1 Million Euro, Blogparade, Dividende, Finanzen, Investieren, Träumen Nadine von Coasting to FIRE fragt in ihrer Blogparade „Was würdest du mit 1 Million Euro machen? “ Ich glaube, jeder von uns hat sich in Gedanken schon einmal ausgemalt, was er/sie mit einer ganzen Million anfangen würde. Auch ich spiele diesen Gedanken immer wieder gerne durch und male mir aus, wie mein Leben dann aussehen würde. Interessanterweise ändern sich die Pläne im Laufe des Lebens. Klar, das Leben verläuft oft anders als erwartet und mit neuen Überraschungen und Entscheidungen ändern sich Prioritäten ebenso wie Bedürfnisse. Früher Früher habe ich mir gerne ausgemalt, einfach zu kündigen, sich einen halbwegs komfortablen Wohnwagen (mit Dusche! ! ! ) zu kaufen und sich über die Weltkugel treiben zu lassen. Völlig selbstbestimmt einfach in eine beliebige Richtung zu fahren, sich treiben zu lassen und dort wo es einem gefällt zu verweilen, ist immer ein bisschen ein Traum gewesen. Vielleicht sogar eine Weile in einer Strandbar oder Tauchbasis jobben (aber nicht in der eigenen). Heute Mittlerweile gehören auch mein Partner und ich zu denen, die genau wie Julia wohl erst mal ihren Immobilienkredit abbezahlen würden. Doch alles was dann übrig bleibt, würde ich wohl ausgeben noch spenden. Klingt erst mal seltsam? Mag sein, allerdings sind die sonstigen Wünsche eher klein und wir brauchen nicht viel, um glücklich zu sein. Leben Doch was anfangen mit dem restlichen Geld? Das wird natürlich investiert und darf dann fleißig für mich arbeiten. Statt also alles auszugeben, erhoffe ich mir dank Dividenden ein regelmäßiges Taschengeld, mit dem dann kleinere oder vielleicht sogar größere Reisen, weiterhin Spenden an mir wichtige Organisationen wie z. B. Sea Shepherd, Weiterbildungen und vieles mehr finanziert werden. Je nach dem wie sich die Anlage langfristig entwickelt, könnte ich mir auch gut vorstellen, früher in Rente zu gehen. Allerdings kann ich mir hingegen überhaupt nicht vorstellen, nichts zu tun. Dafür aber dann nur noch Dinge, die mir Spaß machen, wie etwa das Schreiben, Reisen und Tauchen. Lernen Und wenn es so gar nicht mehr erforderlich wäre, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen, wäre mich nicht langweilig. Ich würde einfach nochmal studieren (und dann vielleicht nochmal und nochmal... ). Es gibt so viele interessante Dinge, die ich unglaublich gerne lernen würde. Vielleicht könnte man nebenher auch noch das eine oder andere Praktikum dranhängen und beispielsweise lernen, wie man Pralinen herstellt, das Dinge am Auto repariert, Fliesen legt... Das Schöne an der Vorstellung, schon vor der Rente finanziell ausgesorgt zu haben, ist vor allem die Zeit, die einem damit frei zur Verfügung steht. Selbstbestimmt zu leben, nicht getrieben von finanziellen Nöten im Hamsterrad zu strampeln. Langweilig wäre mir bestimmt nicht! Geld ist nicht alles – aber ohne Geld ist alles nichts. unbekannt --- ### Wer bin ich ohne meine Dinge? - Published: 2022-10-28 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/28/wer-bin-ich-ohne-meine-dinge/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: #wersindwirohnedinge, Ausmisten, Blogparade, Dinge, Loslassen, Minimalismus, Ordnung Loslassen ist ja so ein Buzzword, alles soll gehen. Schlechte Gedanken und Gefühle sollen wir gehen lassen, ToDo-Listen um unwichtige Aufgaben reduzieren, überflüssige Gegenstände  aus unserer Umgebung entfernen. Dabei erhoffen wir uns Erleichterung im wortwörtlichen wie auch im übertragenen Sinne. Im Zuge des Aufrufs von Bloggerin Uli Pauer zu ihrer Blogparade „Wer bist du ohne deine Dinge“ habe auch ich mir mal so meine Gedanken gemacht, wie sich mein Verhältnis zu all den Sachen, die mich umgeben, in den letzten Jahren verändert hat. (Un)ersetzlich? Ja, manches ist unersetzlich. Der geliebte Kuschelpulli ist sehr wahrscheinlich in genau dieser Ausführung nach vielen intensiven Tragejahren nicht mehr im Laden erhältlich. Trotzdem ist es kein Weltuntergang, sollte das eine oder andere Teil irgendwann kaputt gehen. Natürlich ist es schade, würde die geerbte Vase von Tante Erna in tausend Stücke zerspringen. Und es ist auch völlig in Ordnung, wenn man sich darüber ärgert oder traurig ist. Doch am Ende sind das nur Dinge. Diese begleiten uns eine Weile auf unserem Lebensweg und an manches hängen wir unser Herz. Doch nichts ist auch nur annähern so wichtig wie die Menschen, die wir in unserem Leben haben. Sollte ich aus irgendeinem Grund sämtliches Hab und Gut verlieren, ist das natürlich eine Katastrophe. Doch einzelne Dinge werden kommen und gehen. Das Leben hält immer wieder neue Herausforderungen für uns bereit und daher ändern sich auch unsere Anforderungen an unsere Sachen. Auch Geschmack und persönliche Bedürfnisse dürfen sich ändern. Letztendlich machen all diese Dinge aber nicht mich als Mensch aus. Wir sollten lernen, uns nicht über unsere Dinge zu definieren. Der erste Eindruck Bei all den hehren Worten darf man trotzdem Wert auf die Dinge legen, die man um sich scharrt. Auch wenn Funktionalität an erster Stelle stehen sollte, können die Sachen auch schön sein. Natürlich könnte ich mich mit einem x-beliebigen Pulli warm halten. Aber ich genieße den Luxus, dass ich mir Dinge aussuchen kann, in denen ich mich auch wohl fühle. Auch nicht zu unterschätzen ist der erste Eindruck, den wir bei unserem Gegenüber hinterlassen. Wir haben nur wenige Sekunden, in denen sich andere ein Bild von uns machen. In manchen Situationen ist es also unerlässlich, dass ich entsprechend angemessen gekleidet bin. In Jogginghosen zum Bewerbungsgespräch oder zu einer Hochzeitseinladung zu erscheinen, wäre schlichtweg respektlos. Doch auch für die seltenen „wichtigen Anlässe“ brauche ich keinen riesigen begehbaren Kleiderschrank. Eine kleine aber feine Garderobe aus sinnvoll ausgewählten und kombinierbaren Teilen reicht völlig aus. Und wenn ich Dinge in meiner Garderobe mal ersetzen muss, trauere auch ich manchen Teilen nach, freue mich aber andererseits über die Chance, Neues in mein Leben lassen zu können. Dazu zählen im Übrigen auch Bücher. Diese kommen und gehen, begleiten mich für einige Zeit, hinterlassen manchmal bleibenden Eindruck. Doch den Besuch mit einer ganzen Wand voller anspruchsvoller Literatur beeindrucken, wie es noch bei unseren Großeltern üblich war? Nein danke! Das ist etwas, dass ich schon immer seltsam fand und Besuch, dem ich etwas vormachen müsste, ist hier eh nicht willkommen. Übung macht den Meister Im Laufe der Zeit wird es immer leichter, sich von Dingen zu trennen. Wer erst einmal mit dem Reduzieren auf das Wesentliche begonnen hat, wird immer etwas finden, dass er hinausbegleiten kann. Das Loslassen von Dingen ist wie ein Muskel, der mit regelmäßigem Training immer stärker wird. Und auch der Türsteher, der dafür sorgt, dass kein neuer Kram einzieht, bekommt immer breitere Schultern. Denn oft ist es viel anstrengender, Dinge loszuwerden (außer man wirft alles einfach in den Restmüll), als das sich Dinge wieder in den Alltag schleichen. Irgendwann stellt man fest, dass an nichts mehr wirklich das Herz hängt. Freunde und die eigene Familie – und dazu zählen auch Haustiere und sowieso nur die Menschen, die wir uns als Familie aussuchen – sind das Einzige, das wirklich unersetzlich ist. --- ### Tod dem Nippes! - Published: 2022-10-24 - Modified: 2022-09-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/24/tod-dem-nippes/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Briefmarkensammlung, Deko, Kram, Minimalismus, Nippes, Ü-Ei-Figur Die Rechnung geht kinderleicht, je weniger ich in meinem Haushalt horte, desto weniger muss ich pflegen, aufräumen und putzen. Ein simples aber sehr anschauliches Beispiel ist die Sammlung an Deko, seien es Vasen, Stofftiere, Modellautos oder was auch immer Spaß macht. Egal, ob die Sammelleidenschaft sich auf ein Regalbrett beschränkt, in einer eigenen Vitrine Platz findet oder bereits sämtlichen Wohnraum erobert hat. Wenn die geliebten Schätze nicht regelmäßig entstaubt werden, wird es schnell unansehnlich. Doch auch wenn nicht gerade das Sammelfieber sämtliche freien Stellflächen Stück für Stück vereinnahmt, kaum hat man einen freien Raum, wird er in der Regel mit irgendwas befüllt. Es scheint, dass wir Menschen mit Leere nicht sonderlich gut klarkommen. Wobei gerade diejenigen, die erfolgreich ausgemistet haben, ganz euphorisch über den gewonnenen Raum und die leeren Flächen erzählen. Hat man erst mal Blut geleckt und festgestellt, wie leicht sich eine freie Oberfläche sauber halten lässt, wird man zum Bluthund. Alles, was die Mitbewohner auf der einladenden Fläche so ablegen, wird unmittelbar moniert. Wer selbst nicht putzt, mag das Verhalten überzogen und pingelig finden. Und genau da sollte man ansetzen. Denn wer unbedingt seine Sammlung an exotischen Bierdosen auf der Anrichte zur Schau stellen möchte, soll sie gefälligst samt zugestellter Oberflächen auch selbst reinigen. In unserer Wohlstandsgesellschaft ist das Sammeln und Horten von bestimmten Dingen eine ideelle Beschäftigung, die keinesfalls lebensnotwendig und nur selten nützlich ist. Vor allem die Nachkommen sind meist völlig überfordert mit dem Berg an angehäuften Dingen. Meist hat das ganze nur einen ideellen Wert für den Sammelnden aber keinerlei monetären für diejenigen, die das ganze dann erben. Wenn nicht gerade ein Museum Bedarf und Interesse anmeldet, landet oft die komplette Sammlung einfach auf dem Müll. Wer seine Sammelleidenschaft frönt, muss sich also darüber klar sein, dass im Falle des eigenen Ablebens alles in der Tonne landet. Das ist die CD- und Plattensammlung, die in Zeiten von MP3 und Streaming-Diensten ihren Zenit überdauert hat. Liebhaber für die komplette Sammlung finden sich selten und oft sind die guten Stücke kaum noch ein paar Cent wert. Der Verkauf (z. B. über Ebay, Momox oder Rebuy) ist mitunter zeitaufwendig und lohnt sich kaum. Sehr beliebt waren lange Zeit auch Ü-Ei-Figuren. Die kleinen bunten Plastikungetüme, die nicht nur in Kinderzimmern ganze Setzkästen gefüllt haben, haben heute längst nicht mehr diese große Fangemeinde und sind meist völlig wertlos. Dennoch trennen sich viele nur ungern von ihren als Kind mühselig zusammengetragenen Kollektionen. Könnte ja doch noch irgendwann mal etwas wert sein. Plastik ohne Ende Geschenkte Deko ist auch so ein Graus. Selten trifft der Schenkende den Geschmack des Beschenkten. Oft kümmert er sich aber auch gar nicht um den Stil oder die Bedürfnisse des so liebevoll Bedachten sondern verschenkt, was selbst gefällt. Besonders egoistisch ist das Verschenken von Selbstgebasteltem. Wer als Erwachsener ein Handarbeits-Hobby pflegt und nicht weiß wohin mit dem ganzen Mist, lädt diesen gerne als gutgemeintes Präsent getarnt bei seinen Mitmenschen ab. Wer, trotz explizit geäußertem Wunsch, Geschenke zu unterlassen, mit Häkeldeckchen, Stickbildern oder andere Deko-Staubfängern bedacht wird, sollte diese ohne schlechtes Gewissen einfach entsorgen. Wer hingegen solche Aufmerksamkeiten auch noch so platziert, dass der Täter sie bei jedem Besuch bewundern kann, wird sich auch weiterhin über einen nicht abreißenden Strom solcher Geschenken freuen dürfen. Der Hobby-Kreative hat ja nun endlich ein dankbares Opfer gefunden... Die Briefmarkensammlung ist der eher leise und heimliche Vertreter der Sammelleidenschaften. Ordentlich in ein Album geklebt, nimmt das Ganze kaum Platz ein und versteckt sich erfolgreich in irgendeinem hinteren Winkel im Schrank. So ein Album aus Kindertagen meines Mannes liegt bei uns auch noch rum und wie mit den Ü-Ei-Figuren ist es auch hier nicht der Trennungsschmerz, der am Ausmisten hindert. Eher der Wunsch, man könnte ja noch potentielle Werte gebunkert haben, sichert dem Album den Platz im Schrank. Aber wenigstens staubt sie nicht als Deko auf dem Schrank ein. Und er hat mich nicht mal gefragt, ob ich mir noch seine Briefmarkensammlung ansehen will. Es muss ja nicht gleich die komplett leere Wohnung sein. Doch hin und wieder sollte man sich schon fragen, was man wirklich gerne (vor Augen) hat und welche Gegenstände einfach nur aus Gewohnheit oder Pflichtgefühl herumstehen. Wer seinen Plunder liebt, seien es Pflanzen oder Kunstobjekte, wird sich auch beim Abstauben nicht darüber ärgern. Wenn man allerdings jedes Mal insgeheim damit liebäugelt, die Porzellanfigur „aus versehen“ beim Staubwedeln in den Tod zu stürzen, sollte man etwas ändern. Die eignen Dinge sind schnell reduziert, da kann man kurzen Prozess machen. Etwas schwieriger wird es, wenn Mitbewohner wie Partner oder Kinder die Flächen mit ihren Dingen zustellen. Da hilft nur verhandeln. Jeder bekommt einen festgelegten Platz, auf dem er sich ausbreiten darf, den er aber auch selbst sauber halten muss (Dreck ignorieren ist keine Option). Und dann muss man lernen, mit dieser Vereinbarung zu leben. Das bedeutet nicht nur, dass alles, was sich über die vereinbarte Fläche hinaus ausbreitet, rausfliegt. Sondern auch, dass man selbst mit dem Anblick der Dinge der Mitbewohner, wie auch immer sie aussehen mag, ertragen muss. Alternativ bleibt nur, alleine zu wohnen. Wer sich den Lebensraum mit anderen teilt, muss immer auch Kompromisse eingehen. Außer natürlich, man schafft es, sich zum allseits beliebten Diktator zu mausern. Dann hat man natürlich die alleinige Herrschaft über alles, was sich im Haushalt befinden darf. Noch so eine sehr effektive Art, sich selbst beliebt zu machen, ist es, die Einrichtung und Dekoration anderer zu beurteilen, wenn man irgendwo zu Besuch ist. Besonders gut funktionieren dann Sätze wie „Das ist ja vollgestellt hier. So könnte ich nicht leben. “ oder „Ganz schön kahl hier. “. Jeder hat eigene Bedürfnisse und einen eigenen Stil. Wenn man nicht gerade um Rat gefragt wird, sollte man sich mit Kritik zurückhalten. Wäre ja langweilig, wenn wir alle in einheitlichen Katalog-Wohnzimmern leben würden. Wie haltet ihr es mit Dekoration und Sammelleidenschaft? Eher die vollgestellte Fensterbank oder das leere Regal? --- ### Was kostet Kein Kind - Published: 2022-10-17 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/17/was-kostet-kein-kind/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Abtreibung, Antibabypille, Familienplanung, Kind, Kondome, Kosten, Pille, Sex, Spirale, Sterilisation beim Mann, Vasektomie, Verhütung Oft werden die Kosten kalkuliert, die man veranschlagen muss, wenn man ein Kind versorgen muss (ich staune bei Bekannten schon über die Kosten, die entstehen, bevor das Baby überhaupt auf der Welt ist). Wir können aber zum Glück selbst entscheiden ob und wie viele Kinder wir überhaupt haben wollen und müssen nicht so viele Nachkommen wie möglich als potentielle Altersvorsorge in die Welt setzen. Doch was kostet es eigentlich, wenn man keine Kinder bekommen möchte? Für den Normalverdiener ist das womöglich nicht mal einer Überlegung wert. Wir sehen es als Selbstverständlichkeit an, dass wir uns Verhütung leisten können. Doch gerade wenn man nur sehr wenig Geld zur Verfügung hat, ist das ein ganz anderes Thema. Zwar gibt es in einigen Fällen finanzielle Unterstützung, doch dafür muss man dann sein Privatleben preisgeben. Für manch einen mag das Thema zu schambehaftet sein, als das der- oder diejenige sich traut, um Geld zu fragen. Ich will und kann hier weder eine individuelle Empfehlung geben noch eine ärztliche Beratung ersetzten oder irgendetwas bewerben. Mir geht es vielmehr darum, dass wir uns um den Luxus der „schönsten Nebensache der Welt“ einmal bewusst werden und dass es eben nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit ist, sich darüber überhaupt keine Gedanken machen zu müssen. Daher schneide ich auch nur die bekanntesten Punkte aus Kostenperspektive an. Darf es ein Luxus sein, geschützten Sex zu haben? Und was passiert, wenn das mal schief geht? Wie ist das mit der Kostenübernahme? Antibabypille Je nach Art und Hersteller der rezeptpflichtigen Pille kostet die Monatspackung zwischen 7,- bis 20,- € pro Monat. In Summe belaufen sich die jährlichen Kosten also auf circa 84,- bis 249,- €. Diese Kosten werden normalerweise nicht von der Krankenkasse übernommen. Ausnahmefälle sind beispielsweise eine medizinische Indikation oder das Alter der Frau. Bis zum 18. Geburtstag trägt die Krankenkasse die Kosten, bis zum 22. Geburtstag übernimmt sie die Kosten zumindest noch anteilig. Sofern vom Arzt verordnet, kommt es abhängig von Kommune / Bundesland vor, dass auch das zuständige Amt die Kosten für die Verhütung für Bezieher von Leistungen (z. B. Sozialgeld, Arbeitslosengeld II) übernimmt. Allerdings muss man sich aktiv informieren sowie die Unterstützung aktiv beantragen. Kupfer- oder Hormonspirale Die Spirale ist eine häufig genutzte Alternative zur Antibabypille. Die einmaligen Kosten für das Einsetzen liegen je nach Arzt etwa zwischen 160,- bis 500,- €. Hinzu kommen die Kosten für die Spirale selbst, welche aktuell bei circa 120,- € beginnen und bis 350,- € betragen können. Dabei muss allerdings auch die Wirkungsdauer mit einkalkuliert werden, die je nach Modell zwischen 3 und 5 Jahren liegt. Die Kosten für Spirale sowie die separaten Kosten für Einsetzen und Wechsel/Entfernen müssen ebenso wie die Kosten für die Pille selbst getragen werden. Die Kosten für zusätzlich empfohlene Nach- und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind ebenfalls aus eigener Tasche zu zahlen und liegen im Schnitt zwischen 20,- und 40,- €, wobei der Preis auch vom Arzt abhängig ist. Kondome  Die „Verhüterli“ dienen ja (hoffentlich bekanntermaßen) ebenso dem Schutz vor Krankheiten und sind eigentlich für jeden frei zugänglich. Die Stückpreise liegen zwischen 0,20 bis 1,25 € pro Stück und sollten damit eigentlich für jeden erschwinglich sein. Aber als Durchschnittsverdiener kann man sich auch nicht vorstellen, wie es ist, wenn man sich am Monatsende kein Brot mehr kaufen kann. Es ist dann vom Geldbeutel abhängig, ob man sich gerade geschützten Sex leisten kann oder eben nicht. Aber die Lust richtet sich nun mal nicht nach dem Geldbeutel und so werden manche womöglich leichtsinnig. Das Verhütung auf dem Prinzip Hoffnung eine ganz schlechte Idee ist, ist den meisten Menschen sicher klar. Das kann dann um Längen teurer werden, egal wie man sich entscheidet. Wer die Familienplanung bereits abgeschlossen hat, kann sich auch für (fast) die endgültige Variante entscheiden. Vasektomie In der Regel handelt es sich um eine Wunschleistung ohne medizinische Notwendigkeit weshalb die Krankenkassen die Kosten für eine Vasektomie auch nicht übernehmen. Die Gesamtkosten von etwas 400,- bis 600,- € setzen sich zusammen aus Beratungsgespräch, Untersuchung, dem operativem Eingriff selbst und der Nachkontrolle. Wenn man das gegen einen frei gewählten Durchschnittspreis von 0,60 € pro Kondom gegenrechnet, kommt man auf unglaubliche 1000 Stück. Das klingt erst mal ganz schön viel, ist aber über einen langen Zeitraum von 10 Jahren mit gerade mal 2 Stück pro Woche gar nicht mehr so üppig. Kann man sich also ausrechnen, ob sich das für einen selbst lohnt. Langfristig gesehen gehört die Vasektomie im Vergleich mit anderen Verhütungsmitteln aber sicher zu den günstigsten. Und die Umwelt freut´s auch (hinsichtlich Hormone im Abwasser / Müllvermeidung). Der „gleiche“ Eingriff ist bei Frauen im Übrigen wesentlich komplizierter und mit 600,- bis 1000,- € meist auch ein ganzes Stück teurer. Auch die Risiken und Nebenwirkungen unterscheiden sich grundlegend und es gibt nur wenige Ärzte, die eine Sterilisation bei Frauen ohne medizinische Notwendigkeit anbieten. Und auch wenn Mann dem Thema skeptisch gegenübersteht, gibt es nicht nur finanzielle Vorteile. Aber darum geht es an dieser Stelle nicht und das muss auch jeder sehr individuell und für sich persönlich entscheiden.    Abtreibung Egal aus welchen Gründen eine ungewollte Schwangerschaft vorliegt, wenn es erst mal soweit ist, bleiben einem nicht viele Optionen. Glücklicherweise ist Aufklärung zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland mittlerweile nicht mehr strafbar. Auch wenn immer noch viele Politiker/innen meinen, über den Körper einer Frau bestimmen zu müssen. Viel schlimmer steht es in anderen Ländern, in denen man sich teilweise zurück in die Steinzeit entwickelt. Da ist Abtreibung strafbar, teilweiße sogar ohne jegliche Ausnahme. Das ist nebenbei auch ein sehr gutes Beispiel dafür, warum man wählen gehen sollte und warum man sich generell zumindest ein bisschen mit den Parteiprogrammen beschäftigen muss. Doch ich schweife ab... In so einer Ausnahmesituation steht man nun nicht nur zeitlich sondern auch finanziell unter Druck. Denn neben den biologischen Fristen muss man sich auch damit auseinandersetzen, dass es sich bei einer Abtreibung nicht um eine selbstverständliche Kassenleistung handelt. D. h. die Kosten muss man selbst übernehmen. Ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch kostet zwischen 350,- und 500,- €, während der operative Abbruch zwischen 500,- und 700,- € kostet. „Der genaue Preis hängt von... --- ### Wenn der gesunde Menschenverstand aussetzt - Published: 2022-10-10 - Modified: 2022-09-02 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/10/herzkreis-what-the-f/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ballkreis, Cash Gifting, Finanzen, Fraktalkreis, Herzclub, Herzkreis, Lotusblütenkreis, Mandala-Schenkkreis, Power Circle, Schenkkreis, Schneeball, Schneeballsystem, Sternenkreis, Tafelrunde, Unternehmerkreis Da stöbert man durch interessante Artikel im Internet, denkt sich nichts Böses und dann stößt man auf DAS Utopia - Schenkkreise: Was hinter der Abzocke steckt. Mein erster Gedanke war, dass doch niemand so blöd sein kann. Doch nicht ohne Grund gibt es genau solche Berichte auch noch im Jahr 2022! Doch worum geht es überhaupt? In dem Artikel wird vor sogenannten Schenk- oder auch Herzkreisen gewarnt. Dabei handelt es sich um ein klassisches Schneeballsystem das mit perfiden Verkaufstaktiken, schönen Erfolgsgeschichten und gerne auch noch einer Ladung Esoterik und Solidaritätsgefühl aufgehübscht wird. Im Übrigen scheint man hier auch bei der Namensgebung esoterisch kreativ unterwegs zu sein. Mit Sternenkreis, Lotusblütenkreis, Mandalakreis, Power Circle und viele anderen, abenteuerlichen Begriffen versucht man, die eigentliche Funktionsweise zu verschleiern. Die Funktionsweise ist ganz simpel. Das System ist pyramidenförmig aufgebaut. Die Teilnehmer auf der untersten Ebene zahlen an den Teilnehmer an der Spitze und rücken dabei eine Ebene nach oben. Der Beschenkte scheidet aus, die Pyramide splittet sich in zwei neue Schenkkreise auf und die nächste Schenkungsrunde startet. Die Einstiegsschenkung liegt bei bis zu 5. 000 €, da dies unter dem gesetzlichen Freibetrag liegt, den man an Nichtfamilienmitglieder (alle 10 Jahre) steuerfrei verschenken kann. Der Beschenkte bekommt in der Folge dann den 8-fachen Betrag seines Einsatzes, in diesem Fall also 40. 000€ und ist raus. Die restlichen Teilnehmer müssen nun acht weitere Geldgeberakquirieren, um die untere Ebene mit Schenkenden aufzufüllen. Finden sie keine neuen Mitspieler, trocknet der Geldfluss aus. Der Initialtor und frühe Einsteiger können somit also definitiv Geld verdienen. Alle anderen, die in der Folge später dazu stoßen, werden ihr investiertes Geld mit ziemlicher Sicherheit verlieren, geschweige denn einen Gewinn einfahren. Wie Schnell das Ende der Fahnenstange erreicht ist, zeigt sich, wenn man sich mal folgende Tabelle mit einer Verachtfachung der Mitglieder alle drei Runden anschaut. Runde 08181 GruppeRunde 382648 GruppenRunde 68351264 GruppenRunde 9844. 096512 GruppenRunde 128532. 7684096 GruppenRunde 1586262. 14432768 GruppenRunde 18872. 097. 152262144 GruppenRunde 218816. 777. 2162097152 GruppenRunde 2489134. 217. 72816777216 GruppenRunde 278101. 073. 741. 824134217728 GruppenRunde 308118. 589. 934. 5921073741824 GruppenRunde 3381268. 719. 476. 7368589934592 GruppenSchneeball-System im Schenkkreis Nach 10 Durchläufen haben wir bereits 1024 Gruppen und schon in der 30. Runde wäre die Anzahl der teilnehmenden Menschen höher, als die aktuelle Weltbevölkerung (> 8. 008. 333. 000, countrymeters abgerufen am 11. 08. 2022). Die immerwährende Aufteilung der Schenkungspyramide führt zu einer exponentiellen Ausbreitung des Systems. Das das nicht funktionieren kann, sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen sofort klar werden. Doch leider ist genau das nicht der Fall. Gier frisst Hirn, da setzt der gesunde Menschenverstand einfach aus. Zack – weg ist er... Es gibt wohl immer noch genug Leichtgläubige, die sich von überzeugenden Rhetorikern mit Schlagworten wie ‚P2P-Crowdfunding‘zum Schenken motivieren lassen. Oft wird das ganze auch noch als esoterische Lebensweisheit verkauft nach dem Motto "Schenke einen Teil und du erhältst ein Vielfaches zurück" (Kettenbrief de luxe - WELT). Bei solchen Aussagen sollte man eigentlich sofort hellhörig werden doch die Versprechungen sind für viele wohl zu verführerisch. Doch neben der Aussicht auf einen großen Gewinn ist es wohl auch das Gemeinschaftsgefühl, das in den sozialen Medien und Foren zu diesen Gruppen gepflegt wird. In dieser sinnstiftenden Gemeinschaft sollen nach und nach die Träume eines jeden erfüllt werden.   Auf der einen Seite kann man nur den Kopf schütteln, dass sich immer wieder Teilnehmer für solche Schneeballsysteme anwerben lassen. Auf der anderen Seite frage ich mich wirklich, wie die Initiatoren solcher Systeme morgens noch in den Spiegel blicken können. Wie tickt ein Mensch, der ohne schlechtes Gewissen etliche andere um ihre Ersparnisse und damit teilweise in eine prekäre finanzielle Notlage bringt? Glücklicherweise hat sich die rechtliche Lage zwischenzeitlich zu Gunsten der Geschädigten verbessert. Um Initiatoren und aktiv werbenden Teilnehmern solcher Systeme keine weiteren Anreize zu bieten, hat der Bundesgerichtshof bereits 2005 in einer Grundsatzentscheidung festgelegt, dass in Fällen von Schneeballsystemen eine Rückforderung stets möglich ist. Bleibt nur zu hoffen, dass das Thema Finanzbildung in Zukunft mehr Aufmerksamkeit bekommt und die Menschen sich auch in Eigeninitiative in dieser Richtung weiterbilden und solchen Scharlatanen nicht auf den Leim gehen. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe aber Wissen schützt vor dummen Entscheidungen! --- ### Dinge, die du tun solltest, wenn du gerne putzt - Published: 2022-10-03 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/03/dinge-die-ihr-tun-solltet-wenn-ihr-gerne-putzt/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Fail, Grundreinigung, Ordnung, Putzen, Putzroutine, Putzteufel Eingefleischte Minimalisten schwärmen ja immer wieder gerne davon, wie schnell doch die alltägliche Putzroutine geht, wenn man weniger Krempel hat. Für alle, denen die Arbeit mit Eimer und Schwamm zu sehr fehlt, hier ein SOS-Ratgeber, um mal wieder so richtig viel Zeit mit der Lieblingsbeschäftigung zu verbringen. Rumalbern beim gemeinsamen Zähneputzen Wer gerne das Bad putzt, wird kein Problem darin sehen, gemeinsam im Bad zu stehen und sich beim Zähneputzen gegenseitig zum Lachen zu bringen. Danach kann es aber schon mal vorkommen, dass vor allem der Spiegel eine Grundreinigung benötigt. Von Vorteil ist es dann auch, wenn man hinterher eh duschen wollte. Als universelles Putzmittel kann ich im Übrigen meinen DIY-Badreiniger empfehlen. Keine Schoki im Haus haben Wenn so gar keine Schokolade im Schrank zu finden ist, greifen Nachkatzen gerne mal zum Schokoaufstrich. Wer allerdings mit dem Löffel bewaffnet vor dem leeren Schrank steht, wird auch gerne mal zum Verzweiflungstäter und nimmt sich das Kakao-Pulver vor. Beim gierigen Löffeln darf man aber auf keinen Fall einatmen, das führt zu unkontrolliertem Husten (der Löffel bleibt natürlich vor dem Mund) – danach wird die Küche frisch gesaugt und alle Arbeitsplatten gewischt. Mit etwas Glück dürft ihr sogar die Wände säubern. Sauerkirschmarmelade selber kochen In den Hinterlassenschaften von Oma hat sich eine Zange zum Entsteinen gefunden. Zusammen mit dem Sauerkirschbaum im Garten folgte in der Konsequenz eine etwas zeitaufwändige Aktion. Mit der Zange bewaffnet ging es einer großen Schüssel Kirschen an den Kragen bzw. Stein um daraus hausgemachte Marmelade zu kochen. Allerdings sahen Balkon (zum Glück hab ich das nicht drinnen gemacht), Tisch und ich selbst aus, als hätte ich einen Splatterfilm nachgestellt. Beauty-Programm Ein einfaches aber sehr effektives Rezept für eine schnell angerührte Gesichtsmaske besteht aus einem Eigelb und zwei Löffeln Quark. Das ganze wird einfach zusammengerührt und dann lässt man die Pampe für eine halbe Stunde einwirken. Wer dabei auf die glorreiche Idee kommt, sich mit der glitschigen Masse im Gesicht durch die Gegend zu bewegen, darf danach auch gleich seinen 4 Wänden ein Beauty-Programm verpassen. Splatter-Schnitzeljagt Einmal kurz nicht aufgepasst und barfuß mit dem kleinen Zeh irgendwo hängengeblieben, schon hat man die Sauerei. Noch schöner, wenn einem das im Suff passiert und man nicht gleich realisiert, dass Blut fließt. Ich will hier keinesfalls Alkoholkonsum verherrlichen aber wer auf eine spannende Schnitzeljagd steht, bei der man die Spur zum Ort des Geschehens quer durchs Haus verfolgen kann, hat hier seine helle Freude. Heilerde-Packung kombiniert mit Bettflucht Wer einen geschwollenen Knöchel mit Heilerde behandelt, macht im Prinzip erstmal nichts falsch. Die kühlende Packung lindert Entzündungen und wirkt abschwellend. Das Ganze ist eigentlich auch völlig frei von Nebenwirkungen, außer man schafft es nicht, auf seinen 4 Buchstaben sitzen zu bleiben. Einbeinig humpelnd verteilt man die getrocknete Masse in hübschen Bröseln quer durch die Wohnung, so dass auch alle Mitbewohner was davon haben. Staubsaugen darf dann natürlich jemand anders, der Knöchel soll ja weiterhin geschont werden. Vesuv-Nachstellung mit Tomatensoße Das kennt wohl jeder. Sobald die Tomatensoße eine bestimmte Temperatur erreicht hat, sollte man den Topf keine zwei Sekunden aus den Augen lassen. In dem Moment, in dem man nur mal kurz das Salz sucht, fängt der Inhalt fröhlich das Blubbern und Spritzen an, um den Ausbruch des Vesuvs nachzustellen. Warum sehen 30% der Fails eigentlich wie Splatter-Movies aus? ! Gute Ratschläge von Fachleuten ignorieren Das ist ein ganz extremer Fall und nur hartgesottenen Putzfans zu empfehlen. Wenn ihr die Zimmerdecke mit Streichputz verschönern wollt, verzichtet auf jeden Fall auf die Grundierung. Auch wenn der Experte im Baumarkt euch noch so gut berät, hört nicht auf ihn. Nichts geht über das erhabene Gefühl, nach getaner Arbeit das eigene Werk zu bewundern – das dann mit einem großspurig schmatzenden Geräusch auf einen niederprasselt. So etwas schweißt einfach zusammen, danach schreckt einen nichts mehr. Und wenn wir schon beim Renovieren sind Für die leidenschaftlichen Staubwischer hier noch der ultimative Tipp. Einfach mal einen Kabelkanal mit der Flex ziehen. Natürlich ohne vorher irgendetwas abzudecken. Das kostet nur unnötig Zeit und der Vorher-Nachher-Effekt ist so auch viel imposanter. Ihr wolltet schon immer mal weiße statt schwarze Schränke? Dann nichts wie los! Lasst mir gerne einen Kommentar da, wenn ihr auch noch ein paar ultimative Tipps und Ratschläge habt. Wir wollen doch nicht, das dem Putzteufel langweilig wird 😉. --- ### Kleine Veränderungen, große Erfolge - Published: 2022-09-26 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/26/kleine-veraenderungen-grosse-erfolge/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Change Management, Konsum, Plastiktüten-Verbot, Sparen, Veränderung Der Mensch ist typischerweise ein echtes Gewohnheitstier. Veränderungen machen uns generell erst einmal Angst. Das passiert meist unbewusst und oft merken wir gar nicht, wie schnell wir eine ablehnende Haltung einnehmen und neue Ideen kaputt argumentieren.   Dabei vergessen wir leider auch, dass wir ohne Veränderungen immer noch im Höhlenzeitalter leben würden. Doch egal, ob wir gleich die ganze Welt verändern wollen oder nur unser eigenes Leben ein bisschen optimieren möchten, es muss nicht immer gleich an die Erfindung des Rads heranreichen. Oft sind es ganz kleine Dinge, die wir leicht und ohne große Mühe ändern können und die dann in der Summe großes bewirken. Steter Tropfen höhlt ja bekanntermaßen den Stein und so kann man mit Durchhaltevermögen und Ausdauer oft mehr bewirken als mit einer einmaligen Aktion. Angenommen, viele einzelne Menschen fangen an, ihre Einkäufe in eigenen mitgebrachten Taschen und Körben zu transportieren und ebenso viele beteiligen sich an Diskussionen und Unterschriftensammlungen. Dann kann es schon mal passieren, dass Läden ihre Kunden nur noch gegen teuer Geld und gar nicht mehr selbstverständlich mit Plastiktüten versorgen. Im Gegenteil, wer sich traut, sich mit so einer Umweltsünde auf der Straße zu zeigen, wird mit bösen Blicken bedacht und muss sich in Grund und Boden schämen. Die Vereinbarung von Politik und Handel, Tragetaschen aus Kunststoff nur noch gegen Bezahlung anzubieten, gilt bereits seit 2016. Dank dieser wirkungsvollen Maßnahme ist der Verbrauch um mehr als 60 Prozent zurückgegangen.  Natürlich ist das an dieser Stelle etwas arg kurz gefasst. Doch trotzdem sieht man, dass große Veränderungen möglich sind, auch wenn es oft viele kleine Schritte braucht. 2022 ist das Plastiktüten-Verbot in Kraft getreten und viele weitere  Bemühungen zur Reduktion unseres Kunststoffverbrauchs folgen bereits. Steter Tropfen höhlt den Stein. wiktionary. org Veränderungen in unserem eigenen Verhalten mögen in der Masse der Menschen vielleicht untergehen, doch umso mehr Menschen ebenso handeln, umso größer wird ihr Gesamtgewicht. Aber auch im Kleinen, nur für uns selbst oder unser Umfeld können kleine Änderungen unserer Verhaltensweisen auf Dauer viel bewirken. Wenn ich etwa statt jedem Morgen Kaffee und ein belegtes Brötchen beim Bäcker zu holen dazu übergehe, dieses Geld monatlich zurückzulegen, kann sich im Laufe der Zeit ein beachtlicher Sparbetrag ansammeln. Und sinnvoll investiert vermehrt sich dieses Geld sogar noch und arbeitet für uns. Unser Konsumverhalten kann also ganz immense Auswirkungen haben und mit den richtigen Methoden lässt sich einiges erreichen. Doch dafür ist ein Umdenken erforderlich und wir müssen unser Verhalten ändern. Das kann ganz einfach sein, wenn es nur der morgendliche Gang zum Bäcker ist oder aber auch ganz schon schwierig, wenn man sich womöglich das Rauchen abgewöhnen möchte oder mit Frühsport etwas für seine Gesundheit erreichen will. Vor allem der innere Schweinehund kann uns das Leben in dieser Hinsicht ganz schön schwer machen. In kaum einer Situation sind wir so kreativ, wie wenn wir Ausreden dafür suchen, ein bestimmtes Verhalten jetzt nicht umsetzen zu wollen. Der Tag war lang und hart – jetzt muss es ein Stück Kuchen sein. Oder Frustshopping wegen dem nörgelnden Chef. Und dann gleich noch ein paar schicke Cocktails, weil man ja nicht als spaßbefreiter Außenseiter gelten will. Natürlich gibt es immer mal wieder Rückschläge. Man hat den Korb zum Einkaufen zu Hause vergessen und braucht eine Plastiktragetasche. Oder Auto, Waschmaschine und Kühlschrank versagen zeitgleich ihren Dienst und man muss den Sparplan für einen oder sogar mehrere Monate aussetzen. Doch gerade dann ist es umso wichtiger, dass man sich nicht verrückt macht und an seinen Zielen und Werten festhält. Das geht dann einfach, wenn man genau weiß, warum man etwas ändern möchte. Wenn ich mir jeden Genuss versage, um am Monatsende das Sparschwein mit ein paar Euro mehr zu füttern, kann es schon mal sein, dass ich die ganze Aktion beim kleinsten Gegenwind in Frage stelle. Dann fehlt nicht viel und man gibt leichtfertig auf. Doch wer ganz klar das Ziel vor Augen hat und sich womöglich schon bildlich die Frührente oder eine Weltreise vorstellen kann, wird nicht so einfach scheitern. Das Veränderungen wichtig sind, steht also außer Frage. Doch trotzdem erkennt man immer wieder eine gewisse Abwehrhaltung an seinem Mitmenschen aber auch bei sich selbst. Doch wer immer wieder dasselbe tut, kann keine anderen Ergebnisse erwarten. Besser ist es, sich die Situation genau anzuschauen und zu bewerten. Ich kann entweder durch den großen Lottogewinn reich werden und muss nie wieder arbeiten. Oder ich analysiere meine Möglichkeiten und finde viele kleine Rädchen, an denen ich schrauben kann um mein Ziel zu erreichen. Welche Variante erfolgversprechender ist, kann jeder selbst entscheiden. Wie wichtig das Thema ist, sieht man im Übrigen auch daran, dass es eine ganze Wirtschaftssparte mit Literatur, Kursen und Workshops dazu gibt. Firmen suchen explizit nach Change-Managern um Veränderungsprozesse zu begleiten und das Change Management ist als grundlegender Prozess in der Organisationsentwicklung verankert. Wir tun also gut daran, uns offen gegenüber neuen Ideen und Methoden zu zeigen. Wer weiß, was am Ende raus kommt. Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. Quelle unbekannt --- ### Es geht wieder los - Published: 2022-09-25 - Modified: 2022-09-25 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/25/es-geht-wieder-los/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alle Jahre Wieder, Brezeln, Geschenke, Herbstgebäck, Herzen, Lebkuchen, Sterne, Weihnachten, Weihnachtsgeschenke Gefühlt hat das Jahr gerade erst begonnen, schon neigt es sich wieder dem Ende zu. Die Tage werden wieder kürzer und in den Supermärkten taucht das sogenannte Herbstgebäck auf. Wobei sich hier die Geister scheiden, für die einen ist es ein Fest, wenn es endlich wieder Lebkuchen und Co. gibt. Die anderen schütteln fassungslos den Kopf darüber, dass gefühlt die Weihnachtsmänner die Osterhasen ablösen. Auch wenn vielen Anfang September der Sinn noch so gar nicht nach weihnachtlichem Gebäck ist, scheint sich der frühe Start für die Supermärkte doch zu lohnen. Denn nach der langen Abstinenz lassen wir uns gerne verführen und greifen zu obwohl wir doch eigentlich nur das, was auf dem Einkaufszettel steht, kaufen wollten. Auch wenn wir um die manipulativen Praktiken der Einzelhändler wissen, sind wir doch anfällig für all die Verführungen. Schnell sind dann alle guten Vorsätze über Bord geworfen und die Leckereinen landen im Einkaufswagen. Da hilft es auch nicht, wenn man sich vor Augen führt, dass die Aktionsflächen genau darauf ausgelegt sind, dass man auf seinem Weg durch die Regale daran vorbei kommt und zugreift. Das süße Glück in Herz-, Stern- oder Brezelform muss einfach mit. Ich muss gestehen, dass ich zu den Ersten gehöre, die alle Jahre wieder selig mit zwei Packungen Lebkuchen den Laden verlässt. Ein Päckchen für mich, das andere für eine Freundin, die genauso verrückt danach ist, wie ich. Es kam schon vor, dass wir uns gegenseitig mit der ersten Packung des Jahres überrascht haben. Auch die leiben Kollegen hatte ich schon im Frühherbst mit Lebkuchen versorgt. Und diejenigen, die noch am lautesten darüber gelacht hatten, habe ich kurze Zeit später erwischt, wie sie sich heimlich in der Kaffeeküche die letzten Lebkuchenherzen einverleibt haben. Die ersten sind halt die besten und danach lassen sämtliche Gelüste nach und man kommt wieder standfest an der Aktionsware vorbei. Ganz unabhängig vom angebotenen Sortiment an Süßigkeiten weiß ich jetzt schon, dass gefühlt 99% aller meiner Mitmenschen kurz vor dem 24. Dezember völlig überrascht aus allen Wolken fallen. Denn auch wenn Weihnachten jedes Jahr auf denselben Tag fällt (wirklich, ich hab nachgesehen 😉), verdrängen wir es gerne bis auf die sprichwörtlich letzte Minute. Man kann sich also darüber aufregen, dass der Verkaufsstart von Lebkuchen und Spekulatius schon im Spätsommer beginnt. Oder man nimmt es als Anlass für einen unauffälligen Lauschangriff auf die liebsten Mitmenschen. Denn jetzt kann man noch in aller Ruhe die Herzenswünsche herausfinden, statt zwei Tage vor der großen Bescherung zu fragen, was sich Kinder, Partner, Freunde und Familienmitglieder erträumen. Und vielleicht kommt man so auch um den großen Weihnachtsstress herum und kann statt in letzter Minute durch die Läden zu hetzten lieber gemütlich in einem Café sitzen und entspannt das bunte Treiben beobachten. --- ### DIY-Trend – teuer selbst gemacht - Published: 2022-09-19 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/19/diy-trend-teuer-selbst-gemacht/ - Kategorien: DIY, Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: DIY, Hobby, Konsum, Paletten, Palettenmöbel, Palettensofa, Selbermachen, Sparen Mittlerweile gibt es ja so ziemlich für alles eine bzw. unendlich viele DIY-Anleitungen im Netz. Egal, ob es sich um Möbel handelt oder Rezepte für alle (un-)möglichen Dinge des täglichen Verbrauchs. Auch an mir ist das nicht ganz spurlos vorbei gegangen. Neben festem Shampoo, Peeling und Deo hab ich schon Putzmittel zusammengerührt. Am Ende ist tatsächlich nur der selbstgemischte Badreiniger (große Liebe) übrig geblieben, außer Spüli das einzige was wir im Haushalt verwenden. Das Deo ist eigentlich auch klasse aber irgendwann war meine Haut plötzlich anderer Meinung, vielleicht zu aggressiv für trockene Winterhaut. Und das Peeling mit Kaffesatz gibt zwar weiche Haut, verursacht aber auch eine riesen Sauerei in der Dusche. Zum Glück war der Badreiniger nicht weit... Was aus meiner Sicht gegen viele DIY-Projekte spricht, ist aber oft die Zutatenliste. Wenn ich nicht alles im Supermarkt für kleines Geld bekomme, verpuffen sämtliche positiven Nebeneffekte schnell. Nicht nur der Aufwand für die Beschaffung und die Kosten für die Ingredienzien sprechen dann gegen das Selbermachen. Wenn ich am Beispiel des festen Shampoos sehe, was ich an Verpackungsmaterial einschließlich Plastikbeutel so alles auf dem Tisch stehen hatte, stellt sich umgehend Ernüchterung ein. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an verpackungsarmen und plastikfreien Produkten, auch für kleine Geldbeutel bezahlbar (ernsthaft, wer kauft den Shampoo für 35 €). Die Hersteller kaufen die Zutaten in großen Gebinden und da muss unsereins nicht alle Zutaten einzeln nochmal in haushaltsüblichen Mengen horten. Und es geht ja auch nie auf, man hat immer irgendwelche Reste, die dann im schlimmsten Fall im Müll landen. Nachhaltigkeit und Sparsamkeit sehen anders aus. Die Zeit und den Energieverbrauch für das Selbermachen rechne ich jetzt nicht mal mit ein. Die Unternehmen sind längst auf den DYI-Zug aufgesprungen und bieten ganze Sets mit Anleitungen an, wie man sich etwa Möbel selbst bauen kann. Da geht es weder ums Sparen noch um das Wiederverwenden von vorhandenen Ressourcen sonder einfach um den Spaß am Selbermachen. Die romantische Vorstellung, seine Gartenmöbel aus alten Paletten günstig und einfach selbst zu zimmern trifft irgendwann auf die harte Realität. Jeder blendet die letzte gemeinschaftliche Aufbauaktion des neuen Schlafzimmerschranks/Wohnzimmerregal/Bett/... lieber aus, die doch so gar nicht romantisch beinahe mit einer Paartherapie geendet hat. Und alte Paletten soll man ja sowieso nicht verwenden, wer weiß, was darauf transportiert wurde. Also ab in den Baumarkt und fröhlich konsumiert. Wobei mir nicht ganz klar ist, worin sich der Aufbau eines Palettensofas mit fertig passendem Polster von dem eines klassischen Möbelstücks unterscheidet. Trotzdem behaupte ich nicht, in einem DIY-Bett zu schlafen – auch wenn es selbst aufgebaut ist. Wenn man davon ausgeht, dass gerade der Paletten-Möbel-Trend irgendwann mal vorbei sein wird und man irgendwann „richtige“ Möbel kauft, kann man das Geld also gleich in etwas langlebiges investieren oder mit einer gebrauchten Zwischenlösung viel Geld sparen. Eine Nummer kleiner geht DIY dann natürlich auch. Doch statt mit vorhandenem auf kreative Weise Neues zu schaffen, wird auch hier eher kreativ Umsatz generiert. Fertige Sets und Unmengen an passendem Zubehör lassen die Kassen klingeln. Früher hat man dazu im Übrigen einfach „Basteln“ gesagt. Das ist aber out, daher redet man lieber von DIY-Projekten. Und am Ende steht die Bude voll mit traurigen Zeugnissen von eben diesen mehr oder eben weniger erfolgreichen Projekten. Ist bei mir auch nicht anders, aber Vernunft, Sparsamkeit und Minimalismus halten etwaige Bastel-, Kunst- und Hobbyprojekte erfolgreich in Schach. Dabei braucht es diesen ganzen Kram überhaupt nicht. Nicht falsch verstehen, die ganzen DIY-Anleitungen sind toll, auch die der einschlägigen Baumärkte. Sie bieten Hilfestellung und Inspiration. Doch wer danach mit einer ellenlangen Einkaufsliste loszieht, ist eher der Werbeindustrie auf den Leim gegangen. Wer aber aus Vorhandenem mit etwas Leim und viel Kreativität etwas Neues schafft, hat unser aller Anerkennung verdient! --- ### Finanzpsychologie – so leicht bist du manipulierbar - Published: 2022-09-12 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/12/finanzpsychologie-von-ankern-wein-und-hoehlenmenschen/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Anker-Effekt, Besitztumseffekt, Confirmation Bias, Dispositionseffekt, Endowment-Effekt, Finanzen, Kompromisseffekt, Prozent-Effekt, Selektive Wahrnehmung, Sunk-Cost-Effekt, Verlustaversion Von wegen Zahlen, Daten, Fakten. Das Thema Geld ist durchaus ein emotionales, auch wenn wir das oft gar nicht bewusst wahrnehmen. Einerseits, weil Geld eine existenzielle Funktion in unserer Gesellschaft hat. Andererseits, weil unser Gehirn evolutionär teilweise noch gar nicht in unserer schnelllebigen Zeit angekommen ist. Wir sind also überspitzt ausgedrückt als Höhlenmensch unterwegs in der Mission unser finanzielles Überleben zu sichern. Um diese Mammutaufgabe zu bewältigen (und nein, wir erlegen jetzt kein Mammut und flüchten auch nicht vor dem Säbelzahntiger), hat unser Gehirn ein paar bequeme Strategien entwickelt, die ihm das ganze vereinfachen sollen. Dann nach wie vor ist unser Gehirn auf Effizienz und Energiesparen ausgelegt. Und da das ganze menschliche Verhalten genauso wie das liebe Geld extrem spannende Themen sind, gibt es mit der Finanzpsychologie sogar eine eigene Disziplin, die sich mit unseren geldbezogenen Verhaltensweisen befasst. Die verschiedenen Einflüsse, die unsere Erziehung, unsere Kultur/Umwelt aber vor allem unsere Instinkte auf unsere Finanzentscheidungen haben, sind hoch komplex. Wenn man sich derer bewusst ist, kann man ihre Auswirkungen auf die eigenen Finanzentscheidungen analysieren und steuern. Schauen wir uns im Folgenden doch mal einige typische Strategien und psychologischen Barrieren an, die unser Gehirn unbewusst einsetzt, um sich finanzielle Entscheidungen leicht zu machen. Anker-Effekt Dieser erstaunliche Effekt ist ein genialer Trick, um uns Waren zu teureren Preisen unterzujubeln. Da unser Hirn recht einfach gestrickt ist (wir erinnern uns – der Höhlenmensch) sucht es sich Vergleichsobjekte, um den Wert einer Sache einzuschätzen. In Ermangelung passender Bezugspunkt zieht es sich einfach aus dem Zusammenhang gerissene Zahlen heran und verwendet diese als sogenannten Anker. Und da auch mein Hirn nicht anders funktioniert, als bei anderen, bleiben wir der Einfachheit halber bei der Weinflasche als Beispiel in einem kleinen Experiment. Dabei werden zwei Personen unabhängig voneinander gebeten, sich die letzten zwei Ziffern ihrer Kontonummern zu notieren, und dann den Preis einer hochwertig wirkenden Flasche Wein abzuschätzen. Bei der einen Person lauten die Ziffern 05, sie schätzt den Wert auf etwa 8 €. Die andere Nummer endet hingegen auf 96, diese Testperson schätzt den Preis auf 36 €. (Das ist ein konstruiertes Beispiel, die Zahlen dienen nur der Verdeutlichung. ) Besitztumseffekt / Endowment Effekt Der Besitztumseffekt lässt sich wunderbar auf Flohmärkten aber auch oft bei Onlineinseraten beobachten. Oft werden Mondpreise für gebrauchte Dinge verlangt, die weit über dem durchschnittlichen Marktwert liegen. Das liegt daran, dass wir Gegenstände, die uns gehören, unbewusst einen ideellen Wert hinzurechnen und sie damit wertvoller einschätzen, als Vergleichsprodukte. Diese kognitive Verzerrung führt auch dazu, dass wir Dinge horten, um sie ja nicht unter Wert zu verkaufen. Damit entgeht uns ein möglicher Gewinn, der bestimmt besser an anderer Stelle investiert wäre, als in Form von altem Kram unsere Schränke zu verstopfen. Verlustaversion Erstaunlicherweise schmerzen uns Verluste wesentlich mehr als und Gewinne in exakt gleicher Höhe Freude bereiten. Verhaltensforscher schätzen, dass wir ein negatives Erlebnis rund doppelt so intensiv empfinden, wie eine positive Erfahrung. Daher vermeiden wir es verständlicherweise, Verluste bei unseren Investitionen z. B. bei fallenden Aktienkursen, zu realisieren. Das kann jedoch auch dazu führen, dass wir trotz negativer Schlagzeilen länger an einer Investition festhalten und sich so die Verluste noch weiter steigern. Dispositionseffekt Der Dispositionseffekt hängt mit der oben beschriebenen Verlustaversion zusammen und beschreibt die Neigung von Anlegern, eher die Wertpapiere zu verkaufen, die im Wert gestiegen sind und die Anteile mit Verlusten eher zu halten. Wer also einen Teil seines Depots verflüssigen will oder muss, sollte sich diesen Effekt bewusst machen, bevor er übereilte Entscheidungen trifft. Confirmation Bias Der Effekt der Voreingenommenheit bewirkt, dass man das, was man für wahr und richtig hält versucht, mit entsprechenden Informationen und Argumenten zu beweisen. Der Klassiker unter den Beispielen ist der vermeintlich teure Wein. Wenn man der Testperson dir günstige Weinflasche als besonders edlen Tropfen verkauft, schmeckt dieser gleich umso besser. Allerdings zahlen wir dadurch auch unnötig viel Geld für Markenprodukte, obwohl die gleiche Qualität auch mit einem günstigeren No-Name-Produkt zu haben wäre. Selektive Wahrnehmung Wer viel Geld in ein Produkt investiert hat, wird viele positive Aspekte hervorheben, um seine eigene Entscheidung zu rechtfertigen. Argumente, die gegen diese Entscheidung sprechen, werden schlichtweg ignoriert. Interessanterweise ist das auch bei den bereits erwähnten Markenprodukten zu beobachten, bei denen die Verbraucherzentrale regelmäßig die Mogelpackungen des Jahres kürt. Trotzdem verkaufen sich diese Produkte hervorragend. Unerwünschte Informationen werden also einfach verdrängt. Nur so kann ich mir auch erklären, dass ein einschlägig bekannter Hersteller für Schokoaufstrich 😉 die Rezeptur dahingehen „verbessert“, teuren Kakao durch einen höheren Anteil an Fett und Zucker zu ersetzen. Dem Markenimage scheint das nicht geschadet zu haben, sie haben wohl nur eine einzige Kundin verloren. Sunk-Cost-Effekt Oder bis zum bitteren Ende – hat man bereits einen gewissen Betrag investiert, fällt es einem umso schwerer, eine Fehlinvestition zu akzeptieren und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Der Effekt zeigt sich beispielsweise bei Autoreparaturen. Wenn die ersten Verschleißteile ersetzt werden müssen, folgen oft weitere meist teure Reparaturen. Hat die gute Mühle erst mal ein paar Dienstjahre hinter sich, werden die Abstände zwischen den Werkstattbesuchen immer kleiner. Doch statt sich von dem Fass ohne Boden zu trennen, halten viele an dem gar nicht mehr treuen Gefährt fest. Man hat ja schon so viel Geld reingesteckt, das wäre ja dann verloren. Dabei wird geflissentlich die hohe Wahrscheinlichkeit zukünftiger Kosten ignoriert und weiterhin Geld versenkt. Kompromisseffekt Unser Steinzeitgehirn tut sich leicht mir sogenannten Einzelattributsentscheidungen. Die Wahl des günstigsten Produktes fällt uns leicht. Doch sobald es komplizierter wird und mehrere Attribute die Entscheidung beeinflussen, muss eine Vereinfachung her, um den Entscheidungsprozess zu erleichtern. Das Gehirn hat dabei eine Abneigung gegen Extreme entwickelt und tendiert bei der Auswahl eher zu Produkten mit durchschnittlichen Merkmalen statt sich für solche mit herausragenden Eigenschaften zu entscheiden. Der Kompromisseffekt besagt also, dass ein Verbraucher aus einer Reihe von Produkten eher die mittlere Option gegenüber den extremeren Optionen wählt. Das machen sich Verkäufer zu Nutze, indem sie uns ein eher günstiges und ein völlig überteuertes Produkt zur Auswahl zeigen. Wenn sie dann ein letzten Endes ein Produkt im oberen Mittelpreissegment auspacken, greifen wir dankbar (und perfekt manipuliert) zu. Prozent-Effekt Bei... --- ### Bücher, die ihr unbedingt gelesen haben müsst - Published: 2022-09-05 - Modified: 2022-08-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/05/buecher-die-ihr-unbedingt-gelesen-haben-muesst/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus, Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Best-Of, Buchempfehlung, Bücher, Finanzen, Lesen, Liste, Multiinteressiert Also – ich liebe ja Listen mit Buchempfehlungen. Allerdings kaufe ich kaum eines dieser Bücher am Ende wirklich. Das mag zum Einen daran liegen, dass ich genug Lesefutter aus kostenlosen Quellen bekomme. Zum Anderen lasse ich mich zwar gerne inspirieren, mache aber dann doch worauf ich Bock habe. Viele gute Bücher zählen zu den Must-Read-Listen, von zeitlosen Klassikern über wochenlangen Platz-Eins-Bestsellern bis hin zu lebensverändernden Ratgebern. Doch wenn das Bauchgefühl nicht ganz laut „Will ich lesen! “ ruft, landet keines dieser Bücher auf meiner Leseliste und schon gar nicht im Bücherregal. Bei kostenlosen Fehlgriffen aus dem Bücherschrank kann man sich schnell wieder von diesen Exemplaren trennen und hat im schlimmsten Fall nur ein bisschen Lebenszeit mit der Lektüre vertan. Auch Bücher, die man weitergereicht bekommen hat, kann man schnell wieder auf den Weg schicken. Hat man aber ein neues Buch gekauft, ist es natürlich schade ums Geld. Daher landen potentielle Kandidaten erst mal auf dem Wunschzettel und werden erst nach eingehender Prüfung erworben, dann gerne auch gebraucht. Einen Vorteil hat in dieser Hinsicht mein E-Reader. Nachdem ich mich eine halbe Stunde maßlos über unzählige Schreibfehler ärgern musste habe ich kurzerhand die Rückgabe getestet. Und siehe da, innerhalb von 5 Minuten war das Unding wieder aus der virtuellen Bibliothek verschwunden und das Geld gutgeschrieben. List of Books to Read Before You Die Any book you wantDon´t read books you don´t want to readThat´s itCongratulations you dit it  Comment of reader: I really like this list. All my favorite books are on it. Answer from author: Thanks. I worked really hard on it. Was mich im Übrigen besonders ratlos zurückgelassen hat, war eine Liste von Büchern, die JEDE Frau über 40 gelesen haben muss. Mir war gar nicht bewusst, dass ich als kinderlose Frau überhaupt Bücher über gestresste und alleinerziehende Mütter lesen muss.  Auch sehr schön zum Schmökern ist diese Liste der Top 100 Büchern, die man gelesen haben sollte. Hier ist aber immerhin klar erwähnt, dass es hierbei nicht um ein Pflichtprogramm für alle und jeden geht. Und auch wenn ich um die Nummer 2 dieser Liste einen großen Bogen mache, habe ich doch auch so manches bereits durch geschmökert.  „Es gibt nicht DIE eine wahre Liste, die man stoisch von oben nach unten abarbeiten kann. Denn die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. “Literatur-ABC Auch hinsichtlich Finanzliteratur gibt es unzählige Listen von Büchern, die man gelesen haben muss. Da sind meist die üblichen Verdächtigen dabei und am Ende geht es wohl oft nur darum über Links ein bisschen was vom großen Kuchen zu verdienen. Das sei jedem gegönnt und alleine über die Häufigkeit der Erwähnungen in diversen Listen lässt sich wohl auch eine echte Best-Of-Liste ermitteln. Dank der Beschreibungen vieler engagierter Blogger kann man sich sein eigenes Bild über den Inhalt machen und ob die Empfehlung die eigenen Interessen und Bedürfnisse abdeckt. In dem Fall ist es auch empfehlenswert, diese Arbeit mit dem Kauf über einen Affiliate-Link zu honorieren. Aber man MUSS keinesfalls alle gelisteten Bücher gelesen haben. Denn es sind Empfehlungen, keiner wird eine Prüfung ablegen müssen und Wissen gibt es mittlerweile aus vielen unterschiedlichen Quellen. Am Ende ist nur eines wichtig – das wir überhaupt lesen und das wir Spaß daran haben, durch Lesen unser Wissen und unseren Horizont zu erweitern. Ein paar Highlights aus meiner bisherigen Lese-Historie sowie einiger Bücherschrank-Raubzüge teile ich gerne mit euch. Vielleicht fallen sie euch irgendwann auch mal in die Hände, dann habt viel Spaß beim Lesen. Und nein, ich verwende hier ganz bewusst keine Links. Wenn euch ein Titel interessiert, wisst ihr glaube ich alle, wie man da ran kommt. Und wenn ihr etwas von der Liste kaufen wollt, unterstützt doch bitte den kleinen Buchhändler eures Vertrauens. Die Schlacht der Nomen (Trilogie) - Terry Pratchett Wer nur die Scheibenwelt kennt, hat definitiv etwas verpasst. Die Kleinsten können Großes bewirken! Himmel, Herrgott, Arsch und Aktien - Leonhard Loewe So gar keine Finanzliteratur. Und Omi hatte Recht, wenn sie einem geraten hat, immer einen sauberen Schluppi zu tragen. Man weiß nie, in welcher Situation es einen erwischt. Wie man Freunde gewinnt - Dale Carnegie Ein Buch, das man immer wieder mal lesen sollte und das einen daran erinnert, dass man mit Honig mehr Fliegen fängt, als mit Essig. Wir sollten alle netter zueinander sein! Das Arroganz Prinzip, So haben Frauen mehr Erfolg im Beruf - Dr. Peter Modler Interessanter Input für die eigenen Feldstudien der Silberrücken im Büro. Aber auch für Männer spannend (habe ich mir sagen lassen). Rumo - Walter Moers Wer den Käptn Blaubär nur vom Sandmännchen kennt, mag mit diesem Werk etwas erschlagen sein. Für Liebhaber feingedruckter Fantasiewelten gibt es hingegen über 700 Seiten Realitätsflucht. Blackout - Marc Elsberg Eindringliche und leider sehr realistische Katastrophenbeschreibung. Ein echter Horror für alle, die um die leichte Umsetzbarkeit dieser Fiktion wissen. Die Schuld der toten Taucher - Hans-Jürgen Kaphengst Ein Öko-Krimi, der zur Pflichtlektüre aller Taucher werden sollte. Vor allem derer, die wie Elefanten im Porzellanladen durchs Riff pflügen. Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence Über Freundschaft und Mitgefühl (und das schwierige Thema Sterbehilfe) Achtsam morden - Karsten Dusse Ein besonderes Sahnestück für esoterisch angehauchte Misanthropen Der König von Berlin - Horst Evers Unterhaltsamer Schädlingsbekämpfungskrimi mit überraschender Story und viel Wortwitz. Diner des Grauens - A. Lee Martinez Ein echter Zombie-Horror-Vampir-Werwolf-Spaß! Und wer Gefallen daran findet, den versorgt der Autor mit vielen weiteren (unabhängigen) irren Geschichten. Die dunkle Seite des Mondes - Martin Suter Mit Pilzen spielt man nicht. Nachwirkende Geschichte über das Ausbrechen aus dem Alltag. --- ### Flohmarkt - Schnäppchenparadies oder Zeitverschwendung? - Published: 2022-08-29 - Modified: 2022-08-28 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/29/flohmarkt-ueberfluessiger-zeitvertreib/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Besitztumseffekt, Flohmarkt, Kleidung, Konsum, Konsumboykott, Minimalismus, Schnäppchen, Trödelmarkt Aufgrund der unverhofften Verkettung glücklicher wie unglücklicher Ereignisse habe ich mich an einem Samstagvormittag sehr früh in der Großstadt auf dem monatlich stattfindenden Flohmarkt wiedergefunden. Wir waren am Vortag schon ein bisschen bummeln und trotz Begleitung hat mich die Kauflaune so gar nicht erfassen können. Das ist wohl das Ergebnis jahrelangen Reduzierens inklusive sehr bewussten Konsumierens. Und da ich sehr rigoros ausschließlich Kleidung in meinen Schrank lasse, von der ich zu 100% überzeugt bin, lassen mich die meisten Sachen in den Läden kalt. Einzig ein Kleid hat meine Aufmerksamkeit erregt. Nachdem die passende Größe nicht in Schwarz vorhanden war, hatte sich das allerdings sofort erledigt. Selbst, wenn eine Nummer kleiner (eingehen hätte es nicht dürfen) mit etwas Bauch einziehen gut gepasst hätte, keine Kompromisse! Erstaunlicherweise waren die Bekannten, mit denen ich unterwegs war, enttäuschter als ich selbst. Womöglich rechtfertigen wir unsere Ausgaben vor uns selbst damit, dass unsere Begleitung ebenfalls viel Geld auf den Kopf gehauen hat und versuchen daher diese zum Einkaufen zu animieren? ! Als ich dann am nächsten Morgen durch die Stadt spaziert bin, hatte ich also überhaupt kein Bedürfnis mehr, ein Bekleidungsgeschäft zu betreten. Ein paar Dinge für den Haushalt gäbe es auf der Liste im Hinterkopf. Daher dachte ich, der Flohmarkt wäre eine gute Idee. Nachhaltig und zu kleinem Preis einkaufen und dabei noch jemandem Überflüssiges abnehmen, das man selbst benötigt. Offiziell startet dieser besagte Flohmarkt um 8:00. Nachdem die Läden auf der Shoppingmeile aber erst um 10:00 öffnen, lohnt sich der frühe Start für die Händler wohl kaum und so waren die meisten um kurz nach 9:00 immer noch mit dem Aufbauen und Sortieren ihres Angebotes beschäftigt. Trotzdem würde ich die Aktion nur zu so früher Stunde wiederholen. Es war noch angenehm leer und die Luft noch schön kühl und frisch. Man konnte entspannt von Stand zu Stand spazieren. Wer später kommt, darf sich von den Massen über den Platz schieben lassen und zu hochsommerlichen Temperaturen schwitzen. Da ich alleine unterwegs war, konnte ich mich entspannt in meinem eigenen Tempo treiben lassen. Doch die romantische Vorstellung, beim Stöbern auf dem Flohmarkt ein paar Schätze zu entdecken oder zumindest irgendwas Sinnvolles war schnell im Keim erstickt. Viele Händler sind professionell unterwegs und spezialisiert auf hochpreisige Dinge wie Markenporzellan oder Sammlerwaren. Dazwischen gab es einige Schmuckanbieter mit teurem Silberkram, die man auch auf jedem Krämermarkt findet. Und dann natürlich ein ganzer Haufen von Dingen, die man nicht mal geschenkt annehmen würde. Ganz im Ernst, wer kauft denn ein völlig abgewetztes Paar Schuhe oder völlig zerfledderte Bücher? ! Ein Paradies für Sammler Doch trotz der Ernüchterung ist es spannend, was die Leute so alles anbieten und vor allem, welchen Wert sie diesen Dingen noch zusprechen – der Besitztumseffekt lässt grüßen. Da ist es besonders lustig, bei den Preisverhandlungen Mäuschen zu spielen. Das ist ganz großes Kino (und viel günstiger)!  Sehr dramatisch vor allem der Dialog zwischen dem Verkäufer und seinem Nachbarn am nächsten Stand im Abspann, nachdem der Kunde nach erfolgreichem Deal weitergezogen war. Da wird mit großer Geste und viel Theatralik noch über die unverschämten Kunden gezetert und gejammert, dass man ja am Ende des Tages überhaupt nichts verdient hätte. Und doch stehen sie zum nächsten Termin wieder am Stand und verscherbeln Spielzeug, das offensichtlich Horrorfilmen wie „Chucky“ oder dem „Friedhof der Kuscheltiere“ entsprungen ist, zu Mondpreisen. Am Ende hat sich der Besuch wirklich gelohnt. Ich habe zwar nichts gekauft, hatte aber eine Menge Spaß. Wer einen Flohmarkt ohne Erwartungen besucht, kann also auch ohne das erbeutete Schnäppchen eine unterhaltsame Zeit erleben. Falls jemand jetzt Lust bekommen hat, ein bisschen zu Stöbern inklusive Unterhaltungsprogramm, findet ihr hier oder hier die nächsten Termine in der Nähe und gleich noch ein paar Tipps zur Vorbereitung, falls auch ein paar Anschaffungen geplant sind. --- ### Sommer, Sonne, Schweißgeruch - Published: 2022-08-25 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/25/sommer-sonne-schweissgeruch/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Deo, Deodorant, DIY, Natron, Naturkosmetik, Schweiss, Selbermachen Kaum klettern die Temperaturen steigt auch das Risiko für unerwünschte Geruchsbelästigung. Besonders erfreulich (nicht! ) ist das in öffentlichen Verkehrsmitteln aber auch am Arbeitsplatz gibt es den einen oder anderen Kollegen, der schon früh morgens nicht nur muffelig sondern auch müffelig daher kommt. Doch der schlimmste Albtraum ist, wenn man sich selbst als Ursache des olfaktorischen Supergaus identifiziert. Vor allem, wenn man die Entgleisung nicht unter einem dicken Pulli verbergen kann sondern nur ein dünnes T-Shirt zwischen dem Eigengeruch und der Außenwelt liegt. Übertünchen als Schadensbegrenzung macht das Ganze eher schlimmer, dann kommt zum Schweiß noch eine Ladung Parfüm und schon haben wir viel Platz um uns herum. Zuverlässig hilft da nur die vorbeugende Chemiekeule inklusive all der bedenklichen Inhaltsstoffe, die wir uns eigentlich nicht wirklich auf die Haut schmieren wollen. Zwar gibt es zwischenzeitlich eine große Auswahl an Alternativen in Bereich der Naturkosmetik, doch für sommerliche Extremsituationen sind viele davon einfach zu schwachbrüstig. Wer sich dennoch durch das Sortiment cremt, sprüht oder pudert, lässt oft ein kleines Vermögen liegen. Vor allem, wenn das einzig wirksame und verträgliche Präparat im zweistelligen Bereich liegt und eine mengenmäßige Einsparung bei Hitze und Sport nicht zur Debatte steht. Eine gut verträgliche Alternative – für Geldbeutel, Haut und Umwelt – finden wir im Supermarktregal bei den Backzutaten. Simples Natron eignet sich hervorragend als Deo, da es zuverlässig Gerüche neutralisiert. Die ganz Harten pudern sich direkt pur damit die Achseln ein. Empfehlenswerter ist da die Herstellung eines einfachen DIY-Deos, welches man auch erst mal auf eigene Verträglichkeit testen sollte. Je nach persönlicher Vorliebe gibt es unzählige Rezepte für Creme, Spray oder Stick. Ich selbst mag das geschmiere und gepansche mit den Fingern nicht so und bevorzuge daher ein Spray. Das ist morgens schnell aufgesprüht und bei Bedarf super fix zusammen gerührt. Theoretisch braucht es dafür nur eine leere Sprühflasche (von einem aufgebrauchten Deo) und zwei Zutaten: 1 Päckchen Natron (1 Teelöffel)Ca. 70 ml abgekochtes, noch heißes Wasser (damit sich das Natron leicht auflöst) Das persönliche optimale Mischverhältnis kann durchaus variieren. Ätherische Öle wie Salbei oder Zedernholz helfen zusätzlich durch ihre schweißhemmende Eigenschaft. Ansonsten kann das ansich geruchslose Gemisch nach Belieben mit zitronigen oder blumigen Düften aufgemotzt werden. Wichtig ist hier nur auch wieder die Probe nicht nur für die Nase sondern vor allem auf der Haut. Nicht jeder ist gleich (un)empfindlich und wenn es erst mal juckt und brennt, ist der Spaß schnell wieder vorbei. Gewöhnungsbedürftig bei der Umstellung ist auch, dass man durchaus mehr schwitzt als mit dem Antitranspirant aus der Drogerie. Denn wie hier der Name schon vermuten lässt, wirkt dieses bereits der Bildung von Schweiß entgegen. Natron hingegen verhindert die Geruchsbildung. Die Poren dürfen also ungehindert arbeiten. Manch einer sieht das als gesundheitlichen Vorteil. Ich muss zugeben, dass ich es trockener lieber mag und nach zwei Sommern zum bedenklichen konventionellen Deo inkl. Aluminium zurückgekehrt bin. . Preislich ist das selbstgemachte Deo aus Natron aber definitiv unschlagbar. Ob es langfristig das herkömmliche Mittel ersetzt, muss jeder selbst entscheiden. Zumindest lohnt es sich aber, sich mit den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten Natriumhydrogencarbonat als günstige Allzweckwaffe auseinanderzusetzen. Wobei es mich schon ein bisschen irritiert, dass dasselbe Mittel, dass ich mir unter die Achseln packen kann, auch als Backofenreiniger funktioniert... --- ### Kreativ auf Kommando – aber klar doch… - Published: 2022-08-22 - Modified: 2022-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/22/kreativ-auf-kommando-aber-klar-doch/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Brainstorming, Idee, Inspiration, Kreativität, Kreativität fördern, Kreativitätstechnik, Langeweile, Tapetenwechsel, Urlaubsreif „Sei doch einfach mal kreativ und mach mir bis heute Abend einen Lösungsvorschlag! “ So oder so ähnlich haben wir es alle schon mal um die Ohren gehauen bekommen. Vorzugsweise gerade dann, wenn der Druck besonders hoch und der Vorgesetzte völlig ideenlos ist. Doch auf Knopfdruck kreativ sein, das schaffen die wenigsten. Unter Stress entwickelt man einfach keine kreativen Ideen. Und was verstehen wir unter Kreativität überhaupt? Laut Wikipedia-Eintrag ist es „die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. “ Damit ist also keinesfalls nur die Kunst gemeint, wie fälschlicherweise oft angenommen wird. Auch zur Lösung von Problemen ist häufig eine kreative Herangehensweise gefragt, ebenso um neue Ideen zu entwickeln. Daher beschränkt sich die Kreativität auch nicht auf bestimmte Berufsfelder, sondern kann uns überall im Alltag begegnen. Ebenso bedeutet es nicht, dass jemand nicht kreativ sei, bloß weil er oder sie nicht gerne oder gut malt oder sonst wie gestalterisch tätig ist. Vor allem Vorurteile und Unwissenheit prägen unser Bild von kreativen Berufen. Wie oft habe ich schon gehört „Ich mach was mit Medien“, wenn ich nach den beruflichen Zielen von Anfang Zwanzigern gefragt habe. Dabei sind auch so viele andere Tätigkeiten extrem kreativ. Beispielsweise erschaffen Software- und Hardwareentwickler etwas Neues das, zumindest in den meisten Fällen, nützlich ist. Also kreativ per Definition! Ohne die richtige Grundlage – Wissen – auch keine Kreativität Doch was heißt das überhaupt, kreativ zu sein und was brauchen wir dafür? Damit die Kreativität überhaupt entstehen kann, sind ganz bestimmte Voraussetzungen wichtig, sozusagen die Rahmenbedingungen für den kreativen Prozess. Erlerntes Wissen/Erfahrung Um eine Aufgabe lösen zu können, müssen wir zuerst einmal die Herausforderung identifizieren und verstehen. Zu den neuen Informationen kommen unsere bisherige Erfahrung und unser angesammeltes Können hinzu. Mit dieser Grundlage hat unser Gehirn die nötige große Auswahl, neue Verbindungen zu erstellen und damit neue Ideen zu generieren. Wir nutzen, was wir bereits wissen und formen es zu neuen Konzepten und Herangehensweisen um. Zeit Ein zweiter enorm wichtiger Aspekt ist die Zeit. Wer ständig am Limit ist, hat kaum geistige Kapazitäten, um neue Innovationen zu generieren. Fantasie braucht ihren Raum und lässt sich nicht mal eben zwischen zwei Meetings oder in eine ToDo-Liste quetschen. Motivation Wer intrinsisch motiviert ist, sprüht oft vor originellen Eingebungen. Wenn wir für ein Thema brennen und mit viel Herzblut und Leidenschaft an eine Sache herangehen, sprudelt der Ideenreichtum oft schon ganz von selbst. Interessiert man sich aber so gar nicht für die Materie oder ist man mit dem Kopf woanders, werden wohl kaum neue Lösungen entstehen. Einen sicherer, wertfreier Raum, in dem wir uns entfalten können. Fühlen wir uns unwohl und empfinden unser Umfeld als belastend, beschäftig sich unser Gehirn eher mit Sorgen und Nöten. Vielleicht hat man Angst, mit einer unkonventionellen Idee anzuecken oder sich zu blamieren. Das kann sozialer Druck durch die Familie oder ein nicht funktionierendes Team bei der Arbeit sein oder ein viel zu eng gesteckter Rahmen für mögliche Lösungswege. Manchmal muss man einfach völlig wertfrei „rumspinnen“ bis der entscheidende Geistesblitz kommt. Aber auch man selbst setzt sich oft viel zu oft den eigenen strengen und viel zu selbstkritischen Bewertungen aus. Womöglich redet man sich sogar ein, nicht kreativ zu sein. Solche mentalen Blockaden und gedankliche Voreingenommenheit ersticken jeglichen kreativen Gedanken schon im Keim. Und wenn ich der Meinung bin, ich sei so gar nicht kreativ veranlagt? Es gibt zahlreiche Methoden, um die Kreativität zu fördern und zu trainieren. Dabei sollten wir jedoch immer im Kopf behalten, dass man sie nicht mit irgendwelchen Kreativitätstechniken erzwingen und kontrollieren kann. Man muss vielmehr all das beseitigen, was die Kreativität hemmt. Oft sind es die naheliegenden Dinge, die wir meist sogar selbst in der Hand haben. Perfektionismus bekommt eine Auszeit verordnet Wir müssen uns erlauben, Fehler zu machen. Neugierig sein, etwas ausprobieren, erfinderisch sein und sich auf Risiken einlassen. Wenn etwa nicht funktioniert, probieren wir halt einen anderen Weg. Zensur ist verboten Beim klassischen Brainstorming, werden alle Ideen erst einmal völlig wertfrei gesammelt. Im ersten Schritt gibt es keine schlechten Ideen. Es gilt Quantität vor Qualität, aussortiert wird erst am Ende. Denn umso mehr kreativen Output wir produzieren, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns von der Fixierung auf bekannte Lösungswege lösen und eine wirklich gute Idee dabei ist. Der Ausschuss fördert dabei den kreativen Prozess, weil er uns wieder auf neue Pfade bring. Eine Idee ist schnell kaputt argumentiert aber es ist schwer, neue Ideen zu finden. Der innere Kritiker hat also Sendepause! Es geht vielmehr darum, bewusst die eigenen (Gedanken-)Grenzen zu überschreiten und Barrieren und Zwänge hinter sich zu lassen. Gedanken frei lassen Kreative Langeweile, die Gedanken schweifen lassen, nachdenken, mal was ganz anderes machen.  Die besten Ideen kommen nicht umsonst unter der Dusche, da ist man mit was anderem beschäftig und der Kopf arbeitet auf Autopilot im Hintergrund weiter. Soll aber jetzt nicht heißen, dass ihr den ganzen Tag unter der Dusche verbringen sollt. 😉 Alternativ kann man auch einfach mal eine leere Wand anschauen, um den Augen (und dem Hirn) eine Pause von der ständigen digitalen Berieselung zu geben. Informationen und Reize müssen vom Hirn verarbeitet werden, neue Verbindungen geknüpft und Assoziationen geschaffen werden. Dafür braucht es Ruhe und Freiraum (oder ganz minimalistisch – freien Raum). Manchen hilft es, mal ganz bewusst, die Raufasertapete auswendig zu lernen oder Figuren in Wolken und Strukturen zu suchen. Auf dem Beitragsbild ist übrigens keine verschimmelte Raufasertapete sondern ein Ausschnitt eines alten Schiffwracks zu sehen, das wunderschön mit Korallen überzogen ist. Ich schalte beim Tauchen völlig ab und bekomme den Kopf wieder frei. Danach sind die Akkus für neue Ideen aufgeladen. Neuer Input, Tapetenwechsel, ausgetretene Pfade verlassen Einen anderen Weg nehmen, etwas Neues ausprobieren, Gewohnheiten loslassen, eine fremde Perspektive einnehmen – alles, was neue Verbindungen im Hirn knüpft, hilft auch unserem Kreativitätsprozess. Man kann Routinen im Alltag einfach mal durchbrechen, indem man einen unbekannten Weg zur Arbeit austestet oder in einem anderen Supermarkt einkaufen geht. Inspiration und frische Eindrücke finden wir in der Natur, bei Ausstellungen, beim Sport oder beim... --- ### Ich mach mich nackig - Published: 2022-08-15 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/15/ich-mach-mich-nackig/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bonuskarte, Bonusprogramm, Bonussystem, Data Mining, Daten, Datenerhebung, Gutschein, Kaufverhalten, Konsum, Kundenkarte, Prämie, Punkte, Punkte sammeln, Punktekonto, Rabatt, Rabattaktion Nicht das, was ihr denkt! Natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn ich sammle Punkte. Meine Daten sind wertvoll, ein begehrtes Gut und mir ist durchaus bewusst, dass ich mit jeder Kunden-, Bonus-, Rabattkarte eine ganze Menge Informationen zum Spottpreis über mich in fremde Hände gebe. Das Sammeln von Punkten ist daher eine ganz bewusste Entscheidung. Im Schnitt gibt es einen Punkt für zwei Euro Umsatz. Das ist verschwindend gering, geradezu mickrig, ein ganzes unglaubliches halbes Prozent! ! ! Mit der Zeit summieren sich diese winzigen Beträge zu einem ansehnlichen Guthaben. All zu groß sollten die Erwartungen allerdings nicht sein. Bei sogenannten Bonussystemen mit Kundenkarte oder App erfolgt  durch Datenerhebung eine detaillierte Analyse des Kaufverhaltens der Kartenbesitzer. Im Gegenzug zu unternehmensgebundenen Kundenkarten gibt es Bonussysteme mit einer Vielzahl von Geschäften unterschiedlichster Branchen. Neben dem Data-Mining erhoffen sich die beteiligten Händler eine stärkere Kundenbindung, denn der Kunde kauft lieber da, wo er Punkte sammeln kann als bei der Konkurrenz. Auch wenn ein Punkt meist nur einen Cent Gegenwert hat (zumindest zum Zeitpunkt, zu dem dieser Beitrag entstanden ist), kann man eben am Ende genau diesen Gegenwert zu barem Geld machen. Wenn ich also nach ein paar Jahren ein stolzes Sümmchen an Punkten auf meinem Punktekonto habe, kann ich diese in der Regel gegen Prämien oder Gutscheine eintauschen. Wobei ich letzteres klar bevorzuge, da die Prämien meiner Meinung nach überteuerter Kram sind. Einen Gutschein hingegen kann man oft sehr gut gebrauchen. Bei machen Anbietern kann ich die Punkte auch zum Zahlen in teilnehmenden Geschäften verwenden oder sogar an ausgewählte Organisationen spenden. Für uns sind vor allem Gutscheine interessant, da wir sowieso hin und wieder größere Anschaffungen planen, zukünftig werden wir wohl einiges an Gartengeräten benötigen. Wenn der Wunschzettel leer ist, wird gespendet. Ein paar Dinge sollte man allerdings unbedingt beachten: Man sollte sich auf keinen Fall von Aktionen zu ungeplanten Käufen verführen lassen. Wenn ich irgendwo eine Extra-Super-Duper-Sonderaktion angeboten bekomme, spare ich immer noch am meisten, wenn ich gar nichts kaufe. Also Finger weg von Lockangeboten. Nicht jede Kundenkarte macht für jeden Sinn. Nur, wenn man wirklich langfristig einen Vorteil sieht, sollte man sich eine weitere Karte in den Geldbeutel packen. Umsonst gibt es nichts. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Unternehmen sich sämtliche Bonusprogramme fürstlich in Form unserer privaten Daten bezahlen lassen. Womöglich werden die Daten sogar an Dritte weiterverkauft. Zumindest werden sie verwendet, um uns mit noch mehr Werbung zu bespaßen. Also im Zweifel lieber die Finger davon lassen. Man sollte gerade bei Bonusaktionen Preise vergleichen. Denn auch wenn ich bei der Verwendung einer Kundenkarte oder bei einem Bonusprogramm einen vermeidlichen Vorteil habe, kann es eben doch passieren (und zwar nicht selten), dass die Konkurrenz das gewünschte Produkt günstiger anbietet. Was bringen einem zwei Prozent Kundenrabatt, wenn das gleiche Produkt womöglich ganze zehn Prozent preiswerter zu haben ist? ! Bei manchen Anbietern verfallen die Punkte nach einer bestimmten Zeit. Normalerweise wird man rechtzeitig informiert und kann dann entsprechend die Anzahl an Punkten, die „in Gefahr“ sind in Gutscheine tauschen. Bestimmt habe ich noch einige Aspekte vergessen. Wichtig ist vor allem, dass man sich darüber klar ist, dass man sich mit all diesen Bonusprogrammen zum gläsernen Kunden macht. Wer damit leben kann, immun gegen Bauernfängerei ist und viel Geduld mitbringt, kann am Ende ein kleines bisschen was sparen. Beim obligatorischen Lebensmitteleinkauf wird einfach die Karte gezückt und sämtliche anderen Aktionen werden ignoriert. Wir haben uns jedenfalls sehr gefreut, dass wir nach drei Jahren Punktesammeln einen 200,- Euro Gutschein bekommen haben und entsprechend eine größere Anschaffung gleich nicht mehr so sehr ins Gewicht gefallen ist. Mehr konsumieren wir deswegen nicht. Am Ende muss jeder selbst wissen, ob er bei solchen Dingen mitmachen möchte oder eben nicht. --- ### Menschen aussortieren - Published: 2022-08-08 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/08/menschen-aussortieren/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Beziehungen, Distanz, Familie, Freunde, Kontaktabbruch, trennen Was im ersten Moment hart klingt ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess im Leben. Die wenigsten pflegen noch im hohen Alter dieselben Kontakte wie zu Kindergartenzeiten. Das Leben mit all seinen Irrungen und Wendungen führt uns über verschlungene Pfade durch verschiedenste Phasen. Dabei begleiten uns Menschen für eine Zeit und gehen dann wieder ihre eigenen Wege. Sehr schön beschrieben durch den Begriff „Lebensabschnittsgefährte“. Kontaktabbruch oder nur auseinandergelebt Manchmal verliert man sich einfach aus den Augen, oft weil die gemeinsame Basis wegfällt wie z. B. mit Abschluss des Studiums oder bei Jobwechsel. Doch es gibt auch Situationen, in denen man sich ganz bewusst für eine Trennung entscheidet. Das können Freunde sein, mit denen man keine Gemeinsamkeiten mehr hat oder die jeweiligen Ansichten unvereinbar sind. Doch auch Familienangehörige können einem die Luft zum Atmen nehmen und man weiß sich am Ende nur noch durch einen kompletten Kontaktabbruch zu helfen. Und auch wenn Blut dicker als Wasser ist, die Familie kann man sich eben nicht aussuchen. Da kann dann sogar noch wahrscheinlicher sein, dass da Menschen dabei sind, mit denen man nichts zu tun haben möchte. Wie kann man nur ein so eiskalter Klotz sein, so unsentimental und unemphatisch! So etwas „darf“ ich mir anhören, weil ich mich klar abgrenze von Dingen, die ich nicht mehr brauche und mich vor allem von Menschen distanziere, die mir nicht guttun (und Dingen, die mich an sie erinnern). Offen darüber zu reden ist ein Tabu. Auf Distanz gehen Offensichtlich nehmen manche Menschen für sich das Recht heraus, mit anderen so umzuspringen, wie alleine sie es für richtig halten. Das eigene Verhalten wird dabei nicht reflektiert und Fehler machen ja sowieso nur die andere. Man selbst sei ja das Opfer. Und gerade in der Familie sind wir besonders empfindlich. Verletzungen und Beleidigungen von Fremden kann man ignorieren. Bei Menschen, die einem wichtig sind, geht das nicht so einfach. Wenn ich den Kontakt abbreche, dann nicht, weil ich jetzt plötzlich einfach keine Lust mehr auf denjenigen habe. So etwas macht man nicht leichtfertig und oft geht dem Ganzen ein (jahre-) langer Leidensweg voran. Doch man kann sich nicht anders helfen und es geht einem selbst besser ohne diese Menschen. Der Umgang mit ihnen zieht einen runter wie eine schwere Last, die einen unter die Wasseroberfläche zieht. Will man nicht ertrinken, muss man sich lösen. Womöglich wurden unverzeihliche Dinge gesagt, die Verletzungen sitzen tief. Der Gegenüber hinterfragt vielleicht nicht einmal sein eigenes Verhalten und versucht einen mit immer neuen Vorwürfen zu verunsichern. Solche Menschen sind auch gerne mit einem selektiven Gedächtnis gesegnet und erinnern sich nur noch an von ihnen ausgewählte Vorkommnisse. Ein sachliches Gespräch ist dann oft nicht mehr möglich. Gerade bei familiären Auseinandersetzungen fallen wir gerne in antrainierte Verhaltensmuster zurück, die haben wir immerhin seit frühester Kindheit antrainiert bekommen, das legt man nicht einfach ab. Schon gar nicht, wenn das Gegenüber selbst noch in den alten Mustern verhaftet ist und mit einem neuen Umgang so gar nicht mitspielen will. Neue Regeln – das lässt nicht jeder zu. Am Ende bleibt manchmal nur noch der Schlussstrich. Was, wenn jemand ein Nein nicht akzeptiert? Geht es wirklich um eine harte Trennung und man hat den Wunsch nach einem Kontaktende klar und sachlich formuliert, heißt das noch lange nicht, dass das Gegenüber das auch einfach hinnimmt. Womöglich spielen verletzte Gefühle eine Rolle oder derjenige hat einfach auch noch zu viele Dinge auf dem Herzen, die er loswerden möchte. Leider sind Menschen in so einer Situation oft verletzt und beleidigt und reagieren wenig rational. Da hilft es nur noch, denjenigen konsequent zu ignorieren und sich nicht zu irgendwelchen Reaktionen provozieren zu lassen. Vor allem aber sollte man sich nicht verunsichern lassen. Auch wenn man selbst womöglich nicht alles richtig gemacht hat und mit dem eigenen Verhalten womöglich zur Eskalation beigetragen hat. Am Ende hat man eine Entscheidung getroffen und diese ist von allen Beteiligten zu akzeptieren. Vor allem, wenn eigene Grenzen überschritten wurden, sollte man auf jeden Fall hart bleiben. Was hilft Was in solchen Situation ungemein hilfreich ist, sind Gespräche mit anderen Menschen, die einem einfach den Rücken stärken. Und zwar völlig unabhängig davon, wie sie selbst in so einer Situation gehandelt hätten. Denn sie verstehen, dass jeder anders empfindet, eine andere Wahrnehmung hat und vor allem andere Grenzen. Wir selbst haben den größten Einfluss darauf, mit welchen Menschen wir uns umgeben. Irgendwann ist es nicht mehr so einfach ist, neue Freunde zu finden – wir erinnern uns an die anderen Kinder auf dem Campingplatz, die wir überhaupt nicht aber trotzdem richtig gut verstanden haben. Und doch finden diese doch immer mal wieder einen Weg in unser Leben. Und wenn sie unser Leben bereichern, sollten wir uns gaaaaanz viel Mühe geben und ihnen unsere Wertschätzung zeigen. Und auch wir selbst sollten uns diese Wertschätzung entgegenbringen und auf Distanz gehen, wenn uns eine Beziehung nicht gut tut. Wer andere respektvoll behandelt, darf das auch für sich selbst erwarten. Und es gibt einfach ganz klare Grenzen, die jeder für sich persönlich setzen muss und die einfach nicht überschritten werden dürfen. Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst Jim Rohn Dieses wunderschöne Zitat stammt aus einem Beitrag von Fräulein Ordnung und bringt es für mich auf den Punkt. Die Menschen, mit denen wir uns umgeben, prägen uns nämlich mehr, als uns bewusst ist und haben damit einen enormen Einfluss auf uns und unser Leben. Also halten wir es wie Aschenputtel – "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" --- ### Teures Pipi - Published: 2022-08-01 - Modified: 2022-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/01/teures-pipi/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bittere Pille, Gseundheit, Konsum, Konsumsünde, Nahrungsergänzungsmittel, NEM, Sparen Wer im Supermarkt oder in der Drogerie ein bisschen Langeweile hat, kann sich in der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel mal durch das Sortiment an Kuriositäten lesen. Da findet man die tollsten Verheißungen – von schönerem Haar mit Hafer über geistige Vitalität dank Ginseng bis hin zur perfekten Figur durch Ananasenzyme. Alles kann man optimieren, die Mittelchen und Pülverchen sind blumig beschrieben und manchmal ist auch der Inhalt blumig. Nahrungsergänzungsmittel (kurz NEM) werden rechtlich den Lebensmitteln zugeordnet und durch die Richtlinie 2002/46/EG geregelt. Diese gibt insbesondere die zulässigen Vitamine und Mineralstoffe vor und regelt auch die (un)zulässigen Werbeaussagen. Versprechungen bezüglich der Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen sind beispielweise rechtswidrig und grenzen die Nahrungsergänzungsmittel damit klar von Arzneimitteln ab. Doch auch wenn die Nahrungsergänzungsmittel nicht unter dem Begriff Medizin laufen, frei von Nebenwirkung sind sie deswegen noch lange nicht. Wer auf eigene Faust und ohne ärztliche Grundlage bestimmte Stoffe supplementiert, hat am Ende womöglich mit schädlichen Überdosierungen zu kämpfen statt des erwarteten positiven Nutzens. Trotzdem greifen viele kerngesunde und vermeintlich intelligente Menschen regelmäßig zu frei verkäuflichen Pillen und Pulvern. Doch der Glaube versetzt bekanntlich Berge, auch oder besonders der Irrglaube. Und so reicht oft schon eine butterweiche Werbeformulierung, dass etwa ein bestimmter Inhaltsstoff eine lebensverbessernde Wirkung haben könnte, um die Geldbörsen lockern. Wir wünschen uns so sehr, schöner, gesünder oder leistungsfähiger zu sein, dass wir dafür sogar unseren gesunden Menschenverstand ignorieren. Im Gegenteil, wir reden uns das Risiko sogar schön, indem wir uns vormachen, dass die Einnahme von freiverkäuflichen Produkten ja nicht schaden kann. Dabei klären uns unzählige Studien und Fachartikel über die Risiken und fehlenden Nutzen auf. Lediglich für eine kleine Gruppe von Menschen ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine zusätzliche Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll. So zählen etwa Senioren, Schwangere und Leistungssportler zu den Gruppen, die einen erhöhten Nährstoffbedarf für bestimmte Stoffe haben. Doch sollte man auch als Angehöriger einer Risikogruppe nicht ohne ärztlichen Rat mit dem Großeinkauf starten. Wer sich ausführlicher über das Thema informieren will, dem sei im Übrigen dieser Artikel von Quarks ans Herz gelegt. Im schlimmsten Fall kommt es bei einer längeren Überversorgung mit Vitaminen, beispielsweise Vitamin A, zur sogenannten Hypervitaminose was auch zu  typischen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen u. a. führen kann. Auch fehlen oft wissenschaftliche Nachweise für gesundheitsfördernde Eigenschaften für viele Nahrungsergänzungsmittel. Zwar ist der Nutzen von Flavonoiden, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen, belegt. Doch den Nachweis, dass man die antioxidativen Eigenschaften in Pillenform zu überführt hätte, bleiben die Anbieter schuldig. Ein Apfel ist halt nicht so einfach mit dem Chemiebaukasten nachzubauen. Was man als gesunder Mensch mit Nahrungsergänzungsmitteln allerdings wirklich nachweislich erreicht, ist (frei nach Sheldon) teurer Urin. Denn die meisten der überflüssig zugeführten Stoffe scheidet unsere Körper glücklicherweise selbstständig wieder aus. Wir haben also einen Haufen Geld für einen zweifelhaften Nutzen in den Sand gesetzt. Wenn man sich die Preise für Testsieger einmal anschaut, ist das gar nicht wenig, was man da versenken kann.   Gesundheitsbezogene Angaben wie „die regelmäßige Einnahme kann einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben“ dienen lediglich der Steigerung des Absatzes. Indem sie dem Kunden durch vage Versprechungen signalisieren, dass der Verzehr ihm gesundheitliche Vorteile bringe, soll dieser  zum stetigen Konsum animiert werden. Dabei schmeißen die Hersteller fröhlich mit selbst finanzierten Studien, blumigen Formulierungen, exotischen Inhaltsstoffen und kreativen Siegeln um sich. Noch dubioser wird es übrigens, wenn man mal im Internet recherchiert. Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen, nichts was es nicht gibt. Obskure Tees und Tinkturen sollen uns wahlweise glücklicher, ausgeglichener, schlanker oder leistungsfähiger machen. Und gleichzeitig lachen wir über Kulturen, in denen gemahlenes Nashorn oder Elfenbein als Aphrodisiakum und zur Potenzsteigerung verabreicht werden. Ganze Arten werden ausgerottet, im festen Glauben an einen gesundheitlichen Effekt. Doch die meisten Pillen aus dem Supermarkt haben genauso wenig eine wissenschaftliche Grundlage, geschweige denn irgendeinen Effekt. Mal abgesehen vom zweifelhaften Nutzen des Inhalts produzieren wir mit unnötigen Nahrungsergänzungsmitteln auch noch einen riesigen Müllberg aus Blistern, Pillendöschen, Tütchen und Umverpackungen. Von der Herstellung und dem Transport ganz zu schweigen. Selbst wenn wir uns mit den meisten Präparaten nicht schaden, der Umwelt tun wir damit definitiv keinen Gefallen. Statt also unser Geld für bittere Pillen auszugeben, investieren wir es lieber vernünftig. Vielleicht in Aktien eines Pillenproduzenten ;-) Im Zweifelsfall ist es in einem Paar anständiger Laufschuhe und ausgewogener Ernährung definitiv besser angelegt! Sonne gibt es umsonst (Vitamin D) und wer wirklich einen Mangel vermutet, der lässt das besser vom Arzt abklären. Und ihr wisst ja, „An Apple a day... “ --- ### Staycation – Urlaub für Daheimgebliebene - Published: 2022-07-25 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/25/staycation-urlaub-fuer-daheimgebliebene/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten, Reisen - Schlagwörter: Budget, Fliegen, Flug gestrichen, Flugchaos, Inflation, Reise, Sparen, Staycation, Tourist, Urlaub, Urlaub daheim, Urlaub zu Hause, Urlaub zuhause, Urlaubstipps Sommer und Urlaub gehören für viele untrennbar zusammen. Nicht nur bei Familien, die an die Schulferien gebunden sind. Fast jeder plant in den Sommermonaten zumindest ein paar freie Tage. Das schöne Wetter will man schließlich nicht komplett bei der Arbeit verbringen – auch wenn es nicht garantiert ist, dass der eigene Urlaub von Regen und Kälte verschont bleibt. Doch nicht jeder will oder kann im Urlaub auch verreisen. Zwar ist die Reiselust nach wie vor hoch und nach langen Beschränkungen möchte man wieder raus in die Welt. Doch Angesichts gestiegenen Preisen aufgrund Inflation und hoher Nachfrage kann und will es sich vielleicht nicht jeder leisten, zu verreisen. Und wäre das nicht Grund genug, kommt auch noch Chaos an den Flughäfen mit unzähligen gestrichenen Flügen dazu. Mit solchen Aussichten weiß man kaum, was man denn buchen soll und Urlaubsvorfreude kommt kaum auf. Eine stressfreie Alternative ist da der Urlaub in den eigenen vier Wänden. Natürlich kann dieser einen Tapetenwechsel nur bedingt ersetzten. Doch mit ein paar Tricks kommt auch daheim Urlaubsfeeling auf. Wichtig ist vor allem, dass man sich eine Abwechslung zum Alltag schafft. Und auch mit kleinem Budget kann man zu Hause viel erleben. Das ist nämlich genau die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben um endlich mal all die Aktivitäten anzugehen, für die wir sonst zu wenig Zeit haben. 1. Die Umgebung erkunden Jeden Tag nehmen wir dieselben Wege zur Arbeit, zum Einkaufen, zur Schule und wo wir halt sonst noch so hin müssen. Manchmal sieht man eine Abzweigung und überlegt, wo diese denn hinführen könnte. Oder man bleibt einfach mal bis zur Endhaltestelle im Bus und schaut sich an, wo man raus kommt. 2. Picknick Wenn wir schon beim Erkunden der Umgebung sind, könnten wir die Gelegenheit gleich nutzen und uns mit einem Rucksack voll Leckereien und Decke ausrüsten. Dann braucht es nur noch ein schönes Fleckchen Erde oder eine gemütliche Parkbank. 3. Eine Nacht unterm Sternenhimmel Zugegeben, das ist vielleicht nicht für jeden so leicht umsetzbar. Ein eigener Garten oder Balkon ist natürlich von Vorteil. Wer bei den lästigen Stechmücken besonders beliebt ist, sollte sich entsprechend schützen. 4. In Geschichten abtauchen Endlich mal stundenlang in der Urlaubslektüre versinken und sich durch nichts und niemanden stören lassen. An fremde Orte träumen oder in fantastischen Abenteuer der Realität entfliehen – diesen Luxus haben wir im hecktischen Alltag selten. Dabei können wir besonders gut abschalten und uns neue Welten erschließen. 5. Etwas Neues lernen Wer schon immer mal mit einem neuen Hobby geliebäugelt hat, könnte die Zeit auch nutzen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Alternativ kann man etwa auch eine neue Sprache oder Sportart für sich entdecken. Vielleicht lässt sich das ja sogar mit einem Kurs verbinden und später (in kleineren Dosen) in den Alltag hinüberretten. 6. Den Blickwinkel wechseln – als Tourist in der eigenen Stadt Im Alltag haben wir oft gar nicht den Blick für all die schönen Orte und Sehenswürdigkeiten in unserer direkten Umgebung. Wander oder Fahrradfahren erweitert unseren Radius zusätzlich. Meist weiß man nicht einmal, was es vor der eigenen Haustür an Möglichkeiten gibt. Höchste Zeit also für einen Perspektivenwechsel und die eigene Gegend mal aus mit Augen eines Fremden zu betrachten. Und in Zukunft sind wir der beste Reiseführer für unsere Besucher. Auf diesem Reiseblog gibt es zu dem Thema noch ein paar schöne Tipps. 7. Apropos Besuch Wie wäre es, mal wieder Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Im Alltagsstress bleibt das viel zu oft auf der Strecke. Dabei ist kaum etwas so Wichtig für unser geistiges Wohlbefinden. Wenn die Entfernung zu groß ist, kann man sich natürlich auch online treffen. Oder man lädt einfach alle Freunde zu einer großen Sommerparty ein, optional vielleicht mit anschließender Pyjamaparty. 8. Kultur erleben Der Sommer ist die Zeit der Festivals und Open Air Konzerte. Gemeinsam feiern und unvergessliche Momente sammeln, bringt definitiv Abwechslung und lässt das Urlaubsfeeling lange nachwirken. Wer es ein bisschen leiser bevorzugt, besucht vielleicht endlich mal die Ausstellung im Museum, für die man sich schon so lange interessiert. 9. Wirtschaftsförderung Wer auf eine größere Reise verzichtet, hat vielleicht an andere Stelle ein bisschen Geld übrig und kann sich damit den Urlaub zu Hause mit einen kleinen Urlaubsbudget versüßen. In dem Fall könnten wir uns ein bisschen verwöhnen, indem wir andere für uns kochen lassen. Mal ein Restaurant testen, dass man sich sonst nicht gönnt oder einfach etwas öfter die Vorzüge genießen, wenn jemand anders hinterher die Küche aufräumen muss – damit unterstützt man nebenbei die lokalen Unternehmen und Wirte. 10. BestOf Erstelle dein eigenes Ranking mit deinen liebsten Sommerhits. Diese Liste kann dir dein Urlaubsfeeling dann in den Alltag hinüberretten. Natürlich kann man auch eine ganze Menge anderer Lieblingslisten erstellen, man hat ja nun endlich die Zeit sich die besten Filme aller Zeiten anzuschauen. Oder, etwas kreativer, man könnte zum Beispiel ein Eisdielen-Hopping veranstalten. 11. Klar Schiff Eigentlich sollte man im Urlaub ja nicht unbedingt schuften. Allerdings kann so eine neu gestaltete Wohnung, eine frisch gestrichene Wand oder ein ausgemisteter Kleiderschrank auch unglaublich befriedigend sein. Und womit man seine Zeit verbringt, geht ja sonst niemanden etwas an. Natürlich ist nicht jeder Tipp bei jedem Wetter passend. Und man sollte auch nicht zu streng mit sich sein. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man eben nicht jeden einzelnen Tag mit Aktivitäten füllt sondern sich auch einfach mal treiben lässt. Das man seine Zeit selbstbestimmt und nach eigenen Bedürfnissen  verbringt, ist schließlich eine der schönsten Eigenschaften von Urlaub. Und nicht vergessen – ein großer Vorteil des Verreisens ist, dass man sich nicht mit alltäglichen Dingen wie Putzen und Aufräumen beschäftigen muss. Aber ihr habt Urlaub! Also lasst den Dreck einfach mal Dreck sein und legt mit gutem Gewissen die Füße hoch. Und falls die Wäsche ausgeht – verbringt den Tag doch einfach im Freibad, in Badesachen ;-) --- ### Eins raus - eins bleibt - Published: 2022-07-21 - Modified: 2022-07-17 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/21/eins-raus-eins-bleibt/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Bewusster Konsum, Hobby, Kleiderschrank, Konsum, Minimalismus, Nachhaltig, Nähen Wenn man mal eine Weile etwas minimalistisch unterwegs ist und generell nicht so gerne auf Shopping-Tour geht zeigt sich das irgendwann auch am Kleiderschrank. Der quillt dann nicht mehr über sondern beinhaltet eine für einen selbst passende Menge an Lieblingskleidung. Ich hatte vor einiger Zeit das Glück meinen damaligen T-Shirt-Notstand mit einer passenden Variante lösen zu können und habe daher fast meinen gesamten Bestand damit aufgefüllt. Nun ist leider genau dieser Schnitt sehr anfällig dafür, am Kragen unschön auszuleiern. Der Stoff ist aber immer noch schon und ich habe sehe es überhaupt nicht ein, neue T-Shirts zu kaufen. Kragen ist ausgeleiert Dank meiner Versuche mit der Nähmaschine konnte ich jetzt im Selbstversuch ein Exemplar retten, das in der Öffentlichkeit nicht mehr tragbar gewesen wäre (ja, ich bin auch ein bisschen eitel). Den ausgeleierten Kragen habe ich kurzerhand rausgeschnitten, der verlässt den Hausstand. Das T-Shirt hingegen darf bleiben. Ich habe mir besonders viel Mühe gegeben und den neuen Ausschnitt sogar abgesteppt (falls man das so nennt). Jetzt sieht es wieder ordentlich aus und ich fühle mich darin wieder wohl. Ausnahmsweise ordentliche Arbeit :-) Natürlich sieht es nicht so perfekt aus, wie wenn ein Schneider es gemacht hätte. Aber das hätte sich preislich bei einem schlichten Baumwollshirt einfach nicht gelohnt. Auch wenn die Nähmaschine selten genutzt wird, leistet sie doch im Fall der Fälle gute Dienst und hat sich damit schon oft bezahlt gemacht. Nicht perfekt aber besser als vorher Normalerweise führe ich keine Rein-Raus-Übersicht und dank bewusstem Konsum hält sich der Besitz auch so gut in Waage. Aber das Retten von Dingen ist dann doch ein kleines Erfolgserlebnis. Vor allem, wenn man so gar nicht gerne unter Not shoppen geht. Neue T-Shirt muss ich jetzt erst mal nicht kaufen. Das ist nicht nur nachhaltiger sondern auch viel entspannter! --- ### Souvenirs – Konsumsünden im Urlaub - Published: 2022-07-18 - Modified: 2022-06-12 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/18/souvenirs-konsumsuenden-im-urlaub/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus, Reisen - Schlagwörter: Andenken, Erinnerung, Gepäck, Konsum, Konsumboykott, Konsumsünde, Nachhaltigkeit, Reisen, Souvenir, Urlaub Der Sommer, egal wie gut oder schlecht das Wetter mitspielt, ist und bleibt die klassische Reisezeit. Und ganz egal, wo uns die Reise hinführt, ob ans andere Ende der Welt oder nur in die nähere Umgebung, sobald wir im Urlaubsmodus sind, ticken wir ein bisschen anders. Das ist ja auch das Ziel, raus aus dem Alltag, den Kopf frei bekommen. Nur halt nicht so frei, dass sämtlicher gesunder Menschenverstand zusammen mit allen Vorsätzen, Werten und Plänen gleich mit über Bord gehen. Reisen mit leichtem Gepäck Ob zu Fuß, mit dem Rad, Bahn oder Flug. Mit reduziertem Gepäck und wenig Gepäckstücken reist es sich wortwörtlich leichter. Schon beim Packen machen wir uns also viele Gedanken darüber, was wir für die Urlaubstage brauchen, zählen Tage und Unterwäsche an den Fingern ab, überlegen, welche Schuhe bequem sind und doch zu allen Outfits passen. Und oft merkt man gerade im Urlaub, mit wie wenig man doch auskommt und das einem gar nichts fehlt. Im Gegenteil, die reduzierte Auswahl erleichtert Entscheidungen und oft vermisst man die vollen Schränke zu Hause überhaupt nicht. Mancher entledigt sich nach dieser Zeit auch hochmotiviert erst mal von all dem vermeintlichen Ballast und mistet frisch erholt erst mal rigoros seinen Kleiderschrank aus. Im Urlaub sitzt der Geldbeutel lockerer Doch bei all den Vorteilen, die wir mit unserem Urlaubs-Hausstand genießen, haben wir eben gerade im dieser freien Zeit oft auch das Bedürfnis, es uns richtig gut gehen zu lassen. Man möchte sich etwas gönnen, sich verwöhnen und dieses Gefühl vielleicht auch ein bisschen zurück in den Alltag retten. Und mit was geht das besser, als mit einem hübschen Souvenir. Nachdem man also erst mal ein paar Tage die Seele hat baumeln lassen, vielleicht mit einem guten Buch am Strand gelegen hat, bummelt man irgendwann durch die Sehenswürdigkeiten und erkundet die Umgebung. In den meisten Urlaubsorten wird man als Touristen zwangsläufig mit allerlei vermeidlich landestypischen Andenken konfrontiert. Im Grunde meist billiger Tand aus Massenproduktion doch im Urlaub scheint auch das Hirn manchmal eine kleine Auszeit zu brauchen. Und so gibt es wohl noch immer genug Menschen, die dieses Zeug auch kaufen und mit vollen Koffern und zusätzlichen Taschen und Tüten die Heimreise antreten. Wer zwar im Alltag bewusst und nachhaltig konsumiert, will im Urlaub von all den selbst auferlegten Regularien einfach mal eine Pause machen. Dabei hat man dann nicht nur unnötig viel Geld für überteuerte Produkte ausgegeben. Oft braucht man nichts davon und die meisten Sachen stauben später einfach irgendwo vor sich hin oder verstopfen Schränke und Schubladen. Eine besonders fragwürdige Story musste ich mir auf einer Geburtstagsparty eines Verwandten anhören. Seine Bekannte erzählte, dass sie für Badetücher keinen Platz im Koffer hätte. Diese kauft sie billig am Urlaubsort und schmeißt sie dann am Ende weg. Leider war das nicht mal die einzige Geschichte dieser Art und angesichts solch exorbitanter Ignoranz blieben wir leider ratlos. Manch einer scheint immun gegenüber gesundem Menschenverstand und überzeugenden Argumenten. Wer sich also wirklich etwas Gutes tun will, überlegt sich genau, ob er das Andenken später wirklich noch so toll findet und der Kauf wirklich Sinn macht. Vielleicht hat es ja einen Nutzen und findet eine regelmäßige Verwendung um Alltag. Oder das Andenken bekommt wirklich einen Ehrenplatz und man freut sich dann auch wirklich darüber. Neoprenmanschetten aus Thailand, halten seit Jahren unser Bier auch zu Hause kalt. Vielleicht muss man nicht mal Geld ausgeben. Wir haben mal einen sehr beeindruckenden Pinienzapfen aus unserem Urlaub auf El Hierro mitgebracht. Doch auch hier sollte man vorsichtig sein. An vielen Urlaubsorten ist es aus guten Gründen verboten, bestimmte Dinge mitzunehmen. Dazu gehören oft Muscheln oder Korallen, naheliegend wegen des Umweltschutzes. Doch auch Sand oder Steine können problematisch sein. Man sollte sich also vorher erkundigen und den Verstand aus dem Urlaubsmodus zurückpfeifen. Alternativ Fotos machen Im Gegensatz zu früher, wo man ganze 36 Fotos auf einen Film bekommen hat und dann voller Spannung die Abzüge abgeholt hat, haben wir heute mit jedem halbwegs modernen Handy eine Kamera mit schier unbegrenztem Speicherplatz ständig mit dabei. Statt also unnötigen Kruscht mit heim zu schleppen oder die Natur am Urlaubsort zu schädigen, können wir von allem und jedem Erinnerungsfotos machen. Neugieriger Fisch im Riff Vor allem als Taucher haben mein Mann und ich nach jedem Urlaub eine ganze Schatzkiste voller einzigartiger Erinnerungen. Damit die nicht auf irgendeiner Festplatte in Vergessenheit geraten, setzen wir uns gerne hin und wieder auf ein paar Bierchen zusammen und lassen am Laptop Musik laufen. Als Nebenbeibespaßung läuft dann der Bildschirmschoner mit den Urlaubsfotos und wir schwelgen in Erinnerungen. Die klassische Diashow, allerdings sehr komfortabel und ohne schnarchende Verwandtschaft. Noch schlimmer – Mitbringsel Und dann sind da noch die Daheimgebliebenen, denen wir zeigen wollen, dass wir auch im Urlaub an sie gedacht haben. Ob obligatorische I-Love-Irgendwas-Schlüsselanhänger oder Kühlschrankmagneten in Holzschuhform, die Liste der Mitbringsel des Grauens ist lang. Dabei sollten wir uns wirklich mal fragen, ob wir selbst uns über den meist billigen Schrott freuen würden. Was soll jemand mit einem Andenken an einen Ort, an dem er selbst nie gewesen ist.    Besser Wer trotzdem etwas mitbringen möchte, sich selbst oder den Daheimgebliebenen, greift lieber zu Verbrauchsgütern wie z. B. Spezialitäten aus dem Urlaubsgebiet. Aber Obacht, zu Hause schmecken die Sachen oft nicht halb so lecker. Vielleicht ist es das andere Klima, die salzige Meeresluft oder einfach das Urlaubsfeeling, das dafür sorgt, dass uns manches im Urlaub köstlich erscheint. Wenn man dann auf dem heimischen Balkon die mitgebrachte Weinflasche verköstigen will, ist plötzlich nur noch billiger Fusel drin. Im besten Fall hält man sich an sichere Dinge wie z. B. Pasta und Pesto aus Italien, Schokolade aus der Schweiz, Käse aus Frankreich...   –  das ist auch ein kleiner Hinweis in eigener Sache ;-). Und warum schreiben wir eigentlich keine Postkarten mehr? Gerade in unserem digitalen Alltag hat die altmodische Postkarte, die erst Wochen nach dem Urlaub im Briefkasten landet, etwas besonders charmantes. Es kostet mehr Mühe, man muss sich vorab die Adressen besorgen, am Urlaubsort Postkarten und Briefmarken organisieren, ein paar Zeilen aufschreiben (von Hand! ! !... --- ### Freiwillige Steuererklärung oder freiwillig Geld verschenken? - Published: 2022-07-11 - Modified: 2022-06-10 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/11/freiwillige-steuererklaerung-oder-geld-verschenken/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Abgeltungssteuer, Einkommenssteuererklärung, elektronische Steuererklärung, Elster, Freibetrag, Kapitalerträge, Online-Steuererklärung, Rückerstattung, Sparer-Pauschbetrag, Sparerfreibetrag, Steuer, Steuererklärung, Werbungskosten, Zusammenveranlagung Einmal im Jahr schließe ich mich im Büro ein und parke meinen Mann vor seiner Playstation. Der Grund hierfür? Ich mache unsere Steuererklärung. Wir haben uns von Beginn an für Steuerklasse 4/4 entschieden (wer mehr dazu lesen möchte, dem sei der sehr informative Artikel von Geldfrau zu Steuerklassen wärmstens ans Herz gelegt) und Zusammenveranlagung. Zu Beginn unserer Ehe haben wir uns noch gemeinsam durch Nachweise und Unterlagen gewühlt und neben der klassischen Papiervariante auch die eine oder andere Steuersoftware ausprobiert. Wobei wir gerade von der Software eher enttäuscht waren. Was sich dabei auch sehr früh herauskristallisiert hat – ich habe ein wesentlich dickeres Fell gegenüber dem Papierkram und lasse mich nicht so schnell nerven. Und da ich auch schon einen Großteil der Finanzen für uns verwalte, habe ich den schimpfenden und zeternden Gatten kurzerhand von dieser Aufgabe erlöst. Dafür stellt er sich dann auch gerne in die Küche und es gibt selbstgemachte Lasagne zur Stärkung. Sämtliche Unterlagen werden sofort bei Eintreffen an mich übergeben. Ich muss also weder mühsam alles zusammensuchen noch fehlende Nachweise einfordern. Das funktioniert wunderbar und ganz ohne mein Zutun. Warum eine freiwillige Steuererklärung? Doch warum mache ich freiwillig eine Steuererklärung, wenn doch beim gemeinen Arbeitnehmer die Einkommenssteuer mit dem monatlichen Lohnsteuerabzug abgegolten ist? Ganz klar wegen der Rückerstattung! Im Durchschnitt kommen da laut Statistischem Bundesamt schnell mal über 1000 € zusammen, die man sich mal eben mit kleinem Aufwand zurückholen kann. Natürlich ist der Betrag im Einzelfall davon abhängig, wieviel Steuern man im Vorjahr bereits eingezahlt hat und welche Ausgaben man zur Minderung der Steuerlast geltend machen kann. Aber für ca. 2 Stunden Arbeit ist das ein ganz guter Stundenlohn. Steuerfreie Kapitalerträge Jedem Steuerzahler stehen jährlich bis zu 801 € steuerfreie Kapitalerträge zu. Bei Zusammenveranlagung von Ehepartner sind das insgesamt 1602 € Sparer-Pauschbetrag, die wir natürlich voll ausnutzen möchten. Zwar kann dieser Betrag mit optimal aufgeteilten Freistellungsaufträgen bereits vorab eingeplant werden, doch mit verteilten Depots wird es zunehmend schwieriger. Wer also bereits die 25% Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge bezahlt hat und den Sparer-Pauschbetrag noch nicht voll ausgeschöpft hat, kann sich die zu viel abgezogenen Steuern über die Anlage KAP in der Steuererklärung zurückholen. Werbungskosten Neben der Entfernungspauschale, die für Fahrten zwischen Wohnort und erster Tätigkeitsstätte angesetzt werden kann, können auch zusätzliche Kosten beispielsweise für Büromaterial, Bewerbungskosten und Weiterbildung abgesetzt werden. Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerkosten Sobald wir uns einen Dienstleister ins Haus holen, können wir die Kosten in der Steuererklärung geltend machen. Unser Nachbar beauftragt beispielsweise jährlich für den Rückschnitt der Hecken einen professionellen Landschaftsgärtner, da ihm das Grünzeug wortwörtlich über den Kopf wächst.   Eine Steuererstattung gibt es ebenfalls für Handwerkerkosten. Hier dürfen jedoch nur der Arbeitsaufwand und nicht die Materialkosten angesetzt werden. Sonderausgaben Für die meisten von uns ist es selbstverständlich, privat für die Rente vorzusorgen. Auch wenn es immer wieder heißt, die Rente sei sicher, ist doch kaum etwas so unsicher, wie die Wahlversprechen und Aussagen unserer Politiker. Immerhin können aber viele private Aufwendungen für Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit o. ä. als Sonderausgaben abgesetzt werden. Auch Spenden werden dieser Kategorie zugeordnet. Es lohnt sich also immer, sich eine Spendenbescheinigung ausfertigen zu lassen. Es gibt natürlich noch eine ganze Menge anderer Kosten und Aufwendungen, die man in der Steuererklärung geltend machen kann. Jedem sei geraten, sich entweder selbst intensiv über das Thema zu informieren (z. B. hier oder hier) oder sich professionelle Unterstützung zu holen. Fristen Die Abgabefrist für die Einkommenssteuererklärung endet gewöhnlich am 31. Juli des Folgejahres. Es gibt allerdings viele Ausnahmen, z. B. wenn ein Steuerberater die Erklärung erstellt, und auch Regelungen zur Beantragung von Fristverlängerungen. Wer seine Steuererklärung freiwillig abgibt, hat ganze vier Jahre Zeit dafür. Welches Tool? Neben der klassischen und mittlerweile völlig veralteten Papierform gibt es unzählige Tools zur Erstellung und Abgabe der Steuererklärung in elektronischer Form. Allerdings muss für jedes Jahr eine neue Version des Tools angeschafft werden. Ob man sich so eine Steuersoftware zulegt, sei jedem selbst überlassen. Mich konnte das oft erwähnte WISO-Tool nicht überzeugen. Für unsere Online-Steuererklärung nutze ich seit einigen Jahren Elster. Nach einmaliger Registrierung können sämtliche Vorgänge, wie auch der Abruf von Bescheinigungen, hierüber erledigt werden. Man spart also nochmal eine ganze Menge Papier. Und dann heißt es warten. Im Schnitt dauert es bei uns 2-3 Monate, bis wir eine Rückmeldung vom Finanzamt bekommen. Wir sind ja nicht die Einzigen, die ihre Steuererklärung abgeben und die Finanzämter haben in den Hochzeiten bestimmt (allen Beamtenwitzen zum Trotz) einiges zu tun. Aber am Ende ist die Freude um so größer, wenn der warme Geldregen eintrifft. --- ### 5 Dinge, die wir uns von erfolgreichen Narzissten abschauen sollten - Published: 2022-07-04 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/04/5-dinge-die-wir-uns-von-erfolgreichen-narzissten-abschauen-sollten/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Hochstapler-Syndrom, Imposter, Narzissmus, Narzisst, Narzisstisch, Persönlichkeit, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstbewusst, Selbstverliebt, Selbstzweifel Immer wieder erlebt man, wie einem jemand trotz völliger Ahnungslosigkeit mit maßloser Selbstüberzeugung die Welt erklären will. Doch wie kommt es dazu, dass gerade die, die nur heiße Luft produzieren, so erfolgreich durchs Leben spazieren? Und was kann man von Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen lernen? Definition / Eigenschaften Umgangssprachlich beschreibt der Begriff Narzissmus Charaktereigenschaften wie Selbstverliebtheit und Ich-Bezogenheit. Ein Narzisst ist in der Folge jemand, der seine eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten deutlich positiver einschätzt, als sein Umfeld das tut. Der Begriff ist in unserem Denken eindeutig negativ belegt. Narzissten gelten als arrogant und unsympathisch. Der Gegenpol ist der Imposter, der von Selbstzweifeln geprägt ist und in ständiger Sorge lebt, dass andere seine gefühlte Unzulänglichkeit entdecken und bloßstellen könnten. In der Psychologie wird oft vom Imposter bzw. Hochstapler-Syndrom gesprochen. Eigene Leistungen werden in Zweifel gezogen und Erfolge als Zufall oder Glück heruntergespielt. „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ Sokrates Interessanterweise ziehen vor allem Führungspositionen Menschen mit narzisstischen Charakterzügen an. Doch nicht nur das Streben nach Macht sowie die Einschätzung, besser als andere zu sein, führen dazu, dass der Narzisst in leitender Position landet. Dazu gehören auch Mut und das nötige Selbstvertrauen für solch einen Job. Wer also das Gefühl hat, einen narzisstischen Chef mit Überlegenheitskomplex zu haben, der gerne mal übers (Kompetenz-)Ziel hinaus schlägt, könnte mit dieser Einschätzung durchaus richtig liegen. Was können wir uns abschauen? 1. Wage Neues Wer seine eigenen Begabungen überdurchschnittlich einschätzt, ist in der Folge aber auch oft mutiger und risikobereiter, als jemand, der seine Fähigkeiten eher unterschätzt. Daher fällt es diesen Menschen deutlich leichter, eine sich bietende Chance zu ergreifen, und etwas Neues zu wagen. Statt uns also stundenlang auszumalen, was alles schief gehen könnte oder unzählige Gegenargumente für die eigene gute Idee zu suchen, sollten wir auch mal ein Risiko eingehen und den allzu sicheren Hafen verlassen. Wenn es am Ende klappt und wir Erfolg haben, ist das ein großer Schub fürs Selbstbewusstsein. Und wenn es nicht klappt, haben wir es wenigstens versucht und können stolz auf unseren Mut sein. In jedem Fall haben wir etwas gelernt und wenn auch nur, wie es nicht geht. Das nächste Mal machen wir es besser. 2. Glaub an dich Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen neigen dazu, ihre Begabungen und Erfolge höher einzuschätzen, als sie wirklich sind. Sie präsentieren und verkaufen sich und ihre Leistungen hervorragend. Durch ein positives Selbstbild fällt es uns leichter,  schwierige Aufgaben zu meistern. Dabei geht es nicht darum, sich selbst über den Klee zu loben oder sich einzureden, das man der Größte sei. Vielmehr sollte man sich darauf fokussieren, welche Stärken und Talente man hat und was man dadurch bewirken kann.   3. Kenne deinen Wert Wer sich selbst als besonders überlegen wahrnimmt, hat meist ein extrem hohes Anspruchsdenken sowie übertriebene Erwartungen an besonders  Behandlung. Mit Mittelmaß würde man sich nie zufrieden geben. Im Gegenteil, man ist der Meinung, dass einem gewisse Privilegien zustehen und immer darauf bedacht, den größtmöglichen Nutzen für sich selbst aus einer Situation zu ziehen. Was hoch unsympathisch klingt, kann aber durchaus hilfreich sein. Denn wer sich unter Wert verkauft oder sich alles gefallen lässt, ist am Ende womöglich frustriert und unglücklich. So schwer es in Gehaltsverhandlungen ist, man sollte versuchen, sein Wunschgehalt durchzusetzen. Genauso sollte man schlechtes Essen im Restaurant beanstanden oder kaputte Ware reklamieren. Das alles erfordert Mut aber wenn wir nicht für uns und unsere Interessen einstehen, macht es keiner. 4. Mach dich unabhängig von der Meinung anderer Jemand, der völlig von sich selbst überzeugt ist, würde sich niemals selbst infrage stellen. Mit Ablehnung umzugehen, ist für Narzissten also kein Thema, da sie schlichtweg ignoriert wird. Statt uns ständig vom Verhalten anderer irritieren und verunsichern zu lassen, sollten wir uns unabhängiger von der Meinung anderer machen. Man kann es niemals jedem recht machen ohne am Ende zu einem rückgradlosem Gummibärchen zu werden. Wir müssen also lernen, für unsere Ideale und Werte einzustehen. Und mal abgesehen davon überbewerten wir auch sehr oft, was andere über uns denken könnten. Der Mensch ist nämlich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sich ständig Gedanken über andere zu machen. Wenn ihr euch also mal wieder fragt, ob es jemandem auffällt, dass ihr immer wieder mit demselben Lieblingspulli aufkreuzt – versucht euch mal zu erinnern, was eure Kollegen am Vortag getragen haben. 5. Mache Werbung in eigener Sache Menschen mit narzisstischer Persönlichkeit werden ihre Erfolge niemals verschweigen oder herunterspielen. Im Gegenteil, sie reden gerne und häufig darüber und neigen vielmehr zur Übertreibung und Angeberei. „Tue Gutes und rede darüber. “Georg-Volkmar Graf Zedtwitz von Arnim Erwartet nicht von eurem Umfeld, dass eure Leistungen von ganz alleine von allen gesehen und bewundert werden. Gerade in den bereits angesprochen Gehaltverhandlungen ist es wichtig, die eigenen Errungenschaften präsentieren zu können. Was wir uns lieber nicht abschauen sollten Ein paar Dinge sollten wir uns allerdings definitiv nicht abschauen. Im Gegenteil, einige typisch narzisstischen Charaktereigenschaften sind definitiv nachteilig und gerade diejenigen, die vielleicht manchmal neidvoll auf den erfolgreichen Narzissten schauen, können hier punkten. Fehlende Empathie Durch das fehlende zwischenmenschliche Einfühlungsvermögen mangelt es Menschen mit narzisstischem Charakter oft an Empathie und Feinfühligkeit. Doch nicht nur für die Gefühle ihrer Mitmenschen haben sie wenig bis kein Verständnis. Auch die eigene Gefühlstiefe ist gering und es fällt ihnen oft schwer, Traurigkeit aber auch Glück und Freude zu artikulieren. Durch ihre fehlende Bereitschaft, auf andere Menschen einzugehen und sich in sie hineinzuversetzen ecken Narzissten immer wieder bei anderen an. Ihr auffälliger Mangel an Einfühlungsvermögen führt dazu, dass sich das Gegenüber häufig vor den Kopf gestoßen fühlt. Fehlende Kritikfähigkeit Narzisstische Persönlichkeiten haben ein hohes Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung. Da sie ihre eigenen Fähigkeiten oft überschätzen, erwarten sie auch von ihrem Umfeld  die entsprechende Bestätigung. Dadurch wirkt ihr Verhalten wie abgehobenes Imponiergehabe und übermäßigem Geltungsdrang. Auf  Zurückweisung und Kritik reagieren Narzissten teils heftig mit Verteidigungshaltung. Fazit Auch, wenn es frustrierend ist, wenn der gefühlt größte Windbeutel scheinbar mühelos die Karriereleiter hochklettert, während andere die „richtige“ Arbeit machen, könnten wir uns von einigen Eigenschaften auch positiv inspirieren lassen. Statt sich nämlich von Selbstzweifeln und... --- ### Seelenanker - Dinge, die ich niemals ausmiste - Published: 2022-06-27 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/27/seelenanker-dinge-die-ich-niemals-ausmiste/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Aufräumen, Ausmisten, Besitz, Minimalismus, Ordnung, Seelenanker Immer wieder ließt man von Menschen, die sich rigoros von allen nicht notwendigen Dingen getrennt haben und deren gesamter physischer Besitz in einem kleinen Auto oder noch extremer in einem Rucksack Platz findet. Doch auch, wer weniger radikal vorgeht und einfach nur versucht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, stellt sich oft die bekannte Frage: „Brauche ich das wirklich? “. Mal abgesehen davon, dass jeder für sich selbst herausfinden muss, wie er leben möchte und was es dafür braucht, gibt es keine Regel oder Gesetze, die vorgeben, was ein selbsternannter Minimalist besitzen darf. Und sogar eine ziemlich bekannte Aufräumexpertin definiert als leicht esoterisch angehauchtes Ausmistkriterium „Does it spark joy“. Und so finden sich in jedem Haushalt auch eine ganze Menge Dinge, die Außenstehende wohl als völlig überflüssig einordnen würden. Für ihre Besitzer hingegen sind genau diese Gegenstände alles andere als nutzlos. Sie haben beispielsweise einen emotionalen Wert oder es macht einfach nur Spaß, sie anzusehen. Warum auch sonst sollte man sich Bilder an die Wand hängen? Was der eine als minimalistisch und klar empfindet, mag für den anderen hingegen kalt und ungemütlich wirken. Ein anderer wir das ganze womöglich als überladen und völlig zugestellt bezeichnen. Die Menschen sind nun mal verschieden und haben unterschiedliche Ansichten. Und das ist auch gut so, alles andere wäre sterbenslangweilig. Jeder sollte sich mit dem umgeben, womit er sich wohl fühlt. Und auch, wenn wir uns keinesfalls über die Dinge, die wir besitzen, definieren sollten, so gibt es doch einiges, das für uns eben ein Gefühl von „zu Hause“ ausmacht. Mein Partner hat all die kleinen Dinge, die völlig funktionslos in unserem Haushalt bleiben dürfen, sehr treffend als „Seelenanker“ bezeichnet. Oft nimmt er sie gar nicht groß wahr aber wenn sein Blick dann mal darüber schweift, machen sie ihm eine Freude. Dazu gehören erstaunlicherweise viele Dinge, die aus meinen DIY-Experimenten entstanden sind. Aber eben auch ein paar Kleinigkeiten mit emotionalem Wert. Was völlig ohne Mehrwert unsere Wohnung verschönert: Die grünen Tupfer – Ableger, die meine erneuten Gehversuche (wir hatten lange keine pflanzlichen Mitbewohner) bezüglich Zimmerpflanzen überlebt haben und nun in selbst gegossenen Betonblumentöpfen die Wohnung verschönern. Ich hätte nie gedacht, dass der Herr im Haus diese überhaupt wahrnimmt geschweige denn etwas damit anfangen kann.  Ebenso zwei Ableger in alten Tassen, die auf dem Fensterbrett gerade mehr im Weg rumstehen und später mal in den Garten umziehen sollen. Ableger in ausgedienten Tassen Schrulle – Ein aus Stoffresten genähtes Kissen in Form eines Teufelchens, ähnlich experimentell und ebenso verschoben wie Frankensteins Monster, lauert zwischen den übrigen Sofakissen. Wegen ihrer spitzen Hörner hat sie den Spitznahmen "Pommesgabel" bekommen. Schrulle Lesezeichen – Eigentlich in einer „Notsituation“ spontan entstanden und zum Spaß laminiert wurden, begleiten uns unsere Lesezeichen nun schon seit vielen Jahren. Sie sind nicht schön aber eigen und haben ganz nebenbei sogar eine sinnvolle Funktion. Lesezeichen (schon länger in Gebrauch... ) Was niemals nicht ausziehen darf: Der Bär (das war das erste Weihnachtsgeschenk) und der Frosch. Super kitschig aber eben auch super knuddelig. Wenn ich unterwegs bin, dient der Teddy dem zu Hause gebliebenem als wärmendes Kopfkissen. Teddy "Bärle" So ein Seelenanker ist also etwas, bei dessen Anblick wir einen (kleinen) Moment der Freude erleben. Der Gegenstand muss dabei nicht ständig präsent sein, es reicht völlig, wenn dieses positive Gefühl einfach hin und wieder vorbeischaut. Und damit es auch schon ganz, dass es sich hier gar nicht mehr um überflüssige oder gar nutzlose Dinge handelt, denn sie nutzen uns ja, indem sie ein Glücksgefühl (und sei es noch so klein) auslösen. Nichts von den aufgezählten Dingen brauchen wir wirklich und schon gar nicht sind sie lebensnotwendig. Aber ich muss eben auch nicht um jeden Preis ausmisten und zwanghaft alles entsorgen, was keinen funktionalen Zweck hat. Denn das Ganze ist kein Wettbewerb und ich gewinne keinen Blumentopf für die spartanischste Einrichtung. Und wenn Schatzi glücklich ist, weil ein alter Teddy in der Ecke hockt, bin ich es auch. Habt ihr auch solche Seelenanker? Und wenn ja, welche? --- ### Wie du die Kontrolle über dein Konsumverhalten behältst - Published: 2022-06-20 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/20/wie-du-die-kontrolle-ueber-dein-konsumverhalten-behaeltst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Finanzen, Kaufdiät, Konsum, Konsum Boykott, Konsumsünde, Minimalismus, Schlussverkauf, Sparen Eins rein – eins raus Die Menge der Kleidung ist einerseits durch die Größe des Kleiderschrankes limitiert. Aber wenn man ganz ehrlich ist, braucht man andererseits auch nur eine begrenzte Auswahl. Selbst wenn ich also einen begehbaren Kleiderschrank in der Größe eines Wohnzimmers zur Verfügung hätte, würde ich diesen Stauraum nicht für Massen an Kleidung nutzen. Denn wenn man mal den Überblick verloren hat, bringen einem all die schönen Kleider gar nichts mehr. Viel schöner ist es, wenn man alles klar und übersichtlich vor sich hat. Dann braucht es auch nur Sekunden, um sich das passende für den Tag auszusuchen. Wenn ich also Kleidung kaufe, dann zu 90% als Ersatz. Eine abgetragene Hose wird durch eine neue ersetzt oder ein kaputtes Paar Schuhe ausgetauscht. Natürlich kommt es immer mal wieder vor, dass etwas kaputt geht. Socken sind so ein Fall, die verabschieden sich einfach irgendwann. Dann ziehe ich nicht sofort los und suche Ersatz. Daher kann es im Gegenzug auch mal passieren, dass etwas Neues einziehen darf ohne dass gleich aussortiert werden muss. Weil sich manchmal aber auch einfach kein passender Ersatz findet, sollte man auch „zuschlagen“, wenn man sich in ein Teil verliebt. Solche Gelegenheiten sind ohnehin rar, da ich mich durchschnittlich nicht mehr als 1-2 Mal im Jahr zu einem Stadtbummel durchringen kann. Wichtig ist nur, dass die Gesamtzahl langfristig nicht steigt. Ist es mir das Geld wert? Ich habe mal eine sehr interessante Rechnung gesehen, die zugegebenermaßen recht plakativ die Kosten eines täglichen Kaffees mit der möglichen entgangenen Rendite aufsummiert hat. Ebenso gab es eine Berechnung für den einmaligen Kauf im Wert von 100 € und was eben genau dieser Betrag, wäre er im Aktienmarkt investiert, nach 10 Jahren eingebracht hätte. Es geht vor allem um den entgangenen Gewinn, den wir durch den Zinseszinseffekt erwirtschaftet hätten. Dadurch kostet uns eine einmalige Ausgabe langfristig mehr, als wir denken. Als kleines Beispiel kann man sich das ja spaßeshalber einfach mal ausrechnen. Nehmen wir an, wir kaufen uns täglich vor der Arbeit ein belegtes Brötchen beim Bäcker. Die sind gar nicht so günstig und man hat schnell mal 40 – 60 € ausgegeben. Würde ich die gleiche Summe hingegen investieren, hätte ich bei einer angenommenen Rendite von 5 % nach 10 Jahren einen stolzen Betrag von  über 81 € (ich bin von 50 € durchschnittlicher Brötchenausgaben ausgegangen). Und das ist nur die Rechnung für einen einzigen Monat. Würde ich diesen Betrag über 10 Jahre zusammenrechnen, käme ich auf unglaubliche 6. 000 €. Wenn ich stattdessen meine monatliche Brötchenausgaben über die gleichen 10 Jahre jeden Monat als Sparbetrag investiere, käme ich am Ende auf 7. 924 €. Natürlich sind das rein fiktive Rechnungen und die Rendite wird mit Sicherheit variieren. Aber man kann sich so einfach mal vor Augen führen, wie viel selbst kleine Summen ausmachen und ob sie einem das dann auch wirklich wert sind. Brauche ich das wirklich? Die klassische Frage, so oft gehört aber nach wie vor essentiell. Und brauche ich das auch langfristig? Oft hat man einen spontanen Einfall oder lässt sich vielleicht unbewusst von der Werbung oder der Umgebung beeinflussen. Da glaubt man dann, man bräuchte unbedingt ein Waffeleisen. Denn die Welt wäre ein besserer Ort wenn man mindestens einmal im Monat leckere selbstgemacht Waffeln essen würde. Aber am Ende ist es doch nur wieder ein Gegenstand mehr, der irgendwo in der hintersten Ecke des Küchenschrankes verstaubt und nie genutzt wird. Vielleicht wäre es eine bessere Alternative, sich hin und wieder außer Haus eine leckere Waffel zu gönnen oder sich das Gerät auszuleihen um dieses (einmalige) Bedürfnis zu befriedigen. Oft merkt man dann nämlich, dass das alles gar nicht so geil ist, wie man sich das ausgemalt hat. Die Waffeln schmecken pappig und die ganze Küche sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Besser ist es, sich genau zu überlegen, was man wirklich regelmäßig verwendet und sich solche Wünsche auch erst mal auf einem Wunschzettel zwischenzuspeichern. Entweder vergisst man schon schnell, dass da etwas auf der Wunschliste steht. Oder man denkt ständig daran. Dann könnte man sich nach einer selbst definierten Wartezeit auch erlauben, diesen Wünschen nachzugeben. Natürlich Gesetz dem Fall, dass man sich das auch leisten kann. Gibt es Alternativen? Über Sinn und Unsinn mancher Produkte lässt es sich vortrefflich streiten. Ich bin auch schon großen Fans der Bananen-Plastik-Transportbox begegnet, was mich wirklich sehr verwundert hat. Im ersten Moment mag einem etwas als witzig oder innovativ erscheinen, auf den zweiten Blick hingegen stellt man oft fest, dass das gleiche Ziel auch einfach und wesentlich kostengünstiger erreicht werden kann. Viele angeblich genialen Küchenhelfer machen letztendlich den gleichen Job wie ein einfaches Küchenmesser. Letzteres nimmt aber wesentlich weniger Platz weg, ist einfach zu reinigen und vielseitig in der Anwendung. Und zu guter Letzt kann man vieles, was man nur einmalig benötigt, oft auch ausleihen. Wenn ich etwa einmalig Renovierungsarbeiten durchführen möchte, muss ich nicht alle Geräte neu kaufen. Manches kann man mittlerweile direkt im Baumarkt des Vertrauens ausleihen. Anderes bekomme ich womöglich bei Freunden, Bekannten, Nachbarn oder Familie. Man spart so nicht nur eine ganze Menge Geld (das man dann lieber in eine gemeinsame Unternehmung investiert), sondern schon auch Ressourcen. Ganz nebenbei gibt es bei der letzten Variante oft auch noch wertvolle Tipps und Ratschläge. So habe ich von einem sehr lieben Nachbarn erklärt bekommen, wie man eine Heckenschere richtig benutzt. Ich als Stadtkind hätte nicht gedacht, dass es da irgendetwas zu beachten gibt. Die Arbeitserleichterung war jedoch erstaunlich und ich bin dankbar, dass es noch so hilfsbereite Menschen gibt.   Sich nicht alles verbieten Zu guter Letzt – kleine (Konsum-)Sünden müssen erlaubt sein. Sonst endet es irgendwann womöglich im totalen Shopping-Overkill. Wenn ich mir vornehme, keine Schokolade zu essen verliere ich jedes Maß, sobald ich einmal einem Stückchen nachgegeben habe. Es muss nicht jeden Tag der Coffee to go sein aber gelegentlich sollte man sich bewusst etwas Schönes gönnen. Im Idealfall ist das dann noch etwas Sinnvolles aber wenn nicht sollte man sich kein schlechtes Gewissen machen (lassen). Leben und leben lassen – das sollte man... --- ### Die 5 häufigsten Fehler bei der Ermittlung der Lebenshaltungskosten - Published: 2022-06-13 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/13/die-5-haeufigsten-fehler-bei-der-ermittlung-der-lebenshaltungskosten/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Ausgaben, Budget, Finanzen, Finanzplanung, Fixkosten, Laufende Kosten, Lebenshaltungskosten, Lebenshaltungskosten ermitteln, Sparen, Vermögensaufbau Am Anfang jeder guten Finanzplanung steht die Ermittlung der laufenden Kosten. Denn nur wenn ich weiß, wo ich stehe, kann ich mir einen Plan erstellen, wie ich meine Ziele erreichen kann und ob diese überhaupt realistisch sind. Wenn ich mit einem dicken Minus starte und die Lebenshaltungskosten die Einnahmen übersteigen, wäre die Million innerhalb eines Jahres offensichtlich kein erreichbares Ziel. Ich muss also erst mal herausfinden, wie hoch meine Fixkosten sind und diese dann meinen Einnahmen gegenüberstellen. Natürlich kann ich auch vorher schon versuchen, meine Ausgaben zu reduzieren. Das ist nie eine schlechte Idee und schadet auch bestimmt nicht. Aber es ist deutlich motivierender, wenn ich ein Ziel vor Augen habe und auch einen Plan, wie ich dieses erreichen will. Und dafür muss ich meine Lebenshaltungskosten nun mal kennen. Doch was sind Lebenshaltungskosten überhaupt? Allgemein werden unter diesem Begriff alle laufenden Ausgaben eines Haushalts zusammengefasst. Dazu gehören monatlich anfallende Fixkosten wie Miete und Nebenkosten aber auch Aufwendungen, die in größeren Zyklen anfallen, wie etwa Versicherungsbeiträge oder Rücklagen für größere Reparaturen. Die Berechnung der Lebenshaltungskosten liegt also auf der Hand. Ich muss einfach nur alle meine Ausgaben aufsummieren und schon kenne ich den Betrag meiner Fixkosten. Doch wie so oft liegt der Teufel im Detail und ich sollte auf einige Fallstricke achten. Folgende Fehler gilt es zu vermeiden: Fehler 1: Nur einen kurzen Zeitraum beobachten Will ich wissen, wie hoch meine Ausgaben pro Monat sind, reicht es natürlich nicht, mir lediglich einmal die letzten 28-31 Tage anzuschauen. Um einen guten Durchschnittswert zu ermitteln, sollte ich mindestens drei, im Idealfall eher sechs oder mehr Monate auswerten. Denn bei den meisten Menschen schwanken die monatlichen Ausgaben immer ein bisschen. Mal steht eine Geburtstagsfeier an oder ein Wochenendtrip und der Betrag steigt. Dann wiederum gibt es Monate in denen so gar nichts los ist, man eher ruhebedürftig ist und kaum größere Ausgaben hat. Zwischendurch segeln auch Rechnungen ins Haus, die eben nicht monatlich sondern vielleicht nur einmal pro Quartal anstehen, wie z. B. die Grundsteuer. Daher hat man ein umso genaueres Bild seiner Kosten, umso länger man diese aufzeichnet. Und dann weiß man auch, ob es noch ein zweiter völlig überteuerter aber genial leckerer Gin Tonic in der Abendsonne sein darf. Man gönnt sich ja sonst nichts... Fehler 2: Kein Haushaltsbuch führen Wenn ich mir jetzt einmal in meinen Kontoauszügen für drei Monate alle Ausgaben anschaue und auswerte, kann ich mir theoretisch ein fixes Budget für den Monat festlegen und den Rest auf die Seite legen. Wenn am Ende des Monats noch Geld übrig ist, schaffe ich es wohl, in diesem Rahmen zu bleiben. Ich habe aber wesentlich mehr Kontrolle, wenn ich zumindest einen groben Überblick habe, wo das Geld hinfließt. Auch Einsparungspotentiale kann ich so wesentlich besser erkennen. Man muss vielleicht nicht jedes Gummibärchen tracken. Wenn ich aber weiß, was ich diesen Monat schon verbraucht habe, kann ich bestimmte Ausgaben besser planen und im Zweifel auch mal Investitionen oder Anschaffungen etwas verschieben. Fehler 3: Kosten für Großanschaffungen nicht einkalkulieren Manchmal läuft es einfach nicht. Da begeht die Waschmaschine Selbstmord und schon fühlt sich die Hälfte der anderen Elektrogeräte im Haushalt zum Generalstreik animiert. Manches kann repariert werden. Doch auch dabei entstehen oft Kosten. Und im schlimmsten Fall natürlich zeitgleich mit einem Haufen anderer ungeplanter Ausgaben. Damit einen solche Ereignisse nicht aus der Bahn werfen, ist es sinnvoll, sich ein Rücklagenpolster anzusparen. Den Ärger hat man zwar trotzdem aber wenigstens kommen nicht auch noch Geldsorgen dazu. Und wenn gar nichts passiert, ist das auch nicht schlimm. Dann kann man das Polster ja deckeln und mit dem Überschuss ein hübsches Aktienpaket ins Depot legen. Fehler 4: Vermögensaufbau nicht einplanen Apropos Depot – der Aufbau von Rücklagen sowie Vermögen sollte natürlich auch fest eingeplant werden. Meine Sparpläne laufen alle am Ersten eines Monats getreu dem Motto „Pay yourself first“. Dieses Geld kann gar nicht erst für anderes ausgegeben werden. Ebenso gehen Rücklagen sowie Abbuchen am Anfang des Monats vom Konto runter. Das Budget für die restlichen Ausgaben ist so bemessen, das ich mich nicht groß einschränken muss und meist brauche ich es auch nicht komplett auf. So kann ich mir am Ende oft noch etwas für Investitionen zurücklegen. Doch nicht bei jedem ist am Monatsende noch etwas übrig. Wenn man gerne Geld ausgibt solange das Konto das hergibt, ist es besser, wenn die Sparbeträge fix eingeplant und gleich zu Beginn des Monats vom Konto wandern. Fehler 5: Kosten für Ziele nicht mit einberechnen So, jetzt haben wir alles einberechnet und führen brav unser Haushaltsbuch. Alle Ausgaben sind ermittelt, wir bauen uns stetig ein Vermögen auf und auch seltene Kosten haben wir auf dem Schirm. Doch wo wollen wir eigentlich hin? Klar, die Million in einem Jahr ist schon ein sexy Ziel, vielleicht nicht ganz realistisch. Dann vielleicht ein paar Nummern kleiner und über einen längeren Zeitraum. Doch was ist nebenbei? Manch einer liebt es zu reisen. Da stecken womöglich noch ein paar Fähnchen in der Weltkarte und man sollte etwas Geld für den einen oder anderen Urlaub auf die Seite legen. Oder man ist auf ein Auto angewiesen und der treue Gaul hat bereits die ersten Anzeichen von Altersschwäche. Ein neues Auto finanziert man (normalerweise) nicht mal eben aus der Portokasse. Wir sollte also auch solche „Kleinziele“ einplanen und in unsere Kostenberechnung mit einbeziehen. Zu den Lebenshaltungskosten zählt wie man sieht nicht nur der klassische Warenkorb des statistischen Bundesamtes. Und die laufenden Kosten sind eben sehr individuell und abhängig vom persönlichen Lebensstandard. Daher muss jeder selbst für sich herausfinden, was er zum Leben braucht und was eben nicht. Ich habe hier auch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und wahrscheinlich habe ich jetzt noch einiges vergessen. Vielleicht fällt euch auch noch etwas ein, dann hinterlasst mir gerne einen Kommentar. --- ### Aus dem Nähkästchen geplaudert - Published: 2022-06-09 - Modified: 2022-06-08 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/09/aus-dem-naehkaestchen-geplaudert/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: DIY, Fehlkauf, Hobby, Kleiderschrank, Multiinteressiert, Nähen, Scanner Vor einiger Zeit ist bei mir nach langem Überlegen eine Nähmaschine eingezogen. Für jemanden, der lieber weniger Dinge zu Hause rumstehen hat, eine nicht ganz leichte Entscheidung. Da darf doch tatsächlich ein neues Teil einziehen und das ganz ohne dass etwas anderes das Haus verlässt (von wegen eins rein, eins raus). Schon als Kind habe ich gerne an der Nähmaschine meiner Oma erste Versuche mit Stoff und Faden gestartet. Wie Omas halt so sind, finden sie natürlich alle kreativen Ergebnisse ihrer Enkelkinder unglaublich toll und sind der Ansicht, dass sie da ein kleines Genie vor sich haben. So hatte meine erste selbst genähte Hose zwar immerhin schon zwei als solche erkennbaren Hosenbeine. Doch in Ermangelung eines Hinterteils war das gute Stück leider untragbar. Ein späterer Versuch mittels VHS-Kurs erneut in die Kunst des Schneiderns einzusteigen, scheiterte einerseits an einem zu hoch gesteckten Ziel und daraus resultierend fehlenden Erfolgserlebnissen. Andererseits fehlte zu dem Zeitpunkt auch die Motivation und ein spannendes Buch wegen dem ich mehrfach die Haltestelle verpasst hatte, tat sein Übriges. Viele Jahre später habe ich immerhin noch meine schwarzen Vorhänge sowie einen Mantel (mit ein bisschen Support von Oma) noch selbst genäht. Doch nach einer größeren Auseinandersetzung zwischen der Nähmaschine und mir, bei der neben abgebrochenen Nadeln und verknoteten Material auch das letzte bisschen Spaß auf der Strecke geblieben ist, habe ich das Nähen lange Zeit eingestellt. Die Nähmaschine musste ausziehen (zurück zu Oma). Lediglich mal einen Knopf annähen oder ein kleines Loch stopfen, mehr war nicht drin. Mit meinem Mann ist auch eine Bettdecke in Übergröße eingezogen, bei der irgendwie jeder entsprechend breite Bezug immer ein ganzes Stück zu lang war. Eine Weile konnte ich das erfolgreich ignorieren. Doch dann kamen weitere Situationen hinzu, bei denen ich immer wieder eine eigene Nähmaschine vermisst habe. Beim Schneider mal eben eine Hose kürzen lassen ist ja noch ok und bezahlbar. Aber wenn man immer wieder Kleinigkeiten zu ändern hat, geht das ganz schön ins Geld. Und nicht immer muss ein Profi ran. Und dann geht auch noch das heißgeliebte Shirt langsam seinem Ende zu. Gleichwertiger Ersatz ist nicht erhältlich. Wenn man eine ganz bestimmte Vorstellung davon hat, was man haben möchte, dann gibt es in den Läden wirklich alles. Nur eben nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Was also tun? Der Schnitt von meinem Lieblingsshirt ist nicht allzu kompliziert, sollte also machbar sein, das nach zu schneidern. Das traue ich mir zu. Nach langem Hin und Her (ich hatte mind. 2 Jahre eine Nähmaschine auf dem Wunschzettel) habe ich mir also wieder ein Exemplar ins Haus geholt. Was war mir dabei wichtig: kein Billigkruscht, für Anfänger geeignet, innerhalb des gesetzten Budges, für grobe Stoffe geeignet (Jeans reparieren/umnähen), keine unnötigen Zusatzfunktionen. Und dann gab es so etwas auch noch in schwarz, das war natürlich nochmal ein unschlagbares, wenn auch völlig irrationales Kaufargument. Da stand sie nun, das gute Stück. Zusätzlich kamen noch ein paar kleinere Investitionen dazu wie Kreide, Garn, Stoff (oder ausgemistete Kleidung, die umgearbeitet werden kann), Nadeln. Die Bettbezüge passen mittlerweile perfekt auf die Decken und ein paar Kissenbezüge sind auch schon entstanden. Weitere Reste wurden zu kleinen Stoffmonstern verarbeitet. Die Nähmaschine und ich sind also jetzt Freunde. Naja, das ist vielleicht schon etwas übertrieben aber das sie tut, was ich will und mir dabei weder abgebrochene Nadeln um die Ohren fliegen noch Fadenknäule das Projekt sabotieren, werte ich schon als großen Erfolg.   Und wie kopiert man nun ein bestehendes Teil, wenn man es nachschneidern möchte? Ganz einfach, man braucht nur ein großen Bogen Papier (geht auch aus mehreren zusammengeklebten Bögen Zeitungspapier) um ein Schnittmuster zu erstellen. Unzählige YouTube-Videos (z. B. hier) erklären wirklich jeden Schritt genau und selbst wenn man überhaupt keine Ahnung hat, kann man mit den teilweise wirklich tollen Anleitungen schnell tolle Ergebnisse erzielen. Wichtigster Punkt – Nahtzugabe nicht vergessen. Allerdings wird aus mir wohl nie jemand, der seine Garderobe selber näht.  Guter Stoff ist teurer als die Billigware großer Modeketten. Klar ist die Qualität um Längen besser aber fast zu schade für Anfänger, die viel Verschnitt haben und womöglich auch mal ein Teil komplett versauen. So sind auch bei mir ein paar Versuche gescheitert. Ein paar selbst genähte Shirts und ein schön luftiger langer Rock für den Sommer durften zwar in den Kleiderschrank einziehen aber der Aufwand und die Kosten für Material können nicht mit gekauften Teilen mithalten. In Ermangelung eines großen Tisches arbeite ich viel auf dem Fußboden. Die Arbeit ist entsprechend mühsam und ungemütlich. Und zugegebenermaßen bin ich nicht wirklich engagiert bei der Sache. Ich will immer schnell mit dem Nähen selbst starten und schludere dann bei den wichtigen Vorarbeiten, wie dem Zuschnitt. Das ist wie beim Malern, das Abkleben ist für mich eine Strafarbeit aber wenn man hier schlampt, wird es hinterher halt sch... Also eigentlich war die Nähmaschine ein Fehlkauf (da ich nicht wirklich viel nähe). Doch trotzdem bleibt sie und hat ein festes Plätzchen im Schrank bekommen, selbst wenn sie nur selten genutzt wird. Mal eben selbst etwas ändern oder reparieren können, ist einfacher, als wegen Kleinigkeiten zum Schneider zu rennen. Und natürlich nachhaltiger als Dinge zu ersetzen. Was behaltet ihr, obwohl es eigentlich weg könnte aber dann auch wieder nicht kann? --- ### Eine positive Lebenseinstellung als Überlebensstrategie - Published: 2022-06-06 - Modified: 2022-05-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/06/eine-positive-lebenseinstellung-als-ueberlebensstrategie/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Glück, Humor, Lächeln, Lachen, Lebenseinstellung, Positiv, Überlebensstrategie, Wahrnehmung Oder anders gesagt, wie mich ein liebevoller Blick auf die Welt davon abhält, im Alltag durchzudrehen und Amok zu laufen. Eines vorweg – natürlich gibt es auch schlechte Momente. Niemand ist immer gut drauf und auch die positivsten und optimistischsten Menschen haben mal schlechte Laune. Und das ist auch völlig normal und gut so. Doch es geht vor allem darum, mit welcher Grundeinstellung man durchs Leben geht und was das mit einem selbst macht. Bestes Beispiel ist das Autofahren. Witzigerweise hält sich die Mehrheit der Autofahrer für überdurchschnittlich gute Fahrzeugführer. Der größte Feind eines Autofahrers sind die anderen Autofahrer. Die fahren entweder zu schnell oder zu langsam, sind sowieso völlig unfähig und  blockieren dann auch noch die Straße. Im geschützten Raum des Autos lässt sich so mancher zu verbalen Ausfällen hinreißen, der Gegenüber ist ja nur ein anonymes Auto. Müssten wir diese Schimpftiraden von Angesicht zu Angesicht wiederholen, würde es uns die Schamesröte ins Gesicht treiben. Doch was macht das mit uns selbst? Mal abgesehen von offensichtlichem Bluthochdruck, tun wir uns auch psychisch keinen Gefallen. Die Kunst ist es, hinzunehmen, was man nicht ändern kann und einen Weg für sich zu finden, damit klar zu kommen. Ich selbst bin beispielsweise dazu übergegangen, im Auto sehr lustige Hörbücher laufen zu lassen und übe mich in engelsgleicher Geduld. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Aber es hilft mir zumindest, wenn ich meinem Gegenüber (nicht nur auf der Straße) nicht per se böse Absichten und Unfähigkeit unterstelle. Die meisten Menschen ärgern uns nämlich  gar nicht in vollem Bewusstsein. Die kämpfen genauso mit ihrem eigenen Päckchen. Und ein bisschen Humor hilft da ungemein, genau solche Päckchen ein bisschen leichte werden zu lassen. Und manchmal begegnen wir Menschen, die mit Humor die Welt ein bisschen schöner machen wollen. Auch wenn ich dabei neulich fast einen Herzanfall erlitten habe. Da habe ich mich schon gefreut, dass vorm Supermarkt der absolute Chefparkplatz auf mich gewertet hat. Völlig  in Gedanken parke ich also ein und sehe plötzlich im Augenwinkel, dass in dem Auto neben mir jemand auf dem Beifahrersitz in meine Richtung schaut. An sich nichts ungewöhnliches, mal abgesehen davon, dass ich sowieso extrem schreckhaft bin und mir allein deshalb schon mal ein lautes „Huch“ rausrutscht. In diesem Fall saß da aber ein lebensgroßer Gorilla und starrt mich an. Nachdem sich der Puls wieder beruhigt hatte, musste ich lachen. Nicht nur über diesen lustigen Gag (es war natürlich nur eine Attrappe) sondern auch über mich und die Situation selbst. Jetzt hätte ich mich einerseits über den blöden Scherz aufregen können. Oder eben dankbar sein, dass es Menschen mit einer ordentlichen Portion Humor auf dieser Welt gibt, die einen mal kurz aus dem Alltagstrott schubsen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Genauso verhält es sich, wenn ich unterwegs bin. Oft begegnet man griesgrämig dreinschauenden Menschen. Doch oft sind diese einfach nur in Gedanken und der unfreundliche Gesichtsausdruck ist keine Absicht und völlig unbewusst. Wenn man ihnen dann ein freundliches Lächeln und vielleicht noch ein fröhliches Hallo schenkt, hellt sich bei fast allen der Gesichtsausdruck auf und man bekommt ebenfalls ein Lächeln zurück. Und das kostet uns nicht mehr als eine kleine Muskelbewegung und am Anfang vielleicht ein bisschen Überwindung. Im schlimmsten Fall läuft der Anderen einfach weiter, meistens aber bekommen wir ein positives Feedback. Auch eine aufmerksame Wahrnehmung und ein liebevoller Blick für die kleinen Dinge können unsere Laune heben. Ich kann einerseits wie ein Berserker durch den Wald hechten, Hauptsache die letzte Rundenzeit wird übertroffen. Oder ich nehme es mir heraus, auch mal ein bisschen langsamer zu laufen und den Blick schweifen zu lassen. Beim Spazierengehen halte ich mal an und freue mich über besonders schöne Blüten oder beobachte ein Eichhörnchen in den Baumkronen. All die kleinen, unscheinbaren Dinge die wir oft übersehen, wenn wir auf der Überholspur durchs Leben eilen, können uns inspirieren und glücklich machen. Oft nehmen wir gar nicht wahr, wie schön die Welt um uns herum ist. Die besondere Form und Farbe von Flechten sehen wir nur, wenn wir mal das Tempo raus nehmen. Und auch unter Wasser sehen wir viel mehr, wenn wir nicht mit Highspeed unterwegs sind, sondern uns viel Zeit nehmen und treiben lassen. So kann ich stundenlang auf wenigen Quadratmetern das Riff studieren und habe am Ende mehr gesehen, als jemand, der viel Strecke gemacht hat. Und nur, wer den Blick immer wieder hebt, bekommt überhaupt mit, wenn etwa Mantas majestätische über das Riffdach hinweg ziehen oder ein schüchterner Hai vorbei schwimmt. Doch trotzdem rasen viele mit Tunnelblick an uns vorbei, immer auf der Suche nach dem nächsten Höhepunkt. Und sind dann enttäuscht, wenn nicht mindestens ein Highlight auftaucht. Dabei entgeht ihnen dann die bunte Schnecke, die sich unter einer Koralle versteckt ebenso wie die kleinen und sehr schüchternen Weihnachtsbaumwürmer, die sich schon bei der geringsten Wasserbewegung blitzartig in ihre Röhre zurück ziehen. Aber all diese kleinen Wunder machen unsere Welt sowohl unter als auch über Wasser erst so großartig. Unterwasserlandschaft mit Korallen und Weihnachtsbaumwurm Kleine Schnecke zwischen Algen und Korallen Wenn ich auch die kleinen Dinge und Gesten wahrnehme und mich über diese freuen kann, habe ich am Ende in Summe einen riesigen Schatz an positiven Erlebnissen. Und genau diese lassen mich dann in weniger guten Momenten durchhalten. Die vielen besonderen Menschen, die mir im Alltag begegnen und einem schöne Momente bescheren lassen einen die wenigen Idioten, die sich mürrisch durchs Leben schlagen und in der Schlange vordrängeln, leichter ertragen. Und ich verzweifle nicht an der Dummheit einzelner Idioten, da auch viele kleine positive Handlungen und Gesten zusammen Großes bewirken können. Und eben diese Grundeinstellung lässt uns leichter und beschwingter durchs Leben gehen. Wenn ich meinen Mitmenschen gute Absichten unterstelle, habe auch ich selbst bessere Laune. Letztendlich ist jeder selbst für sein Glück verantwortlich. --- ### Finanzieller Extremsport - Published: 2022-05-30 - Modified: 2022-04-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/30/finanzieller-extremsport/ - Kategorien: Finanzen, Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Hobby, Tauchen Manchmal gibt es Wünsche, von denen man sich nie träumen ließ, dass man sie mal verwirklichen könnte. Wenn man dann doch irgendwann in der Situation ist, dass man sich plötzlich den nötigen finanziellen Spielraum hat, sollte man die Chance ergreifen. Dank eines Berufswechsels war auch ich plötzlich in der Lage, mir Wünsche zu erfüllen, an die ich vorher nicht zu denken gewagt hätte. Das ist für mich keine Selbstverständlichkeit und ich werde dafür immer dankbar sein. Nach einem Strandurlaub in dem mich zum Schnorcheln an der Riffkante überwinden konnte, haben mein Mann und ich beschlossen, gemeinsam in Deutschland unseren Tauchschein zu machen. Wir wollten das ganz bewusst nicht im Urlaub machen sondern in Ruhe und ohne Zeitdruck bei einer vertrauenswürdigen Tauchschule. Doch mit einem einfachen Tauchkurs ist es in der Regel nicht getan. Hat man einmal Blut geleckt, kommen unweigerlich weitere sogenannte „Specialty Kurse“ hinzu. Ohne diese weiterführenden Kurse bleiben einem unerfahrenen Taucher glücklicherweise viele Tauchplätze verwehrt. Denn auch wenn sich über manche Kurse streiten lässt, macht es beispielsweise wirklich Sinn, erst mal zu lernen, wie man sich in größeren Tiefen verhält, bevor man sich blind in kühle Nass stürzt. Allerdings ist eine Tauchschule kein Wohlfahrtsverband und an den Kursgebühren wollen natürlich auch die Tauchausbildungsorganisationen (z. B. SSI, PADI, ... ) etwas mitverdienen. Dafür hat die Ausbildung dann auch einen entsprechenden Standard und wird bei den Tauchbasen problemlos anerkannt. Aber zurück zu unserem OWD-Kurs. In diesem Basiskurs (OWD = Open Water Diver) werden die Grundlagen des Tauchens mit Presslufttauchgerät vermittelt. Zu dem Theorieteil einschließlich Prüfung gibt es natürlich auch einen praktischen Anteil, den wir in Ermangelung eines erreichbaren Meereszugangs in einem süddeutschen Baggersee absolviert haben. In den deutschen Seen sind die Sichtweiten natürlich nicht vergleichbar mit denen im offenen Meer. Doch dank der lehrreichen Tauchgänge mit teilweise nur knapp 30 cm Sicht kann einen hinterher kaum noch etwas schrecken. Außer vielleicht Fische, die urplötzlich aus dem Nichts in der trüben Brühe vor einem auftauchen. Doch die Seen in unseren Breitengraden haben noch einen weiteren Nachteil. Es ist saukalt da unten! ! ! Schon während dem ersten tiefen Tauchgang auf 18 Meter fiel mein Blick neidvoll auf den kuschelig warmen Trockentauchanzug unserer Tauchlehrerin. Kaum zurück an der Oberfläche eröffnete ich meinem Mann mit blaugefrorenen Lippen, dass das auch will. Sonst könne er sich weitere Tauchgänge mit mir aus dem Kopf schlagen. Da nicht ganz klar ist, wer von uns die größere Frostbeule ist, hat es auch keinerlei Überredungskunst erfordert. Abenteuer Trockentauchen – wir kommen! Und da wir keine Lust hatten, wie ein Korken kopfüber im Wasser zu hängen, haben wir dafür auch erst mal einen Kurs gemacht. Der erste eigene Tauchanzug war somit auch ein „Trocki“, den Neoprenanzug im Urlaub kann man ja leihen. Beim ersten Urlaub am bzw. im Meer haben wir dann auch einen Teil der Ausrüstung bei der Tauchbasis ausgeliehen. Auch wenn die Leihgebühren langfristig im Vergleich zum eigenen Equipment  höher ausfallen, kann man ja nicht gleich das Komplettpacket stemmen. Jacket (Tarierweste) und Neoprenanzüge haben wir also beide aus dem Fundus unseres Tauch-Guides bekommen. Doch mein Anzug war eher eine zusammenhängende Abwesenheit von Neopren. Da lief das Wasser nur so durch wie im Strömungskanal. Da die Tauchbasis zugleich eine Auffangstation für Tiere war, rochen die feuchten Anzüge zudem extrem nach nassem Hund. Alleine das Anziehen war schon eine Überwindung, zum Glück war das unter Wasser schnell vergessen. Aber nach  dieser unangenehmen Erfahrung mussten für den nächsten Urlaub definitiv eigene Neoprenanzüge her. Bei einem unserer späteren Urlaube mussten wir dann lernen, hatten wir dann gruselige Jackets ohne integrierte Bleitaschen, die wie in einem Ballon im Wasser hingen. Ich hatte immer das Gefühl, ich würde gleich nach unten rausrutschen und hing wie eine Boje in der Strömung. Für entspannte Tauchgänge ist eine gute Wasserlage wichtig. Sie hilft nebenbei aber auch ungemein beim Fotografieren. Also gingen wir mal wieder einkaufen. Apropos Fotografieren – zwei Taucher, eine Kamera. Das konnte ja nicht auf ewig gut gehen. Wir haben also in eine weitere kleine UW-Kompakt-Kamera investiert. Dafür braucht es dann natürlich noch eine Lampe. Denn sobald man ein paar Meter abtaucht, wird es blau. Oder grün und dunkel, wenn man in einem See taucht. Nicht zu vergessen die Nachtauchgänge, bei denen aus Sicherheitsgründen auch eine zweite Lampe mitgeführt werden sollte. Ich glaube, es ist offensichtlich, dass wir hier von einem sehr teuren Hobby sprechen. Neben der Ausrüstung, bei der es immer Optimierungspotential gibt, kommen auch die nicht ganz günstigen Urlaube dazu. Bei Flugreisen natürlich zuzüglich Sportgepäck. Nicht zu vergessen die Kosten für die Tauchgänge, Gebühren für Tauchgebiete,...   Und wenn wir erst von Tauchgebieten anfangen, für warme Gefilde braucht es nur einen 3 mm dicken Neoprenanzug. Geht es aber „nur“ ans mittelmäßig warme Mittelmehr, muss es schon etwas mehr sein. Also mindestens 5 mm eher 7 mm, ein weiterer Anzug muss her. Tauchen im Meer Was braucht ein Taucher (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): ABC-Ausrüstung ( Schnorchel, Maske, Flossen)ErsatzmaskeAtemreglerTauchcomputerTauchanzug (je nach Wassertemperatur in unterschiedlichen Neopren-Stärken)JacketFüßlingePresslufttankBlei (und ggf. Bleigurt)Kopfhaube NeoprenhandschuheKompassTaschenlampeMesserRiffhakenBojeKamera... Und zusätzlich fürs Trockentauchen: TrockentauchanzugNochmal Flossen (größere, die auf die Stiefel am Trocki passen)Warme Unterzieher und FunktionsunterwäscheHandschuhe Dabei ein kleines Vermögen durchzubringen, ist wie man sieht gar nicht schwer. Am Anfang haben wir noch alle Rechnungen aufbewahrt. Mittlerweile fliegen die Belege nach Ablauf der Garantiefrist raus und ich will auch gar nicht so genau wissen, was ich an Geld schon wortwörtlich versenkt habe. Eines weiß ich hingegen mit Sicherheit, es war jeden Cent wert. Das Tauchen hat mein Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Nicht nur mit unvergesslichen Tauchgängen sondern auch in persönlicher Hinsicht. Ich bin mutiger und traue mir viel mehr zu als vorher. Der Sprung ins kalte Wasser fällt mir auch in anderen Dingen viel leichter. Und die Unterwasserwelt ist voller kleiner und großer Wunder. Es heißt nicht umsonst „tiefenentspannt“. --- ### Weichgespült im Ratgeber-Dschungel - Published: 2022-05-23 - Modified: 2022-04-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/23/weichgespuelt-im-ratgeber-dschungel/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Authentizität, Echtheit, Persönliches Wachstum, Persönlichkeitsentwicklung Schon von klein auf wird uns eingetrichtert, dass wir bestimmte Dinge tun oder lassen sollen, um erfolgreich im Leben zu sein. Lehrer erwarten, dass wir brav und angepasst die Schulbank drücken. Eltern belohnen das „richtige“ Verhalten mit Geld oder Schokolade. Und so geht es unser ganzes Leben lang. Unzählige Ratgeber wollen dir „helfen“ stets zu wachsen, immer besser zu werden und an allen (un)möglichen vermeidlichen Schwächen zu arbeiten. Da sind wirklich gute und hilfreiche Themen dabei, das will ich gar nicht bestreiten. Nur – müssen wir wirklich ständig alles an uns in Frage stellen? Oder sollten wir stattdessen nicht auch hin und wieder diese ganzen guten Ratschläge hinterfragen... Vor allem gibt es nicht Den Einen Weg zum perfekten Leben, zum perfekten Arbeiten, zum perfekten Familienleben. Das erkennt man schon, wenn man sich die Vielzahl der Ratgeber im Bücherregal ansieht. Und jeder proklamiert für sich, die allumfassende Lösung für alle Probleme gefunden zu haben. Natürlich ist diese ganze Ratgeber-Literatur nicht per se schlecht. Im Gegenteil, da sind einige wirklich gute Bücher dabei, die einem eine ganze Menge gute Denkanstöße und Anregungen liefern. Und immerhin laufen wir bei der Menge der guten Ratschläge nicht Gefahr, dass wir am Ende alle gleichgeschaltet sind. Jeder muss sich selbst seinen eigenen Weg durch den Ratgeber-Dschungel suchen. Wer nun allerdings versucht, immer die jeweils aktuellsten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung für sich umzusetzen, könnte damit das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren. Am Ende macht man sich nur noch Gedanken, wie man in einer Situation reagieren sollte, was man wann sagen muss und wer einen wie versucht zu manipulieren. Plötzlich spielt man unbewusst eine Rolle, die man gar nicht ausfüllt. Die eigene Authentizität geht dabei völlig verloren. Doch was bedeutet Authentizität eigentlich? Und warum ist das so ein großes Thema? All die perfekten Menschen, die uns in Werbung und sozialen Netzen vorgegaukelt werden, sind nicht nur langweilig sondern geradezu austauschbar. Retuschierte und inszenierte Hochglanzbilder versinken in der Flut der Informationen. Nur individuelle und echte Bilder schaffen es, aus der Masse herauszustechen und damit ein bisschen unseres wertvollsten Gutes zu erhalten – unserer Aufmerksamkeit. Es geht also um das Herausstechen aus der Menge durch Authentizität. Dabei wird mit Authentizität vor allem Echtheit verbunden. Menschen, die wir als authentisch bezeichnen, werden also besonders echt, ehrlich und unverfälscht wahrgenommen. Ihre Worte stimmen mit ihren Handlungen und ihrem Verhalten überein, d. h. sie sind aufrichtig, verlässlich und glaubwürdig. Damit wird Authentizität als positive Charaktereigenschaft eines Menschen gewertet, die nicht nur im Privaten sondern auch im Berufsleben hochgeschätzt ist. Immerhin sind solche Menschen besonders vertrauenswürdig wodurch sich Respekt und Sympathie erhöhen können. Auch die Selbstsicherheit, die authentischen Menschen oft ganz natürlich ausstrahlen, wirkt auf die Mitmenschen attraktiv. Sie wirken fest verwurzelt und ruhen in sich selbst. Oft werden diesen Personen sogar automatisch weitere positive Persönlichkeitsmerkmale zugesprochen, selbst wenn diese nicht begründet sind.   Was aber, wenn wir nun unbedingt selbstsicher und authentisch auftreten wollen? Ich könnte jetzt beispielsweise einfach ein paar Tipps zur Körpersprache für eine starke und selbstbewusste Ausstrahlung befolgen. Wenn ich aber nicht die entsprechende Geisteshaltung dazu habe oder meine Aussagen nicht dazu passen, wird mein Gegenüber diese Dissonanz eher als irritierend wahrnehmen. Um selbst authentisch zu sein, muss ich mir aber erst mal darüber klar werden, was meine Werte sind und wofür ich einstehen will. Authentizität erreiche ich nur, wenn ich ehrlich und reflektiert bin und mich nicht verbiege(n lasse). Sobald ich nur eine Rolle spiele und Ansichten verkaufen will, die ich selbst nicht vertrete, werde ich das unbewusst auch ausstrahlen. Natürlich ist es gerade im Berufsleben nicht immer angebracht, die eigene Meinung ungefiltert kundzutun. Aber mit etwas Feingefühl und Kooperation ist es auch im Beruf weitgehend möglich, sich authentisch zu verhalten. Doch sowohl beruflich als auch im privaten Umfeld erfordert es Mut und Selbstbewusstsein, sich echt und authentisch zu verhalten. Denn man zeigt Ecken und Kanten und muss seine eigenen Ansichten ehrlich und konsequent vertreten können. Doch gerade diese Aufrichtigkeit kann es dann auch sein, was das Gegenüber besonders schätzt. Gerade in Teams oder Gruppen mit einem gewissen Anpassungsdruck kann Authentizität eine Herausforderung sein. Doch der Opportunist, der wie ein Fähnchen im Wind seine Meinung der des Gegenübers anpasst, mag zwar bequem sein. Weiter bringt er uns damit aber nicht. Nur Austausch und Diskussion bringen neue Sichtweisen und kreative Ideen. Übrigends: Authentizität bedeutet keinesfalls, dass man seine Ansichten nicht auch ändern darf. Im Gegenteil, gerade wer auch offen dazu steht, dass sich sein Standpunkt geändert hat, bleibt authentisch.   Also bei all den guten Ratschlägen – nehmt das Beste für euch mit. Pickt euch die Rosinen aus dem Kuchen und ignoriert mit gutem Gewissen alles, was nicht zu euch passt! --- ### Die Regenschirm-Methode für entspanntere Flugreisen - Published: 2022-05-16 - Modified: 2022-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/16/die-regenschirm-methode-fuer-entspanntere-flugreisen/ - Kategorien: Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Flugreisen, Gepäck, Gepäckverlust, Koffer verloren, Packen, Reisen, Tauchen Wir alle kennen das. Wenn man vorsorglich einen Regenschirm mitschleppt, regnet es (meist) nicht. Wie mit dem Regenschirm ist es auch bei vielem anderen. Vorsorge heißt nicht, dass der Ernstfall wirklich eintreten muss. Als Taucher sichert man sich auch immer ab. Das heißt, man hat IMMER einen zweiten Atemregler dabei, falls man seinem Tauchpartner Luft spenden muss. Aber niemand möchte wirklich in diese Situation kommen. Vorsorge ist also besser als Nachsorge und der Ernstfall tritt hoffentlich nie ein. Eine der ersten „Marotten“ meines (damals zukünftigen) Mannes habe ich bei unserer ersten gemeinsamen Flugreise kennengelernt. Wir haben zu dem Zeitpunkt schon zusammen gewohnt und beim Packen alle benötigten Dinge auf dem Bett verteilt. Ich habe mir nichts dabei gedacht und meine Sachen in den einen Koffer gepackt, den zweiten Koffer habe ich ignoriert, war ja seiner. Aber alles falsch – Kommando zurück.   Wer schon mal erlebt hat, dass ein Koffer verloren geht, packt anders. Wir sorgen also vor, indem wir uns auf einen möglichen Kofferverlust vorbereiten. Die Methode ist so einfach wie genial. Wenn mehrere Personen zusammen verreisen, wird vorab die Anzahl der Gepäckstücke festgelegt. Also in unserem einfachen Fall zwei Personen – zwei Koffer. Dann teilt jeder seine Kleider auf diese Gepäckstücke auf. Brauche ich also für zwei Wochen Urlaub zehn T-Shirts, kommen fünf davon in den einen und die fünf Anderen in den zweiten Koffer.  Tritt nun der befürchtete Ernstfall ein und am man steht mit nur einem Koffer an der verwaisten Gepäckausgabe, kann man trotzdem erst mal halbwegs entspannt in den Urlaub starten. Natürlich ist der Verlust ärgerlich aber man sitzt nicht ohne Wechselkleidung auf einer einsamen Südseeinsel mit fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Die meisten Hotels bieten auch einen Wäscheservice, man müsste also nicht einmal einkaufen. Die wichtigsten Dinge wie Badehose/Bikini, Schnorchel und Zahnbürste kommen natürlich ins Handgepäck. So können wir am Urlaubsort gleich in die Fluten hüpfen. Verspätete oder verlorene Koffer halten uns nicht auf.  Zu verdanken habe ich das wohl auch ein bisschen der Ex-Freundin meines Mannes. Sie hat bei einem gemeinsamen Urlaub das Pech gehabt und musste sich erst mal um eine neue Grundausstattung bemühen. Und das in einem Land, in dem man Frauen am liebsten in ganzkörperverhüllende Stoffungetüme verpackt. Das war für ihn wohl eine traumatische Erfahrung. Und wie das so ist mit dem vorsorglich und umsonst mitgeschleppten Regenschirm – bis jetzt haben wir keine Verluste beklagen müssen. Nur bei der Tauchausrüstung stoßen wir bei dieser Methode an unsere Grenzen. Natürlich können wir nicht alles in zweifacher Ausführung mitnehmen und geliehene Tauchanzüge sind für mich eine Horrorvorstellung. Also zittern auch wir jedes Mal an der Gepäckausgabe und freuen uns wie kleine Kinder, wenn Tauchtaschen über das Kofferband rollen. Dank der Regenschirm-Methode beim Kofferpacken haben wir zumindest eine Sorge weniger und kommen so ein kleines bisschen entspannter an. Im schlimmsten Fall müssen wir mit etwas weniger Wäsche auskommen und Tauchausrüstung ausleihen. Damit kann ich aber sehr gut leben! --- ### Ein kleiner grüner Daumen - Published: 2022-05-12 - Modified: 2022-04-27 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/12/ein-kleiner-gruener-daumen/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Beton, Betonguss, Efeu, Efeutute, Grüner Daumen, Kreativbeton, Pflanzen Die ersten Toten sind leider schon zu beklagen. Ein paar Ableger habe ich wegen des guten Lichts in einem wenig genutzten Raum unterm Dach platziert. Leider sind sie damit aus dem Fokus geraten und vertrocknet. Einige andere Stecklinge habe ich wohl mit meiner Liebe erdrückt, die sind abgesoffen. Die Methode, die zarten Zweige in ein Wasserglas zu stellen, bis sie Wurzeln ziehen, ist wohl nicht für alle Pflanzen geeignet. Wieder was gelernt. Aber es gibt auch Erfolge zu verzeichnen! Beide Efeututen scheinen sich bei mir wohl zu fühlen und treiben fleißig neue Blätter aus. Eine ist dunkelgrün und stammt von der Pflanze meiner Schwiegermutter ab. Der andere Ableger hat hellgrüne bis gelbe Blätter und hat ist mal wieder an ein neues Plätzchen gewandert. Wir zwei hatten ein paar Startschwierigkeiten, da ich anfangs dachte, helle Blätter seinen ein Zeichen von Lichtmangel. Doch das Gegenteil ist der Fall und der Topf ist jetzt vom Küchenfenster mit schönster Morgensonne ins Büro umgezogen und belegt dort ein schattiges Fleckchen neben dem Schreibtisch. Und siehe da, die Blätter sehen Tag für Tag gesünder aus. Efeu scheint ein Selbstläufer zu sein. Bis auf die in Vergessenheit geratenen und somit verdursteten Exemplare machen sich die Pflanzen wirklich gut und brauchen kaum Aufmerksamkeit. Dann habe ich noch ein paar Zweige aus unserem Vorgarten im Wasser stehen und beobachte täglich, wie sie langsam Wurzeln bilden. Am Wochenende dürfen sie in richtige Erde umziehen.  Im Übrigen haben alle Neuzuwächse ein neues Zuhause in selbstgegossenen Beton-Töpfen bekommen. Macht sich gut, die grünen Blätter zu dem Grau. Die nächste Herausforderung ist unser Lavendel, der unseren Vorgarten schmückt. Den würde ich zu gerne noch vermehren, da er im Spätsommer jedes Mal unglaublich toll blüht. Das Summen der Bienen und Hummeln kann man schon von Weitem hören. Nur scheint das mit den Stecklingen nicht so gut zu funktionieren. Ich lass mich mal überraschen, ob noch was anwächst. Aber immerhin scheint mein Daumen schon ein bisschen grüner zu werden. So wie es aussieht, überleben die ersten Pflanzen meine Pflege. Eine ganz neue, ungewohnte und ermutigende Erfahrung. --- ### Kleiderschrank aussortieren – radikal, einfach und endgültig - Published: 2022-05-09 - Modified: 2022-04-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/09/kleiderschrank-aussortieren-radikal-einfach-und-endgueltig/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Klamotten, Kleiderschrank, Kleidung, Minimalismus, Ordnung Wenn wir uns jeden Morgen vor dem vollen Kleiderschrank fragen, was wir nur anziehen sollen, ist es vielleicht an der Zeit, sich mal genauer mit dem Inhalt zu befassen. Gerade ein besonders voller Schrank scheint dieses Problem eher noch zu verstärken. Umso mehr ich habe, um so weniger habe ich anzuziehen. Die Lösung liegt also nicht darin, etwas Neues zum Anziehen zu kaufen. Im Gegenteil, um wieder einen Überblick über die eigene Garderobe zu bekommen, müssen erst mal alle überflüssigen Dinge raus. Doch wo fange ich an, was soll raus? Sobald man sich in etwas nicht mehr 100 % wohl fühlt, sollte es weg. Dafür ist die Zeit zu schade. Das merkt man daran, dass man sich unsicher fühlt, etwas zwickt und man im Laufe des Tages immer wieder über seine Kleidung nachdenkt / seine Kleidung bewusst wahrnimmt. Auch Stoffe von schlechter Qualität, die sich beispielsweise elektrisch aufladen und unangenehm auf der Haut kleben, fallen in diese Kategorie. Raus damit! Wenn etwas kaputt ist und nicht repariert werden kann, sollte man sich ebenfalls davon trennen. Kleinere Löcher kann man flicken oder lose Knöpfe einfach wieder festnähen. Wer selbst nicht handwerklich begabt ist oder solche Aufgaben gerne prokastiniert, kann die Sachen auch zum örtlichen Schneider bringen.  Sind die Schäden irreparabel, lohnen sich aber weder Geld noch Aufwand. Wenn der Stoff abgetragen und verblichen ist, wird es ebenso Zeit für eine Trennung. Gerade durchsichtige und fadenscheinige Stoffe lassen das ganze Outfit ungewollt billig wirken. Gerade Lieblingsteile tragen wir gerne, bis sie beinahe auseinanderfallen. Zur Not geht es ja noch für zu Hause... Spätestens, wenn man im gemütlichen Gammeloutfit nicht mal mehr dem Paketboten die Türe öffnen würde, gehören die Sachen entsorgt. Am besten gleich in den Sondermüll! Auch in den eigenen vier Wänden sollte man es sich wert sein, etwas zu tragen, das einem auch gefällt. Und auch ein bequemes Outfit kann hübsch aussehen. Zumindest solltet ihr euch im Notfall, wie z. B. bei einem Hausbrand, auch vor die Tür trauen. Was nicht passt, wird entweder passend gemacht oder fliegt raus. Seid ein bisschen liebevoll mit euch selbst und quält auch nicht mit dem Anblick der Jeans, aus der ihr seit Jahren raus gewachsen seid. Wenn euch der Blick in den Schrank ein schlechtes Gewissen verpasst, solltet ihr dem Schrank im Gegenzug ein gehöriges MakeOver verpassen. Bei Flecken, die sich nicht entfernen lassen, sollte man ebenfalls keine Kompromisse machen. Vielleicht lässt sich aus der langen noch eine kurze Hose machen. Aber spätestens, wenn man mehr als zwei Maler-Outfits im Schrank liegen hat, sollten die Sachen rausfliegen. Diese Methoden können helfen Wenn man sich nicht trennen kann oder einfach keine Lust auf eine riesige Aktion hat, kann man sich auch schrittweise voran arbeiten. Nehmt euch dazu vor, jedes Teil einmal anzuziehen. Angenommen, im Schrank liegen 20 verschiedene T-Shirts. Dann wird nacheinander jedes T-Shirt einmal angezogen bis man mit allen durch ist. Dazwischen darf nicht wiederholt werden, also ein bereits getragenes (und gewaschenes) T-Shirt bleibt solange im Schrank, bis man mit allen anderen T-Shirts durch ist. Wenn sich alles sträubt, weil man nur noch T-Shirt übrig hat, die man gar nicht anziehen möchte, kommen diese weg. Oder wenn man beim Tragen merkt, dass man sich nicht wohl fühlt. Genauso geht ihr mit den anderen Kategorien wie Hosen, Kleider, Röcke etc. vor. Am Besten nicht zeitgleich, sonst endet es womöglich damit, dass man mit unkombinierbarem Ober- und Unterteil im Outfit des Grauens unterwegs ist. Das ganze sollte man besser nicht kurz vor dem Urlaub starten sondern wenn man wirklich entsprechend viele ganz „normale“ Tage vor sich hat. Denn es geht ja vor allem darum, dass meine Kleidung im Alltag tragbar ist und ich mich darin wohl fühle. Eine hilfreiche Variante für ein schrittweises Aussortieren ist auch die Kleiderbügelmethode. Dabei werden alle Bügel verkehrt herum in den Schrank gehängt. Sobald man ein Teil angezogen hat, kommt es hinterher, bzw. der Bügel auf dem es hängt, richtig herum auf die Stange. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn man gar nicht so genau weiß, was man nicht trägt. Sinnvollerweise sollte man sich ein Zieldatum notieren, zu dem dann überprüft wird, welche Bügel noch verkehrtherum auf der Stange hängen. Diese Sachen sollte man dann mal einer Tauglichkeitsprüfung unterzeihen. Leider hat mein Mann diesen Versuch bei mir unterwandert. Da er sich hauptverantwortlich um die Wäsche kümmert und mittlerweile ganz schön ordentlich ist, hingen nach einiger Zeit plötzlich alle Bügel korrekt im Kleiderschrank. Als ich das endlich bemerkt habe, war schon soviel Zeit vergangen, dass ich das Experiment dann eingestellt habe. Bei den langfristigen Methoden ist es hilfreich, sich eine Tüte oder ein ähnliches Aufbewahrungsmittel neben dem Schrank zu platzieren. Dort landen dann die aussortierten Dinge gleich. Und da bleiben sie auch! Damit liegt auch der Vorteil der Tüte auf der Hand. Diese kann ich mir einfach schnappen und genauso zum Altkleidercontainer tragen. Würde ich stattdessen einen großen Korb nutzen, müsste ich umpacken. Dabei könnte einem dann durchaus wieder der sabotierende Gedanke kommen, dass man etwas ja nochmal brauchen könnte. Im Gegenzug zur schleichenden Reduktion kann man dem Kleiderberg man natürlich auch einfach mittels Hau-Ruck-Methode zu Leibe rücken. Dafür sollte man je nach voraussichtlicher Höhe der Kleiderberges ein bisschen Zeit einplanen. Will ich den Mount-Everest besteigen, brauche ich vielleicht einen ganzen Tag. Um den Gipfel des Brockens zu erklimmen, reichen ein paar Stunden. Und wer die Spitze des Pinnebergs zu bewältigen hat, dem reichen wohl schon 30 Minuten. Ebenfalls hilfreich bei einer großen Ausmiste-Aktion sind ausreichend Tüten und Kartons. Dinge, die gehen sollen, kann man so gleich entsprechend verpacken. Würde man sie bei einem späteren Verpacken ein zweites Mal in die Hand nehmen, wären wir womöglich wieder bei unserem allzeit beliebten Sabotagegedanken (kann man ja vielleicht nochmal brauchen). Oft wird der Umstieg von Sommer- auf Wintergarderobe bzw. umgekehrt als passender Zeitpunkt für eine größere Ausmisten-Aktion empfohlen. Andererseits – warum warten, wenn einen gerade die Motivation packt. Wer gerade Hummeln im Hintern und Lust auf Veränderung hat, der bringt die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung mit. Im ersten Schritt muss alles... --- ### Grübelei nachts um drei - Published: 2022-05-02 - Modified: 2022-04-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/02/gruebelei-nachts-um-drei/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Atemtechnik, Atmen, Einschlafen, Gedankenkarusell, Grübeln, Schlaflos, Sorgen Fast jeder kennt das, einige besser als andere. Gemeint ist die Situation, in der wir nachts wach im Bett liegen und unsere Gedanken Karussell fahren. Man kommt einfach nicht runter, egal wie sehr man sich auch anstrengt. Mal abgesehen von den bemitleidenswerten Mitmenschen, die chronische Schlafprobleme haben und sich über diesen Text wahrscheinlich schlapp lachen, plagen jeden von uns auch hin und wieder Sorgen und Ängste, die einen dann um ein paar Nächte Schlaf bringen. Solange wir nur hin und wieder mal eine Nacht durchmachen, kann man sich seinem Schicksal auch einfach ergeben. Das führt mitunter zu einem so nachhaltig entspannten Zustand, dass man unbeabsichtigt wieder wegdämmert. Klar, ganz offensichtlich führen die erzwungenen Entspannungsversuche nur zu noch mehr Anspannung. Und wenn man sich erst mal ausrechnet, wie viele Stunden Schlaf einem noch übrig bleiben, hat man eh verloren. Umso verzweifelter man versucht, Schlaf zu finden, umso mehr entzieht er sich einem. Am nächsten Tag ist man völlig gerädert und übersteht den Tag schlechtgelaunt nur mit ganz viel Kaffee und Schokolade. Wenn sich das Hirn also mal wieder in nächtliche Grübeleien verstrickt, brauchen wir dringend ein paar Strategien, um sich aus dieser Gedankenspirale zu befreien. Ein sehr beliebter Ratschlag ist es ja, es mit entspannenden Atemtechniken zu versuchen. Von der 4-7-8-Methode über die 4-3-4-Methode bis hin zur 4-2-4-2-Methode habe ich schon alles gelesen. Vor lauter Zählen ist mir glatt die Luft weggeblieben. Daher würde ich behaupten, die Zahlen muss jeder für sich selbst anpassen. Eigentlich geht es nur darum, erst einen langen, tiefen Atemzug einzuatmen und dabei bis vier zu zählen. Dann kommt eine kurze Pause in der man den Atem anhält und bis sieben oder drei zählt, je nach dem was die Lunge so hergibt. Danach folgt – logisch – die Ausatmung, bei der man mindestens bis vier zählt. Die Ausatmung soll wohl eher länger als die Einatmung sein. Dann wartet man mit dem nächsten Einatmen kurz bis der Atemreflex einsetzt. Dieser ist übrigens abhängig von der Sauerstoffsättigung im Blut. Man braucht sich also keine Sorgen machen, ausversehen zu ersticken. Mit der Hand auf dem Bauch kann man seinen tiefen Atemzügen nachspüren und fühlen, wie sich das Zwerchfell entspannt, wenn die Lungen komplett leer sind. Und immer schön zählen, das bindet die Konzentration. Die ruhige Atemtechnik gaukelt unserem Körper vor, dass alles in Ordnung ist. Dadurch wechselt der Organismus in den Ruhemodus, der Herzschlag wird ruhiger und wir entspannen. Wenn uns unsere Psyche mit den Grübelattacken also in Fluchtmodus treibt, können wir den Spieß einfach umdrehen. Die 4-7-8-Methode kann auch sehr gut in stressigen Situationen helfen. Dabei muss man nicht mal unbedingt zählen. Wichtig ist es, innezuhalten und bewusst zu atmen. Gerade in Situationen, in denen man nur noch kopflos reagiert, hilft es ungemein, einen Gang runter zu schalten und die Vernunft einzuschalten. Atmen wird ja generell schwer unterschätzt. Viele Menschen schöpfen beim Atmen nur einen Bruchteil ihres Lungenpotentials aus. Ein flacher Bauch ist wichtiger, als Sauerstoff, zumindest wenn man den wirren Schönheitsidealen in manchen Köpfen glauben mag. Wenn es darum geht, Luft zu bekommen, ist das aber nicht hilfreich. Anhalten – Atmen – Nachdenken Gerade in der Stresssituation atmen wir oft nur flach und schnell. Richtig sind aber lange, tiefe Atemzüge in den Bauch. Von Tauchern können wir uns hier eine wichtige Lektion abschauen. Sobald man sich unsicher fühlt, glaubt Panik zu bekommen oder sich unwohl fühlt, hält man an und konzentriert sich erst mal auf eine ruhige Atmung. Dann kann man schauen, wo das Problem liegt und es lösen. Wir reden hier natürlich nicht über Keine-Luft-Situationen. Aber in den meisten Fällen lassen sich durch bedachtes und ruhiges Handeln kritische Situationen vermeiden. Unter Wasser merkt man, wie sehr uns das Atmen hierbei beeinflusst. Doch zurück zu unserer nächtlichen Gedankenumtriebigkeit. Wenn Atem- und Entspannungstechniken nicht wirken, und man einfach nur noch hellwach im Bett liegt, kann es helfen, die Gedanken schriftlich festzuhalten. Damit kann man sie loslassen und kommt wieder leichter zur Ruhe. Manche machen das in Form von ToDo-Listen, andere bevorzugen das klassische Tagebuch. Wichtig ist nur, dass man dabei den Kopf frei bekommt. Im Übrigen hat auch die Tageszeit einen Einfluss auf die Sorgen und Gedanken. Die nächtliche Dunkelheit haben wir als unheimliche und beängstigende Situation schon in unserer Kindheit erlernt. Dieses unbewusste Gefühl der Unsicherheit sorgt dafür, dass sich unser Gedankenkarussell immer schneller dreht. Doch allein das Wissen um diesen Effekt lässt die Ängste und Sorgen oft wieder auf Normalmaß schrumpfen. Wenn gar nichts mehr geht, hilft eigentlich nur Aufstehen. Manchmal muss man einfach einsehen, dass man verloren hat. Am besten, ihr macht es euch mit einem guten Buch gemütlich um die Gedanken in neue Bahnen zu lenken. Wie währe es beispielsweise mit der Mathematischen Formelsammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler – gute Nacht, Zzz... Zzz... Zzz... --- ### Strich für Strich zu mehr Me-Time - Published: 2022-04-28 - Modified: 2022-04-22 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/28/strich-fuer-strich-zu-mehr-me-time/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hobby, Multiinteressiert, Scanner, Vielbegabt, Zeichenkurs, Zeichnen, Zentangle Einigen wird ja ein besonderes Talent attestiert was den Umgang mit Zeichenstift und Papier angeht. Das mag in manchen Fällen stimmen, in anderen resultiert es vielleicht eher aus der Zuneigung die man für die zeichnende Person hat. Da finden die Leute dann alles gut. Bestes Beispiel – alles was die Kleinen zu Papier bringen wird von den Großeltern uneingeschränkt über den Klee gelobt (sagt man das so? ). Ich bin mir bis heute nicht sicher, zu welcher Kategorie ich mich zählen darf. War mir aber auch die meiste Zeit egal. Einzig in der Berufsfindungsphase habe ich mal darüber nachgedacht, diese potenzielle Begabung weiterzuverfolgen und einiges an Output produziert. Wer sich bei Kunstschulen bewerben möchte, muss eine Mappe mit eigenen Bildern einreichen. Da meine gesammelten Werke allerdings auch ganz objektiv betrachtet einfach nur ganz nett waren, habe ich das nicht weiterverfolgt. Ja, ich weiß, Übung macht den Meister. Ich hatte zu dem Zeitpunkt aber auch eine Menge anderer Interessen und habe mich für ein „vernünftiges“ Studium entschieden. Das ich dieses dann abgebrochen habe, um Fotografie zu studieren (inklusive Bewerbung mit einer eigens hierfür erstellten Mappe... ), steht auf einem anderen Blatt. Die Liebe zum Zeichnen ist bis heute geblieben. Leider nehme ich mir viel zu selten Zeit für dieses Interesse, daher habe ich mich auch nie großartig verbessert. Dazu kommt, dass ich mit den fertigen Werken überhaupt nichts anfangen kann. Als Anhänger einer minimalistischen Lebensweise kann ich mit vollgestopften Schränken und sentimentalem Kram wenig anfangen. Meist fliegen die Zeichnungen nach sehr kurzer Zeit raus, aufgehängt habe ich noch nie welche. Trotzdem muss ich zugeben, dass die Tätigkeit an sich mir wirklich Spaß macht. Daher gibt es immer mal wieder Phasen, in denen ich das Zeichnen für mich wiederentdecke. Um mich zu verbessern aber auch um wirklich mal dran zu bleiben, gönne ich mir immer mal wieder einen Zeichenkurs. Vorzugsweise über die lokalen Volkshochschulen. Das Angebot ist vielfältig und verhältnismäßig günstig im Vergleich zu Kunstschulen. Bisher habe ich auch immer sehr nette und engagierte Dozenten angetroffen, bei denen ich viel lernen konnte. Von A – „Aktzeichnen“ bis Z – „Zeichnen für Anfänger“ habe ich mich schon durch die verschiedensten Kurse gemalt. Und auch für alle anderen Interessen, die man mal austesten möchte, ist das VHS-Angebot zu empfehlen. Gerade zum „Reinschnuppern“ ist das die ideale Anlaufstelle. So ein Kurs hilft mir selbst, mir auch mal wirklich Zeit für ein Hobby zu reservieren. Das ist sozusagen meine Me-Time. Da schaffe ich es dann auch, einmal die Woche alle anderen Termine abzulehnen und mich einzig und allein auf meine Interessen zu fokussieren. Nur an der Einkaufliste für die Kurse störe ich mich immer ein bisschen. Gerade beim Zeichnen ist diese oft überraschend umfangreich. Eigentlich würden ja Stift und Papier reichen, dachte ich zumindest. Doch die Erwartungshaltung der Trainer ist oft, dass man perfekt ausgestattet mit Profiausrüstung erscheint. Neben dem richtigen Papier in der richtigen Stärke und der richtigen Größe müssen es dann auch 5-10 verschiedene Bleistifte in allen erdenklichen Härtegraden sein. Da soll man als Anfänger schon ein halbes Vermögen in Material investieren. Dabei weiß man noch nicht mal, ob aus dem Schnupperkurs wirklich eine langfristige Leidenschaft erwächst. Von dieser Vorstellung musste auch ich mich erst mal freimachen. Bisher war ich immer brav einkaufen, das werde ich mir für die Zukunft abgewöhnen. Auch wenn der Kurs auf die Verwendung verschiedener Utensilien ausgelegt ist, muss ich da nicht mitmachen. Wer schon ein bisschen Erfahrung hat, weiß womit er gut zurechtkommt. Ansonsten kann man auch einfach erst mal einen kleineren „Werkzeugkoffer“ nutzen und im Laufe des Kurses nach Bedarf aufstocken. Ich persönlich bin lieber mit weniger Auswahl unterwegs. Während dem Zeichnen den Stift zu wechseln ist einfach nicht meins. Vielleicht probiere ich auch mal wieder Kohle statt Bleistift. Das hatte ich vor Jahren mal versucht und war ziemlich zufrieden mit den Ergebnissen. Allerdings war das bei mir eine ziemliche Sauerei, ich sah aus wie ein kleiner Schornsteinfeger. Keine Ahnung ob das normal ist oder an mir lag (und ob es bei Kohle wirklich nur eine Variante gibt). Wer ein bisschen Inspiration und Zerstreuung sucht und nicht gleich mit einem Kurs starten möchte, kann es mal mit Zentangle versuchen. Einmal „infiziert“ kann man kaum aufhören, sich durch die Flut an „Zentangle“-Videos zu klicken. Hier mal eines als Einstiegsdroge. Allein das Zuschauen ist schon entspannend und es ist wirklich beeindruckend, wie leicht man ohne jegliche Vorkenntnisse geniale Effekte kreieren kann. Auch hier wird übrigens einiges an Zubehör empfohlen – Stift und Papier sind aber für den Anfang vollkommen ausreichend! Einfache Zentangle-Versuche Was man dann am Ende mit den gesammelten Werken veranstaltet, muss jeder selbst entscheiden. Meine Meisterwerke sind alle im Papiermüll beerdigt worden. Mir geht es eher um die Tätigkeit an sich als um das Endergebnis. Und ich kann jedem nur raten, sich auch ein bisschen Zeit für seine Interessen zu nehmen. Ein bisschen Me-Time muss einfach drin sein, und wenn es nur die eine Stunde VHS-Kurs pro Woche ist. --- ### Kleine und große Konsumsünden – wie ich mein Geld [nicht] loswerde - Published: 2022-04-25 - Modified: 2022-05-04 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/25/kleine-und-grosse-konsumsuenden-wie-ich-mein-geld-nicht-loswerde/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Geld, Konsum, Konsumboykott, Konsumsünde, Sparen Alles wird teurer. Das war schon immer so und wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Im Moment geht es nur einfach noch viel schnelle als üblich. Daher hier mal eine Liste der besten Möglichkeiten, sein Geld loszuwerden. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und in zufälliger Reihenfolge. Nicht selbst kochen Fertigprodukte sind schnell und einfach zubereitet. Gerade wer nicht viel Zeit hat, nutzt gerne solche Convenience Produkte müssen nicht per se ungesund sein. In den meisten Fällen sind sie aber um einiges teuer als dieselben Zutaten im unverarbeiteten Zustand. Wer selber kocht, spart also bares Geld und weiß dazu noch genau, was in seinem Essen drin ist oder eben nicht. Gerade im Hinblick auf Zucker, Salz und dem obligatorischen Chemiebaukasten kann eine selbst zubereitete Mahlzeit also zusätzlich vorteilhaft sein. Hin und wieder kann man natürlich auch essen gehen. Das Geld ist meist gut angelegt und man unterstützt so auch die lokale Gastronomie. Es muss nur vielleicht nicht jeden Tag sein... Markenprodukte – egal,  ob bei Kleidung, Kosmetik oder Nahrungsmitteln Manch einer glaubt, wenn er nur die richtigen Namen auf der Kleidung stehen hat, würde er (wo auch immer) dazugehören. Amüsanter Weise schmeißen diese Zeitgenossen den Unternehmen auch Unmengen Geld in den Rachen, um als wandelnde Litfasssäule durch Leben gehen zu können. Auch bei Lebensmitteln greifen viele zu den altbekanten Marken. Doch diese sind nicht automatisch besser. Ein namhafter Hersteller eines Schoko-Nuss-Aufstrichs hat vor einiger Zeit seine Rezeptur verbessert. Natürlich nicht zum Vorteil der Verbraucher. Der vergrößerte Anteil an Zucker und Fett war nicht nur deutlich an der helleren Färbung zu erkennen, das Produkt hat auch sehr an Geschmack eingebüßt. Die kleinen Bio-Labels bieten glücklicherweise leckeren Ersatz und ich kann nur jedem empfehlen, sich da mal durchzuprobieren. Stromfresser im Dauerbetrieb Dass Geräte im Standbybetrieb Strom verbrauchen, sollte mittlerweile jedem bekannt sein. Alles, was gerade nicht genutzt wird, sollte daher vom Netz getrennt werden. Ganz perfide war mal ein Lautsprecher bei dem hinter dem Stoffbezug eine unscheinbare LED leuchtete. Schaltbare Steckdosen schaffen hier schnell Abhilfe. Diese verbrauchen zwar ebenfalls Energie. Aber im Vergleich zu den anderen Verbrauchern ist das zu vernachlässigen. Und wer für einige Zeit nicht zu Hause ist, sollte einfach alle Stecker ziehen. Coffee to go (womöglich auch noch täglich) Da ich Kaffee grundsätzlich nicht aus Papp- oder Plastikbechern trinke, weiß ich ehrlichgesagt gar nicht, was so ein Coffee to go kostet. Ich nehme jetzt einfach mal an, das ein einfacher schwarzer Kaffee für 2 € zu haben ist. Der Coffee to go steht ja auch nur stellvertretend für die tägliche, Ausgabe, die sich aber über das Jahr zu einem ganz schönen Berg aufsummiert. Wenn ich nämlich jetzt den täglichen Weg zur Arbeit, das sind im Schnitt 220 Arbeitstage im Jahr, mit den 2 € multipliziere, komme ich auf ganze 440 €. Nur für Kaffee! Und dann auch noch im Becher. Der am zu heißen Kaffee verbrannte Gaumen ist da noch nicht mit eingerechnet. Da gönne ich mir lieber gelegentlich einen richtig guten Cappuccino, im Café aus einer richtigen Tasse. Selbst wenn dafür ich großzügig 40 € im Jahr dafür veranschlage, bleibt noch eine ganze Menge Kohle übrig. Shopping als Freizeitbeschäftigung So ein Schaufensterbummel kann kurzweilig und inspirierend sein. Es sollte jedoch nicht damit enden, dass man vollbehangen mit Tüten nach Hause kommt, obwohl man eigentlich gar nichts braucht. Ebenso sollte man nicht aus Frust oder Langeweile durch verschiedenste Onlineshops surfen und sich den Warenkorb vollpacken (außer, man schließt die Seite, ohne den Bestellvorgang abzuschließen). Es gibt mit Sicherheit bessere Hobbies als Shopping. Vielleicht hilft es ja, stattdessen raus in Grüne zu gehen oder, falls das Wetter nicht mitmacht, einfach mal wieder ein Buch zu lesen. Neuwagen kaufen Wer auf ein Auto angewiesen ist, kann hier eine Menge Geld verjubeln. Schon mit der Fahrt vom Hof hat sich der Wert eines Autos reduziert. Allein deshalb, weil das Objekt der Begierde ja jetzt nicht mehr neu ist. Ein junger gebrauchter, der noch nicht mit Alterszipperlein kämpft, ist mit Sicherheit die günstigere Alternative. Teure Verträge (Strom, Handy, ... ) nicht vergleichen und wechseln Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und von Natur aus eher träge. Das machen sich die Unternehmen zu nutzen. Gute Angebote gibt es meist nur für Neukunden. Dank Vergleichsportalen und neuer, verbraucherfreundlicher Gesetzgebung (einmonatige Kündigungsfrist) ist der Wechsel einfach. Selbst wenn man eigentlich ganz zufrieden ist, lohnt es sich, nach einem besseren Angebot zu fragen. So zahle ich etwa ein Drittel weniger für meinen Handyvertrag, nur weil ich mal ein paar Minuten mit dem netten Herrn von der Hotline gesprochen habe. Ungenutzte Abos (Fitnessstudio, Streamingdienste, ... ) nicht kündigen Manchmal ändern sich die Lebensumstände einfach. Und dann kann es vorkommen, dass man eben nicht mehr regelmäßig die neusten Serien verschlingt. Oder man hat das Laufen im Wald für sich entdeckt und so ein stickiges Studio ist dagegen einfach nicht mehr so verlockend. Die ungenutzten Abos kosten nicht nur Geld, sondern verursachen uns oft auch noch ein schlechtes Gewissen. Ganz klarer Fall von „Das kann dann mal weg“. Rauchen Steht hier stellvertretend für alle teuren Suchtmittel. Natürlich ist einem Raucher klar, dass er weder seiner Gesundheit noch seinem Geldbeutel einen Gefallen tut. Deko Ramsch Wer´s mag, dekoriert seine 4 Wände regelmäßig um. Anlässe gibt es genug und längst wechselt das Angebot im Rhythmus der Jahreszeiten. Neben dem klassischen Wohnungsschmuck zu Weihnachten und Ostern kommt nun allerhand neue anlassbezogene Dekoration, z. B. für Valentinstag oder Halloween dazu. Es muss aber nicht immer alles neu sein, manchmal reicht ein blühender Zweig (Frühling) oder ein paar Kastanien und Tannenzapfen (Herbst). Und seinen Mitmenschen muss man auch nicht alles zumuten, oft ist weniger mehr. Haustiere Die gehören zur Familie. Immer. Und ohne Diskussion. Wer sich Haustiere hält, weiß aber auch, dass die Haltungskosten nicht unerheblich sind. Neben dem täglichen Futter (natürlich nur das Edelste für den kleinen Gourmet) schlagen vor allem Besuche beim Tierarzt ein großes Loch ins Haushaltbudget. Daher sollte man sich vor der Anschaffung genau informieren. Denn man übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen und hat dieses bestmöglich zu versorgen. Auch da gibt es keine... --- ### Decision Fatigue – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung - Published: 2022-04-18 - Modified: 2022-04-03 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/18/decision-fatigue-keine-entscheidung-ist-auch-eine-entscheidung/ - Kategorien: Mindset Wie leben in einer Zeit der grenzenlosen Möglichkeiten. Egal, ob es um die Wahl der passenden Berufs oder nur um das Aussuchen des besten Joghurts geht. Wir müssen zwischen den vielen Optionen die richtige für uns finden und eine Entscheidung treffen. Das beginnt schon in dem Moment, in dem wir morgens die Augen aufschlagen. Stehe ich sofort auf oder bleibe ich noch ein paar Minuten liegen. Kaffee oder Tee, T-Shirt oder Hemd... Da auch unser Hirn nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung hat, hat es bereits einige Prozesse automatisiert. Aber es bleibt noch genug Entscheidungen übrig, sonst könnte es uns ja noch langweilig werden. Experten gehen von mehreren tausend Entscheidungen aus, die wir oftmals unbewusst über den Tag treffen. Aber auch die Anzahl der bewussten Entscheidungen, die wir im Laufe des Tages treffen, ist nicht klein. Allein beim Einkaufen von Lebensmitteln stehen wir vor einer riesigen Fülle an Produkten. Doch diese unbegrenzte Vielfalt überfordert uns meist mehr, als dass sie uns nützt. Um sich nicht jedesmal durch das gesamte Sortiment eines Ladens zu wühlen, hat so ziemlich jeder seine präferierten Produkte zu denen er nicht nur aus Gewohnheit sondern meist auch aus Überzeugung immer wieder greift. Doch was, wenn der Hersteller der Ansicht ist, dass die Rezeptur einer Verbesserung bedarf (auch wenn die nur darin besteht, das Produkt für ihn günstiger zu produzieren und damit seinen Gewinn zu steigern). Da stehen wir nun vor vollen Regalen und müssen überlegen, welches Shampoo uns zukünftig zu Superkräften verhelfen soll. Zumindest die Werbeversprechen wollen einen glauben lassen, dass nur mit dem richtigen Produkt unser Leben sofort perfekt und sorgenfrei sein wird. Ich bin irgendwann komplett auf Naturkosmetik umgestiegen. Dabei habe ich die begrenze Auswahl an Produkten und die kürzeren Regalmeter eher positiv wahrgenommen. Mittlerweile ist das Sortiment an guten Produkten um einiges gewachsen. Wer also noch nicht weiß, was er mag, kann sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigen. Es heißt nicht umsonst die „Qual der Wahl“. Doch das ist alles nicht relevant angesichts der großen und langfristigen Entscheidungen, die wir immer wieder zu treffen haben und die unser ganzes Leben prägen. Alleine die Wahl des geeigneten Bildungsweges, des passenden Studienganges oder des richtigen Jobs können uns viele schlaflose Nächte bereiten. Doch sich von der Menge der Möglichkeiten überwältigen zu lassen und zu lange in endlosen Gedankenschleifen die Fürs und Wider durchzuspielen, lähmt und bringt uns nicht weiter. Wer immer Angst hat, die falsche Wahl zu treffen, verliert oft einfach nur unnötig Zeit und hat am Ende doch keine Gewissheit. Denn in die Zukunft schauen können wir alle nicht – und hinterher ist man immer schlauer. Was hilft? Wer im Hier und Jetzt Entscheidungen trifft, lernt auch langfristig bessere Entscheidungen zu treffen. Wenn ihr also mal wieder vor dem Regal mit den Süßigkeiten steht, entscheidet euch für das Erste, was euch anspricht. Mit Schokolade kann man auch sehr gut lernen, auf das Bauchgefühl zu achten. Mein Bauch sagt zum Beispiel immer: „Fühlt sich gut an, gib mir mehr davon“. Hier braucht ihr keine Angst vor den Konsequenzen zu haben und beim nächsten Einkauf stehen euch wieder alle Optionen offen. Aber ihr trainiert sozusagen euren Entscheidungsmuskel. Wenn ihr auch zwischen Option A und Option B entscheiden müsst und euer Bauchgefühl euch mal im Stich lässt, könnt ihr einfach eine Münze werfen. Wie fühlt sich ihr euch mit dem Ergebnis. Fühlt es sich richtig an, könnt ihr mit diesem Ergebnis leben? Oder hättet ihr lieber doch die andere Option? Dann ist die Entscheidung ebenfalls schon gefallen. Manche Menschen erstellen gerne ganz klassische Pro&Contra-Listen für alle Optionen, die zur Auswahl stehen. So bekommt man ein gutes Gefühl das man (fast) alle Aspekte betrachtet hat und kann Schritt für Schritt die Möglichkeiten eingrenzen. Alternativ kann man sich auch auf einen einzigen Aspekt als wichtigsten Entscheidungsfaktor festlegen. Das könnte der Preis eines Produktes sein oder die Wegstrecke zu einem Ausflugsziel. Natürlich ist diese Methode bei wichtigen Dingen wie der Berufswahl nicht wirklich zielführend. Sie kann aber entsprechend erweitert werden. Ich kann also einzelne Aspekte priorisieren und dann eine Art Entscheidungsbaum aufbauen. Beispielsweise kann ich damit starten, alle Jobangebote, die unter meinen Gehaltsvorstellungen liegen, auszusortieren (wenn dann nichts mehr übrig bleibt, habt ihr vielleicht ganz andere Probleme). Danach schaue ich mir an, bei welcher Firma ich Weiterentwicklungsmöglichkeiten habe. Vielleicht ist dann auch die Stecke zum Arbeitsplatz relevant. So kann ich mir Schritt für Schritt ein Ergebnis erarbeiten. Und es hilft, sich bewusst zu machen, dass man Entscheidungen auch revidieren kann. Ich muss nicht bis zur Rente im selben Unternehmen arbeiten. In der heutigen Zeit bleiben viele nicht mal in derselben Branche. Auch zu viele Grübeleien können unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, negativ beeinflussen. Wenn sämtliche Ressourcen mit Sorgen und negativen Gedanken überlastet sind, sind wir zu gestresst, um gute Entscheidungen zu treffen.  Oft ist es hilfreich, etwas Abstand zu gewinnen. Manchmal hilft schon ein bisschen frische Luft in der Natur oder die Beschäftigung mit etwas ganz anderem. Unbewusst arbeitet das Gehirn weiter und hilft uns, eine gute Lösung zu finden. Oder man schläft eine Nacht drüber. Wer einen langen Tag hinter sich hat, hat zwangsläufig auch schon viele kleine und vielleicht auch große Entscheidungen getroffen.  Und das Treffen von Entscheidungen macht uns müde, daher der treffende Begriff der Entscheidungsmüdigkeit. Wichtige Entscheidungen sollte man also angehen, wenn man wach und ausgeruht ist. Und bei allem sollte man sich immer vor Augen halten: Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Im Zweifel für die Beibehaltung des Status Quo. Also Schluss mit Aussitzen! --- ### Ein schwerwiegendes Hobby – mit Beton kreativ austoben - Published: 2022-04-14 - Modified: 2022-04-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/14/ein-schwerwiegendes-hobby-mit-beton-kreativ-austoben/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Beton, Betonguss, Blumentopf, Hobby, Kreativbeton, Multiinteressiert, Scanner Nachdem ich meine Spielereien mit Epoxidharz/Resin nach kurzer Zeit eingestellt habe, bin ich über das Thema Kreativ-Beton gestoßen. Keine Ahnung, wie das passiert ist aber ganz schnell war ich Feuer und Flamme und habe mich durch diverse Internetseiten geklickt. Wenn man sich die Anleitungen anschaut, scheint das nicht allzu schwierig zu sein. Es gibt allerdings verschiedene Techniken und entsprechend sollte auch das Ausgangsmaterial ausgewählt werden. Grundsätzlich sollte man unterscheiden, ob man eine Gussform verwendet oder den Beton modellieren möchte. Wer generell lieber mit einer eher festeren Masse arbeitet, der sollte wohl am besten zum etwas teureren Kreativbeton aus dem Bastelfachgeschäft greifen. Damit lassen sich alle möglichen Figuren formen und man spart sich die etwas staubige Angelegenheit des Anrührens. Ebenso beachten sollte man die Zeit, die das Material zum Aushärten braucht. Als Anfänger und jemand der sich in der Freizeit nicht gerne von außen stressen lässt wäre Schnellzement mit Sicherheit nicht gerade die optimale Wahl. Da ich generell eher erst mal mit kleinem Budget in ein neues Projekt starte, habe ich mich für die günstige Baumarktvariante entschieden. Der Sack gewöhnlicher Beton aus dem Baumarkt ist um Längen günstiger. Man kann sich sogar mit Quarzsand und Zement seinen eigenen Beton anmischen. Für einen ersten Versuch mit einer kleineren Menge wollte ich aber mit dem Standartprodukt starten. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe, sind die vielen unterschiedlichen Varianten von Beton, die im Baumarkt angeboten werden. Das nächste Mal suche ich mir einen kleineren Laden mit weniger Auswahl. Ich bin bestimmt eine halbe Stunde durch das Sortiment geirrt. Es gab sogar eine Sorte für den Kreativbedarf, die dann natürlich wieder ein bisschen teurer ist. Am Ende habe ich mich für Beton-Estrich entschieden. Zum Gießen ist der ideal und die Verarbeitung ist einfach. Weiteres Auswahlkriterium waren Preis uns die verhältnismäßig kleine Verpackungsgröße. Ich wollte ja nicht gleich eine ganze Blumentopfmanufaktur eröffnen. Da ich kein sonderlicher Dekorationsfan bin, habe ich mir natürlich so meine Gedanken gemacht, was man den sinnvolles herstellen könnte. Nach ein bisschen Inspiration aus dem Netz habe ich mich für Blumentöpfe entschieden. Da ich gerade mit ein paar Ablegern meinen leider bisher nicht so grünen Daumen trainiere, habe ich so auch gleich ein hübsches Heim für die Überlebenden. Die ersten Pflänzchen durften auch schon in Beton-Unikate einziehen. Die Lernkurve ist bei diesem Unterfangen erfreulich steil gewesen, so dass sich schnell Erfolge eingestellt haben. Von meinem Epoxidharz-Exkurs hatte ich zwar auch noch einiges an passendem Zubehör, doch die ersten Versuche mit der Würfelgussform waren ein bisschen (mehr) verunfallt. Die haben dann irgendwann still und heimlich das Haus verlassen.   Für den perfekten Blumentopf habe ich mir dann doch eine Gussform zugelegt. Wenn es gut läuft, dann übersteht sie auch noch ein paar Runden. Mittlerweile habe ich auch die richtige Dosierung zum Einölen raus. Silikonspray funktioniert hier im Übrigen nicht halb so gut wie ein gewöhnliches Speiseöl. Zusätzlich kann man die Masse mit Pigmenten einfärben, wodurch man schöne Effekte erhält. Ich arbeite – was für eine Überraschung – am liebsten mit schwarzem Pigment. Dank der Vorkenntnisse mit Epoxidharz war auch schnell die ideale Methode zum Abdichten der Blumentöpfe gefunden. Dafür eignet sich die klare Gussmasse – im Gegensatz zur Acrylfarbe, die wir noch im Keller hatten – nämlich hervorragend. Letztendlich zeigt sich hier wunderbar, dass auch Fehlversuche, abgebrochene Projekte oder aufgegebene Hobbies nicht umsonst waren. Manchmal entsteht etwas Neues daraus. Manchmal helfen einem die Erfahrungen, die man gemacht hat, bei einem späteren Projekt. Und am Ende ist die Hauptsache ja, dass es Spaß gemacht hat, etwas auszuprobieren und etwas zu lernen. --- ### Mit Budget und Haushaltsbuch zu bewussterem Konsum - Published: 2022-04-11 - Modified: 2022-03-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/11/mit-budget-und-haushaltsbuch-zu-bewussterem-konsum/ - Kategorien: Finanzen, Mindset Lange Zeit war ich der Meinung, dass ich kein Haushaltbuch führen muss und ja auch ganz gut mit Geld umgehen kann. Im Grunde stimmt das auch, allerdings habe ich für mich persönlich ein paar Vorteile erkannt und von einigen Jahren einfach damit angefangen. So ganz genau weiß ich nicht mehr, was die Initialzündung verursacht hat. Aber bis heute habe ich es beibehalten und tracke wirklich alle meine persönlichen Ausgaben.   Im Laufe der Zeit habe ich ein sehr gutes Gefühl dafür entwickelt, was ich benötige und konnte einige Veränderungen an meinem eigenen Konsumverhalten beobachten. Oft startet man mit dem Haushaltsbuch, um einen besseren Überblick über die eigene Finanzsituation zu bekommen. Welche Ausgaben habe ich, wo fließt mein Geld hin, wie groß ist mein Vermögen (oder vielleicht auch mein Schuldenberg)? Selbstverständlich erfüllt ein gut und vor allem ehrlich geführtes Haushaltsbuch auch genau diesen Anspruch. Aber mit den Antworten auf genau diese Fragen kommen auch neue Erkenntnisse hinzu. Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass ich doch eine nicht unerhebliche Sparrate zusammen bekommen kann. Ein anderer rechnet womöglich auf, was ihn der tägliche Gang zum Kaffeedealer kostet. Im Grunde ist es egal, welches Werkzeug man zur Dokumentation verwendet. Manch einer bevorzugt mit Sicherheit die ganz altbewährte Variante in Papierform, andere die mobile Version mit einer App. Angebote gibt es ja reichlich. Ich persönlich bin mit meinen Daten allerdings etwas eigen und nutze daher lieber eine klassische Excel-Tabelle. Damit kann ich alles beliebig an meine Bedürfnisse anpassen und habe die genaue Kontrolle über meine Daten. Man braucht auch keine speziellen Vorlagen obwohl es bestimmt einige hilfreiche Templates gibt, die einem den schnellen Einstieg erleichtern.   Letztendlich reicht es aber, einmal alle monatlichen Fixkosten zusammenzurechnen und diese gegen die monatlichen Einnahmen gegenzurechnen. Hier sollte hoffentlich ein ausreichender Restbetrag mit einem Plus davor übrig bleiben. Das ist das mögliche Budget. Wer jetzt einige Monate konsequent alle Ausgaben dokumentiert (Datum, Beschreibung, Preis), bekommt schnell ein Gespür dafür, ob am Ende des Geldes noch Monat übrig bleibt. Im besten Fall kommt man mit der zur Verfügung stehenden Summe gut aus. Ich habe für mich nach den ersten Monaten einen Betrag für laufende Ausgaben wie Ausgehen, Konsum, etc. festgelegt und packe alles andere in diverse Sparschweinchen. Das kann je nach Ziel mal das ETF-Depot oder auch beispielsweise das Urlaubskonto sein. Und es macht wirklich eine Menge Spaß, diesen Sparschweinchen beim dicker werden zuzuschauen. Der sehr angenehme Nebeneffekt, den ich an mir selbst beobachtet habe, ist, dass ich viel bewusster entscheide, wofür ich mein Geld ausgebe. Ich gönne mir durchaus mal was und nichts ist schöner, als sich mit Freunden zu treffen und etwa zusammen ein neues Restaurant auszuprobieren. Aber niemals würde ich Geld für etwas ausgeben, von dem ich nicht wirklich überzeugt bin. Wenn ich vielleicht eine neue Hose bräuchte aber jedes einzelne Exemplar irgendwo zwickt und zwackt, kaufe ich lieber nichts. Nur mal so Bummeln gehend endet in der Regel damit, dass ich mit meinem Mann in einem Café strande, wir zwischendurch mal Paternoster fahren gehen (kann man Stuttgart im Rathaus machen) und am Abend mit leeren Händen aber glücklich nach Hause kommen. Die Shopping-Lust ist zwar ungebrochen aber irgendwie macht es mir einfach viel mehr Spaß, ein paar Aktien ins Depot zu legen, als Dinge in die Wohnung zu schleppen. Erstere muss man auch nicht aufräumen, putzen oder waschen. Und damit ist dann auch gleich klar, wo das übriggebliebene Monatsbudget landet... Wer also noch überlegt, ob sich der Aufwand (so groß ist der gar nicht) für ein Haushaltsbuch wirklich lohnt, der sollte es vielleicht einfach mal ausprobieren. Wie so oft hat man hier ja nichts zu verlieren. Wem es keinen Mehrwert bringt, der lässt es einfach wieder bleiben. Und alle anderen entdecken vielleicht ihren kleinen inneren Dagobert. --- ### Wie uns die ökonomische Irrationalität beim Ausmisten sabotiert - Published: 2022-04-04 - Modified: 2022-04-03 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/04/wie-uns-die-oekonomische-irrationalitaet-beim-ausmisten-sabotiert/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Besitztumseffekt, Endowment-Effekt, Minimalismus, Verlustaversion Wer sich mit den Themen Minimalismus oder Ausmisten beschäftigt, der findet dazu viele verschiedene Ansätze und Anleitungen. Allen gemein ist das Ziel, mehr Raum zum Atmen zu schaffen und unnütze Dinge zu reduzieren. Doch das ist oft gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Egal, welche Vorgehensweise man wählt, es ist gar nicht so leicht, Dinge hinauszubegleiten. Denn oft denkt man sich, man könnte die Sachen ja womöglich nochmal brauchen. Ein unbewusster Effekt hindert uns regelrecht daran, Dinge loszulassen. Die Rede ist vom sogenannten Endowment-Effekt oder auch Besitztumseffekt. Dabei schätzen wir den Wert einer Sache unbewusst höher ein, sobald wir diese selbst besitzen. Der tatsächliche Wert kann dabei auch wesentlich niedriger sein. Oft beobachtet man, dass Verkäufer bei Flohmärkten die erzielbaren Preise weit höher ein, als potentielle Käufer tatsächlich zu zahlen bereit sind. Der Verhaltensökonom Richard Thaler, welchem der Besitztumseffekt seinen Namen verdankt, hat diese Denkweise daher auch als ökonomische Irrationalität bezeichnet. Das wohl bekannteste Experiment, bei dem dieser Effekt wissenschaftlich nachgewiesen wurde, ist das Kaffeebecher-Experiment des Psychologen Daniel Kahneman. Dabei wurde einer Gruppe von Versuchspersonen je ein Kaffebecher ausgehändigt. Nun sollten die Probanden einen Preis festlegen, zu dem sie gewillt wären, diesen Kaffeebecher zu verkaufen. Eine zweite Gruppe sollte im Gegenzug einen Preis bestimmen, zu dem sie solch einen Becher kaufen würden. Im Schnitt lag der angebotene Preis bei 2,87 Dollar wogegen die Bereitschaft, den Kaffeebecher zu verkaufen, bei 7,12 Dollar lag. Der gefühlte Wert lag also mehr als doppelt so hoch. Vor allem bei Dingen, denen wir einen sentimentalen Wert zusprechen, ist der Endowment-Effekt besonders stark ausgeprägt. Verbinden wir beispielsweise mit einer antiken Taschenuhr die Erinnerung an die geliebte Großmutter, erwarten wir bei einem Verkauf des Erbstückes einen weitaus höheren Preis. In so einem Fall addieren wir den emotionalen Wert zum tatsächlichen Wert hinzu. Wenn dann am Ende nur der reine Materialwert angeboten wird, wie das etwa beim Goldankauf oft der Fall ist, sind wir maßlos enttäuscht. Wenn wir also ein bisschen Platz schaffen wollen, sollten wir uns diesen Effekt bewusst machen.  Wenn wir nun mit einer Kiste voller schöner aber unnützer Dinge dastehen, die wir aussortiert haben, schätzen wir den Wert meist falsch ein. Wir glauben, jemand hätte Verwendung für die ausgedienten Küchenutensilien. Oder wir setzen den Preis beim Weiterverkauf viel zu hoch an und wundern uns, dass sich kein Interessent findet. In Bücherschränken sieht man leider auch ganz oft vergilbte und speckige Wälzer, weil der Vorbesitzer diese nicht wegwerfen möchte. Diese Aufgabe fällt dann denen zu, die sich ehrenamtlich um die Ordnung in solchen Bücherschränken kümmern. Wir sollten uns also immer wieder möglichst objektiv fragen, wie wir den Wert einschätzen würden, wenn uns solche Dinge angeboten würden. Doch nicht nur in den eigenen vier Wänden sollten wir den Besitztumseffekt bei uns selbst kritisch hinterfragen und unser eigenes Verhalten beobachten. Auch beim Thema Finanzen kann dieser psychologische Fallstrick uns selbst ein Bein stellen. Ganz gut lässt sich das bei Aktien beobachten. Auch wenn für eine Aktie rein rational der Zeitpunkt kommt, sie zu verkaufen, nehmen wir sie nur sehr zögerlich aus dem Depot. Dabei kann es sein, dass der realisierte Verlust wesentlich kleiner ist, als der Gewinn, den wir mit einem besseren Investment machen könnten. In dem Fall spricht man auch von der Verlustaversion. Die menschliche Psyche gewichtet Verluste tendenziell höher als gleichwertige Gewinne. Natürlich sollten wir jetzt nicht alle unsere Aktien verkaufen, sobald diese mal ein bisschen ins Minus fallen. Aber man sollte solche Effekte  kennen, damit man Entscheidungen bewusst treffen kann. Nebenbei sind auch Versicherungen, die sich an unserer Verlustangst eine goldene Nase verdienen, Profiteure dieser Effekte. Wer sich etwa ein neues Smartphone zulegt, dem wird unweigerlich eine Versicherung angeboten. Auch hier sollte man wirklich abwägen, ob das Geld an einer anderen Stelle nicht sinnvoller investiert wäre. Und zuletzt kann uns der Besitztumseffekt sogar beruflich und in unseren Beziehungen beeinflussen. Wer sich etwa im Job gewisse Freiheiten erarbeitet hat wird nicht leichtfertig kündigen. Denn die bekannte Situation bietet uns Sicherheit und wir bewerten eventuell das gute kollegiale Verhältnis höher, weil wir nicht wissen (können), ob es woanders mindestens ebenso gut ist. D. h. ich hänge womöglich in einem Job fest, obwohl ich eigentlich etwas anderes machen möchte. Und nicht alle Entscheidungsparameter lassen sich so leicht vergleichen, wie Gehalt oder Wegstrecke. Doch hat der Endowment-Effekt auch einen Vorteil für uns? Laut Wissenschaft liegt es in unserer Natur, das Beste für uns selbst herauszuholen. Menschen, bei denen der Endowment-Effekt besonders stark ausgeprägt ist, verhandeln härter und erfolgreicher. Damit gelingt es ihnen eher, ihren Besitz zu vergrößern. Wie bei allem geht es also um das richtige Maß. Wenn ihr nur ein bisschen alten Plunder loswerden wollt, sollten Aufwand und Gegenwert in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Und oft kann man froh sein, wenn man noch ein kleines Taschengeld rausholt. Doch im Gegenzug sollte man sich (und auch seinen Besitz) nicht unter Wert verkaufen. Ein bisschen Feilschen kann nicht schaden! --- ### Mal eben eine Android App programmieren – einfacher als man denkt - Published: 2022-03-31 - Modified: 2022-03-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/31/mal-eben-eine-android-app-programmieren-einfacher-als-man-denkt/ - Kategorien: DIY, Queen All - Diverses Oft entsteht aus einer Beschäftigung eine neue Fragestellung. Besser gesagt, aus dem einen Hobby entsteht ein anderes. So hat auch das Pauken von Vokabel beim Lernen einer neuen Sprache dazu geführt, dass ich mich auf die Suche nach einer sehr simplen App als digitales Vokabelheft gemacht habe. Wie es aber so ist, wenn man schon ganz genaue Vorstellungen hat – das passende habe ich nicht gefunden (scheint aber ein persönliches Thema zu sein, bei Kleidung geht es mir nämlich genauso). Als gelernter Softwareentwickler ist es keine große Sache, sich eine neue Programmiersprache anzueignen. Wenn man einmal das Grundprinzip verstanden hat, ist der Rest ein Kinderspiel. Klar gibt es einige grundlegende Unterschiede aber darauf will ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. Ich habe also kurzerhand beschlossen, mir die Programmierung von Android-Apps anzueignen. Die Idee geisterte mir schon länger im Kopf herum aber bisher hat der Anlass gefehlt. Nachdem ich wegen der damals noch laufenden Garantie anfangs davor zurückgeschreckt bin, mein Handy in den Entwicklermodus zu versetzen, sehe ich das mittlerweile entspannter. Allerdings ist mein Handy auch nicht mehr das Neueste und der Forscherdrang war einfach größer als die Vorbehalte. Und wenn man sich nicht allzu blöd anstellt, was soll dann auch schon groß passieren. Die benötigte Entwicklungsumgebung ist hier kostenlos erhältlich und schnell runtergeladen. Für die Installation sollte man allerdings einige Zeit einplanen. Hochmotiviert habe ich auf den „Install“-Button geklickt und dann erst mal ziemlich lange gewartet, bis es dann losgehen konnte. Viele Tassen Kaffee und einigen Tutorials (das Internet bietet zum Glück reichlich davon) später konnte ich dann endlich starten. Der große Vorteil von Android ist, dass man wirklich viele Informationen und Beispiele im Internet finden kann. Mit ein bisschen Vorwissen kann man eigentlich sofort anfangen. Große Investitionen in Fachliteratur und/oder Kurse sind gar nicht notwendig. Für meinen Eigenbedarf wollte ich mir einen ganz einfachen Vokabeltrainer programmieren. Mir war es wichtig, dass ich eigene Vokabeln eintragen kann und dass die Wörter je nach Lernfortschritt mehr oder weniger häufig wiederholt werden. Das tückische am Programmieren ist, dass man ganz schnell jegliches Zeitgefühl verliert. Denn die Erfolgserlebnisse stellen sich schnell ein und motivieren einen, dran zu bleiben. Gerade, wenn man sich kreativ austoben möchte, kann man sich mit dem Design und der Umsetzung einer grafischen Oberfläche stundenlang beschäftigen. Natürlich prägt einen auch die Erfahrung. Es ist zwar wirklich schön, sich mal völlig frei auszutoben. Doch die Ansprüche an die Umsetzung sind doch ein bisschen höher. Ich habe mir also erst mal Gedanken über die benötigten Funktionen gemacht und mir eine gute und erweiterbare Struktur überlegt. Nachdem sämtliche Herausforderungen gelöst waren und die funktionierende App auf meinem Handy lief, war das Thema für mich aber auch schon wieder abgeschlossen. Im Arbeitsalltag habe ich auch genug Sprachtraining, so dass die App bald gar nicht mehr so interessant war. Und aktuell besteht kein konkreter Bedarf für eine neue Anwendung. Zu den meisten Themen gibt es auch schon so endlos viele Angebote, da muss ich nicht auch noch mitmischen. Wer weiß, vielleicht juckt es mich mal wieder in den Fingern. Ein paar Ideen hätte ich... Im Übrigen habe ich nach dem Schreiben dieses Textes mal wieder die App geöffnet. Und dabei gemerkt, dass doch schon einige Vokabeln wieder in Vergessenheit geraten. Es ist halt doch ein Unterschied, ob man im beruflichen oder im privaten Kontext miteinander spricht. Offensichtlich ist es Zeit für ein bisschen mehr Smalltalk :-) --- ### Frühjahrsputz – Reinemachen im verstaubten Oberstübchen - Published: 2022-03-28 - Modified: 2022-03-22 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/28/fruehjahrsputz-reinemachen-im-verstaubten-oberstuebchen/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus Sobald die Tage wieder länger werden, scheint ein grenzenloser Putzzwang die Welt da draußen zu befallen. Da wird gewischt, gesaugt und gebohnert das sich die Balken biegen. Allerdings gibt es in einem ordentlichen und minimalistischen Haushalt gar nicht so viel zu tun. Und wir wollen es ja auch nicht gleich übertreiben. Vielleicht ist dem einen oder anderen Privatsphäre auch wichtiger, als streifenfreie Fensterscheiben. Doch wohin mit all der Energie die dem Frühlingsbeginn innewohnt? Wie wäre es, sich mal ans Ausmisten zu machen. Und zwar nicht von Schränken und Schubladen im herkömmlichen sondern im übertragenen Sinn. Gegen das Schubladendenken sollten wir vielleicht einfach mal alle Schubladen leeren und Platz für neues Wissen schaffen. Wer es dauerhaft schafft, negative Glaubenssätze und Grübeleien in den Mülleimer zu verfrachten, hat Platz für Neues. Vielleicht ein „dekoratives“ Denkmuster? Naja, bei mir klappt das noch nicht so, ich übe noch. Mantras sollen ja helfen, Ausprobieren schadet zumindest nicht. Und den Spruch „Das haben wir schon immer so gemacht“ verbannen wir am besten gleich in den Sondermüll, der eignet sich auch nicht fürs Recycling. Stattdessen sollten wir mehr hinterfragen und offen für neue Herangehensweisen und fremde Meinungen sein. Denn wenn sich nichts ändert, kann sich auch nichts verbessern. Und weil es so viel einfacher ist, als die ganze Welt zu bekehren, fangen wir einfach mal bei uns selbst an. Auch ich merke immer wieder, wie schnell der Reflex da ist, neue Vorschläge auf ihre Schwachstellen hin zu analysieren. Und doch halte ich mich zurück und höre erst einmal zu. Das ist nicht immer einfach, stößt aber auch in meinem Hirn neue Gedanken an und lässt mich kreativ werden. Auch hier braucht es noch viel Übung, aber es hat ja keiner behauptet, dass es leicht sei. Klar wünsche ich mir, dass auch andere mal ihre veralteten Weltansichten begraben und sich gedanklich von der Steinzeit verabschieden. Vor allem, wenn es um typische Rollen- und Geschlechterklischees geht, „geht mir das Messer im Sack auf“ (der Spruch ist nicht von mir, passt aber an dieser Stelle einfach perfekt). Obwohl es schwer fällt, versuche ich erst einmal alle Aspekte zu verstehen. Und auch wenn viele den Holzhammer verdient hätten, kommt man doch mit offenen Gesprächen manchmal weiter. Wenn sich hier die gedanklichen Spinnweben dann nicht entfernen lassen, ist es wohl ebenso an der Zeit zum Ausmisten. In dem Fall wird dann eben der Kontakt minimalisiert! --- ### Wie ich meinen Partner von ETFs und Aktien überzeugt habe (bäh, Teufelszeug) - Published: 2022-03-21 - Modified: 2022-03-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/21/wie-ich-meinen-partner-von-etfs-und-aktien-ueberzeugt-habe-baeh-teufelszeug/ - Kategorien: Finanzen, Mindset Als ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe, war unser beider finanzielle Situation sagen wir mal eingeschränkt. Entsprechend des Alters und der Lebenssituation ging es uns gut aber da war noch viel Luft nach oben, wie man so schön sagt. Schon von Beginn an haben wir neben den eigenen privaten Konten ein gemeinsames Girokonto für die laufenden Kosten gefüttert. Nebenbei besparen wir auf diversen gemeinsamen Unterkonten Dinge wie Urlaub, Reparaturen und Großanschaffungen z. B. falls die Waschmaschine mal ihren Dienst versagen sollte. Wer wie viel in die einzelnen Töpfe einzahlt, muss jeder selbst entscheiden. Wir hatten beide nie ein Thema damit und haben schon aus Faulheit einfach halbe-halbe gemacht. Über Geld haben wir uns tatsächlich noch nie gestritten. Es gibt keine Geheimnisse und wenn einer mal mehr oder weniger als der andere zur Verfügung hatte, haben wir uns gegenseitig unterstützt. Nach einer beruflichen Neuorientierung meinerseits und einigen Stufen, die wir beide jeweils auf der Karriereleiter nach oben geklettert sind, war plötzlich mehr Geld da, als die berüchtigte Lifestyle-Inflation wieder abtragen konnte. Mit der Lebenserfahrung kam dann auch irgendwann die erleuchtende Eingebung, dass wir ja nicht ewig arbeiten können und wollen. Irgendwann geht es in Rente und da könnte man ja vielleicht mal vorsorgen. Ich fing also an, meine Hausaufgaben zu machen und mich in das Thema einzulesen. Ziemlich schnell habe ich gelernt, dass in den meisten Fällen vor allem derjenige von den Produkten profitiert, der sie verkauft. So hatte ich mir das allerdings nicht vorgestellt. Mein sauer verdientes Geld wollte ich nicht in irgendwelchen Provisionen verpuffen lassen. Bei sowas habe ich einen gesunden Egoismus. Aber die Zeiten ändern sich und für Versicherungsverkäufer sind sie mit Sicherheit härter geworden. Dank vieler engagierter Blogger ist jeder halbwegs intelligente Mensch in der Lage, sich die wichtigsten finanziellen Grundkenntnisse anzueignen. Neben Fachbüchern über Finanzen bietet das Internet so viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Ob man zu dem Thema unbedingt einen Kurs machen soll, muss jeder selbst für sich entscheiden. Und es ist sicher nicht immer einfach, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Ich habe letztendlich aus verschiedenen Quellen alle benötigten Infos für mich zusammengetragen und mir eine für mich passende Strategie für den Einstieg überlegt. Natürlich fängt man erst mal klein an. Und die klassische Einstiegsdroge ist auch für mich der ETF gewesen. Nur habe ich die Rechnung ohne meinen Partner gemacht. Der hatte von ETFs noch nie etwas gehört und Aktien waren etwas für risikobereite Irre, die ihr ganzes Vermögen verzocken. Doch so leicht lässt frau sich nicht beirren. Ist ja mein Geld, das ist das Schöne daran, wenn man zwar ein Gemeinschaftskonto hat aber eben auch immer noch ein eigenes. Ich habe meinem Mann also in vielen Gesprächen erklärt, was ich tue und worin ich investiere. Und siehe da, nach einiger Zeit hat er sich damit abgefunden, dass ich wohl irgendwann mal völlig verarmt und pleite sein werde. Doch siehe da, da entwickeln sich Kurse ja auch wieder nach oben. Und statt all mein Geld zu verlieren hat es sogar Zinsen eingebracht. Kurz gesagt, er hat nun auch ein Depot und bespart ebenfalls einen ETF. Wir sind oft wie kleine Kinder. Wenn der eine was Cooles hat, will der andere das auch. Aber so schnell gibt frau sich hier nicht zufrieden. Ein paar Aktien mussten her. Dazu ein passendes Depot und schon trudelten die ersten Dividenden ein. Zwar nur im niedrigen zweistelligen Bereich aber genug um ein bisschen Neid zu schüren. Wir sind jetzt also beide Aktionäre. Er verdreht zwar immer noch innerlich (ich seh das trotzdem) die Augen, wenn ich mit Freunden über Finanzthemen spreche aber zumindest hat er eingesehen, dass der Aktienmarkt nicht nur was für Zocker ist. Ich bin einfach meinen Weg gegangen und habe ihm vorgelebt, wie es funktioniert. Natürlich braucht man eine gute Portion Mut und (Selbst-)Vertrauen um sich nicht vom Ziel abbringen zu lassen. Gerade die Einwände des Partners wiegen viel schwerer als die von völlig Fremden. Aber mit Hilfe von Wissen und ganz viel Entschlossenheit kann man trotz der Vorbehalte einfach mit kleinen Schritten starten. Die Schrittgröße kann ja im Laufe der Zeit immer noch wachsen, Hauptsache man fängt einfach mal an. Auch wenn mein Mann diese ganzen Themen nicht sonderlich spannend findet, hat er sich mittlerweile zumindest ein Basiswissen aufgebaut und macht sich mehr Gedanken über seine Geldanlagen. Und ich habe mir nie wieder anhören müssen, dass ich irgendwann völlig mittellos auf der Straße stehe. --- ### Ein kleiner Trick, um das Beste aus Menschen herauszuholen - Published: 2022-03-14 - Modified: 2022-03-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/14/ein-kleiner-trick-um-das-beste-aus-menschen-herauszuholen/ - Kategorien: Mindset Jeder von uns hat sie schon erlebt und die meisten haben sie tatsächlich schon angewendet. Es geht um die selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn man nur fest genug an etwas glaubt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich genau das auch einstellt. Dabei geht es vor allem um Erwartungshaltungen gegenüber Personen aber auch bestimmte, damit verbundene Ereignisse. Wenn ich fest davon überzeugt bin, bei einer Prüfung durchzufallen, habe ich gute Chancen, dass ich am Ende tatsächlich versage. Nicht von ungefähr kommt der gute Rat, sich positive Sätze wie ein Mantra immer wieder innerlich aufzusagen. Und zwar solange, bis das eigene Unterbewusstsein sich geschlagen gibt und das eigene negative Selbstbild und die prägenden Glaubenssätze überschreibt. Wie bei einer Festplatte müssen auch das Gehirn mehrfach überschrieben werden, bevor die alten Denkmuster endgültig unlesbar sind. Wie lange es im Übrigen dauern kann, bis alte Denkmuster durch neue Konditionierungen ersetzt werden, weiß jeder, der schon mal auf ein Auto mit Automatik umgestiegen ist. Auch Jahre später wiedersteht  man immer mal wieder an der Ampel den Impuls, in den ersten Gang zu schalten. Und unser optimiert platzierter Lichtschalter treibt mich auch irgendwann nochmal in den Wahnsinn... Doch kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Hat man sich erst mal eine Meinung über einen Menschen gebildet, wird es schwer, diesem offen und unvoreingenommen zu begegnen. Die Geschichten von Lehrern, die einem auch Jahrzehnte nach dem Schulabschluss noch in Erinnerung geblieben sind, kennen wir ebenfalls in all ihren Varianten. Fast jeder kann selbst so eine Geschichte erzählen und alle haben sie die Betroffenen entsprechend geprägt. Bei mir war es einerseits der strenge Geschichtslehrer. Wenn ihm die Klasse zu laut war, fing er an, langsam und in Großbuchstaben „TEST“ an die Tafel zu schreiben bis Ruhe einkehrte oder er fertig geschrieben hatte. Sollte das Wort ausgeschrieben sein, folgte sofort ein unangekündigter kurzer Test, der natürlich äußerst streng benotet wurde. Das war aber nicht mein eigentliches Problem, es beschreibt aber gut, was für eine Art Lehrer er war. Im Grunde war Geschichte weder ein Lieblings- noch ein Problemfach. Ich hab zwar nicht wirklich den Sinn darin erkannt, mir tausende Daten genauestens merken zu müssen aber für glänzende schriftliche Noten hat es gereicht. Das war auch dringend notwendig, da ich eher zu den stillen Kindern gehört habe. In Folge dessen habe ich regelmäßig eine mündliche 6 kassiert. Dabei konnte ich auf direkte Fragen schon antworten, ich haben mich nur nicht gerne gemeldet und stand nicht gerne im Vordergrund. Was mich dann aber wirklich geärgert und demotiviert hat, war die Tatsache, dass ich selbst mit sehr viel Anstrengung keine bessere Note erreichen konnte. Eine Zeitlang haben ich mich gemeldet, bis mir beinahe der Arm abgefallen ist. Ich war auf jede Stunde vorbereitet und habe mir richtig viel Mühe gegeben. Das muss diesem Lehrer schon aufgefallen sein, ich habe eine 5,5 bekommen. Damals war ich der Ansicht, dass das Ergebnis den Aufwand nicht lohnt und habe die Zeit mit diesem Lehrer einfach ausgesessen. Da alle anderen Lehrer scheinbar kein Problem mit meiner mündlichen Mitarbeit hatten, hat mich das Thema auch nicht weiter belastet. Allerdings ist das nicht immer so, manche Lehrer prägen gar die Zukunft ihrer Schüler auf sehr negative Weise. Eine Lehrerin wollte einen Bekannten gar auf eine Sonderschule schicken. Derjenige hat für seinen guten Studienabschluss sogar eine Auszeichnung erhalten... Ein paar Jahrzehnte später und zurück in der Gegenwart ist man ein bisschen klüger und weiser. Und wir haben vielleicht gelernt, was der Erwartungs-Effekt ist. Was unsereins als selbsterfüllenden Prophezeiung bezeichnet, ist wissenschaftlich erforscht und auch unter dem Pygmalion-Effekt oder Rosenthal-Effekt bekannt. In einem Experiment hat man der Lehrkraft mitgeteilt, dass einige Schüler bessere Entwicklungspotentiale hätten, als andere. Diese Schüler waren zufällig ausgewählt und keinesfalls außergewöhnlich intelligent oder leistungsbereit. Der Rest der Klasse fungierte als Kontrollgruppe. Dabei hat man beobachtet, dass Lehrer genau diese Schüler mehr fördern und diese sich dadurch tatsächlich besser entwickeln und bessere Noten erreichen. Auch in späteren Studien konnten ähnliche Ergebnisse beobachtet werden. Auch wenn die Lehrer sich dessen meist nicht bewusst waren, hatten sie mehr Augenkontakt, lobten mehr und lächelten besagte Schüler öfter an. Dieses Verhalten wiederum hatte Einfluss auf die tatsächlichen Leistungen der Schüler. Und wie betrifft das nun uns in unserem täglichen Leben? Es geht mir hier keinesfalls darum, Lehrer schlecht zu machen.   Die meisten machen sicherlich einen unglaublich guten Job und könnten mal ein dickes Dankeschön vertragen. Vielmehr geht es mir darum, dass man sich seine eigene Erwartungshaltung bewusst macht. Denn wenn ich der Meinung bin, dass mein Gegenüber nicht sonderlich engagiert und nett ist, strahle ich das unbewusst auch aus. Und am Ende bekomme ich auch genau das zurück. Meine Erwartungshaltung beeinflusst also das Handeln dieses Menschen. Die negative selbsterfüllende Prophezeiung wird im Übrigen als Golem-Effekt bezeichnet.   Im Gegenzug kann ich meinem Gegenüber mit einer positiven Erwartungshaltung begegnen. Wenn ich mich also beispielsweise auf die Stärken einer Person konzentriere, sie bestärke und  ihr mein Vertrauen in ihre Fähigkeiten kommunizieren, wird diese auch ein ganz anderes Selbstbild haben und wahrscheinlich bessere Ergebnisse erzielen. Führungskräfte machen sich diese Strategie gerne zu Nutze. Aber auch im Alltag können wir diesen Effekt für uns nutzen. Wenn ich etwa eine Information einholen möchte, komme ich mit einem freundlichen „Sie können mir bestimmt weiterhelfen... “ mit Sicherheit weiter als mit einem grummeligen „Wahrscheinlich hat in ihrem Saftladen eh keiner einen Plan! “. Ja, das ist zugegebenermaßen etwas überspitzt, dient aber auch nur zur Verdeutlichung. Aber probiert es doch einfach aus. Statt sich mit einer selbsterfüllenden Prophezeiung das Leben schlecht zu reden, geht einfach offen und positiv auf euren Gegenüber zu. Und versucht es vielleicht auch mal bei euch selbst. Anstatt euch selbst innerlich klein zu reden, fokussiert euch auf eure Stärken und findet aufbauende Worte. Selbst wenn es nicht immer klappt, ihr habt dabei nichts zu verlieren. --- ### DIY-Badreiniger – gut für die Umwelt und den Geldbeutel - Published: 2022-03-07 - Modified: 2022-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/07/diy-badreiniger-gut-fuer-die-umwelt-und-den-geldbeutel/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten Immer wieder stolpert man auf einschlägigen Seiten (wie z. B. Utopia oder Smarticular) über das Thema Haushalt und im speziellen Putzmittel. Selbermachen ist hier die Devise. Ich bin ja eigentlich eher faul und praktisch veranlagt doch bei manchen Tipps werde ich sofort hellhörig. Nachdem ich in mehreren Artikeln über Studien zu Atemwegeerkrankungen im Zusammenhang mit Putzmitteleinsatz gelesen hatte, war ich schon drauf und dran, das Putzen einfach einzustellen. Doch das ist irgendwie auch nicht die richtige Lösung. Allerdings scheint es doch einen unbestreitbaren Zusammenhang zwischen dem häufigen und starken Einsatz von Reinigungsmitteln, vor allem in Sprühform, und Erkrankungen der Lunge zu geben. Jeder, der schon mal mit einer Sprühfasche im wenig belüfteten Badezimmer hantiert hat, wird dem kaum widersprechen. Wer sich ein bisschen einlesen möchte, kann das z. B. hier und hier tun. Neben dem zauberhaften Geruch dieser fertigen Giftmischungen und der Plastikverpackung stört mich außerdem der Preis für klassische Reinigungsmittel. Auch wenn ich kein Putzteufel bin und der Verbrauch bei unserem kleinen Bad sowieso moderat ist, muss ich den Herstellern von Chemiecocktails nicht mein sauer verdientes Geld in den Rachen werfen. Ökologisch unbedenkliche Alternativen sind leider wenig überzeugend in ihrer Putzleistung. Dazu kommt, dass die meisten ebenfalls konventionell in einer Plastiksprühflasche daher kommen. Doch auch wenn es mittlerweile immer mehr pulver- oder tabförmige Varianten zum selber Auflösen gibt, weder Preis noch Leistung konnten mich bisher überzeugen.   Die Kosten für eine Flasche selbst gemischten Badreiniger liegen dagegen im Cent-Bereich. Und statt ominöser Ingredienzien enthält dieser nur ein paar ganz simple Zutaten. Minimalistisch sozusagen ;-) Was es braucht: Eine Sprühflasche und einen Messbecher 500 ml warmes Wasser 2 Esslöffel Zitronensäurepulver 1 Esslöffel Spülmittel Ca. 10 Tropfen ätherisches Öl (optional) Natürlich eignet sich eine gebrauchte Sprühflasche von einen konventionellen Reinigungsmittels super. Für Putzmittel braucht es keine schicken neuen Flaschen. Die Klebeetiketten kann man einfach in warmem Wasser einweichen und dann abrubbeln. Alle verbliebenen Klebereste bekommt man rückstandslos und ohne das Material zu verkratzen mit etwas Speiseöl weg. Das ist im Übrigen einer meiner absoluten Lieblings-Haushaltstipps (hätte ich das nur früher gewusst... ). Jetzt müssen nur noch alle Zutaten im Messbecher verrührt und in die Sprühflasche gefüllt werden. Dann kann es schon losgehen. Sorry, keine Ausreden... Das ätherische Öl ist optional. An der Reinigungswirkung ändert es nicht und wer es in rauen Mengen verwendet, macht sich eventuell bei seinen Mitbewohnern unbeliebt. Aber ein paar Tropfen schlagen sich kaum im Preis nieder und machen das Putzen ein bisschen netter. Und nebenbei sagt man naturreinen ätherischen Ölen ja oft eine nützliche Wirkung zu. Ich kann das zwar nicht immer nachvollziehen, habe aber trotzdem ein paar Lieblingsdüfte. Erlaubt ist, was gefällt. Bergamotte – soll stimmungsaufhellend wirken. Die Dame am Verkaufstand meinte auch, dass es eine reinigende Wirkung hätte.  Sie hat aber nur gelacht, als ich meinte, dass ich ja dann nicht mehr putzen müsse. Zedernholz – verbreitet Saunaatmosphäre und riecht angenehm herb. Es soll auch bei Ekzemen und Hautausschlägen helfen und irritierte Haut beruhigen. Klingt gut, vielleicht sollte ich das bei Gelegenheit mal testen. Sandelholz – diesem Öl werden regenerierende Eigenschaften zugeschrieben. Vor allem der holzig-warme Duft ist sehr beliebt. Lavendel – soll beruhigend und entspannend wirken. Auf jeden Fall duftet es toll und da es bei Motten unbeliebt ist, kann man gleich noch den Kleiderschrank damit tränken. Zitrone – riecht schön frisch und sauber. Ich assoziiere damit immer Spülmittel, weshalb ich auch Gummibärchen mit Zitronengeschmack nicht leiden kann. Generell sollte man beim Kauf von ätherischen Ölen auf die Qualität achten, auch wenn man damit nur Putzmittel anrührt. Oft lässt sich doch Hautkontakt nicht vermeiden. Dazu kommt, dass man die Duftmoleküle beim Putzen unweigerlich einatmet. Und da wir uns ja gegenüber dem Chemiebaukasten der klassischen Reinigungsmittel verbessern wollen, sollte es auch kein gepanschtes, billiges Öl sein. Was der DIY-Badreiniger für kleines Geld kann? Alles! Er löst sämtliche Kalk- und Seifenrückstände, entfernt sonstige Flecken und Schmierfilme und hinterlässt ein duftendes, glänzendes Bad. Das Wundermittel hat sogar den wenig putzaffinen Ehemann überzeugt, der es mittlerweile großzügig als Allzweckreiniger einsetzt. Damit putzt er sogar freiwillig und selbstständig alle Renovierungsspuren ohne Murren und Knurren (was wirklich Seltenheitswert hat). Damit hat sich der DIY-Badreiniger einen festen Platz in meinem Haushalt erobert. Etwas anderes wird nie wieder in den Einkaufkorb wandern. --- ### Winterdepression – Nachrichtendepression - Published: 2022-03-01 - Modified: 2022-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/01/winterdepression-nachrichtendepression/ - Kategorien: Mindset Februar, es ist trotz Sonnenschein eiskalt, der Winter scheint nicht enden zu wollen. So langsam fühlen sich die meisten mürbe. Auch oder vor allem wegen der Einschränkungen durch Corona und den Schreckensbotschaften, die tagtäglich auf uns einprasseln. Krieg in Afghanistan, in der Ukraine, Klimawandel, Inflation. Man mag die Nachrichten am liebsten gar nicht mehr einschalten. Doch in Vogelstraußmanier den Kopf in den Sand zu stecken und die Welt da draußen zu ignorieren, wäre der falsche Weg. Viele Themen betreffen uns alle und man sollte zumindest informiert sein. Um sich eine eigene Meinung zu bilden, ist Wissen eine Grundvoraussetzung – auch wenn das Fehlen von Wissen viele nicht davon abhält. Doch das ist ein anderes Thema. Was in der Welt passiert, macht viele von uns fassungslos. Und noch mehr, wenn die Katastrophen plötzlich in greifbare Nähe rücken. Mit einem Krieg in Europa wollte niemand rechnen. Und so gilt unser Mitgefühl in diesen Tagen all den Unbeteiligte, die völlig unverschuldet  in diesen Konflikt geraten sind. Und auch all die anderen Katastrophen auf der Welt, über die vielleicht gerade nicht so viel berichtet wird, lassen einen schier verzweifeln. Da sind noch andere Kriege, allesamt sinnlos und unmenschlich. Und gleichzeitig entziehen wir uns selbst durch Umweltzerstörung, Abholzung der Wälder, Vermüllung der Meere, unsere Lebensgrundlage. Da braucht es schon einen starken Geist, um an all dem nicht zu verzweifeln. Um bei alldem nicht durchzudrehen, ist auch die Selbstfürsorge wichtig. Also den Nachrichtenkonsum auf ein vernünftiges Maß einschränken, sich von Kanälen, die Fake News und Panik verbreiten, fern halten und sich bewusst machen, das es auch gutes im Leben gibt. Angesichts der Bilder, die uns erreichen, sollten wir einfach unendlich dankbar sein für das was wir haben. Ein Leben in Frieden und Sicherheit mag uns selbstverständlich erscheinen. Der gut gefüllte Kühlschrank und die warme Wohnung ebenso. Doch leider gilt das nicht für alle Menschen auf der Welt. Doch trotzdem jammern wir nur zu gerne. Der 8-Stunden-Job ist stressig und unterbezahlt, der Haushalt anstrengend und die Familie nervt obendrein. Und dabei vergessen wir, wie gut es uns geht und wie viele Menschen sofort mit uns tauschen würden. Nehmt euch einen Moment und schaut von außen auf euer Leben. Was steht dort alles auf der Habenseite, wie geht es uns und unseren Liebsten? Oft hilft es, den Blick einfach mal bewusst auf die positiven Dinge zu richten. Dafür muss man nicht mal ein zwanghafter Optimist sein. Und es hilft auch, im Kleinen ins Handeln zu kommen. Beim Klimaschutz ist das ganz einfach. Aber ebenso, wenn man den Menschen direkt helfen möchte, z. B. durch Spenden. Und selbst, wenn es nicht viel ist was man tut oder gibt. Wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, entsteht am Ende etwas Großes. Wir sollten uns einfach öfters mal fragen, was wir tun könnten, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen? --- ### Wie man bei mir definitiv keinen Blumentopf gewinnt - Published: 2022-02-26 - Modified: 2022-02-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/26/wie-man-bei-mir-definitiv-keinen-blumentopf-gewinnt/ - Kategorien: Mindset Wann sind die Menschen eigentlich so unzuverlässig geworden? Als tiefenentspannter und vorwiegend positiver Mensch ist es eher selten, dass ich so einen richtigen Meckerflash bekomme. Und auch dem Spruch „Ein Schwabe muss meckern, sonst ist er unglücklich“ kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen. Klar ist aber, man kann nicht immer zwanghaft optimistisch und glücklich sein. Manchmal hat man eben auch andere Gefühle und die müssen auch raus dürfen. Denn wenn man immer schön den Deckel auf allem vermeintlich negativen drauf hält, steigt im Innern langsam der Druck. Und was dann folgt, muss ich nicht weiter beschreiben. Nachdem ich so langsam das Gefühl habe, jeder will mich nur ärgern, ist es wohl höchste Zeit, etwas Luft abzulassen. Während ich also diesen Beitrag schreibe, warte ich auf eine Energieberaterin, die eigentlich schon vor 40 Minuten hätte kommen sollen. Damit die Dame nicht vor einem verwaisten Haus steht, habe ich überpünktlich Feierabend gemacht (man weiß ja nie, der Verkehr und so... ) und war entsprechend 20 Minuten vor dem vereinbarten Termin zu Hause. Mal sehen, ob noch jemand auftaucht. Leider ist das kein Einzelfall. Vor allem rund um den Hausbau haben wir es laufend mit leeren Versprechungen und nicht eingehaltenen Zusagen zu tun. Die Krönung war ein ausstehendes Angebot, bei dem uns der Verantwortliche wirklich täglich gesagt hat, dass wir es morgen bekommen würden. Natürlich war dann „morgen“ wieder nichts da und man wurde erneut auf den Folgetag vertröstet. Klar, manchmal brennt es anderswo einfach mehr und man weiß nicht, wo einem der Kopf steht. Aber dann kann man das ja entsprechend kommunizieren. Wenn ich dem gegenüber ehrlich mitteile, dass ich erst in X Tagen liefern kann, ist das doch für beide Seiten entspannter. Der Kunde weiß, woran er ist und ich muss nicht jeden Tag ungeduldige Kundenanfragen bearbeiten. Und auch das hochgelobte Homeoffice nutzen manche wohl gerne, um komplett abzutauchen und sich vorm anstrengenden Kunden zu verschanzen. Dann kann es bisweilen Wochen dauern, bis eine simple Anfrage bearbeitet wird und man bekommt unterschwellig zu spüren, dass man eigentlich nicht mehr als ein nerviger Idiot ist, der saudumme Fragen stellt. Da fragt man sich, ob den Damen und Herren eigentlich klar ist, wer am Ende ihr Gehalt bezahlt. Auch bei in einem ganz anderen Fall sehe ich mit Erstaunen, dass Menschen unangenehme Themen einfach aussitzen. Der Käufer eines Artikels, den ich auf Ebay eingestellt hatte, hat es sich wohl anders überlegt. Aber anstatt den Fehler einzugestehen, lässt er mich wochenlang auf die Zahlung warten und reagiert nicht einmal auf höfliche Anfragen. Hierfür wurde wohl extra der „Verkauf abbrechen“-Button implementiert. Eigentlich ist es ganz einfach und eine Frage von Anstand und Respekt, wie ich mit meinem Gegenüber umgehe. Ignorieren und Probleme aussitzen mag kurzfristig funktionieren. Langfristig sind alle Beteiligten unzufrieden und man verbaut sich viele Chancen. Einen unzuverlässigen Handwerker werde ich nie weiterempfehlen (und es kommt die Zeit, wenn es ihnen nicht mehr allen zu gut geht, Karma und so ... ) und unzuverlässige Kollegen plane ich weder in einem spannenden neuen Projekt noch empfehle ich sie für den nächsten Karriereschritt. Zum Glück gibt es auch immer wieder Menschen, die einfach ihren Job machen. Und das im besten Fall auch noch mit einem Lächeln im Gesicht. Menschen, die sich kümmern und denen es nicht völlig egal ist, dass da jemand auf eine Auskunft, eine Genehmigung oder sonst etwas wartet. Dank ihnen läuft der ganze Laden, auch im übertragenen Sinne. Also wenn ihr an solche Goldstücke geratet, seid ebenfalls nett, respektvoll und höflich. Lasst euren Unmut und Frust nicht an ihnen aus. Dann wärt ihr nämlich nicht besser, als alle diejenigen, die sonst euch aus der Fassung bringen. Ein Lächeln und ein Dankeschön könnt ihr euch auch noch abringen. Kostet nichts extra, versprochen! Die Energieberaterin ist zwischenzeitlich tatsächlich noch aufgetaucht... die Schuld für ihre Verspätung hat sie galant dem vorangegangenen Kunden in die Schuhe geschoben 🙄. --- ### Mein kleines, feines Schmuckkästchen - Published: 2022-02-24 - Modified: 2022-02-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/24/mein-kleines-feines-schmuckkaestchen/ - Kategorien: Minimalismus Bei der wöchentlichen Putzroutine habe ich – mal wieder – festgestellt, dass ich die freien und klaren Flächen wirklich liebe. Nicht nur, weil es so wenig Aufwand ist, alles sauber und ordentlich zu halten. Dabei bin ich auch an der schwarzen Schachtel hängen geblieben, die mein kleines aber feines und sehr reduziertes Sortiment an Lieblingsteilen enthält... . auch wenn jetzt der eine oder andere denkt, das sei ein typischen Frauenthema, diese kleine Schachtel beherbergt auch alles, was mein Mann an Schmuck besitzt... Mein Schmuckkästchen gehört eindeutig zu den Dingen, die im Laufe der Zeit immer kleiner geworden sind. Ich weiß gar nicht mehr, wie alles langsam in meinen Besitz gewandert ist. Irgendwann hatte ich ein schweres Schmuckkästchen aus Metall mit herausnehmbaren Fächern und einer ganzen Menge Klimbim darin. Und Schmuck hat ja die herausragende Begabung, sich im Laufe der Zeit zu einem unauflösbaren Knäul zu vereinen. Jeder, der schon mal versucht hat, eine filigrane Kette von einem Ohrring-Verschluss zu lösen, weiß was ich meine... Im Zuge wiederkehreder Ausmistaktionen ging es also auch dem Inhalt der Schmuckschatulle an den Kragen. Ein Großteil wurde, wie bei so vielem, selten bis gar nicht getragen. Also habe ich hier wortwörtlich Stück für Stück reduziert. Alten Goldschmuck ohne emotionalen Wert habe ich bei einem Altgoldhändler in Euros getauscht. Ein großes Vermögen ist dabei nicht raus gekommen aber zumindest hat sich der Ballast reduziert und wir hatten leckere Pizza. Neben einigem angelaufenen Silberschmuck sind dann auch einige ungeliebte Ketten und Anhänger ausgezogen und der restliche Inhalt ist in eine kleinere Schachtel umgezogen. Die alte Schmuckschatulle wurde verschenkt. Doch wie das halt so ist, merkt man mit der Zeit, dass auch von den verbliebenen Dingen immer wieder etwas weg kann. Sei es, weil beim Modeschmuck der Lack ab ist oder weil manche Dinge einfach nicht mehr gefallen. Vielleicht behält man etwas wegen des emotionalen Wertes. Bei ein bisschen Schmuck geht da normalerweise ja auch nicht viel Platz drauf.  Am Ende macht es aber auch einfach viel mehr Spaß, wenn man einen Überblick über die vorhandenen Dinge hat und diese auch gerne und oft trägt. Mittlerweile habe ich tatsächlich nur noch sehr wenig Schmuck. Während der kalten Jahreszeit schicke ich die Ringe wegen der Handschuhen und dem häufigen Händewaschen in den Winterschlaf. Nur die Armbanduhr und die kleinen Kreolen lege ich eigentlich nie ab. Die Schachtel ist nochmal ein ganzes Stück geschrumpft. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass noch 3-4 Ketten an einem Haken im Badezimmerschrank hängen. Diese sind aber vor allem im Sommer häufig in Gebrauch. Sonst war´s das und die Sachen, die ich besitze, trage ich auch gerne. Neue Sachen dürfen nur selten einziehen. Gerade bei Schmuck muss es einfach zu 100% passen. Wenn ich den ganzen Tag damit beschäftig bin, irgendwelche Ketten zu entknoten oder ständig irgendwo hängen bleibe, fliegen die Sachen umgehend raus.   Es ist wie bei allem, es muss zu einem selbst und zum eigenen Leben passen. Wer gerne und viel Schmuck trägt, sollte das auch tun und sich von niemandem rein reden lassen. Trennen sollte man sich von allem, was nicht mehr (zu einem) passt. Dann ist Raum für das Wesentliche, was und wie viel das auch immer sein mag. Auch ich bin im Übrigen nicht immun gegen all die hübsch anzuschauenden Dinge. Aktuell schiele ich immer wieder auf das eine oder andere Paar schöne, lange Ohrringe. Doch solange wir ständig mit dem Auf- und Abziehen der Maske beschäftigt sind, sind ausladende Ohrringe eher kontraproduktiv. Also halte ich mich zurück, was natürlich auch den Geldbeutel freut. Ich hingegen freue ich mich auf den Moment, wo man sich die Ohrläppchen wieder mit tollen Klunkern langziehen lassen kann. --- ### Niemals nichts anzuziehen – meine einfachen Regeln für einen perfekten Kleiderschrank - Published: 2022-02-16 - Modified: 2022-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/16/niemals-nichts-anzuziehen-meine-einfachen-regeln-fuer-einen-perfekten-kleiderschrank/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Ausortieren, Kleiderschrank, Kleidung, Minimalismus, Ordnung Seit vielen Jahren dominiert eine einzige und heiß geliebte Farbe in meinem Kleiderschrank. Und nicht nur da, auch Möbel, Wände und viele andere Gegenstände zeigen meine offensichtliche Vorliebe. Black is beautiful!   Was nicht bereits in schwarz bei mir eingezogen ist, wurde im Laufe der Zeit eingefärbt, lackiert oder überpinselt. Und als großer Fan muss ich sagen, schwarz ist keinesfalls gleich schwarz. Da gibt es die unterschiedlichsten Nuancen. Und kaum etwas ist für die von unserer grellbunten Welt gestressten Augen entspannter, als der Blick auf eine warmschwarz getünchte Wand. Es liegt also auf der Hand, dass es beim Einkaufen keine großen Überlegungen bezüglich der richtigen Farben von Kleidung gibt. Oft sehe ich auf den ersten Blick, ob sich der Besuch in einem Geschäft lohnt oder farbtechnisch nichts für mich dabei ist. Früher hat sich auch immer mal wieder ein farbiges Teil in meinen Schrank verirrt. Doch auch, wenn ich Petrol wirklich schön finde, ich fühle mich nicht wohl damit. Und die farbige Bluse vom Vorstellungsgespräch hat letztendlich auch nur dazu geführt, dass ich mich verkleidet gefühlt habe. Das gute Stück hat, wie vieles andere, längst ein neues zu Hause gefunden. Ich habe für mich beschlossen, falls ich je nochmal so einen Anlass habe, authentisch und eben schwarz gekleidet zu erscheinen. Müsste ich mich verkleiden, um einen Job zu bekommen, wäre es nicht die richtige Firma! Die wichtigste Regel für mich ist also: Kenne deine Wohlfühlfarbe(n). Und damit sind wir schon beim nächsten elementaren Punkt. Ich muss mich in meiner Kleidung wohl fühlen. Wenn es irgendwo zwickt und ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin, rutschende Kleidung an ihren Platz zu zuppeln, lenkt mich das ab. Nachdem ich mich morgens angezogen habe, will ich den Rest des Tages nicht mehr an meine Kleidung denken. Sie muss gut sitzen und gleichzeitig bequem sein. Wenn ein Teil nur ein bisschen zu klein oder groß ist, wird es nicht gekauft. Keine Kompromisse bei der Passform. Leider ist es in Zeiten von Fast Fashion immer erschreckender, was an den Kleiderständern in den einschlägigen Geschäften hängt. Meist sieht man schon auf den ersten Blick, dass es sich um billigstes Plastik handelt. Und das fühlt man auch. Ich frage mich immer wieder, wer das tatsächlich anzieht. Es muss doch ganz furchtbar unangenehm sein, so etwas direkt auf der Haut zu haben.   Dazu kommt noch ein unerträglicher Geruch nach Chemie. Bei schwarzer Kleidung ist das oft ein Problem, vor allem wenn billig und wenig umweltfreundlich eingefärbt wurde. Man kann sich vorstellen, dass das im Produktionsland verehrende Auswirkungen hat.   Ganz schlimm ist es bei Onlinebestellungen, weshalb ich bevorzugt direkt im Geschäft einkaufe. Dort kann ich direkt sehen, fühlen und riechen, wenn die Qualität nicht stimmt. Und dann wird es – natürlich – nicht gekauft. Qualität kann man sehen, riechen, fühlen. Und zu guter Letzt muss Kleidung natürlich zum Leben passen. So hübsch ich manche Sachen finde, sie passen einfach nicht in meinen Alltag. Bei engen Röcken werde ich wahnsinnig weil ich den begrenzten Bewegungsspielraum nicht leiden kann. Rüschen und Schleifen finde ich bei anderen hübsch, sie entsprechen aber nicht meinem Stil. Oft bewundert man bei anderen etwas und glaubt, mit demselben Teil ebenso cool /elegant/lässig zu sein. Doch dann endet das entsprechende Textil ganz hinten im Schrank weil es einen eben doch nicht wie erwartet zu einem besseren Ich verholfen hat. Klar, es macht durchaus Sinn, mal etwas Neues auszuprobieren. Allerdings sollte man immer konsequent bleiben. Wenn es beim Anprobieren nicht die Liebe auf den ersten Blick ist und man auch nur den allerkleinsten Zweifel hat, wird es nicht gekauft. Im Schrank ist nur Platz für Lieblingsteile. Basta! Wer mit seinem eigenen Stil ein strenges Regiment in eurem Kleiderschrank führt, weiß genau, was er besitzt, was sich miteinander kombinieren lässt und worin er sich wohl fühlt. Dazu kann auch die weltbeste und gemütlichste Jogginghose gehören. Aber eben nicht irgendein fauler Kompromiss, den man dann wegen einem schlechten Gewissen aufträgt. Das Leben ist zu kurz, um es in der falschen Kleidung zu verbringen. Und wir sollten es uns Wert sein, nur Lieblingsstücke zu tragen. Und man hat deutlich mehr Spaß an der eigenen Mode, wenn man lieber weniger, dafür aber die schönsten Dinge einziehen lässt. --- ### Never stop learning - Published: 2022-02-08 - Modified: 2022-02-08 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/08/never-stop-learning/ - Kategorien: Queen All - Diverses Was macht eine vielfältig interessierte Person, wenn sie mal wieder Hummeln im Hintern hat und die große weite Welt ruft? Der Klassiker unter den neuen Interessen – eine neue Sprache lernen. Damit kann man direkt etwas anfangen und lernt Land und Leute viel besser kennen. Sag man ja so und stimmt ja irgendwie auch. Der erste Versuch (die Schule mit Englisch und Französisch klammern wir hier mal besser aus) war ein Kurs einer Fern-Universität. Da war das Internet noch nicht so verbreitet, Handys noch riesig und ein Computerbildschirm noch sperrig wie ein alter Röhrenfernseher – oh krass, wie alt bin ich geworden? ! Ich habe mit Niederländisch angefangen. Da hatte ich einen Bericht über Amsterdam gesehen, ein „Schmelztiegel der Kulturen“. Bunt und exotisch und damit mein erklärtes Auswanderungsziel. Der Vorteil ist die Ähnlichkeit zu Bekanntem. Die Vokabeln kamen mir vor wie eine Mischung aus Englisch, Deutsch, Französisch und noch irgendwas. Auf einem Musikfestival in Eindhoven hatten wir auch nie Probleme, die Niederländer zu verstehen. Lag vielleicht auch am Bier und die Flüche beim missglückten Versuch ein Zelt aufzubauen sind wohl auch nicht gerade hohe Literatur... Fleißig habe ich Vokabeln gepaukt und bin regelmäßig vor Kichern vom Sofa gekippt. Bis heute hat sich das Wort „schoorsteen“ (ja, Schornstein) in meinem Hirn eingebrannt. Der Rest ist weg. Ich kam mir einfach immer so komisch vor, wenn ich mich an der Aussprache versucht habe. Mit einem Umzug sowie einem neuen Job war  plötzlich keine Zeit mehr und nach einem ernüchternden Besuch in Amsterdam war dann auch die Motivation weg. Weiter ging es dann mit Spanisch. Das ist nicht nur klangvoll sonder auch in vielen Winkeln der Welt nützlich. Ich reise gerne und auch das Thema Auswandern könnte ja interessant werden (Spoiler – ist auch bei diesem Mal nichts geworden). Etwas klüger als beim ersten Versuch habe ich es erst mal mit einem kleineren Budget versucht und einen VHS Kurs belegt. Dazu kamen dann einige Bücher und Lernmaterialien. Alles in allem habe ich einiges gelernt und war immerhin dazu in der Lage, nach dem Weg zu fragen und im Restaurant keine Stierhoden oder ähnlich abenteuerliche Speisen zu bestellen. Was vielleicht auch geholfen hätte, wäre mehr Übung, Konversation mit Muttersprachlern und ein konkretes Ziel vor der Nase. Letztendlich war es wie beim ersten Versuch, das Leben hatte andere Pläne. Die ganzen Lernmaterialien wegzugeben, war eine Erleichterung und für den nächsten Urlaub reicht´s noch. Bei all dem Eifer hab ich auch völlig übersehen, dass doch das größte Potential für mich darin liegt, meine Englischkenntnisse auszubauen. Lange habe ich mich darum nicht gekümmert. Dank Schulunterricht war ja alles Notwendige vorhanden und damit kam man gut durchs Leben. Doch die Zeiten ändern sich. Gerade im Arbeitsumfeld kommt man heute nicht mehr um Englisch herum. Viele neue Kollegen sprechen wenig bis kein Deutsch und mittlerweile ist es eine Selbstverständlichkeit länderübergreifend mit anderen Kulturen zusammenzuarbeiten. Durch die tägliche Übung kam verschüttetes Wissen wieder an die Oberfläche und durch den Spaß bei der Kommunikation steigt auch die Motivation sich hier weiter zu verbessern. Das Internet bietet entsprechend endlose Ressourcen an englischsprachigen Texten. Hin und wieder tausche ich auch ein Buch in einer Hotelbibliothek und komme so kostenlos an neuen fremdsprachigen Input. Jetzt passiert es mir hoffentlich nie mehr, dass ich auf die Frage, wie wir die Urlaubsinsel erreicht haben, aus Versehen „by train“ sage... (klar, ich meinte „plain“). Wobei – um die entgeisterten Blicke ist es irgendwie fast schade :-) --- ### Bestes Lesefutter zum Nulltarif - Published: 2022-01-31 - Modified: 2022-01-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/31/bestes-lesefutter-zum-nulltarif/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus Für passionierte Leseratten kann es bisweilen schwer sein, sich von ihren Schätzchen zu trennen. Minimalismus hin oder her, das Bücherregal klein zu halten erfordert viel Konsequenz. Doch die wenigsten Bücher lesen wir ein zweites Mal und noch viel weniger werden nochmal aus dem Regal genommen (außer vielleicht zum Abstauben). Es gibt einfach so viel großartige Literatur, die ebenfalls darauf wartet, dass wir ein bisschen Zeit erübrigen können. Und der Stapel an ungelesenen Büchern wächst beständig. Manch einer möchte mit dem vollen Bücherregal zeigen, wie belesen er ist bzw. für wie belesen er sich hält. Doch im Grunde interessiert das niemanden. Wie oft steht ihr in einer fremden Wohnung und denkt euch „Hach, der große Brockhaus. Was muss hier doch für ein intelligenter Mensch leben? ! “ Nicht wirklich, oder? Bücher, die vergessen im Regal vor sich hin stauben, sind für mich ein trauriger Anblick. Einmal gelesen haben sie ihr kurzes Leben verwirkt und fristen ihr Dasein als öde Hintergrunddeko. Dabei sollten sie von Hand zu Hand wandern und von so vielen Menschen wie möglich gelesen werden. Eine genial einfache Methode sind Bücherschränke. Hier wechseln Bücher den Besitzer, ihr könnt jemanden glücklich machen und euch selbst mit frischem Input versorgen. In fast jedem größeren Ort gibt es sie mittlerweile. Oft findet ihr Informationen dazu auf der Homepage der Stadt oder wie fast alles natürlich im Internet. Karten mit genauen Standorten gibt es zum Beispiel unter https://openbookcase. de/map oder https://www. lesestunden. de/karte-oeffentlicher-buecherschraenke/. Natürlich können wir die ganze Überlegung jetzt einfach sein lassen und argumentieren, dass ein E-Reader an dieser Stelle ja die perfekte Alternative ist. Aber habt ihr schon mal versucht, jemandem ein bereits gelesenes Buch weiterzugeben, während ihr selbst auf dem E-Reader schon das nächste Schätzchen schmökert? Gar nicht so einfach. Und dann ist da noch der finanzielle Aspekt. Warum immer neue Bücher kaufen, wenn es wunderbare Alternativen gibt. Natürlich soll ein Autor angemessen für seine harte Arbeit entlohnt werden, das stelle ich gar nicht in Frage. Und ich füge gerne immer mal wieder ein neues Buch dem Kreislauf hinzu. Aber gerade wenn man Bücher konsumiert wie die Luft zum Atmen, macht Teilen Sinn. Klar ist die Auswahl im Bücherschrank eingeschränkt. Wenn ihr also ein ganz bestimmtes Buch sucht, macht es Sinn dieses tatsächlich neu oder, wenn ihr Glück habt, günstig gebraucht zu erwerben. Ansonsten ist es super spannend, einfach mal zu schauen, was gerade im Angebot ist. Etliche Bücher hätte ich sonst nie entdeckt. Und wenn mal gar nichts dabei ist, kommt man ein paar Tage später wieder vorbei oder versucht es in einem anderen Bücherschrank. Ich habe drei Bücherschränke mehr oder weniger in der Nähe, in denen ich mich bedienen kann. Die größte Herausforderung ist, nicht mehr Bücher mit heim zu nehmen, als man hingetragen hat. Ein Großteil der Bücher sind auch wirklich in gutem Zustand (dann ist es überhaupt nicht unangenehm oder gar eklig, ein gebrauchtes Buch zu lesen). Sie suchen einfach wieder liebevolle Hände, die sie genauso sorgsam behandeln, wie ihr Vorbesitzer. Und hier noch zwei Hinweise, sozusagen in eigener Sache: Bitte nutzt den Bücherschrank nicht für euer Altpapier. Der Atlas aus dem letzten Jahrhundert oder das völlig zerlesene Taschenbuch voller klebriger Schokoflecken gehören hier definitiv nicht rein. Würdet ihr das noch haben wollen? ! Nein, sicher nicht. Also ab damit ins Altpapier. Und seid bitte fair. Der Bücherschrank soll der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Sich also kistenweise zu bedienen um dann auf Rebuy, Momox oder anderen Verkaufsplattformen den großen Reibach zu machen, ist ganz mies fürs Karma. Wer also nicht als Grottenolm wiedergeboren werden möchte, trägt auch selbst mit ordentlichen Tauschobjekten zum Erhalt der Bücherschränke bei ;-) Und jetzt verkrümle ich mich erst mal wieder mit einer schönen Tasse Kaffee und dem neuesten Schmöker auf meinem Lesesessel. --- ### Lieblingsinvest - An welchen drei Dingen ich niemals sparen werde - Published: 2022-01-25 - Modified: 2022-01-25 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/25/lieblingsinvest-an-welchen-drei-dingen-ich-niemals-sparen-werde/ - Kategorien: Mindset Auch wenn man genügsam und minimalistisch durchs Leben geht, an manchen Dingen sollte man niemals sparen! Denn womit man sich umgibt, hat einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das eigene Leben. Ich möchte euch jetzt natürlich nicht dazu animieren, mit vollen Händen euer sauer verdientes Geld rauszuhauen. Im Gegenteil, diese Investitionen sind völlig kostenlos und haben sogar eine richtig gute Dividende 😉 Lächeln Schon mal an einem dunkelgrauen, verregneten Winternachmittag durch den Supermarkt gehetzt? Oft ärgert man sich über die Mitmenschen, die im Weg rumstehen, sich an der Theke vordrängeln oder einem einfach nur durch ihre pure Anwesenheit tierisch auf den Keks gehen. Am Ende kommt man schlecht gelaunt und völlig entnervt zu Hause an. Ich gebe zu, gutgelaunt und entspannt durch ... gehört schon zur Königsdisziplin. Auch mir fällt es manchmal schwer, mit einer stoischen Ruhe all die Dinge, über die man sich so wunderbar aufregen könnte, zu ignorieren. Doch auch schon mit kleinsten Veränderungen kann man bisweilen viel bewirken. Auf ein ehrliches Lächeln erntet man nämlich in 99% aller Fälle ebenfalls ein Lächeln PLUS dem schönen Gefühl, die Welt ganz still und leise ein kleines Stückchen freundlicher gemacht zu haben. Und auch, wenn ich mit meinem Lächeln so verschwenderisch umgehe, als gelte es damit den Weltfrieden zu erzwingen – ich hab mir deswegen noch nie einen Zacken aus der Krone gebrochen. Höflichkeit Ja, natürlich ist es der Job eurer Ärztin, euch den Finger wieder anzunähen. Und ja, natürlich wird der Facility Manager (oder wie auch immer sich die netten Putzmänner sich nennen) dafür bezahlt, den Boden zu wischen. Sicher bekommt jeder am Ende des Tages ein mehr oder weniger faires Gehalt, dafür dass er oder sie einfach ihre Arbeit machen. Aber stellt euch mal vor, ihr müsstet den ganzen Tag in griesgrämige Gesichter schauen. Da vergeht einem der Spaß an der Arbeit. Vielleicht kennt ihr es ja sogar selbst und erlebt es immer wieder. Für ein einfachesHallo, Bitte und Danke sollte sich niemand zu fein sein. Egal ob man gerade müde und schlechtgelaunt ist oder der Gegenüber unaufmerksam und gestresst. Es ist einfach eine Frage des Respektes - den wir uns ja selber für uns auch wünschen... Und ganz nebenbei erreicht man wesentlich leichter sein Ziel, wenn man seinem Gegenüber nicht das Gefühl gibt, dass man ihn für einen unterbelichteten Höhlentroll hält. Aufmerksamkeit Das wohl wertvollste Gut heutzutage ist unsere Aufmerksamkeit. Das merkt man schon daran, wie aggressiv darum gebuhlt wird. Menschen, die nebeneinander im Café sitzen und in ihr Handy starren, statt sich miteinander zu befassen, sind ineiner Welt, die immer greller und lauter wird, mittlerweile ein gewohntes Bild. Oder aber alle reden aber keiner hört zu. Man nimmt sich zwar Zeit – aber irgendwie nicht füreinander, sondern nur für sich selbst. Wie wäre es stattdessen einfach mal zuzuhören? Und zwar richtig, mit Geduld und echtem Interesse, ohne dem anderen ins Wort zu fallen. Eine These besagt, dass die Menschen die Gespräche am spannendsten finden, in denen es um sie selbst geht. Man muss also nicht immer selbst mit den dramatischsten Geschichten auftrumpfen. Im Gegenteil, oft erntet man wesentlich mehr Sympathiepunkte, wenn man sich selbst etwas zurücknimmt und dem Gegenüber seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Und kaum etwas schenkt uns soviel Energie, wie ein Abend mit Freunden gefüllt mit guten Gesprächen, Lachen und Neugier aufeinander. --- ### Das liebe Geld – wo fange ich nur an? - Published: 2022-01-23 - Modified: 2022-01-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/23/das-liebe-geld-wo-fange-ich-nur-an/ - Kategorien: Finanzen Die eigenen Finanzen sind ein spannendes Thema und auch wenn man am Anfang noch nicht so den „riesigen Durchblick“ hat, ist es gar nicht so schwer, einzusteigen. Mit nur wenigen Schritten schafft man den Einstieg und baut sich eine clevere Basis für den Vermögensaufbau auf. Dabei ist es am Anfang (noch) gar nicht wichtig, welche Ziele man verfolgt. Ob es nun um den Schuldenabbau, die Altersvorsorge oder die Weltreise geht. Der Anfang ist erst mal derselbe. Wichtig ist vor allem einfach mal zu starten! Nehmt euch Zeit Egal, was man sich vornimmt, jede neue Tätigkeit benötigt Zeit. In unserem durchgetakteten Alltag ist das oft gar nicht so einfach. Irgendwo muss regelmäßig ein Zeitfenster freigeschaufelt werden, um für Neues Platz zu schaffen. Und natürlich geht das leichter für den geliebten Fernsehabend auf der Couch als für ein trockenes Thema wie das eigene Geld. Da kommen wir nicht drum rum und ihr werdet sehen, mit der Zeit wird das ganz schön spannend. Ist-Analyse Wo stehe ich überhaupt, was ist mein Startpunkt? Grundsätzlich muss man sich einmal die eigene Situation genau anschauen. Dafür erstellt man am besten eine Liste der aktuellen Vermögenswerte (Guthaben auf dem Konto, Immobilien... )  und stellt diese der Liste der Ausstände (also Schulden, wie z. B. ein Autokredit) gegenüber. Ich gehe hier vom Normalfall aus und natürlich habe ich nicht den Anspruch mit wenigen Zeilen jede finanzielle Notlage lösen kann. Sucht euch in für euch ausweglosen Situationen also bitte immer professionelle Hilfe wie z. B. bei einer Schuldnerberatung. Sparquote ermitteln Im nächsten Schritt schauen wir uns unsere monatlichen Einnahmen an. Im klassischen Fall ist das dein Gehalt. Davon gehen sämtliche Fixkosten wie Miete, Nebenkosten, Versicherungen usw. sowie ein monatliches Budget für variable Ausgaben ab. Das was am Ende übrig bleibt, ist der Sparbetrag. Damit werden Schulden getilgt, Sparpläne bedient, Vermögen aufgebaut. Priorisierung Wie ist die Ausgangssituation? Habe ich Schulden, die ich erst mal tilgen muss, bevor ich mit dem Vermögensaufbau beginnen kann? Wenn jetzt erst mal herauskommt, dass die Sparquote kleiner Null ist, sollte man sich seine Ausgaben genau anschauen. Gibt es Optimierungspotential, wo kann ich etwas einsparen? Auf Basis der Ausgangssituation und eurer ermittelten Sparquote werden die nächsten Schritte festgelegt. Muss ich etwa monatlich einen Betrag zur Tilgung eines Kredites überweisen und habe danach noch einen kleinen Rest zum Sparen zur Verfügung? Jetzt geht es ins Handeln. Umsetzung Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass eventuelle monatliche Kreditzahlungen direkt abgebucht werden. Ihr habt mit dem Kreditanbieter bereits vereinbart, wie getilgt wird und mögliche Sonderzahlungen sind auch schon eingeplant und abgedeckt. Nun habt ihr im besten Fall noch etwas Geld übrig. Mein Mann und ich stehen gerade am Anfang eines spannenden Neubauprojektes. Natürlich wuppen auch wir das nicht einfach aus der Portokasse und haben dafür einen Kredit aufgenommen.   Wir zahlen beide monatlich auf ein gemeinsames „Hauskonto“ von dem sämtliche Zahlungen abgehen werden. Auch Sondertilgungsraten werden dort angespart. Am Ende bleibt mir aber immer noch ein Budget für meinen eigenen Vermögensaufbau, das ich in ETF-Sparpläne und Aktienkäufe investiere. Am leichtesten geht das über ein individuelles Kontenmodell und monatliche Daueraufträge. Ins Detail gehe ich vielleicht ein anderes Mal. An dieser Stelle würde es den Rahmen sprengen. Überprüfen Damit ihr ein Gefühl für eure Finanzen bekommt und verfolgen könnt, ob eure Strategie für euch funktioniert, solltet ihr zumindest eine Zeit lang alle eure Einnahmen und Ausgaben dokumentieren und überprüfen. Dafür braucht es nicht mal ein Haushaltsbuch. Eine einfache Excel-Tabelle oder ganz rudimentär Papier und Stift reichen völlig. Nachschärfen Wenn eure Strategie für euch funktioniert, müsst ihr hier natürlich nichts tun. Obwohl – feiert euch mal ein bisschen! Ansonsten schaut euch die Ergebnisse an und passt vielleicht die Sparquote an. Ich habe am Anfang ein sehr großzügiges Budget für laufende Kosten festgelegt. Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder meine Sparpläne erhöht und angepasst. Erfolge feiern Und hier kommt der wichtigste Punkt. Ihr habt eure Ausgangssituation genau ermittelt, ein Depot eröffnet, den ersten Sparplan angelegt? Macht euch bewusst, dass ihr wieder einen Schritt weiter seid und seid stolz auf euch! Irgendwann während dieses Prozesses werdet ihr auch eure Zeile genau benennen können. Vielleicht träumt ihr von einer Reise oder wolltet schon immer studieren und einen neuen Berufsweg einschlagen. Ihr erkennt euer Potential und eure Möglichkeiten. Dann habt ihr auch das Vertrauen, dass ihr diese Ziele erreichen könnt. Während ihr euch mit euren Finanzen beschäftigt, werden mit Sicherheit viele Fragen auftauchen. Davon solltet ihr auch nicht verunsichern lassen. Wir haben alle mal klein angefangen. Ihr könnt euch nebenher mit einem Buch weiterbilden oder einfach mal im Netz durch verschiedenen Blogs und Podcasts schlau machen. Was hält euch davon ab, euch mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen? Fangt einfach mal an. Es ist wie beim Sport, jedes bisschen ist besser als nichts zu tun. --- ### Mehr Fokus durch Minimalismus - Published: 2022-01-09 - Modified: 2022-01-09 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/09/mehr-fokus-durch-minimalismus/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus Wer wie ich ständig neue Ideen hat und Informationen verschlingt wie Schokoladenkekse, hat natürlich eine riesige Wunschliste. Früher kam ich regelmäßig schwer bepackt aus der Bücherei. Heute ist das Internet mein liebster Informations-Kosmos. Neben immer neuen Inspirationen findet man hier alles Wichtige und Unwichtige zu allen erdenklichen Themen. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich über das Thema Minimalismus gestolpert bin. Aber die vielen Blogs von inspirierenden Menschen habe ich geradezu aufgesaugt. Ich habe schon eine ganze Zeit einen Haufen Ballast in meinem Haushalt hin und her geräumt. Vieles davon Dinge, die sozusagen leihweise bei uns untergestellt waren. Als wir vor einigen Jahren die Möglichkeit hatten, diese ganzen Sachen loszuwerden, habe ich mit jedem Teil, das unseren Haushalt verlassen hat, den neuen Raum zum Atmen genossen. Plötzlich hatten wir so viel Platz und ich habe mich mehr mit dieser Thematik befasst. Plötzlich hatte das Kind einen Namen. Ich war schon immer ein ordentlicher Mensch und übersichtliche, klare Räume empfinde ich als entspannend. Ohne irgendeine bestimmte Methode dahinter habe ich allem, was nicht mir gehörte und alles was ich nicht mehr brauchte Hausverbot erteilt. Die meisten Sachen konnten in dankbare Hände übergeben werden aber auch vor der Mülltonne darf man nicht zurückschrecken. Ich bin am Ende sogar soweit gegangen, dass ich meine Fotoalben entsorgt habe. Für manche mag das ein krasser Schritt sein. Ich wollte sie nicht mehr und vermisse sie nicht. Natürlich muss jeder selber entscheiden, was für ihn wichtig ist und an welchen Dingen das Herz hängt. Auch ich habe ein paar Dinge um die ich wirklich traurig wäre, würden sie irgendwann kaputt gehen. Allerdings habe ich irgendwann eine gewisse Gleichgültigkeit den Dingen gegenüber entwickelt. Es ist fast alles ersetzbar und nichts ist so wertvoll wie die Menschen, die uns wichtig sind. Wenn ich beispielsweise auf Reisen einen Koffer verlieren würde, wäre das (auch finanziell) ärgerlich. Aber es ist definitiv kein Weltuntergang, das Leben geht weiter. Klar ist dann womöglich die Lieblingsjeans weg. Aber im Grunde geht es uns doch wirklich gut. Vor allem, wenn wir uns über so etwas Gedanken machen können. Was mir am Minimalismus gefällt, sind der Nachhaltigkeitsaspekt, die finanziellen Vorteile und die Erleichterung beim Putzen und Ordnung halten. Wer weniger und bewusster konsumiert, schont die Umwelt. Ein vollgestopfter Kleiderschrank der nur mit günstigen Fast Fashion Teilen vollgestopft ist, verursacht nur Stress. Viel entspannter ist es, weniger im Schrank zu haben. Dafür nur Lieblingsteile, in denen man sich immer wohl fühlt. Und auf einen Blick sehen zu können, was alles da ist (oder eben nicht, weil mal wieder in der Wäsche). Bei mir darf nur einziehen, was mir wirklich gefällt. Ein „ist ganz nett“ reicht nicht, dann kaufe ich lieber nichts. Und solange man nicht nackt rumlaufen muss, „braucht“ man auch nichts so dringend, dass man da Kompromisse machen sollte. „Brauche ich das wirklich? “ ist sowieso die wichtigste Frage überhaupt. In 95% der Fälle kann sie mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Wer das konsequent durchzieht, merkt bald auch wie viel Geld man plötzlich spart. Wir sind es gewohnt, alle unsere Wünsche mit nur einem Klick zu befriedigen. Einfach kurz in den Warenkorb gelegt und schon vergessen. Manch einer weiß gar nicht mehr, was in all den Päckchen drin ist, die da regelmäßig eintrudeln. Und wenn die Schränke und Regale plötzlich nicht mehr mit unzähligen Dingen vollgestopft sind, hat man plötzlich viel mehr Zeit. Man muss nicht mehr ständig etwas suchen. Alle Dinge sind in Verwendung und haben ihren festen Platz, an den sie nach Gebrauch wieder schnell zurückwandern. Und man muss nicht den ganzen Schrank ausräumen, auf der Suche nach dem passenden Deckel für die Plastikdose. Wenn man nicht vorher noch für tausend Dinge einen Platz zum Wegräumen suchen muss, ist auch schnell geputzt. Ein großer Pluspunkt, denn der Hausputz zählt definitiv nicht zu meinen Lieblingshobbies. Und da das Ausmisten für die meisten von uns immerwährender Prozess ist, der zwar am Anfang oft lawinenartig später aber nur noch tröpfchenweise von statten geht, stellt man sich am besten eine große Kiste an eine exponierte Stelle. Alles was weg soll, aber zu schade für die Mülltonne ist, kann dort vorübergehend einziehen. Natürlich sollten die Sachen dann bei Gelegenheit auch weggebracht werden. Mitbewohner, die dann alles wieder ausräumen, weil „kann man ja vielleicht noch brauchen“ sind da wenig hilfreich, das verstehe ich. In dem Fall muss man für sich wohl eine andere Methode wählen. Andererseits hat man vielleicht auch Glück und der Partner lässt sich davon mitziehen. Das braucht aber Zeit und Geduld. Und ganz wichtig – Finger weg von fremden Eigentum! Jeder hat sein eigenes Tempo und muss selbst entscheiden, wann das Abi-Shirt weg darf. Lasst euch daher auch nicht von anderen vorschreiben, was zu viel ist und wie schnell und radikal man ausmisten sollte. Und ob ihr überhaupt ausmisten wollt. Denn nicht jeder Haushalt ist zwangsläufig mit Nutzlosem überfüllt. Jeder darf sich die Rosinen aus den neusten (und längst wieder alten) Trends herauspicken. Das ist das schöne am Leben, wir dürfen selbst entscheiden, was uns gut tut. --- ### Wie man Seeungeheuer besiegt - Published: 2022-01-07 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/07/wie-man-seeungeheuer-besiegt/ - Kategorien: Mindset, Tauchen Am Anfang war das Misstrauen, die Angst vor dem Unbekannten und ehrlicherweise auch die sehr gemütliche Komfortzone. Wie so ziemlich jeder Mensch, bin auch ich ein riesiger Fan von Sonne, Strand und Meer. Schwimmen und in den Wellen toben gehören natürlich dazu. Aber immer mit großem Vorbehalt, sofern nicht zu sehen ist, was sich unter einem befindet. Also im trüben See schwimmen oder nachts in die salzigen Fluten hüpfen ging überhaupt nicht. Man weiß ja nie, was da alles auf einen lauert – Zombies, Seeungeheuer, schleimige Monster...   Ja, ich weiß. Alles völlig irrational und Ergebnis einer blühenden Phantasie. Ich bin doch tatsächlich mal aus dem Meer geflüchtet, weil ich den Schatten eines riesigen Fischs (also, so ca. 40 cm) in einer Welle gesehen hatte. Dann kam der  erste Urlaub an einem Strand mit Korallenriff. Mit einem tollen langen Steg über das Riffdach und einer Leiter ins Wasser an der Riffkante. Ganz mutig bin ich mit Schnorchel und Maske ins Wasser gehüpft. Also nein, eher ganz vorsichtig und mit Flossen an den Füßen rein geklettert. Aber dann hat sich mir eine ganz neue Welt aufgetan. Überall Fische und die Sonnenstrahlen schimmerten auf den Korallen. Die ganzen Vorbehalte haben sich in Wasser aufgelöst und am liebsten wäre ich noch stundenlang durch die zauberhafte Unterwasserlandschaft gepaddelt. Leider hat es meinen Mann in diesem Urlaub mit einer fiesen Grippe ausgeknockt und wir mussten frühzeitig die Heimreise antreten. Allerdings mit einem ganz neuen Plan im Gepäck. Wieder zu Hause haben wir uns nur wenig später für einen gemeinsamen Tauchkurs angemeldet. Für ihn war es ein lange gehegter Jugendtraum und endlich konnten wir uns das auch finanziell leisten. Mit unserer Tauchlehrerin hätten wir es nicht besser treffen können. Mit viel Erfahrung und riesigem Spaß hat sie uns zu guten, verantwortungsvollen Tauchern erzogen. Wir haben unseren ersten Tauchgang nicht in einem schönen blauen Meer mit endlosen Sichtweiten sondern in einem trüben, kalten See in Süddeutschland gemacht. Danach kann einen nichts mehr schrecken! Tarieren ist im Süßwasser eine größere Schwierigkeit. Die Kälte und die oft schlechte Sicht können ebenfalls herausfordernd sein. Man muss sich schon manchmal überwinden. Und wird dann auch noch von einem neugierigen Wels zu Tode erschreckt. Nach dem ersten Freiwassertauchgang (also im See und nicht Übungspool) wusste ich sofort, dass ich nur mit Trockentauchanzug langfristig glücklich werde. Damit war aber ebenfalls klar, dass das mit dem Tauchen nicht nur eine kurze  Affäre sein würde. Mit dem allgemeinen OWD (Open Water Diver) Tauchschein ist nur der Grundstein gelegt. Man kann dann zwar schon ein bisschen durchs Wasser blubbern, darf aber nur auf 18 Meter Tiefe und hat auch sonst noch nicht viel Erfahrung. Wir haben also noch einige Kurze gemacht und fleißig Tauchgänge in den hiesigen Seen absolviert. Sehr nett war es etwa beim Tieftauchkurs in 40 m Tiefe und 4°C im Bodensee. Dabei haben wir uns gerade am Anfang gerne erfahrenen Tauchern angeschlossen und so noch eine Menge dazugelernt. Zum Beispiel auch, dass ein guter Taucher niemals den Boden berührt und damit Sediment aufwirbelt. Wer einem das Gegenteil erzählt, hat leider keine Ahnung von anständiger Tarierung und sollte es einfach bleiben lassen. Dank solcher talentbefreiten Vollpfosten ist die Sicht nach einem langen Wochenende selbst im klarsten See verdorben. Ich will an dieser Stelle nicht jammern. Vielleicht erzähle ich mal an anderer Stelle von den amüsanten und bisweilen befremdlichen Erlebnissen unterhalb der Wasseroberfläche. Auf jeden Fall verbindet so ein gemeinsames Hobby und sorgt für endlosen Gesprächsstoff. Einen weiteren, unerwarteten Nebeneffekt hatte das ganze auch noch. Ich habe mir durch das Tauchen nicht nur eine neue Welt erschlossen sonder ganz nebenbei auch noch eine riesige Ladung Mut und Selbstvertrauen aufgebaut. Nicht umsonst heißt es, dass man immer wieder Neues wagen soll, die eigenen Grenzen neu abstecken muss um sich persönlich weiterzuentwickeln. Wenn man immer wieder neue Herausforderungen bewältigt, wird es irgendwann einfacher. Man trainiert sozusagen einen Mutmuskel und wagt dann auch in anderen Lebensbereichen mehr. Auch beruflich habe ich mir mehr zugetraut und mich dadurch stetig weiterentwickelt. Damit ist der Drang, ständig etwas Neues auszuprobieren und sich neues Wissen anzueignen definitiv etwas Positives. Lass dich als „multiinteressierte Persönlichkeit“ also nicht verunsichern, falls du dich mal wieder kaum entscheiden kannst, welches Projekt du als nächstes angehst. Nur wenn es dir selbst zu viel wird, kann es sich lohnen, mal einen Gang runter zu schalten. Wenn ich zwischendurch mal eine Pause brauche, verschwinde ich einfach eine Zeitlang auf der Couch zwischen zwei Buchdeckeln. Aber irgendwann packt einen wieder die Abenteuerlust und dann taucht man ab ins Meer, einen tiefen See oder ein neues Hobby. --- ### DIY – Festes Shampoo - Published: 2022-01-04 - Modified: 2022-01-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/04/diy-festes-shampoo/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten Über meinen Forscherdrang bin auch auf das Thema Nachhaltigkeit gekommen. Da ist neben der Küche natürlich das Badezimmer eine große Baustelle. Hier kann man mit kleinen Verbesserungen wirklich viel ändern. Neben dem Vermeiden von unnötigem Verpackungsmüll spielen hier auch die Inhaltsstoffe bzw. Zutatenlisten eine große Rolle. Den nicht nur die Verpackung ist meist aus Plastik, auch der Inhalt ist noch viel zu oft voll davon. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, greift zur Naturkosmetik. Die vielen Flaschen und Tuben hat man damit aber noch nicht reduziert. Naheliegend war der Umstieg von Duschgel zu Seife. Eine Bekannte hat von schwarzer Seife geschwärmt, damit wasche sie sich sogar die Haare. Das hat mich neugierig gemacht. Was für ihre Traummähne gut ist, kann doch für meine paar dünnen Strähnen nicht schlecht sein. Die original schwarze Seife riecht – naja – nach Kuhstall. Es gibt auch eine parfümierte Variante, da duftet dann gleich die ganze Wohnung entsprechend. Aber es hat funktioniert. Sogar mein Mann ist sofort auf den glitschigen Schaumschläger umgestiegen. Männer sind da ja pragmatisch und bevorzugen eh All-In-One-Produkte. In den folgenden Monaten haben wir uns durch das gesamte Sortiment an Naturkosmetik-Seifen gewaschen. Festes Duschgel und festes Shampoo gab es da noch nicht in der Drogerie zu kaufen. Da Seife aber nicht für jedes Haar ideal ist und auch der Geruch nicht immer gefällt, hab ich mal ein bisschen im Internet geforscht. Und ganz schnell bin ich über eine Anleitung gestolpert, wie man ganz leicht selbst ein festes Shampoo herstellen kann. Nach einigen Durchläufen habe ich das Rezept an die eigenen Bedürfnisse angepasst: 100 g Sheabutter200 g des pflanzlichen Tensids SLSA (Sodium Lauryl SulfoAcetate)150 g Speisestärke50 g HeilerdeCa. 20 Tropfen ätherisches Zedernholzöl Das ganze wird einfach gut durchgeknetet (die Sheabutter vorher im Wasserbad auflösen) und dann in Form gepresst. Nach ein paar Tagen sind die Shampoo-Bars fertig. Zum Haare waschen einfach ein bisschen zwischen den Händen aufschäumen und los geht’s. Die Farbe ist vor allem wegen der Heilerde gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man weiß, was drin ist, stört das nicht weiter. Wem das dann doch zu natürlich ist, kann mit Lebensmittelfarbe arbeiten. Und noch ein Tipp am Rande – die Sheabutter nicht in einer Metallschüssel auflösen. Das führt zu unschönen und nicht abzuwaschenden Schlieren. Außer man steht vielleicht auf moderne Kunst... Was allerdings sehr stört, ist der viele Verpackungsmüll der Zutaten. Auch dass nicht alles im Laden um die Ecke erhältlich ist, sondern erst mal bestellt werden muss, ist lästig. Und natürlich fällt dadurch noch mehr Müll an. Glücklicherweise haben endlich auch Drogeriemärkte und Kosmetikhersteller begriffen, dass Kunden von heute es auch gerne nachhaltig mögen. Mittlerweile stehen haufenweise feste Duschgele und Shampoos in den Regalen, für jedes Bedürfnis und jeden Geldbeutel. Wir haben mittlerweile unseren Favoriten gefunden und damit Aufwand und Müll auf ein Minimum reduziert. Für unseren Pragmatiker-Haushalt tut es sogar ein festes Shampoo auch als Duschgel, da ist eh überall das gleiche drin. Und was dem Kopf nicht schadet, kann für den Rest nicht all zu schlecht sein. --- ### (K)ein grüner Daumen - Published: 2022-01-02 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/02/kein-gruener-daumen/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Queen All - Diverses Angesichts der Pläne, nächstes Jahr im Sommer in unser eigenes neues Haus mit großem Garten einzuziehen, hat sich ein neues Projekt sozusagen unbemerkt von selbst aufgedrängt - Ableger selber ziehen und damit den grünen Daumen „trainieren“. Bisher hatten Pflanzen in meinem Haushalt keinen guten Stand. Frühere Exemplare sind allesamt eingegangen. Die Gründe waren so vielfältig wie die Pflanzen selbst. Vom falschen Standort über zu wenig Wasser bis hin zum Klassiker, dem ertränkten Kaktus, habe ich sämtliche Varianten des Pflanzensterbens durch. Am Ende war unsere Wohnung ein pflanzenfreier Ort und das war auch ok so. Wir sind ausschließlich für den Vorgarten unseres aktuellen Zuhauses zuständig und mit Töpfen vollgestellte Fensterbänke sind meinem Mann und mir sowieso ein Graus. Erstaunlicher Weise hat sich der Vorgarten unter unserer Obhut sehr gut entwickelt. Aus einem unansehnlichen Wildwuchs haben wir im ersten Schritt eine ordentliche Rasenfläche mit (bereits vorhandenen) Buchsbäumen geschaffen. Allerdings war Rasenmähen nicht unbedingt einfach, für so eine kleine Fläche hatte sich die Anschaffung eines anständigen Mähers einfach nicht gelohnt. Als dann auch noch alle Buchsbäume vom Buchsbaumzünsler heimgesucht wurden, haben wir nochmal umgestaltet. Neues Motto: „pflegeleicht und bienenfreundlich“. Neben mehreren Lavendelsträuchern, die jedes Jahr mehr Hummeln und Bienen anlocken, wachsen alle möglichen niedrigen Strauchgewächse in grüner Eintracht miteinander um die Wette. So, und nun kommt ein neuer Garten und ein kleines Häuschen auf uns zu und alles will hübsch gestaltet werden. Der Garten wird wohl kein Problem, da sehen wir einfach, wie er sich Stück für Stück entwickelt und setzen nach Bedarf neue Pflänzchen dazu. Beim Freilegen des zugewucherten Grundstücks haben wir ja schon einiges über die Gartenarbeit lernen dürfen. Danke hier auch an die lieben Nachbarn, die mit guten Ratschlägen und auch mit handfester Unterstützung geholfen haben und sicherlich auch immer wieder etwas zum Schmunzeln hatten. Im Haus wird es dann später eine offene Küche mit halbhoher Wand zum Wohnbereich geben. Da hat mir mein Mann in der Planung schon ein paar hübsche Pflänzchen drauf designt. Dazu kommen ein großer Waschtisch im Bad und eine gemütliche Leseecke, die ebenfalls begrünt werden wollen. Also übe ich schon mal etwas. Als echter Sparfuchs habe ich beschlossen, vorab noch nicht in neue Pflanzen zu investieren sondern erst mal mit Ablegern zurechtzukommen. Zugegebenermaßen ist Efeu jetzt nicht sonderlich anspruchsvoll. Aber für die ersten Gehversuche ist ein Erfolgserlebnis ja immer hilfreich. Nachdem ich die lästigen Trauermücken nun in den Griff bekommen habe, sind weitere Ableger eingezogen. Die sogenannte Efeutute ist wohl auch kein wählerischer Kandidat, wäre aber beinahe meinem noch schwarzen Daumen erlegen. Nachdem die Blätter sehr hellgrün waren, habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn das elende Pflänzchen in der Sonne geparkt. Wir wissen ja alle noch aus dem Biologieunterricht: Sonne = Chlorophyll = grüne Pflanze. Hat aber alles nicht geholfen, also wurde das Internet gefragt. Nun bin ich klüger und der Topf hat einen neuen, halbschattigen Standort. Daneben stehen schon die nächsten Blätter im Glas um Wurzeln zu ziehen. Wieder eine Efeutute, diesmal noch mit grünen Blättern. Ein neuer Topf ist auch schon in Arbeit. Noch leben alle, vielleicht ziehen sie sogar mit um. Drücken wir ihnen die (grünen) Daumen. --- ### Resin / Epoxidharz - Published: 2022-01-01 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/01/resin-epoxidharz/ - Kategorien: DIY, Queen All - Diverses Da hat mich mal wieder die Begeisterung gepackt. Beim Scrollen durch endlosen Unsinn bin ich über ein Video gestolpert, in dem jemand eine Pusteblume in einer Würfelform kopfüber fixiert und mit klarem Epoxidharz übergossen hat. Danach wurde der fertige Würfel noch hübsch bearbeitet und bekam einen Sockel auf Holz mit einer Aussparung um das ganze auch noch mit LEDs von unten zu beleuchten. Sah – natürlich – unglaublich einfach aus. Tja, was soll ich sagen. Das Zubehör war schnell zusammen. Ein bisschen Giesharz, ein paar Silikonformen und ein paar Elektrobauteile. Das Ganze ist auch wirklich kinderleicht. Die Ergebnisse sind auch gar nicht schlecht, auch wenn ich das mit der Pusteblume weggelassen habe. Als ordnungsliebender Minimalist fragt man sich natürlich, was man am Ende mit den ganzen Dingen machen könnte, die man so produziert. Ein kleines Nebeneinkommen wäre natürlich toll. Da bieten sich namenhafte Internetplattformen an. Die haben bereits die notwendige Infrastruktur und mit ihrer großen Reichweite auch genug potentielle Kunden. Schon leuchten die Dollarzeichen in den Augen. Wäre das nicht nett, neben dem Hauptberuf ein Hobby mit dem man sich verwirklichen und steinreich werden kann? ! Naja, vielleicht ist da die Phantasie ein wenig mit mir durchgegangen. Allerdings habe ich sehr schnell festgestellt, dass mir das fertige Produkte aus Epoxidharz gar nicht gefällt. Zu sehr erinnert mich das ganze an Plastik und wo ich so einen von unten beleuchteten Würfel hinstellen soll, keine Ahnung. Das Projekt wurde als noch vor der Fertigstellung abgebrochen. Zu schade wären Material und Aufwand gewesen. Immerhin erspare ich meiner Umgebung so einzigartige selbstgemachte Geschenke. Niemals würde ich meiner Schwiegermutter noch einen Staubfänger aufhalsen. Ich kann si e nämlich ganz gut leiden. Was ich mir also selbst nicht in die Wohnung holen würde, mute ich auch niemandem anderen zu. Glücklicherweise habe ich es mit der Anschaffung von Zubehör nicht übertrieben. Ein paar Farben und Kleinteile für Schmuck habe ich in einem örtlichen Tauschschrank freigelassen. Die Sachen waren erstaunlicherweise sogar schon weg, als ich dort eine Woche später nach Büchern geschaut habe. Sämtliche Arbeitsergebnisse sind kurzerhand im Müll gelandet. Das schlechte grüne Gewissen lässt sich leider nicht so einfach entsorgen. Die Formen hingegen habe ich behalten. Die dürfen nun bei einem neuen Projekt zusammen mit dem Elektronikzubehör begleiten. Doch dazu ein andermal mehr. Wer dennoch neugierig ist und das ganze mal ausprobieren will – es gibt tolle Einstiegssets für wenig Geld und endlos viele Variationen. Bestimmt ist das auch was Feines für (nicht mehr ganz so kleine) Kinder, die sich gerne kreativ austoben. Zumindest ist es superspannend und wem das Material gefällt, der kann daraus krasse Kunstwerke schaffen. --- ### Stock Fotos - Published: 2021-12-28 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2021/12/28/stock-fotos/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hobby, Multiinteressiert, Nebeneinkommen, Scanner, Tauchen, Vielbegabt, Vielinteressiert Was soll ich sagen, das war nun wirklich eines der erfolglosesten Unterfangen von allen. Mein Mann träumte schon seit Jahren davon, einen Tauchschein zu machen. Nachdem wir beide mit unser Studium abgeschlossen hatten, war es vor einigen Jahren dann endlich soweit. Wir blubbern nun regelmäßig durch Seen und Meere. Sehr schnell kam dann auch die erste Actionkamera mit Unterwassergehäuse und kurz darauf eine kompakte Unterwasserkamera (mein absoluter Liebling). Bei einem passionierten Hobbytaucher fallen nach jedem Tauchurlaub Unmengen an Unterwasseraufnahmen an. Nach etlichen Tauchgängen ist das Auge entsprechend geübt und die Aufnahmen sind wirklich toll. Gerne lassen wir privat zu einem Bierchen und Musik nebenher die schönsten Bilder unserer Tauchgänge als Bildschirmschoner laufen. Wenn dann beim Bildschirmschoner mit Urlaubsfotos zwischendurch Aufnahmen von außerhalb des Wassers eingeblendet werden, springen einem diese pflichtschuldig geschossenen Dokumentationen von An- und Abreise, Hotel und obligatorischem Selfie wie Fremdkörper ins Auge. Daher war der Gedanke naheliegend, mit den ach so wunderbaren Bildern aus der unbekannten Unterwasserwelt noch mehr Menschen zu begeistern. Und daraufhin ebenfalls naheliegend, dies über eine Stockfotoplattform zu tun. Da könnten ja eventuell Nebeneinkünfte rausfallen, die dann den nächsten Urlaub finanzieren... oder zumindest den nächsten Kaffee am Flughafen. Also schnell mal bei ein paar Plattformen angemeldet und fleißig Fotos hochgeladen und mit entsprechenden Tags versehen. Hier spielt wohl auch der Endownment Effekt (auch bekannt unter Besitztumseffekt, googeln könnt ihr selber) eine Rolle. Die schönen Unterwasserfotos können bei Freunden und Kollegen noch so viel Begeisterung auslösen. Im Vergleich zu den teilweise mit technischem Equipment hoch professionellen geschossenen Aufnahmen spielen die eigenen Fotos einfach nur in der Amateur-Liga. Und um hier tatsächlich Nebeneinkünfte zu generieren, braucht es einen langen Atem und auch ein bisschen mehr Investition (auch zeitlich). Ohne erste Erfolgserlebnisse war die Motivation dann auch schnell wieder weg. Die Bilder wurden von den Plattformen zwar angenommen. Das heißt, sie waren technisch geeignet und haben zumindest die Eingangsprüfung überstanden. Allerdings wurde nicht ein einziges Bild tatsächlich verkauft. Da kommt es natürlich auch auf die Zielgruppe an. Der Bedarf an Unterwasserbilder ist mit Sicherheit nicht so riesig. Da wären eine Handvoll Tauchmagazine, die sicher wesentlich höhere Ansprüche an die Aufnahmen stellen.  Vielleicht noch ein paar Internetseiten, wer weiß. Jedenfalls weiß ich jetzt, wie es funktioniert. Damit ist dann auch schon wieder das Interesse gedeckt. Einige der Bilder dürft ihr bestimmt irgendwann auf diesem Blog bewundern. Viel Spaß dabei. --- # LLMs.txt - Sitemap for AI content discovery # Queen All > Minimalismus, Mindset, Finanzen und alles was sonst noch interessant ist. --- ## Seiten ## Seiten - [Finde deine Antreiber](https://www.queen-all.com/finde-deine-antreiber/): - [Meine Leseecke [Blogroll]](https://www.queen-all.com/meine-leseliste/): Ganz nach dem Motto „Lesen bildet“ stelle ich euch an dieser Stelle meine Lieblingsblogs vor. 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Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie bereitwillig wir sie hergeben! - [Lächeln und winken](https://www.queen-all.com/2025/03/17/laecheln-und-winken/): Die Welt mag ein Dorf sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir alle dieselbe Sprache sprechen. Oder deckt ihr euch mit einem Teppich zu? - [Es dauert, solange es dauert!](https://www.queen-all.com/2025/03/10/es-dauert/): Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit aus. - [Mensch Mädels!](https://www.queen-all.com/2025/03/03/mensch-maedels/): Wozu braucht es denn noch einen Frauentag? Wir sind doch längst gleichberechtigt - NICHT! Und nein, es geht hier nicht um Blumen! - [NICHT ANFASSEN - Von Begegnungen und Berührungen](https://www.queen-all.com/2025/02/24/nicht-anfassen/): Hinterlasse alles, wie du es vorgefunden hast und FASS BLOSS NIX AN - tja, Fische interessieren sich nicht für unsere Regeln. - [Wie viel weniger ist zu wenig?](https://www.queen-all.com/2025/02/17/wie-viel-weniger-ist-zu-wenig/): Ausmisten bis der Arzt kommt - man kann es ja mit allem übertreiben. Die richtige Menge an mehr oder weniger ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. - [Ein Herz für Umzugshelfer](https://www.queen-all.com/2025/02/10/umzugshelfer/): Warum ist die Kiste so abartig schwer, hast du da etwa Steine drin? - Äh, womöglich?! - [Fragen über Fragen](https://www.queen-all.com/2025/02/03/fragen-ueber-fragen/): Was würdest du fragen, wenn die Antwort nicht "42" sondern "ja" wäre? Wenn das Lesen im Grübeln endet, muss das Ziel nicht verfehlt sein. - [Wahlprogramm](https://www.queen-all.com/2025/01/27/wahlprogramm/): Stellt euch vor es ist Wahl - und alle gehen hin. Nicht zu wählen ist nicht nur keine Lösung sondern am Ende auch die Wahl, das womöglich schlimmste Ergebnis zuzulassen. - [Linker Arm ganz schwer - Autogenes Training im Selbstversuch](https://www.queen-all.com/2025/01/20/linker-arm-ganz-schwer/): Nach einem Zufallsfund im Büchertauschregal habe ich mich an den Selbstversuch mit Autogenem Training gewagt. Erfolg? Fehlanzeige! - [Trübe Aussichten - Ein Nachruf](https://www.queen-all.com/2025/01/13/truebe-aussichten-ein-nachruf/): Mit einer Träne im Auge wird aussortiert. Das Trockentauchen hat keinen Platz mehr in unserem Leben, die Ausrüstung kann weg. - [Veränderung – Verbesserung - Verschlimmbesserung](https://www.queen-all.com/2025/01/06/veraenderung-verbesserung-verschlimmbesserung/): Anders ist nicht immer besser aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Doch Veränderung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung. - [Huch, das ging schnell!](https://www.queen-all.com/2024/12/30/huch-das-ging-schnell/): Hoppla, schon wieder ein Jahr rum. Und als wäre ich nicht fleißig genug gewesen, gibt´s ausnahmsweise auch noch DIY-Weihnachtsgeschenke. - [Einen Scheiß muss ich](https://www.queen-all.com/2024/12/23/einen-scheiss-muss-ich/): Es gibt ja gute und schlechte Gewohnheiten. Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - [Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden…](https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/): Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - [Der Lack ist ab](https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/): Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - [Der Fluch mit dem Segen](https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/): Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - [Der beste Deal am Black Friday](https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/): Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - [Salz auf der Haut und Wasser im Ohr](https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/): So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - [Mein Erfolg gehört mir](https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/): Finger weg von meinen Lorbeeren! - [Ein Geschenk an mich selbst](https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/): Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - [Minimalismus an der Börse](https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/): Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - [Was mit Medien](https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/): Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - [Störfaktor Kunde](https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/): Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - [Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten](https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/): Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - [Du wirst doch eh nass!](https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/): Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - [Die Geschichte der Schubladen](https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/): Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - [Eine Hass-Liebe](https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/): Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - [O´zapft is!](https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/): Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - [Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft](https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/): Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - [Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere](https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/): Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - [Achtung Ansteckung!](https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/): Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum... - [Danke für nichts?](https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/): Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - [In Nerd-Wissen abtauchen](https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/): Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - [Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt…](https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/): Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - [Coole Sache](https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/): Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - [Chill mal](https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/): Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - [Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte?](https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/): Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - [Gärtnern mit Anfängern](https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/): Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - [Hokuspokus Horuskopus](https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/): Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - [Das Introvertierchen](https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/): Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - [Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt](https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/): Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - [Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung?](https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/): Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - [8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst!](https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/): Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - [Liebes zukünftiges Ich](https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/): Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - [Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument](https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/): Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - [Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten](https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/): Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - [Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen](https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/): Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - [Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen](https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/): Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - [Inventur – jetzt doch!](https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/): Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - [DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter](https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/): Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - [Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs](https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/): Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - [[K]eine Perle](https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/): Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - [Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet](https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/): Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - [Klassentreffen](https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/): Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - [Helau - oder so ähnlich?](https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/): Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - [Ein Buch, das Lachfältchen zaubert](https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/): "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - [Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch](https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/): Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - [Altern im Blindflug](https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/): Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - [Platz da!](https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/): Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - [Aus Versehen Selbstversorger](https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/): Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - [Ist das Kunst oder kann das weg?](https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/): Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob... - [Ganz schön teuer](https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/): Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - [Willkommen in der Ödnis](https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/): Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - [In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen](https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/): Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - [Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram](https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/): Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - [Was wirklich wichtig ist](https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/): Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - [Schlüsselfertig und doch nicht fertig](https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/): Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - [Mehr Meer bitte!](https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/): Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - [Massenproduktion und kein Ende in Sicht](https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/): Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - [Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom](https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/): Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - [Namen sind Schall und Rauch](https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/): Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - [[K]ein Baum?](https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/): Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher... - [Digitale Leuchtfeuer](https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/): Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - [Entschleunigung lernt man im Garten](https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/): Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - [Vom Loslassen und Festhalten](https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/): Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - [Es weihnachtet sehr – jetzt schon?!](https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/): Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - [Voll verstrahlt durch den Tag](https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/): Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen... - [Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte?](https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/): So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - [Wenn Geld keine Rolle spielt](https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/): Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - [Verloren Worte](https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/): Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - [Vertrauen – ohne geht nichts!](https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/): Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - [Körperschmuck](https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/): Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - [Homeoffice == out of office](https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/): Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - [Zu viel Platz?](https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/): Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. Da heißt es wachsam bleiben! - [Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger](https://www.queen-all.com/2023/09/25/routinen-lahmer-trott-und-genialer-gamechanger/): Im Nirgendwo zwischen lahmem Trott und genialem Gamechanger - Routinen und Rituale erleichtern unser Leben, sind aber auch gefährlich bequem. - [Glück im Hosentaschenformat](https://www.queen-all.com/2023/09/18/glueck-im-hosentaschenformat/): Warum nur sind wir so geizig mit unserem Lächeln - es kostet uns nichts. Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - [For The Ocean](https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/): Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - [Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt](https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/): Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - [Hautsache, die Sonne scheint](https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/): Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - [Humor ist, wenn man trotzdem lacht](https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/): Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - [Ende, aus, vorbei](https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/): Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - [Standschäden](https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/): Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die... - [Mache ich mir zu wenig Sorgen?](https://www.queen-all.com/2023/07/31/sorgen-ueber-sorgen-und-die-inflationsangst/): Die meisten haben es schon wieder vergessen, in Europa gibt es einen Krieg. Noch vor einem Jahr war das Geheule... - [Heilig´s Blechle](https://www.queen-all.com/2023/07/24/heiligs-blechle/): In Deutschland haben wir ja schon ein ganz inniges Verhältnis zu diesem Fortbewegungsmittel mit vier Rädern. Und doch scheiden sich... - [Über den Umgang mit Büchern](https://www.queen-all.com/2023/07/17/ueber-den-umgang-mit-buechern/): Dank des Beitrags von Sabiene bin ich über diesen schönen Artikel von Bücher wie Sterne gestolpert. Er gibt unumwunden zu,... - [Sein erstes Mal](https://www.queen-all.com/2023/07/13/sein-erstes-mal/): Mein Mann ist was das Essen angeht ein „echter Schwob“,  wie man so schön sagt. Was der Bauer nicht kennt,... - [Na dann gute Nacht](https://www.queen-all.com/2023/07/10/na-dann-gute-nacht/): Manchmal kommt es vor, dass man sich wie ein Alien fühlt. Man sitzt in einer Runde Menschen, die fröhlich über... - [Wovor hast du Angst?](https://www.queen-all.com/2023/07/03/wovor-hast-du-angst/): Angst ist ein guter Antreiber. Denn Angst kann uns in den Angriffsmodus versetzen und zum Handeln motivieren. Oder in den... - [Kluge Worte](https://www.queen-all.com/2023/06/26/kluge-worte/): Diese Sammlung ist mit Abstand das schwierigste, was ich bis dato hier veröffentlicht habe. Denn kluge Worte gibt es unendlich... - [Märchenstunde](https://www.queen-all.com/2023/06/19/maerchenstunde/): Aus meiner Kindheit sind mir ein paar Dinge nachhaltig in Erinnerung geblieben. Auch wenn ich mich nicht mehr entsinnen kann,... - [Meine 10-Punkte-Sommer-Wish-List](https://www.queen-all.com/2023/06/12/meine-10-punkte-sommer-wish-list/): Irgendwie hat etwas in mir sich geweigert, es als Todo-Liste zu betiteln. Das klingt einfach zu sehr nach Arbeit oder... - [Wenn Leidenschaft Leiden schafft…](https://www.queen-all.com/2023/06/05/wenn-leidenschaft-leiden-schafft/): ...  und warum ich am liebsten eine Schreinerlehre machen würde. Ich habe ja viele kleine und große Leidenschaften. Manche Hobbies... - [Kann man Resilienz lernen?](https://www.queen-all.com/2023/05/29/kann-man-resilienz-lernen/): Irgendwann stand ich mal vor der Herausforderung, den Begriff Resilienz erklären zu müssen. Denn auch wenn der Begriff ganz selbstverständlich... - [Die große Frage nach dem Sinn](https://www.queen-all.com/2023/05/26/die-grosse-frage-nach-dem-sinn/): Diese Woche hat Judith Peters von Sympatexter die Challenge Blog your Purpose gestartet. Die Frage von Judith: Was will ich... - [Einfach(es) Essen](https://www.queen-all.com/2023/05/22/einfaches-essen/): Wenn ich Hunger habe, will ich einfach essen – in jeder Hinsicht. Ans Kochen denken wir hier meistens erst, wenn... - [Minimalistisch waschen – ein Versehen](https://www.queen-all.com/2023/05/15/minimalistisch-waschen-ein-versehen/): Es gibt ja viele Rezepte für DIY Waschmittel – von Kastanien über Waschnüsse bis Natron und Waschsoda gibt es einiges,... - [Nur Geduld – wenn Ausdauer sich auszahlt](https://www.queen-all.com/2023/05/08/nur-geduld-wenn-ausdauer-sich-auszahlt/): Wer kennt sie nicht, die Warteschleife beim Kundenservice eines beliebigen Unternehmens. Oft hinterlegt mit nervtötender Musik, gerne unterbrochen von Werbeansagen... - [Die Schattenseiten des Minimalismus – was einem vorher keiner erzählt](https://www.queen-all.com/2023/05/01/die-schattenseiten-des-minimalismus-was-einem-vorher-keiner-erzaehlt/): Achtung – das ist jetzt alles nicht ganz ernst gemeint... Sodele (das ist schwäbisch für ‚na also‘), die Wohnung ist... - [Hausbau – nur etwas für Mutige (inklusive ALLER Nebenkosten)](https://www.queen-all.com/2023/04/24/hausbau-nur-etwas-fuer-mutige-inklusive-aller-nebenkosten/): Angesichts steigender Preise und gleichzeitig knapper werdendem Wohnraum, stellt sich für manch einen die Frage, wie man den in Zukunft... - [Überirdische Ausstrahlung dank regelmäßiger Einnahme von Gänseblümchen](https://www.queen-all.com/2023/04/17/ueberirdische-ausstrahlung-dank-regelmaessiger-einnahme-von-gaensebluemchen/): Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit diversen Kreativitätstechniken beschäftigt um den Kopf für neue Herangehensweisen und alternative Lösungsideen... - [Feminismus vs. Unconscious Bias](https://www.queen-all.com/2023/04/10/feminismus-vs-unconscious-bias/): Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März diesen Jahres gab es wieder viele Debatten und Aktionen rund um das Thema Gleichberechtigung.... - [Ich trage heute ein fröhliches Schwarz](https://www.queen-all.com/2023/04/03/ich-trage-heute-ein-froehliches-schwarz/): Wer schon länger hier mitliest, hat vielleicht am Rande registriert, dass ich farblich nicht unbedingt regenbogenmäßig aufgestellt bin. In der... - [So viel Zeug - vom Umziehen und Bäumen](https://www.queen-all.com/2023/03/27/so-viel-zeug-vom-umziehen-und-baeumen/): Zwei Dumme, ein Gedanke. Oder wie ich neulich an dieser Stelle gelesen habe: If you don´t like where you are,... - [Die Archäologie des Ausmistens](https://www.queen-all.com/2023/03/20/die-archaeologie-des-ausmistens/): Im Gegensatz zur Lifestyle-Inflation geht es im Minimalismus um die bewusste Reduzierung auf das Wesentliche. Dabei gibt es jedoch keine... - [Mehr Zeit und Geld dank easy Haushalts-Hacks](https://www.queen-all.com/2023/03/13/mehr-zeit-und-geld-dank-easy-haushalts-hacks/): Wahrscheinlich hätte ich als Kind von meinen Großeltern richtig viel lernen können. All die Geheimtipps und Lifehacks sind im Grunde... - [Unfreiwilliges Skin Fasting | Kooperation](https://www.queen-all.com/2023/03/09/unfreiwilliges-skin-fasting-kooperation/): Werbung | Von einem vollgestopften Badezimmerschrank wie zugestellten Flächen mit unzähligen Pflege- und Kosmetikprodukten habe ich noch nie viel gehalten.... - [Warum ich sämtliche Challenges ignoriere](https://www.queen-all.com/2023/03/06/warum-ich-saemtliche-challenges-ignoriere/): Wer sein Verhalten ändern möchte, ist in der Regel unzufrieden. 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Morgens aufstehen, Zähne putzen, anziehen und sich... - [Cluttercore – ist der Minimalismus jetzt tot?](https://www.queen-all.com/2023/02/06/cluttercore-ist-der-minimalismus-jetzt-tot/): Scheint, dass die Menschen genug von sterilen und durchgestylten Bildern von minimalistischen Einrichtungen haben. Wie das dann so ist, entwickelt... - [Bin ich schön? Ja, vielleicht, nein, natürlich, manchmal…](https://www.queen-all.com/2023/01/30/bin-ich-schoen-ja-vielleicht-nein-natuerlich-manchmal/): Erstaunlicherweise erlauben wir uns ganz selbstverständlich ein Urteil zu fällen, über das Aussehen von anderen Menschen. Meist kennen wir sie... - [Wir müssen reden – über Geld in der Partnerschaft](https://www.queen-all.com/2023/01/23/wir-muessen-reden-ueber-geld-in-der-partnerschaft/): Irgendwie ist es ja seltsam. Einerseits sind die Menschen, vor allem die Frauen, unabhängig wie noch nie in unserer heutigen... - [Meine ‚Fuck it List‘](https://www.queen-all.com/2023/01/22/meine-fuck-it-list/): Auf Anregung von Christof von einfach bewusst habe ich es mir mal so richtig gemütlich gemacht und alles aufgeschrieben, was... - [Zielsicher die richtige Warteschlange finden](https://www.queen-all.com/2023/01/16/zielsicher-die-richtige-warteschlange-finden/): Wann sind wir eigentlich alle so ungeduldig geworden. Kaum müssen wir einmal 5 Sekunden irgendwo warten, zückt die Hand schon... - [Mehr Geld für Wechselwillige? Fragen die man als Bewerber stellen sollte](https://www.queen-all.com/2023/01/13/mehr-geld-fuer-wechselwillige-fragen-die-man-als-bewerber-stellen-sollte/): Der klassische Bewerbungsprozess hat immer mehr ausgedient. Die Zeiten, in denen man seine Unterlage, Zeugnisse, Lebenslauf und nicht zu vergessen... - [Ressourcenumverteilung oder warum ich Steine mit mir herumtrage](https://www.queen-all.com/2023/01/09/ressourcenumverteilung-oder-warum-ich-steine-mit-mir-herumtrage/): Als kreativer und handwerklich nicht völlig unbegabter Mensch macht er mir unheimlich viel Spaß, neue Dinge zu erschaffen. Schon als... - [Du bist was du isst – die perfekte Ernährungsweise](https://www.queen-all.com/2023/01/02/du-bist-was-du-isst-die-perfekte-ernaehrungsweise/): Es heißt ja immer, Religion sei kein geeignetes Thema für Smalltalk und darüber spricht man nicht. Doch wenn man sich... - [Bloggeburtstag – mein Baby wird 1 Jahr alt](https://www.queen-all.com/2022/12/28/bloggeburtstag-mein-baby-wird-1-jahr-alt/): Der erste Artikel auf diesem Block ist heute vor einem Jahr erschienen. Auweia, das kann ich mir selbst gar nicht... - [Zusammenleben einem Sabotier](https://www.queen-all.com/2022/12/26/zusammenleben-einem-sabotier/): Wer sich die vier Wände mit anderen Menschen teilt, muss oft Kompromisse eingehen. Wenn der eine es eher bunt und... - [Sparen statt Konsumfest? Wie wir die Feiertage für unsere Finanzen nutzen können.](https://www.queen-all.com/2022/12/19/sparen-statt-konsumfest-wie-wir-die-feiertage-fuer-unsere-finanzen-nutzen-koennen/): Rund um Weihnachten denkt ja jeder erst mal an Geschenke und leckeres Essen. Dazu noch Weihnachtsmarktbesuche und andere gesellige Zusammentreffen.... - [Wo sehen Sie sich in 5 Jahren – Fragen, die wir uns nicht nur im Bewerbungsgespräch stellen (lassen) sollten](https://www.queen-all.com/2022/12/12/wo-sehen-sie-sich-in-5-jahren-fragen-die-wir-uns-nicht-nur-im-bewerbungsgespraech-stellen-lassen-sollten/): Meine Job bringt es mit unter anderem sich, dass ich regelmäßig sehr viele Fragen an ganz unterschiedliche Menschen richten darf.... - [Minimalistische Weihnachtsbäckerei](https://www.queen-all.com/2022/12/09/minimalistische-weihnachtsbaeckerei/): Ich habe ja einen Heidenrespekt vor all denen, die vor Weihnachten gefühlt 1000 verschiedene Sorten Plätzchen backen. Mal abgesehen davon,... - [Vorher, Nachher – ein Kraftakt](https://www.queen-all.com/2022/12/05/vorher-nachher-ein-kraftakt/): Irgendwann kommt ein Punkt, an dem es kippt. Von „Das kann man ja noch brauchen“ zu „Keine Ahnung, wofür das... - [24 Türchen [Irr-]Sinn](https://www.queen-all.com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/): Was ist das eigentlich mit den Adventskalendern? ! Früher gab es so einen ganz einfachen Kalender mit 24 kleinen Stückchen... - [Von 0 auf 180 - Bombenstimmung](https://www.queen-all.com/2022/11/21/von-0-auf-180-was-treibt-dich-an/): Wir alle kennen das. In bestimmten Situationen oder bei bestimmten Aussagen sind wir sofort auf 180 und sehen Rot. Oft... - [Der Countdown läuft - Geschenke für jedes Budget](https://www.queen-all.com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/): Glücklich, wer sich frei von sämtlichen Verpflichtungen gemacht hat. Gerade an den Feiertagen, auf die wir uns ja freuen und... - [Persönliche Entwicklung durch Yoga](https://www.queen-all.com/2022/11/10/persoenliche-entwicklung-durch-yoga/): Ich darf mich heute sehr glücklich schätzen, dass sich Julia von einfachfreileben die Zeit genommen hat, einen Gastartikel für meinen... - [Schokolade, die nicht dick macht](https://www.queen-all.com/2022/11/07/schokolade-die-nicht-dick-macht/): In ihrer Blogparade stellt Julia von einfach frei leben die wirklich sehr spannende Frage „Wie wollen wir leben? “. Während... - [Bin ich schon Alteisen – oder doch Goldgrube?](https://www.queen-all.com/2022/11/03/bin-ich-schon-alteisen-oder-doch-goldgrube/): Mia Brummer fragt in ihrer Blogparade „für was sind Frauen ab 50 überhaupt noch gut? “. Wow, da ist mir... - [Was ich mit 1 Million Euro machen würde](https://www.queen-all.com/2022/10/31/was-ich-mit-1-million-euro-machen-wuerde/): Nadine von Coasting to FIRE fragt in ihrer Blogparade „Was würdest du mit 1 Million Euro machen? “ Ich glaube,... - [Wer bin ich ohne meine Dinge?](https://www.queen-all.com/2022/10/28/wer-bin-ich-ohne-meine-dinge/): Loslassen ist ja so ein Buzzword, alles soll gehen. Schlechte Gedanken und Gefühle sollen wir gehen lassen, ToDo-Listen um unwichtige... - [Tod dem Nippes!](https://www.queen-all.com/2022/10/24/tod-dem-nippes/): Die Rechnung geht kinderleicht, je weniger ich in meinem Haushalt horte, desto weniger muss ich pflegen, aufräumen und putzen. Ein... - [Was kostet Kein Kind](https://www.queen-all.com/2022/10/17/was-kostet-kein-kind/): Oft werden die Kosten kalkuliert, die man veranschlagen muss, wenn man ein Kind versorgen muss (ich staune bei Bekannten schon... - [Wenn der gesunde Menschenverstand aussetzt](https://www.queen-all.com/2022/10/10/herzkreis-what-the-f/): Da stöbert man durch interessante Artikel im Internet, denkt sich nichts Böses und dann stößt man auf DAS Utopia –... - [Dinge, die du tun solltest, wenn du gerne putzt](https://www.queen-all.com/2022/10/03/dinge-die-ihr-tun-solltet-wenn-ihr-gerne-putzt/): Eingefleischte Minimalisten schwärmen ja immer wieder gerne davon, wie schnell doch die alltägliche Putzroutine geht, wenn man weniger Krempel hat.... - [Kleine Veränderungen, große Erfolge](https://www.queen-all.com/2022/09/26/kleine-veraenderungen-grosse-erfolge/): Der Mensch ist typischerweise ein echtes Gewohnheitstier. Veränderungen machen uns generell erst einmal Angst. Das passiert meist unbewusst und oft... - [Es geht wieder los](https://www.queen-all.com/2022/09/25/es-geht-wieder-los/): Gefühlt hat das Jahr gerade erst begonnen, schon neigt es sich wieder dem Ende zu. Die Tage werden wieder kürzer... - [DIY-Trend – teuer selbst gemacht](https://www.queen-all.com/2022/09/19/diy-trend-teuer-selbst-gemacht/): Mittlerweile gibt es ja so ziemlich für alles eine bzw. unendlich viele DIY-Anleitungen im Netz. Egal, ob es sich um... - [Finanzpsychologie – so leicht bist du manipulierbar](https://www.queen-all.com/2022/09/12/finanzpsychologie-von-ankern-wein-und-hoehlenmenschen/): Von wegen Zahlen, Daten, Fakten. Das Thema Geld ist durchaus ein emotionales, auch wenn wir das oft gar nicht bewusst... - [Bücher, die ihr unbedingt gelesen haben müsst](https://www.queen-all.com/2022/09/05/buecher-die-ihr-unbedingt-gelesen-haben-muesst/): Also – ich liebe ja Listen mit Buchempfehlungen. Allerdings kaufe ich kaum eines dieser Bücher am Ende wirklich. Das mag... - [Flohmarkt - Schnäppchenparadies oder Zeitverschwendung?](https://www.queen-all.com/2022/08/29/flohmarkt-ueberfluessiger-zeitvertreib/): Aufgrund der unverhofften Verkettung glücklicher wie unglücklicher Ereignisse habe ich mich an einem Samstagvormittag sehr früh in der Großstadt auf... - [Sommer, Sonne, Schweißgeruch](https://www.queen-all.com/2022/08/25/sommer-sonne-schweissgeruch/): Kaum klettern die Temperaturen steigt auch das Risiko für unerwünschte Geruchsbelästigung. Besonders erfreulich (nicht! ) ist das in öffentlichen Verkehrsmitteln... - [Kreativ auf Kommando – aber klar doch…](https://www.queen-all.com/2022/08/22/kreativ-auf-kommando-aber-klar-doch/): „Sei doch einfach mal kreativ und mach mir bis heute Abend einen Lösungsvorschlag! “ So oder so ähnlich haben wir... - [Ich mach mich nackig](https://www.queen-all.com/2022/08/15/ich-mach-mich-nackig/): Nicht das, was ihr denkt! Natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn ich sammle Punkte. Meine Daten sind wertvoll, ein begehrtes... - [Menschen aussortieren](https://www.queen-all.com/2022/08/08/menschen-aussortieren/): Was im ersten Moment hart klingt ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess im Leben. Die wenigsten pflegen noch im hohen... - [Teures Pipi](https://www.queen-all.com/2022/08/01/teures-pipi/): Wer im Supermarkt oder in der Drogerie ein bisschen Langeweile hat, kann sich in der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel mal durch... - [Staycation – Urlaub für Daheimgebliebene](https://www.queen-all.com/2022/07/25/staycation-urlaub-fuer-daheimgebliebene/): Sommer und Urlaub gehören für viele untrennbar zusammen. Nicht nur bei Familien, die an die Schulferien gebunden sind. Fast jeder... - [Eins raus - eins bleibt](https://www.queen-all.com/2022/07/21/eins-raus-eins-bleibt/): Wenn man mal eine Weile etwas minimalistisch unterwegs ist und generell nicht so gerne auf Shopping-Tour geht zeigt sich das... - [Souvenirs – Konsumsünden im Urlaub](https://www.queen-all.com/2022/07/18/souvenirs-konsumsuenden-im-urlaub/): Der Sommer, egal wie gut oder schlecht das Wetter mitspielt, ist und bleibt die klassische Reisezeit. Und ganz egal, wo... - [Freiwillige Steuererklärung oder freiwillig Geld verschenken?](https://www.queen-all.com/2022/07/11/freiwillige-steuererklaerung-oder-geld-verschenken/): Einmal im Jahr schließe ich mich im Büro ein und parke meinen Mann vor seiner Playstation. Der Grund hierfür? Ich... - [5 Dinge, die wir uns von erfolgreichen Narzissten abschauen sollten](https://www.queen-all.com/2022/07/04/5-dinge-die-wir-uns-von-erfolgreichen-narzissten-abschauen-sollten/): Immer wieder erlebt man, wie einem jemand trotz völliger Ahnungslosigkeit mit maßloser Selbstüberzeugung die Welt erklären will. Doch wie kommt... - [Seelenanker - Dinge, die ich niemals ausmiste](https://www.queen-all.com/2022/06/27/seelenanker-dinge-die-ich-niemals-ausmiste/): Immer wieder ließt man von Menschen, die sich rigoros von allen nicht notwendigen Dingen getrennt haben und deren gesamter physischer... - [Wie du die Kontrolle über dein Konsumverhalten behältst](https://www.queen-all.com/2022/06/20/wie-du-die-kontrolle-ueber-dein-konsumverhalten-behaeltst/): Eins rein – eins raus Die Menge der Kleidung ist einerseits durch die Größe des Kleiderschrankes limitiert. Aber wenn man... - [Die 5 häufigsten Fehler bei der Ermittlung der Lebenshaltungskosten](https://www.queen-all.com/2022/06/13/die-5-haeufigsten-fehler-bei-der-ermittlung-der-lebenshaltungskosten/): Am Anfang jeder guten Finanzplanung steht die Ermittlung der laufenden Kosten. Denn nur wenn ich weiß, wo ich stehe, kann... - [Aus dem Nähkästchen geplaudert](https://www.queen-all.com/2022/06/09/aus-dem-naehkaestchen-geplaudert/): Vor einiger Zeit ist bei mir nach langem Überlegen eine Nähmaschine eingezogen. Für jemanden, der lieber weniger Dinge zu Hause... - [Eine positive Lebenseinstellung als Überlebensstrategie](https://www.queen-all.com/2022/06/06/eine-positive-lebenseinstellung-als-ueberlebensstrategie/): Oder anders gesagt, wie mich ein liebevoller Blick auf die Welt davon abhält, im Alltag durchzudrehen und Amok zu laufen.... - [Finanzieller Extremsport](https://www.queen-all.com/2022/05/30/finanzieller-extremsport/): Manchmal gibt es Wünsche, von denen man sich nie träumen ließ, dass man sie mal verwirklichen könnte. Wenn man dann... - [Weichgespült im Ratgeber-Dschungel](https://www.queen-all.com/2022/05/23/weichgespuelt-im-ratgeber-dschungel/): Schon von klein auf wird uns eingetrichtert, dass wir bestimmte Dinge tun oder lassen sollen, um erfolgreich im Leben zu... - [Die Regenschirm-Methode für entspanntere Flugreisen](https://www.queen-all.com/2022/05/16/die-regenschirm-methode-fuer-entspanntere-flugreisen/): Wir alle kennen das. Wenn man vorsorglich einen Regenschirm mitschleppt, regnet es (meist) nicht. Wie mit dem Regenschirm ist es... - [Ein kleiner grüner Daumen](https://www.queen-all.com/2022/05/12/ein-kleiner-gruener-daumen/): Die ersten Toten sind leider schon zu beklagen. Ein paar Ableger habe ich wegen des guten Lichts in einem wenig... - [Kleiderschrank aussortieren – radikal, einfach und endgültig](https://www.queen-all.com/2022/05/09/kleiderschrank-aussortieren-radikal-einfach-und-endgueltig/): Wenn wir uns jeden Morgen vor dem vollen Kleiderschrank fragen, was wir nur anziehen sollen, ist es vielleicht an der... - [Grübelei nachts um drei](https://www.queen-all.com/2022/05/02/gruebelei-nachts-um-drei/): Fast jeder kennt das, einige besser als andere. Gemeint ist die Situation, in der wir nachts wach im Bett liegen... - [Strich für Strich zu mehr Me-Time](https://www.queen-all.com/2022/04/28/strich-fuer-strich-zu-mehr-me-time/): Einigen wird ja ein besonderes Talent attestiert was den Umgang mit Zeichenstift und Papier angeht. Das mag in manchen Fällen... - [Kleine und große Konsumsünden – wie ich mein Geld [nicht] loswerde](https://www.queen-all.com/2022/04/25/kleine-und-grosse-konsumsuenden-wie-ich-mein-geld-nicht-loswerde/): Alles wird teurer. Das war schon immer so und wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Im Moment geht es... - [Decision Fatigue – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung](https://www.queen-all.com/2022/04/18/decision-fatigue-keine-entscheidung-ist-auch-eine-entscheidung/): Wie leben in einer Zeit der grenzenlosen Möglichkeiten. Egal, ob es um die Wahl der passenden Berufs oder nur um... - [Ein schwerwiegendes Hobby – mit Beton kreativ austoben](https://www.queen-all.com/2022/04/14/ein-schwerwiegendes-hobby-mit-beton-kreativ-austoben/): Nachdem ich meine Spielereien mit Epoxidharz/Resin nach kurzer Zeit eingestellt habe, bin ich über das Thema Kreativ-Beton gestoßen. Keine Ahnung,... - [Mit Budget und Haushaltsbuch zu bewussterem Konsum](https://www.queen-all.com/2022/04/11/mit-budget-und-haushaltsbuch-zu-bewussterem-konsum/): Lange Zeit war ich der Meinung, dass ich kein Haushaltbuch führen muss und ja auch ganz gut mit Geld umgehen... - [Wie uns die ökonomische Irrationalität beim Ausmisten sabotiert](https://www.queen-all.com/2022/04/04/wie-uns-die-oekonomische-irrationalitaet-beim-ausmisten-sabotiert/): Wer sich mit den Themen Minimalismus oder Ausmisten beschäftigt, der findet dazu viele verschiedene Ansätze und Anleitungen. Allen gemein ist... - [Mal eben eine Android App programmieren – einfacher als man denkt](https://www.queen-all.com/2022/03/31/mal-eben-eine-android-app-programmieren-einfacher-als-man-denkt/): Oft entsteht aus einer Beschäftigung eine neue Fragestellung. Besser gesagt, aus dem einen Hobby entsteht ein anderes. So hat auch... - [Frühjahrsputz – Reinemachen im verstaubten Oberstübchen](https://www.queen-all.com/2022/03/28/fruehjahrsputz-reinemachen-im-verstaubten-oberstuebchen/): Sobald die Tage wieder länger werden, scheint ein grenzenloser Putzzwang die Welt da draußen zu befallen. Da wird gewischt, gesaugt... - [Wie ich meinen Partner von ETFs und Aktien überzeugt habe (bäh, Teufelszeug)](https://www.queen-all.com/2022/03/21/wie-ich-meinen-partner-von-etfs-und-aktien-ueberzeugt-habe-baeh-teufelszeug/): Als ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe, war unser beider finanzielle Situation sagen wir mal eingeschränkt. Entsprechend des Alters und... - [Ein kleiner Trick, um das Beste aus Menschen herauszuholen](https://www.queen-all.com/2022/03/14/ein-kleiner-trick-um-das-beste-aus-menschen-herauszuholen/): Jeder von uns hat sie schon erlebt und die meisten haben sie tatsächlich schon angewendet. Es geht um die selbsterfüllende... - [DIY-Badreiniger – gut für die Umwelt und den Geldbeutel](https://www.queen-all.com/2022/03/07/diy-badreiniger-gut-fuer-die-umwelt-und-den-geldbeutel/): Immer wieder stolpert man auf einschlägigen Seiten (wie z. B. Utopia oder Smarticular) über das Thema Haushalt und im speziellen... - [Winterdepression – Nachrichtendepression](https://www.queen-all.com/2022/03/01/winterdepression-nachrichtendepression/): Februar, es ist trotz Sonnenschein eiskalt, der Winter scheint nicht enden zu wollen. 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Denn womit man sich... - [Das liebe Geld – wo fange ich nur an?](https://www.queen-all.com/2022/01/23/das-liebe-geld-wo-fange-ich-nur-an/): Die eigenen Finanzen sind ein spannendes Thema und auch wenn man am Anfang noch nicht so den „riesigen Durchblick“ hat,... - [Mehr Fokus durch Minimalismus](https://www.queen-all.com/2022/01/09/mehr-fokus-durch-minimalismus/): Wer wie ich ständig neue Ideen hat und Informationen verschlingt wie Schokoladenkekse, hat natürlich eine riesige Wunschliste. Früher kam ich... - [Wie man Seeungeheuer besiegt](https://www.queen-all.com/2022/01/07/wie-man-seeungeheuer-besiegt/): Am Anfang war das Misstrauen, die Angst vor dem Unbekannten und ehrlicherweise auch die sehr gemütliche Komfortzone. Wie so ziemlich... - [DIY – Festes Shampoo](https://www.queen-all.com/2022/01/04/diy-festes-shampoo/): Über meinen Forscherdrang bin auch auf das Thema Nachhaltigkeit gekommen. Da ist neben der Küche natürlich das Badezimmer eine große... - [(K)ein grüner Daumen](https://www.queen-all.com/2022/01/02/kein-gruener-daumen/): Angesichts der Pläne, nächstes Jahr im Sommer in unser eigenes neues Haus mit großem Garten einzuziehen, hat sich ein neues... - [Resin / Epoxidharz](https://www.queen-all.com/2022/01/01/resin-epoxidharz/): Da hat mich mal wieder die Begeisterung gepackt. Beim Scrollen durch endlosen Unsinn bin ich über ein Video gestolpert, in... - [Stock Fotos](https://www.queen-all.com/2021/12/28/stock-fotos/): Was soll ich sagen, das war nun wirklich eines der erfolglosesten Unterfangen von allen. Mein Mann träumte schon seit Jahren... --- # # Detailed Content ## Seiten ### Finde deine Antreiber - Published: 2022-10-16 - Modified: 2022-10-16 - URL: https://www.queen-all.com/finde-deine-antreiber/ --- ### Meine Leseecke [Blogroll] - Published: 2022-07-17 - Modified: 2025-04-21 - URL: https://www.queen-all.com/meine-leseliste/ Ganz nach dem Motto "Lesen bildet" stelle ich euch an dieser Stelle meine Lieblingsblogs vor. Neue Inhalte habe ich früher hauptsächlich über die Seiten Minimalismus Blogroll und Finanzblogroll gefunden. Heute schaue ich vor allem, wer auf anderen Blogs kommentiert um meine kleine Lesewelt weiter wachsen zu lassen. Denn da wir bekanntlich oft in unserer eigenen kleinen Blase leben, kann es ungemein bereichernd sein, mal über den Tellerrand zu spicken. Für alle, die ebenso gerne wie ich stöbern, hier mal eine Liste meiner aktuellen Bloglieblinge. Queen All Lieblingsblogs Absolut ehrlich Bahnwärterhäuschen Bestatterweblog Britta Langhoff Design by gutschi Digital Diary Dragonfly Einfach bewusst Einfach Garten Farbwunder Flotte Feder Fran-tastic! Frau Frieda Frau Hummel bloggt Fräulein Ordnung Frei-mutig Gabi Raeggel getmad Günstig gärtnern haldewitzka Heldenhaushalt Horizont-Blog Life with a glow Marita Eckmann Melody Jacob Meyrose miteigenenhaenden Nina Gold nömix Ron Volant Sinnlos reisen Texterella Textrebell Tinaspinkfriday Wo ist Philipp --- ### Kontakt - Published: 2022-01-01 - Modified: 2022-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/ Impressum Cookie Richtlinie EU Datenschutzerklärung --- ### Cookie-Richtlinie (EU) - Published: 2022-01-01 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/cookie-richtlinie-eu/ --- ### Über ... - Published: 2021-12-28 - Modified: 2022-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/ueber/ Wer hier schreibt? Eine Leseratte (wie langweilig, ich weiß), die alles verschlingt, was sie in die Finger bekommt. Bücher, Blogs, Zeitschriften... Hauptsache es gibt immer wieder spannenden Input. Und ab sofort gibt es jetzt auch Output. Ich liebe es, mich in unbekannte Dinge einzuarbeiten und lasse neue Herausforderung nicht gerne warten.  Manche nennen es sprunghaft, ich würde eher behaupten, ich bin sehr begeisterungsfähig. Vielfach begabt aber manchmal wenig ausdauernd ... sobald es nichts mehr zu entdecken gibt. Und doch gibt es ein paar Bereiche, in denen für mich keine Langeweile aufkommt. Spannend finde ich so ziemlich alle Themen rund um Finanzen und Minimalismus und persönliche Weiterentwicklung. Wobei ich mit den spirituellen Ansätzen nichts anfangen kann. Aber jedem das seine. Was dich hier erwartet: ein buntes Sammelsurium aus meinem Leben. Ehrliche Geschichten über umgesetzte aber auch über fehlgeschlagene Projekte. Einblicke in Themen, die mich begeistern und/oder bewegen. Einige geistige Ergüsse zu meinen Lieblingsthemen und wie ich aus all den vielen Erfahrungen im Leben das Beste für mich und mein Leben herausziehe. Auch wenn ich mich oft so gar nicht kreativ fühle zieht sich die Kreativität wie ein roter Faden durch meinen nicht ganz geradlinigen Lebenslauf. Und so kann ich ihr an dieser Stelle hoffentlich freien Lauf lassen. Wer auch immer sich hierher verirrt – ich hoffe, ihr habt ein bisschen Spaß beim Lesen. --- ### Impressum - Published: 2021-12-28 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/kontakt/ Impressum Angaben gemäß § 5 TMG Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Vertreten durch:Vanessa Strauch Kontakt:Telefon: 0176-24247051E-Mail: kontakt@queen-all. com Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Haftungsausschluss:Haftung für InhalteDie Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. 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Die verwendeten Begriffe sind nicht geschlechtsspezifisch. Stand: 1. Januar 2022 Inhaltsübersicht Einleitung Verantwortlicher Übersicht der Verarbeitungen Maßgebliche Rechtsgrundlagen Sicherheitsmaßnahmen Übermittlung von personenbezogenen Daten Datenverarbeitung in Drittländern Löschung von Daten Einsatz von Cookies Geschäftliche Leistungen Bereitstellung des Onlineangebotes und Webhosting Blogs und Publikationsmedien Kontakt- und Anfragenverwaltung Newsletter und elektronische Benachrichtigungen Webanalyse, Monitoring und Optimierung Affiliate-Programme und Affiliate-Links Änderung und Aktualisierung der Datenschutzerklärung Rechte der betroffenen Personen Begriffsdefinitionen Verantwortlicher Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald E-Mail-Adresse: kontakt@queen-all. com Übersicht der Verarbeitungen Die nachfolgende Übersicht fasst die Arten der verarbeiteten Daten und die Zwecke ihrer Verarbeitung zusammen und verweist auf die betroffenen Personen. Arten der verarbeiteten Daten Bestandsdaten Zahlungsdaten Kontaktdaten Inhaltsdaten Vertragsdaten Nutzungsdaten Meta-/Kommunikationsdaten Kategorien betroffener Personen Kunden Interessenten Kommunikationspartner Nutzer Geschäfts- und Vertragspartner Zwecke der Verarbeitung Erbringung vertraglicher Leistungen und Kundenservice Kontaktanfragen und Kommunikation Sicherheitsmaßnahmen Direktmarketing Reichweitenmessung Büro- und Organisationsverfahren Affiliate-Nachverfolgung Verwaltung und Beantwortung von Anfragen Feedback Profile mit nutzerbezogenen Informationen Bereitstellung unseres Onlineangebotes und Nutzerfreundlichkeit Maßgebliche Rechtsgrundlagen Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht der Rechtsgrundlagen der DSGVO, auf deren Basis wir personenbezogene Daten verarbeiten. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass neben den Regelungen der DSGVO nationale Datenschutzvorgaben in Ihrem bzw. unserem Wohn- oder Sitzland gelten können. Sollten ferner im Einzelfall speziellere Rechtsgrundlagen maßgeblich sein, teilen wir Ihnen diese in der Datenschutzerklärung mit. Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a. DSGVO) - Die betroffene Person hat ihre Einwilligung in die Verarbeitung der sie betreffenden personenbezogenen Daten für einen spezifischen Zweck oder mehrere bestimmte Zwecke gegeben. Vertragserfüllung und vorvertragliche Anfragen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. b. DSGVO) - Die Verarbeitung ist für die Erfüllung eines Vertrags, dessen Vertragspartei die betroffene Person ist, oder zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen erforderlich, die auf Anfrage der betroffenen Person erfolgen. Rechtliche Verpflichtung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. c. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung erforderlich, der der Verantwortliche unterliegt. Berechtigte Interessen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. f. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Wahrung der berechtigten Interessen des Verantwortlichen oder eines Dritten erforderlich, sofern nicht die Interessen oder Grundrechte und Grundfreiheiten der betroffenen Person, die den Schutz personenbezogener Daten erfordern, überwiegen. Zusätzlich zu den Datenschutzregelungen der Datenschutz-Grundverordnung gelten nationale Regelungen zum Datenschutz in Deutschland. Hierzu gehört insbesondere das Gesetz zum Schutz vor Missbrauch personenbezogener Daten bei der Datenverarbeitung (Bundesdatenschutzgesetz – BDSG). Das BDSG enthält insbesondere Spezialregelungen zum Recht auf Auskunft, zum Recht auf Löschung, zum Widerspruchsrecht, zur Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten, zur Verarbeitung für andere Zwecke und zur Übermittlung sowie automatisierten Entscheidungsfindung im Einzelfall einschließlich Profiling. Des Weiteren regelt es die Datenverarbeitung für Zwecke des Beschäftigungsverhältnisses (§ 26 BDSG), insbesondere im Hinblick auf die Begründung, Durchführung oder Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen sowie die Einwilligung von Beschäftigten. Ferner können Landesdatenschutzgesetze der einzelnen Bundesländer zur Anwendung gelangen. Sicherheitsmaßnahmen Wir treffen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben unter Berücksichtigung des Stands der Technik, der Implementierungskosten und der Art, des Umfangs, der Umstände und der Zwecke der Verarbeitung sowie der unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten und des Ausmaßes der Bedrohung der Rechte und Freiheiten natürlicher Personen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten. Zu den Maßnahmen gehören insbesondere die Sicherung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten durch Kontrolle des physischen und elektronischen Zugangs zu den Daten als auch des sie betreffenden Zugriffs, der Eingabe, der Weitergabe, der Sicherung der Verfügbarkeit und ihrer Trennung. Des Weiteren haben wir Verfahren eingerichtet, die eine Wahrnehmung von Betroffenenrechten, die Löschung von Daten und Reaktionen auf die Gefährdung der Daten gewährleisten. Ferner berücksichtigen wir den Schutz personenbezogener Daten bereits bei der Entwicklung bzw. Auswahl von Hardware, Software sowie Verfahren entsprechend dem Prinzip des Datenschutzes, durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen. Übermittlung von personenbezogenen Daten Im Rahmen unserer Verarbeitung von personenbezogenen Daten kommt es vor, dass die Daten an andere Stellen, Unternehmen, rechtlich selbstständige Organisationseinheiten oder Personen übermittelt oder sie ihnen gegenüber offengelegt werden. Zu den Empfängern dieser Daten können z. B. mit IT-Aufgaben beauftragte Dienstleister oder Anbieter von Diensten und Inhalten, die in eine Webseite eingebunden werden, gehören. In solchen Fall beachten wir die gesetzlichen Vorgaben und schließen insbesondere entsprechende Verträge bzw. Vereinbarungen, die dem Schutz Ihrer Daten dienen, mit den Empfängern Ihrer Daten ab. Datenverarbeitung in Drittländern Sofern wir Daten in einem Drittland (d. h. , außerhalb der Europäischen Union (EU), des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)) verarbeiten oder die Verarbeitung im Rahmen der Inanspruchnahme von Diensten Dritter oder der Offenlegung bzw. Übermittlung von Daten an andere Personen, Stellen oder Unternehmen stattfindet, erfolgt dies nur im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben. Vorbehaltlich ausdrücklicher Einwilligung oder vertraglich oder gesetzlich erforderlicher Übermittlung verarbeiten oder lassen wir die Daten nur in Drittländern mit einem anerkannten Datenschutzniveau, vertraglichen Verpflichtung durch sogenannte Standardschutzklauseln der EU-Kommission, beim Vorliegen von Zertifizierungen oder verbindlicher internen Datenschutzvorschriften verarbeiten (Art. 44 bis 49 DSGVO, Informationsseite der EU-Kommission: https://ec. europa. eu/info/law/law-topic/data-protection/international-dimension-data-protection_de). Löschung von Daten Die von uns verarbeiteten Daten werden nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben gelöscht, sobald deren zur Verarbeitung erlaubten Einwilligungen widerrufen werden oder sonstige Erlaubnisse entfallen (z. B. wenn der Zweck der Verarbeitung dieser Daten entfallen ist oder sie für den Zweck nicht erforderlich sind). Sofern die Daten nicht gelöscht werden, weil sie für andere und gesetzlich zulässige Zwecke erforderlich sind, wird deren Verarbeitung auf diese Zwecke beschränkt. D. h. , die Daten werden gesperrt und nicht für andere Zwecke verarbeitet. Das gilt z. B. für Daten, die aus handels- oder steuerrechtlichen Gründen aufbewahrt werden müssen oder deren Speicherung zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen oder zum Schutz der Rechte einer anderen natürlichen oder juristischen Person erforderlich ist. Unsere Datenschutzhinweise können ferner weitere Angaben zu der Aufbewahrung und Löschung von Daten... --- ## Beiträge ### Mysterium Handtasche > Nur als Deko oder Überlebensausrüstung, lästiges Anhängsel oder praktischer Alltagsbegleiter - die Handtasche ist fast immer dabei. - Published: 2025-04-28 - Modified: 2025-04-25 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/28/mysterium-handtasche/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Handtasche, Minimalismus Sie gilt als Sperrgebiet, erweiterter Kleider- und Badezimmerschrank oder Notfallkoffer und ist häufig Zielscheibe kleinerer Sticheleien – die Handtasche, unser täglicher Begleiter. Wobei sie immer häufiger Konkurrenz erlebt. Einerseits durch lässige Alternativen wie Rucksäcke, Stoffbeutel und Bauchtaschen, die jetzt eigentlich ganz hip als „Cross-Body-Bag“ neu interpretiert werden. Andererseits finden viele Gegenstände, die vorher in unserer Handtasche Asyl ersucht haben, heute ein Plätzchen in der Herrenhandtasche. Wobei letztere oft noch schief belächelt wird. Vor allem von Neandertalern wie meinem, der sich niemals nicht (! ! ! ) mit einer Handtasche aus dem Haus wagen würde. Immerhin fürchtet er nicht, dass ihm instantan der Arm abfallen würde, wenn er das meinige Exemplar mal kurz halten soll. Auch das habe ich bei Männern schon erlebt. Eigentlich trage ich selbst die Handtasche auch nicht gerade mit Begeisterung mit mir herum. Die Lösung ist so naheliegend wie nicht umsetzbar. Die wenigen Dinge, die ich in meiner Freizeit mit mir herumtrage (Geldbeutel, Smartphone) ließen sich wunderbar auf Hosentaschen verteilen. Wenn diese nur groß genug wären. Manchmal glaube ich, dass die Designer für Damenkleidung mit der Handtaschenlobby unter einer Decke stecken. Obwohl ich darauf achte, dass neue Hosen und Jacken mit Taschen ausgerüstet sind, sind diese fast immer viel zu klein, sodass ich am Ende doch eine Handtasche brauche. Und kaum habe ich mich in mein Schicksal ergeben, kommt auch schon die Frage, ob denn darin noch Platz für die Lesebrille sei. Und ein Feuerzeug, und... (so viel zur Herrenhandtasche). Am allerliebsten verstaue ich meine Habseligkeiten in tiefen Kleidungstaschen, die allerdings lediglich der Wintermantel in ausreichender Größe anbietet. Und den trage ich wiederum nur ungern, geht er doch mit eisigen Temperaturen einher. Mit dem Frühling beginnt für mich also auch wieder die unfreiwillige Handtaschensaison. Denn selbst wenn die Kleidung erfreulich große Taschen hat, so würde das Gewicht von Smartphone und Geldbeutel dafür sorgen, dass mir die leichten Hosen glatt davon rutschen würden – und wer steht schon gerne unten ohne da! Immerhin spielt mir der Bauchtaschentrend in die Karten. Was früher als untragbarer Opi-Look galt, ist heute queer getragen ein gesellschaftlich akzeptierter Trend. Das juckt mich zwar nicht weiter, führt aber dazu, dass zwischenzeitlich ganz ansehnliche Exemplare zu erstehen sind. Mit meinen bescheidenen Nähkünsten wäre es schade um das Material, wenn ich mich an einer Eigenkreation versuchen würde. Immerhin habe ich eine Stofftasche mittels Verkleinerung zu einer lässigen Handtaschenvariante umbauen können – eines der wenigen „bunten“ Dinge in meinem Fundus. Zur bürountauglichen Minitasche umgebauter Stoffbeutel Apropos bunt – was Handtaschen angeht, ist die einheitlich dunkle Farbwahl nicht gerade hilfreich. Handtaschen werden ja gerne scherzhaft als schwarzes Loch bezeichnet – meine ist tatsächlich eines. Und wenn Innenfutter wie Inhalt schwarz sind, braucht es wortwörtlich Feingefühl, um das Objekt der Begierde zu ertasten. Bei Handy und Smartphone ist das gerade noch so zu schaffen, daher hängen wir die Messlatte im Arbeitsalltag lieber etwas höher. Sonst wäre es ja keine Herausforderung und die Handtasche würde ihrem Ruf in keinster Weise gerecht. Man füge also noch Autoschlüssel, Trinkflasche, Laptop (im Neopren-Überzieher), Headset und Maus (auch extra verpackt), Mitarbeiterausweis und ein kleines Etui für Krimskrams (Taschentücher, Nagelschere, Löffel, „Damenhygieneartikel“) hinzu. Damit ist der Schwierigkeitsgrad auf ein handtaschentaugliches Maß angehoben und die Daseinsberechtigung für eine „anständige“ Handtasche erfüllt. Mit gutem Zureden bekomme ich sogar noch eine Brotdose unter aber dann ist Schluss. Der begrenzte Stauraum sorgt immerhin dafür, dass sich nichts Unnötiges ansammelt und sogar der wenig handtaschenaffine Gatte durchaus beauftragt werden kann, mal eben kurz was aus dem berühmtberüchtigten schwarzen Loch zu angeln. Die einseitige Belastung ist eh nicht gut für den Rücken – ein Grund mehr, den Inhalt auf das Nötigste zu beschränken und gegebenenfalls mal kräftig auszumisten. Manchmal wäre etwas Abwechslung schon schön – Tina ist da ein leuchtendes Vorbild – aber ich weiß genau, dass ich am Ende entweder ganz ohne Anhängsel unterwegs bin oder auf Dauer eben doch wieder bei einem zu allem passenden schwarzen Klassiker lande. Langweilig? Nö, gar nicht. Und ich weiß im Gegensatz zu Wechseltaschen-Nutzerinnen (ja Fazi, ich meine dich ;-)) auch immer, wo ich meine sieben Sachen hab. Was ist mit euch – keine, eine oder viele? Manch eine(r) behauptet ja, ohne Handtasche wäre ein Outfit nicht vollständig... Und was schleppt ihr an Überlebensausrüstung so mit euch herum? --- ### Kreativitätsverweigerung > Im Garten mit grünen Monstern - Inspiration und Kreativität findet man wohl am leichtesten draußen. Und erden kann man sich da auch gleich. - Published: 2025-04-21 - Modified: 2025-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/21/kreativitaetsverweigerung/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Garten, Gartengestaltung, Hochbeet, Kräuterbeet, Kreativität, Pflanzen, Pflanzen teilen Phasenweise herrscht ein reges Treiben im Oberstübchen. Da sprudeln die Ideen nur so und vor lauter Einfällen weiß man kaum noch, wo zuerst anfangen. Und dann herrscht plötzlich gähnende Leere und obwohl ich Langeweile durchaus zu schätzen weiß, finde ich diese absolute Funkstille zwischen den Synapsen ziemlich frustrierend. Denn es ist ja nicht so, als hätte ich keine Lust zu schreiben. Der Alltag hat nur manchmal nicht sehr viel zu bieten außer – Alltag eben. Ein bisschen inspirierender Input wäre hilfreich, ist aber hin und wieder einfach Mangelware. Jetzt könnte man die Schuld natürlich ganz einfach bei sich selbst suchen, zu viel Arbeit, zu viel Social Media Internetgesurfe, zu wenig Kultur, zu wenig Schlaf und zu wenig (gesunde) Bewegung. Aber das wäre ja langweilig und nebenbei auch überhaupt nicht im Trend. Schuld sind doch grundsätzlich die anderen und sich dafür Ausreden einfallen zu lassen, ist sicherlich kreativer, als sich einfach mit der schnöden Realität zu begnügen. Andererseits gäbe es durchaus einige kreative Ideen, die auf ihre Umsetzung warten. Satzfragmente wollen zu Texten entwickelt werden. Die Kamera liegt einsatzbereit und doch sträflich missachtet griffbereit neben der Haustüre. Bauprojekte werden gedanklich gedreht und gewendet und gemeinschaftlich diskutiert. Und da ist es teilweise wirklich die Schuld anderer, dass all diese Dinge gerade auf der langen Bank geparkt sind. Wobei ‚Schuld‘ jetzt viel schlimmer klingt, als es ist. Denn auch wenn ich mir was Schöneres vorstellen kann, als alten Teppich zu entfernen und hinterher Fußbodenleisten zuzusägen, machen solche Gemeinschaftsprojekte trotz des Zeitaufwands durchaus auch Spaß. Das Frühlingswetter ist auch nicht ganz unschuldig an der aktuellen Kreativitätsflaute. Der Plan war ja, im April neue Pflanzen zu setzen und das Gießen in der Anwuchsphase der Natur zu überlassen. Nun ja, auch für die besten Pläne gibt es keine Erfolgsgarantie. Nebenbei will der Kompost noch umgelagert werden aber das lässt sich hervorragend prokrastinieren. Ich muss mich schließlich um den Pflanzennachwuchs kümmern. Und vielleicht küsst mich ja die Muse, wenn es darum geht, wo ich die Ableger der Erdbeerpflanzen hinsetzen könnte. Die schließen gerade Freundschaft mit einem Rosmarin und unterwandern den Thymian – was die Chancen erhöht, dass ein paar der Früchte tatsächlich für uns Menschlein abfallen. Und vor lauter Freude über den blühenden Rosmarin habe ich dann auch noch völlig verbummelt, ein paar schöne Fotos zu schießen. So wird das natürlich nichts mit der Kreativität! Wobei man die Beetgestaltung ja auch aus der Hand geben könnte. Manche Pflanzen suchen sich gerne selbst neuen Raum und das kann durchaus im Sinne des Gärtners sein. Es gibt aber auch Exemplare, die am liebsten die Welt- bzw. Gartenherrschaft an sich reißen würden und denen muss ich auch bei mir im Beet vehement Einhalt gebieten. Sonst wächst da bald nur noch Teppichthymian und Oregano – und dazwischen die besagten Erdbeeren. Die gestalterische Tätigkeit kommt also keinesfalls zu kurz, hat aber hin und wieder auch Ähnlichkeit mit einer Aggressionsbewältigungstherapie. Habe ich mich anfangs noch über jedes noch so zarte Blättchen gefreut, zerre ich mittlerweile eimerweise Ausläufer und Ableger aus der Erde. Fühlt sich zwar immer noch falsch an, aber offenbar kann wohl jedes Kraut auch zum Unkraut werden. So viel können wir gar nicht essen, um dieser enormen Wuchsfreudigkeit Herr zu werden. Manches sollte man sich vielleicht auch einfach nicht ins Beet holen. Ich liebe zwar den Duft von Zitronenmelisse, habe aber sämtliche gut gemeinten Ratschläge in den Wind geschlagen. Am Ende musste ich für das Ungetüm einen neuen Platz im Garten suchen. Ein Teil des Teppichthymians ist ebenfalls mit umgezogen und trotzdem konnte ich schon wieder einen halben Quadratmeter davon aus dem Kräuterbeet umverteilen. Warum haben wir eigentlich Gras gesät? ! Und kaum glaubt man, das eine grüne Monster besiegt zu haben, kommt das nächste um die Ecke. Auch der Estragon fühlt sich pudelwohl und der Schnittlauch scheint neue Größenrekorde aufstellen zu wollen. Immerhin haben wir von allem so reichlich, dass wir alles blühen lassen können. Die Bienen sollen ruhig auch ihren Anteil bekommen. Ich freue mich schon auf die hypnotische Entspannung, die aufkommt, wenn man den pelzigen Pollentransportern beim Herumwippen auf den Blüten zuschaut. Das belebt so ganz nebenbei auch die Kreativität. Wobei – offenbar reicht schon der Gedanke an den Garten, und die Schreiblust kehrt zurück. Jetzt braucht es nur noch ein paar Bilder und dank längerem Tageslicht hab ich das sogar noch hinbekommen! An Kräutern mangelt es nicht - kann man eigentlich eine Schnittlauch-Überdosis abbekommen? Ich frag für einen Freund... Überall finden sich bunte Tupfer Alles neue Ableger - die sind ziemlich mobil, wenn man sie lässt. Neuankömmling/Überraschungsgast - mal sehen, ob er sich hier einlebt. Vor drei Jahren waren das noch 10 cm kurze Stecklinge Die Zitronenmelisse hat Großes vor - hat jetzt schon 3/4 m Durchmesser und der Thymian legt auch gut vor Aus einem kleinen Ableger von Schwiegermama ist ein blaues Meer geworden --- ### Hansi, Irma und der Putzteufel > Von Katzenwäsche bis Großreinemachen, beim alljährliche Frühjahrsputz sind Sauberkeitsfanatiker und Putzteufel ganz in ihrem Element! - Published: 2025-04-14 - Modified: 2025-04-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/14/hansi-und-irma/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Frühjahrsmüdigkeit, Frühjahrsputz, Katzenwäsche, Ordnung, Putzteufel, Sauberkeitsfanatiker Voller Elan bin ich ins Jahr gestartet, die Vorfreude auf den Frühling war groß. Nun ist er da, heißersehnt und mit viel Sonnenschein. Die Bäume hüllen sich bereits in zartes Grün und überall blüht es. Für Allergiker muss diese Zeit ein Alptraum sein – für Sauberkeitsfanatiker auch. Wer einen Putzfimmel pflegt, legt seinen Frühjahrsputz auf genau diese Zeit. Dann darf man nämlich in wenigen Wochen nochmal ran. Für alle, die gerne Schwamm und Besen schwingen, dürften das paradiesische Zustände sein. Für mich eher nicht. Ich kann ja nicht behaupten, dass ich mich beim Saubermachen übernehmen würde. Wir halten den Aufwand gering und ich kann auch mal betriebsblind durchs Leben gehen. Wenn die Staubmäuse allerdings schon Namen wie Hansi und Irma bekommen, kann ich sie nicht mehr ignorieren. Aber das ist der ganz normale Alltagswahnsinn und hat mit Frühling nichts zu tun. So richtig Frühling kommt derweil auf, wenn die Temperaturen zur Tagesmitte hin schon an der Zwanzig-Grad-Marke kratzen. Da zieht es mich förmlich nach draußen, ob ich will oder nicht. Balkon und Terrasse werden wieder zum zweiten Wohnzimmer und Tisch und Stühle will ich dann zumindest einigermaßen sauber haben. Also ist für das Mobiliar schon mal eine Katzenwäsche angesagt. Was ja eigentlich irreführend ist. Mag ja sein, dass man eine Katze nicht groß waschen muss. Wenn man diese aber bei der Fellpflege beobachtet, ist das eine ganz schön ausdauernde Arbeit. Das, was ich da mit den Terrassenstühlen anstelle, ist nicht annähernd so gründlich. Erst, wenn die Farbe meiner Hosen jäh zu Gelb wechselt, ist die intensive Grundreinigung fällig. Zwischendrin beehrt uns bestimmt auch noch die eine oder andere Ladung Saharastaub, was zusammen mit ein paar sparsamen Regentropfen ein charakteristisches Tarnmuster auf allen Autos ergibt. Trotz dieser alljährlichen Kreativarbeit der Natur stehen Wochenende für Wochenende endlose Schlangen putzwütiger Autobesitzer an den Waschanlagen. Kaum glänzt die Blechkiste, verübt die Natur erneut hinterhältige Anschläge auf den hochglanzpolierten Lack. Ich bewundere die Unermüdlichkeit, mit der manch Autoliebhaber seinen fahrenden Untersatz immer wieder herausputzt. Ich schaue einmal im Jahr nach, ob sich unter all dem Dreck auch wirklich ein schwarzes Auto verbirgt. Wenn das geklärt ist, ist das Soll erfüllt. Ob man das schon als Frühjahrsputz durchgehen lassen kann? Und gilt das noch, wenn ich das erst Ende Mai erledige? Ach, die Fenster stehen ja auch noch aus – ich muss schließlich schauen, ob unsere sehr reinlichen Nachbarn wieder ihr Haus absaugen. Andererseits ist Privatsphäre ja auch ganz nett und da wären ungeputzte Fenster klar ein Vorteil. Die Gefahr, gegen die geschlossene Terrassentüre zu laufen, wäre ebenfalls wesentlich geringer. Ach ja, aus Vogelschutzgründen sind klare Scheiben natürlich auch problematisch. Ist zwar hier kein Thema aber als Ausrede funktioniert es trotzdem hervorragend. Die Fenster können wir also erst putzen, wenn sämtlicher Vogelnachwuchs zu sicheren Flugverkehrsteilnehmern ausgebildet wurde. Bis dahin hat sich dann hoffentlich auch die Frühjahrsmüdigkeit so weit verzogen, dass die Motivation fürs gemeinschaftliche Feudeln ausreicht. Von dem anfänglichen Elan ist nämlich nicht mehr viel übrig. Es ist schon erstaunlich, wie erschöpft man sich bei einer simplen Erkältung fühlen kann. Und kaum ist diese ausgestanden, füllt sich der Kalender mit allerlei Terminen und Verpflichtungen. Für Schreibtischtäter ist Renovierungs- und Umzugssupport ähnlich zehrend, wie Kraftsport – allerdings mit völlig überzogenen Sporteinheiten und irgendwie einseitiger Belastung. Wenn mir jetzt einer mit Frühjahrsputz kommt, kann ich wortwörtlich nur müde lächeln. Das überlasse ich mal ganz entspannt der Natur, die sich tatsächlich ganz frisch herausputzt. Der eigene Haushalt ist zum Glück pflegeleicht. In Zeiten, in denen man den langen Winter kuschelig unter einem Dach mit dem wärmenden Vieh verbracht hat, mag es ja durchaus Anlass zum Großreinemachen gegeben haben. Statt eines Staubsaugers war noch Teppich klopfen angesagt – und niemand wäre auf die Idee gekommen, ebendiesen fest zu verkleben (und den zu entfernen ist eine echte Herausforderung, so viel zum Renovierungssupport... ). Heute könnte man sich schon fragen, was man im Winter nicht sowieso sauber hält, dass es überhaupt noch einen Frühjahrsputz braucht. An mir ist sicher kein Putzteufel verloren gegangen und nachdem also Hansi und Irma (die Staubmäuse, ihr erinnert euch) eingefangen waren, hab ich den Frühling lieber mit einer Tasse Kaffee in der Sonne genossen. Die letzten Tage hat sie uns ja reichlich verwöhnt, jetzt darf es gerne auch mal wieder regnen. Und zwar so richtig! Das Auto will schließlich auch mal wieder entstaubt werden. Aber Spaß beiseite, die Natur freut sich über jeden Tropfen Wasser und ich auch! --- ### Wohnst du noch…? > Wie viel Platz darf ein Mensch brauchen - und wer legt das fest? Während wir immer mehr werden bleibt der Wohnraum begrenzt. - Published: 2025-04-07 - Modified: 2025-04-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/07/wohnst-du-noch/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Anlageprodukt, Eigenheim, Finanzen, Immobilien, Käfigmenschen, TinyHouse, Traumhaus, Wohnen, Wohnraumknappheit, Wohnungsneid, Wohnungsnot Wer keine Miete zahlt, fliegt raus. Also zumindest bei uns zu Hause. Das heißt, dass alles, was mehr als zwei Beine hat, wieder vor die Türe gesetzt wird. Und auch, wenn ich nicht wirklich an Karma glaube (aber die Idee schön finde), findet sich der ungebetene Besuch zwar unfreiwillig, aber doch unversehrt im Garten wieder. Dabei hätten wir genug Wohnraum, es ist geradezu luftig hier. Zumindest im Vergleich zu den engen Röhren in den Insektenhotels. Angesichts des akuten Mangels an bezahlbarem Wohnraum wäre manch einer womöglich schon eine ähnlich kleine Behausung heilfroh. In vielen Städten gehen Grundstücks- wie Mietpreise durch die Decke und wer nicht raus aufs Land will oder kann, konkurriert mit vielen anderen um wenige Ressourcen. Ja, mein Mann und ich wohnen gerne am A... Ende der Welt. Es ist ein für uns funktionierender Kompromiss aus suboptimaler Verkehrsanbindung und bezahlbarem Grund und Boden. Die Nähe zum Wald hätte es auch näher an der Großstadt gegeben. Freundeskreis, Familie, kulturelle Aktivitäten sind weiter weggerückt. Man muss mehr planen und bei den Tickets für den Nahverkehr schlackern mir die Ohren – bei zwei Personen ist das Auto oft günstiger, wenn man nicht in ein innerstädtisches Parkhaus möchte. Hätte man mich aber mit Anfang 20 gefragt, ob ich so wohnen wollte, ich hätte demjenigen einen Vogel gezeigt. Denselben Vogel bekommt hingegen heute derjenige gezeigt, der mich fragt, ob ich wieder freiwillig in eine WG ziehen würde... Apropos Vogel – während wir hierzulande die Käfighaltung am liebsten ganz und gar verbieten würden, ist man anderswo sogar froh um wenige Quadratzentimeter halbwegs sicheren persönlichen Raumes. Die sogenannten Käfigmenschen der Sieben-Millionen-Einwohner Stadt Hongkong können über die Diskussionen hierzulande wohl höchstens müde lächeln. Die Stadt, in der beeindruckende 40 % der Fläche unter Naturschutz stehen und ein Großteil der Hügellandschaft nicht bebaubar ist, leidet an akuter Platznot. Über 100. 000 teilen sich hier einen Quadratkilometer Fläche zum Wohnen – in Deutschland sind es durchschnittlich 226 Menschen. Wohnungsnot in Hongkong - Leben wie in Käfighaltung Jeder neue Quadratmeter Bauland bedeutet auch hier ein Quadratmeter weniger potenzielle Fläche für Natur. Andererseits ist Baufläche heiß begehrt und wird teilweise nur durch strenge Vergaberichtlinien zugewiesen. Den Zuschlag bekommen verständlicherweise Familien mit vielen Kindern – oder viel Geld. Selbst Grundstücke mit abrissreifen Gebäuden sind erstaunlicherweise oft schnell wieder vom Markt, auch wenn so ein Abriss nicht gerade ein Schnäppchen ist. Ein als ungepflegtes Hühnergehege getarntes Restegrundstück zu ergattern, ist quasi der Sechser im Wohnungslotto! Wer „es geschafft hat“, dem ist zumindest eines sicher – die Missgunst all derer, die eben kein Stück vom Kuchen auf dem heiß umkämpften Markt abbekommen haben. Und wehe, man kann statt schnöden Kuchen sogar ein ansehnliches Stück Torte sein Eigen nennen (natürlich im übertragenen Sinne). Schon gilt man als neues Feindbild, das hervorragend vom eigentlichen Problem ablenkt. In diesem Fall sind es die Senioren, die in viel zu großen Häusern und Wohnungen leben und doch eigentlich für Familien Platz machen sollten. So einfach kann man sich die Welt machen. Aber so einfach ist es nun mal nicht. Mal abgesehen davon, dass dieser Wohnungsneid ganz schöne Gräben zwischen den Generationen aufwirft, hat auch niemand das Recht, anderen ihr Recht abzusprechen. Erschwinglicher Wohnraum wird von Alten besetzt – wo soll denn bitte so eine Aussage hin führen? ! Solche reißerischen Überschriften sind schon bedenklich. Wollen wir jetzt bald Menschen enteignen? Und wer entscheidet, ob sich jemand sein Häuschen verdient hat, wer wie viel Platz zugesprochen bekommt und wer bitteschön zu weichen hat. Denn es sind ja nicht nur die älteren Menschen, die vielleicht ein mittlerweile leeres Nest bewohnen. Von Megastar über Multimillionär bis Mafiaboss, es gibt genug Menschen, die verdammt viele Quadratmeter für verdammt wenig Mensch beanspruchen. Aber der ewige Generationenkonflikt Alt gegen Jung verkauft sich einfach besser. Hier werden verschiedene Bevölkerungsgruppen fies gegeneinander ausgespielt, es geht um Wähler, Klicks und stupiden Populismus. Mal abgesehen davon ist das mit dem Verkleinern auch gar nicht so einfach, wie mancher sich das ausmalt. Im Gegenteil, mit all den Kosten, die Umzug, Ver- und eventuell Neukauf oder höhere Mietkosten, wenn die alte Wohnung noch unter dem aktuellen Durchschnittspreis liegt, mit sich bringen, muss man sich weniger Quadratmeter erst mal leisten können. Ja, Familien brauchen Platz. Nur auf wessen Kosten wollen wir so eine Diskussion austragen? Wer macht denn die Vorgaben und Gesetze fürs Bauen und auch fürs Renovieren, Investieren und eben auch fürs Spekulieren? Da stehen in den Innenstädten prestigeträchtige Büroräume leer, weil Wohnungen nicht so rentabel sind. Ganz nebenbei verändert sich auch die Gesellschaft und mit ihr die Anforderungen an Wohnraum. Denn es werden aber nicht nur größere Wohnungen und Häuser gebraucht. Es gibt auch immer mehr Einpersonenhaushalte. Kleine, feine Wohnungen sind aber gar nicht so leicht zu finden, wie soll eine allein lebende Person eine 120-Quadratmeter-Wohnung mit Leben füllen? Mal abgesehen davon, dass man sich so viel Platz auch erst mal leisten können muss. Sehr spannend ist auch die Frage nach dem individuellen Platzbedarf. Was manch einer als kleines TinyHouse bezeichnet, ist für andere schon eine halbe Villa – zumindest empfinde ich es als kurios, dass unsere 85 qm Bleibe von vielen als klein bezeichnet wird. Auch die Bezeichnung Tiny House ist in dem Zusammenhang schon gefallen, ich hätte mich vor Lachen fast verschluckt! Mit ca. 40 Quadratmetern pro Nase sind wir für unsere Altersgruppe (man ist ja so alt, wie man sich fühlt! ) ziemlich durchschnittlich. Vergleicht man das aber beispielsweise mit Städten wie Tokio, leben wir geradezu in einem Schloss. Dort liegt die durchschnittliche Quadratmeterzahl pro Kopf gerade mal bei der Hälfte. Das klingt schon mehr nach Tiny House und diese Wohnform findet durchaus viele Anhänger. So ein schnuckeliges Nest können sich viele für sich vorstellen und ich finde die vielen unterschiedlichen Varianten wirklich spannend. Nur wohin mit dem Minihaus? Den so idyllisch das kleine Wohnen klingt, man will ja gerade mit so wenig Knautschzone um sich herum nicht gerade im engen Hinterhof stehen. Mehr Privatsphäre können da sogenannte TinyHouse-Parks wie Minitopia bieten. Solche Konzepte sind einerseits ziemlich cool, andererseits lösen sie sicher nicht das innerstädtische Platzproblem.... --- ### Das Pizza-Alphabet > Mit dem Pizza-Alphabet sichern wir zukünftig den Nachschub unseres liebsten Guilty Pleasures. Denn Pizza ist sprachübergreifende Verständigung! - Published: 2025-03-31 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/31/das-pizza-alphabet/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Binge Watching, Guilty Pleasure, Lieferpizza, Pizza, Verständigung, Zutaten Fragt ihr euch auch manchmal, wer all die Trash-TV-Sendungen schaut? Ich kenne niemanden, der es offen zugibt, aber irgendwer muss da ja einschalten. Sonst würde es nicht laufen. Mir reicht schon die Vorschau, die ich zufällig sehe. Fremdschämen in den schillerndsten Farben und dazu das Risiko, dass die Restintelligenz spontan ihre Koffer packt und sich auf Nimmerwiedersehen verabschiedet. Zum Glück gibt es Alternativen, seien es Mediatheken, Streamingdienste oder der Klassiker – ein gutes, altes Buch. Statistik, Einschaltquoten und Wahrscheinlichkeitsrechnung hingegen sprechen dafür, dass von all denen, die offiziell keine sogenannte „Premiumunterhaltung“ schauen, dieselbige eben doch schauen. Ein echtes Guilty Pleasure, wie man es heutzutage so schön nennt. Dass man diesem schuldigen Vergnügen meist in aller Heimlichkeit nachgeht, macht es wohl nur noch vergnüglicher. Und damit ist das Guilty Pleasure ja eigentlich gleichzusetzen mit der gehypten Self-Care. Denn am Ende tun wir das ja, um uns wohlzufühlen, zu entspannen und abzuschalten – echte Selbstfürsorge also. Nur eben von der peinlichen oder eben gesellschaftlich nicht angesehenen Art, bei der wir die Wertung anderer fürchten und auch ein bisschen unsere eigene. Denn wenn wir unseren Tag mit sinnloser Zeitverschwendung oder unseren Bauch mit ungesundem Fastfood füllen, werden wir oft auch unserem Anspruch an uns selbst nicht gerecht. Und das, wo wir doch unsere strengsten Kritiker sind. Schon gar nicht kann man da öffentlich sein abgrundtiefes Versagen eingestehen. Es muss auch gar nicht peinliches Trash-TV sein, das man lieber für sich behält. Die Möglichkeiten der Guilty Pleasures scheinen endlos und doch ähneln sie sich wahrscheinlich sehr. Denn mit dem, was gesellschaftlich akzeptiert und für gut befunden ist, damit schlagen wir uns ja alle herum. Gleiche Gesellschaft, gleiche Guilty Pleasures. Im Grunde sind diese harmlosen Verfehlungen wie kleine Alltagsfluchten aus der Erwartungshaltung die wir selbst und andere an uns stellen.   Und so kokettieren die ganz Mutigen sogar damit, eine ganze Schachtel Pralinen zu verputzen, obwohl man doch genau weiß, wie ungesund das ist. Die Dosis macht den Unterschied zwischen einem heimlichen Vergnügen und totalem Sich-Gehen-Lassen. Und sowieso sollte man nicht so viel auf die Meinung anderer geben. Nach einem langen Arbeitstag bin ich oft alles andere als kommunikativ, das Kontingent an Worten ist einfach aufgebraucht und wenn der Kopf dann auch zu müde zum Lesen ist, schätze ich eine gute Serie. Klingt so jetzt erst mal harmlos, kann aber schon mal in gnadenloses Binge Watching ausarten, wenn wir am nächsten Tag ausschlafen können. Getreu dem Motto: „Einer geht noch! “ – ein waschechtes Guilty Pleasure eben. Gekrönt wird das nur noch von einer fettig triefenden Lieferpizza. Die gönnen wir uns nicht oft, aber dafür umso lieber. Und nein, sie kommt nicht an die selbstgemachte Variante heran – eigentlich kann man beides nicht mal vergleichen. Ich bestelle ja sonst nicht so gerne Sachen, aber wir reden hier von Pizza. Das ist was anderes – fragt bitte nicht, warum. Niemals würde ich Lebensmittel online ordern und natürlich könnte man auch immer aus dem Vorhandenen was Leckeres zaubern. Trotzdem oder gerade deswegen ist die Lieferpizza der größte Luxus – es gibt nur ein Problem: Anscheinend wohnen wir an einer unaussprechlichen Adresse. Und die nächste Pizzeria wechselt ihre Besitzer, wie normale Menschen ihre Unterwäsche. Wir kämpfen also jedes Mal, den Mitarbeitern irgendwie das Lieferziel verständlich zu machen. Mit „wir“ ist mein Mann gemeint. Der erbarmt sich jedes Mal und ist mittlerweile sehr geübt in Telefonaten mit Menschen, die weder Deutsch noch Englisch sprechen. Ich leiste lediglich geistigen Beistand (wie oben schon geschrieben, aufgebrauchtes Wortkontingent und so... ). Wir würden es ja mit einer App versuchen – seit Neustem gibt es zu dem Laden sogar eine eigene. Die tut nur leider nicht und vom Lie*****do-System hat man auch nichts Gutes gehört. Also nutzen wir das Smartphone mal ganz unkonventionell für den Zweck, für den es ursprünglich mal vorgesehen war und TELEFONIEREN damit (also er, nicht wir). Manchmal auch mehrfach, bis die neue Mannschaft beim Pizzabäcker eben unsere Adresse kennt.   Leider enden die Sprachkenntnisse der meisten Pizzatelefonisten mit der Zutatenliste. Dem Kunden zu sagen, dass man keine Ahnung hat, wo er wohnt, ist nicht mehr drin. Das Buchstabieren mit dem NATO-Alphabet wäre eine Option aber das rangiert noch hinter den Deutsch- und Englischkenntnissen. Keine hilfreiche Lösung also. Wenn wir jetzt aber das Bekannte – die Pizzazutaten – mit dem naheliegenden – dem Buchstabieren – kombinieren könnten, hätten wir womöglich sämtliche Verständigungsprobleme ausgeräumt.    Und so könnte es aussehen, unser Pizza-Alphabet: A – Artischocken B – Brokkoli C – Chili D – Döner E – Ei F – Feta G – Gorgonzola H – Hawaii I – Iberico(-schinken) J – Jalapeños K – Knoblauch L – Lachs M – Mais N – Nachos O – Olive P – Paprika Q – Quadro Fromage R – Rucola S – Salami T – Tomate U – V – Vegetaria W – Weichkäse X – Y – Z – Zwiebeln Leider bleiben ein paar Buchstaben trotz intensivem Grübeln offen. Damit ist die offizielle Verwendung wahrscheinlich hinfällig aber für unsere Adresse würde es ausreichen. Ich muss den Vorschlag unbedingt mal anbringen – falls der Besitzer in naher Zukunft wieder wechselt (was wahrscheinlich ist). Die letzte Lieferung durfte auf ihrer Tour zu uns so viele Sehensunwürdigkeiten in näherer und wohl auch weiterer Umgebung besuchen, dass sie hier nur noch kalt ankam. Aus völlig unerfindlichen Gründen hab ich jetzt Hunger und völlig überraschende Gelüste nach Pizza. Das schreit geradezu nach einem Abend mit meinem liebsten Guilty Pleasure Selbstfürsorge. Welche heimlichen Vergnügungen würdet ihr niemals nicht irgendjemandem verraten? Schreibt es mir in den Kommentaren. Ich sag´s auch nicht weiter, versprochen! --- ### Wenn´s nichts kostet, bist du das Produkt > Unsere Daten sind die knallharte Währung des Internets. Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie bereitwillig wir sie hergeben! - Published: 2025-03-24 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/24/wenns-nichts-kostet/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bonusprogramm, Daten, dynamische Preisgestaltung, Finanzen, Gratis, Kundenprofil, personalisierte Werbung, Währung, Zielgruppe Es soll ja Menschen geben, die etwas verschenken, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zumindest gerüchteweise – wobei ich so selbstlose Exemplare sogar persönlich kenne. Bloß weil das im privaten Umfeld selbstverständlich ist, kann man da allerdings keinesfalls auf andere Lebensbereiche schließen. Da werden uns Gratis-Proben, Gratis-Downloads, Gratis-Teilnahmen nur so um die Ohren gehauen. Diese sind jedoch alles andere als gratis, im Gegenteil. Das ach so freigiebige Angebot dient lediglich dazu, reichlich wertvolle Daten abzugreifen. So ein Kundendatensatz kann dann nicht nur für eigene Werbezwecke verwendet werden, sondern ist auch bares Geld wert. Und so füllt sich das Postfach ganz schnell mit allerhand Spam-Mails vom Luxusreise-Schnäppchen über Viagra-Angebote bis hin zur Penis-Pumpe. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht so genau weiß, was man mir alles verhökern will. Dank gut funktionierendem Spam-Filter und automatisiertem Löschen geht das völlig an mir vorbei. Sollte doch mal was Wichtiges dabei sein, wird sich derjenige schon bei mir melden. Aus purer Wohltätigkeit bietet allerdings niemand Gratis-E-Books an. Gewinnspiele finanzieren sich nicht aus Luft und Liebe. Und Bonusprogramme belohnen den Kunden nicht fürs Sparen, sondern fürs Geld ausgeben. Was es nicht alles angeblich gratis gibt, wenn man sich doch nur irgendwo mit seinen Daten anmeldet. Dank so einem Bonusprogramm habe ich ein ansehnliches Budget von zwischenzeitlich 300 € in Punkten auf dem Konto. Dass Supermarkt und Drogerie dafür meine Daten auswerten, ist mir völlig bewusst und ich kann damit gut leben. Hier passen für mich die Konditionen von Daten vs. Gegenleistung. Angebote bei denen ich ein Vielfaches an Punkten bekäme, kann ich sehr gut ignorieren und die wenigen Werbemails landen in einem eigens für Müll eingerichteten Postfach, in dem alles automatisiert nach wenigen Tagen gelöscht wird. Doch nicht nur beim Einkaufen, egal ob analog oder online, reiben sich die Unternehmen freudig die Hände über die Datenspur, die wir hinterlassen. Mit jedem „Like“, das wir so freigiebig verteilen, müssen wir uns bewusst machen, dass wir gerade unser Daten-Portemonnaie öffnen. Wir geben damit unsere Ansichten und Vorlieben preis und halten damit das ganze System finanziell am Laufen.   Daten sind die knallharte Währung des Internets. Sich dem komplett zu entziehen, erfordert Konsequenz und teilweise auch Verzicht. So rigoros muss man natürlich nicht unterwegs sein, es schadet aber nicht, sich der eigenen Datenspur bewusst zu sein und diese Währung gezielt einzusetzen. Umsonst ist nur der Tod und der kostet uns das Leben. So manche App auf dem Smartphone und manchmal auch Internetseite erfragen ganz unschuldig die Standortfreigabe. Interessen und Suchverhalten werden sowieso gespeichert. Alles natürlich NUR im Interesse des Kunden – man will schließlich maßgeschneiderte Werbung anzeigen. Und Werbetreibende zahlen gerne und wahrscheinlich auch gut für den Zugang zu vorab definierten Zielgruppen. Es ist schließlich wenig effizient, Produkte zu bewerben, für die sich auf der entsprechenden Plattform niemand interessiert. Was mich zu der Frage drängt, warum manche Werbung derart nervtötend gestaltet ist, dass ich das beworbene Produkt erst recht nicht kaufen würde. Da wäre etwas besser personalisierte Werbung vielleicht sogar von Vorteil. Offenbar ist mein Kundenprofil noch unvollständig und meine Angewohnheit, alles an Benachrichtigungsanfragen und Co. abzulehnen, macht es auch nicht besser. Dabei verkaufen Unternehmen die gesammelten Daten und tauschen sie mit Dritten um diese für Marketinganalysen oder sogar Kreditbewertungen zu nutzen. Da muss ich mich schon wundern, wie schlecht mein eigenes Nutzungsverhalten ausgewertet ist, vielleicht bin ich einfach kein lohnendes Zielobjekt. Vor allem aber die dynamische Preisgestaltung ist mir nicht geheuer. Angeblich werden den Kunden, die eher nach Luxusartikeln suchen bzw. bei denen man eher die Bereitschaft für höhere Ausgaben vermutet (oder berechnet? ) manchmal höhere Preise angezeigt. Das ist schon ziemlich perfide und umso wichtiger, sich das als Kunde bewusst zu machen. Helfen kann ein Preisvergleich oder/und die Nutzung eines Browsers mit Inkognito-Modus. Was auch immer man im Netz also treibt, sobald man Daten hinterlässt, muss man sich überlegen, ob sie für personalisierte Schaltung von Werbung, Erstellung von Kundenprofilen, dynamische Preisgestaltung oder sogar für den Weiterverkauf genutzt werden könnten. Nächstenliebe ist mit Sicherheit nicht das vorwiegende Interesse von Unternehmen, denen wir unsere Daten oft so bereitwillig überlassen. Wie immer sollten wir uns also fragen „brauche ich das wirklich“, bevor wir für etwas Geld oder Daten ausgeben. --- ### Lächeln und winken > Die Welt mag ein Dorf sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir alle dieselbe Sprache sprechen. Oder deckt ihr euch mit einem Teppich zu? - Published: 2025-03-17 - Modified: 2025-03-10 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/17/laecheln-und-winken/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Handzeichen, Lächeln und winken, Schwäbisch, Sprache Die Welt ist ein Dorf. Sagt man jedenfalls so. Zumindest besteht sie aber aus vielen Dörfern – unter anderem. In einem einzigen Dorf sprechen in der Regel ja alle dieselbe Sprache. Das trifft auf unser großes Dorf Welt nicht zu. Im Gegenteil, kaum etwas ist so divers wie unsere Sprache. Da muss ich lediglich ins benachbarte Dorf fahren, und schon lerne ich neue Wörter. Im Urlaub werde ich als eindeutig invasive Art beäugt, weil ich statt Semmeln ganz einfach Brötchen bestellt habe. Beim Bäcker kann einem so mancher Fehltritt passieren. Berliner, Krapfen, Pfannkuchen, Kreppel – die Liste der Namen ist wahrscheinlich noch viel, viel länger. Wir sprechen nicht nur unterschiedliche Sprachen, sondern auch unterschiedliche Dialekte. Manche gehen mit der Zeit verloren, andere passen sich an, und wieder andere werden regelrecht zelebriert. Ich finde das schön und spannend, zumal ich zu Hause mit Hochdeutsch aufgewachsen bin und den heimischen Dialekt gerade mal einigermaßen verstehe (in seiner ganz milden Form) und schon gar nicht sprechen kann. Mein Opa pflegte seinerzeit als Zugezogener über den ach so unattraktiven fränkischen Dialekt zu lästern und meinte, er würde schöne Frauen unattraktiv machen. Ob meine Oma das genauso gesehen hat, weiß ich nicht. Sie hat lange Zeit Erwachsene in Deutsch unterrichtet, da war eine korrekte Aussprache für sie obligatorisch. Ich bin also von Haus aus überhaupt nicht mit irgendwelchen Dialekten in Kontakt gekommen und habe so überhaupt kein Talent dafür entwickelt, diese zu verstehen oder gar lokal zuzuordnen. Ganz dunkel kann ich mich noch an einen Kindergeburtstag erinnern, bei dem mir niemand glauben wollte, dass ich gebürtige Schwäbin bin. Dabei ist es doch gerade unter Kindern ganz egal, welche Sprache man spricht. Ebenso dunkel erinnere ich mich nämlich an einen Campingurlaub in Italien, in dem ich ganz wunderbar mit einem italienischen Mädchen gespielt habe, ohne dass wir auch nur ein Wort der jeweils anderen Sprache mächtig gewesen wären. Aber es hat durchaus Vorteile, wenn der eigene Sprachduktus wenig bis gar nicht lokal eingefärbt ist. So konnte ich mich zeitweise quasi spionagemäßig ganz unauffällig unter meine badischen Klassenkameraden mischen. Dass es da eine regionale Rivalität gibt, habe ich als vorbildlicher Spätzünder erst Jahre später zufällig herausbekommen. Dabei hätte ich stutzig werden müssen, als mir die Fleischfachverkäuferin partout keine Saiten, sondern „nur“ Wienerle verkaufen wollte. Aber wie Kinder nun mal so sind, fand ich die sture Dame einfach nur saudoof. Über Baden lacht die Sonne, über Schwaben die ganze Welt. Mein fehlendes Talent, lokal eingefärbte Sprache zu dechiffrieren, kann aber auch manchmal richtig anstrengend sein. Im österreichischen Nachbarland fehlt mir nicht nur das Verständnis für die soßenfreien Knödel, sondern auch für den dortigen Dialekt. Nach drei fehlgeschlagenen Anläufen, meinem nicht weniger talentfreien Mann und mir den Weg zum Zimmer zu erklären, resignierte der Hotelangestellte einfach. Die Mitreisenden übersetzten dankenswerterweise das (die Treppe hoch und geradeaus), was für uns so verständlich wie Chinesisch klang. Dabei muss ich nicht mal über die Ländergrenze reisen, um die Welt um mich herum nicht mehr zu verstehen. Da reicht manchmal schon ein Besuch bei der angeheirateten Verwandtschaft. Wenn da jemand von Füßen redet, meint er auch die Beine. Und eine Decke wird mal eben zum Teppich umgetauft. Das kann schon irritieren, wenn jemand vorschlägt, die Füße mit dem Teppich zuzudecken. Ganz universell ist hingegen die Verständigung unter Tauchern. Die kommt zwangsläufig ohne Worte aus und besteht lediglich aus Handzeichen. Auch da kann es allerdings zu Missverständnissen kommen: Daumen hoch heißt nämlich nicht „alles ok“, sondern „auftauchen“. Bei einem eingespielten Buddy-Team wie uns läuft die Kommunikation dann auch an Land oft per Zeichensprache. Statt quer über den Parkplatz zu brüllen, stimmen wir uns einfach wild fuchtelnd ab. Zum Glück hält sich die altersbedingte Kurzsichtigkeit (noch) in Grenzen. Und falls sich ein Fremder fälschlicherweise angesprochen fühlt, kann man einfach lächeln und winken – das geht immer. Wenn man für irre gehalten wird, lassen einen die Leute in Ruhe! Lächeln und winken, Leute. Lächeln und winken... --- ### Es dauert, solange es dauert! > Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit aus. - Published: 2025-03-10 - Modified: 2025-02-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/10/es-dauert/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Abschätzung, Angebot, Aufwandsabschätzung, Dauer, Handwerker, Parkinsonsche Gesetz, Projekt Aufwandsabschätzungen gehören in meinem Job zum Alltag. Meine wichtigsten Werkzeuge dafür? Glaskugel und Würfel! Denn wie der Begriff schon erahnen lässt, handelt es sich hier um eine Schätzung und nur in den seltensten Fällen trifft die ursprüngliche Annahme zu einhundert Prozent ins Schwarze. Was manchen Kollegen nicht davon abhält, einen genau auf diese Zahl festzunageln. Der Anspruch ist also, die benötigte Zeit für ein Projekt bei allen Unwägbarkeiten doch einigermaßen genau abzuschätzen. Dabei kann eine Abweichung von 20-30% je nach Projektgrößenordnung schon als Erfolg gewertet werden, zumal wir zu Beginn eines Projektes oft nur ein sehr grobes Bild davon haben, was denn eigentlich entwickelt werden soll. Mit der Erfahrung werden auch die abgegebenen Zahlen immer genauer. Man hat vielleicht schon mal ein ähnliches Projekt gemacht oder man weiß, dass bestimmte Prozesse und Abläufe im Unternehmen immer einem festen Schema in einer vorgegebenen Zeit folgen. Natürlich liegt man auch mal daneben, zum Beispiel weil sich zwischendurch die Vorgaben und Anforderungen an das Endprodukt ändern oder unerwartete Probleme auftauchen. Wobei wir ja in dem Fall von „Herausforderungen“ reden sollen – ein anderes Thema. Wenn man sich also tagtäglich (ok, das ist übertrieben) mit diesem Thema beschäftigt, entwickelt man so etwas wie eine unbewusste Erwartungshaltung, dass auch andere Menschen mit einem ähnlichen Erfahrungsschatz aber in anderen Branchen sich ähnlich intensiv mit ihren zeitlichen Versprechen auseinandersetzen und zumindest halbwegs belastbare Aussagen tätigen. Ich weiß, Anfängerfehler! Wenn mir also ein Handwerker verspricht, etwas in einer bestimmten Zeit zu erledigen, rechne ich schon damit, dass sich diese Zeit immer verdoppelt. Der Lieblingsmann findet das pessimistisch – nur leider behalte ich öfter Recht, als mir lieb ist. Der Lieblingsmann hat aber auch schon feststellen müssen, dass man ein großes Zimmer nicht in zwei Stunden streicht. Liegt aber in der Familie. Mein Schwager plant für seine Wohnung einen Tag ein. Wenn er das wie Mr. Bean macht, könnte es womöglich sogar klappen. Ich bin da nicht so optimistisch. Breche ich die Arbeit nämlich runter in ihre Einzelteile, fehlen mir wichtige Teilaufgaben. Fangen wir mit der allerschlimmsten Strafarbeit an – dem Abkleben. Das ist für mich der nervigste Teil beim Streichen. Lieber wasche ich hinterher das Werkzeug. Und ums Putzen kommt man in der Regel auch nicht herum – egal wie gut man aufpasst. Und ganz am Ende muss auch ich noch geputzt werden. Ich streiche ja am liebsten im Sommer, da reicht ein altes T-Shirt als Malerkleidung. Die ausgemusterte Sporthose, die ich sonst zum Streichen trage, ist schon total ausgeleiert. Auf dem Hintern prangt sehr markant die weiße Hand Sarumans. Zugegeben, ich hab das womöglich provoziert. Das ist auch so ein Thema, dass eventuell dazu beiträgt, dass die Zeitabschätzungen nicht immer so richtig hinhauen. Wenn ich also weiß, wie das Team (in dem Fall mein Mann und ich) so arbeiten und welche Teilaufgaben zu erledigen sind, kann ich schon eine ganz valide Angabe zur voraussichtlichen Dauer machen. Warum Handwerker das nicht hinbekommen, wird mir auf ewig ein Rätsel sein. Man könnte ja jetzt einwerfen, dass hier vielleicht das Parkinsonsche Gesetz wirkt. Das besagt, dass eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit ausdehnt. Heißt, wenn ich mir zum Streichen der Wohnung drei Wochen Zeit nehme, dauert es am Ende auch drei Wochen. Tatsächlich erlebe ich äußerst selten, dass eine Aufgabe weniger Zeit als geplant benötigt. Ich wäre ja schon glücklich, wenn Projekte bei der Arbeit zumindest mal pünktlich abgeschlossen würden. Und da es den Projektleitern ähnlich geht, planen die immer noch einen Puffer mit ein. Das bekommt das Team natürlich immer irgendwann mit und rechnet diesen Puffer dann eben einfach auf die Fristen mit drauf – es dauert also wieder mindestens so lange, wie Zeit dafür veranschlagt wurde. Und weil einfach immer etwas Unvorhergesehenes passiert (ist ein Naturgesetz, könnt ihr mir glauben), dauert es auch immer noch ein bisschen länger. Also plant man noch mehr Puffer ein... und schon stecken wir mitten im Teufelskreis. Am Ende muss ein Projekt ja immer auch wirtschaftlich sein. Und auch, wenn ich als Entwickler immer noch etwas finde, dass ich optimieren kann, will ich irgendwann ja auch mal wieder ein neues Projekt starten. Aufwandsabschätzungen sind also auch immer ein bisschen Verhandlungssache. Während sich Projektleiter und Entwickler lieber extra warm einpacken und zur Sicherheit noch ein paar Prozent oben drauf packen, muss das Produkt auch irgendwann Geld reinwirtschaften. So geht es auch dem Handwerker, der sich mit einem attraktiven Angebot gegen seine Konkurrenz durchsetzen muss. Wenn das einen Festpreis beinhaltet, bin ich als Kunde schon etwas entspannter. Denn auch, wenn da Stundenpreise drinstehen und es ja dann vielleicht schneller gehen könnte (ja ja, du mich auch! ) – darauf fall ich nicht rein. Es dauert immer, so lange es dauert! --- ### Mensch Mädels! > Wozu braucht es denn noch einen Frauentag? Wir sind doch längst gleichberechtigt - NICHT! Und nein, es geht hier nicht um Blumen! - Published: 2025-03-03 - Modified: 2025-02-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/03/mensch-maedels/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: 8. März, Altersvorsorge, Finanzen, Gleichberechtigung, Internationale Frauentag, Rente, Rollenmodel, Tradwife, Vorsorge, Weltfrauentag Am 08. März ist es mal wieder so weit, der Internationale Frauentag wird gefeiert. Und manch eine fragt sich, was das mit ihr zu tun hat. Von manch einem wiederum bekommt man zu hören, dass Frauen doch hierzulande längst gleichberechtigt wären und einen Weltmännertag gäbe es ja in der Form schließlich auch nicht. Was soll also das ganze Drama? ! Der Weltfrauentag mag uns (unabhängig vom Geschlecht) in unserer heilen Blase womöglich überflüssig vorkommen. Dabei vergessen wir leider allzu leicht, dass wir eben in dieser heilen Blase leben und das längst nicht überall und für jede/n selbstverständlich ist. Mit der Überreichung einer Blume, wie es z. B. in anderen Ländern üblich ist, ist es dann auch nicht getan. Die Gleichberechtigung ist längst nicht in allen Ecken der Welt angekommen. Und schon gar nicht in allen Ecken der Arbeitswelt, auch nicht in Deutschland. Wo kämen wir denn da hin? Oder besser – wo kommen wir eigentlich her? Das, was Frauen in der Vergangenheit erkämpft haben, wird leider viel zu oft und schnell vergessen. Und im schlimmsten Fall entwickeln wir uns sogar wieder in die gegensätzliche Richtung zurück. Ich sag nur Tradwife. So ein unsäglicher Trend, der eigentlich längst wieder out sein sollte. Scheint er aber nicht. Ich spare mir jetzt längliche Ausführungen darüber und verweise auf vergangene Beiträge und Artikel, z. B. hier oder hier. Damit war und ist eigentlich alles zu dem Thema gesagt und wir wollen ja keinen ur-uralten Kaffee aufwärmen. Und doch ist mancher Scheiß nicht totzukriegen. Ein guter Freund war neulich gelinde gesagt schockiert, dass es Frauen geben soll, die ihre einzige Lebensaufgabe in ihrem Dasein als hübsche Vorzeige-Ehefrau sehen (und ich dachte ja immer, ich würde solche seltsamen Trends spät mitbekommen... ). Zumindest in meinem Dunstkreis scheint es keinen einzigen Mann zu geben, der sich so eine mittelalterliche Rollenverteilung zurückwünscht. Nicht, dass das nun jemand in den falschen Hals bekommt. Natürlich kann und soll jeder selbst entscheiden, wie das eigene Leben gestaltet werden soll. Die Umstände, von fehlenden Betreuungsplätzen bis hin zum Elterngeld, befördern ja geradezu, dass der Elternteil mit dem niedrigeren Gehalt sich zu Hause um die Kindererziehung kümmert. Das heißt allerdings nicht, dass ebendieser Elternteil damit auch die eigene Versorgung – egal ob im Alter oder aus anderen vielfältigen Gründen – aus der Hand legen sollte. Wir wissen doch um die Themen Altersarmut, Gender Pay Gap und unbezahlte Care-Arbeit. Viele Rentnerinnen kommen heute kaum über die Runden, einige nur mit zusätzlicher Unterstützung. Und das, nachdem sie ein ganzes Berufsleben gearbeitet haben. Nur eben zu vergleichsweise niedrigem Lohn, mit dem eben auch kaum Rentenpunkte zusammen kamen. Dass die Kindererziehungszeiten angerechnet werden können, wissen viele auch nicht (und leider auch nicht, dass sie die kostenfreie Beratung der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch nehmen könnten). Immer noch geben viele Frauen mit dem ersten Kind ihren Beruf auf, um sich um Kind und Haushalt zu kümmern und verlassen sich finanziell auf ihren Partner. Diese Abhängigkeit bringt ein hohes Risiko mit sich und kann im schlimmsten Fall direkt in die Armut führen. Was, wenn der Partner verunglück, wie ist man bei einer Trennung abgesichert? Ungeachtet der persönlichen Lebensentscheidung muss man sich immer über die finanziellen Konsequenzen bewusst sein. Selbst wenn der Ex-Partner unterhaltspflichtig sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass er den Unterhalt auch zahlt. Doch so weit muss es nicht mal kommen, alleine das Ehegattensplitting – ein nicht todzukriegendes Steuermodell (und ich beschwer mit über den Tradwife-Trend, der gerade mal ein paar Jährchen auf dem Tacho hat) sorgt dafür, dass eine/r nicht nur vom aktuellen Lohn deutlich weniger Netto vom Brutto, sondern auch später weniger Rente bekommt. Wer also zugunsten von Familie und Haushalt auf einen Teil oder das Ganze des eigen Einkommens verzichtet, sollte eigentlich entsprechenden Ausgleichszahlungen als finanzielle Absicherung vom Partner erhalten. Klingt unromantisch? Also ich finde es wesentlich unromantischer, wenn finanzielle Themen in der Partnerschaft tabu sind und einer vom anderen unentgeltliche Arbeit quasi als naturgegeben ansieht. Und hier reden wir nicht über kleine Nettigkeiten, wie dem anderen Mal ein leckeres Essen zu zaubern oder auch mal im Haushalt mehr anzupacken, wenn´s beim anderen gerade stressig ist. Diese gegenseitige Unterstützung sowie die Wertschätzung sollten eigentlich selbstverständlich sein, ganz unabhängig davon, wer welchen Job macht.   Die Jobbeschreibung eines Tradwifes kann ich trotzdem nicht gut heißen, ein Mann braucht doch keine Ersatz-Mutti, die ihm am Vorabend die Unterhosen raus legt und ihren gesamten Lebensinhalt darin sieht, ihn zu umsorgen. Das fühlt sich für mich viel zu sehr nach Leibeigenschaft und schlecht bezahlter Vollzeitsklaverei an. Wobei der Unterhalt für so ein hübsch herausgeputztes Hausmütterchen sicher nicht ohne ist. Ich würde meinem Mann ganz sicher kein kinderloses Selbstfindungs-Hausmann-Dasein finanzieren (schon gar nicht mit Ausgleichszahlungen). Einen Zwei-Personen-Haushalt kann man durchaus neben dem Vollzeitjob stemmen bzw. der Haushalt ist da bestimmt nicht tagesfüllend – und nein, wir lassen und trotzdem durchaus nicht optisch gehen. Ok, jetzt hab ich doch kalten Kaffee aufgewärmt, sorry. Klar sieht das wieder ganz anders aus, wenn Kinder da sind. Mag sein, dass manche Kinder pflegeleicht sind. Es kann aber auch vorkommen, dass die frischgebackene Mama wortwörtlich 24/7 die Hände voll hat, weil Kind eben bei Mama sein will. Denen braucht man aber auch nichts von Tradwifes erzählen. Ist nämlich gar nicht so einfach, sich Instagram-mäßig herauszuputzen, wenn das Baby interveniert. So manche Freundin hat mir schon ihr Leid geklagt, dass sie nicht mal in Ruhe alleine aufs Klo gehen könne. Ich kann nicht behaupten, dass ich sie darum beneiden würde – auch wenn einem die lieben Kleinen angeblich so viel zurückgeben würden. Was aber wäre die Alternative? Wenn frau arbeiten geht ist frau natürlich eine Rabenmutter. „Nur“ als Mutter und Hausfrau, ist frau wiederum eine Glucke und ein schlechtes Vorbild – offenbar ist jede Entscheidung die falsche. Zumindest aus der Sicht aller anderen, die es wie immer besser wissen. Wie sich Eltern organisieren und gleichberechtigt untereinander Arbeit, Hausarbeit und Kindererziehung aufteilen, geht zwar niemanden etwas an. Allerdings sind weder fehlende Betreuungsangebote noch finanzielle Engpässe eine Überraschung, beides muss man irgendwie stemmen. Im Idealfall zusammen. Wie... --- ### NICHT ANFASSEN - Von Begegnungen und Berührungen > Hinterlasse alles, wie du es vorgefunden hast und FASS BLOSS NIX AN - tja, Fische interessieren sich nicht für unsere Regeln. - Published: 2025-02-24 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/24/nicht-anfassen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Alpenaquarium, Anfassen, Azoren, Bahamas, Bodensee, Hai, Honeymoon Beach, Stechrochen, Stör, Tauchen, Zackenbarsch Für passionierte Hirn-Nutzer ist es selbstverständlich, dass sie sich in der Natur als rücksichts- und respektvolle Gäste benehmen. Heißt man hinterlässt keinen Müll, macht nichts kaputt und rückt Flora und Fauna nicht unnötig auf die Pelle. Gerade Letzteres ist besonders in Gefilden, in denen Flora und Fauna durchaus wehrhaft sind, sowas wie eine goldene Regel. Doch nicht nur im Interesse der eigenen Unversehrtheit sollte man die Pfoten lieber bei sich behalten, wird man doch selbst auch nicht gerne von Hinz und Kunz betatscht. Und was an Land gilt, gilt natürlich auch unter Wasser. Es beruht nur nicht beiderseits, den Fischen und Co sind menschgemachte Regeln herzlich egal. Und so durfte ich tatsächlich schon Tauchen als Kontaktsportart erleben. Saiblinge Der erste eher unsanfte und vor allem unfreiwillige Zusammenstoß, an den ich mich erinnern kann, war mit einem Saibling im Paarungsrausch. Ausgerechnet zu einer Jahreszeit mit wirklich unwirtlichsten Wetterbedingungen an Land ist es im Bodensee besonders spannend. Da beginnt bei den Saiblingen die Paarungszeit und die Männchen sind in uns an einer Steilwand im großen Schwarm entgegengekommen. Da es schon in 10 Metern Tiefe dunkel wird, waren wir mit Lampen unterwegs. Ich schieb es mal auf das helle Licht, das die Fische geblendet haben muss. Aber sie schienen auch wie von Sinnen vor lauter Hormonstau als mir ein Exemplar gegen die Hand geschwommen ist. Die haben mehr Wums, als ich erwartet hätte und wir waren wohl beide ziemlich überrascht. Den beeindruckenden Anblick von unzähligen rotbauchigen Saiblingen, die auf uns zu und um uns herumschwammen, werde ich hoffentlich nie vergessen – auch wenn wir damals noch keine Fotos gemacht haben. Erwin Eine Begegnung der besonderen Art hatten wir beim Tauchen vor Madeira mit Erwin. Bei Erwin handelt es sich um einen zutraulichen Zackenbarsch, der sich die Taucher zu Nutzen macht. So ein blubberndes Menschlein hat nämlich ganz besondere Vorzüge. Ich hatte mich vor der Reise schon über die Unterwasserwelt kundig gemacht und wusste, dass sich manch mutige Zackenbarsche gerne die juckenden Parasiten von den Schuppen streicheln lassen. Dass ich das auch mal machen dürfte, hätte ich nie zu hoffen gewagt. Während ich also völlig gedankenverloren die Unterwasserlandschaft bewundere, peilt mich Erwin geradewegs an. Ich wusste erst mal gar nicht, was ich machen soll also hab ich einfach die Kamera hochgehalten und den Minitatur-LKW, der da auf mich zugerauscht kam, fotografiert. Glücklicherweise kam es nicht zum Zusammenstoß und ich habe mal versuchsweise meine Hand hingehalten, an die sich Erwin geradezu herangeworfen hat. Wie ein Kätzchen hat er sich genüsslich streicheln lassen, hat die Ausrüstung von meinem Mann genaustens untersucht und uns am Ende ganz vorwurfsvoll beäugt, als wir den Rückweg antreten mussten. Ich bin mir allerdings sicher, dass wir vergessen waren, sobald er neue Streichelsklaven Taucher gefunden hat. Blauhai Der Guide auf den Azoren hatte uns gewarnt, dass es zum einen oder anderen Rempler kommen könnte. Es gibt wohl noch mehr Arten, die den Taucher gerne als alternative Putzstation nutzen. Nachdem wir also stundenlang über die Wellen gedümpelt waren, hingen wir endlich im Wasser. Die Blauhaie hatten lange auf sich warten lassen und da ich nicht gerade seefest bin, war es meinem Magen schon schnurzpiepegal, ob wir noch welche zu sehen bekommen. Im Wasser war dann wieder alles fein aber da wir im offenen Meer an langen Leinen direkt unter dem Boot hingen, schaukelte die Welt noch ein bisschen. Offenbar war ich noch ziemlich weiß (oder grün? ) im Gesicht, da mich der Guide nicht aus den Augen gelassen hat. Und dann waren sie da, die zierlichen torpedoförmigen Blauhaie, die wie neugierige Hunde um uns herumgewetzt sind. Nach wie vor bleibt die Frage ungeklärt, wer hier wen guckt. Zumindest schienen wir hochinteressant zu sein und nebenbei auch praktisch – man kann sich an so einem Taucher wohl ganz gut kratzen. Niemals hätte ich es gewagt, die Hand nach einem Hai auszustrecken, nicht mal so einem kleinen Blauhai. Aber wenn er mich rempelt (mehrfach, so ein Rüpel), kann ich ja nichts für! Und nachdem ich bei dieser beeindruckenden Erfahrung nicht in Panik geraten bin, hat sich auch der Guide wieder ein bisschen beruhigt – und mein Magen am Ende auch. Stör Einer meiner Lieblingsfische ist der Stör. Der sieht einfach so putzig aus mit seiner langen Nase und gleichzeitig hat er was Uhrzeitliches an sich. In einem ehemaligen Steinbruch konnten wir gleich mehrere ausgewachsene Exemplare bewundern. Natürlich ist so ein vollgelaufener Steinbruch nicht der natürliche Lebensraum aber die Fische haben sich dort sichtlich wohl gefühlt und sich von den Tauchern nicht stören lassen. Der Betreiber hatte reichlich Warnschilder aufgestellt und bei Berührung mit einem lebenslangen Tauchverbot gedroht. Das galt offensichtlich nicht für die Störe, die kurzsichtig wie sie halt waren, sich die Taucher auch mal aus aller-aller-allernächster Nähe anschauen wollten. Wenn man zu ruhig im Wasser verharrte, sind sie auch übermütig geworden. Wir wollten auf keinen Fall einen Verweis riskieren aber davon wollte der Stör, der unsere Kamera untersucht hat, nichts wissen. Zander Im Vergleich zum Stör ist der Zander ja geradezu ein Winzling. Das weiß er aber nicht oder es ist ihm zumindest egal. Im See hält er sich wohl für ganz groß und so hat er auch überhaupt keine Skrupel, sich mit einem Taucher anzulegen. Im kalten See trägt der Taucher von Welt ja für gewöhnlich eine wärmende Kopfhaube. Und während ich so vor mich hin tauche, habe ich das Gefühl, irgendetwas hätte mich am Kopf getroffen. Aber wie ich mich so umschaue ist da ... nichts. Mein Mann taucht neben mir und schaut völlig unschuldig aus der Wäsche. Und trotzdem ... da wars wieder, irgendwas muss doch da sein. Zwischen einigen in den See gestürzten Bäumen tauchen wir durch und ich möchte gerade einen besonders schönen Fisch fotografieren – zack, da hab ich den ach so schönen Fisch plötzlich am Handschuh hängen. Ok, jetzt weiß ich auch, was bzw. wer mich offenbar in den Kopf beißen wollte (wer ganz genau hinschaut, sieht den frechen Fisch über meinem Kopf). Für Zander ist im Frühjahr Paarungszeit und die Männchen verteidigen ihr Gelege vor Laichräubern.... --- ### Wie viel weniger ist zu wenig? > Ausmisten bis der Arzt kommt - man kann es ja mit allem übertreiben. Die richtige Menge an mehr oder weniger ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. - Published: 2025-02-17 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/17/wie-viel-weniger-ist-zu-wenig/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Kartoffelrezept, meditatives Unkrautzupfen, Minimalismus, weniger ist mehr Das wir in der Regel alle ganz schön viele materielle Dinge besitzen, ist kein Geheimnis. Doch was viel, was zu viel und was wiederum zu wenig ist, darüber kann man vorzüglich diskutieren und am Ende muss es doch jeder für sich selbst entscheiden. Fängt man jedoch mal an, sich bewusst mit seinem ganzen Krempel zu befassen und diesen dann auch noch zu reduzieren, macht sich bei vielen schnell ein erleichterndes Glücksgefühl breit. Viele schwärmen dann, wie befreiend es sei, all die unnützen Dinge los zu sein und wie viel einfacher das Leben doch nun sei. Und wie das halt mir Glücksgefühlen so ist, wir wollen davon immer mehr haben. Ich weiß noch genau, wie mein Lieblingsmann prüfend den Blick durchs Zimmer hat schweifen lassen, nachdem er seinen Schreibtisch auf links gedreht hatte und gefühlt 10 Tonnen Altpapier, eingetrocknete Kulis, verrostete Büroklammern und noch einen ganzen Haufen anderen Müll entsorgt hatte. Mir ging es ja nicht anders und die Kilos an alten Studienunterlagen, die ich irgendwann ausgemistet hatte, schienen direkt körperlich spürbar. Und dann ertappt man sich plötzlich, wie man im Geiste die Schränke durchgeht und überlegt, wo sich noch ungenutzte Dinge verbergen, die in anderen Händen wesentlich mehr Wertschätzung erfahren würden. Einen nie gefahrenen Schlitten in ebensolche Kinderhände abzugeben war beispielsweise eine Entscheidung, die ich nie bereut habe, auch wenn sich hin und wieder tatsächlich einige Schneeflocken auf die nahen Hügel verirren. Wie mit allem, kann man es auch beim Minimalisieren übertreiben und weit übers Ziel hinausschießen. Natürlich könnte ich ganz spartanisch auf dem nackten Boden schlafen, im Stehen essen und jeden Tag die gleichen (hoffentlich trotzdem manchmal gewaschenen) Sachen tragen. Aber MUSS ich das? ! Und macht das überhaupt Sinn? ! Trotzdem scheint es für manche die ultimative Zielsetzung zu sein. Es gibt tatsächlich Menschen, die in Foren die Frage stellen, wie viele Tassen man bräuchte... Mag sein, dass es ausreicht, für jede im Haushalt lebende Person ein Set aus Besteck, Tasse und Teller zu haben und das dann einfach nach Benutzung abzuspülen. Und natürlich brauche ich nicht für jegliche Eventualität vorbereitet sein – wir hatten das ja gerade erst davon. Man könnte sogar ganz aufs Geschirr verzichten und einfach immer den Lieferdienst bemühen. Das ist nun aber genau der Teil, der mir bei manchen Minimalismus-Diskussionen Magenschmerzen verursacht. Und zwar genau in dem Maß, in dem durch das Weglassen bestimmter Dinge ein riesiger Berg Müll verursacht wird. Klar ist das so richtig bequem bei einer Party ausschließlich Pappteller zu verwenden – am Ende steckt man alles in einen großen Sack und fertig. Wenn ich das dann auch noch im Alltag so mache, wird das Geschirr vom Gebrauchsgut zum Verbrauchsgut. Auf die Spülmaschine kann man sowieso verzichten und der Zeitaufwand ist geradezu unschlagbar minimal. Aber die Bilanz unterm Strich ist katastrophal für die Umwelt, und für den Geldbeutel so nebenbei auch. Deswegen wohnen in unserer Küchenschublade eben nicht nur zwei Teller. Nein, wir horten die stolze Zahl von sage und schreibe 24 23 (*hüstel*) Tellern! Gar nicht minimalistisch und im Winter brauchen sie wir nicht mal alle. ABER wenn jetzt bald die Gill-Saison wieder startet und ich gleichzeitig die ersten Kräuter trocknen kann, bekommen wir die ganz schnell wieder alle benutzt. Und jetzt kommt der Oberknaller. Ich hab auch noch eine nigelnagelneue Küchenmaschine angeschafft. Ganz im Gegensatz zu Gabi, die ihren Haushalt gerade erst um so ein Gerät erleichtert hat. Zugegeben, für mich war das eine schwere Geburt. Fast ein Jahr bin ich immer wieder um diverse Modelle herumgeschlichen, hatte aber absolut keine Lust auch eine zu kaufen. Mit dem Berg an getrockneten Kräutern, die von Hand gerebelt werden wollten, ist die Lust auf einen motorisierten Helfer auf ganz wundersame Weise in ungeahnte Höhen gestiegen. Wer selbst mal stundenlang diverses Grünzeug händisch zerkleinert hat, weiß wie langwierig das sein kann. Über die tagelang duftenden Hände will ich mich hier gar nicht beklagen. Nur so viel – Seife kann gegen die ätherischen Öle in der Haut nur bedingt was ausrichten und von zu viel Rosmarin in der Nase wird man ein bisschen high. Jetzt stehen die gemahlenen Gewürze neben feinem Chilipulver zur bequemen Verarbeitung im Schrank und werden gleich viel besser vom Meisterkoch angenommen. Die Motorisierung so einer neuen Küchenfee ist beeindrucken im Vergleich zum langsam vor sich hinsterbenden Altgerät, das vor zwei Jahren den Gnadentod gestorben ist. Die Kartoffeln fürs Gratin waren in weniger als einer Minute komplett gerieben. Da kann ich mit Handarbeit nicht mithalten. Und das ist der nette Nebeneffekt, es gibt nun auch wieder Dinge, die ohne (über)motorisierte Unterstützung echt kraftaufwändig waren. Und da man ja nicht nur Kartoffelgratin essen kann (warum eigentlich nicht? ! ), erweitert sich unser Speiseplan auch in der Hinsicht. Eines unserer Lieblings-Kartoffelgerichte habe ich bei Ines gefunden – ihre fantastische Kartoffelsuppe ist so einfach wie lecker. Aber Obacht – der angeheiratete Küchenhelfer dreht schon mal hohl beim Schälen. Wenn er nach einer Weile fragt, wie viele Kartoffeln er schälen soll, ist es eigentlich schon zu spät. Wenn der Topf groß genug ist, kommt aber auch Suppe aus fast zwei Kilo Kartoffeln weg. Sonst bleibt mir nie was zum Mittag am nächsten Tag. Das war echt mal schön. Dann gibt es noch den Quetschi-Auflauf. Ich liebe ja Quetschis – also nicht diese unsäglichen Plastiktüten mit zuckersüßem Obstbrei für Kinder – sondern gekochte Pellkartoffeln, die sich halbiert und mit der Gabel leicht angedrückt (daher der Name) als Basis für allerhand überbackene Resteverwertung eignen. Das Originalrezept für überbackene Quetschkartoffeln kann man beliebig umbauen. Einfach ein paar gebratene Pilze und Zwiebeln drüberstreuen und mit Käse überbacken. Oder, was man halt sonst so da hat. Und weil mit noch mehr Topping und noch mehr Käse alles gleich noch besser schmeckt, mach ich das gerne in der Auflaufform – Quetschi-Auflauf halt. Was ich auch unbedingt noch testen will, sind die Kartoffel-Rouladen von miteigenenhaenden, die ich eher als Schnecken bezeichnen würde. Aber ich schweife ab (mal wieder). Auf jeden Fall ist der elektrifizierte Küchenhelfer um einiges schneller als der angeheiratet. Hat zwar auch weniger Funktionen, passt dafür aber samt... --- ### Ein Herz für Umzugshelfer > Warum ist die Kiste so abartig schwer, hast du da etwa Steine drin? - Äh, womöglich?! - Published: 2025-02-10 - Modified: 2025-02-03 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/10/umzugshelfer/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Minimalismus, Umzug, Umzugshelfer Irgendwann im Leben meint man ja, angekommen zu sein. Was auch immer das bedeutet und wo auch immer das sein mag. Ich bin in jungen Jahren oft umgezogen und hab mir das immer schön geredet. Gerade wegen der Konsequenzen, die im Bezug auf Freundschaften ja nicht gerade prickelnd sind. Nachdem ich auf drei verschiedenen Grundschulen war, wollte ich danach zumindest nicht nochmal die Schule wechseln. Das hat auch geklappt, die Wohnsituation hingegen war durchaus noch abwechslungsreich. Mit Mitte zwanzig hatte ich bereits gut 10 Umzüge hinter mir. Und dann war erst mal Ruhe. Zumindest, was den eigenen Hausstand anging. Im Freundeskreis gab es natürlich einige Bewegung und ebenso natürlich hat man da immer mit angepackt. Dabei lassen sich extreme Unterschiede beobachten. Der absolute Alptraum für jeden Helfer war ein Sammler-Haushalt mit leichten Messi-Anwandlungen. Vorbereitet war gar nichts und der Kühlschrank hielt neben abgelaufenen Lebensmitteln allerhand eklige Überraschungen bereit. Warum jemand, der keinen Alkohol trinkt, Gläser für so ziemlich jedes Getränk beherbergt, hat sich mir auch nicht erschlossen. Weingläser in unterschiedlichster Ausführung, Sektgläser, Sektkelche, Sektflöten, Grappagläser, Schnapsgläser, Cognacschwenker, Biergläser und -krüge, Whiskygläser – und natürlich noch diverse Wasser- und Saftgläser. Dazu verschiedene Café-Service, darunter eines mit Weihnachtsmotiv für 24 Personen. All das wohlgemerkt in einem kleinen 2-Personen-Haushalt. Ok, einen kleinen Hund gabs auch noch, aber es kann mir keiner erzählen, dass der mit seinen zwei Näpfen einen großen Anteil an all dem Geschirr gehabt hätte. Man muss ja nicht gleich zum Minimalisten werden, aber dieser Berg an Dingen, der ungenutzt etliche Regale und Schubladen okkupierte, hat mich echt umgehauen. Und so selbstverständlich ich helfe, fand ich es gelinde gesagt frech, die Umzugshelfer einen verschimmelten Kühlschrank ausräumen zu lassen. Das wir heute keinen Kontakt mehr haben, ist allerdings ein anderes Thema. Das Umzugshilfe auch ganz anders aussehen kann, merkt man im jetzigen Freundeskreis. Eigentlich stehen wir ja alle mit beiden Beinen fest im Berufsleben. Ich kann mich noch erinnern, wie wir mal darüber gesprochen haben, dass man da dann doch auch einfach ein Umzugsunternehmen beauftragen könnte. Sagen wir mal so, man redet viel, wenn der Tag lang ist. Würde sich auch gar nicht lohnen, wo doch mit mehreren Paar motivierten Händen ein kleiner Hausstand auch ganz schnell klein bei gibt. Bei unserem letzten Umzug hatten wir selbstverständlich vorgearbeitet. Und so war alles innerhalb kurzer Zeit im Sprinter verräumt. Kisten braucht es ja nicht viele, wenn man gar nicht erst so viele Sachen anschafft. Wobei wir tatsächlich auch mal Gläser gekauft hatten – aber halt nur für den Gebrauch und nicht, um für jede niemals eintretende Situation vorbereitet zu sein. Wirklich herausfordernd sind ja auch nur die großen Möbel wie Schrank, Bett und Sofa. Manch einer meinte, dass würde man doch eh einfach neu kaufen. Also ich kann ja verstehen, dass eine neue Wohnsituation manchmal Anpassungen bezüglich des Mobiliars erfordert. Aber bei jedem Umzug ein neues Sofa? Das halte ich nun doch für ein ganz klein wenig übertrieben. Aber was weiß ich schon, wenn es nach mir ginge, würde mein Hausstand in ein Auto passen. Allerding kein Kleinwagen, wir wollen es ja nicht übertreiben. Minimalistisch umziehen ist halt einfach leichter. Und auch, wenn sowohl der Lieblingsmensch als auch ich und hier angekommen fühlen, weiß man ja nie, was das Leben noch so bringt. Also halten wir es auch weiterhin luftig und schauen, dass sich nirgends Krempel ansammelt. Unausgepackte Kartons vom vorvorletzten Umzug wären hier unvorstellbar. Nachdem von unserer Seite auf lange Sicht kein Ortswechsel geplant ist, melden unsere Lieblings-Umzugshelfer schon mal vorsichtig Bedarf an. Der seelische Beistand (hatte „Rücken“) darf ebenso mit unserer Hilfe rechnen, wie der Schwerlasttransport aka Schwager. Letzterer toppt wahrscheinlich meine Zahl an Umzügen um ein Vielfaches. Dank einer dieser Aktionstage weiß ich auch, dass man durchaus hundertmal eine ausgelatschte Altbautreppe hochlaufen kann – aber irgendwann nicht mehr runter kommt, weil die Knie dann einfach nachgeben. Seine neue Wohnung hat einen Aufzug. Das war die gute Nachricht. Der Schwager hat allerdings schon angekündigt, dass es nun ein paar Sachen mehr sind. Also diesmal richtige Arbeit. Das wäre die schlechte Nachricht. Da er aber ebenso wenig wie ich auf 24-teilige Weihnachtsservice steht, mache ich mir da wenig Sorgen. Einzig sein Sofa bereitet uns allen dafür umso mehr Sorgen – oder eher Alpträume. Wenn auch anderer Art als bei den Geschirr-Messies. Bei seinem Einzug hatten wir uns mit dem Monstrum fest in der Wohnungstür verkeilt und nur mit viel Geschick und Beharrlichkeit den Weg um drei Ecken durch die Türe gemeistert. Ich hab schon angedroht, Schmierseife mitzubringen – derselbe Weg muss ja nun wieder rückwärts bewerkstelligt werden und wir haben alle verdrängt, wie wir überhaupt reingekommen sind. Wenn ich so drüber nachdenke – vielleicht sollte man sich doch bei jedem Umzug ein neues Sofa kaufen – nicht. So ein bevorstehender Umzug ist immer eine gute Gelegenheit, sich mal eingehender mit den eigenen Sachen zu beschäftigen. Unausgepackte Kisten vom letzten Umzug können wahrscheinlich unbesehen weg. Alles, was man schon Wochen vor dem Umzugstermin einpacken könnte, wird wahrscheinlich nicht all zu oft benötigt. Vielleicht kann man das eine oder andere weitergeben. Jedes Teil, das man weniger umzuziehen hat, spart Kraft und macht den eigentlichen Umzug leichter. Und falls man tatsächlich ein Umzugsunternehmen beauftragt, auch günstiger. Helfer sind dankbar, wenn sie nicht kistenweise Andenken, Deko und anderen Krempel schleppen müssen. Ich hab da immer einen Umzugshelfer im Kopf, der meine Mutter damals fragte, ob sie Steine in die Kiste gepackt hätte. Ja, hatte sie – gesammelt im Spanienurlaub, aufgefädelt auf dicke Schnüre. So sehr ich ein gutes Krafttraining schätze, ein Umzug kann ganz schön an die Substanz gehen! Also selbst wenn ihr euch um euren eigenen Hausstand angesichts eines bevorstehenden Umzugs keine Gedanken machen wollt – habt ein Herz für Umzugshelfer! --- ### Fragen über Fragen > Was würdest du fragen, wenn die Antwort nicht "42" sondern "ja" wäre? Wenn das Lesen im Grübeln endet, muss das Ziel nicht verfehlt sein. - Published: 2025-02-03 - Modified: 2025-02-01 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/03/fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: 42, Antwort, Bücher, Fragen, Lesen, Systemische Fragetechnik Lesen bildet, sagt man zumindest. Neben all der Bildung kann es auch ganz schön zum Nachdenken anregen. Es gibt Bücher, für die brauche ich ewig. Da finde ich mich immer wieder denkend auf dem Lesesessel wieder. Mittlerweile liegt ja sogar immer ein Block bereit, damit ich besonders kluge oder schöne Worte notieren kann. Weil ich mich sonst vor lauter Begeisterung (oder Träumen, oder Nachdenken,... ) gar nicht mehr auf die darauf folgenden Worte konzentrieren kann. Was mich gerade nachhaltig vom Lesen abhält, ist die folgende Frage: Was würden Sie fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? Wer jetzt wissen will, wo ich das aufgeschnappt habe – das kommt aus einem Buch über Systemische Fragetechniken und da ich noch ganz am Anfang bin, kann ich darüber sonst so gar nichts berichten – also auch keine (unbezahlte) Werbung. Aber wie wir schon in der Schule lernen, muss ja eine Quellenangabe her. Was würde ich fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? (Nicht 42. ) Meine erste Reaktion ist, wen ich denn frage. Ist das wichtig? Kommt natürlich auf die Frage an, ob die Zielperson da eine Rolle spielt. Und dann ist natürlich auch die Konsequenz alles andere als nebensächlich. Also folgt auf das „ja“ dann auch die entsprechende Handlung? Ich kann jemanden fragen, ob er mir zehn Millionen Euro gibt – und derjenige kann ja sagen aber mir trotzdem keinen einzigen Cent geben. Was natürlich schade wäre, immerhin haben wir ja einen Hauskredit abzubezahlen. Ich habe mir sogar ja schon überlegt, was ich mit einer Million Euro anfangen würde. Und dann wäre noch reichlich übrig, um diverse Organisationen zu unterstützen, z. B. zum Schutz unserer Ozeane. Aber wenn das „ja“ tatsächlich auch bedeutet, dass das, wonach ich frage auch eintritt, warum dann tiefstapeln. Dann geben wir uns doch nicht mit ein paar Milliönchen zufrieden. Da muss es mindestens der Weltfrieden sein! Allerdings muss die Frage präzise gestellt sein. Das ist ein bisschen, wie der Prompt bei KI-Tools. Auf blöde Fragen gibt’s blöde Antworten und wenn man nicht genau beschrieben hat, was man wissen will, braucht es einige Anläufe und Schleifen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu generieren. Wir haben aber nur eine Frage. Also auch nicht wie im Märchen mit dem Dschinn, bei dem man drei Wünsche hat. Da der Dschinn ein ganz klein bisschen hinterhältig ist, hat die Wunscherfüllung ein paar unerwünschte Nebenwirkungen. Die Folgewünsche dienen also der Schadensbegrenzung, womit die Sache aber nur noch schlimmer wird. Wir müssen die Frage als zeitlich eingrenzen. Wir wollen ja nicht noch ewig warten, sondern lieber gestern als heute mal wieder Nachrichten ohne Terror und Zerstörung sehen (btw auch ohne ein paar andere nervige Sachen... ). Also Weltfrieden ab sofort! Und natürlich wollen wir ihn auch erleben. Denn was bringt der Weltfrieden, wenn er mit dem Aussterben der Menschheit eintreten würde. So langsam bekomme ich ein Knäul im Hirn. Was so eine einfache Frage anrichten kann! Und überhaupt, ist die Frage nach etwas nun eine „erlaubte“ Frage oder nur ein Wunsch ohne Erfüllgarantie. Gilt das jetzt auch? Kann mir mal bitte jemand die Regeln erklären? Fragen über Fragen aber die EINE bekomme ich nicht auf die Kette. Was würdet ihr fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? --- ### Wahlprogramm > Stellt euch vor es ist Wahl - und alle gehen hin. Nicht zu wählen ist nicht nur keine Lösung sondern am Ende auch die Wahl, das womöglich schlimmste Ergebnis zuzulassen. - Published: 2025-01-27 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/27/wahlprogramm/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Bundestagswahl, Demokratie, Steuern, Wahl, Wahl-O-Mat, Wahlpflicht, Wahlprogramm Kennt ihr das auch, dass man zusammensitzt, ganz gemütlich unterhält und plötzlich kommt ein Thema auf, bei dem man sich so richtig in Rage reden kann und angesichts der Ungerechtigkeit der Welt im Ganzen und der Unfähigkeit einzelner eigentlich nur hilflos und frustriert fühlt? Themen dafür gibt es genug, das Leben ist nun mal kein Ponyhof und von Klimawandel über prekäre Arbeitsverhältnisse bis hin zu Zwangsverstümmelungen von hilflosen Kindern im Namen religiöser Glaubensverirrungen gibt es wahrlich genug, über das man sich auch aufregen sollte. Die eigenen Einflussmöglichkeiten sind ja meist begrenzt. Da hilft es dann, wenn viele sich zusammentun bzw. ihre Meinung kund tun frei nach dem Motto aus vielen Tropfen entsteht ein Ozean. Ganz in diesem Sinne funktionieren ja auch Wahlen. Eine einzelne Stimme vermag nicht viel ändern zu können aber die Summe vieler Stimmen bewegt alles und keine Einzige gehört in den Müll. Absichtlich ungültig zu wählen heißt, sich um eine Entscheidung zu drücken. Und wenn es die Wahl des geringsten Übels ist, auch diese Wahl kann man aktiv treffen. Und es wird auch nicht besser, wenn man gar nicht wählt. Andere Politiker gibt´s gerade nicht im Angebot, ob´s uns nun passt oder nicht. Dass die gewählten Politiker eben genau das sind – gewählt – vergisst man ja schnell, wenn die Damen und Herren nicht im gewünschten Sinne agieren. Kaum einer hat auch nur ein gutes Wort für unsere Volksvertreter übrig und scheinbar hat keiner die Kandidaten gewählt, die aktuell für unser Land verantwortlich sind – das ist so ein bisschen wie mit Trash-TV. Das schaut auch keiner aber trotzdem scheinen die Einschaltquoten für ein Fortbestehen zu sprechen. Aber da wir ja alle vergesslich sind, vergessen wir nicht nur, was die Kandidaten in ihrer bisherigen Karriere so alles angestellt haben. Wir vergessen offenbar auch, wo wir selbst unser Kreuzchen gesetzt haben. Wer will es uns auch verübeln, bei dem Vorbild! Erinnerungslücken sind ein adäquates Mittel zur Unternteppichkehrung. Wobei ich stark bezweifle, dass das auch für den kleinen Bürger gilt – sorry, ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, dass ICH mein Auto in der Feuerwehrzufahrt abgestellt habe. Da kann man mich doch dann nicht zur Rechenschaft ziehen! So! Und nun nur zur Sicherheit und damit es keiner vergisst: wir haben die Wahl und das ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung! Ich will gar nicht wissen, für was ihr auch am Ende entscheidet. Denn auch das ist ein Privileg. Wir dürfen uns unsere eigene Meinung bilden und müssen uns vor niemandem dafür rechtfertigen. Umso leichter, sich aus Stammtischdiskussionen herauszuhalten. Aktuell habe ich meinen Nachrichtenkonsum auf ein absolutes Minimum heruntergeschraubt. Sollte in China ein Sack Reis umfallen – ich bekomme es nicht mit. Den auf die zwischenparteilichen Schlammschlachten und Schuldzuweisungen (die Opposition weiß eh immer alles besser, bis sie selbst regiert) kann ich gut verzichten. Und ebenso auf die wenig neutrale Berichterstattung einiger Medien. Denn was uns jetzt präsentiert wird, ist „nur“ Wahlkampf. Zur Entscheidungsfindung gehört aber ein bisschen mehr, als ein paar knackige Wahlversprechen. Da sollte man sich genau anschauen, was die Parteien in der Vergangenheit so angestellt haben. Ja, ich weiß, das mit dem Erinnern ist schwer. Aber dafür könnte man ja ein bisschen recherchieren. Ergänzend dazu schaut man sich noch die Parteiprogramme an, denn wir wollen ja auch wissen, was für die Zukunft so geplant ist. Wobei das teilweise echt trockene Kost ist. Wer es auf dem Silbertablett serviert haben möchte, klickt sich durch den Wahl-O-Mat. Egal wofür man sich entscheidet, alles ist besser, als völlig desinformiert nach dem sympathischsten Gesicht auf dem Wahlplakat abzustimmen – das ist mindestens so auffrisiert und glattgefiltert, wie die zugehörigen Wahlversprechen. Wo auch immer der Schuh gerade drückt, die Wahl, die wir heute treffen hat womöglich auch Konsequenzen für unser Morgen. Vielleicht spare ich heute Steuern, doch was kostet uns der Klimawandel in der Zukunft? Oder gibt es den überhaupt gar nicht? Da stehen Aussage gegen Aussage, Wissenschaft gegen Rattenfänger Politiker. Und sowieso reagieren wir ganz empfindlich, wenn man uns in den Geldbeutel greifen will. Egal, wen man fragt, da ist ja nie genug drin. Ich finde es auch befremdlich, wie schon wieder über neue Steuern und Einnahmequellen diskutiert wird, statt sich um nachhaltige Lösungen zu bemühen. Den Krankenkassen fehlt Geld? Dann kassiert man halt bei den Kapitalerträgen ab. Da hat der Anleger ja nicht für gearbeitet, die faule Socke, sondern nur sein Geld arbeiten lassen. Könnte man ja nicht so schlimm finden, wenn nicht andererseits künftige Generationen schon jetzt wissen, dass sie von der Rente nicht mehr viel zu erwarten haben. Sicher ist da höchstens noch die Versorgungslücke. Auch die Politik rät dazu, privat vorzusorgen - wie praktisch, wenn da gleich noch eine potentielle Steuerquelle bei rausspringt. Was am Ende von der Diskussion übrig bleibt, weiß keiner. Es ist Wahlkampf und da geht es auch darum, im Gespräch zu bleiben. Mit polarisierenden Aussagen ist das ein Leichtes und der gemeine Wähler ist wankelmütig, der muss nur am entscheidenden Tag sein Kreuzchen an der entscheidenden Stelle machen. Protestwähler, die sich wie kleine Kinder trotzig auf den Boden werfen und den Politikern einen Denkzettel verpassen wollen, sollten vorsichtig mit ihren Wünschen sein. Kann sein, dass sich die erfüllen. Schaut mal über die Grenzen – was, wenn es plötzlich keine Krankenversicherung mehr gibt? Und was kostet so ein Brexit? Da haben sich einige gedacht, sie bräuchten nicht wählen gehen. Andere wollten ihrem Unmut Luft machen und wieder andere hatten einfach keine Ahnung, was sie da eigentlich wählen. Hinterher ist das Geschrei immer groß. Politikverdrossenheit können wir uns nicht leisten. Wer in einer Demokratie leben möchte, von dem darf man auch erwarten, dass er seiner Pflicht zu wählen nachkommt. Man kann sich aufregen, dem ganze Hin und Her mit stoischer Gelassenheit begegnen oder die Schlammschlachten, die uns die Medien in den nächsten Wochen vorsetzen, ignorieren. Aber wehe, es geht einer zur Bundestagswahl 2025 nicht wählen und meckert hinterher über das Ergebnis! --- ### Linker Arm ganz schwer - Autogenes Training im Selbstversuch > Nach einem Zufallsfund im Büchertauschregal habe ich mich an den Selbstversuch mit Autogenem Training gewagt. Erfolg? Fehlanzeige! - Published: 2025-01-20 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/20/linker-arm-ganz-schwer/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Arm ganz schwer, Autogenes Training, Autosuggestion, Entspannungsmethode, Entspannungstechnik, J.H.Schulz, Meditation, Selbstsugesstion, Selbstversuch Vor einigen Monaten entdeckte ich im Büchertauschregal ein originalverschweißtes Buch über Autogenes Training. „Kost ja nix“ hab ich mir gedacht und das Taschenbuch kurzerhand mitgenommen. So richtig viel anfangen konnte ich mir dem Begriff nicht aber man lernt ja nie aus und wer weiß, vielleicht lernt man ja sogar mal was dazu. Das Buch selbst ist mit seinen knapp 150 Seiten schnell gelesen. Eine einfache Aufklärung, was es mit Autogenem Training auf sich hat sowie eine Anleitung für Anfänger und viele Beispiele und Affirmationen für Fortgeschrittene. Die optimistischen Versprechen haben mich tatsächlich neugierig gemacht also hab ich das ganze einfach mal ausprobiert. Autogenes Training ist ein auf Autosuggestion basierendes Entspannungsverfahren. https://de. wikipedia. org/wiki/Autogenes_Training Was soll ich sagen – kurz zusammengefasst: schwer kann ich, warm nicht. Man braucht nicht viel, das finde ich ja sympathisch. Aber was man braucht, ist gar nicht so einfach zu bekommen. Kaum schließe ich die Augen, höre ich Flugzeuge, den Kühlschrank oder/und das heisere Krähen des Nachbarshahn. Letzterer scheint eh genau dann einen Anfall zu bekommen, wenn ich meine Übung machen möchte. Kann natürlich sein, dass der Gockel generell sehr mitteilungsbedürftig ist aber mir das nur auffällt, weil ich mich so schlecht auf meine Übungs-Sprüchlein konzentrieren kann. Das Sprüchlein selbst ist einfach und wird im Zwei-Wochen-Rhythmus um je eine Affirmation erweitert. Man startet, indem man sich vorsagt „Rechter (oder linker) Arm ganz schwer“. Das wird dann ergänzt um „Rechter (oder linker) Arm ganz warm“ und so geht es dann weiter. Die Entspannung finde ich einfach, innerhalb eines Atemzuges nimmt mein Körper die Konsistenz eines nassen Sandsacks an. Aber warm wird nichts, egal wie sehr ich mich konzentriere. Nur ist es mit der Konzentration ganz schön weit her, das klappt überhaupt nicht. Während eine Ebene meines Hirns brav den Text runterspult, scheint eine zweite Ebene sich zu verselbstständigen. Ist das eigentlich normal, dass man denkt, während man denkt? Hab ich Stimmen in meinem Kopf? Und warum plant mein Hirn schon den nächsten Tag während ich doch so gerne im Moment verweilen möchte? Anfängerfehler, da geht ganz schön der Punk ab im Oberstübchen. Hat ja auch keiner gesagt, das Meditation und Co. einfach währen. Ich kann mich zwar für das Autogene Training nicht erwärmen, finde aber generell Gefallen an Entspannungstechniken. Ein bisschen kenne ich das von einer ehemaligen Yoga-Lehrerin. Die hat mit uns im Kurs Verschiedenes ausprobiert und mal abgesehen vom typischen Schnarchen mancher Mitsportelnden war ich danach wirklich erholt. Ok, das mit der Klangschale war auch nicht so meins obwohl unsere alte Salatschüssel sich dafür echt angeboten hätte, die hat auch so schön gong gemacht. Andererseits passen tägliche „Zwangsentspannungen“ gar nicht in mein Leben. Manchmal bin ich einfach am Rotieren und dabei keineswegs gestresst. Oder ich fühle mich gestresst und finde meinen Ausgleich dann im Wald oder im Gespräch mit einer Freundin. Und sowieso ist das Autogene Training ja eher eine Vorbeugemaßnahme gegen akuten Stress. Ist er erst mal da, ist es vielleicht zielführender, den Stress rauszulassen und z. B. beim Sport abzubauen, als sich einzureden, man sei „ganz ruhig“. Und hilfreiche (Atem-)Übungen dazu gibt es auch abseits des Autogenen Trainings. Die Gedanken kann ich ja durchaus schweifen lassen oder auch mal an nichts denken. Die Selbstsuggestion mag dazu ergänzend ebenfalls gut geeignet sein. Wenn ich mir körperliche Reaktionen wie ein Wärmegefühl einreden soll, sich diese aber partout nicht einstellen wollen, passt vielleicht auch einfach der Text nicht. „Ganzer Kopf ganz leer“ wäre mal eine gute Affirmation... Ganz leer ist mein Kopf auch nicht, wenn ich mir die Entstehungsgeschichte des Autogenen Trainings anschaue. Entwickelt wurde diese Entspannungsmethode von J. H. Schulz, zur Zeit des Nationalsozialismus ein Befürworter der Euthanasie der sich auch aktiv an der Verfolgung von Homosexuellen beteiligt haben soll. Damit kein Schatten auf den Heilsbringer Autogenes Training fällt, wird in dem von mir aufgelesenen Buch Schultz´ Karriere während der NS-Zeit totgeschwiegen. Lässt sonst sich halt einfach nicht so gut vermarkten. Dieses Hintergrundwissen kann ich nicht einfach ausblenden. Es mag ja sein, dass die Entspannungstechnik vielen Menschen hilft aber irgendwie hinterfrage ich für mich ständig, ob ich etwas, das von einem dermaßen großen Arschloch ersonnen wurde, wirklich machen möchte. Von wegen keine Nebenwirkungen – die Beschäftigung mit dem Hintergrund und der Entstehung hinterlässt nicht nur einen faden Beigeschmack, sondern löst eher einen enormen Brechreiz aus. Zum Glück gibt es ja einen ganzen Strauß alternativer Entspannungsmethoden. Die Technik der Autosuggestion an sich kann man auch abseits des Autogenen Trainings lernen. Vielleicht versuche ich das mal oder beschäftige mich ganz allgemein mit Meditation. Soll ja verdammt gut fürs Hirn sein. Ich habe für mich den Selbstversuch Autogenes Training erfolglos beendet und den Versuch, mir selbst was vorzumachen einzureden, beerdigt. Entweder bin ich nicht sehr überzeugend oder zu kritisch. Ich bilde mir zwar ein, nie besonders leichtgläubig gewesen zu sein aber offensichtlich ist es mit dem Einbilden selbst wiederum auch so eine Sache. Einbildung ist auch eine Bildung. --- ### Trübe Aussichten - Ein Nachruf > Mit einer Träne im Auge wird aussortiert. Das Trockentauchen hat keinen Platz mehr in unserem Leben, die Ausrüstung kann weg. - Published: 2025-01-13 - Modified: 2025-01-13 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/13/truebe-aussichten-ein-nachruf/ - Kategorien: Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Ausmisten, Hobby, Kosten, Minimalistmus, Sichtweite, Tauchen, Trockentauchen, Trübe Sicht Warum wir das Trockentauchen an den Nagel hängen. Wieder was weg, wir freuen uns gerade über jedes einzelne Teil, dass einen neuen Besitzer findet. Aber warum überhaupt gibt man etwas auf, dass man so gerne gemacht hat? Wir haben unseren Tauchschein vor vielen Jahren in einem heimischen See gemacht. Bei 18 m Tiefe hat das Wasser kuschelige 4 Grad. Angenehm ist das nicht, vor allem wenn man generell eher zu den Frostbeulen gehört. Mit dem Tauchschein frisch in der Hand war für mich also sofort klar, wenn wir weiterhin in Seen tauchen wollen, braucht es einen Trockentauchanzug. Klingt exotisch, aber wer an einem See einem Taucher begegnet, hat in den meisten Fällen einen Trockentaucher vor sich. Nun soll sie also weg, die Kaltwasserausrüstung. Aber warum braucht man die überhaupt? Und was bitteschön ist denn Trockentauchen? Nicht alles, was im Meer ohne Probleme funktioniert, ist auch für kaltes Seewasser geeignet. Im Meer beträgt die Wassertemperatur da wo wir tauchen im Schnitt 22°. Direkt unter der Oberfläche ist es etwas wärmer aber im Allgemeinen herrschen doch recht konstante Temperaturen. Im See sieht die Welt ganz anders aus. Umso tiefer, umso kälter. Die Temperatur kann über die Sprungschichten bis auf 4° C abfallen, das ist schon ganz schön zapfig. Von wegen nicht in Watte packen – wenn es so eisig wird, kann es gar nicht genug Watte sein. Und auch die Atemregler müssen für solche Temperaturen geeignet sein, die könnten sonst vereisen. Ein vereister Atemregler gibt zwar weiterhin Luft ab, aber das dann im ganz großen Stil. Er „bläst ab“ und entsprechend schnell wäre dann der Tank leer. Und angenehm ist das Atmen mit dem abblasenden Regler auch nicht. Damit ich nicht vereise, war ich im kalten Wasser immer mit Trockentauchanzug unterwegs. Der Trocki, wie er unter Tauchern liebevoll genannt wird, sorgt naheliegenderweise dafür, dass man unter Wasser eben nicht nass wird. Wir tauchen also keineswegs im Trockenen sondern in oft besonders eisigen Gewässern, in denen ein Neoprenanzug oft nicht genug Schutz vor der Kälte bietet. Die Isolierung hält den Körper warm – nur der Kopf schaut raus. Eine enge Halsmanschette sorgt dafür, dass die warme Luft drinnen und das Wasser draußen (hoffentlich) bleibt. Ausnahmen bestätigen die Regel und können schon mal zu recht ungemütlichen Tauchgängen führen. Wir hatten eigentlich immer Glück und sind nie „vollgelaufen“ – das sagt man tatsächlich so. Mit der Trockentauchausrüstung haben wir viele sehr coole Tauchgänge erlebt. Leider aber mindestens ebenso viele sehr uncoole Male, in der Regel wegen bescheidener Sichtweiten unter Wasser. Gerade in Seen ist das wirklich ein Problem und es wird leider von Jahr zu Jahr schlechter. Natürlich ist nicht jeder See gleich und es gibt durchaus Ecken, an denen sich noch wunderbare Tauchgänge unternehmen lassen. Wir haben uns nur leider zum Leben ausgerechnet an einem Tauchseen-freien Fleckchen Erde niedergelassen und müssen schon zu halbwegs akzeptablen Tauchplätzen mindestens 1,5 Stunden Anfahrt einrechnen – bei dem heutigen Verkehr eher mehr. Die vielen Liter Sprit, die man dabei verpustet, dazu bei manchen Tauchplätzen die Gebühren, Füllen der Tauchflaschen, eventuell noch Verpflegung – da kommt einiges zusammen. Wenn dann der Tauchgang eher mau ist, ist das schon sehr ärgerlich. Anfangs war das in Ordnung, da haben wir das dann als Übungstauchgang abgehakt. Trotz verhältnismäßig guter Sicht schaue ich mir Boote zukünftig lieber über Wasser an. Tauchen bei null Sicht müssen wir allerdings nicht mehr üben, dass haben wir richtig gut drauf. Ganz zu Anfang haben wir uns da schon mal gegenseitig verloren. Einmal waren wir in einem See, der schon beim Abtauchen „vielversprechend“ war. Unsere damaligen Tauchlehrer wollten den mal testen und da sind wir dann einfach mit. Damals haben wir jede Gelegenheit für Tauchgänge in neuen Gefilden genutzt. Tatsächlich konnte man kaum die Instrumente ablesen, den Boden hat man nicht erkannt – dafür ertastet. Zweimal mussten wir auftauchen, um uns gegenseitig wieder zu lokalisieren und das, obwohl wir dann kaum mehr als 1-2 Meter voneinander entfernt wahren. Bei über 370 Tauchgängen wird man dann aber anspruchsvoller und will auch was sehen von der Umgebung. Die trübe Sicht trägt da nicht unbedingt bei. Da soll sich das frühe Aufstehen und die ganze Plackerei mit der Ausrüstung schon lohnen. Das war dann aber immer seltener der Fall und nach dem Umzug ins neue Haus hatten wir so viele andere Dinge zu tun, dass wir nicht wirklich motiviert waren, für semi-gute Tauchgänge so viel Zeit und Geld zu investieren. Neben den Ausgaben für den Tauchtag kommen nämlich auch noch die „Nebenkosten“, die sich bei so einem teuren Hobby ganz schön aufsummieren können. Und das, wo doch bei Häuslebauern das Geld eh schon nicht so locker sitzt. Die Tauchflaschen benötigen regelmäßig alle 2,5 Jahre TÜV. Bei einem sogenannten Doppelgerät hat man als Taucher zwei Flaschen auf dem Rücken. Das hat den Vorteil, dass man sehr lange Tauchgänge machen kann bzw. zwischen zwei Tauchgängen die Flasche nicht wechseln muss (ein üblicher Tauchtag besteht aus zwei Tauchgängen mit mind. einer Stunde Pause dazwischen). Heißt aber auch, dass bei zwei Tauchern vier Flaschen zusammenkommen, die insgesamt schon auf fast 300€ nur für den TÜV kommen. Ersatzteile kosten natürlich extra... Neben den Flaschen sollten auch die Atemregler einer regelmäßigen Revision unterzogen werden. Immerhin sorgen sie unter Wasser für die lebensnotwendige Luftversorgung, da müssen sie schon fit sein. Das schlägt als Komplett-Wellness-Behandlung pro System auch nochmal mit etwa 100 Euro zu Buche. Dazu kommen eventuell noch Kosten für andere Ersatzteile wie zum Beispiel neue Manschetten an den Trockis – wir wollen ja nicht volllaufen, ihr erinnert euch? Um also nur mal wieder den Kopf ins Wasser zu stecken, hätten wir erst mal eine ganze Stange Geld in die Hand nehmen müssen. Trübe Aussichten, da überlegt man sich schon zweimal, ob es das wirklich wert ist. Natürlich ist so ein Tag am und im See schön. Aber wir haben ja mittlerweile auch unseren Garten und da ist es auch ganz schön schön! Nebenbei muss ich für einen Gartentag nicht so früh aus den Federn, die Anreise ist ja um so viel kürzer. Das Leben ändert sich und... --- ### Veränderung – Verbesserung - Verschlimmbesserung > Anders ist nicht immer besser aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Doch Veränderung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung. - Published: 2025-01-06 - Modified: 2025-01-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/06/veraenderung-verbesserung-verschlimmbesserung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Einkaufen, Gewohnheit, Naturkosmetik, Selbstoptimierung, Veränderung, Vorsätze Einkaufen ist ja beileibe nicht meine Lieblingsbeschäftigung und der wöchentliche Ausflug zum Supermarkt halt eine notwendige Pflichtübung. Damit sich dieser Ausflug nicht unnötig in die Länge zieht, mache ich einen besonders großen Bogen um besonders große Läden, die mit ihrem Sortiment locker mehrere Fußballfelder dekorieren könnten. Mein persönlicher Alptraum sind zweistöckige Supermärkte, die muss der Teufel persönlich entworfen haben. Es gibt zwei Arten von Menschen, die dir sagen, dass du in dieser Welt keinen Unterschied machen kannst: jene, die es selbst nicht versuchen wollen, und jene, die befürchten, du könntest Erfolg haben. Ray Goforth Was Lebensmittel und Drogerieartikel angeht, bin ich ein echtes Gewohnheitstier. Was gut funktioniert, darf beim nächsten Mal gerne wieder mit. Ich hab es zwar nicht so mit Markennamen allerdings bleibe ich den für gut befundenen Dingen lange und gerne treu – alles im Sinne der Einkaufseffizienz. Was mich aber wirklich ärgert, also auch so richtig nachhaltig verärgert, sind Verschlimmbesserungen jeglicher Art. Meist sind das "nur" versteckte Preiserhöhungen. Scheinbar glauben manche Hersteller immer noch, sie könnten ihre Kunden im großen Stil ver... albern. Ich verstehe schon, dass alles für alle immer teurer wird und die Erhöhungen am Ende an den Kunden weitergegeben werden. ABER warum müssen manche Hersteller an der Rezeptur herumschrauben? ! Wenn mir auf einer altbekannten Verpackung groß und breit „NEU“ entgegenspringt, bekomme ich fast schon schlechte Laune. Oft wird das so unschuldige Wort noch flankiert von „verbesserte Rezeptur“. Dann ist eigentlich schon klar, was hier verbessert wurde. Nämlich die Kosten für den Wareneinsatz beim Hersteller. Mehr Füllstoffe, weniger hochwertige und teure Inhaltsstoffe, mit Wasser gestreckt und was die Industrie sonst noch so an Tricks auf Lager hat. Veränderung bedeutet nicht zwangsläufig Fortschritt, aber um sich zu verbessern, ist Veränderung unumgänglich. Winston Churchill Manch einer schmiert sich womöglich morgens gerne die allseits bekannte Schokocreme aufs Brot. Die hat vor einigen Jahren genau so ihre Rezeptur „verbessert“ – noch mehr Fett, noch mehr Zucker. Dafür spart man beim teuren Kakao und den noch teureren Haselnüssen. Der Verbraucher macht das auch noch mit, so hörig ist er dem Markennamen. Ich genießen den Luxus selbstgemachter Marmelade (Danke liebe Schwiegermama! ) auf dem Brot, wenn ich mal was Süßes will. Wenn es aber mal die Nougatcreme sein müsste, gibt es genug Alternativen, die dem „Original“ nicht nur das Wasser reichen können, sondern dieses regelrecht zum Absaufen nötigen. Da allerdings auch die meisten anderen Menschen Gewohnheitstiere sind, juckt das den Hersteller nicht weiter. Es gibt nach wie vor genug unkritische Naschkatzen, die die Zucker-Fett-Mischung genussvoll weiter konsumieren. Und das sollen sie auch ruhig tun, jedem sein Guilty Pleasure. Die gibt es hier auch und mir ist völlig bewusst, dass ich mir mit manch einem Produkt keinen Gefallen tue. Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. Georg Christoph Lichtenberg Bei all dem Unperfektionismus versuche ich natürlich, auch ein paar Punkte auf der Positiv-Liste zu sammeln. Naturkosmetik-Produkte mit möglichst wenig Verpackung gebe ich im Badezimmer gerne den Vorzug, sofern die Haut mitspielt. Die macht allerdings gerne mal einen auf Spielverderber und hat mit juckenden Pusteln auch einfach die schlagkräftigeren Argumente. Immerhin akzeptiert sie ph-neutrale Seife und festes Duschgel (das die Haare dankenswerter Weise gleich auch mitmachen). Und da empfindliche Haut mitunter extrem zickig auf Veränderung reagiert, komme ich gar nicht erst in die Versuchung, groß herumzuexperimentieren. Die Zahncreme durch Pulver oder Tabletten zu ersetzen, hat nicht gut funktioniert aber wir hatten immerhin ein Produkt einer Naturkosmetikfirma, das lange Zeit reibungslos – also ohne Mikropartikel – wunderbar funktioniert hat. Und dann hat sich der Hersteller wohl gedacht, dass es an Zeit wäre, ein bisschen am Produkt herumzuschrauben. Groß und breit prangt der NEU-Schriftzug auf der Tube und lässt Schlimmes erwarten. Aus der einstmals weißen Paste ist ein labberiges, durchsichtiges und völlig geschmacksloses Gel geworden. Das Produktversprechen des frischen Atems wird zwar nach wie vor aufgelistet aber das ist wohl eher ein Gedenken an bessere, vergangene Zeiten. Was waren wir froh, als die Tube endlich aufgebraucht war. Und man glaubt nicht, wie viel Spaß man plötzlich am Zähneputzen hat, wenn man nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder eine brauchbare Zahncreme hat. Nur die Allerklügsten und die Allerdümmsten ändern sich nie. Konfuzius „Das haben wir schon immer so gemacht. “ Wie gerne möchte man Leute, die einem diese Worte um die Ohren hauen, an die Schultern packen und kräftig schütteln. Veränderung ist gut und wichtig. Bei all dem kann es aber nicht schaden, sich das „schon immer so“ mal anzuschauen und das was gut war und ist vielleicht einfach mitzunehmen. Nicht immer muss das Rad neu erfunden werden und zwanghafte Veränderung ist nicht besser, als zwanghaftes Festhalten am Status Quo. Wir sollten nicht erwarten, dass sich Dinge ändern, wenn wir immer dasselbe tun. Albert Einstein Für viele ist der Jahreswechsel ja ein Anlass für gute Vorsätze und neue Ziele. Selbstoptimierung ist und bleibt ein Dauerthema. Wer mit sich selbst und seinem Leben zufrieden ist, macht sich verdächtig. Mit dem kann doch was nicht stimmen! Und aus Sicht der Wirtschaft ist das sowieso untragbar. Wer soll denn sonst all die Statusprodukte, Ratgeber, Beauty-Wunder-Produkte, Pillen und Pülverchen kaufen? ! Ich hab mir tatsächlich nichts vorgenommen und schaue dem neuen Jahr völlig offen und relaxed entgegen. Mal sehen, was es außer einer neuen Jahreszahl so mit sich bringt. Wenn ich was ändern möchte, mache ich das in der Regel dann, wenn es mir in den Sinn kommt und passt – ganz unabhängig vom Datum. Das kann auch mal Selbstoptimierung sein, muss aber nicht, je nach Lust und Laune. Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Wolf Biermann Es gibt nämlich auch Dinge, die ich mag so wie sie sind. Die ändere ich nicht, sondern feiere sie. Wie meine Marotte, nach dem Zähneputzen breit in den Spiegel zu grinsen um die sauber blinkenden Beißerchen zu bewundern. Und wenn´s gut läuft, darf ich dabei auch wieder die immer selbe Zahncreme verwenden. Für manch einen mag es langweilig erscheinen,... --- ### Huch, das ging schnell! > Hoppla, schon wieder ein Jahr rum. Und als wäre ich nicht fleißig genug gewesen, gibt´s ausnahmsweise auch noch DIY-Weihnachtsgeschenke. - Published: 2024-12-30 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/30/huch-das-ging-schnell/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten - Schlagwörter: Beet, Beton, DIY, Garten, Hobby, Hochbeet, Mauerbau, Weihnachtsgeschenke Schon wieder ein Jahr rum und es kommt, was kommen muss. Die Zeit bietet sich einfach an, um mal zurückzuschauen, was alles so gelaufen ist. Meist vergesse ich völlig, was unterjährig so gelaufen ist – und vor allem, was wir alles so auf die Beine gestellt haben. In dem Fall müsste es aber eher heißen „auf die Steine gestellt“... Nachdem zum letzten Jahreswechsel noch Trocknungsgeräte für den Keller zu Gast hatten, ist es dieses Jahr sogar recht entspannt. Ein paar Weihnachtsgeschenke sind noch in Produktion, bzw. müssen noch hübsch verpackt werden. Ich töne ja immer gerne, wie erwartungsbefreit doch die Feiertage für uns sind, da wir uns keine großen Geschenke machen. Ich schaue nur so gerne anderen beim Auspacken zu (und liebe selbst die Spannung beim Lösen der Verpackung), dass mein Mann und ich uns zumindest immer eine brauch- oder essbare Kleinigkeit schenken. Das kann ein Päckchen Kekse oder (für ihn) eine Salami sein. Oder in diesem Jahr hochwertige Unterwäsche, damit er endlich diese eine von mir so gehasste, völlig verschlissene Ur-Ur-Uralt-Buxe entsorgt. Er hätte genug andere aber die „hebt“ ja noch. Wahrscheinlich würde er nicht mal merken, wenn ich das Ding unauffällig verschwinden ließe aber das wäre gegen meine Prinzipien. Sachen, die mir nicht gehören, rühre ich nicht an (also was das Aussortieren angeht, waschen tue ich sie natürlich). Dieses Jahr also der Wink mit dem Zaunpfahl. Doch auch Schwager und Schwiegermama waren dieses Jahr etwas anspruchsvoller. Der Schwager hat sich beim letzten Besuch in unsere Schrulle (ein Sofakissen aus Stoffresten in Form eines kleinen Monsters) verliebt und sich ein eigenes Exemplar gewünscht. Und da ich noch ein paar Stoffreste im Haus hatte, sollte er das auch bekommen. Mein Nähergebnis hat mal wieder Charakter aber immerhin erkennt man, was es sein soll. Im Zweifel freut sich seine Hundedame darüber. Und für die Schwiegermama habe ich mal wieder ein bisschen mit Beton experimentiert. Sie hat sich mal für den Garten eine Vase gewünscht, die wortwörtlich nichts umhaut. Die Herstellung ist eigentlich gar nicht so schwierig, man muss nur einen Luftballon und eine Plastikflasche opfern. Letztere konnte ich bei unserem Ausflug mit Freunden in ein Wasserrutschen-Paradies glücklicherweise ergattern (ich sag ja, es war doch einiges los im Jahr). Nach mehreren Neubefüllungen musste sie nun ihr kurzes aber doch noch sinnvolles Leben lassen. Falls das jemand nachmachen möchte, hier die Anleitung. Beton haben wir irgendwie immer im Haus, den muss ich für meine Hobby-Projekte nicht mal neu kaufen. Der Vorrat, der jetzt im Keller steht, stammt von unserem hochsommerlichen Mauerbau. Ich hab ja schon geschrieben, dass wir was auf die Steine gestellt haben. Nachdem die Kellerwände mit Silikatfarbe verschönert und der Boden ebenfalls aufgehübscht wurde, haben wir das restliche Jahr im Garten gewerkelt. Ich vergesse ständig, dass das eine Beet ja auch erst dieses Jahr entstanden ist. Die Pflanzen haben sich durch die Punktesammelkarte quasi von alleine bezahlt (dauert zwar, wenn man konsequent nur das kauft, was man eh braucht und alle Sondersammelaktionen ignoriert aber Kleinvieh macht auf Dauer echt viel Mist). Neben dem Flieder standen so viele andere Sachen auf dem Wunschzettel und den ganzen Sommer hat irgendwas geblüht. Ein Highlight war die Aster, die sämtliche Bienen aus der Nachbarschaft auf einen Besuch angelockt hat (ein Dankeschön für den Tipp geht an die Bahnwärterin). Nachdem die anfangs so winzigen Pflänzchen trotz schwerer Lehmerde aber so wunderbar angewachsen sind, waren die Mühen beim Anlegen des Beetes schnell vergessen. Beziehungsweise haben wir die eine Tortur einfach durch eine noch viel Größere ersetzt. Eigentlich sollte es nur ein weiteres kleines Beet am Ende des Grundstücks werden, um eine nicht so ansehnliche Mauer etwas zu verstecken und irgendwo muss ja auch die Erde von der anderen Terraforming-Aktion hin. Wir wollten dazu einfach den letzten sehr steilen Meter Hang terrassieren. U-Steine fand mein Mann aber nicht so hübsch – ich ja auch nicht aber ich wollte auch kein Fass aufmachen. Haben wir dann doch gemacht und uns drei Paletten große Steine bestellt. Parkplatz an der Straße und die geplante Baustelle lagen „nur“ läppische 70 Meter entfernt, natürlich bergauf. Bei 36° C haben wir also 120 Steine á 26 kg einzeln zum neuen Hügelgrab (so hab ich das Beet zur Freude Verwirrung der Nachbarn getauft) geschleppt. Und obwohl das ganze ein bisschen in Richtung insektenfreundlicher Trockenmauer gehen soll, haben wir zur Sicherheit auch etwas Zement verwendet. Wahrscheinlich steht das Bauwerk auch in 500 Jahren noch... Zum Glück stand da schon die Pergola auf der Terrasse. Meine Güte, die habe wir auch dieses Jahr aufgebaut. Hatte ich ebenfalls schon verdrängt. Wir zwei Schattenpflänzchen wären ja in der Sonne fast verdampft, hätten wir nicht dieses heimelige Naherholungsgebiet gehabt. So ein Hochsommer-Bauprojekt hat es echt in sich. Vielleicht haben wir es auch einfach ein bisschen (aber nur ein ganz kleines! ) mit den Ausmaßen übertrieben, es ist eine Art begehbares Hochbeet geworden. Noch wächst da nichts, ein bisschen Erde wird von einem (oder zwei... ) anderen geplanten Projekt nochmal anfallen. Nachdem wir anfangs lediglich den verrosteten Maschendrahtzaun entfernt hatten, brauchen wir nämlich noch ein wenig Sichtschutz Privatsphäre. Also stehen noch ein neuer Zaun und einige Hecken/Staudenpflanzen auf dem Plan. Die erschleppten Oberarmmuckis werden mir also noch erhalten bleiben. Doch zurück zum Beton, der hätte nämlich so langsam mal ausgehärtet sein sollen. Nach dem gaaaanz vorsichtigem Aufschneiden ist die „Grundkugel“ noch empfindlich wie ein rohes Ei. Nur zur Sicherheit habe ich noch zwei Ballons zusätzlich gefüllt – aller guten Dinge usw. – und bekam gleich die Quittung für meine Ungeduld. Hier ist nix ausgehärtet und ich habe statt Vasen grandiose moderne Kunst fabriziert. Als Sinnbild der Vergänglichkeit schrumpft diese aber dann auch vollends in sich zusammen. Das kann wohl weg. Zur Sicherheit (ich weiß, das hatten wir gerade eben) habe ich nochmal eine Schicht Beton in das erste Exemplar gegossen. Diesmal mit extra viel Zement in der Mischung aber mit einem noch schwereren Boden ist das gute Stück ja nur noch windstärker. Wasserfest wird das Ganze durch eine dünne Schicht Resin. Eigentlich bin ich kein Freund von diesem Kunstharz aber hier... --- ### Einen Scheiß muss ich > Es gibt ja gute und schlechte Gewohnheiten. Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - Published: 2024-12-23 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/23/einen-scheiss-muss-ich/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Gewohnheit, Haushalt, Hirntraining, Morgenroutine, Ritual, Routine, Sport Das ein Tag nur 24 Stunden hat, ist eine bekannte, jedoch wenig akzeptiere Tatsache. Um diese begrenze Zeit also möglichst gut auszunutzen, soll man sich das Leben mit allerhand nützlichen Gewohnheiten, Hacks und Routinen vereinfachen. Effizient müssen Arbeit, Haushalt, Familie und Freizeit gewuppt werden. Am besten parallel und natürlich muss es so aussehen, als gelänge einem das mühelos, während man selbst natürlich so aussieht, als wäre man geradewegs einem Modemagazin entstiegen – selbstverständlich ungefiltert, wir sind ja alle so echt. Um also das Optimum aus diesem knappen täglichen Zeitfenster herauszuholen, startet man ab besten gleich früh morgens mit einer Morgenroutine. Und nein, die besteht nicht darin, noch unzählige Male die Snooze-Taste am Wecker zu betätigen. So sehr ich auch über manch hippen Trend den Kopf schüttle, muss ich doch zugeben, dass ich morgens auch ein ziemlich streberhaftes Verhalten an den Tag lege. Nach dem Aufstehen, ganz ohne Schlummertaste beim ersten Wecker Klingeln, geht es kurz ins Bad. Mit frisch geputzten Zähnen wieder zurück ins Schlafzimmer, kurz Sportklamotten überwerfen und den Mann wachknudeln – meist mit eher mäßigem Erfolg. Und dann hüpfe ich brav auf die Matte und absolviere eine wilde Mischung aus Kraft- und Yogaübungen. Nach der Dusche gibt’s dann als gemütliches Ritual am Morgen eine Tasse Kaffee und ich lese ein bisschen im weltweiten Netz, was die Bloggerwelt so Neues hervorgebracht hat. Papierkram wird auch gerne zu dieser noch ruhigen Tageszeit erledigt und dann geht’s auch schon los mit dem Arbeitsalltag. Wobei „schon“ nicht wirklich das richtige Wort ist. Zwischen Aufstehen und Aufschlagen im Büro können schon mal bis zu drei Stunden liegen. Dafür – und das schätze ich sehr – habe ich nach der Arbeit auch wirklich Feierabend. Morgens bin ich noch gar nicht kreativ genug für Ausreden, um mich vorm Sport zu drücken. Abends hab ich dafür umso mehr Pläne oder möchte manchmal auch einfach nur die Füße hochlegen. Gerade im Sommer zieht es mich dann in den Garten, ins Beet oder in die Hängematte. Wenn es früh dunkel wird, höre ich den Lesesessel sehr eindringlich meinen Namen rufen. Tatsächlich habe ich durch den konsequenten frühen Start in den Tag erstaunlich viel Freizeit. Komme ich abends erst spät aus dem Büro (oder sitze lange im Homeoffice), hat das keinen negativen Auswirkungen auf mein Sportprogramm. Das sah ganz anders aus, als ich noch nach der Arbeit trainiert habe. Nach so manch extrem langen Tag habe ich wegen akuter Unlust das, was mir eigentlich guttut, einfach ersatzlos gestrichen. Jetzt ist im Kalender Luft für andere Dinge, die mir ebenfalls guttun, wie Spaziergänge – im Idealfall in Begleitung einer guten Freundin, oder Zeit für andere Hobbies. Als vorbildliche Ordnungsstreberin müsste ich jetzt natürlich auch mit einem perfekt geführten Haushalt aufwarten. Der gehört aber irgendwie so gar nicht zu meinen Prioritäten. Ich bin sogar ein bisschen stolz auf mich, kann ich doch mittlerweile Staubmäuse so lange ignorieren, bis sie den Mann stören. Der hilft selbstverständlich im Haushalt mit, hat aber eine ganz andere Schmerzgrenze als ich. Auf seine Putzschwelle Rücksicht zu nehmen, macht mein Leben wesentlich entspannter und das Haus ist sauber genug. Natürlich wird abends die Küche aufgeräumt und mit ein paar wenigen Handgriffen quasi im Vorbeigehen Ordnung gehalten/wiederhergestellt. ABER bei all den ach so vorbildlichen Routinen gibt es auch so richtige Null-Bock-Tage. Da sitze ich auch mal gerne lange im kuscheligen Bademantel mit der dritten Tasse Kaffee im Lesesessel und interessiere mich so gar nicht für die Welt da draußen. Im Urlaub ist der Tagesablauf ohne Wecker sowieso völlig aus dem Tritt und ich genieße es, einfach mal so richtig faul zu sein. Der Haushalt läuft nicht weg (leider, ihr kennt das). Lesen ist Training fürs Gehirn. Wir müssen uns um uns selbst kümmern, damit wir uns überhaupt um andere kümmern können.  Der Stapel an ungelesenen Büchern muss auch mal abgearbeitet werden. Die Muskeln brauchen regelmäßige Regenerationsphasen. Wer einen validen Grund fürs Nixtun benötigt – ich greife gerne kreativ unter die Arme. Liebe gute Gewohnheit, heute kannst du mich einfach mal! --- ### Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden… > Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - Published: 2024-12-16 - Modified: 2024-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbrauchen, Aufheben, Konsum, Lagerhaltung, Sekt Vor einigen Wochen war ich mit Kollegen im Rahmen des jährlichen Betriebsausflugs in Deutschlands ältester Sektkellerei. Eigentlich bin ich kein Sekttrinker. Das Blubberwasser steigt mir zu Kopf und letzterer hat auch am nächsten Tag noch was davon. Andererseits kann ich nicht behaupten, dass mir das Zeug nicht schmecken würde. Und manche Sorten finde ich sogar verdammt lecker. Während der Führung und bei der anschließenden Verkostung haben wir einiges gelernt, wovon ich mir leider das meiste nicht merken konnte. Das ist der Vorteil, wenn man mit gut dreißig Leuten unterwegs ist. Jeder behält etwas anderes in Erinnerung und am Ende hat man doch ein recht umfassendes Gesamtbild. Einige Fakten haben wir im Anschluss noch zusammengetragen: Die Flaschen, die für die Flaschengärung verwendet werden, haben dickere Böden. Wer also etwas besonders Edles kaufen will, vergleicht im Supermarkt das Gewicht der Flaschen. Brut heißt herb. Das klingt aber nicht so elitär und fein, weswegen man für Sekt exotischere Bezeichnungen verwendet, als beispielsweise für Bier. Wenn die Dame, die einem das erklärt, allerdings ein breites Schwäbisch spricht, klingt das auch alles andere als elitär und fein... Selbst ein trockener (sec) Sekt enthält bis zu 35 g Zucker pro Liter, was etwa 12 handelsüblichen Zuckerwürfeln entspricht. Um sich überhaupt Sekt nennen zu dürfen, muss der Schaumwein einen Alkoholgehalt von mindestens 10 Vol. -% enthalten. Die Verwendung der Bezeichnung Champagner wurde den deutschen Herstellern von Frankreich mittels Champagnerparagraf untersagt, weil Deutschland Streit angefangen hat. Mit 3,5 bar ist gehörig Druck auf dem Kessel der Flasche. Lässt man den Korken knallen, geht einiges vom feinen Prickeln verloren. Bei der Verkostung war entsprechend rein gar nichts zu hören, als die Flaschen geöffnet wurden. Profis am Werk! Wegen des hohen Drucks ist auch bei den Kellerführungen ein respektvoller Abstand zu den Rüttelpulten mit den reifenden Sektflaschen zu halten. Wahrscheinlich ist die Verkostung daher auch immer am Ende der Führung. Der dicke schwarze Kellerpilz, der in dicken Teppichen von der Decke des Gewölbekellers hängt, mag manche irritieren, ist aber ein hochgeschätzter Verbündeter der Sekthersteller. Er sorgt für ein stabiles Klima, in dem sich die Hefepilze besonders wohl fühlen. Auch wenn sich die Truppe eines Herstellers von Hochdruckreinigern wohl am liebsten sofort daran ausgetobt hätten, wenn man der Erzählerin glauben darf. Sekt wird bei langer Lagerung nicht besser. Und schon gar nicht, wenn er mit einem Korken verschlossen ist. Der Kork selbst ist ein Naturprodukt (ok, das was jetzt keine Neuigkeit... ), dass mit den Jahren an Elastizität verlieren und schrumpfen kann. Dadurch wächst das Risiko, dass Wein oder Sekt oxidieren. Ganz viele Zahlen, Daten und Fakten haben wir uns aber angesichts der Fülle einfach nicht merken können. Z. B. mit wieviel Druck der gefrorene Hefepfropfen beim Degorgieren aus der Flasche schießt oder wie viele Häuser durch den Sektkeller verbunden sind (gefühlt die halbe Altstadt). Der Punkt mit der Oxidation allerdings gab mir zu denken. Wir hatten nämlich zu Hause noch eine Flasche des edlen Gesöffs zu Hause stehen. Ein Geschenk, das wir uns aufgehoben hatten, für den Zeitpunkt, an dem wir die Handwerker endlich aus dem Haus hätten. Das dieser Zeitpunkt sich dermaßen hinauszögert, damit hat keiner gerechnet – nicht mal die Handwerker selbst. Also haben wir kurzerhand beschlossen, den Sekt zu trinken, solange er noch gut ist und damit zu feiern, dass nur noch ein paar Fußbodenleisten und kleinere Schäden auszubessern sind. Wäre ja zu schade, wenn wir irgendwann anstoßen wollen und dann nur noch fusselige Plörre in der Flasche vor sich hingammelt. Ich halte ja so gar nichts davon, sich Dinge für besondere Gelegenheiten aufzusparen. Was bringt mir ein „gutes Porzellan“, wenn es nur im Schrank steht. Wobei das ein schlechtes Beispiel ist, wir haben ja nur das robuste Steingut-Geschirr. Dafür wird man mich auch zu Hause nie in einem völlig verranzten Schlapperlook vorfinden. Klar muss die Kleidung bequem sein aber ich kann im Zweifel auch mal die Türe aufmachen, auch wenn gerade nicht Halloween ist. Und dafür trage ich dann auch die Dinge, in denen ich mich wohl fühle. Die hebe ich mir nicht für irgendwann auf. Genauso wenig, wie ich mir je wieder etwas in den Schrank hängen werde, dass nur zu ganz speziellen Gelegenheiten tragbar wäre. Ich habe mich einst mal aus einem schicken Kleid heraustrainiert. Als ich dann auf die glorreiche Idee kam, es im Büroalltag zu tragen, hätte ich aufs Atmen verzichten müssen. Sowas passiert mir bestimmt nicht nochmal. Das manch eine Designer-Handtasche ihr Dasein in einem Schutzbeutel im dunklen Schrank fristet, finde ich auch wirklich schade. Wenn´s nur eine Geldanlage ist, mag das ja sinnvoll sein. Aber wozu etwas besitzen, wenn ich keinen Spaß dran haben darf? ! Ist auch wieder ein schlechtes Beispiel, weil ich von Handtaschen so gar keine Ahnung habe und am liebsten keine mit mir rumtrage. Aber hätte ich ein besonders hübsches Exemplar, würde ich es mit Freude herumtragen. Und dann fallen mir noch Duftkerzen und -Seifen ein. Die sind ja viel zu schade, als dass sie den schnöden Alltag beduften könnten. Und wenn man sie dann nach Jahren (Jahrzehnten) in der hintersten Ecke einer Schublade findet, hat sich der Duft längst verduftet. Ich weiß zwar nicht, warum man sich teure Duftkerzen für 30,- € und mehr kaufen sollte – das ist, wie wenn ich den Geldschein direkt abbrenne – aber solchen Luxus dann auch noch verkommen zu lassen, ist ja noch dekadenter, als ihn wenigstens zu genießen. Ebenso gönnt man sich selbst ja in der Regel keine edlen Pralinen. Wenn die also mal den Weg zu mir finden, dann werden die auch genussvoll verschlungen. Und zwar ganz ohne besonderen Anlass. Das schöne an Schokolade ist ja, dass sie einem auch nach dem Verzehr lange erhalten bleibt. Aber solange sich der Gürtel nicht beklagt, mache ich mir da keinen Kopf drüber. Eine Ausnahme sind hier allerdings Pralinen mit Frucht oder Alkohol. Die gebe ich dann an meinen Allesfresser weiter, wobei auch der kein Fan hochprozentigen Naschwerks ist. Es existiert ja sogar ein Gerücht, dass es auf der Welt nur drei Packungen Mon Chéri gibt, die immer weiterverschenkt werden...... --- ### Der Lack ist ab > Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - Published: 2024-12-09 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus Über das Thema geplante Obsoleszenz habe ich in einigen Beiträgen ja ausführlich berichtet. Tatsächlich begegnen mir immer wieder Dinge, bei denen ich ganz akut den Verdacht habe, dass der Hersteller billigend in Kauf nimmt, dass das äußere Erscheinungsbild im Vergleich zum restlichen Produkt nicht besonders langlebig ist. Unkaputtbare Dinge sind ja nicht unbedingt verkaufsfördernd. Was also tun, damit der Absatz gesichert werden kann? Ganz einfach, man fügt dem Ganzen eine kaputtbare Komponente hinzu! Im Idealfall natürlich eine, die der Funktionalität keinen Abbruch tut und womöglich schon vor Garantieablauf zu Tage tritt. Im Gegenteil, viel besser ist es, wenn ganz ohne Garantieanspruch schon das Bedürfnis nach etwas Neuem geweckt werden kann. Ein rein äußerlicher Makel, abwiegelbar als Abnutzungserscheinung, ist da perfekt, zumindest aus Herstellersicht. Wenn ich so in unseren Küchenschrank schaue, sind da tatsächlich eine Handvoll Dinge, die ihre hübschesten Zeiten weit hinter sich gelassen haben. Die Thermoskanne sieht ganz schön ramponiert aus – hat sie doch einige viele Touren hinter sich. Das sie so manchen Absturz überlebt hat, sieht man ihr auch an (wortwörtlich, nicht alkoholisch – obwohl sie auch schon Glühwein beherbergt hat). Baumstämme eignen sich halt nur bedingt als Picknick-Platz und große Felsen an Bächen und Seen noch weniger. Wer da das Gleichgewicht verliert, muss einfach mit Blessuren rechnen. Die gehen zwar allesamt auf das Konto der Besitzer... allerdings soll das gute Stück auch spülmaschinenfest sein. Für die Kanne trifft das auch zu, für ihre Beschichtung hingegen nicht. Die kam unauffällig daher und erst mit ihrem teilweisen Verschwinden macht sie sich überhaupt bemerkbar. Hat aber auch einen Vorteil. Das Ganze sieht so unansehnlich aus, dass kaum jemand etwas von unserem Tee oder Glühwein abhaben möchte. Hat ihre schönsten Zeiten hinter sich Es braucht allerdings nur ein bisschen Geduld, dann sehen die Sachen irgendwann wieder schön aus. Bestes Beispiel ist mein Kaffeebecher. Auch so ein Thermo-Wunderwerk aus doppelwandigem Metall, das, obwohl schwer in die Jahre gekommen, wieder (fast) wie neu aussieht. Ursprünglich war auch dieses Teil mal lackiert – ebenso wie meine Trinkflasche aus Edelstahl. Die wiederum hat von diversen Flugversuchen einige Dellen davongetragen. Eine Glasflasche hätte bei mir wohl längst ihr Leben gelassen. Dabei bekommt man als robuster Begleiter so viel von der Welt zu sehen. Wann immer ich länger unterwegs bin, ist die Flasche dabei, ganz im Gegensatz zum Exemplar (so sah meine auch mal aus) meines Mannes. Der versorgt sich im Büro hauptsächlich mit Kaffee und verzichtet daher auf das zusätzliche Marschgepäck. Die sahen mal gleich aus - lange her... Und während ich das so schreibe, fällt mir auf – wo meine Flasche steht, bin auch ich zu finden. Oder andersrum... Egal ob bei der Arbeit oder zu Hause, dieses mitgenommene Ding wird immer mitgenommen. Sie darf sogar mit ins Bett. Da ich keinen Nachttisch habe, liegt sie griffbereit hinterm Kopfkissen. Quasi das Äquivalent zum Kuscheltier aber längst nicht so kuschelig. Ähnlich enthusiastisch nutze ich meine Armbanduhr. Die wird lediglich zum Duschen abgelegt. Und auch da zeigen sich leichte Abnutzungserscheinungen. Passt aber ganz gut, denn auch ich werde nicht jünger und habe ebenfalls erste Abnutzungserscheinungen. Aber Spaß beiseite. Wo es irgendwann mit Makeup und Spachtelmasse nicht mehr getan ist, lassen sich eben auch manche Gegenstände nicht mehr aufhübschen. Jetzt wäre es natürlich ein Leichtes, diese einfach auszutauschen. Doch egal, wie pfleglich man mit seinen Sachen umgeht (nicht alles wird hier auf Flugtauglichkeit getestet! ), irgendwann ist der Lack ab. Ob im übertragenen Sinne oder sprichwörtlich, es kommt aufs selbe raus. Die Funktionalität ist nach wie vor gegeben aber rein optisch ist die Luft raus. In den meisten Fällen ist mir das egal und ich leb einfach damit. Bei manches Dingen sehen Alterserscheinungen oder Patina ja sogar richtig schick aus und das Internet ist voll von Anleitungen, wie man Dinge gewollt alt aussehen lassen kann. Abgeplatzter Lack gehört allerdings nicht zu meinen optischen Favoriten. Das wenig attraktive Zwischenstadium Wenn es nur eine unnötige Beschichtung ist, hilft mir wahlweise ein rauer Schwamm oder Schmirgelpapier und eine ordentliche Portion Geduld und Beharrlichkeit. Viele Macken lassen sich auch wunderbar durch Lackstifte oder sogar durch einfach Filzstifte kaschieren. Und so sehr man diverse soziale Plattformen auch kritisieren kann, finden sich dort doch ganz oft sehr hilfreiche Reparaturanleitungen oder DIY-Upgrades. Alleine als Inspirationsquelle ist das schon enorm wertvoll und hat bestimmt schon vielen verlebten Gegenständen zu neuem Glanz verholfen. Mein letztes DIY-Projekt ist ein mobiler Fußschemel aus einer alten Weinkiste, die mich schon seit um die 30 Jahre durchs Leben begleitet. Ich muss zugeben, sie hat sich fast so gut gehalten, wie ich. Zwischenzeitlich schwarz lackiert, war auch hier der Lack ziemlich runter. Der wurde also grob runtergeschliffen, bevor ich das Holz mit schwarzer Beize neu eingefärbt habe. Ein paar Rollen (und etwa ein Kilo Unterlegscheiben aus dem Fundus) und ein Stück Teppich machen daraus ein vollwertiges Möbel. Kaum stand das schicke Teil unterm Tisch, wurde es auch schon vom Gegenüber weggeangelt. Was für eine Frechheit – aber eine zweite Weinkiste steht noch auf der Terrasse. Der täte eine kleine Wellnessbehandlung wirklich gut und dann herrscht auch wieder Frieden unterm Tisch! --- ### Der Fluch mit dem Segen > Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - Published: 2024-12-02 - Modified: 2024-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Absenkautomatik, Softclose, Toilette, Türdämpfung Es gibt Erfindungen, die sind so nutzlos wie ein zweiter Bauchnabel. Andere wiederum retten Leben oder erleichtern dieses zumindest. Und dann gibt es auch diese eigentlich völlig unnötigen Nice-To-Have-Dinge wie beispielsweise die Softclose-Funktion an Schranktüren und Klodeckeln. Wobei die Funktion gar nicht so unnötig ist, bewahrt sie doch vor herzinfarktmäßigen Schreckmomenten, wenn besagte Schranktüren oder Klodeckel mit einem laut krachenden Knall schließen. Als wir das erste Mal ein Bad renoviert haben, hat sich der beauftragte Handwerker geweigert, Baumarktware einzubauen. Ob das wirklich ein Qualitäts- und Garantiethema ist oder die einfach alle „gut zusammenarbeiten“, weiß ich nicht. Ich will ja nichts unterstellen, aber man macht sich schon so seine Gedanken. Für eine simple Kloschüssel zahlt man im Fachhandel mindestens das Dreifache, dabei kann die auch nicht mehr. Beim lautlos schließenden Klodeckel haben wir uns dann verweigert, solche Gimmicks brauchen wir nicht. Und man gewöhnt sich ja auch dran. Schon nach einer Woche im Hotel mit entsprechendem Toilettenluxus ist einem zu Hause der besagte Deckel schnell mal aus der Hand gerutscht. Also lieber gar nicht erst dran gewöhnen! Doch die Zeiten ändern sich und wenn der Preis für den Porsche unter den Klodeckeln quasi mitinbegriffen ist, lässt man sich halt doch hinreißen. Den Standard-Klodeckel gibt es nun also mit Absenkautomatik. Mein Argument, dass man das doch nicht brauche, erntet bei Sanitär-Fachverkäufern nur verständnislose Blicke. Mein Mann und ich haben uns also brav gefügt und kamen daher mit unserem Umzug letztes Jahr auch in den Genuss der geräuschlosen Deckelabsenkung. Der Gewöhnungseffekt trat wie befürchtet schnell ein – zudem am Arbeitsplatz sowie vielerorts in Bars und anderen Lokalitäten der Klodeckel längst Einsparungsmaßnahmen zum Opfer gefallen ist. Und wie befürchtet, ließ der laute Knall nicht lange auf sich warten – so viel zum „stillen Örtchen“. Bei der Schwiegermama ist noch so ein schweres und sehr massives Exemplar verbaut. Zum Glück herrscht am Esstisch üblicherweise kein gesittetes Schweigen. Im Trubel der munteren Diskussionen ist wohl nur uns selbst aufgefallen, dass dem anderen jeweils der Deckel aus der Hand geflutscht ist. Und nachdem wir beide mal wieder von der Schwerkraft eingenordet wurden, klappt das wieder ganz gut und wir können uns wieder zu den gesellschaftsfähigen Klogängern zählen. Das ist auch gut so, denn ich bin dazu auch noch eine leidenschaftliche Klogängerin. Das liegt aber keinesfalls an einer schwachen Blase oder übermäßigem Kaffeekonsum. Im Gegenteil, oft suche ich die Toilette aus einem ganz anderen Grund auf. Da kommt der Forscherdrang in mir zum Vorschein und man kann fast ungehindert einen Blick hinter die Kulissen werfen. Besonders in Altstädten kann das enorm spannend sein. Es geht treppauf und treppab, durch verwinkelte Flure vorbei an Fenstern zum begrünten Innenhof. Bei einem Café war ich mich fast sicher, dass ich auf dem Weg zur Toilette durch mindestens drei weitere Häuser spazieren durfte. Oft sind die Flure sogar ein wenig aufgehübscht und man findet liebevoll dekorierte Ecken oder auch mal historische Fotos an den Wänden. Die Treppen wiederum spiegeln das wahre Alter ungeschönt wider und man ahnt, wie viele Füße schon darübergestiegen sein müssen. Und ganz am Ende findet sich dann entweder eine sehr abenteuerliche Konstruktion aus alten Rohren und angeschlagener Kloschüssel oder – immer öfter – ein richtig schicker Thron, natürlich mit Softclose-Toilettendeckel! Ich bin immer noch jedes Mal überrascht, weil dieser Standard für mich immer noch etwas Besonderes ist, dass nur Stars und Millionäre in ihren Bädern haben – und wir sind beides nicht. Ich bin generell eher geräuschempfindlich und würde auch nie auf die Idee kommen, mir Radio oder Fernseher als Hintergrundbeschallung anzuschalten, wenn ich allein bin. Schranktüren, Schubladen und Klodeckel schließe ich naturgemäß leise, schon aus purer Selbstliebe. Natürlich ist es fein fürs Nervenkostüm, wenn Absenkautomatik und Türdämpfung die natürliche Geräuschkulisse von Grobmotorikern abmildern. Alles schließt sanft und leise, ein Traum! Bis man selbst mal wieder zum schreckhaften Opfer eines traditionellen Schließmechanismus wird – ein Albtraum. Es ist schon ein Fluch mit dem Segen des Fortschritts... --- ### Der beste Deal am Black Friday > Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - Published: 2024-11-25 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Angebot, Black Friday, Black Week, Deal, Schnäppchen, Sparen „Das ist einfach“ mögen sich einige von euch denken. Und tatsächlich ist es auch ganz einfach. Am meisten spart man erstaunlicherweise, wenn man einfach gar nichts kauft. Damit wäre der beste Deal, diesen Tag einfach zu ignorieren. Und obwohl es so offensichtlich auf der Hand liegt, überschlagen sich die Angebote jedes Jahr aufs Neue. Es reicht auch nicht mehr, nur an einem einzigen Tag ein kleines Vermögen auf den Kopf zu hauen. Nein, aus dem Friday ist mittlerweile eine Black Week zuzüglich Cyber Monday erwachsen. Wer gezielt etwas sucht, findet mit Glück womöglich ein unschlagbares Schnäppchen. Im Großen und Ganzen ist es aber nur eine riesige Konsum-Party. Der Einzelhandel hat es ja bekanntlich eh nicht leicht und freut sich immer über mehr Kauflaune. Aus Unternehmenssicht darf die auch gerne in einen regelrechten Kaufrausch ausarten. Den Shopping-Hangover gibt’s dann inklusive. Manch ein Händler hat sich natürlich gut vorbereitet. Im Gegensatz zu Weihnachten, das jedes Jahr scheinbar völlig überraschend über uns kommt, weiß man ja, wann uns dieser höchste aller amerikanischen Feiertage bevorsteht. Damit man die Preise kräftig reduzieren kann, zieht man sie vorher einfach kräftig an. Ich weiß noch, wie ich im Verkauf mal ein Regal mit Bilderrahmen bestücken sollte. Die waren ganz praktisch bereits vorausgezeichnet – die Art und Weise hat mich allerdings einen Teil meiner gutgläubigen, jugendlichen Naivität gekostet. Da waren bereits zwei Aufkleber mit durchgestrichenen, höheren Preisen auf der Neuware angebracht, damit es so aussieht, als wären die Rahmen bereits zweimal reduziert worden. Es ging also nicht darum, Lagerware zum reduzierten Preis unters Volk zu bringen, sondern nur darum dem Kunden vorzugaukeln, er ergattere hier ein Wahnsinns Schnäppchen. Wahnsinns Schnäppchen sind zwischen all den Lockangeboten sicher nicht ausgeschlossen und jeglichem Konsum abzuschwören muss ja auch nicht das Ziel sein. Dass solche Events wie ein Black Friday aber nicht ins Leben gerufen werden, um dem Kunden möglichst was Gutes zu tun, sollte einem eigentlich bewusst sein. Die Kassen sollen fleißig klingeln, dafür greift man auch mal tief in die Trickkiste. Im eigenen Interesse gilt es also, all die schönen bunten Angebote kritisch zu hinterfragen. Wer allerdings unbedingt Geld auszugeben hat, kann sich statt neuer Produkte ja einfach eine hübsche Aktie in den Einkaufskorb legen. Aber wie beim Black Friday, sollte man auch dabei auf keinen Fall in einen Kaufrausch verfallen. Sonderangebote sind meist nicht ohne Grund so günstig – so manches Schnäppchen entpuppt sich dann im Nachhinein als Fehlkauf. Wie am Wühltisch kann es ebenso an der Börse schon mal vorkommen, dass Ladenhüter zu gnadenlos reduzieren Preisen zu haben sind. Man kann aber auch Glück haben und einen echten Schatz für kleines Geld ergattern. Im Idealfall vermehrt man damit langfristig sein Geld, einerseits durch den Wertzuwachs der Aktie selbst, andererseits durch mögliche Dividendenausschüttungen. Meine monatliche Spende lässt sich so mittlerweile ganz wunderbar aus Dividenden finanzieren. Grüne Geldanlagen mögen ja meist eher grüngewaschen sein, aber so kann ich quasi selbst ein bisschen Nachhaltigkeit Naturschutz in meine Finanzen bringen. Das ist tatsächlich gar nicht so einfach, wie manch Finanzdienstleister einem weiß machen wollen. Denn eine allgemeine Vorgabe gibt es für grüne Geldanlagen nicht. Mit den richtigen Verkaufsargumenten kann man sich die Statistik einfach schönrechnen. Und was am Ende im Paket drin ist, versteht wahrscheinlich eh kaum jemand – wahrscheinlich nicht mal der Verkäufer selbst. Hier hält man es dann am besten genauso wie mit all den Lockangeboten zum Black Friday – Hirn an, bzw. Finger weg. In der Regel will nämlich jeder nur unser Bester – nämlich unser Geld. --- ### Salz auf der Haut und Wasser im Ohr > So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - Published: 2024-11-18 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/ - Kategorien: Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Ägypten, Blasenalge, Blaupunktrochen, Check Dive, Fischsuppe, Hobby, Muräne, Rotes Meer, Schildkröte, Seemannsauge, Tauchen Die Sehnsucht nach Meeresrauschen und Salzwasser lässt sich ja lange ignorieren aber irgendwann kann man dem Verlangen ja auch mal nachgeben. Vor allem, wenn der Garten eh in seine wohlverdiente Winterpause übergegangen ist und auch sonst keine größeren Projekte mehr anstehen. Und dem grauen November für ein paar Tage in südlichere Gefilde zu entfliehen, kam mir als geradezu teuflisch genialer Plan vor. Den hatten wohl auch einige andere, zum Glück aber erst etwas zeitversetzt zu uns. Wir haben also eine wunderschöne Woche hinter uns, in netter Gesellschaft von Freunden, die sich uns spontan angeschlossen hatten. Während die sich durchs Buffet gefuttert haben (also zumindest der ohne Magenverstimmung), haben mein Mann – der bester Tauchbuddy auf der Welt – und ich unseren Nachholbedarf an Tauchgängen gedeckt. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr im Wasser waren, war der Aktivurlaub zwar anstrengend aber wiederum auch genau das richtige für die darauffolgende Trockenphase. Und da wir wie immer einen Sack voll Bilder mit heimgebracht haben, gibt’s jetzt ein kleines BestOf, quasi als Unterwasser-Reisebericht. Keine Panik, ich habe mir wirklich bei der Auswahl extrem zurückgehalten damit das nicht in einen mehrstündigen Dia-Abend ausartet. Wobei wir längst nicht mehr JEDEN EINZELNEN Fisch fotografieren müssen – man wird da mit der Zeit doch wesentlich entspannter. Check Dive Zu Beginn verlangt die sicherheitsorientierte Tauchbasis selbstverständlich von jedem Taucher, dass er sich einem sogenannten Check Dive unterzieht. Das kennen wir schon, ist sozusagen Routine. Neben dem festlegen der benötigten Bleimenge werde dabei die Tarierfähigkeiten überprüft, also die Fähigkeit eine bestimmte Tiefe konstant zu halten und nicht wie ein JoJo ständig nach oben und nach unten zu eiern. Letzteres ist durch den Druckunterschied nicht nur extrem anstrengend für die Gehörgänge, sondern führt auch dazu, dass manch schlecht tarierter und überbleiter Taucher im Sand oder schlimmer, auf einer Koralle einschlägt. Das Blei hilft beim Abtauchen, da ein Neoprenanzug sowie eine leerere Flasche Auftrieb haben. Normalerweise frei im Wasser schwebend wird dann einmal die Tauchmaske ab- und wieder aufgezogen und der Atemregler muss „weggeworfen“ und wiedererlangt werden. Beim letzten „Orientierungstauchgang“, wie es manche Tauchcenter liebevoll umschreiben, durften wir allerdings die Schulbank drücken. Alle neuen Taucher wurden nebeneinander aufgereiht und bei den Übungen festgehalten. Ein komisches Gefühl für uns erfahrene Taucher mit bereits über 370 absolvierten Tauchgängen. Sonst dürfen wir nach den Übungen auch immer gleich alleine losziehen, diesmal mussten alle in der Gruppe bleiben. Ganz schön was los Aber Sicherheit geht vor und bis auf die unnötige Diskussion über die Bleimenge – der Guide musste einfach aus Prinzip seinen Senf dazu abgeben, wenn er auch am Ende genau meiner Meinung war – bietet so ein Gruppentauchgang den Anfängern ja auch die Gelegenheit, sich mal ein bisschen was bei anderen zu abzuschauen und den einen oder anderen hilfreichen Tipp abzustauben. Das haben wir damals sehr zu schätzen gewusst und geben das gerne weiter. Fischsuppe So sieht es aus, wenn man vom Boot direkt in eine Fischsuppe plumpst. Eigentlich sortieren wir uns dann erst mal in Ruhe und tauchen direkt ab ans Riff. Wenn es aber wie hier keine Strömung gibt, liegt es natürlich auf der Hand, dass man als allererstes einfach nur die großartige Aussicht genießt und sich ein bisschen treiben lässt. Chillkröte Gute Nacht Während wir unser Glück kaum fassen konnten, auf eine riesige, im Riff dösende Schildkröte zu treffen, kam schon das nächste, noch größere Exemplar direkt auf uns zu. Erstere hat sich davon nicht stören lassen, die konnten wir in aller Ruhe bestaunen. Die zweite allerdings schien dringende Termine zu haben. Mit Vollgas ist sie unter uns vorbeigeschossen – direkt mit Kawumm ins Riff hinein. Sie hat eine niedrige Höhle unter dem Korallendach anvisiert und wollte wohl unbedingt da rein. Als sie mit dem Bauch über den Sand geschrabbelt ist, habe wir auch erkannt, warum. Zwei überdimensionale Schiffshalter hatten es sich unter ihr gemütlich gemacht und wechselten nun grummelnd ihre Position. Der Umzug auf den Rücken der Schildkröte mag ihnen im ersten Moment sinnvoll erschienen haben. Doch die hat den ungebetenen Gästen zwischen Höhlendach und Sandboden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein ausgewachsener Schiffshalter ganz schön Schlagseite verursacht. Einer hatte uns mal auf Tauglichkeit beäugt und hätte sich vielleicht sogar angehängt, wenn wir nicht ständig so seltsame Luftblasen von uns geben würden. So nervig die Mitfahrer für ihre Gastgeber offenbar sind, so interessant sind sie zu beobachten, wie sie sich mit ihrer Rückenplatte festsaugen. Auch die erste Schildkröte hatte so einen Passagier auf dem Rückenpanzer, den wir uns etwas näher ansehen konnten. Und womöglich noch einen an der Unterseite. Denn auch sie fing irgendwann an, sich gemütlich im Riff zu wiegen. Leider hat der Luftvorrat uns dann aber zum Weitertauchen genötigt. Bei einem späteren Tauchgang waren die Tiere natürlich längst über alle Berge. Mit ihren Panzern sind sie definitiv feinfühliger, als sie aussehen (und als manch Schnorchler und unfähiger Taucher). Man hätte ein Bild der Zerstörung erwartet aber es war wirklich nicht zu sehen, dass da vorher eine Schildkröte lag, die sich vor der Weiterreise noch genüsslich den Bauchpanzer an den Korallen gerieben hat. Blaupunktrochen Schau mir in die Augen... Die bildhübschen Tiere liegen gerne irgendwo im Sand herum und obwohl wir sicher schon tausende Bilder von Blaupunktrochen gemacht haben, muss es dann immer noch das Tausendundeinste sein. Wenn man sich ihnen ganz vorsichtig und entspannt nähert, lassen sie sich nicht weiter stören und liegen sogar sehr gerne unter der Plattform, auf der die Taucher ihre Übungen machen. Allerdings kann es auch darunter ganz schön eng werden und sollte man da eine große Sandwolke entdecken, sind sich wohl zwei Rochen zu nah auf den Pelz gerückt... Schlechte Sicht Man verdächtigt ja gerne mal andere Taucher, die mit ihren Flossen den Sand aufwirbeln. Oder die Strömung, die mal wieder für eingeschränkte Sichtverhältnisse sorgt. Es gibt aber auch Meeresbewohner, die einigen Staub aufwirbeln. Grundeln gründeln gerne – kann man sich ja schon beim Namen denken. Und immer im Schlepptau dabei sind natürlich die, die hoffen, dass dabei auch was für sie abfällt. Manchmal... --- ### Mein Erfolg gehört mir > Finger weg von meinen Lorbeeren! - Published: 2024-11-11 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Bescheidenheit, Eigenlob stinkt, Erfolg, Finanzen, fremde Lorbeeren Tiefstapeln gehört heutzutage ja zum guten Ton. Wer sich selbst lobend auf die Schulter klopft, kommt ja auch gerne mal ein bisschen (arg) unsympathisch rüber. Und wer gar zu erfolgreich ist, dem sind Neid und Missgunst der Mitmenschen sicher. Da darf man sich dann Unterstellungen anhören, wie dass man eben viel Glück hatte (die harmlose Variante), sich hochgeschlafen hätte (kein bisschen harmlos) oder den Job eh nur wegen der Frauenquote bekommen und damit einem kompetenten Konkurrenten den Job weggenommen hätte. So offen ins Gesicht hat mir bisher noch keiner seine „Vorbehalte“ kommuniziert. Was manch einer von Ingenieuren und Teamleitern hält, lässt sich an manch blöden Sprüchen leicht erahnen. Mein absoluter Favorit ist „Was macht ein Teamleiter überhaupt? ! “. Eine zwei Din A4 Seiten füllende Jobbeschreibung in einen Satz zu packen, ist in dem Fall müßig, da solche Fragesteller meist über die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches verfügen und es sie eh überhaupt nicht interessiert. Was sie hingegen brennend interessiert, ist die Höhe meines Gehalts (die sie wiederum gar nichts angeht) und wie viele Wochenstunden ich dafür arbeite (anscheinend überhaupt keine... ). Man sieht halt, was man sehen möchte, und sowieso ist man ja immer viel schlechter dran, als alle anderen und das Leben ist so unfair zu einem und alle anderen bekommen ihr Glück in den Allerwertesten geschoben. So weit, so egal. Ich habe es längst aufgegeben, irgendwem zu erklären, womit ich meine Arbeitstage verbringe. An manch stressigen Tagen weiß ich das am Ende selbst nicht mehr so genau. Aber mal im Ernst, Nichtstun fühlt sich anders an. Das ich diesen Job überhaupt machen kann, liegt aber keinesfalls an Glück, Vitamin B oder irgendeiner Quote. Denn ohne die nötigen Grundvoraussetzungen die in dem Fall aus einem brauchbaren Schulabschluss, einem anständig abgeschlossenen Studium und Berufserfahrung bestehen, hilft auch Fortuna nicht. Bei manchen Zeitgenossen bekommt man aber den Eindruck, man müsste sich für den selbst erarbeiteten Erfolg schämen. Was ich allerdings wirklich unverschämt und anmaßend finde, sind Menschen, die sich selbst die Lorbeeren für meinen Erfolg auf die Fahnen schreiben wollen. Beispiel gefällig? Vor einigen Wochen bin ich einem ehemaligen Chef über den Weg gelaufen. Den Job bei ihm hatte ich gekündigt, um Softwaretechnik zu studieren. Seine Reaktion damals war gelinde gesagt kindisch. Angeblich hätte er langfristig mit mir geplant, allerdings war in dieser langfristigen Planung wohl kein attraktives Gehalt vorgesehen. An meinem letzten Tag weilte der feine Herr bereits im Urlaub, zu einer Verabschiedung/Gratulation zu Hochzeit bzw. Geburtstag war er nicht in der Lage und ursprüngliche, mündliche Vereinbarungen zu Überstunden wurden kommentarlos anders geartet umgesetzt. Von der versprochenen Prämie für null Krankentage war natürlich auch keine Rede mehr. Das war eher so eine Karotte, die man den naiven jungen Mitarbeiterinnen vor die Nase gehalten hat. Der arme, arme Chef war sowieso ganz fürchterlich arm dran, denn er zahle sich ja nur ein minimales Gehalt. Die herzerweichende Story tischte er jedem auf, damit man ja nicht auf die Idee kommt, nach mehr Geld zu fragen. Hat gut funktioniert, immerhin hats für die vierköpfige Familie für einen AIDA-Urlaub gereicht, während die Angestellten sich mit dem Lohn von Monat zu Monat gehangelt haben. Und genau diesem Chef begegnete ich nun. Man grüßt höflich, fragt kurz nach dem gegenseitigen Befinden und dann reibt er mir doch tatsächlich unter die Nase, dass er weiß, wo ich mittlerweile arbeite. Als wenn das nicht schon gruselig genug ist, reibt er mir dazu ebenfalls noch unter die Nase, dass ich ja bei IHM so viel für meinen heutigen Job mitgenommen hätte. Und schlagfertig, wie ich nun mal nicht bin, habe ich mich höflich verabschiedend und mir den nächsten Blumenkübel zum Reinkotzen gesucht. Klar habe ich in dem Job damals viel gelernt, wie in jedem anderen Job auch. Aber vor allem habe ich mitgenommen, wie man sich als Vorgesetzter nicht verhält – außer man möchte natürlich, dass die Mitarbeiter das Gefühl haben, verarscht und ausgenutzt zu werden. Ich habe gelernt, dass ich, wenn ich mich weiterentwickeln will, selbst nach mir schauen muss. Und ich habe gelernt, dass ich viel mehr auf dem Kasten habe, als ich in dem damaligen Umfeld hätte ausleben können. Und wer darf sich dafür die Lorbeeren anstecken? ICH natürlich! Wobei, wenn man nach meiner Oma geht (sie möge in Frieden ruhen), hat der liebe Gott ja eigentlich die Hauptarbeit geleistet. Von mir aus darf ja jeder glauben, was er möchte, solange er andere damit in Ruhe lässt. Sie hat zeitlebens nicht eingesehen, dass ich mit Kirche und Co. nichts anfangen kann und jegliche Aufklärungsversuche meinerseits in dieser Richtung stoisch ignoriert. Irgendwann habe ich resigniert und sie reden lassen. Wie man das halt so macht, mit alten Menschen, die andere Ansichten gekonnt übergehen. War ja nett gemeint, wenn sie für einen gebetet hat. Es war ihre Art zu sagen, dass sie an einen denkt. Aber als sie dann doch tatsächlich meine guten Noten ihrem alten Herrn im Himmel ankreiden wollte, ist mir doch glatt mal der Kragen geplatzt. Der weißbärtige Tattergreis, den sie da vor Augen hatte, hat sich bestimmt nicht auf seine vier Buchstaben gesetzt und gepaukt. Das war ich! Wenn überhaupt jemand einen Anteil daran hat, dass ich keine einzige Prüfung wiederholen musste, dann mein Mann. Der hat sich nämlich neben mich gesetzt und mit mir gepaukt. Denn auch nicht jeder Dozent sollte sich rühmen, seinen Studenten etwas Sinnvolles beizubringen. Den Vogel abgeschossen hat der, der uns Elektrotechnik anhand von Duplos und Erbsen näherbringen wollte. Die Evaluierungsbögen (Bewertung der Dozenten) auszufüllen, konnten wir uns nach seiner Aussage auch sparen, die würde er eh ungelesen im Papiermüll entsorgen. Es sei nämlich unkündbar... aber bei einem guten Prüfungsdurchschnitt lag das natürlich ein seinem überragenden Unterricht! Ja, auch hier gab es wieder viel zu Lernen – nur eben nicht das, was auf der Verpackung stand. Und vor allem eben nicht, weil jemand besonders gut darin gewesen wäre, andere Menschen auf ihrem Weg weiterzuentwickeln. Wahrscheinlich empfinden genau diese Menschen mich jetzt als extrem undankbar. Es passt ja auch gar nicht in unser Bild eines sympathischen Menschen, wenn sich jemand inbrünstig... --- ### Ein Geschenk an mich selbst > Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - Published: 2024-11-04 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Bio-Baumwolle, Hoodie, Kapuzenpullover, Kleidung, kuschelig, Wasni, Winter Eigentlich kaufe ich nicht gerne neue Kleidung – eigentlich... Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Und zwar, wenn ich genau weiß, was ich will und genau das bekomme, was ich will. Zuverlässige Bezugsquellen sind da natürlich Gold wert und daher habe ich mal angefragt, ob ich meine mit euch teilen darf. ALSO – ich darf und möchte hiermit nochmal betonen, dass es sich hierbei um unbezahlte und unbeauftragte Werbung handelt. Ja Werbung! Einfach so aus Überzeugung. Der Winter steht fast schon vor der Tür, während der Herbst bereits mit Karacho durchs Tor gebrochen ist. Sprich, es ist kalt und wird noch kälter. Das lässt sich beim besten Willen nicht wegignorieren. Der Schrank beherbergt zwar einige Pullis aber arg warm sind die nicht. Ist halt alles eher auf den Bürojob ausgerichtet. Für eine Frostbeule wie mich darf es an richtig kalten Tagen aber auch da etwas kuschliger sein. Ideal wären Kapuzenpullover, davon habe ich auch zwei. Die sind aber riesig, da ich beim Tauchen zwischen zwei Tauchgängen sowas wie ein mobiles Umkleidezimmer brauche (und oft ganz schön durchgefrostet bin). Privat trag ich die gerne aber für die Arbeit sind sie dann doch schon zu lässig. Die Qualität ist erstklassig, und der Schnitt sowieso. Der ist nämlich nur für mich gemacht. Ja genau – das ist nix von der Stange, jedes Exemplar wird genau nach Kundenwunsch gefertigt. Da ich mir fürs Tauchen quasi Zelte zum Anziehen gewünscht hatte, wäre ein Herrenpullover natürlich auch eine Option gewesen. Aber dann hätte man mit den Ärmeln wahrscheinlich den Boden wischen können. Und bei der Wunschkonfiguration passt dann nicht nur die Farbe zur persönlichen Vorliebe, sondern auch solche Details wie die Bändel, auf die ich liebend gerne verzichte. Ich habe zwar keine Ahnung, wie viele Jahre ich die zwei Hoodies von Wasni schon mein Eigen nennen darf (Woher wissen das einige von euch so genau? Führt ihr Buch? ), aber das viele Tragen sieht man ihnen nicht an. Anders ist das bei meinem Mann. Der trägt seine Kapuzenjacken jeden Tag, bis sie wortwörtlich auseinanderfallen. Da könnte nicht mal mehr der Reparaturservice etwas retten aber wir wissen ja, wo es Nachschub gibt. Da der Herr schon vermessen wurde, reicht ein Anruf zur Nachbestellung. Als ich nun einen bürotauglichen Pullover im Kopf hatte, wusste ich ganz genau, was ich mir wünsche. Wenn ich sonst mit so einem präzisen Bild im Kopf einkaufen gehe, kann ich mir sicher sein, genau das nicht zu finden (nicht mal annähernd! ). Bequem und lässig, komplett in Schwarz mit Schalkragen und ohne Kapuze, Bändel oder sonstigen Schnickschnack. Dafür mit einem raffinierten Schnitt, der sich ein bisschen vom Hoodie-Einerlei abhebt. Und jetzt kommts – das alles bekomme ich aus Bio-Baumwolle – und der Rest ist auch fair, tatsächlich auch der Preis. Der Name Wasni – wenn anders sein normal ist – steht für die Philosophie der wortwörtlich ausgezeichneten Textil-Manufaktur. Das inklusive Team ist so bunt, wie die Hoodies selbst. Made in Esslingen, also fast vor meiner Haustüre, werden Lieblingsstücke nach Maß gezaubert. Und da ich mich beim Nähen selbst ja wie der letzte Mensch anstelle, ist es ein bisschen wie Magie, wenn ich den fertigen und vollkommen perfekten Pulli in den Händen halte. Wenn ich versuche, meine textilen Ideen selbst in Stoff zu gießen, sieht das ganz anders aus. Zum Glück gibt´s solche Profis! Jetzt darf es auch kalt werden, ich bin gewappnet. --- ### Minimalismus an der Börse > Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - Published: 2024-10-28 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Börse, Diversität, Finanzen, Minimalismus, Risiko Nachdem ich zu Gast bei Rebeccas lesenswertem Blog Frei-mutig den Beitrag Minimalismus in der Börse veröffentlichen durfte, korrigiere ich heute den vermeintlichen Schreibfehler. Schauen wir uns doch einmal an, warum Minimalismus an der Börse eine blöde Idee sein kann. Anhänger des Minimalismus als Lebensstil schätzen ja meist die Übersichtlichkeit und die klaren Strukturen, die der reduzierte Besitz mit sich bringt. Was zunächst oft im Kleiderschrank oder Bücherregal beginnt, zieht sich irgendwann durch den gesamten Wohnraum. Dann geht es ans Eingemachte, der Papierkram wird aussortiert und damit nochmal einiges an benutzter Regalfläche verschlankt. Ich sag nur Studienunterlagen. Jetzt kommt die Königsklasse – die digitale Datenablage. Unzählige Dateien in mehr oder weniger gut strukturierten Ordnern, endlos viele Fotos und etliche uralte E-Mails belegen unnötig viel Speicherplatz. Damit kann man sich gut und gerne einige Stunden beschäftigen. Ich kann mich da selbst nicht von ausnehmen. Von jedem Tauchgang bringen wir einiges an Bildern mit an die Oberfläche. Ganz schlimm sind immer die ersten Tauchgänge im Urlaub. Gegen Ende kennt man dann schon jede Muräne und jeden Feuerfisch persönlich und hätte genug Erinnerungsfotos, um eine ganze Wand damit in Diaformat zu tapezieren. Und das, obwohl wir schon während dem Urlaub aussortieren. Im Kleiderschrank kann Minimalismus regelrecht tiefenentspannend sein. Wer sich auf Farbe, Schnitt oder gar ein bestimmtes Produkt festlegt, vereinfacht die morgendliche Ankleide-Prozedur ungemein. Kann aber langweilig werden. Selbst in meinem sehr einfarbigen Schrank habe ich gerne unterschiedliche Stile und wechsle nach Lust und Laune zwischen rockig bis elegant wild durch. Diversifikation ist das Zauberwort, das wir eigentlich aus der Finanzwelt kennen. Dort, wo es herkommt, ist das Zauberwort sowas wie der heilige Gral. Umso breiter die finanzielle Grundlage aufgestellt ist, umso sicherer steht sie. Und mit sicher ist definitiv nicht das gute alte Sparbuch gemeint. Da ist leider lediglich die Inflation sicher, die dafür sorgt, dass unser Erspartes fleißig an Wert verliert. Betongold ist auch so eine klassische vermeintlich sichere Geldanlage. Mit Immobilien kann man Geld verdienen – aber man kann auch ganz schön viel Geld reinstecken. Gerade das selbstbewohnte Eigenheim ist eher eine Lifestyle-Entscheidung und definitiv keine Geldvermehrungsmethode (je nach Immobilie womöglich sogar eine wirkungsvolle Geldvernichtungsmaschine). Im Idealfall baut man auf mehrere Säulen. Bricht eine weg, steht man trotzdem noch sicher. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man in Aktien investiert. Wer einst all sein Erspartes in Tulpen investiert hat, war live dabei beim erste Börsencrash der Weltgeschichte. Da gibt es sicher Erstrebenswerteres, beispielsweise hätte man sich 1997 eine Aktie eines kleinen Online-Bücherladens ins Depot legen können. „10. 000 US-Dollar, die 1997 in AMZN-Aktien investiert wurden, wären heute etwa 17,8 Millionen US-Dollar wert. “ (Platz 2 der Top-Aktien der letzten 30 Jahre). Da ich aber keine Glaskugel im Haus habe, kann ich natürlich nicht wissen, welche Aktien langfristig steigen und welche wiederum sinken werden. Da ich sowohl Bücher als auch Pflanzen so richtig super finde, hätte ich mir beides im Depot vorstellen könne. Damit hätte ich zwar einerseits den Gewinn geschmälert, wäre aber andererseits auch dem Totalverlust entgangen. Alles auf eine Karte bzw. Aktie zu setzen wäre zwar also sehr minimalistisch aber ganz offensichtlich keine gute Idee. Ist ja auch einleuchtend, dass das Risiko in dem Maße steigt, in dem man die Anzahl der Karten reduziert. Investiere ich also in mehrere verschiedene Unternehmen, die im Idealfall auch auf unterschiedliche Länder/Branchen/etc. gestreut sind, verteilt sich das Risiko entsprechend. Eine Sammelleidenschaft muss also nicht immer etwas Schlechtes sein, mal abgesehen davon, dass es keine „offizielle Minimalismus-Regel“ gibt, die besagt, dass man nichts sammeln darf. Der passionierte Sammler wählt allerdings mit Bedacht die echten Schätze aus und lässt billigen Fake-Kruscht links liegen. Mit Kenner-Blick unterscheidet er eine echte British Guiana von einer falschen Hermès Birkin. Da ich von beidem keine Ahnung habe, lasse ich lieber die Finger davon! Überhaupt ist alles, was Trends unterworfen ist, mit Vorsicht zu genießen. Mal waren es Cannabis-Aktien, die als die heißeste Sau durchs Dorf getrieben wurden. Aktuell ist alles, wo KI drauf steht ein Dauerbrenner, selbst wenn weder K und schon gar nicht I drin ist. Und springt man zu spät auf den Trend auf, ist der Zug womöglich längst abgefahren. Wenn also morgen Röcke out sind, habe ich immer noch Hosen im Schrank. Und so ist es auch mit Aktien – niemals alles ganz minimalistisch auf eine Karte setzen und die Finger von allem lassen, dass man nicht versteht. Daher ist auch beim Depot das Entrümpeln mit Vorsicht zu genießen. Jede Transaktion kostet abhängig vom Anbieter unterschiedlich hohe Gebühren. Man sollte sich also sicher sein, dass man das Zielobjekt wirklich nicht mehr haben möchte. Wie sich der Kurs in Zukunft entwickeln wird, kann man nur schätzen. Und selbst Profis verkalkulieren sich da manchmal – über das aussortierte Nudelholz wird hier im Haus auch immer wieder heftig diskutiert... Wem das alles zu kompliziert ist, könnte aber ganz minimalistisch auf einen ETF setzen. Auch hier ist die Auswahl riesig und da ich hier explizit keine Finanzberatung leisten kann und will, an dieser Stelle nur mein Rat, sich ein bisschen Fachwissen anzulesen. --- ### Was mit Medien > Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - Published: 2024-10-21 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Kreativität, Kreativitätsmethoden, Kreativitätstechnik, Kunst, Medien Mir positiv gewogenen Menschen sagen mir ja nach, kreativ zu sein. Mich stört das nicht weiter, ich sehe es allerdings auch nicht als etwas Besonderes. Was ist denn Kreativität überhaupt? Wir haben ja schnell ein Bild im Kopf, bei dem Leinwand und Farbe die Hauptrolle spielen. Wobei Kunst oder das, was als solche bezeichnet wird, nicht für jeden kreativ erscheinen muss. Über Das Schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch ebenso wie die monochromen Gemälde von Yves Klein teilen sich die Ansichten sicherlich. Dabei genügen diese Werke durchaus der Definition von Kreativität, laut der es hauptsächlich um das Erschaffen von Neuem geht. "Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. " Wikipedia Damit ist Kreativität so viel mehr als „nur“ Kunst. Auch für Problemlösungen braucht es Einfallsreichtum und Fantasie. Neue Herausforderungen löst man eher selten mit alten Herangehensweisen. Kreative Ideen sind also nicht nur den künstlerisch Begabten vorbehalten. Dafür wird die künstlerische Begabung wiederum vielen Kindern attestiert, die einfach gerne malen. Davon kann ich ein Lied singen, wofür mir wiederum die Begabung völlig abgeht. Und kreativ war und bin ich in dieser Hinsicht auch überhaupt nicht. Bekam ich in der Schule eine Zeichenaufgabe, konnte ich die zwar gut lösen. Sitze ich aber vor einem leeren Blatt Papier und soll mir selbst etwas ausdenken, ist da – nichts! Talent alleine reicht offensichtlich nicht, um in einem bestimmten Gebiet voranzukommen. Auch die ganz großen Meister fangen mal klein an. Es braucht vor allem Übung und dafür braucht es Durchhaltevermögen und dafür wiederum Begeisterung. Und am Ende gelingt trotzdem den wenigsten der ganz große Durchbruch. War es das jetzt mit der Kreativität im Berufsleben? Sind wir alle dazu verdammt, jeden Tag im selben alltagsgrauen Hamsterrad brav vor uns hinzurennen? Das klingt nach einem Albtraum und ist sicher alles andere als die Idealvorstellung für die Zeit zwischen Schule und Rente. Verständlich, dass es da nicht ganz einfach ist, den einen perfekten Traumjob zu finden. Die naheliegende Lösung liegt im Kreativbereich, locken da doch Abwechslung und Selbstverwirklichung. Die Realität entspricht wahrscheinlich bei den wenigsten Berufen der Vorstellung und wenn ich dann die Aussage „ich möchte was mit Medien machen“ höre, wird bei mir schon automatisch folgender Song im Hirn abgespielt: WBTBWB - Ich was mach mit Medien Auch mir war früher überhaupt nicht klar, was Kreativität bedeutet und wie schöpferisch man in vielen Berufen unterwegs ist. Das Fotodesignstudium war in der Hinsicht natürlich extrem befriedigend, auch den Realitätscheck hat der Beruf bestanden. Wer meint, ein Fotograf drückt ja nur aufs Knöpfchen, kann sich mal mit Themen wie Bildaufbau, Unschärfehintergrund und Lichtstimmung beschäftigen. Der Wechsel in die Softwareentwicklung war für mich keinesfalls ein Wechsel hin zu einer trockenen und langweiligen Tätigkeit. Als Jugendliche habe ich den Ingenieursberuf aber für genau das gehalten, ich wusste es nicht besser. Beim Programmieren habe ich später festgestellt, dass ich da genauso kreativ versinken kann, wie bei der Bildbearbeitung. Es gibt zwar auch vieles, das sich eher nach Fleißarbeit anfühlt aber unter dem Aspekt ist die Künstliche Intelligenz ja vielversprechend... Die Kunst liegt darin, die Kreativität in unserem Tun zu erkennen. Wenn mir eine gute Freundin erzählt, sie wäre nicht kreativ aber die ausgefallensten Outfits kombiniert oder aus vorhandenen Resten ein verzehrbares Gericht zaubert, widerlegt sie gekonnt ihre eigene Aussage. Ebenso wie der Kollege in der Entwicklung, der dafür sorgt, das am Ende ein verkäufliches Produkt auf dem Tisch liegt, aber glaubt, er wäre nicht schöpferisch tätig. Kein Wunder findet sich die Kreativität auch als Anforderung in vielen Stellenbeschreibungen. Am liebsten natürlich per Knopfdruck selbst unter großem Druck. In der Werbeindustrie zu arbeiten, wäre mein persönlicher Albtraum. Wer nicht auf Kommando vor neuen Ideen nur so sprudelt, dem hilft angeblich immer ein Spaziergang. Ich muss schon ziemlich weit laufen, um genügend Abstand zwischen mich und das zu lösende Problem zu bekommen. Kein Wunder finden sich zahllose Bücher zu Kreativitätstechniken. Wenn der erlösende Geistesblitz also mal wieder auf sich warten lässt, greift man einfach in die Werkzeugkiste mit Kreativitätsmethoden. Wenn´s doch nur so einfach wäre. Manches lässt sich nun mal nicht erzwingen und nicht jeder in einem Team lässt sich für Rollenspiele begeistern. Da ist man dann ganz schnell auch übers Ziel hinausgeschossen und hat jegliche Kreativität im Keim erstickt. Manchmal bin ich dann auch der Spielverderber, der dafür sorgt, dass mein Team sich nicht mit Ringelpiez-Experimenten befassen muss und in Ruhe seinen Job machen kann. Die haben nämlich nicht nur eine hervorragende Problemlösungskompetenz, sondern sind auch extrem kreativ und einfallsreich, wenn man sie nur mal machen lässt! Laut Berufsberatung hätte ich übrigens Bergvermesserin werden sollen. Ich glaube, dabei sollte man nicht allzu kreativ unterwegs sein – korrigiert mich, wenn ich mich irre! --- ### Störfaktor Kunde > Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - Published: 2024-10-14 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: kundenfreundlich, Kundenfreundlichkeit, Kundenservice, Lächeln, Reklamation, Servicetelefon, Servicewüste Egal, ob im Laden vor Ort, per E-Mail oder über Telefon – wir kommen um den Kontakt mit anderen Menschen einfach nicht rum. Das ist ja an sich nichts Schlimmes, die meisten Interaktionen gehen neutral bis positiv über die Bühne. Hin und wieder begegnet man aber Individuen, die scheinbar keinerlei Talent für soziale Interaktion besitzen aber leider in ihrem Job genau das benötigen würden. Das Unternehmen, bei dem ich beschäftigt bin, schult vorbildlich jeden Mitarbeiter bezüglich Kundenkontakt. Denn auch zwischen internen Abteilungen gibt es sowas wie eine Kunde-Lieferant-Beziehung. Gefühlt neunzig Prozent des Trainingsinhaltes laufen für mich unter „gesunder Menschenverstand“ und doch gibt es immer wieder Situationen, in denen ich mir wünsche, diese Schulung würde überall durchgeführt – am besten schon in der Grundschule! In manchen Situationen bleibt man einfach fassungslos zurück. Ungerechtigkeit macht mir immer zu schaffen. Natürlich umso mehr, wenn sie mich persönlich betrifft und sich meiner Kontrolle entzieht. Ein Klassiker ist der verregnete Urlaub, der ganz klar ein Fall von Wettermobbing ist! Aber im Ernst, welche Handhabe hat man denn, wenn man wegen Ausfällen im ÖPNV irgendwo im Nirgendwo strandet? ! Die vielen ECHTEN Ungerechtigkeiten auf der Welt, bei denen ich mich förmlich in Rage schreiben könnte, lasse ich an dieser Stelle mal lieber außen vor... Im Brillengeschäft „durfte“ ich schon mal lernen, dass ich gefälligst alt bin. Zweifel an der neuen Brille wurden mit Blick aufs Geburtsdatum statt mit einem Blick auf die Sehhilfe weggebügelt. Bemerkenswert an dem Erlebnis fand ich vor allem, dass mir das eben nicht in einer der bekannten Ketten, sondern in einem kleinen familiengeführten Fachgeschäft passiert ist, in dem man Reklamationen angeblich sehr ernst nimmt. Würde dort nochmal eine Brille kaufen? Definitiv nicht! Auch aus anderen Erlebnissen ziehe ich für mich ähnlich nachhaltige Konsequenzen. Beispielsweise gibt es nun ein Café, in das ich nie wieder einen Fuß setzen würde. Die haben es scheinbar auch nicht nötig, also zumindest noch nicht. Generell strahlen die Damen hinter der schicken Theke eine gewisse Arroganz aus, dass man sich als Gast schon minderwertig fühlt. Kaffee und Lage haben uns hin und wieder trotzdem dort hingeführt. Diesmal wurden wir beim Betreten heftigst mit „WIR HABEN ZU! “ angeraunzt, trotz weit geöffneter die Türen, einladender Festbeleuchtung und einigen besetzten Tischen. Für des Lesens mächtige, potentielle Kunden war es ein Leichtes herauszufinden, dass das Café eigentlich noch eine ganze Stunde hätte geöffnet sein sollen. Klar kann es immer mal Notsituationen, Sonderfälle, geschlossene Gesellschaften, schlechte Tage, miese Laune, etc. geben. Das sollte aber kein Grund sein, unschuldige Kunden in Senkel zu setzen. Hat man das ein paar Mal zu oft gemacht, kommen nämlich irgendwann keine mehr. Ja, dass es immer weniger Restaurants und Cafés gibt, ist traurig. Bei manchen würde ich es aber als natürliche Auslese bezeichnen. Ein paar Meter weiter war man ohne weiteres in der Lage, auch nach Einbruch der Dunkelheit (und wahrscheinlich am Ende eines sehr langen Arbeitstages) noch Kaffee zu servieren. Freundliche Kunden bekommen ein freundliches Lächeln zurück und die ganz besonders freundlichen noch extra viel Kakao auf den Cappuccino. Ein ganz besonderes Highlight sind auch immer wieder die Anrufe bei verschiedensten Unternehmen. Der Großteil ist ja glücklicherweise in der Lage, Anfragen höflich zu beantworten. Vor vielen Jahren hatte ich mal telefonisch versucht, für den Sommer ein Ferienapartment an der Nordsee zu buchen. Nein, nicht zwei Jahre im Voraus, sondern für dasselbe Jahr. Ich wusste es nicht besser und durfte mir dann anhören, wie sich der Vermieter am anderen Hörer über meine Blödheit beeumelt hat. Ja, ich weiß, der hat es bis heute nicht nötig und muss sich um neue Gäste sicher keine Gedanken machen. Aber dann schreib das doch auf deine Homepage, dann nervt dich auch keiner mit unnötigen Anrufen... Der magentafarbene Telefonmonopolist darf sich ja immer eine Menge Spott anhören. Und ja, die Zeitfenster der Servicemitarbeiters, der zwischen 8:00 und 16:00 kommen soll, sind ein bisschen aus der Zeit gefallen. Andererseits hüten statt braver Hausfrauen nun im Homeoffice-Arbeitende das Haus, passt also irgendwie wieder. Den Kundenservice nehmen die Magentaner aber ganz schön ernst. Da sie aber nur anrufen könne, nicht aber E-Mails schreiben, versuchen sie tapfer über Tage hinweg mich an den Hörer zu bekommen. Das war am Ende sogar von Erfolg gekrönt – also, dass sie mich tatsächlich mal zu sprechen bekamen. Allerdings hatten sie vorher nicht gelesen, worum es in unserer schriftlich verfassten Serviceanfrage überhaupt ging. So war das Gespräch ziemlich kurz und ernüchternd. Keine Störung? Schade! Was stellt der Kunde auch so doofe, komplizierte Fragen? ! Einerseits habe ich ja Verständnis für die Mitarbeiter an Servicetelefonen, denen oftmals die Hände gebunden sind und deren einziger Job es ist, sich den lieben langen Tag das Leid der Kunden anzuhören. Andererseits werden die eben auch genau dafür bezahlt und da finde ich es nur fair, wenn ich mein Leid auch mal loswerden darf. Das heißt nicht, dass ich dem Menschen am anderen Ende der Leitung verbal den Kopf abreiße. Man kann seine Probleme ja auch sachlich und sogar freundlich darlegen. Man muss nur hin und wieder ein bisschen penetrant bleiben, oder – wie es einst in der Werbung eines anderen Telefonanbieter hieß – beharrlich. Wer sich nur lange genug weiterreichen lässt, findet am Ende womöglich einen kompetenten Ansprechpartner, der einem zuhört und das Anliegen dann innerhalb weniger Sekunden lösen kann. Von Angesicht zu Angesicht fällt es den meisten nicht so leicht, ihre Kunden zu ignorieren. Manche schaffen es trotzdem. Und wehe, man wagt sich in Jeans und T-Shift in die Abteilung mit edler Garderobe – wenn Blicke töten könnten. Das kommt davon, wenn man sein reguläres Jagdgebiet verlässt, wahrscheinlich haben die feinen Damen meine Angst gerochen. In meiner heilen kleinen Welt reichen mir noch hilfsbereite, tapfere und sehr ausdauernde Damen und Herren geduldig eine Jeans nach der anderen in die Kabine. Denen könnte ich dann immer um den Hals fallen vor Dankbarkeit, wenn sie ein passendes Exemplar für mich ausgegraben haben. Liebe Hersteller, könnt ihr nicht einheitliche Größen verwenden und gute Modele/Passformen einfach mal (auf immer und ewig) im Sortiment behalten? ! Während des... --- ### Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten > Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - Published: 2024-10-07 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 100 Dinge, Aufräumen, Ausmisten, Minimalismus, Ordnung Das es ganz einfach ist, sich selbst etwas vorzumachen, ist ja keine weltbewegend neue Erkenntnis. Und umso undefinierter die Vorgaben, umso einfacher. Gerade bei manchen Trends gibt es einerseits diejenigen, die mangels irgendwelcher Regeln und Leitlinien einfach ins Extreme gehen und andererseits die, die sich quasi die Rosinen aus dem Thema für sich herauspicken. Letzteres ist wahrscheinlich klüger, ersteres dafür umso lustiger – ohne Humor ist vieles im Leben einfach nicht zu ertragen. Wärmen wir also mal den Minimalismus-Trend wieder auf (oder ist das noch „hipp“? – ich hab keine Ahnung). Achtung, ich halte zur Sicherheit mal mein „Sarkasmus-Schild“ hoch. Hier kommt der ultimative Guide, wie ihr euch als Vorzeige-Minimalist verkaufen könnt: 100 Dinge sind noch zu viel, oder „Der Wir-unterbieten-uns-Wettbewerb“ Da gibt es die wohlhabende Hardcore-Fraktion - Ich habe nichts, ich brauche nichts. Aber statt eine eigenen Wohnung zu mieten, parasitiert man dann bei Freunden und Bekannten oder tingelt durch Hotels, natürlich beruflich bedingt. Und wer braucht schon eine Küche samt überquellender Küchenschränke, wenn man stattdessen einfach ins Restaurant gehen kann. Oder sich etwas beim Imbiss holt, natürlich schön in Einwegverpackung, damit man ja kein eigenes Geschirr horten muss. Vernunftbegabte Menschen werden jetzt womöglich mit den Augen rollen. Doch keine Sorge, Rettung naht! Egal ob Familie mit Kind und Kegel oder passionierter Sammler – mit ein paar einfachen Tricks kann jeder mit einem augenscheinlich minimalistischen Zuhause glänzen. Denn es ist so einfach, als Vorzeigeminimalist anzugeben und jedem, der es hören will (und allen anderen auch) ein schlechtes Gewissen einzureden, weil das doch alle arme Konsumopfer sind. Was das Thema „mehr Schein als Sein“ angeht, bin ich ein echter Profi. Gäste finden es bei uns immer extrem ordentlich und sauber, da sie ja quasi lediglich das oberflächliche Erscheinungsbild wahrnehmen. Es steht tatsächlich nicht viel herum, da alles seinen Platz hat. Das ist allerdings auch keine Kunst, wenn man mehr Schrankfläche als zu verstauende Gegenstände hat. Wir haben zugegebenermaßen nicht einmal ein besonders ausgeklügeltes System für unsere Küchenschränke. Die Sachen wurden eher intuitiv eingeräumt und seit dem Einzug vor einem Jahr wollen wir das eigentlich optimieren. An die oberen Schrankfächer komme ich eh nur mit Trittleiter ran. Da ich von Natur aus faul bin, bin ich meist auch zu faul, die Leiter zu holen. Also kann ich da auch nicht viel rein tun, Thema erledigt! Jetzt könnte ich angeben, dass ich sogar leere Fächer habe. Sollte, wie hier, ein großgewachsener Mitbewohner mit euch im Haushalt leben, geht diese Rechnung natürlich nicht mehr auf. Ich meine mich zu erinnern, dass zwischenzeitlich ein paar Gegenstände eine Etage höher gewandert sind. Vielleicht sollte ich doch mal die Leiter holen? ! Aus den Augen, aus dem Sinn Einen kleinen, alten Schrank mit fehlender Türe haben wir kurzerhand zum Regal mit Körben umfunktioniert. Da verschwindet optisch einiges an Unordnung – die Kabelkiste, Putzmittel, anderes technisches Zubehör. Der Erfinder von „Korb in Regel“ sollte einen Ordnungs-Nobelpreis erhalten! Nützlich ist natürlich auch ein Kleiderschrank in wohnlichen Dimensionen. Da finden neben Kleidern dann auch allerhand andere Dinge einen Platz. Wir lagern da beispielsweise (natüüüürlich! nur aus praktischen Gründen) auch Getränkekisten. Und für größere Gegenstände gibt’s ja immer noch den Keller. Ich passe zwar auf, wie ein Luchs, was der Hausherr da alles runter trägt. Schließlich kennt man die Horrorbilder zugestellter Kellerabteile, bei denen man oft nicht einmal mehr weiß, was dort alles lagert. Andererseits reicht es für den simulierenden Minimalisten ja völlig aus, wenn der Keller eine gut abschließbare Tür besitzt. Die sollte man nur sehr vorsichtig öffnen, wenn man alten Krempel hier entsorgen will (und diesen mit möglichst viel Schwung auf den Monte Scherbelino verfrachten). Kinder leben hier ja keine ABER, wenn man wissen will, wie man Kinder erzieht, muss man nur jemanden fragen, der keine hat. Also hier mein absoluter Geheimtipp: das Kinderzimmer ist wie der Keller zu behandeln. Einfach alles reinwerfen (die Kinder am besten gleich mit, dann aber bitte nicht mit so viel Schwung) und dann ein „Zutritt verboten“ Schild an die Tür. Gäste müssen da ja nicht rein... Hat man alles verstaut, ist auch wieder Platz für schicke Neuanschaffungen. Dabei sollte der erfahrene Simulant allerdings darauf achten, keine ausufernden Shopping-Touren mit anderen zu unternehmen. Sollte man doch mal in die Verlegenheit geraten, mit „den Mädels“ bummeln zu gehen und an etwas Hübsches ran laufen, kann natürlich trotzdem als vorbildlicher Minimalist glänzen. Hier bietet Online-Shopping eine wunderbare Möglichkeit, unauffällig über die Stränge zu schlagen. Das Objekt der Begierde ordert man einfach im Nachgang, am besten gleich in verschiedenen farblichen Ausführungen und Größen – man weiß ja nie und zur Not gibt’s ja Retoure. Und damit die Nachbarn keinen Verdacht schöpfen, lässt man sich die unzähligen Pakete am besten an eine der komfortablen Packstationen schicken. Aber Obacht, hier könnte ein Übermaß an Retouren womöglich noch auffallen. Der Vollprofi probiert also im Laden an – natürlich nur zum Spaß, gekauft wird nix! – und bestellt dann hinterher genau die passende Größe. Die Verkäufer in den Läden danken es einem, müssen sie doch weniger Regale auffüllen. Und hier nochmal zusammengefasst die drei goldenen Regeln für den minimalistischen Heiligenschein: 1. Regale sind böse, Schränke sind gut. Da muss man auch weniger Staub wischen. 2. Freie Flächen täuschen leeren Raum vor und Staub wischen ist nicht nur weniger (s. o. ), sondern auch noch einfacher. 3. Wer zählen will, tut das nach eigenen Regeln: 4 Teller = 1 Geschirr, Sportsachen zusammen zählen, Unterwäsche zählt gar nicht. Werdet kreativ, es ist schließlich ein Wettbewerb! So, ich mach mich jetzt lieber mal ans Staub wischen, geht ja zum Glück schnell. Wir bekommen nämlich Besuch und der soll ruhig weiter glauben, dass wir unser Leben im Griff haben. --- ### Du wirst doch eh nass! > Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - Published: 2024-09-30 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Hai, Hobby, Tauchen, Tauchen lernen, Wracktauchen Vor einigen Wochen sind wir hier gemeinsam in Nerd-Wissen abgetaucht und da ich da ja schon festgestellt habe, dass ich stundenlang übers Tauchen reden, bzw. schreiben kann und in euren Kommentaren entsprechend positive Rückmeldung diesbezüglich kam, kommen hier nun die Antworten zu all den Fragen. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Ja, schon mehrmals. Die sind in der Regel eher scheu und meiden uns blubbernde Menschen unter Wasser. Eine Hai-Sichtung ist also etwas ganz Besonderes, über die sich die meisten Taucher tierisch freuen. Die Tiere interessieren sich aber für blitzende und blinkende Dinge, weshalb man eher nicht wie ein funkelnder Christbaum geschmückt abtauchen sollte. Da hier die Tauchanzüge in der Regel eher dunkel ist, besteht da keine Gefahr. Andernorts gelten andere Modestandards – bei einer Taucherin aus China durfte ich schon einen weiß-goldenen Anzug bewundern. Aber zurück zu den Haien. Ein zappelndes Irgendwas an der Oberfläche kann schon mal die Neugier wecken. Ein Taucher, der sich senkrecht im Wasser aufrichtet, ist ihnen eher suspekt. Das hat keine Ähnlichkeit mit bekannter Beute. Und wenn man sie dann noch im Auge behält und ihnen nicht auf die Pelle rückt, gehen Begegnungen bei den meisten Haien friedlich aus. Vor Bullenhaien habe ich aber auch Bammel. Die haben wir uns in einem Hafenbecken (dort wurden sie von den Fischabfällen angelockt) mal aus einem Käfig heraus angeschaut. Den Fischschmodder schmeißt man da natürlich dann ins Wasser, wenn die Touris drin sind. Die Haie freuts, uns auch und für den Geschäftssinn der Tauchbasis gibt’s noch eine extra tiefe Verbeugung. Der lässt tief blicken noch mehr Bullenhaie in Sicherheit... Hallööchen Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Nein, da habe ich überhaupt keine Sorgen. Die Leute auf den Booten wissen genau, wie viele Taucher sie ins Wasser gekippt haben und in welche Richtung die Strömung geht. Wenn der Luftvorrat es anzeigt, geht’s zurück an die Oberfläche, egal wo man gerade ist. Dort wird dann von uns Tauchern eine Boje gesetzt, die ca. einen Meter aus dem Wasser ragt. Wären die Wellen so hoch, dass man die Boje nicht mehr sieht, wäre ich auch nicht auf dem Wasser unterwegs. Tauchboje Wir waren auch mal auf einer Schnorchel Tour, bei der dermaßen viele Boote unterwegs waren, dass man trockenen Fußes übers Wasser hätte laufen können. Als es hieß „Walhai im Wasser“ sind wir wie die Irren völlig kopflos reingehüpft. Die Tiere sind natürlich viel zu schnell, als dass man ihnen hinterherschwimmen könnte und die haben sich für die Minimenschlein an der Oberfläche auch so null interessiert. Da war natürlich Chaos aber die Leute auf den Booten hatten das super im Griff. Mein Mann hatte schon Panik, wo denn seine Frau abgeblieben ist – die hat sich einen anderen Walhai angeschaut. Aber die Leute haben ihn beruhigt und mich mit einigen anderen dann zielstrebig angesteuert und wieder aus dem Wasser gefischt. Es liegt nun mal im Interesse der Tauchbasis, die Kunden auch wieder heil heim zu bringen. Ist einfach die bessere Werbung. die Boje und ich man muss nur das Boot mit der richtigen Tafel finden Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ich habe schon von Tauchbasen gehört, bei denen man ohne Ausbildung einfach so auf kleinere Tauchgänge mitgenommen wird. Ich halte das für grob fahrlässig denn es kann viel schief gehen. Man gefährdet nicht nur sich selbst sondern auch die Mittaucher und die Unterwasserwelt. Wer Tauchen lernen möchte, sollte einen regulären Tauchschein machen. Es gibt verschiedenen Tauchorganisationen (PADI, SSI, ... ) die ganz ähnliche Tauchausbildungen haben. Den Tauchschein, der sich Brevet nennt, kann man bei einer Tauchbasis machen, die wiederum nach einer der Organisationen ausbildet. Viele machen das im Urlaub aber es gibt auch hier etliche Tauchbasen. Der Vorteil hier ist, dass man im Urlaub nicht lernen muss – da gehört nämlich auch ein bisschen Theorie dazu. Und wenn man im kalten, dunklen See seinen Tauchschein gemacht hat, kann einen das Meer nur noch positiv überraschen. Wie tief tauchst du? Ich darf bis zu 40 Meter tief abtauchen. Dafür haben mein Mann und ich extra einen Kurs belegt und auch einen Schein dafür. Den wollen Tauchbasen sehen, wenn sie entsprechende Touren anbieten und man da mitmöchte. Mit dem „normalen“ Tauchschein darf man 18 Meter tief tauchen. Das ist auch meistens völlig ausreichend. Am buntesten ist die Unterwasserwelt eh in den oberen Schichten, das hat auch was mit der Lichtbrechung unter Wasser zu tun. Wir haben schon so manchen sehr langen Tauchgang auf ca. 5 Metern genossen. Da reicht die Luft länger und es gibt reichlich Fisch-TV zu gucken. Manchmal gibt es aber halt auch in größeren Tieren wahnsinnig spannende Sachen zu sehen. Vor allem Wracks sind begehrte Tauchspots oder auch spezielle Riff- und Felsformationen an denen sich auch immer wieder viele Tiere beobachten lassen. So ein mit Korallen überzogenes und von Fischen bewohntes Wrack übt aber eine besondere Faszination auf die meisten Taucher aus. Und ja, ich tauche da auch rein. Aber nur, wenn man das offiziell darf und ich es für sicher befinde. D. h. keine zu engen Räume und vor allem nur wenige und ruhige Mittaucher. Es gibt aber auch Wracks, die man aus offensichtlichen Gründen nicht betauchen darf. Da halte ich dann auch respektvollen Abstand. Man darf nicht vergessen, wie das Schiff auf dem Meeresgrund gelandet ist! Salem Express, Ägypten P31 von innen P31, Comino Weiter als 40 Meter sollte man dann aber auch nur mit spezieller Ausbildung und entsprechenden Gasmischungen abtauchen. Sauerstoff ist nämlich nicht immer dein Freund und unter großem Druck verhält er sich im Körper ganz anders, als an der Oberfläche. Vielleicht habt ihr schon mal den Begriff Tiefenrausch gehört. Da sieht man dann schon mal rosa Elefanten und das kann einem auch schon in weniger tiefen Bereichen passieren. Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen und kann auch gut drauf verzichten aber berichten kann ich davon halt auch nicht. Allerdings konnte ich schon eine Druckkammerfahrt erleben, bei der eine Tiefe von 50 Metern simuliert wurde. Mit einigen Mittauchern zusammen war das extrem lustig.... --- ### Die Geschichte der Schubladen > Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - Published: 2024-09-23 - Modified: 2024-09-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Big Five, Persönlichkeitsentwicklung, Persönlichkeitstest, Persönlichkeitstypen, Schublade, Unconcious Bias, Vorurteile Wer ohne Persönlichkeitstest, werfe den ersten Stein! Ging der Spruch nicht so, oder zumindest so ähnlich? ! Aber mal im Ernst, irgendwie sind wir doch alle schon mal im einen oder anderen Kontext mit solchen Tests in Berührung gekommen. Das muss jetzt nicht mal was Schlechtes sein. Denn bei manchen der Fragen lernt man ja auch etwas über sich selbst und der Weg zur Besserung ist ja bekanntermaßen die Selbsterkenntnis. Es geht also keineswegs darum, sämtliche Persönlichkeitsmodelle in eine Schublade zu werfen. Wobei zumindest einige der Einteilungen in die Kategorie unterste Schublade gehören! Offenbar haben wir seit jeher das Bedürfnis, unser Gegenüber irgendwie einordnen zu können. Sei es zum besseren Verständnis oder weil´s halt so schön einfach ist. Schublade auf, Menschlein rein, fertig! Sehr alt und sehr überholt ist die Temperamentenlehre. Die Basis aus Blut, Schleim und Galle klingt kurios aber die haben das früher echt ernst gemeint. Diese erste nachweisliche systematische Klassifikation von Persönlichkeitstypen stammt wohl aus der Antike und wird mit dem griechischen Arzt Galen (ca. 130–200 n. Chr. ) zugeschrieben. Galen formulierte seine Theorie der Vier Temperamente aufbauend auf den Ideen von Hippokrates(ca. 460-370 v. Chr. ). So ganz einwandfrei lässt sich das wohl alles nicht mehr nachvollziehen. Zumindest bin ich bei meinen Recherchen im weltweiten Netz nicht zufriedenstellend schlau geworden. Die Idee der vier Temperamente ist nicht auf dem Mist von Hippokrates gewachsen. Er soll mit seinen Schriften aber die Grundlage für die Humoraltheorie gelegt haben. Diese besagt, dass die Gesundheit durch das Gleichgewicht der vier Körpersäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle beeinflusst wird. Daraus ist dann eine Unterteilung in die vier grundlegenden Persönlichkeitstypen Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker entstanden. Glücklicherweise sind wir heute ein ganzes Stück weiter. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand seine Grundwesensart mit Schleim oder Galle assoziiert. Auch das Mittelalter glänzt ja bekanntermaßen nicht unbedingt mit besonders fortschrittlichen Methoden im Bezug auf die Typisierung von Menschen. Wer Streit mit den Nachbarn hatte, beschuldigte diese kurzerhand der Hexerei und schon war das Problem gelöst. Wobei es erschreckend ist, wie kreativ Menschen sein können, wenn es um Foltermethoden geht. Was das nun wieder über die Persönlichkeit aussagt, ist eine ganz andere Frage. So richtig spannend wird es erst ab dem 19. Jahrhundert, wenn mit der Entwicklung der modernen Psychologie neue Theorien und Typologien entstehen. Beschäftigt man sich mit der Thematik, stolpert man über das Big Five-Persönlichkeitsmodell, das fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit beschreibt: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Wir haben von allem etwas, aber in unterschiedlichen Ausprägungen. Ich habe da immer das Bild von den Schiebereglern auf einem sehr komplizierten Mischpult vor Augen. Mit dem kann auch nicht jeder umgehen – davon konnte ich mich leider schon bei manchen Konzerten überzeugen. Und so ist halt manchmal die Lautstärke zu heftig eingestellt oder, wieder übertragen auf die Persönlichkeit, man hat halt einen so richtig miesen Tag. Aber nicht jeder Tag ist gleich und bloß, weil ich mal jemandem die Augen ausgekratzt habe (natürlich nicht wortwörtlich) bin ich trotzdem ein eher gelassener Mensch. Laut Temperamentenlehre also eher der schleimige Phlegmatiker. Käme als Selbstbeschreibung in einer Kontaktanzeige sicher super gut an... Und so würde ich schon als blau-grün katalogisiert (3-Farben-Modell zur Strukturanalyse, so überholt, dass ich nicht mal neutrale Links dazu finde? ), als Delphin identifiziert (4 tierische Menschentypen, ich mag das nicht bewerben aber das Video dazu ist zum Schreien komisch) und mit einem 50-seitigen Persönlichkeitspamphlet für angehende Führungskräfte bespaßt. Dazu kommen noch Antreiber und Trigger – welche Überraschung, ich kann unzuverlässige Handwerker nicht leiden – und wahrscheinlich noch etliche unentdeckte Traumata von denen ich nichts weiß und gar nichts wissen will, weil es mir doch eigentlich ganz gut geht. Dabei will ich das alles gar nicht schlecht reden. Es gab einige Aha-Momente und man versteht sich und sein Umfeld besser, wenn man lernt, Verhalten und Reaktionen zu hinterfragen. Angesichts der Masse an Tests und Coaches wundert es aber nicht, dass auch so manche hohle Nuss darunter ist. Hin und wieder sind wir das leider auch selbst. Wir brauchen diese ganzen Charaktermodelle nämlich gar nicht, um unser Gegenüber mal eben in die passende Schublade zu verfrachten. Ein Blick und schon ist die Person eingeordnet – wenn nur die Küchenschränke so übersichtlich sortiert wären. Doch ganz so einfach ist es nun mal nicht. Erster Eindruck und so, ihr wisst schon... Unser Hirn macht es uns da leicht, ist aber dabei oft viel zu vorschnell. Da werden bekannte Muster und gelernte/antrainierte unbewusste Vorurteile – kennt heute jeder unter Unconscious Bias – genutzt, damit die Denkaktivität sich vermeintlich Wichtigerem zuwenden kann. Das machen wir wahrscheinlich schon seit der Steinzeit so. Dabei will ich dem Höhlenmenschen natürlich nichts unterstellen aber auch der hat seine Hirnkapazitäten sicher schon so ressourceneffizient wie möglich genutzt. Schublade auf - Mensch rein - Schublade zu - fertig! Andererseits bezweifle ich, dass unsere Vorfahren in ihren steinzeitlichen Höhlen schon Schubladen hatten. Also waren sie da womöglich ein bisschen aufgeschlossener als wir modernen Neuzeit-Menschlein in der viel zu komplexen Welt. Interessant dazu ist folgender Absatz:  Aus der Antike sowie dem Hochmittelalter sind keine Schubladen bekannt; zur Aufbewahrung verwendete man ausschließlich hölzerne Truhen, in welche die Gegenstände von oben hineingelegt wurden. Schubladen kamen erst auf mit der Entwicklung von Schränken oder Kommoden im ausgehenden Mittelalter bzw. in der Renaissance. Einmal erfunden, erfuhren sie Verwendung in zahlreichen Anwendungsgebieten. Wikipedia Offensichtlich braucht man die Schublade so völlig losgelöst und ohne Kontext nicht. Dabei ist sie so praktisch, ist doch eines der zahlreichen Anwendungsgebiete das allseits beliebte Hineinlegen von Menschen. Da waren wohl einige ihrer Zeit voraus. Mir ist übrigens auch schon die Theorie untergekommen, dass die Schublade, in die man die Batterien lagert, automatisch zur „Krimskrams-Schublade“ mutiert. Batterien ziehen also anderen Krempel aus der Kategorie „Sonstiges“ magisch an. Und tatsächlich, neben den Batterien/Akkus liegen Ersatzschlüssel, ein Ladekabel, Küchenhandtücher, Klebeband, ätherische Öle und ein paar übrige Gardinenhalter. Fragt sich nur noch, was zu erst da war. Die Henne oder das Ei, die Batterien oder der Kruscht? Immerhin findet sich in unserem Gemischtwarenladen nichts Unnützes und alles hat da seinen... --- ### Eine Hass-Liebe > Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - Published: 2024-09-16 - Modified: 2024-09-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, Feste Seife, Festes Duschgel, Hobby, Seifenablage, Seifenschale Lange, sehr lange, stand in unserer Dusche eine Seifenschale aus Metall. Also natürlich nicht direkt unter der Dusche aber im griffnahen Einzugsgebiet. Eine Auffangschale für den Schmodder und darauf ein Gitter. Doch irgendwann war der Lack ab und Rost hat sich breit gemacht. Eine Zeit lang konnte ich das ignorieren. Als dann aber vermehrt Lackreste und Rost am Seifenstück hingen, fing es an zu stören. Aber egal, wir sind ja nicht die einzigen Menschen auf dem Planeten, die Seife nutzen – oder genauer gesagt ein festes Duschgel. Schön, was die Drogeriemärkte heutzutage alles im Angebot haben! Es muss also möglich sein, eine Seifenschale zu finden, bei der die Seife nicht im Nassen liegt. Dachte ich. Die kleinen Rillen in einer herkömmlichen Seifenschale sind aber eher gut gemeint, als dass sie all das Wasser, das von so einem halbgeduschten Menschen tropft, mal eben wegstecken können. Dann gibt es noch Exemplare, bei denen das Wasser direkt rauslaufen kann. Mir erschließt sich der Sinn dabei nicht wirklich, da habe ich ja dann ständig Seifenreste auf den Fliesen. Normalerweise machen wir nicht so viel Dreck, dass ich alle zwei Tage putzen müsste. Damit will ich also auch gar nicht erst anfangen. Holz kommt fürs Bad nicht in Frage, das ist meiner Meinung nach einfach nicht für Dauernässe geeignet. Metall war jetzt auch nicht wirklich überzeugend, zumindest bei unserem Exemplar. Und Kunststoff geht überhaupt nicht, auch wenn der sicher überhaupt kein Problem damit hätte, ständig eingeseift zu werden. Bleibt noch die DIY-Variante, hübsch aussehen soll das ganze nämlich auch noch. Ja, ja, ich weiß... ist doch nur eine Seifenschale. Die schnellste und einfachste Version einer selbstgemachten Ablage für den Schaumschläger besteht aus Haushaltsgummis und einem Unterteller. Mal abgesehen davon, dass mir wahrscheinlich ständig abfatzende Gummis um die Ohren fliegen würden, erfüllt das Ding nur den Zweck aber keinerlei ästhetische Ansprüche. Doch selbst ist die Frau und ich hatte zufällig noch ein Päckchen Modelliermasse von einem anderen gescheiterten Versuch übrig. Aus Schulzeiten kannte ich diese Mischung aus Holzmehl und Leim unter dem irreführenden Namen Plastika, leider habe ich schon wieder vergessen, was heute auf der Packung stand. Das Gematsche hat über die Jahrzehnte allerdings überhaupt nicht an seinem Reiz verloren und so saß ich stundenlang völlig selbstvergessen an meinem Kunstwerk. Vielleicht sollte ich mal Töpfern als Hobby ausprobieren – also, wenn zwischen all den anderen Dingen, die ich gerne tue und gerne mal machen würde etwas Zeit über bleibt. Normalerweise habe ich ja eine ganz leichte Abneigung gegen selbst gebasteltes und erspare mir und meinem Mann solche Augenkrebs verursachenden Eskapaden. Aber schon die Rohfassung war bei ihm Liebe auf den ersten Blick. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es die rosa Brille ist, die er vergessen hat, abzusetzen oder vielleicht ist Amors Pfeil ins Auge statt (nur) ins Herz gegangen. Mit schwarzer Farbe und einem Rest Epoxidharz, das ich damit vor dem Eintrocknen bewahrt habe, ist der Seifenschalen-Oktopus einsatzbereit für die Nasszelle. Wir diskutieren hier noch darüber, ob er Augen bekommen soll aber ich fürchte, ihn damit zu verschandeln. Andererseits wäre das mit Nagellack einen Versuch wert und im Zweifel auch wieder reversibel. Zumindest erfüllt der Prototyp zu einhundert Prozent seinen Zweck und da er komplett schwarz getüncht ist, genügt er zumindest meinen eigenen optischen Vorlieben. Natürlich könnte ich es mir auch einfach machen und wieder auf flüssiges Duschgel umsteigen. Wenn man sich allerdings einmal an die feste Form gewöhnt hat, bevorzugt man die auch. Da flutscht einem nichts durch die Finger – und wenn doch, macht es nur klong und man kann das gute Stück einfach wieder aufheben. Auf Reisen spart man Gewicht und es kann auch nichts im Koffer auslaufen. Und zu guter Letzt ist es zumindest ein bisschen weniger Kunststoff in unserer Flut von Plastik – davon verbrauchen wir immer noch viel zu viel. So sehr ich die Seifenreste in der Ablage also hasse, so sehr liebe ich die gute alte feste Seife. Das selbstgehäkelte Seifensäckchen habe ich übrigens auch mal ausprobiert, das hat aber so überhaupt gar nicht funktioniert. Und Gästen möchte man so ein zerknautschtes Schaumknäul ja auch nicht zumuten. Wie macht der Rest der Welt das? Ich komme mir irgendwie seltsam vor, scheinbar kommt sonst jeder super mit den klassischen Schalen klar... Ist sonst keiner da draußen, bei dem sich immer mal wieder eine Pfütze unter der Seife findet? ? ? --- ### O´zapft is! > Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - Published: 2024-09-09 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aufwandsentschädigung, Blutgruppe, Blutspende, Spende, Universalspender Schon bei der vorletzten Blutspende ging mir, kaum dass ich die Nadel im Arm stecken hatte, dieser Ausspruch durch Hirn, der seinen Ursprung eigentlich wo ganz anders her hat. Aber egal, wenn´s läuft dann läuft´s... Was mir hingegen nicht nur beim vorletzten Termin, sondern ganz generell jedes Mal durchs Hirn geht (ja, da ist echt was los im Oberstübchen) ist, wie gut doch alles durchorganisiert ist und wie fürsorglich man sich um die Spender kümmert. Selbst der Mitarbeiter, der uns am Ende unser frisch gegrilltes Würstchen in die Hand drückt, bedankt sich noch für unsere Spende. Und nebenbei gibt es sogar vegane Alternativen, ich komme aus dem Staunen kaum raus. Also das ist ja sehr lieb und nett gemeint aber der Dank gebührt doch definitiv auch all den Menschen, die da arbeiten und dafür sorgen, dass man sich einerseits als Spender so gut aufgehoben fühlt und eben deshalb auch wieder kommt. Und die andererseits mit dieser Arbeit ja auch dafür sorgen, dass all diejenigen, die auf solche Medikamente aus Blutspenden angewiesen sind, diese auch erhalten. Nebenbei stillen sie mit einer Engelsgeduld meinen Wissensdurst und beantworten mir all meine Fragen, erklären mir, warum Abläufe so sind, wie sie sind und an welcher Station meine bessere Hälfte rumhängt. Natürlich findet man im Internet eine ganze Menge hochinteressanter Fakten rund um die Blutspende. Beispielsweise, dass aus einer Spende verschiedene Präparate entstehen, die nicht nur bei Bluttransfusionen zum Einsatz kommen, sondern auch beispielsweise in der Krebstherapie. Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich mir darüber nie Gedanken machen musste. Aber unverhofft kommt oft (meine Güte, heute gehe ich aber unter die Sprücheklopfer) und dann ist man womöglich selbst auf die Spendenbereitschaft anderer angewiesen. Schöner ist es natürlich, wenn dieser Fall nie eintritt. Bei Menschen, die selbst spenden könnten, es aber nicht tun, frage ich mich aber schon, ob die sich nicht etwas zu sehr darauf verlassen, dass andere den Laden schon am Laufen halten. Und sollten diejenigen, die schon mal etwas für die Gemeinschaft beigetragen haben, im Zweifel sogar bevorzugt werden? Ganz schwierige Frage, die jeder mal für sich selbst beantworten kann. Leider bleiben besonders zur Ferienzeit im Sommer die Liegen oft leer. Sommer, Sonne, Strand – wer hat da schon Zeit und Lust, zur Blutspende zu gehen. Dabei kostet uns das lediglich eine knappe Stunde Lebenszeit, die ich schon sinnbefreiter rumgebracht habe... Dank Terminvergabe per App entfallen lange Wartezeiten und das Abendessen war bei unserem letzten Besuch auch inklusive. Manch einer nutzt die Blutspende auch, um die Finanzen aufzubessern. Ich habe schon so manches Mal den Tipp gelesen, dass die Aufwandsentschädigung, die es in den Blutspendezentren der Krankenhäuser gibt, ein ganz nettes Taschengeld sei. Das mag für den einen oder anderen ein Anreiz sein, lohnt sich aber meines Erachtens nur, wenn man sowieso regelmäßig in der Nähe ist. Für mich wäre die Anfahrt mit zusätzlichen Kosten und einem viel höheren Zeitaufwand verbunden, dass es tatsächlich eine 1:1-Aufwandsentschädigung wäre. Da sind die Vor-Ort-Veranstaltungen komfortabler und nebenbei ist die Verpflegung bei den lokalen Spendenterminen auch um Längen besser. Besonders gefragt sind die raren Universalspender, zu denen ich leider und zum Glück nicht gehöre. Denn wer einerseits allen Empfängern spenden kann ist selbst nur mit dem gleichen Typ kompatibel. Ist ja klar, dass ausgerechnet die edle Plörre mit zu am seltensten anzutreffen ist. Verteilung der Blutgruppen Immerhin gehört die nächstbeste Variante, zumindest in Punkto Kompatibilität, schon fast zur Massenware. In der Hinsicht will man lieber nichts Besonderes sein – höchstens man ist Universalempfänger. Auf der Seite wer kann wem blutspenden, könnt ihr nachschauen, wie groß bzw. klein euer potenzielles Angebot wäre. Wenn das nicht gleich ein Grund mehr ist, selbst für Nachschub zu sorgen! Wisst ihr, welche Blutgruppe ihr habt? Geht spenden und findet es raus! Falls sich einer über die Hieroglyphen auf meinem Arm wundert – Details zu meinem Organspende-Tattoo sind hier zu finden. Doch die Welt dreht sich weiter und wer sich nicht gleich nachhaltig anmalen lassen möchte, kann sich auch einfach hier im Organspende-Register als Spender registrieren. --- ### Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft > Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - Published: 2024-09-02 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Familie, Konsum, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft Das kommt jetzt wahrscheinlich vielen bekannt vor. Gelegentlich fungiert man ja als Kummerkasten für frustrierte Beziehungsführende. Dabei ist in der Regel nicht einmal ein guter Rat gewünscht, sondern einfach nur ein offenes Ohr. Und dann muss man sich manchmal ganz schön auf die Zunge beißen, oder eben nicht. Was ich immer wieder zu hören bekomme ist, dass der Partner so unglaublich viel Zeug horten würde. Gerne wird dabei der eigene Kram geschickt unter den Tisch gekehrt. An dem stört man sich schließlich auch nicht und sowieso braucht man das doch alles, während der andere nur museumsreifen Plunder oder wertlosen Müll hortet. Überspitzt formuliert besteht jede Partnerschaft scheinbar aus einem Messie und einem Minimalisten. Die Rollen wechseln dynamisch, je nachdem, wen von beiden man fragt. Es hat nie einer behauptet, dass es leicht wird! Bestes Beispiel ist eine gute Freundin, die angeblich viel zu viel Kleidung besitzt. Als ich ganz unschuldig gefragt habe, warum denn ein zweiter Kleiderschrank in ihrem Schlafzimmer steht, meinte sie, der sei für seine Sachen – und ebenso voll wie ihrer... Aber wehe, sie wagt es, die Existenzberechtigung mehrerer Kartons von Fachzeitschriften der letzten 20 Jahre zu hinterfragen. Wahrscheinlich haben die veralteten Artikel zu zwischenzeitlich völlig überholten Technologien mittlerweile einen historischen Wert. Sie kann wiederum problemlos mit Kosmetikartikeln gegenhalten, die im Gegensatz zu den Fachzeitschriften nicht mal als Brennmaterial taugen. Kollegen wiederum erzählen von nicht ausgepackten Umzugskisten, die seit Jahren auf dem Dachboden lagern. Erst neulich hatten wir es im Team wieder von einem Umzug mit Kisten, die noch vom vorherigen Umzug einlagerten. Eine dieser Kisten enthielt wohl zerbrechliches Glas. Der Kollege meinte, dass er die Umzugshelfer schon bestochen hatte, dass diese den Karton gegen eine Kiste Bier doch „aus Versehen“ fallen lassen sollten. Sein perfider Plan ist allerdings nicht aufgegangen. Vermutlich hat seine Frau ein besseres Gegenangebot gemacht. Die eigenen Wohlfühlmenge an Besitz kann mitunter sehr unterschiedlich sein. Dazu kommt obendrauf noch, dass sich diese eigene Wohlfühlmenge im Laufe der Zeit auch mal ändern kann. Man kommt ja nicht als Minimalist auf die Welt, im Gegenteil. Viele Menschen sammeln im Laufe ihres Lebens immer mehr Krempel an. Der kommt auf den unterschiedlichsten Wegen und macht sich gerne auch mal ungefragt im eigenen Leben breit. Mal sind es zwei Hausstände, die sich plötzlich einen Haushalt teilen sollen. Dann wieder gehen Erbstücke mit all ihren daran geknüpften Erwartungen an einen neuen (un)glücklichen Besitzer über. Oder man infiziert sich mit irgendeiner Sammelleidenschaft. Schön sind auch Hobbies, die immer neuen Output generieren – ein Quell nicht endender Freude... Was auch immer dazu geführt hat, dass man mehr Dinge hortet, als man eigentlich um sich haben möchte, die meisten fangen mit der Erkenntnis erst mal an, auszumisten. Das Schöne am Ausmisten ist das schnelle Ergebnis. Man sieht meist sofort einen Unterschied und fühlt sich wortwörtlich erleichtert. Das Umfeld hingegen reagiert meist eher verhalten, Veränderungen sind ja für unser Steinzeithirn erst mal nicht so prickelnd. Wer Mitbewohner hat, sollte jetzt also nicht völlig übermotiviert mit der großen Mülltüte durch die Wohnung eskalieren. Es heißt ja nicht umsonst „Finger weg von fremden Sachen! “ (darüber, dass die Mülltüte eine wenig nachhaltige Methode ist, können wir gerne an anderer Stelle diskutieren). Da hat man so einen schönen Lauf und dann spielt doch tatsächlich der Gegenüber einfach nicht mit? ! Das muss man aushalten, schließlich will man selbst ja auch nicht unfreiwillig missioniert werden. Auch, wenn einem die Briefmarkensammlung ein Dorn im Auge sein mag, konzentriert man sich lieber auf den eigenen Krempel. Partnerschaft bedeutet schließlich nicht, dass alles allen gehört und man auf einen Schlag keine eigene Meinung und schon gar keine eigenen Sachen mehr haben darf. Ich selbst habe irgendwann ganz viel verschenkt, ein bisschen was verkauft, einiges weggeworfen und dann einfach nichts Neues mehr gekauft. Im Laufe der Zeit sind die Regale und Schubladen sehr übersichtlich geworden, weswegen auch für gemeinsame Dinge mehr Raum da war. Und mit einem Mal hatte jedes Teil seinen Platz, man musste nichts suchen und aufgeräumt war es quasi von selbst. Der Mann hat Blut geleckt und dann habe ich ihn doch tatsächlich ertappt, wie er seinen gesamten Schreibtischinhalt im Büro verteilt und aussortiert hat. Aus dem Kleiderschrank sind die eingelaufenen Hemden und irgendwann tatsächlich der vergilbte Bundeswehr-Ausscheider-Pulli rausgeflogen – ganz ohne mein Zutun! Offenbar kann er sich ebenso für ein luftiges und aufgeräumtes Zuhause begeistern, wie ich. Sein Kommentar dazu war nur „DU hast ein Monster geschaffen. “ – natürlich nicht ernst gemeint aber ich mag mein Ordnungsmonster (so krass ist er auch nicht). Wenn man aber alte Fotos unserer Kinderzimmer mit dem heutigen Zustand vergleichen würde, fällt es vermutlich schwer zu glauben, dass das dieselben Menschen sind... Obwohl er wenig braucht und wenig kauft, haben wir doch nach wie vor immer mal wieder unterschiedliche Bedürfnisse und vor allem sehr unterschiedliche Meinungen zur Notwendigkeit mancher Neuanschaffungen. Ich fürchte, ich hab es mit dem Augenrollen auch schon überstrapaziert. Er reagiert mitunter gereizt, wenn ich mal wieder etwas als völlig unnötig abstemple. Bestes Beispiel ist sein geliebter Laubpuster (der pustet echt nur, von Blasen kann keine Rede sein).   An diesen Dingern scheiden sich zu Recht die Geister. Er hat ja glücklicherweise eher das Exemplar „untermotorisierter Akku-Kaltluftföhn“, das mit Spinnen und Co. liebevoller umgeht als ein gemeiner Besen. Würde ich so ein Gerät selbst mit diesem Wissen kaufen? Nein! Aber andererseits hat der Mann damit wesentlich weniger Aufwand als mit besagtem gemeinen Besen. Im Einsatz ist das Gerät nur auf dem langen Weg zur Haustüre (mir war gar nicht klar, dass mancher das auch auf Wiesen nutzt) und ich brauche mich um diese Aufgabe nicht mehr kümmern. Ein anderes nicht wirklich lebensnotwendiges Gerät ist der Kaffeevollautomat. Den gab es gebraucht zu einem fairen Preis aber eben immer noch teurer, als einfach die alte Filtermaschine weiter zu nutzen (die steht jetzt für Notfälle im Keller... ). Immerhin braucht es jetzt keine Kaffeefilter mehr und wenn nur einer im Homeoffice arbeitet, ist es jetzt sehr komfortabel, sich eine Tasse Kaffee zu tanken – außer der Wassertank ist leer, es fehlen... --- ### Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere > Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - Published: 2024-08-26 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Aktien, Blogparade, ETF, Finanzen, Hausbau, Komfortzone, Kredit, Sparen Auf ihrem Blog Achtsame Seele lädt Alessa zur Blogparade Komfortzone verlassen – wie das meine persönliche Entwicklung vorangebracht hat ein. In unserer Komfortzone richten wir es uns ja gerne häuslich ein – und wer will so ein kuschelig gemütliches Plätzchen schon freiwillig verlassen. Warum auch sollte man das wollen? „Leider können wir uns nicht weiterentwickeln, wenn wir nie bereit sind, unsere Komfortzone zu verlassen. “ achtsameseele. de-blogparade-komfortzone-verlassen So, da habt ihr es schwarz auf weiß. So behaglich sich der Status Quo auch anfühlen mag, wissen wir gar nicht, was uns entgeht, wenn wir nicht auch mal die Nase aus der Tür stecken und ein bisschen frische Luft schnuppern. Man muss ja nicht gleich eine Revolution anzetteln, auch viele kleine Schritte führen zum Ziel. Wenn man es genau nimmt, haben wir viele kleine und große Komfortzone in unserem Leben. Ich kann mich beruflich weiterentwickeln, indem ich eine z. B. eine neue Stelle in einem anderen Unternehmen annehme. Ich kann alleine in ein unbekanntes Land reisen und mich auf neue Menschen und eine fremde Kultur einlassen. Ich kann neue Sprachen, Sportarten und viele andere Dinge lernen, Bücher lesen, die eigentlich nicht auf meinem Speiseplan stehen und Dinge essen, die da auch nicht draufstehen. Alles schon gemacht und tatsächlich war für mich eine Sache undenkbar, die für viele andere eine Selbstverständlichkeit ist – ich habe zusammen mit meinem Mann einen Kredit für den Hausbau aufgenommen. Hö hö hö (stellt euch an dieser Stelle bitte so ein richtig fieses Bösewicht-Lachen vor) – da hab ich jetzt eiskalt aus einem Achtsamkeits-Thema ein Finanz-Thema gebastelt. Aber mal im Ernst, gerade das liebe Geld kann uns manchmal ganz schön umtreiben und Sorgen bereiten. Und die Komfortzone kann uns hier einerseits vor Risiken schützen aber andererseits auch Möglichkeiten und Chancen verbauen. Als ich mich im zarten Alter von dreißig Jahren dazu entschieden habe, meinen damaligen Job zu kündigen und mit einem weiteren Studium einen neuen Karriereweg zu beschreiten, war das sicher ein Schritt raus aus der Komfortzone des Bekannten. Doch da war es längst nicht mehr komfortabel, also auch längst nicht so ein mutiger Schritt, wie es sich für manch einen anhören mag. Schon der erste Job nach dem Studium war eine enorme Verbesserung im Vergleich zur Situation davor. Ich betrat eine mir bis dahin unbekannte finanzielle Komfortzone – das Einstiegsgehalt als Berufsanfänger war fair, das frühere Gehalt daneben ein schlechter Scherz (den Mindestlohn gab es da noch nicht). Da ich bis dahin nur eine sehr dünne finanzielle Bildung genossen hatte, habe ich meine Ersparnisse erst mal auf dem Girokonto geparkt und später immerhin auf einem Tagesgeldkonto. Aber so richtig klug war das natürlich nicht. Die wichtigste Lektion im Studium war nicht die mathematische Faltung und auch nicht Polymorphie und Vererbung in der objektorientierten Programmierung. Alles sicher spannende Themen. Wie man sich Informationen beschafft und selbst Dinge beibringt, ist mit Abstand eine der wichtigsten Fähigkeiten, die einen nicht nur durchs Studium bringt, sondern auch im späteren Berufsleben essenziell ist. Die ersten zaghaften Investitionen in Aktien und der erste ETF-Sparplan waren dann aber doch gefühlsmäßig ganz unkomfortable Schritte. Aber mit Wissen und Erfahrung stieg auch das Selbstvertrauen und mittlerweile ist das ein ganze ein selbstverständlicher Teil meiner Altersvorsorge. Und ja, ich habe auch einzelne Verluste hinnehmen müssen, die aber wiederum in Summe nicht ins Gewicht fallen. Alles also wieder ganz komfortabel und bequem eingerichtet. Der größte Schritt raus aus der finanziellen Komfortzone war dann tatsächlich die Aufnahme eines Kredites für den Hausbau. Bis dato haben mein Mann und ich immer alles erst „erspart“ und dann gekauft. Urlaube, Autos oder andere Dinge auf Pump gab (und gibt) es bei uns nicht. Die Vorstellung, bis zur Rente einen Kredit abzahlen zu müssen, hat mir fast schon den Angstschweiß auf die Stirn getrieben. Da macht man sich ja abhängig und dann gibt man auch noch Geld aus, dass einem gar nicht gehört! Von den Kosten für einen Kredit will ich gar nicht anfangen... Als wir uns dann entschieden, aus der eigenen Wohnung ein eigenes Haus zu machen, haben wir lange über unsere Wohlfühlsumme diskutiert. Die Bankberaterin war fast schon enttäuscht, hätte sie doch bei zwei Vollzeit-Berufstätigen gerne eine viel höhere Summe angesetzt – da wäre ihre Prämie dann ja auch höher. Auf Anfrage hat sie uns sogar sofort eine attraktive Nachfinanzierung angeboten. So ein Hausbau ist ja grundsätzlich teurer, als einem alle weis machen wollen. Wir haben dann doch lieber verzichtet (auf die Nachfinanzierung und damit auf die Garage), denn auch die Komfortzone außerhalb der Komfortzone hat ihre Grenzen. Obwohl es früher für mich undenkbar gewesen wäre, mit so einem riesigen Schuldenberg – nichts anderes ist das ja – zu leben, würde ich die Entscheidung aus heutiger Sicht immer wieder so treffen. Der Hausbau hat uns eine ganze Menge Nerven gekostet, wir haben aber auch unglaublich viel gelernt und sind reifer geworden. Das eigene Fleckchen Erde ist ein richtiger Wohlfühlort, an dem wir uns verwirklichen und austoben können. Ich lerne ständig Neues übers Gärtnern und laufend kommen neue handwerkliche Fähigkeiten dazu. Die gemeinsamen Möbel- und Garten-Bauprojekte schweißen zusammen (als wenn der Hausbau das nicht schon getan hätte... ) und man entdeckt ganz neue Seiten aneinander und miteinander. Es war ein gemeinsamer Schritt aus der Komfortzone, den wir uns gut überlegt haben. Wir hatten einen günstigen Zeitpunkt erwischt, die Zinsen waren noch niedrig, die Preisexplosion für Baustoffe noch nicht absehbar und beim Grundstück hatten wir einfach richtig viel Glück. Die Alternative wäre natürlich gewesen, noch viele Jahre länger zu sparen. Wie sich dann aber Zinsen, Preise und das eigene Leben entwickeln, kann keiner wissen – vielleicht wäre es dann nichts geworden mit dem Traumhäuschen. Im Nachhinein sagt sich das natürlich leicht. Dabei hat uns die Entscheidung einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Was, wenn es schief geht? Wie sieht der Plan B aus? Geholfen hat ganz viel Zuversicht und der pragmatische Gedanke, dass sich die Welt schon irgendwie weiterdrehen wird und wir im schlimmsten Fall auch mit sehr wenig Geld auskommen. All die Höhen und Tiefen haben uns reifer werden lassen – zumindest äußerlich, seine... --- ### Achtung Ansteckung! - Published: 2024-08-22 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #folgederfreude, Blogparade, Embodiment, Humor, Lachen, Witze Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum (ok, nicht nur einer, da sprudeln einfach zu viele Ideen im Kopf) und irgendwie hat einfach noch der richtige Rahmen gefehlt. Dieser Aufruf zur Blogparade Was zaubert dir ein Lachen ins Gesicht? von Tina Klein (Achtsamkeits-Schmiede) kommt also gerade recht! Vor kurzem las ich in einer Zeitschrift folgendes „Experiment“ zum Thema Embodiment – dem Zusammenhang zwischen Körper, Geist und unseren Emotionen: Hebe Dein Kinn einen Zentimeter. Stelle Dir vor, Dein Kopf wäre mit einem seidenen Faden am Himmel befestigt und der Blick geht nun ein bisschen höher als nur geradeaus. Und jetzt versuche Dich in dieser Haltung unglücklich, klein, nichtsnutzig und deprimiert zu fühlen. Und funktioniert es? Es wird wahrscheinlich sehr schwierig sein, dass Du Dich in dieser Haltung nicht gut fühlst. Das unser Körper auf Emotionen reagiert, ist beileibe keine neue Nachricht. Manches schlägt uns auf den Magen, anderes wiederum lässt die Schmetterlingen im Bauch flattern. Doch es geht auch andersherum, wir reagieren mit Emotionen auf unseren Körper – klar, wer hat schon gute Laune, wenn ihm was weh tut! Dieser Umstand lässt sich auch positiv nutzen, wir können also über körperliche Maßnahmen unsere Laune aufpolieren. Die selbsterfüllende Prophezeiung als Placeboeffekt, oder umgekehrt. Klar sind dem auch Grenzen gesetzt, eine ausgewachsene Depression lässt sich nicht einfach weglächeln. Wenn´s nur ein schlechter Tag mit durchwachsener Gemütsverfassung ist, und uns haut jemand ein ansteckendes Lächeln um die Ohren, haben die eigenen nach oben wandernden Mundwinkel einen ebenso hebenden Nebeneffekt auf die angeschlagene Laune. Natürlich gibt es eine ganze Menge Dinge, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das geht von so banalen Dingen wie einem überhängendem Chili-Pflänzchen über tierischen Besuch in Form von wunderschönen Eidechsen oder knuffigen Kröten bis hin zur Aussicht auf den (noch fernen) nächsten Urlaub. Manchmal überfällt mich auch einfach die Dankbarkeit für unser kleines Fleckchen Erde, dass wir unser Zuhause nenne dürfen. Und dann wieder gibt es Momente, da kommt der Kollege mit einem unerwartet komischen Kommentar um die Ecke, so trocken und sachlich verpackt, dass sich das Grinsen ganz unbemerkt ins Gesicht stielt. Tierischer Besuch Neben all diesen Lach- und Sachgeschichten (wo kommt das nun wieder her? ) sind es aber auch ganz einfach Witze, die Heiterkeit verbreiten. Mal, weil sie wirklich lustig sind. Mal, weil sie so schlecht erzählt werden, dass es schon wieder lustig ist. Ich könnte mich nicht mal festlegen – über manche Flachwitze kann ich immer wieder lachen, selbst wenn ich sie schon tausendmal gehört habe. Schwarzer Humor ist ganz wunderbar, Wortwitze, Ironie und Sarkasmus sowieso – aber auch Witze, die politisch inkorrekt sind oder die unter die Gürtellinie gehen und die man sich nur hinter vorgehaltener Hand im vertrauten Kreis erzählt, können richtig gut sein. Ich mag es auch, wenn man ein bisschen um die Ecke denken muss, um den Humor zu verstehen. Und wenn dann jemand ein paar Minuten später laut lacht, weil ihn die späte Erkenntnis getroffen hat, steckt das die ganze Runde nochmal an – solche Spätzünder fungieren quasi als Lachverstärker! Und damit wir uns jetzt nicht in grauer Theorie verlieren, kommen jetzt ein paar Exemplare, die eure Mundwinkel hoffentlich zumindest ein bisschen zucken lassen. Denn Humor ist so individuell, wie die Menschen selbst. „Hast du schon gehört, dass unser Chef verstorben ist? – „Ja, aber ich frag mich, wer mit ihm! “ – „Wieso mit ihm? “ – „Na, in der Traueranzeige stand: Mit ihm starb einer unserer fähigsten Mitarbeiter. “ Eine Kundin auf dem Marktplatz fragt den Verkäufer: „Entschuldigen Sie bitte. Sind diese Tomaten gentechnisch verändert. ” - Erwidert der Verkäufer: “Warum möchten Sie das wissen? “ - Meldet sich die Tomate: „Ja, warum wollen Sie das wissen? “ War ohne Handy auf dem Klo. Wir haben 273 Fliesen. Die Dichterlesung dauert schon sehr lange. Als der Autor merkt, dass viele seiner Zuhörer bereits eingeschlafen sind, sagt er entschuldigend: "Ich habe leider keine Uhr bei mir. " - "Das kann passieren", antwortet einer der Zuhörer, "aber hinter Ihnen hängt ein Kalender". Wer sitzt im Wald und schummelt beim Spielen? Der Mogli. Ein Mann fragt den Bauern: "Darf ich über Ihr Feld laufen. Das ist für mich eine Abkürzung, damit ich die Bahn um 16:23 Uhr noch bekomme. " - Daraufhin der Bauer: "Klar. Und wenn mein Stier Sie sieht, bekommen Sie sogar die Bahn um 16:11 Uhr. " "Ach Oma, die Trommel von dir war wirklich mein schönstes Weihnachtsgeschenk. " - "Tatsächlich? ", freut sich Oma. - "Ja, Mama gibt mir jeden Tag fünf Euro, wenn ich nicht darauf spiele! " Ein Mann überfällt einen Bus mit chinesischen Touristen. Die Polizei hat vom Räuber über 3. 200 Fotos bekommen. "Ich habe nichts gemacht, das war schon so! " - Entweder die Reaktion von Kindern, die etwas kaputt gemacht haben oder von Eltern am Computer. Lena fragt den Arzt: "Hat das Medikament irgendwelche unangenehmen Nebenwirkungen? " - Daraufhin der Arzt: "Ja! Du kannst morgen wieder in die Schule gehen! " Der Trainer nach dem Spiel zur Mannschaft: "Ich habe euch vor dem Spiel gesagt: 'Spielt, wie ihr noch nie gespielt habt! ' und nicht: 'Spielt, als ob ihr noch nie gespielt hättet! ' " Wie nennt man einen russischen Veganer? Mooskauer. Der Vertreter übergibt dem Kunden die Versicherungspolizze und erklärt: "Ihr Haus ist nun versichert. " - "Schön! Und wieviel bekomme ich, wenn das Haus heute Nacht abbrennt? " - "Etwa 3 Jahre! " Mutter und Tochter blättern in alten Fotoalben der Familie. - "Mama, wer ist denn der dünne Mann mit der Brille? " - "Das ist dein Vater! " - "Ach ja, und wer ist dann der Dicke, der bei uns wohnt? " "Soll ich dir bei den Schulaufgaben helfen, Annika? " - "Nein danke, Papa, ich will nicht noch mehr Ärger in der Schule kriegen! " Ein Angestellter überlegt, wie er ein paar Tage Sonderurlaub bekommen kann. Am geeignetsten scheint es ihm, verrückt zu spielen, damit sein Chef ihn zur Erholung nach Hause schickt.... --- ### Danke für nichts? > Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - Published: 2024-08-19 - Modified: 2024-08-12 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #vonmapagelernt, Blogparade, Budget, Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzielle Unabhängigkeit, Finanzwissen, Sparen, Taschengeld Über Geld spricht man nicht, das weiß doch jedes Kind! Dieser ebenso uralte wie veraltete Leitsatz war schon in den Köpfen meiner Eltern ganz tief eingebrannt. Geld war da und wenn mal keines da war, hat man das vor dem Kind möglichst effektiv verborgen. Die Steuererklärung hat immer und ganz selbstverständlich mein Vater erledigt, auch, als ich eigentlich schon aus dem Haus war. Dafür gab es nicht mal einen Grund, zumindest war mir keiner bekannt. Vielleicht konnte er ja was abschreiben, ist lange her. Am Rande habe ich mal mitbekommen, dass meine Eltern auch in Aktien investiert haben und das meine Mutter wohl das bessere Händchen dafür hatte. Zugegebenermaßen war das für mich damals noch total abstrakt und hat mich überhaupt nicht interessiert. Das Thema Geldanlage ging nicht über das Sparbuch hinaus und das, was man heute im Internet an Infos bekommt, konnte die Schule natürlich nicht abdecken. In ihrer Blogparade fragt Marcella auf ihrem Blog Geldkinder, was wir von unseren Eltern über Geld gelernt haben. Und zu Recht weißt sie darauf hin, dass es eben nicht Nichts ist. Denn auch, wenn wenig über Geld an sich und schon gar nicht über das Geld meiner Eltern gesprochen wurde, habe ich doch einige Ansichten mehr oder weniger unbewusst übernommen. Meiner Mutter war es immer sehr wichtig, dass ich unabhängig bin und mein eigenes Geld verdiene. Ich habe meine Eltern zwar nach außen hin als gleichberechtigt erlebt und weiß nicht, wo dieses extreme Beharren in diese Richtung herkam. Aber Unrecht hatte sie sicher nicht. Und auch heute bestehe ich bei allem meins/deins/unseres auf meinem eigenen Konto. Das ist fast ein bisschen lächerlich, da wir nichts groß aufrechnen und in der Regel der zuerst zahlt, der zuerst den Geldbeutel in der Hand hat. Beim Bäcker legen wir unser Kleingeld zusammen und beim Haus halt das „Großgeld“. Die Entscheidung für eine Zugewinngemeinschaft war und ist eine ganz bewusste. Ohne Kinder und mit ähnlichen Gehältern können wir es uns einfach machen. Ähnliche Wertvorstellungen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld sind natürlich Voraussetzung dafür. Den verantwortungsvollen Umgang konnte ich schon früh lernen. Lange vor meinen Klassenkameraden stand ich quasi auf eigenen finanziellen Beinen – wenn auch mit Krücken. Ich bekam von meinen Eltern ein monatliches Budget, das für alles, von Essen über Schulsachen und Taschengeld bis hin zu Kleidung, ausreichen musste. Und das im zarten Altern von etwa 13/14 Jahren. Der Weg dahin war kurz und schmerzvoll, zumindest für meine Eltern. Ich war nämlich ganz klassisch erst bei Mama, um mir Geld für irgendwas abzuholen. Ein paar Tage später wurde dann der Papa wegen irgendwas anderem ausgenommen – gar nicht böswillig oder mit irgendwelchen Hintergedanken. Es hatte sich einfach so ergeben aber natürlich war das nicht abgesprochen. Beide dachten, dass der jeweils andere noch mit einem vollen Geldbeutel unterwegs wäre und so standen sie plötzlich mit leeren Taschen an der Kasse. Einen Tag später durfte ich mir mein Budget dann selbst einteilen und habe schnell gelernt, dass ich, wenn mir etwas wichtig ist, mir das selbst zusammensparen kann. Gehungert habe ich nie, Essen hat immer zu den wichtigen Dingen gehört und teure Markenkleidung war noch nie ein Thema für mich. Aber als ich mir vom Ersparten und dem Ferienjob-Verdienst eine eigene kleine Kompaktkamera leisten konnte, war das schon sehr cool. Die vielen anderen Themen rund ums Geld, von der besagten Steuererklärung bis hin zu Geldanlage, habe ich mir selbst beigebracht. Mit meinem Mann spreche ich sehr offen über Geld - immerhin mache ich die Steuererklärung für uns beide – und auch mit Freunden reden wir relativ offen darüber. Aber es gibt auch viele Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich lieber nicht darüber rede. Zu schnell ruft das Thema auch Neid und Missgunst auf den Plan. Dabei ist mir weder das Studium noch der Job in den Schoß gefallen und auch, wenn der Schreibtisch des Schreibtisch-Jobs recht komfortabel ist, die Verantwortung ist es definitiv nicht. Gewünscht hätte ich mir von meinen Eltern auf jeden Fall eine offenere Kommunikation bzgl. finanzieller Themen. Ich wusste zu meinem ersten Job nicht einmal, was ein faires Gehalt ist und habe mich völlig unter Wert verkauft. Der damalige Chef hat das natürlich gnadenlos ausgenutzt und war auch noch beleidigt, als ich irgendwann gekündigt habe. Neulich ist er mir über den Weg gelaufen und wusste genau, wo ich mittlerweile arbeite – gruselig! Was ich übrigens nicht von meinen Eltern über Geld gelernt habe aber dafür sehr früh durch Geld – genaugenommen das erste Taschengeld – ist Kopfrechnen. Früher gab es auf meinem Schulweg einen Laden, in dem man sich Süßigkeiten wie Gummibärchen, Brausetaler, saure Gurken und weiße Mäuse einzeln kaufen konnte. Da hat man dann natürlich ganz genau ausgerechnet, wie man am meisten Zucker für das begrenzte Budget raushauen konnte. Eine weiße Schaum-Maus war teuer, die hat ganze 15 Pfennig gekostet. Mit Brausetalern für je zwei Pfennige hat man schon mehr fürs Geld bekommen. Meine Mutter hat sich nur irgendwann gewundert, wo denn ihre Tochter abgeblieben ist. Das Schlüsselkind war nämlich lieber Süßkram shoppen, während die Mutter, die den Schlüssel vergessen hatte, vor der Haustüre saß. Ich glaube, es gab Ärger aber so genau weiß ich das nicht mehr. Ich war viel zu begeistert von der Erkenntnis, dass sich Frau ihr eigenes Geld selbst einteilen kann – auch wenn ich es mir damals noch nicht selbst erarbeitet habe. Der Grundstein aber war gelegt, heute sind die Investitionen nur wesentlich sinnvoller! --- ### In Nerd-Wissen abtauchen > Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - Published: 2024-08-12 - Modified: 2024-08-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Blogparade, Hobby, Nerd-Wissen, Smalltalk, Tauchen Wir reden zu viel und vergessen dabei oft, auch mal zuzuhören. So völlig, ohne nebenbei schon die Einkaufsliste fürs Abendessen durchzugehen oder sich schon mal die Gegenargumente für eine mögliche Antwort zurechtzulegen. Jemandem wirklich und wahrhaftig unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken, haben wir scheinbar völlig verlernt – falls wir das überhaupt je konnten. Dabei ist unsere Aufmerksamkeit ein teures Gut und wir verschenken sie mit stundenlangem Scrollen am Smartphone oft völlig unreflektiert an den, der am lautesten schreit und am meisten Unterhaltung und Abwechslung verspricht. Das mit dem Schreien ist übrigens wortwörtlich gemeint. Es scheint eine (neue? ) Unart zu sein, die Sendungen zwischen den Werbepausen so leise zu regeln, dass man die Lautstärke extrem hochschrauben muss, um überhaupt etwas zu hören. Wenn dann die Werbepause startet, wird man dermaßen angeplärrt, dass man vor Schreck quasi senkrecht auf dem Sofa steht. Dabei ist es eine hohe (Werbe-)Kunst, unsere Aufmerksamkeit ganz und gar in die gewünschte Richtung zu lenken. Die ist nämlich extrem schnell abgelenkt und lässt sich lieber mit lustigen Tiervideos unterhalten, als sich ganz und gar auf ein Thema zu konzentrieren. Trifft man sich mit Freunden, gehört das Smartphone runter vom Tisch, bzw. raus aus dem Sichtfeld. Das ist gesellschaftlich anerkannter Konsens, auch wenn sich kaum einer daran hält. Aber ist euch schon mal aufgefallen, dass es in vielen Gesprächen gar nicht darum geht, etwas vom Gegenüber zu erfahren, sondern vielmehr darum, seine eigenen Geschichten vor Publikum zu erzählen? Das ufert in manchen Runden zu einem regelechten Wettbewerb aus und am Ende des Abends ist man so klug wie vorher. Und da kommt ausgerechnet die Blogparade von Birgit Oppermann mit der Frage „Über welche Themen kannst du stundenlang reden? – Teile dein Nerd-Wissen“ ums Eck! Da arbeitet man eben noch an seiner Fähigkeit, konzentriert und mit voller Aufmerksamkeit zuzuhören und dann soll ich so offen und unumwunden zugeben, dass auch ich Menschen mit meinen Lieblingsthemen in Grund und Boden labern kann? Tatsächlich kommt es gar nicht selten vor, dass ich in privaten Gesprächen beim Thema Tauchen lande. Und das liegt nicht einmal daran, dass Urlaub ein beliebtes und unverfängliches Smalltalk-Thema ist, davor müssen ja erst mal Wetter und Gastgeber-Bekanntschaftsgrad beackert werden. Da ich einen nicht unerheblichen Erfahrungsschatz an Geschichten und Wissen mein Eigen nennen kann, versuche ich mich aber auch zurückzuhalten und eben nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Einerseits sind Gespräche ja ein Geben und Nehmen – also gebe ich auch etwas von mir preis. Andererseits kann ich mich auch zurücknehmen und eben nicht haarklein sämtliche Ausrüstungsdetails, mögliche Unfallrisiken und die gesamte Liste an schönen (und weniger schönen) Tauchplätzen herunterbeten. Allerdings ist das auch ein wirklich dankbares Thema, dass auf viel Interesse und damit auch auf eine Unmenge an Fragen stößt. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Ist das nicht ein sehr teures Hobby? Sieht man in einem See überhaupt etwas? Ist das nicht furchtbar kalt? Hast du eine eigene Ausrüstung? Wie tief tauchst du? Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ist das nicht gefährlich? Warum ist es dir nicht egal, wenn es beim Tauchen regnet? Machst du da auch Fotos? Und glaubt mir, ich habe auf alle diese Fragen (und noch viel mehr) eine Antwort und könnte eigentlich jedes Mal noch mindestens eine kleine Geschichte dazu zum Besten geben. Je nach Interesse meines Gegenübers lasse ich mich dazu natürlich auch gerne mal hinreisen. Wie gesagt, ein Gespräch ist ja eine gegenseitige Sache und es gibt sicher langweiligere Themen (z. B. ETFs, da kommen längst nicht so viele Fragen, komisch... ) zu denen ich reichlich Nerd- bzw. Fachwissen beisteuern könnte. Warum ich mich ausgerechnet fürs Tauchen so begeistern kann, hat bestimmt tausend Gründe. Alleine die beeindruckenden Unterwasserwelt sorgt dafür, dass er nicht langweilig wird. Kaum zu glauben, dass ich mal Angst vor all dem hatte, was ich im Wasser nicht sehen konnte. Hab wohl als Kind ein paar Horrorfilme zu viel konsumiert und in Folge dessen war ich felsenfest davon überzeugt, dass da unten nur Ungeheuer leben, die mich alle essen wollen. Die Vernunft sagt einem natürlich, dass das alles nur Einbildung ist, aber von Vernunft wollte meine Fantasie nichts wissen. Heute versuche ich alle Nicht-Taucher zu überzeugen, dass Haie keine menschenfressenden Monster sind, das Ökosystem durch Überfischung und Klimawandel schwer geschädigt ist, und unser Überleben von intakten Ozeanen abhängt. Allen Fisch-Essern verderbe ich den Appetit, indem ich sie auf die Unmengen Beifang hinweise und ihnen erzähle, was Antibiotika, Fäkalien und Würmer mit ihrem leckeren Zuchtlachs zu tun haben. Wer mir dann immer noch was von lebensnotwendigem Omega 3 erzählt, dem erzähle ich was von Quecksilber. Die Kollegen gehen trotzdem noch gerne mit mir in die Kantine, anscheinend bin ich nicht ZU anstrengend. Aber es fragt keiner mehr, warum ich keinen Fisch esse... Wenn man von seinem Gegenüber weiß, zu welchen Themen er schnell auftaut bzw. sofort ins Erzählen kommt, ist das natürlich auch praktisch, um ins Gespräch zu kommen.  In einer Runde mit fremdelnden Menschen kann man mit dem richtigen Aufhänger das Eis brechen. Ein ehemaliger Kollege konnte stundenlang über seinen Thermomix philosophieren. Ein anderer erzählt mehr oder weniger spannende Geschichten über sein E-Auto. Im Team haben wir einen passionierten Höhlenkletterer. Und im Freundeskreis begeistert sich ein Softwareentwickler seit Neustem für Gesetzgebung. Das alles finden wir aber nur heraus, wenn wir selbst trotz eigenem Nerd-Wissen auch mal lauschen, was andere so zum Besten geben. Wer weiß, vielleicht entdecken wir ja so eine neue Leidenschaft, über die wir dann in Zukunft ebenfalls begeisterte Vorträge halten können.   --- ### Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt… > Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - Published: 2024-08-05 - Modified: 2024-07-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Auto, Bahn, ÖPNV, Straßenverkehr, Verkehrswende, Verspätung, Zugausfälle Jetzt ist es offiziell im Rest von Europa angekommen. Die Bahn ist nicht auf der Höhe. Was in Deutschland eigentlich schon lange bekannt ist, weiß also nach der Fußball-EM also die ganze Welt. Besserung ist dadurch nicht in Sicht aber als echter Schwabe, der nun mal leidenschaftlich gerne jammert, darf ich das nun auch ohne, dass mein Gegenüber verständnislos mit den Augen rollt. Wobei in den Nachrichten ja hauptsächlich der nicht funktionierende Fernverkehr im Fokus steht. Dabei steht es um den Nahverkehr nicht unbedingt besser. Die Ursachen mögen dieselben sein, Schuldzuweisungen sind ja bekanntlich schnell gemacht. Viel wichtiger wäre es, Lösungen zu finden und vor allem zuverlässige Alternativen gerade, wenn Strecken überlastet oder wegen Baumaßnahmen eingeschränkt sind. Das kostet Geld, das ist jedem klar. Zahlen will das wiederum keiner, das ist auch klar – hilft aber nicht. Die Nebenwirkungen eines nicht funktionierenden öffentlichen Personennahverkehrs belasten uns nämlich am Ende alle. Denn was machen die, die es sich leisten können, wenn Bus und Bahn nicht zuverlässig sind? Sie steigen natürlich um aufs Auto. Ist bei mir nicht anders, denn mal abgesehen davon, dass ich mit den „Öffis“ mehr als die doppelte Zeit unterwegs bin, fühlt sich ein pünktlicher Zug mittlerweile an, wie ein Sechser im Lotto. Das wirklich Schlimme daran ist, dass das weder Übertreibung noch Sarkasmus ist. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich auch oft genug mit dem hiesigen Nahverkehr unterwegs bin – oder es zumindest gerne wäre. Als verantwortungsvolle Erwachsene (das meine ich übrigens auch nicht ironisch) lassen wir natürlich das Auto stehen, wenn wir am Wochenende unterwegs sind. Unser Freundeskreis richtet sich rücksichtsvollerweise nach unserem Fahrplan. Denn es kommt schon mal vor, dass der Bus nur alle zwei Stunden fährt und wir dann entweder sehr früh oder sehr spät irgendwo ankommen. Anfang des Jahres wurde dann das Ruftaxi durch einen richtig echten Nachtbus ersetzt, der immerhin auch alle zwei Stunden fährt. Mir dem richtigen Timing schaffen wir es also theoretisch auch wieder nach Hause. Praktisch stranden wir in ca. 70% der Fälle irgendwo und müssen entweder sehr, sehr lange warten oder für viel Geld auf ein Taxi umsteigen. Besonders ärgerlich ist es, wenn man in einen eigentlich pünktlichen Zug gestiegen ist (der Name Regionalexpress muss definitiv ironisch gemeint sein), der dann immer wieder lange Pausen mitten im Nirgendwo einlegt und man am Ende den Anschlussbus verpasst hat (mal wieder). Besonders glücklich ist man in so einem Moment, wenn man im Supermarkt noch ein Kaltgetränk bekommt, bevor man sich zu Fuß auf den Heimweg macht. Die beschauliche Stecke führt gemütlich an der – gmpf – arg befahrenen Hauptstraße entlang, in der Sonne bei 30 ° C den Berg hinauf, die drohenden Gewitterwolken stehts im Nacken. Natürlich sind wir nicht trocken angekommen, obwohl es erst zu regnen angefangen hat, als wir schon zu Hause waren... Deutschland möchte so gerne mit gutem Beispiel voran gehen, was Klimaziele und Energiewende angeht. Dass das nicht billig ist und keiner das zahlen will, ist klar (davon haben wir es ja oben schon gehabt). Die Energiekosten belasten den eigenen Geldbeutel spürbar und immer mehr und über eine gerechte Verteilung kann man endlos diskutieren. Allerdings sind die Alternativen jetzt auch nicht wirklich attraktiv, zumindest wenn man sich ausmalen kann, was ein „weiter so“ am Ende für unsere Zukunft bedeutet. Das wäre definitiv ein noch höherer Preis. Deutschland hat nach Belgien und Liechtenstein die dritthöchsten Strompreise für Privathaushalte innerhalb der Europäischen Union. WirtschaftsWoche Gerade vor diesem Hintergrund finde ich die Entwicklungen bezüglich der Verkehrswende aber auch so ernüchternd. Da gibt es Menschen, die wirklich allergrößte Anstrengungen unternehmen, um das Ruder noch rechtzeitig rumzureisen. Und gleichzeitig machen wir die erreichten Erfolge wieder zunichte, weil beispielsweise keine Anreize für den Erhalt einer funktionierenden Infrastruktur geschaffen wurden. Und so werde ich zukünftig wohl nur noch in Wanderschuhen ausgehen, damit wir den Heimweg wenigstens auch über wenig befestigte Waldwege erklimmen können. Ich werde weiterhin viel Verständnis für völlig aufgelöste und nervlich am Boden zerstörte Bewerber haben, die den Interviewtermin verpasst haben, weil sie über Stunden in einem Zug festsaßen. Ich werde hoffnungsvoll und zuversichtlich auf den angekündigten aber nicht einfahrenden Zug warten – und warten, und warten... Und ich werde trotzdem weiterhin Bus und Bahn fahren! Denn eigentlich genieße ich es ja, die Landschaft am Fenster vorbeiziehen zu sehen – wenn wir denn fahren. Und selbst, wenn es noch so frustrierend ist, dass kaum noch ein einiger Zug pünktlich kommt, gilt unbedingt und ohne Diskussion Don´t drink and drive! --- ### Coole Sache > Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - Published: 2024-07-29 - Modified: 2024-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/ - Kategorien: DIY, Finanzen - Schlagwörter: #süßersommer, Blogparade, Dessert, Eis am Stiel, Eisform, Eisförmchen, Sommer, Sparen, Stieleis, Waffel, Wassereis Wenn ich mal groß bin, kann ich so viel Eis essen, wie ich will! So, oder zumindest so ähnlich, hab ich als kleines Kind bestimmt gedacht, wenn es mal wieder hieß, nach einem Eis ist Schluss. Und was für ein Fest war es, als wir uns dann tatsächlich mal eine ganze Packung Eis am Stiel gegönnt haben und eben nicht nach einem Eis Schluss war. Der Verpackungsmüll wiederum war kein schöner Anblick und das schlechte Gewissen mindestens genauso groß wie der Berg aus Eisstielen, Pappe und Plastik. Und dabei sind die ganzen leckeren Stieleisvarianten nur noch halb so groß wie früher, als sie noch von einer winzigen Kinderhand gehalten wurden. Vieles scheint einem heute kleiner, beim Eis ist das besonders enttäuschend. Noch dazu ist das gefrorene Zuckerwasser gar nicht so günstig – erwachsen zu sein ist nicht so leicht, wie man früher meinte. Aber so schnell gebe ich natürlich nicht auf, wir reden schließlich von Eis. Was gibt es Besseres im Sommer? ! Da passt es auch der Aufruf zur Blogparade „Süßer Sommer – Mein liebstes Sommer-Dessert“ von Ingrid Holscher. Dessert passt normalerweise nicht mehr rein aber für ein Eis ist immer Platz. Es musste nur eine Alternative zum gefrorenen Fertigprodukt her. Manch einer kennt vielleicht noch die bunten Kunststoff-Förmchen, mit denen man sich sein Stiel-Eis einfach selbst machen kann. Die mögen etwas altbacken erscheinen und als Kind fand man die nicht halb so gut, wie die quietschbunten Sorten mit so unglaublich abgefahrenen Zusatzgimmicks wie einem Kaugummi-Stiel. Es gibt sie aber nach wie vor zu kaufen und mittlerweile kann man mich mit Kaugummi und Co. auch nicht mehr hinterm Ofen vor aus der Hängematte locken. Nachdem wir unser Kücheninventar um Eisförmchen erweitert hatten, sind wir über ein Angebot mit einer Kiste verschiedener Fruchtsäfte gestolpert. Man könnte fast von Schicksal reden, würde ich daran glauben. Andererseits gibt es solche Mehrweg-Fruchtvarianten-Kisten auch heute noch. Wahrscheinlich war lediglich der Blick genau dafür geschärft. Und daher bin ich nun ein echter Profi, wenn es um die Auswahl der perfekten Saftgrundlage für selbstgemachtes Stiel-Eis geht. Das ist nämlich gar nicht so trivial, wie es scheint. Apfelsaft ist nur so semi-gut geeignet. Überhaupt sind klare Säfte wirklich Geschmackssache und wie bei einem waschechten Wassereis kann man Farbe und Aroma aussaugen und hat dann einen geschmackslosen Eisklumpen. Von Bananensaft muss ich echt abraten, das müsste man vielleicht irgendwie mischen. Oder man bleibt einfach bei Sorten, die zuverlässig funktionieren. Der Klassiker ist ja Orangensaft, der ist auch schön frisch aber eine echte Offenbarung war tatsächlich der Mangosaft. Beides keine einheimischen Früchte aber in Mehrwegflaschen erhältlich und daher um Längen weniger verpackungsintensiv als fertiges Eis aus der Kühltruhe. Die Liste der Inhaltsstoffe überzeugt bei der DIY-Variante ebenfalls. Einige ungeplanten Grundreinigungen des Eisfaches später habe ich auch die ideale Vereisungsmethode gefunden. Warum braucht es eigentlich manchmal so viele Fehlversuche, bis man auf eine zündende Idee kommt? Seit ich die Eisförmchen in eine Schale stelle, habe sind die Resultate wesentlich weniger pfützenförmig. Und am allerbesten wird die Konsistenz, wenn der Saft langsam gefriert. Dann bilden sich keine Eiskristalle, das Eis wird mehr wie ein schön festes Sorbet. Dafür werden die Förmchen mit all dem anderen Gefriergut von allen Seiten eingepackt. Nur nicht mit zu viel Schwung die Schublade vom Eisfach zuschieben – pfützenförmig, ihr wisst schon... Hauseigene Eisproduktion Was wir über die Jahre gespart haben, kann ich nicht sagen. Aber wie alles andere ist auch Eis in den letzten Jahren nicht billiger geworden. Hier wird fast täglich ein Eis pro Kopf vernichtet, an sehr heißen Wochenenden auch gerne mal mehr. Und mit einer 1-Liter-Flasche Saft lassen sich gut 20 Eisportionen fabrizieren, das lohnt sich also. Die Förmchen dürfen im Geschirrspüler mitfahren und sind auch nach reichlichem Gebrauch noch so gut wie neu. Zwischendurch darf es natürlich auch gerne mal ein richtig feines Eis von der Eisdiele sein. Über die Preise wird ja auch redlich gejammert und geschimpft. Trotzdem scheint es nicht so, als würde den Eisdielen die Kundschaft ausbleiben. So eine Kugel Eis kann man sich dann wohl doch noch leisten. Als echter Schwabe muss ich mich aber schon wundern, wie viele Kunden ihr Eis lieber im Becher, als in der Waffel nehmen. Im Preis ist beider mit einkalkuliert, man spart also kein Geld bei der Entscheidung für das eine oder gegen das andere. Aber an Verpackungsmüll könnte man so einiges sparen und mit den angeblich umweltfreundlichen Holzlöffelchen schmeckt doch alles irgendwie – holzig. Man könnte also sagen, ich nehme aus umweltschutzgründen ein paar Kalorien mehr zu mir. Aber ehrlich, wenn ich mir schon ein Eis gönne, dann macht die Waffel den Kohl auch nicht fett, bzw. mich... Und was gezahlt ist, wird auch gegessen. Während die Eissorten aus meiner Kindheit aber gefühlt geschrumpft sind, scheint manch ein Eisverkäufer geradezu Rekorde im Stapeln von Eis aufstellen zu wollen. So exorbitant viele Eiswaffeln kommen da also eh nicht zusammen, nicht nur wegen dem steigenden Eis-Kugel-Index. Im Schnitt zahlt man in der Umgebung 1,80€ pro Kugel Eis. Das ist sicher nicht der teuerste Preis und ebenso sicher auch nicht der günstigste. Bevor man sich darüber aber aufregt, sollte man sich mal fragen, ob man dann auch mit dem lokal üblichen Gehalt zufrieden wäre. Denn bei all den Unkenrufen, dass alles immer teurer wird und woanders immer alles besser ist, vergleicht manch einer gerne Äpfel mit Birnen. Und aus beidem lässt sich schlecht Eis machen, dass könnt ihr mir ruhig glauben, ich hab das ausprobiert. Und weil all das Philosophieren über Gefrorenes Appetit macht, werfe ich jetzt mal einen vorsichtigen Blick ins Eisfach. Immer schön cool bleiben! Und heute noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache: Es wird hier nach wie vor keinen Newsletter geben. Ihr könnt euch aber per Mail (Anmeldung über die Maske rechts oben) über neue Beiträge informieren lassen. Danke an Claudia Klinger für diesen Tipp. --- ### Chill mal > Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - Published: 2024-07-22 - Modified: 2024-07-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hammock Day, Hängematte, kuriose Feiertage, Tag der Hängematte Vor einiger Zeit habe ich gelernt, dass es einen Tag des Kleides gibt. Natürlich erfahre ich so etwas immer erst hinterher aber immerhin bin ich so auf den Kalender kurioser Feiertage gestoßen. Der fällt bei mir einerseits unter die Rubrik „Dinge, die die Welt nicht braucht“, ist aber andererseits auch schon wieder ziemlich unterhaltsam. Passend zum offiziellen Hammock Day am 22. Juli freue ich mich heute über meinen ersten offiziellen Urlaubstag. Dem gechillten Abhängen ist nämlich in den USA ein ganzer Tag gewidmet, welcher sich so langsam auch über den großen Teich hinweg durchsetzt. Auffallend viele der kuriosen Feiertage haben tatsächlich ihren Ursprung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Offenbar gehört zu diesen unbegrenzten Möglichkeiten eben auch, dass jeder nach Lust und Laune neue Feiertage ins Leben rufen kann. Nicht alles, was aus den USA kommt, stößt hierzulande auf Gegenliebe. Und das sich Halloween, Black Friday und Valentinstag (zumindest in solchen Ausmaßen) mittlerweile etabliert haben, liegt sicher auch daran, dass findige Unternehmen schnell das Potential dieser konsumträchtigen Anlässe erkannt haben. Zumindest haben manche Institutionen aber natürlich vor allem Hängemattenverkäufer den heutigen Tag schon zum internationalen Tag der Hängematte erklärt – obwohl der Initiator explizit weder einen nationalen, noch einen internationalen Tag ausgerufen hat. Der Internationalisierung kann man wahrscheinlich wirtschaftlichen Interessen unterstellen, die Auswirkung auf die Absatzmenge dürfte dennoch gering sein. Überhaupt nicht gering ist allerdings die Auswirkung so einer Hängematte aufs Gemüt. Mal abgesehen davon, dass man in den meisten Modellen ganz fabelhaft bequem liegt, hat das gemütliche Geschaukele auch einen entspannenden Nebeneffekt. Und obendrein gibt es kaum ein minimalistischeres Möbelstück, ist die Hängematte doch in der Lage, Sofa, Liegestuhl, Lesesessel und Bett locker in sich zu vereinen. Ok, das mit dem Bett ist vielleicht ein bisschen arg optimistisch aber es gäbe vieles, worin ich weniger gerne nächtigen würde. Was die Frage aufwirft, warum manch einer in der Badewanne schläft – aber ich schweife ab. Liegt wahrscheinlich daran, dass man gerade in der Hängematte ganz wunderbar die Gedanken schweifen lassen kann. Hängt sie draußen, kann man zusehen, wie die Wolken vorbeiziehen. Hängt sie drinnen, lernt man halt die Raufasertapete auswendig. Das hiesige Exemplar hat ein schattiges Plätzchen auf der Terrasse und steckt auch das Gewicht von zwei ausgewachsenen Erwachsenen locker weg. Das sollte man unbedingt beachten, wenn man mit jemandem zusammenwohnt, der gerne da liegt, wo eigentlich schon besetzt ist. Zu zweit schaukelt es sich aber auch ganz fein, wobei ich da in der Vergangenheit nicht immer so positive Erfahrungen machen durfte. Unbedingt zu beachten ist nämlich nicht nur die maximal erlaubte Zuladung, sondern auch die Belastung durch engagiertes Schaukeln. Da kann es dann passieren, dass zwei federleichte Fliegengewichte in Person meiner Cousine und mir (da waren wir so um die 8-10 Jahre alt) mal eben auf dem Hintern landen. Ein ganzes Stück Wand war uns tobenden Kindern wohl nicht gewachsen und ist einfach und ohne Vorankündigung herausgebrochen. Aber auch, wenn die Basis stabil ist, hat das Geschaukele so seine Tücken. Ein Balkongeländer mag das chillige Hin und Her ganz gut wegstecken – das Seil der Hängematte findet das eher aufreibend. Und so saß ich dann mal wieder unversehens auf dem Hintern. Auch zu WG-Zeiten konnte und wollte ich nicht ohne Hängematte. Zwar hatte ich nicht wirklich viel Platz aber wo ein Wille ist... Die Mitbewohnerin war begeistert, hatte allerdings noch keine Bekanntschaft mit den hinterhältigen Tücken so einer Form des Abhängens gemacht. Leider war ich im Nachbarraum und konnte ihrem phänomenalen Abgang nur akustisch beiwohnen. Der Einstieg will gelernt sein, sonst steigt man schneller wieder aus, als einem lieb ist. Und wenn man das mal raushat, will man eigentlich gar nicht mehr raus steigen. Daher werden Getränke, Snacks und Bücher stets in Reichweite deponiert. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, das mit dem Lesen funktioniert gerade nur so semi-motiviert. Nach wenigen Seiten ist der Kopf schon wieder ganz woanders. Einerseits herrscht im Oberstübchen eine übermüdete Leere, andererseits wirbeln die Gedanken und Ideen nur so durcheinander. So fühlt es sich wohl an, wenn man wirklich urlaubsüberreif ist. Das Urlaubsprogramm ist dementsprechend eine Mischung aus Erholung, kleinen Tapetenwechsel-Ausflügen und ein bisschen Garten-Projekt. Alles kann, nichts muss. Natürlich habe ich auch diverse Verabredungen mit meinem sommerlichen Lieblingsplatz, der Hängematte. Und die feiere ich daher nicht nur an diesem einen Tag, wenn sie sich diesen Ehrentag – Kuriosität hin oder her – aber auch echt verdient hat! --- ### Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte? > Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - Published: 2024-07-15 - Modified: 2024-07-02 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Einheitliches Ladekabel, geplante Obsoleszenz, geplanter Mehrverbrauch, Ladekabel, Minimalismus, Neistat, Recht auf Reparatur, Verschleiß Die geplante Obsoleszenz, also das künstlich festgelegte Verfallsdatum von Produkten, hat wie so vieles im Leben zwei Seiten. Denn obwohl eine solche Produktionsstrategie im ersten Moment geradezu boshaft erscheint, macht sie unter bestimmten Umständen Sinn. Dann nämlich, wenn Erzeugnisse eng mit weiteren Produkten verbunden sind oder wenn sie aus diversen weiteren Komponenten bestehen, so dass sie zusammen einen Verbund von Teilen mit ganz unterschiedlicher Lebensdauer und ganz unterschiedlichen Innovationszyklen bilden. Wenig sinnvoll wäre es, würde man beispielsweise ein Smartphone-Gehäuse mit dem Ziel entwickeln, dass es zwanzig Jahre überdauern soll. Während dieser Zeitspanne wird die gesamte Telekommunikation vermutlich mehrere Male revolutioniert werden. Das Gehäuse kann daher bedenkenlos mit billigeren Werkstoffen hergestellt werden und so geplant obsolet werden. Es ist ja nicht nötig, dass es länger hält als die aktuelle Mobilfunktechnologie. Damit wird die geplante Obsoleszenz sicher weiterhin zu unserer Wirtschaft beitragen. Mit dem nicht enden wollenden Konsum, der wie ein reißender Strom durch die Industrienationen fließt, zeigen sich aber eben auch die Schattenseiten der geplanten Obsoleszenz. Wir kaufen, verbrauchen und werfen weg – ohne groß darüber nachzudenken. Doch während wir uns in unserem Überfluss suhlen, prophezeien Fachleute eine düstere Zukunft. Viel ist bei mir aus dem Geschichtsunterricht nicht hängen geblieben. Doch dass Wassermangel und Raubbauim Extremfall zum Niedergang ganzer Zivilisationen führen können, hat sich nachhaltig eingebrannt. Rohstoffengpässe und –Krisen haben also schon in früher Geschichte zu oft historischen Einschnitten geführt und bis heute spielen Rohstoffkonflikte in vielen Kriegen eine zentrale Rolle. Die Ölkrise von 1973 liegt zwar vor meiner Zeit. Doch ich kann mir ganz gut vorstellen, welch ein Aufschrei da durchs Land gegangen sein muss, als man sonntags aufs Autofahren verzichten musste. Wer des Deutschen „heilige Kuh“ anrührt, muss mit heftigem Gegenwind rechnen. Angesichts solcher Zwangseinschränkungen ist auch der Öffentlichkeit vieler Industrieländer bewusst geworden, dass kein Rohstoff unbegrenzt verfügbar ist. Ist die Energie knapp, wird auch die Verarbeitung vorhandener Ressourcen teuer. Und so regt sich der Widerstand gegen die nicht enden wollende Verschwendung von Ressourcen. Und damit auch gegen eine absichtliche Verkürzung der Lebensdauer von Produkten. Verbraucher hinterfragen skeptisch den Kreislauf aus Kaufen und Wegwerfen, plötzlich schaut man den Unternehmen auf die Finger. Die Strategie der geplante Obsoleszenz ist quasi aufgeflogen und der ach so brave Konsument rebelliert. Mancher lauter, andere leiser. Gegenbewegungen Kritiker der geplanten Obsoleszenz sahen schon früh die Nachteile, die eine Konsumgesellschaft mit sich bringt und waren von der Verschwendung und der Maßlosigkeit mit der produziert und konsumiert wurde beunruhigt. Manch einer sah im Kommunismus eine Alternative, die als politisch-ökonomisches Prinzip über den Kapitalismus triumphieren könnte. Die kommunistische Ökonomie basierte auf zentraler staatlicher Planung, ein System in dem geplante Obsoleszenz nicht nötig war. Die DDR galt als die effizienteste aller sozialistischen Volkswirtschaften. Staatliche Normen gaben vor, dass Waschmaschinen und Kühlschränke mindestens 25 Jahre funktionieren sollten. Leider hat sich das nach der Wiedervereinigung ebenso wenig durchgesetzt, wie die Langlebensdauer-Glühlampe des Leuchtenhersteller Narva. Die Glühlampe mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 2500 Stundenist nur noch in Museen zu sehen und im Osten wird heute ebenso begeistert konsumiert wie im Westen. Ein ebenso museumsreifes Werk ist der Kurzfilm iPod's Dirty Secret von Casey und Van Neistat. Die amerikanischen Künstler besprühten Plakate von Apples I-Pod mit dem Spruch: „iPods unreplaceable battery lasts 18 months“ und stellten davon ein Video ins Netz. Einer Sammelklage gegen Apple wegen der kurzlebigen Akkus schlossen sich Tausende an. Auf Basis von technischen Daten über Entwürfe und Testverfahren des IPod- Akkus stellte sich heraus, dass Apple die Lithium-Batterie bewusst so entworfen hatte, dass diese nur kurze Zeit funktionierte. Zwar kam es nie zu einem Urteil in diesem Fall, doch Apple richtete einen Austauschservice für die Akkus ein und verlängerte die Garantiezeit auf zwei Jahre. Der Imageschaden, den Apple durch die Guerilla-Aktion erlitten hat, lässt sich finanziell kaum erfassen. Wer heute, gut zwanzig Jahre später, die Suchbegriffe Sammelklage und Apple eingibt, findet den Vorwurf des geplanten Verschleißes nun beim iPhone. Selbe Strategie, anderes Produkt, die Rechnung scheint aufzugehen. Good News Zumindest bei den Ladekabeln scheint der Sonderweg für das Unternehmen aber nun beendet. Lange bestand Appel auf seiner Extra-Wurst. Ab Dezember 2024 gilt bei Ladekabeln für Smartphones endlich ein einheitlicher Standard für alle Geräte. Und es gibt auch weitere zukunftsweisende Ansätze, die Hoffnung machen. Der Chemiker Prof. Dr. Michael Braungart ist der Ansicht, dass die Industrie den Verwertungszyklus der Natur, in der es statt Abfällen nur Nährstoffe gibt, imitieren könnte. Organische Materialien, die im Überfluss produziert werden, könnten aber als Nährstoffe in einem ständigen Kreislauf der Wiederverwertung zum Einsatz kommen. Zwar sind die Thesen Braungarts umstritten, der Ansatz der Wiederverwertung selbst jedoch wird heute immer öfter aufgegriffen. Und den Unternehmen bleibt auch gar nichts anderes übrig, als über neue Herangehensweisen in der Produktherstellung nachzudenken und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Mit dem Recht auf Reparatur müssen Reparaturen zukünftig nicht nur möglich, sondern auch bezahlbar sein. Damit ist dann hoffentlich auch der erschwerte Zugang zum Innenleben eines Produktes Geschichte. Leider ist noch nicht alles rosig, wo Zukunft drauf steht. Ein ganz aktuelles Beispiel für geplante Obsoleszenz in Form von (ich unterstelle jetzt einfach mal) geplantem Mehrverbrauch findet sich bei mir im Badezimmer. Die Verpackung der Hautcreme ist so genial designt, dass etwa ein Viertel des Inhalts nicht ohne Einsatz archaischer Werkzeuge entnommen werden kann. Nachdem über den hygienischen Pumpspendernichts mehr raus kam, habe ich die Tube aufgeschnitten. Die übrige Menge hat mich dann doch schockiert. Ganze FÜNF! Wochen hat es gedauert, bis der „Rest“ aufgebraucht war. Wäre meine Haut nicht so zickig, würde ich sofort die Marke wechseln. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt Zu guter Letzt haben wir es aber mit einer Schere und gesundem Menschenverstand selbst in der Hand, dass der geplante Mehrverbrauch wirkungslos verpufft. Damit beende ich die Reihe zur geplanten Obsoleszenz und zumindest auf diesem Blog ist das Thema nun Geschichte. Hier sind nochmal alle vorangegangenen Beiträge verlinkt: Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet Ein historischer Exkurs In allen Farben und Formen Wenig überraschende Nebenwirkungen Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument Alltag in der Produktentwicklung? Danke fürs Durchhalten und für die vielen Kommentare und Geschichten mit euren ganz... --- ### Gärtnern mit Anfängern > Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - Published: 2024-07-08 - Modified: 2024-07-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Anfänger, Garten, Geduld, Grüner Daumen, Kompost, Unkraut Ich bin ja ein Sparfuchs – leider aber einer mit nur so semigrünem Daumen und wenig solidem Halbwissen. Dementsprechend viele gescheiterte Experimente hinsichtlich günstiger Vermehrung von Pflanzen habe ich schon hinter mir. Manche Äste kann man einfach in die Erde stecken, dann wächst daraus ein neuer Baum. Selbstverständlich ist das aber nicht und irgendwann muss man der vertrockneten Realität ins Auge sehen. Aus "Schrödingers Flieder" ist leider traurige Gewissheit geworden – die Wurzel ist tot. Den alten Fliederstrauch wollte ich eigentlich retten, aber wie es aussieht hat er die rabiate Behandlung des Landschaftsgärtners nicht überlebt. Nach über einem Jahr haben wir die Hoffnung aufgegeben, dass da noch was wächst. Für den kommenden Urlaub haben wie ein neues größeres Beet-Projekt geplant. Da wird die Wurzel dann zukünftig als Insektenhotel eine neue Daseinsberechtigung finden. Ein altes Bild - heute ist der Stumpf zugewuchert aber sonst unverändert Überhaupt birgt so ein Garten unglaublich viel Potential für Projektarbeit und da im Haus nichts ansteht und frische Luft ja bekanntlich sehr gesund ist, wird gestaltet, was der schreibtischgeplagte Rücken so hergibt. Sicher wäre es klüger gewesen, sich erst zu überlegen, wo Beete hin sollen und dann Gras zu sähen. Anfängerfehler! Da wusste der Herr auch noch nicht, wie stabil Grasnarbe sein kann. Ein „ich hab´s dir ja gesagt“ verkneife ich mir aber lieber während ich mir schon wieder die nächste Schandtat einfallen lasse. Ideallinie Immerhin kommen meine Vorschläge extrem gut an, da mein Rennfahrer auch beim Rasenmähen gerne die Ideallinie fährt. So ein 90°-Winkel ist nämlich echt doof zu mähen und so setzt er die organisch geschwungenen Beete gerne um. Sieht nebenbei ja auch sehr hübsch aus, so eine weiche Kurve als Kontrast zum gerade verlaufenden Gartenweg. Um den Kompost herum verläuft jetzt ebenfalls ein schicker Mulchstreifen, quasi die Schnellstraße für den Rasenmäher – auch wenn ich tempomäßig ehr wie ein Sonntagsfahrer unterwegs bin. Der gemeine Kompost Wir haben jetzt 5 (in Worten FÜNF! ! ! ) Komposter in unserem Garten stehen. Warum? Weil man(n) es kann. Und nein, wir betreiben weder im großen Stil Anbau, noch haben wir einen Wald und unter die Selbstversorger wollen wir definitiv auch nicht. ABER die drei offenen Komposter sind ja hauptsächlich für Grasschnitt und dann stehen die auch noch gaaanz am oberen Ende des Gartens. Da muss man(n) ja erst mal hin kommen. Da ist der geschlossene Schnellkomposter neben der Küchentüre schon praktischer – und praktischer Weise auch mittig im Garten also mit dem Rasenmäher von allen Seiten verkehrstechnisch ideal gelegen. Der war aber fast voll und auch, wenn das alles schnell zusammenfällt, hat der Anblick beim Anfänger-Gärtner für eine Beinahe-Panik-Attacke gesorgt. Man müsste jetzt umlagern und den Inhalt aus dem Schnellkomposter in einen der extra dafür angeschafften (und in liebevoller Mühe hübsch grau angestrichenen) Komposter verlagern. Doch wie gesagt befinden sich besagte Komposter eben ganz unglaublich weit weg und man schafft doch nicht den ganzen gammelnden Haufen erst nach da, um ihn dann nach der Zersetzung wieder an eine andere Stelle in eines der Beete zu schaffen. Die beste und naheliegendste Lösung aus Sicht des Mannes war es, einfach nochmal einen zweiten Schnellkomposter direkt neben den ersten zu platzieren. Der Platz wäre ja eh leer und dann muss man zum Umschichten auch nicht viel hin und her transportieren. Immerhin konnte ich den Herrn mit Mühe und Not davon abhalten, noch ein bis zwanzig weitere Komposter am unteren Ende des Grundstücks aufzustellen. Wobei die fragenden Blicke der Nachbarn auch so schon nur mit reichlich Ignoranz auszuhalten sind. Vielleicht sind die aber auch nur neidisch, ein guter Kompost ist wohl das Gold des Gärtners. Wachs schneller Chantal! Geduld ist ja gemeinhin nicht gerade die Eigenschaft, die den modernen Menschen maßgeblich prägt. Im Gegenteil, wer im Vorstellungsgespräch nach Schwächen gefragt wird, schreibt sich gerne mal Ungeduld zu. Das klingt einfach viel ambitionierter. Deine ganzen Ambitionen sind den Pflanzen allerdings schnurzpiepegal. Die wachsen halt so schnell, wie sie wachsen. Wasser und Wetter (und ein bisschen Kompost) können das Wachstum zwar positiv beschleunigen, aber irgendwo ist da auch ein Ende. Wer wie wir ein neues Beet anlegt und eben nicht nur Ableger aus dem Garten der Schwiegermama pflanzen will, findet in Gärtnereien eine gefühlt endlose Auswahl an exotischen Pflanzen. Ok, für jemanden, der kaum mehr als Löwenzahn und Klee benennen kann, ist alles exotisch. Es braucht eine gehörige Portion Selbstbeherrschung, um hier nicht völlig zu eskalieren. Teppich-Thymian von der Schwiegermama Die kleinen Jungpflanzen unter den Stauden sind sogar recht bezahlbar, steckt ja noch nicht so viel Aufwand und Pflege darin, wie in einem über Jahre gezogenen Bäumchen. Trotzdem empfiehlt sich die Lektüre eines anständigen Gartenratgebers und für die Ohren sei der Gartenradio Podcast (unbezahlte Werbung) empfohlen. Man will die neuen Mitbewohner ja nicht gleich umbringen, bzw. überhaupt erst mal die richtigen Mitbewohner auswählen, die sich mit den gegebenen Licht- und Bodenverhältnissen anfreunden können. Hat man dann eine kleine Auswahl passender Pflanzen erbeutet, geht’s ans Einpflanzen. Eine wortwörtlich erdende Tätigkeit doch Obacht. Kaum etwas trocknet die zarte Haut eines Bürohengstes dermaßen aus, wie das Wühlen in Erde. Und auch, wenn die kleinen grünen Tupfer am Anfang noch sehr überschaubar wirken – Lückenfüller sind absolut überflüssig. Natürlich legt der Neuankömmling nicht gleich jeden Tag 20 Zentimeter zu. Überhaupt muss er sich erst mal unterirdisch einleben. Wenn der Lavendel es im ersten Jahr also von 5 cm Durchmesser „nur“ auf 30 cm schafft und noch nicht blüht, ist das kein Grund ihn gleich zu mobben. Das hat inzwischen sogar der Lieblingsmensch verstanden, was aber auch am Wachstumsschub sämtlichen Gartenbewuchses in Folge der Regenzeit liegt. Auf du und du So langsam kennt man(n) die Mitbewohner sogar namentlich und brilliert voller Stolz. Schickt frau den Gartenanfänger allerdings ins Kräuterbeet, um Rohstoffe für eine Kräuterbutter zu schneiden, sollte frau hinterher genau prüfen, was sich unter der Ernte alles versteckt. Ein bisschen Lavendel macht sich übrigens ganz hervorragend in der Kräuterbutter... Und das Kräuterbeet hat jetzt Schildchen – nur zur Sicherheit. Spaziergänge ähneln mittlerweile Schulexkursionen – Pflanzenbestimmung im Vorgarten. Man holt sich Inspiration und sammelt Samen in öffentlichen Beetanlagen.... --- ### Hokuspokus Horuskopus > Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - Published: 2024-07-01 - Modified: 2024-06-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Astrologie, Bierkreiszeichen, Börsenastrologe, Börsenhoroskop, Finanzen, Horoskop, Sternzeichen, Tierkreiszeichen Als vernunftbegabter Mensch glaube ich natürlich nicht alles, was man mir so erzählt. Einerseits. Andererseits muss ich auch nicht alles verstehen, schon gar nicht, wenn es um die Geheimnisse des Universums  - oder alternative Heilmethoden – geht. Ganz ehrlich, ich verstehe auch nicht, wie ein Gehirn funktioniert. Meines lässt sich davon aber nicht beeindrucken und funktioniert in der Regel trotzdem (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach). Astrologie ist so ein Thema, von dem ich wirklich gar keine Ahnung habe. Ich weiß zwar, welches Sternzeichen ich habe aber da hört es auch schon auf. Mit Aszendenten kann ich nicht wirklich was anfangen, genauso wenig mit der Theorie, dass Geburtsdatum und -Ort irgendwie einen Einfluss auf unsere Persönlichkeit hätten. Die Charakterisierungen der Sternzeichen lassen ja auch ganz viel Interpretationsspielraum. Ganz ehrlich, welcher Mensch ist denn nicht freiheitsliebend? ! Die Ergebnisse aller methodisch korrekten Nachprüfungen zeigen, dass die überprüften Aussagen nicht statistisch signifikant besser zutreffen als willkürliche Behauptungen. Wikipedia - Astrologie Der Mensch indes scheint sich nach Kontrolle und Vorhersehbarkeit zu sehnen. Denn trotz fehlender wissenschaftlicher Belege und geringer Genauigkeit erfreuen sich Horoskope nach wie vor größter Beliebtheit. In manchen Zeitschriften sind sie ein nicht wegzudenkender Teil des Inventars und das „große Jahreshoroskop“ eine selbstverständliche Pflichtveranstaltung. Dabei formulieren geschickte Autoren (ob das immer Astrologen sind, wage ich zu bezweifeln) die Texte dermaßen allgemein, dass sich jeder mit etwas Phantasie darin wiederfindet. Vermutlich erledigt das heute schon eine Astro-KI, immerhin ein Profi im Erstellen generischer Texte. Horoskope sind ein großer Spaß und eine nicht versiegende Einnahmequelle. Ich kann nicht behaupten, dass ich noch nie (m)ein Horoskop gelesen hätte. Ist es nicht faszinierend, wie gut die wachsweichen Worte oft passen? Blöd nur, wenn man hinterher merkt, dass man ja das falsche Sternzeichen gelesen hat (bzw. eigentlich völlig egal, one-fits-all). Zukünftig wird das hier übrigens ein Reiseblog – zumindest, wenn es nach meinem Sternzeichen geht und wenn man diesem augenzwinkernden Bericht über den Zusammenhang von Schreibstil und Sternen glauben darf. Und ich bin auch schon neugierig, welchen (hoffentlich nicht so bunten) Look ich beim Make up für Sternzeichen verpasst bekomme. Solche Ideen sind unterhaltsam und frei von Nebenwirkungen. Weniger amüsiert bin ich aber, wenn es um Finanzen geht. Wobei auch hier in der Regel kein wissenschaftlicher Anspruch dahinter steht und ja eigentlich alles, was irgendwie spielerisch an das Finanzthema heranführt damit auch eine gute Seite haben kann. Solange man dem sicherheitsliebenden Krebs kein Sparbuch verkaufen will, sondern ebenso wachsweich in den Formulierungen bleibt, wie bei einem „echten“ Horoskop. Das echtes Grundlagenwissen sinnvoller ist, als Finanzvorlieben fürs eigene Sternzeichen, muss hier trotzdem nochmal mit hocherhobenem Schimpffinger betont werden! Immer schön die Hausaufgaben machen, bevor man investiert. Den schnellen Weg gibt’s nicht. Welcher Wahrsager würde dann noch wahrsagen, statt den Lottogewinn in der Karibik zu verprassen. Das es tatsächlich Börsenastrologen schockiert mich weniger, als es mich erstaunt. Auch ein blindes Huhn versenkt mal einen Treffer. Wahrscheinlich sogar mehr, als ich beim Darts. Mit ein wenig Übung und Wissen wird man auch immer besser. Zumindest funktioniert das bei mir – und ich könnte wahrscheinlich sogar vorhersagen, dass es auch morgen noch Zinsen aufs Tagesgeld gibt und die großen Konzerne weiterhin Gewinne einfahren. Die gleichen Erkenntnisse, die jeder andere im Übrigen auch treffen würde. Mit dem Unterschied, dass der gemeine Börsenastrologe das hauptberuflich macht und dafür tatsächlich Geld bekommt. Die Trefferquote der Prognose eines Börsenastrologen müsste schon exorbitant höher liegen, als die eines Analysten. Wäre das der Fall, gäbe es Letzteren nicht. Glaube versetzt bekanntlich Berge aber dass er einen Gipfel ins Aktienchart malen kann, wage ich zu bezweifeln. Kurz erinnert an ein Experiment, in dem ein Schimpanse per Wurf von Dartpfeilen bessere Aktientipps abgab als ein Analyst. Manager Magazin, Die mit den Sternen rechnen Einfach aus Neugier habe ich auch mal Sternzeichen und Bier in die Suchmaske eingegeben. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Kaum eine Binsenweisheit trifft es so schön, wie dieser viel zitierte Spruch. Es gibt tatsächlich ein Bierkreiszeichen Horoskop und man kann das Spiel wahrscheinlich noch ewig weiterspinnen. Man darf es halt nicht bierernst nehmen. Und wenn´s für jemanden funktioniert, ist das fein. Verstehen muss ich es trotzdem nicht – und mitmachen schon gar nicht. --- ### Das Introvertierchen > Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - Published: 2024-06-24 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Extravertiertheit, Introvertiert, Persönlichkeit, Selbstoptimierung Es gibt ja gefühlt unendlich viele Ratgeber darüber, wie man den inneren Schweinehund besiegt. Doch man stelle sich mal vor, wie dieser arme Tropf dann K. O. gegangen ist und völlig erledigt auf der imaginären Matte liegt. Da könnte man schon mal Mitleid haben! Und eine friedliche Co-Existenz, bei der jeder mal im Wechsel das Sagen hat, wäre doch auch viel entspannter. Statt Dauerschuften also eher ein Kompromiss – erst eine Runde durch den Wald joggen, dann gemütlich aufs Sofa und die Nase in ein Buch stecken. Am besten eines, das einfach nur unterhält, ganz ohne Selbst- oder Weltverbesserungs-Ratschläge. Bei all dem Trubel um den inneren Schweinehund kommt ein anderer Mitbewohner meist viel zu wenig Aufmerksamkeit. Der ist halt auch nicht der Typ, der gerne und ständig im Mittelpunkt stehen möchte. Dabei sollten wir uns um unser Introvertierchen mindestens genauso kümmern, eher noch mehr. Das ist nämlich oft viel zu zaghaft und leise, wenn es eigentlich unsere volle Aufmerksamkeit bräuchte. Dabei täte ihm etwas mehr Egoismus gut! Ich bin ja kein großer Fan von Persönlichkeitstest und Schubladen, in die Menschen nach ihren Charaktereigenschaften eingeordnet werden – auch wenn ich es sonst ja ganz gerne ordentlich und aufgeräumt mag. Nur dieses entweder-oder empfinde ich als extrem einschränkend. Warum kann man nicht einfach mal so und dann wieder anders sein? ! Je nach Situation und persönlicher Laune können die Ausprägungen unserer Big Five ganz unterschiedlich ausfallen. Gerade im Bezug auf Extraversion würde ich eher von einem sehr variablen Schieberegler sprechen, der mitunter auch von Tageszeit und –Form abhängt. Genauso, wie meine Verträglichkeit sehr von der Leere meines Magens abhängen kann. Aber wie gesagt, solchen Persönlichkeitsanalysen begegne ich eh mit einer gesunden Skepsis. Nicht jede introvertierte Person ist ein vereinsamter Misanthrop. Nur weil ich hin und wieder mal für mich alleine sein will und die absolute Ruhe genieße, hasse ich keine Menschen (nur die dummen, die kann ich nicht leiden). Nach einem kommunikativen Arbeitstag oder gesellschaftlichen Aktivitäten habe ich allerdings schon mal das Gefühl, dass mein Kontingent an Wörtern für den Tag aufgebraucht ist und auch die Speicherkapazität der geistigen  Festplatte stößt irgendwann einfach an ihre Grenzen. Es soll ja Menschen geben, die alleine zu Hause erst mal den Fernseher einschalten oder das Radio laufen lassen, um ein gewissen Hintergrundrauschen zu erzeugen. Manche arbeiten auch gerne mit musikalischer Untermalung im Ohr. Bei mir herrscht absolute Ruhe – mal abgesehen von den wenigen Außengeräuschen, die zusammen mit Vogelgezwitscher und Hühnergackern aber von der häuslichen Stille übertönt werden. Ich bin ja großraumbüroerprobt, da blendet man sowas geübt aus – den eigenen Ehemann leider unabsichtlich auch manchmal... Gerade diese Ruhe ohne ständige Ablenkung und äußere Beschallung hilft dem Introvertierchen, die Batterien wieder aufzuladen. Das genießt nämlich die eigene Gesellschaft sehr und kommt wunderbar auch mal alleine klar. Da, wo sonst niemand ist, fühlt es sich nicht einsam sondern ins Paradies versetzt. Man muss nur aufpassen, dass es sich seine Komfortzone nicht zu gemütlich einrichtet. Viele inspirierende und spannende Erlebnisse verdanke ich dem bewussten Verstellen des Schiebereglers in Richtung Extro. Es gibt aber kein „ich arbeite an mir“ um irgendwie besser, anders, sonst wie zu werden. Es ist mehr ein tägliches Lernen und Sammeln von Erfahrungen – ganz weit weg von Selbstfindungs- und Selbstoptimierungs-Ratgebern. Dafür wäre ich auch viel zu faul und zu beratungsresistent! Und so pflege ich also neben einem nachsichtigen Verhältnis zum inneren Schweinehund auch ein liebevolles Verhältnis zu meinem Introvertierchen. Kling sonderlich und ein wenig schräg? – Keine Sorge, wir sind viele ;-) --- ### Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt > Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - Published: 2024-06-17 - Modified: 2024-05-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Jo-Jo-Effekt, Kauf-Diät, Konsum, Konsumboykott, Minimalismus, Shopping-Hangover, Verkaufsoffener Sonntag Da sprießen sie wieder aus der Erde und jedes Wochenende kommen neue hinzu. Nein, es geht nicht um Blumen, die Rede ist von verkaufsoffenen Sonntagen. Scheinbar reichen uns die normalen Ladenöffnungszeiten nicht mehr aus, um unsere Konsumlust zu befriedigen. Unter dem Deckmantel innerstädtischer Frühlingsfeste und mit kulinarischer Begleitung öffnen viele Läden ihre Türen immer öfter auch sonntags. Selbiges Konzept füllt erwartungsgemäß auch im Herbst immer wieder die Einkaufsmeilen. Dabei erinnere ich mich an Zeiten, als samstags nach zwölf Uhr die Shoppingmeile in der Fußgängerzone eher der Kulisse eines Endzeit-Filmes glich. Keine einzige Menschenseele war unterwegs, einzig ein paar Tauben pickten unmotiviert und lustlos an einer vom Winde verwehten Serviette. Da spielte sich das Leben anderswo ab und – man glaubt es kaum – das war kein Weltuntergang! Arbeiten im Einzelhandel war sicherlich auch zu diesen mittelalterlichen Zeiten kein Traumjob. Immerhin gab es doch noch sowas wie Feierabend und Wochenende. Heute prangen an vielen Ladentüren die Stellenangebote, arbeitswillige Masochisten werden händeringend gesucht. Doch wen wundert es, dass nur wenige ihre Erfüllung im Schichtbetrieb mit wenig familienfreundlichen Arbeitszeiten und noch weniger menschenfreundlichen Kunden suchen. Heute wissen wir scheinbar nichts mehr mit uns anzufangen und die quälende Langeweile wird mit Konsum gefüllt. Zeitgleich füllen Schreckensmeldungen zu verödenden Innenstädten seit langem die Nachrichten. Ob das Konzept von mehr (Öffnungs-)Zeit auch wirklich mehr Geld in die Ladenkassen spült, kann man da dann schon mal kritisch hinterfragen. Warum sollte ich sonntags etwas kaufen wollen, für das ich die ganze restliche Woche kein Bedürfnis hatte? Manch ein vom Shopping-Hangover gebeutelte Konsumüberdrüssige beschließt enthusiastisch ab sofort überhaupt nichts Unnötiges mehr zu kaufen. Doch die selbstverordnete Konsumdiät scheitert oft schon an der Definition des Wortes UNNÖTIG. Wenn ich ein ganz bestimmtes Buch unbedingt lesen will, ist das aber sowas von notwendig, dass ich bestimmt Mittel und Wege finde, mir das hinzuargumentieren. Im Schönreden bin ich ganz groß und Regeln sind ja bekanntermaßen dazu da... ihr wisst schon. „Ausreden, wie ´ne Maus Löcher“ kommentiert mein Lieblingsmensch dann gerne das selbstgezimmerte Argumentationskartenhaus. Brauchen tun wir in der Tat wirklich wenig, wollen dafür umso mehr. Und auch für mich als Shopping-Muffel gibt es einiges, was unter lebens(qualitäts)erhaltenden Maßnahmen fällt und unbedingt erworben werden muss. Mit Büchern versorge ich mich ja in der Regel aus dem öffentlichen Bücherschrank. Da ist die Auswahl natürlich eingeschränkt und wenn ich das besagte Buch lesen möchte, kann ich entweder gaaaanz lange warten und auf mein Glück vertrauen – oder ich gönne mir neues Lesefutter. Und wenn die Liebingsband ein neues Album raus bringt, ist das auch nicht verhandelbar. Ist ja quasi für einen guten Zweck, die Künstler müssen ja auch von was leben! Aber was man braucht und will, hängt ja auch sehr vom persönlichen Bedarf ab. Wer sich tagtäglich die Lippen hübsch rot anmalt, wird Lippenstift sicher als ganz normales Verbrauchsgut ansehen. Wenn man die Farbe nur gelegentlich ausführt, ist der fünfte Lippenstift im Einkaufskorb vielleicht eher dem Jagdtrieb geschuldet. Gerade vor dem bunten Regal in der Drogerie scheint Shopping gegen Langeweile besonders gut zu funktionieren. Frau bedient da leider alle Klischees. Und neben dem ganz normalen Bedarf  fallen die vielen schönen Schönmacher ja gar nicht so auf. Ganz stolz wird dann die neueste Beute präsentiert und man(n) denk sich nur, warum und wofür das alles? ! Ein bisschen Shopping-Enthaltsamkeit täte da vielleicht manchmal ganz gut. Bei mir hilft übrigens Zeitdruck gegen die allzu lange Verweildauer vor der Nagellackpalette. Ansonsten habe ich meine Standard-Produkte, die bei Bedarf einfach nachgekauft werden können (und es ist richtig ätzend, wenn da welche aus dem Sortiment fliegen! ). Dafür braucht es aber weder den verkaufsoffenen Sonntag für mehr, noch eine Kauf-Diät für weniger Konsum. Es ist sicher trotzdem sinnvoll, ähnlich wie man bei der Ernährung auf eine gesunde Balance achtet, auch beim Konsum bewusst zu entscheiden, was man wirklich braucht. Und wie bei der nahrungstechnischen Diät folgt auf allzu strenge Reglementierungen womöglich die ungezügelte Eskalation. Und gegen das darauf folgende schlechte Gewissen hilft dann wieder die rigorose Selbstkasteiung – den Jo-Jo-Effekt kennen wir ja bei Diäten. Der Shopping-Hangover ist vielleicht nicht so kopfschmerzlastig, wie sein Namensvetter. Die Parallele zum „normalen“ Hangover mit dem kurzlebigen Vorsatz, nie wieder Alkohol anzurühren, ist aber gut nachzuvollziehen. NIE WIEDER Shopping mag da ein verständlicher Impuls sein. Die entspanntere Variante wäre, einfach weniger und überlegter zu konsumieren. Am besten auch vor Ort – dann spart man sich den Rücksendestress und kann das ganze mit einem Abstecher in ein nettes Café verbinden. Ist auf jeden Fall besser, als beim Online-Shopping ganze LKW-Ladungen zu ordern und parallel über sterbende Innenstädte zu jammern. Aus leidvoller Erfahrung kann ich übrigens sagen, dass kaum ein Job öder ist, als der einer Verkäuferin in einem leeren Modegeschäft (ein Nebenjob während des Studiums). Trotzdem werde ich weiterhin verkaufsoffene Sonntage meiden, da fallen mir tausend andere Dinge an Stelle eines Einkaufsbummels ein. Und vielleicht sollten wir auch unser Anspruchsdenken mal überdenken. Es muss nicht alles 24/7 verfügbar sein (schon gar nicht die vollen Brötchen-Regale kurz vor Ladenschluss), das ging doch früher auch irgendwie. Die gewonnene Zeit könnte man mit lieben Menschen verbringen. Wie schön wäre es, wenn dann auch die Zeit hätten, die im Einzelhandel arbeiten. An dieser Stelle sei all denen gedankt, die den Laden hier am Laufen halten – vom Gesundheitswesen über Infrastruktur, Sicherheit und noch so unzähliges mehr. Das halten wir alles für selbstverständlich, das ist es aber nicht. Dankeschön! --- ### Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung? > Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - Published: 2024-06-10 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Obsoleszenzmanagement, Produktentwicklung, Produktlebenszyklus Ist es ethisch vertretbar, ein Produkt zu entwickeln, das nach Plan ausfällt? Aus dem Bauch heraus wird wahrscheinlich jeder diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Geplante Obsoleszenz, also die gezielte Festlegung und vor allem die technologische Verkürzung der Lebensdauer eines Produktes lässt sich in der Regel nicht nachweisen. Ein Hersteller, der von seinen Mitarbeitern verlangt, absichtlich Verschleiß einzubauen, wäre saudumm, sich dabei erwischen zu lassen. In der Regel ist es der ganz natürliche Eigenanspruch, Produkte von hoher Qualität und langer Lebensdauer zu entwickeln. Herstellern und Industrie zu unterstellen, sie würden das Design ihrer Produkte gezielt in dieser Richtung manipulieren, ist natürlich einfach.   Vereinfachendes Opfer-Täter-Konstrukt Denn dass die Produkte durch bewusst eingebaute Schwachstellen nach einer vorher definierten Zeitdauer geplant ausfallen zu lassen, klingt zwar naheliegend. Doch ob es wirklich im Interesse eines Unternehmens liegt, dass er vor allem durch reihenweise Ausfälle und Reklamationen im Bewusstsein seiner Kunden wahrgenommen wird, wage ich zu bezweifeln. Sollte sich erst einmal herumgesprochen haben, dass bestimmte Produkte einem terminierten Massensterben unterliegen, wird das den Umsatz sicher nicht ankurbeln. So ein Imageschaden ist kaum zu beheben. Mag sein, dass die Arbeit von Produktentwicklern heute vom einem Markt gesteuert wird, der an möglichst vergänglichen Produkten interessiert ist. Um den Gewinn durch mehr Umsatz zu steigern und damit Beschäftigung vieler Arbeitnehmer und gesellschaftliche Wohlstand zu sichern, bedarf es aber sicherlich raffinierteren Methoden als eine eingebaute Sollbruchstelle. Hinterfragen wir also einmal die vereinfachte Annahme, dass immer ein bewusst herbeigeführter Verschleiß das verfrühte Dahinscheiden eines Produktes verursacht mitsamt der vereinfachten Täter-Opfer-Konstruktion. Der vermeintliche Täter wäre in dem Fall das Unternehmen, dass dem Kunden bewusst schlechte Qualität verkauft. Der wiederum ist das hilflose Opfer, dass den dunklen Machenschaften der Hersteller hilflos ausgesetzt ist. Klingt völlig überspitzt? Ja, genau! Heute steht die geplante Obsoleszenz an Design- und technischen Oberschulen ganz selbstverständlich auf den Lehrplänen, meist unter dem anschaulichen Begriff Produkt-Lebenszyklus. Angesichts aktueller Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit stellt sich Frage nach der Lebensdauer der Produkte wieder neu. Probleme wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Abfallbeseitigung beeinflussen den Herstellungsprozess und stellen immer neue Herausforderungen an die Ingenieure. Aber auch Themen wie Lieferketten und vor allem Lieferengpässe oder Bauteilabkündigungen beschäftigen viele Hersteller. Auch bei den Unternehmen findet ein Umdenken in dieser Hinsicht statt. Dabei geht es nicht nur um das eigene Image, sondern auch um die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebes und eine aktive Auseinandersetzung mit der langfristigen Beschaffung von Betriebsmitteln. Obsoleszenzmanagement Das klingt jetzt erst mal wieder böse, vor allem, wenn man noch die vorangegangenen Beiträge im Hinterkopf hat. Da gibt es wirklich eine Person, die sich als Obsoleszenzmanager mit der Produktlebensdauer beschäftigt? Und mit der DIN EN 62402 gibt es auch noch eine ganz offizielle eigene Norm zu dem Themenkomplex? Hier geht es natürlich nicht darum, wie man möglichst schlechte Produkte entwickelt und auf den Markt bringt. Das Obsoleszenzmanagement ist aus der Knappheit von Wirtschaftsgütern heraus entstanden und umfasst alle aufeinander abgestimmten Tätigkeiten zum Lenken und Leiten einer Organisation bezüglich Obsoleszenz. Dabei befasst es sich nicht nur mit der Vermeidung von Engpässen bei der Lieferbarkeit von Rohstoffen sondern generell mit der zuverlässigen Beschaffung von Produkten. Der Begriff Produkt umfasst in diesem Zusammenhang unter anderem Anlagegüter, Infrastruktur, langlebige Gebrauchsgüter, Verbrauchsmaterial sowie auch Softwareprodukte. Ein kostenwirksamer Obsoleszenzmanagement-Prozesses, der durch alle Phasen des Produktlebenszyklus führt, wird bei zunehmend komplexeren Produkten also immer wichtiger. Was man in der Regel nicht unbedingt vor Augen hat, ist, dass auch die Hersteller selbst wiederum von ihren Lieferanten abhängig sind. Schon zu Beginn einer Neuentwicklung muss sich ein Entwickler nicht nur fragen, welche Bauteile und Materialien die Anforderungen bestmöglich erfüllen, sondern auch, wie lange genau diese Bauteile beim Lieferanten auch verfügbar sein werden. Selbstverständlich muss das Endprodukt unterm Strich auch wirtschaftlich sein. So robust wie nötig, so günstig wie möglich. Obsoleszenzmanagement behandelt also auch Strategien und Optionen, wenn die Lieferbarkeit von Hardware einschließlich eingebauter Software durch Originalhersteller nicht mehr gewährleistet ist. Selbst kurzfristige Engpässe bei der Lieferbarkeit von Produkten können zu enorm hohen Gewinnausfällen führen. Diese Thematik ist angesichts häufiger Naturkatastrophen in Verbindung mit weltweitem Wirtschaftshandel aktueller denn je. Schnell kann beispielsweise eine durch ein Unwetter oder einen Brand zerstörte Fabrikhalle beim Lieferanten zum Stillstand der Produktion beim Kunden führen. Und es reicht ein einziger festgefahrener Frachter, um das ganze System wie Dominosteine zum Einstürzen zu bringen. Die Kosten, die durch solche Unterbrechungen verursacht werden, könnten durch ein erfolgreiches Obsoleszenzmanagement minimiert werden. Ziel ist es, so schnell wie möglich alternative Produkte zu beschaffen. Dabei sollen Preis, Qualität und Funktionalität mindestens gleichbleibend sein. Bauteile müssen kompatibel und für aktuelle Anforderungen geeignet sein. Gleich ist übrigens nicht unbedingt gleich, wenn es um den einfachen Austausch eines Hardwarebauteils auf der Elektronik geht. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gesagt bekommen habe, dass dafür keine Softwareanpassung notwendig wäre – und sich die angeblich gleichen Bauteile dann doch ganz schön unterschiedlich aufgeführt haben... Neben der Hardware spielt auch die Software in der Produktentwicklung eine immer größere Rolle. Viele Funktionen werden heute in der Software umgesetzt. Und sie ersetzt damit nicht manche Hardwarebauteile, sondern übernimmt gleich auch noch die verantwortungsvolle Aufgabe, die Lebensdauer der verbliebenen Bauteile zu verlängern. Ja, ihr habt richtig gelesen – länger, nicht kürzer. Die Software überwacht quasi den Gesundheitszustand der Elektronik und schützt beispielsweise vor Überhitzung und Über- oder Unterspannung. Genauso kann Software aber auch dazu führen, dass funktionierende Elektronik eben nicht mehr funktioniert. Da reicht ein einziger falscher Fehler und nichts geht mehr. Im Normalfall passiert das natürlich nicht beabsichtigt, angesichts vieler tausend Codezeilen ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch. Updatefähige Geräte sind dann klar im Vorteil, ist doch im Fehlerfall schnell ein Bugfix aufgespielt. Fest einprogrammierte Fehler und Zähler, die zum vorzeitigen Ableben führen braucht es also gar nicht, schon die fehlende Updatefunktionalität kann schwerwiegende Folgen haben. Der berüchtigte Zähler im Tintenstrahldrucker soll ja auch nur dem Schutz des Gerätes dienen. Denn das eingebaute Tintenschwämmchen könnte beim Überlaufen Folgeschäden verursachen. Man kann sicher nicht bezweifeln, dass die komplette Stilllegung eines Gerätes die beste Methode zu dessen Schutz ist. Im Interesse des Verbrauchers ist das hingegen nicht unbedingt. Solche Maßnahmen alleine aufgrund... --- ### 8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst! > Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - Published: 2024-06-03 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Ausmisten, Dauerwelle, Guter Rat, NAsenbluten, Ratschläge, Rotweinflecken, Schluss machen Besser als Regeln finde ich ja Ratschläge. Die kann ich befolgen – oder eben auch nicht. Für euch getestet und für doof befunden – beziehungsweise für doof befunden und gar nicht erst getestet: Rotweinflecken kannst du mit Weißwein entfernen Wer hat sich denn den Mist ausgedacht, das muss doch ein Aprilscherz gewesen sein! Mal abgesehen davon, dass es überhaupt nicht funktioniert – es wird ja lediglich der Rotwein verdünnt – ist es auch jammerschade um den schönen Weißwein. Bei Nasenbluten musst du den Kopf in den Nacken legen Noch so ein „Geheimtipp“ aus der Mottenkiste. Schön, der Pulli bleibt erst mal sauber. Alternativ heißt es, den Kopf vorne über beugen und ein kühles, nasses Tuch in den Nacken legen. Empirische Werte, mit welcher Variante Nasenbluten schneller gestoppt ist, kann ich nicht liefern. Angenehmer ist es definitiv, wenn der Sturzfluss nicht den Rachen runter läuft. Lass dir die Haare wachsen. Lange Haare sind viel weiblicher, damit würdest du bei Männern besser ankommen. Ohne Worte! Und wenn wir gerade bei Haaren sind – probier doch mal eine Dauerwelle, die würde mehr Volumen in deine feinen Haare bringen. Den hab ich tatsächlich getestet. Das war so eine klassische Jugendsünde, von der es zum Glück keine Beweisfotos mehr gibt. Jeder Pudel wäre neidisch geworden. In die gleiche übergriffige Kategorie fallen auch so wohlgemeinte „Ratschläge“ wie Trag doch mal was Buntes... und trag doch mal ein hübsches enges Kleid... und trag doch mal bla bla bla (sorry, hab auf Durchzug geschaltet) In deinem Alter bleibt man lieber im sicheren Job und  fängt nicht mit dreißig nochmal ein Studium an. Und schon gar nicht wechselt man mit Mitte vierzig nochmal den Arbeitgeber. Da hat man doch quasi per Betriebszugehörigkeit einen Unkündbarkeitsstatus (sorry, aber für sowas gibt´s keine Garantie) und bis zur Rente sind es doch nur ein bisschen mehr als läppische zwei Jahrzehnte. Lass die Finger von Aktien, damit kann man nur Geld verlieren. Aber eben auch Geld sinnvoll anlegen. Viele Sparbuchfans sind allerdings immer noch der Ansicht, Aktien seien sind böse - und sowieso die Unternehmen alle auch. Natürlich wollen die Geld verdienen, sind ja keine Wohltätigkeitsvereine. Und wo man sein Geld investiert, kann man sich auch aussuchen. Wer auf Nachhaltigkeit setzt, sucht sich lieber nicht den Ölkonzern aus und bei „grünen“ Geldanlagen gilt es sowieso, genau zu hinterfragen, was denn da so grün ist. Meist ist es nämlich nur der Anstrich. Andererseits gibt es aber auch unglaublich viele spannende Branchen wie z. B. Medizintechnik oder Energie. Alternativ kann man natürlich auch zuschauen, wie das eigene Ersparte unter der Matratze dank Inflation stetig weniger wert wird. Das kann man vielleicht nochmal brauchen, behalt das lieber. Mal abgesehen davon, dass ich normalerweise ganz gut einschätzen kann, welche Dinge ich im Alltag auch wirklich verwende, würde ich um nichts in der Welt die vielen glücklichen Gesichter und leuchtenden Kinderaugen eintauschen wollen. Die waren vielleicht nicht immer ganz einfach zu finden, haben sich dann aber umso mehr gefreut über die Sachen, die wir weggegeben haben. Und mir ist es lieber, wenn Dinge in Verwendung sind, statt in immer volleren Kellern zu lagern. Die gleichen Leute klagen ja dann gerne ihr Leid, dass sie mal wieder ausmisten müssten und sie seit dem Umzug vor X Jahren noch immer unausgepackte Kisten eingelagert hätten. Mach sofort Schluss, wenn er deinen Geburtstag vergessen hat – oder keine Blumen zum Valentinstag mitgebracht hat – oder die Rechnung nicht immer und überall übernimmt... Sag mal, geht´s noch? ? ? In welchem Zeitalter leben wir eigentlich? Da will frau emanzipiert und selbstständig sein und lässt sich dann aushalten. Der Mann wird zum Versorger degradiert und wehe, er trägt die Prinzessin nicht überall auf Händen – und ihr nicht alles hinterher. Und es ist erstaunlich, wie konsequent manche Damen da mit ihrem Urteil sind, solange es nicht um ihr eigenes Leben geht. Besagter Mann hat nebenbei auch nicht den Geburtstag vergessen, er wusste nur nicht, welches Datum wir gerade haben. Kann jedem mal passieren, auch uns selbst. Die Stringenz so mancher Ratschläge ist nebenbei bemerkt wirklich bemerkenswert. So klar können wir im ersten Moment selbst oft gar nicht entscheiden, was wir von manchen Situationen oder Aussagen halten wollen. Allerdings ist es für die Außenstehenden auch kein Kunststück, so radikale Ratschläge vom Stapel zu lassen. Ist ja schließlich nicht das eigene Leben, die Konsequenzen trägt ein anderer. Das sollte man sich auch selbst vor Augen halten, wenn mal wieder ungefragt der ratschlagende Klugscheißer mit einem durchgeht. Oft braucht es nämlich gar keinen Ratschlag sondern nur ein offenes Ohr. Ich gebe Ratschläge immer weiter, es ist das einzige, was man damit anfangen kann. Oscar Wilde Einen Ratschlag hingegen hätte ich tatsächlich auch befolgen können. Mein Opa (er hat noch mit Lochkarten programmiert) meinte früher, ich solle doch Informatik studieren. Als typisch trotziger Teenager wollte ich aber lieber was Kreatives machen und mit Software konnte ich damals auch überhaupt nichts anfangen. Hätte mir da jemand gesagt, dass ich später doch noch in der Ecke lande, hätte ich demjenigen den Vogel gezeigt. Trotzdem bereue ich meine Entscheidung von damals nicht. Sie hat mich am Ende dahin gebracht, wo ich heute bin – und da bin ich wirklich glücklich! Welche gutgemeinten Ratschläge habt ihr schon in den Wind geschlagen – und welche hättet ihr im Nachhinein lieber befolgt? --- ### Liebes zukünftiges Ich > Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - Published: 2024-05-27 - Modified: 2024-05-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Altersvorsorge, Brief, Dankbarkeit, Gesundheit, Sparen, Vorsorge, zukünftiges ich Ich kenne dich nicht, dafür kennst du mich. Ein bisschen unfair ist das schon. Ich soll ja ganz viel für dich tun aber was tust du für mich? Du ruhst dich auf meinen Lorbeeren aus und hast womöglich auch noch haufenweise Kritikpunkte. Was hätte ich nicht alles anders und vor allem besser machen müssen? !   Du haderst ja hoffentlich nicht mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe. Sorry, deine Infos stehen mir aktuell nun mal nicht zur Verfügung also finde dich damit ab! Lässt sich eh nicht mehr ändern. Kannst du dich noch an den furchtbaren Spruch vom ehemaligen Kollegen erinnern? „Hätte, hätte, Fahrradkette“ – konnte ich schon nicht leiden, als ich das zum ersten Mal gehört habe (den zugehörigen Kollegen noch weniger) und ich kann mir nicht vorstellen, dass du mittlerweile ein Fan solcher abgedroschenen Sprüche bist. Glaub mir, ich mach das ja nicht, um dich zu ärgern sondern nach bestem Wissen und Gewissen, wie man so schön sagt. Über die paar Gramm mehr auf den Hüften möchte ich bitteschön auch keine Klagen hören. Was wärst du heute verbittert, hätte ich auf jegliche Genüsse verzichtet. Sei lieber froh, dass ich nicht völlig eskaliere. Ich hätte Appetit für eine ganze Fußballmannschaft und nur, damit du noch eine „gute Figur für dein Alter“ dein eigen nennen kannst, verkneife ich mir die zweite Portion – und die dritte, und die vierte... Da siehst du mal, wie sehr ich mich um dich sorge! Apropos verkneifen. Du glaubst ja nicht, wie gerne ich jeden Urlaub an tropischen Stränden verbringen würde. Sorry, hatte ganz kurz vergessen, dass du das ja weißt. Und komm mir bloß nicht mit unserem Gewissen bezgl. Umwelt. Wir reden hier nur über DICH! Damit du mit deiner mickrigen Rente noch über die Runden kommst, hab ich dir regelmäßig was in die Altersvorsorge gelegt. Wenn das mit der Gesundheit und Fitness nicht wäre, hätte ich das Geld auch in Speckringe anlegen können, dann wärst du nahrungstechnisch gut abgesichert. Aber nein, ich will ja nicht, dass du dich mit unnötig vielen Zipperlein rumschlagen musst. Mit den üblichen Alterserscheinungen hast du wahrscheinlich schon genug zu kämpfen. Da muss ich dir nicht auch noch Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Allergien aufbürden. Ich kümmere mich gut um unsere Gesundheit, so neben Beruf, Haushalt, Hobbys und dem ganz normalen Wahnsinn. Sport, Sparen, Spaß? Nee, überhaupt nicht! Wenn du also der Meinung bist, ich hätte mehr machen müssen, dann erklär mir doch bitte mal, woher du vor lauter Vorsorge all die schönen Erlebnisse und Erfahrungen genommen hättest! Ja, womöglich müsstest du dich über die eine oder andere Runzel weniger ärgern, hätte ich mir mehr Schlaf gegönnt. Aber du bist halt keine zwanzig mehr – ich ja auch nicht – und du hast doch längst schon akzeptiert, dass die Zeiten von Babyhaut und Pfirsichpopo (oder andersrum? ) vorbei sind. Dafür weißt du hoffentlich immer noch, wie man feiert. Falls nicht, schau bzw. hör mal in deine alte Playliste. Na, ist da noch Schwung in den alten Hüften? Jetzt erinnerst du dich wieder an die coolen Partys, nicht wahr? Die sind doch jede Falte wert, das meiste sind ja eh Lachfältchen. Wobei das frühe Aufstehen unter der Woche schon auch seine Spuren hinterlässt. Ganz brav hüpfe ich mit dem ersten Weckerklingeln aus dem Bett, nix Schlummertaste. Und noch vor dem ersten Kaffee geht es auf die Matte, Krafttraining und Yoga. „Tiny Habits“ sollen mich zu einem besseren Menschen machen und ich soll ja nicht zu früh wieder alles hinschmeißen. Du, liebes zukünftiges Ich, wirst es mir angeblich danken. Aber mein heutiges Ich ist einfach nur hungrig und müde und möchte ein bisschen umsorgt und lieb gehabt werden. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen, wie ich mir hier im jetzt und heute den Arsch für dich aufreiße. Und bist auch ein bisschen stolz auf mich bzw. dich! Und ebenso bist du gefälligst ein bisschen nachsichtig, wenn ich nicht alles richtig gemacht haben sollte. Denn bei all der Vorsorge muss ich auch mal fünfe gerade sein lassen, das Leben genießen, einfach mal chillen. Das kannst du hoffentlich auch noch, du weißt schon, Gelassenheit und so... Und wehe, du bist so eine garstige, starsinnige und verbitterte Fuchtel geworden. Das war nicht der Deal! --- ### Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument > Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - Published: 2024-05-20 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Konsumopfer, Konsumpyramide, Minimalismus, Wegwerfgesellschaft Es war einmal ein kleines Kind mit einem noch kleineren Einkaufskorb. Von seinen Eltern bekam es einen Einkaufszettel, auf dem genau vermerkt war, was es einzukaufen hatte. Doch im Laden angekommen saß ein furchteinflößender Drache hinter der Kasse und stieß verärgert Rauch aus den Nüstern angesichts des lächerlich winzigen Einkaufs. Damit ließe sich der verfressene Drachennachwuchs bestimmt nicht durchfüttern. Und so schmiedete der Drache finstere Pläne – da muss sich doch was machen lassen, um die Verkaufsmenge zu steigern! Zukünftig solle die Ware in Behältnissen verpackt sein, die stets einen Teil für sich behielten und dabei gleichzeitig so riesig waren, dass nicht einmal der Drachennachwuchs den Inhalt innerhalb der Mindesthaltbarkeit hätte vertilgen können. So oder so ähnlich wird es mit Sicherheit abgelaufen sein, als sich zum ersten Mal jemand überlegt hat, wie wohl mehr Produkte an den Kunden gebracht werden könnten. Doch der vernunftbegabte Konsument lässt sich heute keine Märchen mehr erzählen. Ganz ohne Konsum geht es nicht, zumindest für einen Großteil der Menschen. Die wenigsten verfügen über Wissen und fruchtbares Land, um ihr Leben als autarke Selbstversorger zu bestreiten. Und so tauschen wir Wissen, Dienstleistungen/Arbeitskraft oder Waren gegen Geld und umgekehrt. Und Wissen ist Macht, denn mit dem Wissen um geplante Obsoleszenz und ihre Begleiterscheinungen können wir als mündige Kunden bewusste Konsumentscheidungen treffen. Vom bewussten Konsument zum konsumierenden Verbraucher Unsere Wirtschaft basiert auf Angebot und Nachfrage. Doch ist die Nachfrage zu gering, kann man mit dem besten Angebot nicht reich werden. Die geplante Obsoleszenz – die gezielte Gestaltung von Produkten mit begrenzter Lebensdauer – löst dieses Dilemma durch die Schaffung eines künstlichen Neubedarfsdort, wo der Bedarf eigentlich gestillt ist. Produkte werden so entwickelt, dass sie nach einer bestimmten Zeit ersetzt werden müssen. Dies hält den Konsum in Schwung und treibt die Wirtschaft voran. Unser Kaufverhalten wird von unzählig viele Faktoren einen mehr oder weniger stark beeinflusst. Dabei spielt der Grundbedarf nur eine geringfügige Rolle bei der Kaufentscheidung. Auch psychologische Bedürfnisse wie Anerkennung, Individualität, Selbstverwirklichung etc. fließen hier mit ein. Die Produkte sollen nicht nur funktional sein, sondern auch unser Selbstwertgefühl steigern, unsere Identität ausdrücken, unsere Stellung in der Gesellschaft repräsentieren oder als Statussymbole soziale Defizite kompensieren. Letzteres würden wir natürlich niemals offen zugeben! Bedürfnispyramide nach Maslow Für die meisten Menschen ist es wichtig, stets das neueste, aktuellste und beste Produkt zu besitzen. Die Industrie nutzt dies geschickt aus, indem sie Variationen und Nachfolgeprodukte auf den Markt bringt. Da diese oft auf Vorgängerprodukten basieren, fallen hohe Entwicklungskosten weg. Hat sich ein Produkt bereits beim Kunden etabliert, ist auch der Aufwand für die Vermarktung geringer als bei einer Neueinführung. Schon kleine Veränderungen wie ein neues Design oder eine neue Funktion können so den Verkauf erneut ankurbeln. Die Begriffe Konsumgesellschaft und Wegwerfgesellschaft sind bezeichnend für das Kaufverhalten. Produkte, die nicht dem neusten Stand der Technik entsprechen, Gebrauchsspuren aufweisen oder einfach kaputt sind, werden schlicht ersetzt – darüber denkt man nicht einmal mehr nach. Handelsübliche Produkte tendieren dazu, eine viel kürzere Lebensdauer bezüglich Verwendbarkeit und Serviceunterstützung zu haben als in der Vergangenheit. Ebenso ist die Reparatur ist oft teurer als die Neuanschaffung. Früher wurden Produkte mit Bedienungsanleitungen und Schaltplänen ausgeliefert. Heute ist das anders, selbst Fachgeschäfte können oft nicht mehr helfen. Wie das Recht auf Reparatur sich hier auswirkt, bleibt abzuwarten – das schauen wir uns in einem weiteren Beitrag mal in Ruhe an! Der aufgeklärte Kunde gegen die Wegwerfgesellschaft In den späten 50er begannen die Kunden erstmals, sich mit der von den Unternehmen geplanten Obsoleszenz zu beschäftigen und Fragen zu stellen. Der Verbraucherverbandin den USA führte an einer Auswahl von Produkten Tests durch und veröffentlichte die Ergebnisse in dem Magazin Consumer Reports. Der Verband setzt sich, ähnlich wie die Verbraucherzentrale oder Stiftung Warentest hierzulande, auch für den Verbraucherschutz ein und forderte gesetzliche Vorgaben. Mit der Einführung der Gewährleistung 20 Jahre später, gelang ein wichtiger Sieg über für die Verbraucher und ein Schritt gegen geplante Obsoleszenz. Nachfolgende Generationen von Verbrauchern widersetzen sich der Wegwerfmentalität und begegnen bestehenden Konsumgewohnheiten zunehmend kritisch. Dank moderner Medien wie dem Internet, stehen uns als Kunden heute eine Vielzahl an Informationen zur Verfügung. Produkte können leicht miteinander verglichen werden, wir Verbraucher kommunizieren untereinander. In Internetforen werden Konkurrenzprodukte bewertet und Erfahrungsberichte ausgetauscht. So ist man als Konsument nicht allein auf die Informationen der Unternehmen durch deren Werbung angewiesen. Man hat die Möglichkeit sich ein umfassendes Bild zu einem bestimmten Produkt zu machen sowie auch seine eigenen positiven wie negativen Erkenntnisse und Erfahrungen einer breiten Masse mitzuteilen. Viele Fachzeitschriften veröffentlichen mittlerweile mehr oder weniger unabhängige Testberichte zu aktuellen Produkten. Ebenso gibt es zahlreiche Vergleichs- oder Testberichtseiten im Internet – und nicht überall sind die Bewertungen nur gekauft. Das Verhalten des Verbrauchers hat großen Einfluss und entscheidet, ob teurere Produkte von höherer Qualität und Lebensdauer sich auf dem Markt behaupten können oder von billigen Alternativen verdrängt werden. Wir können wählen, ob wir umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen mit geringerem Ressourcenverbrauch oder preislich günstige Alternativen unterstützen. Durch konsumkritische Berichte sensibilisiert, spürt man schon ein deutliches Umdenken bei Verbrauchern wie Anbietern, was die Nachhaltigkeit von Produkten angeht. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein beeinflussen die Denkweise und das Handeln vieler Konsumenten. Auch mit dem bewussten Verzicht gegenüber den Angeboten der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft versuchen Verbraucher etwas zu bewirken. Heute ist ein gutes Gewissen für viele mehr wert und die Bereitschaft für gute Qualität mehr zu bezahlen wächst – was manch ein Anbieter wiederum als Verkaufsargument für sich entdeckt hat. Der Weg zum bewussten Verbraucher Indem wir uns informieren, vergleichen und bewusste Kaufentscheidungen treffen, können wir uns als mündige Kunden vor der Beeinflussung unseres Kaufverhaltens schützen. Um den Kreislauf aus Wegwerfen und Konsumieren zu durchbrechen, müssen wir uns bewusst machen, wie wir unsere Kaufentscheidungen treffen – und an welchen Stellen wir durch geplante Obsoleszenz zum Kaufen animiert werden sollen. Funktionelle Obsoleszenz: Ein bestehendes Produkt veraltet durch die Einführung eines neuen, dass seine Funktion (hoffentlich) besser erfüllt. Qualitative Obsoleszenz: Ein Produkt versagt oder verschleißt zu einem bestimmten, geplanten, für gewöhnlich nicht allzu weit entfernten Zeitpunkt. Psychologische Obsoleszenz: Ein Produkt, das qualitativ und in seiner Funktion noch einwandfrei ist, wird vom... --- ### Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten > Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - Published: 2024-05-13 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ehering, Finanzen, Heiraten, Hochzeit, Minimalismus, Sparen, Tiny Wedding Eigentlich weiß ich ja, dass neue Trends sich laufend an Absurdität übertrumpfen. Und dann bin ich doch wieder überrascht, was einem alles als der neueste, heißeste Scheiß verkauft werden soll. Jetzt also die Tiny Wedding, seit ein paar Jahren angeblich DER Trend unter den Hochzeitsfesten. Das eine Hochzeit teuer werden kann, ist jetzt keine weltbewegend neue Information. Wie teuer mache Hochzeitsfeiern sind, ist wiederum immer wieder staunenswert. Natürlich muss jeder selbst wissen, was ihm der große Tag wert ist und mit wie vielen oder wenigen Gästen er feiern will. Wer nicht so viel Geld ausgeben kann oder will, der spricht neuerdings nicht von einer kleinen oder bescheidenen Hochzeit. Nein, wer was auf sich hält, veranstaltet eine „Tiny Wedding“. Merke: Man muss die Dinge nur hübsch verpacken, Schleifchen drum und mit einem fancy Namen versehen – schon ist ein neuer Trend geboren. Ein pragmatisch denkender Mensch mag das Neue daran anzweifeln – mit solchen unkreativen Spielverderbern will doch aber keiner etwas zu tun haben. Ich hätte mich jetzt selbst auch nie als Vorreiter in Sachen Trends bezeichnet. Offensichtlich wusste ich aber schon vor vielen Jahren, was später mal in sein wird. Die Standesbeamtin ist an unseren nicht vorhandenen Wünschen schier verzweifelt und meinte am Ende nur resigniert, ihre Rede lasse sie sich von uns aber nicht nehmen. Wir konnten uns weder für Familienbuch noch für Ringe begeistern und haben mal eben alles gestrichen, was es für das A5-große Formular namens Heiratsurkunde nicht braucht. Dabei ging es nicht mal nur um die Kosten, wir brauchen das alles schlicht nicht. Ein Ehering hatte für mich immer was von einem Hundehalsband – damit man weiß, wo man hin gehört (ich weiß das auch so) und andere wissen, dass der Partner schon vergeben ist (der weiß das auch so). Was mir allerdings niemand verraten hat, in den Ehering kann man ja das Hochzeitsdatum eingravieren lassen. Diesen Spickzettel hätte ich ganz gut brauchen können, mit Jahreszahlen hab ich es nämlich so überhaupt nicht und schaue auf die Frage nach dem wie lange immer recht bedröppelt aus der Wäsche. Alles in allem war der halbstündige Termin mit einer Handvoll geladener Gäste ziemlich nett und die kurze Rede lustig und rührend. Der Schwiegerpapa hat ein paar ansehnliche Bilder geschossen, auch wenn irgendwer immer die Augen zu hat. Danach gab´s noch spontan einen Besuch im Café nebenan und den restlichen Tag haben wir dann ganz erschöpft von der vielen Aufregung auf dem Sofa verbracht. Ach ja, ein Hochzeits-Outfit gab´s natürlich auch – nicht. Ist ja nicht so, dass Frau von heute nicht genug schicke Sachen im Schrank hätte. Ihr seht, was eine Tiny Wedding angeht, kann mir kaum einer das Wasser reichen, da bin ich Profi. Neben dem unschlagbaren Kostenvorteil – wir haben tatsächlich nur ca. 100,- Euro für die Beurkundung gezahlt – hat so eine minimalistische Veranstaltung auch den Charme, dass diverse entfernte Verwandte dermaßen angepisst sind, dass man dann auch auf deren (Kinder) Hochzeiten nicht auftauchen muss. Da spart man sich wiederum neben dem Hochzeits-Gegengeschenk gleich noch das Kasperletheater, dass man sich ja viel zu selten sehe und es ja so schön sei, dass alle man wieder zusammen kämen und man das doch in Zukunft viel öfter machen solle.    Apropos Hochzeitsgeschenk, da gibt es sogar eine Art Knigge, welche Beträge als Geldgeschenk angebracht sind. In der Regel soll man ja soviel einzahlen (sorry, schenken), wie für die eigene Bewirtung ungefähr gerechnet werden kann. Und manch glückliches Paar rechnet fest mit solcherart Geldgeschenken, um die finanzielle Lücke wieder auszugleichen. Wer, wie wir, keine Gäste einlädt, darf also nicht damit rechnen, dass sich mit der Hochzeit ein warmer Geldregen einstellt. Neben den ziemlich pragmatischen, finanziellen Gründen für die Beurkundung der Lebensgemeinschaft haben wir im Nachhinein festgestellt, dass es sogar ganz unpragmatisch schön ist, verheiratet zu sein. So ohne den ganzen Romantik-Kram und indem wir die Erwartungshaltung aller völlig ignoriert haben, war´s viel mehr ein Fest für uns, das wir auch genießen konnten. Wer sich also gerade nach der hippesten Variante fürs anstehende Fest sucht, dem sei geraten, sämtliche Tiny-Trends und Erwartungen anderer gepflogen in den Wind zu schießen und so zu heiraten, wie man es zu einem selbst (und idealerweise zum eigenen Geldbeutel) passt! --- ### Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen > Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - Published: 2024-05-06 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Altkleider, Earth Overshoot Day, Fast Fashion, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Ressourcen, Rohstoffknappheit Geplante Obsoleszenz – was war das nochmal? Hier lang geht´s zum ersten Beitrag. Produkte mit künstlich verkürzter Lebensdauer sind schlecht für die Umwelt – welch überraschende Erkenntnis. Dass es auf einem endlichen Planeten kein unendliches Wachstum geben kann, ist ebenso wenig überraschend. Trotzdem scheinen viele diese unverrückbare Tatsache zu ignorieren. Immer höher, schneller, weiter dreht sich die Spirale aus Konsum und Entsorgung. Das dieses Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleibt, bekommen wir von Jahr zu Jahr mehr zu spüren. Dennoch gibt es Ignoranten, die von Klimawandel, Ressourcenknappheit und wachsende Müllbergen nichts wissen wollen. Gesunder Menschenverstand scheint ein sehr ungleich verteiltes Gut zu sein. Erschreckend ist auch die Geschwindigkeit, mit der die Entwicklung voran schreitet. Zu der Zeit, als ich mich für meine Hausarbeit mit dem Thema Geplante Obsoleszenz beschäftigt habe, war Fast Fashion zwar schon kein neuer Begriff mehr. Wenn man sich ein neues Kleidungsstück gekauft hat, hat das noch mehr als ein bis zwei Waschgänge überlebt. Heute sind wir ja quasi bei Einwegware, die gefälligst so schnell wie möglich durch eine neue Kollektion zu ersetzen ist. Fast Fashion Einkaufen finde ich generell eher lästig und wenn ich mich einmal in ein neues Kleidungsstück verliebt habe, dürfte das meinetwegen gerne bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag halten. Tun viele Sachen aber leider nicht und dann wird Einkaufen richtigunbefriedigend. Die Stoffe in den Läden weisen zunehmend mehr Ähnlichkeit mit einer Plastiktüte auf als mit natürlichen Materialien. Teure Marken sind sowieso kein Garant für hochwertige Kleidung. Im Gegenteil, oft wird in derselben Näherei fabriziert, der einzige Unterschied ist das Label auf der Markenjeans. Mir erschließt sich sowieso nicht, warum ich dafür zahlen sollte, als Litfaßsäule für ein Modelabel durch die Welt zu spazieren.   Was oft nicht bedacht wird, ist die Tatsache, dass die minderwertige Kleidung auch fürs Recycling ungeeignet ist – und über Kleiderspenden muss man da erst recht nicht sprechen. Oft landen die Kunststofffasern wenig nachhaltig auf dem Müll. Da hilft auch der Gang zum Altkleidercontainer nicht, um sich ein gutes Gewissen einzureden. Immerhin wird man da aber seinen ganzen Fast Fashion Müll auf einen Schlag los – falls der Container nicht (gerade mal wieder) am Überquellen ist, da auch noch anderen Fashion Victims auf dieselbe Entsorgungsidee gekommen sind. Da Mode zur Wegwerfware verkommen ist, übersteigt der Berg an Altkleidern den eigentlichen Bedarf – vieles von diesem Berg ist allerdings von so schlechter Qualität, dass es nicht einmal weiterverwendet werden kann und gehört eigentlich in den Restmüll. An dieser Stelle spare ich mir die weiteren Ausführungen und empfehle diesen sehr informativen Beitrag von Frau Hummel über die Auswirkungen von Fast Fashion: Frau Hummel bloggt: LASS MAL REDEN ÜBER... . . Wer lieber Videos statt Text möchte, wird hier bestimmt fündig: Die besten Dokus zum Thema Fast Fashion Höher, schneller, weiter Mit geplanter Obsoleszenz kann man auch abseits der Modeindustrie dazu beitragen, dass immer mehr konsumiert wird. Niedrige Preise für die Verbraucher und hohe Gewinne für die Unternehmen stehen selbstverständlich an vorderster Stelle. Doch der immer weiter steigende Verbrauch hat gravierende Nebenwirkungen auf unsere Umwelt. Die Rohstoffe müssen nicht nur angebaut/abgebaut/gefördert werden, sondern auch noch rund um den Globus in die Industrieländer transportiert werden. Und weil Arbeitskraft anderswo billiger ist, liegen die Produktionsstätten natürlich nicht da, wo die Produkte später auch verkauft werden sollen. Im Gegenteil, da werden einzelne Fertigungsschritte in Niedriglohnländer ausgelagert und die Teile dafür entsprechend fröhlich hin und her geschippert – ist immer noch billiger als eine hiesige Arbeitskraft. Die langen Transportwege sind nicht nur teuer, sie belasten auch die Umwelt. In vielen Ursprungsländern werden die Rohstoffe unter menschenunwürdigen Bedingungen und ohne Rücksicht auf die Natur abgebaut. Alle ach so stolzen Besitzer eines Elektroautos sollten sich mal anschauen, wo denn die Rohstoffe für die Batterie her kommen. Aber was red´ ich, das ist ja weit weg. Hauptsache vor der eigenen Haustüre ist die Natur intakt (oder man kann sich das zumindest einreden). Wohin mit dem Müll? Doch wohin mit all den Dingen, die wir durch schönere, bessere, neuere Dinge ersetzen? Der Großteil landet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf irgendeinem Müllberg. Wenn es gut läuft, kann zumindest ein Teil recycelt werden. Wenn es nicht so gut läuft, landet unser First-World-Abfall auf den majestätischen Smokey Mountains, im idyllischen Inselparadies auf Thilafushi oder (was allerdings eher unwahrscheinlich ist) im belebten Great Pacific Garbage Patch. Mit Beginn der Industrialisierung entstanden die ersten Deponien. Nach den Weltkriegen, als die Menschen zu immer mehr Wohlstand gelangten und sich auch Luxusgüter leisten konnten, standen die Industrieländer vor einem akuten Müllnotstand. Immer aufwändigere Verpackungen, Kunststoffflaschen, Blechdosen, Plastiktüten, ließen die Müllberge rapide ansteigen. Dies verdeutlicht sich an dem Beispiel eines durchschnittlichen Haushaltes der vor 150 Jahren mit etwa 150 Dingen auskam. Heute besitzt besagter Durchschnittshaushalt nun wesentlich mehr (vielleicht 10. 000? ) Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände, von Zahnseide über Haarfestiger, vom Kleiderschrank bis zur Heftzwecke. So produzierte ein Bundesbürger laut dem Statistischen Bundesamt im Schnitt unglaubliche 620 Kilogramm Haushaltsmüll im Jahr 2021 (im Originaltext hatte ich hier noch 453 Kilogramm stehen). Die geplante Obsoleszenz verursacht Berge von Müll, die in Entwicklungsländer wie z. B. Ghana in Afrika verschifft werden. Manch einer verdient sich eine goldene Nase damit, den Industrieländern Müll zu verkaufen und ihnen dann den Müll wieder gegen teures Geld abzunehmen... Die Mengen an Elektroschrott wie alten Computern und Fernsehgeräten, die containerweiße täglich in den Häfen der dritte Welt Länder ankommen, sind bedrückend. Zwar verbieten internationale Gesetze die Ausfuhr von Elektroschrott in diese Länder, diese werden jedoch umgangen, indem man den Schrott als Gebrauchtwaren deklariert. Auf diese juristisch fragwürdige Weise wird der Müll an den Zollbeamten vorbei geschleust. Örtliche Händler kaufen die noch funktionsfähigen Geräte auf, doch 80% des Elektroschrotts sind irreparabel, ganze Containerladungen landen auf illegalen Müllhalden. Hier durchwühlen Kinder und Jugendliche den Müll auf der Suche nach Altmetall, welches Schrotthändler dann dorthin verkaufen, wo neue Wachstumswirtschaften entstehen. Zurzeit sind die Hauptabnehmer China und Dubai. Rohstoffknappheit Fossile Rohstoffe sind nach wie vor eine entscheidende Basis für die bisherige Entwicklung der modernen Industrienationen. Sie sind die Grundlage zahlreicher Produkte, etwa in der Chemieindustrie und dienen ebenfalls als wichtige Energielieferanten. Bis vor ein... --- ### Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen > Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - Published: 2024-04-29 - Modified: 2024-04-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Obsoleszenz, Softwareobsoleszenz, Tubenquetscher, Verschleiß Nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte – es geht weiter mit dem schönen Thema „geplante Obsoleszenz“. Die versteckt sich nämlich gerne hinter einer ganzen Reihe unterschiedlicher Ausprägungen und Begrifflichkeiten. Allen gemein ist das Ziel, den Konsum anzukurbeln. Dabei bedienen sich manche Unternehmen allerdings völlig schambefreit hinsichtlich Nachhaltigkeit bedenklicher Methoden.   Allen, die den Einstieg verpasst haben, seien folgende vorangehenden Beiträge ans Herz gelegt: Geplante Obsoleszenz - leider nicht obsolet Geplante Obsoleszenz – historischer Exkurs Da findet ihr neben dem Einstig auch die Erklärung, warum manche Absätze so trocken klingen. Dozenten sind als Zielgruppe eher schwierig aber es geht ja nicht nur um den Unterhaltungswert sondern ausnahmsweise auch mal um Inhalte (zwinker, zwinker). Technische/ funktionelle Obsoleszenz Es ist naheliegend, dass sich die funktionelle Obsoleszenz auf die Nutzbarkeit eines Produktes bezieht. Durchneue Anforderungen wie etwa Komplementärprodukte wird der Nutzungsumfangvermindert. Das führt dann unter Umständen zur völligen Unbrauchbarkeit eines an sich funktionsfähigen Produktes. Vor allem in der Computerbranche begegnet man dieser Form der Obsoleszenz häufig, der Klassiker sind Anforderungen neuer Softwareprodukte an bestimmte Versionen eines Betriebssystems. Als Konsequenz reagieren die Konsumenten meist verunsichert und überspringen eine oder mehrere Versionen (wobei das bei bestimmten Versionen eines ganz bekannten Betriebssystem sicher nicht der einzige Grund war). Und wir erinnern uns natürlich an die Pulsuhr, die dank eingestellter Bereitstellung der Schnittstelle ein Fall für die vorzeitige Verschrottung wurde. In solchen speziellen Fällen spricht man auch von Softwareobsoleszenz, bei denen ein voll technisch einwandfreie Gerät aufgrund von Software nicht mehr nutzbar sind. Cloud-Services, Sicherheits- und Funktionsupdates und Fehlerbeseitigung sind solche softwareabhängigen Produkte permanenten Änderungen unterworfen. Zusätzlich dazu wird auch das Zusammenspiel zwischen Geräten immer komplexer und die Abhängigkeit höher. Wenn beispielsweise Licht und Heizung nur noch über ein Smartphone gesteuert werden können „Mangelnde Interoperabilität (funktionelles Zusammenwirken unterschiedlicher Systeme) und Kompatibilität, insbesondere zwischen verschiedenen Produktgenerationen und Standards, bilden ein besonders hohes Risiko für softwarebedingte Obsoleszenz von Hardware. Das bedeutet für Nutzer, dass Nutzungskomfort und -dauer des erworbenen Produkts unabhängig des eigenen Einflusses beschränkt werden können. “ – Quelle Umweltbundesamt Wer sich heute eine beispielsweise eine Bildbearbeitungs-Software anschaffen möchte, erwirbt meist nur noch temporäre Lizenzrechte. Damit der Kunde immer in den Genuss der aktuellen Version und von technischem Support kommt – ob er will, oder eben nicht. Falls sich also jemand über die ungefilterten Beitragsbilder wundert, hier läuft noch eine uralte Photoshop Version. Einfach aus Prinzip und tatsächlich noch von CD mit aufgedrucktem Lizenz-Key. Die vielen Warnmeldungen während der Installation über potenzielle Inkompatibilitäten habe ich gekonnt ignoriert. Psychische Obsoleszenz Mein Haus, mein Auto, mein Boot – gerne machen wir uns über vermeintliche Konsumopfer lustig, die vor allem aus Imagegründen stehts dem neusten Trend hinterherjagen. Dabei sind diese braven und vorbildlichen Konsumenten doch so wichtig für unsere Wirtschaft, richten sie sich doch stets nach der aktuellen Mode. Aber mal im Ernst, da steckt tatsächlich System dahinter. Die psychische Obsoleszenz baut gezielt auf dem Verlangen der Konsumenten nachneuen, vor allem optisch einwandfreien Produkten auf. Ein geeignetes Design bewirkt, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, beispielsweise weil Handschweiß und Staub in Rillen gut haften, sich aber nur schwer wieder entfernen lassen. Und durch die gezielte Verwendung minderwertiger Materialien kann die Abnutzung noch besser geplantwerden. Aber auch durch technische Entwicklungen wie z. B. die Abkehr von der Analog- zur Digitalfotografie, können dazu führen, dass bestimmte Produkte als veraltet wahrgenommen werden. Oft genügt es aber, dass das Design einfach als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird und dadurch ein Produkt an Popularität verliert. Dann kann die psychische Obsoleszenz dazu führen, dass das Bedürfnis entsteht, ein neues Produkt zu kaufen, obwohl das alte noch uneingeschränkt nutzbar wäre. Design und Vermarktung sind also probate Mittel, künstliche Obsoleszenz herbeizuführen. Geplanter Mehrverbrauch Wer kennt ihn, den Tubenquetscher? Für alle Sparfüchse presst diese nette Erfindung auch den letzten Rest Zahncreme aus der Tube. Das geht aber mit ein bisschen Kraft und Geschickt auch ohne zusätzliches Gimmik. Vielen Verpackungen ist aber nur mit Hammer und Meisel beizukommen. Denn was soll man auch anderes tun bei Produkten, die keinem Verschleiß unterliegen, als den Absatz durch künstliche Erhöhung des Verbrauches anzukurbeln? ! Tuben und Flaschen, die sich nicht vollständig entleeren lassen, sind die eine Variante. Bei der anderen wird ein entsprechender Mehrverbrauch durchentsprechend gestaltete Produktverpackungen wie etwa zu große Öffnungen oderüberhöhte Dosierungsanleitungen verursacht. Bei Fahrzeugen wird der Mehrverbrauch einfach über den frühzeitige Austausch von Teilen bei derInspektion provoziert, da diese dann nicht bis zum endgültigenVerschleiß genutzt werden. Wehe, der fahrbare Untersatz ist nicht brav scheckheftgepflegt. Das war´s dann mit der Garantie... Im Gegensatz zur Tubenpresse, die hier danke Muskelkraft überflüssig ist, nutze ich tatsächlich ein Utensil aus dem Federmäppchen im Bad. Frau hat da ja auch schöne Malstifte und die hab ich am liebsten im Glas stehen. Die werden aber mit der Zeit immer kürzer, und die Stummel eignen sich dann nicht mehr, um aufrecht im Glas zu stehen. Die Stiftverlängerung, die eigentlich für Bleistiftstummel gedacht ist, funktioniert auch super bei Kajal und Co. und ich kann die Produkte fast bis zum allerletzten Zentimeter aufbrauchen. Indirekter Verschleiß Hier geht man besonders perfide vor, denn es geht darum, dass der Verschleiß des einen Bauteils durch den gezielten Einsatz eines anderen Bauteils voran getrieben wird. Bei elektronischen Bauteilen kann das durch indirekte Einflüsse z. B. durch die Temperatur verursacht werden. Normalerweise wird dem durch Über- und Untertemperaturabschaltung mittels Software und/oder passender Hardwarebauteile vorgebeugt. Es liegt nur leider nicht im Interesse mancher Hersteller, möglichst langlebige Produkte herzustellen. Und ein schlechterer Regler, durch den die Batterie schneller unbrauchbar wird, ist dazu noch günstiger im Einkauf – Win-Win, allerdings nicht für Kunde und Umwelt. Geplante Systemvariationen Die Strategie, Produktinnovationen mit eigenständigen Zubehörvariantenauszustatten, führt dazu, dass bisherige Komponenten mit neu entwickelten Gerätennicht mehr kompatibel sind. Infolgedessen ist der Verbraucher gezwungen, dasgesamte System zu ersetzen, auch wenn er nur die neuen Komponenten nutzenmöchte. Ebenso dient die Entwicklung eigener Schnittstellen zwischen denKomponenten eines Herstellers dazu, dass der Verbraucher nicht nur einzelneKomponenten, sondern immer nur das gesamte System nutzen kann. Dies hat auchden praktischen Nebeneffekt der Kundenbindung, da man nicht frei zwischen denKomponenten wechseln kann, hat man sich einmal für einen... --- ### Inventur – jetzt doch! > Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - Published: 2024-04-22 - Modified: 2024-04-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Capsule Wardrobe, Inventur, Kleiderschrank, Kleiderschrankinventur, Minimalismus Bis jetzt habe ich mich immer gegen eine Inventur meines Kleiderschrankes gesträubt, bzw. es war mir schlichtweg egal. Solange der Platz in den Fächern ausreicht und man nicht über lang verschollene Schrankleichen stolpert, besteht ja kein akuter Handlungsbedarf. Doch Tina hat gezählt und so war ich dann doch neugierig. Und es hat sich angeboten – die gesamte Wäsche befindet sich gerade im Schrank, auf der Wäscheleine und an mir. Und es regnet. Also hab ich die Gunst der Stunde, bzw. des leeren Wäschekorbes genutzt und rigoros alles – also wirklich alles – durchgezählt. Erst im Kopf und dann nochmal direkt. Warum alles? Weil mir das zu kompliziert ist mit den Ausnahmen. Was, wenn ich das T-Shirt zum Sport trage? ! Oder dasselbe Shirt in Ermangelung von Nachtwäsche als Schlafanzugersatz im Bett, weil ich als Übernachtungsgast bei Freunden nicht so gerne als Flitzer rumrenne? ! Einzige „Regel“: was paarweise kommt, wird paarweise gezählt. Ich bin kein großer Fan von genauen Listen über Schrankinhalt und solange ich weiß, was drin ist, halte ich das für Beschäftigungstherapie – was es in Anbetracht des bescheidenen Wetters ja auch ein bisschen war. Da ich aber (mal wieder) über einen Beitrag gestolpert bin, in dem die Vorteile einer Capsule Wardrobe über den Klee gelobt wurden, wollte ich mir auch mal ein Bild machen. Realitätscheck sozusagen. Erstaunlicherweise habe ich ganz schön viel zum rein kuscheln und das ist erstaunlicherweise auch ganz schon viel in Verwendung.   Deswegen gibt’s eine eigene Kategorie für Homewear, die hier so kreativ benamte Kleidungsstücke wie Kuschelhose, Kuschelsocken und Kuschelpulli unter sich vereint. Die Tabelle von Ines Meyrose ist ein idealer Einstiegspunkt. Ich hab sie ein bisschen auf links gedreht und farblich an meinen Schrankinhalt angepasst, Ines möge mir verzeihen. Am Ende ist halt jeder Kleiderschrank ein bisschen anders. Wenig überraschend ist für mich die Menge der Ohrringe. Die Creolen bleiben Tag und Nacht drin, manchmal wechsle ich zwischen der schlichten und der verzierten Variante. Die Ohrringe nehme ich daher auch gar nicht mehr als Schmuck war, ebenso wie die Armbanduhr, die ich, außer beim Duschen, immer Handgelenk trage. Minimalistisch ist auf jeden Fall die Farbauswahl, beim Rest würde ich mich eher als durchschnittlich einordnen. Definitiv fehlt es mir an nichts! Bei Socken hätte ich mehr erwartet und bei T-Shirts mehr erhofft. Andererseits kann dank weniger T-Shirts auch der Wäscheberg gar nicht erst allzu groß werden. Selbst wenn man noch so wenig Lust zum Waschen hat, braucht man ja hin und wieder frischen Nachschub und zu zweit bekommen wir die Maschine auch immer gut voll.   Laut dieser Definition einer Capsule Wardrobe umfasst diese 37 Kleidungsstücke pro Quartal. Wer sich das ausgedacht hat, hat die Rechnung meiner Meinung nach ohne den April (und sonstiges Übergangswetter) gemacht. Gerade, wenn sich sommerliche Tage mit Schneegraupel und Temperaturstürzen abwechseln, bin ich froh, wenn ich ungehinderten Zugriff auf meine gesamte Garderobe habe. Bei warmen Frühlingstagen sitzt man ja gerne mal länger im Garten, war ja lange nicht drin. Doch sobald die Sonne Feierabend hat, wird es kalt und wird man zwar kurz für den griffbereiten Daunenmantel belächelt – und kurz darauf beneidet. Ebenso gab es nicht wenige (und zukünftig wahrscheinlich noch mehr) Weihnachten mit allerschönstem T-Shirt-Wetter. Warum also alle T-Shirts in eine Kiste packen? ! Außerdem braucht man die ja ggf. auch mal für sportliche Aktivitäten. Mein Lieblingsmitbewohner wünscht sich zwar, dass ich meine Wintersachen einmotte und hat dafür auch extra Aufbewahrungsmöglichkeiten organisiert. Ich ignoriere diesen Wunsch allerdings geflissentlich. Solange ich alles in den für mich reservierten Schrankfächern unterbekomme, hat er kein Mitspracherecht. Nur Daunenmantel und Anorak werden im Hochsommer Platz auf der Stange machen. Wahrscheinlich aber nur solange, bis ich ihm an einem weniger lauen Sommerabend auf der Terrasse frierend und bibbernd die Ohren voll heule – wobei er dann sicher wieder den liebevollen Pragmatiker raushängen lässt, und mir einfach eine Decke holt... Mal abgesehen von unvorhersehbaren Wetterkapriolen lassen sich viele Kleidungsstücke auch wunderbar außerhalb ihrer gewöhnlichen Nutzung wunderbar kombinieren. Die leichte Sommerbluse unter dem dicken Winterpulli gibt nicht nur zusätzlich warm sondern pimpt diesen auch optisch, wenn Kragen und Ärmel hervorschauen. Ebenso kann ich besagten Winterpulli auch statt  Übergangsjacke nutzen. Und ob man jetzt einen Rock oder ein Sommerkleid dazu kombiniert hat, kann ein Außenstehender sowieso nicht wissen. Ganz nach dem Motto „mehr Auswahl, weniger Langeweile“. Hauptsache, man selbst fühlt sich wohl! Meinetwegen kann jeder seinen Schrank saisonal umräumen und kapseln, so viel er mag. Ich derweil genieße es, lediglich den Stapel mit den warmen Pullis im Sommer etwas weiter nach hinten zu schieben und ansonsten keinen Aufwand mit dem Schrankinhalt zu haben. Über die perfekte Anzahl an Kleidungsstücken kann man streiten – muss man aber nicht! --- ### DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter > Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - Published: 2024-04-15 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Anfänger, DIY, Leicht, Selber machen, Vokuhila, Zeitschriftenhalter, Zeitschriftenständer, ZEitungshalter, Zeitungsständer Ich mag ja aufgeräumte und freie Flächen mit nur ganz wenig Deko. In meiner Leseecke kann das aber schon mal ausarten. Oft lese ich parallel zu einem Fachbuch oder einem Ratgeber einen Roman, da für ersteres nicht immer ausreichend Energie und Aufmerksamkeit übrig ist. Da kann ich mich bei einem noch so interessanten Thema am Ende eines langen Tages manchmal einfach nicht mehr konzentrieren aber in einen fesselnden Krimi taucht es sich leichter ein. Dann gibt es auch Tage, an denen ich nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung habe und am liebsten in einer Zeitschrift blättere. Die gibt es hier nur selten und daher kommt nicht mal ein richtig ansehnlicher Stapel zustande. Und damit es dann so richtig chaotisch ausschaut, liegt auch noch ein Notizblock zwischen all dem Lesematerial, manches muss ich einfach schriftlich verarbeiten oder festhalten. Der Stapel neben dem Lesesessel lädt zwar dazu ein, sich direkt niederzulassen und nach Belieben zu Schmökern. Aber er stört mich bzw. meinen Blick, der den Gedanken ungehindert durch den Raum und zum Fenster raus folgen will. Aber dafür hat irgendein findiger Designer irgendwann mal den Zeitschriftenständer erfunden. Dann hätte ich einen kleinen Bücherstapel und im Ständer daneben den Rest übersichtlich und doch griffbereit verstaut. Als braver Konsument befrage ich in solchen Fällen natürlich perfekt konditioniert erst mal das Netz, genauer gesagt den großen „global agierenden Onlineversandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette“ (Zitat Wiki). Gucken kann man ja, kaufen muss man nicht. Aber jetzt weiß ich, was ich nicht will und was das, was ich nicht will, kosten würde. Mit diesem weltbewegenden Erkenntnissen und kreativem Bewegungsdrang bin ich dann mal kurz im Kopf den Bestand im Keller durchgegangen. Da war noch ein Rest eines Bretts, das geradezu nach einer neuen Lebensaufgabe gerufen hat. Damit aus dem kleinen Miniprojekt keine Denksportaufgabe wird, hab ich mich kurzerhand am abgelenkten Mann vorbeigeschlichen und mal eben per Augenmaß zurecht gesägt, was mir sinnig und passend erschien. Wahrscheinlich ging das sogar schneller, als wenn ich versucht hätte, ihm meinen Plan zu erläutern. Hab mir allerdings im Nachgang einen Rüffel eingefangen, weil ich ohne Bescheid zu geben, mit der Kreissäge hantiert habe. Ist ja lieb, dass er sich sorgt. Allerdings war das Chaos, das ich mit der Farbe angestellt habe, besorgniserregender. Da hab ich dann auch lieber keine Beweisfotos geschossen... Mit ein paar alten Winkeln, die glaub noch von unserem alten Bett stammen und ein paar bunt zusammen gemischten Rest-Schrauben war in Nullkommanix ein Zeitschriftenhalter zusammengeschraubt, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Ein bisschen (viel, ganz viel) schwarze Wandfarbe, die wir glücklicherweise ebenfalls noch auf Lager haben, hat das Ganze schick aufgehübscht. Sogar passende Filzgleiter habe ich noch gefunden. Für alle, die das Ganze nachbauen wollen, hier mal die Anleitung - eher als Anregung zu verstehen. Vielleicht habt ihr ja auch noch ein Restebrett übrig. Die Abmessungen kann man ja beliebig anpassen. Ich hab ein 18 mm Brett aus Pressspan verwendet. Das wurde erst mal auf die passende einheitliche Breite von 275 mm gesägt. Danach wurde dieses Maß wiederum in drei Bretter unterteilt, die Vorderseite ist kürzer, als die Rückseite - also Vokuhila. Und die Bodenplatte ist mit Winkeln dazwischen geschraubt, so hat man eine glatte Front ohne Schrauben oder Fugen. Zutaten: 1 Brett 4 kleine Winkel mit passenden Schrauben Filzgleiter Farbe Zuschnitt: Zusammenbau: Die ausgesägten Bretter werden dann einfach mit den Winkeln verschraubt. Da muss man lediglich drauf achten, dass man erst die seitlichen Schrauben eindreht (Bodenabstand beachten) sonst kommt man da später nicht mehr dran. Alles in allem kein Hexenwerk! Und dann kann man sich auch schon mit der Farbe austoben. Wenn die dann trocken ist, kommen nur noch die Filzgleiter dran und schon ist der Zeitungsständer einsatzbereit. Kosten im Onlinehandel ab 20 €, nach oben wie immer offen. In "schön" aber definitiv teurer und dann kann man sich immer noch über „schön“ streiten. Marke Eigenbau hat mich keinen Cent gekostet, hat Spaß beim Werkeln gemacht und macht auch immer noch Spaß beim Anschauen. Und die Leseecke ist damit auch gleich noch ein ganzes Stück gemütlicher geworden. --- ### Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs > Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - Published: 2024-04-08 - Modified: 2024-03-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Bulb Cam, Centennial Bulb, Erstes Obsoleszenzopfer, ewige Glühlampe, Feuerwache, geplante Obsoleszenz, Glühbirne, Glühlampe, Glühlampenkartell, Livermore, Minimalismus, Obsoleszenz, Phoebuskartell Heute betreiben wir mal ein bisschen Ahnenforschung. Was man unter geplanter Obsoleszenz versteht, haben wir uns ja schon hier angeschaut. Ich erinnere mich, wie überrascht ich war als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt habe. Geplante Obsoleszenz ist keinesfalls eine neumodische Erscheinung, sondern ein richtiger historischer Wirtschaftskrimi. Und zwar samt Opfer (die Glühbirne) und Täter (das Kartell).   Centennial Bulb Wir starten mit der Entstehungsgeschichten im Jahre 1901 in der Feuerwache von Livermore in Kalifornien. Denn seit diesem Jahr brennt dort ein und dieselbe Glühlampe. Sie stammt aus einer Zeit, als die Industrie noch nicht mit der geplanten Verkürzung ihrer Produkte spielte. Mit der Gründung des Phoebuskartells Weihnachten 1924 in Genf änderte sich dies jedoch schlagartig. Wenn Glühlampen lange brennen, ist das für die produzierenden Unternehmen ein ökonomischer Nachteil. Vertreter großer Leuchtmittel-Hersteller einigten sich daher darauf, die maximale Brenndauer einer Glühlampe unter Laborbedingungen auf unter 1000 Stunden zu begrenzen. Zu den Mitgliedern des Glühlampenkartells zählten unteranderem General Electric, Osram und Philips. Kurios: China trat dem Kartell nie bei, eine chinesische Glühlampe brennt durchschnittlich immerhin 5000 Stunden. Innerhalb dieses ersten weltweiten Kartells wurde die Herstellung rigoros überwacht und Verstöße mit empfindlich hohen Strafen geahndet. Das war beispielsweise der Fall, wenn die Reduzierung der Brenndauer unter 1500 Stunden nicht erreicht wurde. In nur zwei Jahren sank die durchschnittliche Lebensdauer der Glühlampen von 2500 auf unter 1500 Stunden. Ebenso wurden in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche langlebige Glühlampenpatente systematisch unterdrückt und Konkurrenten, die qualitativ hochwertigere Lampen herstellten, vom Markt verdrängt. Dutzende von Erfindern meldeten damals neue Patente an, darunter eines für eine Glühlampe die 100 000 Stunden brannte. Keine davon kam je auf den Markt. Damit ist die Glühlampe das erste offizielle Produkt, das der geplanten Obsoleszenz zum Opfer fiel. Das Phoebuskartell bestand bis 1941 und wurde dann verboten. Manche behaupten, es existiere bis heute. Lampenhersteller streiten dies allerdings ab und berufen sich auf die Qualitätsnorm IEC 60. 064. Diese sieht vor, dass Glühlampen mindestens1000 Stunden brennen sollten. Auch würde bei einer Erhöhung der Lebensdauer die Lichtausbeute sinken, was in Fachkreisen kontrovers diskutiert wird. Ebenso wird im Übrigen auch die Existenz des Glühlampenkartells in Frage gestellt und manche Quellen bezeichnen die geplante Obsoleszenz als modernes Wirtschaftsmärchen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen und der Fortschritt der Technik hinsichtlich Glühlampen und deren Licht/Wärme-Abgabe ist unbestritten. Centennial Bulb – Die „ewige Glühlampe“ in der Feuerwache von Livermore, als ich die Hausarbeit geschrieben habe (1. Foto) und heute (2. und 3. Foto) Die erwähnte Glühbirne brennt übrigens bis zum heutigen Tag und kann unter Livermore's Centennial Light Live Cam beobachtet werden (die "Bulb Cam" funktioniert leider nicht mit allen Browsern, ich habe Firefox dafür verwendet) wo sie ironischer Weise bereits zwei Webcams überlebt hat. Ex-US-Präsident George W. Bush schickte ihr sogar eine Karte zu ihrem 100. Geburtstag. Bernard London “Ending the Depression Through Planned Obsoleszenz” war die erste Publikation zu dieser Konzept. Um die Weltwirtschaftskrise von 1928 bis 1931, auch bekannt als große Depression, zu beenden, schlug Herr London vor, alle Produkte mit einem Verfallsdatum zu versehen. Nach Ablauf dieses Datums sollten die Produkte amtlich als tot gelten und der Verbraucher hätte sie dann bei einer für ihre Zerstörung zuständigen Behörde abzuliefern. Einen Artikel über das Verfallsdatum hinaus zu behalten, sollte strafbar sein. Durch das erzwungene Verfallsdatum sollten die Menschen zum Konsum angeregt werden. Infolgedessen würde die Wirtschaft wiederbelebt und neue Arbeitsplätze würden entstehen. Der Vorschlag der gesetzlich geplanten Obsoleszenz wurde jedoch nie Realität. Zumindest reichlich Aufmerksamkeit hat der Autor durch seinen provokativen Text bekommen. Blechliesel Die geplante Obsoleszenz ist zur gleichen Zeit entstanden, wie die Massenproduktion und die Konsumgesellschaft. Produkte mit einer kürzeren Lebensdauer sind Teil eines ganzen Systems, das mit der industriellen Revolution einherging. Dank der Massenproduktion konnten Waren günstiger produziert werden und die Preise für den Verbraucher fielen. Doch war man sich bewusst, dass das Bedürfnis nach neuen Produkten endlich sein könnte. Die Hersteller suchten nacherfolgversprechenden Möglichkeiten, einem Ende des Kaufrausches vorzubeugen. Henry Ford, der Pionier der Fließbandproduktion, sah sich ebenfalls mit dieser Thematik konfrontiert. Seine Absicht war es, ein für den Durchschnittsverbrauchererschwingliches Auto zu produzieren. Der als zuverlässiges und langlebiges Einheitsmodell, in großen Stückzahlen hergestellte Fort T war ein durchschlagender Erfolg. Zwischenzeitlich war jedes zweite Auto, das vom Band lief, ein Ford T, auch bekannt als Tin Lizzy (dt. etwa Blechliesel). You can have it in any color as long as it's black. Henry Ford Durch die Fließbandproduktion konnte der Verkaufspreis damals von 850 $ auf 370 $ herabgesetzt werden. Um mit Ford mitzuhalten, entwickelte die Konkurrenz von General Motors eine völlig neue Strategie. Statt wie Ford ein Auto zu bauen, das robust und zuverlässig war, setzte man bei GM auf schickes Design und niedrigere Verkaufspreise. Der Plan ging auf, man erkannte, dass es ausreichte, Ford hinsichtlich des Designs zu übertreffen. So entwickelte GM das Konzept der Jahresmodelle mit wechselnden Formen, Farben und Größen. Der Verbraucher sollte dazu animiert werden, alle drei Jahre ein neues Auto zu kaufen. Bald empfanden die Konsumenten das Model Ford T als veraltet und überholt, 1927 wurde es vom Markt genommen. Ford wiederum übernahm die Strategie von GM und stelle ebenfalls jedes Jahr neue Modelle vor. In vielen Quellen wird eine bekannte Werbezeitschrift, die „Printers´ Ink“, aus dem Jahre 1928 mit folgenden Worten zitiert: “Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft“. Heute wird schon bei der Entwicklung von Produkten – sei es Hard- oder Software – das (un)natürliche Ableben mit eingeplant. Das nennt sich dann Produktlebenszyklus und da gehören eben auch Themen wie Haltbarkeit, Garantie, Nutzungsdauer, Reparatur und Recycling dazu. Brooks Stevens In den 50er Jahren wurde die Idee der geplanten Obsoleszenz in abgewandelter Form von dem Designer Brooks Stevens wieder aufgegriffen. Die Verbraucher sollten durch die geplante Obsoleszenz nicht zum Konsum genötigt, sondern verführt werden. Design und Marketing sollten beim Kunden das ständige Verlangen nach Neuem wecken, ganz im Gegensatz zu dem früheren Ansatz beste Produkte mit langer Haltbarkeit zu schaffen. Stevens wurde zum Apostel der geplanten Obsoleszenz. Er verstand darunter allerdings mehr, im Verbraucher das Verlangen nach etwas Neuem,... --- ### [K]eine Perle > Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - Published: 2024-04-01 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Haushalt, Haushaltshilfe, Kosten, Ordnung, Perle, Putzen, Putzfrau, Putzhilfe, Putzmann, Reinigungskraft „Warum habt ihr denn keine Putze? “ – Diese Frage habe ich mir tatsächlich schon anhören dürfen. Beide in Vollzeit berufstätig und mit Garten und Sport eigentlich schon genug ausgelastet. Dass ich nebenher auch noch stundenlang Texte verfasse, wissen die wenigsten.   Nicht, dass ich ein Geheimnis draus mache, aber es interessiert einfach keinen aus unserem direkten Umfeld, Deine Luxusprobleme will ich haben, mag sich der eine oder andere jetzt denken. Ich putze trotzdem selber, bzw. wir, denn der Mann putzt mit. Erstaunlicherweise scheint das bei manchen Menschen aber nicht mehr selbstverständlich zu sein. Die Gründe mögen unterschiedlich sein. Der eine putzt so ungern, dass er lieber mehr arbeitet, um jemand anderen dafür zu bezahlen. Andere schaffen es schlichtweg neben Vollzeitjob und Familie nicht mehr. Und wieder andere sind sich einfach zu fein dafür. Wie steht man selbst dazu, jemand anderen, fremden zu sich ins Haus zu lassen? Es erfordert ja auch eine Portion Vertrauen, wenn man nicht die ganze Zeit daneben stehen möchte. Und das wiederum wäre nun wirklich seltsam. Eine richtig gute, vertrauensvolle Putzhilfe wird ja auch liebevoll als Perle tituliert, wohl wegen ihres Seltenheitswerts. Den eingangs verwendeten Begriff „Putze“ würde ich selbst so ehrlichgesagt nicht verwenden, da ich ihn als abwertend empfinde. Die klassische Putzfrau mag in vielen Köpfen noch als Frau, vornehmlich mit Kittelschürze besetzt sein. Warum man nicht auch vom Putzmann spricht, fragt man sich spätestens, wenn einen ebendieser mit dem Staubsauger in den Feierabend drängelt. Den Kollegen, der im Büro dafür sorgt, dass alles blitzt und blinkt, darf ich allerdingt nicht einfach in den Kofferraum packen – nennt sich wohl Freiheitsberaubung und ist strafbar. Und ich fürchte, der Ehemann würde auch ein bisschen komisch gucken. Es bleibt also beim selber Putzen – die Frühlingssonne zeigt unerbittlich auf, was die winterliche Dunkelheit unter einem Mantel des Schweigens verborgen hat. Immerhin bin ich nicht alleine mit ohne anstehendem  Frühjahrsputz. Frau Hummel hat hier schon drüber geschrieben. Da saß ich schon an diesem (noch halben) Text und dachte nur „das passt ja“. Das es mich aber putztechnisch in den Fingern gejuckt hätte, wäre jetzt eiskalt gelogen. Da tipp ich lieber und ignoriere gekonnt (ja, ja, Übung macht den Meister) sämtliche Haushaltstätigkeiten. Eine professionelle Reinigungskraft würde hier wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Aber hygienisch rein muss es für mich nicht sein, hier leben schließlich Menschen. Das Zuhause ist weder Krankenhaus noch Museum. Also hygienisch ist schon mal nichts, dafür sauber genug für uns und Gäste lassen wir auch spontan eintreten. Bakterien, Kleinstlebewesen und Co. gibt’s bestimmt haufenweise, das will ich gar nicht so genau wissen. Und dieses übertriebene Getue mit Desinfektionsmitteln halte ich eh für ein modisches Unding, weder notwendig noch gesund. In und auf uns leben unzählige Mikroorganismen, die wir zum Leben brauchen. Ebenso hängt unsere Haut an ihrem natürlichen Schutzmantel. Allzu aggressive Reinigungsmittel sind da kontraproduktiv. Die Umwelt findet es auch nicht so prickelnd, was letztendlich so alles im Abfluss landet. Weniger ist mehr – wie bei so vielen Dingen auch beim Umgang mit Saubermachern. Manchem wäre das hier sicher nicht reinlich genug, dafür haben wir spitzenmäßige Abwehrkräfte. Und so schlimm kann es nicht sein, Gäste fühlen sich (angeblich und nach eigenen Aussagen) wohl und bewundern immer unsere Ordnung. Es gibt allerdings eine riesige Schwachstelle, die einfach nicht schönzureden sind. Bei unseren Fenstern könnte man meinen, dass wir übertrieben viel Wert auf unsere Privatsphäre legen. Die könnten wir wirklich häufiger putzen. Wir dachten allerdings, dass nochmal eine größere Ladung Dreck anfällt und haben es daher immer aufgeschoben. Der Dreck kommt noch, allerdings kommen die dazugehörigen Handwerker viel später, als erwartet. Doch wie gesagt, auch wenn es manchmal dauert, wir putzen lieber selbst. Nicht, weil wir das so unglaublich gerne tun, sondern weil wir 1. schlichtweg niemand Fremden im Haus haben wollen und 2. viel zu geizig sind. Denn wenn ich jemand anderem eine Arbeit übertragen würde, dann unbedingt zu fairen Bedingungen und da gehört ein anständiges Entgelt definitiv dazu. Sich zu freuen, weil man einen Blöden gefunden hat, der die eigene Bude zum Spottpreis zum Glänzen bringt und dazu womöglich noch ohne die erforderliche Versicherung, sagt viel über einen selbst aus. Manch einer kritisiert auch, dass es nicht in Ordnung sei, andere den eigenen Dreck wegputzen zu lassen. Dieselben Menschen gehen trotzdem nicht in die Restaurantküche, um ihr Geschirr selbst zu spülen. Und dann gibt es noch Menschen, die in Klärwerken arbeiten und sich dort um unser aller Dreck kümmern – die sind btw auch keine Fans von Aggro-Reinigern. Wer also Menschen, die sich das Putzen abnehmen lassen, vorwirft, dass sie sich zu fein für den eigenen Dreck wären, müsste sich (wie so oft) die Hintergründe und Umstände ansehen. Oft ist es auch einfach der Neid, der da ganz unverhohlen mitschwingt. Ich könnte auf so manche Tätigkeit im Haushalt auch liebend gerne verzichten und bin schon manchmal ein bisschen eifersüchtig, auf eine Freundin, die sich entsprechende Hilfe ins Haus geholt hat. Auf den Stress mit zwei Kindern zusätzlich zum Haushalt und Job kann ich allerdings gut verzichten. Doch Hilfe naht! Science-Fiction-Filme machen es vor, da putzt, scheuert und bohnert der intelligente Roboter. Was leider im Großen noch Zukunftsvision ist, übt sich zumindest im Kleinen schon an den ersten meist noch wackeligen Schritten. Elektrifizierte Putzhilfen aller Art sollen ganz automatisch für saubere Böden, reine Teppiche und streifenfreie Fenster sorgen. Ich bin noch kritisch doch auch das Automobil hatte damals seine Skeptiker. Die flammenden Loblieder bezüglich Staubsaugerroboter häufen sich. Vielleicht können die bodennahen Ufos ja sogar was. Und irgendwann wissen wir Menschen nicht mal mehr, wie man so einen ganz altmodischen Besen bedient. Ich bleibe begeisterter Anwender dieser einfachen historischen Putzutensilien. Der Mann bestand auf einen Akkusauger. Trotz meiner Vorbehalte (nicht noch so ein unnötiges Gerät) habe ich nachgegeben. Die Akkus vom Rasenmäher wollen ja auch im Winter genutzt werden. Sie passen zwar auch auf einige Elektrowerkzeuge aber so viel bauen wir nun auch wieder nicht. Aber dafür saugt der Herr nun regelmäßig, selbstständig und auch noch gerne! Nicht dass ich irgendwann noch sagen könnte,... --- ### Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet > Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - Published: 2024-03-25 - Modified: 2024-03-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Müll, Obsoleszenz, Recht auf Reparatur, Softwareobsoleszenz, Verfallsdatum, Verschleiß Eine Gesellschaft, in der man den Konsum künstlich anreizen muss, um die Produktion in Gang zu halten, ist auf Abfall und Vergeudung gegründet und gleicht einem Haus, das auf Sand gebaut ist. Dorothy L. Sayers in "Glaube oder Chaos" Über ein Thema, das es wert ist, aus der Schublade gezogen zu werden, habe ich vor Jahren mal im Rahmen einer Hausarbeit geschrieben. Es geht um geplante Obsoleszenz und obwohl mein Studium nun schon einige Jahre zurückliegt, ist das Thema immer noch aktuell. Da ich euch keine seitenlange Hausarbeit zumuten möchte, werde ich das ganze Thema in mundgerechte Häppchen packen. Das gibt mir nebenbei auch ein bisschen Zeit, um die einzelnen Kapitel auf ihre Aktualität zu überprüfen und ggf. anzupassen. Als allererstes – Achtung, Spoiler – schaue ich natürlich, ob die älteste Glühbirne der Welt in der Feuerwache Liverpool noch leuchtet  – und siehe da, sie glimmt tatsächlich noch unbeeindruckt vom Weltgeschehen vor sich hin. Doch starten wir mit einer Begriffsklärung. Obwohl wir tagtäglich von Produkten umgeben sind, die von geplanter Obsoleszenz betroffen sind, ist und diese oft gar nicht bewusst. Manch einem ist auch der Begriff selbst unbekannt und dass er etwas sperrig über die Lippen geht, ist den Verursachern sicher nicht unrecht. Das Wort Obsoleszenz stammt (wie sollte es auch anders sein) aus dem Lateinischen und lässt sich mit Veralterung übersetzen. Gebräuchlicher ist den meisten sicherlich das zugehörige Adjektiv ‚obsolet‘. Damit ist auch schnell klar, worum es sich bei geplanter Obsoleszenz dreht – und zwar um die Taktik, ein Produkt so zu konzipieren, dass es nach einer geplanten Zeit obsolet wird und ersetzt werden muss. Unter der geplanten Obsoleszenz versteht man das künstlich festgelegte Verfallsdatum eines Produktes. Wie das funktioniert? Vorkonstruierte Schwachstellen durch chemische Manipulationen oder minderwertige Materialien sorgen für vorausbestimmte Sollbruchstellen. Eingebaute Zähler, beispielsweise in Chips von Druckerpatronen mit einer vorbestimmten Zahl an Seiten, lassen diese ihr eigenes Ableben verkünden. Geeignetes Design kann ebenfalls bewirken, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, etwa durch Rillen, in denen sich Staub und Handschweiß gut absetzen, und damit gezielt die erwünschte Lebensdauer verkürzen. Hier liegt leider auch noch so ein obsoletes Teil Elektronikschrott herum. Das dauert immer, bis wir mal wieder an der Deponie vorbei kommen und wegen einer Handvoll Kabelreste und Schrauben fährt man da ja nicht extra hin. In diesem Fall ist es besonders ärgerlich, da es sich um eine voll funktionstüchtige Pulsuhr handelt. Wer an dieser Stelle am Sinn und Unsinn einer Pulsuhr zweifelt, darf gerne mal eine Runde mit meinem Mann laufen gehen. Da kommen dann so nette Kommentare von der Seitenlinie wie „Bewegungsunschärfe kommt bei dir aber nicht auf“. Mit Zahlen, Daten und Fakten konnte ich ihn aber davon überzeugen, dass mein hochroter Kopf nicht simuliert ist und ich nicht mit Sofapuls durch den Wald keuche. Zurück zum Elektromüll – der Akku schwächelt zwar schon und ließe sich – wie sollte es anders sein – natürlich nicht austauschen. Für eine Runde war er aber immer noch ausreichend. Weil aber der Hersteller sich zukünftig ganz auf Navigationsgeräte konzentrieren möchte, hat er jeglichen Support eingestellt. Das wäre ja noch verschmerzbar, doch der abgekündigte Support umfasst auch die Serverabschaltung. Und da das Interface lediglich serverbasiert über den Browser läuft, war´s das jetzt mit den Auswertungen. Klar, als Softwareentwickler könnte ich mir selbst eine Schnittstelle programmieren. Dafür müsste der Hersteller die Open-Source-Software ordnungsgemäß auf seiner Homepage zur Verfügung stellen. Macht er aber nicht, ich müsste jetzt das Streiten anfangen. Mal abgesehen davon, dass ich in meiner freien Zeit besseres zu tun habe und die voraussichtliche Restlebenserwartung des Akkus auch nicht gerade vielversprechend ist. Trotzdem wurmt es mich ganz schön, dass ein funktionierendes Gerät per Herstellerdefinition zu Schrott werden darf. Vom gleichen Hersteller hatte ich vor vielen Jahren ebenfalls ein Navi mit integrierter Freisprecheinrichtung – auch mit schwächelndem Akku, der Klassiker! Dank YouTube habe ich herausgefunden, unter welchem Aufkleber die Gehäuseschrauben versteckt waren. So stellt man sich das als nachhaltig agierender Verbraucher zwar nicht vor, aber immerhin konnte die Lebenszeit mit einem NoName-Ersatz exorbitant verlängert werden. Wer sein Handy länger als die vorgesehenen zwei Jahre nutzt, kommt durchaus schneller, als ihm lieb ist in den Genuss geplanter Obsoleszenz. Denn da wir uns mit immer mehr Funktionen immer abhängiger von unserem geliebten Hosentaschencomputer machen, ist es immer nur eine Frage der Zeit, bis die eine oder andere lebenswichtige App nicht mehr mit dem abgekündigten Uraltbetriebssystem kompatibel ist. Bei mir war es das Onlinebanking, das auf dem voll funktionstüchtigen Mobiltelefon aufgrund sehr alter Technik einfach nicht funktioniert hatte. Doch so leicht wollte ich das Gerät damals nicht aufgeben – ich hatte die Rechnung allerdings ohne all die anderen App-Programmierer gemacht, die Abwärtskompatibilität nicht als Verbraucherfreundliche Notwendigkeit angesehen haben. Das Ersatzgerät funktioniert glücklicherweise immer noch einwandfrei. Daumen drücken, dass das so bleibt! Was sich auch langsam verdächtig anfühlt, ist dass der Laptop mit jedem Update langsamer wird. Natürlich hilft es, im Zweifel einfach mal den ganzen Rechner neu aufzusetzen. Aber auch das kann schon mal zur Geduldsprobe werden. Im Gegensatz zur guten alten Zeit, als man einfach die CD mit dem jungfräulichen Betriebssystem ins Laufwerk geschoben hat, funktioniert das heute meist über den Download einer Installationsdatei. Das ist super einfach – solange man die Lizenz und vor allem die Windows-Anmeldedaten zur Hand hat. Das man letztere mittlerweile benötigt, kam bei der letzten Neuinstallation überraschend. War kurz stressig, aber dann lief die Kiste wieder. Das ist jetzt aber schon wieder 2-3 Jahre her und wir sind wieder so weit, dass ich erst den Rechner hochfahre und dann Kaffee mache... Das nächste Sicherheitsupdate kommt bestimmt – ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Bei all den Ärgernissen gibt es doch einen Lichtblick. Das Europäische Parlament und der Rat haben sich auf die von der EU-Kommission vorgeschlagenen neue Regeln für das Recht auf Reparatur geeinigt. Damit besteht Aussicht auf Besserung, Akkus müssen wieder ersetzbar, Bauteile austauschbar sein. Besser spät als nie! Ob sich dadurch die Wegwerfmentalität vieler Verbraucher ebenfalls verbessert, bleibt zu hoffen. Für meinen Teil ziehe ich zumindest die Konsequenz, dass der Navi-Hersteller, der geplant obsolete Pulsuhren verkauft,... --- ### Klassentreffen > Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - Published: 2024-03-18 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzwissen, ich habe fertig, Klassentreffen, Schulden-Challenge, Steuererklärung, TikTok Lange, sehr lange ist es her, dass wir alle die Schulbank gedrückt haben. Und genauso lange ist es her, dass wir uns alle gesehen haben. Ein Teil in alle Welt verstreut, allesamt mitten im eigenen Leben eingebunden. Und dann laufen sich zwei in der alten Heimatstadt über den Weg und stellen fest, dass es ja jetzt 25 Jahre sind – ein Jubiläum und damit eigentlich ein schöner Anlass, mal die ganze Klasse zusammenzutrommeln. Nach so langer Zeit ist es eine ganz schöne Herausforderung, überhaupt erst mal wieder in Kontakt zu kommen. Die meisten von uns haben sich tatsächlich direkt nach dem Schulabschluss aus den Augen verloren. Ich kann mich da nicht ausnehmen, hatte sich mein Freundeskreis doch schon vorm Abschlussjahr immer weiter verschoben. Die Interessen waren eben unterschiedlich und außerhalb der Schule lief man sich nicht über den Weg. Ich glaube, die Clubs, in denen ich mich gerne aufgehalten habe (laut, dunkel, verraucht, böser Metal), waren ein ganz winzig kleines bisschen verrufen. Zumindest habe ich mich sehr über die Anekdote amüsiert, die einer der ehemaligen Klassenkameraden erzählt hat. Er ist mit seinen weißen Jeans damals nämlich an den Türstehern gescheitert, kein Eintritt für Popper. Dass ich da fast alle meine Wochenenden verbracht habe, wusste gar keiner. Wir hätten wohl beide ganz schön gestaunt, wenn wir uns da an dem Abend tatsächlich über den Weg gelaufen wären. Nun könnte man natürlich und zu Recht sagen, was interessieren einen diese Leute nach so langer Zeit eigentlich noch. Vor allem, wenn man eh nicht viel gemeinsam hatte – mal abgesehen vom gemeinsamen Feindbild Schule. Tja, ein gemeinsamer Feind schweißt zusammen aber lassen wir die Ironie mal beiseite. Immerhin haben wir einige lustige (Schul-)Stunden nebeneinander gesessen, spektakuläre Partys gefeiert (zum Glück damals ohne Handy-Beweisfotos) und einiges zusammen erlebt. Und alleine die Tatsache, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, mich zu finden und die Suche dann auch noch von Erfolg gekrönt war, hat mich dann doch ein bisschen gerührt. Und so war das Wiedersehen überraschend schön und herzlich. Wir haben uns alle erstaunlicherweise weniger verändert, als erwartet. Äußerlich ein bisschen reifer, mehr (Lach-)Falten, weniger Haare. Aber wenn man dann die Gestik oder das Lachen wieder erlebt, fühlt man sich glatt in die gute alte Zeit zurückversetzt. Natürlich schwelgt man neben den selbstverständlichen „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ Status Updates in Erinnerungen. Wobei das gegenseitige „auf Stand bringen“ erfreulicherweise nicht in einem „wer hat den Längsten“-Wettbewerb ausgeartet ist. Im Gegenteil, es war superspannend, was für Lebensläufe sich da ergeben hatten. Selbstverständlich werden auch uralte Geschichten wieder aufgewärmt, einiges ist in Vergessenheit geraten, anderes wohlweislich verdrängt. Wie gesagt, es war ein Segen, dass wir noch ohne die Angst leben konnten, jegliche Verfehlung am nächsten Morgen im Netz vorfinden zu müssen. Und es ist schon erstaunlich, wie viele Erinnerungen das gemeinsame Schwelgen in der Vergangenheit viele Erinnerungen zu Tage fördert. Klar waren auch die damaligen Lehrer und Fächer ein Thema. Und in Anbetracht dessen, dass einige dieselben Lücken im Lehrplan nun beim eigenen Nachwuchs sehen, ging es auch um finanzielle Bildung. Das ist nach wie vor ein einziges riesiges Defizit in den meisten Schulen. Kaum einen von uns hat Integralrechnung, Gedichtinterpretation oder das Wissen über auf den Tag genaue Geschichtsdaten im Leben weitergebracht. Was uns hingegen wirklich interessiert hätte, wäre die aktuelle Politik gewesen. Für die war allerdings nur vergleichsweise wenig Zeit vorgesehen und der Bezug zum eigenen Leben hat völlig gefehlt. Und natürlich das Thema Finanzen. So ganz profane Dinge, wie die Erstellung eines Finanzplanes oder wie eine Steuererklärung funktioniert, waren für uns völlig fremd als wir mit Anfang 20 unser Abschlusszeugnis in die Hand gedrückt bekamen. Einige Mitschüler haben damals einen längeren Schüleraustausch mit einer Schule in den USA teilgenommen. Die haben an der dortigen High-School eine Hochzeitsplanung machen müssen. Was im ersten Moment etwas skurril klingt, hatte aber einen ganz sinnvollen Hintergrund. Es ging nämlich um Finanzplanung, Budget, Kredit und Schulden. Und auch, wenn die Aufgabenstellung ein bisschen realitätsfern scheint, hätten sich die Klassenkameraden genau so etwas (vielleicht mit einem anderen Thema) auch im hiesigen Unterricht gewünscht. Nach wie vor liegt die Verantwortung für die eigene finanzielle Bildung nicht beim deutschen Schulsystem, sondern in der Hand jeden einzelnen. Dabei kann längst nicht jeder von den gleichen guten Voraussetzungen profitieren, das ist ja auch in anderen Bereichen nichts Neues. Trotz eines wachsenden Konsens darüber, wie wichtig es ist, frühzeitig über Geld und finanzielle Angelegenheiten zu lernen, wird dieser Aspekt im Lehrplan konsequent vernachlässigt. Wer Glück hat, bekommt schon im Elternhaus einiges mit auf den Weg. Andere beschäftigen sich aus eigenem Antrieb (oft eher zu spät als zu früh) mit dem Thema und informieren sich über Literatur und Blogs selbstständig. Und dann gibt es welche, die überhaupt keinen Bezug dazu haben. Das kann funktionieren, solange man nicht über seine Verhältnisse lebt. Bedenklich ist allerdings, das sogenannte „Buy Now, Pay Later“-Anbieter genau dazu verführen. Das treibt dann so seltsame Blüten wie die TikTok-Schulden-Challenge, bei der sich die Teilnehmer mit ihren astronomisch hohen roten Zahlen überbieten. Der Bezug zum Geld scheint manchen völlig abhanden gekommen zu sein. Da fragt man sich schon, warum ein Thema, das so einen nachhaltigen Einfluss auf das zukünftige Leben hat, immer noch so anhaltend ignoriert wird. Bei unserem Klassentreffen waren wir uns zumindest einig, dass wir uns einen stärkeren Fokus auf die Themen Geld und Finanzen gewünscht hätten. Schon alleine, um Vorurteile gegenüber Aktien und Co. abzubauen, über Investitionsmöglichkeiten und Fehlinvestitionen aufzuklären und frühzeitig über das Thema Altersvorsorge nachzudenken. Alles in allem haben wir uns davon aber nicht den wunderschön organisierten Tag vermiesen lassen (an dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an die Organisatoren, wenn das auch wahrscheinlich keiner von ihnen liest) und treffen uns hoffentlich alle in spätestens weiteren 25 Jahren mit noch mehr Falten und noch weniger Haaren wieder. Was hättet ihr euch bezüglich Geld, Finanzen, Steuer und Co früher an Informationen gewünscht? Was gehört dringend in einen Lehrplan? Und wie habt ihr selbst all die wichtigen Dinge rund ums liebe Geld gelernt, welche Informationsquellen nutzt ihr? --- ### Helau - oder so ähnlich? > Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - Published: 2024-03-11 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Brötchen, Einfach, Fingerfood, Hefeteig, Party-Rezept, Rezept, Verpflegung, Vesper, Wandern Keine Sorge, ich habe mich jetzt nicht in der Jahreszeit geirrt und mir ist schon klar, dass wir Konfetti und Co gerade erst hinter uns gebracht haben. Die Überschrift war bei Konfetti-Brötchen einfach zu naheliegend, wobei sie sich eher als Begleitung zu allerlei Leckereien vom Grill eignen. Bis zur nächsten Grillsaison könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern. Einige werden jetzt energisch den Kopf schütteln, aber ich zähle mich definitiv nicht zur Fraktion der Wintergriller. Angrillen gerne, aber nur bei schönem Wetter und mindestens 20° über dem Gefrierpunkt. Wobei die letztens ungewöhnlich hohen Temperaturen eher auf einen frühen Startschuss hindeuten. Fingerfood, Beilage zum Grillen oder Mitbringsel für Partys Letzteres war auch der Anlass, bei dem die Konfetti-Brötchen das Licht der Welt erblickt haben. Wir waren zu Sylvester zum Raclette eingeladen. Auf die Frage, ob wir etwas mitbringen sollen, kam der Wunsch nach Brot. Nun wissen Raclette-Erfahrene ja, dass sich der Tisch bei solchen Gelegenheiten gerne mal biegt unter der Last der vielen verschiedenen Köstlichkeiten. Und am Ende essen alle noch tagelang Reste. Da braucht es nicht auch noch das klassische Baguette, das eh keiner isst.   Aber gut, wenn Brot gewünscht wird, kümmere ich mich drum. Ich habe mich also entschieden, frische Brötchen zu backen, ich hatte ja Zeit und es sollte schon was Besonderes sein. Und dann hat sich die Sache irgendwie verselbstständigt... ich weiß auch nicht, wie. Ein bisschen mehr Aroma sollte die Brötchen etwas pimpen, also habe ich gewürfelte Zwiebeln gebraten. Da hat sich dann aus unerfindlichen Gründen noch ein kleines Päckchen Speck (natürlich Bio) in die Pfanne verirrt. Alles zusammen wird einfach mit dem Teig verknetet und zu kleinen Brötchen geformt. Kurz vor Ende der Backzeit hatte ich plötzlich Käse in der Hand. Ein bisschen über die Brötchen gerieben gibt nicht nur dem Aroma, sondern auch der Optik nochmal das gewisse Extra. Der Duft hat sogar den Mann frühzeitig hinterm Ofen vorgelockt. So überpünktlich waren wir selten bei Essenseinladungen, da hat wohl jemand Hunger bekommen. Und letztendlich kamen die Brötchen so gut an, dass gerade mal ein winziger Rest fürs Frühstück übrig geblieben ist – von wegen, man kann tagelang davon zehren. Und nachdem das Experiment derartige Begeisterungsstürme ausgelöst hat, habe ich natürlich nochmal eine neue Variante nachgebacken. Da im Gegensatz zu gewöhnlichen Vesperbroten der Belag quasi schon in den Teig eingearbeitet ist, eignen sich die kleinen Brötchen perfekt als Verpflegung für Wanderungen. Und je nach Vorliebe bzw. was der Schrank halt gerade her gibt, können sie auch immer wieder abgewandelt werden. Konfetti-Brötchen Rezept  500 g Mehl (ich nehme Dinkel 630) 1 Päckchen frische Hefe Ganz wenig warmes Wasser 1 Teelöffel Salz 1 Teelöffel Zucker (Futter für die Hefe) Und dann ganz nach Belieben bzw. was die Vorräte halt gerade so hergeben: Zwiebel (gebraten ist aromatische, roh war aber auch lecker) Oliven (grün und klein geschnitten) Getrocknete Tomaten Kräuter (da greife ich gerne auf unsere Eigenmischung zurück) Speck (da braucht man nicht viel, kein Grund also, nicht auf´s Tierwohl zu achten) Mais Käse (innen oder obendrauf) Alles im trockenen Zustand in einer großen Schüssel vermengen. Dann nach und nach etwas warmes Wasser dazugeben und von Hand verkneten. Lieber mit wenig Wasser anfangen, der Teig soll am Ende schön elastisch werden und nicht an den Fingern kleben. Dann kleine Kugeln (ca. 4 cm Durchmesser) formen und mit etwa 1 cm Abstand auf ein Backblech legen. Der Teig muss nun in Ruhe an einem kuscheligen Ort etwa eine Stunde aufgehen. Dabei ist für die Brötchen Gruppenkuscheln angesagt, am besten unter einem Küchentuch. Dank Hefe auf Kuschelkurs Die Brötchen dann bei ca. 170 Grad 20 Minuten backen. Kurz vor Ende kann man noch etwas Käse drüber reiben. Umso bunter der Inhalt, umso eher werden die Brötchen ihrem Namen gerecht. Ich backe sie mittlerweile regelmäßig, wenn wir wandern gehen. Früher hat es ganz viel Überredungskunst gebraucht, um meinen Mann auch nur für einen längeren Spaziergang zu motivieren. Sport an sich ist kein Problem aber das soll bitteschön schnell und effizient gehen. Mit Verpflegung im Rucksack hat er nun aber Blut geleckt und lässt sich gerne auch mal auf längere Entdeckungstouren ein. Da reicht mittlerweile auch schon die Andeutung, ich könnte ja auch ohne ihn gehen. Einen schönen Tag draußen will er sich dann aber auch nicht entgehen lassen (er könnte ja was verpassen) und da steht er dann ganz schnell bereit. Zumindest die Strecke für die nächste Wanderung habe ich mir schon zurecht gelegt. Die alte Thermoskanne ist auch wieder dicht, dem Tee sind die Beulen in der Kanne egal. Und spätestens zum nächsten langen Wochenende – wenn es nicht gerade Katzen regnet – können wir dann wieder mit einem gut gepackten Rucksack auf Tour gehen. Vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, was sich gut als Konfetti eignen würde. --- ### Ein Buch, das Lachfältchen zaubert > "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - Published: 2024-03-04 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/ - Kategorien: Haus und Garten, Kooperation, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Buchtipp, Martina Pahr, Nur die Wühlmaus war Zeuge, Rezension, Schrebergartenkrimi Werbung – Rezensionsexemplar Ganz selten erreichen mit Anfragen bezüglich der Veröffentlichung von Werbebeiträgen. Natürlich mit unpersönlicher Ansprache und gerne mit dem wenig dezenten Hinweis, dass der Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet sein soll. Ja, ist klar? ! Sowas ignoriere ich geflissentlich, wobei ich schon neugierig wäre, was da in den Köpfen vorgeht. Ist das echt ein gängiges Vorgehen, macht das jemand? Oder wird man quasi mit Geld gelockt, gegen geltendes Recht zu verstoßen und dann hinterher (von denselben Hintermännern) verklagt? Gier frisst Hirn, ist ja nichts Neues. Aber dann landete dann eine Anfrage ganz anderer Art in meinem Postfach. Und zwar eine ganz liebe Mail von der Autorin Martina Pahr mit dem Betreff „Nur die Wühlmaus war Zeuge“. Uns verbinde doch die Liebe zum Gärtnern als auch zum Lesen. Sie hat mir angeboten, ihren neuen Gartenkrimi zu lesen, und hier ein paar Zeilen dazu zu veröffentlichen. Natürlich wird hier jede Mail erst mal auf Herz und Nieren überprüft. Wer ist der unbekannte Absender und dann auch noch ein Anhang – hochgefährlich. Einige von euch kennen vielleicht die Sicherheitsschulungen seitens umsichtiger IT-Abteilungen. Und wenn man selbst mal in einem von einem Cyber-Angriff betroffenen Unternehmen gearbeitet hat, wird man umso aufmerksamer. Das war kein Spaß damals! Aber siehe da, es war nichts Verdächtiges zu finden. Martina Pahr schreibt einen sehr lesenswerten besten Blog der Welt und auch vor der Wühlmaus muss man sich nicht fürchten. Der Anhang entpuppte sich als Leseprobe,  die schon mit den ersten Zeilen Lust auf mehr macht. Das sie mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung stellen möchte, fühlt sich also für mich eher nach einem Lottogewinn an! Martina Pahr schreibt über sich selbst:  Seit fünf Jahren bin ich stolze Schrebergärtnerin und habe mir in der Zeit - meist durch die Methode „Try & Error“- einiges an Erfahrung aneignen können. Ich weiß, welche Abenteuer man als Gartenanfänger erlebt - und dass man manche Fehler einfach selbst machen muss ;-) Meine Interessen liegen aktuell auf Bokashi, Mikroklee und Beeren satt.   Im Garten ist mir der Weg zur Ernte wichtiger als die Ernte selbst. Bei meinem Krimi ist das anders: Der soll viele Leser:innen „ernten“. Für mich ist ein Buch dann vielversprechend, wenn ich schon bei den ersten Seiten laut auflachen muss. Das gelingt Martina Pahr mit Leichtigkeit. Innerhalb weniger Sätze habe ich mich bereits in ihren schwarzhumorigen Schreibstil verliebt und kaum hatte ich das Buch in den Händen, hab ich mich damit so schnell wie möglich im Lesesessel verkrochen. Auch wenn das dann gar nicht so schnell ging, wie geplant. Statt versprochenem grauen Winterregen gab es unverhofft strahlenden Sonnenschein. Da muss man natürlich in den Garten, keine Frage! Aber die noch kurzen Tage lassen einem ja genug Zeit zum Lesen. Und auch, wenn wir gerade fleißig am Umgraben sind und ein neues Beet anlege – eine Inspiration, um unliebsame Mitmenschen verschwinden zu lassen, suchen wir nicht. Versprochen! Als Valentina in ihrem neuen Schrebergarten einen Teich anlegen will, gräbt sie dabei den Vorbesitzer ihrer Parzelle aus – ermordet. An Verdächtigen für die Tat mangelt es nicht: Alt-Hippie Jo, der hinterm Kirschlorbeer Marihuana anbaut, Senta, einst die »Uschi Obermaier der Anlage«, samt ihrem devoten Ehemann oder Konrad und Lisa alias »Maultäschle und Meerschweinle«, das blitzsaubere Paaraus dem Schwabenland. Und das sind längst nicht alle. Zum Glück erhält Valentina Unterstützung von ihrer betagten Nachbarin Friedl, die sich als wahrer Schrebergarten-Sherlock erweist. Denn der zweite Mord lässt nicht lange auf sich warten. Die Münchner Autorin Martina Pahr nimmt sich in ihrem Krimi »Nur die Wühlmaus war Zeuge« den faszinierenden Mikrokosmos Schrebergarten vor: Hier treffen Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und im Leben abseits von Laube und Beet mit hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Berührungspunkte hätten. Die Gartenkolonie aber bringt sie alle zusammen und schafft einen gemeinsamen Raum, der eine Verbunden- und Vertrautheit bietet,die so nirgendwo anders entstehen könnte. Und beim gemütlichen Beisammensein erfährt man manchmal Geheimnisse von seinen Nachbarn, die düsterer sind, als man je für möglich gehalten hätte! Auch in der Kleingartenanlage von Protagonistin Valentina lauern offenbar Mord und Totschlag: Sie schaufelt beim Anlegen eines Teiches doch glatt eine Leiche frei! Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Barbara Nachtigall, genannt »die Lerche«, und Friedl, einer scharfsinnigen alten Dame mit spitzer Zunge, macht sie sich an die Nachforschungen zwischen dichten Hecken. Der Tote war äußerst beliebt. Warum wurde er Opfer eines Mordes? Neu-Gärtnerin Valentina trifft auf schräge und einzigartige Charaktere, die alle herrlich schrullige Eigenheiten haben, und gräbt mehr als nur eine Überraschung aus. Besonders unterhaltsam ist Friedl, die sich vor allem durch Hartnäckigkeit hervortut, durch nichts ins Bockshorn jagen lässt und manchmal für das Empfinden einiger etwas zu direkt ist. Das Highlight des Krimis sind die konspirativen Treffen der drei Hobbyermittlerinnen bei Kaffee, Kuchen und Gin, bei denen die neuesten Erkenntnisse diskutiert werden: Die Dialoge sind so voller Leben, charmant und mitreißend, dass man das Gefühl hat, zwischen Obstbäumen und Gemüsebeeten mit am Tisch zu sitzen. Martina Pahr, die in München selbst einen Schrebergarten besitzt, trifft direktins Schwarze und voll ins Herz! Verlagstext Ich entdecke beim Lesen erstaunlich viele Parallelen zwischen Valentina und mir. Bei einigen Beschreibungen fühle ich mich regelrecht ertappt. Hat mich da etwa jemand beobachtet, wie ich mit einer winzigen Gartenschere versucht habe, einem Brombeerinferno Einhalt zu gebieten? Zumindest unser Nachbar hat sich beim Anblick der Gartenneulinge damals sicher königlich amüsiert. Wie in Valentinas Schrebergarten, stehen auch hier die Nachbarn stets mit Rat und Tat am Gartenzaun. Das scheint wohl ein nicht ungewöhnliches Phänomen zu sein. Auf jeden Fall gibt es eine große Ähnlichkeit zwischen Landleben und Kleingartenanlage. Wer weiß, welche Leichen in den hiesigen Gemüsebeeten vergraben sind... Was offenbar auch allgemeingültig für Gartenliebhaber ist: Mit ein paar Quadratmetern Grün fühlt man sich jäh als Großgrundbesitzer. In der Gärtnerei kann man schon mal eskalieren, da ist es gut, mit Budget und Einkaufsliste vorbereitet zu sein – und vor allem, genau zu wissen, wie viel man denn überhaupt transportieren kann... Ja, man geht oft mit dem Ziel zu Arbeiten in den Garten – und klönt dann lieber mit den Nachbarn. Das... --- ### Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch > Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - Published: 2024-02-26 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Haushaltsbuch, Haushaltsumfrage, Sparen, Statista, Statistik, Statistisches Bundesamt Seit einigen Jahren führe ich nun schon regelmäßig und gewissenhaft mein Haushaltsbuch. Was sich mittlerweile als Routine eingespielt hat, war anfangs ungewohnt hatte aber relativ schnell einen großen Effekt auf meine eigene Einstellung zu Geld. Da ich das zu Begin jeden Monats schon auf verschiedene Töpfe und Rücklagenkonten verteile, hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, die Euros würden mir nur so zwischen den Fingern zerrinnen. Ist aber gar nicht so extrem, wie es sich anfühlte. Dafür gab es aber einiges an Potential an unerwarteten Stellen, Kleinvieh macht viel Mist. Ein morgentlicher Abstecher zum Bäcker ist heute luxuriöse Ausnahme, ebenso wie neue Malfarben für Gesicht und Nägel. Nachdem ich mir zufällig mal die Summen der letzten Jahre angesehen habe, fallen Januar und Februar regelmäßig auf. Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund sind das die Monate, in denen ich immer am wenigsten Ausgaben habe (klar, Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich würde es ja auf einen Shopping-Überdruss nach dem Weihnachtstrubel zurückführen – wenn ich da wie eine Blöde shoppen würde. Tue ich aber nicht, also fällt die Erklärung flach. Gute Vorsätze sind es auch nicht. Nicht nur, dass ich keine habe. Ich meide es sogar ganz bewusst, mich Trends wie dem Dry-January, dem Veganuary oder einem Kauf-nix-Monat anzuschließen. Mein innerer Rebell mag Verbote nämlich gar nicht und bei so zeitlich begrenzten Aktionen eskalieren viele hinterher umso mehr. Man hat ja schließlich einiges aufzuholen! Als Initialzündung ist das für den einen oder anderen sicher motivierend. Als zeitlich begrenzte Verhaltensänderung halte ich sowas für ziemlich nutzlos. Warum sich selbst kasteien, wenn man danach in alte Muster zurück fällt? ! Eine für mich plausible Erklärung für die geringen Ausgaben im Januar wäre vielleicht die Jahreszeit. Man verfällt sozusagen in die konsumtechnische Winterstarre. Und obwohl die Tage langsam wieder länger werden, hält die einsetzende Frühjahrsmüdigkeit den einen oder anderen eventuell vom Geld ausgeben ab.   Aber müder als sonst fühle ich mich eigentlich auch nicht. Ich kann mir allerdings Schöneres vorstellen, als bei eisigem Wind und Regen durch die Shoppingmeilen der Innenstädte zu tigern. Alternativ könnte man ja auch im nächstbesten Einkaufszentrum so völlig unbeeindruckt von den Jahreszeiten bummeln. Aber alleine die Vorstellung in voller Wintermontur so einen Konsumtempel zu betreten, löst bei mir schon Schweißausbrüche aus. Ich kann jetzt aber auch nicht behaupten, dass ich zu anderen Jahreszeiten lieber bummeln gehe. Im Gegenteil, grundsätzlich ist so ein Shopping-Marathon für mich eher Horrorvorstellung und es kommt eher selten vor, dass ich entspannt durch diverse Läden streife. Lieber bin ich im Wald unterwegs, vor allem, da wir jetzt mitten in einer Wanderkarte wohnen. Spaziergänge und Wanderungen schlagen kostentechnisch mit unschlagbaren NULL Euro zu buche. Nur die Schuhe beginnen mir Sorgen zu machen – und sorgen damit gleich dafür, dass sich das Muster der im Frühjahr ansteigenden Ausgaben bestätigt. Noch so ein Null-Euro-Hobby ist das Lesen. Ich mag Abwechslung und tausche daher ungemein gerne die gelesenen Schmöker am Bücherschrank gegen Unbekanntes. Da war so manches Buch ein unerwarteter Glücksgriff. Trotzdem pflege ich einen Wunschzettel mit Titeln, die auf meiner stets wachsenden Leseliste stehen. Was sich sonst noch so aus meinen Aufzeichnungen im Haushaltsbuch herauslesen lässt ist, dass man während Hausbau und Umzug nicht nur gefühlt ständig irgendwas braucht. Tatsächlich waren die Ausgaben auch schwarz auf weiß höher als in „normalen“ Jahren. Zugegeben ist das eine wenig überraschende Erkenntnis. Spektakulär war da schon eher, dass ich innerhalb des selbst gesetzten Budgets geblieben bin. So ein Häuschen braucht ja schon einige Accessoires – von Regenfass bis Fußabstreifer – da kommt einiges zusammen. Der Garten steht dem in nichts nach, versucht mal, ohne Spaten ein Pflanzloch zu graben. Bei all den Zusatzausgaben wäre ein Lottogewinn echt mal hilfreich. Doch selbst der Weltfrieden ist wahrscheinlicher und so sagt man zu einem vermeidlich leicht verdienten Taschengeld natürlich nicht nein. Als Hanna auf ihrem Blog über die Aktion des statistischen Bundesamtes geschrieben hat, bei der man mal eben für dreimonatige Dokumentieren der Ausgaben einen Hunni bekommen kann, hab ich mich also gleich für EVS 2023 beworben. Haushaltsbuch führe ich eh, dachte ich. Dass die Eingabemaske mich hin und wieder an den Rande eines Nervenzusammenbruchs gebracht hat, war allerdings in der Rechnung nicht berücksichtigt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir den Aufwand nochmal geben würde. Das ist echt hart verdientes Geld und mit dem, der sich die Seite erdacht hat, würde ich gerne mal ein ernstes Wörtchen über Kundenanforderungen und gute Programmierung sprechen. Ob bei all den Datensammlungen am Ende auch wirklich hilfreiche Erkenntnisse generiert werden, ist für mich fraglich. Denn was ein Haushalt zum Leben braucht ist eben sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. So komplexe Zusammenhänge in eine einfache Statistik zu packen, liefert wahrscheinlich ebenso oberflächliche Aussagen wie meine rudimentäre Auswertung meiner Ausgaben über die Monate. Um genau zu verstehen, welche Mechanismen und Ursachen hinter den Werten stehen, müsste man tief einsteigen. Für alle, die das gerne mal selbst ausprobieren möchten, gibt es auch schon eine Nachfolge-Aktion. Hier kann jeder, der gerne aus dem Nähkästchen Haushaltsbuch plaudert, für die einmonatige Dokumentation seiner Ausgaben 70,- Euro verdienen. Ich würde allerdings nicht behaupten, dass sich der Aufwand lohnt und man muss schon eine ganze Menge Daten preisgeben für vergleichsweise kleines Geld. Da finde ich die Erkenntnisse auf dem Haushaltsbuch schon hilfreicher und interessanter. Wer da ein paar unnötige Luxusausgaben identifiziert, spart mit Sicherheit mehr. Aber es heißt ja so schön, dass Kleinvieh auch Mist macht. Wenn nur genug zusammen kommt, ist der Misthaufen am Ende ganz ansehnlich. --- ### Altern im Blindflug > Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - Published: 2024-02-19 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Auto, Brille, Fahrerlaubnis, Fahrsicherheitstraining, Fahrtauglichkeit, Führerschein abgeben, Kurzsichtig, Straßenverkehr Wir werden älter – alle! Daran ist jetzt erst mal nichts Verwerfliches. Verwerflich ist es nur, wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Die einzige Alternative dazu wäre, jung zu sterben. Aber diese Option scheint mir nicht wirklich erstrebenswert. Die Kosmetikindustrie freut sich ja sehr, dass wir das mit dem Älterwerden nicht so einfach akzeptieren können. Wir können uns also mit allerhand Spachtelmasse aufhübschen und uns einreden, dass sich Falten einfach wegcremen lassen. Vor manch anderen Alterserscheinungen kann man nicht so einfach die Augen verschließen. Sonst rennen wir sehenden Auges in Verderben. Bzw. eher blinden Auges, denn die Sehkraft schwindet im Alter gerne mal. Wer jetzt keinen so großen Wert darauf legt, die Welt in ihrer vollen Pracht zu sehen, kann ja seiner Eitelkeit frönen. Manchmal ist es vielleicht besser, wenn man nur einen verschwommenen Blick auf die harte Realität hat (sieht man schon die eigenen Falten nicht). Allerdings hat so ein Blindflug durchs Leben einige nicht unerhebliche Nebenwirkungen. Oft merkt man nicht einmal, dass sich die Sehkraft so langsam verabschiedet. Das ist ja für gewöhnlich ein schleichender Prozess. Man kann es also auch lange ignorieren, bis man gegen eine Wand läuft. Besser ist es, vorher immer mal wieder den Realitäts-Check zu machen und sich ehrlich zu fragen, ob es wohl ok ist, wenn man Ortsschilder erst lesen kann, wenn man direkt davor steht. Da ich mir schon fürs Studium eine Brille zugelegt hatte, war ich mir über meine Kurzsichtigkeit durchaus im Klaren. Trotzdem war ich lange nicht beim Optiker, um mal wieder die Werte testen zu lassen. Pandemie und so, um Ausreden ist man ja nie verlegen. Und obwohl das mit den Ortsschildern noch ganz gut geklappt hat, waren nächtliche Fahrten anstrengend, vor allem bei Regen. Also hab ich mich doch mal in so ein Brillengeschäft gewagt und bin nun, wie erwartet Besitzerin eines neuen Accessoires. Die (mittlerweile nicht mehr ganz so) neue Brille überkompensiert zwar und ich kann damit im Nahbereich überhaupt nichts anfangen. Das ich beim Autofahren jetzt merklich zügiger und souveräner unterwegs bin, zeigt mir aber, dass ich viel zu lange gewartet habe, um meine Augen mal von der Fachfrau checken zu lassen. Bei der Auswahl des passenden Gestells hat sie mich anscheinend auch perfekt beraten – mein Mann findet mich mit Brille putzig. Und ich ihn hinreißend, wenn so kitschige Sachen zu mir sagt... Allerdings sehe ich jetzt das ganze ungeschminkte Elend, dass sich mittlerweile auf den Straßen abspielt. Ganz unabhängig von Talent oder Alter scheinen viele vom Verkehr überfordert. Da fahren Menschen quasi im Stehen um die Kurve, blinken links und fahren dann rechts, fahren konsequent immer und überall mindestens 10 km/h weniger, als erlaubt – und bringen damit ihre Mitmenschen völlig aus der Fassung. Die sind nämlich nicht alle mit Engelsgeduld gesegnet und können da schon mal die Nerven verlieren. In der Konsequenz starten sie halsbrecherische Überholmanöver, nur um der Situation irgendwie zu entkommen. Ganz besonders liebe ich auch die selbsternannten Verkehrserzieher, die absichtlich immer langsamer werden, wenn sie sich vom nachfolgenden Auto belästigt fühlen. Am Ende fragt keiner, wer wen zuerst provoziert hat. Jeder fühlt sich selbst im Recht und generell fahren ja eh alle wie die Bekloppten, außer man selbst. Kleine Anmerkung am Rande – wenn sich hinter einem eine lange Kolonne bildet, könnte man netterweise mal recht ran fahren die Mitmenschen vorbei lassen. Das blenden wir nämlich gerne aus, da sitzen Menschen in den anderen Autos und die wollen vielleicht auch irgendwo hin. Andersherum kann man bei Auswärtigen auch einfach mal ein Auge zudrücken, wenn sie verloren die Kreuzung blockieren, statt gleich die Hupe zu bemühen. Wir haben alle schon mal gepennt oder waren mal planlos in unbekannten Gefilden unterwegs. Ich selbst sitze ja neben einem Wahnsinnigen auf dem Beifahrersitz und das ist keine Übertreibung, der Gute ist schon sehr zügig unterwegs. Damit er die Grenzen seines Autos mal in einer sicheren Umgebung austesten konnte, hat er von mir vor einigen Jahren ein Fahrsicherheitstraining zum Geburtstag bekommen. Da kann man eben auch ohne Gefährdung des normalen Straßenverkehrs testen, wann es einem in der Kurve die Reifen lupft – Spoiler, mir ist vorher schon fast schlecht geworden. Ich kann gar nicht so schnell fahren, dass mein Auto den Bodenkontakt verliert. Seine erste Reaktion beim Auspacken seines Geschenks war Jubel, die zweite „du kommst aber mit“. Damit war mein Plan, mir das Geschehen aus sicherer Entfernung anzuschauen (natürlich mit Brille), hinfällig. Er hatte ja nicht Unrecht, so ein Training schadet nicht. Wenigstens das eigene Auto sollte man richtig gut kennen und einschätzen können, wie es sich hinsichtlich Bremsweg, Kurvenverhalten usw. verhält. In freier Wildbahn lässt sich das allerdings nicht so einfach ausprobieren und das wäre sicher auch keine gute Idee! ! ! Die Kosten für so ein Fahrsicherheitstraining hängen natürlich vom Veranstalter ab. Für Mitglieder von Automobilclubs gibt es teilweise spezielle Angebote und Rabatte. Wenn ich mir aber anschaue, was ich beispielsweise für Museumseintritte, Schwimmbadpreise oder Kino/Theater zu zahlen habe, relativiert sich das wieder. Vor allem, wenn man noch den Nutzen gegenrechnet. Wir haben pro Fahrer im eigenen PKW 110 Euro für ein ganztägiges Training auf einem Verkehrsübungsplatz gezahlt. Dafür gab´s ausreichend Gelegenheit, die eigenen Grenzen und die des Fahrzeugs in verschiedenen Situationen auszutesten. Dazu viele interessante Tipps und ganz großes Kino, wenn ein paar halbstarke Fahranfänger die Kontrolle  über ihr Auto verlieren und ein paar hübsche Pirouetten drehen. In der sicheren Umgebung des Übungsplatzes hat sowas glücklicherweise nur ein angekratztes Ego zur Folge. Was wir auch gelernt haben: Die meisten Fahrer sind zu zögerlich, deshalb gibt es mehr Auffahrunfälle, als nötig. Denn bei einer richtigen Vollbremsung schlägt das Bremspedal zurück – und unsereins nimmt dann gerne mal die Kraft raus. Nichts da, hier muss man volle Kanne aufs Pedal treten und das halt dann auch, bis die Karre steht. Fühlt sich in der Tat komisch an, wenn man das mal bewusst ausprobiert. Aber das Aha-Erlebnis zeigt, dass die wenigsten auf eine Vollbremsung richtig vorbereitet wären. Wie unterschiedlich der Bremsweg doch auf trockener und nasser Fahrbahn ist. Da wundert es einen nicht, wenn... --- ### Platz da! > Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - Published: 2024-02-12 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 1000 Dinge, Ausmisten, Challenge, Fastenzeit, Frühjahrsputz, Kauf-Diät, Konsum, Konsum-Diät, Konsumboykott, Minimalismus, Neujahrsvorsätze Neues Jahr, neues Glück, bzw. neue Challenge. Jetzt könnte man natürlich lästern, dass nur wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Andererseits nutzen nun mal viele die Energie und Motivation, die so ein Neustart/Neujahr mit sich bringt. Und so begegnen einem auch jetzt wieder vermehrt diverse „lebensverbessernde“ Mitmachaktionen. Soweit so bekannt, und doch ist es faszinierend, wie motivierend die gemeinsame Herausforderung sein kann. Beim einen oder anderen bewirkt so eine Challenge auch tatsächlich eine nachhaltige Verhaltensänderung. Das wäre ja das eigentliche Ziel. Nachdem nun also der Dry-January, der Veganuary oder was auch immer überstanden sein mag, steht auch schon wieder die Fastenzeit vor der Tür. Damit man nach dem einem Monat, in dem man wahlweise sportlich, vegan oder alkoholfrei durchs Leben gegangen ist nicht gleich wieder in den alten Trott zurückfällt. Und falls zwischen Konsumfasten und Handyfasten noch Energie übrig ist, kann man sich gleich dem anstehenden Frühjahrsputz widmen. Und damit man überhaupt putzen kann, müssen Schränke, Regale, Schubladen, Kellerräume und Dachböden erst mal leer geräumt werden! Und wer einmal Platz geschaffen und Überflüssiges reduziert hat, hat hoffentlich auch gelernt, wie viel einfacher die Dinge den Weg in unser Leben finden und wie viel schwieriger es ist, sie wieder loszuwerden. Vor allem, wenn man nicht einfach alles in den Müll wirft, sondern für alles, was noch zu gebrauchen ist, einen Abnehmer sucht. Vieles hat für uns einen emotionalen Wert, weswegen wir unsere abgelegten Dinge auch oft wertvoller einschätzen, als sie tatsächlich für andere sind. Und so liegt es dann nicht immer an der Undankbarkeit anderer, dass niemand unsere aussortierten Dinge übernehmen möchte. Wer schon mal einen geerbten Hausstand auflösen durfte, weiß, wie schwierig das ist. Und man hat eben auch meist nicht nur nicht den Platz für das fünfte Geschirrservice, sondern auch einfach keinen Bedarf. Und so stolpert man (mal wieder) über aufgewärmte Berichte über Menschen, die mit lediglich 100-300 Dingen durchs Leben gehen. Schätzungen zufolge besitzt ein deutscher Durchschnittshaushalt 10. 000 bis 15. 000 Gegenstände. In den USA sind es angeblich sogar unglaubliche 200. 000 Gegenstände, wobei bei solchen Zahlen wie immer die Aussage gilt „traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Doch selbst wenn es das Ziel dieser Angaben ist, uns mit astronomischen Zahlen zu schockieren und die Realität ganz anders aussieht, horten wir doch oft eine ganze Menge Krempel. Der notwendige Bedarf ist natürlich von verschiedenen Faktoren wie Wohnsituation, Haushaltsgröße, Einkommen und individuellen Vorlieben abhängig. Trotzdem fragen sich manche, wie viele Dinge man den wirklich braucht und ob es sich mit ein bisschen weniger nicht auch ein bisschen leichter leben ließe. Die fast schon zwanghafte Reduzierung auf so wenig Besitz wie möglich empfinde ich als völlig übertrieben. Da wird gezählt und ausgemistet, was das Zeug hält. Sportsachen werden mal mitgezählt, dann wieder nicht, Unterwäsche ebenso. Und Socken zählen natürlich als Paar. Wobei sowohl mein Mann als auch ich und auf jeweils eine Ausführung festgelegt haben und wenn dann einer kaputt ist, fliegt auch nur einer raus. Neue Paare finden sich dann schon wieder irgendwie zusammen. Wir müssten ja dann die einzelnen Socken zählen. 300 Gegenstände, das hört sich nach ganz schön wenig an! Also sind alle Socken eines! Und dann müssen erst mal 1000 Dinge raus! 1000 Dinge weniger, das hört sich nach ganz schön viel an. Da greifen wir doch gleich mal wieder die Socken auf, also doch alle einzeln. Die genaue Anzahl ist ja immer auch eine Frage des Schönrechnens Zählens. Für manch einen schein sich Minimalismus nach wie vor ausschließlich an der Menge der Besitztümer zu messen. Umso weniger ich habe, umso ein besserer Minimalist bin ich. Zum Glück gehen die meisten Menschen an solche Aktionen pragmatisch und mit gesundem Menschenverstand heran. Da geht es um die gemeinsame Motivation und Unterstützung und nicht darum, sich gegenseitig im Reduzieren zu übertreffen – um dann kurz darauf den freigewordenen Raum gleich wieder mit Dingen zu füllen. Ich hätte ehrlich gesagt gar keine Ahnung, wie viele Socken ich genau besitze. Und genauso wenig habe ich den restlichen Schrankinhalt durchgezählt. Ich weiß nur, dass ich bei mehr als 10 Tagen Urlaub vorm Packen unbedingt Wäsche waschen muss. Und kann auch sonst ganz genau sagen, welche Kleidungsstücke ich besitze. Ebenso dilettantisch bin ich beim Ausmisten unterwegs. Hätte ich nämlich zu Anfang des Jahres beim Sortieren des Papierkrams die einzelnen Blätter gezählt, hätte ich bestimmt glänzen können. Und dann noch die digitalen Unterlagen, das waren einige Dateien im Papierkorb. Aber in einem Zustand geistiger Umnachtung habe ich das alles wohl unter dem schwammigen Überbegriff Papierkram zusammengefasst und damit sage und schreibe nur eine einzige Sache ausgemistet – ich Anfänger! Und was ist mit Sachen, die sich quasi selbst aussortiert haben, darf ich mir die auch auf die Fahnen schreiben? Dann könnte ich den Bilderrahmen, der sich selbst in den Tod gestürzt hat, auch auf die Liste setzen – am besten zähle ich die fünf einzelnen Zettel darin gleich auch noch extra. Natürlich war der Absturz ein herber Verlust, immerhin hat uns das hübsche Ding viele Jahre angenehme Gesellschaft geleistet. Wir haben ganz betroffen eine Schweigeminute abgehalten, bevor wir die sterblichen Überreste in der Mülltonne feierlich beigesetzt haben. Ersetzt haben wir das gute Stück trotzdem nicht. Die freigewordene Fläche wird im Wechsel von verschiedenen Pflanzexperimenten bevölkert. Was überlebt, darf in den Garten umziehen. Demnächst versuche ich mich mal daran, Chilis vorzuziehen. Aber zurück zu dem, was ein durchschnittlicher Haushalt so alles hortet. Da kommen bestimmt schnell einige Dinge zusammen, die man bei näherer Betrachtung schon eine ganze Weile nicht mehr in der Hand hatte. Das könnte man jetzt einfach in die Tonne kloppen, aus den Augen, aus dem Sinn. Dann hat man auch gleich wieder richtig schön viel Platz für Neues. Ok, so kommt jeder irgendwann auf 1000 Dinge, aber der Teufel steckt im Detail, denn wir packen noch das kleine aber umso entscheidendere Wörtchen „weniger“ hintendran. Der Fokus liegt also nicht auf dem Ausmisten, es geht vielmehr darum, nicht ständig Neues anzusammeln. Der freigewordene Raum mag dafür verführerisch aussehen, der Sinn so einer Aktion wäre damit aber... --- ### Aus Versehen Selbstversorger > Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - Published: 2024-02-05 - Modified: 2024-01-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Garten, Gewürze, Grünzeug, Kräuter, Minimalismus, Selbstversorger, Sparen Ich hasse es ja, wenn beim Einkaufen dubiose Gewürzmischungen im Einkaufskorb landen. Manchmal kann ich meinen Mann nicht davon abhalten, gerade wenn es „China-Gewürz“ geht, so ein All-In-One-Döschen zu erstehen. Aber immerhin schaut er sich mittlerweile die Inhaltsstoffe genau an – sofern er seine Lesebrille dabei hat – und solange anderes nicht aufgebraucht ist, gibt’s auch nichts Neues. Und wir reden hier nicht von einem anständigen Curry-Pulver, auch wenn sich hier ebenfalls manche Abgründe auftun. So sehr ich also Gewürzmischungen meide, so sehr liebe ich Kräuter und Gewürze. Das Gewürzregal ist bei uns gut sortiert, wenn auch nichts Exotisches dabei ist. Alles bodenständiges Grünzeug, das wir auch häufig verwenden – genauer gesagt sehr häufig. Weswegen ich auch beim Einkaufen immer mal eine Träne verdrücke, denn gute Gewürze sind nicht billig. Aber Verzichten ist keine Option, gutes Essen macht einfach mehr Spaß, als eine Tomatensoße, die nach eingeschlafenen Füßen schmeckt. Ich wünschte, ihr könntet das riechen! Dabei mussten wir uns bisher mit getrockneten Kräutern zufrieden geben. Meine Gärtnerkünste auf dem Balkon waren nicht wirklich von Erfolgt gekrönt, irgendwie ist mein Einfluss bei Topfpflanzen zu groß... Allerdings hat sich schon beim früheren Vorgarten abgezeichnet, dass die Pflanzen, die direkt in der Erde wachsen dürfen, durchaus in der Lage sind, meine Pflege zu überleben. Es kam also, wie es kommen musste. Mit dem eigenen Garten sollte auch unbedingt ein eigenes Kräuterbeet entstehen. Das war dann auch das Erste, was angelegt und bepflanzt wurde. Einige Pflanzen haben wir vom Landschaftsgärtner geschenkt bekommen, andere hat die Schwiegermama aus ihrem Garten mitgebracht. Da wächst einiges, was durch Teilung oder Ableger nun auch schon den Weg zu uns gefunden hat. Zu neuen Mitbewohnern im Beet haben wir noch 2-3 weitere Kräuter und ein Chilibäumchen gesetzt. Letzteres musste allerdings vor dem Auspflanzen noch ganze zwei Wochen im Haus ausharren – die Eisheiligen standen noch aus – und ich hätte es mit meiner Liebe schier erdrückt. Dementsprechend lädiert sah es dann im Beet aus und ich hatte so meine liebe Not, es vor meinem Mann und dem sicheren Tod auf dem Kompost retten. Aus lauter Dankbarkeit hat sich das Häufchen Elend doch noch berappelt und uns einen Mehrjahresvorrat an Chilis beschert. Trocknung in Etappen Wider Erwarten und nach zögerlichem Wachstum am Anfang sind auch die Kräuter förmlich explodiert. Und da wir als Gartenanfänger weder die geringste Ahnung haben, wann man wie viel wegschneiden darf bzw. sollte, durfte alles nach Belieben sprießen. Oregano und Dill blühen ja auch wunderschön, ebenso natürlich der Schnittlauch. Und obwohl wir es nicht übers Herz gebracht haben, den emsigen Bienen auch nur eine Blüte wegzunehmen, ist noch genug für uns abgefallen. Im Vergleich zu den getrockneten Kräutern aus dem Supermarkt ist sind die frischen geradezu eine Offenbarung. Und so habe ich dem Herbst und dem Ende der Gartensaison durchaus mit gemischten Gefühlen entgegengesehen. Aber um Trost gab es eine zweite Runde Dill, der hatte sich doch glatt nochmal ausgesät, und bergeweise Kräuter die ich dann einfach in der Wohnung getrocknet habe. Zum Glück haben wir sonst wenig Deko rumstehen Neugebaute Häuser haben ja so einige Auflagen und über manche kann man sicher streiten. Aber am Ende steht da ein Energiesparhaus mit eingebauter Lüftung und das eignet sich hervorragend zum Trocken von allerlei Vorräten. Ein netter Nebeneffekt ist, dass es währenddessen im ganzen Haus nach Kräutern duftet. Funktioniert auch für Chilis, für die manche einen Dörrautomaten oder den Backofen empfehlen. Ersteres habe ich nicht und zweites verbraucht unnötig Energie, wenn´s ohne doch lediglich etwas länger dauert. Da ich schon einmal Kräuter aus dem Garten der Schwiegermama im mittelgroßen Stil getrocknet hatte, wusste ich, was dann auf mich zu kommt. Die ganzen getrockneten Blätter und Stängel müssen zerkleinert werden, am besten lassen sie sich einfach von Hand zerbröseln. Und da wir es mit den Mengenverhältnissen nicht so genau nehmen, wird alles vermischt und in große Schraubgläser abgefüllt. Danach fühle ich mich immer für einige Stunden high und es braucht mehrere Durchgänge Händewaschen, bis der Geruch verflogen ist. Die Menge, die wir dieses Mal zusammenbekommen haben, reicht eventuell sogar über den Winter. Das heißt, wir müssen keine teuren Kräuter aus dem Supermarkt kaufen und sparen so ein ganz nettes Sümmchen ein. Im Schnitt kosten die Päckchen dort nämlich so zwischen 60 bis 80 Euro pro Kilo. Eigentlich war das gar nicht der Plan. Mit meinem semigrünen Daumen, dem begrenztem Zeitkontingent und akuter Unlust mich mit Schnecken und Co. um das Grünzeug zu streiten, ist eigentlich nur ein pflegeleichter, bunter und insektenfreundlicher Garten geplant. Am besten angepasst an die heimische Pflanzenwelt und robust was längere Trocken- bzw. Dauerregenphasen angehen. Die Kräuter machen nicht viel Aufwand, hübsche Gartenbewohner mit essbarem Nebeneffekt. Theoretisch könnte ich eine ganze Ladung Schraubgläschen reduzieren und nur noch die eigene Gartenmischung verwenden. Aber vielleicht warte ich damit noch ein bisschen, ob jedes Jahr so zuverlässig ertragreich wird. Sollte das der Fall sein, kann ich den Gewürzschrank in einen Marmeladenvorratsschrank umfunktionieren. Die gesammelten Gläschen wären dafür auch perfekt, nur das Obst dafür wird hier wahrscheinlich nicht reichen. Außer den Kräutern wird auch weiterhin nicht wirklich etwas aktiv angebaut. Vielleicht ändere ich meine Meinung ja mal aber im Moment reicht es mir völlig, einer außer Rand und Band geratenen Zucchinipflanze hinterherzukochen. Mehr Gemüse braucht es nicht – und mein Mann ist glaube ich nicht traurig, wenn die Zucchini kommende Saison nicht wieder wächst. Kräuter (davon gabs zwei Gläser), getrocknete Chilis, Öl und Chilipaste 🥵 Aber ein bisschen stolz auf die eigene Ernte bin ich tatsächlich schon und es ist ein schönes Gefühl, im Supermarkt mit hochmütig erhobenem Haupt am Gewürzregal vorbei zu stolzieren. Auch die scharfen Soßen kann ich links liegen lassen, wir sind eingedeckt mit Chili-Öl, grüner Chilipaste und getrockneten Chilis und können wahrscheinlich demnächst Feuer spucken... Ich werde trotzdem versuchen, ein neues Chilipflänzchen aus den Samen zu ziehen. Ich muss ja schließlich üben. --- ### Ist das Kunst oder kann das weg? - Published: 2024-01-29 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Graffiti, Kunst, Moderne Kunst, Spazieren gehen, Strukturen, Unerwartetes Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob von Menschenhand geschaffen, durch Umwelteinflüsse oder ganz natürlich gewachsen – schöne Anblicke lassen sich öfter finden, als man denkt. Man muss nur mal mit offenen Augen und weniger gehetzt durchs Leben gehen. Selten bin ich so lange vor einem Stromhäuschen gestanden. Warum auch. Doch dieses hier hat mich inne halten lassen, ist es doch unglaublich schön bemalt! Ein Farbklecks im grauen Winter Und wer schon immer mal wissen wollte, wie so ein richtig schönes, professionelles Graffiti entsteht, hat hier eine wunderbare Anleitung. Die steht mitten in einem spröden Stadtviertel auf einem halb versteckten Bauwagen. Wie ein Graffiti entsteht Aber auch moderne Kunst findet sich ganz unerwartet im Alltag. Zumindest, wenn man ein so liebevoll zubereitetes Abendessen vorfindet (es gab natürlich noch etwas zu dem Gurkenteller). Fast zu schade zum Essen - moderne Gurkenkunst Bleiben wir bei moderner Kunst. Wenn ein Riss an einer Hauswand vom Ärgernis zu einem schönen Anblick wird, hat oft die Natur ihre Finger im Spiel. Von wegen Unkraut Angesichts der unglaublichen Blütenpracht- und Vielfallt übersieht man leicht, was im ganz Kleinen passiert. Und wir reden nicht nur von winzigen Blüten und völlig verkannten Pflanzen wie dem Ehrenpreis, sondern auch von eine Variation an Formen, die es eben nur in der Natur gibt. Es lohnt sich, mal einen Schritt näher zu gehen und ganz genau hinzuschauen. Diese kleinen „Knötchen“ haben wir wahrscheinlich alle schon mal gesehen. Beim Spazieren in einem ganz gewöhnlichen Wohnviertel Und auch folgende Kunstwerke haben wir Mutter Natur zu verdanken. Allerdings durften wir den Spaziergang unter Wasser machen und auch hier heißt es „Augen offen halten! “. So mancher Taucher (eigentlich alle) sind an den kunstvoll verzierten Außenwänden des Wracks einfach vorbeigetaucht. Schade eigentlich, denn was über die Zeit aus den einst glatten Stahlwänden entsteht, kann sich wirklich sehen lassen. Das Wrack der Sapona, seit 1926 entsteht hier Kunst Aber auch an Land sollte man beim Spazierengehen immer schön die Augen offen halten. Dann entdeckt man auch so hübsche "Upcycling-Ideen" wie diese Leuchte, die sich perfekt in die Begrünung auf einem Garagendach einfügt. Ich wüsste zu gerne, ob sie nachts auch leuchtet. Wie dafür gemacht Besonders liebe ich ja Strukturen, da könnte ich stundenlang fotografieren. Dabei sind die Motive oft unspektakulär aber Kunst liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. In klassische Museen zieht es mich selten. Zu viele Bilder und/oder Skulpturen auf einem Haufen grenzen schon an Reizüberflutung und es gibt selten Ausstellungen, die mich wirklich interessieren. Dafür freue ich mich um so mehr, wenn ich ganz unerwartet über einen besonderen Anblick stolpere. Ein bisschen Farbe kann so manche graue Wand ungemein aufwerten und wenn es nach mir ginge, wären alle Stromkästen und -häuschen zum kreativen Austoben freigegeben. Bis dahin begnüge ich mich mit dem, was die Natur überall Schönes zaubert und krame bei der Gelegenheit vielleicht mal wieder meinen Zeichenblock hervor. --- ### Ganz schön teuer > Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - Published: 2024-01-22 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Aussehen, Halo-Effekt, Kompetenz, Politiker, Pretty Privilege, Schönheitsideal, Steuergeld, Verschwendung, Visagist Schöne Menschen kommen leichter durchs Leben, werden intelligenter eingeschätzt und verdienen häufig mehr. Das ist leider kein abgedroschenes Vorurteil sondern knallharte Realität. Das Ganze ist wissenschaftlich untersucht und in verschiedenen Studien belegt worden. Dass attraktive Menschen oft in so vielen Situationen erfolgreicher, wird mit dem Pretty Privilege begründet. Wer dem gängigen Schönheitsideal entspricht, erfährt meist mehr positive Aufmerksamkeit in Form von Lob oder Förderung, und das meist bereits im Kindesalter. Und so werden aus hübschen Kindern selbstbewusstere und aufgeschlossenere Erwachsene. Natürlich gibt es Ausnahmen – aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel. Jetzt könnten wir uns darüber aufregen, das würde aber nicht viel ändern. Wir tragen nämlich ganz oft unbewusst dazu bei, dass sich an solchen Vorurteilen nichts ändert. Denn die weitverbreitete Annahme, dass hübsche Menschen automatisch positive Eigenschaften wie Intelligenz, Kompetenz, Freundlichkeit oder Charakterstärke besitzen, gründet in unserer unbewussten Wahrnehmungsverschiebungen. Dank des sogenannten Halo-Effekts überstrahlen wenige positiven Eigenschaften alle Charakterzüge. Die äußere Schönheit blendet uns also dermaßen, dass wir uns gar nicht erst die Mühe machen, uns die inneren Werte einmal genau anzuschauen. Das funktioniert auch andersherum, denn wenn wir jemanden sehr gerne haben, nehmen wir ihn auch als attraktiver wahr. Und nicht jeder ist von der Natur so bevorzugt, da darf man schon mal ein bisschen schummeln. Mach ich auch, denn es macht ja auch Spaß. Und es ist faszinierend, wie man mit so etwas profanen wie der Farbe der Haare eine ganz unterschiedliche Wirkung erzielen kann. Und ja, leider kann ich den blöden Spruch „Blondes have more fun“ bestätigen. Selbst raspelkurz macht die Farbe immer noch einen gehörigen Unterschied und wenn ich mal aus irgendeinem Grund untertauchen muss, färbe ich einfach ein langweiliges Mittelbraun – damit war ich als Kurzhaarige quasi unsichtbar. Für all den Spachtel kann man natürlich auch einiges an Geld hinblättern. Das mag einem vielleicht gar nicht so viel vorkommen, man geht ja nur regelmäßig zum Friseur, dann eventuell noch in den Drogeriemarkt (da eskalieren einige gerne) oder womöglich zur Kosmetikerin, man gönnt sich ja sonst nichts. Auch sehr beliebt, hab ich mir sagen lassen, ist die Maniküre – eine schöne Hochrechnung dazu findet ihr hier. In Summe kann dann doch schnell einiges zusammenkommen, je nach Umfang der Baustelle oder dem persönlichen Eitelkeitsfaktor. Ob dass dann noch eine Investition nach dem Pretty Privilege durchgeht, nach dem Motto „besseres Aussehen = mehr Gehalt“, wage ich mal zu bezweifeln. Wobei manch eine Gage für C-Sternchen sicher proportional mit der Größe der Oberweite steigt. Wer naturgegeben perfekte Haut, volles Haar und ideale Gesichtszüge in die Wiege gelegt bekommen hat, kann womöglich gar nicht nachvollziehen, warum sich andere ständig so einen Kopf ums Aussehen machen. Oder man findet ganz eigene persönliche Baustellen, die andere in der Regel gar nicht bemerken. Ich meine, mal gelesen zu haben, dass irgend so ein erfolgreiches Supermodel ihre Zehen nicht leiden kann. Wie heißt es so schön? Deine Probleme möchte ich haben! Soweit so ungerecht. Jetzt könnte man ja sagen, dass weniger attraktive Menschen halt Pech gehabt haben oder dass man selbst ja so gar nichts auf Äußerlichkeiten gibt. Schließlich kann man Intelligenz nicht dauerhaft vortäuschen. Spätestens, wenn Alter und Schwerkraft dem Pretty Privilege den Garaus machen und die makellose Jugend verblüht, zeigt sich, wer auch was im Köpfchen hat. Bis dahin darf Frau sich dann aber auch gefallen lassen, dass sie ihren Erfolg nur ihrem Aussehen zu verdanken hat. Den schön und klug gleichzeitig wäre ja ganz schön unfair, da braucht man sich um Neider nicht groß bemühen. Was aber noch dazu kommt, ist der gesellschaftliche Erwartungsdruck. Gerade bei Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist das Äußere elementar. In der Politik, in der es ja eigentlich auf Inhalte ankommen sollte, muss sich Frau dann gefallen lassen, für ihr Aussehen kritisiert zu werden. Man kann es quasi gar nicht richtig machen. Entweder ist man zu hübsch für den Job und wird dann als dummes Blödchen verunglimpft oder man gibt nichts auf Äußerlichkeiten, dann tun es statt dessen diejenigen, die mit inhaltlichen Themen nichts anfangen können. Damit man weniger Angriffsfläche bietet, muss man natürlich einiges tun. Denn es geht ja gar nicht, dass man einer Mutter ansieht, dass sie eine schlaflose Nacht hinter sich hat, weil Kind krank, Mann doof, Haushalt ein einziges Chaos oder einfach zu viele Sorgen (oder alles auf einmal). Normalerweise würde ich sagen, dass unsereins das überhaupt nichts angeht. Jeder kann tun und lassen, was er oder sie möchte. Wenn jemand der Meinung ist, eine mehrere hundert Euro teure Creme könne tatsächlich Wunder bewirken oder man müsse an einem eigentlich gesunden Körper im Zuge von Renovierungsmaßnahmen herumschnippeln, ist das ja nicht mein Problem. Tja, ein bisschen ein Problem habe ich aber trotzdem damit. Und zwar dann, wenn für die Außenfassade unserer Politiker Steuergelder verwendet werden. Natürlich ist mir bewusst, dass die werten Damen und Herren eine gewissen Außenwirkung bedienen müssen und man immerhin ein Land (ok, manche auch weniger) repräsentiert. Politikern ist längst bewusst, dass das Aussehen einen größeren Einfluss auf den Erfolg hat, als die Kompetenz. Wenn man sich die Summen, die mancher für Styling und Co. ausgibt, allerdings anschaut, müssten manche wesentlich erfolgreicher sein. Und wenn man sich in Zeiten knapper Kassen und Rezension mal die Zahlen des Bundes der Steuerzahler hernimmt, lupft es einem schon die Hutschnur. Rund 1,5 Mio. Euro für Visagisten und Fotografen, davon alleine fast 137. 000 Euro für unsere Außenministerin. Bei so hohen Ausgaben fragt man sich schon, warum manch einer dann nicht so viel besser aussieht. Vielleicht, aber nur vielleicht, könnte man sich auch fragen, ob das nicht Geldverschwendung ist? ? ? Natürlich gibt es weitaus größere Ärgernisse, was Steuerverschwendung und Begünstigungen für Politiker angeht. Manches mag gerechtfertigt sein, anderes nicht. Und wie so oft kann man sich darüber vortrefflich streiten. Die Kosten für Pudern, Schminken und Stylen steigen stetig. Und nicht nur die Damen greifen für ihr Aussehen tief in die Tasche mit den Steuergeldern. Laut Medienberichten haben im Jahr 2022 Bundeskanzler Olaf Scholz 40. 000 €, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas  13. 270 €, Außenministerin Annalena Baerbock  136. 500 €, Robert... --- ### Willkommen in der Ödnis > Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - Published: 2024-01-15 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Bauchgefühl, Gedankenkarussell, Kopfkarussell, Langeweile, Nichtstun, Stress, Zuhören Neulich las ich einen wunderschönen Spruch: Mit ist langweilig. Ich könnte ja aufräumen aber mir ist lieber langweilig! Quelle unbekannt So erfrischend ehrlich sind wir leider selten mit uns. Stattdessen erfinden wir Ausreden oder flüchten uns in Ablenkungen. Dabei ist es überhaupt nicht verwerflich, einfach nur zu sein und Löcher in die Luft zu starren. Vor lauter Ideen weiß ich manchmal gar nicht, was ich zu erst angehen möchte. Dann mache ich vor lauter Ratlosigkeit – gar nichts. Was völlig in Ordnung ist, solange man das in unserer leistungsgetriebenen Gesellschaft nicht an die große Glocke hängt. Im Stress zu sein gehört ja zum guten Ton und wer nicht im Stress ist, mit dem stimmt offensichtlich etwas nicht. Leider ist man es dermaßen gewohnt, dass ständig irgendwelche Eindrücke auf einen einprasseln, dass manch einer es mit den eigenen Gedanken schier nicht aushält. Kaum kommt auch nur die Spur von Langeweile auf, bekämpfen wir diese mit effektiven Übersprunghandlungen. Die beliebteste ist der Griff zum Handy. Selbst das kurze Verweilen in einer Warteschlange gleicht für manche Menschen schon dem Vorhof zur Hölle der Ödnis. Die ganz dünnbesaiteten Zeitgenossen halten nicht einmal die Ruhe um sich herum aus, wenn sie alleine einer Tätigkeit nachgehen. Egal ob es der Haushalt ist oder ob man sich kreativ austobt. Immer muss ein konstanter Pegel an Hintergrundrauschen das innere Gedankenkarussell übertönen. Mit den eigenen Gedanken alleine zu sein, grenzt an einen Albtraum. Sobald wir aber andere damit bespaßen können, gibt´s kein Halten mehr. Wer einmal ganz genau drauf achtet, dem fällt vielleicht auf, dass viele Menschen nur darauf warten, dass ihr Gegenüber eine Sprechpause einlegt. Und sobald sich auch nur die leiseste Gelegenheit ergibt, ergreifen sie selbst das Wort, um ihre eigene Geschichte zu erzählen.  Wenn überhaupt noch gewartet wird und man sich nicht einfach rücksichtslos gegenseitig ins Wort fällt oder gar den Mund zu hält – habe ich echt schon erlebt. Eigentlich reden wir nicht mehr miteinander sondern nur noch (im besten Fall) nacheinander. Da das natürlich nicht nur mir aufgefallen ist, gibt es zwischenzeitlich eine ganze Menge Literatur zum Thema Zuhören. Die Autoren verdienen sich hoffentlich eine goldene Nase mit ihren Büchern – und hoffentlich lesen die Käufer sie auch. Zuhören ist nämlich gar nicht so einfach, wie es klingt und erfordert Übung und Energie. Wenn wir uns aber schon abmühen, anderen ein besserer Zuhörer zu werden, warum dann nicht auch uns selbst gegenüber? Entweder geht da die gedankliche Post ab, dann könnte es ein bisschen Ordnung reinbringen, seine Gedanken zu sortieren. Oder Hirngespinste und Sorgen türmen sich zu düsteren Gewitterwolken auf. Auch da kann man sich fragen, woher das kommt, wohin das führt  und ob man sich nur grundlos verrückt macht. Vielleicht ist da aber auch nichts, keine Ideen, keine endlos langen ToDo-Listen. Nur Langeweile und Ödnis. Soweit mir bekannt, ist es ein hehres Ziel beim Meditieren, den Kopf leer zu bekommen. Man ist also unversehens zum Zen-Meister mutiert, Glückwunsch! Ein weiteres Argument, mal mehr auf die eigene Stimme zu hören, wäre das gute alte Bauchgefühl. Für die meisten ist es selbstverständlich, auf den eigenen Bauch zu hören. Und das selbstredend nicht nur, wenn man Hunger hat. Aber so richtig mit Zwiegespräch und Hinterfragen ist dann schon wieder zu viel. Ist halt das Bauchgefühl, basta! Aber unsere goldene Mitte ist ja nicht binär und wenn ich mal versuche, herauszufinden,  warum ich etwas entgegen aller Vernunft will oder nicht will, lerne ich vielleicht auch was Wichtiges über mich. Eigene Vermeidungsstrategien kann ich dann verstehen und das heißt ja noch lange nicht, dass ich dann aus meiner Wohlfühlzone raus muss. Aber ich könnte, wenn ich gute Gegenargumente gegen den Bauch habe. Ich will jetzt keinesfalls zum Zwiegespräch mit dem eigenen Bauch aufrufen, das wäre mir viel zu esoterisch. Und fangt bloß keinen Streit mit ihm an. Er sitzt am längeren Hebel und hat eine ganze Armada an fiesen Argumenten, angefangen bei Magenkrämpfen bis hin zu alles muss raus – oder nichts geht mehr. Wenn uns Dinge auf den Magen schlagen, haben wir womöglich auch einfach nicht richtig zugehört. Falls es bei mir im Kopf mal wieder zu laut ist, um mich auf eine Sache zu konzentrieren aber zu viele Hummeln im Hintern mich nicht still sitzen lassen, habe ich eine Handvoll produktive Strategien im imaginären Werkzeugkoffer. Schreiben geht fast immer und gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen. Im Zweifel tippe ich den erstbesten Gedanken und sehe, wohin die Tastatur mich führt. Wenn die Jahreszeit es hergibt, hilft auch das meditative Ausrupfen von Wildkräutern im Garten. Bei einem Mann, der (noch) nicht so den Blick für die verschiedenen Pflanzen hat, ist es besser, aus dem Kräuterbeet regelmäßig die nicht so leckeren bis ungenießbaren Gewächse auszusiedeln. Und in der Erde zu wühlen, erdet einen immer. Alternativ geht auch Beton, da matscht es sich auch super – allerdings sollte man sich da nicht so viel Zeit lassen... In den meisten Fällen gibt es dazu nicht einmal musikalische Untermalung. Ich bin dann viel zu sehr in meine Gedanken vertieft und meilenweit entfernt vom Idealbild eines meditierenden Zen-Meisters. In mir selbst ruhe ich trotzdem auch wenn es in meinem Kopfkarussell nicht gerade still und beschaulich zugeht. Ich kann nicht nicht denken aber die emotionale Grundhaltung macht den Unterschied zwischen getrieben sein und treiben lassen. In den meisten Fällen gelingt mir letzteres, das Leben härtet halt ab. Und immer öfter gelingt es mir auch, so richtig öde einfach gar nichts zu tun. Vielleicht vergesse ich dann vor lauter Nichtstun ja auch mal das Denken. --- ### In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen > Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - Published: 2024-01-11 - Modified: 2024-01-08 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aus den Augen verlieren, Bloggen, Blogparade, Kontakt, Netzwerk, Verbindung Schon wieder eine Blogparade und eigentlich wollte ich gerade ganz was anderes machen. Und doch beschäftigt mich das Thema. Denn wie so viele andere auch, habe auch ich schon viele Menschen gekannt und gedacht, das wären Freunde fürs Leben. Und doch haben wir uns aus den Augen verloren. Das ist einfach, in Verbindung zu bleiben hingegen nicht. Dabei wird es uns heute leicht gemacht, neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen. Die Menschen können am anderen Ende der Welt sitzen und sind doch nur ein paar Klicks entfernt. Aber wer sich nach langer Zeit wieder persönlich gegenüber sitzt weiß, dass die virtuelle Welt oft doch nur eine Krücke ist. Immerhin eine gute, wenn man sie zu nutzen weiß. Und trotzdem kümmern wir uns oft viel zu wenig um unsere sozialen Kontakte. Wer kann sich schon erinnern, wann er zuletzt eine richtig echte Postkarte im Briefkasten gefunden hat? Und ich frage mich tatsächlich, ob eine Karte mit Neujahrsgrüßen an die Nachbarin zu aufdringlich ist. Egal, ich hab das dann einfach trotzdem gemacht – und ein paar Tage später ebenfalls eine sehr liebe Karte aus unserem Briefkasten gefischt. Wenn also vom Unruhewerk die Frage kommt „Wie wollen wir in Verbindung bleiben? “, dann hoffe ich, dass ganz viele Menschen mal darüber nachdenken, was sie sich wünschen – und ob sie bereit sind, dafür auch etwas zu geben. Der Klassiker ist ja der ständig aufgeschobene Anruf bei den Eltern/Großeltern/etc. Das erste, was man dann zu hören bekommt ist, dass man doch ruhig öfter anrufen könnte. Dass ein Telefon in beide Richtungen funktioniert, sollte eigentlich mittlerweile hinreichend bekannt sein. Aber man will den anderen ja nicht stören, der muss ja so viel arbeiten und ist abends bestimmt müde. Argument oder Ausrede – man weiß es nicht. Zumindest eines ist aber sicher. Wer weiß, dass er sich als Erstes eine Ladung Vorwürfe abholt, wird  sich eher noch seltener melden. Die Fragen zur Blogparade im Rahmen der Plattform blogs50plus kommen allerdings aus einer ganz anderen Richtung. Wie funktioniert ein Netzwerk unter Bloggern, was ist mit der Sichtbarkeit und was hat das mit einer Altersgruppe zu tun? Fragen über Fragen... Und schon wundere ich mich. Ich gehöre nämlich noch nicht zur Ü50 Zielgruppe und frage mich, ob es wirklich eine so große Rolle spielt. Man kann doch auch schon in jüngeren Jahren ganz schön unsichtbar sein. Und so richtig jung bin ich ja auch nicht mehr, aber mitspielen dürfte ich halt altersmäßig noch nicht. Dabei finde ich es immer sehr spannend, mich mit Menschen unterschiedlichen Alters auszutauschen, auch und gerade mit Jüngeren. Von denen kann ich genauso viel lernen, wie von den Älteren. Natürlich treiben einen nicht immer dieselben Themen um und trotzdem finde ich es ungeheuer spannend eben genau über diese Themen bei anderen zu lesen. Womöglich sehe ich das anders, wenn noch ein paar Jährchen und Falten dazu gekommen sind. Ich für meinen Teil liebe den Austausch über die Kommentare der vielen unterschiedlichen Blogs. Und genau darüber habe ich auch schon viele neue und sehr lesenswerte Blogs kennengelernt. Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich lange Zeit nur die typische stille Mitleserin war. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sich der Autor für meine Zeilen interessieren könnte. Der erste Kommentar war für mich tatsächlich eine Überwindung. Ich wollte gerne meine Wertschätzung mitteilen aber habe doch tatsächlich meinen ganzen Mut zusammennehmen müssen. Das war lange, bevor ich selber auch nur ans Schreiben gedacht habe und ich wollte auf keinen Fall aufdringlich sein. Heute denke ich natürlich völlig anders über Kommentare zu  Blogbeiträgen. Ich schätze jeden und freue mich riesig, wenn jemand sich die Mühe macht, einen Beitrag zu kommentieren. Denn mit so einem Beitrag ist man ja erst mal mit seinen Ansichten und seiner Meinung alleine im luftleeren Raum unterwegs. Kann auch mal ganz schön sein, das Hirn findet beim Schreiben ja oft seine ganz eigenen Antworten. Aber neue Blickwinkel können die Welt auch nochmal umrücken und die Erfahrungen, Erinnerungen und das Wissen anderer sind immer eine Bereicherung. Also an dieser Stelle einfach mal ein ganz dickes DANKESCHÖN an alle, die hier bisher so nette Zeilen hinterlassen haben! ! ! Und wie können wir nun in Verbindung bleiben? Einfach machen! Das was wir uns wünschen, können wir auch selbst vorleben. Heißt, wer nicht nur Rechnungen in der Post finden möchte, schreibt vielleicht selbst mal eine Ansichtskarte. Und ich mache mir (hoffentlich, ich arbeite dran) nicht mehr ständig einen Kopf, ob ich jemandem auf die Nerven gehen könnte! --- ### Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram > Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - Published: 2024-01-08 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbewahrungsfristen, Ausmisten, aussortieren, gesetzliche Aufbewahrungsfristen, Minimalismus, Ordnung Bei all der Völlerei rund um die Feiertage kann einen schon mal das Bedürfnis erschleichen, sich wieder etwas leichter zu fühlen. Natürlich erklärt sich so auch der Zulauf in den Fitnessstudios zu Beginn eines neuen Jahres in Verbindung mit den guten Vorsätzen, gesünder, fitter und schlanker zu werden. Jetzt ist bei uns nicht wirklich das große Fressen losgebrochen und wir haben uns keinesfalls der maßlosen Fresslust hingegeben. Klar hat man im Urlaub zu Hause mehr Zeit zum Kochen und da gibt es auch das eine oder andere leckere Highlight (zum Beispiel meine Lieblingskartoffelsuppe) aber schwerer wird man davon alleine ja zum Glück nicht. Trotzdem miste ich in dieser Zeit gerne aus und mache klar Schiff. Was uns dann verlässt, ist zwar im Umfang nicht viel aber dafür umso erleichternder – es geht nämlich um den von uns allen so geliebten Papierkram. Da ich nach wie vor begeistert mein Haushaltsbuch pflege, wird dieses fürs neue Jahr vorbereitet. Es ist nur eine profane Excel-Tabelle, aber die will ja auch hübsch sein. Dabei schaue ich auch gleich, ob es etwas zu tun gibt hinsichtlich der laufenden Verträge. Muss etwas gekündigt werden, gibt es einen besseren Anbieter oder haben sich die laufenden Kosten erhöht, was wiederum Auswirkungen auf unsere monatlichen Fixkosten hätte. Und wenn man dann schon dabei ist, wird natürlich alles aussortiert, was man nicht mehr braucht. Rechnungen und Verträge hebe ich immer ein bisschen länger auf, als nötig. Aber wenn die Garantie für etwas abgelaufen ist, fliegt meistens auch die Rechnung raus. Selbst wenn ich etwas später mal verkaufen sollte, muss ich sowieso damit rechnen, dass kaum einer bereit ist, den meiner Meinung nach aktuellen Verkehrswert zu zahlen. Mal abgesehen davon, dass wir nicht so viel besitzen, dass wir loswerden wöllten. Und wenn mal was geht, wird es meistens verschenkt. Ich mag es, wenn ich mit brauchbaren Dingen noch jemandem eine Freude machen kann, uns geht’s ja vergleichsweise gut. Also fliegen alle veralteten Rechnungen raus (Ausnahme: man braucht sie im Versicherungsfall als Nachweis für die Hausratsversicherung). Dazu gehen auch gleich die dazugehörigen Anleitungen, die ich lieber digital habe oder in die ich eh nie reinschaue. Oft stehen da eh nur noch Sicherheitshinweise in gefühlt tausend Sprachen drin mit dem Verweis, sich die Anleitung doch runterzuladen. Auch alte Zertifikate fliegen bei mir manchmal raus. Hängt natürlich davon ab, was das für ein Wisch ist. Wenn man sich an nicht mehr als den Titel des Seminares erinnern kann (wenn überhaupt) und der Nachweis für den Beruf nicht wichtig ist, kann das Dokument wahrscheinlich weg. Ebenso horte ich keine Urkunden. Die haben meist mehr einen ideellen Erinnerungswert, als dass man sie wirklich braucht. Das fängt mit der Teilnehmerurkunde für die Bundesjugendspiele an. Und dass man es ein volles Jahrzehnt oder länger beim selben Arbeitgeber ausgehalten hat, interessiert auch keinen. Natürlich gibt es auch Dokumente, die keinesfalls verloren gehen sollten, geschweige denn dass man sie absichtlich ausmistet. Unterlagen wie Geburtsurkunden o. ä. , welche die Abstammung und Identität nachweisen, müssen bleiben. Ebenso sollte alles zur Ausbildungs- und Arbeitslaufbahn wie Zeugnisse, Meisterbriefe etc. aufbewahrt werden. Darüber müssen wir glaube ich nicht reden, die Arbeitszeugnisse bleiben, auch wenn es den alten Arbeitgeber womöglich längst nicht mehr gibt. Was ich bis dato nicht wusste (und welche Info hoffentlich nie brauchen werden), ist, dass man Gerichtsurteile und Vollstreckungsbescheide ganze dreißig Jahre aufbewahre muss. Aber man lernt ja nie aus. Nicht annähernd so lange müssen Gehaltsabrechnungen aufbewahrt werden. Manche Unternehmen haben die ja glücklicherweise schon digitalisiert. Ich bekomme meine (wieder) in Papierform. Theoretisch könnten die Gehaltsabrechnungen weg, sobald ich sie kontrolliert habe oder spätestens, wenn man die Lohnsteuerbescheinigung in der Hand hält. ABER – wer zum Beispiel einen größeren Kredit aufnehmen möchte, braucht dafür oft die Abrechnungen der letzten drei Monate. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, bewahrt einfach die Gehaltsabrechnungen der letzten 12 Monate auf. Die Lohnsteuerbescheinigung behält man selbstverständlich bis zur Rente, auch wenn man sie erst mal hauptsächlich für die Steuerunterlagen braucht. Diese wiederum sollte man als Privatperson mindestens laut Lohnsteuerhilfeverein mindestens vier Jahre behalten. Und hier gibt es einige Ausnahmen, die die Aufbewahrungsfrist noch ganz schön ausdehnen können. Den Steuerbescheid selbst sollte man mindestens zehn Jahre oder besser dauerhaft archivieren. Wer als Eigentümer oder Vermieter Handwerker- und Dienstleistungsrechnungen hat, kann diese ja wunderbar steuerlich geltend machen.   Nach sechs Jahren dürfen die Unterlagen dann aussortiert werden. Alle anderen können die Rechnungen schon nach zwei Jahren entsorgen, davor benötigt man sie aber als Nachweis für etwaige Gewährleistungsansprüche. Bleiben noch private Kontoauszüge, Übergabeprotokolle, Nebenkostenabrechnungen, Mietverträge und ähnliche Unterlagen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, diese für drei Jahre aufzubewahren. Digital wird auch gleich ein bisschen aufgeräumt. Da gelten dieselben Regeln, wie für die analogen Unterlagen. Alte Rechnungen können hier ebenso weg und auch diverse andere Dateien kann man bei der Gelegenheit mal aussortieren. Gegebenenfalls kann man gleich mal die Ordnerstruktur anpassen. Wie bei den Vorratsdosen im Küchenschrank bringt es nämlich gar nichts, wenn nicht alles ordentlich und sinnvoll beschriftet ist. Mein Kryptonit ist der große Ordner mit dem treffenden Namen „Sonstiges“. Der ist wie die böse Krimskramsschublade, nur in digital. Ein Komiker meinte mal, der Ort, an dem man Batterien lagert, zieht allen möglichen anderen Krempel an. Leider stimmt das bei uns im Haus aber das liegt auch daran, dass wir nicht so viele Batterien lagern, dass diese ein ganzes Schrankfach oder eine ganze Schublade füllen würden. Dass sie sich den Platz mit anderem Kleinkruscht teilen, ist also vorprogrammiert. Vielleicht benenne ich den Ordner Sonstiges mal in Kruscht um, das klingt doch gleich viel schöner! Und immer, wenn eine neue Datei dazu kommt, prüfe ich, ob etwas anderes gelöscht werden kann. Nicht vergessen, hinterher auch den virtuellen Papierkorb gleich zu leeren. --- ### Was wirklich wichtig ist > Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - Published: 2024-01-01 - Modified: 2023-12-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/ - Kategorien: Job, Mindset - Schlagwörter: Selbstfindung, Selbsttest, Verlässlichkeit, Werte, Wertekatalog, Wertschätzung Vor nicht allzu langer Zeit landete eine dubiose Termineinladung in meinem E-Mail-Postfach bei der Arbeit. Ganze 10 Minuten waren für den Termin veranschlagt, die Teilnehmer: der Chef und seine Directs (so schimpft man die direkt unterstellte Führungskräfte in „Neudeutsch“). Natürlich waren wir alle am Rätseln, was da wohl kommt, man geht ja immer vom Schlimmsten aus. Am Ende wollte er uns nur kurz und knackig seine Werte mitgeben. Damit wir wissen mit wem, bzw. womit wir es zu tun haben oder besser gesagt, was ihm wichtig ist. Damit wir aber nicht so völlig ohne Ergebnis aus so einem Termin rausspazieren, hat er uns gleich mal nahegelegt, es ihm gleich zu tun. Werte – ja, das trägt man so mit sich rum. Meistens denkt man nicht mal groß drüber nach. Kann aber nicht schaden und wollte ich eh schon ewig mal machen. Ehrlich gesagt geistert da schon seit Monaten ein Text auf meiner Festplatte herum, immer mal wieder schraube ich ein bisschen daran. Jetzt wird es doch mal Zeit, das ganze rund zu machen. Aber wie findet man raus, was denn wirklich die eigenen Werte sind? Vielleicht mal Google fragen, ist ja ein schlaues Kerlchen. Alternativ Ecosia, da geht’s ein bisschen nachhaltiger zur Sache – wenn wir schon bei Werten sind. Schon in diversen Seminaren und Trainings hatte ich es mit mal mehr, mal weniger esoterischen Selbstests zu tun und bin daher, was das angeht, ein bisschen vorbelastet. Gesunde Skepsis ist wahrscheinlich stark untertrieben, die meisten Selbstfindungs-Fragebögen sind meiner Meinung nach völliger Mist. Was da aber bei der ersten Werte-Recherche so an Hilfestellung angeboten wird, toppt alles an Scharlatanerie. Aus einer vorgegebenen Auswahl an markigen Schlagworten wie Freiheit, Kreativität oder Achtsamkeit soll man sich einfach mal die heraussuchen, die einem besonders wichtig sind. Ok, kein Problem, ich kreuze einfach mal alles an. Und frage mich, was das soll. So richtig hilfreich kommt mir das nämlich nicht vor. Ich will mir ja nicht ein Set von hübsch klingenden Buzzwords zusammenstellen, nach denen ich mein ganzes zukünftiges Denken und Handeln ausrichten soll. Vielmehr möchte ich herausfinden, was mich bisher angetrieben hat, um zu verstehen, welchen Einfluss das auf meine Entscheidungen hatte und auch weiterhin hat. Und dann kann ich auch korrigieren, wenn ich genau weiß, dass ich in bestimmten Situationen in mir ganz eigene Muster falle. Genau da will ich eigentlich ansetzen und genau da sehe ich auch das große Fragezeichen. Ein Beispiel: Immer wieder merke ich, wie abgrundtief enttäuscht ich bin, wenn etwas nicht so läuft, wie ich mir das ausgemalt habe. Wenn ich mich auf etwas gefreut habe und dann das Leben dazwischen funkt, brauche ich immer erst mal ein bisschen Zeit, um das zu verdauen. Was mir also wichtig ist, ist Verlässlichkeit. Und womit ich eigentlich gerne reagieren würde, wenn mich ein Handwerker mal wieder hängen lässt, ist Gelassenheit. Die habe ich sonst nämlich in rauen Mengen und frage mich ehrlich, warum sie mir dann manchmal so schnell abhanden kommt. Eine Liste mit potentiellen Werten mag inspirierend sein, aber das ist doch keine Wünsch-Dir-Was-Veranstaltung. Meine tatsächlichen Werte finde ich nur durch Selbstbeobachtung und indem ich meine sozialen Interaktionen reflektiere. Huch, das klingt jetzt ganz schön affektiert. Da tut sich dann schon die nächste Hürde auf. Mal eben schnell den eigenen Wertekatalog festlegen geht so nebenbei nicht. Das entsteht im Laufe des Lebens und ändert sich auch immer mal wieder. Es wäre auch zu einfach, wenn man sich mal eben für eine halbe Stunde hinsetzt und sich seine Handvoll Lieblingswerte aussucht. Das ist, als fülle man sich eine Schachtel Pralinen beim Konditor. Und wie bei den Pralinen sollen es natürlich auch nicht zu viele Werte auf einmal sein. Ich will mich nicht auf eine bestimmte Anzahl beschränken lassen. Natürlich ist es Mist, per Rundumschlag einfach mal 50 Werte zu definieren. Kein Mensch könnte da noch Orientierung finden und wahrscheinlich täte sich auch der eine oder andere Widerspruch auf. Da macht die Priorisierung und Einschränkung schon Sinn aber ob ich jetzt drei, vier oder fünf persönliche Werte für mich festlege, interessiert doch eigentlich niemanden. Zumindest ist mir kein Wettbewerb um die perfekte Anzahl an Wertebegriffen bekannt. Manchmal erkennt man, was einem wichtig ist, wenn man mit dem Gegenteil konfrontiert ist. Zumindest hat mir das zu der Erkenntnis verholfen, dass Zuhören für mich ein ganz besonders wichtiger Wert ist. Wenn man sich das Alphatier-Gerangel mancher Führungskräfte anschaut, erklärt sich die absoluter Ratlosigkeit mancher Manager, was die Unzufriedenheit in der Belegschaft angeht, von selbst. In der Vergangenheit durfte ich schon miterleben, wie das unbequeme Analyseergebnis, welches von teuer eingekauften Beratern erstellt wurde, still und heimlich in der hintersten Schublade vergraben wurde. Wenn ich die Wahrheit nicht hören will, sollte ich gar nicht erst danach fragen. Bzw. einfach mal den Sabbel halten, wenn das Gegenüber spricht. Aber auch im privaten Umfeld erlebt man immer wieder, dass es bei Gesprächen lediglich darum geht, den Gegenüber auf den neusten Stand zu bringen. Wenn wir überhaupt noch miteinander reden – das Smartphone ist oft spannender als die analoge Begleitung. Ein Bild, über das jeder lacht und trotzdem sieht man es überall. Was ich auch am Negativbeispiel herausgefunden habe, ist meine Aversion gegen Menschen, die Entscheidungen aussitzen. Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Wenn man unsicher ist, kann man sich Rat holen. Und wenn man sich mal falsch entschieden hat, kann man das in aller Regel korrigieren. Oder man macht seinen Frieden damit. Auf jeden Fall sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich die Welt weiter dreht und nicht darauf wartet, bis ich mich für oder gegen etwas entschieden habe.  Menschen, die die Ärmel hochkrempeln und einfach mal machen, ohne zu zögern mit anpacken, sind mir also um Längen lieber, als solche, die jegliche Ideen zerreden und so lange zögern und zaudern, bis auch das letzte Fünkchen Motivation erloschen ist.   Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir sind, sondern unsere Entscheidungen. Joanne K. Rowling, Harry Potter und die Kammer des Schreckens Was mir sonst noch wichtig ist? Begeisterung! Dauernörgler und griesgrämigen Jammerlappen... --- ### Schlüsselfertig und doch nicht fertig > Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - Published: 2023-12-28 - Modified: 2023-12-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Handwerker, Hausbau, Jahreswechsel, Neujahrswünsche, Reklamation, Schlüsselfertig So langsam, aber wirklich ganz langsam stellt sich so etwas wie Normalität ein. Viele kleinere offene Punkte auf der endlosen ToDo-Liste sind erledigt und wir müssen nicht mehr unseren ganzen Alltag an den Terminen der Handwerker ausrichten. Aber ein bisschen halt doch noch... Auch ein Jahr nach Einzug – und damit weit über einem Jahr nach Ausführung – kommen noch Rechnungen rein. Leider immer unerwartete und teilweise wirklich unverschämt. Das man für den Netzanschluss zahlt, ist ja selbstverständlich. Dass dieser aber im mittleren vierstelligen Bereich liegt und sämtliche Bauarbeiter drum herum von einer anderen Firma, die längst bezahlt ist, durchgeführt wurden, hat uns dann doch überrascht. Noch dazu macht man sich nicht einmal die Mühe, verständlich die ausgeführten Arbeiten aufzuschlüsseln oder das Dokument so zu formatieren, dass man zumindest den offenen Betrag nicht erraten muss. Und wenn man dann denkt, jetzt ist endlich mal alles erledigt, kommt noch ein Handwerker ums Eck. Allerdings nicht mit der Rechnung, sondern nur mit der Ankündigung, dass er noch eine schreiben will. Aber das vor Jahresende nicht mehr tun möchte. Danke, wie nett – sag doch einfach, dass du es zeitlich nicht mehr hinbekommst. Denn beunruhigt, was denn da wohl noch kommt, ist man doch trotzdem. Was dann noch kommen kann und wird, weiß ich nicht. Auf der einen Seite führe ich genauestens Buch über alle Ausgaben und weiß, wie viel Geld wir in unser Bauprojekt und den Garten investiert haben. Auf der anderen Seite gibt es Sub-Sub-Unternehmen, Behörden und unfähige Bauleiter, die nicht wirklich viel von Kostentransparenz halten. Dazu kommen Reklamationen bei der Hausbaufirma, über die ich schon ein ganzes Buch schreiben könnte. Zumindest eines hat die Hausbaufirma jetzt hoffentlich gelernt. Wer billig kauft, kauft zweimal. Wir dachten zwar, wir hätten auf ein solides Qualitätsunternehmen gesetzt, dass keineswegs zu den ganz günstigen gehört (trotz dem „Schwaben“ im Namen). Aber dass dort gerade mit Handwerkermangel und Sparkurs am guten Ruf gesägt wird, weiß man halt erst hinterher. Und es trifft wohl ganze fünf Häuser im nahen Umkreis von denen die Handwerker, die den Pfusch beheben, uns berichten. Der Bauleiter hat seine Kontrollen wohl vom Fahrzeug aus durchgeführt. Dass er noch zuständig ist, verwundert gelinde gesagt. Die Abdeckung unserer Balkonumrandung wurde bereits drei Mal ausgeführt, der Balkon von der letzen Firma erneut abgedichtet – die erste gibt es zwischenzeitlich nicht mehr. Und auch die einstige Malerfirma existiert nicht mehr. Ein Neuer soll´s richten, will uns aber dafür für vier Wochen ausquartieren. Geht zwar alles über die Gewährleistung, ist aber trotzdem ärgerlich. Zudem wir seit Wochen stromfressende und laute Lüfter im Keller zu Gast haben, die die Bodenplatte unterm Estrich trocknen. Leckageortung und Reparatur stehen noch aus, unser Vertrauen in den Bauleiter ist allerdings reichlich angeknackst. Unser Keller mit Trocknungsgeräten, zum Glück steht sonst so nicht viel drin... Die wenigen Neider im Umfeld freuts. Manch einer kann sein selbstgefälliges Grinsen kaum verbergen. Schadenfreude ist nun mal die schönste Freude. Bei anderen muss ich innerlich immer an Katastrophentourismus denken. Die sind besonders interessiert, gehen aber auch immer gleich vom Schlimmsten aus und lassen kein gutes Haar am Gesamtprojekt. „Dass der nichts kann, hätte ich euch gleich sagen können“ – danke, ein guter Rat im Nachhinein ist so wertvoll, wie ein Pickel am A... llerwertesten. Zum Glück besteht die Welt nicht nur missgünstigen Menschen. Im Gegenteil, oft erfährt man mehr Mitgefühl und Unterstützung von Seiten, an denen man am wenigsten damit gerechnet hätte. Familie, Freunde und Kollegen fiebern mit und freuen sich über jeden noch so kleinen Erfolg (und wehe, man schickt dann nicht gleich Bilder). Neue Nachbarn wurden unerwartet zu guten Freunden, auf die man sich verlassen kann und mit denen wir gerne Zeit verbringen. Das ein Hausbau kein Spaziergang ist, war zu erwarten. Manches hätte aber auch einfach glatt gehen dürfen, so viel hätte ich jetzt gar nicht lernen wollen. Und auch, wenn das mit den hereinflatternden Rechnungen mal wirklich ein Ende hat, bin ich echt erleichtert. Klar ist es ohne Kinder und mit zwei Vollzeit-Gehältern einfacher – aber halt noch lange nicht einfach. Trotz verschiedenster Widrigkeiten lieben wir unser Fleckchen Erde. Und trotz allen offenen Reklamationen bin ich erstaunlich tiefenentspannt. Wahrscheinlich haben uns die bereits überwundenen Katastrophen und Überraschungen schon sehr resilient gemacht. Aber nächstes Jahr darf es gerne ein bisschen weniger turbulent an der Baufront sein. Aus der Perspektive siehts bombastisch aus :-) Was ich mir sonst so fürs neue Jahr wünsche? Also ich habe absolut realistischen Neujahrsvorsätze, sowas von SMART, also spezifisch, messbar und gääähn... Wahrscheinlich sagen unsere Vorsätze oder deren Nichtvorhandensein eine ganze Menge über uns selbst aus – Küchentischpsychologen könnten da jetzt wohl einiges herauslesen. Und auch, wenn viele versuchen, vieles noch vor Jahresende zu erledigen – die Welt dreht sich weiter, welch tiefgreifende Erkenntnis. Die Hausarbeit läuft nicht weg (leider), die Wäsche auch nicht (zum Glück, man stelle sich das mal vor! ) und der Jahreswechsel alleine ändert so gar nichts an unserer momentanen Situation. Damit das nächste Jahr aber ein absoluter Knaller wird, nehmen wir uns also einfach mal das Beste vor, was einem das Leben so zu bieten hat: Weltfrieden – nicht kleckern bei den Wünschen, sondern klotzen! Einen kerngesunden Planeten – also nicht irgendeinen, sondern unsere Erde natürlich! Im Lotto gewinnen – am besten gleich mehrmals und natürlich immer den Jackpot      Sportlicher, gesünder, klüger und natürlich noch hübscher werden (is klar, ne? ) Und natürlich das fertigste Haus aller fertigen Häuser ohne den allerkleinsten Makel Das Schöne an Neujahrsvorsätzen ist aber, dass man nur genug Sekt hinunterkippen muss, dass sie schon am nächsten Morgen wieder vergessen sind. Und Sekt ist an Sylvester ja obligatorisch. Dabei kann schon ein einziges Glas höllische Kopfschmerzen verursachen, aber wir sind ja vom Glühwein abgehärtet. Also feiert schön – oder auch nicht – und habt einen Jahreswechsel ganz nach eurem Geschmack! --- ### Mehr Meer bitte! > Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - Published: 2023-12-26 - Modified: 2023-12-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: 2023, Jahresrückblick, Mein Jahr in einem Foto Eigentlich war das Jahr viel zu kurz, für all die Dinge, die ich erlebt habe. Bzw. wie viel passt eigentlich in ein einziges Jahr, wenn man sich rückblickend mal bewusst macht, was alles passiert ist? Umzug ins neue Haus Jobwechsel Viele, viele Bauprojekte (Geräteschuppen, Bett, Schreibtisch, Garten... ) Konzerte, Feste, Sonnenwendfeuer, Abi-Treffen nach 25 Jahren, Treffen mit Familie und Freunden und viele schöne spontane Abende mit den neuen Nachbarn Und all die vielen kleinen und großen besonderen Momente, die aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde Was bei all dem natürlich hat zurückstehen müssen, waren Reisen ans Meer. Wir haben es nicht ein einziges Mal ins Wasser geschafft und die Sehnsucht wächst. Warum es trotzdem ein altes Unterwasserfoto  auf den Platz für mein Foto 2023 in einem Bild geschafft hat? Ich sehe darauf aus, wie diese furchtbaren Trolle – man sieht die Flausen, die wir beide im Kopf haben schon auf meinem Kopf. Verrücktheit und Albernheit steigen von Stufe zu Stufe bzw. von Jahr zu Jahr. Das darf gerne so weiter gehen. Vielleicht dann auch mal wieder mit Salzwasser in der Nase. --- ### Massenproduktion und kein Ende in Sicht > Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - Published: 2023-12-25 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Beton, Beton gießen, Deko, DIY, Epoxid, Hobby, Totenkopf Ich habe ja eine Schwäche für Totenköpfe in allen Varianten – und nein, Selbsterkenntnis ist in diesem speziellen Fall nicht der Weg zur Besserung. Die sympathisch grinsenden Kameraden begegnen einem hier an diversen Stellen. Neben den zwei langjährigen Mitbewohnern kommen aber nun ständig neue hinzu. Und das liegt nicht einmal daran, dass ich eine neue Sammelleidenschaft in mir entdeckt hätte. Nein, ich bin einfach nur über eine Silikonform gestolpert, wie man sie für Kunstharz verwendet. Nun bin ich kein allzu großer Fan von Epoxid und verwende das eigentlich nur, um Blumentöpfe aus Beton wasserdicht zu bekommen. Aber wenn man schon sehr charakterstarke Blumentöpfe aus Beton gießen kann... Das ist die ideale Beschäftigung, wenn man nur wenig Zeit hat, um seiner Kreativwut nachzukommen. Das Anrühren von Beton geht schnell, das Gießen noch schneller. Noch ein bisschen die Luftblasen raus klopfen und fertig. Nur bis das Kunstwerk ausgehärtet ist, braucht’s etwas Geduld. Und wenn ich mal das Gefühl habe, ich sei unproduktiv, flitze ich mal eben in den Keller, pansche kurz etwas Beton zusammen und gieße ein weiteres Köpfchen. Und schon habe ich das Gefühl, einer sinnvollen und schöpferischen Beschäftigung nachgegangen zu sein – ich weiß, Einbildung ist auch eine Bildung... Für den richtig edlen teuren Bastelbeton bin ich übrigens viel zu geizig. Ich verwende ausschließlich das günstige Zeug aus dem Baumarkt und ja, das tut´s auch! Nachdem die Außenlampen für die Wegbeleuchtung auch nur eine kleines Betonfundament benötigt haben, ist auch noch reichlich vom großen Sack übrig. Da kann ich mich noch eine Weile austoben. Es grenzt an ein Wunder, dass wir noch nicht in Totenköpfen versinken. Andererseits finden sie ständig Abnehmer  und auf dem Grundstück bevölkern sie neben den etwas anderen, sehr individuellen Gartenzaunpfosten nur eine unansehnliche Gartenmauer, die dadurch zusammen mir ein paar Stauden ihren ganz eigenen morbiden Charme bekommen hat. Man muss also schon genau hinschauen, drinnen wie draußen wird nur dosiert dekoriert. Natürlich habe ich die Form auch mal mit Epoxidharz getestet. Wenn man das ganze mit Licht kombiniert, wird’s richtig spannend. Von unten beleuchtet bekommt so ein schnöder Harzkopf einen richtig coolen Effekt. Das Testexemplar durfte also bleiben und wandert zwischen Badezimmer, Terrasse und Schlafzimmer hin und her. Überhaupt ist unsere Deko teilweise sehr mobil und wird gerne mal an die aktuell bevorzugten Aufenthaltsorte verpflanzt. Im Sommer mehr draußen, im Winter wieder drinnen. Als sich der Lieblingsnachbar dann einen Totenkopf mit rot leuchtenden Augen gewünscht hat, ist sogar mein Mann zum Bastler geworden. Da wird gebohrt und gelötet und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bzw. die Ergebnisse, denn so ein Kunstwerk weckt Begehrlichkeiten. Daher steht ein recht ähnliches Exemplar nun auch schon beim Schwager. Beim gemeinschaftlichen Werkeln gibt´s natürlich auch mal Ausschuss. Ich muss mir mal überlegen, wie eine Augenklappe für die Fehlversuche beim Bohren aussehen könnte und was gegen den unnachahmlichen Duft durchgeschmorter LEDs hilft. Wenn´s laut knallt und ein "ich war´s nicht" aus dem Keller tönt, sollte man im Interesse der eigenen Nase/Nerven lieber oben bleiben. Als Nächstes starte ich vielleicht Experimente mit Farbe – die Basis ist ja sehr flexibel. Oder ich versuche, hohle Köpfe herzustellen. Wie lustig wären die als Insektenhotel, wenn die kleinen Krabbler plötzlich zu den Augen raus kommen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das Material bei den Vielbeinern so gut ankommt. Zumindest wird es mir aber nicht langweilig, bis im Frühling der Garten wieder mehr Aufmerksamkeit beansprucht. Bis dahin habe ich womöglich schon eine kleine Armee produziert. Noch ein Sack Beton darf ich auf keinen Fall anfangen, wer weiß, wo das sonst hin führt... --- ### Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom > Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - Published: 2023-12-18 - Modified: 2023-12-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Diversity, Frauenquote, Führungskraft, Gleichberechtigung, Hochstapler-Syndrom, Imposter, Kultur, Quotenfrau, Vielfalt Haben die mich nur eingestellt, damit die Quote hübsch aussieht? Mit diesen Dauerzweifeln darf sich Frau rumschlagen, wenn ein Unternehmen sich groß auf die Fahnen geschrieben hat, einen fixen Prozentwert an Frauen in Führung zu erreichen. Die Schlagwörter Kultur und Vielfalt bzw. Culture&Diversity (muss ja alles hipp klingen, das geht einfacher auf Englisch) werden einem unternehmensübergreifend in Dauerschleife um die Ohren gehauen. Die wenigsten leben das wirklich, denn dafür braucht es echte Bemühungen statt Lippenbekenntnisse. Allerdings merke ich, dass ich ein paar Vorbehalte gegen dieses „alles und jeden so akzeptieren, wie er/sie/es ist“ habe. Nämlich immer dann, wenn dabei wiederum die Entfaltungs- und Persönlichkeitsrechte anderer in Mitleidenschaft gezogen werden. Beispiele gefällig? Einen Möchtegern-Macho lasse ich bestimmt nicht so sein, wie er halt ist. Das ist einfach. Was aber, wenn die ganze Kultur desjenigen darauf aufbaut, Frauen klein zu halten und ihrer Rechte zu berauben? Da ist man dann ja oft auch keiner Ausrede verlegen, wenn es darum geht, solche kulturellen Anwandlungen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt zu legitimieren. Vielleicht hat es die eine oder andere schon erlebt. Es gibt Kulturen, da gibt Mann einer Frau nicht die Hand. Hat angeblich was mit Respekt zu tun. Naja, wahrscheinlich höchstens mit dem Respekt vor anderer Männer Eigentum... Anderes Thema ist das Beten zu bestimmten Urzeiten. Kann ja jeder halten, wie er möchte. Aber im Namen von Religionen ist schon so viel Leid und Ungerechtigkeit verübt worden. Da fällt es mir schon im Privaten schwer, bei extrem religiösen Verhalten zumindest neutral zu bleiben. Bei der Arbeit hat Religion für mich überhaupt nichts zu suchen. Es interessiert mich nicht, ob die Kollegen an irgendeine oder sogar mehrere Gottheiten glauben. Dafür ist es mir aber immens wichtig, dass ich mit klugen und engagierten Menschen zusammenarbeiten darf. Religion ist Privatsache und darf keinen Einfluss auf das Miteinander haben. Da wären wir auch schon bei der leidigen Kopftuchdiskussion. Kann ich jemanden zwingen, seine Haare bzw. bei Krankheit den kahlen Schädel zu präsentieren? Andererseits – wollen die betroffenen Frauen das Kopftuch wirklich tragen oder sind sie nur einfach so gehirngewaschen, dass sie glauben, es wäre ihre eigene Entscheidung? Und muss man die religiöse Ausrichtung wirklich jedem immer und überall unter die Nase reiben? Kann man einen Gott ehren, der einen ohne Kopfbedeckung nicht mehr lieb hat? Mit persönlich war die Kopftuchfrage immer ziemlich egal, da die betuchten Kolleginnen alle ausnahmslos ebenso gut im Team mitgearbeitet haben, wie die unbetuchten. Die einzigen Differenzen waren rein fachlicher Natur und die konnten wir immer konstruktiv lösen. Aber in manchen Berufsgruppen ist das sicher nicht so einfach. Hätte ich Kinder, wöllte ich nicht, dass man ihnen eine Religion vorlebt, in der für Frauen bestimmte Kleidervorschriften gelten und dass das ok wäre. Die Feiertage nehme ich allerdings gerne mit. Da bin ich zugegebenermaßen wirklich inkonsequent. Das Thema könnte man aber leicht lösen, indem man jedem eine feste Anzahl frei wählbare/plazierbare Feiertage zugesteht. Quasi ein gesetzlicher Zusatzurlaub, den jeder an seine religiöse Ausrichtung anpassen kann. Das wäre dann auch fair, denn jeder würde unabhängig von der Glaubensrichtung die gleiche Anzahl an Tagen bekommen. Diversität kann aber auch bereichernd sein und ein bunt gemischtes Team kann gerade durch die unterschiedlichen Blickwinkel und Meinungen der verschiedenen Menschen profitieren.  Man lernt voneinander und wächst miteinander. Nicht ohne Grund haben sich viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zur Charta der Vielfalt verpflichtet, welche das Ziel hat, eine vorurteilsfreie Arbeitswelt zu schaffen. Und ganz nebenbei gibt es ja auch Gesetze, die es verbieten, jemanden aufgrund von Alter, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, Geschlecht, etc. zu benachteiligen.     Moment! Ich darf also niemanden wegen seines Geschlechts benachteiligen aber wie kann das mit einer Frauenquote vereinbar sein? Würde ich ausschließlich auf die Qualifikation schauen, kann es schon vorkommen, dass am Ende alles beim Alten bleibt, weil es einfach zu wenig qualifizierte Bewerberinnen gibt. Wenn dann eine weniger passende Bewerberin nur wegen einer hübschen Zahl auf dem Papier den Vortritt bekommt, wäre wiederum der männliche Bewerber benachteiligt. Auch nicht ok, oder? Das da der eine oder andere aus der Diskussion aussteigt, ist nachvollziehbar. Statt fester Quoten ist da eine allgemeine Förderung einer in jeder Hinsicht bunten Belegschaft auf allen Ebenen der sicherere Weg. Trotzdem hat man als weibliche Führungskraft gerade in manchen männerdominierten Bereichen schon etwas mit dem Beigeschmäckle zu kämpfen. Wer nun sowieso eher selbstkritisch unterwegs ist (Imposter-Syndrom lässt grüßen), dem könnten da schon mal Zweifel kommen. Ob man nun tatsächlich die für die Position geforderte Kompetenz mitbringt oder nur ein hübsches Aushängeschild für die vielgepriesene Vielfalt ist, wird einem aber wahrscheinlich keiner offen zugeben. Da braucht es schon ein gesundes Selbstvertrauen und ebenso ein gesundes Vertrauen in den Arbeitgeber. Ein bisschen Selbstzweifel täten mancher Führungskraft womöglich sogar ganz gut. Es schadet überhaupt nicht, sich selbst und die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen. Neulich war irgendwo von einer Statistik die Rede, die besagt, dass 90% der Mitarbeiter aufgrund ihrer Führungskraft kündigen. Ich weiß, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Aber angesichts mancher von sich selbst eingenommener Zeitgenossen, die sich selbst als unfehlbaren Nabel der Welt betrachten, klingt das schon plausibel. Der schöne Nebeneffekt beim regelmäßigen Rückblick ist ja, dass man sich dann auch die Erfolge nochmal vor Augen führen kann. Meist werden die positiven Erlebnisse ja von den negativen Dingen aus den Erinnerungen verdrängt. Da kann es dann schnell mal passieren, dass sich die eigene Wahrnehmung verschiebt und man sich nur noch zwischen all den Problemen aufreibt. Apropos Wahrnehmung – was soll das alles mit diesen neumodischen Buzzwords und dem Getue um Vielfalt, fragt sich manch einer. Brauchen wir doch nicht, wir sind doch alle gleichberechtigt, sagen andere – und merken dabei oft gar nicht, wie bequem wir es uns in unserem Schubladendenken eingerichtet haben. Von klein auf erlernte Rollenbilder lassen sich nun mal nicht so einfach überschreiben. Andersherum muss sich wohl manch ein Mann infolge der vermeintlich falschen Entscheidung für einen eher von Frauen geprägten Beruf abstruse Rückschlüsse auf seine sexuelle Orientierung gefallen lassen. So vorurteilsfrei, wie viele sich geben, sind die wenigsten. Und egal, für wie aufgeklärt man sich... --- ### Namen sind Schall und Rauch > Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - Published: 2023-12-11 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Blog, Hobby, Multiinteressiert, Musik, Name Warum heißen Dinge eigentlich, wie sie heißen? ! Fragt man sich ja immer mal wieder. Warum also Queen All? Die Inspiration trifft einen entweder, wie der Schlag oder reift Stück für Stück über einen längeren Entscheidungsprozess. Bei mir war es der Unwille, mich auf ein einziges Thema festlegen zu wollen und die Liebe zur Musik, die am Ende meiner kleinen Schreibwerkstatt ihren Namen gegeben hat. Die Affinität zu Metal habe ich schon sehr früh im Leben entwickelt. Erst waren es die wirklich coolen Albencover von Iron Maiden, die ich als kleiner Knopf in der sehr feinen Plattensammlung meines Onkels bewundert habe. Später habe ich mir die eine oder andere Platte vorspielen lassen und mich von seiner Sammelleidenschaft anstecken lassen, allerdings längst nicht in diesen Ausmaßen, sorry Onkelchen. Damals habe ich meine ersten Musikkassetten (ja, ich bin schon so alt) erstanden, unter anderem von Guns N’ Roses und Aerosmith. Als ich älter wurde, habe ich dann so ziemlich jeden Samstag im CD-Shop verbracht. Damals konnte man noch gemütlich rein hören und ich habe den Großteil meines Taschengeldes in Musik investiert.  Zwischenzeitlich hat sich der Geschmack geändert, es muss etwas (viel) mehr Krach sein. Im Auto läuft statt der 'BestOf' die 'BeastOf' Liste hoch und runter. Aber die alten Klassiker bleiben unvergessen und natürlich darf es gerne auch mal etwas Abwechslung sein. Gibt ruhige und laute Tage. Was in meinem (mittlerweile digitalen) CD-Regal so steht, ist das Ergebnis, jahrelanger musikalischen Leidenschaft... Therapy, Devildriver, Slipknot, Offspring, Korn, Rob Zombie, Static-X, Marilyn Manson, Incubus, Probot, Muse, System Of A Down, Metallica, Sepultura, Nirvana, Type O Negative, Gravity Kills, Nine Inch Nails, Tool, Deathstars, Two, AFI, Pearl Jam, Biohazard, 4lyn, Glassjaw, Mudvayne, Deftones, Smashing Pumpkins, A Perfect Circle, The Tea Party, Powerman 5000, Bush, Disturbed, Clawfinger, Staind, Ugly Kid Joe, Dry Kill Logic, Device, Sunna, Rage Against The Machine, 40 Below Summer, Soulfly, Goethes Erben, Thumb, Rammstein, Devilment, SOiL, Otep, Faith No More, Samael, Machine Head, H-Blockx, Stone Sour, Farmer Boys, Dope, Eels, Heideroosjes, Pain in the Ass, Silverchair, Psycore, We Butter The Bread With Butter, Tenacious D, Portishead, At the Drive-In, Flaw, Bush, Coal Chamber, Die Krupps, Godhead, Soundgarden, Thorn Eleven Ist natürlich nicht alles, das würde den Rahmen sprengen. Es kommt ja laufend wieder was Neues dazu und ich picke mir auch aus sämtlichen Genres raus, was mir sonst noch so gefällt. Jetzt hab ich den Bogen zwar arg weit gespannt aber ich muss zugeben, ich stöbere selbst gerne in den Musiksammlungen meiner Mitmenschen. Auch wenn ich selbst leider kein Instrument beherrsche und mit meinem Gesang eher Einbrecher vertreiben könnte, ist Musik für mich elementar wichtig. Trotzdem genieße ich auch mal die Stille um mich herum, gerade wenn ich mich kreativ auslebe. Beim Schreiben, Zeichnen oder DIY-Möbelprojekten ist es immer ruhig. Beim Lesen sowieso. Da rauschen die Gedanken schon so wild, dass ich keine weitere Untermalung brauchen kann. Dass ich gerne schreibe, wusste ich eigentlich schon in der Schule. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was ich damit anfangen soll und so habe ich dieses Hobby erst viel später für mich entdeckt. Und das Schöne an einem Hobby ist, dass ich dem völlig selbstbestimmt nachgehen kann, ganz ohne den Druck, damit Geld verdienen zu müssen. Aber nur für die Schublade zu schreiben, ist dann auch irgendwie langweilig (zumindest geht mir das so). So ist dann der Blog entstanden. Wenn man sich dann rein liest, wie das so mit dem Bloggen funktioniert, wird einem empfohlen, sich eine Nische zu suchen, in der man Expertenwissen vorweisen kann und zu der noch nicht so viel im Internet zu lesen ist. Der Rat scheint mir allerdings etwas aus der Zeit gefallen zu sein. Kaum ein Thema ist nicht bis zum Erbrechen durchgenudelt, selten liest man etwas wirklich Neues. Und nicht jeder hat seine ganz eigene kleine Nische, in der er als Experte glänzen kann. Unter den Menschen gibt es Spezialisten und Generalisten. Der eine kann eine Sache ganz besonders gut, der andere viele Sachen einigermaßen gut. Ich zähle zu letzteren. Und da ich mich auch für viele Dinge interessiere, will ich mich auch nicht auf ein einziges Thema festlegen. Viel spannender finde ich Abwechslung gespickt mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Gerne auch mit einer gehörigen Prise Humor, am liebsten schwarz, so wie mein Kaffee und meine Kleider (und irgendwie fast alles, was ich besitze). Wie viele vermeidlichen Experten gebe auch ich oft nur wieder, was ich woanders schon gelesen habe, gewürzt mit persönlicher Erfahrung. Und ich ziehe den Hut vor echten Spezialisten, die sich mit all ihrer Energie und Leidenschaft in ein Thema stürzen. Im Gegensatz stürze ich mich gerne von einem Thema ins nächste. So probiere ich auch immer wieder gerne neue Hobbies aus oder lese mich in interessante Themengebiete oder Fragestellungen ein. Oft sinne ich bei der einen Beschäftigung schon über die nächste und überlege mit Umsetzungsmöglichkeiten. Und schon wieder läuft der rote Faden Gefahr, sich völlig zu verknoten. Also machen wir es kurz (ich versuche es zumindest). Wie nennt man einen Blog, der sich selbst keine inhaltlichen Grenzen setzen möchte? Wenn man selbst keinen Spitznamen hat, der da geschickt herhalten könnte, muss man sich tatsächlich was Kreatives einfallen lassen.  Praktisch, wenn man sich inspirieren lassen kann. Und so darf die Musik herhalten – in Anlehnung (und als kleine Verbeugung) an Metallicas King Nothing ist also der Name für diesen Blog entstanden. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Wahl, da ich mich selbst niemals als Queen bezeichnen würde und mir der Name daher immer etwas überkandidelt vorkommt. Andererseits muss man den Dingen ja auch nicht unnötig viel Gewicht geben. Es geht nun mal um alles (und nichts) und in meiner Badewanne bin ich der Kapitän bzw. auf meinem Blog die Queen. Klar habe ich Lieblingsthemen aber auf die will ich mich keineswegs beschränken. Und so hau ich in die Tasten, was mir das Leben so mitgibt. Oft mit einem Augenzwinkern und hoffentlich viel kurzweiliger Unterhaltung. --- ### [K]ein Baum? - Published: 2023-12-04 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Dekoration, Fichte, Mietbaum, Minimalismus, Nachhaltig, Nachhaltiger Weihnachtsbaum, Nordmanntanne, Wanddeko, Weihnachten, Weihnachtsbaum, Weihnachtsdeko Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher ist man kurz vor Weihnachten losgezogen, um DEN Weihnachtsbaum für die Familie zu besorgen. Gerne auch erst an Heiligabend, wobei dann meist nur noch sehr kümmerliche Exemplare zu haben waren. Ich spreche das aus Erfahrung, wir hatten oft sehr mitleiderregende Kandidaten die mit Kugeln behängt nur noch jämmerlicher aussahen. Aber in jedem Haushalt hatte ein Baum zu stehen – die müssen damals noch um einiges günstiger gewesen sein, so gut betucht waren wir nicht. Der Klassiker – der geschlagene Baum Was spricht denn dagegen? So ein Baum ist natürlich nicht ganz billig. Mittlerweile gilt die Nordmanntanne als Klassiker, die piekst auch nicht so, duftet dafür aber auch nicht so intensiv. Bis so ein Bäumchen die entsprechende Größe erreicht hat, vergehen aber mindestens 5-7 Jahre, in denen es gehegt und gepflegt werden will. Dementsprechend sind auch die Kosten für einen ausgewachsenen Baum mehr als gerechtfertigt. Ganz von alleine wächst der nämlich nicht zu einem so schön geraden Weihnachtsbaum heran. Er braucht Platz und Wasser und ein paar Nährstoffe wären auch nicht verkehrt. Selbstverständlich richtet sich der Preis dann auch nach der Größe des Baumes, bzw. nach laufenden Baummetern. Bei der Nordmanntanne kann man da schon mit bis zu dreißig Euro pro Meter rechnen. Fichten sind um einiges günstiger zu haben und liefern obendrein den passenden Raumduft gleich mit. Die häufige Trockenheit hat natürlich einen großen Einfluss darauf, was sich in unseren Breiten noch wohl fühlt und wie sich die Pflanzenwelt (und natürlich auch die Tierwelt) verändert. Die heimischen Nadelbäume sind nicht unbedingt die größten Fans der Klimaveränderungen. Und so muss man sich schon fragen, was hier sinnvoll angebaut werden kann und soll. Und ob es dann so eine gute Idee ist, eine Fläche jahrelang mit Tannenbäumen zu belegen, die lediglich als übergroße Schnittblumen enden. Da ist dann auf einen Schlag eine ganze Fläche kahl, damit wir ein paar Tage einen Baum in der Bude stehen haben. Platz – So ein richtig schöner Weihnachtsbaum vom Boden bis zur Decke ist eher vollschlank und entspricht damit so gar nicht dem Schönheitsideal der Modeindustrie. Der weit ausladende Unterbau (er)fordert schon ein bisschen Raum. Normalerweise richtet man sich ja nicht so ein, dass von vornerein ein Baum ins Wohnzimmer passt. Es wird also eng – passend zur kuscheligen Jahreszeit, da rückt man ja gerne etwas näher zusammen. Aufwand – Bis der Baum gerade steht, kann schon mal ein Nachmittag vergehen, inklusive Krieg (weil einer angeblich schief guckt oder sowieso handwerklich gänzlich unbegabt ist... ) und Massaker (um den Baum passend zum Ständer zu machen). Dann muss das Schmuckstück natürlich angemessen aufgehübscht werden, heißt reichlich behängt mit Kugeln und anderer Deko. Auch hier gibt es wieder reichlich Potential für Grundsatzdiskussionen. Echte Kerzen oder Lichterketten, Lametta oder Tannenzapfen? Und wird das nicht langweilig, jedes Jahr dieselbe Dekoration zu verwenden? Und kaum sind die Feiertage überstanden, geht es ans Abschmücken. Der Baum muss fachgerecht entsorgt werden. Oft hat er reichlich Nadeln gelassen, die Temperaturen liegen in unserem kuscheligen Innenräumen nicht ganz in seiner Wohlfühlzone. Die Nadeln finden sich oft noch Wochen später unter Sofa und Schränken. Wenn´s unbedingt der Klassiker sein soll, sollte man also drauf achten, dass der Baum noch frisch ist und „voll im Saft steht“. Und natürlich braucht er genau wie andere Schnittblumen Wasser, damit er nicht schon vor den Feiertagen kahl ist. Nachhaltige Alternative – der Baum im Topf Was einem aber zu denken geben sollte – selbst, wenn ein geschlagener Baum nicht gegossen wird, sieht er doch noch eine ganze Weile ziemlich lebendig aus. Und das, obwohl er doch eigentlich schon ziemlich tot ist. Welche Alternativen gibt es also zum gefällten Baum? Naheliegend ist ein Baum mit Wurzelballen. Hier gibt es allerdings himmelweite Unterschiede und als Laie greift man sich dann womöglich ein hübsches grünes Bäumchen zum unschlagbaren Kampfpreis. Billig kann dann aber nach hinten los gehen, denn dann ist der Baum womöglich einfach groß ausgestochen und in den Topf verpflanzt worden. Dann fehlen ihm all die feinen Wurzeln mit denen er sich versorgt. Damit gleicht in der Regel dem geschlagenen Baum und ist quasi schon tot - siehe oben -  man sieht es nur erst Monate später, wenn der Baum im Garten immer bräunlicher wird. Dazu kommt noch die Ein- und Ausgewöhnungsphase, damit er in unserer warmen Wohnung nicht dem sofortigen Hitzeschock erliegt. Zwei Tage im hellen und unbeheizten Treppenhaus – wenn man denn eines hat. Und dann darf er trotzdem nur wenige Tage drinnen bleiben. Ganz schön viel Aufwand, um einen echten Baum im Raum zu haben. Also egal ob lebender oder geschlagener Baum, man sollte immer auch auf die Herkunft achten. In einer guten Gärtnerei hat man reelle Chancen, dass der Kleine aus dem Topf im heimischen Garten Wurzeln schlägt. Nur zu Gast – der Mietbaum Und wenn ich gar keinen Garten haben, in dem der Baum nach den Feiertagen in Frührente gehen könnte? Dann kann ich mir mittlerweile sogar einen Baum mieten. Das macht natürlich nur mit Bäumen Sinn, die danach wieder zurück in die Gärtnerei gehen und vor allem weiterleben. Dann muss man aber umso mehr darauf achten, dass er das Fest der Liebe heil übersteht. Schauen wir uns also den Aufwand dafür nochmal im Detail an: Rechtzeitig bestellen - anscheinend muss man seinen Wunschbaum aussuchen und frühzeitig reservieren Dann wird hoffentlich rechtzeitig angeliefert, denn es braucht Vorlauf, bis der Baum ins Wohnzimmer darf Akklimatisieren – von draußen nach drinnen, am besten über 1-2 Tage im kühleren Treppenhaus oder Hausflur oder einem kühleren Zimmer. Nicht im Keller, der Baum braucht Licht! Kühlen Standort auswählen – nicht neben Heizung oder Kamin – oder einfach mal ein bisschen Heizkosten sparen Nadeln hin und wieder mit Wasser besprühen, die trockene Luft setzt ihm schon sehr zu. Nicht mit Baumschmuck überlasten, damit die Zweige gesund und stark bleiben Nicht zu lange drinnen stehen lassen. Generell ist es dem Baum zu dieser Jahreszeit in unserem Wohnzimmer zu warm. Er sollte also nur wenige... --- ### Digitale Leuchtfeuer > Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - Published: 2023-11-27 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/ - Kategorien: Gastbeiträge - Schlagwörter: Arbeitsplätze, Flüchtlinge, Informationen, KI, Medien, Nachrichten, Steuern Heute habe ich die Ehre, euch einen Gastartikel von Anne zu präsentieren. Auf ihrem großartigen Gartenblog Miss Minze schreibt sie sonst über „klimagerechtes Gärtnern mit Pflanzen, die wenig Wasser brauchen. “ Heute soll es aber mal nicht um Überlebenskünstlerpflanzen gehen, sondern ein ganz anderes aber mindestens ebenso wichtiges Thema. Daher übergebe ich gleich mal das Wort: Ich habe das Gefühl, in letzter Zeit folgt eine Krise auf die nächste. Hinzu kommen Umbrüche gesellschaftlicher und politischer Natur, die unser Leben nicht nur beeinflussen, sondern prägen. Die größten Sorgen bereiten mir: die zunehmende ökonomische und mediale Hegemonie einiger weniger Konzerne, die unsere Demokratie in Bedrängnis bringen, ein auf ewig schwelender Konflikt mit Russland, das von einem immer gestörteren Putin regiert wird sowie der Ausblick, dass der zukünftige Arbeitsmarkt nicht unwesentlich von Künstlicher Intelligenz unterwandert werden könnte. Vielleicht habe ich zu viele Science-Fiction-Filme gesehen, aber gerade Letzteres erinnert mich stark an "The Expanse", wo die Erde zum Großteil von nutzlos gewordenen Menschen bevölkert wird: Nur noch ein Drittel der Menschheit bekommt per Losverfahren Ausbildungsplätze und Jobs zugeteilt. Der Rest vegetiert in Armut und Bedeutungslosigkeit vor sich hin. Komischerweise interessieren sich nur wenige in meinem Umfeld für meine Sorgen. Stattdessen zerbrechen sie sich mit Vorliebe die Köpfe über "Sozialschmarotzer", also all jene, die Bürgergeld beziehen. Seien es Flüchtlinge oder Faule, man müsse sie stoppen, schließlich kosteten sie den Staat viel zu viel Geld. Ergänzt wird das tägliche Klein-Klein vom Hass auf Klimakleber und der Verachtung für unsere Regierung. Als es in einem Gespräch mal wieder darum ging, dass "die Flüchtlinge ja nur die Hand aufhalten", fragte ich meine Gesprächspartnerin, warum sie sich nicht gleichermaßen über Amazon beschwerte. Schließlich zahlt der Konzern so gut wie keine Steuern auf seine Gewinne, hat jedoch seit seiner Gründung jedwede Konkurrenz (zum Beispiel kleine Geschäfte in den Innenstädten) und damit unzählige Arbeitsplätze vernichtet. Stattdessen hat das Unternehmen Jobs geschaffen, die dem Niedriglohnsektor angehören und setzt auf Subunternehmer, die auf eigenes Risiko arbeiten. Amazon erwirtschaftet unfassbare Umsätze - auf Kosten der Allgemeinheit. Wenn jemand ein Sozialschmarotzer ist, dann Amazon. Ich möchte mich nicht als Gutmensch stilisieren. Auch ich nutze Amazon und trage somit zum immer größeren Erfolg des Unternehmens bei. Aber ich lasse mich nicht verarschen. Ich glaube nicht, dass unser Land den Bach runtergeht, weil ein paar Flüchtlinge "die Hand aufhalten". Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass unsere Demokratie den Bach runtergeht, wenn Unternehmen wie Amazon, Google und Meta noch mehr Einfluss gewinnen. Doch die Konzerne haben leichtes Spiel, treffen sie doch auf immer arglosere Konsumenten, die sich nur zu gerne der digitalen Übermacht ausliefern. Radio, Fernsehen und Printmedien verkommen zu Randerscheinungen. Ich frage mich, ob es daran liegen könnte, dass die Datenkraken bereits heute erfolgreich unsere Diskurse bestimmen. Denn eines ist statistisch belegt: Die mediale Vielfalt existiert nur noch in der Theorie. Genutzt wird sie nicht. Die Leute informieren sich fast ausschließlich in den sozialen Medien, von denen sie sich kaum noch lösen können. So verbringen die Deutschen im Schnitt 21 Stunden pro Woche in sozialen Netzwerken. Auf der größten Nachrichten-Plattform "Spiegel Online" hingegen nur 18 Minuten im Monat! Zugegeben, die meisten Artikel dort verbergen sich hinter einer Bezahlschranke. Und wer zahlt schon für Inhalte, die er auf Facebook & Co. auch kostenlos kriegen kann? In meinem gesamten Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich tatsächlich nur zwei Personen, die eine Zeitung abonniert haben, also bereit sind, für echten Journalismus zu zahlen. Alle anderen vertrauen auf ihre jeweilige Bubble und orientieren sich an Leuchtfeuern, die - wer weiß schon wer?  - gesetzt hat. Bots, Trolle, Algorithmen, KIs oder schlicht manipulative Menschen. Und glauben, das Problem seien Flüchtlinge und Klimakleber...   Ein Dankeschön an Miss Minze für diesen Beitrag. Und allen, die jetzt meinen, das sei doch alles übertrieben, möchte ich zum Abschluss noch diesen (kostenlosen) Artikel über den Einfluss von KI auf das kommende Superwahljahr ans Herz legen. --- ### Entschleunigung lernt man im Garten > Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - Published: 2023-11-26 - Modified: 2023-11-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset - Schlagwörter: Bucket-Liste, Entschleunigung, Erntedank, Garten, ToDo-Liste Entschleunigung ist eines der vielen neumodischen Wörter, die die Autokorrektur meines Textprogrammes nicht kennt. Was früher ganz normal war, nämlich dass man im Herbst zur Ruhe kommt, ist heute längst in Vergessenheit geraten. Zu Recht ruft da die Multipotentialistin zur Blogparade Ernte und Dank auf. Nach einem ungewöhnlich ereignisreichen Jahr mit Umzug und Jobwechsel wird es gerade merklich ruhiger. Man hat sich im neuen Leben eingeschwungen und die Nebenkriegsschauplätze mit Handwerkern und Reklamationen werden weniger. Statt sich jetzt gleich in neue Pläne zu stürzen, lerne ich gerade anhand unseres Gartens den natürlichen Jahresrhythmus wieder zu schätzen. Während wir in den warmen Sommermonaten fast jede freie Minute draußen verbracht haben, kommen wir nun zur Ruhe und genießen die Zeit im kuscheligen Haus. Im Garten gibt es nichts mehr groß zu tun, alles ist nass und wachsen tut auch nichts mehr. Noch im Spätherbst war der Tatendrang groß, ich wollte unbedingt noch ein paar Beete vorbereiten. Da war aber der Boden noch knochentrocken und steinhart. Als dann von jetzt auf nachher der gefühlte Dauerregen eingesetzt hat, hat sich der Mann verweigert und alleine buddeln macht halt nur halb soviel Spaß. Also wird erst im Frühjahr wieder in der Erde gewühlt und bis dahin erst mal ein grober Plan erstellt, was den wo wachsen soll. Wobei ich den ja schon im Kopf hab, aber der Mann will mitreden (auch wenn er mich dann eh immer machen lässt). Bis zum nächsten Frühjahr sind es aber noch ein paar Monate und die dürfen völlig planlos und ohne irgendwelche Bucket-Listen ins Land ziehen. Heißt nicht, dass wir nichts unternehmen. Die eine oder andere Teufelei habe ich immer im Hinterkopf. Nur gibt es keine Liste, die abgearbeitet werden will und schon gar kein Ablaufdatum (außer natürlich bei den Konzertkarten, die hier schon warten). Nach all dem sommerlichen „wir müssen noch“ von Rasen sähen bis Rasen mähen, tut diese Entschleunigung richtig gut. Und damit man auch ja nicht auf dumme Gedanken kommt, schaltet sich draußen einfach mal früh das Licht aus. Da kann man ja nur klein beigeben und sich brav in den Lesesessel kuscheln. Kalt wird uns hier dabei sicher nicht. Dann ganz im Sinne des Titels der Blogparade können wir für eine reiche Ernte dankbar sein. Und zwar an Chilis, die uns in rauen Mengen bestimmt bis weit ins nächste Jahr einheizen werden. Chilis liegen zum Trocknen aus Auch Kräuter konnten wir im ersten Gartenjahr schon reichlich ernten. Die habe ich im Haus getrocknet und in große Vorratsgläser abgefüllt. Zeitweise ist man drinnen vor lauter Kräuterduft fast high geworden. Dafür kommen wir hoffentlich mit dem Bestand an getrockneten und gefrorenen Kräutern über den Winter. Mit dem Frühjahr kommt dann bestimmt auch der Aktionismus wieder, wenn man wieder bis spät abends draußen werkeln kann. Bis dahin lasse ich mich aber weder vom Vorweihnachtsstress infizieren noch werde ich irgendwelche ToDo-Listen verfassen. Stattdessen lasse ich eher mal fünfe gerade sein und pfeife auf die Joggingrunde bei Eisregen. Entschleunigung ist angesagt, das hat mir die Natur verraten! --- ### Vom Loslassen und Festhalten > Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - Published: 2023-11-20 - Modified: 2023-11-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Festhalten, Garten, Horten, Konsum, Loslassen, Minimalismus, Müll, Pflanzen Oft behält man bestimmte Dinge ja fest im Glauben, dass sie nochmal nützlich sein könnten. Bei uns ist es ganz schlimm mit Schrauben. Da bleiben immer mal ein paar übrig und manchmal ist man ja froh, wenn man für spontanen Bedarf das passende Exemplar im Haus hat. Ob ich dann tatsächlich in meinem Eimer mit gefühlt 5 Kilo Schrauben DIE EINE passende Schraube finde, sei mal dahingestellt – und dass die dann auch nicht noch verrostet ist... Die Resterampe Allerdings ist unser Behälter für diverse Restschrauben nur etwa 5x10 cm groß und gibt uns so ein natürliches Limit vor. Und tatsächlich entnehmen wir auch immer wieder Material, der Deckel lässt sich immer noch schließen! Natürlich soll es bei uns nicht irgendwann aussehen, wie in der alten Werkstatt meines Großvaters. Da hatte sich über die Jahre derart viel Kram angesammelt, dass ein professioneller Messie vor Neid erblasst wäre. Das auszuräumen war ein echter Kraftakt und leider war am Ende wirklich fast alles nur noch Müll – der Zahn der Zeit nagt auch hinter verschlossenen Schranktüren und Schubladen. Minimalist vs. Sammler Es muss ja auch möglich sein, eine Balance zwischen Nix und Alles aufheben zu finden. Dann muss man sich auch nicht durch Berge von Schrott wühlen, wenn man etwas Bestimmtes sucht.  Bisher habe ich mich immer an den gesunden Menschenverstand gehalten aber man kann sich zur Orientierung ja allerhand Anleitungen und Rezepte aus dem Netz ziehen. Und obwohl ich mich nie an solche Regelwerke halte, lese ich sie gerne. Fragt mich nicht warum, ich bin selbst erstaunt. Was stimmt da nicht mit mir? Und so ist mir neulich erst wieder die eigenwillige „Minimalismus-Regel“ untergekommen, dass man im Zweifel alles, was sich nicht für unter zwanzig Euro wiederbeschaffen lässt, wegwerfen soll. Da stellen sich mir allerdings die Nackenhaare auf. Denn weder habe ich einen Goldesel im Keller, noch kann ich dieses Vorgehen mit meinem Gewissen vereinbaren. Das ist vielleicht ok, wenn man jemanden hat, der genau diesen besagten Gegenstand braucht. Dann kann ich den weitergeben, wenn ich in absehbarer Zukunft keinen Bedarf habe. Der Vorzeigeminimalist Manchmal könnte man meinen, es sei ein Wettbewerb, wer am wenigsten materiellen Besitz um sich häuft. Und selbsternannte Minimalismus-Gurus setzen ihren Jüngern dann solche kruden Ideen in den Kopf. Wer sein eigenes Hirn tatsächlich nutzt, hinterfragt solche Ansagen hoffentlich und lässt sich nicht von solchen sinnentleerten Regelwerken leiten. Man könnte meinen, da steckt irgendeine Lobby dahinter, die uns gleich wieder zum fleißigen Konsumieren motivieren will. Ich kann verstehen, dass manche eine Art Leitfaden brauchen, um einen Einstiegspunkt zu finden. Gerade wenn man sehr viele Dinge hortet, und einfach Ballast loswerden möchte, kann das helfen. Aber braucht ein Normalsterblicher tatsächlich eine Vorgabe, wie viele Kaffeebecher zu viel sind? Das fragen manche tatsächlich! Und wie viele Unterhosen (ja, so hab ich auch geschaut). So als Orientierung hätte ich mal behauptet mindestens eine. Aber im Ernst, dass kann man doch selbst entscheiden. Ich lass Dinge los, wenn es sich richtig anfühlt. Wenn etwas irreparabel kaputt, fliegt es raus. Gerade bei Unterhosen und Kaffeebechern bin ich da schmerzbefreit. Wenn ich etwas nicht brauche, suche ich jemanden, der es braucht (so nebenbei – braucht jemand eine Hängeleuchte mit Holzbalken? Für 5 Leuchten, ideal zu einem großen Esstisch... ). Wenn mir jemand gehörig auf den Zeiger geht, meide ich den Kontakt. Und wenn ich an etwas hänge? Dann bin ich dankbar für die Zeit, in der es mir erhalten bleibt. Das ist einfach, bei materiellen Dingen wie einem saubequemen Paar Schuhe. Damit mir Menschen oder Gesundheit erhalten bleiben, kann ich auch viel tun. Dann gibt es aber auch Dinge, die sind halt einfach irgendwann vorbei. So wie die jugendlich glatte Haut – zack, weg! War schön mit dir. Jugendwahn Gefühlt ohne Vorwarnung werden wir von einem Tag auf den anderen alt. Zumindest, wenn man der Kosmetikindustrie Glauben schenken darf (darf man eher nicht). Da gibt es Cremes ab 30+, 40+, 50+ und danach ist dann Hopfen und Malz verloren. Nicht vergessen, alles unter 20 Euro fliegt raus. Also am runden Geburtstag wird bitte brav die alte Creme rausgeworfen, es ist Zeit für ein Upgrade. Die Versuche, an der eigenen Jugend festzuhalten, führen mitunter ehre zu mitleiderregende Ergebnissen. Mit unterpolstertem Gesicht und aufgespritzen Lippen sehen manche aus, wie die traurige Karikatur ihrer selbst – von jung wollen wir gar nicht erst sprechen. Es wird einem halt auch nicht leicht gemacht von der Industrie. Da heißt es einerseits, dass man in einem gewissen Alter bestimmte Dinge nicht mehr tragen sollte, dann wieder soll man sich doch bitte nichts diktieren lassen. Wir sollen uns so alt fühlen, wie wir sind – oder andersrum. Wir sollen doch bitte würdevoll altern – wie auch immer das aussieht. An mir war noch nie etwas „würdevoll“, da wird es das Altern sicher auch nicht werden. Aber ich bin sehr zuverlässig und kann bestimmt auch zuverlässig altern. Das sind doch gute Aussichten. Noch steht meine Faltensammlung ziemlich am Anfang. Aber jeder Sammler fängt mal klein an. Mit Ausmisten ist da nichts, die Falten, Dellen und Flecken werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit alle behalten.  Für Schönheits-OPs wäre ich viel zu geizig und ich hänge sehr an meinem heilen Körper. Ein Hoch auf das Horten Und genau so halte ich es auch mit anderen Dingen. Ich wäre viel zu sparsam, mir ständig Sachen für unter 20 Euro wiederzubeschaffen. Und ich hänge sehr an einer heilen Welt. Die gibt es allerdings nicht, wenn wir die Müllberge weiter wachsen lassen. Und die wachsen zumindest weniger schnell, wenn nicht ständig Ausrangiertes, sowie Neu- und Transportverpackungen auf den Müll fliegen. Ich weiß, es ist schier unmöglich, Müll komplett zu vermeiden. Alleine der Einkauf in der Gemüseabteilung lässt mich oft schier verzweifeln. Hat die Natur bei ihren Verpackungen nicht einen sauguten Job gemacht? Eigentlich schon! Immerhin kenne ich Bilder von in Plastik eingeschweißten geschälten Mandarinen nicht aus den hiesigen Märkten – vielleicht besteht ja noch ein Fünkchen Hoffnung für uns. Dann reicht es aber nicht, brav auf Plastiktüten zu verzichten. Schon gar nicht, wenn man bei jedem Einkauf... --- ### Es weihnachtet sehr – jetzt schon?! > Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - Published: 2023-11-13 - Modified: 2023-11-10 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Adventskalender, Deko, Geschenke, Geschenkideen, Weihnachten, Weihnachtszeit Gefühlt saßen wir gerade noch bis spät in die Nacht bei milden Temperaturen im Garten, jetzt sind wir schon mitten in der Vorweihnachtszeit angekommen. Die beginnt auch immer früher und das liegt nicht nur am sogenannten Herbstgebäck, das im Übrigen schon seit Jahren immer Anfang September in die Auslagen (und unser Mägen) wandert. Manchmal könnte man fast meinen, dass man Halloween aus Anstand dazwischen geschoben hat, damit man die im Oktober angebotenen Weihnachtsartikel noch ein bisschen ignorieren kann. Und auch, wenn sich an Halloween die Geister scheiden, habe ich mich tatsächlich ein bisschen gefreut, dass sich ein paar ganz mutige Geister auf den langen Weg von der Straße zu unserem Haus hoch gewagt haben. Und der Ehemann, der zu dem Zeitpunkt noch auf ein Bier beim Nachbarn saß, war regelrecht enttäuscht, dass er die kleine Geistertruppe verpasst hatte. Diesmal habe ich auch aufgemacht, bin ja lernfähig. Vor einigen Jahren, noch in der alten Wohnung, dachte ich, ich könnte das Klingeln einfach ignorieren. Bis es nicht mehr aufhörte, zu klingeln. Als ich allerdings wutschnaubend die Türe aufgerissen habe, war da – keiner! Das war meine wohlverdiente Ladung Saures, die ignorierten Geister hatten die Klingel mit Tesafilm festgeklebt. So ein kleiner harmloser Streich, der keinem weh tut, hat mir sogar ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und es tat mir fast ein bisschen leid, dass ich nicht gleich aufgemacht hatte. Andererseits wäre es ja auch langweilig, wenn alle brav mitspielen. Nun haben wir Halloween überstanden, die ersten Lebkuchen sind auch schon wohlbehalten auf den Hüften angekommen und schon starten die ersten größeren Wintermärkte. Natürlich unter dubiosen Namen wie Wintertraum oder Winterdorf, damit keiner merkt, dass es sich um einen vorgezogenen und verlängerten Weihnachtsmarkt handelt. Aber egal, solange alle ihren Spaß dabei haben, will ich mich nicht beklagen. Statt dessen genieße ich lieber die schöne Atmosphäre in netter Gesellschaft und wärme mir die kalten Griffel an einem pappigen, überteuerten Glühwein. Wobei die Marketingexperten allerdings geschlampt haben, ist die Tarnung des angeblichen Herbstgebäcks. Da waren doch tatsächlich Weihnachtsbäume und Kugeln auf der Lebkuchenpackung aufgedruckt – sehr herbstlich! Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich nicht einmal ein Beweisfoto liefern kann, weil der Inhalt schon verputzt ist und die Packung längst entsorgt wurde. Bei zimthaltigem Süßkram bin ich wohl ein leichtes Opfer und vergesse innerhalb von Nanosekunden alle meine guten Vorsätze. Bis Weihnachten sind aber bestimmt alle Gelüste befriedigt, dann kann ich wieder erhobenen Hauptes durch den Supermarkt stolzieren mit nur Obst und Gemüse im Korb (träumen darf man ja). Was man ebenfalls schon wieder kaufen kann, dass aber unter keinen Umständen als Herbstgebäck durchgeht, sind Adventskalender in allen Ausführungen. Noch vor einem Jahr habe ich mich gewundert, was es da mittlerweile für Auswüchse gibt. Doch jedes Jahr setzt die Industrie noch eine Schippe drauf und die Müllberge wachsen damit ins Unermessliche. Kauft eigentlich noch jemand diese ganz einfachen Adventskalender, in denen jeden Tag „nur“ ein kleines Stückchen Schokolade drin ist? https://www. queen-all. com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/ Die ersten Bekannten bereiten auch schon ihre Einkauflisten für den kommenden Black Friday vor. Wobei der ja zwischenzeitlich zu einer Black Week ausgewachsen  ist, ein Konsumfest ohnegleichen. Man sollte meinen, danach seien alle mit Geschenken versorgt und die Läden bis Weihnachten leer. Aber nix da, das ist erst der Auftakt zu einem Shoppingmarathon, der erst zum Ladenschluss an Heiligabend endet. Um dann direkt im Januar mit Umtausch und Gutscheineinlösung sofort wieder zu starten. Von besinnlicher Vorweihnachtszeit kann da nicht die Rede sein. Alle sind maximal gestresst und alle Jahre wieder auf der Suche nach dem perfekten Geschenk. Manchmal traue ich mich mit meinem Mann in den wilden Trubel und wir setzen uns in ein gemütliches Café, um das bunte Treiben zu beobachten. Was das angeht, sind wir ganz das pragmatische alte Ehepaar, dass sich schon lange keinen Stress mehr mit Geschenken gibt. https://www. queen-all. com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/ Dabei verzichten wir nicht einmal explizit darauf, manchmal gibt’s was, manchmal nicht. Wir haben uns nur von jeglichem Druck und Perfektionismus verabschiedet. Oft schenken wir uns etwas, dass einer oder wir beide eh brauchen/wollen. Ich bin, was das Schenken angeht, ein kleiner Egoist. Ich liebe Geschenke, von denen ich auch etwas habe wie Ausflüge, Konzertkarten oder Restaurantbesuche. Ob es dieses Jahr etwas Besonderes gibt? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich mir die Geschenkideen der letzten Jahre so anschaue, ist die Ringsalami erstaunlich gut angekommen. Ich wollte für ihn eine Kleinigkeit zum Auspacken. Das Rätseln, was da wohl drin ist und das freudig überraschte Gesicht waren wirklich putzig. Der Mann ist ja so pflegeleicht! Bis es soweit ist, vergehen auch noch einige Wochen. Dabei fühlt es sich so an, als rennt die Zeit förmlich, wenn man an jeder Ecke Weihnachtsdeko unter die Nase gehalten bekommt. Ich kann mich dunkel an Zeiten erinnern, da wurde an Heiligabend (maximal einen Tag vorher) der krummste Baum ins Wohnzimmer gestellt und mit den immer gleichen Kugeln dekoriert. Oma hat auch das böse Lametta jedes Jahr wiederverwendet. Da fragt man sich schon, wo wohl all die angebotene Deko landet und ob diese Häuser irgendwann einfach explodieren wie ein übervoll gepackter Koffer. Andererseits liebe ich es, in der Vorweihnachtszeit bei einsetzender Dunkelheit Spaziergänge durch die hübsch beleuchtete Nachbarschaft oder die geschmückten Innenstädte zu unternehmen. Das tröstet immer über die nasskalte Jahreszeit hinweg (im Januar kann ich mich dann schon wieder auf den Frühling freuen). Auch bei uns wird es womöglich ein bisschen bunter zu dieser Jahreszeit – allerdings mit wenig Deko, die wir schon seit Jahren besitzen. Mein Mann hat allerdings Großes mit Lichterketten im Garten vor. Davor graut es mir ein bisschen aber dann kommt vielleicht wenigstens mal das Kabelknäul zum Einsatz, von dem ich ehrlichgesagt keine Ahnung habe, wer uns das vermacht hat. Eine Lichterkette für den Außenbereich, die seit Ewigkeiten in der Kiste mit den Verlängerungskabeln liegt. Die darf dann hin und wieder ein bisschen Weihnachtsstimmung verbreiten, solange es im Rahmen (der Stromrechnung) bleibt. Bis es aber soweit ist – verdammt, wir haben erst November – lasse ich mich nicht stressen und wundere mich nur über die wahnwitzige... --- ### Voll verstrahlt durch den Tag - Published: 2023-11-12 - Modified: 2023-11-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #SelbstfürsorgeImAlltag, Lächeln, Macken, Schöne Zähne, Selbstfürsorge Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen Tick. Das ist mir selbst natürlich gar nicht aufgefallen. Ist ja meistens so mit den eigenen Macken. Aber da ich mir beim Zähneputzen das Waschbecken mit meinem Mann teile, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich quasi auffliege. Auf das Zähneputzen folgt nämlich das Kontrolllächeln, d. h. ich grinse kurz in den Spiegel und bewundere die weißen Beißerchen. Und da ich das frische Gefühl liebe, ist der Griff zur Zahnbürste so ziemlich das ersten, mit dem ich routiniert jeden Morgen in den Tag starte. Ich beginne somit jeden Tag mit einem breiten Lächeln – und manchmal mit einem Lachanfall, wenn der Mann mich wieder bei meiner verstrahlten Zahnkontrolle erwischt hat. Sind noch alle da? Ja! Vielleicht ist es diese morgendliche Routine, die mir (fast) jeden Tag meine Batterien mit meinem unerschöpflichen Optimismus auflädt. Ich fürchte schon manchmal, dass ich den Kollegen damit auf die Nerven falle aber die verneinen das bisher alle. Natürlich putze ich nicht jedesmal die Zähne, wenn mal etwas nicht so läuft, um wieder gute Laune zu bekommen. Vielleicht sollte ich das mal in Betracht ziehen... Was mir aber auch hilft, um bei all dem täglichen Trubel gelassen zu bleiben, sind kleine Zeitinseln für mich.  Egal, ob ich mich in meinen Lesesessel einkuschele, mich schreibend vorm Laptop verkrümele oder im Sommer in der Hängematte schaukele. Da ignoriere ich dann sämtliche Todos, die Liste ist eh endlos dank wiederkehrender Aufgaben und einem Kopf voller Ideen. Und auch wenn Bewegung gut tut, darf es auch mal eine Pause ohne schlechtes Gewissen sein. Und wenn man sich mal gängige Tipps zum Thema Selbstfürsorge anschaut, ist das wohl auch Konsens. Wobei es mit Sicherheit nicht für jeden gleich leicht/schwer ist, sich solche Zeitinseln aus dem Alltag zu schneiden. Und dann einfach mal keinen Output generieren, völlig ohne Ergebnisse die Zeit „verplempern“, ist in unserer Leistungsgesellschaft auch gar nicht so leicht. Einfach nur Luftlöcher starren geht aber sehr gut mit einem „Partner in crime“. Mit manchen Menschen schweigt es sich schöner, als mit anderen. Mein Komplize in Sachen fauler Selbstfürsorge ist mein Mann. Die Hängematte hält uns locker beide – allerdings untermalt er die Szenerie manchmal mit einem leisen Schnorcheln. Natürlich gibt es Tage, da hilft alles nicht. Da fahren die Gedanken Karussell und das Hirn kommt einfach nicht zur Ruhe. All die noch so guten Methoden zur Selbstfürsorge sind dann nur wirkungslos, zumindest bei mir. Und auch, wenn das total unpopulär ist und weder sehr nachhaltig in Sachen Problemlösung noch besonders gesund (angeblich) sein soll, tut mir dann die Unterhaltung/Ablenkung aus der Flimmerkiste richtig gut. Oft ist es ja der Gegenpol zu unserem Alltag, der uns besonders gut tut. Bewegung habe ich zwar trotz Garten und vielen Treppen bei der Arbeit wie auch zu Hause bestimmt nicht genug. Laufen fällt dieses Wochenende mit einem lädierten Knie auch aus (das Konzert war es wert! ). Die Ruhe ist aber mein Gegenpol zu meinem doch sehr kommunikativen Alltag und das schlechte Gewissen sperre ich zusammen mit dem inneren Schweinehund einfach mal in den Keller. Die beiden werden sich bestimmt super verstehen!             PS: Die Muräne auf dem Titelfoto ist übrigens keineswegs im Angriffsmodus. In dieser entspannten Position wartet sie auf den Einsatz der Putzerfische und -garnelen, die u. a. ihre Zähne reinigen. Immer schön still halten! Wo ist der Fisch? --- ### Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte? > So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - Published: 2023-11-06 - Modified: 2023-10-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Anleitung, Backen, Kochbuch, Minimalismus, Rehrücken, Rezept, Schokoladenkuchen In fast jeder Küche gibt es diese eine Ecke, in der sich mehr oder weniger viele Kochbücher, Ordner, Zeitschriften und lose Rezepte sammeln. Wahrscheinlich bräuchte es Jahre, um alle Gerichte nachzukochen – selbst bei drei Mahlzeiten täglich. Das ist natürlich auch nicht das Ziel, oft hat man ja Lieblingsrezepte, die man immer wieder nachschlägt oder lässt sich von den vielen appetitlichen Bildern einfach inspirieren. Kochsendungen sind ja auch nach wie vor extrem beliebt, wahrscheinlich da Essen einfach ein zentraler Bestandteil sozialer Kultur ist. Und so läuft eigentlich immer auf mindestens einem Sender eine Kochshow. So zumindest mein Eindruck. Vielleicht wäre der ein anderer, wenn ich solche Sendungen aktiv und gerne schauen würde. Dann wäre es bestimmt zu wenig was uns da von Restaurant-Rettung bis Tortenkunst alles geboten wird. Auch an der Supermarkt-Kasse, schön auf Sichthöhe, wird zwischen der Quengelware für die Kleinen auch immer wieder Quengelware für die Großen platziert. Und nein, es geht nicht um die Mini-Fläschchen mit Schnaps und Co. sondern um Zeitschriften mit Rezepten. Gar nicht selten sind die Aufsteller sogar leer, scheint sich also wunderbar zu verkaufen. Aus irgendeinem Grund sind Rezepte der Kassenschlager schlechthin. Der Begriff „Rezept“ steht auch oft für eine einfache Anleitung und ist damit als Titel ein echter Erfolgsgarant. Wir Menschen stehen ja auf einfache Lösungen und hätten am liebsten für alle Probleme dieser komplexen Welt eine simple Schritt-für-Schritt-Anleitung, die uns am besten gleich noch das Denken abnimmt. Dein ultimatives Kochrezept für schnellen Reichtum Das Erfolgsrezept für ultimatives Abnehmen (ist tatsächlich ein echter Buchtitel, ich war selbst erstaunt) Das Kochrezept für den perfekten Haushalt Rezept zum Verlieben (das ist wohl ein recht bekannter Film habe ich mir sagen lassen) Merke: Die Verwendung des Wortes „Rezept“ im Titel ist das beste Rezept, um jeglichen Sch... an Frau oder Mann zu bringen. Dabei dürfen gestylte Bilder natürlich nicht fehlen. Food-Fotografen haben sich eigens auf diesen Bereich spezialisiert und natürlich wird getrickst und geschummelt, was das Zeug hält, damit alles appetitlich und frisch aussieht. In einem auf den ersten Blick unspektakulären Foto steck dann richtig viel Arbeit und der Laie wundert sich, warum das Glas mit Softdrink und Eiswürfeln bei ihm nie so prickelnd aussieht. Wer mal hinter die Kulissen schauen möchte, liest sich hier beim Profi oder hier mit guten Tipps für Laien ein. Da wundert es dann nicht, wenn das fertige Gericht nicht so aussieht, wie auf den Bildern im Rezept. Aber es sind nicht alleine die bunten Bilder, die uns so gerne in Rezeptbüchern blättern lassen. Essen ist ja nicht nur ein Mittel zum Zweck. Es geht neben dem Genuss auch um so viel mehr. Da spielt die Gesundheit mit rein aber vielleicht auch mal der Preis. Und Essen kann identitätsstiftend sein. Man denke nur an die vielen regionalen Spezialitäten die wir zwangläufig mit Heimat verbinden. Man denke nur an Linsen mit Spätzle – gibt es was Besseres? ! Und so schmökern wir uns durch unzählige Kochbücher und horten sie wie Schätze in den Regalen und Schränken unserer eh schon vollgepackten Küchen. Dabei kochen wir im Alltag ja meist recht wenig nach. Denn entweder bekommt man nicht alle Zutaten oder die Rezepte sind uns schlicht zu aufwendig. Das ist wie mit der Garderobe, die wir im Kleiderschrank horten. Davon tragen wir auch immer nur einen Bruchteil, unsere Lieblingsstücke halt. Und so haben wir auch unsere Lieblingsgerichte für die wir meist nicht einmal mehr ein Rezept benötigen. Trotzdem braucht man natürlich unbedingt noch ein Kochbuch für Soßen, eines für Kuchen, eines für vegetarische Gerichte (Spoileralarm: lasst einfach das Fleisch weg) und natürlich all die mehr oder weniger exotischen Landesküchen von Amerika bis Zamunda. Als ich vor Jahren mal eine größere Anzahl Bücher zu verschenken hatte und die im Sozialladen abgeben wollte, hieß es auch, man nehme am liebsten Kochbücher. Die verkaufen sich immer und da wäre es auch egal, wie alt und in welchem Zustand. Kochbücher hatte ich keine dabei. Ich habe ja seit langem ein ganz eigenes Verhältnis zu Büchern, die meisten laufen bei mir durch. Einen festen Wohnsitz hier haben nur ca. 10-20 Exemplare. Und auch hier ist kein Kochbuch dabei. Allerdings bin ich nicht immun gegen die appetitlichen Bilder und habe einige Links gespeichert mit Dingen, die ich mal nachkochen oder –backen will. Vor allem hier ist es ganz schlimm, lauter leckere Kuchenrezepte und es kommen auch immer wieder neue dazu. Auch die wichtigsten Rezepte habe ich in digitaler Form abgelegt. Einzige Ausnahme ist eine uralte Kopie aus einem dicken Rezeptbuch, das längst nicht mehr unter uns weilt (war nicht meines, Aufenthaltsort unbekannt). Mittlerweile könnte man an den Flecken auf dem Blatt wahrscheinlich die Zutaten ermitteln, ohne es zu lesen. Wobei lesen zwischenzeitlich auch zum Problem wird, so abgewetzt ist das Papier. Bevor ich also meine „Anleitung zum schnell glücklich sein“ verliere, wird digitalisiert. Und weil man Glück ja teilen soll, packe ich das Rezept hier rein – dann verliere ich es auch nicht mehr. Und keine Sorge, der Rehrücken ist ein einfacher Kastenkuchen und kommt ganz ohne Bambi aus. Rezept für Rehrücken Zutaten 100 g Butter oder Margarine 150 g Zucker 1 Priese Salz 5 Eier 100 g geriebene Blockschokolade 2 Päckchen Schokoladenpuddingpulver 1 gehäufter TL Backpulver 100 g Mehl 1 Glas (2 cl) Rum (54 Vol. -%) 80 g gemahlene Mandeln Margarine zum Einfetten Zum Garnieren 1 Becher Schokoladenglasur (100 g) 50 g Mandelstifte Anleitung Butter oder Margarine schaumig rühren. Nach und nach Zucker, Salz, Eier, die Schokolade und das mit Puddingpulver und Backpulver gemischte Mehl in den Teig rühren. Rum und Mandeln reinmischen. Rehrückenform einfetten, Teig reinfüllen. In den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen. Backzeit: 50 Minuten Elektroherd: 180 Grad Gasherd: Stufe 3 oder 1/3 große Flamme Form aus dem Ofen nehmen. Rehrücken auf einem Kuchendraht stürzen und auskühlen lassen. Schokoladenglasur um Wasserbad auflösen. Rehrücken damit überziehen. Mit den Mandelstiften spicken. Gus erstarren lassen. Kuchen vor dem Servieren in 19 Stücke schneiden. Beim 1:1 Abschreiben des Rezeptes musste ich wirklich schmunzeln, schreibt man das heutzutage noch so? Zumindest mein Schreibprogramm kennt „reinmischen“ und „reinfüllen“ nicht... --- ### Wenn Geld keine Rolle spielt > Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - Published: 2023-11-01 - Modified: 2023-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #MeinTraumleben2023, Altersarmut, Finanzen, Rente, Rentenlücke, Steuergeld, Steuern, Traumleben, Vorsorge Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich darüber nachgedacht, was ich mit einer Million Euro anfangen würde, ebenfalls im Rahmen einer Blogparade. Und nun stellt Marianne Dorn die Frage nach unserem Traumleben. Klar, dass meine Phantasie da sofort wieder anspringt. Was würde ich gerne machen, wenn Geld keine Rolle spielt? Einen Großteil unserer Zeit kümmern wir uns ja darum, dass irgendwie genug Geld zum Leben reinkommt. Im besten Fall macht uns die Arbeit (zumindest meistens) Spaß und im allerbesten Fall können wir davon gut leben und auch noch etwas zur Seite legen. Ich habe wohl schon den allerbesten Fall erreicht und kann mich nicht beklagen. Aber Träumen ist ja explizit erwünscht! Würde ich tatsächlich das gleiche Leben führen, wenn Geld keine Rolle spielt? Definitiv würde ich meine Zeit anders nutzen. Denn auch, wenn ich meinen Job gerne mache, habe ich noch so viel mehr Interessen. Ich könnte mir gut vorstellen, nochmal ein Studium oder eine Ausbildung zu starten (oder beides/mehrere). Prüfungen müsste ich ja dann nicht mehr bestehen. Wobei der innere Ehrgeiz wahrscheinlich dazu führen würde, dass ich was auch immer dann bis zum Ende durchziehe. In einem anderen Traum stelle ich mir vor, mit einem kleinen ausgebauten Van durch die Welt zu reisen und mich von Ort zu Ort treiben zu lassen, bzw. „uns“, denn der Mann darf natürlich mit. Da wo es schön ist, bleiben wir, bis es uns wieder weiter zieht. Aber dafür müssten wir dann unser jetziges Stückchen Glück nicht hergeben, sondern könnten immer wieder nach Hause kommen. Und natürlich könnte ich jeden Tag selbstbestimmt entscheiden, worauf ich gerade Lust habe. Will ich mich durch den Tag treiben lassen oder etwas Bestimmtes unternehmen? Das könnte ich ganz nach Lust und Laune spontan beschließen. Die Nacht durchfeiern und den ganzen nächsten Tag ausschlafen, das ginge nicht nur am Wochenende. Ein Buch nicht mehr aus der Hand legen, wenn es gerade super spannend ist aber man für den nächsten Tag fit sein muss – das könnte mir dann egal sein. Das selbstgewählte Leben ohne Kinder ist auch ganz schön luxuriös, das ist mir schon klar. Viele Eltern rollen wahrscheinlich mit den Augen, wenn ich von noch mehr Ausschlafen träume. An der Stelle sei allen Eltern gedankt, dass sie die Generationen von morgen groß ziehen. Davor hab ich einen Heidenrespekt! Was ich aber bei all dem Träumen merke, ist dass ich schon ganz schön nahe an einem Traumleben bin. Denn auch, wenn der Vollzeitjob einen Großteil der Zeit in Anspruch nimmt, gibt es daneben noch viel Zeit, die ich selbstbestimmt gestalten kann. Und mit geregeltem Einkommen haben wir auch einen bezahlbaren Kredit bekommen, mit dem wir jetzt schon in unserem Traumhäuschen mit eigenem Garten leben dürfen. Viel glücklicher geht es doch kaum, wir können auf unserem eigenen Fleckchen Erde (fast alles) machen, was wir wollen. Das ist für mich der ganz große Luxus. Den ganz großen „klassischen“ Luxus brauche ich nicht (auch wenn eine Putzperle ein Träumchen wäre). Vergoldete Pralinen und Schampus geben mir sowenig, wie teure Markenkleidung oder schicke Handtaschen für hunderte von Euros. Wobei letztere ja sogar als Wertanlage durchgehen, da kann meiner einer nur staunen. Das wirklich wertvolle für mich ist eigentlich Zeit. Denn genau die fehlt uns doch, wenn wir uns alle Träume für die Rente aufsparen. Viel zu oft hört man, dass Menschen kurz vor oder nach Renteneintritt ins Gras beißen. Gleichzeitig schüren etliche Quellen die große Sorge vor der Rentenlücke. Am besten legt man jeden verfügbaren Euro für die private Altersvorsorge zur Seite, denn die Rente ist alles andere als sicher und die Angst vor Altersarmut groß. Sonst buckelt man sein Leben lang in der Tretmühle, um am Ende zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben zu haben. Da kann einem schon mal schwindelig werden zwischen all dem für morgen Vorsorgen und nicht verpassen, heute zu leben. Mit einer aus meiner Sicht ausgewogenen Mischung aus Sparplänen, Rücklagen, Lebenshaltungskosten und Ausgaben für einige schöne Erlebnisse lässt es sich aber gut leben – in der Gegenwart und hoffentlich auch in der Zukunft. Aber was letztere bringt, weiß ja bekanntlich keiner. Deswegen ist das Hier und Jetzt auch so wertvoll. Für ein sogenanntes DINK-Pärchen lässt sich das leicht sagen. Deswegen träume ich auch oft davon, der Staat würde die Steuern, die er sich von allen nimmt, intelligenter einsetzen. Die Zahlen, die ich auf meiner Lohnabrechnung sehe, treiben mir nur deswegen die Tränen in die Augen, weil ich das Gefühl habe, die Verantwortlichen schmeißen unser aller sauer verdientes Geld mit vollen Händen in dubiose schwarze Löcher. Man stelle sich mal vor, die Altersbezüge von Politikern würden den Ergebnissen ihrer Arbeit während ihrer Amtszeit bemessen. Oder die Vergabe von Großprojekten wäre nicht nur an das billigste Angebot sondern auch an die Reputation der beauftragten Unternehmen gebunden. Und politische Großveranstaltungen und Gipfel würde man irgendwo in die Pampa verlagern, statt für viel Geld ganze Innenstädte unter viel Polizeiaufgebot abzusichern, damit die Mächtigen prestigevoll tagen können. Geld spielt keine Rolle, wenn´s nicht das eigene ist. Was würde die oben erwähnte Million Euro nur alles bewirken, in den richtigen Händen. Die Milliarden an Geldern, die auf viel höheren Ebenen fließen, sind bestimmt nicht komplett fehlgeleitet. Und doch habe ich so manche Zweifel, wenn ich lese, dass Schulen im Winter unbeheizt bleiben oder Frauenhäuser schließen sollen. Und so träume ich weiter von einer Welt, in der die verfügbaren Finanzmittel perfekt eingesetzt werden und gerechte Umverteilung funktioniert. Träumen ist ja ausdrücklich erlaubt. --- ### Verloren Worte > Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - Published: 2023-10-30 - Modified: 2023-10-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #BlogparadeSprachverhunzung, Blogparade, Deutsch, Jugendwort, Sprache, Tradition Gerade, als ich an den ersten Zeilen dieses Textes geschrieben habe, bin ich über den Aufruf zur Blogparade von Nicole Isermann mit dem Titel „Geht unsere schöne Sprache den Bach runter? “ gestolpert. Eigentlich hatte ich mir gerade Gedanken über Wörter gemacht, die langsam aus dem Alltagsgebrauch verschwinden, bei denen ich mich aber freue, wenn ich sie mal wieder höre. Im ersten Moment lässt einen der Titel zur Blogparade womöglich schmunzeln, kennt man doch aus seiner eigenen Kindheit die beifälligen Kommentare von älteren Generationen. Da hieß es dann „die Jugend von heute... “, gerne kombiniert mit einem vorwurfvollen Blick. Und jetzt sind wir selbst die „meckernden Alten“, die sich über die Jugend von heute beschweren? Sprache vereint und grenz ab – in dem Fall die Jungen von den Alten. Die Falten im Gesicht erinnern einen unerbittlich mit jedem Blick in den Spiegel, zu welcher Gruppe man gehört. Und dass die Jugend eben ihre eigene Identität auch sprachlich kreiert, sollten wir einfach akzeptieren. Zugehörigkeit lässt sich nicht mit (sprachlicher) Gewalt erzwingen. Das sich Sprache stetig ändert, ist ein ganz natürlicher Prozess. Man übernimmt Wörter von den Menschen, mit denen man sich umgibt. Sehr exemplarisch zu beobachten ist das, wenn man als Zugezogene plötzlich mit Wörtern aus einem regionalen Dialekt glänzt. Und so ist die Sprache auch so etwas wie sozialer Kleister, der die Zusammengehörigkeit unterstreicht. Das wir immer mehr englische Wörter als ganz selbstverständlich in unsere Sprache einbauen, ist daher für mich sogar ganz schön. Es gibt mir das Gefühl, dass die Welt mehr zusammen wächst. Die Sprache vermischt sich wie die Menschen, die sie sprechen. Und dass sich eine einfach zu lernende Sprache besser als gemeinsame Basis eignet, liegt auf der Hand.  Ich glaube auch nicht, dass die eigene Identität und Tradition gleich den Bach runter geht, bloß weil man nicht mehr so spricht, wie vor 50 Jahren oder weil ein Dialekt immer mehr verblasst. Und nicht jede Tradition muss auf Biegen und Brechen gewahrt werden. Neue Generationen sollten sich ihre eigenen Werte schaffen dürfen. Sonst müssten wir uns ja auch an veralteten Rollenbildern festklammern, Gleichberechtigung hat ja nicht gerade Tradition. Und doch lässt mir manches, was ich unter dem Oberbegriff Jugendsprache höre, gefühlt das Blut aus den Ohren laufen. Halbfertige Sätze und zerstückelter Satzbau gehören wohl mittlerweile zum guten Ton – früher war das eher  das traurige Markenzeichen eines sozialen Umfelds mit mangelnden Bildungsmöglichkeiten. Bei  schnieken älteren Anzugträgern, die mit gezwungenem deutsch/englischem Ghetto Slang besonders hipp und jugendlich wirken möchten, rollen sich allerdings auch mir die Fußnägel auf. Im Wort Jugendsprache steckt ja schon die Jugend – und so sollte man nicht zwanghaft versuchen, da mitzureden. Das klingt (klingelt) in meinen Ohren einfach nur peinlich. Da bleibe ich lieber authentisch und erspare mir das Lernen der jährlichen Jugendworte. Apropos Lernen – erst neulich habe ich eine interessante Diskussion über das Lernen von Deutsch in Kombination mit dem Gendern beiwohnen dürfen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Schwierigkeiten dieser Dschungel aus Sternchen, Punkten und Wortkreationen Lernwilligen bereitet. Vor allem, da man sich ja hierzulande noch nicht einmal untereinander einig ist, wie eine gleichberechtigte Sprache auszusehen hat. Dass die Rechtschreibreform mehr Unsicherheit als Einfachheit geschaffen hat, macht das Erlernen der Deutschen Sprache ja auch nicht einfacher. Über Wörter mit drei aufeinanderfolgenden Konsonanten stolpert mein Hirn beim Lesen nach wie vor. Offensichtlich hält mein Oberstübchen da auch an ein paar Traditionen fest. Manches kann ich bestimmt ausmisten, auch wenn alte Gewohnheiten nur schwer zu ändern sind. Manches muss man allerdings auf keinen Fall ausmisten – also zumindest sprachlich gibt es ein paar echt schöne Wörter, die leider in Vergessenheit geraten sind. Das merke ich daran, dass ich mich riesig freue, wenn ich sie mal wieder höre – um den Bogen zurück zur Einleitung zu spannen. Erst kürzlich hörte ich, wie jemand als Schlawiner tituliert wurde. Ganz ähnlich dem Schlingel, das hört man auch nur noch selten. Doch mit ein bisschen Recherche zeigt sich, dass solche Wörter nicht immer völlig unbelastet daher kommen. Zum Beispiel hat das Wort Schlawiner eine interessante Entstehungsgeschichte. Und so ist es vielleicht doch besser, wenn sich die Sprache weiterentwickelt und ändert, auch wenn uns der vertraute Klang an vergessenen Zeiten erinnert. Ein Ausspruch bleibt uns vermutlich über alle Generationen erhalten: „Die Jugend von heute... “ --- ### Vertrauen – ohne geht nichts! > Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - Published: 2023-10-23 - Modified: 2023-10-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: #BlogparadeVertrauen, Arbeit, Blogparade, Kontrolle, Team, Vertrauen Im Rahmen ihrer Blogparade hat Gesa Oldekamp unter dem Motto „Zusammen“ das Thema Vertrauen in den Ring der Bloggerwelt geworfen – im Vertrauen darauf, dass sich dazu viele Ansichten, Meinungen und Erfahrungen zu spannenden Beiträgen ergeben werden. Vertrauen ist ein wertvolles Gut. Ähnlich wie unsere Aufmerksamkeit schenken wir es nicht jedem und nicht jeder verdient es. Ein Leben ohne Vertrauen kann und möchte ich mir allerdings gar nicht vorstellen. Das wäre ja geprägt von permanentem Misstrauen, ständiger Kontrolle und der andauernden Angst vor Enttäuschung und Kontrollverlust. Wie soll man sich denn da auf die wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren? ! Ohne Vertrauen wäre mein Job als Teamleiterin also gar nicht machbar. Ich muss darauf vertrauen, dass jeder im Team seine Aufgaben sorgfältig und rechtzeitig erfüllt, bzw. sollte das einmal nicht möglich sein, zu mir kommt. Und das nicht erst einem der regelmäßigen Gesprächen sondern sobald sich die Schwierigkeiten abzeichnen. Dafür müssen aber auch alle Teammitglieder Vertrauen zu mir haben können. Niemand würde mit Problemen zum Vorgesetzen gehen, wenn er fürchten muss, dass ihm dafür der Kopf abgerissen wird. Und oft genug passiert genau das mit dem Ergebnis, das man lieber nach Ausreden als nach Lösungen sucht – Hauptsache man kommt selbst irgendwie sauber aus der Sache raus, im besten Fall kann man die Schuld noch jemand anderem zuschieben. Der Überbringer schlechter Nachrichten ist ja auch gerne mal derjenige, der das erste Gewitter über sich ergehen lassen muss. Da braucht man sich nicht wundern, wenn sich mit der Zeit eine Mentalität des Wegschauens einstellt. Unbequeme Wahrheiten auszusprechen erfordert oft Mut. Wenn im Unternehmen aber eine „schöne heile Welt – Kultur“ herrscht und man von Probleme am liebsten nichts wissen will, muss man die Kritiker einfach mal richtig „einnorden“, dann ist Ruhe im Karton. Apropos schlechte Nachrichten – nicht immer läuft ein Projekt wie geplant. Genau genommen läuft kein Projekt wie geplant, aber das soll jetzt mal nicht das Thema sein. Allerdings besteht ein Projektteam nun mal aus vielen verschiedenen Experten. Jeder hat sein Fachgebiet und seinen Verantwortungsbereich. Oft stellt sich heraus, dass die Umsetzung länger benötigt, als abgeschätzt oder eine ursprünglich geplante Lösung gar nicht umsetzbar ist. Jetzt könnte man natürlich einfach darauf bestehen, dass am ursprünglichen Plan festgehalten wird. Am besten arbeitet man sich ganz, ganz tief in die Thematik ein und versucht verzweifelt, alles alleine zu retten – das wird in den seltensten Fällen funktionieren. Man kann nicht ein Team leiten und gleichzeitig der Experte für  alles sein. Ich muss damit umgehen können, dass es ganz viele Gebiete gibt, in denen ich eben längst nicht so erfahren bin, wie die Menschen in meinem Team. Alternativ kann ich natürlich nur Leute einstellen, denen ich überlegen bin – ein starkes Team sieht anders aus! Egal, welche Steine wir im Laufe eines Projektes aus dem Weg zu räumen haben – ich vertraue darauf, dass mit einer guten Zusammenarbeit jeder noch so dicke Brocken irgendwie zu schaffen ist. Wie ich dieses Vertrauen zu meinem Team aufgebaut habe? Das gibt es bei mir als Vorschuss. Der unerschütterliche Optimist in mir geht grundsätzliche erst mal vom Guten in den Menschen aus. Das kann ich mir leisten, da ich bisher immer das Privileg hatte, mit motivierten und fähigen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Da braucht es bisweilen auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen, um sich zwischen all den klugen Köpfen nicht völlig überflüssig zu fühlen. Wer sich allerdings auf Kosten des Teams ausruht oder mit fremden Lorbeeren schmückt, verliert den Vertrauensvorschuss auch schnell. Ebenso, wer ungerechtfertigt anderen Fehler unterstellt. Aus dem Arbeitsalltag: In der Elektronikentwicklung ist sowieso schnell mal die Software Schuld – egal ob am Projektverzug oder an Fehlern. Bei näherem Hinsehen stellt sich dann oft heraus, dass Abhängigkeiten zu Projektstart schon den gesamten Zeitplan ins Wanken gebracht haben. Was die Fehler angeht, da lässt sich immer etwas finden. Viele Themen in der Elektronik können mit Hardware oder Software gelöst werden. Letztere ist nur um ein Vielfaches leichter (und damit günstiger) zu ändern, vor allem zu späten Projektphasen. Wird ein Fehler erst kurz vor Projektende entdeckt, wird man also versuchen, ihn mit einer Softwareänderung zu lösen, egal, wo er herkommt. Bei einer Änderung muss aber erneut alles getestet werden. Das lässt den einen oder anderen Kollegen leichtfertig vermuten, dass die Software das Problem ist (genau genommen ist sie aber auch oft die Lösung). Ich werde leider nie den Projektleiter vergessen, der lauthals durchs gesamte Großraumbüro tönte „Die Software ist scheiße“. Das kann ich als sehr effektive Methode empfehlen, auf einen Schlag das Vertrauen all seiner Kollegen zu verspielen. So sch... war die Software im Übrigen nicht, einen Großteil der Fehlertickets mussten wir den Kollegen aus der Test-Abteilung zurückgeben, da falsch getestet wurde. Klassischer Fall von Fehlplanung, unter Zeitdruck sind die Ergebnisse halt nur semioptimal. Die viel wichtigere Aufgabe für mich ist allerdings, mir selbst das Vertrauen anderer zu verdienen. Denn auch wenn ich großzügig damit umgehe, kann ich nicht einfach erwarten, dass man mir ebenso vertraut. Vertrauen geben und den anderen auch mal den Menschen hinter der Rolle im Job kennenlernen lassen Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit – man kann auch ruhig mal sagen, dass man was nicht sagen darf...  die Leute sind nicht dumm und denken sich ihren Teil sowieso Zuhören, ohne zu bewerten Wertschätzung kommunizieren Was unter vier Augen hinter geschlossener Tür besprochen wird, bleit auch dort. Im Zweifel nachfragen (z. B. bei Aussagen wie „wir sind schwanger“ absichern, wann es offiziell ist). Probleme werden immer erst intern besprochen, entweder innerhalb des betroffenen Kreises oder im 1:1-Gespräch Keine Alleingänge, z. B. können Zeitabschätzungen aus dem Team hinterfragt werden, werden aber nicht eigenmächtig reduziert (in den meisten Fällen muss ich die eh erhöhen) Manchmal denke ich, dass ich viel zu offenherzig und vertrauensselig bin. Aber ich will mich auch nicht verstellen, bin lieber echt als distanziert. Dafür bekomme ich aber auch oft sehr ehrliche Aussagen und erlebe erfreulich seltenst bösen Überraschungen (die dann auch keine Überraschungen  waren, da mir der Frust der Kollegen bekannt war, nur an höherer Stelle die Verantwortlichen im ehemaligen Unternehmen nichts ändern wollten). Ein... --- ### Körperschmuck > Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - Published: 2023-10-16 - Modified: 2023-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Junge Helden, Körperkunst, Körperschmuck, Organspende, Organspende-Tattoo, Organspendeausweis, Schmuck, Tattoo Was dem Pfau die Federn sind unsereins Kleider und Schmuck. Oft heißt es ja, dass man ein schlichtes Outfit mit den richtigen Accessoires entscheidend aufwerten könne.   Und je nach Lust und Laune und der richtigen Ergänzung wird aus einer einfachen Jeans- Shirt-Kombi ein eleganter oder rockiger Look. Ich persönlich bin wohl entweder zu faul oder zu praktisch veranlagt und kann die Tage, an denen ich mir ein zusätzliches Schmuckstück wahlweise um Arm, Hals oder Finger packe, an einer Hand abzählen. Heißt aber nicht, dass ich ungeschmückt das Haus verlasse. Mal abgesehen von der Armbanduhr, die ich lediglich zum Duschen ablege, sind da auch noch die Ohrringe. Ganze elf Löcher sind im Laufe meiner jungen Jahre zusammen gekommen und in jedem steckt natürlich ein Ring. Nicht mal für Röntgenbilder habe ich sie bisher abgenommen, geht dann komischerweise auch immer mit. Aber die sind halt da und ich kümmere mich nicht  groß darum. Die Schmuckschatulle von Oma war ganz anders, voll von bunten Farben und Formen. Im Gegensatz zum billigen Modeschmuck war das alles aber hochwertig und wurde über die Jahre gehegt und gepflegt und regelmäßig getragen. Ein verknotetes Knäul an Ketten und Ringen in der Urlaubsgarderobe (wie ich es bei einer Freundin schon erlebt habe) wäre nie vorgekommen. Heute bekommt man allerhand Glitzerndes für wenig Geld an jeder Ecke. Doch der Lack ist ebenso schnell ab, wie die Freude über den Kauf verflogen ist und schon landet der Tand in der Tonne. Würde ich nun behaupten, ich hielte nicht viel von Schmuck, wäre das allerdings gelogen. Ich vergesse nur meist, dass er da ist. Dabei liebe ich ihn sogar, sowohl an mir als auch an anderen. Ganz besonders haben es mir Tattoos angetan. Kunst, die wortwörtlich unter die Haut geht. Gerade die Tatsache, dass man sie im Idealfall ein Leben lang mit sich herumträgt, macht es so spannend. Immer wieder heißt es ja, dass man nach einem Tattoo schon das nächste planen würde. Hin und wieder denke ich schon darüber nach, ob noch etwas Farbe hinzukommen könnte. Aber andererseits ist es perfekt so, wie es ist und ich brauche kein weiteres Tattoo. Bin ich beim Tätowieren jetzt etwa beim Minimalismus angekommen? !   Auweia, ich wusste ja, man kann es mit allem übertreiben... Jetzt schmückt aber doch ein neues Kunstwerk meinen Arm – und im Gegensatz zu den anderen Motiven sogar eine recht prominente Stelle, die fast immer offen zu sehen ist. Das ist für meine Verhältnisse schon fast provokativ – und das soll in dem Fall auch so sein! Ich habe mir nämlich ein Opt. Ink Tattoo stechen lassen. Der Verein Junge Helden e. V. kämpft unter anderem mit diesen Organspende-Tattoos für mehr Aufklärung. Den Organspendeausweis trage ich schon seit Jahren mit mir herum. Ein Vorteil des Tattoos ist allerdings, dass ich dieses wirklich immer bei mir habe, bemalt bin ich eh. Ein weiterer Vorteil ist für mich, dass sich so ziemlich jeder immer und bei jedem Tattoo nach der Bedeutung erkundigt. Das ist die Steilvorlage, um mit den Menschen über das Thema Organspende ins Gespräch zu kommen und aufzuklären. Argumente für die Diskussionen findet ihr übrigens auf der Seite organspende-info. de. Mal abgesehen von dubiosen Vorurteilen, die manch ein Verschwörungstheoretiker zur Organspende auffährt, sind viele schlichtweg einfach zu faul, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Und da unsere Politik sich ziert, eine einfache Lösung mit Widerspruchsregelung umzusetzen, werden wir wohl weiter mehr potentielle Empfänger als Spender haben. Erschreckend wenige Menschen, mit denen ich ins Gespräch komme, haben tatsächlich einen Organspendeausweis bei sich. Und das obwohl sie sich eigentlich gut vorstellen könnten, ihre Organe im Todesfall zu spenden. Der Ausweis selbst ist denkbar einfach zu bekommen, oft liegt er sogar regelmäßig dem einen oder anderen Brief der Krankenversicherung bei. Noch direkter geht es hier, kostet nicht mal etwas. Es muss sich ja nicht jeder gleich tätowieren lassen. Wobei auch das natürlich problemlos möglich ist. Viele Tattowierer stechen die Opt. Ink Tattoos zum Selbstkostenpreis im Rahmen einer sowieso geplanten Sitzung oder gegen Materialaufwand. Die teilnehmenden Studios sind auf der offiziellen Opt. Ink-Map gelistet. Mein kleines neues Schmuckstück habe ich mir bei Nimmerweg-Tattoo stechen lassen. An dieser Stelle vielen Dank nochmal an Kerry! Des geht fei nimmerweg. Kerry Neben dem guten Zweck ist die Körperkunst auch noch verdammt hübsch anzuschauen und ich freue mich jedes Mal, wenn mir das hübsche Design ins Auge springt. Einzig der weiße Hintergrund nervt noch ein bisschen, da ich während der Gartenarbeit ein fettes Pflaster als Sonnenschutz darüber geklebt hatte und dann tatsächlich etwas Farbe bekommen hab. Aber wie teurer Schmuck will auch ein (frisch gestochenes)Tattoo richtig gepflegt werden, damit es lange schön bleibt. Ach, und wenn ihr gerade den Organspendeausweis ausfüllt, könntet ihr auch gleich über eine Registrierung als Stammzellenspender bei der DKMS nachdenken. Kostet auch nichts außer 5 Minuten eurer Lebenszeit. PS: Ich hätte euch ja gerne ein weiteres Kunstwerk gezeigt aber nach vielen unbefriedigenden und vor allem unscharfen Fotos habe ich es aufgegeben, mich von meinem Hobbyfotografen ablichten zu lassen.  Fische kann er aber bei Portraitfotos ist er so untalentiert wie ich bei Selfies. --- ### Homeoffice == out of office > Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - Published: 2023-10-09 - Modified: 2023-10-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Geduld, Homeoffice, Kundenservice, Mobile Office, Servicewüste Die Zeiten des Präsentismus, in denen wir täglich brav von 8:00 bis 17:00 Uhr unseren Hintern im Büro breit sitzen, sind ja glücklicherweise vorbei. Viele Unternehmen haben flexibel Arbeitszeitmodelle gepaart mit der Möglichkeit, auch remote zu arbeiten. Doch leider hat das auch immer wieder zur Folge, dass sich ein ganz bestimmter Typ Mensch im Homeoffice abkapselt und dann weder für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden zu erreichen ist. Ich hänge bei der AXA-Versicherung mal wieder in der Warteschleife. Heute stelle ich wohl einen neuen Rekord auf. Ganze 40 Minuten „darf“ ich mir mittlerweile die Musik anhören, immer wieder unterbrochen von der Bitte nach ein wenig mehr Geduld. Das toppt sogar die Telekom! Da macht sich unweigerlich der Eindruck breit, dass da in der Realität eigentlich gar niemand arbeitet. Gerade im Kundenservice ist es immer schwerer, jemanden zu erreichen. Angeblich sind immer alle Mitarbeiter im Gespräch. Aber ist das wirklich so oder schaukeln die sich alle gemütlich im „Homeoffice“ die Eier? ! Beim Kundenservice unserer Hausbaufirma hält man es nicht einmal mehr für notwendig, während der Service-Zeiten überhaupt ans Telefon zu gehen, geschweige denn eine Telefonansage zu installieren. Leider erlebt man das immer häufiger, vor allem, wenn man Freitag Vormittag versucht, jemanden telefonisch zu erreichen. Der direkte Kontakt zum Kunde scheint für viele so grauenhaft zu sein, dass man alle möglichen Vermeidungsstrategien entwickelt. Erst mal darf man sich als Anrufer durch verschiedene automatisierten Abfragen kämpfen und wenn man es dann in die Warteschleife schafft, braucht man eine gehörige Portion Geduld. Falls doch mal jemand den Anruf annimmt, hat er wahrscheinlich in den meisten Fällen völlig entnervte Kunden am Telefon. Da ruhig und entspannt zu bleiben, ist echt eine Herausforderung. Aber der Service-Mitarbeiter kann ja in den meisten Fällen überhaupt nichts für den Grund des Anrufes (und leider oft auch gar nichts tun). Wenn da dann jemand seinen Frust an diesen Leuten auslässt, ist das zwar völlig falsch adressiert aber leider nachvollziehbar. Am Ende führt es aber dazu, dass die Service-Mitarbeiter noch weniger gerne ans Telefon gehen – ein selbstgemachter Teufelskreis aus verärgerten Kunden und demotivierten Angestellten. Falls man doch mal jemanden ans Telefon bekommt, hört man auch die immer gleiche Ausrede. Entschuldigung, es rufen gerade sehr viele Kunden an. Ach, was ist da los? ? ? Rufen so viele an, weil es immer mehr zu bemängeln gibt? Oder spart man hier womöglich mal wieder am falschen Ende – nämlich am Personal und dessen Qualifizierung und Bezahlung? Aber wir wollen ja mal nichts unterstellen. Leider ist es mittlerweile das gleiche Bild, egal wo man versucht, telefonisch Kontakt aufzunehmen. In Arztpraxen ist das ebenso ein Ding der Unmöglichkeit wie sogar beim Pizzalieferdienst. Gerade bei letzterem hätte ich nicht gedacht, dass man so leichtfertig seine Stammkunden vergrault. Aber weder hält man es für nötig, während der Geschäftsübergabe einen Anrufbeantworter einzurichten noch ist man zu den regulären Öffnungszeiten erreichbar. Da geht einfach niemand ran. Tja, die Nachbarn hatten auch ein paar Flyer parat und so hat man sich für den spontanen gemeinsamen Pizzaabend eben spontan auch gleich für einen neuen Lieferanten entschieden. Ich bin nur dankbar, dass das in dem Unternehmen, in dem ich arbeite, nicht so gelebt wird. Da erreiche ich die Kollegen bei Bedarf, ganz unabhängig davon, wo sie arbeiten. Trotz oder gerade wegen der flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit, auch mal im Mobile Office zu arbeiten, funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos. Der Fokus liegt auf den Arbeitsergebnissen, und nicht darauf seine „Zeit abzusitzen“. Da muss man dann am Ende auch keine Angst vor dem Kunde haben, der ist in der Regel nämlich viel umgänglicher, wenn man ihn nicht bis auf Blut reizt, ignoriert oder ihm irgendeinen Pfusch liefert. An dieser Stelle kann ich nur ein richtig fettes Lob an mein Team und meine Kollegen aussprechen. Dank dieser motivierten und begeisterten Menschen verliere ich den Glauben an die Menschheit nicht. Allerdings sehe ich einen Großteil der Bemühungen zur Verbesserung des Kundenservices in einem Großteil der Unternehmen als gescheitert. Damit wären wir wieder bei der guten alten Service-Wüste. Bleibt nur zu hoffen, dass der hiesige Baumarkt nicht wieder in alte Muster zurückfällt. Die haben es nämlich tatsächlich geschafft, ihr Image bzgl. Service komplett auf links zu drehen. Die Mitarbeiter, die angesichts nahender Kunden schnell in den nächstbesten Gang geflüchtet sind, gehören längst der Vergangenheit an. Heute wird man sogar aktiv angesprochen und bekommt kompetente Beratung und oft sogar recht schnell Hilfe. Was auch immer hier gemacht wurde – bitte, bitte setzt das auch in anderen Unternehmen um! Ich habe es übrigens nach einer Stunde, in der ich nebenher gearbeitet habe, aufgegeben. Anscheinend arbeitet heute wirklich niemand. Und in den entsprechenden Unternehmen juckt das auch niemanden. Tja, der Kunde ist König, aber dabei soll er gefälligst keinen Aufwand verursachen.  Wenn man wenigstens auf E-Mails reagieren würde... Falls mir jemand einen guten Tipp hat, wie man sich in solchen Fällen wehren kann – ich bin offen für alles. Ansonsten melde ich mich besser zu einem Box-Training ab, bevor ich hier noch Amok laufe. --- ### Zu viel Platz? > Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. Da heißt es wachsam bleiben! - Published: 2023-10-02 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, DIY, Gartenhaus, Gartenhaus aufbauen, Minimalismus, Schuppen, Umzug Ein gängiger Nebeneffekt des minimalistischen Lebensstiels ist ja, dass man genug Stauraum hat – mehr als genug. Vor allem, wenn man nur Dinge ins Haus lässt, die man auch wirklich benötigt – Nachbars Katzen gehören nicht dazu, auch wenn sie ständig auf eine Gelegenheit lauern, an uns vorbei nach drinnen zu witschen. Lass mich doch rein Nachdem unser Umzug nun auch schon einige Monate zurück liegt haben alle Dinge ihren Platz gefunden. Die Fahrräder und Gartengeräte sind aus dem Keller endlich ins langersehnte Gartenhäuschen gewandert und der Raum wirkt wieder viel luftiger, als direkt nach dem Einzug.   Ich freue mich tatsächlich auf die dunkle, kalte Jahreszeit. Dabei bin ich alles andere als ein Fan von Schnee, Eis und Kälte. Aber so langsam macht sich Erschöpfung breit, vor allem körperlich in Form einer ungeheuren Bettschwere. Ein paar ruhige Regennachmittage wären nicht unwillkommen... Nachdem der Sommerurlaub etwas holprig verlief, haben wir die letzten Wochen mit dem Aufbau des Gartenhäuschens verbracht. Wobei es sich dabei genau genommen um einen schicken Schuppen für Rasenmäher, Gartengeräte und Fahrräder handelt. Ursprünglich war geplant, dass der Bausatz hierfür Ende der ersten Urlaubswoche hier ankommt und wir dann zu zweit mal eben schnell alles aufbauen. Es kam dann anders, als geplant und mittlerweile haben wir auch gelernt, dass von ‚mal eben schnell‘ nicht die Rede sein kann. Da der Bausatz aus unbehandeltem Holz besteht, hatten wir natürlich Sorge, die nur groß verpackten Latten zu lange in der Einfahrt liegen zu lassen. Sobald sich also nach einem kurzen Wetterumschwung die Sonne zum Wochenende hin wieder gezeigt hat, haben wir spontan mit dem Aufbau begonnen – der Mann ganz tapfer mit gebrochenem Fuß. Schnell war klar, dass alles etwas länger dauert als angenommen. Mir glaubt ja immer keiner... Zum Glück ist spontan der Bruder meines Mannes zur Hilfe geeilt – den Spaß wollte er sich auch nicht nehmen lassen. Und auch unser Nachbar hat kräftig mit angepackt. Zu viert haben wir tatsächlich in zwei Tagen die Hütte hochgezogen. Die darauffolgenden Abende unter der Woche haben wir genutzt, um die restlichen Balken und Latten anzubringen, alles von innen und außen zu streichen und das Dach einzudecken. Das Wetter hat uns ausnahmsweise mal nicht boykottiert und mit dem ersten Regen brav gewartet, bis alles wetterfest war. Wobei die Arbeit bei 30° C nicht gerade leichtgängig ist aber lieber so, als wenn uns das unbehandelte Holz nass geworden wäre. Die Latten waren so schon ganz schön verzogen, ist halt ein Naturmaterial. Auch jetzt arbeitet das Holz weiter – ganz im Gegensatz zu uns. Wir freuen uns, dass endlich alle Gartengeräte aus dem Keller ausziehen können und auch der Rasenmäher ein richtiges Zuhause bekommen hat. Bisher stand er unter einer Plane, nicht so wirklich ansehnlich, auf der Terrasse. Und auch die Fahrräder blockieren jetzt nicht mehr den Weg zur Waschmaschine, wir haben wieder richtig viel Platz. Allerdings merke ich schon, wie leichtfertig man Dinge, die man nicht (mehr) braucht, in den noch luftigen Keller packt. Ist ja reichlich freier Raum vorhanden und wenn man nicht alles einfach in den Müll werfen will, kostet es auch Zeit, die Dinge wieder loszuwerden. Da war der Sperrmüll die leichteste Übung. Wobei die sich beim Abholen wahrscheinlich auch gedacht haben, dass sich die Anfahrt ja nicht mal richtig lohnt. Aber das alte und verschrabbelte Kopfteil unseres Bettes, das seit der Neugestaltung im Keller stand, loszuwerden, hatte schon etwas Befreiendes. Und zusammen mit dem Hasenstall der Nachbarn und ein paar kaputten Wäschewannen hat man den Sperrmüll zumindest als solchen erkennen können. Vieles gibt es auch gar nicht, dass weg kann und soll. Da ist eine Lampe, die wir lange vorm Umzug erstanden hatten, die dann am Ende doch nicht gepasst hat. Meine Lektion daraus? Mehr Geduld und erst dann etwas anschaffen, wenn der vorgesehene Platz dafür auch wirklich da ist. Denn Papier ist geduldig, in der Realität sieht vieles anders aus (besser) als auf den Plänen. Und dann ist da noch eine Abdeckung fürs Kellerfenster. Die waren eigentlich schon alle da, wir haben nur nicht realisiert, dass ein Schacht breiter als die anderen ist. Erst, als die erste Abdeckung angebracht war, ist uns aufgefallen, dass es da irgendwie Unterschiede gibt. Leider als 3-er-Pack bestellt und daher nicht rückgabefähig. Jetzt wird wirklich alles doppelt vermessen, bevor wir Material für unsere Bau- und Bastelprojekte besorgen. Und dann sind noch einige Baumaterialien wie Farbe, Fließen und Gips. Die werden irgendwann verarbeitet und stören mich daher nicht groß. Trotzdem schaue ich immer genau, was wir da einlagern. Denn, wenn man es definitiv nicht mehr brauchen kann, nimmt es nicht nur unnötig Platz weg sondern wird womöglich auch mit der Zeit unbrauchbar. Selbst nagelneue Silikon- und Acryltuben können auf Dauer eintrocknen. Es bringt also nichts, alles auf Verdacht ins Regal zu stellen. Wenn man es dann tatsächlich irgendwann braucht und nur noch Kaugummi in der Tube steckt, ärgert man sich nur und muss doch nochmal neues Verbrauchsmaterial besorgen. Wobei das schnell geht, da ich den hiesigen Baumarkt mittlerweile in- und auswendig kenne... Nachdem wir uns eingelebt und vor allem einsortiert haben, tun sich doch einige luftige Orte auf – da sind freie Fächer in den obersten Küchenschränken, freie Regalflächen im Keller und viel freier Stauraum im Bad. All das verführt natürlich schnell dazu, wieder Dinge dort hin zu packen. Prinzipiell ist das ja auch in Ordnung, WENN das, was man dann da hin packt auch einen Sinn hat. Was ich aber auf jeden Fall vermeiden möchte ist, dass sich irgendwelcher Kram ansammelt, bloß weil´s halt bequem ist. Der leere Pflanztopf landet mal eben im Regal und zack – alles wieder vollgestellt. Ganz gefährlich ist es im Garten. Der ist riesig und läd natürlich ein, den einen oder anderen Nippes irgendwo zu platzieren. Und tatsächlich hat schon das eine oder andere den Weg hier her gefunden und sich zwischen Blumen und Sträuchern breit gemacht. Ein paar (viele) Totenköpfe aus Beton aus meiner frühsommerlichen Massenproduktion zieren eine alte Mauer und die Zaunpfosten. Das passt zu uns und darf trotz meiner Aversion gegen Gartendeko bleiben. Dann... --- ### Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger > Im Nirgendwo zwischen lahmem Trott und genialem Gamechanger - Routinen und Rituale erleichtern unser Leben, sind aber auch gefährlich bequem. - Published: 2023-09-25 - Modified: 2023-09-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/25/routinen-lahmer-trott-und-genialer-gamechanger/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bewusster Konsum, Finanzen, Haushaltsbuch, Konsum, Minimalismus, Rituale, Routinen, Sparen Routine – das klingt erst mal so gar nicht spannend. Doch mit den richtigen Routinen können wir uns das Leben ganz enorm erleichtern. Angeblich nutzen ja erfolgreiche Menschen bestimmte Automatismen, um mehr (Entscheidungs-) Energie für die wirklich wichtigen Dinge zur Verfügung zu haben. Ob es gleich die immer gleiche Alltagskleidung sein muss, sei mal dahingestellt. Zumindest wird nicht jeder, der täglich dasselbe Outfit trägt automatisch ein erfolgreicher Unternehmer und auch modisch experimentierfreudige Menschen können erfolgreich sein. Andere empfehlen ja, jeden Morgen das Bett zu machen. Und auch da scheiden sich – schon wieder – die Geister. Die einen predigen die absolute Ordnung, die anderen erzählen Horrorgeschichten von Milben, Bettwanzen und anderem Getier, das unter der warmen Decke feuchtfröhliche Partys schmeißt. Ich schlage lediglich die Bettdecke weit auf, das sieht ordentlich genug aus und alles kann schön lüften. Aber ob mich das nun zu einem besseren Menschen macht – ich bezweifle das. Der Kaffee am Morgen Was mich aber definitiv zu einem besseren, weil ausgeglichenem Menschen macht, ist die Ruhe am Morgen. Ich bin kein Frühaufsteher aber um morgens entspannt und ohne Hektik wach werden zu können, opfere ich gerne eine halbe Stunde kostbaren Schlaf. Zusammen mit meinem Mann sitze ich am Rechner, wir lesen, hören Musik und trinken Kaffee. Dieses morgendliche Ritual versuchen wir um eine kurze Sporteinheit zu ergänzen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut, je nachdem wie anstrengend der Alltag gerade ist. Aber so ist das halt mit Gewohnheiten. Die muss man sich erst mal mühsam antrainieren, bis sie zu Automatismen werden. Die Schoki am Abend Negative Routinen sind da schon einfacher zu etablieren und umso schwerer zu überwinden. Nach einem arbeitsreichen Tag ist das Sofa besonders verführerisch und die Süßigkeiten hat man sich ja verdient. Und auch, wenn man genau weiß, dass man die Finger aus der Keksdose lassen soll – das innere Krümelmonster kann ganz schön quengelig sein. Finanzen funktionieren besser mit Routinen Schnell reich – mit diesen zwei kleinen Worten verkauft sich jeder noch so seichte Finanzratgeber. Schnell reich wird damit vor allem der Autor. Für mich waren so simple wie unspektakuläre Routinen der Gamechanger in Sachen Finanzen (das Übersetzungstool gibt mir für den englischen Begriff übrigens Spielverderber als Alternative an, also lass ich das jetzt mal so stehen). Mit Haushaltsbuch und ETF-Sparplan pflege und hege ich ganz spießig meine Finanzen, gelegentlich kommen ein paar Aktien hinzu. In kleinen Schritten spart es sich mindestens genauso gut. Auf die staatliche Rente verlassen möchte ich mich nicht. Der monatliche Sparplan Bei der Consors ist der Sparplan auf einmal gar nicht mehr so einfach zu bearbeiten. Den Kundenservice habe ich wohl technisch überfordert, als mal nichts mehr lief. Doch was war passiert? Eigentlich fließt für die Altersvorsorge monatlich ein fester Betrag in ETF-Sparpläne. Während unserem Großprojekt Hausbau sind wir zwischenzeitlich ein bisschen nervös geworden, da eigentlich alles ein bisschen (oder viel) mehr kostete als ursprünglich geplant. Das ist bei so einem Vorhaben ja bekanntermaßen normal und war schon mit eingeplant. Dann kamen aber ungeplante Ereignisse hinzu, die die gesamte Weltwirtschaft gehörig durchgerüttelt haben und am Ende halt auch bei den Häuslesbauer angekommen sind. Und wie man so schön sagt, es läppert sich halt. Sprich, wie hatten ganz schön Bammel, dass wir womöglich nachfinanzieren müssten. Die Bank hätte da natürlich überhaupt kein Thema mit, verdient sie sich doch eine goldene Nase damit. Aber mehr Zinsen und noch länger abbezahlen, das wollte ich unbedingt vermeiden. Also wurden die Sparpläne vorübergehend auf Eis gelegt, pausieren ist technisch ja kein Problem. Was allerdings ein großes technisches Problem war, war die Reaktivierung. „Die Anwendung ist zur Zeit nicht verfügbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal. “ Diese Meldung hatte ich über Tage in der Eingabemaske. Nix geht mehr Nachdem meine Nachforschungen allgemeine Technische Probleme auf Seiten der Bank ausgeschlossen hatten und beim Onlinesupport ähnliche Fehlermeldungen bekam, bemühte ich den telefonischen Kundendienst. Der muss natürlich erst mal denselben Fragenkatalog mit dem Kunden durchspielen, ganz unabhängig davon, ob der was von der Technik versteht oder nicht. Selbes Ergebnis, noch mehr Ratlosigkeit. Man müsse die IT-Abteilung bemühen, eine schnelle Lösung sei nicht in Sicht. Bei Geld hört bei mir der Spaß auf, da erwarte ich eine gewisse Seriosität. Aber ok, wenn´s halt nicht anders geht, setze ich halt neue Sparpläne auf. Nach Tagen kam dann auch eine kryptische Rückmeldung der IT-Abteilung, man hätte wohl irgendeine Eingabe bei mir falsch vorgenommen. Das Problem sei gelöst, mehr Infos gab es leider nicht. Es tut uns leid, dass die Bearbeitung etwas länger gedauert hat. ‌Sie haben uns informiert, dass Sie bei der Bearbeitung Ihrer Sparpläne eine Fehlermeldung erhalten. Nach Überprüfung durch unsere zuständige Abteilung haben wir die Rückmeldung erhalten, dass eine fehlerhafte Eingabe in einem unserer Systeme die Ursache war. Rückmeldung des Kundenservices Der Kundenservice meinte noch, ich könne die Sparpläne wieder zusammenlegen lassen. Wenn ich mal viel Zeit und Langeweile habe, mache ich das vielleicht sogar. So habe ich jetzt quasi auf dem Papier zwei digitale Körbchen mit denselben Äpfeln bzw. ETF-Anteilen darin. In der Depot-Übersicht macht das keinen Unterschied, nur die Sparplanauswertung kann halt keine hübsche Historie anzeigen. Aber ob mir das am Ende erneute längliche Telefonate mit dem Kundenservice wert ist – naja... Immerhin läuft die monatliche Sparrate wieder, die Routine ist wieder hergestellt. Monatlicher Check Zu Ende jeden Monats werfe ich Blick auf die Ausgaben und den Wasserstand. Wo stehen die Konten, stehen größere Ausgaben an, habe ich / haben wir irgendwo über die Stränge geschlagen? Gerade kurz nach dem Umzug ins neue Haus braucht man noch erstaunlich viele Dinge. Da sind so profane Sachen dabei wie Klobürsten, Fußmatten oder Regentonnen aber eben auch noch eine ganze Menge Material aus dem Baumarkt. Ausgaben dokumentieren Alles, wirklich alles, wird akribisch im Haushaltbuch dokumentiert und kategorisiert. Kling aufwendiger als es ist. Letztendlich kostet es mich nur eine Minute, den Betrag in meine Tabelle einzutragen und vor allem kaufe ich ja auch nicht jeden Tag etwas. Dafür weiß ich am Ende, wo ich finanziell stehe und wo das ganze Geld hingeflossen ist. Gerade bei so riesigen... --- ### Glück im Hosentaschenformat > Warum nur sind wir so geizig mit unserem Lächeln - es kostet uns nichts. Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - Published: 2023-09-18 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/18/glueck-im-hosentaschenformat/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Gefallen, Glück, Kleine Aufmerksamkeiten, Komplimente, Lächeln, Lieblingsmensch, Nette Gesten Oft sind es ganz kleine Aufmerksamkeiten, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern und viele kleine positive Ereignisse summieren sich am Ende zu einem glücklichen Leben. Dabei kommt uns auch noch zugute, das Glück so extrem ansteckend ist – da kann ein Pandemie-Virus voll einpacken! Wer also selbst mal nicht so gut drauf ist, kann einfach versuchen, anderen etwas Glück zu schenken – im Idealfall bekommt man selbst etwas davon zurück. Einfaches Beispiel gefällig? Dann beobachtet mal jemanden beim Auspacken eines Geschenkes. Alleine die Vorfreude des Beschenkten lässt auch unsere Mundwinkel himmelwärts steigen. Es muss aber wie gesagt nicht immer ein großes Geschenk sein. Kleine Gesten haben auf den Empfänger oft einen viel größeren Effekt, als uns selbst klar ist. Dabei ist es vielleicht genau  diese eine kleine Geste, die unserem Gegenüber die benötigte Aufmunterung an einem trüben Tag schenkt – und wenn nicht, was haben wir schon zu verlieren? Jemandem eine kleine Freude machen (auch uns selbst) ist gar nicht so schwer. Lächeln – kostet nichts aber gibt heftig Rendite, warum also geizig damit umgehen? ! Kuchen (egal ob selbstgebacken oder vom Bäcker) geht fast immer Einen Zettel mit einer lieben Nachricht oder einem Smiley in der Tasche des Lieblingsmenschen verstecken Völlig uneigennützig freundlich zu den Menschen um einen herum sein – ja, auch zu dem nervtötend langsamen Verkäufer Mit Fremden ein paar nette Worte wechseln Blumen schenken (lässt sich dank Onlinediensten auch über große Entfernung realisieren) Zuhören – also so richtig, ohne selbst in Gedanken ständig schon den nächsten Satz zu formulieren Jemandem ein Buch mitbringen, das einen selbst von den Socken gehauen hat Einen interessanten Artikel zu einem Thema, über das man sich mit jemandem unterhalten hat, an diese Person schicken Ein freundliches Hallo oder Guten Morgen Menschen, die in Eile sind oder nur 1-2 Artikel bezahlen wollen, an der Kasse den Vortritt lassen Sich bei Menschen melden, von denen man lange nichts mehr gehört hat Eine richtige Postkarte schreiben – muss ja nicht viel Text sein Jemandem ein aufrichtiges Kompliment machen Gut Erhaltenes, das man nicht mehr braucht, weitergeben Ein lustiges Video oder Bild versenden, um andere zum Lachen zu bringen ... ... oder ein gemeinsames Foto, in Erinnerung an eine lustige Zeit Ein aufrichtiges Dankeschön Jemanden auf einen Kaffee einladen – Tee geht natürlich auch Den eigenen Regenschirm teilen Jemandem die Tür aufhalten oder Hilfe anbieten Ist doch eigentlich gar nicht so schwer, etwas Nettes zu tun, euch fallen bestimmt noch tausend andere Dinge ein. Trotzdem machen wir es viel zu selten weil wir die Wirkung von freundlichen Worten und kleinen Gefallen so unterschätzen. Dabei sollten wir viel großzügiger damit umgehen denn das freut nicht nur die empfangende Person sondern tut auch uns selbst gut. Damit machen wir die Welt um uns herum jeden Tag ein bisschen besser. Und natürlich macht ihr auch mir mit euren Kommentaren immer eine große Freude. Ich schätze es sehr, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt. Dankeschön! --- ### For The Ocean > Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - Published: 2023-09-11 - Modified: 2023-08-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Fisch, Hai, Hobby, Meer, Meeresschutz, Ozean, Sea Shepherd, Tauchen Mangelnde Seefestigkeit verträgt sich eigentlich nicht besonders gut mit der Liebe zum Meer. In meinem Fall tut ersteres der Liebe allerdings keinen Abbruch. Schon bevor wir die Unterwasserwelt mit Tauchausrüstung erforschen durften, waren Ozeane mein bevorzugtes Reiseziel. Dabei hasse ich es, in der Sonne zu braten und muss mir am Strand immer ein schattiges Plätzchen suchen. Und wenn ich dann ein gutes Buch aufschlage – habe ich nach zwei Sekunden die Handlung vergessen, weil ich nur die endlosen blauen Weiten bestaune. Am Anfang war ich allerdings ein ganz schöner Angsthase. Was ich nicht sehen kann, ist mir suspekt. Dann lieber schwimmen im chlordurchtränkten Hallenbad. Ich war sozusagen eine Wasserratte, die sich vor Fischen (und allem, was da sonst noch so lebt) gefürchtet hat. Beim Wellenbaden habe ich einmal den länglichen Schatten eines Fisches in der Welle gesehen, der war bestimmt einen ganzen halben Meter lang! So schnell hat mich noch keiner aus dem Wasser hüpfen sehen. Ein paar Jahre und eine fundierte Tauchausbildung später hat sich die Richtung, in die ich mich bei so einem Anblick stürzen würde, gewendet. Es gibt kaum etwas Schöneres, als ruhig im Wasser zu schweben und die Umgebung zu beobachten. Dafür braucht es vielerorts nicht mal einen Tauchschein. Da reicht der Schnorchel, um stundenlang an der Oberfläche zu dümpeln und dem Treiben unter Wasser zuzuschauen. Allerdings löst sich die Tiefenentspannung schnell in Luft auf, wenn sich jemand unterhalb der Wasseroberfläche nicht zu benehmen weiß. Am schlimmsten sind Taucher, die ihre Extremitäten nicht im Griff haben und über den Grund oder, noch schlimmer, Korallenbänke pflügen. Die vernebeln nicht nur allen hinter ihnen Tauchenden die Sicht sondern richten Schaden in einem zerbrechlichen Ökosystem an. Leider sind genau solche Menschen oft sehr beratungsresistent und halten sich oft für die begnadetsten Taucher unter der schönen Sonne. Wir hatten unglaubliches Glück mit unserer Tauchlehrerin, die hätte uns so ein Fehlverhalten nicht durchgehen lassen. Sie hat ganz pflegeleichte Taucher aus uns gemacht und so vergessen uns die Guides bei geführten Touren (nicht überall darf man auf eigene Faust ins Wasser) gerne. Und weil wir uns nicht mit der gesamten Gruppe auf jedes Getierchen stürzen, das die Guides für ihre Schäfchen zeigen wollen, bilden wir immer irgendwann das Schlusslicht. Das spart nicht nur Energie sondern auch Atemluft. Zur Belohnung gibt es dann am Ende hin und wieder kleine Touren mit den Guides zu  ihren Geheimtipps – einem von Seepferdchen bewohnten Seegrasbüschel, kleinen Höhlen oder der einzigen Koralle am ganzen Tauchplatz – während alle anderen schon wieder auf dem Boot sitzen. Doch mit der Begeisterung für die Unterwasserwelt, die mich mit der ersten Schnorchel-Tour gepackt hat, kamen auch ein paar Nebenwirkungen.   Eine davon ist, dass ich keinen Fisch mehr essen kann. Das ist für mich und meinen Mann wie Hasenbraten für Kaninchenbesitzer. Ein Fischrestaurant hatte eine bebilderte Karte und wir hatten alle diese Fische noch am Nachmittag beim Tauchen beobachtet. Manche sind sogar eine Weile neben uns geschwommen und haben uns ebenso beobachtet. Wir haben uns dann beide für den Rindfleischspieß entschieden... Eine weitere Nebenwirkung ist die gesteigerte Aufmerksamkeit gegenüber dem Meeresschutz. Früher war Haifischflossensuppe etwas, das man zwar vom Hörensagen kannte aber sich nie Gedanken darüber gemacht hat. Und auch über große Aquarien mit Delphinen und Walen hat man nicht groß nachgedacht. Das war eh nie etwas, das mich angelockt hätte. Es ist aber plötzlich etwas ganz anderes, wenn der persönliche Bezug dazu kommt. Wenn man etwas kennt, verliert man auch die Angst. Die dunklen Tiefen haben ihren Schrecken längst verloren, da ich mich ja mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, dass da kein Seeungeheuer lauert. Vor allem aber habe ich viel über die ganz realen Bewohner gelernt und weiß auch, dass nicht jeder Hai per Default gefährlich ist. Und da, wo sie dann doch gefährlich sind, muss ich nicht ins Wasser. Das ist schließlich ihr Lebensraum und nicht meiner, ich bin nur zu Gast! Was die meisten Taucher eint, ist die Begeisterung für eine bunte und vielfältige Unterwasserwelt. Wer neu in dieser Gemeinschaft ist, dem fällt auf T-Shirts und Pullis neben vielen Logos von Tauchcentern vor allem das der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd auf (vor allem, wenn man wie ich eine Schwäche für Totenköpfe hat). Hier engagieren sich weltweit Menschen beeindruckend mutig für den Erhalt unserer Meere. Wo wir im Kleinen an unsere Grenzen stoßen, wird hier im Großen der Kampf für unsere Ozeane ausgetragen. Da ich schon bei leichtem Wellengang mit meinem Magen zu kämpfen habe, bewundere ich umso mehr den Einsatz, den andere bringen. Was ich aber tun kann, ist regelmäßig zu spenden (für alle Sparfüchse – das kann man steuerlich absetzen) und fleißig Werbung / Aufklärung zu betreiben. Und so zeigen sich die bereits erwähnten Nebenwirkungen auch in Bereichen, die weniger offensichtlich sind. Was hat das ganze mit Musik zu tun Ich liebe guten Metal, wenn auch in anderen Ausprägungen als mein Mann. Umso schöner ist es dann, wenn wir Bands entdecken, die uns beiden gefallen. Und umso ärgerlicher, wenn diese Bands sich so richtig daneben benehmen. Normalerweise ist mir die Privatperson hinter der Kunst völlig egal. Aber das Blutbad, das die Färöer jedes Jahr beim Grindadráp veranstalten, sprengt so ziemlich jedes Maß und mir ist völlig schleierhaft, wie ein Mensch ticken muss, dass er da mitmacht. Jedes Jahr werden so auf grausame Weise unzählige Tiere abgeschlachtet – nicht nur Grindwale sondern auch andere Walarten und Delfine. Die Mitglieder der färöischen Metal-Band Týr distanzieren sich nicht etwa vom Grind – im Gegenteil, sie befürworten das als Tradition und fühlen sich von Meeresschutzorganisationen wie Sea Shepherd angegriffen.   Vielleicht sollten wir alle mehr an unseren Traditionen festhalten und gleich mal wieder alle Frauen zurück an den Herd schicken... Bei solchen Argumenten bin ich fassungslos ob der menschlichen Dummheit. Das viele Konzertveranstalter ähnlich denken und lieber auf Einnahmen verzichten, als solchen Menschen eine Bühne zu bieten, kann ich nur unterstützen. Und auch wenn hin und wieder ein alter Song der Band durch die Räume schallt, wir würden kein neues Album mehr kaufen. Jeder Cent hierfür wäre an anderer Stelle besser... --- ### Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt > Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - Published: 2023-09-04 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Altersdemenz, Demenz, Kuchen, Türschwelleneffekt, Vergesslichkeit Man sollte doch meinen, in einem aufgeräumten und übersichtlichen Haushalt wäre es leichter, sich zu konzentrieren und seine Gedanken zumindest halbwegs zusammenhalten zu können.  Nix da! Kaum stehe ich in der Küche, habe ich auch schon vergessen, warum ich eigentlich hier bin. Macht nichts, dann essen wir halt erst mal ein Stück Kuchen. Da kann ich im Übrigen diese Seite mit einer eigenen Kategorie für Kasten-Kuchen sehr empfehlen. Hier steht gerade der Erdbeerkastenkuchen mit Buttermilch und Mandeln, allerdings mit Heidelbeeren und etwas mehr Buttermilch und weniger Butter als im Rezept angegeben. Hatte den Kühlschrankinhalt etwas falsch eingeschätzt, tut dem Kuchen aber keinen Abbruch. Da ich nicht einsehe, mir eine weitere Kuchenform zuzulegen, kommen mir die Kasten-Kuchenrezepte sehr entgegen und ich werde mit Sicherheit noch einige ausprobieren. Doch warum nochmal stehe ich jetzt hier? Auf der Suche nach meinem ursprünglichen Plan wandere ich zurück ins vorherige Zimmer. Hilft aber auch nicht, der Plan ist weg. Sind das jetzt schon die ersten Anzeichen beginnender Altersdemenz? ! Nein, das Phänomen kenne ich schon lange und hatte ich schon immer. Was ich seither noch nicht kannte, ist der Name dazu – Türschwelleneffekt. Und wenn etwas einen Namen hat, macht es uns gleich weniger Angst. Wer mir das nicht glaubt, darf gerne mal hier reinschauen, das ist der Beweis! Also zurück zu Hugo, nein Quatsch, dem Türschwelleneffekt. Der besagt, dass unser Gehirn sich beim Betreten eines neuen Raumes auf diesen einstellt und alles andere abschließt, was mit der vorherigen Umgebung zusammenhängt. Beim Übertreten einer Türschwelle schließt sich also auch gedanklich die Tür hinter uns. Und das hat definitiv nichts mit dem Alter zu tun. Besonders fies an der Sache ist allerdings, dass es auch oft nicht hilft, wenn man wieder an den Ursprungsort zurückkehrt. Unser Gedächtnis arbeitet nicht mir einem kontinuierlichen Zeitstrahl sondern speichert Ereignisse und Gedanken in kurzen, abgeschlossenen Episoden ab. Die eigentliche Absicht, mit der wir losgetigert sind, ist schon längt vergessen und das Gehirn konzentriert sich wieder auf neue Dinge. Da kann es schon mal passieren, dass man wieder im Schlafzimmer zurück ist und am Ende gar nicht mehr weiß, wieso man eigentlich überhaupt unterwegs war. Dazu wurden sogar Studien durchgeführt, wir sind also in guter Gesellschaft mit diesem Phänomen. Ich sag mir immer, dass es mir schon wieder einfallen wird, wenn´s wichtig war. Gleiche Taktik funktioniert auch wunderbar, wenn ein verpasster Anruf mit unbekannter Nummer auf dem Telefon wartet. Da wird schon aus Prinzip nicht zurückgerufen. Wenn´s wichtig ist, meldet sich derjenige wieder. Ansonsten gebe ich eigentlich immer an, dass ich ausschließlich über Mail kontaktiert werden möchte und wer sich daran nicht halten mag, muss es halt mehrfach versuchen. Leider ist die berufstätige Frau, die eben nicht den ganzen Tag neben dem Hörer hockt, immer noch unvorstellbar für viele Dienstleister. Hilft leider auch nicht, sich darüber aufzuregen. Immerhin versuchen manche dann bei meinem Mann telefonisch durchzukommen. Das ist doch mal gleichberechtige Ignoranz von Kundenwünschen. Während ich so über die vielbejammerte Servicewüste sinniere, bin ich zwischenzeitlich im Büro gelandet. Da ich immer noch nicht weiß, was ich eigentlich tun wollte, wird mal eben die dauerprokastinierte Steuererklärung erledigt. Hat nicht mal so lange gedauert, warum schiebt man das nur so ewig vor sich her? ! Am Ende meldet sich der Durst, ich sagte ja, wenn´s wichtig ist... – wie gut, dass in der Küche auch noch Kuchen steht! --- ### Hautsache, die Sonne scheint > Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - Published: 2023-08-28 - Modified: 2023-08-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Haut, Kosmetik, Kosmetikindustrie, Minimalismus, Rosacea, Routine, Sonne, Sonnenbrand, Sonnencreme, Sonnenschutz Vielen dürfte ja zwischenzeitlich bekannt sein, dass unsere Haut unser größtes Organ ist. Sozusagen eine riesige Spielwiese für die Kosmetikindustrie. Dabei ist die Epidermis, also die Oberhaut, ein gut funktionierender Schutzschild und lässt so leicht nichts durch. Sie hält also nicht nur das, was drinnen bleiben soll an Ort und Stelle, sondern macht auch einen auf Türsteher nach außen. Da helfen auch hübsch animierte Werbefilmchen nicht, bei denen die Wirkstoffe so nett durch die Hautschichten sickern. Nix da – du kommst hier nicht rein! Glaube versetzt Vermögen Ganz erstaunlich finde ich, wie leicht auch gebildete Menschen auf Verheißungen der Kosmetikindustrie hereinfallen und viel Geld für blumige Versprechen ausgeben, wohl wissend, dass all das eher auf dem Prinzip Hoffnung basiert als auf wissenschaftlich nachweisbaren Effekten. Aber der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, dann schafft er das bestimmt auch mit ein paar Fältchen. Wenn man sich allerdings mal vor Augen führt, was manche Cremes so kosten, könnte man mit dem Geld wahrscheinlich tatsächlich Berge versetzen lassen. Da kommen dann auch noch Inhaltsstoffe von zweifelhafter Wirkung, billige Füllstoffe, Tierversuche und Verpackungsmüll ohne Ende zum Einsatz, nur damit wir daran glauben können, ein wenig länger ein wenig jünger auszusehen. Das einzige, das hier versetzt wird, ist das eigene Geld in die Taschen der Kosmetikindustrie. Und ohne Sinn und Verstand werden Tiegel an Tiegel im Badezimmer aufgereiht bis entweder das Konto oder die Wangen glühen. Gerade, wer es mit der Suche nach dem heiligen Gral der Gesichtspflege übertreibt und sich regelmäßig eine immer noch bessere Pampe ins Gesicht schmiert, kann schon mal den gegenteiligen Effekt beobachten. Die gerade noch gesunde Haut wehrt sich mit Pickeln, Entzündungen oder trockenen Stellen. Wenn gar nichts mehr hilft, kommt der kalte Entzug. Alles, was irgendwie irritieren könnte, wird weggelassen. Und da bleibt dann nicht mehr viel. Wer sich mit Hautproblemen herumschlagen darf, die nichts mit dem unvermeidbaren Alter zu tun haben, beschäftigt sich meist intensiver mit den Bedürfnissen unserer äußeren Hülle. Und das kann ganz schön spannend sein. Faszinierende Fakten über unsere äußere Körperhülle: Die Hautoberfläche eines durchschnittlichen erwachsenen Menschen beträgt etwa 1,5 – 2 m2. Sie hat einen Anteil von 15 – 20 % unseres Körpergewichts. Mit unserem individuellem Mikrobiom beherbergt unsere Haut schätzungsweise eine Billion Bakterien und etwa ein Viertel des im Körper gespeicherten Wassers. Für unsere Sinneswahrnehmung hat sie beeindruckendes Arsenal an Schmerzrezeptoren, Druckrezeptoren, Thermorezeptoren, Dehnungsrezeptoren, Tastrezeptoren und Haarfollikelrezeptoren. Bis zu 370 Schweißdrüsen drängen sich auf einem Quadratzentimeter Haut, am engsten geht es an den Fußsohlen zu. Unsere Hautoberfläche erneuert sich komplett alle vier Wochen. Rechnet man das auf ein 80-jähriges Menschenleben um, kommt man auf über 1000 Zyklen. Die Haut erzählt die Geschichte ihres Trägers. Narben, Falten, Tätowierungen, Muttermale, Pigmentflecken oder Nichtpigmentflecken, Sommersprossen - perfekte makellose Haut ist fast schon langweilig. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommen meist nur ausgewählte Stellen, die dann dafür aber umso mehr. Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt. Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf andere Bereiche legen. Die Vergessenen Unsere Füße, die uns tagtäglich durchs Leben schleppen, bekommen meist recht wenig Aufmerksamkeit. Mit Grauen erinnere ich mich an die aufgesprungene Hornhaut an den Füßen meiner Oma. Da wurde dann mit archaischem Werkzeug gehobelt und gefeilt, das fand ich schon als Kind richtig gruselig. Unsere Hände machen ja auch einiges mit. Und angeblich zeigt sich an ihnen das wahre Alter, wenn man es im zugekleisterten Gesicht nicht mehr erraten kann. Während wir letzteres nämlich brav vor der Sonne schützen, werden die Hände, was das angeht meist außen vor gelassen. Kein Wunder also, wenn sich Pigmentierung und Faltenbildung die Hand geben (sorry, ganz schlechtes Wortspiel). Bei der Gartenarbeit könnte man ja Handschuhe tragen, aber dann lässt es sich einfach nicht so schön in der Erde wühlen. Und man soll sich ja hin und wieder erden. Zumindest aber, wenn man meint, mit aggressiven Putzmitteln hantieren zu müssen, sollte man die Fingerchen schützen. Ellenbogen bekommen meist erst dann etwas Aufmerksamkeit, wenn sich die Haut vor lauter Verzweiflung bzw. Trockenheit schon schuppt. Im Sommer eher ein seltenes Problem, bei trockener Heizungsluft aber durchaus nervig. Kann man dann aber gleich mit all den anderen juckenden Stellen pampern, wenn die kalte Winterluft uns zu Rosinen werden lässt. Der Rücken ist einfach nicht im Fokus, zumindest stellt sich das immer etwas schwieriger dar. Gerade was den Sonnenschutz angeht, sind Eremiten klar im Nachteil. Und wer schon einen Mückenstich an einer unerreichbaren Stelle hinter sich hat, lernt womöglich ganz neue Talente beim Partner kennen. Ist im Übrigen auch eine schöne Übung zur besseren Paarkommunikation – höher, nein zu hoch, weiter links, das andere links, nein nicht kitzeln, mehr in die Mitte, was machst du denn? ! ... Weniger ist mehr Für gesunde Haut braucht es eigentlich gar nicht so viel. Im Gegenteil, hier ist weniger definitiv mehr. Im Badezimmer ist also Minimalismus angesagt. Nicht so übertrieben viel reinigen und keine tausend Mittelchen auftragen. Ist nicht nur besser für die Haut und die Umwelt sondern ganz nebenbei auch für den eigenen Geldbeutel. Und was findet sich in meinem Badezimmerschrank für die tägliche Routine? Ein seifenfreies Waschstück, ein Serum für das Extra an Feuchtigkeit bei Bedarf, eine Pflegecreme ohne alles und anständige Sonnencreme. Letztere natürlich nur tagsüber, wenn ich vor die Tür gehe. Ohne erblüht die Rosacea innerhalb kürzester Zeit, was nicht nur optisch nervt, sondern auch juckt. Und sobald es juckt, hat man die Finger im Gesicht und der Teufelskreis lässt sich kaum noch aufhalten. Gepaart mit Stress und/oder angeschlagener Gesundheit explodiert die Haut förmlich und findet aus eigener Kraft ihre Balance nicht wieder. Am Ende bleibt nur noch der Gang zur Apotheke mit einem Rezept für eine antibiotikahaltige, exklusiv für mich angerührte Creme. Kompetente Hilfe erwartet man sich ja normalerweise vom Hautarzt des Vertrauens. Hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich die richtige Diagnose und entsprechend auch die passende Behandlung bekommen habe. Wer in jüngeren Jahren über Entzündungen klagt, wird meist einfach mit aggressiven Mitteln gegen jugendliche Akne wieder heim... --- ### Humor ist, wenn man trotzdem lacht > Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - Published: 2023-08-21 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Krank, Krankenpflege, Pläne, Urlaub, Urlaubsreif Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Zum Glück hatten wir für unseren Sommerurlaub nicht all zu ambitionierte Pläne.   Und vor allem hatten wir nicht vor, wegzufahren. Noch am ersten Abend unseres Urlaubs hat sich der Herr den Fuß gebrochen. Und das nicht mal besonders spektakulär sondern einfach aus purer Tollpatschigkeit und Blödheit (sorry, das musste mal raus). Er mag es ja akkurat und symmetrisch aber in der Hinsicht hat er jetzt übertrieben.   Vor wenigen Jahren hat er sich nämlich den anderen Fuß an genau der gleichen Stelle gebrochen. Ich weiß also, was auf uns zukommt. Während er auf einem Bein hüpfend versucht, Kaffee zu holen, erledige ich alles, wofür man zwei intakte Beine benötigt (also auch, Kaffee bringen). Haushalt, Wäsche, Einkaufen und dieses mal auch Gartenarbeit inklusive Mähen und Gießen halten mich fit. Die riesige Rasenfläche (die weitere Bepflanzung ist für Herbst und das nächste Jahr geplant) ist Dank des feuchtwarmen Wetters geradezu explodiert und will wöchentlich frisiert werden. Immerhin habe ich die neueste Ladung Grasschnitt noch im Kompost unterbringen können. Aber der Bau eines Zweitkompost ist unumgänglich, die Menge an Biomasse ist einfach zu riesig. Material ist schon besorgt und wenn es die Temperaturen zulassen, kann ich mich ans Werk machen. Momentan muss ich allerdings auf meine emotionale Unterstützung durch meinen lädierten Gatten verzichten. Nachdem wir die erste Urlaubswoche in diversen Wartebereichen verschiedener Ärzte und Krankenhäuser verbracht hatten, wurde der kaputte Fuß Ende der Woche endlich professionell verschraubt. Aus dem ambulanten ist allerdings ein stationärer Aufenthalt geworden. Das Wochenende über ist statt Freibad also ein überhitztes Krankenhauszimmer angesagt. Wenigstens darf ich abends wieder heim gehen und im eigenen Bettchen schlafen. Dafür bekommt der Invalide seinen Urlaub wieder – ich leider nicht (trotz hingabevoller Krankenpflege). Anfangs meinte er noch großspurig, ich solle meinen Urlaub verschieben. Wer ihn dann allerdings durch die Weltgeschichte gefahren hätte, weiß ich auch nicht. Jetzt ist er froh, dass ich mich um ihn kümmern kann und wenigstens er hat auch ein bisschen Mitleid für mich übrig, während alle anderen nur ihn bedauern.  Das mag ein bisschen egoistisch klingen, er hat ja Schmerzen und muss durch die Gegend humpeln. Trotzdem trauere ich ein bisschen um meinen ins Wasser gefallenen Sommerurlaub – eigentlich wollte ich viel lieber selbst ins Wasser fallen bzw. mal wieder im See baden gehen oder ein bisschen die Umgebung erkunden. Genug gejammert, von selbst bauen sich Kompost und Regale nicht auf. Und man wird ja mit jedem Fußbruch auch resilienter. Ich genieße also so gut wie möglich die freie Zeit zwischen den Arztbesuchen und verschiebe sämtliche Pläne auf irgendwann anders. Gut versorgt mit reichlich Büchern (ich war vor dem Urlaub noch an zwei Büchertauschschränken) lässt die Hängematte zumindest ein bisschen Urlaubsstimmung aufkommen. Und wenn ich Laufen gehen will, kann ich einfach lostigern. Sonst muss ich immer warten, bis der Herr seinen Kaffee verdaut hat. Er kann es nämlich gar nicht leiden, wenn ich mehr Sport mache, als er und will dann immer mit. Zumindest für ein paar Monate ist das wohl kein Thema mehr. Beim letzten Fußbruch musste er auf den Besuch von Weihnachtsmärkten verzichten, diesmal halt aufs Freibad. Im Nachhinein ist es daher auch gar nicht so schlimm, dass der Liefertermin für die Gartenhütte um eine Woche verschoben wurde (noch so ein Plan, der kurz nach dem Unfall wie eine Seifenblase geplatzt ist). Der Anruf kam natürlich, kaum dass wir Helfer für den geplanten Aufbau der Gartenhütte organisiert hatten. Eigentlich wollte ich in der zweiten Urlaubswoche das Dach und den Außenanstrich fertig machen, nur beim Aufbau braucht es ein paar mehr Hände. Ich hoffe nur, dass die Spedition den neuen Termin einhält und das Wetter mitspielt. Besonders emphatische Freunde schicken übrigens Strandbilder aus dem Urlaub, wenn man schreibt, dass man Hilfe braucht, weil einer einen kaputten Fuß hat... Wir nehmen´s eh mit Galgenhumor. Wobei es keine Absicht war, als ich zu meinem Mann meinte, dass es kein Beinbruch sei, dass wir nicht alles machen können, was wir uns vorgenommen hatten. Und an der profimäßigen Verschraubung seiner Knochen kann ich mir beim Bauen diverser Kleinprojekte ein Beispiel nehmen. Darf mich nur nicht selbst verletzen, sonst könnte es hier echt schwierig werden. Nach diesem Urlaub bin ich urlaubsreif! --- ### Ende, aus, vorbei > Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - Published: 2023-08-14 - Modified: 2023-07-23 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Mail, Minimalismus, Nachhaltigkeit, Newsletter, Ordnung, Strom sparen Nein, hier verabschiedet sich nicht der Blog. Ich schreibe für mein Leben gerne (was für eine Phrase) und werde weiterhin meine Texte in die digitale Welt entlassen. Wahrscheinlich hat es nicht einmal jemand bemerkt, aber seit einigen Wochen ist die Anmeldemaske für den Newsletter von der Seite verschwunden. Warum ich in Zukunft keinen Newsletter mehr versenden werde? Das hat vor allem zwei Gründe – zum Ersten meine eigene Faulheit und zum Zweiten das Thema Klimaschutz. Ich hasse es, wenn ständig und penetrant und vorlaut sich die Abfrage zum Abonnieren des Newsletters in den Vordergrund drängelt. Keinen neuen Artikel mehr verpassen?  Ich bin groß genug, um selbstständig auf meinen Lieblingsseiten nach Neuigkeiten zu schauen.  Ich will nicht ständig beim Lesen gestört werden und wenn ich einmal abgelehnt habe, muss das doch reichen. Das ständige Aufpoppen der Newsletteranmeldemaske (Achtung Wurmwort) nervt mich! So etwas will ich auf meiner Seite nicht haben. Daher hatte ich die Anmeldemaske ganz dezent an die Seite gepackt – und nur wenige Anmeldungen. Trotzdem finden immer wieder Leser zu meinen Beiträgen. Ganz ohne Benachrichtigung über einen Newsletter. Da fragt man sich schon, ob es das überhaupt braucht. Ich merke selbst, dass ich überhaupt kein Fan von Mails mit viel Text bin. Kurz und informativ sollen sie sein – für das Lesen von seitenlangen Ergüssen habe ich keine Zeit / Geduld. Da schmökere ich lieber auf diversen Lieblingsblogs. Ich bin so ganz nebenbei und ganz gerne Vollzeit berufstätig. Ich weiß, für Handwerker und Spediteure ist das nach wie vor sowas wie ein Unikum, wenn Frauchen nicht brav den ganzen Tag neben dem Herd hockt, um dann jederzeit die Türe öffnen zu können (Wir kommen zwischen 8 und 18 Uhr, wer liebt das nicht? ! ). Ich habe also nicht unbegrenzt Zeit und auch wenn ich viel zu sagen / zu schreiben habe, macht es mir einfach viel mehr Spaß an einem Beitrag zu schrauben und zu feilen. Und der versumpft dann auch nicht in irgendeinem Spamordner, wo ihn eh nie jemand liest. Kommen wir zum zweiten Grund, weswegen ich gerne auf den Versand von (meiner Meinung nach unnötigen) Newslettern verzichte und sie auch nicht abonniere bzw. abbestelle, wenn sie mir keinen Mehrwert bieten.  Die Flut an E-Mails, die wir tagtäglich versenden/erhalten hat einen immensen Einfluss auf unsere Umwelt – die Speicherung übrigens ebenfalls. E-Mails verursachen eine nicht gerade geringe Menge an Treibhausgasen. Durch eine einzelne Mail werden etwa zehn Gramm CO2 produziert, und da ist noch nicht einmal ein Anhang dabei. Klingt erst mal nicht viel, entspricht aber der Klimabilanz einer Plastiktüte. Wenn man sich das mal übers Jahr hochrechnet, kommt ganz schön was zusammen. Pro Tag werden circa 347,3 Milliarden Mails versendet, Tendenz  – wie immer – steigend. Ein Brief verbraucht mit durchschnittlich 20 Gramm zwar doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie eine E-Mail. Doch wie immer liegt der Teufel im Detail. Genau wie bei stromsparenden LEDs könnte uns auch bei der E-Mail ein sogenannter Rebound-Effekt drohen. Weil die modernen Lämpchen weitaus weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühbirnen, wird einfach mehr beleuchtet, was am Ende zu keiner nennenswerten Strom- / Energieersparnis führt. E-Mail vs. Brief: Wie ist das eigentlich mit der CO2-Bilanz? Wir versenden also unnötig viele Mails, weil es so schön einfach und ja so viel sparsamer ist. Und damit nicht genug. Unsere digitalen Postfächer laufen über vor lauter gespeicherten Mails. Denn auch, wenn der Minimalismus Trend zu luftig aufgeräumten Wohnräumen animiert. Im digitalen Raum mutieren wir gerne zu hortenden Messies. Und all die Daten benötigen eine riesige Menge an Speicherplatz. Dieser wird von Rechenzentren auf Servern bereitgestellt, die dafür enorm viel Strom verbrauchen. Wäre das Internet ein Land, würde es beim CO2-Ranking gleich auf Platz drei nach China und den USA kommen. Weshalb sind E-Mails schädlich fürs Klima? Als digitaler Putzteufel sortiere und lösche ich die Nachrichten in meinem Maileingang akribisch. Der kleine innere Ordnungsfanatiker kann überquellende Postfächer einfach nicht ausstehen. Über Sinn und Unsinn von Newslettern lässt sich sicher streiten und was für mich passt, gilt sicher nicht für alle anderen. Was aber jeder tun kann, ist Ordnung halten und Ausmisten, vor allem digital! Und falls tatsächlich jemand dem Newsletter nachtrauert – hier auf meinem Blog veröffentliche ich jeden Montag um 17:00 Uhr einen Beitrag. Im Gegensatz zum Newsletter funktioniert das für mich sehr zuverlässig! --- ### Standschäden - Published: 2023-08-07 - Modified: 2023-07-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Alterserscheinung, Aufbrauchen, Ausmisten, Bewegung, Fit bleiben, Horten, Minimalismus, Sport, Standschäden Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen, kann böse nach hinten losgehen. Denn wenn so ein technisch nicht ganz unkomplexes Gefährt über lange Zeit nicht bewegt wird, reagiert es teilweise höchst undankbar. Plötzlich läuft gar nichts mehr, im besten Fall ist nur Batterie alle aber es kann auch teurer werden. Das lässt kurioserweise auch auf uns selbst übertragen. Unser eigener Körper legt zuweilen ein Verhalten an den Tag, das dem eines aufs Abstellgleis verfrachteten Autos nicht ganz unähnlich ist. Er wird steif und unbeweglich, statt Staub setzt er allerdings gerne Fett an. Auch nicht besser... Auch das Hirn verblödet sozusagen, wenn wir es nicht nutzen. Stillstand ist kontraproduktiv, wir müssen unseren Geist nutzen, um geistig fit und aktiv zu bleiben. Und da hilft nicht nur Gehirnjogging in Form von Kreuzworträtseln oder dem Lernen einer neuen Sprache. Die geistige Beweglichkeit profitiert auch von der körperlichen Bewegung. Wenn man es allerdings zu lange schleifen lässt (was sich bei einem Hausbauprojekt kaum vermeiden lässt), stellen sich irgendwann die ersten Standschäden in Form von verkürzten Muskeln, schmerzenden Körperteilen und unterirdischer Ausdauer ein. Gerade bei älteren Menschen erlebe ich oft, wie sie sich selbst in einer Abwärtsspirale gehen lassen. Sie sind gefangen im Teufelskreis aus „ich kann keinen Sport machen, weil ich Schmerzen habe“ und Schmerzen, die sie haben, weil sie sich zu wenig bewegen. Es wird also höchste Eisenbahn, selbst wieder den berühmten Arsch hochzubekommen. Dass wir es mit der sportlichen Auszeit etwas zu lange haben schleifen lassen, merke ich an dem tagelangen Muskelkater, nachdem ich mal wieder in die Laufschuhe geschlüpft bin (natürlich bin ich auch gelaufen). Ein Vorgeschmack auf das Alter, wenn Treppenstufen plötzlich unüberwindbar werden und ein Grund mehr, tatsächlich dran zu bleiben. Auch wenn der Nachbar nach der Laufrunde sorgenvoll fragt, ob er ein Sauerstoffgerät holen soll oder einen halbstündlich darauf hinweist, dass das Birnchen immer noch hochrot leuchtet, sollte das Motivation genug sein. Wir werden ja alle nicht jünger, daher ist es nicht ganz unerheblich, wie wir uns im Alltag bewegen. Neben all den kleinen Gelegenheiten, wie ganz klassisch die Treppe statt dem Aufzug zu nehmen, braucht es aber auch ein bisschen mehr Anstrengung, um die Alterserscheinungen an der menschliche Maschinerie in Grenzen zu halten. Wobei jeder kleine Schritt besser als nichts ist. Bevor man also über jemanden lacht, weil er oder sie wie ein Glühwürmchen durch den Wald keucht, sollte man sich um seinen eigenen Kram kümmern. Jede Bewegungseinheit ist lobenswert und alles ist besser, als mit dem persönlichen Schweinehund auf der Couch zu hocken. Und jetzt höre und staune, nicht nur Mensch und Maschine wollen regelmäßig genutzt werden. All die hübschen Dinge, die wir gerne für den besonderen Anlass horten, können uns das am Ende übel nehmen. Da ist dann plötzlich der edle Anzug oder das schicke Kleid, welche ausgerechnet dann, wenn uns nach Jahrzehnten mal eine Hochzeitseinladung erreicht, plötzlich ungewohnt körperbetont auf der Haut sitzen. Hätte ich das Kleid doch mal öfters getragen, bevor ich mir mit Krafttraining einen schönen starken Rücken gezaubert habe. Egal, jetzt muss es weichen und Platz für bequemere Kleidung machen. Ich stehe einfach auf Sauerstoff und finde es spitzenmäßig, wenn ich in meiner Kleidung auch atmen kann. Mittlerweile darf auch nur noch Kleidung bei mir wohnen, die sich sowohl für besondere Anlässe aber auch für den Alltag eignet. Apropos besondere Anlässe – da spart man sich den besonders teuren Wein für die perfekte Gelegenheit auf und hat am Ende nur noch einen besonders teuren Essig. Wenn wir also so ein kulinarisches Highlight zu Hause haben, sollten wir es genießen, wenn uns danach ist. Und wer sagt, dass man eine Flasche Sekt nicht einfach so öffnen darf, nur weil einem jetzt gerade danach ist? ! Ja, ich weiß, Sekt hält eine ganze Weile. Doch nicht alles, von dem man erwarten würde, dass es unbegrenzt hält, erfüllt diese Erwartungen auch. Denn, wenn wir etwas über Jahre im hintersten Eck im Kellerschrank vergessen, kann es schon mal passieren, dass der Zahn der Zeit doch noch einen Weg findet, daran zu nagen. Sei es die Duftkerze, die dann halt nur den besagten Kellerschrank beduftet hat und am Ende nur noch nach Mottenkugeln riecht. Oder Gewürze, die man einst in günstigen Großpackungen eingelagert hat und die ihr Aroma ebenfalls schon lange verloren haben. Wer also gerne mal das Hamstern und Horten anfängt, sollte dann auch ans Aufbrauchen denken. Denn was bringen Schränke voll Klopapier und Konserven, wenn ich das ganze dann vergesse. Die späteren Erben können sich bestimmt etwas Schöneres vorstellen, als eine lebenslange Ration Dosenravioli. Und auch von der teuren Pralinenpackung habe ich länger etwas, wenn ich sie in Form von Hüftspeck einlagere, als wenn sie im dunklen Schrank auf eine Gelegenheit zum Weiterverschenken wartet. Sowieso gönnen wir uns ja eigentlich nie die richtig feinen Pralinen, ein Grund mehr also, sie sofort und ausgiebig zu genießen. Denn wer fleißig Sport macht, braucht ja auch Energie.   All solche unnötigen Standschäden lassen sich leicht vermeiden, wenn man genau weiß, was man besitzt (also neben dem eigenen Körper) und alles, was man besitzt, auch ausgiebig nutzt (inklusive des eigenen Körpers). Was man nicht mehr braucht, sollte zeitnah ausziehen. Was keine Miete zahlt (in Form von Nützlichkeit), fliegt raus! Umso schöner, wenn man etwas in wertschätzende Hände weitergeben kann. Unsere kleine Mini-Musikanlage beschallt zum Beispiel zukünftig Nachbars Gartenhütte. Liesen wir sie im Schrank versauern, würden irgendwann die Kondensatoren eintrocknen und das wäre echt schade drum. Selbst in einem stark minimalistisch angehauchten Haushalt ändern sich manchmal die Gegebenheiten und Dinge werden überflüssig. Statt den Krempel nun in irgendeine dunkle Ecke zu packen – man kann es ja vielleicht noch mal brauchen – gibt man sie vielleicht doch lieber weiter. Dann hat man auch den Platz, mal die Yoga-Matte auszurollen. Denn nach dem Muskelkater ist vor dem Muskelkater! --- ### Mache ich mir zu wenig Sorgen? - Published: 2023-07-31 - Modified: 2023-07-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/31/sorgen-ueber-sorgen-und-die-inflationsangst/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Existenzängste, Existenzsorgen, Finanzen, Inflation, Inflationsangst, Minimalismus, Sparen, Teurung Die meisten haben es schon wieder vergessen, in Europa gibt es einen Krieg. Noch vor einem Jahr war das Geheule groß – nicht aus Mitgefühl mit den Betroffenen, sondern vor allem, weil alles teurer geworden ist. Neben Öl und Gas spüren wir es auch unmittelbar an den Lebensmittelpreisen. Zusammen mit den Lieferengpässen während Pandemiezeiten hat sich eine gepfefferte Preisspirale entwickelt. Doch Pandemie und Krieg sind erfolgreich aus der alltäglichen Wahrnehmung gestrichen, man ist längst abgestumpft und übt sich in Bundeskanzlermanier des Vergessens und Verdrängens. Was ich nicht weiß... By the way – so geht es mit vielen unangenehmen Themen. Irgendwann ist man der ewigen Schreckensmeldungen überdrüssig und ignoriert Klimawandel, Krieg und Katastrophen einfach. Lebt sich halt angenehmer, wenn man den Kopf in den Sand steckt. Daran sind übertriebene und aufmerksamkeitsheischende Berichterstattung wahrscheinlich nicht ganz unschuldig. Der Körper kann einfach nicht dauerhaft in Alarmbereitschaft bleiben, das würden wir gar nicht aushalten. Da ist es einfach, sich der medialen Dauerberieselung mit Katastrophen-Schlagzeilen zu entziehen. Ist ja alles weit weg und ich alleine kann sowieso nichts ändern. Doch wehe, es geht an den eigenen Wohlstand, da ist es aus mit dem Ignorieren. Auch, dass es anderen womöglich schlechter geht und wir in Frieden leben dürfen, kann man ja dabei vernachlässigen. Und so haut manch einer Stammtischparolen raus, für die man sich nur fremdschämen kann. Wenn es ums Jammern geht, sind wir sowieso sofort mit dabei. Scheint eine Lieblingsbeschäftigung der Deutschen zu sein. Wir verdienen ja alle auch viel mehr, als wir eigentlich verdienen. Jede noch so üppige Gehaltserhöhung wird sofort kommentiert, dass das ja noch nicht mal die Inflation ausgleichen würde. Sich einfach mal freuen, dass der Arbeitgeber überhaupt für einen Ausgleich sorgt, obwohl für den ja auch alles teurer wird – das wäre wohl gegen die menschliche Natur. Und dankbar sein, dass man einen Job hat, mit dem man trotz allem noch gut über die Runden kommt, geht auch gar nicht. Da wird vorgerechnet, wie viel mehr man für Nahrungsmittel ausgibt. Dabei sind wir gerade in Deutschland schon recht knauserig, wenn es um gute Lebensmittel geht. Im Schnitt geben wir 14,7 % (2022) für Nahrungsmittel aus, im internationalen Vergleich kommen wir damit günstig weg. Trotzdem wird gereist, als gäbe es kein Morgen. Man hat ja was nachzuholen und sowieso gönnt man sich ja sonst nichts. Wo da die Inflationsängste sind, fragt man sich. Ist doch angeblich eine DER großen Ängste unserer Zeit. Da doch unser Selbstwert so eng an materielle Werte geknüpft ist. So schlecht kann es viele ja nicht gehen, denkt man leise bei sich. Manch einen trifft es hart, da ist die Existenzgrundlage bedroht und man kämpft um jeden Euro. Für viele andere ist es frustrierend und ärgerlich, dass das verdiente Geld immer weniger wert ist. Wir können uns schlichtweg weniger leisten und müssen vielleicht schon den einen oder anderen Euro umdrehen. Aber so richtig schlecht geht es nicht jedem, der laut zankt und krakeelt. Es scheint ein Wettbewerb, wen es am schlimmsten trifft. Wer viel hat, hat mehr zu verlieren und wem es das Depot völlig verhagelt hat, der braucht schon ein dickes Fell – hat aber hoffentlich vernünftig investiert und einen Notgroschen beiseite gelegt.   Komischerweise regt sich niemand über die Lifestyle-Inflation auf. Wo die doch viel nachhaltiger sämtliche Bemühungen, mehr Geld zu verdienen, erfolgreich im Keim erstickt. Jeder Euro, den sich zusätzlich auf dem Lohnzettel einfindet, wird fleißig verjubelt. Schließlich hat man als braver Konsument ja eine Verpflichtung gegenüber der Wirtschaft und dem grenzenlosen Wachstum. Wie – die Ressourcen unseres Planeten sind endlich? Wie war das nochmal mit dem Kopf in den Sand stecken... Wenn´s ums Geld und/oder das eigene Verhalten geht, sind wir wohl alle ein bisschen unbelehrbar und rational schon gar nicht. Wer gerade einen Kredit abbezahlt und womöglich eine Gehaltsanpassung bekommen hat, könnte sich sogar freuen. Denn auch der Kredit ist immer weniger wert. Merke: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Und man kann sich alles schönrechnen – rechnen, nicht trinken! Und dann gibt es da noch so ein verstaubtes Völkchen, welches sich als Minimalisten bezeichnet. Die sind doch tatsächlich einfach so aus dem Hamsterrad des ewigen Konsums ausgestiegen. Einfach so, ohne zu fragen. Darf man das überhaupt? !   Wirklich reich ist nicht der, der am meisten hat, sondern derjenige, der am wenigsten braucht. Und damit verliert vielleicht nicht nur die nicht enden wollende Teuerung ein bisschen ihren Schrecken sonder man lebt auch gleich ein ganzes Stück nachhaltiger. Wobei sich auch hier wieder viel Diskussionspotential findet. Wer den Minimalismus in der Variante des maximalen Ausmistens lebt und alles rausschmeißt, was nicht niet- und nagelfest ist – bei Bedarf kann man es ja nachkaufen, gewinnt beim Thema Nachhaltigkeit keinen Pokal. Solange man nicht gerade von realen Existenzsorgen getrieben ist, kann man mit der Änderung des eigenen Blickwinkels schon ein ganzes Stück gegen die Inflationsangst tun. Und falls trotz angemessenem Gehalt am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig bleibt, könnte statt Stammtischsprüche zu klopfen einfach mal versuchen, auf etwas kleinerem Fuß zu leben. Ein schnödes Haushaltsbuch ist so einfach wie effektiv um aufzuzeigen, wo Einsparungspotential wäre. Die eigenen Ansprüche etwas runterzuschrauben, ist nicht nur in Zeiten, in denen alles immer teurer wird, eine gute Idee. Statt teurem Superfood vom anderen Ende der Welt tut es vielleicht auch ein langweiliger einheimischer Apfel. Und statt nun auf billiges Fleisch umzusteigen, kann man einfach noch weniger aber hochwertiges Biofleisch essen. Angesichts des dünneren Geldbeutels fällt es wohl vielen leicht, in Sachen Tierwohl die Scheuklappen aufzusetzen. Auch bei mir ist die Schmerzgrenze bei manchen Dingen erreicht. Vor allem bei gesundem Obst und Gemüse haut es auch mich echt manchmal aus den Socken. Die Diskussionen um die Besteuerung von Lebensmitteln sind an der Stelle gut und gerechtfertigt. Aber ich kann selbst entscheiden, was mir wichtig ist und muss mir die Heizkosten nicht vom Mund absparen – und dafür bin ich sehr dankbar! --- ### Heilig´s Blechle - Published: 2023-07-24 - Modified: 2023-06-27 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/24/heiligs-blechle/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aggression, Auto, Garage, My car is my castle, Parkplatz, Straßenverkehr, Sunk Cost, Versunkene Kosten, Zweckentfremdung In Deutschland haben wir ja schon ein ganz inniges Verhältnis zu diesem Fortbewegungsmittel mit vier Rädern. Und doch scheiden sich die Geistern, wenn man über die Vor- und Nachteile eines eigenen Autos oder sogar über E-Autos diskutiert. Leider übersehen viele in diesen Diskussionen, dass es nicht die eine allgemein gültige Lösung gibt, die für alle und jeden funktioniert. Das liegt zum Einen an den völlig unterschiedlichen Lebenssituationen und Bedürfnissen der Einzelnen. Zum Anderen zögert auch die Politik, klare Ansagen und Vorgaben zu machen, aus Angst um Wählerstimmen oder weil sie schlecht beraten wurde – Danke Lobbyismus! Wenn jemand, der mit öffentlichem Nahverkehr gut versorgt ist, am liebsten alle Autos verbieten würde, hat er wohl noch nie auf dem Land den einen einzigen Bus verpasst. Und die Einkäufe für die Großfamilie bei strömendem Regen mit dem Rad heimzufahren oder mit dem kranken Kind in der Bahn zum Arzt zu gondeln, ist mit Sicherheit auch kein Zuckerschlecken. Es gibt gute Gründe für ein Auto – und genauso viele gute Gründe dagegen. Die Diskussionen über autofreie Zonen und Tempolimits werden teilweise mit religiösem Eifer geführt. Beide Parteien faseln etwas von persönlicher Freiheit aber keiner ist bereit, auch nur einen Millimeter von der eigenen Meinung abzuweichen. Da werden Statistiken und Daten so ausgelegt, dass sie die persönliche Argumentation untermauern. Ob alleine die Verteufelung eines einzelnen Fortbewegungsmittels den Planeten retten kann? ! Elektromobilität als Allheilmittel Das wir auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen leben, sollte mittlerweile bei jedem nicht völlig unterbelichteten Mitmenschen angekommen sein. Unendliches Wachstum kann und wird es nicht geben, da hilft auch keine Abwrackprämie. Leider ist auch das Elektroauto keine nachhaltige Lösung, auch wenn Industrie und Politik uns das gerne glauben machen wollen. Die Akkus wachsen nicht auf Bäumen, aber das interessiert uns nicht, solange es vor der eigenen Haustüre hübsch und sauber ist. Dabei verursacht der Lithium-Abbau katastrophale Schäden in den betroffenen Gebieten. Und dass aus der Steckdose immer sauberer Strom kommt, ist alles andere als selbstverständlich. Einen Großteil unseres Energiebedarfs decken wir nach wie vor mit Kohlestrom. Wer sich da ein neues E-Auto leistet, muss sich neben der spärlichen Ladeinfrastruktur auch einiges an Kritik gefallen lassen. Wobei alleine die Tatsache, dass sich jemand einen Neuwagen kauft, schon diskussionswürdig ist. Denn kaum hat man das gute Stück vom Hof des Händlers bewegt, schrumpft der Wert der Blechkiste auch schon. Nach den ersten drei Jahren liegt der Wertverlust des Neuwagens oft schon über 50 Prozent. Da muss der Wunsch nach genau diesem einen Auto schon besonders groß sein, dass man dermaßen hohe Verluste in Kauf nimmt. Womöglich ist es aus dem Text leicht zu erraten – ich stehe dem Elektroauto mehr als skeptisch gegenüber. Da gibt es mit Sicherheit noch bessere Lösungen und wie so oft eben nicht nur einen einzigen Weg. Vor allem würde ich mein wirklich gut funktionierendes Auto nicht gegen ein Neues eintauschen, das wäre für mich noch weniger nachhaltig. Lieber fahre ich, wenn möglich, weniger. Und den ach so besonderen Neuwagenduft empfinde ich als penetrant unangenehm  - nichts, wofür ich soviel Geld ausgeben würde. Das hat mindestens ein Hersteller übrigens auch schon erkannt und ein Air-Balance-Paket entwickelt. Wie schön, wenn dein Auto stärker parfümiert ist, als du selbst! Ohnehin ist so ein Auto gar nicht günstig, da kommt einiges an Kosten zusammen... Anschaffungskosten Versicherung KFZ-Steuer Sprit, Öl, Wischwasser etc. – manche Autos sind üble Schluckspechte Zum normalen Verbrauch kommen noch die Verschleißteile, zum Beispiel Reifen für Sommer und Winter (inkl. Felgen) Regelmäßiger TÜV, HU, Service und Reparaturkosten Reinigung und Pflege Stellplatz/Garage Ach, nicht zu vergessen – der Führerschein, ohne geht gar nichts Ein Grund mehr, schon bei der Anschaffung auch die späteren Kosten im Blick zu haben. Je nach Fahrzeug ist auch die Versicherung  günstig oder teuer. Und vielleicht braucht es keinen riesigen SUV für den normalen Stadtverkehr. Doch nicht nur ein Neuwagen kann ein richtiges Geldgrab sein. Wer sein Herz an eine besonders alte Kiste gehängt hat, kann auch hier schnell mal ein kleines Vermögen in Ersatzteile und Upgrades investieren. Und auch, wenn das Auto noch lange nicht zur Riege historisch wertvoller Oldtimer gehört, ab einem gewissen Alter bzw. Kilometerstand kann es ganz schnell teuer werden. Und hat man mit den immer größer werdenden Reparaturen erst einmal begonnen, ist man auch ganz schnell in die Versunkene-Kosten-Falle getappt. Man hat ja gerade erst so viel in die Karre investiert und dann will das undankbare Gefährt schon wieder in die Werkstatt.  Und statt die Notbremse zu ziehen, wird fröhlich weiter repariert und getauscht. Sonst wären die vergangenen Ausgaben ja umsonst gewesen... My car is my castle – das Auto als erweitertes Ich Mal abgesehen davon, dass dieses Verhalten nicht nur bei Autos zu beobachten ist, haben wir schon ein sehr emotionales Verhältnis zu unseren Gefährten. Das Auto wird zum erweiterten Ich – und alles, was uns auf der Straße nervt, nehmen wir höchst persönlich. Da wird geflucht und gehupt bis der Blutdruck durch die Decke schießt. Angesichts der Aggressionen im Straßenverkehr grenzt es teilweise schon an ein Wunder, dass wir es heil von A nach B schaffen. Dabei sind vor allem die anderen Autofahrer grenzenlos unfähig und strapazieren unsere Nerven aufs Äußerste. Wie die alle an ihren Führerschein gekommen sind, ist sowieso fraglich. Kaum hinters Lenkrad gesetzt, mutieren wir kollektiv zu kleinen grünen Hulks. Sich nicht immer wieder dazu hinreißen zu lassen, sich über all die anderen völlig überforderten Verkehrsteilnehmer aufzuregen, ist wirklich eine Kunst. All die gutgemeinten Ratschläge wie tief durchzuatmen, Gute-Laune-Musik zu hören oder nachsichtig zu sein, sind sofort in den Wind geschlagen, wenn einem die Vorfahrt genommen wird – und der andere einen noch blöd anmacht, weil er denkt, das dickere Auto wäre im Recht. Das liebe Gefährt kostet also nicht nur eine Menge Geld sondern auch mindestens soviel Nerven. Du saublöder Grasdaggl, du dämlicher Schofseggl – Manchmal muss man sich einfach Luft machen. Schimpfen auf Schwäbisch hilft immer und hebt unweigerlich die eigene Laune! Wöchentlicher Waschtag Und weil unser Schätzchen uns wortwörtlich soviel wert ist, verbringen wir jedes Wochenende Stunden damit, es einzuschäumen, zu polieren... --- ### Über den Umgang mit Büchern - Published: 2023-07-17 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/17/ueber-den-umgang-mit-buechern/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Bücher, Bücherschrank, Lesen, Minimalismus, Sammeln, Umgang mit Büchern Dank des Beitrags von Sabiene bin ich über diesen schönen Artikel von Bücher wie Sterne gestolpert. Er gibt unumwunden zu, das er sich zu diesem Text vom Kaffeehaussitzer inspirieren hat lassen. Beim Lesen hatte ich dann auch immer mein eigenes Verhalten vor Augen. Wir haben ja alle so unseren ganz eigenen Bezug zu den Büchern, die durch unsere Hände und Köpfe wandern. Und so habe ich mir ebenfalls erlaubt, zu den Überschriften meine ganz eigenen Gedanken und Erfahrungen aufzuschreiben. Über das Sammeln Früher, lange vor MP3 und Co. , habe ich CDs gesammelt. Das waren meine Schätze und mein „Schaut-her-das-bin-ich“ im Regal. Daneben gab es immer auch Bücher und die wurden auch immer mehr. Irgendwann aber hat sich das alles gewandelt, die Musik ist digital geworden und mir ist es egal geworden, was andere von mir denken. Die Bücher sind nie ganz ausgezogen aber sammeln tue ich sie nicht, da bin ich sehr minimalistisch unterwegs. Ein paar alte Taschenbücher von Terry Pratchett, die hier vielleicht nochmal gelesen werden, durften bleiben. Ansonsten ist es ein reges Kommen und Gehen. Was nicht nochmal gelesen wird, wird wieder in die große weite Welt entlassen. Das Leben ist zu kurz und die Liste der Bücher zu lange, um viele davon ein zweites Mal zu lesen. Über das Verleihen Wenn ein Buch nicht gerade gelesen wird oder auf der Leseliste ganz oben steht, verleihe ich es gerne. Egal, ob und wann ich es wieder bekomme. Ich finde es wunderbar, wenn ein gutes Buch so viele Menschen, wie möglich erreicht. Wobei ich Bücher eher weitergebe oder gleich im nächsten Bücherschrank aussetze. Über die perfekte Lesehaltung Umso spannender das Buch, umso weniger nimmt man diverse Körperzwangshaltungen überhaupt wahr. Da kann es schon mal sein, dass Arm oder Fuß einschlafen oder der Nacken am nächsten Tag steif ist. Gelesen wird hauptsächlich im Lesesessel, aber auch Bett, Sofa, Gartenstuhl oder – ganz neu – Hängematte sind perfekte Orte zum Schmökern. Über Heißgetränke Je nach Tageszeit gibt es Kaffee oder Tee. Und weil bei einem spannenden Buch das Heißgetränk auch gerne mal in Vergessenheit gerät (wie auch beim Schreiben), habe ich einen schönen Thermobecher. Man sagt zwar, kalter Kaffee mache schön aber da verziehe ich dermaßen das Gesicht, dass er bei mir eher Falten macht. Über Kaltgetränke Kopfschmerzen wegen Dehydration kann ich beim Lesen gar nicht gebrauchen. Neben dem Thermobecher begleitet mich daher auch immer meine Wasserflasche. Die habe ich quasi 24/7 um mich, immer mit Leitungswasser gefüllt. Nicht mal das Smartphone darf so viel Zeit mit mir verbringen. Über Notizen im Buch Geht gar nicht! Vor allem, da ich die wenigsten Bücher behalte. Aber ich notiere mir schon mal wichtige Aussagen oder fotografiere besonders schön geschriebene Absätze. Über Lesezeichen Als ich meinen Mann kennengelernt habe, hat er mir ein Lesezeichen auf einen Zettel gemalt. Das habe ich immer noch (treu dem Motto "Behalte, was dich glücklich macht", laminiert und mit Bändel) aber für das Zweit- und Drittbuch nimmt man, was gerade griffbereit ist. Im besten Fall habe ich eine schöne Postkarte zur Hand, eine Zeitlang war es das Foto einer türkisblauen Bucht aus einer Zeitschrift. Nur Knicke oder der Schutzumschlag (den lege ich eh immer zur Seite) gehen nicht. Über schiefgelesene Bücher Eigentlich mag ich es nicht, wenn ein Buch schon so richtig abgenutzt und verfranzt ist. Auf einem Buchrücken hatte einer der Vorbesitzer aber mal handschriftlich „sehr spannend“ notiert. Und so habe ich all meine Vorbehalte zur Seite geschoben und dieses Schätzchen mit nach Hause genommen. Mein Mut wurde belohnt, auch wenn das Buch beim Lesen fast auseinandergefallen ist. Und auch die Schwiegermama war danach ganz begeistert, mehr noch als ich selbst. Mit etwas Klebeband verarztet reist das Buch nun weiter durch die Welt. Über das Nosing Lässt sich mit Schnüffeln übersetzen, habe ich vorher auch noch nie gehört. Scheint aber unter Bücherliebhabern ein bekannter Begriff zu sein. Wer sich aus Altbeständen und Bücherschränken bedient, darf keine empfindliche Nase haben. Papier nimmt schon bei geringer Feuchtigkeit einen intensiven Modergeruch an und den bekommt man dann auch nie ganz weg. Also meine Nase stecke ich eher nicht so tief und wortwörtlich in ein Buch. Über das Durchhalten Warum die wertvolle Lebenszeit mit einem schlechten Buch verbringen. Wenn ich mich auch nur eine Minute darüber ärgern muss, lege ich ein Buch auch schon mal weg. Digitale Bücher kann man sogar zurückgeben, das ist vielen gar nicht bewusst. Wenn schon die ersten Seiten so voller Schreibfehler sind, dass ich auf den Rest gar keine Lust mehr habe, nutze ich das. Bei Büchern auf Papier und wenn ich sie nicht selbst gekauft habe (was die Regel ist), kommen sie in den Bücherschrank. Geschmäcker sind ja verschieden und vielleicht wird jemand anders glücklich damit. Über das Aussortieren Alles, was ich nicht nochmal lesen werde, kommt weg. Die Leseecke wurde bei der Planung von der Architektin als Bibliothek tituliert. Weil damit der Statiker ein Problem hatte, heißt sie in den Plänen nun Galerie. Hätte der Statiker meine Bibliothek gesehen, er hätte wohl keine Bedenken gehabt. Sie besteht aus einer schwankenden Anzahl von ca. 20-30 Büchern. Als fortgeschrittener angehender Minimalist hat man ja generell nicht so viel Zeug auch wenn das minimalitische Bücherregal nicht wirklich eine Zielsetzung für mich war. Wobei ja gerne empfohlen wird, genau da mit dem Aussortieren anzufangen... Über die Ordnung im Bücherregal Gelesenes steht hinten, nicht gelesene Bücher liegen griffbereit vorne im Regal. Da das Regal eigentlich für CDs vorgesehen war (welche mittlerweile aussortiert sind), muss ich ein bisschen flexibel sein. Dafür ist obendrauf um so mehr Platz für alles, was gerade gelesen wird und die obligatorische Tasse Kaffee. Über die Haptik So komfortabel die digitalen Bücher auch sind, ich liebe Bücher aus Papier. Allerdings bevorzuge ich Softcover, die sind leichter und die Ecken drücken einen nicht. Vor allem aber finde ich es schön, mal nicht auf einen Bildschirm zu starren. Das tue ich eh schon viel zu viel. Über das Wegschmeißen Ich habe in der Tat schon Bücher in der Papiertonne entsorgt. Wenn ein Buch so mies ist, dass ich... --- ### Sein erstes Mal - Published: 2023-07-13 - Modified: 2023-07-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/13/sein-erstes-mal/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Beet, Essbare Blüten, Garten, Invasion, Kapuzinerkresse, Läuse, Pflanzen Mein Mann ist was das Essen angeht ein „echter Schwob“,  wie man so schön sagt. Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht und so experimentelle Dinge wie Blümchen im Essen gehen überhaupt nicht. Seine Mutter ist sehr experimentierfreudig und probiert gerne mal neue Rezepte aus. Da es sich für eine Person alleine aber nicht lohne, dürfen wir als Versuchskaninchen herhalten. Das kann gut sein, muss aber nicht. Früher „durfte“ die Familie da durch und sowohl mein Mann als auch sein Bruder sind auf Lebenszeit traumatisiert von Nussspätzle. Muss wohl ein ganz schlimmer Moment im Leben zweier halbstarker Teenies gewesen sein... Wenn ich heute etwas Neues koche, verpacke ich es also üblicherweise unter einer monströsen Menge Käse – damit konnte ich sogar eine große Liebe zu Risotto entfachen. Doch bei allen Vorbehalten ist da auch immer ein bisschen Neugier und so probiert er sich ganz tapfer durch Gänseblümchen und Löwenzahn und lässt sich auch für Mangold oder Mairübchen begeistern. Ich habe mir darüber allerdings überhaupt keine Gedanken gemacht, als ich ihm eine Blüte der Kapuzinerkresse unter die Nase gehalten habe. Aaaa, bist du wahnsinnig – ich hätte das beinahe gegessen! Dann hat er dran geschnuppert und ich musste mich erst mal kurz von einem Lachkrampf erholen. Er sollte es ja essen, auch wenn die Blüten wirklich hübsch sind. Nachdem er gesehen hat, wie ich so ein Ding einfach weggemapft habe, hat er all seinen Mut zusammen genommen. Der Anblick, wie sich sein Gesichtsausdruck von  Skepsis in Überraschung und dann in Begeisterung wandelt, war phänomenal! Der frische, würzige Geschmack hat also kulinarisch überzeugt und die Kapuzinerkresse hat in Zukunft einen festen Platz im unserem Beet. Dabei  war die Pflanze nicht einmal geplant. Der Nachbar hat mir ein Päckchen Samen für schwarze Kapuzinerkresse mitgebracht, die ich gleich in unserem Hochbeet verteilt habe. Das sind echte Anfängerpflanzen, da kann man kaum etwas falsch machen. Allerdings sind weder Blätter noch Blüten wirklich schwarz geworden, ich werde nächstes Mal also die ganz stinknormale Variante pflanzen. Läuse wo man hinschaut :-( Leider wird die Ausbeute dieses Jahr eher gering ausfallen. Die Invasion der Blattläuse ist kaum aufzuhalten und die Pflanzen reagieren extrem empfindlich auf diese schwarze Armee. Anscheinend ist das warme und trockene Wetter ideal für die Plagegeister und so werde ich mir für die nächsten Jahre etwas überlegen müssen. Es gibt ja Pflanzpartnerschaften, bei denen sich die Pflanzen gegenseitig helfen. Das werde ich bei der kommenden Bepflanzung im Beet beachten. Denn angesichts der jährlich steigenden Temperaturen wird das nicht der letzte trockene Sommer gewesen sein. Für dieses Jahr versuchen wir das Beste draus zu machen, auch wenn dabei ein paar Pflänzchen zu Opfer fallen. Immerhin fühlt sich der Lavendel wohl - und mit ihm die Bienen Freuen wir uns derweil über die Gewinner. Im Lavendel herrscht reger Flugverkehr und auch der Oregano ist bei den Bienen beliebt. Und vielleicht lassen sich ja trotz allem noch ein paar Blüten blicken. --- ### Na dann gute Nacht - Published: 2023-07-10 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/10/na-dann-gute-nacht/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Auswahlparodoxon, Decision Fatigue, Entscheidung, Entscheidungsmüdigkeit, Minimalismus Manchmal kommt es vor, dass man sich wie ein Alien fühlt. Man sitzt in einer Runde Menschen, die fröhlich über ein Thema diskutieren und fragt sich, was es da eigentlich stundenlang zu diskutieren gibt. Gerade bei völlig profanen Dingen teilen sich die Mitredenden manchmal in zwei Lager, die mit ihren unterschiedlichen Standpunkten nicht radikaler sein könnten. Und dann wird stundenlang über völlig unwichtiges Zeug gestritten, ohne dass man zu einem Konsens kommt. Im Gegenteil, eine Entscheidung scheint regelrecht vermieden zu werden. Man könnte fast meinen, es hätte tödliche Konsequenzen, wenn man sich auf ein gemeinsames Ziel einigen könnte. Eigentlich hatte ich schon mal zum Thema Decision Fatigue geschrieben. Allerdings habe ich dabei einen Aspekt gar nicht beleuchtet, der mir im Nachhinein aber besonders interessant erscheint. Nicht nur die Menge an Optionen kann einen überfordern, auch die Tagesform bzw. der eigene Biorhythmus haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf unsere Entscheidungsfindung. Denn mit jeder einzelnen Entscheidung, jedem Abwägen von Pro und Contra, verbraucht unser Gehirn Energie. Und umso mehr Entscheidungen wir treffen, umso mehr Energie benötigen wir dafür. Auch besonders komplexe Sachverhalte kosten entsprechend mehr Kraft. Das wir davon irgendwann ermüden, ist eigentlich kein Wunder. Und trotzdem ist es den wenigsten wirklich bewusst. Dabei kann diese Entscheidungsmüdigkeit gewichtige Auswirkungen haben. Eine Untersuchung hat die Häufigkeit der Pausen von Richtern mit ihren Entscheidungen bezüglich Haft- oder Bewährungsstrafen analysiert. Im Ergebnis verhängt ein ausgeruhter Richter mildere Strafen während vor der Mittagspause, wenn die Müdigkeit höher ist, strengere Strafen verteilt werden. Die beste Entscheidung, die ein Richter an einem Tag machen kann, ist folglich die, eine Pause zu machen. Eine andere Studie hat den gleichen Effekt bei Bankmitarbeitern beobachtet. Haben diese einen Antrag zu bearbeiten, in dem ein Kunde um einen Zahlungsaufschub der zurückzuzahlenden Kreditraten bittet, so nahm die Anzahl der Ablehnungen jeweils vor der Mittagspause und vor Feierabend zu. Ein müdes Gehirn wählt eher die sichere Variante, eine Ablehnung war für die Bank der sicherere Weg. Überraschender Weise haben jedoch gerade die Kunden, deren Antrag auf Zahlungsaufschub genehmigt wurde, ihren Kredit zuverlässiger getilgt als die Kunden, deren Antrag abgelehnt wurde. Dadurch ist aus dem vermeidlich sicheren Weg für die Bank ein Verlust geworden. Das Problem sind also nicht alleine die vielen hundert Joghurtsorten im Kühlregal, sondern oft auch der Umstand, dass wir nach einem langen Arbeitstag noch kurz in den Laden springen. Da ist man dann müde und hungrig und trifft in der Folge nicht immer die besten Entscheidungen. Eigentlich will man ja etwas Gesundes und Leichtes, greift dann aber zur Tiefkühlpizza. Geht so schön schnell und unkompliziert und dank Chemiebaukasten sowie reichlich Zucker und Salz schmeckt das ganze auch noch. Und selbst wenn man einen etwas anspruchsvolleren Gaumen hat, lassen sich die Fertiggerichte mit ein paar Zutaten schnell zu einer leckeren aber leider noch nicht viel gesünderen  Mahlzeit pimpen. Und weil die Supermärkte wissen, dass wir müde und hungrig sind, lassen sie uns auf dem Weg zur Kasse noch an vielen süßen Versuchungen vorbeilaufen. Wer da abstinent bleiben will, erlebt den reinsten Spießrutenlauf. Selbst wer es bis zur Kasse geschafft hat, muss noch konsequent an seiner Entschlossenheit arbeiten. Die Quengelware wirkt nicht nur bei kleinen Kindern. Wichtige Entscheidungen, von denen auch andere Menschen betroffen sind, sollten wir folglich nicht übermüdet und/oder unter Druck fällen. Wer viele Entscheidungen an einem Tag treffen muss, sollte vor Entscheidungen mit großen Auswirkungen eine Pause einlegen oder diese auf einen anderen Tag verschieben. Allerdings sollte man wichtige von unwichtigen Entscheidungen unterscheiden können und am Ende auch wirklich eine Entscheidung treffen. Sonst treibt die Diskussion eben so seltsame Blüten und man verliert sich in bedeutungslosem Kleinklein, statt wirklich etwas voranzubringen. Da wird dann stundenlang darüber gestritten, ob nun veganer Grillkäse neben koscherem Gemüse auf dem Grill liegen dürfen – und am Ende hat man völlig vergessen eine Einladung rauszuschicken und überhaupt hat man so lange diskutiert, dass der Sommer sich schon wieder verabschiedet hat. Manchmal glaube ich, dass ist Taktik, um sich entweder wichtig zu machen und zu profilieren oder um unliebsame Themen einfach auszusitzen. Wenn man die Entscheidung nämlich lange genug heraus zögert, erledigt sich manches quasi von selbst. Schönes Beispiel – die Abschaffung der Sommerzeit bzw. Zeitumstellung. Denn es ist ja längst nicht entschieden, ob wir dann zur Sommer- oder Winterzeit übergehen. Wissenschaftlich ist das Thema längst aufgearbeitet, bis ins aller letzte Detail, die Ergebnisse liegen vor. ABER niemand will eine Entscheidung treffen, außer vielleicht die vielen Menschen, die bei der Volksabstimmung mitgemacht haben. Wie jetzt? Es gibt eine Entscheidung aber keiner kann sich entscheiden, diese auch umzusetzen? Ja, so läuft es halt in der Politik. Das ist auch nur ein Job für ganz hartgesottene Entscheidungsaussitzer. Zurück im Supermarkt hilft uns das jetzt alles wenig. Wir haben Hunger, aussitzen ist also keine Option. Und auch wenn wir nicht nur für uns selbst einkaufen, also andere Menschen von unserer Entscheidung mit betroffen sind, ist es doch nicht so weltverändernd, wofür wir uns entscheiden, dass wir uns Sorgen machen müssten. Kurioser weise wünschen sich die Menschen ein Höchstmaß an Auswahl und Freiheit. Stehen sie dann aber vor einem Regal mit endlosen Varianten desselben Produktes, sinkt die Kauflust. Ein Zuviel an Auswahl ist also auch nichts. Die offensichtliche Reizüberflutung lähmt uns, das Ganze nennt sich dann Auswahlparadoxon und artet gerne mal in richtig fiesen Stress aus. Am Ende hadern wir mit unseren Entscheidungen. Habe ich die richtige Marmelade gekauft, hätte ich nicht doch lieber mehr Gemüse in den Wagen packen sollen? Und dann geht es noch viel weiter – hätte ich lieber einen günstigeren Urlaub buchen sollen, habe ich ein zu teures Auto gekauft, war das zehnte Paar Schuhe wirklich notwendig? Gegen die Entscheidungsmüdigkeit helfen also zwei ganz einfache Dinge: Ausruhen, Pausen machen und Energie tanken Die Auswahl verringern Der zweite Punkt geht ganz in Richtung Minimalismus. Habe ich weniger Kleidung im Schrank, muss ich mir nicht stundenlang überlegen, was ich anziehen möchte. Beschränke ich mich auf das Notwendige und Sinnvolle, brauche ich mich nicht mit einem schlechten Gewissen rumschlagen. Und fokussiere ich mich auf die wichtigen Menschen in meinem... --- ### Wovor hast du Angst? - Published: 2023-07-03 - Modified: 2023-06-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/07/03/wovor-hast-du-angst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Alter, Angst, Ängsten stellen, Finanzen, künstliche Verknappung, limitierte Verfügbarkeit, Verkaufsstrategie, Verknappungseffekt Angst ist ein guter Antreiber. Denn Angst kann uns in den Angriffsmodus versetzen und zum Handeln motivieren. Oder in den Fluchtmodus und wir verlassen unangenehme oder sogar bedrohliche Situationen. Beide Varianten lassen uns aktiv werden – Fight or Flight. Aber Angst ist auch ein genialer Verkäufer. Wer Angst hat krank zu werden, lässt sich impfen. Wer Angst hat, dass etwas kaputt geht, lässt es versichern. Die Werbe-Industrie baut systematisch darauf auf. Mit künstlicher Verknappung wird gezielt die Sorge, leer auszugehen, angetriggert. Das Hotelzimmer mit Meerblick – nur noch 3 verfügbar, die Bluse im Schlussverkauf – liegt ebenfalls bei 20 anderen Kunden im Warenkorb aber nur noch 4 auf Lager. Das alles wird uns natürlich ganz subtil in fetter roter Schrift angezeigt. Bestellen Sie sofort, das Angebot ist nur noch heute gültig und streng limitiert! ! ! Und was machen wir als brave Konsumenten? Natürlich klicken wir schnell auf den „Jetzt-Sofort-Kaufen“-Button und sind ganz glücklich, weil wir glauben, einen super Deal gemacht zu haben. In solchen Fällen wäre es vielleicht sogar besser gewesen, wenn die Angst zumindest den Klickfinger gelähmt hätte. Natürlich ist die Anzahl der Zimmer in einem Hotel tatsächlich begrenzt und irgendwann sind eben alle ausgebucht. Das hält aber viele Anbieter nicht davon ab, den Verknappungseffekt als Kaufmotivation  zu nutzen. Die limitierte Verfügbarkeit findet man auch oft bei Luxusartikeln, die „limited Edition“ ist qualitativ keinesfalls besonders hochwertig. Alleine die Strategie der Verknappung führt dazu, dass mancher einer mehrere tausend Euro für ein Statussymbol auf den Tisch legt. Spannend fand ich die Erklärung eines Marketingexperten für dieses seltsame menschliche Verhalten: Menschen neigen dazu, auf Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit zu reagieren, indem sie diese Freiheit zurückerlangen wollen. Wenn Unternehmen ein Produkt oder eine Leistung verknappen, führt das dazu, dass Menschen die Freiheit, das Produkt kaufen zu können, wiedererlangen wollen. Dadurch wird das Produkt, das nicht verfügbar oder besonders knapp ist, begehrenswerter. Peter Kenning auf impulse. de Bei manch einem ist die Angst, nicht mithalten zu können größer, als der gesunde Menschenverstand. Da werden teure Klamotten angehäuft und ein fetter Luxusschlitten ziert die Hofeinfahrt. Die Kunden oder wahlweise die Mitarbeiter oder die Nachbarn müssen ja beeindruckt werden. Eine Bekannte erzählte mal, dass sie von ihren Kunden doch tatsächlich auf eine notwendige Botox-Behandlung angesprochen wurde. Und nein, sie ist nicht in der Beauty-Branche tätig. Ich finde das erschreckend und übergriffig, aber ich habe ja keine Ahnung – dafür aber Falten. Die Angst vor dem Alter ist auch ein bisschen eine Angst vor Veränderungen. Wir glauben womöglich, weniger attraktiv zu sein. Wobei sich auch immer die Frage nach der Zielgruppe stellt. Natürlich sieht man irgendwann nicht mehr aus, wie sweet sixteen. Aber wer will denn als Golden Girl mit einem pickeligen Pubertierenden anbandeln. Die körperlichen und geistigen Einschränkungen sollten uns mehr Sorgen bereiten und die Angst davor lässt uns vielleicht ein bisschen mehr auf unsere Gesundheit achten. Pillen und Pülverchen lassen sich damit übrigens auch blendend verkaufen. Was nebenbei ganz gut zur geistigen Fitness beitragen kann, ist das aktive Verlernen von Gewohnheiten. Klingt komisch, aber wenn sich die Lebensumstände ändern, kann uns unser antrainiertes Verhalten schon mal ein Bein stellen. Falls man in von einer einstöckigen in eine mehrstöckige Wohnung zieht, sogar wortwörtlich... Aus eingefahrenen Mustern auszubrechen kann für unser Hirn aber genauso anspruchsvoll sein, wie neue Gewohnheiten zu etablieren. Hauptsache, man bleibt beweglich – sowohl geistig als auch körperlich. Man könnte vielleicht sogar schlussfolgern, dass uns unsere Ängste wachsen lassen. Dafür muss ich sie aber erst mal kennen. Und dann muss ich auch noch den Mut aufbringen, mich meinen Ängsten zu stellen. Das kann der Sprung vom 3-Meter-Brett sein, mit sämtlichen Badbesuchern als applaudierende Zuschauer. Oder das Zeigen der eigenen Kunst  vor einem Publikum. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit den ersten Artikeln meinen Blog gestartet habe. Am Anfang habe ich niemandem ein Sterbenswörtchen davon erzählt außer meinem Mann. Und der liest zu langsam, als dass er hier noch hinterher kommt. Bis heute wissen nur sehr wenige Menschen aus meinem analogen Umfeld, dass ich schreibe. Es interessiert einfach die wenigsten und Lesen (selbst, wenn es „nur“ Blogs sind) ist erschreckend unpopulär.  Da schaut man sich lieber langatmige Videos an, in denen es gefühlt Jahrzehnte dauert, bis der Clip endlich mal zum Punkt kommt. Muss ich nicht verstehen, ich weiß, dass ich zu ungeduldig bin. Aber eine meiner größten Ängste ist tatsächlich, dass ich völlig verlerne, mich zu konzentrieren und zu fokussieren. Dagegen hilft übrigens Ginseng oder Ginko, wahlweise als Kapsel oder Konzentrat einzunehmen. Das Geld investiere ich lieber gewinnbringend. Komischerweise macht mir der Aktienmarkt überhaupt keine Angst. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich mir auch dank vieler phänomenaler Blogs fundiertes Wissen aufgebaut habe. Was wir kennen, macht uns gleich viel weniger Angst. Schade, dass wir den Klimawandel nicht einfach Hugo nennen können. Gibt es etwas, dass euch Angst macht und dass ihr nicht einfach Hugo genannt habt? --- ### Kluge Worte - Published: 2023-06-26 - Modified: 2023-06-04 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/26/kluge-worte/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Kluge Worte, Sprüche, Sprüchesammlung, Zitate, Zitatesammlung Diese Sammlung ist mit Abstand das schwierigste, was ich bis dato hier veröffentlicht habe. Denn kluge Worte gibt es unendlich viele und man findet immer wieder großartige Zitate, die man am liebsten mit der ganzen Welt teilen möchte. Trotzdem habe ich meinen Perfektionismus jetzt einfach mal in den Keller geschickt (da schmollt er jetzt) und lasse nun all die schönen Sprüche einfach mal auf die Welt los. Hat ja keiner gesagt, dass ich diese Liste nicht einfach jederzeit erweitern kann – und werde, wenn sich wieder ein paar besonders schlaue Worte finden. Denk nach, bevor du redest. Lies, bevor du nachdenkst. Fran Lebowitz Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenige Leute damit beschäftigen. Henry Ford Imagine how different the world would be if little gils were taught to set boundaries as often as they were taught to be polite. Hailey Magee Auch Umwege erweitern unseren Horizont. Ernst Ferstl Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben. Friedrich Hebbel Wenn deine Träume dir keine Angst machen, sind sie nicht groß genug. Jorge Bucay Du kannst mehr über eine Person lernen, indem du darauf achtest, wie sie über andere spricht, als wenn du darauf achtest, wie andere über sie sprechen. Audrey Hepburn Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist. Dalai Lama Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. Albert Einstein Ich möchte nicht alleine sein, ich möchte in Ruhe gelassen werden. Audrey Hepburn Du kannst ein Problem nicht auf die gleiche Weise lösen, wie es entstanden ist. Albert Einstein I´m suspicious of people who don´t like dogs, but I trust a dog when it doesn´t like a person. Bill Murray In drei Worten kann ich alles zusammenfassen, was ich über das Leben gelernt habe: Es geht weiter. Robert Frost Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln. Jean Cocteau Man kann nicht jeden Tag etwas Großes tun, aber gewiss etwas Gutes. Friedrich Schleiermacher If we want people to talk to us more, we should start by listening to them more. Simon Sinek Zeit hat man nur, wenn man sie sich nimmt. Karl Heinrich Waggerl Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. Henry Ford Die Normalität ist eine gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen, doch es wachsen keine Blumen auf ihr. Vincent van Gogh Jeder, der noch nie einen Fehler gemacht hat, hat noch nie etwas Neues versucht. Albert Einstein Wir sehen die Dinge nicht so, wie sie sind. Wir sehen sie so, wie wir sind. Talmud Wie klug die Leute sind, erkennt man an dem, worüber sie lachen. Tina Fey Don´t belife everything you think. Adam Grant Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Bertolt Brecht Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean. Isaac Newton Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht. Heinrich Heine Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen. Tyler Durden in Fight Club Hinter jeder Ecke lauern ein paar Richtungen. Stanislaw Jerzy Lec Ergreife die Gelegenheit. Denk an all die Frauen auf der Titanic, die den Dessertwagen weiter gewunken haben. Erma Bombeck Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin, und keiner ginge mal nachsehen, wo man hinkäme, wenn man hinginge. Kurt Marti Die Reihenfolge ist im Übrigen rein zufällig und ich hoffe wirklich, dass ich die korrekten Quellen gefunden habe. Der Text aus dem Bild stammt aus dem Roman "Der Gesang der Flusskrebse", den jemand zu meinem Glück im lokalen Bücherschrank hinterlassen hatte. Zu manchen Quellen sei noch hinzuzufügen, dass zwar deren Worte klug sind, deren Taten jedoch nicht immer. Einen sehr spannenden Beitrag zu Kunst und Moral habe ich vor einiger Zeit bei Mit leichter Feder gelesen. Welche Sprüche und Zitate gefallen euch besonders, welche habt ihr euch ganz fett vorne ins Notizbuch geschrieben oder sogar gerahmt? --- ### Märchenstunde - Published: 2023-06-19 - Modified: 2023-05-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/19/maerchenstunde/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aufessen, Darum, Kaugummi verklebt den Magen, Kindheitsmythen, Märchen, Schielen, Sprichwort, Storch bring Babys, Über Geld spricht man nicht, viereckige Augen Aus meiner Kindheit sind mir ein paar Dinge nachhaltig in Erinnerung geblieben. Auch wenn ich mich nicht mehr entsinnen kann, dass ich tatsächlich mal an den Weihnachtsmann geglaubt habe, sind manche Märchen doch hängen geblieben. Vor allem die Großeltern haben gerne mal auf altbekannte Möchtegern-Weisheiten zurückgegriffen, mit kleinen Kindern kann man´s ja machen. Und so durfte ich mir beispielsweise immer wieder so pädagogisch wertvolle Sprüche anhören wie Wenn du zu lange fernschaust, bekommst du viereckige Augen Das es nicht wirklich toll ist, den ganzen Tag vor der Flimmerkiste zu hocken, ist einem im Kindesalter glaube ich ziemlich egal. Die bunten und bewegten Bilder sind aber einfach zu spannend und da man noch nie jemanden mit viereckigen Augen gesehen hat, ist es das Risiko durchaus wert. Fernsehen ist und bleibt eine unschlagbar zuverlässige Methode, Kinder für längere Zeit ruhig zu stellen. Und auch bei uns Erwachsenen funktioniert das immer noch super. Man zappt sich so durch und schwupps sind wieder ein paar Stunden Lebenszeit dahin. Da würde es hinsichtlich der Selbstdisziplin vielleicht sogar helfen, wenn das mit den viereckigen Augen wahr wäre. Wenn du nicht aufisst, regnet es morgen Der absolute Horror unter all den Redenswendungen. Mal abgesehen davon, dass man vielleicht lieber lernen sollte, auf sein natürliches Sättigungsgefühl zu achten, gibt man dem Kind auch noch die Schuld am schlechten Wetter. Und dann wird man auch noch genötigt, so eklige Sachen wie Rosenkohl zu essen. Mir wurde noch bis in die späten Zwanziger alleine vom Geruch speiübel. Nicht Schielen, sonst bleibt das Gesicht stehen Naja, bei machen Mitmenschen bin ich mir nicht sicher, ob da nicht doch was Wahres dran ist. Aber man sagt ja auch, dass man irgendwann das Gesicht bekommt, das man verdient. Wobei Sorgenfalten eigentlich keiner verdient und die Zornesfalte auch bei sehr konzentrierten Menschen gerne man etwas ausgeprägter ausfällt. Ich kann mich auch noch an Zeiten erinnern, in denen man meine Lachfalten als Krähenfüße bezeichnet hat – ein Begriff, der mir zum Glück schon lange nicht mehr begegnet ist. Sagt man das überhaupt noch? Über Geld spricht man nicht Diesen Spruch kennen wohl die meisten noch von ihren Großeltern. Aber auch Eltern in der heutigen Zeit hängen immer noch diesem alten Irrglauben nach. Und so kommt es, dass immer noch viel zu viele Menschen keine Ahnung von Finanzen haben. Und auch eine gleichberechtigte Bezahlung wäre  womöglich Realität, wenn man mit dem Thema Geld offener umgehen würde. Dabei würden sich Inhalte wie Altersvorsorge, Steuererklärung und Vermögensaufbau verdammt gut im Lehrplan machen. Habt ihr je gewusst, was eure Eltern verdienen und wo das ganze Geld hin fließt? Kaugummi verklebt den Magen Ich hatte gar nicht genug Taschengeld, um mir die benötigte Menge an Kaugummis zu beschaffen, damit dieser Mythos wahr hätte werden können. Und wohin mit der zähen Masse, wenn man sie nicht unter den Tisch kleben wollte aber das ganze schnell los werden musste. So mancher Kaugummi hat meinen Verdauungstrakt unbeschadet passiert bzw. der Magen blieb unbeschadet, über den Verbleib Kaugummi weiß ich nichts Genaueres. Der Storch bringt die Babys Geschichten von Bienchen und Blümchen sind mir zum Glück erspart geblieben. Irgendwie ist man auch ohne Internet schon früh an alle relevanten Informationen gekommen und meine Eltern haben nie ein Geheimnis aus dem Thema gemacht. Die Großeltern hatten da noch ein ganz anderes Weltbild, das aber scheinbar immer noch nicht ausgestorben ist. Ich hab Omi einfach immer in dem Glauben gelassen, dass ich von Fortpflanzung keine Ahnung hatte. Jegliche Diskussionen über Dinge, die nicht ihrer Weltanschauung entsprachen, hat sie nämlich einfach aus dem Gedächtnis gelöscht. Da resigniert man irgendwann und lässt es gut sein. Warum? Darum! Die gängige Antwort auf viele meiner Fragen und damit auch das Ende der Diskussion – Darum. Egal ob aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit, kaum etwas ist so unbefriedigend, wie einfach so abgekanzelt zu werden. Ich habe keine Ahnung, wie anstrengend es ist, so ein Kind den ganzen Tag um sich zu haben und all die vielen Fragen zu beantworten. Ich muss wohl ein ganz besonders neugieriges Exemplar gewesen sein, mit einem nie abreißenden Strom an Fragen – ganz im Gegensatz zum Geduldsfaden meiner Eltern. Ein Indianer kennt keinen Schmerz Gerne kombiniert mit „stell dich nicht so an“ war das die Standardansage, wenn ich irgendetwas hatte. Klar ist der Schreck bei Kindern oft größer, als der eigentliche Schmerz. Aber irgendwann habe ich das so verinnerlicht, dass es mir bis heute schwer fällt, negative Gefühle und Schmerzen zuzugeben. Ich muss immer stark sein. Andererseits kann ich auch schon mal empfindlich überreagieren, wenn mir jemand meine Empfindungen absprechen will. Das finde ich extrem übergriffig und fahre dann schon mal die Krallen aus. Welche Lügenmärchen habt ihr in eurer Kindheit aufgetischt bekommen? Und würdet ihr euren Kindern so etwas heute noch erzählen? --- ### Meine 10-Punkte-Sommer-Wish-List - Published: 2023-06-12 - Modified: 2023-06-11 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/12/meine-10-punkte-sommer-wish-list/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aktivitäten, Bucket-List, Sommer, Sonnenbrand, ToDo-Liste Irgendwie hat etwas in mir sich geweigert, es als Todo-Liste zu betiteln. Das klingt einfach zu sehr nach Arbeit oder Dingen, die unbedingt erledigt werden müssen. Dabei soll es doch nicht um Zwänge gehen, selbst wenn sie selbst auferlegt sind. Wenn mir jemand vorschreibt, wann ich Spaß haben soll oder etwas feiern muss, hat der Rebell gleich keinen Bock mehr. Sylvester 2000 habe ich entsprechend dieser Ich-lass-mir-doch-nix-vorschreiben-Einstellung hinter runtergelassenen Rollläden mit zwei engen Freunden verbracht. Wir hatten trotzdem oder gerade deswegen viel Spaß. Aber das ist lange her und sowieso geht es hier nicht um Dinge, die in Winter  passen. Wir sind ja schon gefühlt mitten drin im Sommer und das eine oder andere von meiner Wunschliste habe ich sogar schon abgehakt. Was mich allerdings nicht daran hindern wird, zur Wiederholungstäterin zu werden. Wichtigster Punkt #1 – In der Hängematte chillen. Das gute Stück ziert seit ca. einer Woche unsere Terrasse und nimmt reichlich Platz ein. Dafür hält es aber auch zwei Personen aus, denn kaum liege ich drin, liegt auch schon jemand wahlweise auf oder neben mir.  Und weil alleine das Gestell so groß ist, übersieht man es nicht. Wir haben noch einige Verabredungen miteinander. #2 – Reichlich Eis essen Keine Überraschung und wahrscheinlich bin ich nur eine von vielen, die diesen absolut unvermeidbaren Punkt weit oben auf ihrer Bucket-Liste stehen haben. Früher haben wir uns an der Tiefkühltruhe im Supermarkt eingedeckt und es genossen, dass uns keiner mehr vorschreibt, wie viele Eis am Stiel man pro Tag vertilgen darf. Als das überhand genommen hat, sind wir auf selbstgemachtes Eis umgestiegen – ganz oldschool mit diesen uncoolen Förmchen. Nach ausgiebigem Testen kann ich Mangosaft als das absolute Non-Plus-Ultra empfehlen. Sowohl Geschmack als auch Konsistenz sind perfekt und die Suchtgefahr ist hoch. Aber als Erwachsener kann einen ja keiner aufhalten! #3 – Freibad und/oder Badesee Das wird schon etwas schwieriger. Während ich hier schreibe, sitze ich auf dem noch angenehm schattigen Balkon beim Zweitkaffee. Irgendwie ist das neue Zuhause so fein geraten, dass wir nur noch wenig vor die Tür kommen. Dabei bin ich doch eigentlich eine Wasserratte und liebe es, im kalten Wasser meine Bahnen zu ziehen. #4 – Spazieren gehen Mit Wandern brauche ich meinem Mann nicht kommen – leider. Aber vielleicht schaffen wir es endlich mal, die nähere Umgebung zu erkunden. Auch Joggen ist in den letzten Monaten zu kurz gekommen. Wird Zeit, dass wir uns wieder mehr bewegen. Selbst wenn deswegen die nächsten DIY-Bauprojekte etwas länger dauern. #5 – Im Biergarten sitzen Eine unserer Lieblingsbeschäftigungen, egal ob zu zweit oder mit Freunden, ist es, im Biergarten einfach das Leben zu genießen. Man kann wunderbar Menschen beobachten und ausgiebig quatschen. Jedes Mal, wenn wir uns zu einem Stadtbummel aufmachen, endet das Vorhaben irgendwann im Biergarten – wenn es nicht sogar dort startet. Und nein, wir sind keine Alkoholiker – wir sitzen einfach gerne im Grünen. #6 – Barfuß laufen Wenn auch zögerlich, so langsam sprießt der Rasen ums Haus. Leider kommen wir dieses Jahr nichts ums Gießen herum, das Gras ist noch jung und empfindlich. Aber an manchen Stellen kann man schon wunderbar barfuß übers kühle Gras  laufen. Die Brombeeren haben mittlerweile auch eingesehen, dass es sich auf unserer Wiese nicht so gut wächst und weichen nun Löwenzahn und Spitzwegerich. Beides piekt nicht und darf daher in überschaubaren Mengen gerne bleiben. #7 – Lesen, lesen, lesen In Kombination mit Punkt 1 natürlich. Ich muss mich dringend mal wieder am Bücherschrank eindecken. Neben Sachbüchern muss auch immer mal was Spannendes dabei sein. Vielleicht findet sich auch was Humoriges oder Fantasy. Hauptsache es macht Spaß beim Lesen. Schlechte Bücher lege ich auch einfach weg, da ist mir die Lebenszeit zu schade. Zeitschriften finden kaum noch den Weg zu mir. Dafür stöbere ich aber gerne und ausgiebig auf verschiedensten Blogs. Meine Lieblings-Blogs findet ihr übrigens in Meine Leseecke . Die Liste wird auch immer mal um neue Fundstücke erweitert. #8 – Erdbeeren von Feld Seit Jahren nehmen wir uns immer wieder vor, einmal direkt auf dem Feld Erdbeeren zu ernten – und vor allem direkt zu Futtern. Ich weiß, dass die wahrscheinlich reichlich gespritzt sind. Aber von einem Mal werden wir nicht gleich zu Grunde gehen und ich habe das tatsächlich noch nie im Leben gemacht. Vielleicht schaffen wir es ja dieses Jahr mal, bevor die Saison wieder rum ist. #9 – Draußen Musik hören Die großen Festivals sind mir mittlerweile zu groß. Stundenlang im Wechsel vorm Getränkestand und dann wieder vorm Klohäuschen Schlange stehen, mit dem Bus vom Zeltplatz zur Bühne fahren müssen – das alles reizt mich überhaupt nicht. Und auch was Open-Air-Konzerte angeht, ist hier leider nicht wirklich viel los. Zumindest ist nichts für unseren Geschmack dabei. Aber hin und wieder gibt es auf kleinen Stadtfesten große Überraschungen. Die oft unbekannten lokalen Bands können einen schon mal vom Hocker hauen – und Nicht-Metal-Fans völlig aus den Latschen. Vielleicht haben wir diesen Sommer wieder Glück, die nächsten Stadtfeste sind zumindest schon mal im Kalender eingetragen. #10 Unseren Gartenschuppen bauen Spätestens bis zum Herbst muss die Dackelgarage für Rasenmäher und Fahrräder fertig sein. Aber nicht ohne Grund ist dieser Punkt ganz ans Ende der Liste gerutscht. Neben Arbeit und Alltag wollen wir den Sommer auch bewusst genießen. Und nebenbei brauchen auch Schwiegermama und Schwager hin und wieder unsere Hilfe und das hat Vorrang. Und dann gibt es noch einen wichtigen Anti-Punkt: Keinen Sonnenbrand bekommen! ! ! Ich wünsche uns allen einen bombastischen Sommer und hin und wieder ein bisschen Regen (gerne Nachts)! --- ### Wenn Leidenschaft Leiden schafft… - Published: 2023-06-05 - Modified: 2023-04-29 - URL: https://www.queen-all.com/2023/06/05/wenn-leidenschaft-leiden-schafft/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: DIY, Hobby, Möbel, Multiinteressiert, Projekt, Selber bauen ...  und warum ich am liebsten eine Schreinerlehre machen würde. Ich habe ja viele kleine und große Leidenschaften. Manche Hobbies übe ich nur phasenweise aus, andere sehr regelmäßig. Vor unserem Umzug hatte ich die Produktion von Pflanztöpfen und anderem aus Beton eingestellt, man will ja nicht unnötig viel Ballast von A nach B transportieren. Doch jetzt, wo die eine oder andere Stelle noch leer ist, wünscht sich hier jemand mehr Pflanzen im Haus. Und dieser jemand bin nicht ich. Er war auch gleich so ehrlich zu sagen, dass er sie nicht gießen und pflegen wird. Dafür trägt er dann den Sack mit Beton nach Hause und lässt sich von mir erklären, wie man die Pampe richtig anrührt um Sockel für die Außenlampen zu gießen. Leider sind nicht alle Beschäftigungen, denen ich gerne nachgehe, so kinderleicht umzusetzen. Gerade was das Nähen angeht, gehen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Es wäre toll, wenn ich das, was ich mir in meiner Phantasie vorstelle auch so umsetzen könnte. Aber weder habe ich die nötige Geduld, noch bin ich bereit, all die kleinen Helferlein anzuschaffen, die das ganze erleichtern würden. Doch bei all dem DIY finde ich es auch völlig ok, dass man nicht alles selber perfekt hinbekommt. Nicht ohne Grund LERNT man solche Berufe, macht eine Lehre oder Ausbildung, spezialisiert sich auf EIN Thema. Der Schreiner legt keine Fließen, der Schneider zimmert keine Möbel und der Flaschner macht keine Hochzeitsfotos – zumindest keine professionellen. Und gerade bei letzterem denken viele, dass man sich das Geld für einen richtigen Fotografen ja sparen könnte. Knipsen kann ja schließlich jeder. Doch am Ende ist die Enttäuschung groß, wenn sich herausstellt, dass es eben doch einen Unterschied zwischen Profi und Amateur gibt. Wenn es also gut werden muss, sollte man entweder sicher sein, dass man das selbst hinbekommt – oder den Profi ran lassen. Denn die Arbeit vom Profi ist eben nicht zu unterschätzen und auch wenn vieles in DIY-Anleitungen und Videos so kinderleicht aussieht, braucht es doch einiges an Übung, damit die Handgriffe sitzen und das Ergebnis brauchbar ist. Natürlich gibt es Menschen, die ihrer Leidenschaft schon so lange nachgehen, dass sie ihr Können mit dem eines Profis ohne weiteres messen können. Umso mehr verschiedene Dinge man aber selber macht, umso weniger Zeit bleibt für die Beschäftigung mit einem einzelnen Thema. Aber es braucht nun mal Übung, um auf einem Gebiet immer besser zu werden. Man kann eben nicht auf allen Hochzeiten tanzen und so sollte man nachsichtig mit sich selbst sein, wenn ein Projekt auch mal scheitert. Die Betonsockel für unsere Außenlampen sind übrigens erst im zweiten Anlauf gut geworden. Dafür hatten wir eine kleine Praxis-Lehrstunde in Materialkunde. Manchmal sind es auch die äußeren Umstände, durch die man sich für neue Dinge begeistert. Wobei der eigenwillige Geschmack bei der Wohnungseinrichtung vielleicht nicht als äußerer Umstand zählt, das eingeschränkte und teure Angebot in den Möbelhäusern aber durchaus. Denn gut durchdachte Möbel, die genau in unsere Zimmer passen und natürlich auch noch optisch gefallen, sind oft fast gar nicht zu finden. Wir konnten bei der Hausplanung zwar berücksichtigen, dass unser bereits vorhandenes und immer noch sehr schönes Sofa wieder rein passt. Genau so wie der noch relativ junge Kleiderschrank, beides erst vor etwa fünf Jahren gekauft. Aber seit wir zusammen wohnen, haben wir immer wieder das eine oder andere Möbelprojekt in Marke Eigenbau umgesetzt. Natürlich könnte man auch einfach einen Schreiner beauftragen. Mir wurde schon gesagt, das sei gar nicht so viel teurer, als das was man im Möbelhaus bekommt. Allerdings finde ich das schon sehr oft gar nicht so günstig. Und wenn schon mein Mann oft rätseln muss, was ich ihm da versuche, zu erklären, wie soll ein Handwerker da erst verstehen, was ich mir wünsche. Auch lange, bevor wir uns kennengelernt haben, habe ich die Umgestaltung meiner Wohnräume bei Bedarf kurzerhand selbst in die Hand genommen. In der ersten eigenen Wohnung war es ein Büroschrank, die Bretter wurden zum Glück zugeschnitten geliefert und mit Hilfe eines sehr lieben Hausmeisters in den dritten Stock verfrachtet. Die Verschraubung war katastrophal aber bombenfest. Später haben mir Kommilitonen dabei geholfen, meine Schlafzimmerdecke mit schwarzem Plüsch zu verkleiden.   Wer das mal ausprobieren will, dem sei geraten, gleich einen Holzrahmen zu bauen und das ganze da dran zu tackern. Der erste Versuch mit doppelseitigem Klebeband war nicht lange erfolgreich – um genau zu sein, kam die Decke nach einer halben Stunde mit einem eigenwilligen Geräusch auf einen Schlag wieder runter. Aber Aufgeben war keine Option und das Ergebnis sensationell! Mit meinem Mann habe ich mir einen Partner in Crime ins Boot geholt. Er hat genau so viel Ahnung wie ich – nämlich gar keine – vom Möbelbau, ist aber ebenso motiviert. Da wir den eigenwilligen Geschmack teilen und nicht einsehen, für einen Kompromiss mehr zu zahlen, bauen wir immer mal wieder etwas zusammen. Und mit den Jahren sind wir auch immer geübter geworden. Nur das Vertrauen in das Material ist nicht so unsere Stärke und wir übertreiben es immer mit Stützbalken, Schrauben und Winkeln. Wahrscheinlich könnte eine Elefantenherde auf unseren Möbeln Platz nehmen. Beim Auseinanderbauen unserer Konstruktion für das Kopfende am Bett mussten wir dann schon über uns selbst lachen – so viele Schrauben. Aber beim neuen Kopfteil sind wahrscheinlich nicht weniger verbaut. Auch unser Büro ist komplett an unseren Bedarf angepasst. In der alten Wohnung haben wir uns eine schicke Verkleidung mit indirekter Beleuchtung gebaut, die den ganzen Raum in ein angenehm warmes Licht gehüllt hat. Genau so wollten wir es im neuen Haus wieder haben, allerdings in einer verbesserten Variante. Das ist das schöne, wenn man einen Erstversuch hatte. Die Dinge, die einen stören, kann man beim zweiten Mal besser machen. Die PVC-Verkleidung ist schwarz gebeiztem Holz gewichen und aus zwei Brettern wurde eines, wodurch der Schalter (beide Arbeitsplätze lassen sich getrennt voneinander stromlos schalten) in der Mitte besser aufliegt. Gewachsen ist das ganze auch ein bisschen, der Raum ist ja nun nicht mehr so begrenzt. Wir brauchten keinen größeren Schreibtisch. ABER – wir wollten einen größeren Schreibtisch. Jetzt... --- ### Kann man Resilienz lernen? - Published: 2023-05-29 - Modified: 2023-04-25 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/29/kann-man-resilienz-lernen/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Minimalismus, resilient, Resilienz, Selbstoptimierung, Stress, trainieren, widerstandsfähig, Widerstandskraft Irgendwann stand ich mal vor der Herausforderung, den Begriff Resilienz erklären zu müssen. Denn auch wenn der Begriff ganz selbstverständlich in meinem Sprachgebrauch ist, kannte ihn mein Gesprächspartner nicht. Ich habe es dann mit Umschreibungen versucht. Zum Beispiel habe ich es mit Widerstandsfähigkeit gleichgesetzt. Daraufhin meinte mein Gegenüber: „Warum sagt man dann nicht einfach widerstandsfähig? “ In solchen Momenten bin ich immer wieder froh, keinen Lehrberuf gelernt zu haben. Im Erklären bin ich wirklich nicht besonders talentiert. Zufällig bin ich jetzt aber über die sprachliche Herkunft als auch die ursprüngliche Bedeutung gestoßen. Damit kann ich mir das ganze bildlich vorstellen und zukünftig hoffentlich besser erklären.  Das Wort Resilienz kommt – wie könnte es anders sein – aus dem Lateinischen ‚resiliere‘, was zurückspringen / abprallen bedeutet.  Und laut dem schlauen Netzt wird der Begriff auch in der Medizin für die Eindrückbarkeit von Gewebe bei Belastung verwendet. Ein resilienter Mensch ist quasi vergleichbar mit einem elastischen Material, dass nach starker Verformung in der Lage ist, in den Ausgangszustand zurückzukehren. Er ist also nicht einfach nur widerstandsfähig sondern jemand, der negative Erlebnisse und Situationen verarbeiten und unbeschadet daraus hervor gehen kann. Angesichts der Herausforderungen unserer schnelllebigen Zeit ist Resilienz damit angeblich eine der wesentlichen Zukunftskompetenzen, die am Arbeitsplatz von morgen gefragt sein werden. Solche sogenannten Softskills sind in der Berufswelt schön und wichtig. Klingt auch erst mal alles sinnvoll. Aber Resilienz ist gefühlt zu einem Modethema geworden, einschließlich Trainings und Ratgeber-Bücher in allen Farben und Formen. Selbstoptimierung ist einfach ein riesiger Kuchen, von dem jeder etwas abhaben will. Da sollte man das Angebot schon kritisch hinterfragen. Natürlich wäre es perfekt, wenn man seine psychische Widerstandskraft genau so trainieren könnte, wie das Immunsystem und damit gegen jeden Schicksalsschlag gewappnet wäre. Aber wie wir letztendlich reagieren – und ob wir resilient sind – wenn etwas Schlimmes passiert, können wir immer erst mit Sicherheit sagen, wenn es dann soweit ist. Ob wir im Falle von Niederlagen oder schwierigen Einschnitten in unserem Leben gestärkt daraus hervorgehen oder lange damit zu kämpfen haben, zeigt sich eben erst, nachdem wir solch eine Situation tatsächlich erlebt haben. Natürlich wollen wir immer auf alles vorbereitet sein, doch im Leben lässt sich eben nicht alles kontrollieren. Diese Unsicherheit gilt es auszuhalten und zu akzeptieren. Ohne den Härtetest einer Stressbelastung bleibt Resilienz gewissermaßen unsichtbar.   Es ist, als wollte man testen, wie gut ein Mensch schwimmen kann, ohne dass er im Wasser ist. GEO - Resilienz: Das Geheimnis der inneren Stärke Und auch, wie unsere Mitmenschen auf Schicksalsschläge reagieren, müssen wir akzeptieren und verstehen, dass eben nicht jeder gleich widerstandsfähig ist. Diese Empathie dürfen wir aber auch uns selbst entgegen bringen. Wenn es jemandem in einer schlimmen Situation schlecht geht, sagen wir im Normalfall schließlich auch nicht, dass er selbst Schuld sei, weil er seine Resilienz nicht trainiert hat. Es gibt allerdings Situationen, in denen man tatsächlich abhärten kann – und das auch merkt. Minimalisten starten ja gerne mal mit dem Ausmisten der eigenen vier Wände. Mit der Zeit trainieren sie gerade zu ihren Aussortierungsmuskel und hängen ihr Herz immer weniger an materielle Dinge. Wenn dann die Lieblingstasse zu Bruch geht, reagiert man nur noch mit einem müden Schulterzucken – wieder ein Teil weniger. Natürlich muss man nicht vom Schlimmsten ausgehen und kaum jemanden würde es kalt lassen, wenn er sein Dach über dem Kopf und sämtliches persönliche Habe und Gut verlöre. Aber die kleinen materiellen Verluste bringen einen Minimalisten nicht aus der Ruhe. Selbstverständlich heißt das nicht, dass man dadurch generell resilienter ist. Denn die eigene Widerstandsfähigkeit ist auch immer von der jeweiligen Situation abhängig. Und wenn man gerade mitten in einer tiefen Kriese steckt, helfen auch all die schönen Tipps zum Stärken der eigenen Resilienz herzlich wenig. In solchen Momenten erzeugen solche vermeidlichen Ratschläge nur unnötigen Druck, vermitteln sie doch die irrsinnige Erwartungshaltung, schnell wieder ein funktionierendes Rädchen im gesellschaftlichen Getriebe zu sein. Und mal abgesehen davon sollten alltägliche Stressbelastungen auch nicht mit einschneidenden Schicksalsschlägen gleichgesetzt werden. Wenn ich den beruflichen Trubel durch ein paar wirksame Selbstfürsorgestrategien unbeschadet wegstecke, heißt das noch lange nicht, dass ich besonders umfassend resilient bin. Ich habe nur für mich funktionierende Methoden gefunden, mit bestimmten, sich wiederholenden Situationen umzugehen. Bei manchen Dingen habe ich auch ein sehr dickes Fell, das ist so über die Zeit gewachsen. Andererseits, wenn wir schon beim Fell sind – ich weiß aber auch sehr genau, warum ich keine Haustiere habe und möchte. Denn so sehr ich Fellnasen auch liebe, bin ich doch jedes mal am Boden zerstört, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Und das kann man sicherlich nicht trainieren, das wird nicht einfach leichter. Da bin und werde ich nie resilient sein. Widerstandsfähig ist man nicht per se, es hängt von der Situation und dem Ereignis ab. Und in manchen Fällen kann man abhärten, wenn nicht sogar abstumpfen, in anderen wiederum definitiv nicht. Oder, um die Frage mit den viel zitierten Worten eines ehemaligen Kollegen zu beantworten „Es kommt drauf an“. --- ### Die große Frage nach dem Sinn - Published: 2023-05-26 - Modified: 2023-05-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/26/die-grosse-frage-nach-dem-sinn/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #BlogYourPurpose, Blog, Purpose, Sinn, Wirken Diese Woche hat Judith Peters von Sympatexter die Challenge Blog your Purpose gestartet. Die Frage von Judith: Was will ich bewirken? Ich wollte unbedingt bei dem Thema mitmachen, bin aber bei so einem großen Thema mit der 72-Stunden-Regel ganz schön am kämpfen. Neben Vollzeitjob und diversen privaten Verpflichtungen ist es kaum möglich, die doch sehr langen Videos zu schauen (schon gar nicht in Ruhe) und geschrieben wird früh morgens vor der Arbeit. Das ist eigentlich nicht mein bevorzugtes Setup aber vielleicht wird es ja trotzdem was. Da ich im Vorfeld schon wusste, dass das für mich vor allem zeitlich eine Herausforderung wird, habe ich meine Hausaufgaben gemacht und mich schon mal ein bisschen mit dem ominösen Anglizismus Purpose beschäftigt. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit ist DAS Trendthema, das vor allem Unternehmen auf der Suche nach jungem Nachwuchs gerade ganz schön umtreibt. Ein Job ohne Sinn geht gar nicht. Aber warum brauchen wir diesen Purpose überhaupt? Wer in seinem Handeln einen Sinn sieht, ist intrinsisch motiviert und hat damit den perfekten Antreiber. Aber muss es gleich so groß und bombastisch sein und ist ein Leben ohne Purpose, ohne Bestimmung, sinnlos? Nicht jeder kann und muss berühmt werden, den Nobelpreis verdienen oder die ganze Welt retten. Oft übersehen wir, was wir in unserer kleinen Blase bewirken können. Unsere kleine Welt können wir tatsächlich beeinflussen und das Internet ist eine geniale Möglichkeit diese Blase zu erweitern. Deswegen geht es an dieser Stelle hauptsächlich um den Blog und warum ich eigentlich schreibe. Aber wie Judith selbst schon sehr schön ausführt, sind wir eben so viel mehr, als nur die EINE Bestimmung, der sich alles im Leben unterordnet. Und dazu kommt noch, dass sich im Laufe eines langen und erfüllten Lebens der Weg immer mal wieder ändern kann. Es muss also nicht den einen roten Faden geben, an dem sich alles orientiert. Nicht jeder schreibt aus beruflichen Gründen an einem Blog. Nicht bei jedem stecken finanzielle Absichten dahinter. Und die Inhalte sind so unterschiedlich, wie ihre Autoren. Gerade das ist ja auch das Spannende an dem Thema. Im Alltag nehmen wir oft viele Rollen ein, wir sind Partner/in, Kollege/in, Freund/in, vielleicht ein Elternteil, vielleicht auch Vorgesetzte/r. Manchmal ist es ganz schön anstrengend, zwischen den vielen Stühlen zu wechseln und nicht ausversehen mal auf dem falschen Platz zu nehmen (viele kennen das, wenn die Mutter zur besten Freundin mutieren will – klappt oft nicht). Beruf (ung? ) Auch ich habe ganz verschiedene Themen im Leben. Ganz klar meine Arbeit, die mir sehr viel Spaß macht und natürlich auch für einen gewissen Lebensstandard sorgt. Ich habe erst vor kurzem den Arbeitgeber gewechselt und habe jetzt natürlich viel  zu lernen. Es war nicht leicht, mein letztes Team hinter mir zu lassen, jeder Einzelne war ganz besonders und ich wünsche mir nur das Beste für jeden. Aber auch mein neues Team und die Kollegen haben mich toll empfangen und auch hier bin ich jetzt schon begeistert, was für fähige aber auch verdammt nette Menschen ich wieder um mich habe. Blumen zum Abschied Nebenjob Alltag Aber Arbeit ist ja bekanntlich nicht alles und so beschäftigt uns nach dem Umzug jetzt hauptsächlich der Garten – mal abgesehen von ein paar Nacharbeiten und Reklamationen, die der Hausbauer noch auszuführen hat. Ich hätte nicht gedacht, wie befriedigend es sein kann, bis zu den Ellbogen in frischer Erde zu stecken. Und die frischen Kräuter wachsen auch schon fleißig. Dann kommen natürlich der Partner, Freunde und Familie. Für alle Zeit zu haben, kann manchmal schon herausfordernd sein. Und dann kommt da noch ... ich Und jetzt bleibt nicht mehr viel Zeit und Energie übrig – meint man. Aber irgendwie schaffe ich es immer, ein Stündchen hier oder da abzuzwacken. Nur habe ich so viele Ideen im Kopf, dass er manchmal fast platzen will. Der Zeichenblock  wartet im Schrank auf seinen Einsatz, Bücher wollen gelesen werden, Beton ebenso verarbeitet werden, wie Stoff, Holz und Wolle (alles für unterschiedliche Dinge). Mit Abstand am liebsten verbringe ich meine Zeit aber mit Schreiben. Dabei kann ich schon mal die Zeit vergessen, deswegen darf ich das auch nicht mehr neben dem Kochen machen. Aber warum schreibe ich überhaupt – und worüber? Das war schon ganz am Anfang ein Punkt, der mir lange Kopfzerbrechen bereitet hat. Nischenblogs gibt es viele und im Grunde findet sich für alles immer jemand, der mehr über ein spezielles Thema weiß, als man selbst. Dazu kommt, dass ich kein Spezialist sondern ein Generalist bin. Heißt, ich kann viel aber alles nur ein bisschen. Egal – so schnell lasse ich mich nicht entmutigen. Das ist aber auch der Grund, weswegen ich mich nicht auf ein einziges Thema festlege. Kreativität entdecken, ausleben und weitertragen Für mich ist das Schreiben eine weitere Möglichkeit, mich kreativ auszuleben. Wenn dann jemand tatsächlich auch noch meine Beiträge liest, freue ich mich natürlich wie Bolle. Und wer weiß, vielleicht wage ich mich ja tatsächlich irgendwann mal an das Projekt „Buch“, auch wenn ich aktuell noch kein Thema dazu habe. Ich komme beim Schreiben auch in den begehrten Flow, den Zustand bei dem man alles um sich herum vergisst. Worte sind eine wundervolle Möglichkeit, Bilder zu malen, die für jeden ein bisschen anders aussehen. Und ganz nebenbei genieße ich die Ruhe als Gegenpol zu meinem sehr kommunikativen Arbeitsalltag.   Und wenn ich nicht schreibe, beschäftige ich mich mit irgendeinem neuen, alten oder wiederentdeckten Hobby wie Fotografieren (am liebsten unter Wasser), Beton gießen, Zeichnen, Heimwerken, Nähen/Häkeln ... Und dann schreibe ich vielleicht darüber – egal ob Erfolg oder Misserfolg. Erfahrungen weitergeben, Wissen teilen und Menschen inspirieren Im Laufe eines Lebens lernt man so einiges. Man macht Erfahrungen, erlebt Erfolge wie Scheitern und entwickelt sich jeden Tag ein kleines Stückchen weiter. Ich bewundere Menschen, die bis ins hohe Alter immer wieder Neues wagen und keine Angst vor Herausforderungen haben. Solche Vorbilder machen Mut und inspirieren. Ein bisschen Lebenserfahrung inklusive beruflichem Neustart kann ich auch schon vorweisen und ich bilde mir ein, nicht auf dem Kopf gefallen zu sein. Langeweile ist ein seltener Luxus, zu viele Themen... --- ### Einfach(es) Essen - Published: 2023-05-22 - Modified: 2023-05-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/22/einfaches-essen/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Brot backen, Einkaufen, Essen, Günstig essen, Kartoffelsalat, Minimalismus, Resteverwertung, Rezept, Risotto, Schnelle Gerichte, Sparsam, Superfood Wenn ich Hunger habe, will ich einfach essen – in jeder Hinsicht. Ans Kochen denken wir hier meistens erst, wenn der Magen bereits knurrt. Und so stehen aufwendige Gerichte mit langer Zubereitungszeit meist gar nicht zur Debatte. Ich habe ich überhaupt keine Lust, stundenlang in der Küche zu stehen und schon gar nicht liegt mir das Einkaufen von exotischen Zutaten bzw. die Suche danach. Vor allem, wenn ich Zutaten nur ganz selten brauche, diese aber nur in haushaltsunüblichen Gebinden zu haben sind und bei denen ich dann womöglich am Ende nur noch zwanghaft versuche, diese aufzubrauchen damit ich den Rest nicht wegwerfen muss. Ganz nebenbei schmecken mir so richtig bodenständige Gerichte auch wirklich gut und statt aufwendigem 5-Gänge-Menü nehme ich lieber einen großen Teller Pasta. Mit 5 am Tag oder wahnsinnig gesundem Superfood frage ich mich oft, was das überhaupt soll. Natürlich sind Obst und Gemüse gesund und lecker aber müssen es wirklich immer 5 verschiedene Sachen an einem Tag sein? Und was ist im Winter, wenn die vermeidlich frische Ware tausende von Kilometern hinter sich hat. Mal abgesehen davon, dass unser Speiseplan teilweise fatale Auswirkungen auf die Umwelt hat. Ja, Avocado und Heidelbeeren sind gesund und schmecken fein. Aber das eine wächst hier gar nicht und das andere nicht in den Mengen und schon gar nicht das ganze Jahr über. Wie haben wir die Zeit vor der Globalisierung überhaupt überleben können, so ganz ohne Cranberries, Goji-Beeren und Quinoa. Oft kommt es mir so vor, als definiere sich manch einer über die Ernährungsform. Das ist ein Luxus, den sich viele Menschen gar nicht leisten können. Nach einem langen Arbeitstag darf das Abendesse also schnell und einfach gehen. Lecker muss es natürlich auch sein und im Idealfall auch ein bisschen gesund. Und so kommt es, dass wir zu kulinarischen Wiederholungstätern werden und eben immer wieder dieselben zuverlässig funktionierenden Gerichte in Dauerschleife auf den Tisch kommen. Im Zweifel werden Nudeln gekocht und mit dem, was noch so da ist zu einem kreativen Pfannengericht gemischt. Tomatensoße oder Käse-Sahne-Soße gehen immer, allerdings nur selbst gemacht. Die fertigen Sachen muss ich immer nachwürzen und pimpen, da kann ich gleich selber kochen. Dann weiß ich auch, was drin ist und obendrein kostet es viel weniger. Nur Pizza darf gerne auch mal als TK-Variante oder geliefert auf den Teller. Wobei die selbstgemachte Pizza zugegeben unschlagbar lecker ist. Wenn ich mich bekochen lassen möchte, wünsche ich mir immer Spaghetti. Das folgende Gericht hat sich mein Mann aus der Kantine abgeschaut. Natürlich helfe ich beim Zerkleinern der Zutaten aber oft bin ich auch noch am tippen, bis mich ein feiner Duft in die Küche lockt. Spaghetti mit getrockneten Tomaten, Oliven und Peperoni Wir kochen abhängig vom Hunger ca. 100 g Spaghetti pro Nase. Dann werden die Zutaten, je eine Handvoll getrocknete, eingelegte Tomaten Oliven Peperoni sowie eine Zwiebel gewürfelt. Die Zwiebel wird gedünstet und dann mit Rotwein abgelöscht. Da kommen dann die kleingeschnittenen Sachen zusammen mit etwa 2 Esslöffeln Tomatenmark dazu. Und aus jedem Glas (Oliven, Tomaten und Peperoni) kommt je nach Geschmack ein guter Schuss der Flüssigkeit dazu. Zum Würzen braucht es dann nur noch ein paar Kräuter und natürlich Parmesan. Couscous mit Gemüse Das gibt es bei uns nur für eine Person, der Gatte beäugt es nur kritisch und geht dann wieder an den Kühlschrank. Aber da es super schnell geht, ist das ein beliebtes Mittagessen bei mir. Einfach 70 g Couscous mit der doppelten Menge Wasser übergießen (ich gebe noch Gemüsebrühe in Pulverform dazu) und kurz warten. Während das ganze quillt, schneide ich ein paar Lauchzwiebeln, einen Pilz, etwas Tomate und/oder ein bisschen Chinakohl und schmeiße das ganze einfach dazu. Darüber noch etwas Parmesan – man könnte meinen, der ist bei uns überall dabei, scheint aber nur so. Wahrscheinlich könnte man das ganze auch unter “Bowl“ laufen lassen, ich hab´s aber nicht so mit unsinnigen Trendbegriffen. Gemüse-Nudel-Eintopf mit Parmesan Das geht super schnell, wärmt und macht lange satt. Und man hat auch nicht viel zum Spülen, da alles in einen Topf kommt. Ich fange mit den Nudeln an und gebe denn Stück für Stück je nach Garzeit (und wenn ich mit Schnippeln fertig bin) die weiteren Zutaten hinzu, in der Regel in der Reihenfolge, wie sie hier aufgelistet sind. Am Ende kommt noch reichlich Parmesan darüber. 1 Liter Gemüsebrühe 140 g Nudeln (wir nehmen gerne Fusilli / Spirelli) 1 kleine Mohrrübe Lauch 2-3 Champignons 1 Tomate Haufenweise Parmesan Das ganze kann natürlich frei abgewandelt werden mit was auch immer das Gemüsefach gerade hergibt. Wir haben schon Bohnen, grünen Spargel oder Chinakohl mit reingeworfen. War bis jetzt immer lecker. Das ist auch so ein Gericht, in das sich alles Mögliche mit verarbeiten lässt. Ich schmeiße gerne Erbsen oder Brechbohnen, die wir immer im Eisfach haben, mit rein. Mit etwas Speck wird es schön deftig aber eigentlich braucht es den nicht. Risotto mit frischen Champignons 1 Tasse Risottoreis 1 Berg Champignons geschnitten ½ Zwiebel gewürfelt ½ Mohrrübe gewürfelt Weißwein ½ Liter Wasser 1 Lorbeerblatt Etwas Lauch Reichlich geriebenen Käse Gewürze: Salz, Pfeffer, Muskat, Liebstöckel, Knoblauch Zwiebeln und Möhren werden zuerst angebraten, dann die Pilze und auch der Reis. Das ganze dann mit Wein löschen und danach mit dem Wasser und dem Lorbeerblatt vor sich hin köcheln lassen. Dabei auf keinen Fall für längere Zeit die Küche verlassen. Angebranntes Risotto schmeckt komisch und der Topf ist auch nur sehr schwer wieder sauber zu bekommen (geht gut mit Natron). Wenn das ganze schon ein bisschen pampig ist, kommt der Lauch und was sonst noch so warm werden muss, mit rein. Die Gewürze schmeiße ich kurz Ende rein und am Schluss wird noch der Käse untergemischt. Und auch hier könnte man wieder Parmesan drüber... Für das Risotto bin ich zuständig, da braucht man etwas Geduld. Das ganze sollte eher länger und dafür auf niedrigerer Temperatur garen. Aber wie gesagt, nicht zu lange! Nur wenn Grillfeste im anstehen, stelle ich mich auch gerne ein bisschen länger in die Küche um raue Mengen an Schwäbischem Kartoffelsalat nach dem Rezept der Schiegermama zuzubereiten. Die... --- ### Minimalistisch waschen – ein Versehen - Published: 2023-05-15 - Modified: 2023-04-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/15/minimalistisch-waschen-ein-versehen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Minimalismus, Sparen, Umwelt, Waschen, Waschmittel Es gibt ja viele Rezepte für DIY Waschmittel – von Kastanien über Waschnüsse bis Natron und Waschsoda gibt es einiges, das unsere Wäsche auf natürliche und kostengünstige Weise sauber machen kann. Erst neulich bekam ich den Tipp, mit Efeublättern das herkömmliche Waschmittel zu ersetzen. Der Versuch steht noch aus, da sich unser Efeu noch im Welpenstadium befindet. Aber die Neugier ist geweckt. Wem das zu experimentell ist, kann natürlich auch normales Waschmittel nutzen. Hier sollte man ein bisschen auf die Inhaltsstoffe achten, man hat den Stoff ja später wieder auf der Haut. Und auch die Umwelt freut sich über weniger Chemie. Es gibt aber auch wirklich eine große Auswahl an umweltverträglichen Waschmitteln in den Läden, die problemlos mit den Produkten der namenhaften Hersteller mithalten können. Da ist eigentlich für jedes Bedürfnis und jeden Geldbeutel was dabei. Wenn man sich mal die Zahlen anschaut, was wir da so im Laufe eines Jahres an Waschmittel durch die Leitungen blasen, kann man sich eigentlich denken, dass das nicht so toll ist – außer natürlich für die Hersteller von Pads und Pods und Pülverchen. Etwa 630. 000 Tonnen Waschmittel werden jährlich in Deutschland verbraucht. Umgerechnet verbraucht jeder Einwohner fast 8 Kilogramm Waschmittel im Jahr. Umweltbundesamt Es hilft alles nichts, wenn man das Waschmittel in rauen Mengen in die Maschine kippt. Die Wäsche wird davon nicht sauberer. Viel hilft an dieser Stelle eben nicht viel sondern belastet Umwelt und Geldbeutel unnötig. Denn damit das alles am Ende am Ende nicht in unserem Grundwasser landet, müssen die Kläranlagen Schwerstarbeit leisten. Dort sollen eigentlich gute Bakterien die ganzen unerwünschten Stoffe in unserem Abwasser beseitigen. Doch auch die kämpfen mit dem Ausmaß an Chemie, das wir tagtäglich den Abfluss runter spülen. Auch die Temperatur wird immer wieder unterschätzt, auch von den Herstellern der Waschmaschinen selber. Wir waschen oft viel heißer, als notwendig. Viele Programme laufen standardmäßig mit 40°, vor allem bei nicht ganz so neuen Geräten. Das kann man aber in der Regel leicht von Hand anpassen. Die alten Empfehlungen, Buntwäsche mit 40 Grad und schmutzige oder weiße Wäsche bei 60 Grad zu waschen, sind nämlich schon längst überholt. In der Regel ist ein Waschgang bei 30 Grad völlig ausreichend – die Waschmittel und Waschmaschinen von heute bekommen so auch sehr dreckige Kleidung schön sauber. Mit 60 Grad zu waschen, verbraucht also völlig unnötig Energie und damit auch Geld. Gelegentlich ein heißer Waschgang zur Vermeidung von Keimwachstum in der Maschine, ist völlig ausreichend. Wir waschen bei der Gelegenheit Bettwäsche oder Handtücher, denen machen die hohen Temperaturen nichts aus. Und wenn man nicht gerade krank ist, wird man das von „nur“ kalt  und mit wenig Waschmittel gewaschener Wäsche auch nicht! Wer auf die richtige Dosierung und die richtige Temperatur achtet, ist sowohl umweltfreundlich, als auch sparsam unterwegs. Ganz minimalistisch war ich jetzt unterwegs – ich hab einfach mal komplett auf Waschmittel verzichtet. Zugegeben, ich hab einfach vergessen, welches einzufüllen. Aber – oh Wunder – es ist alles sauber. Eine halbwegs moderne Waschmaschine kann das schon ganz gut. Dazu braucht es gerade mal 30° und kein giftige Chemie. Es war sogar ein Schonwaschgang, weil zwei Pullis dabei waren, die ich jetzt nicht bis zum nächsten Wollwaschgang liegen lassen wollte und die gerade noch perfekt mit reingepasst haben. Ok, es waren keine Sportsachen in der Maschine. Nur ganz normale Alltagskleidung, Hosen, T-Shirts, Pullis, ein bisschen Unterwäsche. Was fehlt ist der gewohnte Geruch von Waschmittel, den frisch gewaschene Wäsche halt sonst verströmt. Aber müffeln tut es eben auch nicht. Was zeigt, so viel Waschmittel braucht es eigentlich gar nicht und wir sollten uns bezüglich Hygiene mal ein bisschen entspannen. Die Wäsche riecht einfach nach gar nichts, wir sind diese übermäßige Parfümierung einfach zu sehr gewohnt und darauf konditioniert. Wenn´s nicht nach irgendwas riecht, kann es nicht sauber sein. Auch wenn wir normalerweise Waschmittel verwenden, das man im Durchschnitt auf 8 kg Waschmittel pro Kopf kommt, hat mich schon sehr überrascht. Und auch wenn wir generell eher unterdosieren, werde ich in Zukunft noch genauer darauf achten, wie viel wir in die Maschine kippen. Ach ja, und dann noch der Weichspüler – lasst den einfach weg! Der ist schädlich, wirklich widerlich und mindestens so überflüssig wie Wäscheparfüm. --- ### Nur Geduld – wenn Ausdauer sich auszahlt - Published: 2023-05-08 - Modified: 2023-04-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/08/nur-geduld-wenn-ausdauer-sich-auszahlt/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten, Mindset - Schlagwörter: Buy and Hold, Geduld, Instant Gratification, Reich über Nacht, Reichtum, Schnell abnehmen, sofortige Bedürfnisbefriedigung, Tipps, Ungeduld, Warten, Zeit Wer kennt sie nicht, die Warteschleife beim Kundenservice eines beliebigen Unternehmens. Oft hinterlegt mit nervtötender Musik, gerne unterbrochen von Werbeansagen oder anderen wenig hilfreichen Infotexten. Und doch halten wir das aus, im besten Fall ohne am Ende all unseren Unmut über den Menschen, der am Ende tatsächlich unseren Anruf entgegennimmt, auszuschütten. Noch herausfordernder sind Situationen, auf die wir überhaupt keinen Einfluss haben. Der absolute Klassiker ist der Stau im Feierabendverkehr. Im Gegensatz zur Warteschleife am Telefon, wo ich einfach auflegen könnte, kann ich im Stau nicht einfach aussteigen und mein Auto mitten auf der Straße stehen lassen. Geduldig sein klappt mal mehr und mal weniger gut. Dazu kommt, dass wir immer weniger dazu in der Lage sind, auf etwas zu warten. Die neuesten Produkte und Trends sind nur einen Klick entfernt und Dank Expresslieferung auch schon am nächsten Tag bei uns zu Hause. Die sofortige Bedürfnisbefriedigung, auch als Instant Gratification Effekt bekannt, hat uns quasi zur Ungeduld erzogen, genauso, wie die ständige Erreichbarkeit. Unbeantwortete Nachrichten lassen uns immer wieder nervös unseren Posteingang  prüfen, bei mehr als zwei Kunden vor uns in der Warteschlange schreien wir sofort nach Öffnung einer weiteren Kasse.   Wir erwarten eine ständige Verfügbarkeit von allem und jedem. Immer im Stress, unter Volldampf und Hochdruck – und dann werden wir einfach ausgebremst... Tief durchatmen – das Einzige was hilft, ist die Einsicht, dass wir es nicht ändern können. Wenn wir die Situation akzeptieren, nimmt uns das den inneren Druck. Durch unsere Ungeduld ändert sich nichts an der Situation, auch permanentes Hupen wird den Stau nicht auflösen. Wir müssen einsehen, dass manches einfach außerhalb unserer Kontrolle liegt, auch wenn wir noch so gerne alle Fäden in der Hand halten. Wachstum im Zeitraffer Und Geduld kann sich bezahlt machen. In der Natur braucht alles seine Zeit. So spannend das Wachstum im Zeitraffer ist, dass man manchmal in Naturdokus sieht, die Realität sieht anders aus. Stecke ich Samen in die Erde, muss ich darauf vertrauen, dass irgendwann zarte Blättchen an die Oberfläche treiben. Es kann aber auch passieren, dass am Ende gar nichts wächst. Bis dahin kann ich aber nicht jeden Tag in der Erde graben, um zu schauen, ob schon Wurzeln da sind. Dann wächst da definitiv nichts mehr! Ein Augenblick der Geduld kann vor großem Unheil bewahren.  Ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören.     Voltaire Wir haben die Wurzel eines Flieders umgesetzt und hoffen nun, dass diese wieder anwächst. Außer gießen und warten können wir nicht viel tun. Vielleicht wird unsere Geduld am Ende belohnt aber es wird definitiv eine ganze Weile dauern, bis wir sehen, ob unsere Mühe vergebens war oder eben nicht. Vieles lässt sich einfach nicht von heute auf morgen erzwingen. Ein Baum braucht ebenso seine Zeit zum wachsen, wie ein Lebewesen. Schlank im Schlaf Wobei wir Menschen mit dem Wachsen ja keine Probleme haben, vor allem in die Breite geht es oft schneller als gewünscht. Dann in die andere Richtung hingegen kann es wieder gar nicht schnell genug gehen. Gerade zum Sommer hin versprechen uns die Überschriften an jeder Ecke mal eben 10 Kilo in zwei Tagen loswerde zu können. Und obwohl wir genau wissen, dass solche Crashdiäten nicht funktionieren, kaufen wir entsprechende Bücher und Zeitschriften. Und schon nach der ersten Joggingrunde und dem Salat ohne alles steigen wir mit großen Erwartungen auf die Waage – um gleich mal enttäuscht zu werden. Was man bei einer Diät am schnellsten verliert, ist die Geduld.    Helmut Schmidt Was sich mindestens so gut verkauft, wie Verheißungen von der perfekten Bikinifigur (dem Meer ist es übrigens egal, was für eine Figur du hast), ist das Versprechen vom schnellen Geld. Eigentlich ist jedem klar, dass es den Reichtum über Nacht eben nicht so einfach zu erreichen ist. Wer nicht gerade reich geerbt oder den Lotto Jackpot geknackt hat, braucht für den finanziellen Reichtum entweder ein glückliches Händchen am Anlagemarkt (verbunden mit hohem Risiko) oder eben Geduld. Reich über Nacht Nicht ohne Grund ist die „Buy and Hold“ Strategie, also Kaufen und Liegenlassen, so beliebt wie erfolgreich. Denn  um den für den Aktienkauf bzw. -verkauf perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu treffen, bräuchte man eine Glaskugel. Und bei jeder Transaktion freuen sich Bank und Broker. Nicht umsonst besagt eine Börsenweisheit „Hin und Her macht Taschen leer“. Von kurzfristigen Kursschwankungen lässt sich der geduldige Anleger nicht aus der Ruhe bringen. Reichtum besteht aber nicht nur aus einem prall gefüllten Konto. Wirklich reich ist der, der mit dem zufrieden ist, was er besitzt. Das muss kein materieller Besitz sein, denn all das verliert seinen Wert, wenn wir einsam oder krank sind. Man vergisst das schnell, solange man gesund ist. Doch fragt man jemanden, der gerade mit gebrochenem Fuß zu Hause eingesperrt ist, genießen die wenigsten die auferzwungene Auszeit. Immer fit und leistungsfähig Unsere Gesundheit ist unbezahlbar und auch hier braucht es manchmal Geduld. Eine Erkältung zu kurieren, dauert ganze sieben Tage, mit Medikamenten braucht es nur eine Woche. Und so bringt es in vielerlei Hinsicht mehr, auf den Körper zu hören und ihm die Pause zu gewähren statt sich mit allerhand teuren, frei verkäuflichen Arzneimitteln vollzupumpen. Denn am Ende dankt es einem niemand, wenn man sich krank zur Arbeit schleppt. Im Gegenteil – hat man am Ende alle Kollegen angesteckt, wird es teurer, als wenn einer ein paar Tage ausfällt.   Tipps für den Ernstfall Trainieren wir also lieber unsere Geduld. So wie wir auch andere Fähigkeiten durch Übung verbessern können, klappt das auch im Bezug auf unsere Gelassenheit und Ausdauer. Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, geduldig zu sein, gewinnen wir die Kontrolle über die Situation. Wir sind unseren negativen Gefühlen nicht hilflos ausgesetzt. Und wenn es mal so gar nicht klappt mit der Geduld, helfen vielleicht ein paar Tricks Mit Ablenkung zumindest gedanklich aus der Warteschleife ausbrechen. Nicht ohne Grund liegen in den meisten Wartezimmern Zeitschriften. Wobei heutzutage fast jeder sofort das Handy zückt, um die Warterei – wo auch immer – nicht aushalten zu müssen. Alternativ könnte man die Zeit auch einfach dankbar nutzen, um die Gedanken... --- ### Die Schattenseiten des Minimalismus – was einem vorher keiner erzählt - Published: 2023-05-01 - Modified: 2023-04-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/05/01/die-schattenseiten-des-minimalismus-was-einem-vorher-keiner-erzaehlt/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Cluttercore, Hobby, Kleiderschrank, Konsum, Minimalismus, Ordnung, Sparen Achtung – das ist jetzt alles nicht ganz ernst gemeint... Sodele (das ist schwäbisch für ‚na also‘), die Wohnung ist leer, der Mülleimer voll und der Geist in einem berauschten Zustand von Befreiung und Leichtigkeit. Wer sich ein ordentlicheres Zuhause wünscht, stolpert früher oder später über den Begriff Minimalismus. Und kaum hat man angefangen, all die unnützen Sachen auszusortieren, ist es wie eine Sucht. Am Ende will man nicht mal mehr neue Sachen haben, ist es doch so schwer, die am Ende wieder loszuwerden. Doch das ganze hat auch seine Schattenseiten, über die redet nur niemand. Also reden wir mal Klartext, denn so kann es ja nicht weitergehen. Macht sich denn keiner Gedanken um die Wirtschaft? Wie soll das denn mit dem unendlichen Wachstum funktionieren, wenn wir nicht alle mit anpacken und unsere Aufgabe als braver Konsument erfüllen? ! Da gibt es doch tatsächlich Menschen, die ganz ohne schlechtes Gewissen ihrer wirtschaftlichen Verpflichtung entsagen. Schämt euch! Aber gut, wer nichts kauft, hat am Ende womöglich Geld übrig. Da kommen wir aber gleich zum nächsten Negativpunkt. Jetzt muss ich mir doch tatsächlich Gedanken machen, was man mit diesem Geld anfängt. Ach waren das schöne Zeiten, in denen sich diese Frage gar nicht gestellt hat. Altersvorsorge, Geldanlage und Rücklagen – das sind doch staubtrockene Themen. Wäre das wichtig, hätten wir bestimmt in der Schule etwas darüber gelernt. Ich kann das Geld nicht mal für ein raffiniertes Ordnungssystem ausgeben. Ich hab ja nichts mehr, was es zu verstauen und zu ordnen gilt. Auch in meinem Schrank sehe ich auf einen Blick, was ich habe. So brauche ich morgens nur zwei Minuten, um mich anzuziehen. Was mache ich nur mit der vielen Zeit, ich mag gar nicht davon anfangen, wie viel davon ich beim Putzen und Aufräumen einspare. Aus lauter Verzweiflung trinke ich morgens gemütlich eine zweite Tasse Kaffee und renne danach völlig aufgedreht durch die Gegend.   Mit all der Energie könnte ich ja Shoppen gehen. Doch halt – das geht ja auch nicht. Macht nämlich keinen Spaß und man braucht ja eh nichts. Und wenn doch, macht es noch weniger Spaß. In vielen Läden hängt nämlich hauptsächlich Fast Fashion – Mode, die jahrelang hält, ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß. Wer will denn schon mehrere Male denselben Pulli tragen? ! Und dann hat man noch nicht mal so einen richtigen Wäscheberg. Was soll man nur machen, wenn man nach einer Ladung Wäsche schon wieder fertig ist? ! UND IN DEN SCHRANK IST ES AUCH SCHON EINSORTIERT, ARGHHHH. Und wenn wir mal unvermittelt 20 Kilo zunehmen oder auf dem Weg ins Kino, hoppala, aus Versehen 5 Kilo an der Bushaltestelle vergessen haben? Dann haben wir gar keine x verschiedenen Kleidergrößen im Schrank. Spontane Gewichtsveränderungen sind also nicht drin. Im Halbschlaf mal wieder Deo und Haarspray verwechselt? So einen Spaß hat man leider auch nicht, wenn der Badezimmerschrank zu übersichtlich ist. Womöglich steht sogar alles immer am selben Platz. Damit setzen wir uns einer hochgradigen Verkalkungsgefahr aus. Das Gehirn muss doch fit gehalten werden. Ein bisschen Chaos kann da helfen, aber als Minimalist hat man da keine Chance und auch keine Anekdoten zu erzählen. Man wird also ein ziemlich langweiliger Mensch, der seinen Mitmenschen nur noch davon vorschwärmt, wie toll der Minimalismus ist – gerne auch ungefragt, wie es sich gehört. Soll ja jeder teilhaben von den erleuchteten Erkenntnissen. Immerhin vermeidet man so, dass ungefragt Gäste aufkreuzen. Die müsste man ja im Zweifel sogar einlassen, denn es ist ja jederzeit ordentlich aufgeräumt. Wer will schon Menschen um sich haben. Auch bei den Wocheneinkäufen geht es ganz schön langweilig zu. Man kauft, was man (ver-)braucht und hat womöglich noch einen Einkaufszettel. Der Blick in den Kühlschrank ist überhaupt nicht spannend. Und was macht man jetzt nur mit einem kompletten Samstag, wenn man weder einen monströsen Großeinkauf unternimmt noch viel zum Putzen hat. Ist man nicht völlig überflüssig und nutzlos, wenn man so viel freie Zeit im Kalender hat. Wer etwas auf sich hält, hat doch immer mindestens 3 Termine parallel. Dann hat man auch Auswahl, und wer heutzutage etwas auf sich hält, ist doch auch immer schön im Stress. Wer nicht gestresst ist, kann doch nicht normal sein. Was wir eigentlich meinen, wenn wir vom Minimalismus schwärmen, sind die Kernkompetenzen, die ein guter Minimalist in sich vereint – Genügsamkeit und Kontrolle. Wer nicht viel braucht, ist mit dem, was er hat zufrieden. Außer natürlich, er hat nicht, was er braucht. Deshalb darf man sich ja auch nicht Minimalist nennen, wenn man sich den ganzen Krempel einfach nicht leisten kann. Man muss schon dürfen können aber darf nicht wollen. Als waschechter Kontrollfreak liebe ich es natürlich auch, genau zu wissen, was sich wo in meinem Haushalt befinden. Der absolute Überblick lässt sich mit diversen Zählmethoden erreichen. Doch Obacht, Socken nicht einzeln zählen und Unterwäsche zählt gar nicht – oder doch? Aber Kontrolle und Genügsamkeit klingen halt so unsexy und spießig. Da muss dringend ein eingängiges Modewort her. Wer will schon von sich sagen, er sei ein Genügsamer. Da klingt Minimalist viel interessanter, ja das macht was her. Und das Schöne ist ja, dass es gar nicht die abgezählten 100 Dinge braucht, um sich Minimalist zu schimpfen. Jeder kann und darf für sich selbst definieren, was für ihn das richtige Maß ist und in welchen Bereichen man vielleicht sogar eine Ausnahme macht. Denn auch ein echter Minimalist darf ein Hobby haben. Vorzugsweise zwar eines, dass sich ohne Zubehör ausführen lässt. Aber wir sind nun mal nicht alle passionierte Spaziergänger oder meditieren gerne. Und so klammern wir die voll ausgestattete Werkstatt, die teure Sportausrüstung und die Kisten voll Bastelkram oder Nähzubehör einfach großzügig aus. Sch... auf den Cluttercore – Es lebe der Minimalismus! --- ### Hausbau – nur etwas für Mutige (inklusive ALLER Nebenkosten) - Published: 2023-04-24 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/24/hausbau-nur-etwas-fuer-mutige-inklusive-aller-nebenkosten/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Bauen, Baunebenkosten, Fertighaus, Finanzen, Finanzierung, Grundstück, Hausbau, Kosten, Nebenkosten, Zinsen Angesichts steigender Preise und gleichzeitig knapper werdendem Wohnraum, stellt sich für manch einen die Frage, wie man den in Zukunft wohnen möchte und kann. Wohneigentum hat den Vorteil, dass man keine Miete zahlen muss und machen kann, was man möchte – sofern es sich in ein harmonisches Gesamtbild, sprich Bebauungsplan, einfügt. Andererseits sind die Kosten für Eigentum gelinde gesagt astronomisch. Vor allem für Nicht-Lotto-Gewinner ist gerade ein eigenes Haus oft unbezahlbar. Und auch wenn ein Baukredit möglich ist, lohnt es nicht immer. Z. B. wenn die Rück- und Zinszahlungen langfristig die durchschnittlichen Mietpreise übersteigen. Dann wäre es zumindest aus finanzieller Sicht sinnvoller, weiter in Miete zu wohnen. Doch beim Wohnen geht es ja nicht immer nur ums liebe Geld. Auch die eigenen Wünsche und Bedürfnisse spielen eine Rolle. Der eine möchte lieber flexibel und unabhängig sein, der andere wünscht sich einen festen Hafen, bzw. ein eigenes Fleckchen Erde zum verwurzeln. Ohne gewisse Voraussetzungen an ein passendes Grundstück zu kommen, ist auch nicht immer leicht. Gerade in BW ist Boden knapp und wer nicht mindestens zwei Kinder hat und schon im selben Ort wohnt, hat es oft nicht so leicht. Neue Grundstücke werden in komplizierten Vergabe- oder Losverfahren verteilt und sind natürlich heiß begehrt. Mit viel Glück finden sich in bereits bebauten Gebieten noch leere Grundstücke wenn es denn ein Neubau sein soll. Wir hatten beide die Nase voll von Renovierungsarbeiten und haben uns für ein Fertighaus entschieden. Als Paar mit zwei Vollzeitgehältern ohne Kinder und mit ausreichend angespartem Eigenkapital sind wir bei den Banken ganz gerne gesehen und ein Kredit ist leicht zu bekommen. Trotzdem haben wir uns vorab ganz genau überlegt, mit welcher Summe wir uns noch wohlfühlen würden. Wir sind ja beide keine Anfang zwanzig mehr und wollen nicht noch während der Rente das Haus abbezahlen. Was wir allerdings nicht in dem Ausmaß auf dem Schirm hatten war, wie sehr man uns etwas verkaufen möchte und wie sehr angesichts dessen bezüglich der Kosten, die auf uns zukommen, untertrieben wurde. Gerade der Häuslebauer hat doch einiges klein geredet. Und bei dem eingeplanten Puffer hätte die Beraterin bei der Bank eigentlich einen Lachanfall bekommen müssen. Was alle nicht wissen konnten – manchmal geht halt noch mehr schief als geplant. Ein Fehlgriff, bei uns war es die Wahl des Erdbauers, und schon kommt man ganz schön ins Straucheln. Wir haben auf sogenanntem Knollenmergel gebaut und das schlauchförmige Grundstück war eine Herausforderung für alle Beteiligten. Allerdings war das Einstürzen der Baugrube vorauszusehen, sowohl wir als auch die Nachbarn als auch das Bodengutachten hatten davor gewarnt. Nach dem Schreck brauchte der Erdbauer fast fünf Monate, um seine Arbeit wieder aufzunehmen. Um uns dann gleich noch ein Ei zu legen. Der Kellerbauer ist gleich am ersten Tag unverrichteter Dinge wieder von dannen gezogen, da die Baugrube nicht tief genug ausgehoben war. Die haben nämlich die Architektenpläne verwendet und was man als Bauherr früh lernt: Architektenpläne sind keine Umsetzungspläne. Letztere hat der Chef beim Erdbau leider nicht an seine Leute weitergegeben und nachgefragt hat da offensichtlich auch keiner. Wer wissen will, mit wem er in BW lieber nicht bauen möchte, kann sich vertrauensvoll an mich wenden... Genug Wartezeit dass es in der Baugrube wieder zu blühen begann Leider konnten wir auch nicht alle Kosten, die uns durch den Verzug des Erdbauers entstanden sind, weitergeben. Da ist einerseits die längere Nutzung der bestehenden Wohnung mit den daraus folgenden Kosten sowie auch die Kosten auf der Baustelle (z. B. Miete für den Baustrom-Verteilerkasten). Zur Verteidigung aller Beteiligten muss ich sagen, dass die hiesigen Bedingungen das ganze Vorhaben etwas komplexer gemacht haben. Aufgrund der schmalen Grundstücksfläche ist das Haus gute 40 Meter von der Straße entfernt, dazu am Hang und nur von der ca. 7 m breiten Straßenseite zu erreichen. Natürlich sind da sämtliche Leitungen länger als üblich und dazu kommen noch einige Reglementierungen seitens Land/Stadt, die unser Budget nicht gerade entlastet haben. Wer also auf einem kleinen, ebenerdigen 08/15-Grundstück baut, hat es mit Sicherheit etwas leichter. Was letztendlich auf der Liste stand mit ungefähren prozentualen Kosten: Kleinvieh macht auch Mist und die Nebenkosten summieren sich über die Bauphase zu einem stolzen Sümmchen. Da heißt es flexibel sein und gegebenenfalls Abstriche machen. Auf jeden Fall sollte man sich immer einen Notfallplan zurechtgelegt haben. Alle wollen natürlich nur dein Bestes – sprich dein Geld. Wer dann nochmal zur Bank muss, weil auf halben Weg das Geld ausgeht, hat keine gute Position um gute Konditionen auszuhandeln. Und zu den aktuellen Zinsen wäre es noch schmerzhafter... Mittendrin aufhören geht nicht. Wer will schon ein Grundstück mit einer angefangenen Baugrube oder einen Rohbau, dessen Grundriss den Bedürfnissen fremder Menschen angepasst ist. Bei all den Rückschlägen hilft also nur, tapfer die Zähne zusammenzubeißen und das ganze auszuhalten. Oft braucht es eine Menge Geduld und hinterher ist man definitiv ein ganzes Stück resilienter. Am Ende sind wir ein ganzes Stück über unserem Wohlfühlbudget gelandet. Alle Puffer und Rücklagen sind aufgebraucht und müssen nun wieder neu befüllt werden. Immerhin sind wir ohne Nachfinanzierung ausgekommen. Das haben wir hauptsächlich unseren sonst recht geringen Ausgaben zu verdanken. Shoppen macht uns beiden nur bedingt Spaß, was sich aktuell auch in akutem Hosenmangel beim Hausherren bemerkbar macht. Und auch die besagten Rücklagen waren enorm hilfreich, um etwas Luft zu haben und einiges abfedern zu können. Das Notfallkonto ist und bleibt im Übrigen unangetastet. Fazit: Bauen ist nichts für Weicheier! --- ### Überirdische Ausstrahlung dank regelmäßiger Einnahme von Gänseblümchen - Published: 2023-04-17 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/17/ueberirdische-ausstrahlung-dank-regelmaessiger-einnahme-von-gaensebluemchen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ernährung, Gelatine, gesund, Gummibärchen, Kollagen, Nahrungsergänzungsmittel, Naschen, Wirkung, Zuckerfrei Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit diversen Kreativitätstechniken beschäftigt um den Kopf für neue Herangehensweisen und alternative Lösungsideen – nicht alternative Wahrheiten -  frei zu bekommen. Hin und wieder muss man einfach aus alten Denkmustern ausbrechen, nur auf Kommando ist das nicht so einfach. Ein Ansatz war, sich zu einem bestimmten Thema für jeden Buchstaben des Alphabets einen Begriff einfallen zu lassen. Aus einem unerfindlichen Grund  hab ich das damals in einer Excel-Tabelle dokumentiert, was sich im Nachhinein aber als unterhaltsame Lektüre erwiesen hat. Und da ich zu dem Zeitpunkt entweder besonders gründlich oder wohl besonders kreativ gewesen sein muss, habe ich auch die Umlaute mit einbezogen. So kam es zu dem weithergeholten Titel, der so völlig frei erfunden ist. Allerdings musste ich beim Lesen an einen alten Beitrag aus meiner Feder denken – Teures Pipi. Schon als ich zum ersten Mal zu dem Thema recherchiert habe, war ich erstaunt, was sich für teures Geld alles verkaufen lässt.   Seit dem ist gar nicht so viel Zeit vergangen aber irgendwie werden die Produkte, die man täglich einnehmen soll und die einem im Zuge dessen ein gesünderes Aussehen, mehr Energie und schlussendlich ein glücklicheres Leben versprechen immer abstruser. Was ich jetzt besonders amüsant finde, sind Nahrungsergänzungsmittel mit Detox-Versprechen. Das ist in doppelter Hinsicht ein Geniestreich. Einerseits nimmt unser Körper von diversen Zusatzstoffen gar nicht alles auf bzw. scheidet zum Glück ein Zuviel wieder aus. Andererseits braucht ein gesunder Mensch kein Detox, was auch immer sich die Hersteller darunter vorstellen. Die sagenumwobenen Schlacken, die sich angeblich im Körper ansammeln, existieren in der Realität nämlich gar nicht. Wer also nicht gerade einer ärztlichen Empfehlung zur Darmsanierung folgt, braucht sich normalerweise keine Sorgen zu machen. Aber ohne Sorgen verdient die Nahrungsergänzungsmittelindustrie – was für ein Wurmwort – ja kein Geld. Und so attestiert uns die Werbung diverse Wehwehchen und Unzulänglichkeiten, die wir eigentlich gar nicht haben. Besonders nett finde ich ja den Geniestreich, das ganze in „gesunde“ Gummibärchen zu verpacken. Das hat ja schon bei Bonbons für Kinder sehr gut funktioniert, bei denen man gerne mal ein zweites nehmen soll. Und ebenso beim ganzen Glas Milch in der...   –  ihr wisst schon was. Offensichtlich lässt sich das schlechte Gewissen sehr gerne mit Vitaminversprechen und Co. beruhigen. Und wenn man es sich nur lange genug einredet, wird es vielleicht wahr. Nur bekommt man halt von ein paar Kollagenbärchen alleine keine schönere Haut. Selbst wenn das funktionieren würde, ist die Dosis bei frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln viel zu gering, um irgendwelche Auswirkungen zu haben. Da aber Gummibärchen was Leckeres sind, isst man halt einfach ein paar mehr. Ich fürchte nur, statt schöner wird man dann halt schwerer. Und so kommt zum teuren Pipi noch teurer Speck. Früher haben wir immer scherzhaft gesagt, die Gelatine in den Gummibärchen sei gut für die Gelenke. Wohlwissend, dass das natürlich Quatsch ist und der viele Zucker auch nicht wirklich zu einer ausgewogenen Ernährung beiträgt. Aber ein bisschen Naschen und viel Humor machen das Leben halt einfach schön! (Dabei darf man sich aber nicht über die Herstellung von Gelatine informieren. Das ist eher eklig als humorvoll... ) Das mit dem Zucker ist den Herstellern der innovativen Kollagenbärchen übrigens auch aufgefallen und so werben viele mit dem Kauf-Mich-Label „zuckerfrei“. Aber süß muss es ja trotzdem schmecken, also greift man tief in die Chemietrickkiste und ersetzt die Hauptbestandteile Glukosesirup und Zucker kurzerhand durch Maltit, Sorbitol oder was sonst eben schön süß und billig ist.  Ob diese abenteuerliche Mischung nun gesünder ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Wem das zu verspielt ist, kann den teuren Spaß auch unter dem Namen „Jelly Pills“ ordern. Klingt gleich erwachsener. Eine meiner Lieblingsaussagen einer Ernährungsexpertin zur Wirksamkeit war, dass diese nicht ausgeschlossen sei. Es sei aber fraglich, dass etwaige Veränderungen mit „bloßem Auge erkennbar sind“.  Die Verbraucherzentrale hat die Faktenlage hier sehr schön zusammengefasst. Vielleicht sollte man dann einfach mehr von den Wunderbärchen essen, frei nach dem Motto „viel hilft viel“. Immerhin hat man dann sehr lange etwas von seinem fehlinvestierten Geld, denn so ein Speckring ist ja meist sehr anhänglich. So als Vorsorge für schlechte Zeiten. Viel günstiger, nachweislich gesünder und um Längen leckerer ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit frischen Kräutern. Einiges davon wächst sogar oft im eigenen Vorgarten und ist unter dem Namen Unkraut bekannt. Löwenzahn und Sauerampfer eignen sich als beispielsweise Salatzutat und bringen auch die vielgepriesenen sekundären Pflanzenstoffe auf den Teller. Die sind nämlich chemisch als Nahrungsergänzung gar nicht so einfach nachzubauen. Und Naschen bleibt erlaubt, dann aber das was schmeckt und ohne utopische Versprechungen. Als Kind habe ich im Übrigen sehr gerne Gänseblümchen gegessen. Die schmecken würzig und eignen sich hervorragend als leckeres Topping für den Salat. Die anderen Kinder waren allerdings anderer Meinung und haben mich bei der Kindergärtnerin verpetzt. Wahrscheinlich dachten sie, ich müsse daran zugrunde gehen – oder ich würde ihnen die ganze Wiese wegessen. Eine überirdische Ausstrahlung kann ich daher erwiesenermaßen ausschließen. Aber lecker sind sie trotzdem! --- ### Feminismus vs. Unconscious Bias - Published: 2023-04-10 - Modified: 2023-04-06 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/10/feminismus-vs-unconscious-bias/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Bias, Denkmuster, Feminismus, Gendern, Gleichberechtigung, Home Bias, Schubladen, Unbewusst, Unconcious Bias, Vorurteil, Weltfrauentag Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März diesen Jahres gab es wieder viele Debatten und Aktionen rund um das Thema Gleichberechtigung. Das Ganze liegt nun schon wieder ein paar Wochen zurück und der Alltag hat uns wieder. Gefühlt gewinnt der Weltfrauentag jedes Jahr an Wichtigkeit. Das liegt vielleicht auch daran, dass dieser in manchen Ländern viel wichtiger ist (ähnlich wie der Muttertag bei uns) und wir immer mehr über den kulturellen Tellerrand blicken. Oder es war einfach eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Themen in der täglichen Berichterstattung. Von Krieg, Inflation und Pandemie braucht man ja auch mal eine Pause. Doch irgendwie ist bei mir ein Gedanke hängen geblieben. Bei uns im Unternehmen gab es einen interessanten virtuellen Vortrag zum Thema Unconscious Bias. Doch unter der Überschrift Weltfrauentag waren unter den über 60 Teilnehmenden ganze zwei Männer. Keiner meiner männlichen Kollegen hat die Einladung auf unserer firmeninternen Intranetseite überhaupt wahrgenommen, geschweige denn Interesse an einem Vortrag zu „Frauenthemen“. Dabei handelt es sich hier mitnichten um ein Frauenthema und das Desinteresse der Kollegen untermauert die Thesen zu Unconscious Bias nochmals anschaulich. Unconscious Bias – unbewusste Voreingenommenheit Für alle, die sich jetzt denken, was das mit diesen englischen Modebegriffen hier soll, machen wir mal einen kurzen Exkurs und klären, worum es bei Unconscious Bias überhaupt geht. Unser Hirn ist auf Effizienz getrimmt. Das heißt, wo auch immer die grauen Zellen es sich einfach machen können, nutzen sie diese Möglichkeiten auch. Unbewusste Stereotypen, Vorurteile und erlernte Muster sind sozusagen eine mentale Abkürzung für Entscheidungsfindungen. Unconscious Bias reduzieren durch die erlernten Denkmuster die Komplexität der permanent auf uns einwirkenden Informationen und vereinfachen unseren Alltag. Das ist erst mal kein Problem. Könnten wir nicht auf unsere vielen gut sortierten Schubladen zurückgreifen, wären wir kaum in der Lage, in einer Situation schnell und angemessen zu reagieren. Es gibt verschiedene Formen von Unconscious Bias und unser Gehirn wendet diese Vorurteile nicht nur auf Menschen an. Beispielsweise investiert so mancher Anleger lieber auf dem Heimatmarkt in bekannte Unternehmen, bekannt als „Home Bias“. Diese fatale Vorliebe für die heimischen Wertpapiere geht auf Kosten der Streuung des Depots, das Klumpenrisiko steigt. Meist merken wir gar nicht, wenn wir mal wieder einem antrainierten Wahrnehmungsmuster aufgesessen sind. Ganz selbstverständlich nimmt unser ressourcenschonend arbeitendes Gehirn an, dass unser männliches Gegenüber der Chef sein muss und die Frau den Kaffee bringt. So haben wir es gelernt und diese ausgetretenen Pfade verlässt unser Denken nicht gerne. Dabei sollte man im ersten Moment niemanden eine böse Absicht unterstellen, auch nicht uns selbst, wenn wir uns bei einem Vorurteil ertappen. Unsere mentale Programmierung wurde ein Leben lang geprägt und ist sowohl in uns als auch unserer Kultur tief verwurzelt. Eine Umstellung muss bewusst trainiert werden. Wichtig ist, dass man sich damit auseinandersetzt und die Denkmuster ins Bewusstsein holt. Die Gesellschaft ändert sich und mit ihr auch unsere eigene Wahrnehmung. Unconscious Bias ist übrigens völlig gleichberechtigt und trifft jeden Menschen völlig unabhängig von Form und Farbe. Daher wäre es so wichtig, dass sich jeder dieser unbewussten Denkmuster bewusst würde. Denn wenn ich weiß, dass mein Hirn lieber den bequemen Weg nimmt, der aber nicht unbedingt der bessere ist, dann kann ich aktiv gegensteuern. Schade also, dass viele Kollegen den informativen und aufschlussreichen Vortrag verpasst haben, weil dieser im Rahmen des Weltfrauentages stattfand. Und was hat das jetzt mit Feminismus zu tun?   Sprache formt unsere Wirklichkeit. Aber unsere Wirklichkeit formt auch unsere Sprache. Das was wir von Kindesbeinen an vorgelebt bekommen haben und alles, was wir im Laufe unseres Lebens an Erfahrungsschatz gewonnen haben, prägt unsere Ausdrucksweise. Viele Frauen haben überhaupt keine Angst davor kräftig anzupacken oder sich dreckig zu machen. In vielen Berufen darf man sich heute daran gewöhnen, dass das Geschlecht keine Rolle mehr spielt. Wir haben aber auch unsere Schubladen im Kopf und das hört man auch immer wieder unbewusst in unserer Sprache. Da wird ganz selbstverständlich der Klempner gerufen und für ihr Zuhause sucht man üblicherweise nach einer Putzfrau. Das wird durch die liebevolle Bezeichnung als Perle auch nicht besser. Da helfen aber auch keine Parolen nach dem Motto „Frauen sind die besseren Männer“ – im Gegenteil. Feminismus heißt aber nicht, dass Frauen bevorzugt werden sollen sondern es geht um Gleichberechtigung (hier wird zu dem Thema im Übrigen sehr schön aufgeklärt). Nur, solange wir jedes Mal nach dem Ritter in leuchtender Rüstung schreien, wenn eine Spinne im selben Raum auftaucht oder der Abfluss gereinigt werden soll, untergraben wir unsere eigenen Argumente. Wie kann es sein, dass man laut nach Gleichberechtigung schreit, sich dann aber für bestimmte Aufgaben zu fein ist. Und das hat nichts mit den körperlichen Unterschieden zu tun, genug Frauen haben bewiesen, das Kraft, Ausdauer und Stärke keine rein männlichen Eigenschaften sind. Und genug Männer nebenbei ebenfalls, sie eben nicht alle kräftig, ausdauernd und stark sind. Auch ich selbst habe schon erlebt, dass meine Bewerbung wegen meines Geschlechts abgelehnt wurde. Ich würde die schwere Technik nicht heben können... Dort, wo ich dann am Ende untergekommen bin, war der männliche Assistent klein und schmächtig, was jetzt nicht abwertend gemeint ist, sondern einfach den Fakten entspricht. Also war ich diejenige, die die schweren Sachen in die Regale geräumt hat. War auch ok, jeder macht halt das, was er gut kann. Dann wieder gibt es Dinge, die ich alleine nicht schaffe. Da bitte ich dann halt um Hilfe. Ist auch ok und ich finde das auch nicht schlimm. Es kommt auf die Person an, nicht auf das Geschlecht. Doch es gibt immer noch viele Berufe, die ausschließlich oder hauptsächlich von Männern ausgeübt werden. Industrietaucher sind so ein Beispiel, die kommen auch mal in Kläranlagen zum Einsatz. Bei der Müllabfuhr oder beim Straßenbau sieht man auch nicht gerade viele Frauen. Klar, das sind echte Knochenjobs. Ich wöllte die nicht machen. Ich verkneife mir dann aber auch die Aussage, dass es keine Unterschiede gäbe und dass „wir“ Frauen doch in allem noch viel besser wären. Denn genau solche unbedachten Kampfparolen sind es, die beim Gegenüber dann die berechtigte Abwehrreaktion hervorrufen. Das wir Frauen uns bei all der verlangten... --- ### Ich trage heute ein fröhliches Schwarz - Published: 2023-04-03 - Modified: 2023-03-15 - URL: https://www.queen-all.com/2023/04/03/ich-trage-heute-ein-froehliches-schwarz/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aberglaube, Black, Bunt, Farbe, Garderobe, Kleiderschrank, Minimalismus, Schwarz, Schwarze Katze, Stil, Trauerfarbe Wer schon länger hier mitliest, hat vielleicht am Rande registriert, dass ich farblich nicht unbedingt regenbogenmäßig aufgestellt bin. In der Wohnung dominieren Schwarz- und Grautöne, dazwischen gibt es nur ein paar grüne Tupfer von (noch über-)lebenden Pflanzen. Ich selbst trage ausschließlich Schwarz, Ausnahmen gibt es mittlerweile keine mehr. Früher habe ich noch hin und wieder das eine oder andere farbige Teil im Schrank gehabt. Das endete jedoch immer in mehr oder weniger erfolgreichen Färbeaktionen (nicht jedes Material lässt sich gut färben) oder Trennung. Eigentlich liebe ich Petrol- und Rose-Töne – nur halt nicht an mir. Und ebenso liebe ich bunte, kreative Outfits – nur halt mehr an anderen. Schwarz ist bunt genug Angefangen hat das bereits vor über 25 Jahren. Schon während der Schulzeit wurden es immer weniger bunte und immer mehr schwarze Kleidungsstücke. Dann kamen die schwarzen Vorhänge und meine Oma meinte großspurig, das sei nur eine Phase. Naja, vielleicht behält sie ja Recht. Aber noch hält die Phase an und es ist kein Ende in Sicht. Wer hier jetzt eine tiefere Bedeutung sucht, darf sich gerne in Interpretationen versuchen. Fakt ist aber, ich habe dabei überhaupt keine Hintergedanken. Mir gefällt die Farbe an mir einfach und der Ausblick auf schwarze Flächen entspannt gefühlt die Augen, vor allem im Gegensatz zur oft schrillen Umwelt. Letzteres erreicht man auch in der Natur aber gerade bei eisigem Schneeregen lockt es mich nicht so wirklich vor die Türe. Das ändert sich aber mit steigenden Temperaturen wieder. Trotzdem liebe ich zumindest optisch die ruhigen Töne zu Hause. Akustisch sieht das schon anders aus und das hat sicher nicht unwesentlich zur Vorliebe für die dunkelste aller Farben beigetragen... Trauerfarbe Angeblich steht Schwarz ja für Macht und Eleganz. Und Menschen, die bevorzugt schwarz tragen, gelten als geheimnisvoll, verschlossen, distanziert und kontrolliert. Und Künstler tragen ja sowieso gerne schwarz – oder auch nicht! ? Ich tue mich schwer damit, Menschen in solche Schubladen zu stecken. Zudem viele aus meinem Bekanntenkreis gerne mal schwarz tragen aber alles in allem so unterschiedliche Charaktere haben, wie es Farben gibt. Das ist wohl wie mit Horoskopen, irgendwie kann jeder etwas für sich rein interpretieren und am Ende ist alles Glaubenssache. Für mich ist es nur eine Farbe, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ich um etwas trauere, dann nur um fehlenden gesunden Menschenverstand.   Pechvögel Auch Tiere, die schwarz tragen, haben oft mit Vorurteilen zu kämpfen. Jeder kennt die Mär von der schwarzen Katze, die angeblich Pech bringt. Leider gibt es immer noch genug Menschen, die diesem Aberglauben anhängen und die betroffenen Vierbeiner haben es gerade in Tierheimen entsprechend schwerer, ein zu Hause zu finden. Wer also mit dem Gedanken spielt, eine Fellnase zu adoptieren, sollte auch den vermeidlichen Unglücksboten eine Chance geben. Und auch die schwarzgefiederten Rabenvögel sind definitiv keine Unglücksboten. Wer so etwas denkt, dem sei gesagt, dass die lustig hüpfenden Gesellen enorm intelligent und sozial sind. Unheil bringen nur Menschen, die an so einen Sch... glauben. Mit ähnlichen Farben waschen Praktischerweise trägt auch mein Lieblingsmitbewohner hier nur Schwarz, das macht das Waschen einfach. Im Übrigen reicht hier ein ganz klassisches Colorwaschmittel, das enthält keine bleichenden Stoffe. Weichspüler benutzen wir gar nicht, das ist BÄH! Und auch beim Waschmittel schaue ich, was drin ist, also im Zweifel lieber bio als billig. Zum Auffrischen der Farbe wird auch oft Essig empfohlen. Da das aber nicht so toll für die Dichtungen der Waschmaschine sein soll, habe ich das bisher nicht ausprobiert. Wenn mal etwas arg ausgewaschen ist, färbe ich die Sachen nach. Auch wenn da vermutlich ganz schön viel Chemie drin steckt, ist das immer noch besser, als neu zu kaufen. Immer gleich und doch nie langweilig Doch auch wenn es farblich keine Experimente und null Abwechslung gibt, ist meine Garderobe alles andere als langweilig. Sportlich, klassisch elegant, feminin, praktisch, rockig, minimalistisch – jeden Tag nach Lust und Laune (ok, meist klassisch & praktisch). Das ist der große Vorteil, wenn man farblich minimalistisch unterwegs ist. Alles lässt sich wunderbar kombinieren! Das macht auch das Packen von Reisegarderobe einfach. Die einzige Frage, die sich da stellt ist die nach der Temperatur am Urlaubsort. Und noch einfacher ist das Einkaufen. Oft kann ich schon von der Eingangstüre aus sehen, ob ich den Laden überhaupt betrete. Und zumindest Basics sind immer irgendwo zu bekommen, auch wenn Schwarz mal gerade nicht im Trend liegt. Shopping scheitert eher an Zeit und Muse bzw. akuter und chronischer Unlust. Aber das ist ja auch das Schöne an meinem ach so langweiligen Kleiderschrank. Es braucht gar nicht so viel, um dem eigenen Stil zu folgen. Fazit: Ich kann mit all den Labeln, die das Tragen von Schwarz so hat, überhaupt nichts anfangen. Das einzige, das auf mich zutrifft ist, dass ich wohl sehr pragmatisch (passt es nicht, kauf ich es nicht) und ein bisschen eigensinnig (ist es nicht schwarz, kauf ich es nicht) bin. --- ### So viel Zeug - vom Umziehen und Bäumen - Published: 2023-03-27 - Modified: 2023-03-13 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/27/so-viel-zeug-vom-umziehen-und-baeumen/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Bauen, Bienen, Bienenfreundlich, Garten, Gartengestaltung, Hausbau, Minimalismus, Pflanzen, umziehen, Umzug Zwei Dumme, ein Gedanke. Oder wie ich neulich an dieser Stelle gelesen habe: If you don´t like where you are, MOVE You are not a tree. Und so hatten wir vor etwa 2,5 Jahren den irrwitzigen Einfall 'Wir ziehen um'. Und zwar in ein Haus mit ganzen vier eigenen Wänden. Raus aus der Reihenhauswohnung, in der wir ständig auf irgendwen Rücksicht nehmen mussten. Mit einem Garten, der uns zwar auf dem Papier zur Hälfte gehörte aber quasi per Gewohnheitsrecht nicht verändert werden sollte und der für uns nur umständlich über den Keller zu erreichen war. Und raus aus einer Umgebung, mit der zwar haufenweise schöne Erinnerungen verbunden sind, aber eben auch ein paar recht einschneidende negative Erlebnisse. Die letzten 2,5 Jahre waren dementsprechend aufreibend, eine Berg- und Talfahrt voller Vorfreude und Rückschläge. Unser Geldbeutel schüttelt immer noch den Kopf, was das den alles soll. Dafür schreit die Seele aber immer wieder laut DANKESCHÖN! Die an die alte Wohnung geknüpften unausgesprochenen familiären Erwartungen hatte ich schon lange enttäuscht. Dementsprechend groß ist die Erleichterung, diesen riesigen Schritt gewagt zu haben. Und auch wenn so ein Bauprojekt nicht nur finanziell nicht unbedingt die beste Entscheidung sein mag, bereuen wir es nicht. Klar hätten wir auch ein bestehendes Haus kaufen und renovieren können. Nur leider gab es wenig, das klein genug, passen gelegen und bezahlbar war. Ok, das mit dem bezahlbar sehen wir heute ein bisschen anders. Aber dennoch war es Liebe auf den ersten Blick, als wir zum ersten Mal auf dem völlig mit Brombeeren zugewucherten Restegrundstück standen, das jetzt unser neues Zuhause ist. Zugegebenermaßen brauchte es schon ein bisschen Phantasie, um unter den Brombeeren das Potential zu erkennen. Aber das war wohl auch unser Glück, denn so war die Konkurrenz klein und das schmale aber sehr lange Fleckchen Erde schnell unseres. Nach langem Kampf konnten wir sogar den Sieg gegen das stachelige aber halbtote Gestrüpp erringen, das einem Haus mit viel Grün außen rum weichen sollte. Vor wenigen Wochen war es nun endlich soweit, die lang ersehnte Schlüsselübergabe! Eigentlich haben wir ja gar nicht so viele Sachen – dachten wir. Wo zum Henker kommt nur das viele Zeug her, haben wir uns dann am Umzugstag gefragt. So viele Kisten waren es gar nicht. Zudem wir in der Woche vor dem Umzug immer mal eine Kiste voll Sachen und kleine Schränke von A nach B gebracht hatten und die leeren Kisten dann wieder nutzen konnten. Umzugskartons mussten wir keine kaufen. 4 große Kartons, die wir vorsorglich im Laufe der Bauphase gebunkert hatten, waren völlig ausreichend. Aber trotzdem war es unglaublich viel Zeug, das sich vorher schön über Wohnung und Keller verteilt hatte. Alles zusammen in einem gar nicht so kleinen Transporter, da fragt man sich schon mal, ob man wirklich so minimalistisch unterwegs ist, wie man sich einbildet. Da war der Grill vom Balkon, die Fahrräder, ein Rasenmäher, Werkzeug (wir machen gerne viel selber) und natürlich unsere Tauchausrüstung. Angesichts fehlender Garage und einem Garten im Umbruch lagerte vieles vorübergehend im neuen Keller. Da sieht man mal, was man so alles angehäuft hat. Immerhin hat so langsam alles sein Plätzchen gefunden, die Gartengeräte und Fahrräder mal ausgenommen. Erstaunlicherweise verteilt sich der ganze Hausrat auch schnell wieder. Kaum hat man sich mit all dem Hab und Gut eingerichtet, sind sie wieder da – die freien Flächen und viel Raum den es mit Leben zu füllen gilt. Ganze 84 qm Wohnfläche sind der reinste Luxus, da ist sogar Platz für eine Leseecke und eine kleine aber feine Bar. Die Räume haben wir offen und hell gehalten, so fühlt es sich noch größer an. Angesichts der vielen freien Flächen und noch leeren Wände wünscht sich nun der Hausherr (noch mehr) Pflanzen. Pflegen will er sie aber nicht, so ehrlich ist er. Mit Deko haben wir es sonst nicht so aber ganz kahl muss es auch nicht sein. Neben 2-3 hübschen Dingen (wobei  ‚hübsch‘ Ansichtssache ist) dürfen also pflegeleichte Gewächse wie Efeu und Co. einziehen. Vor der Türe sieht es leider noch so gar nicht grün aus. Die Baustelle hat enorme und grausige Spuren hinterlassen und es müssen noch Weg und Terrasse angelegt werden. Professionelle Hilfe ist aber schon am Start und sorgt dafür, dass wir mit etwas Glück schon diesen Sommer wieder Bienen und Hummeln im Garten beobachten dürfen. Sobald der Terraforming-Prozess ('Gartengestaltung' wäre zu tief gegriffen) abgeschlossen ist, können wir auch das Projekt Geräteschuppen in Angriff nehmen. Dann dürfen Gartengeräte und Fahrräder aus dem Keller weichen. Im Moment freue ich mich aber nur wie ein kleines Kind auf die Leinwand für mein Bienenparadies, die der Landschaftsgärtner mir vorbereiten soll. Heißt, er ist für die generelle Formgebung zuständig und wir füllen das dann Stück für Stück mit Leben. Ein Ableger (Haselnuss) wartet auf dem halbfertigen Balkon auf den Umzug in den fertigen Garten Die Liste mit potentiellen neuen Gartenbewohnern ist lang. Alles, was mehrjährig und insektenfreundlich ist, darf da drauf. Ganz oben steht haufenweise Lavendel und natürlich Kräuter. Mal sehen, was wo anwächst und wer mit wem gut auskommt. Ziel ist ein Garten, der Stück für Stück um neues ergänzt wird. Gerne mit Ablegern aus dem Garten der Schwiegermutter, die uns bereits in den letzten Jahren immer mit reichlich Kräutern versorgt hat. Was schon auf der Warteliste steht: Für sonnige Plätzchen Lavendel Oregano Thymian Rosmarin Salbei Borretsch noch mehr Lavendel Johannisbeeren Und auch im Halbschatten wird es grün Petersilie Schnittlauch Liebstöckel Minze Zitronenmelisse Baldrian Während es im Haus also eher minimalistisch zugeht, wird es draußen maximalistisch. Gepflanzt wird, was gefällt. Hier wird es also in Zukunft immer mal wieder etwas aus dem Garten geben – hoffentlich keine Todesanzeigen, ich arbeite hart an meinem grünen Daumen.   --- ### Die Archäologie des Ausmistens - Published: 2023-03-20 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/20/die-archaeologie-des-ausmistens/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 100 Dinge, Ausmisten, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft, Reduzieren Im Gegensatz zur Lifestyle-Inflation geht es im Minimalismus um die bewusste Reduzierung auf das Wesentliche. Dabei gibt es jedoch keine Vorgaben, wie viele Paar Socken man beispielsweise als „guter“ Minimalist zu besitzen hat oder wie groß oder klein die Wohnung sein darf. Im Gegenteil, jeder muss selbst herausfinden, was für ihn oder sie selbst passend ist. Ein für alle gültiges Optimal gibt es nicht. Wer sich ganz zu Beginn seiner Reise von der schieren Menge der eigenen Gegenstände erschlagen fühlt und am liebsten alles sofort loswerden möchte, sollte sich das Bild eines Archäologen vorstellen. Stück für Stück wird mit vorsichtigen Pinselstrichen das Wertvolle freigelegt. Ohne Hauruck-Aktionen und immer behutsam und mit Bedacht. Denn würde man die Erde einfach mit einer riesigen Baggerschaufel auf Links drehen, wäre die Gefahr groß, etwas Wichtiges zu zerstören. Und genau so kann man sich auch an den eigenen Weg wagen. Statt also zu fragen, was die ideale Menge an Tellern für einen Ein-Personen-Haushalt sei oder wie man sich am besten und schnellsten von persönlichen Schätzen trennt, sollte man sich seinen eigenen Weg suchen. Und eben auch sein eigenes Tempo. Es gibt kein Richtig oder Falsch für alle aber durchaus ein Richtig oder Falsch für den Einzelnen. Also nicht wie ein Berserker alles auf einmal rausschmeißen, nur um die sagenumwobenen Leichtigkeit des Minimalismus zu erleben. Sondern mit Sinn und Verstand an die Sache herangehen und sich eine passende Strategie heraussuchen und – vor allem – sich die nötige Zeit nehmen. Denn was einmal weg ist, ist weg. Um den so wichtigen wie auch schwierigen ersten Schritt zu wagen, gibt es viel tolle Hilfestellungen und wunderbare Erläuterungen im Netz. Diese können als klare Anleitung einfach befolgt werden oder man lässt sich einfach inspirieren und probiert das eine oder andere ohne Zwang aus. Das eigene Bauchgefühl meldet sich dann in der Regel recht schnell und zeigt einem, welches der richtige Weg ist. Und so legt man Schicht für Schicht die individuelle Wohlfühlmenge für den persönlichen Besitz frei. Als erstes gehen womöglich nur ein paar ausgelesene Zeitschriften und am Ende vererbt man die geliebte Spielzeugsammlung ohne dem ganzen auch nur eine Träne nachzuweinen. Und wie es auch beim Freilegen Jahrtausende alter Knochen ein bisschen Übung und viel Geduld braucht, so werden auch das Aussortieren und Ordnung schaffen mit der Zeit immer einfacher. Sich von Dingen zu trennen, ist wie einen Muskel zu trainieren. Am Anfang glaubt man oft, dass man die Sachen ja noch brauchen könnte. Doch mit jedem Gegenstand fällt es einem leichter, sich zu lösen. Und doch wollen wir am Ende nicht nur mit dem Nötigsten am Leib dastehen. Genauso wie man bei einer erfolgreichen Ausgrabung hoffentlich nicht aus Versehen sämtliche Grabbeigaben des Pharaos auf den Schutthaufen kippt. Wobei das vielleicht ein nicht so passendes Beispiel für Minimalisten ist, denn wer will schon mit einem riesigen Berg unnützem Krempel ins Jenseits reisen – von wegen leichtes Gepäck, wenn die damals schon etwas von Death Cleaning gehört hätten... Wer mit Leidenschaft einem Hobby nachgeht, das einfach ein paar Dinge erfordert, der sollte sich nicht von „idealen“ Zahlen einengen lassen. Ebenso sollte man es entspannt sehen, wenn Mitmenschen (noch) an Dingen hängen. Oft hört man von übermotivierten Minimalismus Anhängern, dass der Partner einfach nicht mitziehe. Dabei vergisst man oft den eigenen Vorsprung, den man hat. Man hat sich schon viel länger mit dem Thema beschäftigt, vielleicht schon fleißig die eigenen Sachen reduziert und tritt jetzt mit großen Erwartungen an den Gegenüber heran. Doch dieser reagiert so gar nicht erleuchtet. Statt Kooperation erlebt man Widerstand. Auch hier ist Geduld gefragt. Ebenso, wie mit gutem Vorbild vorranzugehen. Druck erzeugt an dieser Stelle lediglich Gegendruck. Und ein gar nicht so übler Kerl hat mal zu mir gesagt „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“. Also nicht dem Gegenüber seine neu gewonnene Lebenseinstellung aufdoktrinieren! Doch wer unbeirrt seinen eigenen Weg geht, begeistert womöglich auch andere. Denn mit jeder Schicht, die man abträgt um sich dem eigentlichen Ziel zu anzunähern, steigt auch die eigene Zufriedenheit. Und das schauen sich andere dann gerne ab. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass man unerwartet auf Schätze stößt. Eine alte Postkarte, die man in einem Buch findet oder ein längst vergessenes Schmuckstück, das beim Ausräumen einer Schublade auftaucht. Die Auseinandersetzung mit Vergangenem kann schöne oder auch traurige Erinnerungen hervorrufen. Doch am Ende bleiben nur noch die Dinge, die man wirklich um sich haben möchte. Ganz egal, ob es nun 10 oder 1000 Dinge sind. --- ### Mehr Zeit und Geld dank easy Haushalts-Hacks - Published: 2023-03-13 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/13/mehr-zeit-und-geld-dank-easy-haushalts-hacks/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Abfluss reinigen, Angebrannt, Aufkleber, Badreiniger, DIY, Eingebrannt, entfernen, Entkalken, Geruch, Gerüche, Haushaltstipps, Kaffeesatz, Katzenklo, Natron, Putzmittel, Sparen, Zitronensäurepulver Wahrscheinlich hätte ich als Kind von meinen Großeltern richtig viel lernen können. All die Geheimtipps und Lifehacks sind im Grunde schon altbekannt. Doch schon die Maja könnten Geschichten über verlorenes Wissen erzählen... Und ich hatte als Kind ganz anderes im Kopf als mir von Oma und Opa zeigen zu lassen, wie man einen Abfluss reinigt. Für die Reinigungsmittelindustrie ist es ein Segen, dass wir so bequem und leider eben auch unwissend sind. Wie sonst sollte man all die teuren Putzmittel an den Mann / die Frau bringen? ! Wem aber die Gesundheit seines Geldbeutels am Herzen liegt, der findet dank World Wide Web unendlich viele gute Ratschläge. Viele davon sparen nicht nur Geld sondern auch Zeit und Mühe. Natron ist ein echter Geheimtipp. Das hatte ich früher nie im Haus und kannte auch gar nicht die vielen Möglichkeiten, die es mit sich bringt: Auf leisen Sohlen - Müffelnde Schuhe Leider rieche ich nicht immer nach Veilchen und Rosen. So eine Runde durch den Wald kann schon mal Spuren hinterlassen. Normalerweise richtet das die Waschmaschine ohne Probleme und die Turnschuhe lüften zwischen den Runden eigentlich immer gut aus. Allerdings kann es gerade im Sommer schon mal vorkommen, dass die Füße länger eingesperrt bleiben und nicht jeder Schuh ist atmungsaktiv. Und dann wehren sich die Füße, indem sie sich mit bösen Bakterien verbünden um Stinkbomben zu zünden. Das kann man aber ziemlich einfach und günstig unterbinden. Einfach die Innensohle der Schuhe mit Natronpulver bestreuen und schon hat die Geruchsbelästigung ein Ende. Hier riecht doch - Angebranntes lösen Beim Schreiben kann ich schon mal die Zeit vergessen. Daher weiß ich mittlerweile auch, wie angebranntes Risotto schmeckt – essbar aber kein Highlight. Der Topf sah danach wirklich übel aus, eine dicke Schicht fest eingebrannter Reis am Boden. Ein Päckchen Natron mit ganz wenig Wasser auf dem Eingebrannten einwirken lassen ist wesentlich effektiver und weniger anstrengend, wie Schrubben. Da ist es naheliegend, dass Natron auch den aggressiven Backofenreiniger ersetzt. Läuft bei dir - Abfluss reinigen Eigentlich sollte ein kleines Sieb unseren Abfluss einigermaßen sauber halten. Doch Seifenrückstände und was sonst noch so alles weggespült wird (wir ersparen und an dieser Stelle die Details) können schon mal dafür sorgen, dass eben nicht mehr alles einwandfrei läuft. Bevor sich ein kleiner Rückstau zu einem ausgewachsenes Verkehrschaos entwickelt, kann man einfach ein Päckchen Natron oder Backpulver und einen guten Schuss Essig (ca. 50 ml) in den Abfluss kippen. Man kann sogar hören, wie die Mischung ihre Arbeit aufnimmt, es schäumt und blubbert in den dunklen Untiefen. Nach einer viertel Stunde wird kurz nachgespült und alles ist wieder sauber. Nichts klebt für die Ewigkeit - Aufkleber lösen Das Aufkleben dauert Sekunden, das Entfernen kann schon mal Stunden beanspruchen. Und nicht jeder Untergrund hat die benötigte Stresstoleranz um langes Schrubben und Reiben oder aggressive Lösungsmittel zu ertragen. Als kleiner Sparfuchs verwende ich auch gerne Sprühflaschen wieder. Irgendwie muss ich ja den selbst angerührten DIY-Badreiniger unterbringen. Aber die aufgeklebten Label müssen natürlich runter. Nagellackentferner funktioniert zwar, hinterlässt aber eine völlig zerstörte Oberfläche auf vielen Plastikarten. Die Erleuchtung kam mit einfachem Speiseöl. Das hat man eigentlich immer zu Hause und mit einem Baumwolltuch und etwas Öl habe ich schon einige Kleberückstände erfolgreich auslöschen können. Geruchsbelästigung - Gegen das Katzenklo im Vorgarten Was für unsereins richtig fein duftet, mögen manche haarigen Vierbeiner gar nicht. Da Katzen sich gerne eine Toilette außerhalb des eigenen Gartens suchen und wir keine eigenen Revierverteidiger beherbergen, verstreuen wir getrockneten Kaffeesatz. Das hilft überraschend gut und kostet nichts, da eh reichlich vorhanden. Als schönen Nebeneffekt duftet es auch im Haus immer nach Kaffee, da das braune Gold ja irgendwo trocknen muss (nasser soll wohl zu Schimmel neigen und lässt sich auch nicht so gut verteilen). Wovon ich allerdings nur abraten kann, ist ein Peeling aus Kaffeesatz. Abgesehen davon, dass es nicht wirklich etwas mit Wellness zu tun hat, sich von oben bis unten mit Kaffee einzureiben, ist es auch noch eine riesige Sauerei. Ein positiver Effekt auf die Haut war nicht auszumachen und ich bleibe in Zukunft definitiv bei der inneren Einreibung was Koffein angeht. Und noch mehr Geruchsbelästigung - Müffelnde Haushaltsgroßgeräte Kühlschrankdeo, Spülmaschinendeo, Waschmaschinendeo – vorm Supermarktregal kann man schon mal vom Glauben an die Menschheit abfallen. Aber anscheinend gibt es genug Menschen, die so etwas kaufen. Oft hilft es schon, die Geräte einfach mal zu reinigen, dann riecht auch nichts. Ansonsten kann man einfach etwas Essig nutzen, um unerwünschte Aromen zu beseitigen. Den Kühlschrank mit Essigwasser auswischen, bei Spül- und Waschmaschine einfach 1-2 Esslöffel davon zum nächsten Durchlauf dazu geben. Allerdings nur, wenn wirklich Bedarf besteht, Essig ist nicht so toll für die Dichtungen. Ich habe noch nie erlebt, dass etwas so gestunken hat, dass Essig nicht geholfen hätte und ich ein „professionelles Deo“ einsetzen müsste. Es blitzt und blinkt - Entkalken Noch so ein Wunderpulver, das ich früher gar nicht kannte, ist Zitronensäurepulver. Im Gegensatz zu Essig ist es absolut geruchsarm, hilft aber noch besser gegen jegliche Kalkablagerungen. Entkalker-Tabs für Wasserkocher oder Filterkaffeemaschine habe ich noch nie gekauft. Stattdessen wird der Wasserkocher einmal mit 1-2 Esslöffeln Essigsäurepulver und Wasser angeworfen, danach läuft zu gleiche Mischung durch die Kaffeemaschine und zu guter letzt darf das Gebräu noch in der Toilette seinen Dienst tun. Das Pulver ist im Übrigen ein einer einfachen Pappschachtel verpackt und kostet im Vergleich zu all den Mitteln, die es ersetzen kann, nur einen Bruchteil. Und glänzt und funkelt - Bad reinigen So eine Flasche Badreiniger ist nicht nur teuer – man bedenke, dass man hauptsächlich für Wasser zahlt – sie kommt auch mit einer Menge Plastik daher. Und damit nicht genug, so ein kommerzieller Badreiniger stinkt nicht nur aus Umweltsicht sondern auch wortwörtlich zum Himmel. Allein der Hinweis „nicht in geschlossenen Räumen anwenden“, gibt einem schon zu denken. Es gibt sogar Studien, die sich mit Atemwegeerkrankungen bei professionellen Reinigungskräften beschäftigen. Alternativ kann man sich sein Reinigungsmittel selbst zusammenmixen. Das klingt mehr nach Hexenküche, als es tatsächlich ist. Zitronensäurepulver ist hier wieder der Game Changer und ergibt etwas Spüli und Wasser und optional ein... --- ### Unfreiwilliges Skin Fasting | Kooperation - Published: 2023-03-09 - Modified: 2023-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/09/unfreiwilliges-skin-fasting-kooperation/ - Kategorien: Kooperation, Minimalismus - Schlagwörter: Beautyroutine, Cosphera, Hautpflege, Hormonfreies Wimpernserum, Hyaluron, Hyaluronserum, Minimalistisch, Naturkosmetik, Skin Fasting, Wimpernserum Werbung | Von einem vollgestopften Badezimmerschrank wie zugestellten Flächen mit unzähligen Pflege- und Kosmetikprodukten habe ich noch nie viel gehalten. Ich habe eigentlich nur Dinge in meinem minimalistischen, kleinen Schrankbereich, die ich wirklich regelmäßig benutze und auch immer aufbrauche. Tägliche Routine Festes Shampoo (mild, nehmen wir für alles) Deo Sprühhaarpflege Feuchtigkeitsserum Medizinische Gesichtscreme mit und ohne LSF Bodylotion Wimpernserum Lippenpflegestift Festes Shampoo (mild, nehmen wir für alles) Tarnen und Täuschen (= Make-up) Transparenten Puder Abdeckstift für gelegentliche Unreinheiten Lidschatten Augenbrauenstift Kajalstift Wimperntusche Lippenstift Im Sommer brauche ich auch noch regelmäßig Sonnencreme, da ich sonst schnell einem gekochten Hummer ähnle. Ich bin gerne draußen aber finde oft nicht genug Schatten. Im Vergleich zu mir bekannten Badezimmerinhalten scheint das recht wenig für andere mag es schon zu viel sein. Ansonsten steht, außer einer Pflanze für bessere Raumluft, auf den freien Flächen nichts Ungenutztes herum. Etwa 90% meiner verwendeten Produkte sind Naturkosmetik. Angefangen hat das mit der Auseinandersetzung mit den Inhaltsstoffen und der Aversion, mir Mineralöl auf die Haut zu schmieren. Mir hat auch das reduzierte Angebot im Vergleich zur konventionellen Kosmetik gefallen, wobei das heutzutage längst nicht mehr so reduziert ist. Ich brauche allerdings keine endlosen Regalmeter an Produktauswahl mit blumigen Versprechungen und endlosen Inhaltsstofflisten. Wenn ich was lesen will, nehme ich ein Buch. Oft begegnet man dem Vorurteil, dass Naturkosmetik nicht die gleiche hohe Wirksamkeit hätte. Mal abgesehen davon, dass die „ewig jung-Versprechen“ eh alle Unfug sind, ist Naturkosmetik aber mindestens genauso gut oder schlecht. Es gibt immer Produkte, die für eine Person besser oder eben nicht geeignet sind. Meine Rosazea-geplagte Haut ist eh ein ganz besonderes Sensibelchen. Wenn sie eine Creme nicht mag, wird diese einfach abgestoßen. Ich kann die egal wie dünne Schicht dann immer abrubbeln. Naturkosmetik zieht eher ein, bei Gesichtscreme ist aber oft zu viel von Irgendwas drin und verursacht Irritationen. Das Einzige, das funktioniert, sind medizinische Cremes ohne alles. Die sind aber was den Feuchtigkeitsgehalt angeht, entweder zu sparsam oder zu fettig. Was dann folgt, sind regelrechte Schälkuren, wenn die Haut mal wieder zu trocken ist. Und ich bin zugegebenermaßen auch nicht bereit, mir je nach Wetterlage eine andere Pampe ins Gesicht zu schmieren. Die einfachste Lösung für mich, ist ein leichtes Feuchtigkeitsserum ohne viel Chichi in Verbindung mit der medizinischen Gesichtspflege. Als mir also COSPHERA eine Kooperation angeboten hat, war ich also erst mal skeptisch. Da es sich aber um Naturkosmetik handelt und die Pflegelinie auf das Wesentliche reduziert ist, bin ich doch neugierig geworden. Zufälligerweise war ich gerade auf der Suche nach einem neuen Wimpernserum, da ich unbedingt von dem konventionellen Produkt auf Naturkosmetik umsteigen wollte. Die Aussicht, auch ohne Hormone und zweifelhafte Inhaltsstoffe einigermaßen schöne und gepflegte Wimpern zu erhalten, war dann doch verführerisch. Das wollte ich ausprobieren. Jegliche Impulskäufe bzw. Änderungen an der täglichen Routine habe ich eingestellt, also gab es ein veganes Hyaluron Serum als Ersatz für das aufgebrauchte Produkt sowie das besagte hormonfreie Wimpernserum Neverending Lashes. Zu viele Wechsel zwischen den Produkten oder ein Überpflegen sind nicht zielführend und können mehr Probleme verursachen als lösen. Als Folge leiden manch Experimentierfreudige an der Stewardessenkrankheit bzw. perioraler Dermatitis, einer oft durch übermäßige Verwendung von Kosmetika ausgelösten Hauterkrankung. Als Gegenmaßnahme wird Skin Fasting empfohlen, also ein bewusstes Reduzieren von Hautpflegeprodukten auf das absolut Nötigste.  Das schließt selbstverständlich den Verzicht auf Make-up mit ein. Während dieser  Zeit soll die Haut ihre natürliche Balance wiederfinden. Diese ist nämlich durchaus in der Lage, sich selbst zu regulieren und wird durch übermäßige Pflege oder zu aggressive Produkte oft aus dem Gleichgewicht gebracht. Dieses Skin Fasting habe ich jetzt mal unfreiwillig ausprobieren können. Da nach unserem Umzug im Badezimmer noch kein Waschbecken installiert war, haben wir alles diesbezüglich in die Küche verlegt. Ohne Spiegel und nur die nötigsten Dinge, wie Zähneputzen und mal das Gesicht waschen, haben wir uns eine Woche lang wie kleine Kinder auf die Fertigstellung des gefliesten Waschtisches gefreut. Am selben Abend wurde dann auch gleich der Spiegelschrank aufgehängt und oh Wunder – ein erster Blick auf ein völlig übermüdetes Gesicht...   Doch immerhin, trotz Umzugsstress, Wohnungsübergabe (inkl. vorherigem Putzen) und kurzem aber heftigem krankheitsbedingtem Ausfall, war es kein Totalschaden, der mir da entgegengeblickt hat. Ein paar stressbedingte Pickelchen aber im Großen und Ganzen habe ich mich noch wiedererkannt. Und sogar die Wimper sahen ganz hübsch aus – was für eine schöne Überraschung, nachdem ich mich ja tagelang nur rudimentär zu Gesicht bekommen habe. Ob sie nun „hollywoodreif“ sind, kann ich nicht sagen aber definitiv voller als ohne Serum. Außer mir fällt das eh keinem auf aber mir gefällt´s. Damit sind konventionelle Wimpernseren mit all ihren bedenklichen Inhaltsstoffen definitiv Vergangenheit. Hormonfreies Wimpernserum ‘Neverending Lashes’ Das Hyaluron Serum vegan von COSPHERA hat meine Haut überraschend zuverlässig vor der sonst so typischen Wintertrockenheit bewahrt und verträgt sich wunderbar mit meiner eher minimalistischen Hautpflege. Auch das Produktversprechen, dass das Serum für empfindliche Haut sehr gut geeignet ist, kann ich bestätigen. Und der Pumpspender ist definitiv komfortabler und mit Sicherheit hygienischer, als Produkte mit Pipette. Hyaluron Serum vegan Allerdings muss ich zugeben, dass ich diese aufgezwungene Zeit des Skin Fastings nicht vermisse und keinesfalls wiederholen möchte. Es ist wunderbar, wenn man zumindest gelegentlich ausgiebig Zeit und Muße für Gesichts- und Körperpflege hat. Mit ein paar essentiellen Dingen ist die Haut aber gut versorgt und man braucht sich nicht weiter darum zu kümmern. Genug Zeit also, um sich in den neuen vier Wänden häuslich einzurichten. Ich hätte auch gar keine Zeit für Gegenmaßnahmen gehabt, denn der Baumarkt ist nach wie vor eher unsere erste Anlaufstelle als die Drogerie. Ein Hinweis zur Transparenz (Werbung): Der Beitrag ist durch eine Kooperation mit COSPHERA im Rahmen einer Produkttestung entstanden. Der Inhalt spiegelt meine persönliche und ehrliche Meinung wieder, welche unbeeinflusst ist und bleibt. --- ### Warum ich sämtliche Challenges ignoriere - Published: 2023-03-06 - Modified: 2023-02-01 - URL: https://www.queen-all.com/2023/03/06/warum-ich-saemtliche-challenges-ignoriere/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Aufbrauchen, Ausmisten, Challenge, Dry January, Fasten, Fastenzeit, Konsum, Minimalismus, No-Buy, Veganuary Wer sein Verhalten ändern möchte, ist in der Regel unzufrieden. Da ist der Wunsch nach einer radikalen Veränderung oft groß, genauso wie die anfängliche Motivation. Damit letzteres nicht gleich wieder wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt, kann man sich mit diversen Strategien wunderbar überlisten. Eine sehr beliebte und effektive Strategie um an einer Sache wirklich dran zu bleiben, sind Challenges. Vor allem in der Gruppe  fällt es vielen leichter, man verspürt einen gewissen Druck und der Austausch mit Gleichgesinnten hilft und macht Spaß. Erlaubt ist, was gefällt Eigentlich ist es völlig egal, was man ändern möchte. Dank Internet findet sich für jedes Problem mindestens ein Lösungsansatz – im Normalfall sogar eher unendlich viele. Das ist das schöne, Erfahrungen und Wissen (leider auch Unwissen) können schier grenzenlos geteilt werden. Bevor ich mittels Hau-Ruck-Methode völlig überstürzt versuche, in irgendeine Richtung zu arbeiten, sollte ich erst einmal meine Ausgangssituation kennen. Will ich sparen, und wenn ja, wie ist meine finanzielle Situation? Oder will ich abnehmen, warum, wie viel, für wen? Vielleicht nervt auch nur der volle Kleiderschrank, aber was möchte ich den eigentlich tragen? Wer weiß, warum er etwas ändern möchte, kommt auch mal über ein Motivationstief hinweg. No-Buy-Challenge Ich kann mir jetzt einfach mal so, und weil´s halt gerade irgendeine Gruppe in irgendeinem sozialen Netzwerk startet, verbieten, Geld auszugeben. So einfach ist es dann aber doch nicht. Erst einmal müssen Ausnahmen definiert werden, es muss ja Essen auf den Tisch. Und was ist, wenn die Zahncreme leer ist? ! Oder noch schlimmer, das Handy kaputt geht. Ohne das sind wir ja quasi nicht lebensfähig, dann schon lieber auf Essen und Zahncreme verzichten. Natürlich kann man sich einen „Freischuss“ pro Tag/Woche/Monat erlauben. Viel sinnvoller wäre es aber, erst mal das eigene Konsumverhalten zu analysieren und dann ganz gezielt zu ändern, was Sinn macht. Ein Haushaltsbuch wäre da ein guter Anfang. Wer konsequent alle Ausgaben darin einträgt, erkennt schnell, ob der tägliche Gang zum Bäcker oder doch eher die enge Beziehung zum Packet-Lieferant das Loch im Geldbeutel verursacht. Eine Konsumruhe tut mal gut aber sollte nicht als Verbot gelebt werden. Wenn man etwas braucht, muss man es doch nicht zwanghaft nicht aufschieben. Der benötigte Betrag summiert sich dann einfach zu einem späteren Zeitpunkt und die Ausgaben hat man eh. Dann die Ausgaben lieber gleichmäßig verteilen und stattdessen darauf achten, dass man im Durchschnitt nicht übers Ziel hinausschießt. Ich sehe an meinem Haushaltsbuch der letzten 3 Jahre, dass ich im Schnitt mit 400,- € als Taschengeld ganz gut hinkomme. Da geht so ziemlich alles von weg, was nicht unter die Gemeinschaftsausgaben  fällt, Kleidung, Essen in der Kantine, Freizeit, Bücher, Kurztrips, Geschenke und was sonst noch so anfällt. Investiert wird am Monatsanfang, und dann nochmal am Ende alles was vom „Taschengeld“ übrig bleibt. Durch das regelmäßige Tracking weiß ich, wo das Geld hinfließt und einzelne Peaks gleichen sich in der Regel problemlos aus. Taschengeld Verbrauchskurve 2020 - 2022 Aufbrauch-Challenge Um nochmal auf die Zahncreme zurückzukommen – unsere Schränke quellen ja gerne mal über in Folge fleißiger Hamsterkäufe. Als Jäger und Sammler liegt uns das in den Genen, vor allem den Schnäppchen-Jägern unter uns. Da hat man dann schnell mal einen unschlagbar günstigen aber auch lebenslangen Vorrat an Dingen, die dann in den Regalen Staub ansetzen. Fragt sich, ob man bei all der Lagerhaltung wirklich noch spart. Bei unverderblichen Produkten muss das jeder selbst entscheiden. Lebensmittel halten in der Regel auch viel länger, als es das Mindesthaltbarkeitsdatum behauptet. Doch fast alles hat seine Grenzen, sofern es sich nicht um Salz handelt. Sobald man dann den Überblick über die Vorräte verliert, wird es kritisch. Sowohl aus finanzieller aber auch und vor allem aus Nachhaltigkeitssicht wäre es eine Katastrophe, wenn Lebensmittel im Müll landen. Um dem Kühlschrankinhalt beizukommen, kann man natürlich eine Aufbrauch-Challenge starten. Eventuell kommt man dann auch auf ganz neue kreative Rezepte – oder man kauft generell nur das ein, was man auch benötigt. Ausmist-Challenge Mein absoluter Favorit ist die 30-Tage-Ausmisten-Variante, bei der an Tag 1 ein Teil entsorgt wird, an Tag 2 dann zwei Teile, an Tag 3 sind es drei Teile und so weiter. Vielleicht muss man besonders zahlenbesessen und geduldig sein, am Ende hat man immerhin ganze 465 Gegenstände aussortiert. Aber es geht ja beim Ausmisten nicht darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Zeug los zu werden. Viel mehr sollte man sich einfach auf das Wesentliche beschränken und vor allem nicht ständig neue Dinge nach Hause schleppen. Womöglich setzt man sich auch selbst viel zu sehr unter Druck und mistet dann Dinge aus, die eigentlich noch benötigt werden. Hauptsache, man schafft seine vorgegebene Tageanzahl. Dann fliegen schnell man 20 Briefumschläge raus, es reicht ja ein kleiner Vorrat. Und bei Bedarf kauft man wieder einen Packen. Wobei – muss man da dann immer gleich die Hälfte wieder wegwerfen? Weil – 100 Briefumschläge braucht doch kein Mensch? ! Wer viel auf einen Schlag loswerden will oder muss, wird wahrscheinlich mit anderen Methoden glücklicher. Ich finde es aber auch irgendwie bedenklich, wenn dann einfach der ganze Hausstand in die Tonne fliegt. Wer sich die Mühe macht, ein neues Zuhause für nicht benötigte Dinge zu finden, häuft in der Regel auch nicht mehr so schnell ohne Sinn und Verstand neue Sachen an. Fasten Beliebt ist ja auch der Verzicht zur Fastenzeit. Egal, ob es ums Essen geht oder ganz zeitgemäß Digital-Detox, die Selbstkasteiung kennt keine kreativen Grenzen. Der gute Schwabe weiß allerdings genau, wie man die 40 Tage übersteht – nicht umsonst werden die Maultaschen hier Herrgottsbscheißerle genannt. Wem die Tage vor Ostern ungelegen kommen, könnte sich alternativ nach anderen Religionen richten, auch Judentum oder Islam kennen Fastenzeiten. Ob man aber tatsächlich in die Hölle kommt, wenn man gegen das Gebot des Fastens verstößt, konnte mir noch niemand bestätigen. Das Risiko gehe ich gerne ein. Wenn ich mal mit etwas über die Stränge geschlagen habe – Schokolade ist eine meiner großen Schwächen – warte ich allerdings auch nicht, bis die Fastenzeit vor der Tür steht. Stattdessen versuche ich meinen Konsum direkt wieder zu reduzieren, einfach für das... --- ### Was soll das nur mit diesen Trends? - Published: 2023-02-27 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/27/was-soll-das-nur-mit-diesen-trends/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Aktien, Biohacking, Cannabisaktien, Detox, Digital Detox, Ernährung, Finanzen, geplante Obsoleszenz, Gesundheit, Mode, Nestbau, Trends, Wohnen Na, schon die neuesten Trends für die kommende Bikini-Session gecheckt? Und die heißesten Aktien ins Depot gelegt? Und was ist mit der Inneneinrichtung, können spontane Besuche empfangen werden – oder stellt man sich bei unerwartetem Klingeln an der Türe lieber tot? Die alte Karre muss eh schon außer Sichtweite unauffällig in einer Seitenstraße parken. Nicht das noch jemand merkt, dass man mit einem spießigen Gebrauchten unterwegs ist. Überhaupt ist Sparen doch was für Geizhälse, wie soll man denn so seinen sozialen Status präsentieren? ! Wer immer up to date sein möchte, hat ganz schön was zu tun. Nicht nur, dass man immer am Ball bleiben muss, um nicht DEN einen Megatrend des Jahres zu verpassen. Nein, all das muss ja auch irgendwie finanziert werden. Also schiebt man fleißig Überstunden, Stress zu haben liegt ja eh im Trend. Beweglich – beweg dich Bei all dem Stress dürfen wir natürlich unsere Gesundheit nicht aus den Augen verlieren. Die innere Balance findet angeblich man Meerjungfrauenschwimmen, Goat Yoga (Yoga mit Ziegen) oder anderen Disziplinen wieder. Nicht falsch verstehen, ich mag Ziegen – aber sie müssen nicht auf mir rumturnen, und ich nicht unter ihnen. Im Grunde werden bekannte Sportarten miteinander oder irgendeinem Quatsch (es gibt sogar Bier Yoga) kombiniert und unter phantasievollen Namensschöpfungen neu vermarktet. Oder man drückt Altbekanntem wie dem guten alten Trimm-Dich den schicken Retrostempel auf und verkauft es als den heißesten Sch... Ziegen besser ohne Yoga - die sind auch so Entspannungsvorbilder Alles, was unter dem Label Fitness läuft, verkauft sich quasi von selbst, vor allem zu Jahresanfang. Sicher lässt sich mit etwas Abwechslung die Lust auf Bewegung  wieder steigern und man findet womöglich eine neue Leidenschaft. Allerdings sollte man dabei keine all zu hohen Erwartungen hegen. Ohne Eigeninitiative und Ausdauer werden wir nämlich kein bisschen gesünder und fitter. Besseresser Und wenn wir schon beim Thema Gesundheit sind, führt natürlich kein Weg an Omega 3, Antioxidantien und Probiotika vorbei. Alles, was eine gesundheitsfördernde Wirkung verspricht, verspricht auch gewinnfördernde Wirkung bei den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln. Doch wir sind ja nicht von vorgestern. Statt Pillen und Pülverchen zu schlucken, mixen wir uns lieber einen Superfood-Smoothie aus Grünkohl, Algen und Rote Beete. Na dann Prost! Da verzichte ich lieber auf Detox. Habe eh noch nicht begriffen, was ich da überhaupt detoxen soll. Molekularküche ist ja schon wieder so was von vorgestern. Stattdessen werden alle mögliche und unmöglichen alten Gemüse- und Getreidesorten ausgegraben. Im Falle von Wurzelgemüse sogar wortwörtlich. Wer etwas auf sich hält, hat mindestens eine Unverträglichkeit, besser noch eine richtige Allergie. Die Must-haves der Lebensmittel-Intoleranzen neben Gluten, Laktose und Fructose sind heutzutage Fodmaps. Es wird verzichtet und verteufelt, was das Zeug hält. Am Ende werden aber leider auch diejenigen nur noch müde belächelt, die im Zusammenhang mit diversen Nahrungsmitteln wirklich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Höher, schneller, billiger Wer modemäßig an vorderster Fashionfront mitlaufen möchte, kann sich vom gemütlichen und gechillten Feierabend verabschieden. Ganz im Sinne von Fast-Fashion landen die Kollektionen wöchentlich wechselnd in den Online-Shops. Da muss man schon täglich sämtliche Kanäle verfolgen, um ja nicht abgehängt zu werden. Nicht, dass man am Ende noch im falschen Outfit auf der Party aufschlägt. Oder noch schlimmer, in einem Outfit, das man schon mal anhatte! Wobei das ja gerade auch ein neuer Trend ist, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Allerdings ist das auch jedesmal eine Schlagzeile wert „XY trägt zweimal dasselbe Kleid! ! ! “. Unfassbar, der Normalsterbliche wäscht seine Kleidung und zieht sie danach tatsächlich nochmal an. All den A-Z-Promis wird dieses Wissen seitens Klatschpresse wohl abgesprochen. Und wer suchet, der findet – in Onlineforen tatsächlich die Frage, ob man am nächsten Tag dasselbe Outfit zur Arbeit tragen dürfe. All diesen Fragestellern sei einmal gesagt: Es interessiert niemanden. Kaum einer weiß, was die Kollegen am Vortag anhatten, warum sollten diese sich also für eure Garderobe interessieren? Und mal abgesehen davon, sehen diejenigen, die den aktuellen Modetrends hinterherjagen, eh alle gleich aus. Wie viel kreativer Mode sein kann, ist an diversen Nur-Ein-Kleid-Projekten wie diesem hier zu sehen. Ein voller Kleiderschrank macht keinen Trendsetter. Sterntaler Wer den Luxus schon nicht am eigenen Leib trägt, legt ihn sich stattdessen ins Depot. Ob Edelmarke oder Oberklasseschlitten, der neuste Geheimtipp und die besten Kursraketen werden regelmäßig angepriesen. Wer aber seine Hausaufgaben nicht macht und nur Trends und Kursen hinterherjagt, kann schnell mal eine finanzielle Bruchlandung hinlegen. Der letzte Trend zum Geld (fehl-)investieren, waren Cannabispflanzen. Wer selbst keinen grünen Daumen hat, lässt andere für sich gärtnern. Am Ende ist leider so gar nichts gewachsen – und kein Geld rübergewachsen. Mal schauen, welcher Megatrend im kommenden Jahr die Dollarzeichen in den Augen der Anleger leuchten lässt. Technik, die entgeistert Nicht nur, was wir an uns tragen, auch was wir mit uns tragen ist Trends unterworfen. Wer sein Smartphone benutzt, bis es nicht mehr funktioniert, hat leider nicht verstanden, wie unsere hedonistische Konsumgesellschaft funktioniert. Ganz im Sinne der geplanten Obsoleszenz werden Design und Funktionalität regelmäßig verbessert. Wobei die Verbesserung ganz im Auge des Betrachters liegt. Wenn die Kameraauflösung mehr Pixel hat, als das menschliche Auge überhaupt wahrnehmen kann, renne ich am Ende nur noch der höchsten Zahl hinterher.  Wobei es ja nicht um die tatsächlichen Neuerungen geht, sondern eben nur darum, beim sozialen Wettbieten mithalten zu können. Ich als angehender Maulwurf kann mit HD eh nichts anfangen. Hauptsache da vorne irgendwo bewegt sich was. Und wem es nicht genügt, die neuste Technik am Körper zu tragen, der kann Dank Biohacking allerhand abgefahrene Gadgets gleich im Körper tragen. Erlaubt ist, was gefällt. Hauptsache man hebt sich von der grauen Masse ab. Smarter Nestbau Und wenn wir schon bei Technik sind, Hygge war einmal. Der digitale Nomade von heute hat natürlich wahlweise ein Tiny-House oder eine smarte Einrichtung. Im besten Fall natürlich beides. Wenn das intelligente Sofa keinen Kaffee machen kann, sich die Kleiderschrankbeleuchtung nicht automatisch an die Stimmung anpasst und der Kühlschrank nicht bei Bedarf Klopapier nachbestellt, lebt man quasi auf dem Niveau eines Neandertalers. Immerhin kann man sich dann noch bei den anonymen Gartenzwerge-Anhängern häuslich einrichten. Doch Vorsicht, auch Spießertum... --- ### Kollegen aus der Vorhölle – ein satirischer Rundumschlag - Published: 2023-02-20 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/20/kollegen-aus-der-vorhoelle-ein-satirischer-rundumschlag/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Arbeit, Bullshit-Bingo, Choleriker, Homeoffice, Horrorkollegen, Kaffeeküche, Messie, Projektleiter, Strategische Inkompetenz Strategische Inkompetenz, Bullshit-Bingo und faule Sesselpupser – wer kennt sie nicht, die Situationen, in denen uns die geliebten Kollegen mal wieder an den Rande des Wahnsinns treiben. Man fragt sich insgeheim, ob man nicht mildernden Umstände im Falle eines Amoklaufes im Großraumbüro geltend machen könnte. In geselliger Runde kommen oft die abstrusesten Geschichten auf den Tisch, mit welchen Horrorkollegen sich manch einer herumschlagen darf.   Also werfen wir mal einen karikaturistischen Blick in die Kaffeeküche und starten naheliegender Weise in derselben: Kaffee-Küchen-Terrorist Jedes mal wenn besagter Kollege die Kaffeeküche verlässt, sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Halbleere Kaffeebecher werden im Waschbecken abgestellt, die Spülmaschine mit dem sauberen Geschirr gekonnt ignoriert, das letzte Stück Kuchen mal eben weggemapft – der leere, verkrümelte Teller bleibt natürlich stehen. Der Kaffeevollautomat blinkt verzweifelt nach wahlweise mehr Wasser, frischen Bohnen, Leerung des Satzbehälters oder Grundreinigung (oder alles zusammen). Dem kann sich aber gerne ein anderer annehmen, der Kaffee-Küchen-Terrorist hat für solche niederen Arbeiten keine Zeit. Büro-Messie Ein naher Verwandter des Kaffee-Küchen-Terrorist ist der Büro-Messie. Besprechungsräume werden im Chaos hinterlassen, wo sie gehen und stehen pflastern halbleere Kaffeetassen ihren Weg und das nähere Umfeld ihres Schreibtisches wird gerne mal mit in Beschlag genommen um dem Zwangshorten von mühsam angehäuften Papierbergen den benötigten Raum zu geben. Das ganze soll das Bild des fleißig arbeitenden Kollegen unterstreichen, frei nach dem Motto Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos. Albert Einstein Klassenclown Noch mehr dumme Sprüche hat der Klassenclown auf Lager. Leider hat ihm niemand gesagt, dass er längst nicht mehr die Schulbank drückt und mit seinen vermeintlich witzigen Sprüchen mehr nervt als unterhält. Denn einen wirklichen Beitrag zur Lösungsfindung kann man von ihm nicht erwarten. Er profiliert sich lieber indem er gute Ideen anderer ins Lächerliche zieht um von seiner eigenen Ahnungslosigkeit abzulenken. Chef-Choleriker Während der Klassenclown wenigstens versucht, ein bisschen gute Laune zu verbreiten, arbeitet der Choleriker gezielt in die gegenteilige Richtung. Gerne mit Hochdruck und hochrotem Kopf. Nur wer auffällt, hat auch etwas zu sagen. Dabei vergreift sich der eine oder andere auch gerne mal in der Wortwahl und es kann auch mal persönlich werden. Die lieben Kollegen sind ja eh nur inkompetente Vollidioten und bevor man sich deren unzulänglichen Ausführungen anhört, poltert man lieber mal lautstark dagegen. Generell gilt, um so lauter, umso besser! Rechthaberisch und Recht haben ist doch dasselbe, oder nicht? ! Bullshit-Bingo Nicht ganz so laut aber leider ebenso unfähig, zuzuhören, sind die Kollegen, die  ihr fehlendes Fachwissen durch endloses Geschwurbel kompensieren und Kritik gekonnt ignorieren. Wobei sie Kritik vor allem aussitzen und durch geschickte Themenwechsel von eigenen Fehlern ablenken. Sämtlicher Widerstand nimmt allein durch ihre Ausdauer logarithmisch ab, da die Zuhörer allesamt ins Land der Alpträume versetzt wurden. Dabei kann man den Kollegen nicht einmal Böswilligkeit unterstellen, sie hören sich einfach am liebsten selbst beim Reden zu. Gut erkennbar daran, dass Argumente mehrfach wiederholt werden, bis man sich als Statist bei „Täglich grüßt das Murmeltier“ wähnt. Dass dabei die Sprache völlig sinnentleert wird, ist dem Bullshit-Bingo-Player völlig egal. Unsichtbare Ganz im Gegenteil zu den vorangegangenen Exemplaren sieht und hört man von den Unsichtbaren überhaupt nichts. Manch einer hat sie noch nie zu Gesicht bekommen und man ist sich nicht einmal sicher, ob der besagte Kollege überhaupt noch im Unternehmen arbeitet. Gerne verbringen die Unsichtbaren ihre Zeit zu 100 Prozent im Homeoffice, da sind sie ungestört und für Kollegen wie Vorgesetzte unerreichbar. So kommt auch niemand auf die dumme Idee, sie um etwas zu bitten oder noch schlimmer – ihnen Arbeit aufzutragen. Ihr selbst erklärtes Ziel ist es, komplett vom Schirm bzw. von der Bildfläche zu verschwinden. Denn, wenn alle vergessen haben, dass es sie gibt, können sie tun und lassen, was sie wollen. Daher meiden sie Teamevents, blockieren ihren Kalender und bleiben unterm Radar. Nur das monatliche Gehalt streichen sie natürlich gerne ein. Sesselpupser Im Gegensatz zu dem unsichtbaren Phantom ist der Sesselpupser durchaus präsent. Leider sehr zum Leidwesen seiner arbeitenden Kollegen. Den der Sesselpupser lässt die Arbeit einfach liegen, in der Hoffnung, dass sie sich irgendwann von selbst erledigt. Damit ist er hochgradig unzuverlässig, denn egal, was er zugesagt hat, es wird nie fertig. Schuld sind natürlich wahlweise die anderen oder äußere Umstände. Schlimmer als die Sesselpupser selbst sind eigentlich nur noch Vorgesetzte, die dieses Verhalten durchgehen lassen. Dauernörgler Irgendwie ist ja alles so scheiße, die Arbeit langweilig, der Vorgesetzte ein ungerechter Egomane, die Kollegen inkompetente und faule Idioten, die Kantine ein kulinarisches Verbrechen gegen die gesamte Menschheit, die Putzkolonne verteilt die Toiletten-Keime auf der Tastatur, die Kaffeemaschine mobbt unschuldige Verdurstende, der Bürostuhl hat die falsche Farbe und sowieso war früher alles besser. Das Wetter ist wahlweise zu kalt, zu heiß, zu trocken, zu nass oder sonst irgendwie wetterig. Auf jeden Fall findet das passionierte Dauernörgler immer etwas zu jammern. Strategische Inkompetenz Strategische Inkompetenz lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Ich mache etwas so scheiße, dass ich es nie wieder machen muss. Die Aufgabe bleibt dann bei den kompetenteren Kollegen hängen. Die sind zwar meist eh schon überlastet aber das interessiert den strategisch Inkompetenten nicht. Ganz Kollegenschwein lässt er ungeliebte Aufgaben lieber von anderen erledigen, um selbst eine ruhige Kugel zu schieben. Dabei geht er besonders geschickt vor, denn es soll ja nicht nach Arbeitsverweigerung aussehen. Lieber stellt man sich so blöd an, dass dem Vorgesetzten gar nichts anderes übrig bleibt, als wichtige Aufgaben auf einem anderen Tisch zu platzieren. Und zur Krönung schmiert man dem Kollegen dann noch ein „du kannst das ja sooo gut“ ums Maul. Projektleiter Als Projektleiter braucht man ein dickes Fell, über keine andere Gattung wird so viel gejammert. Viele haben einen, die wenigsten mögen ihn. Gerne vereinen sie mehrere Kompetenzen der vorangegangenen Horrorkollegen. Bei lautstarken Telefonaten darf das gesamte Großraumbüro am Bullshit-Bingo teilhaben. Das Team wird mit Meetings und E-Mails überhäuft, damit ja keine Langeweile aufkommt. Und während man selbst permanente Überlastung zur Schau stellt, werden die eigenen Aufgaben geschickt ans Team delegiert. Bei unangenehmen Kundenterminen flüchtet man sich mal eben mit gespielter Entschuldigung zum Zahnarzt. Sollen doch die... --- ### Augen zu und durch, Fiffi! - Published: 2023-02-13 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/13/augen-zu-und-durch-fifi/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus, Reisen - Schlagwörter: Alltag entfliehen, Hamsterrad, Innerer Schweinehund, Inspiration, Routine, Urlaub Unser Alltagstrott sorgt dafür, dass vieles routiniert und ohne großen Aufwand ablaufen kann. Morgens aufstehen, Zähne putzen, anziehen und sich auf den Weg zur Arbeit machen – das alles läuft auf Autopilot. Wäre es anders, wäre unsere Leben ungemein anstrengender und einfachste Tätigkeiten würden viel mehr Zeit und Energie in Anspruch nehmen. Es gibt also keinen Grund, Routinen und gewohntes Verhalten zu verteufeln. Im Gegenteil, sie geben uns die Möglichkeit, unsere Gehirnkapazitäten für die wirklich wichtigen und interessanten Dinge zu nutzen. Man stelle sich nur vor, man müsste sich jeden Morgen beim Anziehen erst mal überlegen, in welcher Reihenfolge Unterwäsche, Socken, Hose und Hemd wohl am besten überzustreifen sind. Und wie könnte man Autofahren, wenn man an jeder Ampel erst mal darüber nachdenkt, mit welchem Fuß man jetzt die Bremse betätigen sollte. Manchmal ist unser persönlicher Autopilot allerdings etwas zu übermotiviert. Wir laufen wie kleine Zombies durchs Leben und bekommen kaum mit, was um uns herum passiert. Das gefürchtete Hamsterrad dreht sich in gleichbleibendem Tempo und wir fühlen uns in der Tretmühle des grauen und gleichförmigen Alltags gefangen. Was wir dabei allerdings gerne vergessen ist, dass es an oft uns selbst liegt, wie wir eine Situation wahrnehmen und wie wir damit umgehen. Es braucht nicht immer die Weltreise zu exotischen Orten oder den Adrenalinkick beim Fallschirmspringen, um mehr Abwechslung und Inspiration im täglichen Einerlei zu finden. Oft genügen schon kleine Anpassungen in Verhalten und Mindset, um der Übermacht des Gewohnten zu entfliehen. Kleine Abweichungen in der Routine können schon viel bewirken. Statt abends einfach aufs Sofa zu fallen und sich von der Flimmerkiste berieseln zu lassen, kann man nochmal eine Runde spazieren gehen. Das muss gar nicht gleich der Marathon sein, da ist die Hürde, sich aufzuraffen viel zu groß. Oft sind wir nach einem langen Arbeitstag ja auch nicht unbedingt energiegeladen und motiviert. Einfach nochmal die Schuhe anziehen und vor die Tür zu gehen, ist schon Erfolg genug. Dann läuft man gemütlich ein paar Meter und kann sich schon freuen, dass man sich nicht wieder vom inneren Schweinehund hat ausbremsen lassen. Umso kleiner die Hürde, umso leichter lässt der sich nämlich überreden, einfach mal die Klappe zu halten. Danach faulenzt es sich mit gutem Gewissen außerdem gleich noch viel besser. Das lernt der kleine Schweinehund nämlich auch ganz schnell und doof ist der ja nicht. Neulich las ich, dass es leichter wäre, wenn man ihm einen Namen gibt. Wenn der kleine Fiffi also mal wieder zu zicken anfängt... Doch nicht nur das Erfolgserlebnis, dass man sich tatsächlich nochmal ein paar Meter bewegt hat, kann beflügeln. Wer nämlich ganz bewusst einen Gang runterschaltet und vor allem seinen Blick für die Umgebung öffnet, kann ganz wundervolle und erstaunliche Dinge sehen und erleben. Und das, ganz ohne Tausende von Euros für weite Reisen zu karibischen Inselparadiesen auszugeben. Denn die Zeit bis zum nächsten Urlaub kann ganz schön lang werden, da hilft auch kein „Augen zu und durch“. Was wir dabei ganz gerne übersehen, sind die unscheinbaren Wunder direkt vor unserer Haustüre. Das fängt an beim spektakulären Sonnenaufgang, der sich völlig unbeeindruckt von sensationellen Locations an jedem noch so gewöhnlichen Ort der Welt zeigt. Und doch endet es nicht mit dem Sonnenuntergang am Abend. Wir müssen nur lernen, auch die kleinen Dinge wahrzunehmen und vor allem zu schätzen. Veilchen erobern eine Baustelle Dann ist unsere Welt plötzlich voll winziger schöner Momente, die letztendlich mit jedem Lächeln, dass sie uns ins Gesicht zaubern, unser Leben ein bisschen besser machen. Sei es das wohligwarm leuchtende Windlicht, dass der Nachbar jeden Abend vor seiner Tür anzündet und das uns auf dem Heimweg empfängt. Oder ein winziger Frosch, der am Wegesrand unter einem Pilz sitzt. Manchmal ist es auch einfach nur eine kleine Blüte die einen völlig unwirtlichen Ort erobert und so zum Leuchten bringt. Die Natur hat einfach das größte Dekorationstalent und ist so gar nicht minimalistisch unterwegs. Unendlich viele Formen, Gerüche und Farben gilt es zu entdecken und zu bewundern. Oft fehlt uns einfach nur die Zeit, unseren Blick aufmerksam auf unsere Umwelt zu richten. Wir wünschen uns Urlaub, einen Tapetenwechsel, wollen die ganze Welt bereisen. Dabei sehen wir nicht einmal, was sich direkt vor unserer Nase befindet. Natürlich hat man nicht jeden Tag Zeit und Lust, die nahe Umgebung zu erkunden. Ist es grau und regnerisch, macht man es sich lieber mit Fiffi auf dem Sofa gemütlich. Glücklicherweise ist der innere Schweinehund ja stubenrein, doch hin und wieder sollte man ihn trotzdem mal vor die Tür scheuchen und ihn eine Runde Gassi führen. Kostet ja nichts, im Gegenteil. Und vielleicht finden wir ja etwas, das uns lächeln lasst. --- ### Cluttercore – ist der Minimalismus jetzt tot? - Published: 2023-02-06 - Modified: 2023-02-05 - URL: https://www.queen-all.com/2023/02/06/cluttercore-ist-der-minimalismus-jetzt-tot/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Cluttercore, Einrichtungstrend, Interior, Maximalismus, Minimalismus, Ordnung Scheint, dass die Menschen genug von sterilen und durchgestylten Bildern von minimalistischen Einrichtungen haben. Wie das dann so ist, entwickelt sich aus einer Bewegung eine Gegenbewegung. Und damit sich das ganze recht nett verkaufen lässt, verpasst man dem Kind noch einen trendigen Namen, schon ist der Cluttercore geboren, DER Einrichtungstrend für 2023. Cluttercore – das ist die überbordende Ästhetik liebevoll vollgestopfter Räume. Regale voller Nippes, Sammelsurien an Pflanzen,  hübsch arrangierter Krimskrams und allerlei Fundstücke sorgen für Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden. Dabei geht es keinesfalls um Maximalismus und Konsum, vielmehr spiegeln die gesammelten Lieblingsstücke die eigene Persönlichkeit und Individualität wieder. Was macht dich glücklich? – Na alles! Cluttercore ist also keinesfalls ein anderer Ausdruck für ein Messie-Chaos, bei dem der Betroffene zwanghaft mehr oder weniger wertlose Gegenstände im eigenen Zuhause hortet. Im Gegenteil, alles hat seinen festen Platz, es ist sauber und das vermeidliche Chaos hat seine ganz eigene Ordnung. Statt sterilem Möbelkatalog-Design bekommen die Wohnungen Charakter, den die Stilrichtungen sind so verschieden, wie die Menschen, die sie leben. Dafür muss man sich nur mal die vielen Bilder im Netz anschauen, eines bunter und spannender als das andere. Da gibt es Galeriewände an denen Kunst oder persönliche Bilder vom Boden bis zur Decke zu bestaunen sind. Oder grüne Wohnzimmer, die einen mal eben in den fernen Regenwald versetzen. Überhaut lässt es sich hervorragend in die Ferne träumen, mit all der überschäumenden Kreativität mit der nach Herzenslust Souvenirs, Handgemachtes, Gesammeltes, Seelenanker und Geerbtes kombiniert werden. Bevor die Minimalisten jetzt die Hände überm Kopf zusammenschlagen... Letztendlich geht es darum, das eigene Zuhause zu einem lebendigen und gemütlichen Ort zu machen. Geborgenheit und Wärme sind in unsicheren Zeiten ein Grundbedürfnis. Da ist das kreative Durcheinander eben eine Möglichkeit, sich genau dieses heimelige Gefühl zu erschaffen. Das eigentliche Ziel ist also nicht, die eigenen vier Wände wahllos mit Dingen zuzustopfen. Genauso wie es im Minimalismus eigentlich nicht das Ziel ist, in einer völlig leergeräumten Wohnung zu sitzen. Mag sein, dass ich mal wieder den neusten Trend verpenne, aber im Grunde geht es doch eigentlich nur darum, dass man sich sein zu Hause so einrichten sollte, wie man mag. Dabei sollte man nicht irgendwelchen Trends hinterherjagen sonder den eigenen Bedürfnissen folgen. Der eine braucht Luft und freie Flächen, während der andere es eben wild und bunt bevorzugt. Wie öde wäre es, wenn wir alle gleich wohnen, gleich aussehen und gleich ticken würden.   Solange der heißeste Interior-Design-Trend nicht morgen wieder komplett in die Mülltonne gekloppt wird, sollen sie das Kind doch schimpfen, wie sie wollen. Minimalismus ist mehr, als nur ein simpler Einrichtungstrend und Cluttercore muss nicht das Gegenteil bedeuten. Wobei, hin und wieder betreibe auch ich (schon seit geraumer Zeit) eine Art Cluttercore. Nämlich immer dann, wenn ich wieder etliche Ableger in unzähligen Gläsern züchte. Nur sorgt mein nicht ganz so grüner Daumen auch immer wieder dafür, dass meine Ausflüge in den Vegetationsmaximalismus ein jähes Ende finden. Bleibt zu hoffen, dass sich das mit einem eigenen Garten bessert. --- ### Bin ich schön? Ja, vielleicht, nein, natürlich, manchmal… - Published: 2023-01-30 - Modified: 2023-01-30 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/30/bin-ich-schoen-ja-vielleicht-nein-natuerlich-manchmal/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Aussehen, Ausstrahlung, Bin ich schön, Charisma, Figur, Haare, Norm, Schönheit, Schönheitsideal Erstaunlicherweise erlauben wir uns ganz selbstverständlich ein Urteil zu fällen, über das Aussehen von anderen Menschen. Meist kennen wir sie überhaupt nicht und meist werden wir sie auch nie kennen lernen. Und doch fühlen wir uns oft bemüßigt, Menschen in Schubladen zu stecken, nur aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbilds. Oft können wir uns abfällige Kommentare nicht verkneifen, vor allem wenn jemand nicht den gängigen Normen entspricht. Doch wieso erlauben wir uns, unsere Mitmenschen auf ihr Äußeres zu reduzieren, schlimmer noch, sie deswegen zu denunzieren? Also in deinem Alter... Wie oft hört man Sätze wie „Die traut sich was, mir der Figur“ und „Also ich würde ja so nicht rumlaufen“. Natürlich nur hinter vorgehaltener Hand aber trotzdem laut genug, dass es jeder hören kann. Dabei sollten wir doch froh sein, dass nicht jeder sich brav nach dem aktuellen Modetrend uniformiert. Und wir wissen auch nichts über die Hintergründe, weshalb jemand nicht der Norm entsprechen kann oder will. Und dann sorgt ja auch noch die völlig unterschiedliche kulturelle Herkunft dafür, dass wir mal mehr oder weniger bunt, mal größer mal kleiner ausfallen. Eigentlich schön und spannend. Längst ist das auch in der Werbung angekommen, wobei man hier über die Motive durchaus streiten kann. Oft habe ich auch den Eindruck, dass Andersartigkeit vorgeführt wird, wie Tiere im Zoo. Denn es geht hier nicht darum, dass jeder gleichwertig und selbstverständlich am Modezirkus teilnehmen kann, sondern darum möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen. Und schon werden die nächsten Trends aus dem Boden gestampft. Wer gestern noch hipp war, weil schlank und athletisch, wird heute als mager betitelt. Tätowiert ist ja auch schon wieder sowas von langweilig. Die richtigen Kurven an den richtigen Stellen kann man dann mit allerhand Hilfsmitteln generieren. Doch kaum passt man ins Ideal, ist das auch schon wieder überholt. Schönheit liegt im Auge des Betrachters Ein etwas wohlwollender Blick auf sich selbst und andere würde uns allen gut tun. Man muss sich ja nicht jeden Tag rund um die Uhr lieben. Aber es würde schon helfen, nicht so viele Gedanken daran zu verschwenden. Und was ist mit Menschen, die man kennt und mag? Oft findet man die auch schön. Allerdings nicht nach klassischen Maßstäben und vielleicht auch nicht im Bezug auf körperliche Attraktivität. Aber wenn man den Menschen kennt, kennt man ja auch seine liebenswerten Charaktereigenschaften und plötzlich werden Äußerlichkeiten ganz anders bewertet. Und man hat plötzlich ein Auge für die wundervollen Dinge, die eine Person so besonders machen. Erstaunlich ist auch, dass man oft gar nicht merkt, dass nahestehende Personen älter werden. Es ist einem schlichtweg egal, dass das Gegenüber ein paar Falten mehr hat. Mal abgesehen davon, wird man ja selbst auch nicht jünger. Und man macht zusammen den gleichen Unfug, wie früher. Das hält im Geiste jung – und vor allem glücklich. Da kommt man gar nicht auf die Idee, sich die Frage nach dem Äußeren zu stellen. Echte Schönheit oder Norm Mir persönlich rollen sich jedesmal die Fußnägel auf, wenn ich Überschriften wie „10 Frisuren, die Männer lieben“ oder „Diese 7 Kleidertrends hassen Männer“ lese. Ich muss mich doch wohlfühlen in meiner Haut. Und mal abgesehen davon reicht es mir völlig, das mich ein (mein) Mann so liebt, wie ich bin. Und ja, der sagt mir auch ganz ehrlich, wenn ihm etwas nicht gefällt. Im Grunde lieben wir aber vor allem die Person als Ganzes, den Charakter, die liebenswerten Macken und ja, auch das Äußere. Klar freue ich mich über ein nettes Kompliment. Die bekommen ich aber dann, wenn ich besonders gut gelaunt und entspannt bin, zum Beispiel nach der Yoga-Stunde. Wenn ich müde und abgehetzt durch den Supermarkt renne, kann auch das hübscheste Outfit nichts mehr ausrichten. Was also ist denn dann schön? Wer glücklich ist, strahlt meist so mitreißend, dass man gar nicht anders kann, als diese Person attraktiv zu finden. Lächeln ist enorm ansteckend. Wer in sich selbst ruht und sich selbst nicht so wichtig nimmt, strahlt das ebenfalls aus. Da sieht man schon – Ausstrahlung ist wichtiger, als irgendwelche Schönheitsideale zu erfüllen. Und Charisma kann man sich nicht aufmalen. Sicher haben auch die schönsten Menschen gute und schlechte Tage, und vielleicht sogar Dinge, die sie an sich selbst nicht mögen.  Wir sollten uns einfach immer wieder vor Augen halten, dass das Aussehen nicht alles ist. Das Leben ist viel zu kurz und wertvoll, als sich deswegen verrückt zu machen. Und noch ein kleines Gedankenspiel zum Schluss für alle, die nicht gerade im der Modebranche arbeiten. Wer sich darüber den Kopf zerbricht, was denn die Kollegen über das Outfit denken, das man womöglich schon den zweiten Tag in Folge im Büro ausgeführt hat, sollte mal überlegen, ob er sich selbst überhaupt erinnern kann, was diese besagten Kollegen am Vortag getragen haben. Wir sind oft so sehr mit uns selbst beschäftigt, dass wir gar nicht mitbekommen, was um uns herum passiert. Und unseren Mitmenschen geht es einfach genau so. Das ist doch mal ein entspannter Gedanke. Es interessiert einfach überhaupt niemanden, ob ihr dieselbe Hose wie am Vortag tragt, ein neues graues Haar habt oder womöglich sogar ein paar Gramm mehr auf den Hüften mit euch herum tragt.   Dem Meer ist es übrigens egal, was für eine Bikini-Figur ihr habt. --- ### Wir müssen reden – über Geld in der Partnerschaft - Published: 2023-01-23 - Modified: 2023-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/23/wir-muessen-reden-ueber-geld-in-der-partnerschaft/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Altersarmut, Altersvorsorge, Altersvorsorge für Frauen, Ehe, Finanzen, Finanzielle Unabhängigkeit, Kontenmodel, Partnerschaft, Sparen, Sparziele Irgendwie ist es ja seltsam. Einerseits sind die Menschen, vor allem die Frauen, unabhängig wie noch nie in unserer heutigen Zeitzählung. Andererseits hört man immer wieder davon, dass man sich ja nicht trennen könne, weil ja damit die eigene finanzielle Absicherung nicht mehr gewährleistet wäre. Ganz ehrlich, wenn mein Partner sich nicht um seine finanzielle Eigenständigkeit kümmern würde und sich für seine Altersvorsorge komplett auf mich verlassen würde – ich wäre nicht gerade begeistert. Im Gegenteil, jemanden zu respektieren, der sich freiwillig und aus Bequemlichkeit in eine Abhängigkeit begibt, fällt mir schwer. Ich wurde schon früh in ein selbstständiges aber eben auch selbstbestimmtes Leben geschubst und auch wenn Eltern bestimmt nicht immer alles richtig machen, das hat mir wirklich nicht geschadet. Prassen oder knausern Bei aller Unabhängigkeit muss man sich aber nicht völlig abkapseln. In einer Partnerschaft hat man ja auch oft gemeinsame Ziele und die erreicht man in der Regel halt auch nur, wenn beide zusammen darauf hin arbeiten. Dabei geht es nicht selten um viel Geld, sei es ein gemeinsamer Urlaub oder – um mal ein bisschen größer zu denken – das eigene Haus. Und auch Nachwuchs gehört zu den finanziellen Großprojekten. Ich weiß, sie geben einem ja soooo viel zurück... Wenn man also in der Anfangsphase die gegenseitige Lebensplanung abklopft, sollte auch die Einstellung zu Geld unbedingt ehrlich diskutiert werden. Denn nur, wenn man von Anfang an über Geld redet, erspart man sich später böse Überraschungen. Es ist wie mit Kindern. Wenn einer unbedingt will und der andere überhaupt nicht, wird einer von Beiden womöglich nie glücklich. Und wenn einer sein Geld immer nur auf den Kopf haut und für gemeinsame Investitionen nichts übrig hat, führt das auch ganz schnell zu Missmut. So ein Ungleichgewicht ist auf Dauer belastend. Lieber (un-)abhängig! ? Doch bei aller Verliebtheit sollte man eben auch immer ein Stück eigenständig bleiben. Wer sich komplett aufopfert oder dem anderen die Führung überlässt, muss sich nicht wundern, wenn er oder sie irgendwann vor einem Scherbenhaufen steht. Eine Garantie auf lebenslanges Liebesglück gibt es nicht und nicht wenige Partnerschaften scheitern irgendwann. Und so vielfältig die Gründe dafür auch sind, am Ende sollte man nicht „draufzahlen“ oder völlig mittellos dastehen. Das immer noch oft Frauen ziemlich schlecht gestellt sind, in einer angeblich gleichberechtigen Gesellschaft, ist aber leider die unbequeme Realität. Wenige trauen sich, für ihre finanziellen Rechte einzustehen, wenn es um Auszeiten für Kinderbetreuung geht. Da geht man ganz selbstverständlich in Teilzeit oder hört ganz auf zu arbeiten um sich liebevoll für Kinder, Haus und den treusorgenden Ehemann aufzuopfern. Wer da nicht einen monetären Ausgleich einfordert, steht am Ende blöd da, das ist auch nicht schönzureden. Und was stimmt mit den Partnern nicht? Haben die so ein beschädigtes Selbstwertgefühl, dass sie gerne eine finanziell abhängige Partnerin haben? Haben sie Angst, verlassen zu werden, wenn sie für die Rolle des Versorgers nicht benötigt werden? Es ist erschrecken, wenn man darüber nachdenkt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass eine Ehefrau ohne Erlaubnis des Gatten nicht arbeiten durfte, von einem eigenen Konto gar nicht zu reden. In einer Beziehung auf Augenhöhe muss keiner künstlich klein gehalten werden. Da wird offen und ehrlich kommuniziert, auch über die finanziellen Aspekte. Und man lernt voneinander und wächst im Idealfall miteinander. Zusammen traut man sich vielleicht sogar an Projekte, die man sich alleine nie zugetraut hätte. Und sie lebten glücklich, bis an ihr Ende... So groß und schwerwiegend die gemeinsamen Sparanstrengungen oder Ausgaben auch sein mögen – wenn möglich sollte man sich auch immer ein eigenes Budget zur Seite legen. Geld, mit dem man machen kann, was man möchte. Sei es eine Tortenschlacht mit den Lieblingsmenschen oder eine Investition in Aktien. Was auch immer man mit dem eigenen Geld unternimmt, man muss sich nicht dafür rechtfertigen. Und auch dem Partner darf man im Gegenzug nicht in Gewissen reden, wenn er mit seinem Budget nicht die Welt rettet. Als simple Lösung bietet sich ein 3-Konten-Modell an. Jeder hat ein eigenes Konto, Geldeingänge gehen dort drauf. Und dann hat man ein gemeinsames Konto, auf das jeder einen festgelegten Betrag einzahlt und von dem alle gemeinsamen Ausgaben getragen werden. Gemeinschaftskonten sind ebenso kostenlos zu bekommen, wie „normale“ Girokonten. Um höhere Rücklagen zu bilden, kann man auch gemeinschaftliche Tagesgeldkonten besparen. Dann bleibt man auch bei einer kaputten Waschmaschine entspannt oder man kann sich gemeinschaftlich an entfernte Orte träumen. Wichtig ist nur, dass über den Verwendungszweck keine Unstimmigkeit herrscht. Denn für die persönlichen Ziele hat man ja sein eigenes Budget. Und auch beim Thema Altersvorsorge und Finanzen ist es keine sinnvolle Option, sich komplett auf den Partner zu verlassen. Denn ein Mann ist keine Altersvorsorge, selbst wenn die Ehe glücklich ist. Viele Studien zum Thema Altersarmut zeigen, wie wichtig es ist, sich damit frühzeitig auseinanderzusetzen. Abgesichert mit einer soliden Altersvorsorge ist man unabhängig vom Ehepartner. Und wenn man dann zusammen glücklich ist, ist das doch viel romantischer, als wenn man nur zusammenbleibt, weil man sonst am Hungertuch zu nagen hätte! --- ### Meine ‚Fuck it List‘ - Published: 2023-01-22 - Modified: 2023-01-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/22/meine-fuck-it-list/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Fuck it List, Konsum, Liste, Minimalismus, Natur, Umwelt Auf Anregung von Christof von einfach bewusst habe ich es mir mal so richtig gemütlich gemacht und alles aufgeschrieben, was ich auf gar keinen Fall (wieder) in meinem Leben machen möchte. Draußen liegt dick Schnee und bei Kaffee und gemütlichem Kerzenlicht lässt es sich so richtig schön gedanklich austoben (der Schnee kann noch ein bisschen warten). 1. Also starten wir mit meiner absoluten Nummer 1 – was ich nie wieder machen würde, obwohl ich es überhaupt nicht bereue, ist ein Haus zu bauen. Wenn ich vorher gewusst hätte, was das am Ende wirklich kostet, nicht nur geldmäßig, sondern auch hinsichtlich Stress und Nerven, hätte ich wohl nicht den Mut gehabt. Nun wird ein kleines „Restegrundstück“ zu unserem neuen zu Hause und wenn der Außenbereich nicht mehr wie ein Schlammloch aussieht, hoffentlich auch für viele Bienen und andere Tierchen wieder eine Heimat. Vielleicht zeige ich mal ein Vorher-Nachher-Bild mit der halbtoten Brombeer-Hölle, die wir mit viel Energie und Ausdauer besiegt haben. 2. Schlechte Bücher bis zum Ende lesen – keine Ahnung, wieso ich mir das früher angetan habe. Vielleicht, weil man angefangenes zu Ende bringen will. Mittlerweile ist mir meine Zeit zu schade und wenn ich ein Buch nicht mag, lege ich es weg. Digitale Bücher kann man im Übrigen auch problemlos zurückgeben. Bevor ich mich also über Schreibfehler oder schlechten Stil ärgere, suche ich mir lieber neuen Lesestoff. 3. Bei Graupel und Eisregen tauchen gehen und sich den A... abfrieren – zu Anfang unserer Tauchkarriere haben wir uns nicht einen einzigen Tauchgang entgehen lassen. Nicht selten bei schlechter Sicht, über wie unter Wasser. Und nicht selten nachhaltig durchgefrostet, so dass es Unmengen an Tee und Kakao brauchte, um uns wieder aufzutauen. Mal abgesehen davon, dass wir allein aufgrund der Entfernung zu betauchbaren Gewässern auch immer viel Geld ausgegeben müssen, sind wir mittlerweile einfach anspruchsvoll geworden. Wenn ich schon Zeit und Geld investiere, möchte ich wenigsten auch richtig gute Tauchgänge in Aussicht haben. 4. Austern und Kaviar essen – es gibt Dinge, die muss ich nicht probiert haben. Warum jemand viel Geld ausgibt, um glibberige noch lebende Tiere zu schlürfen, verstehe ich überhaut nicht. Überhaut ist mir ein einfaches aber gutes Essen um Längen lieber, als ein schickes 11-Gänge-Menü, bei dem ich hinterher hungrig den Kühlschrank ausräume. Beim Essen mag ich es bodenständig und wenn schon Fleisch, dann wenigstens Bio. Essen wegwerfen geht gar nicht. Ich bin weit weg von einer perfekten, umweltfreundlichen und immer gesunden Ernährung und definitiv kein Moralapostel, aber ich gebe mir Mühe. 5. Einkaufen aus Langeweile – lange Shoppingtouren sind mir mittlerweile zu wieder. Früher war das anders, volle Tüten und ein voller Schrank waren für mich völlig normal. Da hat man sich mit Freunden in der Stadt getroffen oder ist alleine durch die Läden gezogen und hat einfach gekauft, was einem gerade untergekommen ist. Heute ist das anders, Neues kommt nur nach kritischem Hinterfragen ins Haus. Egal ob Kleidung, Bücher oder Dinge für die Küche – meist haben wir doch eigentlich mehr als genug.   6. Dinge behalten, die ich nicht brauche – jetzt geht’s ans Eingemachte. Lange wurde mein Haushalt quasi als Ablageort für aussortierte und abgelegte Dinge betrachtet. Das fing damit an, dass meine Eltern bei ihrer Auswanderung einen Teil ihres Hausstandes bei mir abgegeben haben und auch später  „durfte“ ich einen Teil ihrer Möbel nutzen, der nicht in ihre kleinere Wohnung passte. Der Trennungsprozess war schmerzhaft, da ging es nicht nur um Dinge. Danach die Wohnung leer und die Seele traurig aber erleichtert. Was bei mir hängen geblieben ist, ist dass ich nichts „aufs Auge gedrückt bekommen“ möchte. Und daher auch niemals Deko oder unerwünschte Dinge verschenken würde. 7. Einen Steingarten anlegen – bei unseren vielen Inspirations-Spaziergängen sehe ich immer wieder, wie Menschen ihren Vorgarten in eine pflegeleichte Steinwüste verwandeln. Nicht nur visuell eine Katastrophe, die Fläche gleicht einer todbringenden Wüste für alle Kleinstlebewesen. Dazu kommt noch, dass sich die Fläche im Sommer übermäßig aufheizt und so auch über Nacht das Haus auch in tropischen Sommernächten kuschlig warm hält. Es gibt genug pflegeleichte UND insektenfreundliche Pflanzen für den Garten. Und das ist allemal schöner als eine sterile Schotterfläche. 8. Ins All fliegen – mal abgesehen davon, dass ich mir das gar nicht leisten könnte. Wenn ich mir vorstelle, welche Unmengen an Ressourcen für einen Weltraumflug benötigt werden und was man mit dem benötigten Geld statt dessen Gutes bewirken könnte... So faszinierend die Aussicht von oben bestimmt ist, so schön und schützenswert ist unser Planet doch auch von unten. Wobei von unten auch unter Wasser einschließt, einen Großteil kennen wir noch nicht einmal. 9. Wilde Tiere anfassen – bleiben wir doch gleich mal unter Wasser. Wenn wir diese Welt als Fremdlinge schon betreten, sollten wir uns auch wie anständige Gäste verhalten. Anfassen oder gar Bedrängen von Tieren ist absolut daneben. Und Taucher, die nicht tarieren können, haben im Korallenriff nichts zu suchen. Stattdessen sollte man die Umwelt achten und schützen und gerne auch mal die eine oder andere verirrte Plastiktüte einsammeln (dafür liebe ich meinen Mann und Tauchbuddy umso mehr). Erwin auf Kuschelkurs Wer schaut hier wen? Eine einzige Ausnahme war übrigens Erwin – ein zutraulicher Zackenbarsch auf Madeira, der sich von den Tauchern gerne die Parasiten von den Schuppen streicheln ließ. Ich hatte einen ganz schönen Schreck bekommen, als er auf Kuschelkurs auf mich zu gestürmt ist – und ein richtig schlechtes Gewissen, als der Luftvorrat den Rückzug einläutete und Erwin uns sehnsüchtig nachgeschaut hat. 10. Und zu guter Letzt: Rote Bete Schnaps trinken – wer auf muffigen Keller im Glas steht, sollte das unbedingt mal probieren! Die Liste ist gar nicht so lang geworden, wie erwartet. Bei näherer Betrachtung würde ich vieles doch wieder tun, aber mit dem heutigen Wissen anders angehen. Und auch Dinge, die ich niemals machen würde, gibt es wenige. Der Mensch ist ja von Natur aus neugierig und ich bin da keine Ausnahme. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, den eigenen Horizont zu erweitern, würde ich wahrscheinlich nicht nein sagen. Auch wenn es Überwindung kostet, beispielsweise, weil man irgendwo... --- ### Zielsicher die richtige Warteschlange finden - Published: 2023-01-16 - Modified: 2022-12-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/16/zielsicher-die-richtige-warteschlange-finden/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Entschleunigung, Geduld, Kassenschlange, Stau, Warteschlange Wann sind wir eigentlich alle so ungeduldig geworden. Kaum müssen wir einmal 5 Sekunden irgendwo warten, zückt die Hand schon völlig automatisch das Handy aus der Tasche. Keinen Augenblick schaffen wir es, mit unseren Gedanken alleine zu sein. Ganz schlimm zeigt sich unsere Ungeduld gerne an der Supermarktkasse oder wo auch immer man halt anstehen muss. Auch ich selbst gehöre zu den Menschen, bei denen immer alles schnell, schnell erledigt werden muss. Warten ist so gar nicht meine Welt und auf andere zu warten ist die reinste Folter. Vor allem, wenn man selbst so gar nichts tun kann, also hilflos und zur Untätigkeit verdammt  ausharren muss, bis andere mal in die Pötte kommen. Während einem „normalen“ Arbeitstag war ich mal so wagemutig, in der Mittagspause kurz zur Post zu gehen. Eigentlich wollte ich nur eben schnell mal ein Paket abgeben – rein, raus, höchstens 5 Minuten. Das war zumindest der Plan. Doch kaum hatte ich die Filiale betreten, fühlte es sich an, als wäre ich in eine Blase geraten, in der die Zeit zäh wie Kaugummi vergeht. In der Schlange vor mir nur Rentner und Mütter mit Kindern, so wie es sich für ein Vormittags-Einkaufen-Klischee gehört. Die Minuten zogen sich in ungeahnte Längen, alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen. Ich fühlte mich, wie ein Eichhörnchen auf Speed, dass in einen dickflüssigen Glibber geplumst ist. Von 180 auf 0 in einer Sekunde. Bei all dem Gerenne in unserem Alltag haben wir völlig verlernt, auch nur ein paar Minuten ruhig zu warten und nichts zu tun. Langeweile ist der blanke Horror. Lieber vergeuden wir unsere kostbare Zeit stundenlang am Handy und regen uns dann auf, wenn wir nur ein paar Minuten in einer Schlange anstehen müssen. Und auf der anderen Seite ist das Gras auch immer grüner. Während man selbst mal wieder mit erstaunlicher Treffsicherheit stets die langsamste Kassenschlange erwischt, scheint es nebenan immer etwas schneller voranzugehen. Sieht man im Übrigen auch immer wieder gerne im Stau auf der vollen Autobahn. Oder kommt der Stau womöglich überhaupt erst daher, dass manch ein Zeitgenosse im Kampf um Sekunden wild zwischen den Spuren wechselt und damit andere erst zu unnötigem Bremsen zwingt? ! Letztendlich ist es (fast immer) nur eine Frage der Wahrnehmung. Das eigene Päckchen ist immer das schwerste. In Wirklichkeit geht es überall mal mehr, mal weniger schnell voran. Aufmerksame Beobachtet stellen fest, dass sie im Stau regelmäßig denselben rostigen Kleintransporter überholen – und eben wieder von ihm überholt werden. Auch das an der Kasse nebenan schon wieder kein Preis an der Ware ist und alle warten, bis Herr Meier-Müller durch den ganzen Laden bis zur Gemüseabteilung und wieder zurück gerannt ist, um herauszufinden, was eine Gurke kostet – bekommt fast keiner von uns mit. Wir sind viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt und sehen nur unsere kleine Welt und was darin alles schief läuft. Dabei könnten wir uns auch einfach mal entspannen. Wir können eh nichts an der Situation ändern, aber dafür unseren Blickwinkel darauf. Statt als Opfer unsere eigenen Rast- und Ruhelosigkeit in Selbstmitleid zu verfallen, können wir einfach mal einen Gang runterschalten. Wie selten hat man zwischendurch die Gelegenheit, mal kurz durchzuschnaufen. Wir können einfach mal den eigenen Gedanken nachhängen – oder unsere Mitmenschen stalken. Gerade dann, wenn der Vordermann alle Artikel aus dem Einkaufskorb aufs Kassenband legt, wird es richtig spannend. Da kommt die ungeschönte Wahrheit ans Licht – nur Fertigpizza? Oder literweise Putzmittel, eine Packung Gummihandschuhe und Mülltüten in rauen Mengen? Welche (Mords-)Story da wohl dahintersteckt?   Selten gibt es bessere Gelegenheiten, die menschlichen Kuriositäten in freier Wildbahn zu beobachten.   Da gibt es die gestressten Hektiker, die gereizte Blicke in Richtung Kasse werfen. Dann wieder sind da die in sich gekehrten, die sich resigniert in ihr Schicksal fügen. Oder die Hilfsbereiten, die gerne auch mal jemanden mit einem einzelnen Artikel den Vortritt lassen, sehr zum Ärger eines nervösen Dränglers, welcher wiederum seinem Unmut mit gezielten Angriffen seines Einkaufswagens gegen die Fersen des Vordermanns Luft macht. Doch wie kommt man überhaupt in den Genuss der fremdbestimmten Entschleunigung? Wer seinen Geduldsfaden trainieren möchte, steuert Läden vorzugsweise zu Stoßzeiten an. Sehr zu empfehlen sind auch Brückentage, da haben viele Menschen frei und nutzen die Zeit gerne zum zwanglosen Konsumrausch. Ganz Mutige steuern den schwedischen Möbelriesen an, das ist aber nur etwas für Fortgeschrittene. Ebenso sind die frühen Termine auf Ämtern, bevor alle zur Arbeit müssen, sehr effektiv, wenn es darum geht, sich in stoischer Gelassenheit zu üben. Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,  den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,  und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Reinhold Niebuhr Im Grunde haben wir es also selbst in der Hand. Zwar haben wir auf die äußeren Bedingungen nur wenig Einfluss, können aber meist selbst entscheiden, ob wir uns unbedingt ins größte Getümmel stürzen müssen. Und wenn wir dann tatsächlich mittendrin stehen und mal wieder ganz am Ende der längsten und langsamsten Schlange stehen, bleibt es unsere Entscheidung, wie wir damit umgehen. Eines sollten wir uns jedoch keinesfalls von manchen Warteschlangencharakteren abschauen. Selbst wenn wir noch so in Eile sind und damit selbst den fortgeschrittenen Profi-Hektiker in den Schatten stellen, sollten wir weder unsere Mitwartenden noch die Angestellten als Zielscheibe für unseren selbstgemachten Frust nutzen. Stattdessen können wir uns einfach mal zusammenreisen, wir sind schließlich keine Dreijährigen, die vor dem Regal mit der Quengelware einen Tobsuchtsanfall hinlegen. Wobei das für alle Mitwartenden bestimmt ein phänomenal unterhaltsames Schauspiel wäre. Weniger zum Fremdschämen und dafür aber wesentlich entspannter ist es, einfach mal tief durchzuatmen und zu lächeln. Dem Menschen an der Kasse oder am Schalter zu grüßen, ist nebenbei auch kein Zeichen von Schwäche, auch wenn manch einer das zu denken scheint. Im Gegenteil, vielleicht kann man am Rande sogar ein paar nette Worte mit den Menschen wechseln, die hier einfach nur ihren Job machen. Nur nicht gleich die ganze Lebensgeschichte erzählen, hinter uns warten auch noch welche... Denn auch wenn die eigene Zeit so unglaublich kostbar und knapp erscheint (wie viel mehr hätten wir,... --- ### Mehr Geld für Wechselwillige? Fragen die man als Bewerber stellen sollte - Published: 2023-01-13 - Modified: 2023-01-13 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/13/mehr-geld-fuer-wechselwillige-fragen-die-man-als-bewerber-stellen-sollte/ - Kategorien: Finanzen, Job - Schlagwörter: Bewerberfragen, Bewerbung, Bewerbungsfragen, Bewerbungsgespräch, Fragen an Bewerber, Fragen von Bewerbern, Gehalt, Gehaltserhöhung, Gehaltsverhandlung, Interview, Jobwechsel, Karriere, Mehr Gehalt, Vorstellungsgespräch Der klassische Bewerbungsprozess hat immer mehr ausgedient. Die Zeiten, in denen man seine Unterlage, Zeugnisse, Lebenslauf und nicht zu vergessen das Anschreiben als dickes Packet, womöglich sogar noch in Papierform, beim Unternehmen einreicht und dann erst mal wochenlang auf Rückmeldung warten darf, sind definitiv vorbei. Die Hersteller von Bewerbungsmappen sind darüber wahrscheinlich nicht besonders glücklich. Aber Evolution gibt es halt nicht nur in der Natur. Doch nicht nur das Format der Bewerbung hat sich Dank Digitalisierung verändert. Der gesamte Prozess ist deutlich schneller geworden, wer sich zu viel Zeit lässt, lässt Chancen verstreichen – vor allem auf Seite der Unternehmen. Was sich ebenfalls geändert hat, ist das Machtverhältnis. Saßen früher die Unternehmen am längeren Hebel und konnten aus einer Vielzahl von Bewerbern wählen, hat sich das Blatt heute nicht nur dank Fachkräftemangel zu Gunsten der Bewerber gewendet. Viele Unternehmen tun sich schwer, neue Stellen zu besetzen. Die Konkurrenz ist groß und der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte ist hart. Doch nicht nur das Klima auf dem Arbeitsmarkt hat sich verändert. Auch das generelle Mindset vieler Unternehmen und moderner Führungskräfte ist ein anderes. Die verstaubten Ansichten steinzeitlicher Führung sind längst überholt, was sich auch im Bewerbungsgespräch deutlich zeigt. Es geht nämlich nicht mehr nur darum, dass sich der Jobsuchende beim Unternehmen bewirbt. Auch das Unternehmen selbst bewirbt sich umgekehrt beim potentiellen Kandidaten. Das bedeutet aber auch, dass man sich für das Interview entsprechend vorbereiten sollte. Wer keinerlei Fragen hat, hat womöglich keinerlei Interesse an der ausgeschriebenen Position. Zumindest legt solch ein Verhalten diese Vermutung nahe und man lässt sich eine wichtige Chance entgehen, das Unternehmen, die Vorgesetzten und / oder die Aufgabe besser kennenzulernen. Aus der Sicht eines Personalverantwortlichen hinterlässt es womöglich sogar einen negativen Eindruck, wenn man überhaupt keine Fragen stellt. Normalerweise ist auch Zeit für Bewerberfragen eingeplant, man sollte also keine falsche Scheu an den Tag legen. Doch um wirklich etwas über Anstellung, Firmenkultur oder Arbeitsklima zu erfahren, sollte man sich vorher genau überlegen, welche Fragen man stellen möchte – und welche Antworten zu einer Zu- oder Absage führen würden. Kriterien Im ersten Schritt sollte man für sich festlegen, welche Kriterien für einen selbst wichtig sind. Warum will man eigentlich wechseln? Was passt im jetzigen Umfeld nicht, was muss sich unbedingt ändern, was ist für die eigene berufliche Zukunft wichtig? Wertschätzung und ein respektvoller, empathischer Umgang – toxisches Arbeitsumfeld mit cholerischen Vorgesetzen Mehr Geld - Angemessene Bezahlung ist nicht immer selbstverständlich und ein nachvollziehbarer Grund, sich nach einer besseren Stelle umzusehen. Klar, Geld alleine ist nicht alles. Aber kein Geld ist halt auch nix. Mehr (Eigen-)Verantwortung – Nicht immer gibt es innerhalb des aktuellen Unternehmens die passenden Karrieremöglichkeiten, dann wird es Zeit, sich außerhalb umzuschauen. Wenn sich ein Unternehmen bei euch bewirbt Haben Sie noch Fragen zu dem, was ich Ihnen bis hierher erzählt habe oder zu Stationen in meinem Lebenslauf, die ich an dieser Stelle klären kann? Bevor man mit seinen eigenen Fragen startet, sollte man dem Gegenüber die Gelegenheit geben, Unklarheiten auszuräumen. Handelt es sich bei der ausgeschriebenen Stelle um eine neue Position oder eine Nachbesetzung? Bei ersterem wäre es interessant zu wissen, wie die Position entstanden ist. Und bei letzterem, warum man sich getrennt hat? Gibt es Aufstiegschancen, was sind die Erwartungen an eine Neubesetzung und welche Herausforderungen sind mit der Aufgabe verbunden? Auf welche Ziele und Herausforderungen fokussiert sich Ihr Unternehmen aktuell, und wo sehen Sie Verbesserungspotential? Geradeheraus nach Problemen zu fragen, mag manchem etwas forsch erscheinen. Doch mit dieser respektvollen Art zu Fragen, zeigt man eben auch, dass man Interesse am Unternehmen hat. Und die Antwort offenbart auch, wie das Unternehmen mit Problemen umgeht. Und sie sagt einiges über die Persönlichkeit des Interviewenden aus.  Bevor man eine Stelle annimmt, sollte man eine Vorstellung davon haben, welche Defizite es in der Firma gibt – oder beim potentiellen neuen Vorgesetzen. Und was sind die Herausforderungen der ausgeschriebenen Position im Speziellen? Es gibt keine? Das ist unwahrscheinlich, hier ist Vorsicht geboten. Wo möchte sich Ihre Abteilung / Ihr Unternehmen in den nächsten 2-5 Jahren hin entwickeln? Hier geht es nicht darum, den Spieß herumzudrehen. Die Frage zeigt, ihr sucht (hoffentlich) nach einer Position mit guten Zukunftsaussichten und beabsichtigt, lange im Unternehmen zu bleiben. Wie würden Sie aus Sicht der Mitarbeiter die wichtigsten Werte der Firma beschreiben? An der Antwort lässt sich oft leicht ablesen, wie wichtig der Firma Zufriedenheit und Wohlbefinden ihrer Angestellten ist. Welche Philosophie das Unternehmen im Bezug auf diese Themen verfolgt, lässt auch Schlüsse auf das spätere Arbeitsklima zu. Vorausgesetzt natürlich, dass die Frage ehrlich beantwortet wird. Was mögen Sie an Ihrer Arbeit hier? Abgesehen davon, dass Menschen es mögen, über sich selbst zu reden, erhält man so einen noch tieferen Einblick in die Unternehmenskultur. Neben den wichtigen Aspekten der ausgeschriebenen Stelle sind eben auch Themen wie Teamwork, Zusammenhalt, Wertschätzung oder Flexibilität von Belang. Mit dieser Frage erhält man im Idealfall die Sichtweise eines „Insiders“ zu genau diesen Punkten. Falls Sie mich einstellen, welches wären die wichtigsten Ziele, die ich in den ersten 3-6 Monaten erreichen sollte? In der Regel sind an jede offene Stelle bestimmte Erwartungen geknüpft. Je genauer man diese kennt, umso leichter kann man beurteilen, ob man für die Rolle geeignet ist. Und wenn der Gegenüber gar nicht mehr aufhört, Ziele aufzuzählen, kann man sich schon vorstellen, wie ein „typischer Tag“ im Unternehmen aussieht. Wie sieht ein typischer Arbeitstag in diesem Team aus? Hat man eine möglichst genaue Vorstellung davon, was einen im Arbeitsalltag erwartet, kann man besser entscheiden, ob die Stelle geeignet ist oder nicht. Trifft sich das Team täglich zum Kaffee oder gibt es viele regelmäßige Besprechungen, ist man als Eigenbrötler womöglich anderswo glücklicher. Was erwarten Sie sich von mir und meinen Fähigkeiten, was dem Team aktuell fehlt? Wer erwartet, sein Können in einem bestimmten Bereich auszubauen, indem er von einem Experten lernen kann, findet sich womöglich selbst unerwartet in der Rolle des Experten wieder. Es schadet also nicht, die eigene Qualifikation mit den Erwartungen abzugleichen. An welchen Zielen wird meine Leistung gemessen? Schwammig formulierte Ziele sind einerseits schwer... --- ### Ressourcenumverteilung oder warum ich Steine mit mir herumtrage - Published: 2023-01-09 - Modified: 2022-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/09/ressourcenumverteilung-oder-warum-ich-steine-mit-mir-herumtrage/ - Kategorien: DIY, Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ausmisten, Hobby, Kreativität, Minimalismus, Zeichnen Als kreativer und handwerklich nicht völlig unbegabter Mensch macht er mir unheimlich viel Spaß, neue Dinge zu erschaffen. Schon als Kind konnte ich Sunden mit Malen und Zeichnen verbringen. Allerdings schafften es meine gesammelten Werke  nur bis in die Untiefen von Schubladen und Schränken. Es ist nicht so, dass ich völlig talentbefreit wäre. Allerdings wollte ich selbst keine meiner Zeichnungen an den Wänden hängen haben und meine Mitmenschen mag ich zu sehr, als dass ich ihnen meine kreativen Ergebnisse zugemutet hätte. Und so füttere ich eben die Papiertonne mit dem, was sich so ansammelt. Doch das ist nicht wirklich befriedigend und auch mein grün angehauchtes Gewissen schmerzt dabei. Was also tun mit dem Bedürfnis nach Kreativem Austoben, wenn man gleichzeitig ein Bedürfnis nach (Frei)Raum und Leichtigkeit hat. Auch wenn jeder selbst entscheiden muss, was für ihn als Minimalist wichtig ist und was er braucht, für mich ist es Ballast, wenn ich einen Berg Zeichnungen im Schrank horte. Ich mag es, wenn alles seinen Zweck und Platz hat. Nebenbei blutet dem kleinen geizigen Schwaben in mir das Herz, wenn ich dafür auch noch teures Zeichenpapier vergeude. Im Zeichenkurs wird vorausgesetzt, dass man einen anständigen Zeichenblock mitbringt. Doch eigentlich wäre zum Lernen und Üben einfaches Recyclingpapier das man auch für den Drucker nimmt viel günstiger. Wieso Ressourcen verschwenden, wenn man gerade Licht und Schattenspiel im klassischen Stillleben austestet oder Muster und Formen kreiert? ! Ich weiß, manch einer greift für sein Hobby gerne auch mal tief in den Geldbeutel. Doch ich kenne mich und weiß, dass ich schnell mal die Lust an einem Thema verliere. Da macht es einfach keinen Sinn, gleich in die große Profiausstattung zu investieren. Doch was tun, wenn sich Künstler und Minimalist mal wieder einen verbissenen Kampf liefern? Irgendwie finde ich doch immer wieder zum Zeichnen zurück. Selbst wenn zwischen den kreativen Anfällen gerne mal Jahre vergehen – oft bleibt ja wenig Zeit für all zu viele Hobbies – packt mich irgendwann wieder die Lust daran. Vor einiger Zeit bin ich dann über ein paar hübsch bunt bemalte Steine gestolpert und habe diese Idee für mich übernommen. Zwar male ich nicht gerne mit Farbe aber besonders glatte Kiesel eignen sich hervorragend um mit einem feinen Filzstift verziert zu werden. Und das schöne ist, man kann die Resultate wieder in die freie Wildbahn entlassen. Die richtigen Steine finden sich vor allem am Rande von fließendem Wasser. Beim Tauchen im See bin ich auch schon mit etwas mehr Gewicht aus dem Wasser gestiegen und die mit Abstand schönsten und glattesten Steine finde ich natürlich (aber leider viel zu selten) direkt am Meer. Leider fehlt mir aktuell die Zeit, um mal wieder auf die Jagt nach passendem Grundmaterial zu gehen. Der Kopf ist voller Ideen und Zitate, die in Stein gehauen – nee, Quatsch – auf Stein gepinselt werden wollen. Und aus Gründen der Umverteilung ist nichts mehr hier im Haus, was auf mich als Urheber der bemalten Steine hinweist. Die Steine dürfen nämlich nur bleiben, bis sie ein kleines Kunstwerk tragen. Manchmal eine Zeichnung, manchmal einen Spruch, unterzeichnet mit einem Pseudonym. Dann nehme ich sie mit und setze sie irgendwo wieder aus. Gerade in näherer Umgebung auf den „Hausstrecken“ gibt es ein paar sehr hübsche Plätzchen, an denen sich ein aufmerksames Auge dann über die kleinen Steine freuen kann. Ich selbst schaue dann auch bei jedem Vorbeigehen, ob der Stein noch da ist. Oft verschwinden sie nach ein paar Tagen, anscheinend finden sie meist schnell wieder ein neues Zuhause.   Eine Zeitlang habe ich von allen Steinen fleißig Fotos gemacht, vor allem wenn ich sie irgendwo ausgesetzt habe. Irgendwie sind die Fotos aber leider einem Neuaufsetzen meines Rechners zum Opfer gefallen. Bei all der doppelten Datensicherung scheint das Flüchtige an diesem Hobby sich wohl bis hin zur digitalen Erinnerung durchzuziehen. Ein letztes Bild habe ich unter den Urlaubsfotos der vergangenen Jahre gefunden, das ziert nun diesen Beitrag. Für mich bleibt der Spaß an dem Spiel aus Sammeln, Verschönern und Laufen lassen. Bis auf einen schwarzen Fineliner und etwas Fixierlack brauche ich nichts und meine eigenen 4 Wände quellen nicht irgendwann über von all den gesammelten Werken. Und nebenbei kann ich so vielleicht dem einen oder anderen Spaziergänger ein Lächeln ins Gesicht zaubern. --- ### Du bist was du isst – die perfekte Ernährungsweise - Published: 2023-01-02 - Modified: 2022-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/01/02/du-bist-was-du-isst-die-perfekte-ernaehrungsweise/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Abnehmen, Diät, Ernährung, Gehirn, Gewicht, Heißhungerattacke, Minimalismus, Reduzieren, satt, Steinzeit Es heißt ja immer, Religion sei kein geeignetes Thema für Smalltalk und darüber spricht man nicht. Doch wenn man sich die Diskussionen um die vermeintlich richtige Ernährung so anschaut, haben sich zu den bekannten Religionen scheinbar ganz neue Glaubensrichtungen hinzugesellt. Zumindest wird mit einem Feuereifer gestritten, der den nächsten Glaubenskrieg in greifbare Nähe rückt. Ernährung ist die neue Religion, ein Luxusproblem in einem verwöhnten Land, das scheinbar sonst keine wichtigen Themen zu lösen hat. Allein die Vielfalt der verschiedenen Ernährungsformen kann mühelos mit der Anzahl der Religionen mithalten. Vegetarier, Veganer oder Frutarier, Trennkost oder Low-Carb, (freiwillig) glutenfreie, ayurvedische  oder steinzeitliche Ernährung. Die Glaubensrichtungen sind endlos und essen müssen wir alle. Haben wir nicht genug Konflikte auf unserer Welt, dass wir uns auch noch am Esstisch streiten? Natürlich gibt es viele Gründe, sich für die eine oder andere Ernährungsform zu entscheiden. Der eine hat mit Allergien und Unverträglichkeiten zu kämpfen, andere hingegen möchten die Umwelt schonen oder ihnen liegt das Tierwohl am Herzen. Dazu kommen womöglich noch persönliche, gewichtsmotivierte Ziele. Oder einfach der Wunsch, sich gesünder (was auch immer das heißt) zu ernähren. Neben ständig wechselnden abenteuerlichen Diättrends kommen fast schon täglich immer neue wissenschaftliche Erkenntnisse hinzu. Wobei auch hier ganz klar gilt „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Je nach Auslegung ist das erforschte Lebensmittel, sei es Wein, Koffein oder Öl, mal lebensverlängernd oder es bringt uns auf direktem Weg ins Grab. Wobei wir ja am Ende alle sterben. Daraus könnte man schlussendlich folgern, dass alle Lebensmittel auf Dauer tödlich sind... Auf die Spitze treiben es regelmäßig zu Jahresbeginn und pünktlich nach dem Festtagsschlemmen an den Feiertagen die besten und schnellsten und neuesten und sich jährlich wiederholenden, immergleichen Diättipps. Von Ananas bis Kohlsuppe, ganz ohne Fett und Kohlenhydrate oder mit ganz viel Fett, natürlich nur das richtige – für jeden Geschmack ist etwas Grauenhaftes dabei. Kurioserweise wird auch dem Minimalismus ein positiver Aspekt auf die Ernährung und das Körpergewicht zugesprochen. Ein nachvollziehbares Argument wäre, dass eine minimalistische Ernährung den Überfluss an Lebensmitteln wieder auf ein notwendiges und sinnvolles Maß reduziert. Etwas gewagter ist da schon die Behauptung, dass mit der Reduzierung von Gerümpel automatisch auch das gehasste Körperfett abnimmt. Kann man ja auch mal eben in die „Zu verschenken-Box“ packen. Ebenso soll eine ordentliche Umgebung auch die Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper erhöhen und angeblich dazu führen, dass wir uns gesünder ernähren. Bei mir macht es ehrlich gesagt keinen Unterschied. Ich hatte schon immer einen Hang zu Süßem und auch auf Nudeln und Pizza könnte ich nie verzichten. Zumindest aber sparen minimalistische Rezepte vorzugsweise Zeit und/oder Geld und können abhängig von den Zutaten mit Sicherheit auch hinsichtlich Gesundheit gegenüber Fertigfutter mit endlosen Zutatenlisten punkten. Dabei geht es eigentlich im Grunde gar nicht so sehr um das was, sonder vielmehr um das wie viel. Denn mal abgesehen davon, dass wir, wenn wir auf bestimmte Lebensmittel verzichten, den Frust und damit auch die eingesparten Kalorien gerne mit Ersatzprodukten kompensieren, macht uns diese ausnahmslose Entsagung auch noch todunglücklich. Wer also zu Gunsten der Figur abends auf Kohlenhydrate verzichtet, isst womöglich so viele andere Dinge, weil er sich einfach nicht satt fühlt. Stattdessen wäre es wahrscheinlich klüger, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören  - und damit auch auf das Sättigungsgefühl, das viele von uns völlig ignorieren. Und vielleicht ist es auch nur die Kombination mit dem dicken Belag, der aus einer unschuldigen Scheibe Brot den gefürchteten Dickmacher schafft. Dann bleibt vielleicht auch die nächtliche Heißhungerattacke aus. Unser Steinzeitgehirn hält im Übrigen ebenfalls nicht wirklich viel von irgendwelchen kruden Diäten, vor allem wenn dabei komplett auf die energiebringenden und daher heißgeliebten Kohlenhydrate verzichtet werden soll. Für unser Überleben waren schon immer Lebensmittel mit hohem Kaloriengehalt, hohem Zuckergehalt und hohem Fettgehalt von Vorteil. Unser Gehirn ist also darauf programmiert, genau solche Energieträger zu bevorzugen. Doch im Gegensatz zu unseren höhlenbewohnenden Vorfahren, haben wir heute einen schier unbegrenzten Zugriff auf die Überleben garantierende Kost. Moderne Landwirtschaft und Technologie haben beeindruckende Fortschritte gemacht, aber unser Gehirn hat die Auswirkungen dieser Errungenschaften noch nicht verstanden. Wir müssen also unsere Vernunft bemühen, wollen wir uns nicht völlig den Verheißungen von Lebensmittelindustrie und Werbung hingeben. Und die Vernunft wäre auch ein guter Ratgeber, wenn es um Ernährungsformen geht. Natürlich wäre es super fürs Klima, wenn wir alle komplett auf Fleisch verzichten würden. Doch nicht jeder will oder kann seine Gelüste unterdrücken. Statt nun einfach komplett zu resignieren ist auch schon ein kleiner Schritt in eine bestimmte Richtung immer noch ein Fortschritt. Und wenn wir schon nicht komplett auf Fleisch verzichten, wäre auch schon eine Reduzierung ein Gewinn. Ebenso wäre durch ein Weniger in der Menge auch ein Mehr an Qualität möglich – im Bezug auf Fleisch allein aus Tierschutzaspekten definitiv schon eine Verbesserung. Und trotzdem verurteilen moderne Ernährungsapostel gerne jeden, der ihnen (noch) nicht auf dem Pfad der Tugend folgt.  Hungrige Mitmenschen, die zur falschen Zeit am falschen Tisch sitzen, dürfen sich in lange Predigen anhören, wie böse doch dieses oder jenes Lebensmittel sei. Das damit jedem der Appetit auf ernährungstechnische Verbesserungen vergeht und sich stattdessen Widerstand regt, ist den Eiferern in ihrer Weltverbesserungsmission völlig entgangen. Nicht von ungefähr kommt der mittlerweile völlig abgedroschene Spruch „Woran erkennt man einen Veganer? Er erzählt es einem“. Niemand will bei fairem Kaffee und glutenfreiem Kuchen belehrt werden. Schon gar nicht, wenn einem jeder Fehler unter die Nase gerieben wird, statt einfach auch mal die Erfolge zu feiern und auch kleine Verbesserungen zu würdigen. Und wenn dann der vermeintlich perfekte Ernährungsguru es dann wagt, seinen Urlaub mit dem Flugzeug anzutreten, werden ihm natürlich alle anderen Bemühungen um ein nachhaltiges Leben abgesprochen. Der positive Blick auf das all die kleinen Erfolge wäre viel motivierender, als ständiges Genörgel und Dauerkritik. Denn eines dürfen wir bei all dem nicht vergessen: Niemand ist perfekt und das ist auch ok so! --- ### Bloggeburtstag – mein Baby wird 1 Jahr alt - Published: 2022-12-28 - Modified: 2022-12-18 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/28/bloggeburtstag-mein-baby-wird-1-jahr-alt/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Bloggeburtstag, Bloggen, Hobby, Rückblick, Schreiben Der erste Artikel auf diesem Block ist heute vor einem Jahr erschienen. Auweia, das kann ich mir selbst gar nicht mehr anschauen. Zu groß ist der innere Kritiker, der nach einem Jahr des Schreibens doch einiges dazugelernt hat. Andererseits ist es doch interessant, wie man sich weiterentwickelt. Und tatsächlich habe ich mit dem Thema sogar etwas Geld verdient – ganze 0,79 Euro, ich werde reich! Ich werde reich ;-) Warum ich überhaupt schreibe... Ich habe schon immer eine kreative Ader. Doch Basteln und Zeichnen ist nur begrenzt meine Welt. Ich mag zwar die Tätigkeit an sich doch die Resultate landen meist im Müll oder im Altpapier. Dazu kommt, dass ich gerne Neues ausprobiere aber nicht unendlich Schrott und Ausschuss produzieren will. Das heißt, ein Hobby bei dem man viel Üben muss um überhaupt erst mal akzeptable Ergebnisse zu produzieren, kommt kaum in Frage. Und dann sollte das, was dabei herauskommt auch noch gefallen, im Idealfall nützlich sein und nicht einfach nur Staub ansammeln. Ich könnte ebenso anfangen, Socken zu stricken doch Schreiben liegt mir einfach mehr. Das mit den Socken probiere ich vielleicht noch einmal. Der erste Versuch ist schon ein paar Jahrzehnte her und war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Schon erstaunlich, wie fest so eine Masche um die Stricknadel sitzen kann... Aber handgestickte Socken sind einfach wunderbar warm. Doch leider bekommt man sie nie ganz in Schwarz, dabei habe ich mit Gr. 38 sogar eine gut verkäufliche Durchschnittsgröße... . und warum ich noch nicht wieder aufgehört habe Nach einem Jahr regelmäßigem Schreibens wundere ich mich auch ein bisschen über mich selbst. Ich hätte nicht erwartet, dass es mir so viel Spaß macht und ich nicht schon längst wieder einer neuen Leidenschaft folge. Aber allein die Tatsache, dass ich nun weiß wie angebranntes Risotto schmeckt, zeigt, dass ich beim Schreiben ziemlich schnell in den ach so gefeierten Flow-Zustand komme. Beim Tippen vergessen ich die Zeit und kann mich ganz auf meine Gedanken konzentrieren. Und da mir bis heute die Themen nicht ausgegangen sind, werde ich meine geistigen Ergüsse wohl auch zukünftig in die weite Welt entlassen. Von Schaumschlägern und Seifenblasen Was ich nebenbei als Bloggerneuling erfahren durfte, war ebenso bereichernd wie amüsant. Anfangs verirrten sich nur wenige Leser auf meine Seite. Doch ich habe unglaublich nette Unterstützung erhalten und durfte lernen, wie gut viele Blogger vernetzt sind und sich gegenseitig supporten, inspirieren und bereichern. Sehr gefreut habe ich mich über die Chance, einen Gastbeitrag bei Julia auf einfachfreileben veröffentlichen zu dürfen. Und auch die Einladung zur Blogparade hat meinen Horizont bezüglich anderer wertvoller Blogs ein ganzes Stück erweitert. Alleine dadurch habe ich auch meine eigene Blase um einiges vergrößern und bereichern können. Nebenbei schillert sie bunt wie eine Seifenblase und wächst ständig. Mit der Zeit kamen auch die ersten dubiosen Kooperationsanfragen wobei folgender „Kooperationspartner“ besonders beharrlich versucht hat, Kontakt herzustellen: Hallo, Ich sehe Ihre Website www. queen-all. com    und sie ist beeindruckend. Ich frage mich, ob auf Ihrer Website Werbeoptionen wie Gastbeiträge oder Anzeigeninhalte verfügbar sind? Was ist der Preis, wenn wir auf Ihrer Website werben möchten? Hinweis: Artikel darf nicht als gesponsert oder Werbung gekennzeichnet sein. Danke schön Ich kann nicht glauben, dass jemand tatsächlich auf so etwas hereinfällt. Selbst wer seine Hausaufgaben nur halbherzig gemacht hat, weiß doch, dass ungekennzeichnete Werbung böse Folgen hat. Und mal abgesehen davon, wer bitteschön klickt irgendwelche Links in E-Mails von unbekannten Absendern an, vor allem, wenn sie vermeintlich zur eigenen Webseite führen sollen? ! Erstaunliche Beharrlichkeit Auch ein, zwei weitere Schaumschläger versprachen mir schnelles Geld und gegenseitigen Profit. Zum Glück bin ich nicht darauf angewiesen, mit dem Blog Geld zu verdienen. Es ist ein Lieblingsprojekt, das ich ganz nach meinen Wünschen und Ideen hegen und pflegen kann. Jahresrückblick Das Datum des Bloggeburtstages trifft auch auf die Zeit des klassischen Jahresrückblickes. Es war ein turbulentes Jahr, mehr als all die anderen Jahre. Eine Zeit der Entscheidungen und Umbrüche, die sich noch weit in das kommende Jahr hineinziehen wird. Die Grundsteine sind gelegt, von den Auswirkungen werde ich zu gegebener Zeit vielleicht im Detail berichten. Für all die finanzfokussierten Leser Wie erwartet konnte ich auch dieses Jahr meinen Dividendeneinnahmen steigern. Trotz anderweitiger finanzieller Verpflichtungen sind ein paar weitere Aktien und ETF-Anteile in meinem Depot gelandet und sorgen auch bei reduzierter Sparquote für stetiges Wachstum. Eine Verdoppelung der Einnahmen wird es für das kommende Jahr mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr geben. Doch immerhin steigt der Gesamtwert des Depots trotz (oder gerade wegen? ) des turbulenten Börsenjahres, das wir gerade hinter uns haben wieder. Dividendensteigerung Meine 3 liebsten Beiträge 2022 Teures Pipi – alleine die Recherche war schon enorm unterhaltsam. Der unternehmerischen Kreativität sind hinsichtlich Absurdität wohl keine Grenzen gesetzt. Und da sich scheinbar genug Abnehmer finden, die das Ganze lohnenswert machen, scheint auch die menschliche Leichtgläubigkeit schier grenzenlos. Menschen aussortieren – das ist wohl einer der persönlichsten Texte denn Familie kann man sich nicht aussuchen. Dafür schätze ich mich umso glücklicher, all die lieben Menschen in meinem Leben zu haben, die mir über die Zeit eine echte Familie geworden sind. Bestes Lesefutter zum Nulltarif – für eine sparsame und nachhaltige Leseratte ist ein nie abreisender Strom an guten aber kostenlosen Büchern ein Paradies. Auch wenn sich nicht immer etwas Spannendes findet, der stetige Austausch von Lesestoff ist nicht nur ressourcenschonend sondern bringt auch immer mal Unerwartetes auf unseren Bücherstapel. Tja, wie die Zeit vergeht... Fast zeitgleich mit dem Blog werde auch ich mal wieder ein Jahr älter. Es bleibt spannend, was das Leben noch so bringt. Es wird auf jeden Fall ein aufregendes neues Jahr voller Neuanfänge. Beim Schreiben finde ich einen Ausgleich zum stürmischen Alltag. Und so stehen die Zeichen gut, dass es hier in einem Jahr wieder einen neuen Rückblick geben wird... --- ### Zusammenleben einem Sabotier - Published: 2022-12-26 - Modified: 2022-12-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/26/zusammenleben-einem-sabotier/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Ernährung, Finanzen, Innerer Schweinehund, Kleiderschrank, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft, Sabotage, Zusammenwohnen Wer sich die vier Wände mit anderen Menschen teilt, muss oft Kompromisse eingehen. Wenn der eine es eher bunt und gemütlich vollgestopft mag, während der andere die luftige Leere und gedeckte Farben bevorzugt, kann es schon mal zu Diskussionen führen. Doch auch die persönlichen Ziele und Entwicklungen bieten immer wieder Unmengen an Konfliktpotential. Grundsätzlich scheut der Mensch Veränderungen. Instinktiv nehmen wir diese als Bedrohung war. Es ist also wichtig, offen und ehrlich mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren und sie in die eigenen Gedanken einzubeziehen. Dann kann es sogar sein, dass diese Gefallen an den neuen Ideen finden und diese selbst sogar für sich annehmen. Das braucht manchmal ein bisschen Zeit, Geduld ist also das Wichtigste wenn es um Veränderung geht. Ordnung... Wer erst mal Platz geschaffen hat, der hat für jedes Teil im Haushalt ein festes zu Hause. Mit der Zeit hat auch jeder verinnerlicht, was wo zu finden ist. Dadurch wandern die Sachen nach der Benutzung wie von selbst wieder an ihren Platz. Doch immer wieder bleiben halt doch Dinge irgendwo liegen. Vor allem die schönen freien Flächen laden dazu ein, irgendetwas darauf abzulegen. Und so räumt man sich immer wieder gegenseitig hinterher. Auch wenn man sich im ersten Moment ärgert, wenn doch mal etwas liege bleibt. Wir sind selbst nicht immer perfekt und übersehen mal etwas. Einmal tief durchatmen und was auch immer einfach kurz wegräumen. Statt über jede Kleinigkeit zu mäkeln, sollten wir lieber dankbar für unsere Liebsten sein. Jeder hat seine Stärken und Schwächen und oft vergessen wir, was unser Gegenüber für uns leistet. Was ist dann schon die offene Zahncremetube gegenüber der Bereitschaft, jederzeit alles stehen und liegen zu lassen, um für den anderen da zu sein. Euer Partner sabotiert euch ja nicht absichtlich. Oft hat man nur eine völlig unterschiedliche Schmerzgrenze für Sauberkeit und Ordnung. Im Übrigen kann man es mit der Ordnung auch übertreiben. Bei uns sind es die offenen Schranktüren, an denen wir uns beide stören. Die sind in kleinen Räumen aber auch immer im Weg.  Meine bessere Hälfte schließt sie daher in jeder Situation sofort. Immer. Egal, ob ich im Bad gerade an meine Utensilien muss, mich morgens anziehen möchte oder beim Kochen der Gewürzschrank offen steht. Kurz mal umgedreht, und zack, ist der Schrank zu. Selbst wenn Schatzi nicht im Raum ist, irgendwie stehe ich immer vor geschlossenen Türen. Ich bekomme dann immer ein scherzhaftes: „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“ zu hören. Aussortieren... Wenn ihr aussortiert, gilt als oberste und allerwichtigste Regel, dass ihr nur Dinge ausmistet, die euch selbst gehören. Finger weg vom alten Abi-Shirt eures Partners, seinen alten selbstgebrannten CDs, dem angeschlagenen Kaffeebecher und allem anderen, das euch vielleicht ins Auge sticht und definitiv weg könnte. Und spart euch an dieser Stelle auch jeglichen Kommentar in dieser Hinsicht. Auch ihr habt erst mal klein angefangen, die wenigstens misten in einem Zug ihren kompletten Hausstand aus und sind dann für immer fertig. Und manche Dinge konnte man am Anfang nicht loslassen, später dafür umso leichter. Solange ihr euren Haushalt mit anderen Menschen teilt, müsst ihr euch mit ihren Eigenschaften arrangieren. Und da Menschen es generell nicht sehr gerne mögen, wenn man sie belehrt, haltet euch mit spitzen Bemerkungen und Anspielungen zurück. Immer dran denken, „Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet“. Wenn ihr Glück habt, ist euer Partner offen für Neues und schaut sich Verbesserungen gerne ab. Während ihr also Anfangs allenfalls müde belächelt werdet, springt das Aussortier-Fieber vielleicht irgendwann auf eure Mitmenschen über. Manchmal scheint es ja hochansteckend zu sein. Und plötzlich steht man dann zu zweit inmitten eines aussortieren Wäscheberges, vor dem ausgeräumten Schreibtisch oder leeren Küchenschränken. Was man allerdings definitiv lassen sollte, wenn man am Ausmisten ist, ist es, dem Rest der Familie zu zeigen, was man rauswerfen möchte. Plötzlich werden alle ganz kreativ und finden tausend mögliche Situationen, bei denen man die eine oder andere Sache noch brauchen könnte. Und Schwupps ist der Mülleimer (oder Karton... ) wieder leer und die Schränke wieder voll. Sabotage der höchsten Güte. Am besten packt man alles in eine unauffällige Kiste und klebt diese einfach zu. Die wird dann am besten im Keller oder auf dem Dachboden, geschützt vor neugierigen Blicken, zwischengelagert. Hat in den kommenden Wochen keiner etwas vermisst, sollte das gute Stück samt Inhalt so schnell wie möglich aus dem Haus. Am besten erstellt man sich einen kleinen Reminder im Kalender, um nicht nach Jahren auf lauter versteckte Kisten mit nutzlosem Inhalt zu stoßen. Finanzen... Nicht nur die eigenen vier Wände, auch die Finanzen sollten ordentlich sein. Dazu gehört ein genereller Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben, vor allem die gemeinschaftlichen Kosten sollten bekannt und geklärt sein. Gerade in einer Partnerschaft ist es wichtig, dass man von Anfang an klar regelt, wie die gemeinsamen Ausgaben aufgeteilt sein sollen. Und da sich die Umstände immer mal wieder ändern, sollte man die Vereinbarungen auch immer wieder an die Lebenssituation anpassen. Egal, ob Nachwuchs oder Karriereschritte. Wenn mehr oder weniger Geld in die Kassen fliest, sollte man immer offen miteinander reden. Klar ist es im ersten Schritt mein Verdienst, wenn ich ein paar Euros mehr auf der Gehaltsabrechnung erreiche. Aber vielleicht habe ich in der Vergangenheit Unterstützung von meinem Partner erhalten. Die Entscheidung, was ich mit dem Plus auf meinem Konto machen möchte, sollte ich also klar kommuniziert. Unausgesprochene Erwartungen oder Entscheidungen, bei denen man den Partner ausschließt, haben nicht gerade wenig Konfliktpotential. Auf der anderen Seite sollte aber jeder in einer Partnerschaft auch immer eine Eigenverantwortung für die eigenen Finanzen und Vorsorge tragen. Wer gerne shoppt oder einem teuren Hobby nachgeht, muss das mit dem eigenen Budget tun. Gerade deshalb bin ich kein Fan eines einzigen gemeinsamen Kontos. Auch beim Thema Finanzen kann sich die eigene Einstellung im Laufe des Lebens ändern. Angefangen mir dem ersten (mickrige) Gehalt über Lifestyle-Inflation bis hin zu der Erkenntnis, dass man vielleicht gar nicht bis zur Rente arbeiten will oder kann. Die finanzielle Situation ändert oft auch den Umgang mit und die Ansichten über Geld. Gerade wenn es um... --- ### Sparen statt Konsumfest? Wie wir die Feiertage für unsere Finanzen nutzen können. - Published: 2022-12-19 - Modified: 2022-12-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/19/sparen-statt-konsumfest-wie-wir-die-feiertage-fuer-unsere-finanzen-nutzen-koennen/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Beitragsanpassung, Beitragserhöhung, Gebühren, Gebührenerhöhung, Geschenke, Gute Vorsätze, Konsum, Sparen, Versicherungen, Vorsätze, Weihnachten Rund um Weihnachten denkt ja jeder erst mal an Geschenke und leckeres Essen. Dazu noch Weihnachtsmarktbesuche und andere gesellige Zusammentreffen. Nicht unbedingt die beste Zeit, um Geld zu sparen. Dabei kann man gerade dann, wenn man besonders viel Geld ausgeben würde ja um so mehr sparen. Gut, im Grunde spart man immer noch am meisten, wenn man gar nichts ausgibt. Aber wir wollen uns ja nicht gleich die Weihnachtsstimmung verderben lassen und das ganze Fest komplett absagen. Dem Geschenke-Wahnsinn entsagen Klar, wir schenken uns nichts. Oder doch? ! Nur eine Kleinigkeit... Wer wie ich gerne Geschenke auspackt und noch lieber anderen beim Auspacken zuschaut, wird bei dieser Aussage innerlich eine Träne verdrücken. Doch warum nicht wirklich eine winzige Kleinigkeit verpacken und womöglich sogar für sich selbst einfordern. Mein Mann weiß genau, wie sehr ich Überraschungen liebe und wie gerne ich etwas auspacke. Daher macht er mir die Freude und sich die Mühe und wickelt mir zumindest eine Tafel Schokolade ein, es muss nicht mal „echtes“ Geschenkpapier sein. Und auch er freut sich über Dinge wie ein Glas Pesto oder eine Ringsalami. Bei letzterem hat er stundenlang ratlos auf dem Päckchen rumgedrückt hat, ohne zu erraten, was drin ist. Da kommt dann halt doch das Kind durch und die Spannung ist das Schönste am Päckchen auspacken. Witziger weise meinte er einen Tag davor noch im Spaß zu mir, dass er Person YX am liebsten mit einer Ringsalami erwürgen würde. Da hatte ich das Corpus Delicti schon verpackt und gut versteckt. Und er hat sie dann auch lieber gegessen, statt sie als Mordwerkzeug zu missbrauchen. Zwar liegt auch bei uns manchmal ein größeres Paket unterm Baum (der allerdings gerade mal 40 cm misst und jedes Jahr wiederverwendet wird) aber das ist dann immer etwas, dass einer von uns sowieso braucht und gekauft hätte. „Richtige“ Geschenke gibt es eher zu Geburtstagen oder wenn es sich gerade einfach ergibt. Wer jetzt aber doch noch Last Minute etwas sucht, findet hier vielleicht Inspiration. Kindern von Freunden und Bekannten schenken wir Übrigens gar nichts. Die bekommen genug von all den anderen Verwandten und sind angesichts der Masse an Geschenken eh meist völlig überfordert. Und sollte ich damit je kindliche Erwartungshaltungen enttäuschen, dürfen sich die Eltern den Schuh anziehen, das ist nicht mein Problem. Im Futterrausch auf dem Weihnachtsmarkt Mangels Möglichkeiten waren wir in den letzten Jahren nicht auf den geliebten kleinen Dorf-Weihnachtsmärkten unterwegs. Die großen Märkte sind mir tendenziell zu voll und austauschbar. Immer der gleiche Kram zu überteuerten Preisen und auch kulinarisch immer dasselbe. Irgendwie hatte dann eine Flasche Winzerglühwein den Weg in unseren Haushalt gefunden und an einem verschneiten Nachmittag haben wir uns dann mit Thermosflasche und Sitzunterlage auf einen langen Waldspaziergang gemacht. Mitten im Schnee haben wir es uns dann mit unserem heißen Glühwein gemütlich gemacht – zur Belustigung der anderen Spaziergänger. Zugegeben, der Rückweg war dann etwas anstrengend aber sehr lustig. Ich empfehle auf jeden Fall noch etwas feste Grundlage für den Magen mitzunehmen. Aber für das nächste Schneegestöber sind wir auf jeden Fall schon wieder ausgestattet. Wenn man dann doch mal die Stimmung auf einem Weihnachtsmarkt genießen möchte, sollte man nicht völlig ausgehungert hingehen. Die Leckereien sind meist nicht gerade günstig aber man hat ja auch sehr lange etwas davon – als nachhaltig wärmende Fettschicht. Mit leerem Magen greift man oft völlig ausgehungert und voreilig nach der obligatorischer Bratwurst. Die Waffeln zum Nachtisch, Maronen und gebrannte Mandeln sind dann schon zu viel aber die Augen halt meist größer als der Magen. Alternativ kann man sich verschiedene Gerichte einfach untereinander teilen und dadurch mehr unterschiedliche Delikatessen kosten. So bleibt nur der Geldbeutel dick und rund, es gibt keine Reste und man kann sich durch einige Spezialitäten futtern. Gerade auf den kleineren Weihnachtsmärkten bekommt man oft regionale Leckereien, die dann auch oft von den ansässigen Vereinen zubereitet werden. Das Geld fließt dann einem guten Zweck oder der Vereinskasse zu und ist damit in der Regel wirklich gut angelegt. Versicherungen und Verträge überprüfen Gerade jetzt kommen viele Versicherer mit Beitragserhöhungen um die Ecke. Das ist die perfekte Gelegenheit, schnell aus überteuerten Verträgen zu kommen. Bei Beitragserhöhungen kann man nämlich von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Auch wenn die Versicherer die Möglichkeiten zur Kündigung immer noch gerne verstecken (und damit Kunden nachhaltig auch für die Zukunft verärgern und vergraulen), müssen sie einem dieses Recht doch einräumen. Sehr nettes Beispiel ist hier unsere Zahnzusatzversicherung. Schon länger liebäugeln wir beide mit einem Wechsel. Aufgrund eines riesigen Bergs anderer Themen haben wir das aber immer hinten angeschoben – und uns bei jeder Zahnversicherungswerbung geärgert, dass wir das Thema noch nicht angegangen sind. Kostet ja jeden Monat bares Geld und für die Zahnreinigung bekommt man anderswo auch mehr erstattet. Dann flattert der nette Brief mit der Beitragserhöhung ins Haus, fast zeitgleich mit Beginn unseres Urlaubs. Im Anschreiben dann ein Haufen Text aber kaum klare Aussagen. Man solle sich doch bitte mit seinem persönlichen Zugangskode einloggen um mehr zu erfahren. Na wenn das so einfach sein soll, gesagt, getan. Doch statt hilfreicher Infos nur wieder viel BlaBla warum denn alles teurer wird. So langsam kann man das ganze Geschwurbel nicht mehr hören. Und obwohl im Anschreiben steht, dass hier auch Infos bezüglich Kündigung zu finden seien, ist kein einziger Hinweis hinterlegt. Auch die Textsuche ergibt, das das Wort „Kündigung“ hier nicht auftaucht, ich brauche also noch keine Lesebrille und mir ist klar, dass man es dem werten Kunden nicht leicht machen will. Doch so leicht lasse ich mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Laut Infoschreiben (ganz versteckt im Kleingedruckten) ist für eine Kündigung nur ein Schreiben in Textform, per Brief oder Mail nötig. Das ist schnell erledigt und nach kurzer Recherche ist auch schnell ein günstigerer Versicherer mit besseren Leistungen gefunden. Statt zukünftig monatlich über 35 Euro für hübsche Beißerchen zu zahlen, sind es nun unter 23 Euro und dazu nochmal fast doppelt soviel für die professionelle Zahnreinigung. Und ja, auch wenn letzteres Umstritten ist, investiere ich dafür gerne Zeit und Geld. Auch viele Banken drehen im Übrigen gerade an ihrer... --- ### Wo sehen Sie sich in 5 Jahren – Fragen, die wir uns nicht nur im Bewerbungsgespräch stellen (lassen) sollten - Published: 2022-12-12 - Modified: 2022-11-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/12/wo-sehen-sie-sich-in-5-jahren-fragen-die-wir-uns-nicht-nur-im-bewerbungsgespraech-stellen-lassen-sollten/ - Kategorien: Finanzen, Job, Mindset - Schlagwörter: Arbeit, Bewerbung, Bewerbungsfragen, Bewerbungsgespräch, Feedback, Fragen an Bewerber, Gehalt, Geld, Interview, Job, Vorbereitung, Weiterbildung, Work Meine Job bringt es mit unter anderem sich, dass ich regelmäßig sehr viele Fragen an ganz unterschiedliche Menschen richten darf. Da sind einerseits die Teammitglieder, mit denen ich einen engen Austausch suche und für die ich jeweils in festen Abständen einen persönlichen Slot in meinem doch recht vollen Kalender reserviere. Andererseits habe ich das Privileg (mal mehr, mal weniger häufig) Interviews mit potentiellen neuen Teammitgliedern führen zu dürfen. Neben der fachlichen Qualifikation gibt es einige Fragen, mit denen ich versuche, den Menschen mir gegenüber besser kennenzulernen und seine Motivation zu verstehen. Einige dieser Fragen sind ein bisschen fies, andere etwas kniffelig und einige fast schon provokativ. Im Job-Interview sind die Kandidaten natürlich nervös, daher ist es mir wichtig, ihnen klar zu machen, dass es hier keine richtige oder falsche Antwort gibt. Mir ist klar, dass ich meinen Gegenüber mit manchen Fragen erst mal zum Nachdenken bringe und es ist auch ok, wenn man dann erst mal nicht so recht weiß, was man antworten soll. Der Klassiker unter den Fragen an potentielle Bewerber ist ja die Frage „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren? “. Ich persönlich finde diese Frage langweilig und wenig aussagekräftig. Oft bekommt man darauf auswendig gelernte Antworten, die wenig über die Motivation und die Ziele des Interviewten sagen. Dabei sind aber gerade Motivation und Ziele hoch interessant, um herauszufinden, ob Mensch und Job zusammenpassen. Klar ist das Geld für viele die höchste Motivation, sich Tag für Tag zur Arbeit aufzuraffen. Doch gerade wenn es darum geht, was man selbst denn als Mehrwert für das verlangte Gehalt zu bieten hat, sollte man sich gut vorbereiten. Gute Argumente, warum man eine Gehaltserhöhung oder einen Bonus verdient, findet man, wenn man bisherige Leistungen und Erfolge darlegen kann. Genauso wichtig ist aber, was man in Zukunft einbringen will und ob man vielleicht sogar neue, verantwortungsvollere oder zusätzliche Aufgaben übernehmen möchte. Mit dem nahenden Jahreswechsel kommt für viele auch ein Zeitpunkt, den sie gerne für eine persönliche Reflektion nutzen und um sich mit den Plänen für das neue Jahr zu beschäftigen. Dabei geht es gar nicht um die „guten Vorsätze“, die dann nach kürzester Zeit wieder vergessen sind. Vielmehr geht es darum, die eingeschlagene Richtung – beruflich wie privat – zu beleuchten und ggf. zu korrigieren. Das kann kleine wie große Veränderungen nach sich ziehen oder aber man erkennt, was man hat und man lernt es wieder zu schätzen. Zeit also, sich diese Fragen auch einmal selbst zu stellen... Wo komme ich her? Beginnen wir mit einer Bestandsaufnahme. Um für sich selber herauszufinden, was einem Spaß macht und welche Stärken man bisher nutzen konnte, ist es interessant, die folgenden Punkte für sich selbst zu beantworten: Was ist mir im Laufe meiner bisherigen Karriere besonders gut gelungen? Auf welche meiner bisherigen Leistungen bin ich besonders stolz und warum? Was will ich werden, wenn ich erwachsen bin? Was kann ich so richtig gut? Über welches Feedbacks / welche Rückmeldungen von Kollegen und Vorgesetzten in Bezug auf meine Arbeit  haben ich mich gefreut? Mit welcher Fähigkeit habe ich mein Team weiterbringen können? In der Regel arbeiten die wenigsten von uns alleine im stillen Kämmerlein vor sich hin. Wir arbeiten mit und für Menschen. Und auch, wenn sich ein Team in seiner Struktur und/oder Zusammensetzung immer mal wieder ändern kann, einfach austauschbar sind wir mitnichten. Natürlich geht es nicht darum, sich unersetzlich zu machen. Kollegen, die meinen, sie müssten ihr Wissen für sich behalten um ja vor der vermeintlichen Konkurrenz die Nase vorn zu haben, sind weder hilfreich noch wertvoll für ein Team. Im Gegenteil, wer so agiert, zeigt dass er kein Teamplayer ist und schadet dem Unternehmen und damit auch sich selbst. Was macht einen selbst also aus, was unterscheidet einen von den anderen Teamkollegen und womit trägt man selbst zum Teamerfolg bei? Was treibt mich an? Was motiviert mich morgens aufzustehen? Was steht nicht in meinem Lebenslauf steht und unterscheidet mich von allen anderen Bewerbern. Wie würde ich mich selbst in nur einem Wort beschreiben? Was kann ich besser, als meine Kollegen? Welche Eigenschaften schätzen meine Kollegen an mir? Was können meine Kollegen von mir lernen / was könnte ich ihnen beibringen? Jetzt geht es ans Eingemachte. Nachdem wir nun schon herausgefunden haben, was wir bisher erreicht und gelernt haben, werfen wir mal einen Blick in die Zukunft. Klar ist das Interesse eines neuen Arbeitgebers, was den Kandidaten denn dazu bewegt, seinen Job wechseln zu wollen. Wenn es nur darum geht, die aktuelle Situation so schnell wie möglich hinter sich zu lassen – egal wohin, nur weg – dann ist die Gefahr hoch, dass auch ein neuer Job nicht glücklicher macht. Daher ist die Erwartungshaltung an die Zukunft interessant. Doch auch, wenn man gar nicht vor hat, seinen Job zu wechseln, sollte man sich immer mal wieder überlegen, was man für sich selbst ändern oder verbessern möchte. Wo will ich hin? Welche Aufgaben möchte ich in naher Zukunft machen? Was will ich noch erreichen? Welche Kompetenzen möchte ich weiter ausbauen? Was ist ein gutes Unternehmen für mich? Wie sollte mein Arbeitsumfeld aussehen? Was erwarte ich von meiner Führungskraft? Unter welchen Voraussetzungen wäre ich noch erfolgreicher? Neben den persönlichen Motivationsfaktoren wird auch immer gerne die Frage nach den Schwächen gestellt. Darauf sind die meisten gut vorbereitet und servieren auswendig gelernte Antworten, die ungefähr so aufschlussreich sind, wie ein leeres Blatt Papier. Wobei es schon interessanter wird, wenn man sich selbst mal mit den Defiziten beschäftigt. Dabei geht es nicht darum, sich selbst klein zu machen sondern herauszufinden, wie man selbst damit umgeht und vermeintliche Mängel vielleicht sogar positiv für sich nutzen kann. Um dem ganzen noch etwas mehr Futter zu geben, können die folgenden Fragen aufschlussreich sein. Was blockiert oder demotiviert mich? Was fällt mir besonders schwer? Wo sehe ich Potential zur Weiterentwicklung? Wo bin ich mit mir selbst noch nicht zufrieden oder sehe Luft nach oben? Habe ich Stärken, die aktuell ungenutzt bleiben? Wie könnte ich diese einbringen? Wenn es eine Sache gibt, die ich zukünftig unbedingt übernehmen möchte, welche wäre das? Meine absolute Lieblingsfrage an... --- ### Minimalistische Weihnachtsbäckerei - Published: 2022-12-09 - Modified: 2022-12-09 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/09/minimalistische-weihnachtsbaeckerei/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Einfach, Einfache Schokokekse, Kekse, Nutellakekse, Plätzchen, Rezept, Schnell, Schoko, Schokoplätzchen, Weihnachten Ich habe ja einen Heidenrespekt vor all denen, die vor Weihnachten gefühlt 1000 verschiedene Sorten Plätzchen backen. Mal abgesehen davon, dass mein Job das nebenbei gar nicht zulässt und ich in der freien Zeit lieber andere Dinge mache (wie z. B. an diesem Beitrag zu schreiben), fehlt mir auch die Muße. Ich mag es schnell und einfach – aber ich mag halt auch Kekse. Vor allem Selbstgebackenes macht das Krümelmonster in mir überglücklich. Doch selbst für ganz faule Bäckermeister, oder eben die mit wenig Zeit, gibt es Lösungen. In meinem Fall ein kinderleichtes Rezept für Schokoplätzchen aus nur 4 Zutaten. Und auch die Zubereitung ist denkbar einfach. Alles zusammenkneten, ein paar flachgedrückte Kugeln aufs Backblech packen und dann kurz in den Ofen. Inklusive Spurenbeseitigung hat mich das nur eine halbe Stunde gekostet. Die schnellsten (und einfachsten) Schokokekse im Carepaket Vor einigen Wochen (lange vor Weihnachten) hat mir eine gute Freundin gestanden, dass sich eines ihrer Kinder wünscht, an Weihnachten Kekse zu backen. Beide Elternteile sind berufstätig, daneben kümmern sie sich um Haushalt und natürlich um die Kleinen. Die Begeisterung hinsichtlich dieses Kinderwunsches hielt sich also in Grenzen. Andererseits will sie den Beiden dieses kulturelle Erlebnis nicht vorenthalten, auch wenn sie selbst Weihnachten nicht feiert. Erfreulicherweise hatte ich letztes Jahr eine geniale Enddeckung gemacht, welche der perfekte Kompromiss für gestresste Eltern sein könnte – ganz einfache Schokoplätzchen, die auch noch super schnell gebacken (und gegessen) sind. Damit sie sich nicht auch noch im die Zutaten kümmern muss, kommt alles abgewogen und einsatzbereit als Überraschungspaket direkt bis an die Tür geliefert. Ich hoffe wirklich, das Ei überlebt den Transport... Weihnachtsbäckerei im Care-Paket Das Rezept für leckere Schokokekse mit nur 4 Zutaten 200 g Schokoladenaufstrich 150 g Mehl 1 Ei 1 Tütchen Backpulver Mehl und Backpulver in einer Schüssel miteinander vermengen, anschließend das Ei und Schokocreme dazugeben und von Hand oder mit dem Mixer zu einem Teig verrühren. Optional etwas Zimt dazugeben. Aus dem Teig entweder platte Kekse mit einem Durchmesser von etwa 5 cm formen oder den Teig zu kleinen Kugeln rollen und die Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Kekse gehen während dem Backen auf, daher sollte man etwas Abstand lassen. Für 10-12 Minuten bei 180 Grad (Umluft) im Backofen backen. Falls nach dem Abkühlen noch Kekse übrig sind, kann man die auch mit Schokoguss verzieren oder mit Kakaopulver bestäuben. Meditatives Backen Auch wenn ich neben Beruf, Haushalt, Hobbies und einigen privaten Themen nicht wirklich viel Zeit habe, sind selbstgebackene Kekse einfach etwas Besonderes. Und auch das Backen selbst kann ja so ein bisschen Me-Time sein, mit guter Musik im Ohr und Zimtgeruch in der Nase. Denn bei all dem (Weihnachts-)Trubel darf eines nicht zu kurz kommen – sich regelmäßig zumindest ein bisschen Zeit für sich selbst zu nehmen. Und da das mit den Keksen so schön fix geht, bleibt sogar noch ein bisschen Zeit, um die Nase in ein gutes Buch zu stecken. --- ### Vorher, Nachher – ein Kraftakt - Published: 2022-12-05 - Modified: 2022-11-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/12/05/vorher-nachher-ein-kraftakt/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Aufbewahrung, Ausmisten, Hobby, Minimalismus, Ordnung, Sperrmüll, Werkstatt, Werkzeug Irgendwann kommt ein Punkt, an dem es kippt. Von „Das kann man ja noch brauchen“ zu „Keine Ahnung, wofür das gut ist“ ist es ein schleichender Prozess. Bei uns im Haus war es eine über Generationen gewachsene kleine Werkstatt im Keller. Für manch einen ist das ein wahrgewordener Bastler- und Handwerkertraum. Hier hat er sich in Sägemehl aufgelöst. Im Zuge eines bevorstehenden Hausverkaufs muss alles weichen und damit hat auch dieser vollgestopfte Kellerraum nun ein Ende. Ursprünglich wurde die Werkstatt von meinem Großvater aufgebaut und genutzt. Er war sowohl handwerklich als auch künstlerisch begabt und hat in dem kleinen Kellerraum stundenlang gewerkelt. Als Kind war ich fasziniert von den vielen Dingen und habe ihm gerne bei der Arbeit zugesehen. Nur vor der Kreissäge hatte ich immer ein bisschen Respekt – mein Opa hatte nur neun Finger... Die Werkbank Marke Eigenbau Über die Jahre, lange nachdem mein Opa gestorben war, wurde die Werkstatt in der Familie immer weiter genutzt. Doch hauptsächlich war sie ein Aufbewahrungsort für alles rund ums Handwerken, angefangen bei Schrauben bis hin zu Farbdosen und allerhand verschiedenem Baumaterial. Auf dem Niveau meines Großvaters hat hier niemand mehr gewerkelt (und geputzt schon gar nicht). Zwar haben wir immer wieder versucht, Ordnung zu schaffen und Nützliches von Unnützem zu trennen, doch manche Mitbewohner waren längst noch nicht soweit, die Dinge loszulassen. Und so ist über die Jahre vieles in Vergessenheit geraten. Am Ende wusste keiner, was sich in all den schiefen Schränken, klemmenden Schubladen und staubigen Schachteln befindet. Wenn man also etwas brauchte, hatte man entweder die Wahl, einfach in den Baumarkt zu fahren oder 5 Stunden nach dem passenden Teil suchen und dann in den Baumarkt zu fahren. Zudem halten sich Farben, Kleister und Co in angebrochenen Dosen und Tuben auch nur eine begrenzte Zeit bevor sie eintrocknen. Da macht es bei manchem einfach keinen Sinn, etwas für einen späteren Zeitpunkt aufzubewahren. Glücklicherweise stand die jährliche Schadstoffsammlung im Ort gerade an und wir sind all die dubiosen Mittelchen schnell losgeworden. Auch viele Elektrogeräte hatten höchstens noch einen Museumswert. Sicherungen und Stromkabel waren nach vielen Jahrzehnten marode. Beim Einschalten haben so manche Geräte bedrohliche Geräusche und übel riechende Wolken von sich gegeben. Da wir an unserem Leben hängen, fanden diese Dinge bei der hiesigen Elektrosammelstelle ein neues Zuhause. Elektrogeräte und Elektrik mit Charakter Neben endlosen Behältern voll teils rostiger Schrauben und Nägel fanden sich kiloweise stumpfe Feilen und Sägen in Regalen und Schubladen. Eine wahre Goldgrube für Altmetallhändler. Für uns war es nur Ballast. Erstaunlicherweise ist es möglich, gefühlt tausend verschiedene Schrauben zu horten ohne dass bei Bedarf die eine passende Variante dabei ist. Wir haben also irgendwann aufgegeben und alles entsorgt. Bleiben durften nur einige wenige sortierte Schraubensorten, die wir dann bei Bedarf auffüllen. Beim Ausmisten stolpert man auch immer wieder über Schätze, wie eine alte Ölkanne oder verzierte Wandhaken. Jetzt heißt es hart bleiben. Alles fliegt raus. Das ganze hat in den letzten 40 Jahren (mindestens) niemand vermisst und es wird auch weiterhin keinem fehlen. Wannenweise Altmetall und Restmüll Nachdem Wäschekörbe voll Restmüll aus den Schränken, Regalen und Schubladen geräumt war, durften mehrere Kubikmeter Kleinholz auf den Sperrmüll. Ganz Nachkriegsmentalität waren die „Möbel“ der Werkstatt aus allerhand verschiedenster Materialien und Resten zusammengebaut. Da halfen am Ende nur noch Motorsäge und Flex, um dem ganzen beizukommen. Zu guter letzt mussten noch ein paar (viele, sehr viele) Eimer Sägemehl ausgekehrt werden, dass sich über viele Jahre ungestört hinter den Schränken sammeln durfte. Und das ist nur ein Bruchteil... Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, dass alles an Werkzeug in den dafür vorgesehenen Werkzeugkoffer passen muss. Für Schauben und anderes „Verbrauchsmaterial“ haben wir eine durchsichtige Box, in der alles wiederum in kleinen durchsichtigen Behältern übersichtlich sortiert bleibt. Dazu kommen noch die Elektrogeräte, wie Bohrmaschine und Co, die im Regal stehen dürfen. Aber dann ist Schluss. Mehr braucht es nicht und mehr darf es nicht wieder werden – schon gar nicht ein ganzer Raum. Die Ölkanne habe ich zu meiner Schande allerdings aus der Kiste gefischt. Dafür verlässt aber eine ungeliebte Glaskaraffe, die wir als Vase genutzt hatten, den Haushalt und ich habe endlich eine Gießkanne für meine Pflänzchen. --- ### 24 Türchen [Irr-]Sinn - Published: 2022-11-28 - Modified: 2022-11-20 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/ - Kategorien: DIY, Finanzen - Schlagwörter: 24, 24 Türchen, Advent, Adventskalender, DIY, Finanzen, Kalender, Konsum, LastMinute, Weihnachten Was ist das eigentlich mit den Adventskalendern? ! Früher gab es so einen ganz einfachen Kalender mit 24 kleinen Stückchen Schokolade. Das war was ganz Besonderes. Auch wenn ich als kleines Kind wenig Verständnis dafür hatte, dass das erste Türchen nicht automatisch am ersten Advent geöffnet werden durfte – der viel damals, wie das halt so ist, auf den letzten Sonntag im November. Heute kann man mit so einem einfachen Adventskalender kein Kind mehr hinterm Ofen vorlocken. Da muss es schon der Marken-Kalender mit 24 verschiedenen Überraschungen sein, bloß nicht zu mickrig und schon gar nicht jeden Tag dasselbe. Und wenn schon die Kleinen etwas bekommen, dürfen die Großen ja nicht leer ausgehen. Angefangen bei Schnapspralinen über Sexspielzeug bis hin zu Luxuskosmetik wird so ziemlich alles in 24 hübsche kleine Schachteln verpackt und zu horrenden Preisen an den zahlungswilligen Kunden gebracht. Adventskalender mit Lebensmitteln Gewürze, Tee, Marmelade, Salami – kaum etwas, dass sich nicht als Inhalt für einen Adventskalender eignet. Und jedes Jahr kommen neue Absurditäten hinzu. Gerne auch in Bio, Nachhaltig und Fail. Was allerdings fair und nachhaltig an einem völlig überteuertem Berg Verpackungsmüll sein soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Man schaue nur auf die Kilo-Preise, die gerne mal das 10-fache über dem normalen Verkaufspreis eines Produktes liegen. Adventskalender mit Kosmetik Mal abgesehen davon, dass haufenweise Cremes, Seren und Tinkturen die Haut mehr stressen als dass sie wirklich hübscher, jünger und klüger machen, ist es auch beeindruckend, was man für einen Kalender für große Kinder ausgeben kann. Doch scheinbar gibt es noch genug Kunden, die ohne mit der Wimper zu zucken mal eben ein paar hundert Euro dafür hinblättern, jeden Tag ein Türchen öffnen zu dürfen. Das glaubt ihr nicht? Dann schaut euch doch mal diese schöne Bilderstecke mit den besten Beauty-Kalendern für Erwachsene an. Adventskalender mit Getränken Vor vielen Jahren war das noch wirklich lustig. Da hat eine bekannte Biermarke einen Kalender herausgebracht, in dem für jeden Tag eine Dose Bier enthalten war. Ähnlich wie dem früheren Adventskalender für Kinder, in dem es jeden Tag ein Stück Vollmilchschokolade gab, ging es auch hier nicht um Abwechslung. Doch diese Zeiten, in denen man derart minimalistisch durch die Adventszeit gekommen ist, sind längst Geschichte. Jetzt sind es mindestens 12-24 verschiedene Sorten Bier oder hochprozentiges wie Gin oder Whiskey. Adventskalender mit Süßigkeiten Ja, es gibt sie noch, die Adventskalender, in denen „nur“ Schokolade enthalten ist. Doch auch hier haben Luxus und Überfluss Einzug gehalten. Jeden Tag ein popliges Stück Schokolade? Das geht ja gar nicht. Da muss es schon immer etwas anderes sein, Abwechslung und Überraschungen sind gefragt. Wobei so überraschend ist das alles ja gar nicht, der Inhalt ist ja meist hinten auf der Verpackung aufgedruckt und ich weiß lediglich nicht, was an welchem Tag drin ist. Falls man das nicht auch an der Größe der Türchen erkennen kann. Spezielle Adventskalender So schnöde Süßigkeiten sind natürlich nichts für große und kleine Luxuskinder. Da darf dann gerne auch mal Spielzeug sein. Und für alle, die aus dem Kinderspielzeug schon raus gewachsen sind, nicht aber aus dem Adventskalender, gibt es dann noch Varianten mit Schmuck (ja, das konnte ich auch kaum glauben), Werkzeug oder eben Spielzeug für Erwachsene. Und wenn das immer noch nicht funktioniert, um den willigen Konsumenten zum Geldausgeben zu animieren, gibt es ja noch den Adventskalender für Haustiere. Denn bei Katze, Hund & Co. sitzt der Geldbeutel ja bekanntlich besonders locker. Doch nicht nur die Preise sind absurd, auch der Verpackungswahnsinn ist grandios. Da beschweren wir uns über Müllberge und dass Dritte-Welt-Länder ihren Abfall direkt in Flüsse entsorgen. Und dann gönnen wir uns einen edlen Adventskalender weil das Jahr ja so hart war und wir uns soooooo gerne nochmal in unsere unbeschwerte Kindheit zurückversetzen wollen. Einfacher und günstiger – Selbermachen Natürlich kann ich nur zu gut verstehen, wie schön es ist – auch mit fortgeschrittenem Alter – einen Adventskalender zu bekommen. Seit ich meinen Mann kenne, bekommt er jedes Jahr einen und auch seine Augen leuchten jedes Mal genau so, wie die eines überglücklichen Kindes. Jedoch braucht es dazu weder viel Geld noch viel Material, um ihn glücklich zu machen. Da reicht tatsächlich ein kleines Stück Schoki. Neben Süßigkeiten, die man dann „ganz normal“ kaufen kann, eignet sich alles, was die Zielperson noch so mag. Ganz ohne Müll ist es dann auch schwierig aber man kann zumindest den Verpackungsirrsinn etwas eingrenzen. Verpackt wird in Zeitungspapier, Klopapierrollen oder, wenn wenig Zeit für kreative Ergüsse ist, in wiederverwendbare Stoffbeutel. Letztere nutze ich seit mehreren Jahren immer wieder gerne. Die gab es mal günstig beim Kaffeeröster und wurden dann einfach in der Lieblingsfarbe eingefärbt. Der einzige Nachteil ist, dass der Inhalt leicht erfühlt werden kann. Da wird geknautscht, geschüttelt und geraten. In solchen Momenten merkt man dann schnell, dass in uns allen auch im Erwachsenenalter noch ein kleines, neugieriges Kind steckt. Last Minute Lösung Wenn ihr jetzt auch noch schnell einen Kalender für eure/n Liebsten auftreiben wollt aber gleichzeitig weder viel Zeit investieren könnt, noch viel Geld investieren wollt, gibt es eine ganz einfache Variante. Sucht euch einfach 24 Sprüche oder Zitate zu einem bestimmten Thema heraus, schreibt oder druckt diese auf Papier und rollt das ähnlich wie Lose zusammen. Damit ihr jetzt nicht schon im November in Vorweihnachtsstress geratet, habe ich euch mal eben etwas Inspiration zusammengesucht. 24 Zitaten zum Thema Finanzen & Reichtum: Geld ist nicht alles, aber es stellt sicher, dass der Kontakt mit Ihren Kindern nicht abbricht. – J. Paul Getty Ich bin ein Jahr lang tot, aus steuerlichen Gründen. – Douglas Adams Ich war noch nie in einer Situation, wo Geld zu besitzen die Situation schlimmer gemacht hätte. – Clinton Jones Das einzige, was einem Geld bringt ist die Freiheit, sich keine Sorgen um Geld machen zu müssen. – Johnny Carson Zufriedenheit macht arme Leute reicht; Unzufriedenheit macht reiche Leute arm. – Benjamin Franklin Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt. – Henry Ford Wer der Meinung ist, dass man für Geld alles haben kann, gerät... --- ### Von 0 auf 180 - Bombenstimmung - Published: 2022-11-21 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/21/von-0-auf-180-was-treibt-dich-an/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Antreiber, Innere Antreiber, Transaktionsanalyse Wir alle kennen das. In bestimmten Situationen oder bei bestimmten Aussagen sind wir sofort auf 180 und sehen Rot. Oft wissen wir selbst sogar um unseren wunden Punkt bzw. wir kennen die Themen, auf die wir immer wieder anspringen. Warum verhalte ich mich bestimmten Situationen immer wieder auf dieselbe Art? Warum kann ich mich nicht kontrollieren oder steige immer wieder auf dieselben Konflikteinladungen ein. Welchem Muster folgt mein Verhalten? Wie kann ich es beeinflussen und bewusst steuern? Diese und ähnliche Fragen stellen wir uns besonders dann, wenn wir mal wieder mit jemandem zusammengerasselt sind oder wenn wir (mal wieder) eine Verhaltensweise abgespult haben, die wir so eigentlich gar nicht leben wollen. Oder wir haben uns bereitschlagen lassen, eine zusätzliche Aufgabe zu übernehmen, statt einfach mal Nein zu sagen. Gerade in stressigen Situationen neigen wir dazu, automatischen Verhaltensmustern zu folgen, oft ohne es überhaupt zu merken. Die Ursache kann in dem Fall ein innerer Antreiber sein. Der Begriff kommt aus der Transaktionsanalyse und soll beantworten, warum wir fühlen, denken und handeln, wie wir es eben tun. Damit sind Regeln und Verhaltensweisen gemeint, die wir schon von Kindesbeinen an verinnerlicht haben. Dabei haben uns nicht nur die Erziehungsweisen und Forderungen unserer Eltern geprägt sondern auch die Erwartungen und Ansichten in unserem sozialen Umfeld. Wir haben sozusagen gelernt, wie wir „gut durchs Leben kommen“. Als Kind haben wir uns unbewusst daran orientiert, weil die Aufmerksamkeit und Zuneigung unserer Eltern für uns überlebenswichtig waren. Als erwachsener Mensch ist es sinnvoll, die eigenen Antreiber herauszufinden und die dahinterliegenden Glaubenssätze mitsamt ihrer Auswirkungen auf unser Leben zu überprüfen. Dabei sind diese Antreiber erst mal völlig neutral, keiner ist besser oder schlechter als der andere. Doch gerade besonders stark ausgeprägte Antreiber können, wenn sie zu extrem ausgelebt werden, zu Stress und Erschöpfung führen. Ebenso können diese Antreiber dazu führen, dass wir auf bestimmte Trigger immer wieder nach demselben Muster reagieren. Wir haben sozusagen einen wunden Punkt und unser Gegenüber muss nur die richtigen Knöpfe drücken, um uns an die Decke gehen zu lassen. Wenn ich etwa weiß, dass mein Kollege immer alles zügig erledigt haben will (mach schnell), brauche ich nur ein bisschen trödeln um ihn zu reizen. Oder ich habe einen Partner, der sehr harmoniebedürftig und konfliktscheu ist (Mach es allen recht). Solche Menschen gehen Diskussionen dann meist aus dem Weg, um Zurückweisung zu vermeiden. Da reicht dann schon eine spitze Bemerkung und der andere zieht sich in sein Schneckenhaus zurück. Die folgenden fünf Antreiber sind bei uns allen mehr oder weniger stark ausgeprägt: Sei perfekt Wo es auf detailgenaues und sorgfältiges Arbeiten ankommt, fühlen sich Menschen mit diesem Antreiber wohl. Jede Aufgabe will zu 150 % erledigt werden – natürlich fehlerfrei. Kosten und Zeitaufwand können da schon mal aus dem Ruder laufen. Motto: Perfekt ist gerade gut genug. Schwächen: perfektionistisch, neigt zur Übererfüllung, anspruchsvoll Stärken: genau, präzise, gründlich Mach schnell Wer mit diesem Antreiber unterwegs ist, ist eigentlich immer schon zwei Schritte voraus. Oft werden mehrere Dinge gleichzeitig getan, es bleibt wenig bis keine Zeit fürs Zuhören, Problemanalyse oder Hinterfragen von Prozessen und Aufgaben. Motto: Nur keine Zeit verlieren. Schwächen: ungeduldig, nervös, hektisch, abgelenkt Stärken: dynamisch, aktiv, entscheidungsfreudig Sei stark Menschen mit diesem Glaubenssatz haben gelernt, ihre Gefühle nach außen hin zu verbergen. Emotionen zu zeigen verbinden sie mit Schwäche, sie sind gerne unabhängig und vermeiden es, fremde Hilfe anzunehmen. Motto: Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Schwächen: emotionslos, zurückhaltend, verschlossen Stärken: konsequent, beherrscht, diszipliniert Streng dich an Menschen, bei denen dieser Antreiber besonders stark ausgeprägt ist, zeichnen sich durch ein besonders hohes Level und Pflichtbewusstsein, Einsatz und Fleiß aus. Aus ihrer Sicht ist immer viel Arbeit und Energie nötig, um ein Ziel zu erreichen. Motto: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Schwächen: verbissen, hoher Leistungsdruck Stärken: pflichtbewusst, engagiert, beharrlich Mach es allen recht Wer mit diesem Antreiber unterwegs ist, hat oft schon von klein auf gelernt, dass die eigenen Bedürfnisse nicht wichtig sind. Aus Angst vor Konflikten und Zurückweisung steckt man lieber selbst zurück. Wer immer lieb und brav ist, wird akzeptiert. Wer unbequem ist, erfährt Ablehnung. Motto: Sei immer lieb und freundlich. Schwächen: aufopfernd, konfliktscheu, leicht auszunutzen Stärken: kooperativ, empathisch, loyal, diplomatisch, hilfsbereit Die psychologische Bedeutung wird klar, wenn das Wort „immer“ eingefügt wird, der Antreiber also verabsolutiert wird. In diesem Sinne verstandene Antreiber wirken als stressauslösende Trigger. Wer also IMMER perfekt sein muss, wird große Schwierigkeiten haben, eigene Schwächen anzunehmen. Aber auch gegenüber den Mitmenschen kommen die eigenen Antreiber zu tragen. Denn was wir bei uns selbst nicht leiden können, ertragen wir bei anderen noch weniger. Wenn man die eigenen Unzulänglichkeiten quasi spiegelbildlich vor Augen geführt bekommt, ist man besonders unerbittlich. Die eigenen ungeliebten Eigenschaften triggern uns also auch, wenn wir sie an anderen erleben. Im Nachhinein stellen wir dann fest, dass wir uns von einer bestimmten Situationen von unseren Antreiben haben steuern lassen und brav unseren antrainierten Verhaltensmustern gefolgt sind. Doch bis man das bewusst wahrnimmt, ist viel Übung und Selbstreflexion notwendig. Wer seine besonders stark ausgeprägten Antreiber kennt, kann die Situationen, in denen man nach einem typischen Muster reagiert, frühzeitig erkennen. Indem man sich sozusagen die Erlaubnis erteilt, dem Glaubenssatz nicht zu folgen, kann man in kritischen Momenten gegensteuern. Statt also von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen, kann man sich sagen: „ich darf den Augenblick genießen“. Statt Hals über Kopf loszurennen, sollte man innehalten und sich erinnern: „ich darf mir die Zeit nehmen, um eine gute Entscheidung zu treffen“. Und auch, wenn das alles jetzt sehr viel „Psycho-BlaBla“ war, ist es doch gerade auch im Hinblick auf die eigenen finanziellen Entscheidungen wichtig zu wissen, von welchen Verhaltensmustern man sich unbewusst leiten lässt. Wer meint, immer alles perfekt machen zu müssen, wird womöglich niemals mit dem Investieren beginnen. Denn solange man nicht alles weiß und jede Eventualität analysiert hat, kann man ja nicht loslegen. Schnell, schnell Entscheidungen treffen, nur nichts verpassen, sich keine Chance entgehen lassen. Im Zweifel reagieren wir übereilt und bereuen unser Handeln im Nachhinein. Und bloß nicht zugeben, dass man auch mal Verluste eingefahren hat. Und selbst wenn,... --- ### Der Countdown läuft - Geschenke für jedes Budget - Published: 2022-11-14 - Modified: 2022-11-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Aktienspielgeld, Brevet, Escape Room, Fahrsicherheitstraining, Geschenk, Geschenke für Partner, Geschenkideen, Gutschein, Indoor, Panzer fahren, Skydiving, Spielgeld, Weihnachten, Weihnachtsbaum, Wellness Glücklich, wer sich frei von sämtlichen Verpflichtungen gemacht hat. Gerade an den Feiertagen, auf die wir uns ja freuen und die eigentlich eine schöne Zeit sein könnten, lassen sich viele von äußeren Erwartungen fremdbestimmen. Gerade die eigene Familie kann hier schnell zum größten Stressfaktor werden. An Weihnachten haben alle zusammenzukommen und auf Kommando fröhlich und harmonisch zu sein. Ein Tag bei den eigenen Eltern, den anderen bei den Schwiegereltern, zwischendurch zu Oma, Opa, Tante, Onkel und allen, die sonst noch über zu wenig unterjährige Aufmerksamkeit klagen. Scheidungskinder haben gleich doppelt viel Spaß! Alternativ kann man auch gleich die eigenen 4 Wände zum Ort des Gemetzels – äh, der Besinnung natürlich – erklären. Dann kann man die Vorweihnachtszeit zur Menüplanung, Vorbereitung, Putzen, Grundsanierung ... nutzen. Oder man taucht einfach unter und ignoriert alle Versuche familiärer Kontaktaufnahme. Aber das ist alles noch in weiter Ferne und nur die ganz strukturieren und organisierten unter uns haben bereits die fertig verpackten Geschenke für Freunde und Familie im Schrank liegen. Generell sollte man sich erst einmal fragen, ob und wem man überhaupt etwas schenken möchte. Irgendwann sind die meisten von uns in einem Altern, in dem man sich die meisten Wünsche selbst erfüllen kann. Dazu kommt, dass kaum jemand überhaupt Wünsche hat. Denn die meisten Bedürfnisse befriedigen wir mit einem schnellen Klick auf den „Kaufen-Button“ sofort. Wir sind gar nicht mehr in der Lage, zu warten oder auf ein Ziel hinzusparen. Jetzt könnte man durchaus beschließen, sich (ab einem gewissen Alter) einfach nichts mehr zu schenken. Aber das wäre natürlich zu einfach. Und zugegebenermaßen macht ja auch das Schenken an sich schon Freude, nicht nur dem Beschenkten, sondern auch dem Schenkenden. Und so gibt es am Ende hoffentlich eine kleine aber feine Auswahl an Menschen, denen man einfach ein Päckchen überreichen möchte. Doch jetzt wird es schwierig, denn was genau soll in dem Päckchen drin sein? Erst einmal sollte es nicht darum gehen, eine Schuld auszugleichen nach dem Motto „ich hab was für nen Fuffi bekommen, also muss ich jetzt genauso viel ausgeben“.   Klar muss man eine Obergrenze festlegen, was man denn ausgeben möchte oder kann. Aber das eigentliche Ziel sollte sein, demjenigen eine Freude zu machen und ihn im besten Fall zu überraschen. In den wenigsten Fällen haben Erwachsene aber einen Wunschzettel, da wächst man wohl raus wie aus dem Glauben an den Weihnachtsmann. Und wie schon erwähnt, werden Wünsche ja meist sofort erfüllt. Da bleibt nichts für eine Liste außer Weltfrieden und Lottogewinn. Doch da wir kein Flaschengeist sind (und der ja solche Wünsche eh nur mit bösen Nebeneffekten erfüllt), sollten wir vielleicht eher im Bereich des Möglichen bleiben. Um euch die Suche nach einem schönen Geschenk etwas zu erleichtern, habe ich im Folgenden mal all die Ideen aufgelistet, mit denen ich bisher leuchtende Augen beim Beschenkten auslösen konnte. Anfangs hatte wir beide noch ein niedrigeres Gehalt, da fielen die Geschenke kleiner aus. Doch den einen oder anderen Wunsch hatte ich schon länger auf der Liste. Manches habe ich uns erst nach langer Zeit gönnen können. Anderes hingegen hat mich keinen einzigen Cent gekostet, ist aber deswegen nicht weniger gut angekommen. Zwischenzeitlich zahlen wir einen Hauskredit ab, das grenzt das Budget wieder etwas ein. Indoorklettern – mittlere Preisklasse, sportliche Oberklasse Wer sich gemeinsam mit seinem Partner mal so richtig austoben möchte und vielleicht auch mal die eigenen Grenzen  ausloten will, ist beim Klettern gut aufgehoben. Neben dem klassischen Klettergarten im Wald gibt es auch einige Indoor-Kletterhallen. Hier kann man sich unabhängig vom winterlichen Schmuddelwetter gegenseitig Mut machen und anfeuern. NoSports-Gutscheine / Faultier-Gutscheine – kostet keinen Cent Bei all dem Aktivismus vergessen wir manchmal, dass es durchaus auch mal eine Auszeit braucht. Sowohl Körper als auch die Seele wollen hin und wieder einfach nichts tun. Ist zwar nicht besonders social-media-tauglich aber dafür um so befriedigender. Vor allem, wenn man guten Gewissens den „Wir-joggen-heute-nicht-Joker“ ziehen kann. Gutschein für Restaurantbesuche – Liebe geht durch den Magen Von gutbürgerlicher Küche über bis hin zum exklusiven Steakhaus, mit einem Gutschein für ein gemeinsames Essen außer Haus kann man fast nichts falsch machen. Wir gehen wirklich selten essen, daher ist es für uns immer wieder etwas Besonderes, in ein „richtiges“ Restaurant zu gehen. Also keine Lieferpizza, kein Schnellimbiss, sondern richtige Teller, Gläser, Besteck und das Gefühl, ein bisschen betüttelt zu werden. Skydiving – Abheben ohne abzuheben Wer vom Gleitschirmfliegen oder Fallschirmspringen träumt, kann das auch auf dem sicheren Boden ausprobieren. Im senkrechten Windkanal darf man ganze 2 Minuten! ! ! den Traum vom Fliegen leben. Wer sich allzu ungelenk anstellt, klebt dann zur Belustigung aller Zuschauer am Plexiglas. Allerdings verhindert der hohe Preis, dass sich Suchtpotential einstellt. Wellness-Wochenende – da braucht es schon ein bisschen Futter im Geldbeutel Eines vorweg – es gibt auch Männer, die auf Wellness stehen. Ich habe so ein Exemplar. Für ihn gibt es nichts schöneres, als nach einem entspannenden Saunagang dick in Handtücher eingewickelt auf einer Liege am Pool zu schlummern. In so einer Situation legt er auch ein beeindruckendes Durchhaltevermögen an den Tag. Oft drehe ich schon wieder ein paar Runden im Pool ohne dass er es überhaupt mitbekommt. Wellness im Allgäu Escape Room – Zwangskuscheln mit den besten Freunden Wer nicht davor zurückschreckt, mit den besten Freunden ein paar Stunden in einem Raum eingezwängt zu verbringen, hat in einem der unzähligen Escape Rooms bestimmt viel Spaß. Uns hat man am Ende aus Mitleid raus gelassen, da wir uns völlig verfranzt hatten. Trotzdem war es ein voller Erfolg denn am Ende zählt nur die gemeinsam verbrachte Zeit. Panzer fahren – weder nachhaltig noch günstig aber mit großem Spaßfaktor Das ist zugegebenermaßen nicht für jeden das richtigen. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, Bagger oder Traktor zu fahren. Da man das nicht überall machen kann, kam auch noch ein Hotelaufenthalt dazu. Doch das Warten und Sparen hat sich gelohnt, denn allein das Erlebnis, mit so einem Ungetüm ein paar Runden zu drehen, ist wirklich eindrucksvoll. Ebenso bedrückend ist aber auch die Vorstellung, dass damit tatsächlich Soldaten in den Kampf ausrücken. In so einem... --- ### Persönliche Entwicklung durch Yoga - Published: 2022-11-10 - Modified: 2022-11-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/10/persoenliche-entwicklung-durch-yoga/ - Kategorien: Gastbeiträge, Mindset - Schlagwörter: Entspannung, Gastartikel, Loslassen, Namaste, Persönliche Entwicklung, Persönlichkeitsentwicklung, Yoga, Yoga-Teacher-Training Ich darf mich heute sehr glücklich schätzen, dass sich Julia von einfachfreileben die Zeit genommen hat, einen Gastartikel für meinen Blog zu verfassen. Da ich schon eine ganze Weile auf ihrem Blog mitlese, ist mir aufgefallen, mit welcher Leidenschaft und Begeisterung sie immer wieder das Thema Yoga anschneidet. Man merkt, wie es ihr Leben bereichert und ich war neugierig, mehr über ihren Weg dorthin zu erfahren. Yoga: Der Booster zur persönlichen Entwicklung Unsere Tochter war zwei und unser Sohn seit ein paar Monaten auf der Welt. Die letzte Zeit war nicht einfach gewesen, mein Schwiegervater war vor ein paar Wochen nach einer Krebserkrankung gestorben. Ich saß bei meiner Zahnärztin zur Kontrolle. „Sie knirschen mit den Zähnen! “, stellte sie fest und fragte mich, ob ich Stress habe. Mit einem Kleinkind und einem Baby zu Hause und einem Mann, der kurz vor dem Burnout stand war ich mit den Nerven am Ende. Dazu stand der Umzug in unser neues Haus an. „Sie sollten etwas zu ihrer Entspannung machen, Yoga vielleicht! “ Ich suchte mir über die VHS einen Yoga-Kurs im Ort und so begann die wahrscheinlich größte persönliche Entwicklung meines Lebens. In den letzten 14 Jahren spielte Yoga mal mehr oder mal weniger eine Rolle in meinem Leben. Über Jahre hinweg besuchte ich einmal die Woche einen VHS-Yogakurs. Am 13. August 2018 nahm ich an der Reihe „Yoga auf dem Fernsehturm“ teil. Diesen Abend hatte ich meiner Freundin zum Geburtstag geschenkt und er sollte mein ganzes Leben verändert. Kennst Du das, wenn Du weißt, dass etwas Unglaubliches passiert? Die Stunde wurde von Britta und Sibylle angeboten, den Inhaberinnen des Yoga Loft West. Sibylle nahm mich zur Begrüßung gleich in den Arm und Britta leitete die Stunde so präzise an, dass ich sie mit geschlossenen Augen hätte praktizieren können. In den folgenden Wochen stieß ich immer wieder auf die im Yoga Loft West angebotene Yoga-Lehrer*innen-Ausbildung und begann zu überlegen. Ich wollte schon länger tiefer in die Yoga-Philosophie eintauchen, mehr wissen, mehr lernen. Noch bevor das Jahr zu Ende war, meldetet ich mich an. Yoga-Teacher-Training Noch nie habe ich so viel geweint, wie im Yoga-Teacher-Training. Hier fühlte ich mich richtig und anerkannt, aber mir wurde auch bewusst, dass mein Leben, so wie ich es lebte, nicht zu mir passte. Ich achtete viel zu sehr darauf, was andere Leute von mir dachten, ich hatte kaum Selbstbewusstsein und wusste nicht, was ich wirklich wollte. Mir fehlte einfach der Sinn im Leben. Doch während der kommenden fast zehn Monate Teacher Training legte ich den Grundstein mehr. Das Eintauchen in Yoga und die Philosophie veränderte mich komplett, tut es noch heute. Ich lernte nicht nur, wie ich Yoga anleite, ich lernte so viel mehr. Yoga ist mehr als nur Entspannung Viele Menschen verbinden mit Yoga Entspannung und ja, wenn ich Yoga praktiziert habe, bin ich anschließend entspannt. Allerdings ist Yoga viel mehr. Durch die Verbindung von Atem und Bewegung wird der Körper und der Geist in einen Zustand versetzt, der keinen Platz für anderes lässt, alles fließt. Yoga kann anstrengend sein, herausfordernd, aber auch sanft und gelassen. Yoga kennt keine Vergleiche Wer kennt sie nicht, die Yogi und Yogini, die sich unglaublich verbiegen können. Daneben kann man sich ganz schön klein fühlen. Aber genau das ist falsch. Yoga kennt keine Vergleiche. Jeder Körper ist anders, jeder Mensch ist anders. Erst wenn Du verstanden hast, dass nur wichtig ist, was Du fühlst, wie Du für Dich praktizierst, für Dich lebst, wirst Du Freiheit erlangen. Ich glaube, dass dies auch eine meiner größten Erkenntnisse war, die sich auf meinen ganzen Alltag auswirkt. Jeder Mensch ist einzigartig. Wir alle haben unsere Stärken und unsere Schwächen. Und diese machen uns liebenswert. Es gibt da dieses schöne Zitat: „Jeder von uns ist ein Genie! Aber wenn Du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben lang glauben, er ist dumm! “ Ich habe eine Kollegin, die wunderbar singen kann. Sie singt immer wieder mal im Büro zwischendurch und ich freue mich jedes Mal, ihre Stimme zu hören. Ich kann leider gar nicht singen, dafür kann ich anderen Menschen gut zuhören und Ihnen dabei das Gefühl geben, ganz bei Ihnen zu sein. Im Yoga kann ich beispielsweise keinen Spagat, konnte ich noch nie und egal wie sehr ich mich anstrenge, ich werde wohl niemals einen Spagat können. Aber das ist ok. Es ist nicht wichtig, ob ich ihn kann. Wichtig ist, dass das was ich tue, mir guttut. Ich höre auf mich und meinen Körper. Er kennt meine Grenzen. Yoga im Alltag leben Der Weg zur Erleuchtung, wie Buddha ihn gegangen ist, besteht aus acht Gliedern. Viele kennen nur drei. Die Asanas – die klassischen Yoga-Übungen, Mediation und die Atmung. Doch in diesem Pfad gibt es auch Regeln oder Anleitungen, etwa wie Du mit Deiner Umgebung und anderen Menschen umgehst oder mit Dir selbst, Selbstreflektion. Achtsamkeit ist genauso wichtig wie die anderen Glieder. Dabei wird nicht ein Punkt nach dem anderen abgearbeitet, sondern alles existiert nebeneinander. Das letztendliche Ziel dieses Weges ist Samadhi, die völlige Ruhe des Geistes. Diese Regeln, die vermutliche zwischen 600 vor Christus bis 200 nach Christus (hier gibt es unterschiedlichen Auffassungen) verfasst wurden, haben auch heute nichts an ihrer Aktualität verloren. Sie können gute im Alltag umgesetzt werden und sind heutzutage – meiner Meinung nach – wichtiger denn je. Ich versuche vieles aus der yogischen Philosophie in meinem Alltag zu beachten. Ich bin Vegetarierin, esse kein Fleisch oder Fisch, keine Wurst. Im Umgang mit anderen Menschen versuche ich offen und unvoreingenommen zu sein. Denn was ich sehe, ist nur eine Seite, nur meine Perspektive. Im Umgang mit mir selbst bin ich nachgiebig und praktiziere Selbstliebe. Immer wieder nehme ich mir im Alltag Zeit für eine tiefe Atmung, konzentriere mich darauf meine Schultern sinken zu lassen und mich kurz zu entspannen. Die Welt ist schnell, laut und voll geworden. Mit den sozialen Medien sind wir in Sekunden am anderen Ende der Welt. Wir sind immer abrufbereit und am meisten leidet darunter unsere... --- ### Schokolade, die nicht dick macht - Published: 2022-11-07 - Modified: 2022-11-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/07/schokolade-die-nicht-dick-macht/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: #wiewollenwirleben_efl, Blogparade, Finanzen, Steuern, Umwelt, Umweltschutz In ihrer Blogparade stellt Julia von einfach frei leben die wirklich sehr spannende Frage „Wie wollen wir leben? “. Während ich so darüber nachdenke, schiebt sich ein Bild aus meiner Kindheit vor mein geistiges Auge. Mit Begeisterung habe ich mir immer und immer wieder das Schlaraffenland angehört. Ein Ort, an dem Milch und Honig fließt und man endlos futtern kann, ohne zuzunehmen. Und auch später ist mir dieser Gedanke immer mal wieder begegnet, wenn die Protagonisten in Filmen in den Himmel kommen und davon schwärmten, dass sie ohne Folgen und nach Herzenslust naschen könnten. Als bekennender Schokoholic wäre das mein Idealbild der Zukunft. Doch Spaß beiseite, das Thema ist viel zu wichtig, um in Kindheitserinnerungen zu schwelgen. Wobei so mancher ungemütliche Zeitgenosse vielleicht wesentlich entspannter wäre, wenn er ohne Reue allen kulinarischen Genüssen nachgeben könnte. Und damit wären wir auch dem Traum meines erwachsenen Ichs von einer besseren Welt schon ein ganzes Stück näher. In dieser gäbe es nämlich keine Despoten, die Länder in Korruption, Armut und Ungleichheit stürzen. Niemand würde Kriege anzetteln oder Umwelt und Menschen ausbeuten. Stattdessen würden wir friedlich miteinander leben und vor allem akzeptieren, dass wir nicht alle dasselbe denken, glauben und fühlen müssen. Während ich für mich so über das Thema philosophiere, stelle ich mir vor, wie es wäre, wenn alle Menschen rücksichtsvoll, emphatisch und genügsam wären. Wenn es keine unterschiedlichen Religionen gäbe. Wenn wir alle dieselbe Sprache sprechen würden. Klingt erst mal nach einer friedlichen und glücklichen Welt. Aber eben auch nach Gleichschaltung und Langeweile. Womöglich wäre ich nur ein weiterer Despot, der seine Weltsicht als die einzig richtige ansieht. Umwelt Und doch sind manche Ansichten nun mal richtiger als andere. Das wir unsere Lebensgrundlage zerstören, wenn wir unsere eigene Umwelt zumüllen und ausbeuten, kann man nicht ignorieren (wenn auch viele es immer noch hartnäckig versuchen). Der Mond ist besser erforsch, als unsere Unterwasserwelt. Doch wir Menschen tendieren dazu, nur zu schützen, was wir kennen. Und so verlieren wir unwissentlich eine ganze Welt, die voll erstaunlichster Dinge ist. Ich hoffe, dass die Erde noch eine Zukunft hat, ob mit oder ohne uns Menschen. Vielleicht mit weniger von uns. Denn eines zeigt uns die Natur immer wieder – am Ende findet sie ihr Gleichgewicht. Doch solange wir Menschen hier zu Gast sind, würde ich mir wünschen, dass wir wieder zu schätzen lernen, was die Natur für uns leistet, dass sie uns am Leben hält. Statt grauer Asphaltwüsten würde ich mir begrünte Städte wünschen. Und statt die Natur mittels Terraforming an uns anzupassen, sollten wir uns an die Natur anpassen. Und vielleicht  kommen wir mancherorts zu genau dieser Erkenntnis, bevor sie sich wehrt, Flüsse aus einem menschengemachtes Korsett ausbrechen und Berghänge sich mittels Erdrutsch ihrer Besatzer entledigen. Finanzen Es ist genug Geld da, wir setzen es nur leider nicht richtig ein. Wir alle zahlen Steuern, und zwar nicht wenig. Doch wir haben bemerkenswert wenig Einfluss darauf, wie dieses Geld – unser Geld – eingesetzt wird. Immer wieder staune ich, wie leichtfertig mit diesem Geld umgegangen wird. Ist ja nicht das eigene. Es fällt uns also offensichtlich leicht, verantwortungsvoll zu handeln, wenn es um unsere eigenen Finanzen geht. An anderen Stellen zeichnet sich hier ein gegenteiliges Bild ab. Verantwortung In Firmen agieren Manager nicht immer im finanziellen Sinne des Unternehmens. Projektmanager interessieren sich nicht für ihr Budget, Angestellte behandeln das Equipment nachlässig, Projektkosten laufen aus dem Ruder. Ist ja nicht das eigenen Geld und nach Feierabend gibt so manch einer die Verantwortung an der Pforte/Stempeluhr mit ab. Dass man sich damit die Grundlage seines eigenen Arbeitsplatzes riskiert, verdrängt man einfachheitshalber. Gesundheit Leider ist es in anderen Bereichen nicht anders. Nehmen wir die Krankenversicherungen. Da werden Zuzahlungen für homöopathische Mittel geleistet, viel Geld in Pharmaunternehmen mit Monopolstellung gezahlt, Behandlung von Volkskrankheiten wie Diabetes oder psychische Erkrankungen kosten die Kassen immer mehr Geld. Doch ganz nach dem Motto Nachsorge ist besser als Vorsorge, wird kaum in Prävention investiert. Das gesamte medizinische Personal ist nicht nur überlastet sondern oft auch erschreckend unterbezahlt. Und der Kassenpatient? Soll noch mehr zuzahlen, die Beiträge reichen längst nicht mehr. Aber die Missstände angehen will keiner. Ist ja wieder nicht das eigene Geld und der Lobbyismus leistet hervorragende Überzeugungsarbeit. Politik Genau dieser ist es im Übrigen auch, der in der Politik nicht selten die Finger ganz tief mit im Spiel hat. Lobbisten sorgen dafür, dass unser Geld bei den „Richtigen“ ankommt und verhindern erfolgreich Gesetze, die ihnen unbequem werden könnten. Ich wünsche mir Politiker, die mutig genug sind, etwas bewegen zu wollen. Solche, die sich trauen, wichtige Themen wie zum Beispiel das Rentensystem wirklich mal anzugehen. Und ich wünsche mir Politiker, die nicht aus Machthunger bis zum bitteren Ende an ihrem Stuhl festhalten sondern im richtigen Moment beiseite treten und den Platz für eine neue Generation frei machen. Und für diese neue Generation wünsche ich mir, dass sie kluge Entscheidungen im Sinne der Gesellschaft trifft. Bildung Vielleicht wäre es dann sogar möglich, die Schere zwischen Arm und Reich wieder kleiner werden zu lassen. Statt Prestigeobjekte könnte man Universitäten fördern. Statt in opulente Staatsempfänge sinnbefreite Gipfeltreffen, würde man in gesundes Schulessen und gleiche Bildungschancen für alle Kinder investieren. Lehrpläne wären entrümpelt (kann man da bitte mal einen Minimalisten ran lassen? ) und mit dem Schulabschluss wüsste jeder auch, wie man eine Steuererklärung ausfüllt. Mut Wir brauchen Menschen, die etwas bewegen wollen, die mutig und zuversichtlich in die Zukunft schauen. Wir brauchen Menschen, die ausgetretene Pfade verlassen und neue Wege einschlagen. Und wir brauchen Menschen, die das Vertrauen und den Willen haben, diese Menschen zu unterstützen und diese neuen Wege mit ihnen gemeinsam gehen wollen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Eigenverantwortung wahrnehmen und uns beteiligen. Sei es, sich aktiv zu informieren und zu Wahlen zu gehen aber auch bewusst diejenigen unterstützen, die im Kleinen etwas verändern wollen. Dazu gehört z. B. auch mal, den (wirklich nicht sehr großen) Mehraufwand auf sich zu nehmen und verpackungsfrei einzukaufen. Es gibt viele Menschen, die etwas zum Positiven verändern wollen. Die sich mit all ihrer Energie dafür einsetzen, die Welt... --- ### Bin ich schon Alteisen – oder doch Goldgrube? - Published: 2022-11-03 - Modified: 2022-10-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/11/03/bin-ich-schon-alteisen-oder-doch-goldgrube/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: #Blogparade50+, 50+, Alter, Älterwerden, Anti-Aging, Blogparade, Frauen über 50, Kosmetikindustrie, Midlife-Crisis, Ü50, Werbung Mia Brummer fragt in ihrer Blogparade „für was sind Frauen ab 50 überhaupt noch gut? “. Wow, da ist mir vor Ärger erst fast der Kaffee aus der Hand gerutscht. Was für eine provokante Frage! Damit hat sie mich gleich aus der Reserve gelockt. Auch, wenn ich noch ein paar Jahre bis zur 50 vor mir habe, so muss ich doch meinen Gedanken zu diesem Thema Luft machen. „Ist man mit 50 endlich erwachsen? “ Ja – und nein. Was soll denn das überhaupt sein, dieses Erwachsen? Ich darf aus einem großen Schatz an Erfahrungen zehren und doch auch kindlich und albern sein, wenn ich Lust dazu habe. Wenn ich schaukeln und rutschen will, dann darf ich das. Wenn sich jemand durch die „alte Frau“ gestört fühlt, ist das sein Problem. Heißt jetzt nicht, dass man kleine Kinder vom Karussell schubsen soll. Aber es gibt keine Altersgrenze, die einem verbietet, Spaß zu haben. Auch auf die Gefahr hin, das andere das vielleicht seltsam finden. „Findest Du als junge Frau Frauen 50+ eher peinlich oder cool? “ Menschen, die sich selbst und anderen eine Rolle vorspielen sind peinlich. Menschen, die rücksichtslos sind und ihren Müll in der Umwelt entsorgen, sind peinlich. Egal, ob sie dabei 18 oder 80, männlich oder weiblich oder divers sind. Menschen, die authentisch sind und emphatisch sind und gut mit sich und ihrer Umwelt umgehen, sind cool. Weder Alter noch Geschlecht sondern alleine das Verhalten eines Menschen kann peinlich oder cool sein. „Gibt es überhaupt noch ein Leben jenseits der 50? “ Wer aufhört, neugierig auf das Leben zu sein, kann sich auch schon mit 30 Jahren einsargen lassen. Wenn wir wissbegierig und lernbereit durchs Leben gehen, geht es hinter jeder Zahl weiter. Jeder Tag schenkt uns neue Herausforderungen und neue Erfahrungen. Es ist unsere Entscheidung, was wir daraus machen. Und im Übrigen kann ich in Gesprächen von 10-jährigen genauso etwas lernen, wie in Gesprächen mit 100-jährigen. Was sind Frauen über 50 wert? Für die Kosmetikindustrie sind sie eine Goldgrube. Wobei schon die Jüngeren mit ihrer bodenlosen Angst vorm Älterwerden Milliarden in Cremes und Seren versenken. Was man mit dem Geld alles Sinnvolles anfangen könnte! ! ! Von wegen 50 seien die neuen 40. Alles was uns die Werbeindustrie verkaufen will, ist das wir noch länger schön brav im Hamsterrad des ewigen Jugendwahns zu treten haben. Sich entspannt mir Lachfalten und grauen Haaren selbst zu lieben, wie man ist – das wäre eine Katastrophe für die riesige Beauty-Branche. Was würden die Hersteller all dieser Zaubermittelchen nur tun, wenn wir nicht mehr den Traum der ewigen Jungend träumen würden. Gängige Schönheitsideale sind nicht nur von der Gesellschaft und dem aktuellen Zeitgeist geprägt. Ein ganzer Industriezweig schreibt die Regeln fröhlich kreativ zum eigenen Nutzen mit.   Erst vor kurzem gab es zu diesem Thema übrigens eine viel beachtete und sehr unterhaltsame Dokumentation zu sehen. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim zeigt hier humorvoll, mit welchen Tricks die Kosmetikindustrie arbeitet und warum wir ihr so gerne auf den Leim gehen. Ich hoffe wirklich, dass jede Frau es schafft, ihren Frieden mit dem Alter zu machen und die Veränderungen an ihrem Körper annehmen kann. Auch ich selbst habe da noch einiges vor mir und werde sicher noch mein ganz persönliches Hühnchen mit der Schwerkraft rupfen. Und trotzdem werde ich niemals mein sauer verdientes Geld für überteuerte Anti-Aging-Cremes ausgeben. Statt in falsche Versprechungen und utopische Illusionen investiere ich lieber in Erlebnisse und persönliche Weiterentwicklung.   Was ist denn mit den Männern über 50? Die machen sich (leider) oft überhaupt keine Gedanken über ihr Aussehen. Dank gegenwärtigem Trend zum maskulinen Vollbart können sie ihre Hängebäckchen unter einem wärmenden Fell verstecken, während wir Damen Angst haben, dass wir einen Truthahnhals bekommen. Und während von den Frauenzeitschriften im Wechsel die besten Rezepte für Torten und die abstrusesten Blitz-Diäten feil geboten werden – gerne auch parallel in derselben Ausgabe – tragen viele Herren ein kapitales Fässchen vor sich her. Ist ja normal, dass der Kleine ab einem gewissen Alter ein schützendes Dach über dem Kopf braucht. Unterdessen überlegen Frauen, wer sie den noch jenseits der 50 noch einstellen würde. Derweil klettern die Herren gerade jetzt die Karriereleiter empor. Das darf man ihnen nicht mal zum Vorwurf machen. Klar, in manchen Branchen bleibt man in den oberen Etagen gerne unter sich und Frauen taugen nur als hübsches Beiwerk, das sich im den Kaffee kümmert. Doch in vielen Unternehmen hat sich das Mindset schon geändert, es fehlt schlichtweg an Kandidatinnen. Viele Frauen haben leider überhaupt kein Interesse, Verantwortung und Führungsaufgaben zu übernehmen. Und ganz viele trauen sich das selbst einfach nicht zu. Und genau da liegt das Problem. Während sich die Herren selbstbewusst auf unbekanntes Terrain einlassen, hadern und zögern viele Frauen und glauben, sie hätten noch nicht genug Erfahrung. Dabei gibt es viele bekannte Frauen, die vormachen, dass es geht und wie es geht. Es ist durchaus möglich, Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Dazu müssen wir aber von dem Anspruch, immer perfekt sein zu wollen, verabschieden. Und den Dauerpräsentismus, der in vielen (alten) Köpfen verankert ist, können wir nur verbannen, indem wir aktiv daran mitwirken, die Arbeitswelt zu verändern. Es wäre ein Gewinn für die Gesellschaft, wenn mehr Frauen sich trauen, ihr Können und ihre Lebenserfahrung für mutige Schritte in ihrer Karriere zu nutzen. Frauen führen anders aber vor allem nicht schlechter. Als ich meinen Mann nach seiner Sicht zu Frauen über 50 gefragt habe, habe ich als Antwort übrigends nur ein verwirrtes Gesicht bekommen. Seine erste Reaktion: „Ich verstehe die Frage nicht“. Und auf meine Erklärungsversuche hin meinte er nur „Wir werden halt alle runzelig“. Offentichtlich machen wir Frauen und viel zu viele Gedanken über etwas, das eigentlich gar nicht so wichtig ist. Selbstfürsorge Egal in welchem Altern, man sollte doch immer eigenverantwortlich aber auch gütig mit sich selbst umgehen. Das heißt für mich einerseits, dass es völlig ok ist, mal ein paar Gramm mehr oder weniger auf die Waage zu bringen. Ein Leben ohne Genuss wäre für mich nicht lebenswert und dazu gehören Pizza... --- ### Was ich mit 1 Million Euro machen würde - Published: 2022-10-31 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/31/was-ich-mit-1-million-euro-machen-wuerde/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #blogparade1million, 1 Million Euro, Blogparade, Dividende, Finanzen, Investieren, Träumen Nadine von Coasting to FIRE fragt in ihrer Blogparade „Was würdest du mit 1 Million Euro machen? “ Ich glaube, jeder von uns hat sich in Gedanken schon einmal ausgemalt, was er/sie mit einer ganzen Million anfangen würde. Auch ich spiele diesen Gedanken immer wieder gerne durch und male mir aus, wie mein Leben dann aussehen würde. Interessanterweise ändern sich die Pläne im Laufe des Lebens. Klar, das Leben verläuft oft anders als erwartet und mit neuen Überraschungen und Entscheidungen ändern sich Prioritäten ebenso wie Bedürfnisse. Früher Früher habe ich mir gerne ausgemalt, einfach zu kündigen, sich einen halbwegs komfortablen Wohnwagen (mit Dusche! ! ! ) zu kaufen und sich über die Weltkugel treiben zu lassen. Völlig selbstbestimmt einfach in eine beliebige Richtung zu fahren, sich treiben zu lassen und dort wo es einem gefällt zu verweilen, ist immer ein bisschen ein Traum gewesen. Vielleicht sogar eine Weile in einer Strandbar oder Tauchbasis jobben (aber nicht in der eigenen). Heute Mittlerweile gehören auch mein Partner und ich zu denen, die genau wie Julia wohl erst mal ihren Immobilienkredit abbezahlen würden. Doch alles was dann übrig bleibt, würde ich wohl ausgeben noch spenden. Klingt erst mal seltsam? Mag sein, allerdings sind die sonstigen Wünsche eher klein und wir brauchen nicht viel, um glücklich zu sein. Leben Doch was anfangen mit dem restlichen Geld? Das wird natürlich investiert und darf dann fleißig für mich arbeiten. Statt also alles auszugeben, erhoffe ich mir dank Dividenden ein regelmäßiges Taschengeld, mit dem dann kleinere oder vielleicht sogar größere Reisen, weiterhin Spenden an mir wichtige Organisationen wie z. B. Sea Shepherd, Weiterbildungen und vieles mehr finanziert werden. Je nach dem wie sich die Anlage langfristig entwickelt, könnte ich mir auch gut vorstellen, früher in Rente zu gehen. Allerdings kann ich mir hingegen überhaupt nicht vorstellen, nichts zu tun. Dafür aber dann nur noch Dinge, die mir Spaß machen, wie etwa das Schreiben, Reisen und Tauchen. Lernen Und wenn es so gar nicht mehr erforderlich wäre, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen, wäre mich nicht langweilig. Ich würde einfach nochmal studieren (und dann vielleicht nochmal und nochmal... ). Es gibt so viele interessante Dinge, die ich unglaublich gerne lernen würde. Vielleicht könnte man nebenher auch noch das eine oder andere Praktikum dranhängen und beispielsweise lernen, wie man Pralinen herstellt, das Dinge am Auto repariert, Fliesen legt... Das Schöne an der Vorstellung, schon vor der Rente finanziell ausgesorgt zu haben, ist vor allem die Zeit, die einem damit frei zur Verfügung steht. Selbstbestimmt zu leben, nicht getrieben von finanziellen Nöten im Hamsterrad zu strampeln. Langweilig wäre mir bestimmt nicht! Geld ist nicht alles – aber ohne Geld ist alles nichts. unbekannt --- ### Wer bin ich ohne meine Dinge? - Published: 2022-10-28 - Modified: 2022-10-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/28/wer-bin-ich-ohne-meine-dinge/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: #wersindwirohnedinge, Ausmisten, Blogparade, Dinge, Loslassen, Minimalismus, Ordnung Loslassen ist ja so ein Buzzword, alles soll gehen. Schlechte Gedanken und Gefühle sollen wir gehen lassen, ToDo-Listen um unwichtige Aufgaben reduzieren, überflüssige Gegenstände  aus unserer Umgebung entfernen. Dabei erhoffen wir uns Erleichterung im wortwörtlichen wie auch im übertragenen Sinne. Im Zuge des Aufrufs von Bloggerin Uli Pauer zu ihrer Blogparade „Wer bist du ohne deine Dinge“ habe auch ich mir mal so meine Gedanken gemacht, wie sich mein Verhältnis zu all den Sachen, die mich umgeben, in den letzten Jahren verändert hat. (Un)ersetzlich? Ja, manches ist unersetzlich. Der geliebte Kuschelpulli ist sehr wahrscheinlich in genau dieser Ausführung nach vielen intensiven Tragejahren nicht mehr im Laden erhältlich. Trotzdem ist es kein Weltuntergang, sollte das eine oder andere Teil irgendwann kaputt gehen. Natürlich ist es schade, würde die geerbte Vase von Tante Erna in tausend Stücke zerspringen. Und es ist auch völlig in Ordnung, wenn man sich darüber ärgert oder traurig ist. Doch am Ende sind das nur Dinge. Diese begleiten uns eine Weile auf unserem Lebensweg und an manches hängen wir unser Herz. Doch nichts ist auch nur annähern so wichtig wie die Menschen, die wir in unserem Leben haben. Sollte ich aus irgendeinem Grund sämtliches Hab und Gut verlieren, ist das natürlich eine Katastrophe. Doch einzelne Dinge werden kommen und gehen. Das Leben hält immer wieder neue Herausforderungen für uns bereit und daher ändern sich auch unsere Anforderungen an unsere Sachen. Auch Geschmack und persönliche Bedürfnisse dürfen sich ändern. Letztendlich machen all diese Dinge aber nicht mich als Mensch aus. Wir sollten lernen, uns nicht über unsere Dinge zu definieren. Der erste Eindruck Bei all den hehren Worten darf man trotzdem Wert auf die Dinge legen, die man um sich scharrt. Auch wenn Funktionalität an erster Stelle stehen sollte, können die Sachen auch schön sein. Natürlich könnte ich mich mit einem x-beliebigen Pulli warm halten. Aber ich genieße den Luxus, dass ich mir Dinge aussuchen kann, in denen ich mich auch wohl fühle. Auch nicht zu unterschätzen ist der erste Eindruck, den wir bei unserem Gegenüber hinterlassen. Wir haben nur wenige Sekunden, in denen sich andere ein Bild von uns machen. In manchen Situationen ist es also unerlässlich, dass ich entsprechend angemessen gekleidet bin. In Jogginghosen zum Bewerbungsgespräch oder zu einer Hochzeitseinladung zu erscheinen, wäre schlichtweg respektlos. Doch auch für die seltenen „wichtigen Anlässe“ brauche ich keinen riesigen begehbaren Kleiderschrank. Eine kleine aber feine Garderobe aus sinnvoll ausgewählten und kombinierbaren Teilen reicht völlig aus. Und wenn ich Dinge in meiner Garderobe mal ersetzen muss, trauere auch ich manchen Teilen nach, freue mich aber andererseits über die Chance, Neues in mein Leben lassen zu können. Dazu zählen im Übrigen auch Bücher. Diese kommen und gehen, begleiten mich für einige Zeit, hinterlassen manchmal bleibenden Eindruck. Doch den Besuch mit einer ganzen Wand voller anspruchsvoller Literatur beeindrucken, wie es noch bei unseren Großeltern üblich war? Nein danke! Das ist etwas, dass ich schon immer seltsam fand und Besuch, dem ich etwas vormachen müsste, ist hier eh nicht willkommen. Übung macht den Meister Im Laufe der Zeit wird es immer leichter, sich von Dingen zu trennen. Wer erst einmal mit dem Reduzieren auf das Wesentliche begonnen hat, wird immer etwas finden, dass er hinausbegleiten kann. Das Loslassen von Dingen ist wie ein Muskel, der mit regelmäßigem Training immer stärker wird. Und auch der Türsteher, der dafür sorgt, dass kein neuer Kram einzieht, bekommt immer breitere Schultern. Denn oft ist es viel anstrengender, Dinge loszuwerden (außer man wirft alles einfach in den Restmüll), als das sich Dinge wieder in den Alltag schleichen. Irgendwann stellt man fest, dass an nichts mehr wirklich das Herz hängt. Freunde und die eigene Familie – und dazu zählen auch Haustiere und sowieso nur die Menschen, die wir uns als Familie aussuchen – sind das Einzige, das wirklich unersetzlich ist. --- ### Tod dem Nippes! - Published: 2022-10-24 - Modified: 2022-09-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/24/tod-dem-nippes/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Briefmarkensammlung, Deko, Kram, Minimalismus, Nippes, Ü-Ei-Figur Die Rechnung geht kinderleicht, je weniger ich in meinem Haushalt horte, desto weniger muss ich pflegen, aufräumen und putzen. Ein simples aber sehr anschauliches Beispiel ist die Sammlung an Deko, seien es Vasen, Stofftiere, Modellautos oder was auch immer Spaß macht. Egal, ob die Sammelleidenschaft sich auf ein Regalbrett beschränkt, in einer eigenen Vitrine Platz findet oder bereits sämtlichen Wohnraum erobert hat. Wenn die geliebten Schätze nicht regelmäßig entstaubt werden, wird es schnell unansehnlich. Doch auch wenn nicht gerade das Sammelfieber sämtliche freien Stellflächen Stück für Stück vereinnahmt, kaum hat man einen freien Raum, wird er in der Regel mit irgendwas befüllt. Es scheint, dass wir Menschen mit Leere nicht sonderlich gut klarkommen. Wobei gerade diejenigen, die erfolgreich ausgemistet haben, ganz euphorisch über den gewonnenen Raum und die leeren Flächen erzählen. Hat man erst mal Blut geleckt und festgestellt, wie leicht sich eine freie Oberfläche sauber halten lässt, wird man zum Bluthund. Alles, was die Mitbewohner auf der einladenden Fläche so ablegen, wird unmittelbar moniert. Wer selbst nicht putzt, mag das Verhalten überzogen und pingelig finden. Und genau da sollte man ansetzen. Denn wer unbedingt seine Sammlung an exotischen Bierdosen auf der Anrichte zur Schau stellen möchte, soll sie gefälligst samt zugestellter Oberflächen auch selbst reinigen. In unserer Wohlstandsgesellschaft ist das Sammeln und Horten von bestimmten Dingen eine ideelle Beschäftigung, die keinesfalls lebensnotwendig und nur selten nützlich ist. Vor allem die Nachkommen sind meist völlig überfordert mit dem Berg an angehäuften Dingen. Meist hat das ganze nur einen ideellen Wert für den Sammelnden aber keinerlei monetären für diejenigen, die das ganze dann erben. Wenn nicht gerade ein Museum Bedarf und Interesse anmeldet, landet oft die komplette Sammlung einfach auf dem Müll. Wer seine Sammelleidenschaft frönt, muss sich also darüber klar sein, dass im Falle des eigenen Ablebens alles in der Tonne landet. Das ist die CD- und Plattensammlung, die in Zeiten von MP3 und Streaming-Diensten ihren Zenit überdauert hat. Liebhaber für die komplette Sammlung finden sich selten und oft sind die guten Stücke kaum noch ein paar Cent wert. Der Verkauf (z. B. über Ebay, Momox oder Rebuy) ist mitunter zeitaufwendig und lohnt sich kaum. Sehr beliebt waren lange Zeit auch Ü-Ei-Figuren. Die kleinen bunten Plastikungetüme, die nicht nur in Kinderzimmern ganze Setzkästen gefüllt haben, haben heute längst nicht mehr diese große Fangemeinde und sind meist völlig wertlos. Dennoch trennen sich viele nur ungern von ihren als Kind mühselig zusammengetragenen Kollektionen. Könnte ja doch noch irgendwann mal etwas wert sein. Plastik ohne Ende Geschenkte Deko ist auch so ein Graus. Selten trifft der Schenkende den Geschmack des Beschenkten. Oft kümmert er sich aber auch gar nicht um den Stil oder die Bedürfnisse des so liebevoll Bedachten sondern verschenkt, was selbst gefällt. Besonders egoistisch ist das Verschenken von Selbstgebasteltem. Wer als Erwachsener ein Handarbeits-Hobby pflegt und nicht weiß wohin mit dem ganzen Mist, lädt diesen gerne als gutgemeintes Präsent getarnt bei seinen Mitmenschen ab. Wer, trotz explizit geäußertem Wunsch, Geschenke zu unterlassen, mit Häkeldeckchen, Stickbildern oder andere Deko-Staubfängern bedacht wird, sollte diese ohne schlechtes Gewissen einfach entsorgen. Wer hingegen solche Aufmerksamkeiten auch noch so platziert, dass der Täter sie bei jedem Besuch bewundern kann, wird sich auch weiterhin über einen nicht abreißenden Strom solcher Geschenken freuen dürfen. Der Hobby-Kreative hat ja nun endlich ein dankbares Opfer gefunden... Die Briefmarkensammlung ist der eher leise und heimliche Vertreter der Sammelleidenschaften. Ordentlich in ein Album geklebt, nimmt das Ganze kaum Platz ein und versteckt sich erfolgreich in irgendeinem hinteren Winkel im Schrank. So ein Album aus Kindertagen meines Mannes liegt bei uns auch noch rum und wie mit den Ü-Ei-Figuren ist es auch hier nicht der Trennungsschmerz, der am Ausmisten hindert. Eher der Wunsch, man könnte ja noch potentielle Werte gebunkert haben, sichert dem Album den Platz im Schrank. Aber wenigstens staubt sie nicht als Deko auf dem Schrank ein. Und er hat mich nicht mal gefragt, ob ich mir noch seine Briefmarkensammlung ansehen will. Es muss ja nicht gleich die komplett leere Wohnung sein. Doch hin und wieder sollte man sich schon fragen, was man wirklich gerne (vor Augen) hat und welche Gegenstände einfach nur aus Gewohnheit oder Pflichtgefühl herumstehen. Wer seinen Plunder liebt, seien es Pflanzen oder Kunstobjekte, wird sich auch beim Abstauben nicht darüber ärgern. Wenn man allerdings jedes Mal insgeheim damit liebäugelt, die Porzellanfigur „aus versehen“ beim Staubwedeln in den Tod zu stürzen, sollte man etwas ändern. Die eignen Dinge sind schnell reduziert, da kann man kurzen Prozess machen. Etwas schwieriger wird es, wenn Mitbewohner wie Partner oder Kinder die Flächen mit ihren Dingen zustellen. Da hilft nur verhandeln. Jeder bekommt einen festgelegten Platz, auf dem er sich ausbreiten darf, den er aber auch selbst sauber halten muss (Dreck ignorieren ist keine Option). Und dann muss man lernen, mit dieser Vereinbarung zu leben. Das bedeutet nicht nur, dass alles, was sich über die vereinbarte Fläche hinaus ausbreitet, rausfliegt. Sondern auch, dass man selbst mit dem Anblick der Dinge der Mitbewohner, wie auch immer sie aussehen mag, ertragen muss. Alternativ bleibt nur, alleine zu wohnen. Wer sich den Lebensraum mit anderen teilt, muss immer auch Kompromisse eingehen. Außer natürlich, man schafft es, sich zum allseits beliebten Diktator zu mausern. Dann hat man natürlich die alleinige Herrschaft über alles, was sich im Haushalt befinden darf. Noch so eine sehr effektive Art, sich selbst beliebt zu machen, ist es, die Einrichtung und Dekoration anderer zu beurteilen, wenn man irgendwo zu Besuch ist. Besonders gut funktionieren dann Sätze wie „Das ist ja vollgestellt hier. So könnte ich nicht leben. “ oder „Ganz schön kahl hier. “. Jeder hat eigene Bedürfnisse und einen eigenen Stil. Wenn man nicht gerade um Rat gefragt wird, sollte man sich mit Kritik zurückhalten. Wäre ja langweilig, wenn wir alle in einheitlichen Katalog-Wohnzimmern leben würden. Wie haltet ihr es mit Dekoration und Sammelleidenschaft? Eher die vollgestellte Fensterbank oder das leere Regal? --- ### Was kostet Kein Kind - Published: 2022-10-17 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/17/was-kostet-kein-kind/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Abtreibung, Antibabypille, Familienplanung, Kind, Kondome, Kosten, Pille, Sex, Spirale, Sterilisation beim Mann, Vasektomie, Verhütung Oft werden die Kosten kalkuliert, die man veranschlagen muss, wenn man ein Kind versorgen muss (ich staune bei Bekannten schon über die Kosten, die entstehen, bevor das Baby überhaupt auf der Welt ist). Wir können aber zum Glück selbst entscheiden ob und wie viele Kinder wir überhaupt haben wollen und müssen nicht so viele Nachkommen wie möglich als potentielle Altersvorsorge in die Welt setzen. Doch was kostet es eigentlich, wenn man keine Kinder bekommen möchte? Für den Normalverdiener ist das womöglich nicht mal einer Überlegung wert. Wir sehen es als Selbstverständlichkeit an, dass wir uns Verhütung leisten können. Doch gerade wenn man nur sehr wenig Geld zur Verfügung hat, ist das ein ganz anderes Thema. Zwar gibt es in einigen Fällen finanzielle Unterstützung, doch dafür muss man dann sein Privatleben preisgeben. Für manch einen mag das Thema zu schambehaftet sein, als das der- oder diejenige sich traut, um Geld zu fragen. Ich will und kann hier weder eine individuelle Empfehlung geben noch eine ärztliche Beratung ersetzten oder irgendetwas bewerben. Mir geht es vielmehr darum, dass wir uns um den Luxus der „schönsten Nebensache der Welt“ einmal bewusst werden und dass es eben nicht für jeden eine Selbstverständlichkeit ist, sich darüber überhaupt keine Gedanken machen zu müssen. Daher schneide ich auch nur die bekanntesten Punkte aus Kostenperspektive an. Darf es ein Luxus sein, geschützten Sex zu haben? Und was passiert, wenn das mal schief geht? Wie ist das mit der Kostenübernahme? Antibabypille Je nach Art und Hersteller der rezeptpflichtigen Pille kostet die Monatspackung zwischen 7,- bis 20,- € pro Monat. In Summe belaufen sich die jährlichen Kosten also auf circa 84,- bis 249,- €. Diese Kosten werden normalerweise nicht von der Krankenkasse übernommen. Ausnahmefälle sind beispielsweise eine medizinische Indikation oder das Alter der Frau. Bis zum 18. Geburtstag trägt die Krankenkasse die Kosten, bis zum 22. Geburtstag übernimmt sie die Kosten zumindest noch anteilig. Sofern vom Arzt verordnet, kommt es abhängig von Kommune / Bundesland vor, dass auch das zuständige Amt die Kosten für die Verhütung für Bezieher von Leistungen (z. B. Sozialgeld, Arbeitslosengeld II) übernimmt. Allerdings muss man sich aktiv informieren sowie die Unterstützung aktiv beantragen. Kupfer- oder Hormonspirale Die Spirale ist eine häufig genutzte Alternative zur Antibabypille. Die einmaligen Kosten für das Einsetzen liegen je nach Arzt etwa zwischen 160,- bis 500,- €. Hinzu kommen die Kosten für die Spirale selbst, welche aktuell bei circa 120,- € beginnen und bis 350,- € betragen können. Dabei muss allerdings auch die Wirkungsdauer mit einkalkuliert werden, die je nach Modell zwischen 3 und 5 Jahren liegt. Die Kosten für Spirale sowie die separaten Kosten für Einsetzen und Wechsel/Entfernen müssen ebenso wie die Kosten für die Pille selbst getragen werden. Die Kosten für zusätzlich empfohlene Nach- und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind ebenfalls aus eigener Tasche zu zahlen und liegen im Schnitt zwischen 20,- und 40,- €, wobei der Preis auch vom Arzt abhängig ist. Kondome  Die „Verhüterli“ dienen ja (hoffentlich bekanntermaßen) ebenso dem Schutz vor Krankheiten und sind eigentlich für jeden frei zugänglich. Die Stückpreise liegen zwischen 0,20 bis 1,25 € pro Stück und sollten damit eigentlich für jeden erschwinglich sein. Aber als Durchschnittsverdiener kann man sich auch nicht vorstellen, wie es ist, wenn man sich am Monatsende kein Brot mehr kaufen kann. Es ist dann vom Geldbeutel abhängig, ob man sich gerade geschützten Sex leisten kann oder eben nicht. Aber die Lust richtet sich nun mal nicht nach dem Geldbeutel und so werden manche womöglich leichtsinnig. Das Verhütung auf dem Prinzip Hoffnung eine ganz schlechte Idee ist, ist den meisten Menschen sicher klar. Das kann dann um Längen teurer werden, egal wie man sich entscheidet. Wer die Familienplanung bereits abgeschlossen hat, kann sich auch für (fast) die endgültige Variante entscheiden. Vasektomie In der Regel handelt es sich um eine Wunschleistung ohne medizinische Notwendigkeit weshalb die Krankenkassen die Kosten für eine Vasektomie auch nicht übernehmen. Die Gesamtkosten von etwas 400,- bis 600,- € setzen sich zusammen aus Beratungsgespräch, Untersuchung, dem operativem Eingriff selbst und der Nachkontrolle. Wenn man das gegen einen frei gewählten Durchschnittspreis von 0,60 € pro Kondom gegenrechnet, kommt man auf unglaubliche 1000 Stück. Das klingt erst mal ganz schön viel, ist aber über einen langen Zeitraum von 10 Jahren mit gerade mal 2 Stück pro Woche gar nicht mehr so üppig. Kann man sich also ausrechnen, ob sich das für einen selbst lohnt. Langfristig gesehen gehört die Vasektomie im Vergleich mit anderen Verhütungsmitteln aber sicher zu den günstigsten. Und die Umwelt freut´s auch (hinsichtlich Hormone im Abwasser / Müllvermeidung). Der „gleiche“ Eingriff ist bei Frauen im Übrigen wesentlich komplizierter und mit 600,- bis 1000,- € meist auch ein ganzes Stück teurer. Auch die Risiken und Nebenwirkungen unterscheiden sich grundlegend und es gibt nur wenige Ärzte, die eine Sterilisation bei Frauen ohne medizinische Notwendigkeit anbieten. Und auch wenn Mann dem Thema skeptisch gegenübersteht, gibt es nicht nur finanzielle Vorteile. Aber darum geht es an dieser Stelle nicht und das muss auch jeder sehr individuell und für sich persönlich entscheiden.    Abtreibung Egal aus welchen Gründen eine ungewollte Schwangerschaft vorliegt, wenn es erst mal soweit ist, bleiben einem nicht viele Optionen. Glücklicherweise ist Aufklärung zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland mittlerweile nicht mehr strafbar. Auch wenn immer noch viele Politiker/innen meinen, über den Körper einer Frau bestimmen zu müssen. Viel schlimmer steht es in anderen Ländern, in denen man sich teilweise zurück in die Steinzeit entwickelt. Da ist Abtreibung strafbar, teilweiße sogar ohne jegliche Ausnahme. Das ist nebenbei auch ein sehr gutes Beispiel dafür, warum man wählen gehen sollte und warum man sich generell zumindest ein bisschen mit den Parteiprogrammen beschäftigen muss. Doch ich schweife ab... In so einer Ausnahmesituation steht man nun nicht nur zeitlich sondern auch finanziell unter Druck. Denn neben den biologischen Fristen muss man sich auch damit auseinandersetzen, dass es sich bei einer Abtreibung nicht um eine selbstverständliche Kassenleistung handelt. D. h. die Kosten muss man selbst übernehmen. Ein medikamentöser Schwangerschaftsabbruch kostet zwischen 350,- und 500,- €, während der operative Abbruch zwischen 500,- und 700,- € kostet. „Der genaue Preis hängt von... --- ### Wenn der gesunde Menschenverstand aussetzt - Published: 2022-10-10 - Modified: 2022-09-02 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/10/herzkreis-what-the-f/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Ballkreis, Cash Gifting, Finanzen, Fraktalkreis, Herzclub, Herzkreis, Lotusblütenkreis, Mandala-Schenkkreis, Power Circle, Schenkkreis, Schneeball, Schneeballsystem, Sternenkreis, Tafelrunde, Unternehmerkreis Da stöbert man durch interessante Artikel im Internet, denkt sich nichts Böses und dann stößt man auf DAS Utopia - Schenkkreise: Was hinter der Abzocke steckt. Mein erster Gedanke war, dass doch niemand so blöd sein kann. Doch nicht ohne Grund gibt es genau solche Berichte auch noch im Jahr 2022! Doch worum geht es überhaupt? In dem Artikel wird vor sogenannten Schenk- oder auch Herzkreisen gewarnt. Dabei handelt es sich um ein klassisches Schneeballsystem das mit perfiden Verkaufstaktiken, schönen Erfolgsgeschichten und gerne auch noch einer Ladung Esoterik und Solidaritätsgefühl aufgehübscht wird. Im Übrigen scheint man hier auch bei der Namensgebung esoterisch kreativ unterwegs zu sein. Mit Sternenkreis, Lotusblütenkreis, Mandalakreis, Power Circle und viele anderen, abenteuerlichen Begriffen versucht man, die eigentliche Funktionsweise zu verschleiern. Die Funktionsweise ist ganz simpel. Das System ist pyramidenförmig aufgebaut. Die Teilnehmer auf der untersten Ebene zahlen an den Teilnehmer an der Spitze und rücken dabei eine Ebene nach oben. Der Beschenkte scheidet aus, die Pyramide splittet sich in zwei neue Schenkkreise auf und die nächste Schenkungsrunde startet. Die Einstiegsschenkung liegt bei bis zu 5. 000 €, da dies unter dem gesetzlichen Freibetrag liegt, den man an Nichtfamilienmitglieder (alle 10 Jahre) steuerfrei verschenken kann. Der Beschenkte bekommt in der Folge dann den 8-fachen Betrag seines Einsatzes, in diesem Fall also 40. 000€ und ist raus. Die restlichen Teilnehmer müssen nun acht weitere Geldgeberakquirieren, um die untere Ebene mit Schenkenden aufzufüllen. Finden sie keine neuen Mitspieler, trocknet der Geldfluss aus. Der Initialtor und frühe Einsteiger können somit also definitiv Geld verdienen. Alle anderen, die in der Folge später dazu stoßen, werden ihr investiertes Geld mit ziemlicher Sicherheit verlieren, geschweige denn einen Gewinn einfahren. Wie Schnell das Ende der Fahnenstange erreicht ist, zeigt sich, wenn man sich mal folgende Tabelle mit einer Verachtfachung der Mitglieder alle drei Runden anschaut. Runde 08181 GruppeRunde 382648 GruppenRunde 68351264 GruppenRunde 9844. 096512 GruppenRunde 128532. 7684096 GruppenRunde 1586262. 14432768 GruppenRunde 18872. 097. 152262144 GruppenRunde 218816. 777. 2162097152 GruppenRunde 2489134. 217. 72816777216 GruppenRunde 278101. 073. 741. 824134217728 GruppenRunde 308118. 589. 934. 5921073741824 GruppenRunde 3381268. 719. 476. 7368589934592 GruppenSchneeball-System im Schenkkreis Nach 10 Durchläufen haben wir bereits 1024 Gruppen und schon in der 30. Runde wäre die Anzahl der teilnehmenden Menschen höher, als die aktuelle Weltbevölkerung (> 8. 008. 333. 000, countrymeters abgerufen am 11. 08. 2022). Die immerwährende Aufteilung der Schenkungspyramide führt zu einer exponentiellen Ausbreitung des Systems. Das das nicht funktionieren kann, sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen sofort klar werden. Doch leider ist genau das nicht der Fall. Gier frisst Hirn, da setzt der gesunde Menschenverstand einfach aus. Zack – weg ist er... Es gibt wohl immer noch genug Leichtgläubige, die sich von überzeugenden Rhetorikern mit Schlagworten wie ‚P2P-Crowdfunding‘zum Schenken motivieren lassen. Oft wird das ganze auch noch als esoterische Lebensweisheit verkauft nach dem Motto "Schenke einen Teil und du erhältst ein Vielfaches zurück" (Kettenbrief de luxe - WELT). Bei solchen Aussagen sollte man eigentlich sofort hellhörig werden doch die Versprechungen sind für viele wohl zu verführerisch. Doch neben der Aussicht auf einen großen Gewinn ist es wohl auch das Gemeinschaftsgefühl, das in den sozialen Medien und Foren zu diesen Gruppen gepflegt wird. In dieser sinnstiftenden Gemeinschaft sollen nach und nach die Träume eines jeden erfüllt werden.   Auf der einen Seite kann man nur den Kopf schütteln, dass sich immer wieder Teilnehmer für solche Schneeballsysteme anwerben lassen. Auf der anderen Seite frage ich mich wirklich, wie die Initiatoren solcher Systeme morgens noch in den Spiegel blicken können. Wie tickt ein Mensch, der ohne schlechtes Gewissen etliche andere um ihre Ersparnisse und damit teilweise in eine prekäre finanzielle Notlage bringt? Glücklicherweise hat sich die rechtliche Lage zwischenzeitlich zu Gunsten der Geschädigten verbessert. Um Initiatoren und aktiv werbenden Teilnehmern solcher Systeme keine weiteren Anreize zu bieten, hat der Bundesgerichtshof bereits 2005 in einer Grundsatzentscheidung festgelegt, dass in Fällen von Schneeballsystemen eine Rückforderung stets möglich ist. Bleibt nur zu hoffen, dass das Thema Finanzbildung in Zukunft mehr Aufmerksamkeit bekommt und die Menschen sich auch in Eigeninitiative in dieser Richtung weiterbilden und solchen Scharlatanen nicht auf den Leim gehen. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe aber Wissen schützt vor dummen Entscheidungen! --- ### Dinge, die du tun solltest, wenn du gerne putzt - Published: 2022-10-03 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/10/03/dinge-die-ihr-tun-solltet-wenn-ihr-gerne-putzt/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Fail, Grundreinigung, Ordnung, Putzen, Putzroutine, Putzteufel Eingefleischte Minimalisten schwärmen ja immer wieder gerne davon, wie schnell doch die alltägliche Putzroutine geht, wenn man weniger Krempel hat. Für alle, denen die Arbeit mit Eimer und Schwamm zu sehr fehlt, hier ein SOS-Ratgeber, um mal wieder so richtig viel Zeit mit der Lieblingsbeschäftigung zu verbringen. Rumalbern beim gemeinsamen Zähneputzen Wer gerne das Bad putzt, wird kein Problem darin sehen, gemeinsam im Bad zu stehen und sich beim Zähneputzen gegenseitig zum Lachen zu bringen. Danach kann es aber schon mal vorkommen, dass vor allem der Spiegel eine Grundreinigung benötigt. Von Vorteil ist es dann auch, wenn man hinterher eh duschen wollte. Als universelles Putzmittel kann ich im Übrigen meinen DIY-Badreiniger empfehlen. Keine Schoki im Haus haben Wenn so gar keine Schokolade im Schrank zu finden ist, greifen Nachkatzen gerne mal zum Schokoaufstrich. Wer allerdings mit dem Löffel bewaffnet vor dem leeren Schrank steht, wird auch gerne mal zum Verzweiflungstäter und nimmt sich das Kakao-Pulver vor. Beim gierigen Löffeln darf man aber auf keinen Fall einatmen, das führt zu unkontrolliertem Husten (der Löffel bleibt natürlich vor dem Mund) – danach wird die Küche frisch gesaugt und alle Arbeitsplatten gewischt. Mit etwas Glück dürft ihr sogar die Wände säubern. Sauerkirschmarmelade selber kochen In den Hinterlassenschaften von Oma hat sich eine Zange zum Entsteinen gefunden. Zusammen mit dem Sauerkirschbaum im Garten folgte in der Konsequenz eine etwas zeitaufwändige Aktion. Mit der Zange bewaffnet ging es einer großen Schüssel Kirschen an den Kragen bzw. Stein um daraus hausgemachte Marmelade zu kochen. Allerdings sahen Balkon (zum Glück hab ich das nicht drinnen gemacht), Tisch und ich selbst aus, als hätte ich einen Splatterfilm nachgestellt. Beauty-Programm Ein einfaches aber sehr effektives Rezept für eine schnell angerührte Gesichtsmaske besteht aus einem Eigelb und zwei Löffeln Quark. Das ganze wird einfach zusammengerührt und dann lässt man die Pampe für eine halbe Stunde einwirken. Wer dabei auf die glorreiche Idee kommt, sich mit der glitschigen Masse im Gesicht durch die Gegend zu bewegen, darf danach auch gleich seinen 4 Wänden ein Beauty-Programm verpassen. Splatter-Schnitzeljagt Einmal kurz nicht aufgepasst und barfuß mit dem kleinen Zeh irgendwo hängengeblieben, schon hat man die Sauerei. Noch schöner, wenn einem das im Suff passiert und man nicht gleich realisiert, dass Blut fließt. Ich will hier keinesfalls Alkoholkonsum verherrlichen aber wer auf eine spannende Schnitzeljagd steht, bei der man die Spur zum Ort des Geschehens quer durchs Haus verfolgen kann, hat hier seine helle Freude. Heilerde-Packung kombiniert mit Bettflucht Wer einen geschwollenen Knöchel mit Heilerde behandelt, macht im Prinzip erstmal nichts falsch. Die kühlende Packung lindert Entzündungen und wirkt abschwellend. Das Ganze ist eigentlich auch völlig frei von Nebenwirkungen, außer man schafft es nicht, auf seinen 4 Buchstaben sitzen zu bleiben. Einbeinig humpelnd verteilt man die getrocknete Masse in hübschen Bröseln quer durch die Wohnung, so dass auch alle Mitbewohner was davon haben. Staubsaugen darf dann natürlich jemand anders, der Knöchel soll ja weiterhin geschont werden. Vesuv-Nachstellung mit Tomatensoße Das kennt wohl jeder. Sobald die Tomatensoße eine bestimmte Temperatur erreicht hat, sollte man den Topf keine zwei Sekunden aus den Augen lassen. In dem Moment, in dem man nur mal kurz das Salz sucht, fängt der Inhalt fröhlich das Blubbern und Spritzen an, um den Ausbruch des Vesuvs nachzustellen. Warum sehen 30% der Fails eigentlich wie Splatter-Movies aus? ! Gute Ratschläge von Fachleuten ignorieren Das ist ein ganz extremer Fall und nur hartgesottenen Putzfans zu empfehlen. Wenn ihr die Zimmerdecke mit Streichputz verschönern wollt, verzichtet auf jeden Fall auf die Grundierung. Auch wenn der Experte im Baumarkt euch noch so gut berät, hört nicht auf ihn. Nichts geht über das erhabene Gefühl, nach getaner Arbeit das eigene Werk zu bewundern – das dann mit einem großspurig schmatzenden Geräusch auf einen niederprasselt. So etwas schweißt einfach zusammen, danach schreckt einen nichts mehr. Und wenn wir schon beim Renovieren sind Für die leidenschaftlichen Staubwischer hier noch der ultimative Tipp. Einfach mal einen Kabelkanal mit der Flex ziehen. Natürlich ohne vorher irgendetwas abzudecken. Das kostet nur unnötig Zeit und der Vorher-Nachher-Effekt ist so auch viel imposanter. Ihr wolltet schon immer mal weiße statt schwarze Schränke? Dann nichts wie los! Lasst mir gerne einen Kommentar da, wenn ihr auch noch ein paar ultimative Tipps und Ratschläge habt. Wir wollen doch nicht, das dem Putzteufel langweilig wird 😉. --- ### Kleine Veränderungen, große Erfolge - Published: 2022-09-26 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/26/kleine-veraenderungen-grosse-erfolge/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Change Management, Konsum, Plastiktüten-Verbot, Sparen, Veränderung Der Mensch ist typischerweise ein echtes Gewohnheitstier. Veränderungen machen uns generell erst einmal Angst. Das passiert meist unbewusst und oft merken wir gar nicht, wie schnell wir eine ablehnende Haltung einnehmen und neue Ideen kaputt argumentieren.   Dabei vergessen wir leider auch, dass wir ohne Veränderungen immer noch im Höhlenzeitalter leben würden. Doch egal, ob wir gleich die ganze Welt verändern wollen oder nur unser eigenes Leben ein bisschen optimieren möchten, es muss nicht immer gleich an die Erfindung des Rads heranreichen. Oft sind es ganz kleine Dinge, die wir leicht und ohne große Mühe ändern können und die dann in der Summe großes bewirken. Steter Tropfen höhlt ja bekanntermaßen den Stein und so kann man mit Durchhaltevermögen und Ausdauer oft mehr bewirken als mit einer einmaligen Aktion. Angenommen, viele einzelne Menschen fangen an, ihre Einkäufe in eigenen mitgebrachten Taschen und Körben zu transportieren und ebenso viele beteiligen sich an Diskussionen und Unterschriftensammlungen. Dann kann es schon mal passieren, dass Läden ihre Kunden nur noch gegen teuer Geld und gar nicht mehr selbstverständlich mit Plastiktüten versorgen. Im Gegenteil, wer sich traut, sich mit so einer Umweltsünde auf der Straße zu zeigen, wird mit bösen Blicken bedacht und muss sich in Grund und Boden schämen. Die Vereinbarung von Politik und Handel, Tragetaschen aus Kunststoff nur noch gegen Bezahlung anzubieten, gilt bereits seit 2016. Dank dieser wirkungsvollen Maßnahme ist der Verbrauch um mehr als 60 Prozent zurückgegangen.  Natürlich ist das an dieser Stelle etwas arg kurz gefasst. Doch trotzdem sieht man, dass große Veränderungen möglich sind, auch wenn es oft viele kleine Schritte braucht. 2022 ist das Plastiktüten-Verbot in Kraft getreten und viele weitere  Bemühungen zur Reduktion unseres Kunststoffverbrauchs folgen bereits. Steter Tropfen höhlt den Stein. wiktionary. org Veränderungen in unserem eigenen Verhalten mögen in der Masse der Menschen vielleicht untergehen, doch umso mehr Menschen ebenso handeln, umso größer wird ihr Gesamtgewicht. Aber auch im Kleinen, nur für uns selbst oder unser Umfeld können kleine Änderungen unserer Verhaltensweisen auf Dauer viel bewirken. Wenn ich etwa statt jedem Morgen Kaffee und ein belegtes Brötchen beim Bäcker zu holen dazu übergehe, dieses Geld monatlich zurückzulegen, kann sich im Laufe der Zeit ein beachtlicher Sparbetrag ansammeln. Und sinnvoll investiert vermehrt sich dieses Geld sogar noch und arbeitet für uns. Unser Konsumverhalten kann also ganz immense Auswirkungen haben und mit den richtigen Methoden lässt sich einiges erreichen. Doch dafür ist ein Umdenken erforderlich und wir müssen unser Verhalten ändern. Das kann ganz einfach sein, wenn es nur der morgendliche Gang zum Bäcker ist oder aber auch ganz schon schwierig, wenn man sich womöglich das Rauchen abgewöhnen möchte oder mit Frühsport etwas für seine Gesundheit erreichen will. Vor allem der innere Schweinehund kann uns das Leben in dieser Hinsicht ganz schön schwer machen. In kaum einer Situation sind wir so kreativ, wie wenn wir Ausreden dafür suchen, ein bestimmtes Verhalten jetzt nicht umsetzen zu wollen. Der Tag war lang und hart – jetzt muss es ein Stück Kuchen sein. Oder Frustshopping wegen dem nörgelnden Chef. Und dann gleich noch ein paar schicke Cocktails, weil man ja nicht als spaßbefreiter Außenseiter gelten will. Natürlich gibt es immer mal wieder Rückschläge. Man hat den Korb zum Einkaufen zu Hause vergessen und braucht eine Plastiktragetasche. Oder Auto, Waschmaschine und Kühlschrank versagen zeitgleich ihren Dienst und man muss den Sparplan für einen oder sogar mehrere Monate aussetzen. Doch gerade dann ist es umso wichtiger, dass man sich nicht verrückt macht und an seinen Zielen und Werten festhält. Das geht dann einfach, wenn man genau weiß, warum man etwas ändern möchte. Wenn ich mir jeden Genuss versage, um am Monatsende das Sparschwein mit ein paar Euro mehr zu füttern, kann es schon mal sein, dass ich die ganze Aktion beim kleinsten Gegenwind in Frage stelle. Dann fehlt nicht viel und man gibt leichtfertig auf. Doch wer ganz klar das Ziel vor Augen hat und sich womöglich schon bildlich die Frührente oder eine Weltreise vorstellen kann, wird nicht so einfach scheitern. Das Veränderungen wichtig sind, steht also außer Frage. Doch trotzdem erkennt man immer wieder eine gewisse Abwehrhaltung an seinem Mitmenschen aber auch bei sich selbst. Doch wer immer wieder dasselbe tut, kann keine anderen Ergebnisse erwarten. Besser ist es, sich die Situation genau anzuschauen und zu bewerten. Ich kann entweder durch den großen Lottogewinn reich werden und muss nie wieder arbeiten. Oder ich analysiere meine Möglichkeiten und finde viele kleine Rädchen, an denen ich schrauben kann um mein Ziel zu erreichen. Welche Variante erfolgversprechender ist, kann jeder selbst entscheiden. Wie wichtig das Thema ist, sieht man im Übrigen auch daran, dass es eine ganze Wirtschaftssparte mit Literatur, Kursen und Workshops dazu gibt. Firmen suchen explizit nach Change-Managern um Veränderungsprozesse zu begleiten und das Change Management ist als grundlegender Prozess in der Organisationsentwicklung verankert. Wir tun also gut daran, uns offen gegenüber neuen Ideen und Methoden zu zeigen. Wer weiß, was am Ende raus kommt. Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. Quelle unbekannt --- ### Es geht wieder los - Published: 2022-09-25 - Modified: 2022-09-25 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/25/es-geht-wieder-los/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alle Jahre Wieder, Brezeln, Geschenke, Herbstgebäck, Herzen, Lebkuchen, Sterne, Weihnachten, Weihnachtsgeschenke Gefühlt hat das Jahr gerade erst begonnen, schon neigt es sich wieder dem Ende zu. Die Tage werden wieder kürzer und in den Supermärkten taucht das sogenannte Herbstgebäck auf. Wobei sich hier die Geister scheiden, für die einen ist es ein Fest, wenn es endlich wieder Lebkuchen und Co. gibt. Die anderen schütteln fassungslos den Kopf darüber, dass gefühlt die Weihnachtsmänner die Osterhasen ablösen. Auch wenn vielen Anfang September der Sinn noch so gar nicht nach weihnachtlichem Gebäck ist, scheint sich der frühe Start für die Supermärkte doch zu lohnen. Denn nach der langen Abstinenz lassen wir uns gerne verführen und greifen zu obwohl wir doch eigentlich nur das, was auf dem Einkaufszettel steht, kaufen wollten. Auch wenn wir um die manipulativen Praktiken der Einzelhändler wissen, sind wir doch anfällig für all die Verführungen. Schnell sind dann alle guten Vorsätze über Bord geworfen und die Leckereinen landen im Einkaufswagen. Da hilft es auch nicht, wenn man sich vor Augen führt, dass die Aktionsflächen genau darauf ausgelegt sind, dass man auf seinem Weg durch die Regale daran vorbei kommt und zugreift. Das süße Glück in Herz-, Stern- oder Brezelform muss einfach mit. Ich muss gestehen, dass ich zu den Ersten gehöre, die alle Jahre wieder selig mit zwei Packungen Lebkuchen den Laden verlässt. Ein Päckchen für mich, das andere für eine Freundin, die genauso verrückt danach ist, wie ich. Es kam schon vor, dass wir uns gegenseitig mit der ersten Packung des Jahres überrascht haben. Auch die leiben Kollegen hatte ich schon im Frühherbst mit Lebkuchen versorgt. Und diejenigen, die noch am lautesten darüber gelacht hatten, habe ich kurze Zeit später erwischt, wie sie sich heimlich in der Kaffeeküche die letzten Lebkuchenherzen einverleibt haben. Die ersten sind halt die besten und danach lassen sämtliche Gelüste nach und man kommt wieder standfest an der Aktionsware vorbei. Ganz unabhängig vom angebotenen Sortiment an Süßigkeiten weiß ich jetzt schon, dass gefühlt 99% aller meiner Mitmenschen kurz vor dem 24. Dezember völlig überrascht aus allen Wolken fallen. Denn auch wenn Weihnachten jedes Jahr auf denselben Tag fällt (wirklich, ich hab nachgesehen 😉), verdrängen wir es gerne bis auf die sprichwörtlich letzte Minute. Man kann sich also darüber aufregen, dass der Verkaufsstart von Lebkuchen und Spekulatius schon im Spätsommer beginnt. Oder man nimmt es als Anlass für einen unauffälligen Lauschangriff auf die liebsten Mitmenschen. Denn jetzt kann man noch in aller Ruhe die Herzenswünsche herausfinden, statt zwei Tage vor der großen Bescherung zu fragen, was sich Kinder, Partner, Freunde und Familienmitglieder erträumen. Und vielleicht kommt man so auch um den großen Weihnachtsstress herum und kann statt in letzter Minute durch die Läden zu hetzten lieber gemütlich in einem Café sitzen und entspannt das bunte Treiben beobachten. --- ### DIY-Trend – teuer selbst gemacht - Published: 2022-09-19 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/19/diy-trend-teuer-selbst-gemacht/ - Kategorien: DIY, Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: DIY, Hobby, Konsum, Paletten, Palettenmöbel, Palettensofa, Selbermachen, Sparen Mittlerweile gibt es ja so ziemlich für alles eine bzw. unendlich viele DIY-Anleitungen im Netz. Egal, ob es sich um Möbel handelt oder Rezepte für alle (un-)möglichen Dinge des täglichen Verbrauchs. Auch an mir ist das nicht ganz spurlos vorbei gegangen. Neben festem Shampoo, Peeling und Deo hab ich schon Putzmittel zusammengerührt. Am Ende ist tatsächlich nur der selbstgemischte Badreiniger (große Liebe) übrig geblieben, außer Spüli das einzige was wir im Haushalt verwenden. Das Deo ist eigentlich auch klasse aber irgendwann war meine Haut plötzlich anderer Meinung, vielleicht zu aggressiv für trockene Winterhaut. Und das Peeling mit Kaffesatz gibt zwar weiche Haut, verursacht aber auch eine riesen Sauerei in der Dusche. Zum Glück war der Badreiniger nicht weit... Was aus meiner Sicht gegen viele DIY-Projekte spricht, ist aber oft die Zutatenliste. Wenn ich nicht alles im Supermarkt für kleines Geld bekomme, verpuffen sämtliche positiven Nebeneffekte schnell. Nicht nur der Aufwand für die Beschaffung und die Kosten für die Ingredienzien sprechen dann gegen das Selbermachen. Wenn ich am Beispiel des festen Shampoos sehe, was ich an Verpackungsmaterial einschließlich Plastikbeutel so alles auf dem Tisch stehen hatte, stellt sich umgehend Ernüchterung ein. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an verpackungsarmen und plastikfreien Produkten, auch für kleine Geldbeutel bezahlbar (ernsthaft, wer kauft den Shampoo für 35 €). Die Hersteller kaufen die Zutaten in großen Gebinden und da muss unsereins nicht alle Zutaten einzeln nochmal in haushaltsüblichen Mengen horten. Und es geht ja auch nie auf, man hat immer irgendwelche Reste, die dann im schlimmsten Fall im Müll landen. Nachhaltigkeit und Sparsamkeit sehen anders aus. Die Zeit und den Energieverbrauch für das Selbermachen rechne ich jetzt nicht mal mit ein. Die Unternehmen sind längst auf den DYI-Zug aufgesprungen und bieten ganze Sets mit Anleitungen an, wie man sich etwa Möbel selbst bauen kann. Da geht es weder ums Sparen noch um das Wiederverwenden von vorhandenen Ressourcen sonder einfach um den Spaß am Selbermachen. Die romantische Vorstellung, seine Gartenmöbel aus alten Paletten günstig und einfach selbst zu zimmern trifft irgendwann auf die harte Realität. Jeder blendet die letzte gemeinschaftliche Aufbauaktion des neuen Schlafzimmerschranks/Wohnzimmerregal/Bett/... lieber aus, die doch so gar nicht romantisch beinahe mit einer Paartherapie geendet hat. Und alte Paletten soll man ja sowieso nicht verwenden, wer weiß, was darauf transportiert wurde. Also ab in den Baumarkt und fröhlich konsumiert. Wobei mir nicht ganz klar ist, worin sich der Aufbau eines Palettensofas mit fertig passendem Polster von dem eines klassischen Möbelstücks unterscheidet. Trotzdem behaupte ich nicht, in einem DIY-Bett zu schlafen – auch wenn es selbst aufgebaut ist. Wenn man davon ausgeht, dass gerade der Paletten-Möbel-Trend irgendwann mal vorbei sein wird und man irgendwann „richtige“ Möbel kauft, kann man das Geld also gleich in etwas langlebiges investieren oder mit einer gebrauchten Zwischenlösung viel Geld sparen. Eine Nummer kleiner geht DIY dann natürlich auch. Doch statt mit vorhandenem auf kreative Weise Neues zu schaffen, wird auch hier eher kreativ Umsatz generiert. Fertige Sets und Unmengen an passendem Zubehör lassen die Kassen klingeln. Früher hat man dazu im Übrigen einfach „Basteln“ gesagt. Das ist aber out, daher redet man lieber von DIY-Projekten. Und am Ende steht die Bude voll mit traurigen Zeugnissen von eben diesen mehr oder eben weniger erfolgreichen Projekten. Ist bei mir auch nicht anders, aber Vernunft, Sparsamkeit und Minimalismus halten etwaige Bastel-, Kunst- und Hobbyprojekte erfolgreich in Schach. Dabei braucht es diesen ganzen Kram überhaupt nicht. Nicht falsch verstehen, die ganzen DIY-Anleitungen sind toll, auch die der einschlägigen Baumärkte. Sie bieten Hilfestellung und Inspiration. Doch wer danach mit einer ellenlangen Einkaufsliste loszieht, ist eher der Werbeindustrie auf den Leim gegangen. Wer aber aus Vorhandenem mit etwas Leim und viel Kreativität etwas Neues schafft, hat unser aller Anerkennung verdient! --- ### Finanzpsychologie – so leicht bist du manipulierbar - Published: 2022-09-12 - Modified: 2022-09-11 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/12/finanzpsychologie-von-ankern-wein-und-hoehlenmenschen/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Anker-Effekt, Besitztumseffekt, Confirmation Bias, Dispositionseffekt, Endowment-Effekt, Finanzen, Kompromisseffekt, Prozent-Effekt, Selektive Wahrnehmung, Sunk-Cost-Effekt, Verlustaversion Von wegen Zahlen, Daten, Fakten. Das Thema Geld ist durchaus ein emotionales, auch wenn wir das oft gar nicht bewusst wahrnehmen. Einerseits, weil Geld eine existenzielle Funktion in unserer Gesellschaft hat. Andererseits, weil unser Gehirn evolutionär teilweise noch gar nicht in unserer schnelllebigen Zeit angekommen ist. Wir sind also überspitzt ausgedrückt als Höhlenmensch unterwegs in der Mission unser finanzielles Überleben zu sichern. Um diese Mammutaufgabe zu bewältigen (und nein, wir erlegen jetzt kein Mammut und flüchten auch nicht vor dem Säbelzahntiger), hat unser Gehirn ein paar bequeme Strategien entwickelt, die ihm das ganze vereinfachen sollen. Dann nach wie vor ist unser Gehirn auf Effizienz und Energiesparen ausgelegt. Und da das ganze menschliche Verhalten genauso wie das liebe Geld extrem spannende Themen sind, gibt es mit der Finanzpsychologie sogar eine eigene Disziplin, die sich mit unseren geldbezogenen Verhaltensweisen befasst. Die verschiedenen Einflüsse, die unsere Erziehung, unsere Kultur/Umwelt aber vor allem unsere Instinkte auf unsere Finanzentscheidungen haben, sind hoch komplex. Wenn man sich derer bewusst ist, kann man ihre Auswirkungen auf die eigenen Finanzentscheidungen analysieren und steuern. Schauen wir uns im Folgenden doch mal einige typische Strategien und psychologischen Barrieren an, die unser Gehirn unbewusst einsetzt, um sich finanzielle Entscheidungen leicht zu machen. Anker-Effekt Dieser erstaunliche Effekt ist ein genialer Trick, um uns Waren zu teureren Preisen unterzujubeln. Da unser Hirn recht einfach gestrickt ist (wir erinnern uns – der Höhlenmensch) sucht es sich Vergleichsobjekte, um den Wert einer Sache einzuschätzen. In Ermangelung passender Bezugspunkt zieht es sich einfach aus dem Zusammenhang gerissene Zahlen heran und verwendet diese als sogenannten Anker. Und da auch mein Hirn nicht anders funktioniert, als bei anderen, bleiben wir der Einfachheit halber bei der Weinflasche als Beispiel in einem kleinen Experiment. Dabei werden zwei Personen unabhängig voneinander gebeten, sich die letzten zwei Ziffern ihrer Kontonummern zu notieren, und dann den Preis einer hochwertig wirkenden Flasche Wein abzuschätzen. Bei der einen Person lauten die Ziffern 05, sie schätzt den Wert auf etwa 8 €. Die andere Nummer endet hingegen auf 96, diese Testperson schätzt den Preis auf 36 €. (Das ist ein konstruiertes Beispiel, die Zahlen dienen nur der Verdeutlichung. ) Besitztumseffekt / Endowment Effekt Der Besitztumseffekt lässt sich wunderbar auf Flohmärkten aber auch oft bei Onlineinseraten beobachten. Oft werden Mondpreise für gebrauchte Dinge verlangt, die weit über dem durchschnittlichen Marktwert liegen. Das liegt daran, dass wir Gegenstände, die uns gehören, unbewusst einen ideellen Wert hinzurechnen und sie damit wertvoller einschätzen, als Vergleichsprodukte. Diese kognitive Verzerrung führt auch dazu, dass wir Dinge horten, um sie ja nicht unter Wert zu verkaufen. Damit entgeht uns ein möglicher Gewinn, der bestimmt besser an anderer Stelle investiert wäre, als in Form von altem Kram unsere Schränke zu verstopfen. Verlustaversion Erstaunlicherweise schmerzen uns Verluste wesentlich mehr als und Gewinne in exakt gleicher Höhe Freude bereiten. Verhaltensforscher schätzen, dass wir ein negatives Erlebnis rund doppelt so intensiv empfinden, wie eine positive Erfahrung. Daher vermeiden wir es verständlicherweise, Verluste bei unseren Investitionen z. B. bei fallenden Aktienkursen, zu realisieren. Das kann jedoch auch dazu führen, dass wir trotz negativer Schlagzeilen länger an einer Investition festhalten und sich so die Verluste noch weiter steigern. Dispositionseffekt Der Dispositionseffekt hängt mit der oben beschriebenen Verlustaversion zusammen und beschreibt die Neigung von Anlegern, eher die Wertpapiere zu verkaufen, die im Wert gestiegen sind und die Anteile mit Verlusten eher zu halten. Wer also einen Teil seines Depots verflüssigen will oder muss, sollte sich diesen Effekt bewusst machen, bevor er übereilte Entscheidungen trifft. Confirmation Bias Der Effekt der Voreingenommenheit bewirkt, dass man das, was man für wahr und richtig hält versucht, mit entsprechenden Informationen und Argumenten zu beweisen. Der Klassiker unter den Beispielen ist der vermeintlich teure Wein. Wenn man der Testperson dir günstige Weinflasche als besonders edlen Tropfen verkauft, schmeckt dieser gleich umso besser. Allerdings zahlen wir dadurch auch unnötig viel Geld für Markenprodukte, obwohl die gleiche Qualität auch mit einem günstigeren No-Name-Produkt zu haben wäre. Selektive Wahrnehmung Wer viel Geld in ein Produkt investiert hat, wird viele positive Aspekte hervorheben, um seine eigene Entscheidung zu rechtfertigen. Argumente, die gegen diese Entscheidung sprechen, werden schlichtweg ignoriert. Interessanterweise ist das auch bei den bereits erwähnten Markenprodukten zu beobachten, bei denen die Verbraucherzentrale regelmäßig die Mogelpackungen des Jahres kürt. Trotzdem verkaufen sich diese Produkte hervorragend. Unerwünschte Informationen werden also einfach verdrängt. Nur so kann ich mir auch erklären, dass ein einschlägig bekannter Hersteller für Schokoaufstrich 😉 die Rezeptur dahingehen „verbessert“, teuren Kakao durch einen höheren Anteil an Fett und Zucker zu ersetzen. Dem Markenimage scheint das nicht geschadet zu haben, sie haben wohl nur eine einzige Kundin verloren. Sunk-Cost-Effekt Oder bis zum bitteren Ende – hat man bereits einen gewissen Betrag investiert, fällt es einem umso schwerer, eine Fehlinvestition zu akzeptieren und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Der Effekt zeigt sich beispielsweise bei Autoreparaturen. Wenn die ersten Verschleißteile ersetzt werden müssen, folgen oft weitere meist teure Reparaturen. Hat die gute Mühle erst mal ein paar Dienstjahre hinter sich, werden die Abstände zwischen den Werkstattbesuchen immer kleiner. Doch statt sich von dem Fass ohne Boden zu trennen, halten viele an dem gar nicht mehr treuen Gefährt fest. Man hat ja schon so viel Geld reingesteckt, das wäre ja dann verloren. Dabei wird geflissentlich die hohe Wahrscheinlichkeit zukünftiger Kosten ignoriert und weiterhin Geld versenkt. Kompromisseffekt Unser Steinzeitgehirn tut sich leicht mir sogenannten Einzelattributsentscheidungen. Die Wahl des günstigsten Produktes fällt uns leicht. Doch sobald es komplizierter wird und mehrere Attribute die Entscheidung beeinflussen, muss eine Vereinfachung her, um den Entscheidungsprozess zu erleichtern. Das Gehirn hat dabei eine Abneigung gegen Extreme entwickelt und tendiert bei der Auswahl eher zu Produkten mit durchschnittlichen Merkmalen statt sich für solche mit herausragenden Eigenschaften zu entscheiden. Der Kompromisseffekt besagt also, dass ein Verbraucher aus einer Reihe von Produkten eher die mittlere Option gegenüber den extremeren Optionen wählt. Das machen sich Verkäufer zu Nutze, indem sie uns ein eher günstiges und ein völlig überteuertes Produkt zur Auswahl zeigen. Wenn sie dann ein letzten Endes ein Produkt im oberen Mittelpreissegment auspacken, greifen wir dankbar (und perfekt manipuliert) zu. Prozent-Effekt Bei... --- ### Bücher, die ihr unbedingt gelesen haben müsst - Published: 2022-09-05 - Modified: 2022-08-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/09/05/buecher-die-ihr-unbedingt-gelesen-haben-muesst/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus, Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Best-Of, Buchempfehlung, Bücher, Finanzen, Lesen, Liste, Multiinteressiert Also – ich liebe ja Listen mit Buchempfehlungen. Allerdings kaufe ich kaum eines dieser Bücher am Ende wirklich. Das mag zum Einen daran liegen, dass ich genug Lesefutter aus kostenlosen Quellen bekomme. Zum Anderen lasse ich mich zwar gerne inspirieren, mache aber dann doch worauf ich Bock habe. Viele gute Bücher zählen zu den Must-Read-Listen, von zeitlosen Klassikern über wochenlangen Platz-Eins-Bestsellern bis hin zu lebensverändernden Ratgebern. Doch wenn das Bauchgefühl nicht ganz laut „Will ich lesen! “ ruft, landet keines dieser Bücher auf meiner Leseliste und schon gar nicht im Bücherregal. Bei kostenlosen Fehlgriffen aus dem Bücherschrank kann man sich schnell wieder von diesen Exemplaren trennen und hat im schlimmsten Fall nur ein bisschen Lebenszeit mit der Lektüre vertan. Auch Bücher, die man weitergereicht bekommen hat, kann man schnell wieder auf den Weg schicken. Hat man aber ein neues Buch gekauft, ist es natürlich schade ums Geld. Daher landen potentielle Kandidaten erst mal auf dem Wunschzettel und werden erst nach eingehender Prüfung erworben, dann gerne auch gebraucht. Einen Vorteil hat in dieser Hinsicht mein E-Reader. Nachdem ich mich eine halbe Stunde maßlos über unzählige Schreibfehler ärgern musste habe ich kurzerhand die Rückgabe getestet. Und siehe da, innerhalb von 5 Minuten war das Unding wieder aus der virtuellen Bibliothek verschwunden und das Geld gutgeschrieben. List of Books to Read Before You Die Any book you wantDon´t read books you don´t want to readThat´s itCongratulations you dit it  Comment of reader: I really like this list. All my favorite books are on it. Answer from author: Thanks. I worked really hard on it. Was mich im Übrigen besonders ratlos zurückgelassen hat, war eine Liste von Büchern, die JEDE Frau über 40 gelesen haben muss. Mir war gar nicht bewusst, dass ich als kinderlose Frau überhaupt Bücher über gestresste und alleinerziehende Mütter lesen muss.  Auch sehr schön zum Schmökern ist diese Liste der Top 100 Büchern, die man gelesen haben sollte. Hier ist aber immerhin klar erwähnt, dass es hierbei nicht um ein Pflichtprogramm für alle und jeden geht. Und auch wenn ich um die Nummer 2 dieser Liste einen großen Bogen mache, habe ich doch auch so manches bereits durch geschmökert.  „Es gibt nicht DIE eine wahre Liste, die man stoisch von oben nach unten abarbeiten kann. Denn die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. “Literatur-ABC Auch hinsichtlich Finanzliteratur gibt es unzählige Listen von Büchern, die man gelesen haben muss. Da sind meist die üblichen Verdächtigen dabei und am Ende geht es wohl oft nur darum über Links ein bisschen was vom großen Kuchen zu verdienen. Das sei jedem gegönnt und alleine über die Häufigkeit der Erwähnungen in diversen Listen lässt sich wohl auch eine echte Best-Of-Liste ermitteln. Dank der Beschreibungen vieler engagierter Blogger kann man sich sein eigenes Bild über den Inhalt machen und ob die Empfehlung die eigenen Interessen und Bedürfnisse abdeckt. In dem Fall ist es auch empfehlenswert, diese Arbeit mit dem Kauf über einen Affiliate-Link zu honorieren. Aber man MUSS keinesfalls alle gelisteten Bücher gelesen haben. Denn es sind Empfehlungen, keiner wird eine Prüfung ablegen müssen und Wissen gibt es mittlerweile aus vielen unterschiedlichen Quellen. Am Ende ist nur eines wichtig – das wir überhaupt lesen und das wir Spaß daran haben, durch Lesen unser Wissen und unseren Horizont zu erweitern. Ein paar Highlights aus meiner bisherigen Lese-Historie sowie einiger Bücherschrank-Raubzüge teile ich gerne mit euch. Vielleicht fallen sie euch irgendwann auch mal in die Hände, dann habt viel Spaß beim Lesen. Und nein, ich verwende hier ganz bewusst keine Links. Wenn euch ein Titel interessiert, wisst ihr glaube ich alle, wie man da ran kommt. Und wenn ihr etwas von der Liste kaufen wollt, unterstützt doch bitte den kleinen Buchhändler eures Vertrauens. Die Schlacht der Nomen (Trilogie) - Terry Pratchett Wer nur die Scheibenwelt kennt, hat definitiv etwas verpasst. Die Kleinsten können Großes bewirken! Himmel, Herrgott, Arsch und Aktien - Leonhard Loewe So gar keine Finanzliteratur. Und Omi hatte Recht, wenn sie einem geraten hat, immer einen sauberen Schluppi zu tragen. Man weiß nie, in welcher Situation es einen erwischt. Wie man Freunde gewinnt - Dale Carnegie Ein Buch, das man immer wieder mal lesen sollte und das einen daran erinnert, dass man mit Honig mehr Fliegen fängt, als mit Essig. Wir sollten alle netter zueinander sein! Das Arroganz Prinzip, So haben Frauen mehr Erfolg im Beruf - Dr. Peter Modler Interessanter Input für die eigenen Feldstudien der Silberrücken im Büro. Aber auch für Männer spannend (habe ich mir sagen lassen). Rumo - Walter Moers Wer den Käptn Blaubär nur vom Sandmännchen kennt, mag mit diesem Werk etwas erschlagen sein. Für Liebhaber feingedruckter Fantasiewelten gibt es hingegen über 700 Seiten Realitätsflucht. Blackout - Marc Elsberg Eindringliche und leider sehr realistische Katastrophenbeschreibung. Ein echter Horror für alle, die um die leichte Umsetzbarkeit dieser Fiktion wissen. Die Schuld der toten Taucher - Hans-Jürgen Kaphengst Ein Öko-Krimi, der zur Pflichtlektüre aller Taucher werden sollte. Vor allem derer, die wie Elefanten im Porzellanladen durchs Riff pflügen. Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence Über Freundschaft und Mitgefühl (und das schwierige Thema Sterbehilfe) Achtsam morden - Karsten Dusse Ein besonderes Sahnestück für esoterisch angehauchte Misanthropen Der König von Berlin - Horst Evers Unterhaltsamer Schädlingsbekämpfungskrimi mit überraschender Story und viel Wortwitz. Diner des Grauens - A. Lee Martinez Ein echter Zombie-Horror-Vampir-Werwolf-Spaß! Und wer Gefallen daran findet, den versorgt der Autor mit vielen weiteren (unabhängigen) irren Geschichten. Die dunkle Seite des Mondes - Martin Suter Mit Pilzen spielt man nicht. Nachwirkende Geschichte über das Ausbrechen aus dem Alltag. --- ### Flohmarkt - Schnäppchenparadies oder Zeitverschwendung? - Published: 2022-08-29 - Modified: 2022-08-28 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/29/flohmarkt-ueberfluessiger-zeitvertreib/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Besitztumseffekt, Flohmarkt, Kleidung, Konsum, Konsumboykott, Minimalismus, Schnäppchen, Trödelmarkt Aufgrund der unverhofften Verkettung glücklicher wie unglücklicher Ereignisse habe ich mich an einem Samstagvormittag sehr früh in der Großstadt auf dem monatlich stattfindenden Flohmarkt wiedergefunden. Wir waren am Vortag schon ein bisschen bummeln und trotz Begleitung hat mich die Kauflaune so gar nicht erfassen können. Das ist wohl das Ergebnis jahrelangen Reduzierens inklusive sehr bewussten Konsumierens. Und da ich sehr rigoros ausschließlich Kleidung in meinen Schrank lasse, von der ich zu 100% überzeugt bin, lassen mich die meisten Sachen in den Läden kalt. Einzig ein Kleid hat meine Aufmerksamkeit erregt. Nachdem die passende Größe nicht in Schwarz vorhanden war, hatte sich das allerdings sofort erledigt. Selbst, wenn eine Nummer kleiner (eingehen hätte es nicht dürfen) mit etwas Bauch einziehen gut gepasst hätte, keine Kompromisse! Erstaunlicherweise waren die Bekannten, mit denen ich unterwegs war, enttäuschter als ich selbst. Womöglich rechtfertigen wir unsere Ausgaben vor uns selbst damit, dass unsere Begleitung ebenfalls viel Geld auf den Kopf gehauen hat und versuchen daher diese zum Einkaufen zu animieren? ! Als ich dann am nächsten Morgen durch die Stadt spaziert bin, hatte ich also überhaupt kein Bedürfnis mehr, ein Bekleidungsgeschäft zu betreten. Ein paar Dinge für den Haushalt gäbe es auf der Liste im Hinterkopf. Daher dachte ich, der Flohmarkt wäre eine gute Idee. Nachhaltig und zu kleinem Preis einkaufen und dabei noch jemandem Überflüssiges abnehmen, das man selbst benötigt. Offiziell startet dieser besagte Flohmarkt um 8:00. Nachdem die Läden auf der Shoppingmeile aber erst um 10:00 öffnen, lohnt sich der frühe Start für die Händler wohl kaum und so waren die meisten um kurz nach 9:00 immer noch mit dem Aufbauen und Sortieren ihres Angebotes beschäftigt. Trotzdem würde ich die Aktion nur zu so früher Stunde wiederholen. Es war noch angenehm leer und die Luft noch schön kühl und frisch. Man konnte entspannt von Stand zu Stand spazieren. Wer später kommt, darf sich von den Massen über den Platz schieben lassen und zu hochsommerlichen Temperaturen schwitzen. Da ich alleine unterwegs war, konnte ich mich entspannt in meinem eigenen Tempo treiben lassen. Doch die romantische Vorstellung, beim Stöbern auf dem Flohmarkt ein paar Schätze zu entdecken oder zumindest irgendwas Sinnvolles war schnell im Keim erstickt. Viele Händler sind professionell unterwegs und spezialisiert auf hochpreisige Dinge wie Markenporzellan oder Sammlerwaren. Dazwischen gab es einige Schmuckanbieter mit teurem Silberkram, die man auch auf jedem Krämermarkt findet. Und dann natürlich ein ganzer Haufen von Dingen, die man nicht mal geschenkt annehmen würde. Ganz im Ernst, wer kauft denn ein völlig abgewetztes Paar Schuhe oder völlig zerfledderte Bücher? ! Ein Paradies für Sammler Doch trotz der Ernüchterung ist es spannend, was die Leute so alles anbieten und vor allem, welchen Wert sie diesen Dingen noch zusprechen – der Besitztumseffekt lässt grüßen. Da ist es besonders lustig, bei den Preisverhandlungen Mäuschen zu spielen. Das ist ganz großes Kino (und viel günstiger)!  Sehr dramatisch vor allem der Dialog zwischen dem Verkäufer und seinem Nachbarn am nächsten Stand im Abspann, nachdem der Kunde nach erfolgreichem Deal weitergezogen war. Da wird mit großer Geste und viel Theatralik noch über die unverschämten Kunden gezetert und gejammert, dass man ja am Ende des Tages überhaupt nichts verdient hätte. Und doch stehen sie zum nächsten Termin wieder am Stand und verscherbeln Spielzeug, das offensichtlich Horrorfilmen wie „Chucky“ oder dem „Friedhof der Kuscheltiere“ entsprungen ist, zu Mondpreisen. Am Ende hat sich der Besuch wirklich gelohnt. Ich habe zwar nichts gekauft, hatte aber eine Menge Spaß. Wer einen Flohmarkt ohne Erwartungen besucht, kann also auch ohne das erbeutete Schnäppchen eine unterhaltsame Zeit erleben. Falls jemand jetzt Lust bekommen hat, ein bisschen zu Stöbern inklusive Unterhaltungsprogramm, findet ihr hier oder hier die nächsten Termine in der Nähe und gleich noch ein paar Tipps zur Vorbereitung, falls auch ein paar Anschaffungen geplant sind. --- ### Sommer, Sonne, Schweißgeruch - Published: 2022-08-25 - Modified: 2022-08-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/25/sommer-sonne-schweissgeruch/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Deo, Deodorant, DIY, Natron, Naturkosmetik, Schweiss, Selbermachen Kaum klettern die Temperaturen steigt auch das Risiko für unerwünschte Geruchsbelästigung. Besonders erfreulich (nicht! ) ist das in öffentlichen Verkehrsmitteln aber auch am Arbeitsplatz gibt es den einen oder anderen Kollegen, der schon früh morgens nicht nur muffelig sondern auch müffelig daher kommt. Doch der schlimmste Albtraum ist, wenn man sich selbst als Ursache des olfaktorischen Supergaus identifiziert. Vor allem, wenn man die Entgleisung nicht unter einem dicken Pulli verbergen kann sondern nur ein dünnes T-Shirt zwischen dem Eigengeruch und der Außenwelt liegt. Übertünchen als Schadensbegrenzung macht das Ganze eher schlimmer, dann kommt zum Schweiß noch eine Ladung Parfüm und schon haben wir viel Platz um uns herum. Zuverlässig hilft da nur die vorbeugende Chemiekeule inklusive all der bedenklichen Inhaltsstoffe, die wir uns eigentlich nicht wirklich auf die Haut schmieren wollen. Zwar gibt es zwischenzeitlich eine große Auswahl an Alternativen in Bereich der Naturkosmetik, doch für sommerliche Extremsituationen sind viele davon einfach zu schwachbrüstig. Wer sich dennoch durch das Sortiment cremt, sprüht oder pudert, lässt oft ein kleines Vermögen liegen. Vor allem, wenn das einzig wirksame und verträgliche Präparat im zweistelligen Bereich liegt und eine mengenmäßige Einsparung bei Hitze und Sport nicht zur Debatte steht. Eine gut verträgliche Alternative – für Geldbeutel, Haut und Umwelt – finden wir im Supermarktregal bei den Backzutaten. Simples Natron eignet sich hervorragend als Deo, da es zuverlässig Gerüche neutralisiert. Die ganz Harten pudern sich direkt pur damit die Achseln ein. Empfehlenswerter ist da die Herstellung eines einfachen DIY-Deos, welches man auch erst mal auf eigene Verträglichkeit testen sollte. Je nach persönlicher Vorliebe gibt es unzählige Rezepte für Creme, Spray oder Stick. Ich selbst mag das geschmiere und gepansche mit den Fingern nicht so und bevorzuge daher ein Spray. Das ist morgens schnell aufgesprüht und bei Bedarf super fix zusammen gerührt. Theoretisch braucht es dafür nur eine leere Sprühflasche (von einem aufgebrauchten Deo) und zwei Zutaten: 1 Päckchen Natron (1 Teelöffel)Ca. 70 ml abgekochtes, noch heißes Wasser (damit sich das Natron leicht auflöst) Das persönliche optimale Mischverhältnis kann durchaus variieren. Ätherische Öle wie Salbei oder Zedernholz helfen zusätzlich durch ihre schweißhemmende Eigenschaft. Ansonsten kann das ansich geruchslose Gemisch nach Belieben mit zitronigen oder blumigen Düften aufgemotzt werden. Wichtig ist hier nur auch wieder die Probe nicht nur für die Nase sondern vor allem auf der Haut. Nicht jeder ist gleich (un)empfindlich und wenn es erst mal juckt und brennt, ist der Spaß schnell wieder vorbei. Gewöhnungsbedürftig bei der Umstellung ist auch, dass man durchaus mehr schwitzt als mit dem Antitranspirant aus der Drogerie. Denn wie hier der Name schon vermuten lässt, wirkt dieses bereits der Bildung von Schweiß entgegen. Natron hingegen verhindert die Geruchsbildung. Die Poren dürfen also ungehindert arbeiten. Manch einer sieht das als gesundheitlichen Vorteil. Ich muss zugeben, dass ich es trockener lieber mag und nach zwei Sommern zum bedenklichen konventionellen Deo inkl. Aluminium zurückgekehrt bin. . Preislich ist das selbstgemachte Deo aus Natron aber definitiv unschlagbar. Ob es langfristig das herkömmliche Mittel ersetzt, muss jeder selbst entscheiden. Zumindest lohnt es sich aber, sich mit den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten Natriumhydrogencarbonat als günstige Allzweckwaffe auseinanderzusetzen. Wobei es mich schon ein bisschen irritiert, dass dasselbe Mittel, dass ich mir unter die Achseln packen kann, auch als Backofenreiniger funktioniert... --- ### Kreativ auf Kommando – aber klar doch… - Published: 2022-08-22 - Modified: 2022-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/22/kreativ-auf-kommando-aber-klar-doch/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Brainstorming, Idee, Inspiration, Kreativität, Kreativität fördern, Kreativitätstechnik, Langeweile, Tapetenwechsel, Urlaubsreif „Sei doch einfach mal kreativ und mach mir bis heute Abend einen Lösungsvorschlag! “ So oder so ähnlich haben wir es alle schon mal um die Ohren gehauen bekommen. Vorzugsweise gerade dann, wenn der Druck besonders hoch und der Vorgesetzte völlig ideenlos ist. Doch auf Knopfdruck kreativ sein, das schaffen die wenigsten. Unter Stress entwickelt man einfach keine kreativen Ideen. Und was verstehen wir unter Kreativität überhaupt? Laut Wikipedia-Eintrag ist es „die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. “ Damit ist also keinesfalls nur die Kunst gemeint, wie fälschlicherweise oft angenommen wird. Auch zur Lösung von Problemen ist häufig eine kreative Herangehensweise gefragt, ebenso um neue Ideen zu entwickeln. Daher beschränkt sich die Kreativität auch nicht auf bestimmte Berufsfelder, sondern kann uns überall im Alltag begegnen. Ebenso bedeutet es nicht, dass jemand nicht kreativ sei, bloß weil er oder sie nicht gerne oder gut malt oder sonst wie gestalterisch tätig ist. Vor allem Vorurteile und Unwissenheit prägen unser Bild von kreativen Berufen. Wie oft habe ich schon gehört „Ich mach was mit Medien“, wenn ich nach den beruflichen Zielen von Anfang Zwanzigern gefragt habe. Dabei sind auch so viele andere Tätigkeiten extrem kreativ. Beispielsweise erschaffen Software- und Hardwareentwickler etwas Neues das, zumindest in den meisten Fällen, nützlich ist. Also kreativ per Definition! Ohne die richtige Grundlage – Wissen – auch keine Kreativität Doch was heißt das überhaupt, kreativ zu sein und was brauchen wir dafür? Damit die Kreativität überhaupt entstehen kann, sind ganz bestimmte Voraussetzungen wichtig, sozusagen die Rahmenbedingungen für den kreativen Prozess. Erlerntes Wissen/Erfahrung Um eine Aufgabe lösen zu können, müssen wir zuerst einmal die Herausforderung identifizieren und verstehen. Zu den neuen Informationen kommen unsere bisherige Erfahrung und unser angesammeltes Können hinzu. Mit dieser Grundlage hat unser Gehirn die nötige große Auswahl, neue Verbindungen zu erstellen und damit neue Ideen zu generieren. Wir nutzen, was wir bereits wissen und formen es zu neuen Konzepten und Herangehensweisen um. Zeit Ein zweiter enorm wichtiger Aspekt ist die Zeit. Wer ständig am Limit ist, hat kaum geistige Kapazitäten, um neue Innovationen zu generieren. Fantasie braucht ihren Raum und lässt sich nicht mal eben zwischen zwei Meetings oder in eine ToDo-Liste quetschen. Motivation Wer intrinsisch motiviert ist, sprüht oft vor originellen Eingebungen. Wenn wir für ein Thema brennen und mit viel Herzblut und Leidenschaft an eine Sache herangehen, sprudelt der Ideenreichtum oft schon ganz von selbst. Interessiert man sich aber so gar nicht für die Materie oder ist man mit dem Kopf woanders, werden wohl kaum neue Lösungen entstehen. Einen sicherer, wertfreier Raum, in dem wir uns entfalten können. Fühlen wir uns unwohl und empfinden unser Umfeld als belastend, beschäftig sich unser Gehirn eher mit Sorgen und Nöten. Vielleicht hat man Angst, mit einer unkonventionellen Idee anzuecken oder sich zu blamieren. Das kann sozialer Druck durch die Familie oder ein nicht funktionierendes Team bei der Arbeit sein oder ein viel zu eng gesteckter Rahmen für mögliche Lösungswege. Manchmal muss man einfach völlig wertfrei „rumspinnen“ bis der entscheidende Geistesblitz kommt. Aber auch man selbst setzt sich oft viel zu oft den eigenen strengen und viel zu selbstkritischen Bewertungen aus. Womöglich redet man sich sogar ein, nicht kreativ zu sein. Solche mentalen Blockaden und gedankliche Voreingenommenheit ersticken jeglichen kreativen Gedanken schon im Keim. Und wenn ich der Meinung bin, ich sei so gar nicht kreativ veranlagt? Es gibt zahlreiche Methoden, um die Kreativität zu fördern und zu trainieren. Dabei sollten wir jedoch immer im Kopf behalten, dass man sie nicht mit irgendwelchen Kreativitätstechniken erzwingen und kontrollieren kann. Man muss vielmehr all das beseitigen, was die Kreativität hemmt. Oft sind es die naheliegenden Dinge, die wir meist sogar selbst in der Hand haben. Perfektionismus bekommt eine Auszeit verordnet Wir müssen uns erlauben, Fehler zu machen. Neugierig sein, etwas ausprobieren, erfinderisch sein und sich auf Risiken einlassen. Wenn etwa nicht funktioniert, probieren wir halt einen anderen Weg. Zensur ist verboten Beim klassischen Brainstorming, werden alle Ideen erst einmal völlig wertfrei gesammelt. Im ersten Schritt gibt es keine schlechten Ideen. Es gilt Quantität vor Qualität, aussortiert wird erst am Ende. Denn umso mehr kreativen Output wir produzieren, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns von der Fixierung auf bekannte Lösungswege lösen und eine wirklich gute Idee dabei ist. Der Ausschuss fördert dabei den kreativen Prozess, weil er uns wieder auf neue Pfade bring. Eine Idee ist schnell kaputt argumentiert aber es ist schwer, neue Ideen zu finden. Der innere Kritiker hat also Sendepause! Es geht vielmehr darum, bewusst die eigenen (Gedanken-)Grenzen zu überschreiten und Barrieren und Zwänge hinter sich zu lassen. Gedanken frei lassen Kreative Langeweile, die Gedanken schweifen lassen, nachdenken, mal was ganz anderes machen.  Die besten Ideen kommen nicht umsonst unter der Dusche, da ist man mit was anderem beschäftig und der Kopf arbeitet auf Autopilot im Hintergrund weiter. Soll aber jetzt nicht heißen, dass ihr den ganzen Tag unter der Dusche verbringen sollt. 😉 Alternativ kann man auch einfach mal eine leere Wand anschauen, um den Augen (und dem Hirn) eine Pause von der ständigen digitalen Berieselung zu geben. Informationen und Reize müssen vom Hirn verarbeitet werden, neue Verbindungen geknüpft und Assoziationen geschaffen werden. Dafür braucht es Ruhe und Freiraum (oder ganz minimalistisch – freien Raum). Manchen hilft es, mal ganz bewusst, die Raufasertapete auswendig zu lernen oder Figuren in Wolken und Strukturen zu suchen. Auf dem Beitragsbild ist übrigens keine verschimmelte Raufasertapete sondern ein Ausschnitt eines alten Schiffwracks zu sehen, das wunderschön mit Korallen überzogen ist. Ich schalte beim Tauchen völlig ab und bekomme den Kopf wieder frei. Danach sind die Akkus für neue Ideen aufgeladen. Neuer Input, Tapetenwechsel, ausgetretene Pfade verlassen Einen anderen Weg nehmen, etwas Neues ausprobieren, Gewohnheiten loslassen, eine fremde Perspektive einnehmen – alles, was neue Verbindungen im Hirn knüpft, hilft auch unserem Kreativitätsprozess. Man kann Routinen im Alltag einfach mal durchbrechen, indem man einen unbekannten Weg zur Arbeit austestet oder in einem anderen Supermarkt einkaufen geht. Inspiration und frische Eindrücke finden wir in der Natur, bei Ausstellungen, beim Sport oder beim... --- ### Ich mach mich nackig - Published: 2022-08-15 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/15/ich-mach-mich-nackig/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bonuskarte, Bonusprogramm, Bonussystem, Data Mining, Daten, Datenerhebung, Gutschein, Kaufverhalten, Konsum, Kundenkarte, Prämie, Punkte, Punkte sammeln, Punktekonto, Rabatt, Rabattaktion Nicht das, was ihr denkt! Natürlich nur im übertragenen Sinne. Denn ich sammle Punkte. Meine Daten sind wertvoll, ein begehrtes Gut und mir ist durchaus bewusst, dass ich mit jeder Kunden-, Bonus-, Rabattkarte eine ganze Menge Informationen zum Spottpreis über mich in fremde Hände gebe. Das Sammeln von Punkten ist daher eine ganz bewusste Entscheidung. Im Schnitt gibt es einen Punkt für zwei Euro Umsatz. Das ist verschwindend gering, geradezu mickrig, ein ganzes unglaubliches halbes Prozent! ! ! Mit der Zeit summieren sich diese winzigen Beträge zu einem ansehnlichen Guthaben. All zu groß sollten die Erwartungen allerdings nicht sein. Bei sogenannten Bonussystemen mit Kundenkarte oder App erfolgt  durch Datenerhebung eine detaillierte Analyse des Kaufverhaltens der Kartenbesitzer. Im Gegenzug zu unternehmensgebundenen Kundenkarten gibt es Bonussysteme mit einer Vielzahl von Geschäften unterschiedlichster Branchen. Neben dem Data-Mining erhoffen sich die beteiligten Händler eine stärkere Kundenbindung, denn der Kunde kauft lieber da, wo er Punkte sammeln kann als bei der Konkurrenz. Auch wenn ein Punkt meist nur einen Cent Gegenwert hat (zumindest zum Zeitpunkt, zu dem dieser Beitrag entstanden ist), kann man eben am Ende genau diesen Gegenwert zu barem Geld machen. Wenn ich also nach ein paar Jahren ein stolzes Sümmchen an Punkten auf meinem Punktekonto habe, kann ich diese in der Regel gegen Prämien oder Gutscheine eintauschen. Wobei ich letzteres klar bevorzuge, da die Prämien meiner Meinung nach überteuerter Kram sind. Einen Gutschein hingegen kann man oft sehr gut gebrauchen. Bei machen Anbietern kann ich die Punkte auch zum Zahlen in teilnehmenden Geschäften verwenden oder sogar an ausgewählte Organisationen spenden. Für uns sind vor allem Gutscheine interessant, da wir sowieso hin und wieder größere Anschaffungen planen, zukünftig werden wir wohl einiges an Gartengeräten benötigen. Wenn der Wunschzettel leer ist, wird gespendet. Ein paar Dinge sollte man allerdings unbedingt beachten: Man sollte sich auf keinen Fall von Aktionen zu ungeplanten Käufen verführen lassen. Wenn ich irgendwo eine Extra-Super-Duper-Sonderaktion angeboten bekomme, spare ich immer noch am meisten, wenn ich gar nichts kaufe. Also Finger weg von Lockangeboten. Nicht jede Kundenkarte macht für jeden Sinn. Nur, wenn man wirklich langfristig einen Vorteil sieht, sollte man sich eine weitere Karte in den Geldbeutel packen. Umsonst gibt es nichts. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Unternehmen sich sämtliche Bonusprogramme fürstlich in Form unserer privaten Daten bezahlen lassen. Womöglich werden die Daten sogar an Dritte weiterverkauft. Zumindest werden sie verwendet, um uns mit noch mehr Werbung zu bespaßen. Also im Zweifel lieber die Finger davon lassen. Man sollte gerade bei Bonusaktionen Preise vergleichen. Denn auch wenn ich bei der Verwendung einer Kundenkarte oder bei einem Bonusprogramm einen vermeidlichen Vorteil habe, kann es eben doch passieren (und zwar nicht selten), dass die Konkurrenz das gewünschte Produkt günstiger anbietet. Was bringen einem zwei Prozent Kundenrabatt, wenn das gleiche Produkt womöglich ganze zehn Prozent preiswerter zu haben ist? ! Bei manchen Anbietern verfallen die Punkte nach einer bestimmten Zeit. Normalerweise wird man rechtzeitig informiert und kann dann entsprechend die Anzahl an Punkten, die „in Gefahr“ sind in Gutscheine tauschen. Bestimmt habe ich noch einige Aspekte vergessen. Wichtig ist vor allem, dass man sich darüber klar ist, dass man sich mit all diesen Bonusprogrammen zum gläsernen Kunden macht. Wer damit leben kann, immun gegen Bauernfängerei ist und viel Geduld mitbringt, kann am Ende ein kleines bisschen was sparen. Beim obligatorischen Lebensmitteleinkauf wird einfach die Karte gezückt und sämtliche anderen Aktionen werden ignoriert. Wir haben uns jedenfalls sehr gefreut, dass wir nach drei Jahren Punktesammeln einen 200,- Euro Gutschein bekommen haben und entsprechend eine größere Anschaffung gleich nicht mehr so sehr ins Gewicht gefallen ist. Mehr konsumieren wir deswegen nicht. Am Ende muss jeder selbst wissen, ob er bei solchen Dingen mitmachen möchte oder eben nicht. --- ### Menschen aussortieren - Published: 2022-08-08 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/08/menschen-aussortieren/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Beziehungen, Distanz, Familie, Freunde, Kontaktabbruch, trennen Was im ersten Moment hart klingt ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess im Leben. Die wenigsten pflegen noch im hohen Alter dieselben Kontakte wie zu Kindergartenzeiten. Das Leben mit all seinen Irrungen und Wendungen führt uns über verschlungene Pfade durch verschiedenste Phasen. Dabei begleiten uns Menschen für eine Zeit und gehen dann wieder ihre eigenen Wege. Sehr schön beschrieben durch den Begriff „Lebensabschnittsgefährte“. Kontaktabbruch oder nur auseinandergelebt Manchmal verliert man sich einfach aus den Augen, oft weil die gemeinsame Basis wegfällt wie z. B. mit Abschluss des Studiums oder bei Jobwechsel. Doch es gibt auch Situationen, in denen man sich ganz bewusst für eine Trennung entscheidet. Das können Freunde sein, mit denen man keine Gemeinsamkeiten mehr hat oder die jeweiligen Ansichten unvereinbar sind. Doch auch Familienangehörige können einem die Luft zum Atmen nehmen und man weiß sich am Ende nur noch durch einen kompletten Kontaktabbruch zu helfen. Und auch wenn Blut dicker als Wasser ist, die Familie kann man sich eben nicht aussuchen. Da kann dann sogar noch wahrscheinlicher sein, dass da Menschen dabei sind, mit denen man nichts zu tun haben möchte. Wie kann man nur ein so eiskalter Klotz sein, so unsentimental und unemphatisch! So etwas „darf“ ich mir anhören, weil ich mich klar abgrenze von Dingen, die ich nicht mehr brauche und mich vor allem von Menschen distanziere, die mir nicht guttun (und Dingen, die mich an sie erinnern). Offen darüber zu reden ist ein Tabu. Auf Distanz gehen Offensichtlich nehmen manche Menschen für sich das Recht heraus, mit anderen so umzuspringen, wie alleine sie es für richtig halten. Das eigene Verhalten wird dabei nicht reflektiert und Fehler machen ja sowieso nur die andere. Man selbst sei ja das Opfer. Und gerade in der Familie sind wir besonders empfindlich. Verletzungen und Beleidigungen von Fremden kann man ignorieren. Bei Menschen, die einem wichtig sind, geht das nicht so einfach. Wenn ich den Kontakt abbreche, dann nicht, weil ich jetzt plötzlich einfach keine Lust mehr auf denjenigen habe. So etwas macht man nicht leichtfertig und oft geht dem Ganzen ein (jahre-) langer Leidensweg voran. Doch man kann sich nicht anders helfen und es geht einem selbst besser ohne diese Menschen. Der Umgang mit ihnen zieht einen runter wie eine schwere Last, die einen unter die Wasseroberfläche zieht. Will man nicht ertrinken, muss man sich lösen. Womöglich wurden unverzeihliche Dinge gesagt, die Verletzungen sitzen tief. Der Gegenüber hinterfragt vielleicht nicht einmal sein eigenes Verhalten und versucht einen mit immer neuen Vorwürfen zu verunsichern. Solche Menschen sind auch gerne mit einem selektiven Gedächtnis gesegnet und erinnern sich nur noch an von ihnen ausgewählte Vorkommnisse. Ein sachliches Gespräch ist dann oft nicht mehr möglich. Gerade bei familiären Auseinandersetzungen fallen wir gerne in antrainierte Verhaltensmuster zurück, die haben wir immerhin seit frühester Kindheit antrainiert bekommen, das legt man nicht einfach ab. Schon gar nicht, wenn das Gegenüber selbst noch in den alten Mustern verhaftet ist und mit einem neuen Umgang so gar nicht mitspielen will. Neue Regeln – das lässt nicht jeder zu. Am Ende bleibt manchmal nur noch der Schlussstrich. Was, wenn jemand ein Nein nicht akzeptiert? Geht es wirklich um eine harte Trennung und man hat den Wunsch nach einem Kontaktende klar und sachlich formuliert, heißt das noch lange nicht, dass das Gegenüber das auch einfach hinnimmt. Womöglich spielen verletzte Gefühle eine Rolle oder derjenige hat einfach auch noch zu viele Dinge auf dem Herzen, die er loswerden möchte. Leider sind Menschen in so einer Situation oft verletzt und beleidigt und reagieren wenig rational. Da hilft es nur noch, denjenigen konsequent zu ignorieren und sich nicht zu irgendwelchen Reaktionen provozieren zu lassen. Vor allem aber sollte man sich nicht verunsichern lassen. Auch wenn man selbst womöglich nicht alles richtig gemacht hat und mit dem eigenen Verhalten womöglich zur Eskalation beigetragen hat. Am Ende hat man eine Entscheidung getroffen und diese ist von allen Beteiligten zu akzeptieren. Vor allem, wenn eigene Grenzen überschritten wurden, sollte man auf jeden Fall hart bleiben. Was hilft Was in solchen Situation ungemein hilfreich ist, sind Gespräche mit anderen Menschen, die einem einfach den Rücken stärken. Und zwar völlig unabhängig davon, wie sie selbst in so einer Situation gehandelt hätten. Denn sie verstehen, dass jeder anders empfindet, eine andere Wahrnehmung hat und vor allem andere Grenzen. Wir selbst haben den größten Einfluss darauf, mit welchen Menschen wir uns umgeben. Irgendwann ist es nicht mehr so einfach ist, neue Freunde zu finden – wir erinnern uns an die anderen Kinder auf dem Campingplatz, die wir überhaupt nicht aber trotzdem richtig gut verstanden haben. Und doch finden diese doch immer mal wieder einen Weg in unser Leben. Und wenn sie unser Leben bereichern, sollten wir uns gaaaaanz viel Mühe geben und ihnen unsere Wertschätzung zeigen. Und auch wir selbst sollten uns diese Wertschätzung entgegenbringen und auf Distanz gehen, wenn uns eine Beziehung nicht gut tut. Wer andere respektvoll behandelt, darf das auch für sich selbst erwarten. Und es gibt einfach ganz klare Grenzen, die jeder für sich persönlich setzen muss und die einfach nicht überschritten werden dürfen. Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst Jim Rohn Dieses wunderschöne Zitat stammt aus einem Beitrag von Fräulein Ordnung und bringt es für mich auf den Punkt. Die Menschen, mit denen wir uns umgeben, prägen uns nämlich mehr, als uns bewusst ist und haben damit einen enormen Einfluss auf uns und unser Leben. Also halten wir es wie Aschenputtel – "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" --- ### Teures Pipi - Published: 2022-08-01 - Modified: 2022-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/08/01/teures-pipi/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bittere Pille, Gseundheit, Konsum, Konsumsünde, Nahrungsergänzungsmittel, NEM, Sparen Wer im Supermarkt oder in der Drogerie ein bisschen Langeweile hat, kann sich in der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel mal durch das Sortiment an Kuriositäten lesen. Da findet man die tollsten Verheißungen – von schönerem Haar mit Hafer über geistige Vitalität dank Ginseng bis hin zur perfekten Figur durch Ananasenzyme. Alles kann man optimieren, die Mittelchen und Pülverchen sind blumig beschrieben und manchmal ist auch der Inhalt blumig. Nahrungsergänzungsmittel (kurz NEM) werden rechtlich den Lebensmitteln zugeordnet und durch die Richtlinie 2002/46/EG geregelt. Diese gibt insbesondere die zulässigen Vitamine und Mineralstoffe vor und regelt auch die (un)zulässigen Werbeaussagen. Versprechungen bezüglich der Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen sind beispielweise rechtswidrig und grenzen die Nahrungsergänzungsmittel damit klar von Arzneimitteln ab. Doch auch wenn die Nahrungsergänzungsmittel nicht unter dem Begriff Medizin laufen, frei von Nebenwirkung sind sie deswegen noch lange nicht. Wer auf eigene Faust und ohne ärztliche Grundlage bestimmte Stoffe supplementiert, hat am Ende womöglich mit schädlichen Überdosierungen zu kämpfen statt des erwarteten positiven Nutzens. Trotzdem greifen viele kerngesunde und vermeintlich intelligente Menschen regelmäßig zu frei verkäuflichen Pillen und Pulvern. Doch der Glaube versetzt bekanntlich Berge, auch oder besonders der Irrglaube. Und so reicht oft schon eine butterweiche Werbeformulierung, dass etwa ein bestimmter Inhaltsstoff eine lebensverbessernde Wirkung haben könnte, um die Geldbörsen lockern. Wir wünschen uns so sehr, schöner, gesünder oder leistungsfähiger zu sein, dass wir dafür sogar unseren gesunden Menschenverstand ignorieren. Im Gegenteil, wir reden uns das Risiko sogar schön, indem wir uns vormachen, dass die Einnahme von freiverkäuflichen Produkten ja nicht schaden kann. Dabei klären uns unzählige Studien und Fachartikel über die Risiken und fehlenden Nutzen auf. Lediglich für eine kleine Gruppe von Menschen ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine zusätzliche Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll. So zählen etwa Senioren, Schwangere und Leistungssportler zu den Gruppen, die einen erhöhten Nährstoffbedarf für bestimmte Stoffe haben. Doch sollte man auch als Angehöriger einer Risikogruppe nicht ohne ärztlichen Rat mit dem Großeinkauf starten. Wer sich ausführlicher über das Thema informieren will, dem sei im Übrigen dieser Artikel von Quarks ans Herz gelegt. Im schlimmsten Fall kommt es bei einer längeren Überversorgung mit Vitaminen, beispielsweise Vitamin A, zur sogenannten Hypervitaminose was auch zu  typischen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen u. a. führen kann. Auch fehlen oft wissenschaftliche Nachweise für gesundheitsfördernde Eigenschaften für viele Nahrungsergänzungsmittel. Zwar ist der Nutzen von Flavonoiden, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen, belegt. Doch den Nachweis, dass man die antioxidativen Eigenschaften in Pillenform zu überführt hätte, bleiben die Anbieter schuldig. Ein Apfel ist halt nicht so einfach mit dem Chemiebaukasten nachzubauen. Was man als gesunder Mensch mit Nahrungsergänzungsmitteln allerdings wirklich nachweislich erreicht, ist (frei nach Sheldon) teurer Urin. Denn die meisten der überflüssig zugeführten Stoffe scheidet unsere Körper glücklicherweise selbstständig wieder aus. Wir haben also einen Haufen Geld für einen zweifelhaften Nutzen in den Sand gesetzt. Wenn man sich die Preise für Testsieger einmal anschaut, ist das gar nicht wenig, was man da versenken kann.   Gesundheitsbezogene Angaben wie „die regelmäßige Einnahme kann einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben“ dienen lediglich der Steigerung des Absatzes. Indem sie dem Kunden durch vage Versprechungen signalisieren, dass der Verzehr ihm gesundheitliche Vorteile bringe, soll dieser  zum stetigen Konsum animiert werden. Dabei schmeißen die Hersteller fröhlich mit selbst finanzierten Studien, blumigen Formulierungen, exotischen Inhaltsstoffen und kreativen Siegeln um sich. Noch dubioser wird es übrigens, wenn man mal im Internet recherchiert. Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen, nichts was es nicht gibt. Obskure Tees und Tinkturen sollen uns wahlweise glücklicher, ausgeglichener, schlanker oder leistungsfähiger machen. Und gleichzeitig lachen wir über Kulturen, in denen gemahlenes Nashorn oder Elfenbein als Aphrodisiakum und zur Potenzsteigerung verabreicht werden. Ganze Arten werden ausgerottet, im festen Glauben an einen gesundheitlichen Effekt. Doch die meisten Pillen aus dem Supermarkt haben genauso wenig eine wissenschaftliche Grundlage, geschweige denn irgendeinen Effekt. Mal abgesehen vom zweifelhaften Nutzen des Inhalts produzieren wir mit unnötigen Nahrungsergänzungsmitteln auch noch einen riesigen Müllberg aus Blistern, Pillendöschen, Tütchen und Umverpackungen. Von der Herstellung und dem Transport ganz zu schweigen. Selbst wenn wir uns mit den meisten Präparaten nicht schaden, der Umwelt tun wir damit definitiv keinen Gefallen. Statt also unser Geld für bittere Pillen auszugeben, investieren wir es lieber vernünftig. Vielleicht in Aktien eines Pillenproduzenten ;-) Im Zweifelsfall ist es in einem Paar anständiger Laufschuhe und ausgewogener Ernährung definitiv besser angelegt! Sonne gibt es umsonst (Vitamin D) und wer wirklich einen Mangel vermutet, der lässt das besser vom Arzt abklären. Und ihr wisst ja, „An Apple a day... “ --- ### Staycation – Urlaub für Daheimgebliebene - Published: 2022-07-25 - Modified: 2022-07-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/25/staycation-urlaub-fuer-daheimgebliebene/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten, Reisen - Schlagwörter: Budget, Fliegen, Flug gestrichen, Flugchaos, Inflation, Reise, Sparen, Staycation, Tourist, Urlaub, Urlaub daheim, Urlaub zu Hause, Urlaub zuhause, Urlaubstipps Sommer und Urlaub gehören für viele untrennbar zusammen. Nicht nur bei Familien, die an die Schulferien gebunden sind. Fast jeder plant in den Sommermonaten zumindest ein paar freie Tage. Das schöne Wetter will man schließlich nicht komplett bei der Arbeit verbringen – auch wenn es nicht garantiert ist, dass der eigene Urlaub von Regen und Kälte verschont bleibt. Doch nicht jeder will oder kann im Urlaub auch verreisen. Zwar ist die Reiselust nach wie vor hoch und nach langen Beschränkungen möchte man wieder raus in die Welt. Doch Angesichts gestiegenen Preisen aufgrund Inflation und hoher Nachfrage kann und will es sich vielleicht nicht jeder leisten, zu verreisen. Und wäre das nicht Grund genug, kommt auch noch Chaos an den Flughäfen mit unzähligen gestrichenen Flügen dazu. Mit solchen Aussichten weiß man kaum, was man denn buchen soll und Urlaubsvorfreude kommt kaum auf. Eine stressfreie Alternative ist da der Urlaub in den eigenen vier Wänden. Natürlich kann dieser einen Tapetenwechsel nur bedingt ersetzten. Doch mit ein paar Tricks kommt auch daheim Urlaubsfeeling auf. Wichtig ist vor allem, dass man sich eine Abwechslung zum Alltag schafft. Und auch mit kleinem Budget kann man zu Hause viel erleben. Das ist nämlich genau die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben um endlich mal all die Aktivitäten anzugehen, für die wir sonst zu wenig Zeit haben. 1. Die Umgebung erkunden Jeden Tag nehmen wir dieselben Wege zur Arbeit, zum Einkaufen, zur Schule und wo wir halt sonst noch so hin müssen. Manchmal sieht man eine Abzweigung und überlegt, wo diese denn hinführen könnte. Oder man bleibt einfach mal bis zur Endhaltestelle im Bus und schaut sich an, wo man raus kommt. 2. Picknick Wenn wir schon beim Erkunden der Umgebung sind, könnten wir die Gelegenheit gleich nutzen und uns mit einem Rucksack voll Leckereien und Decke ausrüsten. Dann braucht es nur noch ein schönes Fleckchen Erde oder eine gemütliche Parkbank. 3. Eine Nacht unterm Sternenhimmel Zugegeben, das ist vielleicht nicht für jeden so leicht umsetzbar. Ein eigener Garten oder Balkon ist natürlich von Vorteil. Wer bei den lästigen Stechmücken besonders beliebt ist, sollte sich entsprechend schützen. 4. In Geschichten abtauchen Endlich mal stundenlang in der Urlaubslektüre versinken und sich durch nichts und niemanden stören lassen. An fremde Orte träumen oder in fantastischen Abenteuer der Realität entfliehen – diesen Luxus haben wir im hecktischen Alltag selten. Dabei können wir besonders gut abschalten und uns neue Welten erschließen. 5. Etwas Neues lernen Wer schon immer mal mit einem neuen Hobby geliebäugelt hat, könnte die Zeit auch nutzen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Alternativ kann man etwa auch eine neue Sprache oder Sportart für sich entdecken. Vielleicht lässt sich das ja sogar mit einem Kurs verbinden und später (in kleineren Dosen) in den Alltag hinüberretten. 6. Den Blickwinkel wechseln – als Tourist in der eigenen Stadt Im Alltag haben wir oft gar nicht den Blick für all die schönen Orte und Sehenswürdigkeiten in unserer direkten Umgebung. Wander oder Fahrradfahren erweitert unseren Radius zusätzlich. Meist weiß man nicht einmal, was es vor der eigenen Haustür an Möglichkeiten gibt. Höchste Zeit also für einen Perspektivenwechsel und die eigene Gegend mal aus mit Augen eines Fremden zu betrachten. Und in Zukunft sind wir der beste Reiseführer für unsere Besucher. Auf diesem Reiseblog gibt es zu dem Thema noch ein paar schöne Tipps. 7. Apropos Besuch Wie wäre es, mal wieder Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Im Alltagsstress bleibt das viel zu oft auf der Strecke. Dabei ist kaum etwas so Wichtig für unser geistiges Wohlbefinden. Wenn die Entfernung zu groß ist, kann man sich natürlich auch online treffen. Oder man lädt einfach alle Freunde zu einer großen Sommerparty ein, optional vielleicht mit anschließender Pyjamaparty. 8. Kultur erleben Der Sommer ist die Zeit der Festivals und Open Air Konzerte. Gemeinsam feiern und unvergessliche Momente sammeln, bringt definitiv Abwechslung und lässt das Urlaubsfeeling lange nachwirken. Wer es ein bisschen leiser bevorzugt, besucht vielleicht endlich mal die Ausstellung im Museum, für die man sich schon so lange interessiert. 9. Wirtschaftsförderung Wer auf eine größere Reise verzichtet, hat vielleicht an andere Stelle ein bisschen Geld übrig und kann sich damit den Urlaub zu Hause mit einen kleinen Urlaubsbudget versüßen. In dem Fall könnten wir uns ein bisschen verwöhnen, indem wir andere für uns kochen lassen. Mal ein Restaurant testen, dass man sich sonst nicht gönnt oder einfach etwas öfter die Vorzüge genießen, wenn jemand anders hinterher die Küche aufräumen muss – damit unterstützt man nebenbei die lokalen Unternehmen und Wirte. 10. BestOf Erstelle dein eigenes Ranking mit deinen liebsten Sommerhits. Diese Liste kann dir dein Urlaubsfeeling dann in den Alltag hinüberretten. Natürlich kann man auch eine ganze Menge anderer Lieblingslisten erstellen, man hat ja nun endlich die Zeit sich die besten Filme aller Zeiten anzuschauen. Oder, etwas kreativer, man könnte zum Beispiel ein Eisdielen-Hopping veranstalten. 11. Klar Schiff Eigentlich sollte man im Urlaub ja nicht unbedingt schuften. Allerdings kann so eine neu gestaltete Wohnung, eine frisch gestrichene Wand oder ein ausgemisteter Kleiderschrank auch unglaublich befriedigend sein. Und womit man seine Zeit verbringt, geht ja sonst niemanden etwas an. Natürlich ist nicht jeder Tipp bei jedem Wetter passend. Und man sollte auch nicht zu streng mit sich sein. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man eben nicht jeden einzelnen Tag mit Aktivitäten füllt sondern sich auch einfach mal treiben lässt. Das man seine Zeit selbstbestimmt und nach eigenen Bedürfnissen  verbringt, ist schließlich eine der schönsten Eigenschaften von Urlaub. Und nicht vergessen – ein großer Vorteil des Verreisens ist, dass man sich nicht mit alltäglichen Dingen wie Putzen und Aufräumen beschäftigen muss. Aber ihr habt Urlaub! Also lasst den Dreck einfach mal Dreck sein und legt mit gutem Gewissen die Füße hoch. Und falls die Wäsche ausgeht – verbringt den Tag doch einfach im Freibad, in Badesachen ;-) --- ### Eins raus - eins bleibt - Published: 2022-07-21 - Modified: 2022-07-17 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/21/eins-raus-eins-bleibt/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Bewusster Konsum, Hobby, Kleiderschrank, Konsum, Minimalismus, Nachhaltig, Nähen Wenn man mal eine Weile etwas minimalistisch unterwegs ist und generell nicht so gerne auf Shopping-Tour geht zeigt sich das irgendwann auch am Kleiderschrank. Der quillt dann nicht mehr über sondern beinhaltet eine für einen selbst passende Menge an Lieblingskleidung. Ich hatte vor einiger Zeit das Glück meinen damaligen T-Shirt-Notstand mit einer passenden Variante lösen zu können und habe daher fast meinen gesamten Bestand damit aufgefüllt. Nun ist leider genau dieser Schnitt sehr anfällig dafür, am Kragen unschön auszuleiern. Der Stoff ist aber immer noch schon und ich habe sehe es überhaupt nicht ein, neue T-Shirts zu kaufen. Kragen ist ausgeleiert Dank meiner Versuche mit der Nähmaschine konnte ich jetzt im Selbstversuch ein Exemplar retten, das in der Öffentlichkeit nicht mehr tragbar gewesen wäre (ja, ich bin auch ein bisschen eitel). Den ausgeleierten Kragen habe ich kurzerhand rausgeschnitten, der verlässt den Hausstand. Das T-Shirt hingegen darf bleiben. Ich habe mir besonders viel Mühe gegeben und den neuen Ausschnitt sogar abgesteppt (falls man das so nennt). Jetzt sieht es wieder ordentlich aus und ich fühle mich darin wieder wohl. Ausnahmsweise ordentliche Arbeit :-) Natürlich sieht es nicht so perfekt aus, wie wenn ein Schneider es gemacht hätte. Aber das hätte sich preislich bei einem schlichten Baumwollshirt einfach nicht gelohnt. Auch wenn die Nähmaschine selten genutzt wird, leistet sie doch im Fall der Fälle gute Dienst und hat sich damit schon oft bezahlt gemacht. Nicht perfekt aber besser als vorher Normalerweise führe ich keine Rein-Raus-Übersicht und dank bewusstem Konsum hält sich der Besitz auch so gut in Waage. Aber das Retten von Dingen ist dann doch ein kleines Erfolgserlebnis. Vor allem, wenn man so gar nicht gerne unter Not shoppen geht. Neue T-Shirt muss ich jetzt erst mal nicht kaufen. Das ist nicht nur nachhaltiger sondern auch viel entspannter! --- ### Souvenirs – Konsumsünden im Urlaub - Published: 2022-07-18 - Modified: 2022-06-12 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/18/souvenirs-konsumsuenden-im-urlaub/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus, Reisen - Schlagwörter: Andenken, Erinnerung, Gepäck, Konsum, Konsumboykott, Konsumsünde, Nachhaltigkeit, Reisen, Souvenir, Urlaub Der Sommer, egal wie gut oder schlecht das Wetter mitspielt, ist und bleibt die klassische Reisezeit. Und ganz egal, wo uns die Reise hinführt, ob ans andere Ende der Welt oder nur in die nähere Umgebung, sobald wir im Urlaubsmodus sind, ticken wir ein bisschen anders. Das ist ja auch das Ziel, raus aus dem Alltag, den Kopf frei bekommen. Nur halt nicht so frei, dass sämtlicher gesunder Menschenverstand zusammen mit allen Vorsätzen, Werten und Plänen gleich mit über Bord gehen. Reisen mit leichtem Gepäck Ob zu Fuß, mit dem Rad, Bahn oder Flug. Mit reduziertem Gepäck und wenig Gepäckstücken reist es sich wortwörtlich leichter. Schon beim Packen machen wir uns also viele Gedanken darüber, was wir für die Urlaubstage brauchen, zählen Tage und Unterwäsche an den Fingern ab, überlegen, welche Schuhe bequem sind und doch zu allen Outfits passen. Und oft merkt man gerade im Urlaub, mit wie wenig man doch auskommt und das einem gar nichts fehlt. Im Gegenteil, die reduzierte Auswahl erleichtert Entscheidungen und oft vermisst man die vollen Schränke zu Hause überhaupt nicht. Mancher entledigt sich nach dieser Zeit auch hochmotiviert erst mal von all dem vermeintlichen Ballast und mistet frisch erholt erst mal rigoros seinen Kleiderschrank aus. Im Urlaub sitzt der Geldbeutel lockerer Doch bei all den Vorteilen, die wir mit unserem Urlaubs-Hausstand genießen, haben wir eben gerade im dieser freien Zeit oft auch das Bedürfnis, es uns richtig gut gehen zu lassen. Man möchte sich etwas gönnen, sich verwöhnen und dieses Gefühl vielleicht auch ein bisschen zurück in den Alltag retten. Und mit was geht das besser, als mit einem hübschen Souvenir. Nachdem man also erst mal ein paar Tage die Seele hat baumeln lassen, vielleicht mit einem guten Buch am Strand gelegen hat, bummelt man irgendwann durch die Sehenswürdigkeiten und erkundet die Umgebung. In den meisten Urlaubsorten wird man als Touristen zwangsläufig mit allerlei vermeidlich landestypischen Andenken konfrontiert. Im Grunde meist billiger Tand aus Massenproduktion doch im Urlaub scheint auch das Hirn manchmal eine kleine Auszeit zu brauchen. Und so gibt es wohl noch immer genug Menschen, die dieses Zeug auch kaufen und mit vollen Koffern und zusätzlichen Taschen und Tüten die Heimreise antreten. Wer zwar im Alltag bewusst und nachhaltig konsumiert, will im Urlaub von all den selbst auferlegten Regularien einfach mal eine Pause machen. Dabei hat man dann nicht nur unnötig viel Geld für überteuerte Produkte ausgegeben. Oft braucht man nichts davon und die meisten Sachen stauben später einfach irgendwo vor sich hin oder verstopfen Schränke und Schubladen. Eine besonders fragwürdige Story musste ich mir auf einer Geburtstagsparty eines Verwandten anhören. Seine Bekannte erzählte, dass sie für Badetücher keinen Platz im Koffer hätte. Diese kauft sie billig am Urlaubsort und schmeißt sie dann am Ende weg. Leider war das nicht mal die einzige Geschichte dieser Art und angesichts solch exorbitanter Ignoranz blieben wir leider ratlos. Manch einer scheint immun gegenüber gesundem Menschenverstand und überzeugenden Argumenten. Wer sich also wirklich etwas Gutes tun will, überlegt sich genau, ob er das Andenken später wirklich noch so toll findet und der Kauf wirklich Sinn macht. Vielleicht hat es ja einen Nutzen und findet eine regelmäßige Verwendung um Alltag. Oder das Andenken bekommt wirklich einen Ehrenplatz und man freut sich dann auch wirklich darüber. Neoprenmanschetten aus Thailand, halten seit Jahren unser Bier auch zu Hause kalt. Vielleicht muss man nicht mal Geld ausgeben. Wir haben mal einen sehr beeindruckenden Pinienzapfen aus unserem Urlaub auf El Hierro mitgebracht. Doch auch hier sollte man vorsichtig sein. An vielen Urlaubsorten ist es aus guten Gründen verboten, bestimmte Dinge mitzunehmen. Dazu gehören oft Muscheln oder Korallen, naheliegend wegen des Umweltschutzes. Doch auch Sand oder Steine können problematisch sein. Man sollte sich also vorher erkundigen und den Verstand aus dem Urlaubsmodus zurückpfeifen. Alternativ Fotos machen Im Gegensatz zu früher, wo man ganze 36 Fotos auf einen Film bekommen hat und dann voller Spannung die Abzüge abgeholt hat, haben wir heute mit jedem halbwegs modernen Handy eine Kamera mit schier unbegrenztem Speicherplatz ständig mit dabei. Statt also unnötigen Kruscht mit heim zu schleppen oder die Natur am Urlaubsort zu schädigen, können wir von allem und jedem Erinnerungsfotos machen. Neugieriger Fisch im Riff Vor allem als Taucher haben mein Mann und ich nach jedem Urlaub eine ganze Schatzkiste voller einzigartiger Erinnerungen. Damit die nicht auf irgendeiner Festplatte in Vergessenheit geraten, setzen wir uns gerne hin und wieder auf ein paar Bierchen zusammen und lassen am Laptop Musik laufen. Als Nebenbeibespaßung läuft dann der Bildschirmschoner mit den Urlaubsfotos und wir schwelgen in Erinnerungen. Die klassische Diashow, allerdings sehr komfortabel und ohne schnarchende Verwandtschaft. Noch schlimmer – Mitbringsel Und dann sind da noch die Daheimgebliebenen, denen wir zeigen wollen, dass wir auch im Urlaub an sie gedacht haben. Ob obligatorische I-Love-Irgendwas-Schlüsselanhänger oder Kühlschrankmagneten in Holzschuhform, die Liste der Mitbringsel des Grauens ist lang. Dabei sollten wir uns wirklich mal fragen, ob wir selbst uns über den meist billigen Schrott freuen würden. Was soll jemand mit einem Andenken an einen Ort, an dem er selbst nie gewesen ist.    Besser Wer trotzdem etwas mitbringen möchte, sich selbst oder den Daheimgebliebenen, greift lieber zu Verbrauchsgütern wie z. B. Spezialitäten aus dem Urlaubsgebiet. Aber Obacht, zu Hause schmecken die Sachen oft nicht halb so lecker. Vielleicht ist es das andere Klima, die salzige Meeresluft oder einfach das Urlaubsfeeling, das dafür sorgt, dass uns manches im Urlaub köstlich erscheint. Wenn man dann auf dem heimischen Balkon die mitgebrachte Weinflasche verköstigen will, ist plötzlich nur noch billiger Fusel drin. Im besten Fall hält man sich an sichere Dinge wie z. B. Pasta und Pesto aus Italien, Schokolade aus der Schweiz, Käse aus Frankreich...   –  das ist auch ein kleiner Hinweis in eigener Sache ;-). Und warum schreiben wir eigentlich keine Postkarten mehr? Gerade in unserem digitalen Alltag hat die altmodische Postkarte, die erst Wochen nach dem Urlaub im Briefkasten landet, etwas besonders charmantes. Es kostet mehr Mühe, man muss sich vorab die Adressen besorgen, am Urlaubsort Postkarten und Briefmarken organisieren, ein paar Zeilen aufschreiben (von Hand! ! !... --- ### Freiwillige Steuererklärung oder freiwillig Geld verschenken? - Published: 2022-07-11 - Modified: 2022-06-10 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/11/freiwillige-steuererklaerung-oder-geld-verschenken/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Abgeltungssteuer, Einkommenssteuererklärung, elektronische Steuererklärung, Elster, Freibetrag, Kapitalerträge, Online-Steuererklärung, Rückerstattung, Sparer-Pauschbetrag, Sparerfreibetrag, Steuer, Steuererklärung, Werbungskosten, Zusammenveranlagung Einmal im Jahr schließe ich mich im Büro ein und parke meinen Mann vor seiner Playstation. Der Grund hierfür? Ich mache unsere Steuererklärung. Wir haben uns von Beginn an für Steuerklasse 4/4 entschieden (wer mehr dazu lesen möchte, dem sei der sehr informative Artikel von Geldfrau zu Steuerklassen wärmstens ans Herz gelegt) und Zusammenveranlagung. Zu Beginn unserer Ehe haben wir uns noch gemeinsam durch Nachweise und Unterlagen gewühlt und neben der klassischen Papiervariante auch die eine oder andere Steuersoftware ausprobiert. Wobei wir gerade von der Software eher enttäuscht waren. Was sich dabei auch sehr früh herauskristallisiert hat – ich habe ein wesentlich dickeres Fell gegenüber dem Papierkram und lasse mich nicht so schnell nerven. Und da ich auch schon einen Großteil der Finanzen für uns verwalte, habe ich den schimpfenden und zeternden Gatten kurzerhand von dieser Aufgabe erlöst. Dafür stellt er sich dann auch gerne in die Küche und es gibt selbstgemachte Lasagne zur Stärkung. Sämtliche Unterlagen werden sofort bei Eintreffen an mich übergeben. Ich muss also weder mühsam alles zusammensuchen noch fehlende Nachweise einfordern. Das funktioniert wunderbar und ganz ohne mein Zutun. Warum eine freiwillige Steuererklärung? Doch warum mache ich freiwillig eine Steuererklärung, wenn doch beim gemeinen Arbeitnehmer die Einkommenssteuer mit dem monatlichen Lohnsteuerabzug abgegolten ist? Ganz klar wegen der Rückerstattung! Im Durchschnitt kommen da laut Statistischem Bundesamt schnell mal über 1000 € zusammen, die man sich mal eben mit kleinem Aufwand zurückholen kann. Natürlich ist der Betrag im Einzelfall davon abhängig, wieviel Steuern man im Vorjahr bereits eingezahlt hat und welche Ausgaben man zur Minderung der Steuerlast geltend machen kann. Aber für ca. 2 Stunden Arbeit ist das ein ganz guter Stundenlohn. Steuerfreie Kapitalerträge Jedem Steuerzahler stehen jährlich bis zu 801 € steuerfreie Kapitalerträge zu. Bei Zusammenveranlagung von Ehepartner sind das insgesamt 1602 € Sparer-Pauschbetrag, die wir natürlich voll ausnutzen möchten. Zwar kann dieser Betrag mit optimal aufgeteilten Freistellungsaufträgen bereits vorab eingeplant werden, doch mit verteilten Depots wird es zunehmend schwieriger. Wer also bereits die 25% Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge bezahlt hat und den Sparer-Pauschbetrag noch nicht voll ausgeschöpft hat, kann sich die zu viel abgezogenen Steuern über die Anlage KAP in der Steuererklärung zurückholen. Werbungskosten Neben der Entfernungspauschale, die für Fahrten zwischen Wohnort und erster Tätigkeitsstätte angesetzt werden kann, können auch zusätzliche Kosten beispielsweise für Büromaterial, Bewerbungskosten und Weiterbildung abgesetzt werden. Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerkosten Sobald wir uns einen Dienstleister ins Haus holen, können wir die Kosten in der Steuererklärung geltend machen. Unser Nachbar beauftragt beispielsweise jährlich für den Rückschnitt der Hecken einen professionellen Landschaftsgärtner, da ihm das Grünzeug wortwörtlich über den Kopf wächst.   Eine Steuererstattung gibt es ebenfalls für Handwerkerkosten. Hier dürfen jedoch nur der Arbeitsaufwand und nicht die Materialkosten angesetzt werden. Sonderausgaben Für die meisten von uns ist es selbstverständlich, privat für die Rente vorzusorgen. Auch wenn es immer wieder heißt, die Rente sei sicher, ist doch kaum etwas so unsicher, wie die Wahlversprechen und Aussagen unserer Politiker. Immerhin können aber viele private Aufwendungen für Altersvorsorge, Berufsunfähigkeit o. ä. als Sonderausgaben abgesetzt werden. Auch Spenden werden dieser Kategorie zugeordnet. Es lohnt sich also immer, sich eine Spendenbescheinigung ausfertigen zu lassen. Es gibt natürlich noch eine ganze Menge anderer Kosten und Aufwendungen, die man in der Steuererklärung geltend machen kann. Jedem sei geraten, sich entweder selbst intensiv über das Thema zu informieren (z. B. hier oder hier) oder sich professionelle Unterstützung zu holen. Fristen Die Abgabefrist für die Einkommenssteuererklärung endet gewöhnlich am 31. Juli des Folgejahres. Es gibt allerdings viele Ausnahmen, z. B. wenn ein Steuerberater die Erklärung erstellt, und auch Regelungen zur Beantragung von Fristverlängerungen. Wer seine Steuererklärung freiwillig abgibt, hat ganze vier Jahre Zeit dafür. Welches Tool? Neben der klassischen und mittlerweile völlig veralteten Papierform gibt es unzählige Tools zur Erstellung und Abgabe der Steuererklärung in elektronischer Form. Allerdings muss für jedes Jahr eine neue Version des Tools angeschafft werden. Ob man sich so eine Steuersoftware zulegt, sei jedem selbst überlassen. Mich konnte das oft erwähnte WISO-Tool nicht überzeugen. Für unsere Online-Steuererklärung nutze ich seit einigen Jahren Elster. Nach einmaliger Registrierung können sämtliche Vorgänge, wie auch der Abruf von Bescheinigungen, hierüber erledigt werden. Man spart also nochmal eine ganze Menge Papier. Und dann heißt es warten. Im Schnitt dauert es bei uns 2-3 Monate, bis wir eine Rückmeldung vom Finanzamt bekommen. Wir sind ja nicht die Einzigen, die ihre Steuererklärung abgeben und die Finanzämter haben in den Hochzeiten bestimmt (allen Beamtenwitzen zum Trotz) einiges zu tun. Aber am Ende ist die Freude um so größer, wenn der warme Geldregen eintrifft. --- ### 5 Dinge, die wir uns von erfolgreichen Narzissten abschauen sollten - Published: 2022-07-04 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/07/04/5-dinge-die-wir-uns-von-erfolgreichen-narzissten-abschauen-sollten/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Hochstapler-Syndrom, Imposter, Narzissmus, Narzisst, Narzisstisch, Persönlichkeit, Persönlichkeitsentwicklung, Selbstbewusst, Selbstverliebt, Selbstzweifel Immer wieder erlebt man, wie einem jemand trotz völliger Ahnungslosigkeit mit maßloser Selbstüberzeugung die Welt erklären will. Doch wie kommt es dazu, dass gerade die, die nur heiße Luft produzieren, so erfolgreich durchs Leben spazieren? Und was kann man von Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen lernen? Definition / Eigenschaften Umgangssprachlich beschreibt der Begriff Narzissmus Charaktereigenschaften wie Selbstverliebtheit und Ich-Bezogenheit. Ein Narzisst ist in der Folge jemand, der seine eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten deutlich positiver einschätzt, als sein Umfeld das tut. Der Begriff ist in unserem Denken eindeutig negativ belegt. Narzissten gelten als arrogant und unsympathisch. Der Gegenpol ist der Imposter, der von Selbstzweifeln geprägt ist und in ständiger Sorge lebt, dass andere seine gefühlte Unzulänglichkeit entdecken und bloßstellen könnten. In der Psychologie wird oft vom Imposter bzw. Hochstapler-Syndrom gesprochen. Eigene Leistungen werden in Zweifel gezogen und Erfolge als Zufall oder Glück heruntergespielt. „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ Sokrates Interessanterweise ziehen vor allem Führungspositionen Menschen mit narzisstischen Charakterzügen an. Doch nicht nur das Streben nach Macht sowie die Einschätzung, besser als andere zu sein, führen dazu, dass der Narzisst in leitender Position landet. Dazu gehören auch Mut und das nötige Selbstvertrauen für solch einen Job. Wer also das Gefühl hat, einen narzisstischen Chef mit Überlegenheitskomplex zu haben, der gerne mal übers (Kompetenz-)Ziel hinaus schlägt, könnte mit dieser Einschätzung durchaus richtig liegen. Was können wir uns abschauen? 1. Wage Neues Wer seine eigenen Begabungen überdurchschnittlich einschätzt, ist in der Folge aber auch oft mutiger und risikobereiter, als jemand, der seine Fähigkeiten eher unterschätzt. Daher fällt es diesen Menschen deutlich leichter, eine sich bietende Chance zu ergreifen, und etwas Neues zu wagen. Statt uns also stundenlang auszumalen, was alles schief gehen könnte oder unzählige Gegenargumente für die eigene gute Idee zu suchen, sollten wir auch mal ein Risiko eingehen und den allzu sicheren Hafen verlassen. Wenn es am Ende klappt und wir Erfolg haben, ist das ein großer Schub fürs Selbstbewusstsein. Und wenn es nicht klappt, haben wir es wenigstens versucht und können stolz auf unseren Mut sein. In jedem Fall haben wir etwas gelernt und wenn auch nur, wie es nicht geht. Das nächste Mal machen wir es besser. 2. Glaub an dich Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen neigen dazu, ihre Begabungen und Erfolge höher einzuschätzen, als sie wirklich sind. Sie präsentieren und verkaufen sich und ihre Leistungen hervorragend. Durch ein positives Selbstbild fällt es uns leichter,  schwierige Aufgaben zu meistern. Dabei geht es nicht darum, sich selbst über den Klee zu loben oder sich einzureden, das man der Größte sei. Vielmehr sollte man sich darauf fokussieren, welche Stärken und Talente man hat und was man dadurch bewirken kann.   3. Kenne deinen Wert Wer sich selbst als besonders überlegen wahrnimmt, hat meist ein extrem hohes Anspruchsdenken sowie übertriebene Erwartungen an besonders  Behandlung. Mit Mittelmaß würde man sich nie zufrieden geben. Im Gegenteil, man ist der Meinung, dass einem gewisse Privilegien zustehen und immer darauf bedacht, den größtmöglichen Nutzen für sich selbst aus einer Situation zu ziehen. Was hoch unsympathisch klingt, kann aber durchaus hilfreich sein. Denn wer sich unter Wert verkauft oder sich alles gefallen lässt, ist am Ende womöglich frustriert und unglücklich. So schwer es in Gehaltsverhandlungen ist, man sollte versuchen, sein Wunschgehalt durchzusetzen. Genauso sollte man schlechtes Essen im Restaurant beanstanden oder kaputte Ware reklamieren. Das alles erfordert Mut aber wenn wir nicht für uns und unsere Interessen einstehen, macht es keiner. 4. Mach dich unabhängig von der Meinung anderer Jemand, der völlig von sich selbst überzeugt ist, würde sich niemals selbst infrage stellen. Mit Ablehnung umzugehen, ist für Narzissten also kein Thema, da sie schlichtweg ignoriert wird. Statt uns ständig vom Verhalten anderer irritieren und verunsichern zu lassen, sollten wir uns unabhängiger von der Meinung anderer machen. Man kann es niemals jedem recht machen ohne am Ende zu einem rückgradlosem Gummibärchen zu werden. Wir müssen also lernen, für unsere Ideale und Werte einzustehen. Und mal abgesehen davon überbewerten wir auch sehr oft, was andere über uns denken könnten. Der Mensch ist nämlich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um sich ständig Gedanken über andere zu machen. Wenn ihr euch also mal wieder fragt, ob es jemandem auffällt, dass ihr immer wieder mit demselben Lieblingspulli aufkreuzt – versucht euch mal zu erinnern, was eure Kollegen am Vortag getragen haben. 5. Mache Werbung in eigener Sache Menschen mit narzisstischer Persönlichkeit werden ihre Erfolge niemals verschweigen oder herunterspielen. Im Gegenteil, sie reden gerne und häufig darüber und neigen vielmehr zur Übertreibung und Angeberei. „Tue Gutes und rede darüber. “Georg-Volkmar Graf Zedtwitz von Arnim Erwartet nicht von eurem Umfeld, dass eure Leistungen von ganz alleine von allen gesehen und bewundert werden. Gerade in den bereits angesprochen Gehaltverhandlungen ist es wichtig, die eigenen Errungenschaften präsentieren zu können. Was wir uns lieber nicht abschauen sollten Ein paar Dinge sollten wir uns allerdings definitiv nicht abschauen. Im Gegenteil, einige typisch narzisstischen Charaktereigenschaften sind definitiv nachteilig und gerade diejenigen, die vielleicht manchmal neidvoll auf den erfolgreichen Narzissten schauen, können hier punkten. Fehlende Empathie Durch das fehlende zwischenmenschliche Einfühlungsvermögen mangelt es Menschen mit narzisstischem Charakter oft an Empathie und Feinfühligkeit. Doch nicht nur für die Gefühle ihrer Mitmenschen haben sie wenig bis kein Verständnis. Auch die eigene Gefühlstiefe ist gering und es fällt ihnen oft schwer, Traurigkeit aber auch Glück und Freude zu artikulieren. Durch ihre fehlende Bereitschaft, auf andere Menschen einzugehen und sich in sie hineinzuversetzen ecken Narzissten immer wieder bei anderen an. Ihr auffälliger Mangel an Einfühlungsvermögen führt dazu, dass sich das Gegenüber häufig vor den Kopf gestoßen fühlt. Fehlende Kritikfähigkeit Narzisstische Persönlichkeiten haben ein hohes Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung. Da sie ihre eigenen Fähigkeiten oft überschätzen, erwarten sie auch von ihrem Umfeld  die entsprechende Bestätigung. Dadurch wirkt ihr Verhalten wie abgehobenes Imponiergehabe und übermäßigem Geltungsdrang. Auf  Zurückweisung und Kritik reagieren Narzissten teils heftig mit Verteidigungshaltung. Fazit Auch, wenn es frustrierend ist, wenn der gefühlt größte Windbeutel scheinbar mühelos die Karriereleiter hochklettert, während andere die „richtige“ Arbeit machen, könnten wir uns von einigen Eigenschaften auch positiv inspirieren lassen. Statt sich nämlich von Selbstzweifeln und... --- ### Seelenanker - Dinge, die ich niemals ausmiste - Published: 2022-06-27 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/27/seelenanker-dinge-die-ich-niemals-ausmiste/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Aufräumen, Ausmisten, Besitz, Minimalismus, Ordnung, Seelenanker Immer wieder ließt man von Menschen, die sich rigoros von allen nicht notwendigen Dingen getrennt haben und deren gesamter physischer Besitz in einem kleinen Auto oder noch extremer in einem Rucksack Platz findet. Doch auch, wer weniger radikal vorgeht und einfach nur versucht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, stellt sich oft die bekannte Frage: „Brauche ich das wirklich? “. Mal abgesehen davon, dass jeder für sich selbst herausfinden muss, wie er leben möchte und was es dafür braucht, gibt es keine Regel oder Gesetze, die vorgeben, was ein selbsternannter Minimalist besitzen darf. Und sogar eine ziemlich bekannte Aufräumexpertin definiert als leicht esoterisch angehauchtes Ausmistkriterium „Does it spark joy“. Und so finden sich in jedem Haushalt auch eine ganze Menge Dinge, die Außenstehende wohl als völlig überflüssig einordnen würden. Für ihre Besitzer hingegen sind genau diese Gegenstände alles andere als nutzlos. Sie haben beispielsweise einen emotionalen Wert oder es macht einfach nur Spaß, sie anzusehen. Warum auch sonst sollte man sich Bilder an die Wand hängen? Was der eine als minimalistisch und klar empfindet, mag für den anderen hingegen kalt und ungemütlich wirken. Ein anderer wir das ganze womöglich als überladen und völlig zugestellt bezeichnen. Die Menschen sind nun mal verschieden und haben unterschiedliche Ansichten. Und das ist auch gut so, alles andere wäre sterbenslangweilig. Jeder sollte sich mit dem umgeben, womit er sich wohl fühlt. Und auch, wenn wir uns keinesfalls über die Dinge, die wir besitzen, definieren sollten, so gibt es doch einiges, das für uns eben ein Gefühl von „zu Hause“ ausmacht. Mein Partner hat all die kleinen Dinge, die völlig funktionslos in unserem Haushalt bleiben dürfen, sehr treffend als „Seelenanker“ bezeichnet. Oft nimmt er sie gar nicht groß wahr aber wenn sein Blick dann mal darüber schweift, machen sie ihm eine Freude. Dazu gehören erstaunlicherweise viele Dinge, die aus meinen DIY-Experimenten entstanden sind. Aber eben auch ein paar Kleinigkeiten mit emotionalem Wert. Was völlig ohne Mehrwert unsere Wohnung verschönert: Die grünen Tupfer – Ableger, die meine erneuten Gehversuche (wir hatten lange keine pflanzlichen Mitbewohner) bezüglich Zimmerpflanzen überlebt haben und nun in selbst gegossenen Betonblumentöpfen die Wohnung verschönern. Ich hätte nie gedacht, dass der Herr im Haus diese überhaupt wahrnimmt geschweige denn etwas damit anfangen kann.  Ebenso zwei Ableger in alten Tassen, die auf dem Fensterbrett gerade mehr im Weg rumstehen und später mal in den Garten umziehen sollen. Ableger in ausgedienten Tassen Schrulle – Ein aus Stoffresten genähtes Kissen in Form eines Teufelchens, ähnlich experimentell und ebenso verschoben wie Frankensteins Monster, lauert zwischen den übrigen Sofakissen. Wegen ihrer spitzen Hörner hat sie den Spitznahmen "Pommesgabel" bekommen. Schrulle Lesezeichen – Eigentlich in einer „Notsituation“ spontan entstanden und zum Spaß laminiert wurden, begleiten uns unsere Lesezeichen nun schon seit vielen Jahren. Sie sind nicht schön aber eigen und haben ganz nebenbei sogar eine sinnvolle Funktion. Lesezeichen (schon länger in Gebrauch... ) Was niemals nicht ausziehen darf: Der Bär (das war das erste Weihnachtsgeschenk) und der Frosch. Super kitschig aber eben auch super knuddelig. Wenn ich unterwegs bin, dient der Teddy dem zu Hause gebliebenem als wärmendes Kopfkissen. Teddy "Bärle" So ein Seelenanker ist also etwas, bei dessen Anblick wir einen (kleinen) Moment der Freude erleben. Der Gegenstand muss dabei nicht ständig präsent sein, es reicht völlig, wenn dieses positive Gefühl einfach hin und wieder vorbeischaut. Und damit es auch schon ganz, dass es sich hier gar nicht mehr um überflüssige oder gar nutzlose Dinge handelt, denn sie nutzen uns ja, indem sie ein Glücksgefühl (und sei es noch so klein) auslösen. Nichts von den aufgezählten Dingen brauchen wir wirklich und schon gar nicht sind sie lebensnotwendig. Aber ich muss eben auch nicht um jeden Preis ausmisten und zwanghaft alles entsorgen, was keinen funktionalen Zweck hat. Denn das Ganze ist kein Wettbewerb und ich gewinne keinen Blumentopf für die spartanischste Einrichtung. Und wenn Schatzi glücklich ist, weil ein alter Teddy in der Ecke hockt, bin ich es auch. Habt ihr auch solche Seelenanker? Und wenn ja, welche? --- ### Wie du die Kontrolle über dein Konsumverhalten behältst - Published: 2022-06-20 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/20/wie-du-die-kontrolle-ueber-dein-konsumverhalten-behaeltst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Finanzen, Kaufdiät, Konsum, Konsum Boykott, Konsumsünde, Minimalismus, Schlussverkauf, Sparen Eins rein – eins raus Die Menge der Kleidung ist einerseits durch die Größe des Kleiderschrankes limitiert. Aber wenn man ganz ehrlich ist, braucht man andererseits auch nur eine begrenzte Auswahl. Selbst wenn ich also einen begehbaren Kleiderschrank in der Größe eines Wohnzimmers zur Verfügung hätte, würde ich diesen Stauraum nicht für Massen an Kleidung nutzen. Denn wenn man mal den Überblick verloren hat, bringen einem all die schönen Kleider gar nichts mehr. Viel schöner ist es, wenn man alles klar und übersichtlich vor sich hat. Dann braucht es auch nur Sekunden, um sich das passende für den Tag auszusuchen. Wenn ich also Kleidung kaufe, dann zu 90% als Ersatz. Eine abgetragene Hose wird durch eine neue ersetzt oder ein kaputtes Paar Schuhe ausgetauscht. Natürlich kommt es immer mal wieder vor, dass etwas kaputt geht. Socken sind so ein Fall, die verabschieden sich einfach irgendwann. Dann ziehe ich nicht sofort los und suche Ersatz. Daher kann es im Gegenzug auch mal passieren, dass etwas Neues einziehen darf ohne dass gleich aussortiert werden muss. Weil sich manchmal aber auch einfach kein passender Ersatz findet, sollte man auch „zuschlagen“, wenn man sich in ein Teil verliebt. Solche Gelegenheiten sind ohnehin rar, da ich mich durchschnittlich nicht mehr als 1-2 Mal im Jahr zu einem Stadtbummel durchringen kann. Wichtig ist nur, dass die Gesamtzahl langfristig nicht steigt. Ist es mir das Geld wert? Ich habe mal eine sehr interessante Rechnung gesehen, die zugegebenermaßen recht plakativ die Kosten eines täglichen Kaffees mit der möglichen entgangenen Rendite aufsummiert hat. Ebenso gab es eine Berechnung für den einmaligen Kauf im Wert von 100 € und was eben genau dieser Betrag, wäre er im Aktienmarkt investiert, nach 10 Jahren eingebracht hätte. Es geht vor allem um den entgangenen Gewinn, den wir durch den Zinseszinseffekt erwirtschaftet hätten. Dadurch kostet uns eine einmalige Ausgabe langfristig mehr, als wir denken. Als kleines Beispiel kann man sich das ja spaßeshalber einfach mal ausrechnen. Nehmen wir an, wir kaufen uns täglich vor der Arbeit ein belegtes Brötchen beim Bäcker. Die sind gar nicht so günstig und man hat schnell mal 40 – 60 € ausgegeben. Würde ich die gleiche Summe hingegen investieren, hätte ich bei einer angenommenen Rendite von 5 % nach 10 Jahren einen stolzen Betrag von  über 81 € (ich bin von 50 € durchschnittlicher Brötchenausgaben ausgegangen). Und das ist nur die Rechnung für einen einzigen Monat. Würde ich diesen Betrag über 10 Jahre zusammenrechnen, käme ich auf unglaubliche 6. 000 €. Wenn ich stattdessen meine monatliche Brötchenausgaben über die gleichen 10 Jahre jeden Monat als Sparbetrag investiere, käme ich am Ende auf 7. 924 €. Natürlich sind das rein fiktive Rechnungen und die Rendite wird mit Sicherheit variieren. Aber man kann sich so einfach mal vor Augen führen, wie viel selbst kleine Summen ausmachen und ob sie einem das dann auch wirklich wert sind. Brauche ich das wirklich? Die klassische Frage, so oft gehört aber nach wie vor essentiell. Und brauche ich das auch langfristig? Oft hat man einen spontanen Einfall oder lässt sich vielleicht unbewusst von der Werbung oder der Umgebung beeinflussen. Da glaubt man dann, man bräuchte unbedingt ein Waffeleisen. Denn die Welt wäre ein besserer Ort wenn man mindestens einmal im Monat leckere selbstgemacht Waffeln essen würde. Aber am Ende ist es doch nur wieder ein Gegenstand mehr, der irgendwo in der hintersten Ecke des Küchenschrankes verstaubt und nie genutzt wird. Vielleicht wäre es eine bessere Alternative, sich hin und wieder außer Haus eine leckere Waffel zu gönnen oder sich das Gerät auszuleihen um dieses (einmalige) Bedürfnis zu befriedigen. Oft merkt man dann nämlich, dass das alles gar nicht so geil ist, wie man sich das ausgemalt hat. Die Waffeln schmecken pappig und die ganze Küche sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Besser ist es, sich genau zu überlegen, was man wirklich regelmäßig verwendet und sich solche Wünsche auch erst mal auf einem Wunschzettel zwischenzuspeichern. Entweder vergisst man schon schnell, dass da etwas auf der Wunschliste steht. Oder man denkt ständig daran. Dann könnte man sich nach einer selbst definierten Wartezeit auch erlauben, diesen Wünschen nachzugeben. Natürlich Gesetz dem Fall, dass man sich das auch leisten kann. Gibt es Alternativen? Über Sinn und Unsinn mancher Produkte lässt es sich vortrefflich streiten. Ich bin auch schon großen Fans der Bananen-Plastik-Transportbox begegnet, was mich wirklich sehr verwundert hat. Im ersten Moment mag einem etwas als witzig oder innovativ erscheinen, auf den zweiten Blick hingegen stellt man oft fest, dass das gleiche Ziel auch einfach und wesentlich kostengünstiger erreicht werden kann. Viele angeblich genialen Küchenhelfer machen letztendlich den gleichen Job wie ein einfaches Küchenmesser. Letzteres nimmt aber wesentlich weniger Platz weg, ist einfach zu reinigen und vielseitig in der Anwendung. Und zu guter Letzt kann man vieles, was man nur einmalig benötigt, oft auch ausleihen. Wenn ich etwa einmalig Renovierungsarbeiten durchführen möchte, muss ich nicht alle Geräte neu kaufen. Manches kann man mittlerweile direkt im Baumarkt des Vertrauens ausleihen. Anderes bekomme ich womöglich bei Freunden, Bekannten, Nachbarn oder Familie. Man spart so nicht nur eine ganze Menge Geld (das man dann lieber in eine gemeinsame Unternehmung investiert), sondern schon auch Ressourcen. Ganz nebenbei gibt es bei der letzten Variante oft auch noch wertvolle Tipps und Ratschläge. So habe ich von einem sehr lieben Nachbarn erklärt bekommen, wie man eine Heckenschere richtig benutzt. Ich als Stadtkind hätte nicht gedacht, dass es da irgendetwas zu beachten gibt. Die Arbeitserleichterung war jedoch erstaunlich und ich bin dankbar, dass es noch so hilfsbereite Menschen gibt.   Sich nicht alles verbieten Zu guter Letzt – kleine (Konsum-)Sünden müssen erlaubt sein. Sonst endet es irgendwann womöglich im totalen Shopping-Overkill. Wenn ich mir vornehme, keine Schokolade zu essen verliere ich jedes Maß, sobald ich einmal einem Stückchen nachgegeben habe. Es muss nicht jeden Tag der Coffee to go sein aber gelegentlich sollte man sich bewusst etwas Schönes gönnen. Im Idealfall ist das dann noch etwas Sinnvolles aber wenn nicht sollte man sich kein schlechtes Gewissen machen (lassen). Leben und leben lassen – das sollte man... --- ### Die 5 häufigsten Fehler bei der Ermittlung der Lebenshaltungskosten - Published: 2022-06-13 - Modified: 2022-06-05 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/13/die-5-haeufigsten-fehler-bei-der-ermittlung-der-lebenshaltungskosten/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Ausgaben, Budget, Finanzen, Finanzplanung, Fixkosten, Laufende Kosten, Lebenshaltungskosten, Lebenshaltungskosten ermitteln, Sparen, Vermögensaufbau Am Anfang jeder guten Finanzplanung steht die Ermittlung der laufenden Kosten. Denn nur wenn ich weiß, wo ich stehe, kann ich mir einen Plan erstellen, wie ich meine Ziele erreichen kann und ob diese überhaupt realistisch sind. Wenn ich mit einem dicken Minus starte und die Lebenshaltungskosten die Einnahmen übersteigen, wäre die Million innerhalb eines Jahres offensichtlich kein erreichbares Ziel. Ich muss also erst mal herausfinden, wie hoch meine Fixkosten sind und diese dann meinen Einnahmen gegenüberstellen. Natürlich kann ich auch vorher schon versuchen, meine Ausgaben zu reduzieren. Das ist nie eine schlechte Idee und schadet auch bestimmt nicht. Aber es ist deutlich motivierender, wenn ich ein Ziel vor Augen habe und auch einen Plan, wie ich dieses erreichen will. Und dafür muss ich meine Lebenshaltungskosten nun mal kennen. Doch was sind Lebenshaltungskosten überhaupt? Allgemein werden unter diesem Begriff alle laufenden Ausgaben eines Haushalts zusammengefasst. Dazu gehören monatlich anfallende Fixkosten wie Miete und Nebenkosten aber auch Aufwendungen, die in größeren Zyklen anfallen, wie etwa Versicherungsbeiträge oder Rücklagen für größere Reparaturen. Die Berechnung der Lebenshaltungskosten liegt also auf der Hand. Ich muss einfach nur alle meine Ausgaben aufsummieren und schon kenne ich den Betrag meiner Fixkosten. Doch wie so oft liegt der Teufel im Detail und ich sollte auf einige Fallstricke achten. Folgende Fehler gilt es zu vermeiden: Fehler 1: Nur einen kurzen Zeitraum beobachten Will ich wissen, wie hoch meine Ausgaben pro Monat sind, reicht es natürlich nicht, mir lediglich einmal die letzten 28-31 Tage anzuschauen. Um einen guten Durchschnittswert zu ermitteln, sollte ich mindestens drei, im Idealfall eher sechs oder mehr Monate auswerten. Denn bei den meisten Menschen schwanken die monatlichen Ausgaben immer ein bisschen. Mal steht eine Geburtstagsfeier an oder ein Wochenendtrip und der Betrag steigt. Dann wiederum gibt es Monate in denen so gar nichts los ist, man eher ruhebedürftig ist und kaum größere Ausgaben hat. Zwischendurch segeln auch Rechnungen ins Haus, die eben nicht monatlich sondern vielleicht nur einmal pro Quartal anstehen, wie z. B. die Grundsteuer. Daher hat man ein umso genaueres Bild seiner Kosten, umso länger man diese aufzeichnet. Und dann weiß man auch, ob es noch ein zweiter völlig überteuerter aber genial leckerer Gin Tonic in der Abendsonne sein darf. Man gönnt sich ja sonst nichts... Fehler 2: Kein Haushaltsbuch führen Wenn ich mir jetzt einmal in meinen Kontoauszügen für drei Monate alle Ausgaben anschaue und auswerte, kann ich mir theoretisch ein fixes Budget für den Monat festlegen und den Rest auf die Seite legen. Wenn am Ende des Monats noch Geld übrig ist, schaffe ich es wohl, in diesem Rahmen zu bleiben. Ich habe aber wesentlich mehr Kontrolle, wenn ich zumindest einen groben Überblick habe, wo das Geld hinfließt. Auch Einsparungspotentiale kann ich so wesentlich besser erkennen. Man muss vielleicht nicht jedes Gummibärchen tracken. Wenn ich aber weiß, was ich diesen Monat schon verbraucht habe, kann ich bestimmte Ausgaben besser planen und im Zweifel auch mal Investitionen oder Anschaffungen etwas verschieben. Fehler 3: Kosten für Großanschaffungen nicht einkalkulieren Manchmal läuft es einfach nicht. Da begeht die Waschmaschine Selbstmord und schon fühlt sich die Hälfte der anderen Elektrogeräte im Haushalt zum Generalstreik animiert. Manches kann repariert werden. Doch auch dabei entstehen oft Kosten. Und im schlimmsten Fall natürlich zeitgleich mit einem Haufen anderer ungeplanter Ausgaben. Damit einen solche Ereignisse nicht aus der Bahn werfen, ist es sinnvoll, sich ein Rücklagenpolster anzusparen. Den Ärger hat man zwar trotzdem aber wenigstens kommen nicht auch noch Geldsorgen dazu. Und wenn gar nichts passiert, ist das auch nicht schlimm. Dann kann man das Polster ja deckeln und mit dem Überschuss ein hübsches Aktienpaket ins Depot legen. Fehler 4: Vermögensaufbau nicht einplanen Apropos Depot – der Aufbau von Rücklagen sowie Vermögen sollte natürlich auch fest eingeplant werden. Meine Sparpläne laufen alle am Ersten eines Monats getreu dem Motto „Pay yourself first“. Dieses Geld kann gar nicht erst für anderes ausgegeben werden. Ebenso gehen Rücklagen sowie Abbuchen am Anfang des Monats vom Konto runter. Das Budget für die restlichen Ausgaben ist so bemessen, das ich mich nicht groß einschränken muss und meist brauche ich es auch nicht komplett auf. So kann ich mir am Ende oft noch etwas für Investitionen zurücklegen. Doch nicht bei jedem ist am Monatsende noch etwas übrig. Wenn man gerne Geld ausgibt solange das Konto das hergibt, ist es besser, wenn die Sparbeträge fix eingeplant und gleich zu Beginn des Monats vom Konto wandern. Fehler 5: Kosten für Ziele nicht mit einberechnen So, jetzt haben wir alles einberechnet und führen brav unser Haushaltsbuch. Alle Ausgaben sind ermittelt, wir bauen uns stetig ein Vermögen auf und auch seltene Kosten haben wir auf dem Schirm. Doch wo wollen wir eigentlich hin? Klar, die Million in einem Jahr ist schon ein sexy Ziel, vielleicht nicht ganz realistisch. Dann vielleicht ein paar Nummern kleiner und über einen längeren Zeitraum. Doch was ist nebenbei? Manch einer liebt es zu reisen. Da stecken womöglich noch ein paar Fähnchen in der Weltkarte und man sollte etwas Geld für den einen oder anderen Urlaub auf die Seite legen. Oder man ist auf ein Auto angewiesen und der treue Gaul hat bereits die ersten Anzeichen von Altersschwäche. Ein neues Auto finanziert man (normalerweise) nicht mal eben aus der Portokasse. Wir sollte also auch solche „Kleinziele“ einplanen und in unsere Kostenberechnung mit einbeziehen. Zu den Lebenshaltungskosten zählt wie man sieht nicht nur der klassische Warenkorb des statistischen Bundesamtes. Und die laufenden Kosten sind eben sehr individuell und abhängig vom persönlichen Lebensstandard. Daher muss jeder selbst für sich herausfinden, was er zum Leben braucht und was eben nicht. Ich habe hier auch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und wahrscheinlich habe ich jetzt noch einiges vergessen. Vielleicht fällt euch auch noch etwas ein, dann hinterlasst mir gerne einen Kommentar. --- ### Aus dem Nähkästchen geplaudert - Published: 2022-06-09 - Modified: 2022-06-08 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/09/aus-dem-naehkaestchen-geplaudert/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: DIY, Fehlkauf, Hobby, Kleiderschrank, Multiinteressiert, Nähen, Scanner Vor einiger Zeit ist bei mir nach langem Überlegen eine Nähmaschine eingezogen. Für jemanden, der lieber weniger Dinge zu Hause rumstehen hat, eine nicht ganz leichte Entscheidung. Da darf doch tatsächlich ein neues Teil einziehen und das ganz ohne dass etwas anderes das Haus verlässt (von wegen eins rein, eins raus). Schon als Kind habe ich gerne an der Nähmaschine meiner Oma erste Versuche mit Stoff und Faden gestartet. Wie Omas halt so sind, finden sie natürlich alle kreativen Ergebnisse ihrer Enkelkinder unglaublich toll und sind der Ansicht, dass sie da ein kleines Genie vor sich haben. So hatte meine erste selbst genähte Hose zwar immerhin schon zwei als solche erkennbaren Hosenbeine. Doch in Ermangelung eines Hinterteils war das gute Stück leider untragbar. Ein späterer Versuch mittels VHS-Kurs erneut in die Kunst des Schneiderns einzusteigen, scheiterte einerseits an einem zu hoch gesteckten Ziel und daraus resultierend fehlenden Erfolgserlebnissen. Andererseits fehlte zu dem Zeitpunkt auch die Motivation und ein spannendes Buch wegen dem ich mehrfach die Haltestelle verpasst hatte, tat sein Übriges. Viele Jahre später habe ich immerhin noch meine schwarzen Vorhänge sowie einen Mantel (mit ein bisschen Support von Oma) noch selbst genäht. Doch nach einer größeren Auseinandersetzung zwischen der Nähmaschine und mir, bei der neben abgebrochenen Nadeln und verknoteten Material auch das letzte bisschen Spaß auf der Strecke geblieben ist, habe ich das Nähen lange Zeit eingestellt. Die Nähmaschine musste ausziehen (zurück zu Oma). Lediglich mal einen Knopf annähen oder ein kleines Loch stopfen, mehr war nicht drin. Mit meinem Mann ist auch eine Bettdecke in Übergröße eingezogen, bei der irgendwie jeder entsprechend breite Bezug immer ein ganzes Stück zu lang war. Eine Weile konnte ich das erfolgreich ignorieren. Doch dann kamen weitere Situationen hinzu, bei denen ich immer wieder eine eigene Nähmaschine vermisst habe. Beim Schneider mal eben eine Hose kürzen lassen ist ja noch ok und bezahlbar. Aber wenn man immer wieder Kleinigkeiten zu ändern hat, geht das ganz schön ins Geld. Und nicht immer muss ein Profi ran. Und dann geht auch noch das heißgeliebte Shirt langsam seinem Ende zu. Gleichwertiger Ersatz ist nicht erhältlich. Wenn man eine ganz bestimmte Vorstellung davon hat, was man haben möchte, dann gibt es in den Läden wirklich alles. Nur eben nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Was also tun? Der Schnitt von meinem Lieblingsshirt ist nicht allzu kompliziert, sollte also machbar sein, das nach zu schneidern. Das traue ich mir zu. Nach langem Hin und Her (ich hatte mind. 2 Jahre eine Nähmaschine auf dem Wunschzettel) habe ich mir also wieder ein Exemplar ins Haus geholt. Was war mir dabei wichtig: kein Billigkruscht, für Anfänger geeignet, innerhalb des gesetzten Budges, für grobe Stoffe geeignet (Jeans reparieren/umnähen), keine unnötigen Zusatzfunktionen. Und dann gab es so etwas auch noch in schwarz, das war natürlich nochmal ein unschlagbares, wenn auch völlig irrationales Kaufargument. Da stand sie nun, das gute Stück. Zusätzlich kamen noch ein paar kleinere Investitionen dazu wie Kreide, Garn, Stoff (oder ausgemistete Kleidung, die umgearbeitet werden kann), Nadeln. Die Bettbezüge passen mittlerweile perfekt auf die Decken und ein paar Kissenbezüge sind auch schon entstanden. Weitere Reste wurden zu kleinen Stoffmonstern verarbeitet. Die Nähmaschine und ich sind also jetzt Freunde. Naja, das ist vielleicht schon etwas übertrieben aber das sie tut, was ich will und mir dabei weder abgebrochene Nadeln um die Ohren fliegen noch Fadenknäule das Projekt sabotieren, werte ich schon als großen Erfolg.   Und wie kopiert man nun ein bestehendes Teil, wenn man es nachschneidern möchte? Ganz einfach, man braucht nur ein großen Bogen Papier (geht auch aus mehreren zusammengeklebten Bögen Zeitungspapier) um ein Schnittmuster zu erstellen. Unzählige YouTube-Videos (z. B. hier) erklären wirklich jeden Schritt genau und selbst wenn man überhaupt keine Ahnung hat, kann man mit den teilweise wirklich tollen Anleitungen schnell tolle Ergebnisse erzielen. Wichtigster Punkt – Nahtzugabe nicht vergessen. Allerdings wird aus mir wohl nie jemand, der seine Garderobe selber näht.  Guter Stoff ist teurer als die Billigware großer Modeketten. Klar ist die Qualität um Längen besser aber fast zu schade für Anfänger, die viel Verschnitt haben und womöglich auch mal ein Teil komplett versauen. So sind auch bei mir ein paar Versuche gescheitert. Ein paar selbst genähte Shirts und ein schön luftiger langer Rock für den Sommer durften zwar in den Kleiderschrank einziehen aber der Aufwand und die Kosten für Material können nicht mit gekauften Teilen mithalten. In Ermangelung eines großen Tisches arbeite ich viel auf dem Fußboden. Die Arbeit ist entsprechend mühsam und ungemütlich. Und zugegebenermaßen bin ich nicht wirklich engagiert bei der Sache. Ich will immer schnell mit dem Nähen selbst starten und schludere dann bei den wichtigen Vorarbeiten, wie dem Zuschnitt. Das ist wie beim Malern, das Abkleben ist für mich eine Strafarbeit aber wenn man hier schlampt, wird es hinterher halt sch... Also eigentlich war die Nähmaschine ein Fehlkauf (da ich nicht wirklich viel nähe). Doch trotzdem bleibt sie und hat ein festes Plätzchen im Schrank bekommen, selbst wenn sie nur selten genutzt wird. Mal eben selbst etwas ändern oder reparieren können, ist einfacher, als wegen Kleinigkeiten zum Schneider zu rennen. Und natürlich nachhaltiger als Dinge zu ersetzen. Was behaltet ihr, obwohl es eigentlich weg könnte aber dann auch wieder nicht kann? --- ### Eine positive Lebenseinstellung als Überlebensstrategie - Published: 2022-06-06 - Modified: 2022-05-06 - URL: https://www.queen-all.com/2022/06/06/eine-positive-lebenseinstellung-als-ueberlebensstrategie/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Glück, Humor, Lächeln, Lachen, Lebenseinstellung, Positiv, Überlebensstrategie, Wahrnehmung Oder anders gesagt, wie mich ein liebevoller Blick auf die Welt davon abhält, im Alltag durchzudrehen und Amok zu laufen. Eines vorweg – natürlich gibt es auch schlechte Momente. Niemand ist immer gut drauf und auch die positivsten und optimistischsten Menschen haben mal schlechte Laune. Und das ist auch völlig normal und gut so. Doch es geht vor allem darum, mit welcher Grundeinstellung man durchs Leben geht und was das mit einem selbst macht. Bestes Beispiel ist das Autofahren. Witzigerweise hält sich die Mehrheit der Autofahrer für überdurchschnittlich gute Fahrzeugführer. Der größte Feind eines Autofahrers sind die anderen Autofahrer. Die fahren entweder zu schnell oder zu langsam, sind sowieso völlig unfähig und  blockieren dann auch noch die Straße. Im geschützten Raum des Autos lässt sich so mancher zu verbalen Ausfällen hinreißen, der Gegenüber ist ja nur ein anonymes Auto. Müssten wir diese Schimpftiraden von Angesicht zu Angesicht wiederholen, würde es uns die Schamesröte ins Gesicht treiben. Doch was macht das mit uns selbst? Mal abgesehen von offensichtlichem Bluthochdruck, tun wir uns auch psychisch keinen Gefallen. Die Kunst ist es, hinzunehmen, was man nicht ändern kann und einen Weg für sich zu finden, damit klar zu kommen. Ich selbst bin beispielsweise dazu übergegangen, im Auto sehr lustige Hörbücher laufen zu lassen und übe mich in engelsgleicher Geduld. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Aber es hilft mir zumindest, wenn ich meinem Gegenüber (nicht nur auf der Straße) nicht per se böse Absichten und Unfähigkeit unterstelle. Die meisten Menschen ärgern uns nämlich  gar nicht in vollem Bewusstsein. Die kämpfen genauso mit ihrem eigenen Päckchen. Und ein bisschen Humor hilft da ungemein, genau solche Päckchen ein bisschen leichte werden zu lassen. Und manchmal begegnen wir Menschen, die mit Humor die Welt ein bisschen schöner machen wollen. Auch wenn ich dabei neulich fast einen Herzanfall erlitten habe. Da habe ich mich schon gefreut, dass vorm Supermarkt der absolute Chefparkplatz auf mich gewertet hat. Völlig  in Gedanken parke ich also ein und sehe plötzlich im Augenwinkel, dass in dem Auto neben mir jemand auf dem Beifahrersitz in meine Richtung schaut. An sich nichts ungewöhnliches, mal abgesehen davon, dass ich sowieso extrem schreckhaft bin und mir allein deshalb schon mal ein lautes „Huch“ rausrutscht. In diesem Fall saß da aber ein lebensgroßer Gorilla und starrt mich an. Nachdem sich der Puls wieder beruhigt hatte, musste ich lachen. Nicht nur über diesen lustigen Gag (es war natürlich nur eine Attrappe) sondern auch über mich und die Situation selbst. Jetzt hätte ich mich einerseits über den blöden Scherz aufregen können. Oder eben dankbar sein, dass es Menschen mit einer ordentlichen Portion Humor auf dieser Welt gibt, die einen mal kurz aus dem Alltagstrott schubsen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Genauso verhält es sich, wenn ich unterwegs bin. Oft begegnet man griesgrämig dreinschauenden Menschen. Doch oft sind diese einfach nur in Gedanken und der unfreundliche Gesichtsausdruck ist keine Absicht und völlig unbewusst. Wenn man ihnen dann ein freundliches Lächeln und vielleicht noch ein fröhliches Hallo schenkt, hellt sich bei fast allen der Gesichtsausdruck auf und man bekommt ebenfalls ein Lächeln zurück. Und das kostet uns nicht mehr als eine kleine Muskelbewegung und am Anfang vielleicht ein bisschen Überwindung. Im schlimmsten Fall läuft der Anderen einfach weiter, meistens aber bekommen wir ein positives Feedback. Auch eine aufmerksame Wahrnehmung und ein liebevoller Blick für die kleinen Dinge können unsere Laune heben. Ich kann einerseits wie ein Berserker durch den Wald hechten, Hauptsache die letzte Rundenzeit wird übertroffen. Oder ich nehme es mir heraus, auch mal ein bisschen langsamer zu laufen und den Blick schweifen zu lassen. Beim Spazierengehen halte ich mal an und freue mich über besonders schöne Blüten oder beobachte ein Eichhörnchen in den Baumkronen. All die kleinen, unscheinbaren Dinge die wir oft übersehen, wenn wir auf der Überholspur durchs Leben eilen, können uns inspirieren und glücklich machen. Oft nehmen wir gar nicht wahr, wie schön die Welt um uns herum ist. Die besondere Form und Farbe von Flechten sehen wir nur, wenn wir mal das Tempo raus nehmen. Und auch unter Wasser sehen wir viel mehr, wenn wir nicht mit Highspeed unterwegs sind, sondern uns viel Zeit nehmen und treiben lassen. So kann ich stundenlang auf wenigen Quadratmetern das Riff studieren und habe am Ende mehr gesehen, als jemand, der viel Strecke gemacht hat. Und nur, wer den Blick immer wieder hebt, bekommt überhaupt mit, wenn etwa Mantas majestätische über das Riffdach hinweg ziehen oder ein schüchterner Hai vorbei schwimmt. Doch trotzdem rasen viele mit Tunnelblick an uns vorbei, immer auf der Suche nach dem nächsten Höhepunkt. Und sind dann enttäuscht, wenn nicht mindestens ein Highlight auftaucht. Dabei entgeht ihnen dann die bunte Schnecke, die sich unter einer Koralle versteckt ebenso wie die kleinen und sehr schüchternen Weihnachtsbaumwürmer, die sich schon bei der geringsten Wasserbewegung blitzartig in ihre Röhre zurück ziehen. Aber all diese kleinen Wunder machen unsere Welt sowohl unter als auch über Wasser erst so großartig. Unterwasserlandschaft mit Korallen und Weihnachtsbaumwurm Kleine Schnecke zwischen Algen und Korallen Wenn ich auch die kleinen Dinge und Gesten wahrnehme und mich über diese freuen kann, habe ich am Ende in Summe einen riesigen Schatz an positiven Erlebnissen. Und genau diese lassen mich dann in weniger guten Momenten durchhalten. Die vielen besonderen Menschen, die mir im Alltag begegnen und einem schöne Momente bescheren lassen einen die wenigen Idioten, die sich mürrisch durchs Leben schlagen und in der Schlange vordrängeln, leichter ertragen. Und ich verzweifle nicht an der Dummheit einzelner Idioten, da auch viele kleine positive Handlungen und Gesten zusammen Großes bewirken können. Und eben diese Grundeinstellung lässt uns leichter und beschwingter durchs Leben gehen. Wenn ich meinen Mitmenschen gute Absichten unterstelle, habe auch ich selbst bessere Laune. Letztendlich ist jeder selbst für sein Glück verantwortlich. --- ### Finanzieller Extremsport - Published: 2022-05-30 - Modified: 2022-04-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/30/finanzieller-extremsport/ - Kategorien: Finanzen, Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Hobby, Tauchen Manchmal gibt es Wünsche, von denen man sich nie träumen ließ, dass man sie mal verwirklichen könnte. Wenn man dann doch irgendwann in der Situation ist, dass man sich plötzlich den nötigen finanziellen Spielraum hat, sollte man die Chance ergreifen. Dank eines Berufswechsels war auch ich plötzlich in der Lage, mir Wünsche zu erfüllen, an die ich vorher nicht zu denken gewagt hätte. Das ist für mich keine Selbstverständlichkeit und ich werde dafür immer dankbar sein. Nach einem Strandurlaub in dem mich zum Schnorcheln an der Riffkante überwinden konnte, haben mein Mann und ich beschlossen, gemeinsam in Deutschland unseren Tauchschein zu machen. Wir wollten das ganz bewusst nicht im Urlaub machen sondern in Ruhe und ohne Zeitdruck bei einer vertrauenswürdigen Tauchschule. Doch mit einem einfachen Tauchkurs ist es in der Regel nicht getan. Hat man einmal Blut geleckt, kommen unweigerlich weitere sogenannte „Specialty Kurse“ hinzu. Ohne diese weiterführenden Kurse bleiben einem unerfahrenen Taucher glücklicherweise viele Tauchplätze verwehrt. Denn auch wenn sich über manche Kurse streiten lässt, macht es beispielsweise wirklich Sinn, erst mal zu lernen, wie man sich in größeren Tiefen verhält, bevor man sich blind in kühle Nass stürzt. Allerdings ist eine Tauchschule kein Wohlfahrtsverband und an den Kursgebühren wollen natürlich auch die Tauchausbildungsorganisationen (z. B. SSI, PADI, ... ) etwas mitverdienen. Dafür hat die Ausbildung dann auch einen entsprechenden Standard und wird bei den Tauchbasen problemlos anerkannt. Aber zurück zu unserem OWD-Kurs. In diesem Basiskurs (OWD = Open Water Diver) werden die Grundlagen des Tauchens mit Presslufttauchgerät vermittelt. Zu dem Theorieteil einschließlich Prüfung gibt es natürlich auch einen praktischen Anteil, den wir in Ermangelung eines erreichbaren Meereszugangs in einem süddeutschen Baggersee absolviert haben. In den deutschen Seen sind die Sichtweiten natürlich nicht vergleichbar mit denen im offenen Meer. Doch dank der lehrreichen Tauchgänge mit teilweise nur knapp 30 cm Sicht kann einen hinterher kaum noch etwas schrecken. Außer vielleicht Fische, die urplötzlich aus dem Nichts in der trüben Brühe vor einem auftauchen. Doch die Seen in unseren Breitengraden haben noch einen weiteren Nachteil. Es ist saukalt da unten! ! ! Schon während dem ersten tiefen Tauchgang auf 18 Meter fiel mein Blick neidvoll auf den kuschelig warmen Trockentauchanzug unserer Tauchlehrerin. Kaum zurück an der Oberfläche eröffnete ich meinem Mann mit blaugefrorenen Lippen, dass das auch will. Sonst könne er sich weitere Tauchgänge mit mir aus dem Kopf schlagen. Da nicht ganz klar ist, wer von uns die größere Frostbeule ist, hat es auch keinerlei Überredungskunst erfordert. Abenteuer Trockentauchen – wir kommen! Und da wir keine Lust hatten, wie ein Korken kopfüber im Wasser zu hängen, haben wir dafür auch erst mal einen Kurs gemacht. Der erste eigene Tauchanzug war somit auch ein „Trocki“, den Neoprenanzug im Urlaub kann man ja leihen. Beim ersten Urlaub am bzw. im Meer haben wir dann auch einen Teil der Ausrüstung bei der Tauchbasis ausgeliehen. Auch wenn die Leihgebühren langfristig im Vergleich zum eigenen Equipment  höher ausfallen, kann man ja nicht gleich das Komplettpacket stemmen. Jacket (Tarierweste) und Neoprenanzüge haben wir also beide aus dem Fundus unseres Tauch-Guides bekommen. Doch mein Anzug war eher eine zusammenhängende Abwesenheit von Neopren. Da lief das Wasser nur so durch wie im Strömungskanal. Da die Tauchbasis zugleich eine Auffangstation für Tiere war, rochen die feuchten Anzüge zudem extrem nach nassem Hund. Alleine das Anziehen war schon eine Überwindung, zum Glück war das unter Wasser schnell vergessen. Aber nach  dieser unangenehmen Erfahrung mussten für den nächsten Urlaub definitiv eigene Neoprenanzüge her. Bei einem unserer späteren Urlaube mussten wir dann lernen, hatten wir dann gruselige Jackets ohne integrierte Bleitaschen, die wie in einem Ballon im Wasser hingen. Ich hatte immer das Gefühl, ich würde gleich nach unten rausrutschen und hing wie eine Boje in der Strömung. Für entspannte Tauchgänge ist eine gute Wasserlage wichtig. Sie hilft nebenbei aber auch ungemein beim Fotografieren. Also gingen wir mal wieder einkaufen. Apropos Fotografieren – zwei Taucher, eine Kamera. Das konnte ja nicht auf ewig gut gehen. Wir haben also in eine weitere kleine UW-Kompakt-Kamera investiert. Dafür braucht es dann natürlich noch eine Lampe. Denn sobald man ein paar Meter abtaucht, wird es blau. Oder grün und dunkel, wenn man in einem See taucht. Nicht zu vergessen die Nachtauchgänge, bei denen aus Sicherheitsgründen auch eine zweite Lampe mitgeführt werden sollte. Ich glaube, es ist offensichtlich, dass wir hier von einem sehr teuren Hobby sprechen. Neben der Ausrüstung, bei der es immer Optimierungspotential gibt, kommen auch die nicht ganz günstigen Urlaube dazu. Bei Flugreisen natürlich zuzüglich Sportgepäck. Nicht zu vergessen die Kosten für die Tauchgänge, Gebühren für Tauchgebiete,...   Und wenn wir erst von Tauchgebieten anfangen, für warme Gefilde braucht es nur einen 3 mm dicken Neoprenanzug. Geht es aber „nur“ ans mittelmäßig warme Mittelmehr, muss es schon etwas mehr sein. Also mindestens 5 mm eher 7 mm, ein weiterer Anzug muss her. Tauchen im Meer Was braucht ein Taucher (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): ABC-Ausrüstung ( Schnorchel, Maske, Flossen)ErsatzmaskeAtemreglerTauchcomputerTauchanzug (je nach Wassertemperatur in unterschiedlichen Neopren-Stärken)JacketFüßlingePresslufttankBlei (und ggf. Bleigurt)Kopfhaube NeoprenhandschuheKompassTaschenlampeMesserRiffhakenBojeKamera... Und zusätzlich fürs Trockentauchen: TrockentauchanzugNochmal Flossen (größere, die auf die Stiefel am Trocki passen)Warme Unterzieher und FunktionsunterwäscheHandschuhe Dabei ein kleines Vermögen durchzubringen, ist wie man sieht gar nicht schwer. Am Anfang haben wir noch alle Rechnungen aufbewahrt. Mittlerweile fliegen die Belege nach Ablauf der Garantiefrist raus und ich will auch gar nicht so genau wissen, was ich an Geld schon wortwörtlich versenkt habe. Eines weiß ich hingegen mit Sicherheit, es war jeden Cent wert. Das Tauchen hat mein Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Nicht nur mit unvergesslichen Tauchgängen sondern auch in persönlicher Hinsicht. Ich bin mutiger und traue mir viel mehr zu als vorher. Der Sprung ins kalte Wasser fällt mir auch in anderen Dingen viel leichter. Und die Unterwasserwelt ist voller kleiner und großer Wunder. Es heißt nicht umsonst „tiefenentspannt“. --- ### Weichgespült im Ratgeber-Dschungel - Published: 2022-05-23 - Modified: 2022-04-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/23/weichgespuelt-im-ratgeber-dschungel/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Authentizität, Echtheit, Persönliches Wachstum, Persönlichkeitsentwicklung Schon von klein auf wird uns eingetrichtert, dass wir bestimmte Dinge tun oder lassen sollen, um erfolgreich im Leben zu sein. Lehrer erwarten, dass wir brav und angepasst die Schulbank drücken. Eltern belohnen das „richtige“ Verhalten mit Geld oder Schokolade. Und so geht es unser ganzes Leben lang. Unzählige Ratgeber wollen dir „helfen“ stets zu wachsen, immer besser zu werden und an allen (un)möglichen vermeidlichen Schwächen zu arbeiten. Da sind wirklich gute und hilfreiche Themen dabei, das will ich gar nicht bestreiten. Nur – müssen wir wirklich ständig alles an uns in Frage stellen? Oder sollten wir stattdessen nicht auch hin und wieder diese ganzen guten Ratschläge hinterfragen... Vor allem gibt es nicht Den Einen Weg zum perfekten Leben, zum perfekten Arbeiten, zum perfekten Familienleben. Das erkennt man schon, wenn man sich die Vielzahl der Ratgeber im Bücherregal ansieht. Und jeder proklamiert für sich, die allumfassende Lösung für alle Probleme gefunden zu haben. Natürlich ist diese ganze Ratgeber-Literatur nicht per se schlecht. Im Gegenteil, da sind einige wirklich gute Bücher dabei, die einem eine ganze Menge gute Denkanstöße und Anregungen liefern. Und immerhin laufen wir bei der Menge der guten Ratschläge nicht Gefahr, dass wir am Ende alle gleichgeschaltet sind. Jeder muss sich selbst seinen eigenen Weg durch den Ratgeber-Dschungel suchen. Wer nun allerdings versucht, immer die jeweils aktuellsten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung für sich umzusetzen, könnte damit das eigentliche Ziel aus den Augen verlieren. Am Ende macht man sich nur noch Gedanken, wie man in einer Situation reagieren sollte, was man wann sagen muss und wer einen wie versucht zu manipulieren. Plötzlich spielt man unbewusst eine Rolle, die man gar nicht ausfüllt. Die eigene Authentizität geht dabei völlig verloren. Doch was bedeutet Authentizität eigentlich? Und warum ist das so ein großes Thema? All die perfekten Menschen, die uns in Werbung und sozialen Netzen vorgegaukelt werden, sind nicht nur langweilig sondern geradezu austauschbar. Retuschierte und inszenierte Hochglanzbilder versinken in der Flut der Informationen. Nur individuelle und echte Bilder schaffen es, aus der Masse herauszustechen und damit ein bisschen unseres wertvollsten Gutes zu erhalten – unserer Aufmerksamkeit. Es geht also um das Herausstechen aus der Menge durch Authentizität. Dabei wird mit Authentizität vor allem Echtheit verbunden. Menschen, die wir als authentisch bezeichnen, werden also besonders echt, ehrlich und unverfälscht wahrgenommen. Ihre Worte stimmen mit ihren Handlungen und ihrem Verhalten überein, d. h. sie sind aufrichtig, verlässlich und glaubwürdig. Damit wird Authentizität als positive Charaktereigenschaft eines Menschen gewertet, die nicht nur im Privaten sondern auch im Berufsleben hochgeschätzt ist. Immerhin sind solche Menschen besonders vertrauenswürdig wodurch sich Respekt und Sympathie erhöhen können. Auch die Selbstsicherheit, die authentischen Menschen oft ganz natürlich ausstrahlen, wirkt auf die Mitmenschen attraktiv. Sie wirken fest verwurzelt und ruhen in sich selbst. Oft werden diesen Personen sogar automatisch weitere positive Persönlichkeitsmerkmale zugesprochen, selbst wenn diese nicht begründet sind.   Was aber, wenn wir nun unbedingt selbstsicher und authentisch auftreten wollen? Ich könnte jetzt beispielsweise einfach ein paar Tipps zur Körpersprache für eine starke und selbstbewusste Ausstrahlung befolgen. Wenn ich aber nicht die entsprechende Geisteshaltung dazu habe oder meine Aussagen nicht dazu passen, wird mein Gegenüber diese Dissonanz eher als irritierend wahrnehmen. Um selbst authentisch zu sein, muss ich mir aber erst mal darüber klar werden, was meine Werte sind und wofür ich einstehen will. Authentizität erreiche ich nur, wenn ich ehrlich und reflektiert bin und mich nicht verbiege(n lasse). Sobald ich nur eine Rolle spiele und Ansichten verkaufen will, die ich selbst nicht vertrete, werde ich das unbewusst auch ausstrahlen. Natürlich ist es gerade im Berufsleben nicht immer angebracht, die eigene Meinung ungefiltert kundzutun. Aber mit etwas Feingefühl und Kooperation ist es auch im Beruf weitgehend möglich, sich authentisch zu verhalten. Doch sowohl beruflich als auch im privaten Umfeld erfordert es Mut und Selbstbewusstsein, sich echt und authentisch zu verhalten. Denn man zeigt Ecken und Kanten und muss seine eigenen Ansichten ehrlich und konsequent vertreten können. Doch gerade diese Aufrichtigkeit kann es dann auch sein, was das Gegenüber besonders schätzt. Gerade in Teams oder Gruppen mit einem gewissen Anpassungsdruck kann Authentizität eine Herausforderung sein. Doch der Opportunist, der wie ein Fähnchen im Wind seine Meinung der des Gegenübers anpasst, mag zwar bequem sein. Weiter bringt er uns damit aber nicht. Nur Austausch und Diskussion bringen neue Sichtweisen und kreative Ideen. Übrigends: Authentizität bedeutet keinesfalls, dass man seine Ansichten nicht auch ändern darf. Im Gegenteil, gerade wer auch offen dazu steht, dass sich sein Standpunkt geändert hat, bleibt authentisch.   Also bei all den guten Ratschlägen – nehmt das Beste für euch mit. Pickt euch die Rosinen aus dem Kuchen und ignoriert mit gutem Gewissen alles, was nicht zu euch passt! --- ### Die Regenschirm-Methode für entspanntere Flugreisen - Published: 2022-05-16 - Modified: 2022-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/16/die-regenschirm-methode-fuer-entspanntere-flugreisen/ - Kategorien: Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Flugreisen, Gepäck, Gepäckverlust, Koffer verloren, Packen, Reisen, Tauchen Wir alle kennen das. Wenn man vorsorglich einen Regenschirm mitschleppt, regnet es (meist) nicht. Wie mit dem Regenschirm ist es auch bei vielem anderen. Vorsorge heißt nicht, dass der Ernstfall wirklich eintreten muss. Als Taucher sichert man sich auch immer ab. Das heißt, man hat IMMER einen zweiten Atemregler dabei, falls man seinem Tauchpartner Luft spenden muss. Aber niemand möchte wirklich in diese Situation kommen. Vorsorge ist also besser als Nachsorge und der Ernstfall tritt hoffentlich nie ein. Eine der ersten „Marotten“ meines (damals zukünftigen) Mannes habe ich bei unserer ersten gemeinsamen Flugreise kennengelernt. Wir haben zu dem Zeitpunkt schon zusammen gewohnt und beim Packen alle benötigten Dinge auf dem Bett verteilt. Ich habe mir nichts dabei gedacht und meine Sachen in den einen Koffer gepackt, den zweiten Koffer habe ich ignoriert, war ja seiner. Aber alles falsch – Kommando zurück.   Wer schon mal erlebt hat, dass ein Koffer verloren geht, packt anders. Wir sorgen also vor, indem wir uns auf einen möglichen Kofferverlust vorbereiten. Die Methode ist so einfach wie genial. Wenn mehrere Personen zusammen verreisen, wird vorab die Anzahl der Gepäckstücke festgelegt. Also in unserem einfachen Fall zwei Personen – zwei Koffer. Dann teilt jeder seine Kleider auf diese Gepäckstücke auf. Brauche ich also für zwei Wochen Urlaub zehn T-Shirts, kommen fünf davon in den einen und die fünf Anderen in den zweiten Koffer.  Tritt nun der befürchtete Ernstfall ein und am man steht mit nur einem Koffer an der verwaisten Gepäckausgabe, kann man trotzdem erst mal halbwegs entspannt in den Urlaub starten. Natürlich ist der Verlust ärgerlich aber man sitzt nicht ohne Wechselkleidung auf einer einsamen Südseeinsel mit fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Die meisten Hotels bieten auch einen Wäscheservice, man müsste also nicht einmal einkaufen. Die wichtigsten Dinge wie Badehose/Bikini, Schnorchel und Zahnbürste kommen natürlich ins Handgepäck. So können wir am Urlaubsort gleich in die Fluten hüpfen. Verspätete oder verlorene Koffer halten uns nicht auf.  Zu verdanken habe ich das wohl auch ein bisschen der Ex-Freundin meines Mannes. Sie hat bei einem gemeinsamen Urlaub das Pech gehabt und musste sich erst mal um eine neue Grundausstattung bemühen. Und das in einem Land, in dem man Frauen am liebsten in ganzkörperverhüllende Stoffungetüme verpackt. Das war für ihn wohl eine traumatische Erfahrung. Und wie das so ist mit dem vorsorglich und umsonst mitgeschleppten Regenschirm – bis jetzt haben wir keine Verluste beklagen müssen. Nur bei der Tauchausrüstung stoßen wir bei dieser Methode an unsere Grenzen. Natürlich können wir nicht alles in zweifacher Ausführung mitnehmen und geliehene Tauchanzüge sind für mich eine Horrorvorstellung. Also zittern auch wir jedes Mal an der Gepäckausgabe und freuen uns wie kleine Kinder, wenn Tauchtaschen über das Kofferband rollen. Dank der Regenschirm-Methode beim Kofferpacken haben wir zumindest eine Sorge weniger und kommen so ein kleines bisschen entspannter an. Im schlimmsten Fall müssen wir mit etwas weniger Wäsche auskommen und Tauchausrüstung ausleihen. Damit kann ich aber sehr gut leben! --- ### Ein kleiner grüner Daumen - Published: 2022-05-12 - Modified: 2022-04-27 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/12/ein-kleiner-gruener-daumen/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Beton, Betonguss, Efeu, Efeutute, Grüner Daumen, Kreativbeton, Pflanzen Die ersten Toten sind leider schon zu beklagen. Ein paar Ableger habe ich wegen des guten Lichts in einem wenig genutzten Raum unterm Dach platziert. Leider sind sie damit aus dem Fokus geraten und vertrocknet. Einige andere Stecklinge habe ich wohl mit meiner Liebe erdrückt, die sind abgesoffen. Die Methode, die zarten Zweige in ein Wasserglas zu stellen, bis sie Wurzeln ziehen, ist wohl nicht für alle Pflanzen geeignet. Wieder was gelernt. Aber es gibt auch Erfolge zu verzeichnen! Beide Efeututen scheinen sich bei mir wohl zu fühlen und treiben fleißig neue Blätter aus. Eine ist dunkelgrün und stammt von der Pflanze meiner Schwiegermutter ab. Der andere Ableger hat hellgrüne bis gelbe Blätter und hat ist mal wieder an ein neues Plätzchen gewandert. Wir zwei hatten ein paar Startschwierigkeiten, da ich anfangs dachte, helle Blätter seinen ein Zeichen von Lichtmangel. Doch das Gegenteil ist der Fall und der Topf ist jetzt vom Küchenfenster mit schönster Morgensonne ins Büro umgezogen und belegt dort ein schattiges Fleckchen neben dem Schreibtisch. Und siehe da, die Blätter sehen Tag für Tag gesünder aus. Efeu scheint ein Selbstläufer zu sein. Bis auf die in Vergessenheit geratenen und somit verdursteten Exemplare machen sich die Pflanzen wirklich gut und brauchen kaum Aufmerksamkeit. Dann habe ich noch ein paar Zweige aus unserem Vorgarten im Wasser stehen und beobachte täglich, wie sie langsam Wurzeln bilden. Am Wochenende dürfen sie in richtige Erde umziehen.  Im Übrigen haben alle Neuzuwächse ein neues Zuhause in selbstgegossenen Beton-Töpfen bekommen. Macht sich gut, die grünen Blätter zu dem Grau. Die nächste Herausforderung ist unser Lavendel, der unseren Vorgarten schmückt. Den würde ich zu gerne noch vermehren, da er im Spätsommer jedes Mal unglaublich toll blüht. Das Summen der Bienen und Hummeln kann man schon von Weitem hören. Nur scheint das mit den Stecklingen nicht so gut zu funktionieren. Ich lass mich mal überraschen, ob noch was anwächst. Aber immerhin scheint mein Daumen schon ein bisschen grüner zu werden. So wie es aussieht, überleben die ersten Pflanzen meine Pflege. Eine ganz neue, ungewohnte und ermutigende Erfahrung. --- ### Kleiderschrank aussortieren – radikal, einfach und endgültig - Published: 2022-05-09 - Modified: 2022-04-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/09/kleiderschrank-aussortieren-radikal-einfach-und-endgueltig/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, aussortieren, Klamotten, Kleiderschrank, Kleidung, Minimalismus, Ordnung Wenn wir uns jeden Morgen vor dem vollen Kleiderschrank fragen, was wir nur anziehen sollen, ist es vielleicht an der Zeit, sich mal genauer mit dem Inhalt zu befassen. Gerade ein besonders voller Schrank scheint dieses Problem eher noch zu verstärken. Umso mehr ich habe, um so weniger habe ich anzuziehen. Die Lösung liegt also nicht darin, etwas Neues zum Anziehen zu kaufen. Im Gegenteil, um wieder einen Überblick über die eigene Garderobe zu bekommen, müssen erst mal alle überflüssigen Dinge raus. Doch wo fange ich an, was soll raus? Sobald man sich in etwas nicht mehr 100 % wohl fühlt, sollte es weg. Dafür ist die Zeit zu schade. Das merkt man daran, dass man sich unsicher fühlt, etwas zwickt und man im Laufe des Tages immer wieder über seine Kleidung nachdenkt / seine Kleidung bewusst wahrnimmt. Auch Stoffe von schlechter Qualität, die sich beispielsweise elektrisch aufladen und unangenehm auf der Haut kleben, fallen in diese Kategorie. Raus damit! Wenn etwas kaputt ist und nicht repariert werden kann, sollte man sich ebenfalls davon trennen. Kleinere Löcher kann man flicken oder lose Knöpfe einfach wieder festnähen. Wer selbst nicht handwerklich begabt ist oder solche Aufgaben gerne prokastiniert, kann die Sachen auch zum örtlichen Schneider bringen.  Sind die Schäden irreparabel, lohnen sich aber weder Geld noch Aufwand. Wenn der Stoff abgetragen und verblichen ist, wird es ebenso Zeit für eine Trennung. Gerade durchsichtige und fadenscheinige Stoffe lassen das ganze Outfit ungewollt billig wirken. Gerade Lieblingsteile tragen wir gerne, bis sie beinahe auseinanderfallen. Zur Not geht es ja noch für zu Hause... Spätestens, wenn man im gemütlichen Gammeloutfit nicht mal mehr dem Paketboten die Türe öffnen würde, gehören die Sachen entsorgt. Am besten gleich in den Sondermüll! Auch in den eigenen vier Wänden sollte man es sich wert sein, etwas zu tragen, das einem auch gefällt. Und auch ein bequemes Outfit kann hübsch aussehen. Zumindest solltet ihr euch im Notfall, wie z. B. bei einem Hausbrand, auch vor die Tür trauen. Was nicht passt, wird entweder passend gemacht oder fliegt raus. Seid ein bisschen liebevoll mit euch selbst und quält auch nicht mit dem Anblick der Jeans, aus der ihr seit Jahren raus gewachsen seid. Wenn euch der Blick in den Schrank ein schlechtes Gewissen verpasst, solltet ihr dem Schrank im Gegenzug ein gehöriges MakeOver verpassen. Bei Flecken, die sich nicht entfernen lassen, sollte man ebenfalls keine Kompromisse machen. Vielleicht lässt sich aus der langen noch eine kurze Hose machen. Aber spätestens, wenn man mehr als zwei Maler-Outfits im Schrank liegen hat, sollten die Sachen rausfliegen. Diese Methoden können helfen Wenn man sich nicht trennen kann oder einfach keine Lust auf eine riesige Aktion hat, kann man sich auch schrittweise voran arbeiten. Nehmt euch dazu vor, jedes Teil einmal anzuziehen. Angenommen, im Schrank liegen 20 verschiedene T-Shirts. Dann wird nacheinander jedes T-Shirt einmal angezogen bis man mit allen durch ist. Dazwischen darf nicht wiederholt werden, also ein bereits getragenes (und gewaschenes) T-Shirt bleibt solange im Schrank, bis man mit allen anderen T-Shirts durch ist. Wenn sich alles sträubt, weil man nur noch T-Shirt übrig hat, die man gar nicht anziehen möchte, kommen diese weg. Oder wenn man beim Tragen merkt, dass man sich nicht wohl fühlt. Genauso geht ihr mit den anderen Kategorien wie Hosen, Kleider, Röcke etc. vor. Am Besten nicht zeitgleich, sonst endet es womöglich damit, dass man mit unkombinierbarem Ober- und Unterteil im Outfit des Grauens unterwegs ist. Das ganze sollte man besser nicht kurz vor dem Urlaub starten sondern wenn man wirklich entsprechend viele ganz „normale“ Tage vor sich hat. Denn es geht ja vor allem darum, dass meine Kleidung im Alltag tragbar ist und ich mich darin wohl fühle. Eine hilfreiche Variante für ein schrittweises Aussortieren ist auch die Kleiderbügelmethode. Dabei werden alle Bügel verkehrt herum in den Schrank gehängt. Sobald man ein Teil angezogen hat, kommt es hinterher, bzw. der Bügel auf dem es hängt, richtig herum auf die Stange. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn man gar nicht so genau weiß, was man nicht trägt. Sinnvollerweise sollte man sich ein Zieldatum notieren, zu dem dann überprüft wird, welche Bügel noch verkehrtherum auf der Stange hängen. Diese Sachen sollte man dann mal einer Tauglichkeitsprüfung unterzeihen. Leider hat mein Mann diesen Versuch bei mir unterwandert. Da er sich hauptverantwortlich um die Wäsche kümmert und mittlerweile ganz schön ordentlich ist, hingen nach einiger Zeit plötzlich alle Bügel korrekt im Kleiderschrank. Als ich das endlich bemerkt habe, war schon soviel Zeit vergangen, dass ich das Experiment dann eingestellt habe. Bei den langfristigen Methoden ist es hilfreich, sich eine Tüte oder ein ähnliches Aufbewahrungsmittel neben dem Schrank zu platzieren. Dort landen dann die aussortierten Dinge gleich. Und da bleiben sie auch! Damit liegt auch der Vorteil der Tüte auf der Hand. Diese kann ich mir einfach schnappen und genauso zum Altkleidercontainer tragen. Würde ich stattdessen einen großen Korb nutzen, müsste ich umpacken. Dabei könnte einem dann durchaus wieder der sabotierende Gedanke kommen, dass man etwas ja nochmal brauchen könnte. Im Gegenzug zur schleichenden Reduktion kann man dem Kleiderberg man natürlich auch einfach mittels Hau-Ruck-Methode zu Leibe rücken. Dafür sollte man je nach voraussichtlicher Höhe der Kleiderberges ein bisschen Zeit einplanen. Will ich den Mount-Everest besteigen, brauche ich vielleicht einen ganzen Tag. Um den Gipfel des Brockens zu erklimmen, reichen ein paar Stunden. Und wer die Spitze des Pinnebergs zu bewältigen hat, dem reichen wohl schon 30 Minuten. Ebenfalls hilfreich bei einer großen Ausmiste-Aktion sind ausreichend Tüten und Kartons. Dinge, die gehen sollen, kann man so gleich entsprechend verpacken. Würde man sie bei einem späteren Verpacken ein zweites Mal in die Hand nehmen, wären wir womöglich wieder bei unserem allzeit beliebten Sabotagegedanken (kann man ja vielleicht nochmal brauchen). Oft wird der Umstieg von Sommer- auf Wintergarderobe bzw. umgekehrt als passender Zeitpunkt für eine größere Ausmisten-Aktion empfohlen. Andererseits – warum warten, wenn einen gerade die Motivation packt. Wer gerade Hummeln im Hintern und Lust auf Veränderung hat, der bringt die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung mit. Im ersten Schritt muss alles... --- ### Grübelei nachts um drei - Published: 2022-05-02 - Modified: 2022-04-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/05/02/gruebelei-nachts-um-drei/ - Kategorien: Mindset, Tauchen - Schlagwörter: Atemtechnik, Atmen, Einschlafen, Gedankenkarusell, Grübeln, Schlaflos, Sorgen Fast jeder kennt das, einige besser als andere. Gemeint ist die Situation, in der wir nachts wach im Bett liegen und unsere Gedanken Karussell fahren. Man kommt einfach nicht runter, egal wie sehr man sich auch anstrengt. Mal abgesehen von den bemitleidenswerten Mitmenschen, die chronische Schlafprobleme haben und sich über diesen Text wahrscheinlich schlapp lachen, plagen jeden von uns auch hin und wieder Sorgen und Ängste, die einen dann um ein paar Nächte Schlaf bringen. Solange wir nur hin und wieder mal eine Nacht durchmachen, kann man sich seinem Schicksal auch einfach ergeben. Das führt mitunter zu einem so nachhaltig entspannten Zustand, dass man unbeabsichtigt wieder wegdämmert. Klar, ganz offensichtlich führen die erzwungenen Entspannungsversuche nur zu noch mehr Anspannung. Und wenn man sich erst mal ausrechnet, wie viele Stunden Schlaf einem noch übrig bleiben, hat man eh verloren. Umso verzweifelter man versucht, Schlaf zu finden, umso mehr entzieht er sich einem. Am nächsten Tag ist man völlig gerädert und übersteht den Tag schlechtgelaunt nur mit ganz viel Kaffee und Schokolade. Wenn sich das Hirn also mal wieder in nächtliche Grübeleien verstrickt, brauchen wir dringend ein paar Strategien, um sich aus dieser Gedankenspirale zu befreien. Ein sehr beliebter Ratschlag ist es ja, es mit entspannenden Atemtechniken zu versuchen. Von der 4-7-8-Methode über die 4-3-4-Methode bis hin zur 4-2-4-2-Methode habe ich schon alles gelesen. Vor lauter Zählen ist mir glatt die Luft weggeblieben. Daher würde ich behaupten, die Zahlen muss jeder für sich selbst anpassen. Eigentlich geht es nur darum, erst einen langen, tiefen Atemzug einzuatmen und dabei bis vier zu zählen. Dann kommt eine kurze Pause in der man den Atem anhält und bis sieben oder drei zählt, je nach dem was die Lunge so hergibt. Danach folgt – logisch – die Ausatmung, bei der man mindestens bis vier zählt. Die Ausatmung soll wohl eher länger als die Einatmung sein. Dann wartet man mit dem nächsten Einatmen kurz bis der Atemreflex einsetzt. Dieser ist übrigens abhängig von der Sauerstoffsättigung im Blut. Man braucht sich also keine Sorgen machen, ausversehen zu ersticken. Mit der Hand auf dem Bauch kann man seinen tiefen Atemzügen nachspüren und fühlen, wie sich das Zwerchfell entspannt, wenn die Lungen komplett leer sind. Und immer schön zählen, das bindet die Konzentration. Die ruhige Atemtechnik gaukelt unserem Körper vor, dass alles in Ordnung ist. Dadurch wechselt der Organismus in den Ruhemodus, der Herzschlag wird ruhiger und wir entspannen. Wenn uns unsere Psyche mit den Grübelattacken also in Fluchtmodus treibt, können wir den Spieß einfach umdrehen. Die 4-7-8-Methode kann auch sehr gut in stressigen Situationen helfen. Dabei muss man nicht mal unbedingt zählen. Wichtig ist es, innezuhalten und bewusst zu atmen. Gerade in Situationen, in denen man nur noch kopflos reagiert, hilft es ungemein, einen Gang runter zu schalten und die Vernunft einzuschalten. Atmen wird ja generell schwer unterschätzt. Viele Menschen schöpfen beim Atmen nur einen Bruchteil ihres Lungenpotentials aus. Ein flacher Bauch ist wichtiger, als Sauerstoff, zumindest wenn man den wirren Schönheitsidealen in manchen Köpfen glauben mag. Wenn es darum geht, Luft zu bekommen, ist das aber nicht hilfreich. Anhalten – Atmen – Nachdenken Gerade in der Stresssituation atmen wir oft nur flach und schnell. Richtig sind aber lange, tiefe Atemzüge in den Bauch. Von Tauchern können wir uns hier eine wichtige Lektion abschauen. Sobald man sich unsicher fühlt, glaubt Panik zu bekommen oder sich unwohl fühlt, hält man an und konzentriert sich erst mal auf eine ruhige Atmung. Dann kann man schauen, wo das Problem liegt und es lösen. Wir reden hier natürlich nicht über Keine-Luft-Situationen. Aber in den meisten Fällen lassen sich durch bedachtes und ruhiges Handeln kritische Situationen vermeiden. Unter Wasser merkt man, wie sehr uns das Atmen hierbei beeinflusst. Doch zurück zu unserer nächtlichen Gedankenumtriebigkeit. Wenn Atem- und Entspannungstechniken nicht wirken, und man einfach nur noch hellwach im Bett liegt, kann es helfen, die Gedanken schriftlich festzuhalten. Damit kann man sie loslassen und kommt wieder leichter zur Ruhe. Manche machen das in Form von ToDo-Listen, andere bevorzugen das klassische Tagebuch. Wichtig ist nur, dass man dabei den Kopf frei bekommt. Im Übrigen hat auch die Tageszeit einen Einfluss auf die Sorgen und Gedanken. Die nächtliche Dunkelheit haben wir als unheimliche und beängstigende Situation schon in unserer Kindheit erlernt. Dieses unbewusste Gefühl der Unsicherheit sorgt dafür, dass sich unser Gedankenkarussell immer schneller dreht. Doch allein das Wissen um diesen Effekt lässt die Ängste und Sorgen oft wieder auf Normalmaß schrumpfen. Wenn gar nichts mehr geht, hilft eigentlich nur Aufstehen. Manchmal muss man einfach einsehen, dass man verloren hat. Am besten, ihr macht es euch mit einem guten Buch gemütlich um die Gedanken in neue Bahnen zu lenken. Wie währe es beispielsweise mit der Mathematischen Formelsammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler – gute Nacht, Zzz... Zzz... Zzz... --- ### Strich für Strich zu mehr Me-Time - Published: 2022-04-28 - Modified: 2022-04-22 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/28/strich-fuer-strich-zu-mehr-me-time/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hobby, Multiinteressiert, Scanner, Vielbegabt, Zeichenkurs, Zeichnen, Zentangle Einigen wird ja ein besonderes Talent attestiert was den Umgang mit Zeichenstift und Papier angeht. Das mag in manchen Fällen stimmen, in anderen resultiert es vielleicht eher aus der Zuneigung die man für die zeichnende Person hat. Da finden die Leute dann alles gut. Bestes Beispiel – alles was die Kleinen zu Papier bringen wird von den Großeltern uneingeschränkt über den Klee gelobt (sagt man das so? ). Ich bin mir bis heute nicht sicher, zu welcher Kategorie ich mich zählen darf. War mir aber auch die meiste Zeit egal. Einzig in der Berufsfindungsphase habe ich mal darüber nachgedacht, diese potenzielle Begabung weiterzuverfolgen und einiges an Output produziert. Wer sich bei Kunstschulen bewerben möchte, muss eine Mappe mit eigenen Bildern einreichen. Da meine gesammelten Werke allerdings auch ganz objektiv betrachtet einfach nur ganz nett waren, habe ich das nicht weiterverfolgt. Ja, ich weiß, Übung macht den Meister. Ich hatte zu dem Zeitpunkt aber auch eine Menge anderer Interessen und habe mich für ein „vernünftiges“ Studium entschieden. Das ich dieses dann abgebrochen habe, um Fotografie zu studieren (inklusive Bewerbung mit einer eigens hierfür erstellten Mappe... ), steht auf einem anderen Blatt. Die Liebe zum Zeichnen ist bis heute geblieben. Leider nehme ich mir viel zu selten Zeit für dieses Interesse, daher habe ich mich auch nie großartig verbessert. Dazu kommt, dass ich mit den fertigen Werken überhaupt nichts anfangen kann. Als Anhänger einer minimalistischen Lebensweise kann ich mit vollgestopften Schränken und sentimentalem Kram wenig anfangen. Meist fliegen die Zeichnungen nach sehr kurzer Zeit raus, aufgehängt habe ich noch nie welche. Trotzdem muss ich zugeben, dass die Tätigkeit an sich mir wirklich Spaß macht. Daher gibt es immer mal wieder Phasen, in denen ich das Zeichnen für mich wiederentdecke. Um mich zu verbessern aber auch um wirklich mal dran zu bleiben, gönne ich mir immer mal wieder einen Zeichenkurs. Vorzugsweise über die lokalen Volkshochschulen. Das Angebot ist vielfältig und verhältnismäßig günstig im Vergleich zu Kunstschulen. Bisher habe ich auch immer sehr nette und engagierte Dozenten angetroffen, bei denen ich viel lernen konnte. Von A – „Aktzeichnen“ bis Z – „Zeichnen für Anfänger“ habe ich mich schon durch die verschiedensten Kurse gemalt. Und auch für alle anderen Interessen, die man mal austesten möchte, ist das VHS-Angebot zu empfehlen. Gerade zum „Reinschnuppern“ ist das die ideale Anlaufstelle. So ein Kurs hilft mir selbst, mir auch mal wirklich Zeit für ein Hobby zu reservieren. Das ist sozusagen meine Me-Time. Da schaffe ich es dann auch, einmal die Woche alle anderen Termine abzulehnen und mich einzig und allein auf meine Interessen zu fokussieren. Nur an der Einkaufliste für die Kurse störe ich mich immer ein bisschen. Gerade beim Zeichnen ist diese oft überraschend umfangreich. Eigentlich würden ja Stift und Papier reichen, dachte ich zumindest. Doch die Erwartungshaltung der Trainer ist oft, dass man perfekt ausgestattet mit Profiausrüstung erscheint. Neben dem richtigen Papier in der richtigen Stärke und der richtigen Größe müssen es dann auch 5-10 verschiedene Bleistifte in allen erdenklichen Härtegraden sein. Da soll man als Anfänger schon ein halbes Vermögen in Material investieren. Dabei weiß man noch nicht mal, ob aus dem Schnupperkurs wirklich eine langfristige Leidenschaft erwächst. Von dieser Vorstellung musste auch ich mich erst mal freimachen. Bisher war ich immer brav einkaufen, das werde ich mir für die Zukunft abgewöhnen. Auch wenn der Kurs auf die Verwendung verschiedener Utensilien ausgelegt ist, muss ich da nicht mitmachen. Wer schon ein bisschen Erfahrung hat, weiß womit er gut zurechtkommt. Ansonsten kann man auch einfach erst mal einen kleineren „Werkzeugkoffer“ nutzen und im Laufe des Kurses nach Bedarf aufstocken. Ich persönlich bin lieber mit weniger Auswahl unterwegs. Während dem Zeichnen den Stift zu wechseln ist einfach nicht meins. Vielleicht probiere ich auch mal wieder Kohle statt Bleistift. Das hatte ich vor Jahren mal versucht und war ziemlich zufrieden mit den Ergebnissen. Allerdings war das bei mir eine ziemliche Sauerei, ich sah aus wie ein kleiner Schornsteinfeger. Keine Ahnung ob das normal ist oder an mir lag (und ob es bei Kohle wirklich nur eine Variante gibt). Wer ein bisschen Inspiration und Zerstreuung sucht und nicht gleich mit einem Kurs starten möchte, kann es mal mit Zentangle versuchen. Einmal „infiziert“ kann man kaum aufhören, sich durch die Flut an „Zentangle“-Videos zu klicken. Hier mal eines als Einstiegsdroge. Allein das Zuschauen ist schon entspannend und es ist wirklich beeindruckend, wie leicht man ohne jegliche Vorkenntnisse geniale Effekte kreieren kann. Auch hier wird übrigens einiges an Zubehör empfohlen – Stift und Papier sind aber für den Anfang vollkommen ausreichend! Einfache Zentangle-Versuche Was man dann am Ende mit den gesammelten Werken veranstaltet, muss jeder selbst entscheiden. Meine Meisterwerke sind alle im Papiermüll beerdigt worden. Mir geht es eher um die Tätigkeit an sich als um das Endergebnis. Und ich kann jedem nur raten, sich auch ein bisschen Zeit für seine Interessen zu nehmen. Ein bisschen Me-Time muss einfach drin sein, und wenn es nur die eine Stunde VHS-Kurs pro Woche ist. --- ### Kleine und große Konsumsünden – wie ich mein Geld [nicht] loswerde - Published: 2022-04-25 - Modified: 2022-05-04 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/25/kleine-und-grosse-konsumsuenden-wie-ich-mein-geld-nicht-loswerde/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Geld, Konsum, Konsumboykott, Konsumsünde, Sparen Alles wird teurer. Das war schon immer so und wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Im Moment geht es nur einfach noch viel schnelle als üblich. Daher hier mal eine Liste der besten Möglichkeiten, sein Geld loszuwerden. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und in zufälliger Reihenfolge. Nicht selbst kochen Fertigprodukte sind schnell und einfach zubereitet. Gerade wer nicht viel Zeit hat, nutzt gerne solche Convenience Produkte müssen nicht per se ungesund sein. In den meisten Fällen sind sie aber um einiges teuer als dieselben Zutaten im unverarbeiteten Zustand. Wer selber kocht, spart also bares Geld und weiß dazu noch genau, was in seinem Essen drin ist oder eben nicht. Gerade im Hinblick auf Zucker, Salz und dem obligatorischen Chemiebaukasten kann eine selbst zubereitete Mahlzeit also zusätzlich vorteilhaft sein. Hin und wieder kann man natürlich auch essen gehen. Das Geld ist meist gut angelegt und man unterstützt so auch die lokale Gastronomie. Es muss nur vielleicht nicht jeden Tag sein... Markenprodukte – egal,  ob bei Kleidung, Kosmetik oder Nahrungsmitteln Manch einer glaubt, wenn er nur die richtigen Namen auf der Kleidung stehen hat, würde er (wo auch immer) dazugehören. Amüsanter Weise schmeißen diese Zeitgenossen den Unternehmen auch Unmengen Geld in den Rachen, um als wandelnde Litfasssäule durch Leben gehen zu können. Auch bei Lebensmitteln greifen viele zu den altbekanten Marken. Doch diese sind nicht automatisch besser. Ein namhafter Hersteller eines Schoko-Nuss-Aufstrichs hat vor einiger Zeit seine Rezeptur verbessert. Natürlich nicht zum Vorteil der Verbraucher. Der vergrößerte Anteil an Zucker und Fett war nicht nur deutlich an der helleren Färbung zu erkennen, das Produkt hat auch sehr an Geschmack eingebüßt. Die kleinen Bio-Labels bieten glücklicherweise leckeren Ersatz und ich kann nur jedem empfehlen, sich da mal durchzuprobieren. Stromfresser im Dauerbetrieb Dass Geräte im Standbybetrieb Strom verbrauchen, sollte mittlerweile jedem bekannt sein. Alles, was gerade nicht genutzt wird, sollte daher vom Netz getrennt werden. Ganz perfide war mal ein Lautsprecher bei dem hinter dem Stoffbezug eine unscheinbare LED leuchtete. Schaltbare Steckdosen schaffen hier schnell Abhilfe. Diese verbrauchen zwar ebenfalls Energie. Aber im Vergleich zu den anderen Verbrauchern ist das zu vernachlässigen. Und wer für einige Zeit nicht zu Hause ist, sollte einfach alle Stecker ziehen. Coffee to go (womöglich auch noch täglich) Da ich Kaffee grundsätzlich nicht aus Papp- oder Plastikbechern trinke, weiß ich ehrlichgesagt gar nicht, was so ein Coffee to go kostet. Ich nehme jetzt einfach mal an, das ein einfacher schwarzer Kaffee für 2 € zu haben ist. Der Coffee to go steht ja auch nur stellvertretend für die tägliche, Ausgabe, die sich aber über das Jahr zu einem ganz schönen Berg aufsummiert. Wenn ich nämlich jetzt den täglichen Weg zur Arbeit, das sind im Schnitt 220 Arbeitstage im Jahr, mit den 2 € multipliziere, komme ich auf ganze 440 €. Nur für Kaffee! Und dann auch noch im Becher. Der am zu heißen Kaffee verbrannte Gaumen ist da noch nicht mit eingerechnet. Da gönne ich mir lieber gelegentlich einen richtig guten Cappuccino, im Café aus einer richtigen Tasse. Selbst wenn dafür ich großzügig 40 € im Jahr dafür veranschlage, bleibt noch eine ganze Menge Kohle übrig. Shopping als Freizeitbeschäftigung So ein Schaufensterbummel kann kurzweilig und inspirierend sein. Es sollte jedoch nicht damit enden, dass man vollbehangen mit Tüten nach Hause kommt, obwohl man eigentlich gar nichts braucht. Ebenso sollte man nicht aus Frust oder Langeweile durch verschiedenste Onlineshops surfen und sich den Warenkorb vollpacken (außer, man schließt die Seite, ohne den Bestellvorgang abzuschließen). Es gibt mit Sicherheit bessere Hobbies als Shopping. Vielleicht hilft es ja, stattdessen raus in Grüne zu gehen oder, falls das Wetter nicht mitmacht, einfach mal wieder ein Buch zu lesen. Neuwagen kaufen Wer auf ein Auto angewiesen ist, kann hier eine Menge Geld verjubeln. Schon mit der Fahrt vom Hof hat sich der Wert eines Autos reduziert. Allein deshalb, weil das Objekt der Begierde ja jetzt nicht mehr neu ist. Ein junger gebrauchter, der noch nicht mit Alterszipperlein kämpft, ist mit Sicherheit die günstigere Alternative. Teure Verträge (Strom, Handy, ... ) nicht vergleichen und wechseln Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und von Natur aus eher träge. Das machen sich die Unternehmen zu nutzen. Gute Angebote gibt es meist nur für Neukunden. Dank Vergleichsportalen und neuer, verbraucherfreundlicher Gesetzgebung (einmonatige Kündigungsfrist) ist der Wechsel einfach. Selbst wenn man eigentlich ganz zufrieden ist, lohnt es sich, nach einem besseren Angebot zu fragen. So zahle ich etwa ein Drittel weniger für meinen Handyvertrag, nur weil ich mal ein paar Minuten mit dem netten Herrn von der Hotline gesprochen habe. Ungenutzte Abos (Fitnessstudio, Streamingdienste, ... ) nicht kündigen Manchmal ändern sich die Lebensumstände einfach. Und dann kann es vorkommen, dass man eben nicht mehr regelmäßig die neusten Serien verschlingt. Oder man hat das Laufen im Wald für sich entdeckt und so ein stickiges Studio ist dagegen einfach nicht mehr so verlockend. Die ungenutzten Abos kosten nicht nur Geld, sondern verursachen uns oft auch noch ein schlechtes Gewissen. Ganz klarer Fall von „Das kann dann mal weg“. Rauchen Steht hier stellvertretend für alle teuren Suchtmittel. Natürlich ist einem Raucher klar, dass er weder seiner Gesundheit noch seinem Geldbeutel einen Gefallen tut. Deko Ramsch Wer´s mag, dekoriert seine 4 Wände regelmäßig um. Anlässe gibt es genug und längst wechselt das Angebot im Rhythmus der Jahreszeiten. Neben dem klassischen Wohnungsschmuck zu Weihnachten und Ostern kommt nun allerhand neue anlassbezogene Dekoration, z. B. für Valentinstag oder Halloween dazu. Es muss aber nicht immer alles neu sein, manchmal reicht ein blühender Zweig (Frühling) oder ein paar Kastanien und Tannenzapfen (Herbst). Und seinen Mitmenschen muss man auch nicht alles zumuten, oft ist weniger mehr. Haustiere Die gehören zur Familie. Immer. Und ohne Diskussion. Wer sich Haustiere hält, weiß aber auch, dass die Haltungskosten nicht unerheblich sind. Neben dem täglichen Futter (natürlich nur das Edelste für den kleinen Gourmet) schlagen vor allem Besuche beim Tierarzt ein großes Loch ins Haushaltbudget. Daher sollte man sich vor der Anschaffung genau informieren. Denn man übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen und hat dieses bestmöglich zu versorgen. Auch da gibt es keine... --- ### Decision Fatigue – keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung - Published: 2022-04-18 - Modified: 2022-04-03 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/18/decision-fatigue-keine-entscheidung-ist-auch-eine-entscheidung/ - Kategorien: Mindset Wie leben in einer Zeit der grenzenlosen Möglichkeiten. Egal, ob es um die Wahl der passenden Berufs oder nur um das Aussuchen des besten Joghurts geht. Wir müssen zwischen den vielen Optionen die richtige für uns finden und eine Entscheidung treffen. Das beginnt schon in dem Moment, in dem wir morgens die Augen aufschlagen. Stehe ich sofort auf oder bleibe ich noch ein paar Minuten liegen. Kaffee oder Tee, T-Shirt oder Hemd... Da auch unser Hirn nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung hat, hat es bereits einige Prozesse automatisiert. Aber es bleibt noch genug Entscheidungen übrig, sonst könnte es uns ja noch langweilig werden. Experten gehen von mehreren tausend Entscheidungen aus, die wir oftmals unbewusst über den Tag treffen. Aber auch die Anzahl der bewussten Entscheidungen, die wir im Laufe des Tages treffen, ist nicht klein. Allein beim Einkaufen von Lebensmitteln stehen wir vor einer riesigen Fülle an Produkten. Doch diese unbegrenzte Vielfalt überfordert uns meist mehr, als dass sie uns nützt. Um sich nicht jedesmal durch das gesamte Sortiment eines Ladens zu wühlen, hat so ziemlich jeder seine präferierten Produkte zu denen er nicht nur aus Gewohnheit sondern meist auch aus Überzeugung immer wieder greift. Doch was, wenn der Hersteller der Ansicht ist, dass die Rezeptur einer Verbesserung bedarf (auch wenn die nur darin besteht, das Produkt für ihn günstiger zu produzieren und damit seinen Gewinn zu steigern). Da stehen wir nun vor vollen Regalen und müssen überlegen, welches Shampoo uns zukünftig zu Superkräften verhelfen soll. Zumindest die Werbeversprechen wollen einen glauben lassen, dass nur mit dem richtigen Produkt unser Leben sofort perfekt und sorgenfrei sein wird. Ich bin irgendwann komplett auf Naturkosmetik umgestiegen. Dabei habe ich die begrenze Auswahl an Produkten und die kürzeren Regalmeter eher positiv wahrgenommen. Mittlerweile ist das Sortiment an guten Produkten um einiges gewachsen. Wer also noch nicht weiß, was er mag, kann sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigen. Es heißt nicht umsonst die „Qual der Wahl“. Doch das ist alles nicht relevant angesichts der großen und langfristigen Entscheidungen, die wir immer wieder zu treffen haben und die unser ganzes Leben prägen. Alleine die Wahl des geeigneten Bildungsweges, des passenden Studienganges oder des richtigen Jobs können uns viele schlaflose Nächte bereiten. Doch sich von der Menge der Möglichkeiten überwältigen zu lassen und zu lange in endlosen Gedankenschleifen die Fürs und Wider durchzuspielen, lähmt und bringt uns nicht weiter. Wer immer Angst hat, die falsche Wahl zu treffen, verliert oft einfach nur unnötig Zeit und hat am Ende doch keine Gewissheit. Denn in die Zukunft schauen können wir alle nicht – und hinterher ist man immer schlauer. Was hilft? Wer im Hier und Jetzt Entscheidungen trifft, lernt auch langfristig bessere Entscheidungen zu treffen. Wenn ihr also mal wieder vor dem Regal mit den Süßigkeiten steht, entscheidet euch für das Erste, was euch anspricht. Mit Schokolade kann man auch sehr gut lernen, auf das Bauchgefühl zu achten. Mein Bauch sagt zum Beispiel immer: „Fühlt sich gut an, gib mir mehr davon“. Hier braucht ihr keine Angst vor den Konsequenzen zu haben und beim nächsten Einkauf stehen euch wieder alle Optionen offen. Aber ihr trainiert sozusagen euren Entscheidungsmuskel. Wenn ihr auch zwischen Option A und Option B entscheiden müsst und euer Bauchgefühl euch mal im Stich lässt, könnt ihr einfach eine Münze werfen. Wie fühlt sich ihr euch mit dem Ergebnis. Fühlt es sich richtig an, könnt ihr mit diesem Ergebnis leben? Oder hättet ihr lieber doch die andere Option? Dann ist die Entscheidung ebenfalls schon gefallen. Manche Menschen erstellen gerne ganz klassische Pro&Contra-Listen für alle Optionen, die zur Auswahl stehen. So bekommt man ein gutes Gefühl das man (fast) alle Aspekte betrachtet hat und kann Schritt für Schritt die Möglichkeiten eingrenzen. Alternativ kann man sich auch auf einen einzigen Aspekt als wichtigsten Entscheidungsfaktor festlegen. Das könnte der Preis eines Produktes sein oder die Wegstrecke zu einem Ausflugsziel. Natürlich ist diese Methode bei wichtigen Dingen wie der Berufswahl nicht wirklich zielführend. Sie kann aber entsprechend erweitert werden. Ich kann also einzelne Aspekte priorisieren und dann eine Art Entscheidungsbaum aufbauen. Beispielsweise kann ich damit starten, alle Jobangebote, die unter meinen Gehaltsvorstellungen liegen, auszusortieren (wenn dann nichts mehr übrig bleibt, habt ihr vielleicht ganz andere Probleme). Danach schaue ich mir an, bei welcher Firma ich Weiterentwicklungsmöglichkeiten habe. Vielleicht ist dann auch die Stecke zum Arbeitsplatz relevant. So kann ich mir Schritt für Schritt ein Ergebnis erarbeiten. Und es hilft, sich bewusst zu machen, dass man Entscheidungen auch revidieren kann. Ich muss nicht bis zur Rente im selben Unternehmen arbeiten. In der heutigen Zeit bleiben viele nicht mal in derselben Branche. Auch zu viele Grübeleien können unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, negativ beeinflussen. Wenn sämtliche Ressourcen mit Sorgen und negativen Gedanken überlastet sind, sind wir zu gestresst, um gute Entscheidungen zu treffen.  Oft ist es hilfreich, etwas Abstand zu gewinnen. Manchmal hilft schon ein bisschen frische Luft in der Natur oder die Beschäftigung mit etwas ganz anderem. Unbewusst arbeitet das Gehirn weiter und hilft uns, eine gute Lösung zu finden. Oder man schläft eine Nacht drüber. Wer einen langen Tag hinter sich hat, hat zwangsläufig auch schon viele kleine und vielleicht auch große Entscheidungen getroffen.  Und das Treffen von Entscheidungen macht uns müde, daher der treffende Begriff der Entscheidungsmüdigkeit. Wichtige Entscheidungen sollte man also angehen, wenn man wach und ausgeruht ist. Und bei allem sollte man sich immer vor Augen halten: Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Im Zweifel für die Beibehaltung des Status Quo. Also Schluss mit Aussitzen! --- ### Ein schwerwiegendes Hobby – mit Beton kreativ austoben - Published: 2022-04-14 - Modified: 2022-04-13 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/14/ein-schwerwiegendes-hobby-mit-beton-kreativ-austoben/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Beton, Betonguss, Blumentopf, Hobby, Kreativbeton, Multiinteressiert, Scanner Nachdem ich meine Spielereien mit Epoxidharz/Resin nach kurzer Zeit eingestellt habe, bin ich über das Thema Kreativ-Beton gestoßen. Keine Ahnung, wie das passiert ist aber ganz schnell war ich Feuer und Flamme und habe mich durch diverse Internetseiten geklickt. Wenn man sich die Anleitungen anschaut, scheint das nicht allzu schwierig zu sein. Es gibt allerdings verschiedene Techniken und entsprechend sollte auch das Ausgangsmaterial ausgewählt werden. Grundsätzlich sollte man unterscheiden, ob man eine Gussform verwendet oder den Beton modellieren möchte. Wer generell lieber mit einer eher festeren Masse arbeitet, der sollte wohl am besten zum etwas teureren Kreativbeton aus dem Bastelfachgeschäft greifen. Damit lassen sich alle möglichen Figuren formen und man spart sich die etwas staubige Angelegenheit des Anrührens. Ebenso beachten sollte man die Zeit, die das Material zum Aushärten braucht. Als Anfänger und jemand der sich in der Freizeit nicht gerne von außen stressen lässt wäre Schnellzement mit Sicherheit nicht gerade die optimale Wahl. Da ich generell eher erst mal mit kleinem Budget in ein neues Projekt starte, habe ich mich für die günstige Baumarktvariante entschieden. Der Sack gewöhnlicher Beton aus dem Baumarkt ist um Längen günstiger. Man kann sich sogar mit Quarzsand und Zement seinen eigenen Beton anmischen. Für einen ersten Versuch mit einer kleineren Menge wollte ich aber mit dem Standartprodukt starten. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe, sind die vielen unterschiedlichen Varianten von Beton, die im Baumarkt angeboten werden. Das nächste Mal suche ich mir einen kleineren Laden mit weniger Auswahl. Ich bin bestimmt eine halbe Stunde durch das Sortiment geirrt. Es gab sogar eine Sorte für den Kreativbedarf, die dann natürlich wieder ein bisschen teurer ist. Am Ende habe ich mich für Beton-Estrich entschieden. Zum Gießen ist der ideal und die Verarbeitung ist einfach. Weiteres Auswahlkriterium waren Preis uns die verhältnismäßig kleine Verpackungsgröße. Ich wollte ja nicht gleich eine ganze Blumentopfmanufaktur eröffnen. Da ich kein sonderlicher Dekorationsfan bin, habe ich mir natürlich so meine Gedanken gemacht, was man den sinnvolles herstellen könnte. Nach ein bisschen Inspiration aus dem Netz habe ich mich für Blumentöpfe entschieden. Da ich gerade mit ein paar Ablegern meinen leider bisher nicht so grünen Daumen trainiere, habe ich so auch gleich ein hübsches Heim für die Überlebenden. Die ersten Pflänzchen durften auch schon in Beton-Unikate einziehen. Die Lernkurve ist bei diesem Unterfangen erfreulich steil gewesen, so dass sich schnell Erfolge eingestellt haben. Von meinem Epoxidharz-Exkurs hatte ich zwar auch noch einiges an passendem Zubehör, doch die ersten Versuche mit der Würfelgussform waren ein bisschen (mehr) verunfallt. Die haben dann irgendwann still und heimlich das Haus verlassen.   Für den perfekten Blumentopf habe ich mir dann doch eine Gussform zugelegt. Wenn es gut läuft, dann übersteht sie auch noch ein paar Runden. Mittlerweile habe ich auch die richtige Dosierung zum Einölen raus. Silikonspray funktioniert hier im Übrigen nicht halb so gut wie ein gewöhnliches Speiseöl. Zusätzlich kann man die Masse mit Pigmenten einfärben, wodurch man schöne Effekte erhält. Ich arbeite – was für eine Überraschung – am liebsten mit schwarzem Pigment. Dank der Vorkenntnisse mit Epoxidharz war auch schnell die ideale Methode zum Abdichten der Blumentöpfe gefunden. Dafür eignet sich die klare Gussmasse – im Gegensatz zur Acrylfarbe, die wir noch im Keller hatten – nämlich hervorragend. Letztendlich zeigt sich hier wunderbar, dass auch Fehlversuche, abgebrochene Projekte oder aufgegebene Hobbies nicht umsonst waren. Manchmal entsteht etwas Neues daraus. Manchmal helfen einem die Erfahrungen, die man gemacht hat, bei einem späteren Projekt. Und am Ende ist die Hauptsache ja, dass es Spaß gemacht hat, etwas auszuprobieren und etwas zu lernen. --- ### Mit Budget und Haushaltsbuch zu bewussterem Konsum - Published: 2022-04-11 - Modified: 2022-03-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/11/mit-budget-und-haushaltsbuch-zu-bewussterem-konsum/ - Kategorien: Finanzen, Mindset Lange Zeit war ich der Meinung, dass ich kein Haushaltbuch führen muss und ja auch ganz gut mit Geld umgehen kann. Im Grunde stimmt das auch, allerdings habe ich für mich persönlich ein paar Vorteile erkannt und von einigen Jahren einfach damit angefangen. So ganz genau weiß ich nicht mehr, was die Initialzündung verursacht hat. Aber bis heute habe ich es beibehalten und tracke wirklich alle meine persönlichen Ausgaben.   Im Laufe der Zeit habe ich ein sehr gutes Gefühl dafür entwickelt, was ich benötige und konnte einige Veränderungen an meinem eigenen Konsumverhalten beobachten. Oft startet man mit dem Haushaltsbuch, um einen besseren Überblick über die eigene Finanzsituation zu bekommen. Welche Ausgaben habe ich, wo fließt mein Geld hin, wie groß ist mein Vermögen (oder vielleicht auch mein Schuldenberg)? Selbstverständlich erfüllt ein gut und vor allem ehrlich geführtes Haushaltsbuch auch genau diesen Anspruch. Aber mit den Antworten auf genau diese Fragen kommen auch neue Erkenntnisse hinzu. Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass ich doch eine nicht unerhebliche Sparrate zusammen bekommen kann. Ein anderer rechnet womöglich auf, was ihn der tägliche Gang zum Kaffeedealer kostet. Im Grunde ist es egal, welches Werkzeug man zur Dokumentation verwendet. Manch einer bevorzugt mit Sicherheit die ganz altbewährte Variante in Papierform, andere die mobile Version mit einer App. Angebote gibt es ja reichlich. Ich persönlich bin mit meinen Daten allerdings etwas eigen und nutze daher lieber eine klassische Excel-Tabelle. Damit kann ich alles beliebig an meine Bedürfnisse anpassen und habe die genaue Kontrolle über meine Daten. Man braucht auch keine speziellen Vorlagen obwohl es bestimmt einige hilfreiche Templates gibt, die einem den schnellen Einstieg erleichtern.   Letztendlich reicht es aber, einmal alle monatlichen Fixkosten zusammenzurechnen und diese gegen die monatlichen Einnahmen gegenzurechnen. Hier sollte hoffentlich ein ausreichender Restbetrag mit einem Plus davor übrig bleiben. Das ist das mögliche Budget. Wer jetzt einige Monate konsequent alle Ausgaben dokumentiert (Datum, Beschreibung, Preis), bekommt schnell ein Gespür dafür, ob am Ende des Geldes noch Monat übrig bleibt. Im besten Fall kommt man mit der zur Verfügung stehenden Summe gut aus. Ich habe für mich nach den ersten Monaten einen Betrag für laufende Ausgaben wie Ausgehen, Konsum, etc. festgelegt und packe alles andere in diverse Sparschweinchen. Das kann je nach Ziel mal das ETF-Depot oder auch beispielsweise das Urlaubskonto sein. Und es macht wirklich eine Menge Spaß, diesen Sparschweinchen beim dicker werden zuzuschauen. Der sehr angenehme Nebeneffekt, den ich an mir selbst beobachtet habe, ist, dass ich viel bewusster entscheide, wofür ich mein Geld ausgebe. Ich gönne mir durchaus mal was und nichts ist schöner, als sich mit Freunden zu treffen und etwa zusammen ein neues Restaurant auszuprobieren. Aber niemals würde ich Geld für etwas ausgeben, von dem ich nicht wirklich überzeugt bin. Wenn ich vielleicht eine neue Hose bräuchte aber jedes einzelne Exemplar irgendwo zwickt und zwackt, kaufe ich lieber nichts. Nur mal so Bummeln gehend endet in der Regel damit, dass ich mit meinem Mann in einem Café strande, wir zwischendurch mal Paternoster fahren gehen (kann man Stuttgart im Rathaus machen) und am Abend mit leeren Händen aber glücklich nach Hause kommen. Die Shopping-Lust ist zwar ungebrochen aber irgendwie macht es mir einfach viel mehr Spaß, ein paar Aktien ins Depot zu legen, als Dinge in die Wohnung zu schleppen. Erstere muss man auch nicht aufräumen, putzen oder waschen. Und damit ist dann auch gleich klar, wo das übriggebliebene Monatsbudget landet... Wer also noch überlegt, ob sich der Aufwand (so groß ist der gar nicht) für ein Haushaltsbuch wirklich lohnt, der sollte es vielleicht einfach mal ausprobieren. Wie so oft hat man hier ja nichts zu verlieren. Wem es keinen Mehrwert bringt, der lässt es einfach wieder bleiben. Und alle anderen entdecken vielleicht ihren kleinen inneren Dagobert. --- ### Wie uns die ökonomische Irrationalität beim Ausmisten sabotiert - Published: 2022-04-04 - Modified: 2022-04-03 - URL: https://www.queen-all.com/2022/04/04/wie-uns-die-oekonomische-irrationalitaet-beim-ausmisten-sabotiert/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Besitztumseffekt, Endowment-Effekt, Minimalismus, Verlustaversion Wer sich mit den Themen Minimalismus oder Ausmisten beschäftigt, der findet dazu viele verschiedene Ansätze und Anleitungen. Allen gemein ist das Ziel, mehr Raum zum Atmen zu schaffen und unnütze Dinge zu reduzieren. Doch das ist oft gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Egal, welche Vorgehensweise man wählt, es ist gar nicht so leicht, Dinge hinauszubegleiten. Denn oft denkt man sich, man könnte die Sachen ja womöglich nochmal brauchen. Ein unbewusster Effekt hindert uns regelrecht daran, Dinge loszulassen. Die Rede ist vom sogenannten Endowment-Effekt oder auch Besitztumseffekt. Dabei schätzen wir den Wert einer Sache unbewusst höher ein, sobald wir diese selbst besitzen. Der tatsächliche Wert kann dabei auch wesentlich niedriger sein. Oft beobachtet man, dass Verkäufer bei Flohmärkten die erzielbaren Preise weit höher ein, als potentielle Käufer tatsächlich zu zahlen bereit sind. Der Verhaltensökonom Richard Thaler, welchem der Besitztumseffekt seinen Namen verdankt, hat diese Denkweise daher auch als ökonomische Irrationalität bezeichnet. Das wohl bekannteste Experiment, bei dem dieser Effekt wissenschaftlich nachgewiesen wurde, ist das Kaffeebecher-Experiment des Psychologen Daniel Kahneman. Dabei wurde einer Gruppe von Versuchspersonen je ein Kaffebecher ausgehändigt. Nun sollten die Probanden einen Preis festlegen, zu dem sie gewillt wären, diesen Kaffeebecher zu verkaufen. Eine zweite Gruppe sollte im Gegenzug einen Preis bestimmen, zu dem sie solch einen Becher kaufen würden. Im Schnitt lag der angebotene Preis bei 2,87 Dollar wogegen die Bereitschaft, den Kaffeebecher zu verkaufen, bei 7,12 Dollar lag. Der gefühlte Wert lag also mehr als doppelt so hoch. Vor allem bei Dingen, denen wir einen sentimentalen Wert zusprechen, ist der Endowment-Effekt besonders stark ausgeprägt. Verbinden wir beispielsweise mit einer antiken Taschenuhr die Erinnerung an die geliebte Großmutter, erwarten wir bei einem Verkauf des Erbstückes einen weitaus höheren Preis. In so einem Fall addieren wir den emotionalen Wert zum tatsächlichen Wert hinzu. Wenn dann am Ende nur der reine Materialwert angeboten wird, wie das etwa beim Goldankauf oft der Fall ist, sind wir maßlos enttäuscht. Wenn wir also ein bisschen Platz schaffen wollen, sollten wir uns diesen Effekt bewusst machen.  Wenn wir nun mit einer Kiste voller schöner aber unnützer Dinge dastehen, die wir aussortiert haben, schätzen wir den Wert meist falsch ein. Wir glauben, jemand hätte Verwendung für die ausgedienten Küchenutensilien. Oder wir setzen den Preis beim Weiterverkauf viel zu hoch an und wundern uns, dass sich kein Interessent findet. In Bücherschränken sieht man leider auch ganz oft vergilbte und speckige Wälzer, weil der Vorbesitzer diese nicht wegwerfen möchte. Diese Aufgabe fällt dann denen zu, die sich ehrenamtlich um die Ordnung in solchen Bücherschränken kümmern. Wir sollten uns also immer wieder möglichst objektiv fragen, wie wir den Wert einschätzen würden, wenn uns solche Dinge angeboten würden. Doch nicht nur in den eigenen vier Wänden sollten wir den Besitztumseffekt bei uns selbst kritisch hinterfragen und unser eigenes Verhalten beobachten. Auch beim Thema Finanzen kann dieser psychologische Fallstrick uns selbst ein Bein stellen. Ganz gut lässt sich das bei Aktien beobachten. Auch wenn für eine Aktie rein rational der Zeitpunkt kommt, sie zu verkaufen, nehmen wir sie nur sehr zögerlich aus dem Depot. Dabei kann es sein, dass der realisierte Verlust wesentlich kleiner ist, als der Gewinn, den wir mit einem besseren Investment machen könnten. In dem Fall spricht man auch von der Verlustaversion. Die menschliche Psyche gewichtet Verluste tendenziell höher als gleichwertige Gewinne. Natürlich sollten wir jetzt nicht alle unsere Aktien verkaufen, sobald diese mal ein bisschen ins Minus fallen. Aber man sollte solche Effekte  kennen, damit man Entscheidungen bewusst treffen kann. Nebenbei sind auch Versicherungen, die sich an unserer Verlustangst eine goldene Nase verdienen, Profiteure dieser Effekte. Wer sich etwa ein neues Smartphone zulegt, dem wird unweigerlich eine Versicherung angeboten. Auch hier sollte man wirklich abwägen, ob das Geld an einer anderen Stelle nicht sinnvoller investiert wäre. Und zuletzt kann uns der Besitztumseffekt sogar beruflich und in unseren Beziehungen beeinflussen. Wer sich etwa im Job gewisse Freiheiten erarbeitet hat wird nicht leichtfertig kündigen. Denn die bekannte Situation bietet uns Sicherheit und wir bewerten eventuell das gute kollegiale Verhältnis höher, weil wir nicht wissen (können), ob es woanders mindestens ebenso gut ist. D. h. ich hänge womöglich in einem Job fest, obwohl ich eigentlich etwas anderes machen möchte. Und nicht alle Entscheidungsparameter lassen sich so leicht vergleichen, wie Gehalt oder Wegstrecke. Doch hat der Endowment-Effekt auch einen Vorteil für uns? Laut Wissenschaft liegt es in unserer Natur, das Beste für uns selbst herauszuholen. Menschen, bei denen der Endowment-Effekt besonders stark ausgeprägt ist, verhandeln härter und erfolgreicher. Damit gelingt es ihnen eher, ihren Besitz zu vergrößern. Wie bei allem geht es also um das richtige Maß. Wenn ihr nur ein bisschen alten Plunder loswerden wollt, sollten Aufwand und Gegenwert in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Und oft kann man froh sein, wenn man noch ein kleines Taschengeld rausholt. Doch im Gegenzug sollte man sich (und auch seinen Besitz) nicht unter Wert verkaufen. Ein bisschen Feilschen kann nicht schaden! --- ### Mal eben eine Android App programmieren – einfacher als man denkt - Published: 2022-03-31 - Modified: 2022-03-29 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/31/mal-eben-eine-android-app-programmieren-einfacher-als-man-denkt/ - Kategorien: DIY, Queen All - Diverses Oft entsteht aus einer Beschäftigung eine neue Fragestellung. Besser gesagt, aus dem einen Hobby entsteht ein anderes. So hat auch das Pauken von Vokabel beim Lernen einer neuen Sprache dazu geführt, dass ich mich auf die Suche nach einer sehr simplen App als digitales Vokabelheft gemacht habe. Wie es aber so ist, wenn man schon ganz genaue Vorstellungen hat – das passende habe ich nicht gefunden (scheint aber ein persönliches Thema zu sein, bei Kleidung geht es mir nämlich genauso). Als gelernter Softwareentwickler ist es keine große Sache, sich eine neue Programmiersprache anzueignen. Wenn man einmal das Grundprinzip verstanden hat, ist der Rest ein Kinderspiel. Klar gibt es einige grundlegende Unterschiede aber darauf will ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. Ich habe also kurzerhand beschlossen, mir die Programmierung von Android-Apps anzueignen. Die Idee geisterte mir schon länger im Kopf herum aber bisher hat der Anlass gefehlt. Nachdem ich wegen der damals noch laufenden Garantie anfangs davor zurückgeschreckt bin, mein Handy in den Entwicklermodus zu versetzen, sehe ich das mittlerweile entspannter. Allerdings ist mein Handy auch nicht mehr das Neueste und der Forscherdrang war einfach größer als die Vorbehalte. Und wenn man sich nicht allzu blöd anstellt, was soll dann auch schon groß passieren. Die benötigte Entwicklungsumgebung ist hier kostenlos erhältlich und schnell runtergeladen. Für die Installation sollte man allerdings einige Zeit einplanen. Hochmotiviert habe ich auf den „Install“-Button geklickt und dann erst mal ziemlich lange gewartet, bis es dann losgehen konnte. Viele Tassen Kaffee und einigen Tutorials (das Internet bietet zum Glück reichlich davon) später konnte ich dann endlich starten. Der große Vorteil von Android ist, dass man wirklich viele Informationen und Beispiele im Internet finden kann. Mit ein bisschen Vorwissen kann man eigentlich sofort anfangen. Große Investitionen in Fachliteratur und/oder Kurse sind gar nicht notwendig. Für meinen Eigenbedarf wollte ich mir einen ganz einfachen Vokabeltrainer programmieren. Mir war es wichtig, dass ich eigene Vokabeln eintragen kann und dass die Wörter je nach Lernfortschritt mehr oder weniger häufig wiederholt werden. Das tückische am Programmieren ist, dass man ganz schnell jegliches Zeitgefühl verliert. Denn die Erfolgserlebnisse stellen sich schnell ein und motivieren einen, dran zu bleiben. Gerade, wenn man sich kreativ austoben möchte, kann man sich mit dem Design und der Umsetzung einer grafischen Oberfläche stundenlang beschäftigen. Natürlich prägt einen auch die Erfahrung. Es ist zwar wirklich schön, sich mal völlig frei auszutoben. Doch die Ansprüche an die Umsetzung sind doch ein bisschen höher. Ich habe mir also erst mal Gedanken über die benötigten Funktionen gemacht und mir eine gute und erweiterbare Struktur überlegt. Nachdem sämtliche Herausforderungen gelöst waren und die funktionierende App auf meinem Handy lief, war das Thema für mich aber auch schon wieder abgeschlossen. Im Arbeitsalltag habe ich auch genug Sprachtraining, so dass die App bald gar nicht mehr so interessant war. Und aktuell besteht kein konkreter Bedarf für eine neue Anwendung. Zu den meisten Themen gibt es auch schon so endlos viele Angebote, da muss ich nicht auch noch mitmischen. Wer weiß, vielleicht juckt es mich mal wieder in den Fingern. Ein paar Ideen hätte ich... Im Übrigen habe ich nach dem Schreiben dieses Textes mal wieder die App geöffnet. Und dabei gemerkt, dass doch schon einige Vokabeln wieder in Vergessenheit geraten. Es ist halt doch ein Unterschied, ob man im beruflichen oder im privaten Kontext miteinander spricht. Offensichtlich ist es Zeit für ein bisschen mehr Smalltalk :-) --- ### Frühjahrsputz – Reinemachen im verstaubten Oberstübchen - Published: 2022-03-28 - Modified: 2022-03-22 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/28/fruehjahrsputz-reinemachen-im-verstaubten-oberstuebchen/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset, Minimalismus Sobald die Tage wieder länger werden, scheint ein grenzenloser Putzzwang die Welt da draußen zu befallen. Da wird gewischt, gesaugt und gebohnert das sich die Balken biegen. Allerdings gibt es in einem ordentlichen und minimalistischen Haushalt gar nicht so viel zu tun. Und wir wollen es ja auch nicht gleich übertreiben. Vielleicht ist dem einen oder anderen Privatsphäre auch wichtiger, als streifenfreie Fensterscheiben. Doch wohin mit all der Energie die dem Frühlingsbeginn innewohnt? Wie wäre es, sich mal ans Ausmisten zu machen. Und zwar nicht von Schränken und Schubladen im herkömmlichen sondern im übertragenen Sinn. Gegen das Schubladendenken sollten wir vielleicht einfach mal alle Schubladen leeren und Platz für neues Wissen schaffen. Wer es dauerhaft schafft, negative Glaubenssätze und Grübeleien in den Mülleimer zu verfrachten, hat Platz für Neues. Vielleicht ein „dekoratives“ Denkmuster? Naja, bei mir klappt das noch nicht so, ich übe noch. Mantras sollen ja helfen, Ausprobieren schadet zumindest nicht. Und den Spruch „Das haben wir schon immer so gemacht“ verbannen wir am besten gleich in den Sondermüll, der eignet sich auch nicht fürs Recycling. Stattdessen sollten wir mehr hinterfragen und offen für neue Herangehensweisen und fremde Meinungen sein. Denn wenn sich nichts ändert, kann sich auch nichts verbessern. Und weil es so viel einfacher ist, als die ganze Welt zu bekehren, fangen wir einfach mal bei uns selbst an. Auch ich merke immer wieder, wie schnell der Reflex da ist, neue Vorschläge auf ihre Schwachstellen hin zu analysieren. Und doch halte ich mich zurück und höre erst einmal zu. Das ist nicht immer einfach, stößt aber auch in meinem Hirn neue Gedanken an und lässt mich kreativ werden. Auch hier braucht es noch viel Übung, aber es hat ja keiner behauptet, dass es leicht sei. Klar wünsche ich mir, dass auch andere mal ihre veralteten Weltansichten begraben und sich gedanklich von der Steinzeit verabschieden. Vor allem, wenn es um typische Rollen- und Geschlechterklischees geht, „geht mir das Messer im Sack auf“ (der Spruch ist nicht von mir, passt aber an dieser Stelle einfach perfekt). Obwohl es schwer fällt, versuche ich erst einmal alle Aspekte zu verstehen. Und auch wenn viele den Holzhammer verdient hätten, kommt man doch mit offenen Gesprächen manchmal weiter. Wenn sich hier die gedanklichen Spinnweben dann nicht entfernen lassen, ist es wohl ebenso an der Zeit zum Ausmisten. In dem Fall wird dann eben der Kontakt minimalisiert! --- ### Wie ich meinen Partner von ETFs und Aktien überzeugt habe (bäh, Teufelszeug) - Published: 2022-03-21 - Modified: 2022-03-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/21/wie-ich-meinen-partner-von-etfs-und-aktien-ueberzeugt-habe-baeh-teufelszeug/ - Kategorien: Finanzen, Mindset Als ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe, war unser beider finanzielle Situation sagen wir mal eingeschränkt. Entsprechend des Alters und der Lebenssituation ging es uns gut aber da war noch viel Luft nach oben, wie man so schön sagt. Schon von Beginn an haben wir neben den eigenen privaten Konten ein gemeinsames Girokonto für die laufenden Kosten gefüttert. Nebenbei besparen wir auf diversen gemeinsamen Unterkonten Dinge wie Urlaub, Reparaturen und Großanschaffungen z. B. falls die Waschmaschine mal ihren Dienst versagen sollte. Wer wie viel in die einzelnen Töpfe einzahlt, muss jeder selbst entscheiden. Wir hatten beide nie ein Thema damit und haben schon aus Faulheit einfach halbe-halbe gemacht. Über Geld haben wir uns tatsächlich noch nie gestritten. Es gibt keine Geheimnisse und wenn einer mal mehr oder weniger als der andere zur Verfügung hatte, haben wir uns gegenseitig unterstützt. Nach einer beruflichen Neuorientierung meinerseits und einigen Stufen, die wir beide jeweils auf der Karriereleiter nach oben geklettert sind, war plötzlich mehr Geld da, als die berüchtigte Lifestyle-Inflation wieder abtragen konnte. Mit der Lebenserfahrung kam dann auch irgendwann die erleuchtende Eingebung, dass wir ja nicht ewig arbeiten können und wollen. Irgendwann geht es in Rente und da könnte man ja vielleicht mal vorsorgen. Ich fing also an, meine Hausaufgaben zu machen und mich in das Thema einzulesen. Ziemlich schnell habe ich gelernt, dass in den meisten Fällen vor allem derjenige von den Produkten profitiert, der sie verkauft. So hatte ich mir das allerdings nicht vorgestellt. Mein sauer verdientes Geld wollte ich nicht in irgendwelchen Provisionen verpuffen lassen. Bei sowas habe ich einen gesunden Egoismus. Aber die Zeiten ändern sich und für Versicherungsverkäufer sind sie mit Sicherheit härter geworden. Dank vieler engagierter Blogger ist jeder halbwegs intelligente Mensch in der Lage, sich die wichtigsten finanziellen Grundkenntnisse anzueignen. Neben Fachbüchern über Finanzen bietet das Internet so viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Ob man zu dem Thema unbedingt einen Kurs machen soll, muss jeder selbst für sich entscheiden. Und es ist sicher nicht immer einfach, die Spreu vom Weizen zu unterscheiden. Ich habe letztendlich aus verschiedenen Quellen alle benötigten Infos für mich zusammengetragen und mir eine für mich passende Strategie für den Einstieg überlegt. Natürlich fängt man erst mal klein an. Und die klassische Einstiegsdroge ist auch für mich der ETF gewesen. Nur habe ich die Rechnung ohne meinen Partner gemacht. Der hatte von ETFs noch nie etwas gehört und Aktien waren etwas für risikobereite Irre, die ihr ganzes Vermögen verzocken. Doch so leicht lässt frau sich nicht beirren. Ist ja mein Geld, das ist das Schöne daran, wenn man zwar ein Gemeinschaftskonto hat aber eben auch immer noch ein eigenes. Ich habe meinem Mann also in vielen Gesprächen erklärt, was ich tue und worin ich investiere. Und siehe da, nach einiger Zeit hat er sich damit abgefunden, dass ich wohl irgendwann mal völlig verarmt und pleite sein werde. Doch siehe da, da entwickeln sich Kurse ja auch wieder nach oben. Und statt all mein Geld zu verlieren hat es sogar Zinsen eingebracht. Kurz gesagt, er hat nun auch ein Depot und bespart ebenfalls einen ETF. Wir sind oft wie kleine Kinder. Wenn der eine was Cooles hat, will der andere das auch. Aber so schnell gibt frau sich hier nicht zufrieden. Ein paar Aktien mussten her. Dazu ein passendes Depot und schon trudelten die ersten Dividenden ein. Zwar nur im niedrigen zweistelligen Bereich aber genug um ein bisschen Neid zu schüren. Wir sind jetzt also beide Aktionäre. Er verdreht zwar immer noch innerlich (ich seh das trotzdem) die Augen, wenn ich mit Freunden über Finanzthemen spreche aber zumindest hat er eingesehen, dass der Aktienmarkt nicht nur was für Zocker ist. Ich bin einfach meinen Weg gegangen und habe ihm vorgelebt, wie es funktioniert. Natürlich braucht man eine gute Portion Mut und (Selbst-)Vertrauen um sich nicht vom Ziel abbringen zu lassen. Gerade die Einwände des Partners wiegen viel schwerer als die von völlig Fremden. Aber mit Hilfe von Wissen und ganz viel Entschlossenheit kann man trotz der Vorbehalte einfach mit kleinen Schritten starten. Die Schrittgröße kann ja im Laufe der Zeit immer noch wachsen, Hauptsache man fängt einfach mal an. Auch wenn mein Mann diese ganzen Themen nicht sonderlich spannend findet, hat er sich mittlerweile zumindest ein Basiswissen aufgebaut und macht sich mehr Gedanken über seine Geldanlagen. Und ich habe mir nie wieder anhören müssen, dass ich irgendwann völlig mittellos auf der Straße stehe. --- ### Ein kleiner Trick, um das Beste aus Menschen herauszuholen - Published: 2022-03-14 - Modified: 2022-03-14 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/14/ein-kleiner-trick-um-das-beste-aus-menschen-herauszuholen/ - Kategorien: Mindset Jeder von uns hat sie schon erlebt und die meisten haben sie tatsächlich schon angewendet. Es geht um die selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn man nur fest genug an etwas glaubt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich genau das auch einstellt. Dabei geht es vor allem um Erwartungshaltungen gegenüber Personen aber auch bestimmte, damit verbundene Ereignisse. Wenn ich fest davon überzeugt bin, bei einer Prüfung durchzufallen, habe ich gute Chancen, dass ich am Ende tatsächlich versage. Nicht von ungefähr kommt der gute Rat, sich positive Sätze wie ein Mantra immer wieder innerlich aufzusagen. Und zwar solange, bis das eigene Unterbewusstsein sich geschlagen gibt und das eigene negative Selbstbild und die prägenden Glaubenssätze überschreibt. Wie bei einer Festplatte müssen auch das Gehirn mehrfach überschrieben werden, bevor die alten Denkmuster endgültig unlesbar sind. Wie lange es im Übrigen dauern kann, bis alte Denkmuster durch neue Konditionierungen ersetzt werden, weiß jeder, der schon mal auf ein Auto mit Automatik umgestiegen ist. Auch Jahre später wiedersteht  man immer mal wieder an der Ampel den Impuls, in den ersten Gang zu schalten. Und unser optimiert platzierter Lichtschalter treibt mich auch irgendwann nochmal in den Wahnsinn... Doch kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Hat man sich erst mal eine Meinung über einen Menschen gebildet, wird es schwer, diesem offen und unvoreingenommen zu begegnen. Die Geschichten von Lehrern, die einem auch Jahrzehnte nach dem Schulabschluss noch in Erinnerung geblieben sind, kennen wir ebenfalls in all ihren Varianten. Fast jeder kann selbst so eine Geschichte erzählen und alle haben sie die Betroffenen entsprechend geprägt. Bei mir war es einerseits der strenge Geschichtslehrer. Wenn ihm die Klasse zu laut war, fing er an, langsam und in Großbuchstaben „TEST“ an die Tafel zu schreiben bis Ruhe einkehrte oder er fertig geschrieben hatte. Sollte das Wort ausgeschrieben sein, folgte sofort ein unangekündigter kurzer Test, der natürlich äußerst streng benotet wurde. Das war aber nicht mein eigentliches Problem, es beschreibt aber gut, was für eine Art Lehrer er war. Im Grunde war Geschichte weder ein Lieblings- noch ein Problemfach. Ich hab zwar nicht wirklich den Sinn darin erkannt, mir tausende Daten genauestens merken zu müssen aber für glänzende schriftliche Noten hat es gereicht. Das war auch dringend notwendig, da ich eher zu den stillen Kindern gehört habe. In Folge dessen habe ich regelmäßig eine mündliche 6 kassiert. Dabei konnte ich auf direkte Fragen schon antworten, ich haben mich nur nicht gerne gemeldet und stand nicht gerne im Vordergrund. Was mich dann aber wirklich geärgert und demotiviert hat, war die Tatsache, dass ich selbst mit sehr viel Anstrengung keine bessere Note erreichen konnte. Eine Zeitlang haben ich mich gemeldet, bis mir beinahe der Arm abgefallen ist. Ich war auf jede Stunde vorbereitet und habe mir richtig viel Mühe gegeben. Das muss diesem Lehrer schon aufgefallen sein, ich habe eine 5,5 bekommen. Damals war ich der Ansicht, dass das Ergebnis den Aufwand nicht lohnt und habe die Zeit mit diesem Lehrer einfach ausgesessen. Da alle anderen Lehrer scheinbar kein Problem mit meiner mündlichen Mitarbeit hatten, hat mich das Thema auch nicht weiter belastet. Allerdings ist das nicht immer so, manche Lehrer prägen gar die Zukunft ihrer Schüler auf sehr negative Weise. Eine Lehrerin wollte einen Bekannten gar auf eine Sonderschule schicken. Derjenige hat für seinen guten Studienabschluss sogar eine Auszeichnung erhalten... Ein paar Jahrzehnte später und zurück in der Gegenwart ist man ein bisschen klüger und weiser. Und wir haben vielleicht gelernt, was der Erwartungs-Effekt ist. Was unsereins als selbsterfüllenden Prophezeiung bezeichnet, ist wissenschaftlich erforscht und auch unter dem Pygmalion-Effekt oder Rosenthal-Effekt bekannt. In einem Experiment hat man der Lehrkraft mitgeteilt, dass einige Schüler bessere Entwicklungspotentiale hätten, als andere. Diese Schüler waren zufällig ausgewählt und keinesfalls außergewöhnlich intelligent oder leistungsbereit. Der Rest der Klasse fungierte als Kontrollgruppe. Dabei hat man beobachtet, dass Lehrer genau diese Schüler mehr fördern und diese sich dadurch tatsächlich besser entwickeln und bessere Noten erreichen. Auch in späteren Studien konnten ähnliche Ergebnisse beobachtet werden. Auch wenn die Lehrer sich dessen meist nicht bewusst waren, hatten sie mehr Augenkontakt, lobten mehr und lächelten besagte Schüler öfter an. Dieses Verhalten wiederum hatte Einfluss auf die tatsächlichen Leistungen der Schüler. Und wie betrifft das nun uns in unserem täglichen Leben? Es geht mir hier keinesfalls darum, Lehrer schlecht zu machen.   Die meisten machen sicherlich einen unglaublich guten Job und könnten mal ein dickes Dankeschön vertragen. Vielmehr geht es mir darum, dass man sich seine eigene Erwartungshaltung bewusst macht. Denn wenn ich der Meinung bin, dass mein Gegenüber nicht sonderlich engagiert und nett ist, strahle ich das unbewusst auch aus. Und am Ende bekomme ich auch genau das zurück. Meine Erwartungshaltung beeinflusst also das Handeln dieses Menschen. Die negative selbsterfüllende Prophezeiung wird im Übrigen als Golem-Effekt bezeichnet.   Im Gegenzug kann ich meinem Gegenüber mit einer positiven Erwartungshaltung begegnen. Wenn ich mich also beispielsweise auf die Stärken einer Person konzentriere, sie bestärke und  ihr mein Vertrauen in ihre Fähigkeiten kommunizieren, wird diese auch ein ganz anderes Selbstbild haben und wahrscheinlich bessere Ergebnisse erzielen. Führungskräfte machen sich diese Strategie gerne zu Nutze. Aber auch im Alltag können wir diesen Effekt für uns nutzen. Wenn ich etwa eine Information einholen möchte, komme ich mit einem freundlichen „Sie können mir bestimmt weiterhelfen... “ mit Sicherheit weiter als mit einem grummeligen „Wahrscheinlich hat in ihrem Saftladen eh keiner einen Plan! “. Ja, das ist zugegebenermaßen etwas überspitzt, dient aber auch nur zur Verdeutlichung. Aber probiert es doch einfach aus. Statt sich mit einer selbsterfüllenden Prophezeiung das Leben schlecht zu reden, geht einfach offen und positiv auf euren Gegenüber zu. Und versucht es vielleicht auch mal bei euch selbst. Anstatt euch selbst innerlich klein zu reden, fokussiert euch auf eure Stärken und findet aufbauende Worte. Selbst wenn es nicht immer klappt, ihr habt dabei nichts zu verlieren. --- ### DIY-Badreiniger – gut für die Umwelt und den Geldbeutel - Published: 2022-03-07 - Modified: 2022-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/07/diy-badreiniger-gut-fuer-die-umwelt-und-den-geldbeutel/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten Immer wieder stolpert man auf einschlägigen Seiten (wie z. B. Utopia oder Smarticular) über das Thema Haushalt und im speziellen Putzmittel. Selbermachen ist hier die Devise. Ich bin ja eigentlich eher faul und praktisch veranlagt doch bei manchen Tipps werde ich sofort hellhörig. Nachdem ich in mehreren Artikeln über Studien zu Atemwegeerkrankungen im Zusammenhang mit Putzmitteleinsatz gelesen hatte, war ich schon drauf und dran, das Putzen einfach einzustellen. Doch das ist irgendwie auch nicht die richtige Lösung. Allerdings scheint es doch einen unbestreitbaren Zusammenhang zwischen dem häufigen und starken Einsatz von Reinigungsmitteln, vor allem in Sprühform, und Erkrankungen der Lunge zu geben. Jeder, der schon mal mit einer Sprühfasche im wenig belüfteten Badezimmer hantiert hat, wird dem kaum widersprechen. Wer sich ein bisschen einlesen möchte, kann das z. B. hier und hier tun. Neben dem zauberhaften Geruch dieser fertigen Giftmischungen und der Plastikverpackung stört mich außerdem der Preis für klassische Reinigungsmittel. Auch wenn ich kein Putzteufel bin und der Verbrauch bei unserem kleinen Bad sowieso moderat ist, muss ich den Herstellern von Chemiecocktails nicht mein sauer verdientes Geld in den Rachen werfen. Ökologisch unbedenkliche Alternativen sind leider wenig überzeugend in ihrer Putzleistung. Dazu kommt, dass die meisten ebenfalls konventionell in einer Plastiksprühflasche daher kommen. Doch auch wenn es mittlerweile immer mehr pulver- oder tabförmige Varianten zum selber Auflösen gibt, weder Preis noch Leistung konnten mich bisher überzeugen.   Die Kosten für eine Flasche selbst gemischten Badreiniger liegen dagegen im Cent-Bereich. Und statt ominöser Ingredienzien enthält dieser nur ein paar ganz simple Zutaten. Minimalistisch sozusagen ;-) Was es braucht: Eine Sprühflasche und einen Messbecher 500 ml warmes Wasser 2 Esslöffel Zitronensäurepulver 1 Esslöffel Spülmittel Ca. 10 Tropfen ätherisches Öl (optional) Natürlich eignet sich eine gebrauchte Sprühflasche von einen konventionellen Reinigungsmittels super. Für Putzmittel braucht es keine schicken neuen Flaschen. Die Klebeetiketten kann man einfach in warmem Wasser einweichen und dann abrubbeln. Alle verbliebenen Klebereste bekommt man rückstandslos und ohne das Material zu verkratzen mit etwas Speiseöl weg. Das ist im Übrigen einer meiner absoluten Lieblings-Haushaltstipps (hätte ich das nur früher gewusst... ). Jetzt müssen nur noch alle Zutaten im Messbecher verrührt und in die Sprühflasche gefüllt werden. Dann kann es schon losgehen. Sorry, keine Ausreden... Das ätherische Öl ist optional. An der Reinigungswirkung ändert es nicht und wer es in rauen Mengen verwendet, macht sich eventuell bei seinen Mitbewohnern unbeliebt. Aber ein paar Tropfen schlagen sich kaum im Preis nieder und machen das Putzen ein bisschen netter. Und nebenbei sagt man naturreinen ätherischen Ölen ja oft eine nützliche Wirkung zu. Ich kann das zwar nicht immer nachvollziehen, habe aber trotzdem ein paar Lieblingsdüfte. Erlaubt ist, was gefällt. Bergamotte – soll stimmungsaufhellend wirken. Die Dame am Verkaufstand meinte auch, dass es eine reinigende Wirkung hätte.  Sie hat aber nur gelacht, als ich meinte, dass ich ja dann nicht mehr putzen müsse. Zedernholz – verbreitet Saunaatmosphäre und riecht angenehm herb. Es soll auch bei Ekzemen und Hautausschlägen helfen und irritierte Haut beruhigen. Klingt gut, vielleicht sollte ich das bei Gelegenheit mal testen. Sandelholz – diesem Öl werden regenerierende Eigenschaften zugeschrieben. Vor allem der holzig-warme Duft ist sehr beliebt. Lavendel – soll beruhigend und entspannend wirken. Auf jeden Fall duftet es toll und da es bei Motten unbeliebt ist, kann man gleich noch den Kleiderschrank damit tränken. Zitrone – riecht schön frisch und sauber. Ich assoziiere damit immer Spülmittel, weshalb ich auch Gummibärchen mit Zitronengeschmack nicht leiden kann. Generell sollte man beim Kauf von ätherischen Ölen auf die Qualität achten, auch wenn man damit nur Putzmittel anrührt. Oft lässt sich doch Hautkontakt nicht vermeiden. Dazu kommt, dass man die Duftmoleküle beim Putzen unweigerlich einatmet. Und da wir uns ja gegenüber dem Chemiebaukasten der klassischen Reinigungsmittel verbessern wollen, sollte es auch kein gepanschtes, billiges Öl sein. Was der DIY-Badreiniger für kleines Geld kann? Alles! Er löst sämtliche Kalk- und Seifenrückstände, entfernt sonstige Flecken und Schmierfilme und hinterlässt ein duftendes, glänzendes Bad. Das Wundermittel hat sogar den wenig putzaffinen Ehemann überzeugt, der es mittlerweile großzügig als Allzweckreiniger einsetzt. Damit putzt er sogar freiwillig und selbstständig alle Renovierungsspuren ohne Murren und Knurren (was wirklich Seltenheitswert hat). Damit hat sich der DIY-Badreiniger einen festen Platz in meinem Haushalt erobert. Etwas anderes wird nie wieder in den Einkaufkorb wandern. --- ### Winterdepression – Nachrichtendepression - Published: 2022-03-01 - Modified: 2022-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2022/03/01/winterdepression-nachrichtendepression/ - Kategorien: Mindset Februar, es ist trotz Sonnenschein eiskalt, der Winter scheint nicht enden zu wollen. So langsam fühlen sich die meisten mürbe. Auch oder vor allem wegen der Einschränkungen durch Corona und den Schreckensbotschaften, die tagtäglich auf uns einprasseln. Krieg in Afghanistan, in der Ukraine, Klimawandel, Inflation. Man mag die Nachrichten am liebsten gar nicht mehr einschalten. Doch in Vogelstraußmanier den Kopf in den Sand zu stecken und die Welt da draußen zu ignorieren, wäre der falsche Weg. Viele Themen betreffen uns alle und man sollte zumindest informiert sein. Um sich eine eigene Meinung zu bilden, ist Wissen eine Grundvoraussetzung – auch wenn das Fehlen von Wissen viele nicht davon abhält. Doch das ist ein anderes Thema. Was in der Welt passiert, macht viele von uns fassungslos. Und noch mehr, wenn die Katastrophen plötzlich in greifbare Nähe rücken. Mit einem Krieg in Europa wollte niemand rechnen. Und so gilt unser Mitgefühl in diesen Tagen all den Unbeteiligte, die völlig unverschuldet  in diesen Konflikt geraten sind. Und auch all die anderen Katastrophen auf der Welt, über die vielleicht gerade nicht so viel berichtet wird, lassen einen schier verzweifeln. Da sind noch andere Kriege, allesamt sinnlos und unmenschlich. Und gleichzeitig entziehen wir uns selbst durch Umweltzerstörung, Abholzung der Wälder, Vermüllung der Meere, unsere Lebensgrundlage. Da braucht es schon einen starken Geist, um an all dem nicht zu verzweifeln. Um bei alldem nicht durchzudrehen, ist auch die Selbstfürsorge wichtig. Also den Nachrichtenkonsum auf ein vernünftiges Maß einschränken, sich von Kanälen, die Fake News und Panik verbreiten, fern halten und sich bewusst machen, das es auch gutes im Leben gibt. Angesichts der Bilder, die uns erreichen, sollten wir einfach unendlich dankbar sein für das was wir haben. Ein Leben in Frieden und Sicherheit mag uns selbstverständlich erscheinen. Der gut gefüllte Kühlschrank und die warme Wohnung ebenso. Doch leider gilt das nicht für alle Menschen auf der Welt. Doch trotzdem jammern wir nur zu gerne. Der 8-Stunden-Job ist stressig und unterbezahlt, der Haushalt anstrengend und die Familie nervt obendrein. Und dabei vergessen wir, wie gut es uns geht und wie viele Menschen sofort mit uns tauschen würden. Nehmt euch einen Moment und schaut von außen auf euer Leben. Was steht dort alles auf der Habenseite, wie geht es uns und unseren Liebsten? Oft hilft es, den Blick einfach mal bewusst auf die positiven Dinge zu richten. Dafür muss man nicht mal ein zwanghafter Optimist sein. Und es hilft auch, im Kleinen ins Handeln zu kommen. Beim Klimaschutz ist das ganz einfach. Aber ebenso, wenn man den Menschen direkt helfen möchte, z. B. durch Spenden. Und selbst, wenn es nicht viel ist was man tut oder gibt. Wenn jeder einen kleinen Teil beiträgt, entsteht am Ende etwas Großes. Wir sollten uns einfach öfters mal fragen, was wir tun könnten, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen? --- ### Wie man bei mir definitiv keinen Blumentopf gewinnt - Published: 2022-02-26 - Modified: 2022-02-26 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/26/wie-man-bei-mir-definitiv-keinen-blumentopf-gewinnt/ - Kategorien: Mindset Wann sind die Menschen eigentlich so unzuverlässig geworden? Als tiefenentspannter und vorwiegend positiver Mensch ist es eher selten, dass ich so einen richtigen Meckerflash bekomme. Und auch dem Spruch „Ein Schwabe muss meckern, sonst ist er unglücklich“ kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen. Klar ist aber, man kann nicht immer zwanghaft optimistisch und glücklich sein. Manchmal hat man eben auch andere Gefühle und die müssen auch raus dürfen. Denn wenn man immer schön den Deckel auf allem vermeintlich negativen drauf hält, steigt im Innern langsam der Druck. Und was dann folgt, muss ich nicht weiter beschreiben. Nachdem ich so langsam das Gefühl habe, jeder will mich nur ärgern, ist es wohl höchste Zeit, etwas Luft abzulassen. Während ich also diesen Beitrag schreibe, warte ich auf eine Energieberaterin, die eigentlich schon vor 40 Minuten hätte kommen sollen. Damit die Dame nicht vor einem verwaisten Haus steht, habe ich überpünktlich Feierabend gemacht (man weiß ja nie, der Verkehr und so... ) und war entsprechend 20 Minuten vor dem vereinbarten Termin zu Hause. Mal sehen, ob noch jemand auftaucht. Leider ist das kein Einzelfall. Vor allem rund um den Hausbau haben wir es laufend mit leeren Versprechungen und nicht eingehaltenen Zusagen zu tun. Die Krönung war ein ausstehendes Angebot, bei dem uns der Verantwortliche wirklich täglich gesagt hat, dass wir es morgen bekommen würden. Natürlich war dann „morgen“ wieder nichts da und man wurde erneut auf den Folgetag vertröstet. Klar, manchmal brennt es anderswo einfach mehr und man weiß nicht, wo einem der Kopf steht. Aber dann kann man das ja entsprechend kommunizieren. Wenn ich dem gegenüber ehrlich mitteile, dass ich erst in X Tagen liefern kann, ist das doch für beide Seiten entspannter. Der Kunde weiß, woran er ist und ich muss nicht jeden Tag ungeduldige Kundenanfragen bearbeiten. Und auch das hochgelobte Homeoffice nutzen manche wohl gerne, um komplett abzutauchen und sich vorm anstrengenden Kunden zu verschanzen. Dann kann es bisweilen Wochen dauern, bis eine simple Anfrage bearbeitet wird und man bekommt unterschwellig zu spüren, dass man eigentlich nicht mehr als ein nerviger Idiot ist, der saudumme Fragen stellt. Da fragt man sich, ob den Damen und Herren eigentlich klar ist, wer am Ende ihr Gehalt bezahlt. Auch bei in einem ganz anderen Fall sehe ich mit Erstaunen, dass Menschen unangenehme Themen einfach aussitzen. Der Käufer eines Artikels, den ich auf Ebay eingestellt hatte, hat es sich wohl anders überlegt. Aber anstatt den Fehler einzugestehen, lässt er mich wochenlang auf die Zahlung warten und reagiert nicht einmal auf höfliche Anfragen. Hierfür wurde wohl extra der „Verkauf abbrechen“-Button implementiert. Eigentlich ist es ganz einfach und eine Frage von Anstand und Respekt, wie ich mit meinem Gegenüber umgehe. Ignorieren und Probleme aussitzen mag kurzfristig funktionieren. Langfristig sind alle Beteiligten unzufrieden und man verbaut sich viele Chancen. Einen unzuverlässigen Handwerker werde ich nie weiterempfehlen (und es kommt die Zeit, wenn es ihnen nicht mehr allen zu gut geht, Karma und so ... ) und unzuverlässige Kollegen plane ich weder in einem spannenden neuen Projekt noch empfehle ich sie für den nächsten Karriereschritt. Zum Glück gibt es auch immer wieder Menschen, die einfach ihren Job machen. Und das im besten Fall auch noch mit einem Lächeln im Gesicht. Menschen, die sich kümmern und denen es nicht völlig egal ist, dass da jemand auf eine Auskunft, eine Genehmigung oder sonst etwas wartet. Dank ihnen läuft der ganze Laden, auch im übertragenen Sinne. Also wenn ihr an solche Goldstücke geratet, seid ebenfalls nett, respektvoll und höflich. Lasst euren Unmut und Frust nicht an ihnen aus. Dann wärt ihr nämlich nicht besser, als alle diejenigen, die sonst euch aus der Fassung bringen. Ein Lächeln und ein Dankeschön könnt ihr euch auch noch abringen. Kostet nichts extra, versprochen! Die Energieberaterin ist zwischenzeitlich tatsächlich noch aufgetaucht... die Schuld für ihre Verspätung hat sie galant dem vorangegangenen Kunden in die Schuhe geschoben 🙄. --- ### Mein kleines, feines Schmuckkästchen - Published: 2022-02-24 - Modified: 2022-02-24 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/24/mein-kleines-feines-schmuckkaestchen/ - Kategorien: Minimalismus Bei der wöchentlichen Putzroutine habe ich – mal wieder – festgestellt, dass ich die freien und klaren Flächen wirklich liebe. Nicht nur, weil es so wenig Aufwand ist, alles sauber und ordentlich zu halten. Dabei bin ich auch an der schwarzen Schachtel hängen geblieben, die mein kleines aber feines und sehr reduziertes Sortiment an Lieblingsteilen enthält... . auch wenn jetzt der eine oder andere denkt, das sei ein typischen Frauenthema, diese kleine Schachtel beherbergt auch alles, was mein Mann an Schmuck besitzt... Mein Schmuckkästchen gehört eindeutig zu den Dingen, die im Laufe der Zeit immer kleiner geworden sind. Ich weiß gar nicht mehr, wie alles langsam in meinen Besitz gewandert ist. Irgendwann hatte ich ein schweres Schmuckkästchen aus Metall mit herausnehmbaren Fächern und einer ganzen Menge Klimbim darin. Und Schmuck hat ja die herausragende Begabung, sich im Laufe der Zeit zu einem unauflösbaren Knäul zu vereinen. Jeder, der schon mal versucht hat, eine filigrane Kette von einem Ohrring-Verschluss zu lösen, weiß was ich meine... Im Zuge wiederkehreder Ausmistaktionen ging es also auch dem Inhalt der Schmuckschatulle an den Kragen. Ein Großteil wurde, wie bei so vielem, selten bis gar nicht getragen. Also habe ich hier wortwörtlich Stück für Stück reduziert. Alten Goldschmuck ohne emotionalen Wert habe ich bei einem Altgoldhändler in Euros getauscht. Ein großes Vermögen ist dabei nicht raus gekommen aber zumindest hat sich der Ballast reduziert und wir hatten leckere Pizza. Neben einigem angelaufenen Silberschmuck sind dann auch einige ungeliebte Ketten und Anhänger ausgezogen und der restliche Inhalt ist in eine kleinere Schachtel umgezogen. Die alte Schmuckschatulle wurde verschenkt. Doch wie das halt so ist, merkt man mit der Zeit, dass auch von den verbliebenen Dingen immer wieder etwas weg kann. Sei es, weil beim Modeschmuck der Lack ab ist oder weil manche Dinge einfach nicht mehr gefallen. Vielleicht behält man etwas wegen des emotionalen Wertes. Bei ein bisschen Schmuck geht da normalerweise ja auch nicht viel Platz drauf.  Am Ende macht es aber auch einfach viel mehr Spaß, wenn man einen Überblick über die vorhandenen Dinge hat und diese auch gerne und oft trägt. Mittlerweile habe ich tatsächlich nur noch sehr wenig Schmuck. Während der kalten Jahreszeit schicke ich die Ringe wegen der Handschuhen und dem häufigen Händewaschen in den Winterschlaf. Nur die Armbanduhr und die kleinen Kreolen lege ich eigentlich nie ab. Die Schachtel ist nochmal ein ganzes Stück geschrumpft. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass noch 3-4 Ketten an einem Haken im Badezimmerschrank hängen. Diese sind aber vor allem im Sommer häufig in Gebrauch. Sonst war´s das und die Sachen, die ich besitze, trage ich auch gerne. Neue Sachen dürfen nur selten einziehen. Gerade bei Schmuck muss es einfach zu 100% passen. Wenn ich den ganzen Tag damit beschäftig bin, irgendwelche Ketten zu entknoten oder ständig irgendwo hängen bleibe, fliegen die Sachen umgehend raus.   Es ist wie bei allem, es muss zu einem selbst und zum eigenen Leben passen. Wer gerne und viel Schmuck trägt, sollte das auch tun und sich von niemandem rein reden lassen. Trennen sollte man sich von allem, was nicht mehr (zu einem) passt. Dann ist Raum für das Wesentliche, was und wie viel das auch immer sein mag. Auch ich bin im Übrigen nicht immun gegen all die hübsch anzuschauenden Dinge. Aktuell schiele ich immer wieder auf das eine oder andere Paar schöne, lange Ohrringe. Doch solange wir ständig mit dem Auf- und Abziehen der Maske beschäftigt sind, sind ausladende Ohrringe eher kontraproduktiv. Also halte ich mich zurück, was natürlich auch den Geldbeutel freut. Ich hingegen freue ich mich auf den Moment, wo man sich die Ohrläppchen wieder mit tollen Klunkern langziehen lassen kann. --- ### Niemals nichts anzuziehen – meine einfachen Regeln für einen perfekten Kleiderschrank - Published: 2022-02-16 - Modified: 2022-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/16/niemals-nichts-anzuziehen-meine-einfachen-regeln-fuer-einen-perfekten-kleiderschrank/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Ausortieren, Kleiderschrank, Kleidung, Minimalismus, Ordnung Seit vielen Jahren dominiert eine einzige und heiß geliebte Farbe in meinem Kleiderschrank. Und nicht nur da, auch Möbel, Wände und viele andere Gegenstände zeigen meine offensichtliche Vorliebe. Black is beautiful!   Was nicht bereits in schwarz bei mir eingezogen ist, wurde im Laufe der Zeit eingefärbt, lackiert oder überpinselt. Und als großer Fan muss ich sagen, schwarz ist keinesfalls gleich schwarz. Da gibt es die unterschiedlichsten Nuancen. Und kaum etwas ist für die von unserer grellbunten Welt gestressten Augen entspannter, als der Blick auf eine warmschwarz getünchte Wand. Es liegt also auf der Hand, dass es beim Einkaufen keine großen Überlegungen bezüglich der richtigen Farben von Kleidung gibt. Oft sehe ich auf den ersten Blick, ob sich der Besuch in einem Geschäft lohnt oder farbtechnisch nichts für mich dabei ist. Früher hat sich auch immer mal wieder ein farbiges Teil in meinen Schrank verirrt. Doch auch, wenn ich Petrol wirklich schön finde, ich fühle mich nicht wohl damit. Und die farbige Bluse vom Vorstellungsgespräch hat letztendlich auch nur dazu geführt, dass ich mich verkleidet gefühlt habe. Das gute Stück hat, wie vieles andere, längst ein neues zu Hause gefunden. Ich habe für mich beschlossen, falls ich je nochmal so einen Anlass habe, authentisch und eben schwarz gekleidet zu erscheinen. Müsste ich mich verkleiden, um einen Job zu bekommen, wäre es nicht die richtige Firma! Die wichtigste Regel für mich ist also: Kenne deine Wohlfühlfarbe(n). Und damit sind wir schon beim nächsten elementaren Punkt. Ich muss mich in meiner Kleidung wohl fühlen. Wenn es irgendwo zwickt und ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin, rutschende Kleidung an ihren Platz zu zuppeln, lenkt mich das ab. Nachdem ich mich morgens angezogen habe, will ich den Rest des Tages nicht mehr an meine Kleidung denken. Sie muss gut sitzen und gleichzeitig bequem sein. Wenn ein Teil nur ein bisschen zu klein oder groß ist, wird es nicht gekauft. Keine Kompromisse bei der Passform. Leider ist es in Zeiten von Fast Fashion immer erschreckender, was an den Kleiderständern in den einschlägigen Geschäften hängt. Meist sieht man schon auf den ersten Blick, dass es sich um billigstes Plastik handelt. Und das fühlt man auch. Ich frage mich immer wieder, wer das tatsächlich anzieht. Es muss doch ganz furchtbar unangenehm sein, so etwas direkt auf der Haut zu haben.   Dazu kommt noch ein unerträglicher Geruch nach Chemie. Bei schwarzer Kleidung ist das oft ein Problem, vor allem wenn billig und wenig umweltfreundlich eingefärbt wurde. Man kann sich vorstellen, dass das im Produktionsland verehrende Auswirkungen hat.   Ganz schlimm ist es bei Onlinebestellungen, weshalb ich bevorzugt direkt im Geschäft einkaufe. Dort kann ich direkt sehen, fühlen und riechen, wenn die Qualität nicht stimmt. Und dann wird es – natürlich – nicht gekauft. Qualität kann man sehen, riechen, fühlen. Und zu guter Letzt muss Kleidung natürlich zum Leben passen. So hübsch ich manche Sachen finde, sie passen einfach nicht in meinen Alltag. Bei engen Röcken werde ich wahnsinnig weil ich den begrenzten Bewegungsspielraum nicht leiden kann. Rüschen und Schleifen finde ich bei anderen hübsch, sie entsprechen aber nicht meinem Stil. Oft bewundert man bei anderen etwas und glaubt, mit demselben Teil ebenso cool /elegant/lässig zu sein. Doch dann endet das entsprechende Textil ganz hinten im Schrank weil es einen eben doch nicht wie erwartet zu einem besseren Ich verholfen hat. Klar, es macht durchaus Sinn, mal etwas Neues auszuprobieren. Allerdings sollte man immer konsequent bleiben. Wenn es beim Anprobieren nicht die Liebe auf den ersten Blick ist und man auch nur den allerkleinsten Zweifel hat, wird es nicht gekauft. Im Schrank ist nur Platz für Lieblingsteile. Basta! Wer mit seinem eigenen Stil ein strenges Regiment in eurem Kleiderschrank führt, weiß genau, was er besitzt, was sich miteinander kombinieren lässt und worin er sich wohl fühlt. Dazu kann auch die weltbeste und gemütlichste Jogginghose gehören. Aber eben nicht irgendein fauler Kompromiss, den man dann wegen einem schlechten Gewissen aufträgt. Das Leben ist zu kurz, um es in der falschen Kleidung zu verbringen. Und wir sollten es uns Wert sein, nur Lieblingsstücke zu tragen. Und man hat deutlich mehr Spaß an der eigenen Mode, wenn man lieber weniger, dafür aber die schönsten Dinge einziehen lässt. --- ### Never stop learning - Published: 2022-02-08 - Modified: 2022-02-08 - URL: https://www.queen-all.com/2022/02/08/never-stop-learning/ - Kategorien: Queen All - Diverses Was macht eine vielfältig interessierte Person, wenn sie mal wieder Hummeln im Hintern hat und die große weite Welt ruft? Der Klassiker unter den neuen Interessen – eine neue Sprache lernen. Damit kann man direkt etwas anfangen und lernt Land und Leute viel besser kennen. Sag man ja so und stimmt ja irgendwie auch. Der erste Versuch (die Schule mit Englisch und Französisch klammern wir hier mal besser aus) war ein Kurs einer Fern-Universität. Da war das Internet noch nicht so verbreitet, Handys noch riesig und ein Computerbildschirm noch sperrig wie ein alter Röhrenfernseher – oh krass, wie alt bin ich geworden? ! Ich habe mit Niederländisch angefangen. Da hatte ich einen Bericht über Amsterdam gesehen, ein „Schmelztiegel der Kulturen“. Bunt und exotisch und damit mein erklärtes Auswanderungsziel. Der Vorteil ist die Ähnlichkeit zu Bekanntem. Die Vokabeln kamen mir vor wie eine Mischung aus Englisch, Deutsch, Französisch und noch irgendwas. Auf einem Musikfestival in Eindhoven hatten wir auch nie Probleme, die Niederländer zu verstehen. Lag vielleicht auch am Bier und die Flüche beim missglückten Versuch ein Zelt aufzubauen sind wohl auch nicht gerade hohe Literatur... Fleißig habe ich Vokabeln gepaukt und bin regelmäßig vor Kichern vom Sofa gekippt. Bis heute hat sich das Wort „schoorsteen“ (ja, Schornstein) in meinem Hirn eingebrannt. Der Rest ist weg. Ich kam mir einfach immer so komisch vor, wenn ich mich an der Aussprache versucht habe. Mit einem Umzug sowie einem neuen Job war  plötzlich keine Zeit mehr und nach einem ernüchternden Besuch in Amsterdam war dann auch die Motivation weg. Weiter ging es dann mit Spanisch. Das ist nicht nur klangvoll sonder auch in vielen Winkeln der Welt nützlich. Ich reise gerne und auch das Thema Auswandern könnte ja interessant werden (Spoiler – ist auch bei diesem Mal nichts geworden). Etwas klüger als beim ersten Versuch habe ich es erst mal mit einem kleineren Budget versucht und einen VHS Kurs belegt. Dazu kamen dann einige Bücher und Lernmaterialien. Alles in allem habe ich einiges gelernt und war immerhin dazu in der Lage, nach dem Weg zu fragen und im Restaurant keine Stierhoden oder ähnlich abenteuerliche Speisen zu bestellen. Was vielleicht auch geholfen hätte, wäre mehr Übung, Konversation mit Muttersprachlern und ein konkretes Ziel vor der Nase. Letztendlich war es wie beim ersten Versuch, das Leben hatte andere Pläne. Die ganzen Lernmaterialien wegzugeben, war eine Erleichterung und für den nächsten Urlaub reicht´s noch. Bei all dem Eifer hab ich auch völlig übersehen, dass doch das größte Potential für mich darin liegt, meine Englischkenntnisse auszubauen. Lange habe ich mich darum nicht gekümmert. Dank Schulunterricht war ja alles Notwendige vorhanden und damit kam man gut durchs Leben. Doch die Zeiten ändern sich. Gerade im Arbeitsumfeld kommt man heute nicht mehr um Englisch herum. Viele neue Kollegen sprechen wenig bis kein Deutsch und mittlerweile ist es eine Selbstverständlichkeit länderübergreifend mit anderen Kulturen zusammenzuarbeiten. Durch die tägliche Übung kam verschüttetes Wissen wieder an die Oberfläche und durch den Spaß bei der Kommunikation steigt auch die Motivation sich hier weiter zu verbessern. Das Internet bietet entsprechend endlose Ressourcen an englischsprachigen Texten. Hin und wieder tausche ich auch ein Buch in einer Hotelbibliothek und komme so kostenlos an neuen fremdsprachigen Input. Jetzt passiert es mir hoffentlich nie mehr, dass ich auf die Frage, wie wir die Urlaubsinsel erreicht haben, aus Versehen „by train“ sage... (klar, ich meinte „plain“). Wobei – um die entgeisterten Blicke ist es irgendwie fast schade :-) --- ### Bestes Lesefutter zum Nulltarif - Published: 2022-01-31 - Modified: 2022-01-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/31/bestes-lesefutter-zum-nulltarif/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus Für passionierte Leseratten kann es bisweilen schwer sein, sich von ihren Schätzchen zu trennen. Minimalismus hin oder her, das Bücherregal klein zu halten erfordert viel Konsequenz. Doch die wenigsten Bücher lesen wir ein zweites Mal und noch viel weniger werden nochmal aus dem Regal genommen (außer vielleicht zum Abstauben). Es gibt einfach so viel großartige Literatur, die ebenfalls darauf wartet, dass wir ein bisschen Zeit erübrigen können. Und der Stapel an ungelesenen Büchern wächst beständig. Manch einer möchte mit dem vollen Bücherregal zeigen, wie belesen er ist bzw. für wie belesen er sich hält. Doch im Grunde interessiert das niemanden. Wie oft steht ihr in einer fremden Wohnung und denkt euch „Hach, der große Brockhaus. Was muss hier doch für ein intelligenter Mensch leben? ! “ Nicht wirklich, oder? Bücher, die vergessen im Regal vor sich hin stauben, sind für mich ein trauriger Anblick. Einmal gelesen haben sie ihr kurzes Leben verwirkt und fristen ihr Dasein als öde Hintergrunddeko. Dabei sollten sie von Hand zu Hand wandern und von so vielen Menschen wie möglich gelesen werden. Eine genial einfache Methode sind Bücherschränke. Hier wechseln Bücher den Besitzer, ihr könnt jemanden glücklich machen und euch selbst mit frischem Input versorgen. In fast jedem größeren Ort gibt es sie mittlerweile. Oft findet ihr Informationen dazu auf der Homepage der Stadt oder wie fast alles natürlich im Internet. Karten mit genauen Standorten gibt es zum Beispiel unter https://openbookcase. de/map oder https://www. lesestunden. de/karte-oeffentlicher-buecherschraenke/. Natürlich können wir die ganze Überlegung jetzt einfach sein lassen und argumentieren, dass ein E-Reader an dieser Stelle ja die perfekte Alternative ist. Aber habt ihr schon mal versucht, jemandem ein bereits gelesenes Buch weiterzugeben, während ihr selbst auf dem E-Reader schon das nächste Schätzchen schmökert? Gar nicht so einfach. Und dann ist da noch der finanzielle Aspekt. Warum immer neue Bücher kaufen, wenn es wunderbare Alternativen gibt. Natürlich soll ein Autor angemessen für seine harte Arbeit entlohnt werden, das stelle ich gar nicht in Frage. Und ich füge gerne immer mal wieder ein neues Buch dem Kreislauf hinzu. Aber gerade wenn man Bücher konsumiert wie die Luft zum Atmen, macht Teilen Sinn. Klar ist die Auswahl im Bücherschrank eingeschränkt. Wenn ihr also ein ganz bestimmtes Buch sucht, macht es Sinn dieses tatsächlich neu oder, wenn ihr Glück habt, günstig gebraucht zu erwerben. Ansonsten ist es super spannend, einfach mal zu schauen, was gerade im Angebot ist. Etliche Bücher hätte ich sonst nie entdeckt. Und wenn mal gar nichts dabei ist, kommt man ein paar Tage später wieder vorbei oder versucht es in einem anderen Bücherschrank. Ich habe drei Bücherschränke mehr oder weniger in der Nähe, in denen ich mich bedienen kann. Die größte Herausforderung ist, nicht mehr Bücher mit heim zu nehmen, als man hingetragen hat. Ein Großteil der Bücher sind auch wirklich in gutem Zustand (dann ist es überhaupt nicht unangenehm oder gar eklig, ein gebrauchtes Buch zu lesen). Sie suchen einfach wieder liebevolle Hände, die sie genauso sorgsam behandeln, wie ihr Vorbesitzer. Und hier noch zwei Hinweise, sozusagen in eigener Sache: Bitte nutzt den Bücherschrank nicht für euer Altpapier. Der Atlas aus dem letzten Jahrhundert oder das völlig zerlesene Taschenbuch voller klebriger Schokoflecken gehören hier definitiv nicht rein. Würdet ihr das noch haben wollen? ! Nein, sicher nicht. Also ab damit ins Altpapier. Und seid bitte fair. Der Bücherschrank soll der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Sich also kistenweise zu bedienen um dann auf Rebuy, Momox oder anderen Verkaufsplattformen den großen Reibach zu machen, ist ganz mies fürs Karma. Wer also nicht als Grottenolm wiedergeboren werden möchte, trägt auch selbst mit ordentlichen Tauschobjekten zum Erhalt der Bücherschränke bei ;-) Und jetzt verkrümle ich mich erst mal wieder mit einer schönen Tasse Kaffee und dem neuesten Schmöker auf meinem Lesesessel. --- ### Lieblingsinvest - An welchen drei Dingen ich niemals sparen werde - Published: 2022-01-25 - Modified: 2022-01-25 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/25/lieblingsinvest-an-welchen-drei-dingen-ich-niemals-sparen-werde/ - Kategorien: Mindset Auch wenn man genügsam und minimalistisch durchs Leben geht, an manchen Dingen sollte man niemals sparen! Denn womit man sich umgibt, hat einen nicht unwesentlichen Einfluss auf das eigene Leben. Ich möchte euch jetzt natürlich nicht dazu animieren, mit vollen Händen euer sauer verdientes Geld rauszuhauen. Im Gegenteil, diese Investitionen sind völlig kostenlos und haben sogar eine richtig gute Dividende 😉 Lächeln Schon mal an einem dunkelgrauen, verregneten Winternachmittag durch den Supermarkt gehetzt? Oft ärgert man sich über die Mitmenschen, die im Weg rumstehen, sich an der Theke vordrängeln oder einem einfach nur durch ihre pure Anwesenheit tierisch auf den Keks gehen. Am Ende kommt man schlecht gelaunt und völlig entnervt zu Hause an. Ich gebe zu, gutgelaunt und entspannt durch ... gehört schon zur Königsdisziplin. Auch mir fällt es manchmal schwer, mit einer stoischen Ruhe all die Dinge, über die man sich so wunderbar aufregen könnte, zu ignorieren. Doch auch schon mit kleinsten Veränderungen kann man bisweilen viel bewirken. Auf ein ehrliches Lächeln erntet man nämlich in 99% aller Fälle ebenfalls ein Lächeln PLUS dem schönen Gefühl, die Welt ganz still und leise ein kleines Stückchen freundlicher gemacht zu haben. Und auch, wenn ich mit meinem Lächeln so verschwenderisch umgehe, als gelte es damit den Weltfrieden zu erzwingen – ich hab mir deswegen noch nie einen Zacken aus der Krone gebrochen. Höflichkeit Ja, natürlich ist es der Job eurer Ärztin, euch den Finger wieder anzunähen. Und ja, natürlich wird der Facility Manager (oder wie auch immer sich die netten Putzmänner sich nennen) dafür bezahlt, den Boden zu wischen. Sicher bekommt jeder am Ende des Tages ein mehr oder weniger faires Gehalt, dafür dass er oder sie einfach ihre Arbeit machen. Aber stellt euch mal vor, ihr müsstet den ganzen Tag in griesgrämige Gesichter schauen. Da vergeht einem der Spaß an der Arbeit. Vielleicht kennt ihr es ja sogar selbst und erlebt es immer wieder. Für ein einfachesHallo, Bitte und Danke sollte sich niemand zu fein sein. Egal ob man gerade müde und schlechtgelaunt ist oder der Gegenüber unaufmerksam und gestresst. Es ist einfach eine Frage des Respektes - den wir uns ja selber für uns auch wünschen... Und ganz nebenbei erreicht man wesentlich leichter sein Ziel, wenn man seinem Gegenüber nicht das Gefühl gibt, dass man ihn für einen unterbelichteten Höhlentroll hält. Aufmerksamkeit Das wohl wertvollste Gut heutzutage ist unsere Aufmerksamkeit. Das merkt man schon daran, wie aggressiv darum gebuhlt wird. Menschen, die nebeneinander im Café sitzen und in ihr Handy starren, statt sich miteinander zu befassen, sind ineiner Welt, die immer greller und lauter wird, mittlerweile ein gewohntes Bild. Oder aber alle reden aber keiner hört zu. Man nimmt sich zwar Zeit – aber irgendwie nicht füreinander, sondern nur für sich selbst. Wie wäre es stattdessen einfach mal zuzuhören? Und zwar richtig, mit Geduld und echtem Interesse, ohne dem anderen ins Wort zu fallen. Eine These besagt, dass die Menschen die Gespräche am spannendsten finden, in denen es um sie selbst geht. Man muss also nicht immer selbst mit den dramatischsten Geschichten auftrumpfen. Im Gegenteil, oft erntet man wesentlich mehr Sympathiepunkte, wenn man sich selbst etwas zurücknimmt und dem Gegenüber seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Und kaum etwas schenkt uns soviel Energie, wie ein Abend mit Freunden gefüllt mit guten Gesprächen, Lachen und Neugier aufeinander. --- ### Das liebe Geld – wo fange ich nur an? - Published: 2022-01-23 - Modified: 2022-01-23 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/23/das-liebe-geld-wo-fange-ich-nur-an/ - Kategorien: Finanzen Die eigenen Finanzen sind ein spannendes Thema und auch wenn man am Anfang noch nicht so den „riesigen Durchblick“ hat, ist es gar nicht so schwer, einzusteigen. Mit nur wenigen Schritten schafft man den Einstieg und baut sich eine clevere Basis für den Vermögensaufbau auf. Dabei ist es am Anfang (noch) gar nicht wichtig, welche Ziele man verfolgt. Ob es nun um den Schuldenabbau, die Altersvorsorge oder die Weltreise geht. Der Anfang ist erst mal derselbe. Wichtig ist vor allem einfach mal zu starten! Nehmt euch Zeit Egal, was man sich vornimmt, jede neue Tätigkeit benötigt Zeit. In unserem durchgetakteten Alltag ist das oft gar nicht so einfach. Irgendwo muss regelmäßig ein Zeitfenster freigeschaufelt werden, um für Neues Platz zu schaffen. Und natürlich geht das leichter für den geliebten Fernsehabend auf der Couch als für ein trockenes Thema wie das eigene Geld. Da kommen wir nicht drum rum und ihr werdet sehen, mit der Zeit wird das ganz schön spannend. Ist-Analyse Wo stehe ich überhaupt, was ist mein Startpunkt? Grundsätzlich muss man sich einmal die eigene Situation genau anschauen. Dafür erstellt man am besten eine Liste der aktuellen Vermögenswerte (Guthaben auf dem Konto, Immobilien... )  und stellt diese der Liste der Ausstände (also Schulden, wie z. B. ein Autokredit) gegenüber. Ich gehe hier vom Normalfall aus und natürlich habe ich nicht den Anspruch mit wenigen Zeilen jede finanzielle Notlage lösen kann. Sucht euch in für euch ausweglosen Situationen also bitte immer professionelle Hilfe wie z. B. bei einer Schuldnerberatung. Sparquote ermitteln Im nächsten Schritt schauen wir uns unsere monatlichen Einnahmen an. Im klassischen Fall ist das dein Gehalt. Davon gehen sämtliche Fixkosten wie Miete, Nebenkosten, Versicherungen usw. sowie ein monatliches Budget für variable Ausgaben ab. Das was am Ende übrig bleibt, ist der Sparbetrag. Damit werden Schulden getilgt, Sparpläne bedient, Vermögen aufgebaut. Priorisierung Wie ist die Ausgangssituation? Habe ich Schulden, die ich erst mal tilgen muss, bevor ich mit dem Vermögensaufbau beginnen kann? Wenn jetzt erst mal herauskommt, dass die Sparquote kleiner Null ist, sollte man sich seine Ausgaben genau anschauen. Gibt es Optimierungspotential, wo kann ich etwas einsparen? Auf Basis der Ausgangssituation und eurer ermittelten Sparquote werden die nächsten Schritte festgelegt. Muss ich etwa monatlich einen Betrag zur Tilgung eines Kredites überweisen und habe danach noch einen kleinen Rest zum Sparen zur Verfügung? Jetzt geht es ins Handeln. Umsetzung Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass eventuelle monatliche Kreditzahlungen direkt abgebucht werden. Ihr habt mit dem Kreditanbieter bereits vereinbart, wie getilgt wird und mögliche Sonderzahlungen sind auch schon eingeplant und abgedeckt. Nun habt ihr im besten Fall noch etwas Geld übrig. Mein Mann und ich stehen gerade am Anfang eines spannenden Neubauprojektes. Natürlich wuppen auch wir das nicht einfach aus der Portokasse und haben dafür einen Kredit aufgenommen.   Wir zahlen beide monatlich auf ein gemeinsames „Hauskonto“ von dem sämtliche Zahlungen abgehen werden. Auch Sondertilgungsraten werden dort angespart. Am Ende bleibt mir aber immer noch ein Budget für meinen eigenen Vermögensaufbau, das ich in ETF-Sparpläne und Aktienkäufe investiere. Am leichtesten geht das über ein individuelles Kontenmodell und monatliche Daueraufträge. Ins Detail gehe ich vielleicht ein anderes Mal. An dieser Stelle würde es den Rahmen sprengen. Überprüfen Damit ihr ein Gefühl für eure Finanzen bekommt und verfolgen könnt, ob eure Strategie für euch funktioniert, solltet ihr zumindest eine Zeit lang alle eure Einnahmen und Ausgaben dokumentieren und überprüfen. Dafür braucht es nicht mal ein Haushaltsbuch. Eine einfache Excel-Tabelle oder ganz rudimentär Papier und Stift reichen völlig. Nachschärfen Wenn eure Strategie für euch funktioniert, müsst ihr hier natürlich nichts tun. Obwohl – feiert euch mal ein bisschen! Ansonsten schaut euch die Ergebnisse an und passt vielleicht die Sparquote an. Ich habe am Anfang ein sehr großzügiges Budget für laufende Kosten festgelegt. Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder meine Sparpläne erhöht und angepasst. Erfolge feiern Und hier kommt der wichtigste Punkt. Ihr habt eure Ausgangssituation genau ermittelt, ein Depot eröffnet, den ersten Sparplan angelegt? Macht euch bewusst, dass ihr wieder einen Schritt weiter seid und seid stolz auf euch! Irgendwann während dieses Prozesses werdet ihr auch eure Zeile genau benennen können. Vielleicht träumt ihr von einer Reise oder wolltet schon immer studieren und einen neuen Berufsweg einschlagen. Ihr erkennt euer Potential und eure Möglichkeiten. Dann habt ihr auch das Vertrauen, dass ihr diese Ziele erreichen könnt. Während ihr euch mit euren Finanzen beschäftigt, werden mit Sicherheit viele Fragen auftauchen. Davon solltet ihr auch nicht verunsichern lassen. Wir haben alle mal klein angefangen. Ihr könnt euch nebenher mit einem Buch weiterbilden oder einfach mal im Netz durch verschiedenen Blogs und Podcasts schlau machen. Was hält euch davon ab, euch mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen? Fangt einfach mal an. Es ist wie beim Sport, jedes bisschen ist besser als nichts zu tun. --- ### Mehr Fokus durch Minimalismus - Published: 2022-01-09 - Modified: 2022-01-09 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/09/mehr-fokus-durch-minimalismus/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus Wer wie ich ständig neue Ideen hat und Informationen verschlingt wie Schokoladenkekse, hat natürlich eine riesige Wunschliste. Früher kam ich regelmäßig schwer bepackt aus der Bücherei. Heute ist das Internet mein liebster Informations-Kosmos. Neben immer neuen Inspirationen findet man hier alles Wichtige und Unwichtige zu allen erdenklichen Themen. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich über das Thema Minimalismus gestolpert bin. Aber die vielen Blogs von inspirierenden Menschen habe ich geradezu aufgesaugt. Ich habe schon eine ganze Zeit einen Haufen Ballast in meinem Haushalt hin und her geräumt. Vieles davon Dinge, die sozusagen leihweise bei uns untergestellt waren. Als wir vor einigen Jahren die Möglichkeit hatten, diese ganzen Sachen loszuwerden, habe ich mit jedem Teil, das unseren Haushalt verlassen hat, den neuen Raum zum Atmen genossen. Plötzlich hatten wir so viel Platz und ich habe mich mehr mit dieser Thematik befasst. Plötzlich hatte das Kind einen Namen. Ich war schon immer ein ordentlicher Mensch und übersichtliche, klare Räume empfinde ich als entspannend. Ohne irgendeine bestimmte Methode dahinter habe ich allem, was nicht mir gehörte und alles was ich nicht mehr brauchte Hausverbot erteilt. Die meisten Sachen konnten in dankbare Hände übergeben werden aber auch vor der Mülltonne darf man nicht zurückschrecken. Ich bin am Ende sogar soweit gegangen, dass ich meine Fotoalben entsorgt habe. Für manche mag das ein krasser Schritt sein. Ich wollte sie nicht mehr und vermisse sie nicht. Natürlich muss jeder selber entscheiden, was für ihn wichtig ist und an welchen Dingen das Herz hängt. Auch ich habe ein paar Dinge um die ich wirklich traurig wäre, würden sie irgendwann kaputt gehen. Allerdings habe ich irgendwann eine gewisse Gleichgültigkeit den Dingen gegenüber entwickelt. Es ist fast alles ersetzbar und nichts ist so wertvoll wie die Menschen, die uns wichtig sind. Wenn ich beispielsweise auf Reisen einen Koffer verlieren würde, wäre das (auch finanziell) ärgerlich. Aber es ist definitiv kein Weltuntergang, das Leben geht weiter. Klar ist dann womöglich die Lieblingsjeans weg. Aber im Grunde geht es uns doch wirklich gut. Vor allem, wenn wir uns über so etwas Gedanken machen können. Was mir am Minimalismus gefällt, sind der Nachhaltigkeitsaspekt, die finanziellen Vorteile und die Erleichterung beim Putzen und Ordnung halten. Wer weniger und bewusster konsumiert, schont die Umwelt. Ein vollgestopfter Kleiderschrank der nur mit günstigen Fast Fashion Teilen vollgestopft ist, verursacht nur Stress. Viel entspannter ist es, weniger im Schrank zu haben. Dafür nur Lieblingsteile, in denen man sich immer wohl fühlt. Und auf einen Blick sehen zu können, was alles da ist (oder eben nicht, weil mal wieder in der Wäsche). Bei mir darf nur einziehen, was mir wirklich gefällt. Ein „ist ganz nett“ reicht nicht, dann kaufe ich lieber nichts. Und solange man nicht nackt rumlaufen muss, „braucht“ man auch nichts so dringend, dass man da Kompromisse machen sollte. „Brauche ich das wirklich? “ ist sowieso die wichtigste Frage überhaupt. In 95% der Fälle kann sie mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Wer das konsequent durchzieht, merkt bald auch wie viel Geld man plötzlich spart. Wir sind es gewohnt, alle unsere Wünsche mit nur einem Klick zu befriedigen. Einfach kurz in den Warenkorb gelegt und schon vergessen. Manch einer weiß gar nicht mehr, was in all den Päckchen drin ist, die da regelmäßig eintrudeln. Und wenn die Schränke und Regale plötzlich nicht mehr mit unzähligen Dingen vollgestopft sind, hat man plötzlich viel mehr Zeit. Man muss nicht mehr ständig etwas suchen. Alle Dinge sind in Verwendung und haben ihren festen Platz, an den sie nach Gebrauch wieder schnell zurückwandern. Und man muss nicht den ganzen Schrank ausräumen, auf der Suche nach dem passenden Deckel für die Plastikdose. Wenn man nicht vorher noch für tausend Dinge einen Platz zum Wegräumen suchen muss, ist auch schnell geputzt. Ein großer Pluspunkt, denn der Hausputz zählt definitiv nicht zu meinen Lieblingshobbies. Und da das Ausmisten für die meisten von uns immerwährender Prozess ist, der zwar am Anfang oft lawinenartig später aber nur noch tröpfchenweise von statten geht, stellt man sich am besten eine große Kiste an eine exponierte Stelle. Alles was weg soll, aber zu schade für die Mülltonne ist, kann dort vorübergehend einziehen. Natürlich sollten die Sachen dann bei Gelegenheit auch weggebracht werden. Mitbewohner, die dann alles wieder ausräumen, weil „kann man ja vielleicht noch brauchen“ sind da wenig hilfreich, das verstehe ich. In dem Fall muss man für sich wohl eine andere Methode wählen. Andererseits hat man vielleicht auch Glück und der Partner lässt sich davon mitziehen. Das braucht aber Zeit und Geduld. Und ganz wichtig – Finger weg von fremden Eigentum! Jeder hat sein eigenes Tempo und muss selbst entscheiden, wann das Abi-Shirt weg darf. Lasst euch daher auch nicht von anderen vorschreiben, was zu viel ist und wie schnell und radikal man ausmisten sollte. Und ob ihr überhaupt ausmisten wollt. Denn nicht jeder Haushalt ist zwangsläufig mit Nutzlosem überfüllt. Jeder darf sich die Rosinen aus den neusten (und längst wieder alten) Trends herauspicken. Das ist das schöne am Leben, wir dürfen selbst entscheiden, was uns gut tut. --- ### Wie man Seeungeheuer besiegt - Published: 2022-01-07 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/07/wie-man-seeungeheuer-besiegt/ - Kategorien: Mindset, Tauchen Am Anfang war das Misstrauen, die Angst vor dem Unbekannten und ehrlicherweise auch die sehr gemütliche Komfortzone. Wie so ziemlich jeder Mensch, bin auch ich ein riesiger Fan von Sonne, Strand und Meer. Schwimmen und in den Wellen toben gehören natürlich dazu. Aber immer mit großem Vorbehalt, sofern nicht zu sehen ist, was sich unter einem befindet. Also im trüben See schwimmen oder nachts in die salzigen Fluten hüpfen ging überhaupt nicht. Man weiß ja nie, was da alles auf einen lauert – Zombies, Seeungeheuer, schleimige Monster...   Ja, ich weiß. Alles völlig irrational und Ergebnis einer blühenden Phantasie. Ich bin doch tatsächlich mal aus dem Meer geflüchtet, weil ich den Schatten eines riesigen Fischs (also, so ca. 40 cm) in einer Welle gesehen hatte. Dann kam der  erste Urlaub an einem Strand mit Korallenriff. Mit einem tollen langen Steg über das Riffdach und einer Leiter ins Wasser an der Riffkante. Ganz mutig bin ich mit Schnorchel und Maske ins Wasser gehüpft. Also nein, eher ganz vorsichtig und mit Flossen an den Füßen rein geklettert. Aber dann hat sich mir eine ganz neue Welt aufgetan. Überall Fische und die Sonnenstrahlen schimmerten auf den Korallen. Die ganzen Vorbehalte haben sich in Wasser aufgelöst und am liebsten wäre ich noch stundenlang durch die zauberhafte Unterwasserlandschaft gepaddelt. Leider hat es meinen Mann in diesem Urlaub mit einer fiesen Grippe ausgeknockt und wir mussten frühzeitig die Heimreise antreten. Allerdings mit einem ganz neuen Plan im Gepäck. Wieder zu Hause haben wir uns nur wenig später für einen gemeinsamen Tauchkurs angemeldet. Für ihn war es ein lange gehegter Jugendtraum und endlich konnten wir uns das auch finanziell leisten. Mit unserer Tauchlehrerin hätten wir es nicht besser treffen können. Mit viel Erfahrung und riesigem Spaß hat sie uns zu guten, verantwortungsvollen Tauchern erzogen. Wir haben unseren ersten Tauchgang nicht in einem schönen blauen Meer mit endlosen Sichtweiten sondern in einem trüben, kalten See in Süddeutschland gemacht. Danach kann einen nichts mehr schrecken! Tarieren ist im Süßwasser eine größere Schwierigkeit. Die Kälte und die oft schlechte Sicht können ebenfalls herausfordernd sein. Man muss sich schon manchmal überwinden. Und wird dann auch noch von einem neugierigen Wels zu Tode erschreckt. Nach dem ersten Freiwassertauchgang (also im See und nicht Übungspool) wusste ich sofort, dass ich nur mit Trockentauchanzug langfristig glücklich werde. Damit war aber ebenfalls klar, dass das mit dem Tauchen nicht nur eine kurze  Affäre sein würde. Mit dem allgemeinen OWD (Open Water Diver) Tauchschein ist nur der Grundstein gelegt. Man kann dann zwar schon ein bisschen durchs Wasser blubbern, darf aber nur auf 18 Meter Tiefe und hat auch sonst noch nicht viel Erfahrung. Wir haben also noch einige Kurze gemacht und fleißig Tauchgänge in den hiesigen Seen absolviert. Sehr nett war es etwa beim Tieftauchkurs in 40 m Tiefe und 4°C im Bodensee. Dabei haben wir uns gerade am Anfang gerne erfahrenen Tauchern angeschlossen und so noch eine Menge dazugelernt. Zum Beispiel auch, dass ein guter Taucher niemals den Boden berührt und damit Sediment aufwirbelt. Wer einem das Gegenteil erzählt, hat leider keine Ahnung von anständiger Tarierung und sollte es einfach bleiben lassen. Dank solcher talentbefreiten Vollpfosten ist die Sicht nach einem langen Wochenende selbst im klarsten See verdorben. Ich will an dieser Stelle nicht jammern. Vielleicht erzähle ich mal an anderer Stelle von den amüsanten und bisweilen befremdlichen Erlebnissen unterhalb der Wasseroberfläche. Auf jeden Fall verbindet so ein gemeinsames Hobby und sorgt für endlosen Gesprächsstoff. Einen weiteren, unerwarteten Nebeneffekt hatte das ganze auch noch. Ich habe mir durch das Tauchen nicht nur eine neue Welt erschlossen sonder ganz nebenbei auch noch eine riesige Ladung Mut und Selbstvertrauen aufgebaut. Nicht umsonst heißt es, dass man immer wieder Neues wagen soll, die eigenen Grenzen neu abstecken muss um sich persönlich weiterzuentwickeln. Wenn man immer wieder neue Herausforderungen bewältigt, wird es irgendwann einfacher. Man trainiert sozusagen einen Mutmuskel und wagt dann auch in anderen Lebensbereichen mehr. Auch beruflich habe ich mir mehr zugetraut und mich dadurch stetig weiterentwickelt. Damit ist der Drang, ständig etwas Neues auszuprobieren und sich neues Wissen anzueignen definitiv etwas Positives. Lass dich als „multiinteressierte Persönlichkeit“ also nicht verunsichern, falls du dich mal wieder kaum entscheiden kannst, welches Projekt du als nächstes angehst. Nur wenn es dir selbst zu viel wird, kann es sich lohnen, mal einen Gang runter zu schalten. Wenn ich zwischendurch mal eine Pause brauche, verschwinde ich einfach eine Zeitlang auf der Couch zwischen zwei Buchdeckeln. Aber irgendwann packt einen wieder die Abenteuerlust und dann taucht man ab ins Meer, einen tiefen See oder ein neues Hobby. --- ### DIY – Festes Shampoo - Published: 2022-01-04 - Modified: 2022-01-31 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/04/diy-festes-shampoo/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten Über meinen Forscherdrang bin auch auf das Thema Nachhaltigkeit gekommen. Da ist neben der Küche natürlich das Badezimmer eine große Baustelle. Hier kann man mit kleinen Verbesserungen wirklich viel ändern. Neben dem Vermeiden von unnötigem Verpackungsmüll spielen hier auch die Inhaltsstoffe bzw. Zutatenlisten eine große Rolle. Den nicht nur die Verpackung ist meist aus Plastik, auch der Inhalt ist noch viel zu oft voll davon. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, greift zur Naturkosmetik. Die vielen Flaschen und Tuben hat man damit aber noch nicht reduziert. Naheliegend war der Umstieg von Duschgel zu Seife. Eine Bekannte hat von schwarzer Seife geschwärmt, damit wasche sie sich sogar die Haare. Das hat mich neugierig gemacht. Was für ihre Traummähne gut ist, kann doch für meine paar dünnen Strähnen nicht schlecht sein. Die original schwarze Seife riecht – naja – nach Kuhstall. Es gibt auch eine parfümierte Variante, da duftet dann gleich die ganze Wohnung entsprechend. Aber es hat funktioniert. Sogar mein Mann ist sofort auf den glitschigen Schaumschläger umgestiegen. Männer sind da ja pragmatisch und bevorzugen eh All-In-One-Produkte. In den folgenden Monaten haben wir uns durch das gesamte Sortiment an Naturkosmetik-Seifen gewaschen. Festes Duschgel und festes Shampoo gab es da noch nicht in der Drogerie zu kaufen. Da Seife aber nicht für jedes Haar ideal ist und auch der Geruch nicht immer gefällt, hab ich mal ein bisschen im Internet geforscht. Und ganz schnell bin ich über eine Anleitung gestolpert, wie man ganz leicht selbst ein festes Shampoo herstellen kann. Nach einigen Durchläufen habe ich das Rezept an die eigenen Bedürfnisse angepasst: 100 g Sheabutter200 g des pflanzlichen Tensids SLSA (Sodium Lauryl SulfoAcetate)150 g Speisestärke50 g HeilerdeCa. 20 Tropfen ätherisches Zedernholzöl Das ganze wird einfach gut durchgeknetet (die Sheabutter vorher im Wasserbad auflösen) und dann in Form gepresst. Nach ein paar Tagen sind die Shampoo-Bars fertig. Zum Haare waschen einfach ein bisschen zwischen den Händen aufschäumen und los geht’s. Die Farbe ist vor allem wegen der Heilerde gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man weiß, was drin ist, stört das nicht weiter. Wem das dann doch zu natürlich ist, kann mit Lebensmittelfarbe arbeiten. Und noch ein Tipp am Rande – die Sheabutter nicht in einer Metallschüssel auflösen. Das führt zu unschönen und nicht abzuwaschenden Schlieren. Außer man steht vielleicht auf moderne Kunst... Was allerdings sehr stört, ist der viele Verpackungsmüll der Zutaten. Auch dass nicht alles im Laden um die Ecke erhältlich ist, sondern erst mal bestellt werden muss, ist lästig. Und natürlich fällt dadurch noch mehr Müll an. Glücklicherweise haben endlich auch Drogeriemärkte und Kosmetikhersteller begriffen, dass Kunden von heute es auch gerne nachhaltig mögen. Mittlerweile stehen haufenweise feste Duschgele und Shampoos in den Regalen, für jedes Bedürfnis und jeden Geldbeutel. Wir haben mittlerweile unseren Favoriten gefunden und damit Aufwand und Müll auf ein Minimum reduziert. Für unseren Pragmatiker-Haushalt tut es sogar ein festes Shampoo auch als Duschgel, da ist eh überall das gleiche drin. Und was dem Kopf nicht schadet, kann für den Rest nicht all zu schlecht sein. --- ### (K)ein grüner Daumen - Published: 2022-01-02 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/02/kein-gruener-daumen/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten, Queen All - Diverses Angesichts der Pläne, nächstes Jahr im Sommer in unser eigenes neues Haus mit großem Garten einzuziehen, hat sich ein neues Projekt sozusagen unbemerkt von selbst aufgedrängt - Ableger selber ziehen und damit den grünen Daumen „trainieren“. Bisher hatten Pflanzen in meinem Haushalt keinen guten Stand. Frühere Exemplare sind allesamt eingegangen. Die Gründe waren so vielfältig wie die Pflanzen selbst. Vom falschen Standort über zu wenig Wasser bis hin zum Klassiker, dem ertränkten Kaktus, habe ich sämtliche Varianten des Pflanzensterbens durch. Am Ende war unsere Wohnung ein pflanzenfreier Ort und das war auch ok so. Wir sind ausschließlich für den Vorgarten unseres aktuellen Zuhauses zuständig und mit Töpfen vollgestellte Fensterbänke sind meinem Mann und mir sowieso ein Graus. Erstaunlicher Weise hat sich der Vorgarten unter unserer Obhut sehr gut entwickelt. Aus einem unansehnlichen Wildwuchs haben wir im ersten Schritt eine ordentliche Rasenfläche mit (bereits vorhandenen) Buchsbäumen geschaffen. Allerdings war Rasenmähen nicht unbedingt einfach, für so eine kleine Fläche hatte sich die Anschaffung eines anständigen Mähers einfach nicht gelohnt. Als dann auch noch alle Buchsbäume vom Buchsbaumzünsler heimgesucht wurden, haben wir nochmal umgestaltet. Neues Motto: „pflegeleicht und bienenfreundlich“. Neben mehreren Lavendelsträuchern, die jedes Jahr mehr Hummeln und Bienen anlocken, wachsen alle möglichen niedrigen Strauchgewächse in grüner Eintracht miteinander um die Wette. So, und nun kommt ein neuer Garten und ein kleines Häuschen auf uns zu und alles will hübsch gestaltet werden. Der Garten wird wohl kein Problem, da sehen wir einfach, wie er sich Stück für Stück entwickelt und setzen nach Bedarf neue Pflänzchen dazu. Beim Freilegen des zugewucherten Grundstücks haben wir ja schon einiges über die Gartenarbeit lernen dürfen. Danke hier auch an die lieben Nachbarn, die mit guten Ratschlägen und auch mit handfester Unterstützung geholfen haben und sicherlich auch immer wieder etwas zum Schmunzeln hatten. Im Haus wird es dann später eine offene Küche mit halbhoher Wand zum Wohnbereich geben. Da hat mir mein Mann in der Planung schon ein paar hübsche Pflänzchen drauf designt. Dazu kommen ein großer Waschtisch im Bad und eine gemütliche Leseecke, die ebenfalls begrünt werden wollen. Also übe ich schon mal etwas. Als echter Sparfuchs habe ich beschlossen, vorab noch nicht in neue Pflanzen zu investieren sondern erst mal mit Ablegern zurechtzukommen. Zugegebenermaßen ist Efeu jetzt nicht sonderlich anspruchsvoll. Aber für die ersten Gehversuche ist ein Erfolgserlebnis ja immer hilfreich. Nachdem ich die lästigen Trauermücken nun in den Griff bekommen habe, sind weitere Ableger eingezogen. Die sogenannte Efeutute ist wohl auch kein wählerischer Kandidat, wäre aber beinahe meinem noch schwarzen Daumen erlegen. Nachdem die Blätter sehr hellgrün waren, habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn das elende Pflänzchen in der Sonne geparkt. Wir wissen ja alle noch aus dem Biologieunterricht: Sonne = Chlorophyll = grüne Pflanze. Hat aber alles nicht geholfen, also wurde das Internet gefragt. Nun bin ich klüger und der Topf hat einen neuen, halbschattigen Standort. Daneben stehen schon die nächsten Blätter im Glas um Wurzeln zu ziehen. Wieder eine Efeutute, diesmal noch mit grünen Blättern. Ein neuer Topf ist auch schon in Arbeit. Noch leben alle, vielleicht ziehen sie sogar mit um. Drücken wir ihnen die (grünen) Daumen. --- ### Resin / Epoxidharz - Published: 2022-01-01 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2022/01/01/resin-epoxidharz/ - Kategorien: DIY, Queen All - Diverses Da hat mich mal wieder die Begeisterung gepackt. Beim Scrollen durch endlosen Unsinn bin ich über ein Video gestolpert, in dem jemand eine Pusteblume in einer Würfelform kopfüber fixiert und mit klarem Epoxidharz übergossen hat. Danach wurde der fertige Würfel noch hübsch bearbeitet und bekam einen Sockel auf Holz mit einer Aussparung um das ganze auch noch mit LEDs von unten zu beleuchten. Sah – natürlich – unglaublich einfach aus. Tja, was soll ich sagen. Das Zubehör war schnell zusammen. Ein bisschen Giesharz, ein paar Silikonformen und ein paar Elektrobauteile. Das Ganze ist auch wirklich kinderleicht. Die Ergebnisse sind auch gar nicht schlecht, auch wenn ich das mit der Pusteblume weggelassen habe. Als ordnungsliebender Minimalist fragt man sich natürlich, was man am Ende mit den ganzen Dingen machen könnte, die man so produziert. Ein kleines Nebeneinkommen wäre natürlich toll. Da bieten sich namenhafte Internetplattformen an. Die haben bereits die notwendige Infrastruktur und mit ihrer großen Reichweite auch genug potentielle Kunden. Schon leuchten die Dollarzeichen in den Augen. Wäre das nicht nett, neben dem Hauptberuf ein Hobby mit dem man sich verwirklichen und steinreich werden kann? ! Naja, vielleicht ist da die Phantasie ein wenig mit mir durchgegangen. Allerdings habe ich sehr schnell festgestellt, dass mir das fertige Produkte aus Epoxidharz gar nicht gefällt. Zu sehr erinnert mich das ganze an Plastik und wo ich so einen von unten beleuchteten Würfel hinstellen soll, keine Ahnung. Das Projekt wurde als noch vor der Fertigstellung abgebrochen. Zu schade wären Material und Aufwand gewesen. Immerhin erspare ich meiner Umgebung so einzigartige selbstgemachte Geschenke. Niemals würde ich meiner Schwiegermutter noch einen Staubfänger aufhalsen. Ich kann si e nämlich ganz gut leiden. Was ich mir also selbst nicht in die Wohnung holen würde, mute ich auch niemandem anderen zu. Glücklicherweise habe ich es mit der Anschaffung von Zubehör nicht übertrieben. Ein paar Farben und Kleinteile für Schmuck habe ich in einem örtlichen Tauschschrank freigelassen. Die Sachen waren erstaunlicherweise sogar schon weg, als ich dort eine Woche später nach Büchern geschaut habe. Sämtliche Arbeitsergebnisse sind kurzerhand im Müll gelandet. Das schlechte grüne Gewissen lässt sich leider nicht so einfach entsorgen. Die Formen hingegen habe ich behalten. Die dürfen nun bei einem neuen Projekt zusammen mit dem Elektronikzubehör begleiten. Doch dazu ein andermal mehr. Wer dennoch neugierig ist und das ganze mal ausprobieren will – es gibt tolle Einstiegssets für wenig Geld und endlos viele Variationen. Bestimmt ist das auch was Feines für (nicht mehr ganz so kleine) Kinder, die sich gerne kreativ austoben. Zumindest ist es superspannend und wem das Material gefällt, der kann daraus krasse Kunstwerke schaffen. --- ### Stock Fotos - Published: 2021-12-28 - Modified: 2022-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2021/12/28/stock-fotos/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hobby, Multiinteressiert, Nebeneinkommen, Scanner, Tauchen, Vielbegabt, Vielinteressiert Was soll ich sagen, das war nun wirklich eines der erfolglosesten Unterfangen von allen. Mein Mann träumte schon seit Jahren davon, einen Tauchschein zu machen. Nachdem wir beide mit unser Studium abgeschlossen hatten, war es vor einigen Jahren dann endlich soweit. Wir blubbern nun regelmäßig durch Seen und Meere. Sehr schnell kam dann auch die erste Actionkamera mit Unterwassergehäuse und kurz darauf eine kompakte Unterwasserkamera (mein absoluter Liebling). Bei einem passionierten Hobbytaucher fallen nach jedem Tauchurlaub Unmengen an Unterwasseraufnahmen an. Nach etlichen Tauchgängen ist das Auge entsprechend geübt und die Aufnahmen sind wirklich toll. Gerne lassen wir privat zu einem Bierchen und Musik nebenher die schönsten Bilder unserer Tauchgänge als Bildschirmschoner laufen. Wenn dann beim Bildschirmschoner mit Urlaubsfotos zwischendurch Aufnahmen von außerhalb des Wassers eingeblendet werden, springen einem diese pflichtschuldig geschossenen Dokumentationen von An- und Abreise, Hotel und obligatorischem Selfie wie Fremdkörper ins Auge. Daher war der Gedanke naheliegend, mit den ach so wunderbaren Bildern aus der unbekannten Unterwasserwelt noch mehr Menschen zu begeistern. Und daraufhin ebenfalls naheliegend, dies über eine Stockfotoplattform zu tun. Da könnten ja eventuell Nebeneinkünfte rausfallen, die dann den nächsten Urlaub finanzieren... oder zumindest den nächsten Kaffee am Flughafen. Also schnell mal bei ein paar Plattformen angemeldet und fleißig Fotos hochgeladen und mit entsprechenden Tags versehen. Hier spielt wohl auch der Endownment Effekt (auch bekannt unter Besitztumseffekt, googeln könnt ihr selber) eine Rolle. Die schönen Unterwasserfotos können bei Freunden und Kollegen noch so viel Begeisterung auslösen. Im Vergleich zu den teilweise mit technischem Equipment hoch professionellen geschossenen Aufnahmen spielen die eigenen Fotos einfach nur in der Amateur-Liga. Und um hier tatsächlich Nebeneinkünfte zu generieren, braucht es einen langen Atem und auch ein bisschen mehr Investition (auch zeitlich). Ohne erste Erfolgserlebnisse war die Motivation dann auch schnell wieder weg. Die Bilder wurden von den Plattformen zwar angenommen. Das heißt, sie waren technisch geeignet und haben zumindest die Eingangsprüfung überstanden. Allerdings wurde nicht ein einziges Bild tatsächlich verkauft. Da kommt es natürlich auch auf die Zielgruppe an. Der Bedarf an Unterwasserbilder ist mit Sicherheit nicht so riesig. Da wären eine Handvoll Tauchmagazine, die sicher wesentlich höhere Ansprüche an die Aufnahmen stellen.  Vielleicht noch ein paar Internetseiten, wer weiß. Jedenfalls weiß ich jetzt, wie es funktioniert. Damit ist dann auch schon wieder das Interesse gedeckt. Einige der Bilder dürft ihr bestimmt irgendwann auf diesem Blog bewundern. Viel Spaß dabei. ---