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Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - [Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden…](https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/): Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - [Der Lack ist ab](https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/): Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - [Der Fluch mit dem Segen](https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/): Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - [Der beste Deal am Black Friday](https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/): Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - [Salz auf der Haut und Wasser im Ohr](https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/): So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - [Mein Erfolg gehört mir](https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/): Finger weg von meinen Lorbeeren! - [Ein Geschenk an mich selbst](https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/): Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - [Minimalismus an der Börse](https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/): Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - [Was mit Medien](https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/): Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - [Störfaktor Kunde](https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/): Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - [Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten](https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/): Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - [Du wirst doch eh nass!](https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/): Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - [Die Geschichte der Schubladen](https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/): Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - [Eine Hass-Liebe](https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/): Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - [O´zapft is!](https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/): Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - [Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft](https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/): Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - [Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere](https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/): Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - [Achtung Ansteckung!](https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/): Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum... - [Danke für nichts?](https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/): Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - [In Nerd-Wissen abtauchen](https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/): Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - [Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt…](https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/): Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - [Coole Sache](https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/): Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - [Chill mal](https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/): Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - [Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte?](https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/): Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - [Gärtnern mit Anfängern](https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/): Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - [Hokuspokus Horuskopus](https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/): Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - [Das Introvertierchen](https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/): Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - [Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt](https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/): Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - [Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung?](https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/): Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - [8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst!](https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/): Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - [Liebes zukünftiges Ich](https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/): Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - [Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument](https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/): Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - [Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten](https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/): Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - [Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen](https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/): Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - [Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen](https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/): Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - [Inventur – jetzt doch!](https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/): Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - [DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter](https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/): Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - [Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs](https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/): Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - [[K]eine Perle](https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/): Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - [Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet](https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/): Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - [Klassentreffen](https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/): Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - [Helau - oder so ähnlich?](https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/): Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - [Ein Buch, das Lachfältchen zaubert](https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/): "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - [Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch](https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/): Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - [Altern im Blindflug](https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/): Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - [Platz da!](https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/): Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - [Aus Versehen Selbstversorger](https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/): Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - [Ist das Kunst oder kann das weg?](https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/): Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob... - [Ganz schön teuer](https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/): Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - [Willkommen in der Ödnis](https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/): Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - [In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen](https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/): Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - [Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram](https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/): Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - [Was wirklich wichtig ist](https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/): Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - [Schlüsselfertig und doch nicht fertig](https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/): Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - [Mehr Meer bitte!](https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/): Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - [Massenproduktion und kein Ende in Sicht](https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/): Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - [Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom](https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/): Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - [Namen sind Schall und Rauch](https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/): Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - [[K]ein Baum?](https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/): Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher... - [Digitale Leuchtfeuer](https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/): Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - [Entschleunigung lernt man im Garten](https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/): Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - [Vom Loslassen und Festhalten](https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/): Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - [Es weihnachtet sehr – jetzt schon?!](https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/): Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - [Voll verstrahlt durch den Tag](https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/): Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen... - [Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte?](https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/): So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - [Wenn Geld keine Rolle spielt](https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/): Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - [Verloren Worte](https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/): Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - [Vertrauen – ohne geht nichts!](https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/): Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - [Körperschmuck](https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/): Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - [Homeoffice == out of office](https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/): Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - [Zu viel Platz?](https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/): Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. 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Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - [For The Ocean](https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/): Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - [Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt](https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/): Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - [Hautsache, die Sonne scheint](https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/): Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - [Humor ist, wenn man trotzdem lacht](https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/): Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - [Ende, aus, vorbei](https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/): Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - [Standschäden](https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/): Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die... --- # # Detailed Content ## Seiten ### Finde deine Antreiber - Published: 2022-10-16 - Modified: 2022-10-16 - URL: https://www.queen-all.com/finde-deine-antreiber/ --- ### Meine Leseecke [Blogroll] - Published: 2022-07-17 - Modified: 2025-05-16 - URL: https://www.queen-all.com/meine-leseliste/ Ganz nach dem Motto "Lesen bildet" stelle ich euch an dieser Stelle meine Lieblingsblogs vor. Neue Inhalte habe ich früher hauptsächlich über die Seiten Minimalismus Blogroll und Finanzblogroll gefunden. Heute schaue ich vor allem, wer auf anderen Blogs kommentiert um meine kleine Lesewelt weiter wachsen zu lassen. Denn da wir bekanntlich oft in unserer eigenen kleinen Blase leben, kann es ungemein bereichernd sein, mal über den Tellerrand zu spicken. Für alle, die ebenso gerne wie ich stöbern, hier mal eine Liste meiner aktuellen Bloglieblinge. Queen All Lieblingsblogs Absolut ehrlich Bahnwärterhäuschen Bestatterweblog Britta Langhoff Design by gutschi Digital Diary Dragonfly Einfach bewusst Einfach Garten Farbwunder Flotte Feder Fran-tastic! Frau Frieda Frau Hummel bloggt Fräulein Ordnung Frei-mutig Gabi Raeggel getmad Günstig gärtnern haldewitzka Heldenhaushalt Horizont-Blog Life with a glow Marita Eckmann Melody Jacob Meyrose miteigenenhaenden Nina Gold nömix Ron Volant Sinnlos reisen Texterella Textrebell Tinaspinkfriday Wo ist Philipp --- ### Kontakt - Published: 2022-01-01 - Modified: 2022-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/ Impressum Cookie Richtlinie EU Datenschutzerklärung --- ### Cookie-Richtlinie (EU) - Published: 2022-01-01 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/cookie-richtlinie-eu/ --- ### Über ... - Published: 2021-12-28 - Modified: 2022-03-07 - URL: https://www.queen-all.com/ueber/ Wer hier schreibt? Eine Leseratte (wie langweilig, ich weiß), die alles verschlingt, was sie in die Finger bekommt. Bücher, Blogs, Zeitschriften... Hauptsache es gibt immer wieder spannenden Input. Und ab sofort gibt es jetzt auch Output. Ich liebe es, mich in unbekannte Dinge einzuarbeiten und lasse neue Herausforderung nicht gerne warten. Manche nennen es sprunghaft, ich würde eher behaupten, ich bin sehr begeisterungsfähig. Vielfach begabt aber manchmal wenig ausdauernd ... sobald es nichts mehr zu entdecken gibt. Und doch gibt es ein paar Bereiche, in denen für mich keine Langeweile aufkommt. Spannend finde ich so ziemlich alle Themen rund um Finanzen und Minimalismus und persönliche Weiterentwicklung. Wobei ich mit den spirituellen Ansätzen nichts anfangen kann. Aber jedem das seine. Was dich hier erwartet: ein buntes Sammelsurium aus meinem Leben. Ehrliche Geschichten über umgesetzte aber auch über fehlgeschlagene Projekte. Einblicke in Themen, die mich begeistern und/oder bewegen. Einige geistige Ergüsse zu meinen Lieblingsthemen und wie ich aus all den vielen Erfahrungen im Leben das Beste für mich und mein Leben herausziehe. Auch wenn ich mich oft so gar nicht kreativ fühle zieht sich die Kreativität wie ein roter Faden durch meinen nicht ganz geradlinigen Lebenslauf. Und so kann ich ihr an dieser Stelle hoffentlich freien Lauf lassen. Wer auch immer sich hierher verirrt – ich hoffe, ihr habt ein bisschen Spaß beim Lesen. --- ### Blog - Published: 2021-12-28 - Modified: 2021-12-28 - URL: https://www.queen-all.com/blog/ --- ### Impressum - Published: 2021-12-28 - Modified: 2023-02-22 - URL: https://www.queen-all.com/kontakt-2/kontakt/ Impressum Angaben gemäß § 5 TMG Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Vertreten durch:Vanessa Strauch Kontakt:Telefon: 0176-24247051E-Mail: kontakt@queen-all. com Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald Haftungsausschluss:Haftung für InhalteDie Inhalte unserer Seiten wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen. 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Januar 2022 Inhaltsübersicht Einleitung Verantwortlicher Übersicht der Verarbeitungen Maßgebliche Rechtsgrundlagen Sicherheitsmaßnahmen Übermittlung von personenbezogenen Daten Datenverarbeitung in Drittländern Löschung von Daten Einsatz von Cookies Geschäftliche Leistungen Bereitstellung des Onlineangebotes und Webhosting Blogs und Publikationsmedien Kontakt- und Anfragenverwaltung Newsletter und elektronische Benachrichtigungen Webanalyse, Monitoring und Optimierung Affiliate-Programme und Affiliate-Links Änderung und Aktualisierung der Datenschutzerklärung Rechte der betroffenen Personen Begriffsdefinitionen Verantwortlicher Vanessa StrauchProbststr. 3573669 Lichtenwald E-Mail-Adresse: kontakt@queen-all. com Übersicht der Verarbeitungen Die nachfolgende Übersicht fasst die Arten der verarbeiteten Daten und die Zwecke ihrer Verarbeitung zusammen und verweist auf die betroffenen Personen. Arten der verarbeiteten Daten Bestandsdaten Zahlungsdaten Kontaktdaten Inhaltsdaten Vertragsdaten Nutzungsdaten Meta-/Kommunikationsdaten Kategorien betroffener Personen Kunden Interessenten Kommunikationspartner Nutzer Geschäfts- und Vertragspartner Zwecke der Verarbeitung Erbringung vertraglicher Leistungen und Kundenservice Kontaktanfragen und Kommunikation Sicherheitsmaßnahmen Direktmarketing Reichweitenmessung Büro- und Organisationsverfahren Affiliate-Nachverfolgung Verwaltung und Beantwortung von Anfragen Feedback Profile mit nutzerbezogenen Informationen Bereitstellung unseres Onlineangebotes und Nutzerfreundlichkeit Maßgebliche Rechtsgrundlagen Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht der Rechtsgrundlagen der DSGVO, auf deren Basis wir personenbezogene Daten verarbeiten. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass neben den Regelungen der DSGVO nationale Datenschutzvorgaben in Ihrem bzw. unserem Wohn- oder Sitzland gelten können. Sollten ferner im Einzelfall speziellere Rechtsgrundlagen maßgeblich sein, teilen wir Ihnen diese in der Datenschutzerklärung mit. Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a. DSGVO) - Die betroffene Person hat ihre Einwilligung in die Verarbeitung der sie betreffenden personenbezogenen Daten für einen spezifischen Zweck oder mehrere bestimmte Zwecke gegeben. Vertragserfüllung und vorvertragliche Anfragen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. b. DSGVO) - Die Verarbeitung ist für die Erfüllung eines Vertrags, dessen Vertragspartei die betroffene Person ist, oder zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen erforderlich, die auf Anfrage der betroffenen Person erfolgen. Rechtliche Verpflichtung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. c. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung erforderlich, der der Verantwortliche unterliegt. Berechtigte Interessen (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. f. DSGVO) - Die Verarbeitung ist zur Wahrung der berechtigten Interessen des Verantwortlichen oder eines Dritten erforderlich, sofern nicht die Interessen oder Grundrechte und Grundfreiheiten der betroffenen Person, die den Schutz personenbezogener Daten erfordern, überwiegen. Zusätzlich zu den Datenschutzregelungen der Datenschutz-Grundverordnung gelten nationale Regelungen zum Datenschutz in Deutschland. Hierzu gehört insbesondere das Gesetz zum Schutz vor Missbrauch personenbezogener Daten bei der Datenverarbeitung (Bundesdatenschutzgesetz – BDSG). Das BDSG enthält insbesondere Spezialregelungen zum Recht auf Auskunft, zum Recht auf Löschung, zum Widerspruchsrecht, zur Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten, zur Verarbeitung für andere Zwecke und zur Übermittlung sowie automatisierten Entscheidungsfindung im Einzelfall einschließlich Profiling. Des Weiteren regelt es die Datenverarbeitung für Zwecke des Beschäftigungsverhältnisses (§ 26 BDSG), insbesondere im Hinblick auf die Begründung, Durchführung oder Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen sowie die Einwilligung von Beschäftigten. Ferner können Landesdatenschutzgesetze der einzelnen Bundesländer zur Anwendung gelangen. Sicherheitsmaßnahmen Wir treffen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben unter Berücksichtigung des Stands der Technik, der Implementierungskosten und der Art, des Umfangs, der Umstände und der Zwecke der Verarbeitung sowie der unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten und des Ausmaßes der Bedrohung der Rechte und Freiheiten natürlicher Personen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten. Zu den Maßnahmen gehören insbesondere die Sicherung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten durch Kontrolle des physischen und elektronischen Zugangs zu den Daten als auch des sie betreffenden Zugriffs, der Eingabe, der Weitergabe, der Sicherung der Verfügbarkeit und ihrer Trennung. Des Weiteren haben wir Verfahren eingerichtet, die eine Wahrnehmung von Betroffenenrechten, die Löschung von Daten und Reaktionen auf die Gefährdung der Daten gewährleisten. Ferner berücksichtigen wir den Schutz personenbezogener Daten bereits bei der Entwicklung bzw. Auswahl von Hardware, Software sowie Verfahren entsprechend dem Prinzip des Datenschutzes, durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen. Übermittlung von personenbezogenen Daten Im Rahmen unserer Verarbeitung von personenbezogenen Daten kommt es vor, dass die Daten an andere Stellen, Unternehmen, rechtlich selbstständige Organisationseinheiten oder Personen übermittelt oder sie ihnen gegenüber offengelegt werden. Zu den Empfängern dieser Daten können z. B. mit IT-Aufgaben beauftragte Dienstleister oder Anbieter von Diensten und Inhalten, die in eine Webseite eingebunden werden, gehören. In solchen Fall beachten wir die gesetzlichen Vorgaben und schließen insbesondere entsprechende Verträge bzw. Vereinbarungen, die dem Schutz Ihrer Daten dienen, mit den Empfängern Ihrer Daten ab. Datenverarbeitung in Drittländern Sofern wir Daten in einem Drittland (d. h. , außerhalb der Europäischen Union (EU), des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)) verarbeiten oder die Verarbeitung im Rahmen der Inanspruchnahme von Diensten Dritter oder der Offenlegung bzw. Übermittlung von Daten an andere Personen, Stellen oder Unternehmen stattfindet, erfolgt dies nur im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben. Vorbehaltlich ausdrücklicher Einwilligung oder vertraglich oder gesetzlich erforderlicher Übermittlung verarbeiten oder lassen wir die Daten nur in Drittländern mit einem anerkannten Datenschutzniveau, vertraglichen Verpflichtung durch sogenannte Standardschutzklauseln der EU-Kommission, beim Vorliegen von Zertifizierungen oder verbindlicher internen Datenschutzvorschriften verarbeiten (Art. 44 bis 49 DSGVO, Informationsseite der EU-Kommission: https://ec. europa. eu/info/law/law-topic/data-protection/international-dimension-data-protection_de). Löschung von Daten Die von uns verarbeiteten Daten werden nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben gelöscht, sobald deren zur Verarbeitung erlaubten Einwilligungen widerrufen werden oder sonstige Erlaubnisse entfallen (z. B. wenn der Zweck der Verarbeitung dieser Daten entfallen ist oder sie für den Zweck nicht erforderlich sind). Sofern die Daten nicht gelöscht werden, weil sie für andere und gesetzlich zulässige Zwecke erforderlich sind, wird deren Verarbeitung auf diese Zwecke beschränkt. D. h. , die Daten werden gesperrt und nicht für andere Zwecke verarbeitet. Das gilt z. B. für Daten, die aus handels- oder steuerrechtlichen Gründen aufbewahrt werden müssen oder deren Speicherung zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen oder zum Schutz der Rechte einer anderen natürlichen oder juristischen Person erforderlich ist. Unsere Datenschutzhinweise können ferner weitere Angaben zu der Aufbewahrung und Löschung von Daten... --- --- ## Beiträge ### Kissengesicht > Wer ist die fremde Frau da im Spiegel? Wenn aus dem vom Kissen verknitterten Gesicht ein Kissengesicht wird... - Published: 2025-05-12 - Modified: 2025-05-12 - URL: https://www.queen-all.com/2025/05/12/kissengesicht/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Facial Overfilled Syndrome, Falten, Filler, Hyaluron, Hyaluronsäure, Kissengesicht, Pillow Face Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Sollte man zumindest glauben. Hätte uns vor einigen Jahren jemand erzählt, dass sich Menschen irgendwann mal die Lippen bis an die Grenze zum Grotesken und auch weit darüber hinaus befüllen lassen – wir hätten das nicht geglaubt. Heute ist das völlig normal und weil´s so einfach ist, endet das natürlich auch nicht mit den Lippen. Da werden Wangen mittels Filler angehoben, die Kinnlinie hervorgehoben, Augenringe aufgefüllt und Nasen ummodelliert. Das natürliche Gesicht genügt der gesellschaftlichen Vorstellung von Schönheit anscheinend nicht mehr. Natürlich kann man mit wohl dosierten Eingriffen Erstaunliches anstellen. Und fast jeder hat irgendeine selbsternannte Problemzone, die bei manchen weniger, bei anderen aber sehr präsent ist. Die Arbeitswelt tut ihr Übriges. Dank Onlinemeetings sehen wir nun auch im Arbeitsalltag ständig ins eigene Antlitz. Und nicht jedem gefällt der Anblick. Den kann man zwar auch ausschalten, aber die Gefahr, dann selbst zu vergessen, dass die Kamera an ist, wäre mir zu groß. Ich habe Dinge gesehen... darüber reden wir lieber nicht. Es ist doch besser, wenn man sich selbst auch wortwörtlich auf dem Schirm hat. Es gibt allerdings Tage, da frage ich mich schon, wer die farblose Kollegin ist, die da so völlig übermüdet, verknittert und blass in die Kamera starrt... Wenn also jeder Blick in den Spiegel am Ego kratzt, kann ich gut verstehen, wenn man ändert, was man ändern kann. Und genau das ist heute auch so einfach. Praxen, in denen man sich von den Lippen bis zum Hinterteil alles befüllen lassen kann, sprießen wie Pilze aus dem Boden. Offenbar sind die Einstiegshürden nicht besonders hoch, um anderen Menschen eine Nadel in die Haut bohren zu dürfen. Und das schnelle Geld ist sicher auch kein Hindernisgrund. Dass man mal eben so einfach die Optik aufpolieren unterfüttern lassen kann, führt wohl auch dazu, dass solche Eingriffe zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Potenzielle Risiken werden gerne ignoriert, wenn doch das Wunschziel nur einen Piks entfernt ist. Und wenn man erst mal hier ein bisschen aufgehübscht wurde, könnte man da ja auch noch ein bisschen... und schon ist man mitten drin in der endlosen Selbstoptimierungsspirale. Klar, erlaubt ist, was gefällt – und das muss dann auch nicht allen gefallen. Die eigene Wahrnehmung kann aber auch trügerisch sein. Das ist sogar belegt und beispielsweise auch bei Essstörungen ein unschönes Phänomen. Während Außenstehende der betreffenden Person bestätigen, dass sie bereits sehr dünn ist, nimmt diese sich immer noch als dick wahr. Und leider ist es mit den eigenen Makeln nicht viel besser – die leuchten uns geradezu an in ihrem imaginären Scheinwerferlicht. Dass man aber überhaupt nicht merkt, wenn das eigene Gesicht immer mehr Ähnlichkeit mit einer Wasserbombe bekommt, ist für mich trotzdem schwer zu glauben. Vor lauter Fillern ist die Haut prall gestrafft. Klar, sämtliche Falten sind so auch verschwunden. Die haben sich zusammen mit einer natürlichen Mimik verabschiedet. Weil so viele „was haben machen lassen“, hat man sich bereits an diese verzerrten und glattgezurrten Gesichter gewöhnt. Für die, die es übertreiben, gibt es bildhafte Bezeichnungen, bzw. für das Ergebnis: Pillow Face oder Facial Overfilled Syndrome. Wer das in der Suchleiste eingibt, dem offenbart sich ein buntes Gruselkabinett an aufgepumpten Gesichtern. Mich erinnert das immer an die Karikatur-Zeichner in den Fußgängerzonen, die einen mit ein paar Strichen in eine überzeichnete Version verwandeln. Das ist auf jeden Fall günstiger und nebenwirkungsfrei – von ein paar Lachfalten bei besonders treffenden Portraits mal abgesehen. Und die Haltbarkeit der Zeichnung übersteigt die der Filler um ein Vielfaches. Laut Kleingedrucktem lässt die Wirkung nämlich innerhalb einiger Monate bis zwei Jahren wieder nach und dass sich die Mittelchen wirklich auflösen bzw. vom Körper abgebaut werden, ist wohl auch strittig. Also werden nicht nur immer mehr Stellen unterfüttert, das ganze muss auch regelmäßig nachgefüllt werden. Wie viel Geld wohl da im Laufe der Jahre zusammenkommt? Und wie viel Geld haben die Damen und Herren ausgegeben, um SO auszusehen? Und finden die sich wirklich schön, wenn sie in den Spiegel schauen? Und wie sieht das Gesicht aus, wenn man aufhört, die gedehnte Haut regelmäßig nachzufüllen? Und kann man mit diesen extremen Schlauchbootlippen noch in der Öffentlichkeit essen und trinken? Ich habe ja so viele Fragen. Selbst diejenigen, die den rechtzeitigen Absprung aus dem Optimierungswahn schaffen, sehen mit ihren glattgespritzten Gesichtern alle irgendwie gleich langweilig aus. Oder künstlich. Oder beides. Statt einem verjüngten Erscheinungsbild finde ich mich dann doch lieber mit dem (noch leicht) verknitterten Gesicht ab. Die Vorstellung, dass die Haut bis zum Bersten mit Füllstoffen unterfüttert ist, finde ich unheimlich – wie auch das Ergebnis selbst. Jünger sehen diese Menschen damit nicht aus, nur anders. Und ausnahmsweise kann ich sogar mitreden. Ich habe mir vor Jahren mal die Tränensäcke (was für ein scheußliches Wort) mit Hyaluron abmildern lassen. Dafür wird die Partie darunter mit Hyaluron aufgespritzt. Die Partie ist nicht ganz unproblematisch und man sollte da wirklich nur einen absoluten Profi dran lassen. Ein Risiko gibt es trotzdem immer, das darf man nicht außer Acht lassen. Ja, ich sah wirklich wacher und glatter aus. Aber dafür war ich dann auch stolze 400 Euro ärmer. Das ist es mir nicht wert. Man könnte ja so viel machen lassen, wenn Geld und Gesundheit keine Rolle spielen würden. Dabei muss man dann auch nicht wie ein Luftballon kurz vor dem Platzen aussehen – mit der richtigen Dosis können talentierte Beautyprofis definitiv kleine Wunder bewirken. Es liegt wie oft ein schmaler Grad zwischen optimal und zu viel. Wer sein Geld mit seinem Aussehen verdient, kommt wahrscheinlich nicht drum herum, zumindest darüber nachzudenken. Ich für meinen Teil bin froh, dass das außer mir keinen juckt und übe mich angesichts der Fremden, die mir manchmal morgens aus dem Spiegel entgegenschaut, in Akzeptanz. --- ### Warum kein Ehevertrag auch ein Vertrag ist > Verliebt, verlobt, vertraglich abgesichert - beim Thema Ehevertrag ist KEINE Entscheidung am Ende doch auch EINE Entscheidung. - Published: 2025-05-05 - Modified: 2025-04-30 - URL: https://www.queen-all.com/2025/05/05/kein-ehevertrag-ist-auch-ein-vertrag/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Ehevertrag, Erbe, Finanzen, Scheidung, Schenkung, Trennung, Vermögen, Zugewinn, Zugewinngemeinschaft Verliebt, verlobt, verheiratet – so weit, so gut. Man will ja zu Beginn nicht schon über das (mögliche) Ende nachdenken und hoffentlich muss man das auch nie. Schadet aber überhaupt nicht, mal ganz ehrlich miteinander zu reden, wie das im Fall der Fälle aussehen könnte. Hat auch den Vorteil, dass man sich am Anfang noch gut leiden kann – und entsprechend fair miteinander umgeht – und am Ende vielleicht nicht mehr so. Ich leg gleich mal die Karten auf den Tisch – wir haben keinen Ehevertrag. Und doch haben wir quasi einen. Weil es nun mal gesetzliche Regelungen gibt, was mit einem Vermögen im Falle einer Scheidung passieren würde, Stichwort Zugewinngemeinschaft. Und wer so einen Standesamt-Termin schon mal mitgemacht hat, kann sich vielleicht ganz dunkel erinnern, da so einen Wisch unterschrieben zu haben. Ja, mit der Hochzeit geht man einen Vertrag ein. Ihr wisst schon: in guten, wie in schlechten Zeiten. Auch wenn das mit dem lieben und ehren vielleicht nicht immer ganz einfach ist und man seinen „Vertragspartner“ manchmal viel lieber gegen eine Wand klatschen möchte. Aber Spaß beiseite, so einfach kommt man aus der Nummer nicht mehr raus und schon gar nicht kostenlos. Apropos Kosten – so einen Ehevertrag gibt es natürlich auch nicht umsonst. Doch wie es nun mal so ist, wenn man mit Anwälten spricht, bekommt man da nur schwer konkrete Aussagen. „Es kommt drauf an“ ist so ein Standardsatz, den man (im Übrigen auch bei anderen Themen) immer wieder zu hören bekommt. Aber worauf kommt es denn an? Erst einmal kommt es natürlich auf die im Vertrag zu regelnden Sachverhalte an. Dann fließen auch die Vermögenswerte der Ehepartner in die Kostenberechnung mit ein. Neben der anwaltlichen Beratung, Vertragserstellung und -prüfung fallen natürlich auch noch Notarkosten an. Der Vertrag muss schließlich notariell beglaubigt werden. Wer nicht so sattelfest im Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) ist, dem kann ein Notarkostenrechner helfen, zumindest für den Teil die voraussichtlichen Gebühren zu berechnen. Bei einem gemeinsamen Reinvermögen beider Ehepartner (also z. B. Immobilien, finanzielle Rücklagen, Auto, ... , abzüglich Schulden) von beispielsweise 800. 000 € spuckt der Rechner schon Notarkosten von 3. 403 € inkl. 19% Mehrwertsteuer aus. Und wie bereits erwähnt, sind hier die Anwaltskosten noch nicht enthalten. Diese können ja nach Aufwand, Pauschale oder Stundensatz erheblich variieren, sodass man bei den Gesamtkosten für einen individuellen Ehevertrag schnell im vier- bis eher fünfstelligen Bereich liegt. Wem das nicht weh tut, ist aber womöglich mit einem solchen Vertragswerk gut beraten. Für uns war das damals überhaupt keine Frage, wir sind beide mit eher bescheidenen Vermögenswerten in die Ehe gestartet, hatten aber ebenfalls beide langfristig die Aussicht auf ein solides Einkommen in ähnlicher Höhe und keine Erziehungszeiten geplant. Und manche Pläne gehen tatsächlich auch auf. Was wir erreicht haben, haben wir durchaus gemeinsam erreicht – eben ganz im Sinne eines ehelichen Zugewinns. Dieser Standardvertrag namens Zugewinngemeinschaft war und ist für uns also nach wie vor völlig in Ordnung. Sollte sich das mal ändern, kann ein individueller Ehevertrag auch später während einer Ehe geschlossen werden – dann hat man allerdings kein Druckmittel mehr nach dem Motto: „Kein Vertrag, keine Hochzeit“. Vielleicht wird daraus für manches Paar aber auch „Kein Vertrag, kein Kind“. Änderungen im Leben wie Jobwechsel oder Nachwuchs können nun mal Anpassungen notwendig machen. Das mag für manch einen unromantisch klingen. Und doch zeigt sich darin doch wahre Zuneigung. Man regelt im Guten die Vertragsbedingungen auch für den Fall, dass es durch Tod oder Scheidung zum Ende der Ehe kommt. Zwar lassen sich Aussagen zur Scheidungshäufigkeit nur schwer statistisch eindeutig belegen, eine Garantie auf ewiges Eheglück gibt es allerdings auch nicht. Die oft bemühte Aussage, dass „jede zweite Ehe in Deutschland geschieden wird“, ist ein Mythos. Keine Maßzahl der Scheidungs­statistik deutet bislang darauf hin. Ehen im Wandel - Statistisches Bundesamt Sollte es tatsächlich zur Trennung kommen, sind die Scheidungsfolgen bezüglich Vermögen, Unterhalt, Rentenpunkte klar vom Gesetzgeber geregelt. Nur sind diese Regelungen vielen nicht im Detail klar, wie z. B. , dass Rentenpunkte erst dann geteilt werden, wenn die Ehe mindestens drei Jahre andauert. Was im Einzelfall also die passende Regelung wäre – Gütertrennung oder ggf. modifizierte Zugewinngemeinschaft – muss jedes Paar selbst für sich festlegen. Diese Entscheidungsfreiheit setzt natürlich auch eine gewisse Eigenverantwortung voraus. Und dazu gehört, dass man sich vor dem Setzen der Unterschrift über die Folgen bewusst ist. Wer mit dem potenziellen Partner vor der Eheschließung nicht darüber reden kann, sollte sich fragen, ob er mit diesem Menschen, mit dem man solche Konflikte nicht lösen kann, auch wirklich zusammen sein will? Beim Reden über Geld kann man den Menschen so richtig kennen lernen – denn beim Geld hört die Freundschaft auf – oder eben nicht. Sicher ist, dass es mit der Zeit nicht leichter wird, über Geld zu reden, wenn es schon zu Beginn nicht geklappt hat. Und man stelle sich nur mal vor, dass man womöglich vom Partner betrogen wurde. Da wird kaum einer neutral und fair urteilen und aufteilen können. Es macht also wirklich Sinn, die möglichen Streitpunkte dann zu klären, wenn man noch gerne miteinander spricht. Es gibt genug Gründe für ein Bedürfnis nach Absicherung – von Unternehmertum bis Care-Arbeit und Ausgleich der Nachteile bei Erziehungszeiten. Wenn nun einer in der Ehe mehr erwirtschaftet, kann es vorkommen, dass der andere einen Anspruch auf einen finanziellen Ausgleich hat. Muss aber nicht. Das hängt eben auch davon ab, wie groß das jeweilige Anfangsvermögen war, das in die Ehe mitgebracht wurde. Zum Anfangsvermögen werden im Übrigen auch späteres Erbe oder Schenkungen während der Ehe zugerechnet. Es werden also nicht automatisch alle Zuwendungen und Vermögen geteilt. Da also laut erbrechtlicher Regelungen dieses Geld dem in die Ehe mitgebrachten Vermögen zugerechnet wird, verkleinert sich für diesen Partner aber auch der spätere Zugewinn – er würde einen kleineren Ausgleich bekommen. Sofern überhaupt ein Ausgleich errechnet wurde, nur wer mehr in der Ehe erwirtschaftet hat, muss etwas abgeben. Bei Schulden läuft das ähnlich – wenn ich welche in die Ehe mitgebracht habe, bleiben das meine. Da hilft auch eine Scheidung nicht. Wer schon mit... --- ### Mysterium Handtasche > Nur als Deko oder Überlebensausrüstung, lästiges Anhängsel oder praktischer Alltagsbegleiter - die Handtasche ist fast immer dabei. - Published: 2025-04-28 - Modified: 2025-04-25 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/28/mysterium-handtasche/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Handtasche, Minimalismus Sie gilt als Sperrgebiet, erweiterter Kleider- und Badezimmerschrank oder Notfallkoffer und ist häufig Zielscheibe kleinerer Sticheleien – die Handtasche, unser täglicher Begleiter. Wobei sie immer häufiger Konkurrenz erlebt. Einerseits durch lässige Alternativen wie Rucksäcke, Stoffbeutel und Bauchtaschen, die jetzt eigentlich ganz hip als „Cross-Body-Bag“ neu interpretiert werden. Andererseits finden viele Gegenstände, die vorher in unserer Handtasche Asyl ersucht haben, heute ein Plätzchen in der Herrenhandtasche. Wobei letztere oft noch schief belächelt wird. Vor allem von Neandertalern wie meinem, der sich niemals nicht (! ! ! ) mit einer Handtasche aus dem Haus wagen würde. Immerhin fürchtet er nicht, dass ihm instantan der Arm abfallen würde, wenn er das meinige Exemplar mal kurz halten soll. Auch das habe ich bei Männern schon erlebt. Eigentlich trage ich selbst die Handtasche auch nicht gerade mit Begeisterung mit mir herum. Die Lösung ist so naheliegend wie nicht umsetzbar. Die wenigen Dinge, die ich in meiner Freizeit mit mir herumtrage (Geldbeutel, Smartphone) ließen sich wunderbar auf Hosentaschen verteilen. Wenn diese nur groß genug wären. Manchmal glaube ich, dass die Designer für Damenkleidung mit der Handtaschenlobby unter einer Decke stecken. Obwohl ich darauf achte, dass neue Hosen und Jacken mit Taschen ausgerüstet sind, sind diese fast immer viel zu klein, sodass ich am Ende doch eine Handtasche brauche. Und kaum habe ich mich in mein Schicksal ergeben, kommt auch schon die Frage, ob denn darin noch Platz für die Lesebrille sei. Und ein Feuerzeug, und... (so viel zur Herrenhandtasche). Am allerliebsten verstaue ich meine Habseligkeiten in tiefen Kleidungstaschen, die allerdings lediglich der Wintermantel in ausreichender Größe anbietet. Und den trage ich wiederum nur ungern, geht er doch mit eisigen Temperaturen einher. Mit dem Frühling beginnt für mich also auch wieder die unfreiwillige Handtaschensaison. Denn selbst wenn die Kleidung erfreulich große Taschen hat, so würde das Gewicht von Smartphone und Geldbeutel dafür sorgen, dass mir die leichten Hosen glatt davon rutschen würden – und wer steht schon gerne unten ohne da! Immerhin spielt mir der Bauchtaschentrend in die Karten. Was früher als untragbarer Opi-Look galt, ist heute queer getragen ein gesellschaftlich akzeptierter Trend. Das juckt mich zwar nicht weiter, führt aber dazu, dass zwischenzeitlich ganz ansehnliche Exemplare zu erstehen sind. Mit meinen bescheidenen Nähkünsten wäre es schade um das Material, wenn ich mich an einer Eigenkreation versuchen würde. Immerhin habe ich eine Stofftasche mittels Verkleinerung zu einer lässigen Handtaschenvariante umbauen können – eines der wenigen „bunten“ Dinge in meinem Fundus. Zur bürountauglichen Minitasche umgebauter Stoffbeutel Apropos bunt – was Handtaschen angeht, ist die einheitlich dunkle Farbwahl nicht gerade hilfreich. Handtaschen werden ja gerne scherzhaft als schwarzes Loch bezeichnet – meine ist tatsächlich eines. Und wenn Innenfutter wie Inhalt schwarz sind, braucht es wortwörtlich Feingefühl, um das Objekt der Begierde zu ertasten. Bei Handy und Smartphone ist das gerade noch so zu schaffen, daher hängen wir die Messlatte im Arbeitsalltag lieber etwas höher. Sonst wäre es ja keine Herausforderung und die Handtasche würde ihrem Ruf in keinster Weise gerecht. Man füge also noch Autoschlüssel, Trinkflasche, Laptop (im Neopren-Überzieher), Headset und Maus (auch extra verpackt), Mitarbeiterausweis und ein kleines Etui für Krimskrams (Taschentücher, Nagelschere, Löffel, „Damenhygieneartikel“) hinzu. Damit ist der Schwierigkeitsgrad auf ein handtaschentaugliches Maß angehoben und die Daseinsberechtigung für eine „anständige“ Handtasche erfüllt. Mit gutem Zureden bekomme ich sogar noch eine Brotdose unter aber dann ist Schluss. Der begrenzte Stauraum sorgt immerhin dafür, dass sich nichts Unnötiges ansammelt und sogar der wenig handtaschenaffine Gatte durchaus beauftragt werden kann, mal eben kurz was aus dem berühmtberüchtigten schwarzen Loch zu angeln. Die einseitige Belastung ist eh nicht gut für den Rücken – ein Grund mehr, den Inhalt auf das Nötigste zu beschränken und gegebenenfalls mal kräftig auszumisten. Manchmal wäre etwas Abwechslung schon schön – Tina ist da ein leuchtendes Vorbild – aber ich weiß genau, dass ich am Ende entweder ganz ohne Anhängsel unterwegs bin oder auf Dauer eben doch wieder bei einem zu allem passenden schwarzen Klassiker lande. Langweilig? Nö, gar nicht. Und ich weiß im Gegensatz zu Wechseltaschen-Nutzerinnen (ja Fazi, ich meine dich ;-)) auch immer, wo ich meine sieben Sachen hab. Was ist mit euch – keine, eine oder viele? Manch eine(r) behauptet ja, ohne Handtasche wäre ein Outfit nicht vollständig... Und was schleppt ihr an Überlebensausrüstung so mit euch herum? --- ### Kreativitätsverweigerung > Im Garten mit grünen Monstern - Inspiration und Kreativität findet man wohl am leichtesten draußen. Und erden kann man sich da auch gleich. - Published: 2025-04-21 - Modified: 2025-04-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/21/kreativitaetsverweigerung/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Garten, Gartengestaltung, Hochbeet, Kräuterbeet, Kreativität, Pflanzen, Pflanzen teilen Phasenweise herrscht ein reges Treiben im Oberstübchen. Da sprudeln die Ideen nur so und vor lauter Einfällen weiß man kaum noch, wo zuerst anfangen. Und dann herrscht plötzlich gähnende Leere und obwohl ich Langeweile durchaus zu schätzen weiß, finde ich diese absolute Funkstille zwischen den Synapsen ziemlich frustrierend. Denn es ist ja nicht so, als hätte ich keine Lust zu schreiben. Der Alltag hat nur manchmal nicht sehr viel zu bieten außer – Alltag eben. Ein bisschen inspirierender Input wäre hilfreich, ist aber hin und wieder einfach Mangelware. Jetzt könnte man die Schuld natürlich ganz einfach bei sich selbst suchen, zu viel Arbeit, zu viel Social Media Internetgesurfe, zu wenig Kultur, zu wenig Schlaf und zu wenig (gesunde) Bewegung. Aber das wäre ja langweilig und nebenbei auch überhaupt nicht im Trend. Schuld sind doch grundsätzlich die anderen und sich dafür Ausreden einfallen zu lassen, ist sicherlich kreativer, als sich einfach mit der schnöden Realität zu begnügen. Andererseits gäbe es durchaus einige kreative Ideen, die auf ihre Umsetzung warten. Satzfragmente wollen zu Texten entwickelt werden. Die Kamera liegt einsatzbereit und doch sträflich missachtet griffbereit neben der Haustüre. Bauprojekte werden gedanklich gedreht und gewendet und gemeinschaftlich diskutiert. Und da ist es teilweise wirklich die Schuld anderer, dass all diese Dinge gerade auf der langen Bank geparkt sind. Wobei ‚Schuld‘ jetzt viel schlimmer klingt, als es ist. Denn auch wenn ich mir was Schöneres vorstellen kann, als alten Teppich zu entfernen und hinterher Fußbodenleisten zuzusägen, machen solche Gemeinschaftsprojekte trotz des Zeitaufwands durchaus auch Spaß. Das Frühlingswetter ist auch nicht ganz unschuldig an der aktuellen Kreativitätsflaute. Der Plan war ja, im April neue Pflanzen zu setzen und das Gießen in der Anwuchsphase der Natur zu überlassen. Nun ja, auch für die besten Pläne gibt es keine Erfolgsgarantie. Nebenbei will der Kompost noch umgelagert werden aber das lässt sich hervorragend prokrastinieren. Ich muss mich schließlich um den Pflanzennachwuchs kümmern. Und vielleicht küsst mich ja die Muse, wenn es darum geht, wo ich die Ableger der Erdbeerpflanzen hinsetzen könnte. Die schließen gerade Freundschaft mit einem Rosmarin und unterwandern den Thymian – was die Chancen erhöht, dass ein paar der Früchte tatsächlich für uns Menschlein abfallen. Und vor lauter Freude über den blühenden Rosmarin habe ich dann auch noch völlig verbummelt, ein paar schöne Fotos zu schießen. So wird das natürlich nichts mit der Kreativität! Wobei man die Beetgestaltung ja auch aus der Hand geben könnte. Manche Pflanzen suchen sich gerne selbst neuen Raum und das kann durchaus im Sinne des Gärtners sein. Es gibt aber auch Exemplare, die am liebsten die Welt- bzw. Gartenherrschaft an sich reißen würden und denen muss ich auch bei mir im Beet vehement Einhalt gebieten. Sonst wächst da bald nur noch Teppichthymian und Oregano – und dazwischen die besagten Erdbeeren. Die gestalterische Tätigkeit kommt also keinesfalls zu kurz, hat aber hin und wieder auch Ähnlichkeit mit einer Aggressionsbewältigungstherapie. Habe ich mich anfangs noch über jedes noch so zarte Blättchen gefreut, zerre ich mittlerweile eimerweise Ausläufer und Ableger aus der Erde. Fühlt sich zwar immer noch falsch an, aber offenbar kann wohl jedes Kraut auch zum Unkraut werden. So viel können wir gar nicht essen, um dieser enormen Wuchsfreudigkeit Herr zu werden. Manches sollte man sich vielleicht auch einfach nicht ins Beet holen. Ich liebe zwar den Duft von Zitronenmelisse, habe aber sämtliche gut gemeinten Ratschläge in den Wind geschlagen. Am Ende musste ich für das Ungetüm einen neuen Platz im Garten suchen. Ein Teil des Teppichthymians ist ebenfalls mit umgezogen und trotzdem konnte ich schon wieder einen halben Quadratmeter davon aus dem Kräuterbeet umverteilen. Warum haben wir eigentlich Gras gesät? ! Und kaum glaubt man, das eine grüne Monster besiegt zu haben, kommt das nächste um die Ecke. Auch der Estragon fühlt sich pudelwohl und der Schnittlauch scheint neue Größenrekorde aufstellen zu wollen. Immerhin haben wir von allem so reichlich, dass wir alles blühen lassen können. Die Bienen sollen ruhig auch ihren Anteil bekommen. Ich freue mich schon auf die hypnotische Entspannung, die aufkommt, wenn man den pelzigen Pollentransportern beim Herumwippen auf den Blüten zuschaut. Das belebt so ganz nebenbei auch die Kreativität. Wobei – offenbar reicht schon der Gedanke an den Garten, und die Schreiblust kehrt zurück. Jetzt braucht es nur noch ein paar Bilder und dank längerem Tageslicht hab ich das sogar noch hinbekommen! An Kräutern mangelt es nicht - kann man eigentlich eine Schnittlauch-Überdosis abbekommen? Ich frag für einen Freund... Überall finden sich bunte Tupfer Alles neue Ableger - die sind ziemlich mobil, wenn man sie lässt. Neuankömmling/Überraschungsgast - mal sehen, ob er sich hier einlebt. Vor drei Jahren waren das noch 10 cm kurze Stecklinge Die Zitronenmelisse hat Großes vor - hat jetzt schon 3/4 m Durchmesser und der Thymian legt auch gut vor Aus einem kleinen Ableger von Schwiegermama ist ein blaues Meer geworden --- ### Hansi, Irma und der Putzteufel > Von Katzenwäsche bis Großreinemachen, beim alljährliche Frühjahrsputz sind Sauberkeitsfanatiker und Putzteufel ganz in ihrem Element! - Published: 2025-04-14 - Modified: 2025-04-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/14/hansi-und-irma/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Frühjahrsmüdigkeit, Frühjahrsputz, Katzenwäsche, Ordnung, Putzteufel, Sauberkeitsfanatiker Voller Elan bin ich ins Jahr gestartet, die Vorfreude auf den Frühling war groß. Nun ist er da, heißersehnt und mit viel Sonnenschein. Die Bäume hüllen sich bereits in zartes Grün und überall blüht es. Für Allergiker muss diese Zeit ein Alptraum sein – für Sauberkeitsfanatiker auch. Wer einen Putzfimmel pflegt, legt seinen Frühjahrsputz auf genau diese Zeit. Dann darf man nämlich in wenigen Wochen nochmal ran. Für alle, die gerne Schwamm und Besen schwingen, dürften das paradiesische Zustände sein. Für mich eher nicht. Ich kann ja nicht behaupten, dass ich mich beim Saubermachen übernehmen würde. Wir halten den Aufwand gering und ich kann auch mal betriebsblind durchs Leben gehen. Wenn die Staubmäuse allerdings schon Namen wie Hansi und Irma bekommen, kann ich sie nicht mehr ignorieren. Aber das ist der ganz normale Alltagswahnsinn und hat mit Frühling nichts zu tun. So richtig Frühling kommt derweil auf, wenn die Temperaturen zur Tagesmitte hin schon an der Zwanzig-Grad-Marke kratzen. Da zieht es mich förmlich nach draußen, ob ich will oder nicht. Balkon und Terrasse werden wieder zum zweiten Wohnzimmer und Tisch und Stühle will ich dann zumindest einigermaßen sauber haben. Also ist für das Mobiliar schon mal eine Katzenwäsche angesagt. Was ja eigentlich irreführend ist. Mag ja sein, dass man eine Katze nicht groß waschen muss. Wenn man diese aber bei der Fellpflege beobachtet, ist das eine ganz schön ausdauernde Arbeit. Das, was ich da mit den Terrassenstühlen anstelle, ist nicht annähernd so gründlich. Erst, wenn die Farbe meiner Hosen jäh zu Gelb wechselt, ist die intensive Grundreinigung fällig. Zwischendrin beehrt uns bestimmt auch noch die eine oder andere Ladung Saharastaub, was zusammen mit ein paar sparsamen Regentropfen ein charakteristisches Tarnmuster auf allen Autos ergibt. Trotz dieser alljährlichen Kreativarbeit der Natur stehen Wochenende für Wochenende endlose Schlangen putzwütiger Autobesitzer an den Waschanlagen. Kaum glänzt die Blechkiste, verübt die Natur erneut hinterhältige Anschläge auf den hochglanzpolierten Lack. Ich bewundere die Unermüdlichkeit, mit der manch Autoliebhaber seinen fahrenden Untersatz immer wieder herausputzt. Ich schaue einmal im Jahr nach, ob sich unter all dem Dreck auch wirklich ein schwarzes Auto verbirgt. Wenn das geklärt ist, ist das Soll erfüllt. Ob man das schon als Frühjahrsputz durchgehen lassen kann? Und gilt das noch, wenn ich das erst Ende Mai erledige? Ach, die Fenster stehen ja auch noch aus – ich muss schließlich schauen, ob unsere sehr reinlichen Nachbarn wieder ihr Haus absaugen. Andererseits ist Privatsphäre ja auch ganz nett und da wären ungeputzte Fenster klar ein Vorteil. Die Gefahr, gegen die geschlossene Terrassentüre zu laufen, wäre ebenfalls wesentlich geringer. Ach ja, aus Vogelschutzgründen sind klare Scheiben natürlich auch problematisch. Ist zwar hier kein Thema aber als Ausrede funktioniert es trotzdem hervorragend. Die Fenster können wir also erst putzen, wenn sämtlicher Vogelnachwuchs zu sicheren Flugverkehrsteilnehmern ausgebildet wurde. Bis dahin hat sich dann hoffentlich auch die Frühjahrsmüdigkeit so weit verzogen, dass die Motivation fürs gemeinschaftliche Feudeln ausreicht. Von dem anfänglichen Elan ist nämlich nicht mehr viel übrig. Es ist schon erstaunlich, wie erschöpft man sich bei einer simplen Erkältung fühlen kann. Und kaum ist diese ausgestanden, füllt sich der Kalender mit allerlei Terminen und Verpflichtungen. Für Schreibtischtäter ist Renovierungs- und Umzugssupport ähnlich zehrend, wie Kraftsport – allerdings mit völlig überzogenen Sporteinheiten und irgendwie einseitiger Belastung. Wenn mir jetzt einer mit Frühjahrsputz kommt, kann ich wortwörtlich nur müde lächeln. Das überlasse ich mal ganz entspannt der Natur, die sich tatsächlich ganz frisch herausputzt. Der eigene Haushalt ist zum Glück pflegeleicht. In Zeiten, in denen man den langen Winter kuschelig unter einem Dach mit dem wärmenden Vieh verbracht hat, mag es ja durchaus Anlass zum Großreinemachen gegeben haben. Statt eines Staubsaugers war noch Teppich klopfen angesagt – und niemand wäre auf die Idee gekommen, ebendiesen fest zu verkleben (und den zu entfernen ist eine echte Herausforderung, so viel zum Renovierungssupport... ). Heute könnte man sich schon fragen, was man im Winter nicht sowieso sauber hält, dass es überhaupt noch einen Frühjahrsputz braucht. An mir ist sicher kein Putzteufel verloren gegangen und nachdem also Hansi und Irma (die Staubmäuse, ihr erinnert euch) eingefangen waren, hab ich den Frühling lieber mit einer Tasse Kaffee in der Sonne genossen. Die letzten Tage hat sie uns ja reichlich verwöhnt, jetzt darf es gerne auch mal wieder regnen. Und zwar so richtig! Das Auto will schließlich auch mal wieder entstaubt werden. Aber Spaß beiseite, die Natur freut sich über jeden Tropfen Wasser und ich auch! --- ### Wohnst du noch…? > Wie viel Platz darf ein Mensch brauchen - und wer legt das fest? Während wir immer mehr werden bleibt der Wohnraum begrenzt. - Published: 2025-04-07 - Modified: 2025-04-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/04/07/wohnst-du-noch/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Anlageprodukt, Eigenheim, Finanzen, Immobilien, Käfigmenschen, TinyHouse, Traumhaus, Wohnen, Wohnraumknappheit, Wohnungsneid, Wohnungsnot Wer keine Miete zahlt, fliegt raus. Also zumindest bei uns zu Hause. Das heißt, dass alles, was mehr als zwei Beine hat, wieder vor die Türe gesetzt wird. Und auch, wenn ich nicht wirklich an Karma glaube (aber die Idee schön finde), findet sich der ungebetene Besuch zwar unfreiwillig, aber doch unversehrt im Garten wieder. Dabei hätten wir genug Wohnraum, es ist geradezu luftig hier. Zumindest im Vergleich zu den engen Röhren in den Insektenhotels. Angesichts des akuten Mangels an bezahlbarem Wohnraum wäre manch einer womöglich schon eine ähnlich kleine Behausung heilfroh. In vielen Städten gehen Grundstücks- wie Mietpreise durch die Decke und wer nicht raus aufs Land will oder kann, konkurriert mit vielen anderen um wenige Ressourcen. Ja, mein Mann und ich wohnen gerne am A... Ende der Welt. Es ist ein für uns funktionierender Kompromiss aus suboptimaler Verkehrsanbindung und bezahlbarem Grund und Boden. Die Nähe zum Wald hätte es auch näher an der Großstadt gegeben. Freundeskreis, Familie, kulturelle Aktivitäten sind weiter weggerückt. Man muss mehr planen und bei den Tickets für den Nahverkehr schlackern mir die Ohren – bei zwei Personen ist das Auto oft günstiger, wenn man nicht in ein innerstädtisches Parkhaus möchte. Hätte man mich aber mit Anfang 20 gefragt, ob ich so wohnen wollte, ich hätte demjenigen einen Vogel gezeigt. Denselben Vogel bekommt hingegen heute derjenige gezeigt, der mich fragt, ob ich wieder freiwillig in eine WG ziehen würde... Apropos Vogel – während wir hierzulande die Käfighaltung am liebsten ganz und gar verbieten würden, ist man anderswo sogar froh um wenige Quadratzentimeter halbwegs sicheren persönlichen Raumes. Die sogenannten Käfigmenschen der Sieben-Millionen-Einwohner Stadt Hongkong können über die Diskussionen hierzulande wohl höchstens müde lächeln. Die Stadt, in der beeindruckende 40 % der Fläche unter Naturschutz stehen und ein Großteil der Hügellandschaft nicht bebaubar ist, leidet an akuter Platznot. Über 100. 000 teilen sich hier einen Quadratkilometer Fläche zum Wohnen – in Deutschland sind es durchschnittlich 226 Menschen. Wohnungsnot in Hongkong - Leben wie in Käfighaltung Jeder neue Quadratmeter Bauland bedeutet auch hier ein Quadratmeter weniger potenzielle Fläche für Natur. Andererseits ist Baufläche heiß begehrt und wird teilweise nur durch strenge Vergaberichtlinien zugewiesen. Den Zuschlag bekommen verständlicherweise Familien mit vielen Kindern – oder viel Geld. Selbst Grundstücke mit abrissreifen Gebäuden sind erstaunlicherweise oft schnell wieder vom Markt, auch wenn so ein Abriss nicht gerade ein Schnäppchen ist. Ein als ungepflegtes Hühnergehege getarntes Restegrundstück zu ergattern, ist quasi der Sechser im Wohnungslotto! Wer „es geschafft hat“, dem ist zumindest eines sicher – die Missgunst all derer, die eben kein Stück vom Kuchen auf dem heiß umkämpften Markt abbekommen haben. Und wehe, man kann statt schnöden Kuchen sogar ein ansehnliches Stück Torte sein Eigen nennen (natürlich im übertragenen Sinne). Schon gilt man als neues Feindbild, das hervorragend vom eigentlichen Problem ablenkt. In diesem Fall sind es die Senioren, die in viel zu großen Häusern und Wohnungen leben und doch eigentlich für Familien Platz machen sollten. So einfach kann man sich die Welt machen. Aber so einfach ist es nun mal nicht. Mal abgesehen davon, dass dieser Wohnungsneid ganz schöne Gräben zwischen den Generationen aufwirft, hat auch niemand das Recht, anderen ihr Recht abzusprechen. Erschwinglicher Wohnraum wird von Alten besetzt – wo soll denn bitte so eine Aussage hin führen? ! Solche reißerischen Überschriften sind schon bedenklich. Wollen wir jetzt bald Menschen enteignen? Und wer entscheidet, ob sich jemand sein Häuschen verdient hat, wer wie viel Platz zugesprochen bekommt und wer bitteschön zu weichen hat. Denn es sind ja nicht nur die älteren Menschen, die vielleicht ein mittlerweile leeres Nest bewohnen. Von Megastar über Multimillionär bis Mafiaboss, es gibt genug Menschen, die verdammt viele Quadratmeter für verdammt wenig Mensch beanspruchen. Aber der ewige Generationenkonflikt Alt gegen Jung verkauft sich einfach besser. Hier werden verschiedene Bevölkerungsgruppen fies gegeneinander ausgespielt, es geht um Wähler, Klicks und stupiden Populismus. Mal abgesehen davon ist das mit dem Verkleinern auch gar nicht so einfach, wie mancher sich das ausmalt. Im Gegenteil, mit all den Kosten, die Umzug, Ver- und eventuell Neukauf oder höhere Mietkosten, wenn die alte Wohnung noch unter dem aktuellen Durchschnittspreis liegt, mit sich bringen, muss man sich weniger Quadratmeter erst mal leisten können. Ja, Familien brauchen Platz. Nur auf wessen Kosten wollen wir so eine Diskussion austragen? Wer macht denn die Vorgaben und Gesetze fürs Bauen und auch fürs Renovieren, Investieren und eben auch fürs Spekulieren? Da stehen in den Innenstädten prestigeträchtige Büroräume leer, weil Wohnungen nicht so rentabel sind. Ganz nebenbei verändert sich auch die Gesellschaft und mit ihr die Anforderungen an Wohnraum. Denn es werden aber nicht nur größere Wohnungen und Häuser gebraucht. Es gibt auch immer mehr Einpersonenhaushalte. Kleine, feine Wohnungen sind aber gar nicht so leicht zu finden, wie soll eine allein lebende Person eine 120-Quadratmeter-Wohnung mit Leben füllen? Mal abgesehen davon, dass man sich so viel Platz auch erst mal leisten können muss. Sehr spannend ist auch die Frage nach dem individuellen Platzbedarf. Was manch einer als kleines TinyHouse bezeichnet, ist für andere schon eine halbe Villa – zumindest empfinde ich es als kurios, dass unsere 85 qm Bleibe von vielen als klein bezeichnet wird. Auch die Bezeichnung Tiny House ist in dem Zusammenhang schon gefallen, ich hätte mich vor Lachen fast verschluckt! Mit ca. 40 Quadratmetern pro Nase sind wir für unsere Altersgruppe (man ist ja so alt, wie man sich fühlt! ) ziemlich durchschnittlich. Vergleicht man das aber beispielsweise mit Städten wie Tokio, leben wir geradezu in einem Schloss. Dort liegt die durchschnittliche Quadratmeterzahl pro Kopf gerade mal bei der Hälfte. Das klingt schon mehr nach Tiny House und diese Wohnform findet durchaus viele Anhänger. So ein schnuckeliges Nest können sich viele für sich vorstellen und ich finde die vielen unterschiedlichen Varianten wirklich spannend. Nur wohin mit dem Minihaus? Den so idyllisch das kleine Wohnen klingt, man will ja gerade mit so wenig Knautschzone um sich herum nicht gerade im engen Hinterhof stehen. Mehr Privatsphäre können da sogenannte TinyHouse-Parks wie Minitopia bieten. Solche Konzepte sind einerseits ziemlich cool, andererseits lösen sie sicher nicht das innerstädtische Platzproblem.... --- ### Das Pizza-Alphabet > Mit dem Pizza-Alphabet sichern wir zukünftig den Nachschub unseres liebsten Guilty Pleasures. Denn Pizza ist sprachübergreifende Verständigung! - Published: 2025-03-31 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/31/das-pizza-alphabet/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Binge Watching, Guilty Pleasure, Lieferpizza, Pizza, Verständigung, Zutaten Fragt ihr euch auch manchmal, wer all die Trash-TV-Sendungen schaut? Ich kenne niemanden, der es offen zugibt, aber irgendwer muss da ja einschalten. Sonst würde es nicht laufen. Mir reicht schon die Vorschau, die ich zufällig sehe. Fremdschämen in den schillerndsten Farben und dazu das Risiko, dass die Restintelligenz spontan ihre Koffer packt und sich auf Nimmerwiedersehen verabschiedet. Zum Glück gibt es Alternativen, seien es Mediatheken, Streamingdienste oder der Klassiker – ein gutes, altes Buch. Statistik, Einschaltquoten und Wahrscheinlichkeitsrechnung hingegen sprechen dafür, dass von all denen, die offiziell keine sogenannte „Premiumunterhaltung“ schauen, dieselbige eben doch schauen. Ein echtes Guilty Pleasure, wie man es heutzutage so schön nennt. Dass man diesem schuldigen Vergnügen meist in aller Heimlichkeit nachgeht, macht es wohl nur noch vergnüglicher. Und damit ist das Guilty Pleasure ja eigentlich gleichzusetzen mit der gehypten Self-Care. Denn am Ende tun wir das ja, um uns wohlzufühlen, zu entspannen und abzuschalten – echte Selbstfürsorge also. Nur eben von der peinlichen oder eben gesellschaftlich nicht angesehenen Art, bei der wir die Wertung anderer fürchten und auch ein bisschen unsere eigene. Denn wenn wir unseren Tag mit sinnloser Zeitverschwendung oder unseren Bauch mit ungesundem Fastfood füllen, werden wir oft auch unserem Anspruch an uns selbst nicht gerecht. Und das, wo wir doch unsere strengsten Kritiker sind. Schon gar nicht kann man da öffentlich sein abgrundtiefes Versagen eingestehen. Es muss auch gar nicht peinliches Trash-TV sein, das man lieber für sich behält. Die Möglichkeiten der Guilty Pleasures scheinen endlos und doch ähneln sie sich wahrscheinlich sehr. Denn mit dem, was gesellschaftlich akzeptiert und für gut befunden ist, damit schlagen wir uns ja alle herum. Gleiche Gesellschaft, gleiche Guilty Pleasures. Im Grunde sind diese harmlosen Verfehlungen wie kleine Alltagsfluchten aus der Erwartungshaltung die wir selbst und andere an uns stellen. Und so kokettieren die ganz Mutigen sogar damit, eine ganze Schachtel Pralinen zu verputzen, obwohl man doch genau weiß, wie ungesund das ist. Die Dosis macht den Unterschied zwischen einem heimlichen Vergnügen und totalem Sich-Gehen-Lassen. Und sowieso sollte man nicht so viel auf die Meinung anderer geben. Nach einem langen Arbeitstag bin ich oft alles andere als kommunikativ, das Kontingent an Worten ist einfach aufgebraucht und wenn der Kopf dann auch zu müde zum Lesen ist, schätze ich eine gute Serie. Klingt so jetzt erst mal harmlos, kann aber schon mal in gnadenloses Binge Watching ausarten, wenn wir am nächsten Tag ausschlafen können. Getreu dem Motto: „Einer geht noch! “ – ein waschechtes Guilty Pleasure eben. Gekrönt wird das nur noch von einer fettig triefenden Lieferpizza. Die gönnen wir uns nicht oft, aber dafür umso lieber. Und nein, sie kommt nicht an die selbstgemachte Variante heran – eigentlich kann man beides nicht mal vergleichen. Ich bestelle ja sonst nicht so gerne Sachen, aber wir reden hier von Pizza. Das ist was anderes – fragt bitte nicht, warum. Niemals würde ich Lebensmittel online ordern und natürlich könnte man auch immer aus dem Vorhandenen was Leckeres zaubern. Trotzdem oder gerade deswegen ist die Lieferpizza der größte Luxus – es gibt nur ein Problem: Anscheinend wohnen wir an einer unaussprechlichen Adresse. Und die nächste Pizzeria wechselt ihre Besitzer, wie normale Menschen ihre Unterwäsche. Wir kämpfen also jedes Mal, den Mitarbeitern irgendwie das Lieferziel verständlich zu machen. Mit „wir“ ist mein Mann gemeint. Der erbarmt sich jedes Mal und ist mittlerweile sehr geübt in Telefonaten mit Menschen, die weder Deutsch noch Englisch sprechen. Ich leiste lediglich geistigen Beistand (wie oben schon geschrieben, aufgebrauchtes Wortkontingent und so... ). Wir würden es ja mit einer App versuchen – seit Neustem gibt es zu dem Laden sogar eine eigene. Die tut nur leider nicht und vom Lie*****do-System hat man auch nichts Gutes gehört. Also nutzen wir das Smartphone mal ganz unkonventionell für den Zweck, für den es ursprünglich mal vorgesehen war und TELEFONIEREN damit (also er, nicht wir). Manchmal auch mehrfach, bis die neue Mannschaft beim Pizzabäcker eben unsere Adresse kennt. Leider enden die Sprachkenntnisse der meisten Pizzatelefonisten mit der Zutatenliste. Dem Kunden zu sagen, dass man keine Ahnung hat, wo er wohnt, ist nicht mehr drin. Das Buchstabieren mit dem NATO-Alphabet wäre eine Option aber das rangiert noch hinter den Deutsch- und Englischkenntnissen. Keine hilfreiche Lösung also. Wenn wir jetzt aber das Bekannte – die Pizzazutaten – mit dem naheliegenden – dem Buchstabieren – kombinieren könnten, hätten wir womöglich sämtliche Verständigungsprobleme ausgeräumt. Und so könnte es aussehen, unser Pizza-Alphabet: A – Artischocken B – Brokkoli C – Chili D – Döner E – Ei F – Feta G – Gorgonzola H – Hawaii I – Iberico(-schinken) J – Jalapeños K – Knoblauch L – Lachs M – Mais N – Nachos O – Olive P – Paprika Q – Quadro Fromage R – Rucola S – Salami T – Tomate U – V – Vegetaria W – Weichkäse X – Y – Z – Zwiebeln Leider bleiben ein paar Buchstaben trotz intensivem Grübeln offen. Damit ist die offizielle Verwendung wahrscheinlich hinfällig aber für unsere Adresse würde es ausreichen. Ich muss den Vorschlag unbedingt mal anbringen – falls der Besitzer in naher Zukunft wieder wechselt (was wahrscheinlich ist). Die letzte Lieferung durfte auf ihrer Tour zu uns so viele Sehensunwürdigkeiten in näherer und wohl auch weiterer Umgebung besuchen, dass sie hier nur noch kalt ankam. Aus völlig unerfindlichen Gründen hab ich jetzt Hunger und völlig überraschende Gelüste nach Pizza. Das schreit geradezu nach einem Abend mit meinem liebsten Guilty Pleasure Selbstfürsorge. Welche heimlichen Vergnügungen würdet ihr niemals nicht irgendjemandem verraten? Schreibt es mir in den Kommentaren. Ich sag´s auch nicht weiter, versprochen! --- ### Wenn´s nichts kostet, bist du das Produkt > Unsere Daten sind die knallharte Währung des Internets. Angesichts dessen ist es erstaunlich, wie bereitwillig wir sie hergeben! - Published: 2025-03-24 - Modified: 2025-03-23 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/24/wenns-nichts-kostet/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bonusprogramm, Daten, dynamische Preisgestaltung, Finanzen, Gratis, Kundenprofil, personalisierte Werbung, Währung, Zielgruppe Es soll ja Menschen geben, die etwas verschenken, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zumindest gerüchteweise – wobei ich so selbstlose Exemplare sogar persönlich kenne. Bloß weil das im privaten Umfeld selbstverständlich ist, kann man da allerdings keinesfalls auf andere Lebensbereiche schließen. Da werden uns Gratis-Proben, Gratis-Downloads, Gratis-Teilnahmen nur so um die Ohren gehauen. Diese sind jedoch alles andere als gratis, im Gegenteil. Das ach so freigiebige Angebot dient lediglich dazu, reichlich wertvolle Daten abzugreifen. So ein Kundendatensatz kann dann nicht nur für eigene Werbezwecke verwendet werden, sondern ist auch bares Geld wert. Und so füllt sich das Postfach ganz schnell mit allerhand Spam-Mails vom Luxusreise-Schnäppchen über Viagra-Angebote bis hin zur Penis-Pumpe. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht so genau weiß, was man mir alles verhökern will. Dank gut funktionierendem Spam-Filter und automatisiertem Löschen geht das völlig an mir vorbei. Sollte doch mal was Wichtiges dabei sein, wird sich derjenige schon bei mir melden. Aus purer Wohltätigkeit bietet allerdings niemand Gratis-E-Books an. Gewinnspiele finanzieren sich nicht aus Luft und Liebe. Und Bonusprogramme belohnen den Kunden nicht fürs Sparen, sondern fürs Geld ausgeben. Was es nicht alles angeblich gratis gibt, wenn man sich doch nur irgendwo mit seinen Daten anmeldet. Dank so einem Bonusprogramm habe ich ein ansehnliches Budget von zwischenzeitlich 300 € in Punkten auf dem Konto. Dass Supermarkt und Drogerie dafür meine Daten auswerten, ist mir völlig bewusst und ich kann damit gut leben. Hier passen für mich die Konditionen von Daten vs. Gegenleistung. Angebote bei denen ich ein Vielfaches an Punkten bekäme, kann ich sehr gut ignorieren und die wenigen Werbemails landen in einem eigens für Müll eingerichteten Postfach, in dem alles automatisiert nach wenigen Tagen gelöscht wird. Doch nicht nur beim Einkaufen, egal ob analog oder online, reiben sich die Unternehmen freudig die Hände über die Datenspur, die wir hinterlassen. Mit jedem „Like“, das wir so freigiebig verteilen, müssen wir uns bewusst machen, dass wir gerade unser Daten-Portemonnaie öffnen. Wir geben damit unsere Ansichten und Vorlieben preis und halten damit das ganze System finanziell am Laufen. Daten sind die knallharte Währung des Internets. Sich dem komplett zu entziehen, erfordert Konsequenz und teilweise auch Verzicht. So rigoros muss man natürlich nicht unterwegs sein, es schadet aber nicht, sich der eigenen Datenspur bewusst zu sein und diese Währung gezielt einzusetzen. Umsonst ist nur der Tod und der kostet uns das Leben. So manche App auf dem Smartphone und manchmal auch Internetseite erfragen ganz unschuldig die Standortfreigabe. Interessen und Suchverhalten werden sowieso gespeichert. Alles natürlich NUR im Interesse des Kunden – man will schließlich maßgeschneiderte Werbung anzeigen. Und Werbetreibende zahlen gerne und wahrscheinlich auch gut für den Zugang zu vorab definierten Zielgruppen. Es ist schließlich wenig effizient, Produkte zu bewerben, für die sich auf der entsprechenden Plattform niemand interessiert. Was mich zu der Frage drängt, warum manche Werbung derart nervtötend gestaltet ist, dass ich das beworbene Produkt erst recht nicht kaufen würde. Da wäre etwas besser personalisierte Werbung vielleicht sogar von Vorteil. Offenbar ist mein Kundenprofil noch unvollständig und meine Angewohnheit, alles an Benachrichtigungsanfragen und Co. abzulehnen, macht es auch nicht besser. Dabei verkaufen Unternehmen die gesammelten Daten und tauschen sie mit Dritten um diese für Marketinganalysen oder sogar Kreditbewertungen zu nutzen. Da muss ich mich schon wundern, wie schlecht mein eigenes Nutzungsverhalten ausgewertet ist, vielleicht bin ich einfach kein lohnendes Zielobjekt. Vor allem aber die dynamische Preisgestaltung ist mir nicht geheuer. Angeblich werden den Kunden, die eher nach Luxusartikeln suchen bzw. bei denen man eher die Bereitschaft für höhere Ausgaben vermutet (oder berechnet? ) manchmal höhere Preise angezeigt. Das ist schon ziemlich perfide und umso wichtiger, sich das als Kunde bewusst zu machen. Helfen kann ein Preisvergleich oder/und die Nutzung eines Browsers mit Inkognito-Modus. Was auch immer man im Netz also treibt, sobald man Daten hinterlässt, muss man sich überlegen, ob sie für personalisierte Schaltung von Werbung, Erstellung von Kundenprofilen, dynamische Preisgestaltung oder sogar für den Weiterverkauf genutzt werden könnten. Nächstenliebe ist mit Sicherheit nicht das vorwiegende Interesse von Unternehmen, denen wir unsere Daten oft so bereitwillig überlassen. Wie immer sollten wir uns also fragen „brauche ich das wirklich“, bevor wir für etwas Geld oder Daten ausgeben. --- ### Lächeln und winken > Die Welt mag ein Dorf sein, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir alle dieselbe Sprache sprechen. Oder deckt ihr euch mit einem Teppich zu? - Published: 2025-03-17 - Modified: 2025-03-10 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/17/laecheln-und-winken/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Handzeichen, Lächeln und winken, Schwäbisch, Sprache Die Welt ist ein Dorf. Sagt man jedenfalls so. Zumindest besteht sie aber aus vielen Dörfern – unter anderem. In einem einzigen Dorf sprechen in der Regel ja alle dieselbe Sprache. Das trifft auf unser großes Dorf Welt nicht zu. Im Gegenteil, kaum etwas ist so divers wie unsere Sprache. Da muss ich lediglich ins benachbarte Dorf fahren, und schon lerne ich neue Wörter. Im Urlaub werde ich als eindeutig invasive Art beäugt, weil ich statt Semmeln ganz einfach Brötchen bestellt habe. Beim Bäcker kann einem so mancher Fehltritt passieren. Berliner, Krapfen, Pfannkuchen, Kreppel – die Liste der Namen ist wahrscheinlich noch viel, viel länger. Wir sprechen nicht nur unterschiedliche Sprachen, sondern auch unterschiedliche Dialekte. Manche gehen mit der Zeit verloren, andere passen sich an, und wieder andere werden regelrecht zelebriert. Ich finde das schön und spannend, zumal ich zu Hause mit Hochdeutsch aufgewachsen bin und den heimischen Dialekt gerade mal einigermaßen verstehe (in seiner ganz milden Form) und schon gar nicht sprechen kann. Mein Opa pflegte seinerzeit als Zugezogener über den ach so unattraktiven fränkischen Dialekt zu lästern und meinte, er würde schöne Frauen unattraktiv machen. Ob meine Oma das genauso gesehen hat, weiß ich nicht. Sie hat lange Zeit Erwachsene in Deutsch unterrichtet, da war eine korrekte Aussprache für sie obligatorisch. Ich bin also von Haus aus überhaupt nicht mit irgendwelchen Dialekten in Kontakt gekommen und habe so überhaupt kein Talent dafür entwickelt, diese zu verstehen oder gar lokal zuzuordnen. Ganz dunkel kann ich mich noch an einen Kindergeburtstag erinnern, bei dem mir niemand glauben wollte, dass ich gebürtige Schwäbin bin. Dabei ist es doch gerade unter Kindern ganz egal, welche Sprache man spricht. Ebenso dunkel erinnere ich mich nämlich an einen Campingurlaub in Italien, in dem ich ganz wunderbar mit einem italienischen Mädchen gespielt habe, ohne dass wir auch nur ein Wort der jeweils anderen Sprache mächtig gewesen wären. Aber es hat durchaus Vorteile, wenn der eigene Sprachduktus wenig bis gar nicht lokal eingefärbt ist. So konnte ich mich zeitweise quasi spionagemäßig ganz unauffällig unter meine badischen Klassenkameraden mischen. Dass es da eine regionale Rivalität gibt, habe ich als vorbildlicher Spätzünder erst Jahre später zufällig herausbekommen. Dabei hätte ich stutzig werden müssen, als mir die Fleischfachverkäuferin partout keine Saiten, sondern „nur“ Wienerle verkaufen wollte. Aber wie Kinder nun mal so sind, fand ich die sture Dame einfach nur saudoof. Über Baden lacht die Sonne, über Schwaben die ganze Welt. Mein fehlendes Talent, lokal eingefärbte Sprache zu dechiffrieren, kann aber auch manchmal richtig anstrengend sein. Im österreichischen Nachbarland fehlt mir nicht nur das Verständnis für die soßenfreien Knödel, sondern auch für den dortigen Dialekt. Nach drei fehlgeschlagenen Anläufen, meinem nicht weniger talentfreien Mann und mir den Weg zum Zimmer zu erklären, resignierte der Hotelangestellte einfach. Die Mitreisenden übersetzten dankenswerterweise das (die Treppe hoch und geradeaus), was für uns so verständlich wie Chinesisch klang. Dabei muss ich nicht mal über die Ländergrenze reisen, um die Welt um mich herum nicht mehr zu verstehen. Da reicht manchmal schon ein Besuch bei der angeheirateten Verwandtschaft. Wenn da jemand von Füßen redet, meint er auch die Beine. Und eine Decke wird mal eben zum Teppich umgetauft. Das kann schon irritieren, wenn jemand vorschlägt, die Füße mit dem Teppich zuzudecken. Ganz universell ist hingegen die Verständigung unter Tauchern. Die kommt zwangsläufig ohne Worte aus und besteht lediglich aus Handzeichen. Auch da kann es allerdings zu Missverständnissen kommen: Daumen hoch heißt nämlich nicht „alles ok“, sondern „auftauchen“. Bei einem eingespielten Buddy-Team wie uns läuft die Kommunikation dann auch an Land oft per Zeichensprache. Statt quer über den Parkplatz zu brüllen, stimmen wir uns einfach wild fuchtelnd ab. Zum Glück hält sich die altersbedingte Kurzsichtigkeit (noch) in Grenzen. Und falls sich ein Fremder fälschlicherweise angesprochen fühlt, kann man einfach lächeln und winken – das geht immer. Wenn man für irre gehalten wird, lassen einen die Leute in Ruhe! Lächeln und winken, Leute. Lächeln und winken... --- ### Es dauert, solange es dauert! > Nach dem Parkinsonschen Gesetz dehnt sich eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit aus. - Published: 2025-03-10 - Modified: 2025-02-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/10/es-dauert/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Abschätzung, Angebot, Aufwandsabschätzung, Dauer, Handwerker, Parkinsonsche Gesetz, Projekt Aufwandsabschätzungen gehören in meinem Job zum Alltag. Meine wichtigsten Werkzeuge dafür? Glaskugel und Würfel! Denn wie der Begriff schon erahnen lässt, handelt es sich hier um eine Schätzung und nur in den seltensten Fällen trifft die ursprüngliche Annahme zu einhundert Prozent ins Schwarze. Was manchen Kollegen nicht davon abhält, einen genau auf diese Zahl festzunageln. Der Anspruch ist also, die benötigte Zeit für ein Projekt bei allen Unwägbarkeiten doch einigermaßen genau abzuschätzen. Dabei kann eine Abweichung von 20-30% je nach Projektgrößenordnung schon als Erfolg gewertet werden, zumal wir zu Beginn eines Projektes oft nur ein sehr grobes Bild davon haben, was denn eigentlich entwickelt werden soll. Mit der Erfahrung werden auch die abgegebenen Zahlen immer genauer. Man hat vielleicht schon mal ein ähnliches Projekt gemacht oder man weiß, dass bestimmte Prozesse und Abläufe im Unternehmen immer einem festen Schema in einer vorgegebenen Zeit folgen. Natürlich liegt man auch mal daneben, zum Beispiel weil sich zwischendurch die Vorgaben und Anforderungen an das Endprodukt ändern oder unerwartete Probleme auftauchen. Wobei wir ja in dem Fall von „Herausforderungen“ reden sollen – ein anderes Thema. Wenn man sich also tagtäglich (ok, das ist übertrieben) mit diesem Thema beschäftigt, entwickelt man so etwas wie eine unbewusste Erwartungshaltung, dass auch andere Menschen mit einem ähnlichen Erfahrungsschatz aber in anderen Branchen sich ähnlich intensiv mit ihren zeitlichen Versprechen auseinandersetzen und zumindest halbwegs belastbare Aussagen tätigen. Ich weiß, Anfängerfehler! Wenn mir also ein Handwerker verspricht, etwas in einer bestimmten Zeit zu erledigen, rechne ich schon damit, dass sich diese Zeit immer verdoppelt. Der Lieblingsmann findet das pessimistisch – nur leider behalte ich öfter Recht, als mir lieb ist. Der Lieblingsmann hat aber auch schon feststellen müssen, dass man ein großes Zimmer nicht in zwei Stunden streicht. Liegt aber in der Familie. Mein Schwager plant für seine Wohnung einen Tag ein. Wenn er das wie Mr. Bean macht, könnte es womöglich sogar klappen. Ich bin da nicht so optimistisch. Breche ich die Arbeit nämlich runter in ihre Einzelteile, fehlen mir wichtige Teilaufgaben. Fangen wir mit der allerschlimmsten Strafarbeit an – dem Abkleben. Das ist für mich der nervigste Teil beim Streichen. Lieber wasche ich hinterher das Werkzeug. Und ums Putzen kommt man in der Regel auch nicht herum – egal wie gut man aufpasst. Und ganz am Ende muss auch ich noch geputzt werden. Ich streiche ja am liebsten im Sommer, da reicht ein altes T-Shirt als Malerkleidung. Die ausgemusterte Sporthose, die ich sonst zum Streichen trage, ist schon total ausgeleiert. Auf dem Hintern prangt sehr markant die weiße Hand Sarumans. Zugegeben, ich hab das womöglich provoziert. Das ist auch so ein Thema, dass eventuell dazu beiträgt, dass die Zeitabschätzungen nicht immer so richtig hinhauen. Wenn ich also weiß, wie das Team (in dem Fall mein Mann und ich) so arbeiten und welche Teilaufgaben zu erledigen sind, kann ich schon eine ganz valide Angabe zur voraussichtlichen Dauer machen. Warum Handwerker das nicht hinbekommen, wird mir auf ewig ein Rätsel sein. Man könnte ja jetzt einwerfen, dass hier vielleicht das Parkinsonsche Gesetz wirkt. Das besagt, dass eine Arbeit sich stets auf die Dauer der dafür geplanten Zeit ausdehnt. Heißt, wenn ich mir zum Streichen der Wohnung drei Wochen Zeit nehme, dauert es am Ende auch drei Wochen. Tatsächlich erlebe ich äußerst selten, dass eine Aufgabe weniger Zeit als geplant benötigt. Ich wäre ja schon glücklich, wenn Projekte bei der Arbeit zumindest mal pünktlich abgeschlossen würden. Und da es den Projektleitern ähnlich geht, planen die immer noch einen Puffer mit ein. Das bekommt das Team natürlich immer irgendwann mit und rechnet diesen Puffer dann eben einfach auf die Fristen mit drauf – es dauert also wieder mindestens so lange, wie Zeit dafür veranschlagt wurde. Und weil einfach immer etwas Unvorhergesehenes passiert (ist ein Naturgesetz, könnt ihr mir glauben), dauert es auch immer noch ein bisschen länger. Also plant man noch mehr Puffer ein... und schon stecken wir mitten im Teufelskreis. Am Ende muss ein Projekt ja immer auch wirtschaftlich sein. Und auch, wenn ich als Entwickler immer noch etwas finde, dass ich optimieren kann, will ich irgendwann ja auch mal wieder ein neues Projekt starten. Aufwandsabschätzungen sind also auch immer ein bisschen Verhandlungssache. Während sich Projektleiter und Entwickler lieber extra warm einpacken und zur Sicherheit noch ein paar Prozent oben drauf packen, muss das Produkt auch irgendwann Geld reinwirtschaften. So geht es auch dem Handwerker, der sich mit einem attraktiven Angebot gegen seine Konkurrenz durchsetzen muss. Wenn das einen Festpreis beinhaltet, bin ich als Kunde schon etwas entspannter. Denn auch, wenn da Stundenpreise drinstehen und es ja dann vielleicht schneller gehen könnte (ja ja, du mich auch! ) – darauf fall ich nicht rein. Es dauert immer, so lange es dauert! --- ### Mensch Mädels! > Wozu braucht es denn noch einen Frauentag? Wir sind doch längst gleichberechtigt - NICHT! Und nein, es geht hier nicht um Blumen! - Published: 2025-03-03 - Modified: 2025-02-16 - URL: https://www.queen-all.com/2025/03/03/mensch-maedels/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: 8. März, Altersvorsorge, Finanzen, Gleichberechtigung, Internationale Frauentag, Rente, Rollenmodel, Tradwife, Vorsorge, Weltfrauentag Am 08. März ist es mal wieder so weit, der Internationale Frauentag wird gefeiert. Und manch eine fragt sich, was das mit ihr zu tun hat. Von manch einem wiederum bekommt man zu hören, dass Frauen doch hierzulande längst gleichberechtigt wären und einen Weltmännertag gäbe es ja in der Form schließlich auch nicht. Was soll also das ganze Drama? ! Der Weltfrauentag mag uns (unabhängig vom Geschlecht) in unserer heilen Blase womöglich überflüssig vorkommen. Dabei vergessen wir leider allzu leicht, dass wir eben in dieser heilen Blase leben und das längst nicht überall und für jede/n selbstverständlich ist. Mit der Überreichung einer Blume, wie es z. B. in anderen Ländern üblich ist, ist es dann auch nicht getan. Die Gleichberechtigung ist längst nicht in allen Ecken der Welt angekommen. Und schon gar nicht in allen Ecken der Arbeitswelt, auch nicht in Deutschland. Wo kämen wir denn da hin? Oder besser – wo kommen wir eigentlich her? Das, was Frauen in der Vergangenheit erkämpft haben, wird leider viel zu oft und schnell vergessen. Und im schlimmsten Fall entwickeln wir uns sogar wieder in die gegensätzliche Richtung zurück. Ich sag nur Tradwife. So ein unsäglicher Trend, der eigentlich längst wieder out sein sollte. Scheint er aber nicht. Ich spare mir jetzt längliche Ausführungen darüber und verweise auf vergangene Beiträge und Artikel, z. B. hier oder hier. Damit war und ist eigentlich alles zu dem Thema gesagt und wir wollen ja keinen ur-uralten Kaffee aufwärmen. Und doch ist mancher Scheiß nicht totzukriegen. Ein guter Freund war neulich gelinde gesagt schockiert, dass es Frauen geben soll, die ihre einzige Lebensaufgabe in ihrem Dasein als hübsche Vorzeige-Ehefrau sehen (und ich dachte ja immer, ich würde solche seltsamen Trends spät mitbekommen... ). Zumindest in meinem Dunstkreis scheint es keinen einzigen Mann zu geben, der sich so eine mittelalterliche Rollenverteilung zurückwünscht. Nicht, dass das nun jemand in den falschen Hals bekommt. Natürlich kann und soll jeder selbst entscheiden, wie das eigene Leben gestaltet werden soll. Die Umstände, von fehlenden Betreuungsplätzen bis hin zum Elterngeld, befördern ja geradezu, dass der Elternteil mit dem niedrigeren Gehalt sich zu Hause um die Kindererziehung kümmert. Das heißt allerdings nicht, dass ebendieser Elternteil damit auch die eigene Versorgung – egal ob im Alter oder aus anderen vielfältigen Gründen – aus der Hand legen sollte. Wir wissen doch um die Themen Altersarmut, Gender Pay Gap und unbezahlte Care-Arbeit. Viele Rentnerinnen kommen heute kaum über die Runden, einige nur mit zusätzlicher Unterstützung. Und das, nachdem sie ein ganzes Berufsleben gearbeitet haben. Nur eben zu vergleichsweise niedrigem Lohn, mit dem eben auch kaum Rentenpunkte zusammen kamen. Dass die Kindererziehungszeiten angerechnet werden können, wissen viele auch nicht (und leider auch nicht, dass sie die kostenfreie Beratung der Deutschen Rentenversicherung in Anspruch nehmen könnten). Immer noch geben viele Frauen mit dem ersten Kind ihren Beruf auf, um sich um Kind und Haushalt zu kümmern und verlassen sich finanziell auf ihren Partner. Diese Abhängigkeit bringt ein hohes Risiko mit sich und kann im schlimmsten Fall direkt in die Armut führen. Was, wenn der Partner verunglück, wie ist man bei einer Trennung abgesichert? Ungeachtet der persönlichen Lebensentscheidung muss man sich immer über die finanziellen Konsequenzen bewusst sein. Selbst wenn der Ex-Partner unterhaltspflichtig sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass er den Unterhalt auch zahlt. Doch so weit muss es nicht mal kommen, alleine das Ehegattensplitting – ein nicht todzukriegendes Steuermodell (und ich beschwer mit über den Tradwife-Trend, der gerade mal ein paar Jährchen auf dem Tacho hat) sorgt dafür, dass eine/r nicht nur vom aktuellen Lohn deutlich weniger Netto vom Brutto, sondern auch später weniger Rente bekommt. Wer also zugunsten von Familie und Haushalt auf einen Teil oder das Ganze des eigen Einkommens verzichtet, sollte eigentlich entsprechenden Ausgleichszahlungen als finanzielle Absicherung vom Partner erhalten. Klingt unromantisch? Also ich finde es wesentlich unromantischer, wenn finanzielle Themen in der Partnerschaft tabu sind und einer vom anderen unentgeltliche Arbeit quasi als naturgegeben ansieht. Und hier reden wir nicht über kleine Nettigkeiten, wie dem anderen Mal ein leckeres Essen zu zaubern oder auch mal im Haushalt mehr anzupacken, wenn´s beim anderen gerade stressig ist. Diese gegenseitige Unterstützung sowie die Wertschätzung sollten eigentlich selbstverständlich sein, ganz unabhängig davon, wer welchen Job macht. Die Jobbeschreibung eines Tradwifes kann ich trotzdem nicht gut heißen, ein Mann braucht doch keine Ersatz-Mutti, die ihm am Vorabend die Unterhosen raus legt und ihren gesamten Lebensinhalt darin sieht, ihn zu umsorgen. Das fühlt sich für mich viel zu sehr nach Leibeigenschaft und schlecht bezahlter Vollzeitsklaverei an. Wobei der Unterhalt für so ein hübsch herausgeputztes Hausmütterchen sicher nicht ohne ist. Ich würde meinem Mann ganz sicher kein kinderloses Selbstfindungs-Hausmann-Dasein finanzieren (schon gar nicht mit Ausgleichszahlungen). Einen Zwei-Personen-Haushalt kann man durchaus neben dem Vollzeitjob stemmen bzw. der Haushalt ist da bestimmt nicht tagesfüllend – und nein, wir lassen und trotzdem durchaus nicht optisch gehen. Ok, jetzt hab ich doch kalten Kaffee aufgewärmt, sorry. Klar sieht das wieder ganz anders aus, wenn Kinder da sind. Mag sein, dass manche Kinder pflegeleicht sind. Es kann aber auch vorkommen, dass die frischgebackene Mama wortwörtlich 24/7 die Hände voll hat, weil Kind eben bei Mama sein will. Denen braucht man aber auch nichts von Tradwifes erzählen. Ist nämlich gar nicht so einfach, sich Instagram-mäßig herauszuputzen, wenn das Baby interveniert. So manche Freundin hat mir schon ihr Leid geklagt, dass sie nicht mal in Ruhe alleine aufs Klo gehen könne. Ich kann nicht behaupten, dass ich sie darum beneiden würde – auch wenn einem die lieben Kleinen angeblich so viel zurückgeben würden. Was aber wäre die Alternative? Wenn frau arbeiten geht ist frau natürlich eine Rabenmutter. „Nur“ als Mutter und Hausfrau, ist frau wiederum eine Glucke und ein schlechtes Vorbild – offenbar ist jede Entscheidung die falsche. Zumindest aus der Sicht aller anderen, die es wie immer besser wissen. Wie sich Eltern organisieren und gleichberechtigt untereinander Arbeit, Hausarbeit und Kindererziehung aufteilen, geht zwar niemanden etwas an. Allerdings sind weder fehlende Betreuungsangebote noch finanzielle Engpässe eine Überraschung, beides muss man irgendwie stemmen. Im Idealfall zusammen. Wie auch... --- ### NICHT ANFASSEN - Von Begegnungen und Berührungen > Hinterlasse alles, wie du es vorgefunden hast und FASS BLOSS NIX AN - tja, Fische interessieren sich nicht für unsere Regeln. - Published: 2025-02-24 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/24/nicht-anfassen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Alpenaquarium, Anfassen, Azoren, Bahamas, Bodensee, Hai, Honeymoon Beach, Stechrochen, Stör, Tauchen, Zackenbarsch Für passionierte Hirn-Nutzer ist es selbstverständlich, dass sie sich in der Natur als rücksichts- und respektvolle Gäste benehmen. Heißt man hinterlässt keinen Müll, macht nichts kaputt und rückt Flora und Fauna nicht unnötig auf die Pelle. Gerade Letzteres ist besonders in Gefilden, in denen Flora und Fauna durchaus wehrhaft sind, sowas wie eine goldene Regel. Doch nicht nur im Interesse der eigenen Unversehrtheit sollte man die Pfoten lieber bei sich behalten, wird man doch selbst auch nicht gerne von Hinz und Kunz betatscht. Und was an Land gilt, gilt natürlich auch unter Wasser. Es beruht nur nicht beiderseits, den Fischen und Co sind menschgemachte Regeln herzlich egal. Und so durfte ich tatsächlich schon Tauchen als Kontaktsportart erleben. Saiblinge Der erste eher unsanfte und vor allem unfreiwillige Zusammenstoß, an den ich mich erinnern kann, war mit einem Saibling im Paarungsrausch. Ausgerechnet zu einer Jahreszeit mit wirklich unwirtlichsten Wetterbedingungen an Land ist es im Bodensee besonders spannend. Da beginnt bei den Saiblingen die Paarungszeit und die Männchen sind in uns an einer Steilwand im großen Schwarm entgegengekommen. Da es schon in 10 Metern Tiefe dunkel wird, waren wir mit Lampen unterwegs. Ich schieb es mal auf das helle Licht, das die Fische geblendet haben muss. Aber sie schienen auch wie von Sinnen vor lauter Hormonstau als mir ein Exemplar gegen die Hand geschwommen ist. Die haben mehr Wums, als ich erwartet hätte und wir waren wohl beide ziemlich überrascht. Den beeindruckenden Anblick von unzähligen rotbauchigen Saiblingen, die auf uns zu und um uns herumschwammen, werde ich hoffentlich nie vergessen – auch wenn wir damals noch keine Fotos gemacht haben. Erwin Eine Begegnung der besonderen Art hatten wir beim Tauchen vor Madeira mit Erwin. Bei Erwin handelt es sich um einen zutraulichen Zackenbarsch, der sich die Taucher zu Nutzen macht. So ein blubberndes Menschlein hat nämlich ganz besondere Vorzüge. Ich hatte mich vor der Reise schon über die Unterwasserwelt kundig gemacht und wusste, dass sich manch mutige Zackenbarsche gerne die juckenden Parasiten von den Schuppen streicheln lassen. Dass ich das auch mal machen dürfte, hätte ich nie zu hoffen gewagt. Während ich also völlig gedankenverloren die Unterwasserlandschaft bewundere, peilt mich Erwin geradewegs an. Ich wusste erst mal gar nicht, was ich machen soll also hab ich einfach die Kamera hochgehalten und den Minitatur-LKW, der da auf mich zugerauscht kam, fotografiert. Glücklicherweise kam es nicht zum Zusammenstoß und ich habe mal versuchsweise meine Hand hingehalten, an die sich Erwin geradezu herangeworfen hat. Wie ein Kätzchen hat er sich genüsslich streicheln lassen, hat die Ausrüstung von meinem Mann genaustens untersucht und uns am Ende ganz vorwurfsvoll beäugt, als wir den Rückweg antreten mussten. Ich bin mir allerdings sicher, dass wir vergessen waren, sobald er neue Streichelsklaven Taucher gefunden hat. Blauhai Der Guide auf den Azoren hatte uns gewarnt, dass es zum einen oder anderen Rempler kommen könnte. Es gibt wohl noch mehr Arten, die den Taucher gerne als alternative Putzstation nutzen. Nachdem wir also stundenlang über die Wellen gedümpelt waren, hingen wir endlich im Wasser. Die Blauhaie hatten lange auf sich warten lassen und da ich nicht gerade seefest bin, war es meinem Magen schon schnurzpiepegal, ob wir noch welche zu sehen bekommen. Im Wasser war dann wieder alles fein aber da wir im offenen Meer an langen Leinen direkt unter dem Boot hingen, schaukelte die Welt noch ein bisschen. Offenbar war ich noch ziemlich weiß (oder grün? ) im Gesicht, da mich der Guide nicht aus den Augen gelassen hat. Und dann waren sie da, die zierlichen torpedoförmigen Blauhaie, die wie neugierige Hunde um uns herumgewetzt sind. Nach wie vor bleibt die Frage ungeklärt, wer hier wen guckt. Zumindest schienen wir hochinteressant zu sein und nebenbei auch praktisch – man kann sich an so einem Taucher wohl ganz gut kratzen. Niemals hätte ich es gewagt, die Hand nach einem Hai auszustrecken, nicht mal so einem kleinen Blauhai. Aber wenn er mich rempelt (mehrfach, so ein Rüpel), kann ich ja nichts für! Und nachdem ich bei dieser beeindruckenden Erfahrung nicht in Panik geraten bin, hat sich auch der Guide wieder ein bisschen beruhigt – und mein Magen am Ende auch. Stör Einer meiner Lieblingsfische ist der Stör. Der sieht einfach so putzig aus mit seiner langen Nase und gleichzeitig hat er was Uhrzeitliches an sich. In einem ehemaligen Steinbruch konnten wir gleich mehrere ausgewachsene Exemplare bewundern. Natürlich ist so ein vollgelaufener Steinbruch nicht der natürliche Lebensraum aber die Fische haben sich dort sichtlich wohl gefühlt und sich von den Tauchern nicht stören lassen. Der Betreiber hatte reichlich Warnschilder aufgestellt und bei Berührung mit einem lebenslangen Tauchverbot gedroht. Das galt offensichtlich nicht für die Störe, die kurzsichtig wie sie halt waren, sich die Taucher auch mal aus aller-aller-allernächster Nähe anschauen wollten. Wenn man zu ruhig im Wasser verharrte, sind sie auch übermütig geworden. Wir wollten auf keinen Fall einen Verweis riskieren aber davon wollte der Stör, der unsere Kamera untersucht hat, nichts wissen. Zander Im Vergleich zum Stör ist der Zander ja geradezu ein Winzling. Das weiß er aber nicht oder es ist ihm zumindest egal. Im See hält er sich wohl für ganz groß und so hat er auch überhaupt keine Skrupel, sich mit einem Taucher anzulegen. Im kalten See trägt der Taucher von Welt ja für gewöhnlich eine wärmende Kopfhaube. Und während ich so vor mich hin tauche, habe ich das Gefühl, irgendetwas hätte mich am Kopf getroffen. Aber wie ich mich so umschaue ist da ... nichts. Mein Mann taucht neben mir und schaut völlig unschuldig aus der Wäsche. Und trotzdem ... da wars wieder, irgendwas muss doch da sein. Zwischen einigen in den See gestürzten Bäumen tauchen wir durch und ich möchte gerade einen besonders schönen Fisch fotografieren – zack, da hab ich den ach so schönen Fisch plötzlich am Handschuh hängen. Ok, jetzt weiß ich auch, was bzw. wer mich offenbar in den Kopf beißen wollte (wer ganz genau hinschaut, sieht den frechen Fisch über meinem Kopf). Für Zander ist im Frühjahr Paarungszeit und die Männchen verteidigen ihr Gelege vor Laichräubern.... --- ### Wie viel weniger ist zu wenig? > Ausmisten bis der Arzt kommt - man kann es ja mit allem übertreiben. Die richtige Menge an mehr oder weniger ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. - Published: 2025-02-17 - Modified: 2025-02-14 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/17/wie-viel-weniger-ist-zu-wenig/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Kartoffelrezept, meditatives Unkrautzupfen, Minimalismus, weniger ist mehr Das wir in der Regel alle ganz schön viele materielle Dinge besitzen, ist kein Geheimnis. Doch was viel, was zu viel und was wiederum zu wenig ist, darüber kann man vorzüglich diskutieren und am Ende muss es doch jeder für sich selbst entscheiden. Fängt man jedoch mal an, sich bewusst mit seinem ganzen Krempel zu befassen und diesen dann auch noch zu reduzieren, macht sich bei vielen schnell ein erleichterndes Glücksgefühl breit. Viele schwärmen dann, wie befreiend es sei, all die unnützen Dinge los zu sein und wie viel einfacher das Leben doch nun sei. Und wie das halt mir Glücksgefühlen so ist, wir wollen davon immer mehr haben. Ich weiß noch genau, wie mein Lieblingsmann prüfend den Blick durchs Zimmer hat schweifen lassen, nachdem er seinen Schreibtisch auf links gedreht hatte und gefühlt 10 Tonnen Altpapier, eingetrocknete Kulis, verrostete Büroklammern und noch einen ganzen Haufen anderen Müll entsorgt hatte. Mir ging es ja nicht anders und die Kilos an alten Studienunterlagen, die ich irgendwann ausgemistet hatte, schienen direkt körperlich spürbar. Und dann ertappt man sich plötzlich, wie man im Geiste die Schränke durchgeht und überlegt, wo sich noch ungenutzte Dinge verbergen, die in anderen Händen wesentlich mehr Wertschätzung erfahren würden. Einen nie gefahrenen Schlitten in ebensolche Kinderhände abzugeben war beispielsweise eine Entscheidung, die ich nie bereut habe, auch wenn sich hin und wieder tatsächlich einige Schneeflocken auf die nahen Hügel verirren. Wie mit allem, kann man es auch beim Minimalisieren übertreiben und weit übers Ziel hinausschießen. Natürlich könnte ich ganz spartanisch auf dem nackten Boden schlafen, im Stehen essen und jeden Tag die gleichen (hoffentlich trotzdem manchmal gewaschenen) Sachen tragen. Aber MUSS ich das? ! Und macht das überhaupt Sinn? ! Trotzdem scheint es für manche die ultimative Zielsetzung zu sein. Es gibt tatsächlich Menschen, die in Foren die Frage stellen, wie viele Tassen man bräuchte... Mag sein, dass es ausreicht, für jede im Haushalt lebende Person ein Set aus Besteck, Tasse und Teller zu haben und das dann einfach nach Benutzung abzuspülen. Und natürlich brauche ich nicht für jegliche Eventualität vorbereitet sein – wir hatten das ja gerade erst davon. Man könnte sogar ganz aufs Geschirr verzichten und einfach immer den Lieferdienst bemühen. Das ist nun aber genau der Teil, der mir bei manchen Minimalismus-Diskussionen Magenschmerzen verursacht. Und zwar genau in dem Maß, in dem durch das Weglassen bestimmter Dinge ein riesiger Berg Müll verursacht wird. Klar ist das so richtig bequem bei einer Party ausschließlich Pappteller zu verwenden – am Ende steckt man alles in einen großen Sack und fertig. Wenn ich das dann auch noch im Alltag so mache, wird das Geschirr vom Gebrauchsgut zum Verbrauchsgut. Auf die Spülmaschine kann man sowieso verzichten und der Zeitaufwand ist geradezu unschlagbar minimal. Aber die Bilanz unterm Strich ist katastrophal für die Umwelt, und für den Geldbeutel so nebenbei auch. Deswegen wohnen in unserer Küchenschublade eben nicht nur zwei Teller. Nein, wir horten die stolze Zahl von sage und schreibe 24 23 (*hüstel*) Tellern! Gar nicht minimalistisch und im Winter brauchen sie wir nicht mal alle. ABER wenn jetzt bald die Gill-Saison wieder startet und ich gleichzeitig die ersten Kräuter trocknen kann, bekommen wir die ganz schnell wieder alle benutzt. Und jetzt kommt der Oberknaller. Ich hab auch noch eine nigelnagelneue Küchenmaschine angeschafft. Ganz im Gegensatz zu Gabi, die ihren Haushalt gerade erst um so ein Gerät erleichtert hat. Zugegeben, für mich war das eine schwere Geburt. Fast ein Jahr bin ich immer wieder um diverse Modelle herumgeschlichen, hatte aber absolut keine Lust auch eine zu kaufen. Mit dem Berg an getrockneten Kräutern, die von Hand gerebelt werden wollten, ist die Lust auf einen motorisierten Helfer auf ganz wundersame Weise in ungeahnte Höhen gestiegen. Wer selbst mal stundenlang diverses Grünzeug händisch zerkleinert hat, weiß wie langwierig das sein kann. Über die tagelang duftenden Hände will ich mich hier gar nicht beklagen. Nur so viel – Seife kann gegen die ätherischen Öle in der Haut nur bedingt was ausrichten und von zu viel Rosmarin in der Nase wird man ein bisschen high. Jetzt stehen die gemahlenen Gewürze neben feinem Chilipulver zur bequemen Verarbeitung im Schrank und werden gleich viel besser vom Meisterkoch angenommen. Die Motorisierung so einer neuen Küchenfee ist beeindrucken im Vergleich zum langsam vor sich hinsterbenden Altgerät, das vor zwei Jahren den Gnadentod gestorben ist. Die Kartoffeln fürs Gratin waren in weniger als einer Minute komplett gerieben. Da kann ich mit Handarbeit nicht mithalten. Und das ist der nette Nebeneffekt, es gibt nun auch wieder Dinge, die ohne (über)motorisierte Unterstützung echt kraftaufwändig waren. Und da man ja nicht nur Kartoffelgratin essen kann (warum eigentlich nicht? ! ), erweitert sich unser Speiseplan auch in der Hinsicht. Eines unserer Lieblings-Kartoffelgerichte habe ich bei Ines gefunden – ihre fantastische Kartoffelsuppe ist so einfach wie lecker. Aber Obacht – der angeheiratete Küchenhelfer dreht schon mal hohl beim Schälen. Wenn er nach einer Weile fragt, wie viele Kartoffeln er schälen soll, ist es eigentlich schon zu spät. Wenn der Topf groß genug ist, kommt aber auch Suppe aus fast zwei Kilo Kartoffeln weg. Sonst bleibt mir nie was zum Mittag am nächsten Tag. Das war echt mal schön. Dann gibt es noch den Quetschi-Auflauf. Ich liebe ja Quetschis – also nicht diese unsäglichen Plastiktüten mit zuckersüßem Obstbrei für Kinder – sondern gekochte Pellkartoffeln, die sich halbiert und mit der Gabel leicht angedrückt (daher der Name) als Basis für allerhand überbackene Resteverwertung eignen. Das Originalrezept für überbackene Quetschkartoffeln kann man beliebig umbauen. Einfach ein paar gebratene Pilze und Zwiebeln drüberstreuen und mit Käse überbacken. Oder, was man halt sonst so da hat. Und weil mit noch mehr Topping und noch mehr Käse alles gleich noch besser schmeckt, mach ich das gerne in der Auflaufform – Quetschi-Auflauf halt. Was ich auch unbedingt noch testen will, sind die Kartoffel-Rouladen von miteigenenhaenden, die ich eher als Schnecken bezeichnen würde. Aber ich schweife ab (mal wieder). Auf jeden Fall ist der elektrifizierte Küchenhelfer um einiges schneller als der angeheiratet. Hat zwar auch weniger Funktionen, passt dafür aber samt... --- ### Ein Herz für Umzugshelfer > Warum ist die Kiste so abartig schwer, hast du da etwa Steine drin? - Äh, womöglich?! - Published: 2025-02-10 - Modified: 2025-02-03 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/10/umzugshelfer/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Minimalismus, Umzug, Umzugshelfer Irgendwann im Leben meint man ja, angekommen zu sein. Was auch immer das bedeutet und wo auch immer das sein mag. Ich bin in jungen Jahren oft umgezogen und hab mir das immer schön geredet. Gerade wegen der Konsequenzen, die im Bezug auf Freundschaften ja nicht gerade prickelnd sind. Nachdem ich auf drei verschiedenen Grundschulen war, wollte ich danach zumindest nicht nochmal die Schule wechseln. Das hat auch geklappt, die Wohnsituation hingegen war durchaus noch abwechslungsreich. Mit Mitte zwanzig hatte ich bereits gut 10 Umzüge hinter mir. Und dann war erst mal Ruhe. Zumindest, was den eigenen Hausstand anging. Im Freundeskreis gab es natürlich einige Bewegung und ebenso natürlich hat man da immer mit angepackt. Dabei lassen sich extreme Unterschiede beobachten. Der absolute Alptraum für jeden Helfer war ein Sammler-Haushalt mit leichten Messi-Anwandlungen. Vorbereitet war gar nichts und der Kühlschrank hielt neben abgelaufenen Lebensmitteln allerhand eklige Überraschungen bereit. Warum jemand, der keinen Alkohol trinkt, Gläser für so ziemlich jedes Getränk beherbergt, hat sich mir auch nicht erschlossen. Weingläser in unterschiedlichster Ausführung, Sektgläser, Sektkelche, Sektflöten, Grappagläser, Schnapsgläser, Cognacschwenker, Biergläser und -krüge, Whiskygläser – und natürlich noch diverse Wasser- und Saftgläser. Dazu verschiedene Café-Service, darunter eines mit Weihnachtsmotiv für 24 Personen. All das wohlgemerkt in einem kleinen 2-Personen-Haushalt. Ok, einen kleinen Hund gabs auch noch, aber es kann mir keiner erzählen, dass der mit seinen zwei Näpfen einen großen Anteil an all dem Geschirr gehabt hätte. Man muss ja nicht gleich zum Minimalisten werden, aber dieser Berg an Dingen, der ungenutzt etliche Regale und Schubladen okkupierte, hat mich echt umgehauen. Und so selbstverständlich ich helfe, fand ich es gelinde gesagt frech, die Umzugshelfer einen verschimmelten Kühlschrank ausräumen zu lassen. Das wir heute keinen Kontakt mehr haben, ist allerdings ein anderes Thema. Das Umzugshilfe auch ganz anders aussehen kann, merkt man im jetzigen Freundeskreis. Eigentlich stehen wir ja alle mit beiden Beinen fest im Berufsleben. Ich kann mich noch erinnern, wie wir mal darüber gesprochen haben, dass man da dann doch auch einfach ein Umzugsunternehmen beauftragen könnte. Sagen wir mal so, man redet viel, wenn der Tag lang ist. Würde sich auch gar nicht lohnen, wo doch mit mehreren Paar motivierten Händen ein kleiner Hausstand auch ganz schnell klein bei gibt. Bei unserem letzten Umzug hatten wir selbstverständlich vorgearbeitet. Und so war alles innerhalb kurzer Zeit im Sprinter verräumt. Kisten braucht es ja nicht viele, wenn man gar nicht erst so viele Sachen anschafft. Wobei wir tatsächlich auch mal Gläser gekauft hatten – aber halt nur für den Gebrauch und nicht, um für jede niemals eintretende Situation vorbereitet zu sein. Wirklich herausfordernd sind ja auch nur die großen Möbel wie Schrank, Bett und Sofa. Manch einer meinte, dass würde man doch eh einfach neu kaufen. Also ich kann ja verstehen, dass eine neue Wohnsituation manchmal Anpassungen bezüglich des Mobiliars erfordert. Aber bei jedem Umzug ein neues Sofa? Das halte ich nun doch für ein ganz klein wenig übertrieben. Aber was weiß ich schon, wenn es nach mir ginge, würde mein Hausstand in ein Auto passen. Allerding kein Kleinwagen, wir wollen es ja nicht übertreiben. Minimalistisch umziehen ist halt einfach leichter. Und auch, wenn sowohl der Lieblingsmensch als auch ich und hier angekommen fühlen, weiß man ja nie, was das Leben noch so bringt. Also halten wir es auch weiterhin luftig und schauen, dass sich nirgends Krempel ansammelt. Unausgepackte Kartons vom vorvorletzten Umzug wären hier unvorstellbar. Nachdem von unserer Seite auf lange Sicht kein Ortswechsel geplant ist, melden unsere Lieblings-Umzugshelfer schon mal vorsichtig Bedarf an. Der seelische Beistand (hatte „Rücken“) darf ebenso mit unserer Hilfe rechnen, wie der Schwerlasttransport aka Schwager. Letzterer toppt wahrscheinlich meine Zahl an Umzügen um ein Vielfaches. Dank einer dieser Aktionstage weiß ich auch, dass man durchaus hundertmal eine ausgelatschte Altbautreppe hochlaufen kann – aber irgendwann nicht mehr runter kommt, weil die Knie dann einfach nachgeben. Seine neue Wohnung hat einen Aufzug. Das war die gute Nachricht. Der Schwager hat allerdings schon angekündigt, dass es nun ein paar Sachen mehr sind. Also diesmal richtige Arbeit. Das wäre die schlechte Nachricht. Da er aber ebenso wenig wie ich auf 24-teilige Weihnachtsservice steht, mache ich mir da wenig Sorgen. Einzig sein Sofa bereitet uns allen dafür umso mehr Sorgen – oder eher Alpträume. Wenn auch anderer Art als bei den Geschirr-Messies. Bei seinem Einzug hatten wir uns mit dem Monstrum fest in der Wohnungstür verkeilt und nur mit viel Geschick und Beharrlichkeit den Weg um drei Ecken durch die Türe gemeistert. Ich hab schon angedroht, Schmierseife mitzubringen – derselbe Weg muss ja nun wieder rückwärts bewerkstelligt werden und wir haben alle verdrängt, wie wir überhaupt reingekommen sind. Wenn ich so drüber nachdenke – vielleicht sollte man sich doch bei jedem Umzug ein neues Sofa kaufen – nicht. So ein bevorstehender Umzug ist immer eine gute Gelegenheit, sich mal eingehender mit den eigenen Sachen zu beschäftigen. Unausgepackte Kisten vom letzten Umzug können wahrscheinlich unbesehen weg. Alles, was man schon Wochen vor dem Umzugstermin einpacken könnte, wird wahrscheinlich nicht all zu oft benötigt. Vielleicht kann man das eine oder andere weitergeben. Jedes Teil, das man weniger umzuziehen hat, spart Kraft und macht den eigentlichen Umzug leichter. Und falls man tatsächlich ein Umzugsunternehmen beauftragt, auch günstiger. Helfer sind dankbar, wenn sie nicht kistenweise Andenken, Deko und anderen Krempel schleppen müssen. Ich hab da immer einen Umzugshelfer im Kopf, der meine Mutter damals fragte, ob sie Steine in die Kiste gepackt hätte. Ja, hatte sie – gesammelt im Spanienurlaub, aufgefädelt auf dicke Schnüre. So sehr ich ein gutes Krafttraining schätze, ein Umzug kann ganz schön an die Substanz gehen! Also selbst wenn ihr euch um euren eigenen Hausstand angesichts eines bevorstehenden Umzugs keine Gedanken machen wollt – habt ein Herz für Umzugshelfer! --- ### Fragen über Fragen > Was würdest du fragen, wenn die Antwort nicht "42" sondern "ja" wäre? Wenn das Lesen im Grübeln endet, muss das Ziel nicht verfehlt sein. - Published: 2025-02-03 - Modified: 2025-02-01 - URL: https://www.queen-all.com/2025/02/03/fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: 42, Antwort, Bücher, Fragen, Lesen, Systemische Fragetechnik Lesen bildet, sagt man zumindest. Neben all der Bildung kann es auch ganz schön zum Nachdenken anregen. Es gibt Bücher, für die brauche ich ewig. Da finde ich mich immer wieder denkend auf dem Lesesessel wieder. Mittlerweile liegt ja sogar immer ein Block bereit, damit ich besonders kluge oder schöne Worte notieren kann. Weil ich mich sonst vor lauter Begeisterung (oder Träumen, oder Nachdenken,... ) gar nicht mehr auf die darauf folgenden Worte konzentrieren kann. Was mich gerade nachhaltig vom Lesen abhält, ist die folgende Frage: Was würden Sie fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? Wer jetzt wissen will, wo ich das aufgeschnappt habe – das kommt aus einem Buch über Systemische Fragetechniken und da ich noch ganz am Anfang bin, kann ich darüber sonst so gar nichts berichten – also auch keine (unbezahlte) Werbung. Aber wie wir schon in der Schule lernen, muss ja eine Quellenangabe her. Was würde ich fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? (Nicht 42. ) Meine erste Reaktion ist, wen ich denn frage. Ist das wichtig? Kommt natürlich auf die Frage an, ob die Zielperson da eine Rolle spielt. Und dann ist natürlich auch die Konsequenz alles andere als nebensächlich. Also folgt auf das „ja“ dann auch die entsprechende Handlung? Ich kann jemanden fragen, ob er mir zehn Millionen Euro gibt – und derjenige kann ja sagen aber mir trotzdem keinen einzigen Cent geben. Was natürlich schade wäre, immerhin haben wir ja einen Hauskredit abzubezahlen. Ich habe mir sogar ja schon überlegt, was ich mit einer Million Euro anfangen würde. Und dann wäre noch reichlich übrig, um diverse Organisationen zu unterstützen, z. B. zum Schutz unserer Ozeane. Aber wenn das „ja“ tatsächlich auch bedeutet, dass das, wonach ich frage auch eintritt, warum dann tiefstapeln. Dann geben wir uns doch nicht mit ein paar Milliönchen zufrieden. Da muss es mindestens der Weltfrieden sein! Allerdings muss die Frage präzise gestellt sein. Das ist ein bisschen, wie der Prompt bei KI-Tools. Auf blöde Fragen gibt’s blöde Antworten und wenn man nicht genau beschrieben hat, was man wissen will, braucht es einige Anläufe und Schleifen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu generieren. Wir haben aber nur eine Frage. Also auch nicht wie im Märchen mit dem Dschinn, bei dem man drei Wünsche hat. Da der Dschinn ein ganz klein bisschen hinterhältig ist, hat die Wunscherfüllung ein paar unerwünschte Nebenwirkungen. Die Folgewünsche dienen also der Schadensbegrenzung, womit die Sache aber nur noch schlimmer wird. Wir müssen die Frage als zeitlich eingrenzen. Wir wollen ja nicht noch ewig warten, sondern lieber gestern als heute mal wieder Nachrichten ohne Terror und Zerstörung sehen (btw auch ohne ein paar andere nervige Sachen... ). Also Weltfrieden ab sofort! Und natürlich wollen wir ihn auch erleben. Denn was bringt der Weltfrieden, wenn er mit dem Aussterben der Menschheit eintreten würde. So langsam bekomme ich ein Knäul im Hirn. Was so eine einfache Frage anrichten kann! Und überhaupt, ist die Frage nach etwas nun eine „erlaubte“ Frage oder nur ein Wunsch ohne Erfüllgarantie. Gilt das jetzt auch? Kann mir mal bitte jemand die Regeln erklären? Fragen über Fragen aber die EINE bekomme ich nicht auf die Kette. Was würdet ihr fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? --- ### Wahlprogramm > Stellt euch vor es ist Wahl - und alle gehen hin. Nicht zu wählen ist nicht nur keine Lösung sondern am Ende auch die Wahl, das womöglich schlimmste Ergebnis zuzulassen. - Published: 2025-01-27 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/27/wahlprogramm/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Bundestagswahl, Demokratie, Steuern, Wahl, Wahl-O-Mat, Wahlpflicht, Wahlprogramm Kennt ihr das auch, dass man zusammensitzt, ganz gemütlich unterhält und plötzlich kommt ein Thema auf, bei dem man sich so richtig in Rage reden kann und angesichts der Ungerechtigkeit der Welt im Ganzen und der Unfähigkeit einzelner eigentlich nur hilflos und frustriert fühlt? Themen dafür gibt es genug, das Leben ist nun mal kein Ponyhof und von Klimawandel über prekäre Arbeitsverhältnisse bis hin zu Zwangsverstümmelungen von hilflosen Kindern im Namen religiöser Glaubensverirrungen gibt es wahrlich genug, über das man sich auch aufregen sollte. Die eigenen Einflussmöglichkeiten sind ja meist begrenzt. Da hilft es dann, wenn viele sich zusammentun bzw. ihre Meinung kund tun frei nach dem Motto aus vielen Tropfen entsteht ein Ozean. Ganz in diesem Sinne funktionieren ja auch Wahlen. Eine einzelne Stimme vermag nicht viel ändern zu können aber die Summe vieler Stimmen bewegt alles und keine Einzige gehört in den Müll. Absichtlich ungültig zu wählen heißt, sich um eine Entscheidung zu drücken. Und wenn es die Wahl des geringsten Übels ist, auch diese Wahl kann man aktiv treffen. Und es wird auch nicht besser, wenn man gar nicht wählt. Andere Politiker gibt´s gerade nicht im Angebot, ob´s uns nun passt oder nicht. Dass die gewählten Politiker eben genau das sind – gewählt – vergisst man ja schnell, wenn die Damen und Herren nicht im gewünschten Sinne agieren. Kaum einer hat auch nur ein gutes Wort für unsere Volksvertreter übrig und scheinbar hat keiner die Kandidaten gewählt, die aktuell für unser Land verantwortlich sind – das ist so ein bisschen wie mit Trash-TV. Das schaut auch keiner aber trotzdem scheinen die Einschaltquoten für ein Fortbestehen zu sprechen. Aber da wir ja alle vergesslich sind, vergessen wir nicht nur, was die Kandidaten in ihrer bisherigen Karriere so alles angestellt haben. Wir vergessen offenbar auch, wo wir selbst unser Kreuzchen gesetzt haben. Wer will es uns auch verübeln, bei dem Vorbild! Erinnerungslücken sind ein adäquates Mittel zur Unternteppichkehrung. Wobei ich stark bezweifle, dass das auch für den kleinen Bürger gilt – sorry, ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, dass ICH mein Auto in der Feuerwehrzufahrt abgestellt habe. Da kann man mich doch dann nicht zur Rechenschaft ziehen! So! Und nun nur zur Sicherheit und damit es keiner vergisst: wir haben die Wahl und das ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung! Ich will gar nicht wissen, für was ihr auch am Ende entscheidet. Denn auch das ist ein Privileg. Wir dürfen uns unsere eigene Meinung bilden und müssen uns vor niemandem dafür rechtfertigen. Umso leichter, sich aus Stammtischdiskussionen herauszuhalten. Aktuell habe ich meinen Nachrichtenkonsum auf ein absolutes Minimum heruntergeschraubt. Sollte in China ein Sack Reis umfallen – ich bekomme es nicht mit. Den auf die zwischenparteilichen Schlammschlachten und Schuldzuweisungen (die Opposition weiß eh immer alles besser, bis sie selbst regiert) kann ich gut verzichten. Und ebenso auf die wenig neutrale Berichterstattung einiger Medien. Denn was uns jetzt präsentiert wird, ist „nur“ Wahlkampf. Zur Entscheidungsfindung gehört aber ein bisschen mehr, als ein paar knackige Wahlversprechen. Da sollte man sich genau anschauen, was die Parteien in der Vergangenheit so angestellt haben. Ja, ich weiß, das mit dem Erinnern ist schwer. Aber dafür könnte man ja ein bisschen recherchieren. Ergänzend dazu schaut man sich noch die Parteiprogramme an, denn wir wollen ja auch wissen, was für die Zukunft so geplant ist. Wobei das teilweise echt trockene Kost ist. Wer es auf dem Silbertablett serviert haben möchte, klickt sich durch den Wahl-O-Mat. Egal wofür man sich entscheidet, alles ist besser, als völlig desinformiert nach dem sympathischsten Gesicht auf dem Wahlplakat abzustimmen – das ist mindestens so auffrisiert und glattgefiltert, wie die zugehörigen Wahlversprechen. Wo auch immer der Schuh gerade drückt, die Wahl, die wir heute treffen hat womöglich auch Konsequenzen für unser Morgen. Vielleicht spare ich heute Steuern, doch was kostet uns der Klimawandel in der Zukunft? Oder gibt es den überhaupt gar nicht? Da stehen Aussage gegen Aussage, Wissenschaft gegen Rattenfänger Politiker. Und sowieso reagieren wir ganz empfindlich, wenn man uns in den Geldbeutel greifen will. Egal, wen man fragt, da ist ja nie genug drin. Ich finde es auch befremdlich, wie schon wieder über neue Steuern und Einnahmequellen diskutiert wird, statt sich um nachhaltige Lösungen zu bemühen. Den Krankenkassen fehlt Geld? Dann kassiert man halt bei den Kapitalerträgen ab. Da hat der Anleger ja nicht für gearbeitet, die faule Socke, sondern nur sein Geld arbeiten lassen. Könnte man ja nicht so schlimm finden, wenn nicht andererseits künftige Generationen schon jetzt wissen, dass sie von der Rente nicht mehr viel zu erwarten haben. Sicher ist da höchstens noch die Versorgungslücke. Auch die Politik rät dazu, privat vorzusorgen - wie praktisch, wenn da gleich noch eine potentielle Steuerquelle bei rausspringt. Was am Ende von der Diskussion übrig bleibt, weiß keiner. Es ist Wahlkampf und da geht es auch darum, im Gespräch zu bleiben. Mit polarisierenden Aussagen ist das ein Leichtes und der gemeine Wähler ist wankelmütig, der muss nur am entscheidenden Tag sein Kreuzchen an der entscheidenden Stelle machen. Protestwähler, die sich wie kleine Kinder trotzig auf den Boden werfen und den Politikern einen Denkzettel verpassen wollen, sollten vorsichtig mit ihren Wünschen sein. Kann sein, dass sich die erfüllen. Schaut mal über die Grenzen – was, wenn es plötzlich keine Krankenversicherung mehr gibt? Und was kostet so ein Brexit? Da haben sich einige gedacht, sie bräuchten nicht wählen gehen. Andere wollten ihrem Unmut Luft machen und wieder andere hatten einfach keine Ahnung, was sie da eigentlich wählen. Hinterher ist das Geschrei immer groß. Politikverdrossenheit können wir uns nicht leisten. Wer in einer Demokratie leben möchte, von dem darf man auch erwarten, dass er seiner Pflicht zu wählen nachkommt. Man kann sich aufregen, dem ganze Hin und Her mit stoischer Gelassenheit begegnen oder die Schlammschlachten, die uns die Medien in den nächsten Wochen vorsetzen, ignorieren. Aber wehe, es geht einer zur Bundestagswahl 2025 nicht wählen und meckert hinterher über das Ergebnis! --- ### Linker Arm ganz schwer - Autogenes Training im Selbstversuch > Nach einem Zufallsfund im Büchertauschregal habe ich mich an den Selbstversuch mit Autogenem Training gewagt. Erfolg? Fehlanzeige! - Published: 2025-01-20 - Modified: 2025-01-20 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/20/linker-arm-ganz-schwer/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Arm ganz schwer, Autogenes Training, Autosuggestion, Entspannungsmethode, Entspannungstechnik, J.H.Schulz, Meditation, Selbstsugesstion, Selbstversuch Vor einigen Monaten entdeckte ich im Büchertauschregal ein originalverschweißtes Buch über Autogenes Training. „Kost ja nix“ hab ich mir gedacht und das Taschenbuch kurzerhand mitgenommen. So richtig viel anfangen konnte ich mir dem Begriff nicht aber man lernt ja nie aus und wer weiß, vielleicht lernt man ja sogar mal was dazu. Das Buch selbst ist mit seinen knapp 150 Seiten schnell gelesen. Eine einfache Aufklärung, was es mit Autogenem Training auf sich hat sowie eine Anleitung für Anfänger und viele Beispiele und Affirmationen für Fortgeschrittene. Die optimistischen Versprechen haben mich tatsächlich neugierig gemacht also hab ich das ganze einfach mal ausprobiert. Autogenes Training ist ein auf Autosuggestion basierendes Entspannungsverfahren. https://de. wikipedia. org/wiki/Autogenes_Training Was soll ich sagen – kurz zusammengefasst: schwer kann ich, warm nicht. Man braucht nicht viel, das finde ich ja sympathisch. Aber was man braucht, ist gar nicht so einfach zu bekommen. Kaum schließe ich die Augen, höre ich Flugzeuge, den Kühlschrank oder/und das heisere Krähen des Nachbarshahn. Letzterer scheint eh genau dann einen Anfall zu bekommen, wenn ich meine Übung machen möchte. Kann natürlich sein, dass der Gockel generell sehr mitteilungsbedürftig ist aber mir das nur auffällt, weil ich mich so schlecht auf meine Übungs-Sprüchlein konzentrieren kann. Das Sprüchlein selbst ist einfach und wird im Zwei-Wochen-Rhythmus um je eine Affirmation erweitert. Man startet, indem man sich vorsagt „Rechter (oder linker) Arm ganz schwer“. Das wird dann ergänzt um „Rechter (oder linker) Arm ganz warm“ und so geht es dann weiter. Die Entspannung finde ich einfach, innerhalb eines Atemzuges nimmt mein Körper die Konsistenz eines nassen Sandsacks an. Aber warm wird nichts, egal wie sehr ich mich konzentriere. Nur ist es mit der Konzentration ganz schön weit her, das klappt überhaupt nicht. Während eine Ebene meines Hirns brav den Text runterspult, scheint eine zweite Ebene sich zu verselbstständigen. Ist das eigentlich normal, dass man denkt, während man denkt? Hab ich Stimmen in meinem Kopf? Und warum plant mein Hirn schon den nächsten Tag während ich doch so gerne im Moment verweilen möchte? Anfängerfehler, da geht ganz schön der Punk ab im Oberstübchen. Hat ja auch keiner gesagt, das Meditation und Co. einfach währen. Ich kann mich zwar für das Autogene Training nicht erwärmen, finde aber generell Gefallen an Entspannungstechniken. Ein bisschen kenne ich das von einer ehemaligen Yoga-Lehrerin. Die hat mit uns im Kurs Verschiedenes ausprobiert und mal abgesehen vom typischen Schnarchen mancher Mitsportelnden war ich danach wirklich erholt. Ok, das mit der Klangschale war auch nicht so meins obwohl unsere alte Salatschüssel sich dafür echt angeboten hätte, die hat auch so schön gong gemacht. Andererseits passen tägliche „Zwangsentspannungen“ gar nicht in mein Leben. Manchmal bin ich einfach am Rotieren und dabei keineswegs gestresst. Oder ich fühle mich gestresst und finde meinen Ausgleich dann im Wald oder im Gespräch mit einer Freundin. Und sowieso ist das Autogene Training ja eher eine Vorbeugemaßnahme gegen akuten Stress. Ist er erst mal da, ist es vielleicht zielführender, den Stress rauszulassen und z. B. beim Sport abzubauen, als sich einzureden, man sei „ganz ruhig“. Und hilfreiche (Atem-)Übungen dazu gibt es auch abseits des Autogenen Trainings. Die Gedanken kann ich ja durchaus schweifen lassen oder auch mal an nichts denken. Die Selbstsuggestion mag dazu ergänzend ebenfalls gut geeignet sein. Wenn ich mir körperliche Reaktionen wie ein Wärmegefühl einreden soll, sich diese aber partout nicht einstellen wollen, passt vielleicht auch einfach der Text nicht. „Ganzer Kopf ganz leer“ wäre mal eine gute Affirmation... Ganz leer ist mein Kopf auch nicht, wenn ich mir die Entstehungsgeschichte des Autogenen Trainings anschaue. Entwickelt wurde diese Entspannungsmethode von J. H. Schulz, zur Zeit des Nationalsozialismus ein Befürworter der Euthanasie der sich auch aktiv an der Verfolgung von Homosexuellen beteiligt haben soll. Damit kein Schatten auf den Heilsbringer Autogenes Training fällt, wird in dem von mir aufgelesenen Buch Schultz´ Karriere während der NS-Zeit totgeschwiegen. Lässt sonst sich halt einfach nicht so gut vermarkten. Dieses Hintergrundwissen kann ich nicht einfach ausblenden. Es mag ja sein, dass die Entspannungstechnik vielen Menschen hilft aber irgendwie hinterfrage ich für mich ständig, ob ich etwas, das von einem dermaßen großen Arschloch ersonnen wurde, wirklich machen möchte. Von wegen keine Nebenwirkungen – die Beschäftigung mit dem Hintergrund und der Entstehung hinterlässt nicht nur einen faden Beigeschmack, sondern löst eher einen enormen Brechreiz aus. Zum Glück gibt es ja einen ganzen Strauß alternativer Entspannungsmethoden. Die Technik der Autosuggestion an sich kann man auch abseits des Autogenen Trainings lernen. Vielleicht versuche ich das mal oder beschäftige mich ganz allgemein mit Meditation. Soll ja verdammt gut fürs Hirn sein. Ich habe für mich den Selbstversuch Autogenes Training erfolglos beendet und den Versuch, mir selbst was vorzumachen einzureden, beerdigt. Entweder bin ich nicht sehr überzeugend oder zu kritisch. Ich bilde mir zwar ein, nie besonders leichtgläubig gewesen zu sein aber offensichtlich ist es mit dem Einbilden selbst wiederum auch so eine Sache. Einbildung ist auch eine Bildung. --- ### Trübe Aussichten - Ein Nachruf > Mit einer Träne im Auge wird aussortiert. Das Trockentauchen hat keinen Platz mehr in unserem Leben, die Ausrüstung kann weg. - Published: 2025-01-13 - Modified: 2025-01-13 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/13/truebe-aussichten-ein-nachruf/ - Kategorien: Minimalismus, Tauchen - Schlagwörter: Ausmisten, Hobby, Kosten, Minimalistmus, Sichtweite, Tauchen, Trockentauchen, Trübe Sicht Warum wir das Trockentauchen an den Nagel hängen. Wieder was weg, wir freuen uns gerade über jedes einzelne Teil, dass einen neuen Besitzer findet. Aber warum überhaupt gibt man etwas auf, dass man so gerne gemacht hat? Wir haben unseren Tauchschein vor vielen Jahren in einem heimischen See gemacht. Bei 18 m Tiefe hat das Wasser kuschelige 4 Grad. Angenehm ist das nicht, vor allem wenn man generell eher zu den Frostbeulen gehört. Mit dem Tauchschein frisch in der Hand war für mich also sofort klar, wenn wir weiterhin in Seen tauchen wollen, braucht es einen Trockentauchanzug. Klingt exotisch, aber wer an einem See einem Taucher begegnet, hat in den meisten Fällen einen Trockentaucher vor sich. Nun soll sie also weg, die Kaltwasserausrüstung. Aber warum braucht man die überhaupt? Und was bitteschön ist denn Trockentauchen? Nicht alles, was im Meer ohne Probleme funktioniert, ist auch für kaltes Seewasser geeignet. Im Meer beträgt die Wassertemperatur da wo wir tauchen im Schnitt 22°. Direkt unter der Oberfläche ist es etwas wärmer aber im Allgemeinen herrschen doch recht konstante Temperaturen. Im See sieht die Welt ganz anders aus. Umso tiefer, umso kälter. Die Temperatur kann über die Sprungschichten bis auf 4° C abfallen, das ist schon ganz schön zapfig. Von wegen nicht in Watte packen – wenn es so eisig wird, kann es gar nicht genug Watte sein. Und auch die Atemregler müssen für solche Temperaturen geeignet sein, die könnten sonst vereisen. Ein vereister Atemregler gibt zwar weiterhin Luft ab, aber das dann im ganz großen Stil. Er „bläst ab“ und entsprechend schnell wäre dann der Tank leer. Und angenehm ist das Atmen mit dem abblasenden Regler auch nicht. Damit ich nicht vereise, war ich im kalten Wasser immer mit Trockentauchanzug unterwegs. Der Trocki, wie er unter Tauchern liebevoll genannt wird, sorgt naheliegenderweise dafür, dass man unter Wasser eben nicht nass wird. Wir tauchen also keineswegs im Trockenen sondern in oft besonders eisigen Gewässern, in denen ein Neoprenanzug oft nicht genug Schutz vor der Kälte bietet. Die Isolierung hält den Körper warm – nur der Kopf schaut raus. Eine enge Halsmanschette sorgt dafür, dass die warme Luft drinnen und das Wasser draußen (hoffentlich) bleibt. Ausnahmen bestätigen die Regel und können schon mal zu recht ungemütlichen Tauchgängen führen. Wir hatten eigentlich immer Glück und sind nie „vollgelaufen“ – das sagt man tatsächlich so. Mit der Trockentauchausrüstung haben wir viele sehr coole Tauchgänge erlebt. Leider aber mindestens ebenso viele sehr uncoole Male, in der Regel wegen bescheidener Sichtweiten unter Wasser. Gerade in Seen ist das wirklich ein Problem und es wird leider von Jahr zu Jahr schlechter. Natürlich ist nicht jeder See gleich und es gibt durchaus Ecken, an denen sich noch wunderbare Tauchgänge unternehmen lassen. Wir haben uns nur leider zum Leben ausgerechnet an einem Tauchseen-freien Fleckchen Erde niedergelassen und müssen schon zu halbwegs akzeptablen Tauchplätzen mindestens 1,5 Stunden Anfahrt einrechnen – bei dem heutigen Verkehr eher mehr. Die vielen Liter Sprit, die man dabei verpustet, dazu bei manchen Tauchplätzen die Gebühren, Füllen der Tauchflaschen, eventuell noch Verpflegung – da kommt einiges zusammen. Wenn dann der Tauchgang eher mau ist, ist das schon sehr ärgerlich. Anfangs war das in Ordnung, da haben wir das dann als Übungstauchgang abgehakt. Trotz verhältnismäßig guter Sicht schaue ich mir Boote zukünftig lieber über Wasser an. Tauchen bei null Sicht müssen wir allerdings nicht mehr üben, dass haben wir richtig gut drauf. Ganz zu Anfang haben wir uns da schon mal gegenseitig verloren. Einmal waren wir in einem See, der schon beim Abtauchen „vielversprechend“ war. Unsere damaligen Tauchlehrer wollten den mal testen und da sind wir dann einfach mit. Damals haben wir jede Gelegenheit für Tauchgänge in neuen Gefilden genutzt. Tatsächlich konnte man kaum die Instrumente ablesen, den Boden hat man nicht erkannt – dafür ertastet. Zweimal mussten wir auftauchen, um uns gegenseitig wieder zu lokalisieren und das, obwohl wir dann kaum mehr als 1-2 Meter voneinander entfernt wahren. Bei über 370 Tauchgängen wird man dann aber anspruchsvoller und will auch was sehen von der Umgebung. Die trübe Sicht trägt da nicht unbedingt bei. Da soll sich das frühe Aufstehen und die ganze Plackerei mit der Ausrüstung schon lohnen. Das war dann aber immer seltener der Fall und nach dem Umzug ins neue Haus hatten wir so viele andere Dinge zu tun, dass wir nicht wirklich motiviert waren, für semi-gute Tauchgänge so viel Zeit und Geld zu investieren. Neben den Ausgaben für den Tauchtag kommen nämlich auch noch die „Nebenkosten“, die sich bei so einem teuren Hobby ganz schön aufsummieren können. Und das, wo doch bei Häuslebauern das Geld eh schon nicht so locker sitzt. Die Tauchflaschen benötigen regelmäßig alle 2,5 Jahre TÜV. Bei einem sogenannten Doppelgerät hat man als Taucher zwei Flaschen auf dem Rücken. Das hat den Vorteil, dass man sehr lange Tauchgänge machen kann bzw. zwischen zwei Tauchgängen die Flasche nicht wechseln muss (ein üblicher Tauchtag besteht aus zwei Tauchgängen mit mind. einer Stunde Pause dazwischen). Heißt aber auch, dass bei zwei Tauchern vier Flaschen zusammenkommen, die insgesamt schon auf fast 300€ nur für den TÜV kommen. Ersatzteile kosten natürlich extra... Neben den Flaschen sollten auch die Atemregler einer regelmäßigen Revision unterzogen werden. Immerhin sorgen sie unter Wasser für die lebensnotwendige Luftversorgung, da müssen sie schon fit sein. Das schlägt als Komplett-Wellness-Behandlung pro System auch nochmal mit etwa 100 Euro zu Buche. Dazu kommen eventuell noch Kosten für andere Ersatzteile wie zum Beispiel neue Manschetten an den Trockis – wir wollen ja nicht volllaufen, ihr erinnert euch? Um also nur mal wieder den Kopf ins Wasser zu stecken, hätten wir erst mal eine ganze Stange Geld in die Hand nehmen müssen. Trübe Aussichten, da überlegt man sich schon zweimal, ob es das wirklich wert ist. Natürlich ist so ein Tag am und im See schön. Aber wir haben ja mittlerweile auch unseren Garten und da ist es auch ganz schön schön! Nebenbei muss ich für einen Gartentag nicht so früh aus den Federn, die Anreise ist ja um so viel kürzer. Das Leben ändert sich und... --- ### Veränderung – Verbesserung - Verschlimmbesserung > Anders ist nicht immer besser aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Doch Veränderung heißt nicht zwangsläufig Verbesserung. - Published: 2025-01-06 - Modified: 2025-01-02 - URL: https://www.queen-all.com/2025/01/06/veraenderung-verbesserung-verschlimmbesserung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Einkaufen, Gewohnheit, Naturkosmetik, Selbstoptimierung, Veränderung, Vorsätze Einkaufen ist ja beileibe nicht meine Lieblingsbeschäftigung und der wöchentliche Ausflug zum Supermarkt halt eine notwendige Pflichtübung. Damit sich dieser Ausflug nicht unnötig in die Länge zieht, mache ich einen besonders großen Bogen um besonders große Läden, die mit ihrem Sortiment locker mehrere Fußballfelder dekorieren könnten. Mein persönlicher Alptraum sind zweistöckige Supermärkte, die muss der Teufel persönlich entworfen haben. Es gibt zwei Arten von Menschen, die dir sagen, dass du in dieser Welt keinen Unterschied machen kannst: jene, die es selbst nicht versuchen wollen, und jene, die befürchten, du könntest Erfolg haben. Ray Goforth Was Lebensmittel und Drogerieartikel angeht, bin ich ein echtes Gewohnheitstier. Was gut funktioniert, darf beim nächsten Mal gerne wieder mit. Ich hab es zwar nicht so mit Markennamen allerdings bleibe ich den für gut befundenen Dingen lange und gerne treu – alles im Sinne der Einkaufseffizienz. Was mich aber wirklich ärgert, also auch so richtig nachhaltig verärgert, sind Verschlimmbesserungen jeglicher Art. Meist sind das "nur" versteckte Preiserhöhungen. Scheinbar glauben manche Hersteller immer noch, sie könnten ihre Kunden im großen Stil ver... albern. Ich verstehe schon, dass alles für alle immer teurer wird und die Erhöhungen am Ende an den Kunden weitergegeben werden. ABER warum müssen manche Hersteller an der Rezeptur herumschrauben? ! Wenn mir auf einer altbekannten Verpackung groß und breit „NEU“ entgegenspringt, bekomme ich fast schon schlechte Laune. Oft wird das so unschuldige Wort noch flankiert von „verbesserte Rezeptur“. Dann ist eigentlich schon klar, was hier verbessert wurde. Nämlich die Kosten für den Wareneinsatz beim Hersteller. Mehr Füllstoffe, weniger hochwertige und teure Inhaltsstoffe, mit Wasser gestreckt und was die Industrie sonst noch so an Tricks auf Lager hat. Veränderung bedeutet nicht zwangsläufig Fortschritt, aber um sich zu verbessern, ist Veränderung unumgänglich. Winston Churchill Manch einer schmiert sich womöglich morgens gerne die allseits bekannte Schokocreme aufs Brot. Die hat vor einigen Jahren genau so ihre Rezeptur „verbessert“ – noch mehr Fett, noch mehr Zucker. Dafür spart man beim teuren Kakao und den noch teureren Haselnüssen. Der Verbraucher macht das auch noch mit, so hörig ist er dem Markennamen. Ich genießen den Luxus selbstgemachter Marmelade (Danke liebe Schwiegermama! ) auf dem Brot, wenn ich mal was Süßes will. Wenn es aber mal die Nougatcreme sein müsste, gibt es genug Alternativen, die dem „Original“ nicht nur das Wasser reichen können, sondern dieses regelrecht zum Absaufen nötigen. Da allerdings auch die meisten anderen Menschen Gewohnheitstiere sind, juckt das den Hersteller nicht weiter. Es gibt nach wie vor genug unkritische Naschkatzen, die die Zucker-Fett-Mischung genussvoll weiter konsumieren. Und das sollen sie auch ruhig tun, jedem sein Guilty Pleasure. Die gibt es hier auch und mir ist völlig bewusst, dass ich mir mit manch einem Produkt keinen Gefallen tue. Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll. Georg Christoph Lichtenberg Bei all dem Unperfektionismus versuche ich natürlich, auch ein paar Punkte auf der Positiv-Liste zu sammeln. Naturkosmetik-Produkte mit möglichst wenig Verpackung gebe ich im Badezimmer gerne den Vorzug, sofern die Haut mitspielt. Die macht allerdings gerne mal einen auf Spielverderber und hat mit juckenden Pusteln auch einfach die schlagkräftigeren Argumente. Immerhin akzeptiert sie ph-neutrale Seife und festes Duschgel (das die Haare dankenswerter Weise gleich auch mitmachen). Und da empfindliche Haut mitunter extrem zickig auf Veränderung reagiert, komme ich gar nicht erst in die Versuchung, groß herumzuexperimentieren. Die Zahncreme durch Pulver oder Tabletten zu ersetzen, hat nicht gut funktioniert aber wir hatten immerhin ein Produkt einer Naturkosmetikfirma, das lange Zeit reibungslos – also ohne Mikropartikel – wunderbar funktioniert hat. Und dann hat sich der Hersteller wohl gedacht, dass es an Zeit wäre, ein bisschen am Produkt herumzuschrauben. Groß und breit prangt der NEU-Schriftzug auf der Tube und lässt Schlimmes erwarten. Aus der einstmals weißen Paste ist ein labberiges, durchsichtiges und völlig geschmacksloses Gel geworden. Das Produktversprechen des frischen Atems wird zwar nach wie vor aufgelistet aber das ist wohl eher ein Gedenken an bessere, vergangene Zeiten. Was waren wir froh, als die Tube endlich aufgebraucht war. Und man glaubt nicht, wie viel Spaß man plötzlich am Zähneputzen hat, wenn man nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder eine brauchbare Zahncreme hat. Nur die Allerklügsten und die Allerdümmsten ändern sich nie. Konfuzius „Das haben wir schon immer so gemacht. “ Wie gerne möchte man Leute, die einem diese Worte um die Ohren hauen, an die Schultern packen und kräftig schütteln. Veränderung ist gut und wichtig. Bei all dem kann es aber nicht schaden, sich das „schon immer so“ mal anzuschauen und das was gut war und ist vielleicht einfach mitzunehmen. Nicht immer muss das Rad neu erfunden werden und zwanghafte Veränderung ist nicht besser, als zwanghaftes Festhalten am Status Quo. Wir sollten nicht erwarten, dass sich Dinge ändern, wenn wir immer dasselbe tun. Albert Einstein Für viele ist der Jahreswechsel ja ein Anlass für gute Vorsätze und neue Ziele. Selbstoptimierung ist und bleibt ein Dauerthema. Wer mit sich selbst und seinem Leben zufrieden ist, macht sich verdächtig. Mit dem kann doch was nicht stimmen! Und aus Sicht der Wirtschaft ist das sowieso untragbar. Wer soll denn sonst all die Statusprodukte, Ratgeber, Beauty-Wunder-Produkte, Pillen und Pülverchen kaufen? ! Ich hab mir tatsächlich nichts vorgenommen und schaue dem neuen Jahr völlig offen und relaxed entgegen. Mal sehen, was es außer einer neuen Jahreszahl so mit sich bringt. Wenn ich was ändern möchte, mache ich das in der Regel dann, wenn es mir in den Sinn kommt und passt – ganz unabhängig vom Datum. Das kann auch mal Selbstoptimierung sein, muss aber nicht, je nach Lust und Laune. Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Wolf Biermann Es gibt nämlich auch Dinge, die ich mag so wie sie sind. Die ändere ich nicht, sondern feiere sie. Wie meine Marotte, nach dem Zähneputzen breit in den Spiegel zu grinsen um die sauber blinkenden Beißerchen zu bewundern. Und wenn´s gut läuft, darf ich dabei auch wieder die immer selbe Zahncreme verwenden. Für manch einen mag es langweilig erscheinen,... --- ### Huch, das ging schnell! > Hoppla, schon wieder ein Jahr rum. Und als wäre ich nicht fleißig genug gewesen, gibt´s ausnahmsweise auch noch DIY-Weihnachtsgeschenke. - Published: 2024-12-30 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/30/huch-das-ging-schnell/ - Kategorien: DIY, Haus und Garten - Schlagwörter: Beet, Beton, DIY, Garten, Hobby, Hochbeet, Mauerbau, Weihnachtsgeschenke Schon wieder ein Jahr rum und es kommt, was kommen muss. Die Zeit bietet sich einfach an, um mal zurückzuschauen, was alles so gelaufen ist. Meist vergesse ich völlig, was unterjährig so gelaufen ist – und vor allem, was wir alles so auf die Beine gestellt haben. In dem Fall müsste es aber eher heißen „auf die Steine gestellt“... Nachdem zum letzten Jahreswechsel noch Trocknungsgeräte für den Keller zu Gast hatten, ist es dieses Jahr sogar recht entspannt. Ein paar Weihnachtsgeschenke sind noch in Produktion, bzw. müssen noch hübsch verpackt werden. Ich töne ja immer gerne, wie erwartungsbefreit doch die Feiertage für uns sind, da wir uns keine großen Geschenke machen. Ich schaue nur so gerne anderen beim Auspacken zu (und liebe selbst die Spannung beim Lösen der Verpackung), dass mein Mann und ich uns zumindest immer eine brauch- oder essbare Kleinigkeit schenken. Das kann ein Päckchen Kekse oder (für ihn) eine Salami sein. Oder in diesem Jahr hochwertige Unterwäsche, damit er endlich diese eine von mir so gehasste, völlig verschlissene Ur-Ur-Uralt-Buxe entsorgt. Er hätte genug andere aber die „hebt“ ja noch. Wahrscheinlich würde er nicht mal merken, wenn ich das Ding unauffällig verschwinden ließe aber das wäre gegen meine Prinzipien. Sachen, die mir nicht gehören, rühre ich nicht an (also was das Aussortieren angeht, waschen tue ich sie natürlich). Dieses Jahr also der Wink mit dem Zaunpfahl. Doch auch Schwager und Schwiegermama waren dieses Jahr etwas anspruchsvoller. Der Schwager hat sich beim letzten Besuch in unsere Schrulle (ein Sofakissen aus Stoffresten in Form eines kleinen Monsters) verliebt und sich ein eigenes Exemplar gewünscht. Und da ich noch ein paar Stoffreste im Haus hatte, sollte er das auch bekommen. Mein Nähergebnis hat mal wieder Charakter aber immerhin erkennt man, was es sein soll. Im Zweifel freut sich seine Hundedame darüber. Und für die Schwiegermama habe ich mal wieder ein bisschen mit Beton experimentiert. Sie hat sich mal für den Garten eine Vase gewünscht, die wortwörtlich nichts umhaut. Die Herstellung ist eigentlich gar nicht so schwierig, man muss nur einen Luftballon und eine Plastikflasche opfern. Letztere konnte ich bei unserem Ausflug mit Freunden in ein Wasserrutschen-Paradies glücklicherweise ergattern (ich sag ja, es war doch einiges los im Jahr). Nach mehreren Neubefüllungen musste sie nun ihr kurzes aber doch noch sinnvolles Leben lassen. Falls das jemand nachmachen möchte, hier die Anleitung. Beton haben wir irgendwie immer im Haus, den muss ich für meine Hobby-Projekte nicht mal neu kaufen. Der Vorrat, der jetzt im Keller steht, stammt von unserem hochsommerlichen Mauerbau. Ich hab ja schon geschrieben, dass wir was auf die Steine gestellt haben. Nachdem die Kellerwände mit Silikatfarbe verschönert und der Boden ebenfalls aufgehübscht wurde, haben wir das restliche Jahr im Garten gewerkelt. Ich vergesse ständig, dass das eine Beet ja auch erst dieses Jahr entstanden ist. Die Pflanzen haben sich durch die Punktesammelkarte quasi von alleine bezahlt (dauert zwar, wenn man konsequent nur das kauft, was man eh braucht und alle Sondersammelaktionen ignoriert aber Kleinvieh macht auf Dauer echt viel Mist). Neben dem Flieder standen so viele andere Sachen auf dem Wunschzettel und den ganzen Sommer hat irgendwas geblüht. Ein Highlight war die Aster, die sämtliche Bienen aus der Nachbarschaft auf einen Besuch angelockt hat (ein Dankeschön für den Tipp geht an die Bahnwärterin). Nachdem die anfangs so winzigen Pflänzchen trotz schwerer Lehmerde aber so wunderbar angewachsen sind, waren die Mühen beim Anlegen des Beetes schnell vergessen. Beziehungsweise haben wir die eine Tortur einfach durch eine noch viel Größere ersetzt. Eigentlich sollte es nur ein weiteres kleines Beet am Ende des Grundstücks werden, um eine nicht so ansehnliche Mauer etwas zu verstecken und irgendwo muss ja auch die Erde von der anderen Terraforming-Aktion hin. Wir wollten dazu einfach den letzten sehr steilen Meter Hang terrassieren. U-Steine fand mein Mann aber nicht so hübsch – ich ja auch nicht aber ich wollte auch kein Fass aufmachen. Haben wir dann doch gemacht und uns drei Paletten große Steine bestellt. Parkplatz an der Straße und die geplante Baustelle lagen „nur“ läppische 70 Meter entfernt, natürlich bergauf. Bei 36° C haben wir also 120 Steine á 26 kg einzeln zum neuen Hügelgrab (so hab ich das Beet zur Freude Verwirrung der Nachbarn getauft) geschleppt. Und obwohl das ganze ein bisschen in Richtung insektenfreundlicher Trockenmauer gehen soll, haben wir zur Sicherheit auch etwas Zement verwendet. Wahrscheinlich steht das Bauwerk auch in 500 Jahren noch... Zum Glück stand da schon die Pergola auf der Terrasse. Meine Güte, die habe wir auch dieses Jahr aufgebaut. Hatte ich ebenfalls schon verdrängt. Wir zwei Schattenpflänzchen wären ja in der Sonne fast verdampft, hätten wir nicht dieses heimelige Naherholungsgebiet gehabt. So ein Hochsommer-Bauprojekt hat es echt in sich. Vielleicht haben wir es auch einfach ein bisschen (aber nur ein ganz kleines! ) mit den Ausmaßen übertrieben, es ist eine Art begehbares Hochbeet geworden. Noch wächst da nichts, ein bisschen Erde wird von einem (oder zwei... ) anderen geplanten Projekt nochmal anfallen. Nachdem wir anfangs lediglich den verrosteten Maschendrahtzaun entfernt hatten, brauchen wir nämlich noch ein wenig Sichtschutz Privatsphäre. Also stehen noch ein neuer Zaun und einige Hecken/Staudenpflanzen auf dem Plan. Die erschleppten Oberarmmuckis werden mir also noch erhalten bleiben. Doch zurück zum Beton, der hätte nämlich so langsam mal ausgehärtet sein sollen. Nach dem gaaaanz vorsichtigem Aufschneiden ist die „Grundkugel“ noch empfindlich wie ein rohes Ei. Nur zur Sicherheit habe ich noch zwei Ballons zusätzlich gefüllt – aller guten Dinge usw. – und bekam gleich die Quittung für meine Ungeduld. Hier ist nix ausgehärtet und ich habe statt Vasen grandiose moderne Kunst fabriziert. Als Sinnbild der Vergänglichkeit schrumpft diese aber dann auch vollends in sich zusammen. Das kann wohl weg. Zur Sicherheit (ich weiß, das hatten wir gerade eben) habe ich nochmal eine Schicht Beton in das erste Exemplar gegossen. Diesmal mit extra viel Zement in der Mischung aber mit einem noch schwereren Boden ist das gute Stück ja nur noch windstärker. Wasserfest wird das Ganze durch eine dünne Schicht Resin. Eigentlich bin ich kein Freund von diesem Kunstharz aber hier... --- ### Einen Scheiß muss ich > Es gibt ja gute und schlechte Gewohnheiten. Wer die ersteren als perfekte Routinen in den Tag integriert, gilt als vorbildlich - oder anstrengend. - Published: 2024-12-23 - Modified: 2024-12-23 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/23/einen-scheiss-muss-ich/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Gewohnheit, Haushalt, Hirntraining, Morgenroutine, Ritual, Routine, Sport Das ein Tag nur 24 Stunden hat, ist eine bekannte, jedoch wenig akzeptiere Tatsache. Um diese begrenze Zeit also möglichst gut auszunutzen, soll man sich das Leben mit allerhand nützlichen Gewohnheiten, Hacks und Routinen vereinfachen. Effizient müssen Arbeit, Haushalt, Familie und Freizeit gewuppt werden. Am besten parallel und natürlich muss es so aussehen, als gelänge einem das mühelos, während man selbst natürlich so aussieht, als wäre man geradewegs einem Modemagazin entstiegen – selbstverständlich ungefiltert, wir sind ja alle so echt. Um also das Optimum aus diesem knappen täglichen Zeitfenster herauszuholen, startet man ab besten gleich früh morgens mit einer Morgenroutine. Und nein, die besteht nicht darin, noch unzählige Male die Snooze-Taste am Wecker zu betätigen. So sehr ich auch über manch hippen Trend den Kopf schüttle, muss ich doch zugeben, dass ich morgens auch ein ziemlich streberhaftes Verhalten an den Tag lege. Nach dem Aufstehen, ganz ohne Schlummertaste beim ersten Wecker Klingeln, geht es kurz ins Bad. Mit frisch geputzten Zähnen wieder zurück ins Schlafzimmer, kurz Sportklamotten überwerfen und den Mann wachknudeln – meist mit eher mäßigem Erfolg. Und dann hüpfe ich brav auf die Matte und absolviere eine wilde Mischung aus Kraft- und Yogaübungen. Nach der Dusche gibt’s dann als gemütliches Ritual am Morgen eine Tasse Kaffee und ich lese ein bisschen im weltweiten Netz, was die Bloggerwelt so Neues hervorgebracht hat. Papierkram wird auch gerne zu dieser noch ruhigen Tageszeit erledigt und dann geht’s auch schon los mit dem Arbeitsalltag. Wobei „schon“ nicht wirklich das richtige Wort ist. Zwischen Aufstehen und Aufschlagen im Büro können schon mal bis zu drei Stunden liegen. Dafür – und das schätze ich sehr – habe ich nach der Arbeit auch wirklich Feierabend. Morgens bin ich noch gar nicht kreativ genug für Ausreden, um mich vorm Sport zu drücken. Abends hab ich dafür umso mehr Pläne oder möchte manchmal auch einfach nur die Füße hochlegen. Gerade im Sommer zieht es mich dann in den Garten, ins Beet oder in die Hängematte. Wenn es früh dunkel wird, höre ich den Lesesessel sehr eindringlich meinen Namen rufen. Tatsächlich habe ich durch den konsequenten frühen Start in den Tag erstaunlich viel Freizeit. Komme ich abends erst spät aus dem Büro (oder sitze lange im Homeoffice), hat das keinen negativen Auswirkungen auf mein Sportprogramm. Das sah ganz anders aus, als ich noch nach der Arbeit trainiert habe. Nach so manch extrem langen Tag habe ich wegen akuter Unlust das, was mir eigentlich guttut, einfach ersatzlos gestrichen. Jetzt ist im Kalender Luft für andere Dinge, die mir ebenfalls guttun, wie Spaziergänge – im Idealfall in Begleitung einer guten Freundin, oder Zeit für andere Hobbies. Als vorbildliche Ordnungsstreberin müsste ich jetzt natürlich auch mit einem perfekt geführten Haushalt aufwarten. Der gehört aber irgendwie so gar nicht zu meinen Prioritäten. Ich bin sogar ein bisschen stolz auf mich, kann ich doch mittlerweile Staubmäuse so lange ignorieren, bis sie den Mann stören. Der hilft selbstverständlich im Haushalt mit, hat aber eine ganz andere Schmerzgrenze als ich. Auf seine Putzschwelle Rücksicht zu nehmen, macht mein Leben wesentlich entspannter und das Haus ist sauber genug. Natürlich wird abends die Küche aufgeräumt und mit ein paar wenigen Handgriffen quasi im Vorbeigehen Ordnung gehalten/wiederhergestellt. ABER bei all den ach so vorbildlichen Routinen gibt es auch so richtige Null-Bock-Tage. Da sitze ich auch mal gerne lange im kuscheligen Bademantel mit der dritten Tasse Kaffee im Lesesessel und interessiere mich so gar nicht für die Welt da draußen. Im Urlaub ist der Tagesablauf ohne Wecker sowieso völlig aus dem Tritt und ich genieße es, einfach mal so richtig faul zu sein. Der Haushalt läuft nicht weg (leider, ihr kennt das). Lesen ist Training fürs Gehirn. Wir müssen uns um uns selbst kümmern, damit wir uns überhaupt um andere kümmern können. Der Stapel an ungelesenen Büchern muss auch mal abgearbeitet werden. Die Muskeln brauchen regelmäßige Regenerationsphasen. Wer einen validen Grund fürs Nixtun benötigt – ich greife gerne kreativ unter die Arme. Liebe gute Gewohnheit, heute kannst du mich einfach mal! --- ### Auch ein guter Wein kann irgendwann zu Essig werden… > Käse wird ja mit langer Reifung besser, Wein auch. Die Rechnung "lange Lagerung = besser" geht allerdings nicht immer auf. - Published: 2024-12-16 - Modified: 2024-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/16/auch-ein-guter-wein-kann-irgendwann-zu-essig-werden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbrauchen, Aufheben, Konsum, Lagerhaltung, Sekt Vor einigen Wochen war ich mit Kollegen im Rahmen des jährlichen Betriebsausflugs in Deutschlands ältester Sektkellerei. Eigentlich bin ich kein Sekttrinker. Das Blubberwasser steigt mir zu Kopf und letzterer hat auch am nächsten Tag noch was davon. Andererseits kann ich nicht behaupten, dass mir das Zeug nicht schmecken würde. Und manche Sorten finde ich sogar verdammt lecker. Während der Führung und bei der anschließenden Verkostung haben wir einiges gelernt, wovon ich mir leider das meiste nicht merken konnte. Das ist der Vorteil, wenn man mit gut dreißig Leuten unterwegs ist. Jeder behält etwas anderes in Erinnerung und am Ende hat man doch ein recht umfassendes Gesamtbild. Einige Fakten haben wir im Anschluss noch zusammengetragen: Die Flaschen, die für die Flaschengärung verwendet werden, haben dickere Böden. Wer also etwas besonders Edles kaufen will, vergleicht im Supermarkt das Gewicht der Flaschen. Brut heißt herb. Das klingt aber nicht so elitär und fein, weswegen man für Sekt exotischere Bezeichnungen verwendet, als beispielsweise für Bier. Wenn die Dame, die einem das erklärt, allerdings ein breites Schwäbisch spricht, klingt das auch alles andere als elitär und fein... Selbst ein trockener (sec) Sekt enthält bis zu 35 g Zucker pro Liter, was etwa 12 handelsüblichen Zuckerwürfeln entspricht. Um sich überhaupt Sekt nennen zu dürfen, muss der Schaumwein einen Alkoholgehalt von mindestens 10 Vol. -% enthalten. Die Verwendung der Bezeichnung Champagner wurde den deutschen Herstellern von Frankreich mittels Champagnerparagraf untersagt, weil Deutschland Streit angefangen hat. Mit 3,5 bar ist gehörig Druck auf dem Kessel der Flasche. Lässt man den Korken knallen, geht einiges vom feinen Prickeln verloren. Bei der Verkostung war entsprechend rein gar nichts zu hören, als die Flaschen geöffnet wurden. Profis am Werk! Wegen des hohen Drucks ist auch bei den Kellerführungen ein respektvoller Abstand zu den Rüttelpulten mit den reifenden Sektflaschen zu halten. Wahrscheinlich ist die Verkostung daher auch immer am Ende der Führung. Der dicke schwarze Kellerpilz, der in dicken Teppichen von der Decke des Gewölbekellers hängt, mag manche irritieren, ist aber ein hochgeschätzter Verbündeter der Sekthersteller. Er sorgt für ein stabiles Klima, in dem sich die Hefepilze besonders wohl fühlen. Auch wenn sich die Truppe eines Herstellers von Hochdruckreinigern wohl am liebsten sofort daran ausgetobt hätten, wenn man der Erzählerin glauben darf. Sekt wird bei langer Lagerung nicht besser. Und schon gar nicht, wenn er mit einem Korken verschlossen ist. Der Kork selbst ist ein Naturprodukt (ok, das was jetzt keine Neuigkeit... ), dass mit den Jahren an Elastizität verlieren und schrumpfen kann. Dadurch wächst das Risiko, dass Wein oder Sekt oxidieren. Ganz viele Zahlen, Daten und Fakten haben wir uns aber angesichts der Fülle einfach nicht merken können. Z. B. mit wieviel Druck der gefrorene Hefepfropfen beim Degorgieren aus der Flasche schießt oder wie viele Häuser durch den Sektkeller verbunden sind (gefühlt die halbe Altstadt). Der Punkt mit der Oxidation allerdings gab mir zu denken. Wir hatten nämlich zu Hause noch eine Flasche des edlen Gesöffs zu Hause stehen. Ein Geschenk, das wir uns aufgehoben hatten, für den Zeitpunkt, an dem wir die Handwerker endlich aus dem Haus hätten. Das dieser Zeitpunkt sich dermaßen hinauszögert, damit hat keiner gerechnet – nicht mal die Handwerker selbst. Also haben wir kurzerhand beschlossen, den Sekt zu trinken, solange er noch gut ist und damit zu feiern, dass nur noch ein paar Fußbodenleisten und kleinere Schäden auszubessern sind. Wäre ja zu schade, wenn wir irgendwann anstoßen wollen und dann nur noch fusselige Plörre in der Flasche vor sich hingammelt. Ich halte ja so gar nichts davon, sich Dinge für besondere Gelegenheiten aufzusparen. Was bringt mir ein „gutes Porzellan“, wenn es nur im Schrank steht. Wobei das ein schlechtes Beispiel ist, wir haben ja nur das robuste Steingut-Geschirr. Dafür wird man mich auch zu Hause nie in einem völlig verranzten Schlapperlook vorfinden. Klar muss die Kleidung bequem sein aber ich kann im Zweifel auch mal die Türe aufmachen, auch wenn gerade nicht Halloween ist. Und dafür trage ich dann auch die Dinge, in denen ich mich wohl fühle. Die hebe ich mir nicht für irgendwann auf. Genauso wenig, wie ich mir je wieder etwas in den Schrank hängen werde, dass nur zu ganz speziellen Gelegenheiten tragbar wäre. Ich habe mich einst mal aus einem schicken Kleid heraustrainiert. Als ich dann auf die glorreiche Idee kam, es im Büroalltag zu tragen, hätte ich aufs Atmen verzichten müssen. Sowas passiert mir bestimmt nicht nochmal. Das manch eine Designer-Handtasche ihr Dasein in einem Schutzbeutel im dunklen Schrank fristet, finde ich auch wirklich schade. Wenn´s nur eine Geldanlage ist, mag das ja sinnvoll sein. Aber wozu etwas besitzen, wenn ich keinen Spaß dran haben darf? ! Ist auch wieder ein schlechtes Beispiel, weil ich von Handtaschen so gar keine Ahnung habe und am liebsten keine mit mir rumtrage. Aber hätte ich ein besonders hübsches Exemplar, würde ich es mit Freude herumtragen. Und dann fallen mir noch Duftkerzen und -Seifen ein. Die sind ja viel zu schade, als dass sie den schnöden Alltag beduften könnten. Und wenn man sie dann nach Jahren (Jahrzehnten) in der hintersten Ecke einer Schublade findet, hat sich der Duft längst verduftet. Ich weiß zwar nicht, warum man sich teure Duftkerzen für 30,- € und mehr kaufen sollte – das ist, wie wenn ich den Geldschein direkt abbrenne – aber solchen Luxus dann auch noch verkommen zu lassen, ist ja noch dekadenter, als ihn wenigstens zu genießen. Ebenso gönnt man sich selbst ja in der Regel keine edlen Pralinen. Wenn die also mal den Weg zu mir finden, dann werden die auch genussvoll verschlungen. Und zwar ganz ohne besonderen Anlass. Das schöne an Schokolade ist ja, dass sie einem auch nach dem Verzehr lange erhalten bleibt. Aber solange sich der Gürtel nicht beklagt, mache ich mir da keinen Kopf drüber. Eine Ausnahme sind hier allerdings Pralinen mit Frucht oder Alkohol. Die gebe ich dann an meinen Allesfresser weiter, wobei auch der kein Fan hochprozentigen Naschwerks ist. Es existiert ja sogar ein Gerücht, dass es auf der Welt nur drei Packungen Mon Chéri gibt, die immer weiterverschenkt werden...... --- ### Der Lack ist ab > Irgendwann haben viele Dinge ihre besten Zeiten hinter sich. Kein Grund, sie einfach zu entsorgen, solange sie brav ihren Zweck erfüllen. - Published: 2024-12-09 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/09/der-lack-ist-ab/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus Über das Thema geplante Obsoleszenz habe ich in einigen Beiträgen ja ausführlich berichtet. Tatsächlich begegnen mir immer wieder Dinge, bei denen ich ganz akut den Verdacht habe, dass der Hersteller billigend in Kauf nimmt, dass das äußere Erscheinungsbild im Vergleich zum restlichen Produkt nicht besonders langlebig ist. Unkaputtbare Dinge sind ja nicht unbedingt verkaufsfördernd. Was also tun, damit der Absatz gesichert werden kann? Ganz einfach, man fügt dem Ganzen eine kaputtbare Komponente hinzu! Im Idealfall natürlich eine, die der Funktionalität keinen Abbruch tut und womöglich schon vor Garantieablauf zu Tage tritt. Im Gegenteil, viel besser ist es, wenn ganz ohne Garantieanspruch schon das Bedürfnis nach etwas Neuem geweckt werden kann. Ein rein äußerlicher Makel, abwiegelbar als Abnutzungserscheinung, ist da perfekt, zumindest aus Herstellersicht. Wenn ich so in unseren Küchenschrank schaue, sind da tatsächlich eine Handvoll Dinge, die ihre hübschesten Zeiten weit hinter sich gelassen haben. Die Thermoskanne sieht ganz schön ramponiert aus – hat sie doch einige viele Touren hinter sich. Das sie so manchen Absturz überlebt hat, sieht man ihr auch an (wortwörtlich, nicht alkoholisch – obwohl sie auch schon Glühwein beherbergt hat). Baumstämme eignen sich halt nur bedingt als Picknick-Platz und große Felsen an Bächen und Seen noch weniger. Wer da das Gleichgewicht verliert, muss einfach mit Blessuren rechnen. Die gehen zwar allesamt auf das Konto der Besitzer... allerdings soll das gute Stück auch spülmaschinenfest sein. Für die Kanne trifft das auch zu, für ihre Beschichtung hingegen nicht. Die kam unauffällig daher und erst mit ihrem teilweisen Verschwinden macht sie sich überhaupt bemerkbar. Hat aber auch einen Vorteil. Das Ganze sieht so unansehnlich aus, dass kaum jemand etwas von unserem Tee oder Glühwein abhaben möchte. Hat ihre schönsten Zeiten hinter sich Es braucht allerdings nur ein bisschen Geduld, dann sehen die Sachen irgendwann wieder schön aus. Bestes Beispiel ist mein Kaffeebecher. Auch so ein Thermo-Wunderwerk aus doppelwandigem Metall, das, obwohl schwer in die Jahre gekommen, wieder (fast) wie neu aussieht. Ursprünglich war auch dieses Teil mal lackiert – ebenso wie meine Trinkflasche aus Edelstahl. Die wiederum hat von diversen Flugversuchen einige Dellen davongetragen. Eine Glasflasche hätte bei mir wohl längst ihr Leben gelassen. Dabei bekommt man als robuster Begleiter so viel von der Welt zu sehen. Wann immer ich länger unterwegs bin, ist die Flasche dabei, ganz im Gegensatz zum Exemplar (so sah meine auch mal aus) meines Mannes. Der versorgt sich im Büro hauptsächlich mit Kaffee und verzichtet daher auf das zusätzliche Marschgepäck. Die sahen mal gleich aus - lange her... Und während ich das so schreibe, fällt mir auf – wo meine Flasche steht, bin auch ich zu finden. Oder andersrum... Egal ob bei der Arbeit oder zu Hause, dieses mitgenommene Ding wird immer mitgenommen. Sie darf sogar mit ins Bett. Da ich keinen Nachttisch habe, liegt sie griffbereit hinterm Kopfkissen. Quasi das Äquivalent zum Kuscheltier aber längst nicht so kuschelig. Ähnlich enthusiastisch nutze ich meine Armbanduhr. Die wird lediglich zum Duschen abgelegt. Und auch da zeigen sich leichte Abnutzungserscheinungen. Passt aber ganz gut, denn auch ich werde nicht jünger und habe ebenfalls erste Abnutzungserscheinungen. Aber Spaß beiseite. Wo es irgendwann mit Makeup und Spachtelmasse nicht mehr getan ist, lassen sich eben auch manche Gegenstände nicht mehr aufhübschen. Jetzt wäre es natürlich ein Leichtes, diese einfach auszutauschen. Doch egal, wie pfleglich man mit seinen Sachen umgeht (nicht alles wird hier auf Flugtauglichkeit getestet! ), irgendwann ist der Lack ab. Ob im übertragenen Sinne oder sprichwörtlich, es kommt aufs selbe raus. Die Funktionalität ist nach wie vor gegeben aber rein optisch ist die Luft raus. In den meisten Fällen ist mir das egal und ich leb einfach damit. Bei manches Dingen sehen Alterserscheinungen oder Patina ja sogar richtig schick aus und das Internet ist voll von Anleitungen, wie man Dinge gewollt alt aussehen lassen kann. Abgeplatzter Lack gehört allerdings nicht zu meinen optischen Favoriten. Das wenig attraktive Zwischenstadium Wenn es nur eine unnötige Beschichtung ist, hilft mir wahlweise ein rauer Schwamm oder Schmirgelpapier und eine ordentliche Portion Geduld und Beharrlichkeit. Viele Macken lassen sich auch wunderbar durch Lackstifte oder sogar durch einfach Filzstifte kaschieren. Und so sehr man diverse soziale Plattformen auch kritisieren kann, finden sich dort doch ganz oft sehr hilfreiche Reparaturanleitungen oder DIY-Upgrades. Alleine als Inspirationsquelle ist das schon enorm wertvoll und hat bestimmt schon vielen verlebten Gegenständen zu neuem Glanz verholfen. Mein letztes DIY-Projekt ist ein mobiler Fußschemel aus einer alten Weinkiste, die mich schon seit um die 30 Jahre durchs Leben begleitet. Ich muss zugeben, sie hat sich fast so gut gehalten, wie ich. Zwischenzeitlich schwarz lackiert, war auch hier der Lack ziemlich runter. Der wurde also grob runtergeschliffen, bevor ich das Holz mit schwarzer Beize neu eingefärbt habe. Ein paar Rollen (und etwa ein Kilo Unterlegscheiben aus dem Fundus) und ein Stück Teppich machen daraus ein vollwertiges Möbel. Kaum stand das schicke Teil unterm Tisch, wurde es auch schon vom Gegenüber weggeangelt. Was für eine Frechheit – aber eine zweite Weinkiste steht noch auf der Terrasse. Der täte eine kleine Wellnessbehandlung wirklich gut und dann herrscht auch wieder Frieden unterm Tisch! --- ### Der Fluch mit dem Segen > Der Porsche unter der Klodeckeln zeichnet sich durch Absenkautomatik aus. Brauchen wir das und was kommt als nächstes? - Published: 2024-12-02 - Modified: 2024-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/12/02/der-fluch-mit-dem-segen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Absenkautomatik, Softclose, Toilette, Türdämpfung Es gibt Erfindungen, die sind so nutzlos wie ein zweiter Bauchnabel. Andere wiederum retten Leben oder erleichtern dieses zumindest. Und dann gibt es auch diese eigentlich völlig unnötigen Nice-To-Have-Dinge wie beispielsweise die Softclose-Funktion an Schranktüren und Klodeckeln. Wobei die Funktion gar nicht so unnötig ist, bewahrt sie doch vor herzinfarktmäßigen Schreckmomenten, wenn besagte Schranktüren oder Klodeckel mit einem laut krachenden Knall schließen. Als wir das erste Mal ein Bad renoviert haben, hat sich der beauftragte Handwerker geweigert, Baumarktware einzubauen. Ob das wirklich ein Qualitäts- und Garantiethema ist oder die einfach alle „gut zusammenarbeiten“, weiß ich nicht. Ich will ja nichts unterstellen, aber man macht sich schon so seine Gedanken. Für eine simple Kloschüssel zahlt man im Fachhandel mindestens das Dreifache, dabei kann die auch nicht mehr. Beim lautlos schließenden Klodeckel haben wir uns dann verweigert, solche Gimmicks brauchen wir nicht. Und man gewöhnt sich ja auch dran. Schon nach einer Woche im Hotel mit entsprechendem Toilettenluxus ist einem zu Hause der besagte Deckel schnell mal aus der Hand gerutscht. Also lieber gar nicht erst dran gewöhnen! Doch die Zeiten ändern sich und wenn der Preis für den Porsche unter den Klodeckeln quasi mitinbegriffen ist, lässt man sich halt doch hinreißen. Den Standard-Klodeckel gibt es nun also mit Absenkautomatik. Mein Argument, dass man das doch nicht brauche, erntet bei Sanitär-Fachverkäufern nur verständnislose Blicke. Mein Mann und ich haben uns also brav gefügt und kamen daher mit unserem Umzug letztes Jahr auch in den Genuss der geräuschlosen Deckelabsenkung. Der Gewöhnungseffekt trat wie befürchtet schnell ein – zudem am Arbeitsplatz sowie vielerorts in Bars und anderen Lokalitäten der Klodeckel längst Einsparungsmaßnahmen zum Opfer gefallen ist. Und wie befürchtet, ließ der laute Knall nicht lange auf sich warten – so viel zum „stillen Örtchen“. Bei der Schwiegermama ist noch so ein schweres und sehr massives Exemplar verbaut. Zum Glück herrscht am Esstisch üblicherweise kein gesittetes Schweigen. Im Trubel der munteren Diskussionen ist wohl nur uns selbst aufgefallen, dass dem anderen jeweils der Deckel aus der Hand geflutscht ist. Und nachdem wir beide mal wieder von der Schwerkraft eingenordet wurden, klappt das wieder ganz gut und wir können uns wieder zu den gesellschaftsfähigen Klogängern zählen. Das ist auch gut so, denn ich bin dazu auch noch eine leidenschaftliche Klogängerin. Das liegt aber keinesfalls an einer schwachen Blase oder übermäßigem Kaffeekonsum. Im Gegenteil, oft suche ich die Toilette aus einem ganz anderen Grund auf. Da kommt der Forscherdrang in mir zum Vorschein und man kann fast ungehindert einen Blick hinter die Kulissen werfen. Besonders in Altstädten kann das enorm spannend sein. Es geht treppauf und treppab, durch verwinkelte Flure vorbei an Fenstern zum begrünten Innenhof. Bei einem Café war ich mich fast sicher, dass ich auf dem Weg zur Toilette durch mindestens drei weitere Häuser spazieren durfte. Oft sind die Flure sogar ein wenig aufgehübscht und man findet liebevoll dekorierte Ecken oder auch mal historische Fotos an den Wänden. Die Treppen wiederum spiegeln das wahre Alter ungeschönt wider und man ahnt, wie viele Füße schon darübergestiegen sein müssen. Und ganz am Ende findet sich dann entweder eine sehr abenteuerliche Konstruktion aus alten Rohren und angeschlagener Kloschüssel oder – immer öfter – ein richtig schicker Thron, natürlich mit Softclose-Toilettendeckel! Ich bin immer noch jedes Mal überrascht, weil dieser Standard für mich immer noch etwas Besonderes ist, dass nur Stars und Millionäre in ihren Bädern haben – und wir sind beides nicht. Ich bin generell eher geräuschempfindlich und würde auch nie auf die Idee kommen, mir Radio oder Fernseher als Hintergrundbeschallung anzuschalten, wenn ich allein bin. Schranktüren, Schubladen und Klodeckel schließe ich naturgemäß leise, schon aus purer Selbstliebe. Natürlich ist es fein fürs Nervenkostüm, wenn Absenkautomatik und Türdämpfung die natürliche Geräuschkulisse von Grobmotorikern abmildern. Alles schließt sanft und leise, ein Traum! Bis man selbst mal wieder zum schreckhaften Opfer eines traditionellen Schließmechanismus wird – ein Albtraum. Es ist schon ein Fluch mit dem Segen des Fortschritts... --- ### Der beste Deal am Black Friday > Wie spare ich beim Einkaufen am meisten Geld? Die Antwort liegt auf der Hand. Indem ich nicht auf all die Lockangebote hereinfalle... - Published: 2024-11-25 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/25/der-beste-deal-am-black-friday/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Angebot, Black Friday, Black Week, Deal, Schnäppchen, Sparen „Das ist einfach“ mögen sich einige von euch denken. Und tatsächlich ist es auch ganz einfach. Am meisten spart man erstaunlicherweise, wenn man einfach gar nichts kauft. Damit wäre der beste Deal, diesen Tag einfach zu ignorieren. Und obwohl es so offensichtlich auf der Hand liegt, überschlagen sich die Angebote jedes Jahr aufs Neue. Es reicht auch nicht mehr, nur an einem einzigen Tag ein kleines Vermögen auf den Kopf zu hauen. Nein, aus dem Friday ist mittlerweile eine Black Week zuzüglich Cyber Monday erwachsen. Wer gezielt etwas sucht, findet mit Glück womöglich ein unschlagbares Schnäppchen. Im Großen und Ganzen ist es aber nur eine riesige Konsum-Party. Der Einzelhandel hat es ja bekanntlich eh nicht leicht und freut sich immer über mehr Kauflaune. Aus Unternehmenssicht darf die auch gerne in einen regelrechten Kaufrausch ausarten. Den Shopping-Hangover gibt’s dann inklusive. Manch ein Händler hat sich natürlich gut vorbereitet. Im Gegensatz zu Weihnachten, das jedes Jahr scheinbar völlig überraschend über uns kommt, weiß man ja, wann uns dieser höchste aller amerikanischen Feiertage bevorsteht. Damit man die Preise kräftig reduzieren kann, zieht man sie vorher einfach kräftig an. Ich weiß noch, wie ich im Verkauf mal ein Regal mit Bilderrahmen bestücken sollte. Die waren ganz praktisch bereits vorausgezeichnet – die Art und Weise hat mich allerdings einen Teil meiner gutgläubigen, jugendlichen Naivität gekostet. Da waren bereits zwei Aufkleber mit durchgestrichenen, höheren Preisen auf der Neuware angebracht, damit es so aussieht, als wären die Rahmen bereits zweimal reduziert worden. Es ging also nicht darum, Lagerware zum reduzierten Preis unters Volk zu bringen, sondern nur darum dem Kunden vorzugaukeln, er ergattere hier ein Wahnsinns Schnäppchen. Wahnsinns Schnäppchen sind zwischen all den Lockangeboten sicher nicht ausgeschlossen und jeglichem Konsum abzuschwören muss ja auch nicht das Ziel sein. Dass solche Events wie ein Black Friday aber nicht ins Leben gerufen werden, um dem Kunden möglichst was Gutes zu tun, sollte einem eigentlich bewusst sein. Die Kassen sollen fleißig klingeln, dafür greift man auch mal tief in die Trickkiste. Im eigenen Interesse gilt es also, all die schönen bunten Angebote kritisch zu hinterfragen. Wer allerdings unbedingt Geld auszugeben hat, kann sich statt neuer Produkte ja einfach eine hübsche Aktie in den Einkaufskorb legen. Aber wie beim Black Friday, sollte man auch dabei auf keinen Fall in einen Kaufrausch verfallen. Sonderangebote sind meist nicht ohne Grund so günstig – so manches Schnäppchen entpuppt sich dann im Nachhinein als Fehlkauf. Wie am Wühltisch kann es ebenso an der Börse schon mal vorkommen, dass Ladenhüter zu gnadenlos reduzieren Preisen zu haben sind. Man kann aber auch Glück haben und einen echten Schatz für kleines Geld ergattern. Im Idealfall vermehrt man damit langfristig sein Geld, einerseits durch den Wertzuwachs der Aktie selbst, andererseits durch mögliche Dividendenausschüttungen. Meine monatliche Spende lässt sich so mittlerweile ganz wunderbar aus Dividenden finanzieren. Grüne Geldanlagen mögen ja meist eher grüngewaschen sein, aber so kann ich quasi selbst ein bisschen Nachhaltigkeit Naturschutz in meine Finanzen bringen. Das ist tatsächlich gar nicht so einfach, wie manch Finanzdienstleister einem weiß machen wollen. Denn eine allgemeine Vorgabe gibt es für grüne Geldanlagen nicht. Mit den richtigen Verkaufsargumenten kann man sich die Statistik einfach schönrechnen. Und was am Ende im Paket drin ist, versteht wahrscheinlich eh kaum jemand – wahrscheinlich nicht mal der Verkäufer selbst. Hier hält man es dann am besten genauso wie mit all den Lockangeboten zum Black Friday – Hirn an, bzw. Finger weg. In der Regel will nämlich jeder nur unser Bester – nämlich unser Geld. --- ### Salz auf der Haut und Wasser im Ohr > So karg die Ägyptische Wüste ist, so bunt und vielfältig ist dort das Leben unter Wasser. Das Rote Meer ist ein Mekka für Taucher. - Published: 2024-11-18 - Modified: 2024-11-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/18/salz-auf-der-haut-und-wasser-im-ohr/ - Kategorien: Reisen, Tauchen - Schlagwörter: Ägypten, Blasenalge, Blaupunktrochen, Check Dive, Fischsuppe, Hobby, Muräne, Rotes Meer, Schildkröte, Seemannsauge, Tauchen Die Sehnsucht nach Meeresrauschen und Salzwasser lässt sich ja lange ignorieren aber irgendwann kann man dem Verlangen ja auch mal nachgeben. Vor allem, wenn der Garten eh in seine wohlverdiente Winterpause übergegangen ist und auch sonst keine größeren Projekte mehr anstehen. Und dem grauen November für ein paar Tage in südlichere Gefilde zu entfliehen, kam mir als geradezu teuflisch genialer Plan vor. Den hatten wohl auch einige andere, zum Glück aber erst etwas zeitversetzt zu uns. Wir haben also eine wunderschöne Woche hinter uns, in netter Gesellschaft von Freunden, die sich uns spontan angeschlossen hatten. Während die sich durchs Buffet gefuttert haben (also zumindest der ohne Magenverstimmung), haben mein Mann – der bester Tauchbuddy auf der Welt – und ich unseren Nachholbedarf an Tauchgängen gedeckt. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr im Wasser waren, war der Aktivurlaub zwar anstrengend aber wiederum auch genau das richtige für die darauffolgende Trockenphase. Und da wir wie immer einen Sack voll Bilder mit heimgebracht haben, gibt’s jetzt ein kleines BestOf, quasi als Unterwasser-Reisebericht. Keine Panik, ich habe mir wirklich bei der Auswahl extrem zurückgehalten damit das nicht in einen mehrstündigen Dia-Abend ausartet. Wobei wir längst nicht mehr JEDEN EINZELNEN Fisch fotografieren müssen – man wird da mit der Zeit doch wesentlich entspannter. Check Dive Zu Beginn verlangt die sicherheitsorientierte Tauchbasis selbstverständlich von jedem Taucher, dass er sich einem sogenannten Check Dive unterzieht. Das kennen wir schon, ist sozusagen Routine. Neben dem festlegen der benötigten Bleimenge werde dabei die Tarierfähigkeiten überprüft, also die Fähigkeit eine bestimmte Tiefe konstant zu halten und nicht wie ein JoJo ständig nach oben und nach unten zu eiern. Letzteres ist durch den Druckunterschied nicht nur extrem anstrengend für die Gehörgänge, sondern führt auch dazu, dass manch schlecht tarierter und überbleiter Taucher im Sand oder schlimmer, auf einer Koralle einschlägt. Das Blei hilft beim Abtauchen, da ein Neoprenanzug sowie eine leerere Flasche Auftrieb haben. Normalerweise frei im Wasser schwebend wird dann einmal die Tauchmaske ab- und wieder aufgezogen und der Atemregler muss „weggeworfen“ und wiedererlangt werden. Beim letzten „Orientierungstauchgang“, wie es manche Tauchcenter liebevoll umschreiben, durften wir allerdings die Schulbank drücken. Alle neuen Taucher wurden nebeneinander aufgereiht und bei den Übungen festgehalten. Ein komisches Gefühl für uns erfahrene Taucher mit bereits über 370 absolvierten Tauchgängen. Sonst dürfen wir nach den Übungen auch immer gleich alleine losziehen, diesmal mussten alle in der Gruppe bleiben. Ganz schön was los Aber Sicherheit geht vor und bis auf die unnötige Diskussion über die Bleimenge – der Guide musste einfach aus Prinzip seinen Senf dazu abgeben, wenn er auch am Ende genau meiner Meinung war – bietet so ein Gruppentauchgang den Anfängern ja auch die Gelegenheit, sich mal ein bisschen was bei anderen zu abzuschauen und den einen oder anderen hilfreichen Tipp abzustauben. Das haben wir damals sehr zu schätzen gewusst und geben das gerne weiter. Fischsuppe So sieht es aus, wenn man vom Boot direkt in eine Fischsuppe plumpst. Eigentlich sortieren wir uns dann erst mal in Ruhe und tauchen direkt ab ans Riff. Wenn es aber wie hier keine Strömung gibt, liegt es natürlich auf der Hand, dass man als allererstes einfach nur die großartige Aussicht genießt und sich ein bisschen treiben lässt. Chillkröte Gute Nacht Während wir unser Glück kaum fassen konnten, auf eine riesige, im Riff dösende Schildkröte zu treffen, kam schon das nächste, noch größere Exemplar direkt auf uns zu. Erstere hat sich davon nicht stören lassen, die konnten wir in aller Ruhe bestaunen. Die zweite allerdings schien dringende Termine zu haben. Mit Vollgas ist sie unter uns vorbeigeschossen – direkt mit Kawumm ins Riff hinein. Sie hat eine niedrige Höhle unter dem Korallendach anvisiert und wollte wohl unbedingt da rein. Als sie mit dem Bauch über den Sand geschrabbelt ist, habe wir auch erkannt, warum. Zwei überdimensionale Schiffshalter hatten es sich unter ihr gemütlich gemacht und wechselten nun grummelnd ihre Position. Der Umzug auf den Rücken der Schildkröte mag ihnen im ersten Moment sinnvoll erschienen haben. Doch die hat den ungebetenen Gästen zwischen Höhlendach und Sandboden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein ausgewachsener Schiffshalter ganz schön Schlagseite verursacht. Einer hatte uns mal auf Tauglichkeit beäugt und hätte sich vielleicht sogar angehängt, wenn wir nicht ständig so seltsame Luftblasen von uns geben würden. So nervig die Mitfahrer für ihre Gastgeber offenbar sind, so interessant sind sie zu beobachten, wie sie sich mit ihrer Rückenplatte festsaugen. Auch die erste Schildkröte hatte so einen Passagier auf dem Rückenpanzer, den wir uns etwas näher ansehen konnten. Und womöglich noch einen an der Unterseite. Denn auch sie fing irgendwann an, sich gemütlich im Riff zu wiegen. Leider hat der Luftvorrat uns dann aber zum Weitertauchen genötigt. Bei einem späteren Tauchgang waren die Tiere natürlich längst über alle Berge. Mit ihren Panzern sind sie definitiv feinfühliger, als sie aussehen (und als manch Schnorchler und unfähiger Taucher). Man hätte ein Bild der Zerstörung erwartet aber es war wirklich nicht zu sehen, dass da vorher eine Schildkröte lag, die sich vor der Weiterreise noch genüsslich den Bauchpanzer an den Korallen gerieben hat. Blaupunktrochen Schau mir in die Augen... Die bildhübschen Tiere liegen gerne irgendwo im Sand herum und obwohl wir sicher schon tausende Bilder von Blaupunktrochen gemacht haben, muss es dann immer noch das Tausendundeinste sein. Wenn man sich ihnen ganz vorsichtig und entspannt nähert, lassen sie sich nicht weiter stören und liegen sogar sehr gerne unter der Plattform, auf der die Taucher ihre Übungen machen. Allerdings kann es auch darunter ganz schön eng werden und sollte man da eine große Sandwolke entdecken, sind sich wohl zwei Rochen zu nah auf den Pelz gerückt... Schlechte Sicht Man verdächtigt ja gerne mal andere Taucher, die mit ihren Flossen den Sand aufwirbeln. Oder die Strömung, die mal wieder für eingeschränkte Sichtverhältnisse sorgt. Es gibt aber auch Meeresbewohner, die einigen Staub aufwirbeln. Grundeln gründeln gerne – kann man sich ja schon beim Namen denken. Und immer im Schlepptau dabei sind natürlich die, die hoffen, dass dabei auch was für sie abfällt. Manchmal... --- ### Mein Erfolg gehört mir > Finger weg von meinen Lorbeeren! - Published: 2024-11-11 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/11/mein-erfolg-gehoert-mir/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Bescheidenheit, Eigenlob stinkt, Erfolg, Finanzen, fremde Lorbeeren Tiefstapeln gehört heutzutage ja zum guten Ton. Wer sich selbst lobend auf die Schulter klopft, kommt ja auch gerne mal ein bisschen (arg) unsympathisch rüber. Und wer gar zu erfolgreich ist, dem sind Neid und Missgunst der Mitmenschen sicher. Da darf man sich dann Unterstellungen anhören, wie dass man eben viel Glück hatte (die harmlose Variante), sich hochgeschlafen hätte (kein bisschen harmlos) oder den Job eh nur wegen der Frauenquote bekommen und damit einem kompetenten Konkurrenten den Job weggenommen hätte. So offen ins Gesicht hat mir bisher noch keiner seine „Vorbehalte“ kommuniziert. Was manch einer von Ingenieuren und Teamleitern hält, lässt sich an manch blöden Sprüchen leicht erahnen. Mein absoluter Favorit ist „Was macht ein Teamleiter überhaupt? ! “. Eine zwei Din A4 Seiten füllende Jobbeschreibung in einen Satz zu packen, ist in dem Fall müßig, da solche Fragesteller meist über die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches verfügen und es sie eh überhaupt nicht interessiert. Was sie hingegen brennend interessiert, ist die Höhe meines Gehalts (die sie wiederum gar nichts angeht) und wie viele Wochenstunden ich dafür arbeite (anscheinend überhaupt keine... ). Man sieht halt, was man sehen möchte, und sowieso ist man ja immer viel schlechter dran, als alle anderen und das Leben ist so unfair zu einem und alle anderen bekommen ihr Glück in den Allerwertesten geschoben. So weit, so egal. Ich habe es längst aufgegeben, irgendwem zu erklären, womit ich meine Arbeitstage verbringe. An manch stressigen Tagen weiß ich das am Ende selbst nicht mehr so genau. Aber mal im Ernst, Nichtstun fühlt sich anders an. Das ich diesen Job überhaupt machen kann, liegt aber keinesfalls an Glück, Vitamin B oder irgendeiner Quote. Denn ohne die nötigen Grundvoraussetzungen die in dem Fall aus einem brauchbaren Schulabschluss, einem anständig abgeschlossenen Studium und Berufserfahrung bestehen, hilft auch Fortuna nicht. Bei manchen Zeitgenossen bekommt man aber den Eindruck, man müsste sich für den selbst erarbeiteten Erfolg schämen. Was ich allerdings wirklich unverschämt und anmaßend finde, sind Menschen, die sich selbst die Lorbeeren für meinen Erfolg auf die Fahnen schreiben wollen. Beispiel gefällig? Vor einigen Wochen bin ich einem ehemaligen Chef über den Weg gelaufen. Den Job bei ihm hatte ich gekündigt, um Softwaretechnik zu studieren. Seine Reaktion damals war gelinde gesagt kindisch. Angeblich hätte er langfristig mit mir geplant, allerdings war in dieser langfristigen Planung wohl kein attraktives Gehalt vorgesehen. An meinem letzten Tag weilte der feine Herr bereits im Urlaub, zu einer Verabschiedung/Gratulation zu Hochzeit bzw. Geburtstag war er nicht in der Lage und ursprüngliche, mündliche Vereinbarungen zu Überstunden wurden kommentarlos anders geartet umgesetzt. Von der versprochenen Prämie für null Krankentage war natürlich auch keine Rede mehr. Das war eher so eine Karotte, die man den naiven jungen Mitarbeiterinnen vor die Nase gehalten hat. Der arme, arme Chef war sowieso ganz fürchterlich arm dran, denn er zahle sich ja nur ein minimales Gehalt. Die herzerweichende Story tischte er jedem auf, damit man ja nicht auf die Idee kommt, nach mehr Geld zu fragen. Hat gut funktioniert, immerhin hats für die vierköpfige Familie für einen AIDA-Urlaub gereicht, während die Angestellten sich mit dem Lohn von Monat zu Monat gehangelt haben. Und genau diesem Chef begegnete ich nun. Man grüßt höflich, fragt kurz nach dem gegenseitigen Befinden und dann reibt er mir doch tatsächlich unter die Nase, dass er weiß, wo ich mittlerweile arbeite. Als wenn das nicht schon gruselig genug ist, reibt er mir dazu ebenfalls noch unter die Nase, dass ich ja bei IHM so viel für meinen heutigen Job mitgenommen hätte. Und schlagfertig, wie ich nun mal nicht bin, habe ich mich höflich verabschiedend und mir den nächsten Blumenkübel zum Reinkotzen gesucht. Klar habe ich in dem Job damals viel gelernt, wie in jedem anderen Job auch. Aber vor allem habe ich mitgenommen, wie man sich als Vorgesetzter nicht verhält – außer man möchte natürlich, dass die Mitarbeiter das Gefühl haben, verarscht und ausgenutzt zu werden. Ich habe gelernt, dass ich, wenn ich mich weiterentwickeln will, selbst nach mir schauen muss. Und ich habe gelernt, dass ich viel mehr auf dem Kasten habe, als ich in dem damaligen Umfeld hätte ausleben können. Und wer darf sich dafür die Lorbeeren anstecken? ICH natürlich! Wobei, wenn man nach meiner Oma geht (sie möge in Frieden ruhen), hat der liebe Gott ja eigentlich die Hauptarbeit geleistet. Von mir aus darf ja jeder glauben, was er möchte, solange er andere damit in Ruhe lässt. Sie hat zeitlebens nicht eingesehen, dass ich mit Kirche und Co. nichts anfangen kann und jegliche Aufklärungsversuche meinerseits in dieser Richtung stoisch ignoriert. Irgendwann habe ich resigniert und sie reden lassen. Wie man das halt so macht, mit alten Menschen, die andere Ansichten gekonnt übergehen. War ja nett gemeint, wenn sie für einen gebetet hat. Es war ihre Art zu sagen, dass sie an einen denkt. Aber als sie dann doch tatsächlich meine guten Noten ihrem alten Herrn im Himmel ankreiden wollte, ist mir doch glatt mal der Kragen geplatzt. Der weißbärtige Tattergreis, den sie da vor Augen hatte, hat sich bestimmt nicht auf seine vier Buchstaben gesetzt und gepaukt. Das war ich! Wenn überhaupt jemand einen Anteil daran hat, dass ich keine einzige Prüfung wiederholen musste, dann mein Mann. Der hat sich nämlich neben mich gesetzt und mit mir gepaukt. Denn auch nicht jeder Dozent sollte sich rühmen, seinen Studenten etwas Sinnvolles beizubringen. Den Vogel abgeschossen hat der, der uns Elektrotechnik anhand von Duplos und Erbsen näherbringen wollte. Die Evaluierungsbögen (Bewertung der Dozenten) auszufüllen, konnten wir uns nach seiner Aussage auch sparen, die würde er eh ungelesen im Papiermüll entsorgen. Es sei nämlich unkündbar... aber bei einem guten Prüfungsdurchschnitt lag das natürlich ein seinem überragenden Unterricht! Ja, auch hier gab es wieder viel zu Lernen – nur eben nicht das, was auf der Verpackung stand. Und vor allem eben nicht, weil jemand besonders gut darin gewesen wäre, andere Menschen auf ihrem Weg weiterzuentwickeln. Wahrscheinlich empfinden genau diese Menschen mich jetzt als extrem undankbar. Es passt ja auch gar nicht in unser Bild eines sympathischen Menschen, wenn sich jemand inbrünstig... --- ### Ein Geschenk an mich selbst > Es heißt ja immer, man solle sich auch mal um sich selbst kümmern. Das hab ich, indem ich mir ein kuscheliges Geschenkt von Wasni gemacht habe. - Published: 2024-11-04 - Modified: 2024-11-04 - URL: https://www.queen-all.com/2024/11/04/ein-geschenk-an-mich-selbst/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Bio-Baumwolle, Hoodie, Kapuzenpullover, Kleidung, kuschelig, Wasni, Winter Eigentlich kaufe ich nicht gerne neue Kleidung – eigentlich... Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Und zwar, wenn ich genau weiß, was ich will und genau das bekomme, was ich will. Zuverlässige Bezugsquellen sind da natürlich Gold wert und daher habe ich mal angefragt, ob ich meine mit euch teilen darf. ALSO – ich darf und möchte hiermit nochmal betonen, dass es sich hierbei um unbezahlte und unbeauftragte Werbung handelt. Ja Werbung! Einfach so aus Überzeugung. Der Winter steht fast schon vor der Tür, während der Herbst bereits mit Karacho durchs Tor gebrochen ist. Sprich, es ist kalt und wird noch kälter. Das lässt sich beim besten Willen nicht wegignorieren. Der Schrank beherbergt zwar einige Pullis aber arg warm sind die nicht. Ist halt alles eher auf den Bürojob ausgerichtet. Für eine Frostbeule wie mich darf es an richtig kalten Tagen aber auch da etwas kuschliger sein. Ideal wären Kapuzenpullover, davon habe ich auch zwei. Die sind aber riesig, da ich beim Tauchen zwischen zwei Tauchgängen sowas wie ein mobiles Umkleidezimmer brauche (und oft ganz schön durchgefrostet bin). Privat trag ich die gerne aber für die Arbeit sind sie dann doch schon zu lässig. Die Qualität ist erstklassig, und der Schnitt sowieso. Der ist nämlich nur für mich gemacht. Ja genau – das ist nix von der Stange, jedes Exemplar wird genau nach Kundenwunsch gefertigt. Da ich mir fürs Tauchen quasi Zelte zum Anziehen gewünscht hatte, wäre ein Herrenpullover natürlich auch eine Option gewesen. Aber dann hätte man mit den Ärmeln wahrscheinlich den Boden wischen können. Und bei der Wunschkonfiguration passt dann nicht nur die Farbe zur persönlichen Vorliebe, sondern auch solche Details wie die Bändel, auf die ich liebend gerne verzichte. Ich habe zwar keine Ahnung, wie viele Jahre ich die zwei Hoodies von Wasni schon mein Eigen nennen darf (Woher wissen das einige von euch so genau? Führt ihr Buch? ), aber das viele Tragen sieht man ihnen nicht an. Anders ist das bei meinem Mann. Der trägt seine Kapuzenjacken jeden Tag, bis sie wortwörtlich auseinanderfallen. Da könnte nicht mal mehr der Reparaturservice etwas retten aber wir wissen ja, wo es Nachschub gibt. Da der Herr schon vermessen wurde, reicht ein Anruf zur Nachbestellung. Als ich nun einen bürotauglichen Pullover im Kopf hatte, wusste ich ganz genau, was ich mir wünsche. Wenn ich sonst mit so einem präzisen Bild im Kopf einkaufen gehe, kann ich mir sicher sein, genau das nicht zu finden (nicht mal annähernd! ). Bequem und lässig, komplett in Schwarz mit Schalkragen und ohne Kapuze, Bändel oder sonstigen Schnickschnack. Dafür mit einem raffinierten Schnitt, der sich ein bisschen vom Hoodie-Einerlei abhebt. Und jetzt kommts – das alles bekomme ich aus Bio-Baumwolle – und der Rest ist auch fair, tatsächlich auch der Preis. Der Name Wasni – wenn anders sein normal ist – steht für die Philosophie der wortwörtlich ausgezeichneten Textil-Manufaktur. Das inklusive Team ist so bunt, wie die Hoodies selbst. Made in Esslingen, also fast vor meiner Haustüre, werden Lieblingsstücke nach Maß gezaubert. Und da ich mich beim Nähen selbst ja wie der letzte Mensch anstelle, ist es ein bisschen wie Magie, wenn ich den fertigen und vollkommen perfekten Pulli in den Händen halte. Wenn ich versuche, meine textilen Ideen selbst in Stoff zu gießen, sieht das ganz anders aus. Zum Glück gibt´s solche Profis! Jetzt darf es auch kalt werden, ich bin gewappnet. --- ### Minimalismus an der Börse > Hier wird weder aussortiert noch entrümpelt. An der Börse feiern wir stattdessen lieber unsere Sammelleidenschaft! - Published: 2024-10-28 - Modified: 2024-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/28/minimalismus-an-der-boerse/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Börse, Diversität, Finanzen, Minimalismus, Risiko Nachdem ich zu Gast bei Rebeccas lesenswertem Blog Frei-mutig den Beitrag Minimalismus in der Börse veröffentlichen durfte, korrigiere ich heute den vermeintlichen Schreibfehler. Schauen wir uns doch einmal an, warum Minimalismus an der Börse eine blöde Idee sein kann. Anhänger des Minimalismus als Lebensstil schätzen ja meist die Übersichtlichkeit und die klaren Strukturen, die der reduzierte Besitz mit sich bringt. Was zunächst oft im Kleiderschrank oder Bücherregal beginnt, zieht sich irgendwann durch den gesamten Wohnraum. Dann geht es ans Eingemachte, der Papierkram wird aussortiert und damit nochmal einiges an benutzter Regalfläche verschlankt. Ich sag nur Studienunterlagen. Jetzt kommt die Königsklasse – die digitale Datenablage. Unzählige Dateien in mehr oder weniger gut strukturierten Ordnern, endlos viele Fotos und etliche uralte E-Mails belegen unnötig viel Speicherplatz. Damit kann man sich gut und gerne einige Stunden beschäftigen. Ich kann mich da selbst nicht von ausnehmen. Von jedem Tauchgang bringen wir einiges an Bildern mit an die Oberfläche. Ganz schlimm sind immer die ersten Tauchgänge im Urlaub. Gegen Ende kennt man dann schon jede Muräne und jeden Feuerfisch persönlich und hätte genug Erinnerungsfotos, um eine ganze Wand damit in Diaformat zu tapezieren. Und das, obwohl wir schon während dem Urlaub aussortieren. Im Kleiderschrank kann Minimalismus regelrecht tiefenentspannend sein. Wer sich auf Farbe, Schnitt oder gar ein bestimmtes Produkt festlegt, vereinfacht die morgendliche Ankleide-Prozedur ungemein. Kann aber langweilig werden. Selbst in meinem sehr einfarbigen Schrank habe ich gerne unterschiedliche Stile und wechsle nach Lust und Laune zwischen rockig bis elegant wild durch. Diversifikation ist das Zauberwort, das wir eigentlich aus der Finanzwelt kennen. Dort, wo es herkommt, ist das Zauberwort sowas wie der heilige Gral. Umso breiter die finanzielle Grundlage aufgestellt ist, umso sicherer steht sie. Und mit sicher ist definitiv nicht das gute alte Sparbuch gemeint. Da ist leider lediglich die Inflation sicher, die dafür sorgt, dass unser Erspartes fleißig an Wert verliert. Betongold ist auch so eine klassische vermeintlich sichere Geldanlage. Mit Immobilien kann man Geld verdienen – aber man kann auch ganz schön viel Geld reinstecken. Gerade das selbstbewohnte Eigenheim ist eher eine Lifestyle-Entscheidung und definitiv keine Geldvermehrungsmethode (je nach Immobilie womöglich sogar eine wirkungsvolle Geldvernichtungsmaschine). Im Idealfall baut man auf mehrere Säulen. Bricht eine weg, steht man trotzdem noch sicher. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man in Aktien investiert. Wer einst all sein Erspartes in Tulpen investiert hat, war live dabei beim erste Börsencrash der Weltgeschichte. Da gibt es sicher Erstrebenswerteres, beispielsweise hätte man sich 1997 eine Aktie eines kleinen Online-Bücherladens ins Depot legen können. „10. 000 US-Dollar, die 1997 in AMZN-Aktien investiert wurden, wären heute etwa 17,8 Millionen US-Dollar wert. “ (Platz 2 der Top-Aktien der letzten 30 Jahre). Da ich aber keine Glaskugel im Haus habe, kann ich natürlich nicht wissen, welche Aktien langfristig steigen und welche wiederum sinken werden. Da ich sowohl Bücher als auch Pflanzen so richtig super finde, hätte ich mir beides im Depot vorstellen könne. Damit hätte ich zwar einerseits den Gewinn geschmälert, wäre aber andererseits auch dem Totalverlust entgangen. Alles auf eine Karte bzw. Aktie zu setzen wäre zwar also sehr minimalistisch aber ganz offensichtlich keine gute Idee. Ist ja auch einleuchtend, dass das Risiko in dem Maße steigt, in dem man die Anzahl der Karten reduziert. Investiere ich also in mehrere verschiedene Unternehmen, die im Idealfall auch auf unterschiedliche Länder/Branchen/etc. gestreut sind, verteilt sich das Risiko entsprechend. Eine Sammelleidenschaft muss also nicht immer etwas Schlechtes sein, mal abgesehen davon, dass es keine „offizielle Minimalismus-Regel“ gibt, die besagt, dass man nichts sammeln darf. Der passionierte Sammler wählt allerdings mit Bedacht die echten Schätze aus und lässt billigen Fake-Kruscht links liegen. Mit Kenner-Blick unterscheidet er eine echte British Guiana von einer falschen Hermès Birkin. Da ich von beidem keine Ahnung habe, lasse ich lieber die Finger davon! Überhaupt ist alles, was Trends unterworfen ist, mit Vorsicht zu genießen. Mal waren es Cannabis-Aktien, die als die heißeste Sau durchs Dorf getrieben wurden. Aktuell ist alles, wo KI drauf steht ein Dauerbrenner, selbst wenn weder K und schon gar nicht I drin ist. Und springt man zu spät auf den Trend auf, ist der Zug womöglich längst abgefahren. Wenn also morgen Röcke out sind, habe ich immer noch Hosen im Schrank. Und so ist es auch mit Aktien – niemals alles ganz minimalistisch auf eine Karte setzen und die Finger von allem lassen, dass man nicht versteht. Daher ist auch beim Depot das Entrümpeln mit Vorsicht zu genießen. Jede Transaktion kostet abhängig vom Anbieter unterschiedlich hohe Gebühren. Man sollte sich also sicher sein, dass man das Zielobjekt wirklich nicht mehr haben möchte. Wie sich der Kurs in Zukunft entwickeln wird, kann man nur schätzen. Und selbst Profis verkalkulieren sich da manchmal – über das aussortierte Nudelholz wird hier im Haus auch immer wieder heftig diskutiert... Wem das alles zu kompliziert ist, könnte aber ganz minimalistisch auf einen ETF setzen. Auch hier ist die Auswahl riesig und da ich hier explizit keine Finanzberatung leisten kann und will, an dieser Stelle nur mein Rat, sich ein bisschen Fachwissen anzulesen. --- ### Was mit Medien > Der zukünftige Job soll kreativ und abwechslungsreich sein und hip bitteschön auch. Beliebte Lösung: was mit Medien! - Published: 2024-10-21 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/21/was-mit-medien/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Kreativität, Kreativitätsmethoden, Kreativitätstechnik, Kunst, Medien Mir positiv gewogenen Menschen sagen mir ja nach, kreativ zu sein. Mich stört das nicht weiter, ich sehe es allerdings auch nicht als etwas Besonderes. Was ist denn Kreativität überhaupt? Wir haben ja schnell ein Bild im Kopf, bei dem Leinwand und Farbe die Hauptrolle spielen. Wobei Kunst oder das, was als solche bezeichnet wird, nicht für jeden kreativ erscheinen muss. Über Das Schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch ebenso wie die monochromen Gemälde von Yves Klein teilen sich die Ansichten sicherlich. Dabei genügen diese Werke durchaus der Definition von Kreativität, laut der es hauptsächlich um das Erschaffen von Neuem geht. "Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist. " Wikipedia Damit ist Kreativität so viel mehr als „nur“ Kunst. Auch für Problemlösungen braucht es Einfallsreichtum und Fantasie. Neue Herausforderungen löst man eher selten mit alten Herangehensweisen. Kreative Ideen sind also nicht nur den künstlerisch Begabten vorbehalten. Dafür wird die künstlerische Begabung wiederum vielen Kindern attestiert, die einfach gerne malen. Davon kann ich ein Lied singen, wofür mir wiederum die Begabung völlig abgeht. Und kreativ war und bin ich in dieser Hinsicht auch überhaupt nicht. Bekam ich in der Schule eine Zeichenaufgabe, konnte ich die zwar gut lösen. Sitze ich aber vor einem leeren Blatt Papier und soll mir selbst etwas ausdenken, ist da – nichts! Talent alleine reicht offensichtlich nicht, um in einem bestimmten Gebiet voranzukommen. Auch die ganz großen Meister fangen mal klein an. Es braucht vor allem Übung und dafür braucht es Durchhaltevermögen und dafür wiederum Begeisterung. Und am Ende gelingt trotzdem den wenigsten der ganz große Durchbruch. War es das jetzt mit der Kreativität im Berufsleben? Sind wir alle dazu verdammt, jeden Tag im selben alltagsgrauen Hamsterrad brav vor uns hinzurennen? Das klingt nach einem Albtraum und ist sicher alles andere als die Idealvorstellung für die Zeit zwischen Schule und Rente. Verständlich, dass es da nicht ganz einfach ist, den einen perfekten Traumjob zu finden. Die naheliegende Lösung liegt im Kreativbereich, locken da doch Abwechslung und Selbstverwirklichung. Die Realität entspricht wahrscheinlich bei den wenigsten Berufen der Vorstellung und wenn ich dann die Aussage „ich möchte was mit Medien machen“ höre, wird bei mir schon automatisch folgender Song im Hirn abgespielt: WBTBWB - Ich was mach mit Medien Auch mir war früher überhaupt nicht klar, was Kreativität bedeutet und wie schöpferisch man in vielen Berufen unterwegs ist. Das Fotodesignstudium war in der Hinsicht natürlich extrem befriedigend, auch den Realitätscheck hat der Beruf bestanden. Wer meint, ein Fotograf drückt ja nur aufs Knöpfchen, kann sich mal mit Themen wie Bildaufbau, Unschärfehintergrund und Lichtstimmung beschäftigen. Der Wechsel in die Softwareentwicklung war für mich keinesfalls ein Wechsel hin zu einer trockenen und langweiligen Tätigkeit. Als Jugendliche habe ich den Ingenieursberuf aber für genau das gehalten, ich wusste es nicht besser. Beim Programmieren habe ich später festgestellt, dass ich da genauso kreativ versinken kann, wie bei der Bildbearbeitung. Es gibt zwar auch vieles, das sich eher nach Fleißarbeit anfühlt aber unter dem Aspekt ist die Künstliche Intelligenz ja vielversprechend... Die Kunst liegt darin, die Kreativität in unserem Tun zu erkennen. Wenn mir eine gute Freundin erzählt, sie wäre nicht kreativ aber die ausgefallensten Outfits kombiniert oder aus vorhandenen Resten ein verzehrbares Gericht zaubert, widerlegt sie gekonnt ihre eigene Aussage. Ebenso wie der Kollege in der Entwicklung, der dafür sorgt, das am Ende ein verkäufliches Produkt auf dem Tisch liegt, aber glaubt, er wäre nicht schöpferisch tätig. Kein Wunder findet sich die Kreativität auch als Anforderung in vielen Stellenbeschreibungen. Am liebsten natürlich per Knopfdruck selbst unter großem Druck. In der Werbeindustrie zu arbeiten, wäre mein persönlicher Albtraum. Wer nicht auf Kommando vor neuen Ideen nur so sprudelt, dem hilft angeblich immer ein Spaziergang. Ich muss schon ziemlich weit laufen, um genügend Abstand zwischen mich und das zu lösende Problem zu bekommen. Kein Wunder finden sich zahllose Bücher zu Kreativitätstechniken. Wenn der erlösende Geistesblitz also mal wieder auf sich warten lässt, greift man einfach in die Werkzeugkiste mit Kreativitätsmethoden. Wenn´s doch nur so einfach wäre. Manches lässt sich nun mal nicht erzwingen und nicht jeder in einem Team lässt sich für Rollenspiele begeistern. Da ist man dann ganz schnell auch übers Ziel hinausgeschossen und hat jegliche Kreativität im Keim erstickt. Manchmal bin ich dann auch der Spielverderber, der dafür sorgt, dass mein Team sich nicht mit Ringelpiez-Experimenten befassen muss und in Ruhe seinen Job machen kann. Die haben nämlich nicht nur eine hervorragende Problemlösungskompetenz, sondern sind auch extrem kreativ und einfallsreich, wenn man sie nur mal machen lässt! Laut Berufsberatung hätte ich übrigens Bergvermesserin werden sollen. Ich glaube, dabei sollte man nicht allzu kreativ unterwegs sein – korrigiert mich, wenn ich mich irre! --- ### Störfaktor Kunde > Wo kundenfreundlich drauf steht, ist noch lange nicht kundenfreundlich drin. Den als Kunde ist man vor allem eines - anstrengend! - Published: 2024-10-14 - Modified: 2024-10-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/14/stoerfaktor-kunde/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: kundenfreundlich, Kundenfreundlichkeit, Kundenservice, Lächeln, Reklamation, Servicetelefon, Servicewüste Egal, ob im Laden vor Ort, per E-Mail oder über Telefon – wir kommen um den Kontakt mit anderen Menschen einfach nicht rum. Das ist ja an sich nichts Schlimmes, die meisten Interaktionen gehen neutral bis positiv über die Bühne. Hin und wieder begegnet man aber Individuen, die scheinbar keinerlei Talent für soziale Interaktion besitzen aber leider in ihrem Job genau das benötigen würden. Das Unternehmen, bei dem ich beschäftigt bin, schult vorbildlich jeden Mitarbeiter bezüglich Kundenkontakt. Denn auch zwischen internen Abteilungen gibt es sowas wie eine Kunde-Lieferant-Beziehung. Gefühlt neunzig Prozent des Trainingsinhaltes laufen für mich unter „gesunder Menschenverstand“ und doch gibt es immer wieder Situationen, in denen ich mir wünsche, diese Schulung würde überall durchgeführt – am besten schon in der Grundschule! In manchen Situationen bleibt man einfach fassungslos zurück. Ungerechtigkeit macht mir immer zu schaffen. Natürlich umso mehr, wenn sie mich persönlich betrifft und sich meiner Kontrolle entzieht. Ein Klassiker ist der verregnete Urlaub, der ganz klar ein Fall von Wettermobbing ist! Aber im Ernst, welche Handhabe hat man denn, wenn man wegen Ausfällen im ÖPNV irgendwo im Nirgendwo strandet? ! Die vielen ECHTEN Ungerechtigkeiten auf der Welt, bei denen ich mich förmlich in Rage schreiben könnte, lasse ich an dieser Stelle mal lieber außen vor... Im Brillengeschäft „durfte“ ich schon mal lernen, dass ich gefälligst alt bin. Zweifel an der neuen Brille wurden mit Blick aufs Geburtsdatum statt mit einem Blick auf die Sehhilfe weggebügelt. Bemerkenswert an dem Erlebnis fand ich vor allem, dass mir das eben nicht in einer der bekannten Ketten, sondern in einem kleinen familiengeführten Fachgeschäft passiert ist, in dem man Reklamationen angeblich sehr ernst nimmt. Würde dort nochmal eine Brille kaufen? Definitiv nicht! Auch aus anderen Erlebnissen ziehe ich für mich ähnlich nachhaltige Konsequenzen. Beispielsweise gibt es nun ein Café, in das ich nie wieder einen Fuß setzen würde. Die haben es scheinbar auch nicht nötig, also zumindest noch nicht. Generell strahlen die Damen hinter der schicken Theke eine gewisse Arroganz aus, dass man sich als Gast schon minderwertig fühlt. Kaffee und Lage haben uns hin und wieder trotzdem dort hingeführt. Diesmal wurden wir beim Betreten heftigst mit „WIR HABEN ZU! “ angeraunzt, trotz weit geöffneter die Türen, einladender Festbeleuchtung und einigen besetzten Tischen. Für des Lesens mächtige, potentielle Kunden war es ein Leichtes herauszufinden, dass das Café eigentlich noch eine ganze Stunde hätte geöffnet sein sollen. Klar kann es immer mal Notsituationen, Sonderfälle, geschlossene Gesellschaften, schlechte Tage, miese Laune, etc. geben. Das sollte aber kein Grund sein, unschuldige Kunden in Senkel zu setzen. Hat man das ein paar Mal zu oft gemacht, kommen nämlich irgendwann keine mehr. Ja, dass es immer weniger Restaurants und Cafés gibt, ist traurig. Bei manchen würde ich es aber als natürliche Auslese bezeichnen. Ein paar Meter weiter war man ohne weiteres in der Lage, auch nach Einbruch der Dunkelheit (und wahrscheinlich am Ende eines sehr langen Arbeitstages) noch Kaffee zu servieren. Freundliche Kunden bekommen ein freundliches Lächeln zurück und die ganz besonders freundlichen noch extra viel Kakao auf den Cappuccino. Ein ganz besonderes Highlight sind auch immer wieder die Anrufe bei verschiedensten Unternehmen. Der Großteil ist ja glücklicherweise in der Lage, Anfragen höflich zu beantworten. Vor vielen Jahren hatte ich mal telefonisch versucht, für den Sommer ein Ferienapartment an der Nordsee zu buchen. Nein, nicht zwei Jahre im Voraus, sondern für dasselbe Jahr. Ich wusste es nicht besser und durfte mir dann anhören, wie sich der Vermieter am anderen Hörer über meine Blödheit beeumelt hat. Ja, ich weiß, der hat es bis heute nicht nötig und muss sich um neue Gäste sicher keine Gedanken machen. Aber dann schreib das doch auf deine Homepage, dann nervt dich auch keiner mit unnötigen Anrufen... Der magentafarbene Telefonmonopolist darf sich ja immer eine Menge Spott anhören. Und ja, die Zeitfenster der Servicemitarbeiters, der zwischen 8:00 und 16:00 kommen soll, sind ein bisschen aus der Zeit gefallen. Andererseits hüten statt braver Hausfrauen nun im Homeoffice-Arbeitende das Haus, passt also irgendwie wieder. Den Kundenservice nehmen die Magentaner aber ganz schön ernst. Da sie aber nur anrufen könne, nicht aber E-Mails schreiben, versuchen sie tapfer über Tage hinweg mich an den Hörer zu bekommen. Das war am Ende sogar von Erfolg gekrönt – also, dass sie mich tatsächlich mal zu sprechen bekamen. Allerdings hatten sie vorher nicht gelesen, worum es in unserer schriftlich verfassten Serviceanfrage überhaupt ging. So war das Gespräch ziemlich kurz und ernüchternd. Keine Störung? Schade! Was stellt der Kunde auch so doofe, komplizierte Fragen? ! Einerseits habe ich ja Verständnis für die Mitarbeiter an Servicetelefonen, denen oftmals die Hände gebunden sind und deren einziger Job es ist, sich den lieben langen Tag das Leid der Kunden anzuhören. Andererseits werden die eben auch genau dafür bezahlt und da finde ich es nur fair, wenn ich mein Leid auch mal loswerden darf. Das heißt nicht, dass ich dem Menschen am anderen Ende der Leitung verbal den Kopf abreiße. Man kann seine Probleme ja auch sachlich und sogar freundlich darlegen. Man muss nur hin und wieder ein bisschen penetrant bleiben, oder – wie es einst in der Werbung eines anderen Telefonanbieter hieß – beharrlich. Wer sich nur lange genug weiterreichen lässt, findet am Ende womöglich einen kompetenten Ansprechpartner, der einem zuhört und das Anliegen dann innerhalb weniger Sekunden lösen kann. Von Angesicht zu Angesicht fällt es den meisten nicht so leicht, ihre Kunden zu ignorieren. Manche schaffen es trotzdem. Und wehe, man wagt sich in Jeans und T-Shift in die Abteilung mit edler Garderobe – wenn Blicke töten könnten. Das kommt davon, wenn man sein reguläres Jagdgebiet verlässt, wahrscheinlich haben die feinen Damen meine Angst gerochen. In meiner heilen kleinen Welt reichen mir noch hilfsbereite, tapfere und sehr ausdauernde Damen und Herren geduldig eine Jeans nach der anderen in die Kabine. Denen könnte ich dann immer um den Hals fallen vor Dankbarkeit, wenn sie ein passendes Exemplar für mich ausgegraben haben. Liebe Hersteller, könnt ihr nicht einheitliche Größen verwenden und gute Modele/Passformen einfach mal (auf immer und ewig) im Sortiment behalten? ! Während des... --- ### Der ultimative Minimalismus-Guide für Simulanten > Mit nur drei goldenen Regeln in Nullkommanix zum Vorzeige-Minimalisten. Ich erklär euch, wie das geht. Simulieren müsst ihr dann selber... - Published: 2024-10-07 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/10/07/der-ultimative-minimalismus-guide-fuer-simulanten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 100 Dinge, Aufräumen, Ausmisten, Minimalismus, Ordnung Das es ganz einfach ist, sich selbst etwas vorzumachen, ist ja keine weltbewegend neue Erkenntnis. Und umso undefinierter die Vorgaben, umso einfacher. Gerade bei manchen Trends gibt es einerseits diejenigen, die mangels irgendwelcher Regeln und Leitlinien einfach ins Extreme gehen und andererseits die, die sich quasi die Rosinen aus dem Thema für sich herauspicken. Letzteres ist wahrscheinlich klüger, ersteres dafür umso lustiger – ohne Humor ist vieles im Leben einfach nicht zu ertragen. Wärmen wir also mal den Minimalismus-Trend wieder auf (oder ist das noch „hipp“? – ich hab keine Ahnung). Achtung, ich halte zur Sicherheit mal mein „Sarkasmus-Schild“ hoch. Hier kommt der ultimative Guide, wie ihr euch als Vorzeige-Minimalist verkaufen könnt: 100 Dinge sind noch zu viel, oder „Der Wir-unterbieten-uns-Wettbewerb“ Da gibt es die wohlhabende Hardcore-Fraktion - Ich habe nichts, ich brauche nichts. Aber statt eine eigenen Wohnung zu mieten, parasitiert man dann bei Freunden und Bekannten oder tingelt durch Hotels, natürlich beruflich bedingt. Und wer braucht schon eine Küche samt überquellender Küchenschränke, wenn man stattdessen einfach ins Restaurant gehen kann. Oder sich etwas beim Imbiss holt, natürlich schön in Einwegverpackung, damit man ja kein eigenes Geschirr horten muss. Vernunftbegabte Menschen werden jetzt womöglich mit den Augen rollen. Doch keine Sorge, Rettung naht! Egal ob Familie mit Kind und Kegel oder passionierter Sammler – mit ein paar einfachen Tricks kann jeder mit einem augenscheinlich minimalistischen Zuhause glänzen. Denn es ist so einfach, als Vorzeigeminimalist anzugeben und jedem, der es hören will (und allen anderen auch) ein schlechtes Gewissen einzureden, weil das doch alle arme Konsumopfer sind. Was das Thema „mehr Schein als Sein“ angeht, bin ich ein echter Profi. Gäste finden es bei uns immer extrem ordentlich und sauber, da sie ja quasi lediglich das oberflächliche Erscheinungsbild wahrnehmen. Es steht tatsächlich nicht viel herum, da alles seinen Platz hat. Das ist allerdings auch keine Kunst, wenn man mehr Schrankfläche als zu verstauende Gegenstände hat. Wir haben zugegebenermaßen nicht einmal ein besonders ausgeklügeltes System für unsere Küchenschränke. Die Sachen wurden eher intuitiv eingeräumt und seit dem Einzug vor einem Jahr wollen wir das eigentlich optimieren. An die oberen Schrankfächer komme ich eh nur mit Trittleiter ran. Da ich von Natur aus faul bin, bin ich meist auch zu faul, die Leiter zu holen. Also kann ich da auch nicht viel rein tun, Thema erledigt! Jetzt könnte ich angeben, dass ich sogar leere Fächer habe. Sollte, wie hier, ein großgewachsener Mitbewohner mit euch im Haushalt leben, geht diese Rechnung natürlich nicht mehr auf. Ich meine mich zu erinnern, dass zwischenzeitlich ein paar Gegenstände eine Etage höher gewandert sind. Vielleicht sollte ich doch mal die Leiter holen? ! Aus den Augen, aus dem Sinn Einen kleinen, alten Schrank mit fehlender Türe haben wir kurzerhand zum Regal mit Körben umfunktioniert. Da verschwindet optisch einiges an Unordnung – die Kabelkiste, Putzmittel, anderes technisches Zubehör. Der Erfinder von „Korb in Regel“ sollte einen Ordnungs-Nobelpreis erhalten! Nützlich ist natürlich auch ein Kleiderschrank in wohnlichen Dimensionen. Da finden neben Kleidern dann auch allerhand andere Dinge einen Platz. Wir lagern da beispielsweise (natüüüürlich! nur aus praktischen Gründen) auch Getränkekisten. Und für größere Gegenstände gibt’s ja immer noch den Keller. Ich passe zwar auf, wie ein Luchs, was der Hausherr da alles runter trägt. Schließlich kennt man die Horrorbilder zugestellter Kellerabteile, bei denen man oft nicht einmal mehr weiß, was dort alles lagert. Andererseits reicht es für den simulierenden Minimalisten ja völlig aus, wenn der Keller eine gut abschließbare Tür besitzt. Die sollte man nur sehr vorsichtig öffnen, wenn man alten Krempel hier entsorgen will (und diesen mit möglichst viel Schwung auf den Monte Scherbelino verfrachten). Kinder leben hier ja keine ABER, wenn man wissen will, wie man Kinder erzieht, muss man nur jemanden fragen, der keine hat. Also hier mein absoluter Geheimtipp: das Kinderzimmer ist wie der Keller zu behandeln. Einfach alles reinwerfen (die Kinder am besten gleich mit, dann aber bitte nicht mit so viel Schwung) und dann ein „Zutritt verboten“ Schild an die Tür. Gäste müssen da ja nicht rein... Hat man alles verstaut, ist auch wieder Platz für schicke Neuanschaffungen. Dabei sollte der erfahrene Simulant allerdings darauf achten, keine ausufernden Shopping-Touren mit anderen zu unternehmen. Sollte man doch mal in die Verlegenheit geraten, mit „den Mädels“ bummeln zu gehen und an etwas Hübsches ran laufen, kann natürlich trotzdem als vorbildlicher Minimalist glänzen. Hier bietet Online-Shopping eine wunderbare Möglichkeit, unauffällig über die Stränge zu schlagen. Das Objekt der Begierde ordert man einfach im Nachgang, am besten gleich in verschiedenen farblichen Ausführungen und Größen – man weiß ja nie und zur Not gibt’s ja Retoure. Und damit die Nachbarn keinen Verdacht schöpfen, lässt man sich die unzähligen Pakete am besten an eine der komfortablen Packstationen schicken. Aber Obacht, hier könnte ein Übermaß an Retouren womöglich noch auffallen. Der Vollprofi probiert also im Laden an – natürlich nur zum Spaß, gekauft wird nix! – und bestellt dann hinterher genau die passende Größe. Die Verkäufer in den Läden danken es einem, müssen sie doch weniger Regale auffüllen. Und hier nochmal zusammengefasst die drei goldenen Regeln für den minimalistischen Heiligenschein: 1. Regale sind böse, Schränke sind gut. Da muss man auch weniger Staub wischen. 2. Freie Flächen täuschen leeren Raum vor und Staub wischen ist nicht nur weniger (s. o. ), sondern auch noch einfacher. 3. Wer zählen will, tut das nach eigenen Regeln: 4 Teller = 1 Geschirr, Sportsachen zusammen zählen, Unterwäsche zählt gar nicht. Werdet kreativ, es ist schließlich ein Wettbewerb! So, ich mach mich jetzt lieber mal ans Staub wischen, geht ja zum Glück schnell. Wir bekommen nämlich Besuch und der soll ruhig weiter glauben, dass wir unser Leben im Griff haben. --- ### Du wirst doch eh nass! > Was ihr noch nie übers Tauchen wissen wolltet - ich erzähl´s euch trotzdem! Zum Beispiel warum ich bei Regen nicht tauchen gehe. - Published: 2024-09-30 - Modified: 2024-09-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/30/du-wirst-doch-eh-nass/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Hai, Hobby, Tauchen, Tauchen lernen, Wracktauchen Vor einigen Wochen sind wir hier gemeinsam in Nerd-Wissen abgetaucht und da ich da ja schon festgestellt habe, dass ich stundenlang übers Tauchen reden, bzw. schreiben kann und in euren Kommentaren entsprechend positive Rückmeldung diesbezüglich kam, kommen hier nun die Antworten zu all den Fragen. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Ja, schon mehrmals. Die sind in der Regel eher scheu und meiden uns blubbernde Menschen unter Wasser. Eine Hai-Sichtung ist also etwas ganz Besonderes, über die sich die meisten Taucher tierisch freuen. Die Tiere interessieren sich aber für blitzende und blinkende Dinge, weshalb man eher nicht wie ein funkelnder Christbaum geschmückt abtauchen sollte. Da hier die Tauchanzüge in der Regel eher dunkel ist, besteht da keine Gefahr. Andernorts gelten andere Modestandards – bei einer Taucherin aus China durfte ich schon einen weiß-goldenen Anzug bewundern. Aber zurück zu den Haien. Ein zappelndes Irgendwas an der Oberfläche kann schon mal die Neugier wecken. Ein Taucher, der sich senkrecht im Wasser aufrichtet, ist ihnen eher suspekt. Das hat keine Ähnlichkeit mit bekannter Beute. Und wenn man sie dann noch im Auge behält und ihnen nicht auf die Pelle rückt, gehen Begegnungen bei den meisten Haien friedlich aus. Vor Bullenhaien habe ich aber auch Bammel. Die haben wir uns in einem Hafenbecken (dort wurden sie von den Fischabfällen angelockt) mal aus einem Käfig heraus angeschaut. Den Fischschmodder schmeißt man da natürlich dann ins Wasser, wenn die Touris drin sind. Die Haie freuts, uns auch und für den Geschäftssinn der Tauchbasis gibt’s noch eine extra tiefe Verbeugung. Der lässt tief blicken noch mehr Bullenhaie in Sicherheit... Hallööchen Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Nein, da habe ich überhaupt keine Sorgen. Die Leute auf den Booten wissen genau, wie viele Taucher sie ins Wasser gekippt haben und in welche Richtung die Strömung geht. Wenn der Luftvorrat es anzeigt, geht’s zurück an die Oberfläche, egal wo man gerade ist. Dort wird dann von uns Tauchern eine Boje gesetzt, die ca. einen Meter aus dem Wasser ragt. Wären die Wellen so hoch, dass man die Boje nicht mehr sieht, wäre ich auch nicht auf dem Wasser unterwegs. Tauchboje Wir waren auch mal auf einer Schnorchel Tour, bei der dermaßen viele Boote unterwegs waren, dass man trockenen Fußes übers Wasser hätte laufen können. Als es hieß „Walhai im Wasser“ sind wir wie die Irren völlig kopflos reingehüpft. Die Tiere sind natürlich viel zu schnell, als dass man ihnen hinterherschwimmen könnte und die haben sich für die Minimenschlein an der Oberfläche auch so null interessiert. Da war natürlich Chaos aber die Leute auf den Booten hatten das super im Griff. Mein Mann hatte schon Panik, wo denn seine Frau abgeblieben ist – die hat sich einen anderen Walhai angeschaut. Aber die Leute haben ihn beruhigt und mich mit einigen anderen dann zielstrebig angesteuert und wieder aus dem Wasser gefischt. Es liegt nun mal im Interesse der Tauchbasis, die Kunden auch wieder heil heim zu bringen. Ist einfach die bessere Werbung. die Boje und ich man muss nur das Boot mit der richtigen Tafel finden Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ich habe schon von Tauchbasen gehört, bei denen man ohne Ausbildung einfach so auf kleinere Tauchgänge mitgenommen wird. Ich halte das für grob fahrlässig denn es kann viel schief gehen. Man gefährdet nicht nur sich selbst sondern auch die Mittaucher und die Unterwasserwelt. Wer Tauchen lernen möchte, sollte einen regulären Tauchschein machen. Es gibt verschiedenen Tauchorganisationen (PADI, SSI, ... ) die ganz ähnliche Tauchausbildungen haben. Den Tauchschein, der sich Brevet nennt, kann man bei einer Tauchbasis machen, die wiederum nach einer der Organisationen ausbildet. Viele machen das im Urlaub aber es gibt auch hier etliche Tauchbasen. Der Vorteil hier ist, dass man im Urlaub nicht lernen muss – da gehört nämlich auch ein bisschen Theorie dazu. Und wenn man im kalten, dunklen See seinen Tauchschein gemacht hat, kann einen das Meer nur noch positiv überraschen. Wie tief tauchst du? Ich darf bis zu 40 Meter tief abtauchen. Dafür haben mein Mann und ich extra einen Kurs belegt und auch einen Schein dafür. Den wollen Tauchbasen sehen, wenn sie entsprechende Touren anbieten und man da mitmöchte. Mit dem „normalen“ Tauchschein darf man 18 Meter tief tauchen. Das ist auch meistens völlig ausreichend. Am buntesten ist die Unterwasserwelt eh in den oberen Schichten, das hat auch was mit der Lichtbrechung unter Wasser zu tun. Wir haben schon so manchen sehr langen Tauchgang auf ca. 5 Metern genossen. Da reicht die Luft länger und es gibt reichlich Fisch-TV zu gucken. Manchmal gibt es aber halt auch in größeren Tieren wahnsinnig spannende Sachen zu sehen. Vor allem Wracks sind begehrte Tauchspots oder auch spezielle Riff- und Felsformationen an denen sich auch immer wieder viele Tiere beobachten lassen. So ein mit Korallen überzogenes und von Fischen bewohntes Wrack übt aber eine besondere Faszination auf die meisten Taucher aus. Und ja, ich tauche da auch rein. Aber nur, wenn man das offiziell darf und ich es für sicher befinde. D. h. keine zu engen Räume und vor allem nur wenige und ruhige Mittaucher. Es gibt aber auch Wracks, die man aus offensichtlichen Gründen nicht betauchen darf. Da halte ich dann auch respektvollen Abstand. Man darf nicht vergessen, wie das Schiff auf dem Meeresgrund gelandet ist! Salem Express, Ägypten P31 von innen P31, Comino Weiter als 40 Meter sollte man dann aber auch nur mit spezieller Ausbildung und entsprechenden Gasmischungen abtauchen. Sauerstoff ist nämlich nicht immer dein Freund und unter großem Druck verhält er sich im Körper ganz anders, als an der Oberfläche. Vielleicht habt ihr schon mal den Begriff Tiefenrausch gehört. Da sieht man dann schon mal rosa Elefanten und das kann einem auch schon in weniger tiefen Bereichen passieren. Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen und kann auch gut drauf verzichten aber berichten kann ich davon halt auch nicht. Allerdings konnte ich schon eine Druckkammerfahrt erleben, bei der eine Tiefe von 50 Metern simuliert wurde. Mit einigen Mittauchern zusammen war das extrem lustig.... --- ### Die Geschichte der Schubladen > Mindestens genauso gerne, wie wir unser Hab und Gut in Schubladen sortieren, packen wir Menschen in die selbigen. Nicht immer richtig... - Published: 2024-09-23 - Modified: 2024-09-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/23/die-geschichte-der-schubladen/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Big Five, Persönlichkeitsentwicklung, Persönlichkeitstest, Persönlichkeitstypen, Schublade, Unconcious Bias, Vorurteile Wer ohne Persönlichkeitstest, werfe den ersten Stein! Ging der Spruch nicht so, oder zumindest so ähnlich? ! Aber mal im Ernst, irgendwie sind wir doch alle schon mal im einen oder anderen Kontext mit solchen Tests in Berührung gekommen. Das muss jetzt nicht mal was Schlechtes sein. Denn bei manchen der Fragen lernt man ja auch etwas über sich selbst und der Weg zur Besserung ist ja bekanntermaßen die Selbsterkenntnis. Es geht also keineswegs darum, sämtliche Persönlichkeitsmodelle in eine Schublade zu werfen. Wobei zumindest einige der Einteilungen in die Kategorie unterste Schublade gehören! Offenbar haben wir seit jeher das Bedürfnis, unser Gegenüber irgendwie einordnen zu können. Sei es zum besseren Verständnis oder weil´s halt so schön einfach ist. Schublade auf, Menschlein rein, fertig! Sehr alt und sehr überholt ist die Temperamentenlehre. Die Basis aus Blut, Schleim und Galle klingt kurios aber die haben das früher echt ernst gemeint. Diese erste nachweisliche systematische Klassifikation von Persönlichkeitstypen stammt wohl aus der Antike und wird mit dem griechischen Arzt Galen (ca. 130–200 n. Chr. ) zugeschrieben. Galen formulierte seine Theorie der Vier Temperamente aufbauend auf den Ideen von Hippokrates(ca. 460-370 v. Chr. ). So ganz einwandfrei lässt sich das wohl alles nicht mehr nachvollziehen. Zumindest bin ich bei meinen Recherchen im weltweiten Netz nicht zufriedenstellend schlau geworden. Die Idee der vier Temperamente ist nicht auf dem Mist von Hippokrates gewachsen. Er soll mit seinen Schriften aber die Grundlage für die Humoraltheorie gelegt haben. Diese besagt, dass die Gesundheit durch das Gleichgewicht der vier Körpersäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle beeinflusst wird. Daraus ist dann eine Unterteilung in die vier grundlegenden Persönlichkeitstypen Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker entstanden. Glücklicherweise sind wir heute ein ganzes Stück weiter. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand seine Grundwesensart mit Schleim oder Galle assoziiert. Auch das Mittelalter glänzt ja bekanntermaßen nicht unbedingt mit besonders fortschrittlichen Methoden im Bezug auf die Typisierung von Menschen. Wer Streit mit den Nachbarn hatte, beschuldigte diese kurzerhand der Hexerei und schon war das Problem gelöst. Wobei es erschreckend ist, wie kreativ Menschen sein können, wenn es um Foltermethoden geht. Was das nun wieder über die Persönlichkeit aussagt, ist eine ganz andere Frage. So richtig spannend wird es erst ab dem 19. Jahrhundert, wenn mit der Entwicklung der modernen Psychologie neue Theorien und Typologien entstehen. Beschäftigt man sich mit der Thematik, stolpert man über das Big Five-Persönlichkeitsmodell, das fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit beschreibt: Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus. Wir haben von allem etwas, aber in unterschiedlichen Ausprägungen. Ich habe da immer das Bild von den Schiebereglern auf einem sehr komplizierten Mischpult vor Augen. Mit dem kann auch nicht jeder umgehen – davon konnte ich mich leider schon bei manchen Konzerten überzeugen. Und so ist halt manchmal die Lautstärke zu heftig eingestellt oder, wieder übertragen auf die Persönlichkeit, man hat halt einen so richtig miesen Tag. Aber nicht jeder Tag ist gleich und bloß, weil ich mal jemandem die Augen ausgekratzt habe (natürlich nicht wortwörtlich) bin ich trotzdem ein eher gelassener Mensch. Laut Temperamentenlehre also eher der schleimige Phlegmatiker. Käme als Selbstbeschreibung in einer Kontaktanzeige sicher super gut an... Und so würde ich schon als blau-grün katalogisiert (3-Farben-Modell zur Strukturanalyse, so überholt, dass ich nicht mal neutrale Links dazu finde? ), als Delphin identifiziert (4 tierische Menschentypen, ich mag das nicht bewerben aber das Video dazu ist zum Schreien komisch) und mit einem 50-seitigen Persönlichkeitspamphlet für angehende Führungskräfte bespaßt. Dazu kommen noch Antreiber und Trigger – welche Überraschung, ich kann unzuverlässige Handwerker nicht leiden – und wahrscheinlich noch etliche unentdeckte Traumata von denen ich nichts weiß und gar nichts wissen will, weil es mir doch eigentlich ganz gut geht. Dabei will ich das alles gar nicht schlecht reden. Es gab einige Aha-Momente und man versteht sich und sein Umfeld besser, wenn man lernt, Verhalten und Reaktionen zu hinterfragen. Angesichts der Masse an Tests und Coaches wundert es aber nicht, dass auch so manche hohle Nuss darunter ist. Hin und wieder sind wir das leider auch selbst. Wir brauchen diese ganzen Charaktermodelle nämlich gar nicht, um unser Gegenüber mal eben in die passende Schublade zu verfrachten. Ein Blick und schon ist die Person eingeordnet – wenn nur die Küchenschränke so übersichtlich sortiert wären. Doch ganz so einfach ist es nun mal nicht. Erster Eindruck und so, ihr wisst schon... Unser Hirn macht es uns da leicht, ist aber dabei oft viel zu vorschnell. Da werden bekannte Muster und gelernte/antrainierte unbewusste Vorurteile – kennt heute jeder unter Unconscious Bias – genutzt, damit die Denkaktivität sich vermeintlich Wichtigerem zuwenden kann. Das machen wir wahrscheinlich schon seit der Steinzeit so. Dabei will ich dem Höhlenmenschen natürlich nichts unterstellen aber auch der hat seine Hirnkapazitäten sicher schon so ressourceneffizient wie möglich genutzt. Schublade auf - Mensch rein - Schublade zu - fertig! Andererseits bezweifle ich, dass unsere Vorfahren in ihren steinzeitlichen Höhlen schon Schubladen hatten. Also waren sie da womöglich ein bisschen aufgeschlossener als wir modernen Neuzeit-Menschlein in der viel zu komplexen Welt. Interessant dazu ist folgender Absatz: Aus der Antike sowie dem Hochmittelalter sind keine Schubladen bekannt; zur Aufbewahrung verwendete man ausschließlich hölzerne Truhen, in welche die Gegenstände von oben hineingelegt wurden. Schubladen kamen erst auf mit der Entwicklung von Schränken oder Kommoden im ausgehenden Mittelalter bzw. in der Renaissance. Einmal erfunden, erfuhren sie Verwendung in zahlreichen Anwendungsgebieten. Wikipedia Offensichtlich braucht man die Schublade so völlig losgelöst und ohne Kontext nicht. Dabei ist sie so praktisch, ist doch eines der zahlreichen Anwendungsgebiete das allseits beliebte Hineinlegen von Menschen. Da waren wohl einige ihrer Zeit voraus. Mir ist übrigens auch schon die Theorie untergekommen, dass die Schublade, in die man die Batterien lagert, automatisch zur „Krimskrams-Schublade“ mutiert. Batterien ziehen also anderen Krempel aus der Kategorie „Sonstiges“ magisch an. Und tatsächlich, neben den Batterien/Akkus liegen Ersatzschlüssel, ein Ladekabel, Küchenhandtücher, Klebeband, ätherische Öle und ein paar übrige Gardinenhalter. Fragt sich nur noch, was zu erst da war. Die Henne oder das Ei, die Batterien oder der Kruscht? Immerhin findet sich in unserem Gemischtwarenladen nichts Unnützes und alles hat da seinen... --- ### Eine Hass-Liebe > Manchmal hat man eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was man haben möchte. Wenn es genau das nicht gibt, bleibt oft nur selber machen. Kann gut gehen, muss aber nicht. - Published: 2024-09-16 - Modified: 2024-09-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/16/eine-hass-liebe/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: DIY, Feste Seife, Festes Duschgel, Hobby, Seifenablage, Seifenschale Lange, sehr lange, stand in unserer Dusche eine Seifenschale aus Metall. Also natürlich nicht direkt unter der Dusche aber im griffnahen Einzugsgebiet. Eine Auffangschale für den Schmodder und darauf ein Gitter. Doch irgendwann war der Lack ab und Rost hat sich breit gemacht. Eine Zeit lang konnte ich das ignorieren. Als dann aber vermehrt Lackreste und Rost am Seifenstück hingen, fing es an zu stören. Aber egal, wir sind ja nicht die einzigen Menschen auf dem Planeten, die Seife nutzen – oder genauer gesagt ein festes Duschgel. Schön, was die Drogeriemärkte heutzutage alles im Angebot haben! Es muss also möglich sein, eine Seifenschale zu finden, bei der die Seife nicht im Nassen liegt. Dachte ich. Die kleinen Rillen in einer herkömmlichen Seifenschale sind aber eher gut gemeint, als dass sie all das Wasser, das von so einem halbgeduschten Menschen tropft, mal eben wegstecken können. Dann gibt es noch Exemplare, bei denen das Wasser direkt rauslaufen kann. Mir erschließt sich der Sinn dabei nicht wirklich, da habe ich ja dann ständig Seifenreste auf den Fliesen. Normalerweise machen wir nicht so viel Dreck, dass ich alle zwei Tage putzen müsste. Damit will ich also auch gar nicht erst anfangen. Holz kommt fürs Bad nicht in Frage, das ist meiner Meinung nach einfach nicht für Dauernässe geeignet. Metall war jetzt auch nicht wirklich überzeugend, zumindest bei unserem Exemplar. Und Kunststoff geht überhaupt nicht, auch wenn der sicher überhaupt kein Problem damit hätte, ständig eingeseift zu werden. Bleibt noch die DIY-Variante, hübsch aussehen soll das ganze nämlich auch noch. Ja, ja, ich weiß... ist doch nur eine Seifenschale. Die schnellste und einfachste Version einer selbstgemachten Ablage für den Schaumschläger besteht aus Haushaltsgummis und einem Unterteller. Mal abgesehen davon, dass mir wahrscheinlich ständig abfatzende Gummis um die Ohren fliegen würden, erfüllt das Ding nur den Zweck aber keinerlei ästhetische Ansprüche. Doch selbst ist die Frau und ich hatte zufällig noch ein Päckchen Modelliermasse von einem anderen gescheiterten Versuch übrig. Aus Schulzeiten kannte ich diese Mischung aus Holzmehl und Leim unter dem irreführenden Namen Plastika, leider habe ich schon wieder vergessen, was heute auf der Packung stand. Das Gematsche hat über die Jahrzehnte allerdings überhaupt nicht an seinem Reiz verloren und so saß ich stundenlang völlig selbstvergessen an meinem Kunstwerk. Vielleicht sollte ich mal Töpfern als Hobby ausprobieren – also, wenn zwischen all den anderen Dingen, die ich gerne tue und gerne mal machen würde etwas Zeit über bleibt. Normalerweise habe ich ja eine ganz leichte Abneigung gegen selbst gebasteltes und erspare mir und meinem Mann solche Augenkrebs verursachenden Eskapaden. Aber schon die Rohfassung war bei ihm Liebe auf den ersten Blick. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es die rosa Brille ist, die er vergessen hat, abzusetzen oder vielleicht ist Amors Pfeil ins Auge statt (nur) ins Herz gegangen. Mit schwarzer Farbe und einem Rest Epoxidharz, das ich damit vor dem Eintrocknen bewahrt habe, ist der Seifenschalen-Oktopus einsatzbereit für die Nasszelle. Wir diskutieren hier noch darüber, ob er Augen bekommen soll aber ich fürchte, ihn damit zu verschandeln. Andererseits wäre das mit Nagellack einen Versuch wert und im Zweifel auch wieder reversibel. Zumindest erfüllt der Prototyp zu einhundert Prozent seinen Zweck und da er komplett schwarz getüncht ist, genügt er zumindest meinen eigenen optischen Vorlieben. Natürlich könnte ich es mir auch einfach machen und wieder auf flüssiges Duschgel umsteigen. Wenn man sich allerdings einmal an die feste Form gewöhnt hat, bevorzugt man die auch. Da flutscht einem nichts durch die Finger – und wenn doch, macht es nur klong und man kann das gute Stück einfach wieder aufheben. Auf Reisen spart man Gewicht und es kann auch nichts im Koffer auslaufen. Und zu guter Letzt ist es zumindest ein bisschen weniger Kunststoff in unserer Flut von Plastik – davon verbrauchen wir immer noch viel zu viel. So sehr ich die Seifenreste in der Ablage also hasse, so sehr liebe ich die gute alte feste Seife. Das selbstgehäkelte Seifensäckchen habe ich übrigens auch mal ausprobiert, das hat aber so überhaupt gar nicht funktioniert. Und Gästen möchte man so ein zerknautschtes Schaumknäul ja auch nicht zumuten. Wie macht der Rest der Welt das? Ich komme mir irgendwie seltsam vor, scheinbar kommt sonst jeder super mit den klassischen Schalen klar... Ist sonst keiner da draußen, bei dem sich immer mal wieder eine Pfütze unter der Seife findet? ? ? --- ### O´zapft is! > Egal ob gegen Aufwandsentschädigung oder einfach nur als Spende - wie kostbar unser Blut ist, merken wir erst, wenn´s fehlt. - Published: 2024-09-09 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/09/ozapft-is/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aufwandsentschädigung, Blutgruppe, Blutspende, Spende, Universalspender Schon bei der vorletzten Blutspende ging mir, kaum dass ich die Nadel im Arm stecken hatte, dieser Ausspruch durch Hirn, der seinen Ursprung eigentlich wo ganz anders her hat. Aber egal, wenn´s läuft dann läuft´s... Was mir hingegen nicht nur beim vorletzten Termin, sondern ganz generell jedes Mal durchs Hirn geht (ja, da ist echt was los im Oberstübchen) ist, wie gut doch alles durchorganisiert ist und wie fürsorglich man sich um die Spender kümmert. Selbst der Mitarbeiter, der uns am Ende unser frisch gegrilltes Würstchen in die Hand drückt, bedankt sich noch für unsere Spende. Und nebenbei gibt es sogar vegane Alternativen, ich komme aus dem Staunen kaum raus. Also das ist ja sehr lieb und nett gemeint aber der Dank gebührt doch definitiv auch all den Menschen, die da arbeiten und dafür sorgen, dass man sich einerseits als Spender so gut aufgehoben fühlt und eben deshalb auch wieder kommt. Und die andererseits mit dieser Arbeit ja auch dafür sorgen, dass all diejenigen, die auf solche Medikamente aus Blutspenden angewiesen sind, diese auch erhalten. Nebenbei stillen sie mit einer Engelsgeduld meinen Wissensdurst und beantworten mir all meine Fragen, erklären mir, warum Abläufe so sind, wie sie sind und an welcher Station meine bessere Hälfte rumhängt. Natürlich findet man im Internet eine ganze Menge hochinteressanter Fakten rund um die Blutspende. Beispielsweise, dass aus einer Spende verschiedene Präparate entstehen, die nicht nur bei Bluttransfusionen zum Einsatz kommen, sondern auch beispielsweise in der Krebstherapie. Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich mir darüber nie Gedanken machen musste. Aber unverhofft kommt oft (meine Güte, heute gehe ich aber unter die Sprücheklopfer) und dann ist man womöglich selbst auf die Spendenbereitschaft anderer angewiesen. Schöner ist es natürlich, wenn dieser Fall nie eintritt. Bei Menschen, die selbst spenden könnten, es aber nicht tun, frage ich mich aber schon, ob die sich nicht etwas zu sehr darauf verlassen, dass andere den Laden schon am Laufen halten. Und sollten diejenigen, die schon mal etwas für die Gemeinschaft beigetragen haben, im Zweifel sogar bevorzugt werden? Ganz schwierige Frage, die jeder mal für sich selbst beantworten kann. Leider bleiben besonders zur Ferienzeit im Sommer die Liegen oft leer. Sommer, Sonne, Strand – wer hat da schon Zeit und Lust, zur Blutspende zu gehen. Dabei kostet uns das lediglich eine knappe Stunde Lebenszeit, die ich schon sinnbefreiter rumgebracht habe... Dank Terminvergabe per App entfallen lange Wartezeiten und das Abendessen war bei unserem letzten Besuch auch inklusive. Manch einer nutzt die Blutspende auch, um die Finanzen aufzubessern. Ich habe schon so manches Mal den Tipp gelesen, dass die Aufwandsentschädigung, die es in den Blutspendezentren der Krankenhäuser gibt, ein ganz nettes Taschengeld sei. Das mag für den einen oder anderen ein Anreiz sein, lohnt sich aber meines Erachtens nur, wenn man sowieso regelmäßig in der Nähe ist. Für mich wäre die Anfahrt mit zusätzlichen Kosten und einem viel höheren Zeitaufwand verbunden, dass es tatsächlich eine 1:1-Aufwandsentschädigung wäre. Da sind die Vor-Ort-Veranstaltungen komfortabler und nebenbei ist die Verpflegung bei den lokalen Spendenterminen auch um Längen besser. Besonders gefragt sind die raren Universalspender, zu denen ich leider und zum Glück nicht gehöre. Denn wer einerseits allen Empfängern spenden kann ist selbst nur mit dem gleichen Typ kompatibel. Ist ja klar, dass ausgerechnet die edle Plörre mit zu am seltensten anzutreffen ist. Verteilung der Blutgruppen Immerhin gehört die nächstbeste Variante, zumindest in Punkto Kompatibilität, schon fast zur Massenware. In der Hinsicht will man lieber nichts Besonderes sein – höchstens man ist Universalempfänger. Auf der Seite wer kann wem blutspenden, könnt ihr nachschauen, wie groß bzw. klein euer potenzielles Angebot wäre. Wenn das nicht gleich ein Grund mehr ist, selbst für Nachschub zu sorgen! Wisst ihr, welche Blutgruppe ihr habt? Geht spenden und findet es raus! Falls sich einer über die Hieroglyphen auf meinem Arm wundert – Details zu meinem Organspende-Tattoo sind hier zu finden. Doch die Welt dreht sich weiter und wer sich nicht gleich nachhaltig anmalen lassen möchte, kann sich auch einfach hier im Organspende-Register als Spender registrieren. --- ### Mimimi - Minimalismus in der Partnerschaft > Minimalismus in der Partnerschaft lässt sich mit einen Satz zusammenfassen: Hab mich lieb, du hast mich so geheiratet! - Published: 2024-09-02 - Modified: 2024-08-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/09/02/mimimi-minimalismus-in-der-partnerschaft/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Familie, Konsum, Minimalismus, Ordnung, Partnerschaft Das kommt jetzt wahrscheinlich vielen bekannt vor. Gelegentlich fungiert man ja als Kummerkasten für frustrierte Beziehungsführende. Dabei ist in der Regel nicht einmal ein guter Rat gewünscht, sondern einfach nur ein offenes Ohr. Und dann muss man sich manchmal ganz schön auf die Zunge beißen, oder eben nicht. Was ich immer wieder zu hören bekomme ist, dass der Partner so unglaublich viel Zeug horten würde. Gerne wird dabei der eigene Kram geschickt unter den Tisch gekehrt. An dem stört man sich schließlich auch nicht und sowieso braucht man das doch alles, während der andere nur museumsreifen Plunder oder wertlosen Müll hortet. Überspitzt formuliert besteht jede Partnerschaft scheinbar aus einem Messie und einem Minimalisten. Die Rollen wechseln dynamisch, je nachdem, wen von beiden man fragt. Es hat nie einer behauptet, dass es leicht wird! Bestes Beispiel ist eine gute Freundin, die angeblich viel zu viel Kleidung besitzt. Als ich ganz unschuldig gefragt habe, warum denn ein zweiter Kleiderschrank in ihrem Schlafzimmer steht, meinte sie, der sei für seine Sachen – und ebenso voll wie ihrer... Aber wehe, sie wagt es, die Existenzberechtigung mehrerer Kartons von Fachzeitschriften der letzten 20 Jahre zu hinterfragen. Wahrscheinlich haben die veralteten Artikel zu zwischenzeitlich völlig überholten Technologien mittlerweile einen historischen Wert. Sie kann wiederum problemlos mit Kosmetikartikeln gegenhalten, die im Gegensatz zu den Fachzeitschriften nicht mal als Brennmaterial taugen. Kollegen wiederum erzählen von nicht ausgepackten Umzugskisten, die seit Jahren auf dem Dachboden lagern. Erst neulich hatten wir es im Team wieder von einem Umzug mit Kisten, die noch vom vorherigen Umzug einlagerten. Eine dieser Kisten enthielt wohl zerbrechliches Glas. Der Kollege meinte, dass er die Umzugshelfer schon bestochen hatte, dass diese den Karton gegen eine Kiste Bier doch „aus Versehen“ fallen lassen sollten. Sein perfider Plan ist allerdings nicht aufgegangen. Vermutlich hat seine Frau ein besseres Gegenangebot gemacht. Die eigenen Wohlfühlmenge an Besitz kann mitunter sehr unterschiedlich sein. Dazu kommt obendrauf noch, dass sich diese eigene Wohlfühlmenge im Laufe der Zeit auch mal ändern kann. Man kommt ja nicht als Minimalist auf die Welt, im Gegenteil. Viele Menschen sammeln im Laufe ihres Lebens immer mehr Krempel an. Der kommt auf den unterschiedlichsten Wegen und macht sich gerne auch mal ungefragt im eigenen Leben breit. Mal sind es zwei Hausstände, die sich plötzlich einen Haushalt teilen sollen. Dann wieder gehen Erbstücke mit all ihren daran geknüpften Erwartungen an einen neuen (un)glücklichen Besitzer über. Oder man infiziert sich mit irgendeiner Sammelleidenschaft. Schön sind auch Hobbies, die immer neuen Output generieren – ein Quell nicht endender Freude... Was auch immer dazu geführt hat, dass man mehr Dinge hortet, als man eigentlich um sich haben möchte, die meisten fangen mit der Erkenntnis erst mal an, auszumisten. Das Schöne am Ausmisten ist das schnelle Ergebnis. Man sieht meist sofort einen Unterschied und fühlt sich wortwörtlich erleichtert. Das Umfeld hingegen reagiert meist eher verhalten, Veränderungen sind ja für unser Steinzeithirn erst mal nicht so prickelnd. Wer Mitbewohner hat, sollte jetzt also nicht völlig übermotiviert mit der großen Mülltüte durch die Wohnung eskalieren. Es heißt ja nicht umsonst „Finger weg von fremden Sachen! “ (darüber, dass die Mülltüte eine wenig nachhaltige Methode ist, können wir gerne an anderer Stelle diskutieren). Da hat man so einen schönen Lauf und dann spielt doch tatsächlich der Gegenüber einfach nicht mit? ! Das muss man aushalten, schließlich will man selbst ja auch nicht unfreiwillig missioniert werden. Auch, wenn einem die Briefmarkensammlung ein Dorn im Auge sein mag, konzentriert man sich lieber auf den eigenen Krempel. Partnerschaft bedeutet schließlich nicht, dass alles allen gehört und man auf einen Schlag keine eigene Meinung und schon gar keine eigenen Sachen mehr haben darf. Ich selbst habe irgendwann ganz viel verschenkt, ein bisschen was verkauft, einiges weggeworfen und dann einfach nichts Neues mehr gekauft. Im Laufe der Zeit sind die Regale und Schubladen sehr übersichtlich geworden, weswegen auch für gemeinsame Dinge mehr Raum da war. Und mit einem Mal hatte jedes Teil seinen Platz, man musste nichts suchen und aufgeräumt war es quasi von selbst. Der Mann hat Blut geleckt und dann habe ich ihn doch tatsächlich ertappt, wie er seinen gesamten Schreibtischinhalt im Büro verteilt und aussortiert hat. Aus dem Kleiderschrank sind die eingelaufenen Hemden und irgendwann tatsächlich der vergilbte Bundeswehr-Ausscheider-Pulli rausgeflogen – ganz ohne mein Zutun! Offenbar kann er sich ebenso für ein luftiges und aufgeräumtes Zuhause begeistern, wie ich. Sein Kommentar dazu war nur „DU hast ein Monster geschaffen. “ – natürlich nicht ernst gemeint aber ich mag mein Ordnungsmonster (so krass ist er auch nicht). Wenn man aber alte Fotos unserer Kinderzimmer mit dem heutigen Zustand vergleichen würde, fällt es vermutlich schwer zu glauben, dass das dieselben Menschen sind... Obwohl er wenig braucht und wenig kauft, haben wir doch nach wie vor immer mal wieder unterschiedliche Bedürfnisse und vor allem sehr unterschiedliche Meinungen zur Notwendigkeit mancher Neuanschaffungen. Ich fürchte, ich hab es mit dem Augenrollen auch schon überstrapaziert. Er reagiert mitunter gereizt, wenn ich mal wieder etwas als völlig unnötig abstemple. Bestes Beispiel ist sein geliebter Laubpuster (der pustet echt nur, von Blasen kann keine Rede sein). An diesen Dingern scheiden sich zu Recht die Geister. Er hat ja glücklicherweise eher das Exemplar „untermotorisierter Akku-Kaltluftföhn“, das mit Spinnen und Co. liebevoller umgeht als ein gemeiner Besen. Würde ich so ein Gerät selbst mit diesem Wissen kaufen? Nein! Aber andererseits hat der Mann damit wesentlich weniger Aufwand als mit besagtem gemeinen Besen. Im Einsatz ist das Gerät nur auf dem langen Weg zur Haustüre (mir war gar nicht klar, dass mancher das auch auf Wiesen nutzt) und ich brauche mich um diese Aufgabe nicht mehr kümmern. Ein anderes nicht wirklich lebensnotwendiges Gerät ist der Kaffeevollautomat. Den gab es gebraucht zu einem fairen Preis aber eben immer noch teurer, als einfach die alte Filtermaschine weiter zu nutzen (die steht jetzt für Notfälle im Keller... ). Immerhin braucht es jetzt keine Kaffeefilter mehr und wenn nur einer im Homeoffice arbeitet, ist es jetzt sehr komfortabel, sich eine Tasse Kaffee zu tanken – außer der Wassertank ist leer, es fehlen Bohnen,... --- ### Raus aus der einen Komfortzone, rein in die andere > Wenn man es sich zu häuslich eingerichtet hat, könnte man vielleicht mal über einen Umzug nachdenken - raus aus der Komfortzone! - Published: 2024-08-26 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/26/raus-aus-der-einen-komfortzone-rein-in-die-andere/ - Kategorien: Finanzen, Mindset - Schlagwörter: Aktien, Blogparade, ETF, Finanzen, Hausbau, Komfortzone, Kredit, Sparen Auf ihrem Blog Achtsame Seele lädt Alessa zur Blogparade Komfortzone verlassen – wie das meine persönliche Entwicklung vorangebracht hat ein. In unserer Komfortzone richten wir es uns ja gerne häuslich ein – und wer will so ein kuschelig gemütliches Plätzchen schon freiwillig verlassen. Warum auch sollte man das wollen? „Leider können wir uns nicht weiterentwickeln, wenn wir nie bereit sind, unsere Komfortzone zu verlassen. “ achtsameseele. de-blogparade-komfortzone-verlassen So, da habt ihr es schwarz auf weiß. So behaglich sich der Status Quo auch anfühlen mag, wissen wir gar nicht, was uns entgeht, wenn wir nicht auch mal die Nase aus der Tür stecken und ein bisschen frische Luft schnuppern. Man muss ja nicht gleich eine Revolution anzetteln, auch viele kleine Schritte führen zum Ziel. Wenn man es genau nimmt, haben wir viele kleine und große Komfortzone in unserem Leben. Ich kann mich beruflich weiterentwickeln, indem ich eine z. B. eine neue Stelle in einem anderen Unternehmen annehme. Ich kann alleine in ein unbekanntes Land reisen und mich auf neue Menschen und eine fremde Kultur einlassen. Ich kann neue Sprachen, Sportarten und viele andere Dinge lernen, Bücher lesen, die eigentlich nicht auf meinem Speiseplan stehen und Dinge essen, die da auch nicht draufstehen. Alles schon gemacht und tatsächlich war für mich eine Sache undenkbar, die für viele andere eine Selbstverständlichkeit ist – ich habe zusammen mit meinem Mann einen Kredit für den Hausbau aufgenommen. Hö hö hö (stellt euch an dieser Stelle bitte so ein richtig fieses Bösewicht-Lachen vor) – da hab ich jetzt eiskalt aus einem Achtsamkeits-Thema ein Finanz-Thema gebastelt. Aber mal im Ernst, gerade das liebe Geld kann uns manchmal ganz schön umtreiben und Sorgen bereiten. Und die Komfortzone kann uns hier einerseits vor Risiken schützen aber andererseits auch Möglichkeiten und Chancen verbauen. Als ich mich im zarten Alter von dreißig Jahren dazu entschieden habe, meinen damaligen Job zu kündigen und mit einem weiteren Studium einen neuen Karriereweg zu beschreiten, war das sicher ein Schritt raus aus der Komfortzone des Bekannten. Doch da war es längst nicht mehr komfortabel, also auch längst nicht so ein mutiger Schritt, wie es sich für manch einen anhören mag. Schon der erste Job nach dem Studium war eine enorme Verbesserung im Vergleich zur Situation davor. Ich betrat eine mir bis dahin unbekannte finanzielle Komfortzone – das Einstiegsgehalt als Berufsanfänger war fair, das frühere Gehalt daneben ein schlechter Scherz (den Mindestlohn gab es da noch nicht). Da ich bis dahin nur eine sehr dünne finanzielle Bildung genossen hatte, habe ich meine Ersparnisse erst mal auf dem Girokonto geparkt und später immerhin auf einem Tagesgeldkonto. Aber so richtig klug war das natürlich nicht. Die wichtigste Lektion im Studium war nicht die mathematische Faltung und auch nicht Polymorphie und Vererbung in der objektorientierten Programmierung. Alles sicher spannende Themen. Wie man sich Informationen beschafft und selbst Dinge beibringt, ist mit Abstand eine der wichtigsten Fähigkeiten, die einen nicht nur durchs Studium bringt, sondern auch im späteren Berufsleben essenziell ist. Die ersten zaghaften Investitionen in Aktien und der erste ETF-Sparplan waren dann aber doch gefühlsmäßig ganz unkomfortable Schritte. Aber mit Wissen und Erfahrung stieg auch das Selbstvertrauen und mittlerweile ist das ein ganze ein selbstverständlicher Teil meiner Altersvorsorge. Und ja, ich habe auch einzelne Verluste hinnehmen müssen, die aber wiederum in Summe nicht ins Gewicht fallen. Alles also wieder ganz komfortabel und bequem eingerichtet. Der größte Schritt raus aus der finanziellen Komfortzone war dann tatsächlich die Aufnahme eines Kredites für den Hausbau. Bis dato haben mein Mann und ich immer alles erst „erspart“ und dann gekauft. Urlaube, Autos oder andere Dinge auf Pump gab (und gibt) es bei uns nicht. Die Vorstellung, bis zur Rente einen Kredit abzahlen zu müssen, hat mir fast schon den Angstschweiß auf die Stirn getrieben. Da macht man sich ja abhängig und dann gibt man auch noch Geld aus, dass einem gar nicht gehört! Von den Kosten für einen Kredit will ich gar nicht anfangen... Als wir uns dann entschieden, aus der eigenen Wohnung ein eigenes Haus zu machen, haben wir lange über unsere Wohlfühlsumme diskutiert. Die Bankberaterin war fast schon enttäuscht, hätte sie doch bei zwei Vollzeit-Berufstätigen gerne eine viel höhere Summe angesetzt – da wäre ihre Prämie dann ja auch höher. Auf Anfrage hat sie uns sogar sofort eine attraktive Nachfinanzierung angeboten. So ein Hausbau ist ja grundsätzlich teurer, als einem alle weis machen wollen. Wir haben dann doch lieber verzichtet (auf die Nachfinanzierung und damit auf die Garage), denn auch die Komfortzone außerhalb der Komfortzone hat ihre Grenzen. Obwohl es früher für mich undenkbar gewesen wäre, mit so einem riesigen Schuldenberg – nichts anderes ist das ja – zu leben, würde ich die Entscheidung aus heutiger Sicht immer wieder so treffen. Der Hausbau hat uns eine ganze Menge Nerven gekostet, wir haben aber auch unglaublich viel gelernt und sind reifer geworden. Das eigene Fleckchen Erde ist ein richtiger Wohlfühlort, an dem wir uns verwirklichen und austoben können. Ich lerne ständig Neues übers Gärtnern und laufend kommen neue handwerkliche Fähigkeiten dazu. Die gemeinsamen Möbel- und Garten-Bauprojekte schweißen zusammen (als wenn der Hausbau das nicht schon getan hätte... ) und man entdeckt ganz neue Seiten aneinander und miteinander. Es war ein gemeinsamer Schritt aus der Komfortzone, den wir uns gut überlegt haben. Wir hatten einen günstigen Zeitpunkt erwischt, die Zinsen waren noch niedrig, die Preisexplosion für Baustoffe noch nicht absehbar und beim Grundstück hatten wir einfach richtig viel Glück. Die Alternative wäre natürlich gewesen, noch viele Jahre länger zu sparen. Wie sich dann aber Zinsen, Preise und das eigene Leben entwickeln, kann keiner wissen – vielleicht wäre es dann nichts geworden mit dem Traumhäuschen. Im Nachhinein sagt sich das natürlich leicht. Dabei hat uns die Entscheidung einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Was, wenn es schief geht? Wie sieht der Plan B aus? Geholfen hat ganz viel Zuversicht und der pragmatische Gedanke, dass sich die Welt schon irgendwie weiterdrehen wird und wir im schlimmsten Fall auch mit sehr wenig Geld auskommen. All die Höhen und Tiefen haben uns reifer werden lassen – zumindest äußerlich, seine... --- ### Achtung Ansteckung! - Published: 2024-08-22 - Modified: 2024-08-19 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/22/achtung-ansteckung/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #folgederfreude, Blogparade, Embodiment, Humor, Lachen, Witze Lachen wir, weil wir glücklich sind, oder sind wir glücklich, weil wir lachen? Da liegt so ein angefangener Blogartikel rum (ok, nicht nur einer, da sprudeln einfach zu viele Ideen im Kopf) und irgendwie hat einfach noch der richtige Rahmen gefehlt. Dieser Aufruf zur Blogparade Was zaubert dir ein Lachen ins Gesicht? von Tina Klein (Achtsamkeits-Schmiede) kommt also gerade recht! Vor kurzem las ich in einer Zeitschrift folgendes „Experiment“ zum Thema Embodiment – dem Zusammenhang zwischen Körper, Geist und unseren Emotionen: Hebe Dein Kinn einen Zentimeter. Stelle Dir vor, Dein Kopf wäre mit einem seidenen Faden am Himmel befestigt und der Blick geht nun ein bisschen höher als nur geradeaus. Und jetzt versuche Dich in dieser Haltung unglücklich, klein, nichtsnutzig und deprimiert zu fühlen. Und funktioniert es? Es wird wahrscheinlich sehr schwierig sein, dass Du Dich in dieser Haltung nicht gut fühlst. Das unser Körper auf Emotionen reagiert, ist beileibe keine neue Nachricht. Manches schlägt uns auf den Magen, anderes wiederum lässt die Schmetterlingen im Bauch flattern. Doch es geht auch andersherum, wir reagieren mit Emotionen auf unseren Körper – klar, wer hat schon gute Laune, wenn ihm was weh tut! Dieser Umstand lässt sich auch positiv nutzen, wir können also über körperliche Maßnahmen unsere Laune aufpolieren. Die selbsterfüllende Prophezeiung als Placeboeffekt, oder umgekehrt. Klar sind dem auch Grenzen gesetzt, eine ausgewachsene Depression lässt sich nicht einfach weglächeln. Wenn´s nur ein schlechter Tag mit durchwachsener Gemütsverfassung ist, und uns haut jemand ein ansteckendes Lächeln um die Ohren, haben die eigenen nach oben wandernden Mundwinkel einen ebenso hebenden Nebeneffekt auf die angeschlagene Laune. Natürlich gibt es eine ganze Menge Dinge, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das geht von so banalen Dingen wie einem überhängendem Chili-Pflänzchen über tierischen Besuch in Form von wunderschönen Eidechsen oder knuffigen Kröten bis hin zur Aussicht auf den (noch fernen) nächsten Urlaub. Manchmal überfällt mich auch einfach die Dankbarkeit für unser kleines Fleckchen Erde, dass wir unser Zuhause nenne dürfen. Und dann wieder gibt es Momente, da kommt der Kollege mit einem unerwartet komischen Kommentar um die Ecke, so trocken und sachlich verpackt, dass sich das Grinsen ganz unbemerkt ins Gesicht stielt. Tierischer Besuch Neben all diesen Lach- und Sachgeschichten (wo kommt das nun wieder her? ) sind es aber auch ganz einfach Witze, die Heiterkeit verbreiten. Mal, weil sie wirklich lustig sind. Mal, weil sie so schlecht erzählt werden, dass es schon wieder lustig ist. Ich könnte mich nicht mal festlegen – über manche Flachwitze kann ich immer wieder lachen, selbst wenn ich sie schon tausendmal gehört habe. Schwarzer Humor ist ganz wunderbar, Wortwitze, Ironie und Sarkasmus sowieso – aber auch Witze, die politisch inkorrekt sind oder die unter die Gürtellinie gehen und die man sich nur hinter vorgehaltener Hand im vertrauten Kreis erzählt, können richtig gut sein. Ich mag es auch, wenn man ein bisschen um die Ecke denken muss, um den Humor zu verstehen. Und wenn dann jemand ein paar Minuten später laut lacht, weil ihn die späte Erkenntnis getroffen hat, steckt das die ganze Runde nochmal an – solche Spätzünder fungieren quasi als Lachverstärker! Und damit wir uns jetzt nicht in grauer Theorie verlieren, kommen jetzt ein paar Exemplare, die eure Mundwinkel hoffentlich zumindest ein bisschen zucken lassen. Denn Humor ist so individuell, wie die Menschen selbst. „Hast du schon gehört, dass unser Chef verstorben ist? – „Ja, aber ich frag mich, wer mit ihm! “ – „Wieso mit ihm? “ – „Na, in der Traueranzeige stand: Mit ihm starb einer unserer fähigsten Mitarbeiter. “ Eine Kundin auf dem Marktplatz fragt den Verkäufer: „Entschuldigen Sie bitte. Sind diese Tomaten gentechnisch verändert. ” - Erwidert der Verkäufer: “Warum möchten Sie das wissen? “ - Meldet sich die Tomate: „Ja, warum wollen Sie das wissen? “ War ohne Handy auf dem Klo. Wir haben 273 Fliesen. Die Dichterlesung dauert schon sehr lange. Als der Autor merkt, dass viele seiner Zuhörer bereits eingeschlafen sind, sagt er entschuldigend: "Ich habe leider keine Uhr bei mir. " - "Das kann passieren", antwortet einer der Zuhörer, "aber hinter Ihnen hängt ein Kalender". Wer sitzt im Wald und schummelt beim Spielen? Der Mogli. Ein Mann fragt den Bauern: "Darf ich über Ihr Feld laufen. Das ist für mich eine Abkürzung, damit ich die Bahn um 16:23 Uhr noch bekomme. " - Daraufhin der Bauer: "Klar. Und wenn mein Stier Sie sieht, bekommen Sie sogar die Bahn um 16:11 Uhr. " "Ach Oma, die Trommel von dir war wirklich mein schönstes Weihnachtsgeschenk. " - "Tatsächlich? ", freut sich Oma. - "Ja, Mama gibt mir jeden Tag fünf Euro, wenn ich nicht darauf spiele! " Ein Mann überfällt einen Bus mit chinesischen Touristen. Die Polizei hat vom Räuber über 3. 200 Fotos bekommen. "Ich habe nichts gemacht, das war schon so! " - Entweder die Reaktion von Kindern, die etwas kaputt gemacht haben oder von Eltern am Computer. Lena fragt den Arzt: "Hat das Medikament irgendwelche unangenehmen Nebenwirkungen? " - Daraufhin der Arzt: "Ja! Du kannst morgen wieder in die Schule gehen! " Der Trainer nach dem Spiel zur Mannschaft: "Ich habe euch vor dem Spiel gesagt: 'Spielt, wie ihr noch nie gespielt habt! ' und nicht: 'Spielt, als ob ihr noch nie gespielt hättet! ' " Wie nennt man einen russischen Veganer? Mooskauer. Der Vertreter übergibt dem Kunden die Versicherungspolizze und erklärt: "Ihr Haus ist nun versichert. " - "Schön! Und wieviel bekomme ich, wenn das Haus heute Nacht abbrennt? " - "Etwa 3 Jahre! " Mutter und Tochter blättern in alten Fotoalben der Familie. - "Mama, wer ist denn der dünne Mann mit der Brille? " - "Das ist dein Vater! " - "Ach ja, und wer ist dann der Dicke, der bei uns wohnt? " "Soll ich dir bei den Schulaufgaben helfen, Annika? " - "Nein danke, Papa, ich will nicht noch mehr Ärger in der Schule kriegen! " Ein Angestellter überlegt, wie er ein paar Tage Sonderurlaub bekommen kann. Am geeignetsten scheint es ihm, verrückt zu spielen, damit sein Chef ihn zur Erholung nach Hause schickt.... --- ### Danke für nichts? > Was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe? Mehr, als ich selbst im ersten Moment gedacht hätte! - Published: 2024-08-19 - Modified: 2024-08-12 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/19/danke-fuer-nichts/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #vonmapagelernt, Blogparade, Budget, Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzielle Unabhängigkeit, Finanzwissen, Sparen, Taschengeld Über Geld spricht man nicht, das weiß doch jedes Kind! Dieser ebenso uralte wie veraltete Leitsatz war schon in den Köpfen meiner Eltern ganz tief eingebrannt. Geld war da und wenn mal keines da war, hat man das vor dem Kind möglichst effektiv verborgen. Die Steuererklärung hat immer und ganz selbstverständlich mein Vater erledigt, auch, als ich eigentlich schon aus dem Haus war. Dafür gab es nicht mal einen Grund, zumindest war mir keiner bekannt. Vielleicht konnte er ja was abschreiben, ist lange her. Am Rande habe ich mal mitbekommen, dass meine Eltern auch in Aktien investiert haben und das meine Mutter wohl das bessere Händchen dafür hatte. Zugegebenermaßen war das für mich damals noch total abstrakt und hat mich überhaupt nicht interessiert. Das Thema Geldanlage ging nicht über das Sparbuch hinaus und das, was man heute im Internet an Infos bekommt, konnte die Schule natürlich nicht abdecken. In ihrer Blogparade fragt Marcella auf ihrem Blog Geldkinder, was wir von unseren Eltern über Geld gelernt haben. Und zu Recht weißt sie darauf hin, dass es eben nicht Nichts ist. Denn auch, wenn wenig über Geld an sich und schon gar nicht über das Geld meiner Eltern gesprochen wurde, habe ich doch einige Ansichten mehr oder weniger unbewusst übernommen. Meiner Mutter war es immer sehr wichtig, dass ich unabhängig bin und mein eigenes Geld verdiene. Ich habe meine Eltern zwar nach außen hin als gleichberechtigt erlebt und weiß nicht, wo dieses extreme Beharren in diese Richtung herkam. Aber Unrecht hatte sie sicher nicht. Und auch heute bestehe ich bei allem meins/deins/unseres auf meinem eigenen Konto. Das ist fast ein bisschen lächerlich, da wir nichts groß aufrechnen und in der Regel der zuerst zahlt, der zuerst den Geldbeutel in der Hand hat. Beim Bäcker legen wir unser Kleingeld zusammen und beim Haus halt das „Großgeld“. Die Entscheidung für eine Zugewinngemeinschaft war und ist eine ganz bewusste. Ohne Kinder und mit ähnlichen Gehältern können wir es uns einfach machen. Ähnliche Wertvorstellungen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Geld sind natürlich Voraussetzung dafür. Den verantwortungsvollen Umgang konnte ich schon früh lernen. Lange vor meinen Klassenkameraden stand ich quasi auf eigenen finanziellen Beinen – wenn auch mit Krücken. Ich bekam von meinen Eltern ein monatliches Budget, das für alles, von Essen über Schulsachen und Taschengeld bis hin zu Kleidung, ausreichen musste. Und das im zarten Altern von etwa 13/14 Jahren. Der Weg dahin war kurz und schmerzvoll, zumindest für meine Eltern. Ich war nämlich ganz klassisch erst bei Mama, um mir Geld für irgendwas abzuholen. Ein paar Tage später wurde dann der Papa wegen irgendwas anderem ausgenommen – gar nicht böswillig oder mit irgendwelchen Hintergedanken. Es hatte sich einfach so ergeben aber natürlich war das nicht abgesprochen. Beide dachten, dass der jeweils andere noch mit einem vollen Geldbeutel unterwegs wäre und so standen sie plötzlich mit leeren Taschen an der Kasse. Einen Tag später durfte ich mir mein Budget dann selbst einteilen und habe schnell gelernt, dass ich, wenn mir etwas wichtig ist, mir das selbst zusammensparen kann. Gehungert habe ich nie, Essen hat immer zu den wichtigen Dingen gehört und teure Markenkleidung war noch nie ein Thema für mich. Aber als ich mir vom Ersparten und dem Ferienjob-Verdienst eine eigene kleine Kompaktkamera leisten konnte, war das schon sehr cool. Die vielen anderen Themen rund ums Geld, von der besagten Steuererklärung bis hin zu Geldanlage, habe ich mir selbst beigebracht. Mit meinem Mann spreche ich sehr offen über Geld - immerhin mache ich die Steuererklärung für uns beide – und auch mit Freunden reden wir relativ offen darüber. Aber es gibt auch viele Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich lieber nicht darüber rede. Zu schnell ruft das Thema auch Neid und Missgunst auf den Plan. Dabei ist mir weder das Studium noch der Job in den Schoß gefallen und auch, wenn der Schreibtisch des Schreibtisch-Jobs recht komfortabel ist, die Verantwortung ist es definitiv nicht. Gewünscht hätte ich mir von meinen Eltern auf jeden Fall eine offenere Kommunikation bzgl. finanzieller Themen. Ich wusste zu meinem ersten Job nicht einmal, was ein faires Gehalt ist und habe mich völlig unter Wert verkauft. Der damalige Chef hat das natürlich gnadenlos ausgenutzt und war auch noch beleidigt, als ich irgendwann gekündigt habe. Neulich ist er mir über den Weg gelaufen und wusste genau, wo ich mittlerweile arbeite – gruselig! Was ich übrigens nicht von meinen Eltern über Geld gelernt habe aber dafür sehr früh durch Geld – genaugenommen das erste Taschengeld – ist Kopfrechnen. Früher gab es auf meinem Schulweg einen Laden, in dem man sich Süßigkeiten wie Gummibärchen, Brausetaler, saure Gurken und weiße Mäuse einzeln kaufen konnte. Da hat man dann natürlich ganz genau ausgerechnet, wie man am meisten Zucker für das begrenzte Budget raushauen konnte. Eine weiße Schaum-Maus war teuer, die hat ganze 15 Pfennig gekostet. Mit Brausetalern für je zwei Pfennige hat man schon mehr fürs Geld bekommen. Meine Mutter hat sich nur irgendwann gewundert, wo denn ihre Tochter abgeblieben ist. Das Schlüsselkind war nämlich lieber Süßkram shoppen, während die Mutter, die den Schlüssel vergessen hatte, vor der Haustüre saß. Ich glaube, es gab Ärger aber so genau weiß ich das nicht mehr. Ich war viel zu begeistert von der Erkenntnis, dass sich Frau ihr eigenes Geld selbst einteilen kann – auch wenn ich es mir damals noch nicht selbst erarbeitet habe. Der Grundstein aber war gelegt, heute sind die Investitionen nur wesentlich sinnvoller! --- ### In Nerd-Wissen abtauchen > Kommt das bei euch auch vor, dass ihr komplett in eure Vorträge über euer Lieblingsthema abtaucht? Ihr seid nicht alleine! - Published: 2024-08-12 - Modified: 2024-08-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/12/in-nerd-wissen-abtauchen/ - Kategorien: Tauchen - Schlagwörter: Blogparade, Hobby, Nerd-Wissen, Smalltalk, Tauchen Wir reden zu viel und vergessen dabei oft, auch mal zuzuhören. So völlig, ohne nebenbei schon die Einkaufsliste fürs Abendessen durchzugehen oder sich schon mal die Gegenargumente für eine mögliche Antwort zurechtzulegen. Jemandem wirklich und wahrhaftig unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken, haben wir scheinbar völlig verlernt – falls wir das überhaupt je konnten. Dabei ist unsere Aufmerksamkeit ein teures Gut und wir verschenken sie mit stundenlangem Scrollen am Smartphone oft völlig unreflektiert an den, der am lautesten schreit und am meisten Unterhaltung und Abwechslung verspricht. Das mit dem Schreien ist übrigens wortwörtlich gemeint. Es scheint eine (neue? ) Unart zu sein, die Sendungen zwischen den Werbepausen so leise zu regeln, dass man die Lautstärke extrem hochschrauben muss, um überhaupt etwas zu hören. Wenn dann die Werbepause startet, wird man dermaßen angeplärrt, dass man vor Schreck quasi senkrecht auf dem Sofa steht. Dabei ist es eine hohe (Werbe-)Kunst, unsere Aufmerksamkeit ganz und gar in die gewünschte Richtung zu lenken. Die ist nämlich extrem schnell abgelenkt und lässt sich lieber mit lustigen Tiervideos unterhalten, als sich ganz und gar auf ein Thema zu konzentrieren. Trifft man sich mit Freunden, gehört das Smartphone runter vom Tisch, bzw. raus aus dem Sichtfeld. Das ist gesellschaftlich anerkannter Konsens, auch wenn sich kaum einer daran hält. Aber ist euch schon mal aufgefallen, dass es in vielen Gesprächen gar nicht darum geht, etwas vom Gegenüber zu erfahren, sondern vielmehr darum, seine eigenen Geschichten vor Publikum zu erzählen? Das ufert in manchen Runden zu einem regelechten Wettbewerb aus und am Ende des Abends ist man so klug wie vorher. Und da kommt ausgerechnet die Blogparade von Birgit Oppermann mit der Frage „Über welche Themen kannst du stundenlang reden? – Teile dein Nerd-Wissen“ ums Eck! Da arbeitet man eben noch an seiner Fähigkeit, konzentriert und mit voller Aufmerksamkeit zuzuhören und dann soll ich so offen und unumwunden zugeben, dass auch ich Menschen mit meinen Lieblingsthemen in Grund und Boden labern kann? Tatsächlich kommt es gar nicht selten vor, dass ich in privaten Gesprächen beim Thema Tauchen lande. Und das liegt nicht einmal daran, dass Urlaub ein beliebtes und unverfängliches Smalltalk-Thema ist, davor müssen ja erst mal Wetter und Gastgeber-Bekanntschaftsgrad beackert werden. Da ich einen nicht unerheblichen Erfahrungsschatz an Geschichten und Wissen mein Eigen nennen kann, versuche ich mich aber auch zurückzuhalten und eben nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Einerseits sind Gespräche ja ein Geben und Nehmen – also gebe ich auch etwas von mir preis. Andererseits kann ich mich auch zurücknehmen und eben nicht haarklein sämtliche Ausrüstungsdetails, mögliche Unfallrisiken und die gesamte Liste an schönen (und weniger schönen) Tauchplätzen herunterbeten. Allerdings ist das auch ein wirklich dankbares Thema, dass auf viel Interesse und damit auch auf eine Unmenge an Fragen stößt. Bist du schon mal mit Haien getaucht? Hast du keine Angst, das Boot nicht mehr zu finden? Ist das nicht ein sehr teures Hobby? Sieht man in einem See überhaupt etwas? Ist das nicht furchtbar kalt? Hast du eine eigene Ausrüstung? Wie tief tauchst du? Kann man das einfach so machen oder muss man das lernen? Ist das nicht gefährlich? Warum ist es dir nicht egal, wenn es beim Tauchen regnet? Machst du da auch Fotos? Und glaubt mir, ich habe auf alle diese Fragen (und noch viel mehr) eine Antwort und könnte eigentlich jedes Mal noch mindestens eine kleine Geschichte dazu zum Besten geben. Je nach Interesse meines Gegenübers lasse ich mich dazu natürlich auch gerne mal hinreisen. Wie gesagt, ein Gespräch ist ja eine gegenseitige Sache und es gibt sicher langweiligere Themen (z. B. ETFs, da kommen längst nicht so viele Fragen, komisch... ) zu denen ich reichlich Nerd- bzw. Fachwissen beisteuern könnte. Warum ich mich ausgerechnet fürs Tauchen so begeistern kann, hat bestimmt tausend Gründe. Alleine die beeindruckenden Unterwasserwelt sorgt dafür, dass er nicht langweilig wird. Kaum zu glauben, dass ich mal Angst vor all dem hatte, was ich im Wasser nicht sehen konnte. Hab wohl als Kind ein paar Horrorfilme zu viel konsumiert und in Folge dessen war ich felsenfest davon überzeugt, dass da unten nur Ungeheuer leben, die mich alle essen wollen. Die Vernunft sagt einem natürlich, dass das alles nur Einbildung ist, aber von Vernunft wollte meine Fantasie nichts wissen. Heute versuche ich alle Nicht-Taucher zu überzeugen, dass Haie keine menschenfressenden Monster sind, das Ökosystem durch Überfischung und Klimawandel schwer geschädigt ist, und unser Überleben von intakten Ozeanen abhängt. Allen Fisch-Essern verderbe ich den Appetit, indem ich sie auf die Unmengen Beifang hinweise und ihnen erzähle, was Antibiotika, Fäkalien und Würmer mit ihrem leckeren Zuchtlachs zu tun haben. Wer mir dann immer noch was von lebensnotwendigem Omega 3 erzählt, dem erzähle ich was von Quecksilber. Die Kollegen gehen trotzdem noch gerne mit mir in die Kantine, anscheinend bin ich nicht ZU anstrengend. Aber es fragt keiner mehr, warum ich keinen Fisch esse... Wenn man von seinem Gegenüber weiß, zu welchen Themen er schnell auftaut bzw. sofort ins Erzählen kommt, ist das natürlich auch praktisch, um ins Gespräch zu kommen. In einer Runde mit fremdelnden Menschen kann man mit dem richtigen Aufhänger das Eis brechen. Ein ehemaliger Kollege konnte stundenlang über seinen Thermomix philosophieren. Ein anderer erzählt mehr oder weniger spannende Geschichten über sein E-Auto. Im Team haben wir einen passionierten Höhlenkletterer. Und im Freundeskreis begeistert sich ein Softwareentwickler seit Neustem für Gesetzgebung. Das alles finden wir aber nur heraus, wenn wir selbst trotz eigenem Nerd-Wissen auch mal lauschen, was andere so zum Besten geben. Wer weiß, vielleicht entdecken wir ja so eine neue Leidenschaft, über die wir dann in Zukunft ebenfalls begeisterte Vorträge halten können.   --- ### Hallo Verkehrswende, du hast mich abgehängt… > Die Verkehrswende kommt und keiner will mit. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie so zuverlässig ist, wie die Bahn... - Published: 2024-08-05 - Modified: 2024-07-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/08/05/hallo-verkehrswende-du-hast-mich-abgehaengt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Auto, Bahn, ÖPNV, Straßenverkehr, Verkehrswende, Verspätung, Zugausfälle Jetzt ist es offiziell im Rest von Europa angekommen. Die Bahn ist nicht auf der Höhe. Was in Deutschland eigentlich schon lange bekannt ist, weiß also nach der Fußball-EM also die ganze Welt. Besserung ist dadurch nicht in Sicht aber als echter Schwabe, der nun mal leidenschaftlich gerne jammert, darf ich das nun auch ohne, dass mein Gegenüber verständnislos mit den Augen rollt. Wobei in den Nachrichten ja hauptsächlich der nicht funktionierende Fernverkehr im Fokus steht. Dabei steht es um den Nahverkehr nicht unbedingt besser. Die Ursachen mögen dieselben sein, Schuldzuweisungen sind ja bekanntlich schnell gemacht. Viel wichtiger wäre es, Lösungen zu finden und vor allem zuverlässige Alternativen gerade, wenn Strecken überlastet oder wegen Baumaßnahmen eingeschränkt sind. Das kostet Geld, das ist jedem klar. Zahlen will das wiederum keiner, das ist auch klar – hilft aber nicht. Die Nebenwirkungen eines nicht funktionierenden öffentlichen Personennahverkehrs belasten uns nämlich am Ende alle. Denn was machen die, die es sich leisten können, wenn Bus und Bahn nicht zuverlässig sind? Sie steigen natürlich um aufs Auto. Ist bei mir nicht anders, denn mal abgesehen davon, dass ich mit den „Öffis“ mehr als die doppelte Zeit unterwegs bin, fühlt sich ein pünktlicher Zug mittlerweile an, wie ein Sechser im Lotto. Das wirklich Schlimme daran ist, dass das weder Übertreibung noch Sarkasmus ist. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich auch oft genug mit dem hiesigen Nahverkehr unterwegs bin – oder es zumindest gerne wäre. Als verantwortungsvolle Erwachsene (das meine ich übrigens auch nicht ironisch) lassen wir natürlich das Auto stehen, wenn wir am Wochenende unterwegs sind. Unser Freundeskreis richtet sich rücksichtsvollerweise nach unserem Fahrplan. Denn es kommt schon mal vor, dass der Bus nur alle zwei Stunden fährt und wir dann entweder sehr früh oder sehr spät irgendwo ankommen. Anfang des Jahres wurde dann das Ruftaxi durch einen richtig echten Nachtbus ersetzt, der immerhin auch alle zwei Stunden fährt. Mir dem richtigen Timing schaffen wir es also theoretisch auch wieder nach Hause. Praktisch stranden wir in ca. 70% der Fälle irgendwo und müssen entweder sehr, sehr lange warten oder für viel Geld auf ein Taxi umsteigen. Besonders ärgerlich ist es, wenn man in einen eigentlich pünktlichen Zug gestiegen ist (der Name Regionalexpress muss definitiv ironisch gemeint sein), der dann immer wieder lange Pausen mitten im Nirgendwo einlegt und man am Ende den Anschlussbus verpasst hat (mal wieder). Besonders glücklich ist man in so einem Moment, wenn man im Supermarkt noch ein Kaltgetränk bekommt, bevor man sich zu Fuß auf den Heimweg macht. Die beschauliche Stecke führt gemütlich an der – gmpf – arg befahrenen Hauptstraße entlang, in der Sonne bei 30 ° C den Berg hinauf, die drohenden Gewitterwolken stehts im Nacken. Natürlich sind wir nicht trocken angekommen, obwohl es erst zu regnen angefangen hat, als wir schon zu Hause waren... Deutschland möchte so gerne mit gutem Beispiel voran gehen, was Klimaziele und Energiewende angeht. Dass das nicht billig ist und keiner das zahlen will, ist klar (davon haben wir es ja oben schon gehabt). Die Energiekosten belasten den eigenen Geldbeutel spürbar und immer mehr und über eine gerechte Verteilung kann man endlos diskutieren. Allerdings sind die Alternativen jetzt auch nicht wirklich attraktiv, zumindest wenn man sich ausmalen kann, was ein „weiter so“ am Ende für unsere Zukunft bedeutet. Das wäre definitiv ein noch höherer Preis. Deutschland hat nach Belgien und Liechtenstein die dritthöchsten Strompreise für Privathaushalte innerhalb der Europäischen Union. WirtschaftsWoche Gerade vor diesem Hintergrund finde ich die Entwicklungen bezüglich der Verkehrswende aber auch so ernüchternd. Da gibt es Menschen, die wirklich allergrößte Anstrengungen unternehmen, um das Ruder noch rechtzeitig rumzureisen. Und gleichzeitig machen wir die erreichten Erfolge wieder zunichte, weil beispielsweise keine Anreize für den Erhalt einer funktionierenden Infrastruktur geschaffen wurden. Und so werde ich zukünftig wohl nur noch in Wanderschuhen ausgehen, damit wir den Heimweg wenigstens auch über wenig befestigte Waldwege erklimmen können. Ich werde weiterhin viel Verständnis für völlig aufgelöste und nervlich am Boden zerstörte Bewerber haben, die den Interviewtermin verpasst haben, weil sie über Stunden in einem Zug festsaßen. Ich werde hoffnungsvoll und zuversichtlich auf den angekündigten aber nicht einfahrenden Zug warten – und warten, und warten... Und ich werde trotzdem weiterhin Bus und Bahn fahren! Denn eigentlich genieße ich es ja, die Landschaft am Fenster vorbeiziehen zu sehen – wenn wir denn fahren. Und selbst, wenn es noch so frustrierend ist, dass kaum noch ein einiger Zug pünktlich kommt, gilt unbedingt und ohne Diskussion Don´t drink and drive! --- ### Coole Sache > Mein liebstes Sommer-Desert ist wenig kreativ aber dafür umso leckerer. Und obendrein kostet es fast nichts - coole Sache! - Published: 2024-07-29 - Modified: 2024-07-29 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/29/coole-sache/ - Kategorien: DIY, Finanzen - Schlagwörter: #süßersommer, Blogparade, Dessert, Eis am Stiel, Eisform, Eisförmchen, Sommer, Sparen, Stieleis, Waffel, Wassereis Wenn ich mal groß bin, kann ich so viel Eis essen, wie ich will! So, oder zumindest so ähnlich, hab ich als kleines Kind bestimmt gedacht, wenn es mal wieder hieß, nach einem Eis ist Schluss. Und was für ein Fest war es, als wir uns dann tatsächlich mal eine ganze Packung Eis am Stiel gegönnt haben und eben nicht nach einem Eis Schluss war. Der Verpackungsmüll wiederum war kein schöner Anblick und das schlechte Gewissen mindestens genauso groß wie der Berg aus Eisstielen, Pappe und Plastik. Und dabei sind die ganzen leckeren Stieleisvarianten nur noch halb so groß wie früher, als sie noch von einer winzigen Kinderhand gehalten wurden. Vieles scheint einem heute kleiner, beim Eis ist das besonders enttäuschend. Noch dazu ist das gefrorene Zuckerwasser gar nicht so günstig – erwachsen zu sein ist nicht so leicht, wie man früher meinte. Aber so schnell gebe ich natürlich nicht auf, wir reden schließlich von Eis. Was gibt es Besseres im Sommer? ! Da passt es auch der Aufruf zur Blogparade „Süßer Sommer – Mein liebstes Sommer-Dessert“ von Ingrid Holscher. Dessert passt normalerweise nicht mehr rein aber für ein Eis ist immer Platz. Es musste nur eine Alternative zum gefrorenen Fertigprodukt her. Manch einer kennt vielleicht noch die bunten Kunststoff-Förmchen, mit denen man sich sein Stiel-Eis einfach selbst machen kann. Die mögen etwas altbacken erscheinen und als Kind fand man die nicht halb so gut, wie die quietschbunten Sorten mit so unglaublich abgefahrenen Zusatzgimmicks wie einem Kaugummi-Stiel. Es gibt sie aber nach wie vor zu kaufen und mittlerweile kann man mich mit Kaugummi und Co. auch nicht mehr hinterm Ofen vor aus der Hängematte locken. Nachdem wir unser Kücheninventar um Eisförmchen erweitert hatten, sind wir über ein Angebot mit einer Kiste verschiedener Fruchtsäfte gestolpert. Man könnte fast von Schicksal reden, würde ich daran glauben. Andererseits gibt es solche Mehrweg-Fruchtvarianten-Kisten auch heute noch. Wahrscheinlich war lediglich der Blick genau dafür geschärft. Und daher bin ich nun ein echter Profi, wenn es um die Auswahl der perfekten Saftgrundlage für selbstgemachtes Stiel-Eis geht. Das ist nämlich gar nicht so trivial, wie es scheint. Apfelsaft ist nur so semi-gut geeignet. Überhaupt sind klare Säfte wirklich Geschmackssache und wie bei einem waschechten Wassereis kann man Farbe und Aroma aussaugen und hat dann einen geschmackslosen Eisklumpen. Von Bananensaft muss ich echt abraten, das müsste man vielleicht irgendwie mischen. Oder man bleibt einfach bei Sorten, die zuverlässig funktionieren. Der Klassiker ist ja Orangensaft, der ist auch schön frisch aber eine echte Offenbarung war tatsächlich der Mangosaft. Beides keine einheimischen Früchte aber in Mehrwegflaschen erhältlich und daher um Längen weniger verpackungsintensiv als fertiges Eis aus der Kühltruhe. Die Liste der Inhaltsstoffe überzeugt bei der DIY-Variante ebenfalls. Einige ungeplanten Grundreinigungen des Eisfaches später habe ich auch die ideale Vereisungsmethode gefunden. Warum braucht es eigentlich manchmal so viele Fehlversuche, bis man auf eine zündende Idee kommt? Seit ich die Eisförmchen in eine Schale stelle, habe sind die Resultate wesentlich weniger pfützenförmig. Und am allerbesten wird die Konsistenz, wenn der Saft langsam gefriert. Dann bilden sich keine Eiskristalle, das Eis wird mehr wie ein schön festes Sorbet. Dafür werden die Förmchen mit all dem anderen Gefriergut von allen Seiten eingepackt. Nur nicht mit zu viel Schwung die Schublade vom Eisfach zuschieben – pfützenförmig, ihr wisst schon... Hauseigene Eisproduktion Was wir über die Jahre gespart haben, kann ich nicht sagen. Aber wie alles andere ist auch Eis in den letzten Jahren nicht billiger geworden. Hier wird fast täglich ein Eis pro Kopf vernichtet, an sehr heißen Wochenenden auch gerne mal mehr. Und mit einer 1-Liter-Flasche Saft lassen sich gut 20 Eisportionen fabrizieren, das lohnt sich also. Die Förmchen dürfen im Geschirrspüler mitfahren und sind auch nach reichlichem Gebrauch noch so gut wie neu. Zwischendurch darf es natürlich auch gerne mal ein richtig feines Eis von der Eisdiele sein. Über die Preise wird ja auch redlich gejammert und geschimpft. Trotzdem scheint es nicht so, als würde den Eisdielen die Kundschaft ausbleiben. So eine Kugel Eis kann man sich dann wohl doch noch leisten. Als echter Schwabe muss ich mich aber schon wundern, wie viele Kunden ihr Eis lieber im Becher, als in der Waffel nehmen. Im Preis ist beider mit einkalkuliert, man spart also kein Geld bei der Entscheidung für das eine oder gegen das andere. Aber an Verpackungsmüll könnte man so einiges sparen und mit den angeblich umweltfreundlichen Holzlöffelchen schmeckt doch alles irgendwie – holzig. Man könnte also sagen, ich nehme aus umweltschutzgründen ein paar Kalorien mehr zu mir. Aber ehrlich, wenn ich mir schon ein Eis gönne, dann macht die Waffel den Kohl auch nicht fett, bzw. mich... Und was gezahlt ist, wird auch gegessen. Während die Eissorten aus meiner Kindheit aber gefühlt geschrumpft sind, scheint manch ein Eisverkäufer geradezu Rekorde im Stapeln von Eis aufstellen zu wollen. So exorbitant viele Eiswaffeln kommen da also eh nicht zusammen, nicht nur wegen dem steigenden Eis-Kugel-Index. Im Schnitt zahlt man in der Umgebung 1,80€ pro Kugel Eis. Das ist sicher nicht der teuerste Preis und ebenso sicher auch nicht der günstigste. Bevor man sich darüber aber aufregt, sollte man sich mal fragen, ob man dann auch mit dem lokal üblichen Gehalt zufrieden wäre. Denn bei all den Unkenrufen, dass alles immer teurer wird und woanders immer alles besser ist, vergleicht manch einer gerne Äpfel mit Birnen. Und aus beidem lässt sich schlecht Eis machen, dass könnt ihr mir ruhig glauben, ich hab das ausprobiert. Und weil all das Philosophieren über Gefrorenes Appetit macht, werfe ich jetzt mal einen vorsichtigen Blick ins Eisfach. Immer schön cool bleiben! Und heute noch ein kurzer Hinweis in eigener Sache: Es wird hier nach wie vor keinen Newsletter geben. Ihr könnt euch aber per Mail (Anmeldung über die Maske rechts oben) über neue Beiträge informieren lassen. Danke an Claudia Klinger für diesen Tipp. --- ### Chill mal > Der Hammock Day am 22. Juli eignet sich zum Abhängen so gut wie jeder andere Tag. Doch ist der Ehrentag für die Hängematte verdiehnt! - Published: 2024-07-22 - Modified: 2024-07-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/22/chill-mal/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Hammock Day, Hängematte, kuriose Feiertage, Tag der Hängematte Vor einiger Zeit habe ich gelernt, dass es einen Tag des Kleides gibt. Natürlich erfahre ich so etwas immer erst hinterher aber immerhin bin ich so auf den Kalender kurioser Feiertage gestoßen. Der fällt bei mir einerseits unter die Rubrik „Dinge, die die Welt nicht braucht“, ist aber andererseits auch schon wieder ziemlich unterhaltsam. Passend zum offiziellen Hammock Day am 22. Juli freue ich mich heute über meinen ersten offiziellen Urlaubstag. Dem gechillten Abhängen ist nämlich in den USA ein ganzer Tag gewidmet, welcher sich so langsam auch über den großen Teich hinweg durchsetzt. Auffallend viele der kuriosen Feiertage haben tatsächlich ihren Ursprung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Offenbar gehört zu diesen unbegrenzten Möglichkeiten eben auch, dass jeder nach Lust und Laune neue Feiertage ins Leben rufen kann. Nicht alles, was aus den USA kommt, stößt hierzulande auf Gegenliebe. Und das sich Halloween, Black Friday und Valentinstag (zumindest in solchen Ausmaßen) mittlerweile etabliert haben, liegt sicher auch daran, dass findige Unternehmen schnell das Potential dieser konsumträchtigen Anlässe erkannt haben. Zumindest haben manche Institutionen aber natürlich vor allem Hängemattenverkäufer den heutigen Tag schon zum internationalen Tag der Hängematte erklärt – obwohl der Initiator explizit weder einen nationalen, noch einen internationalen Tag ausgerufen hat. Der Internationalisierung kann man wahrscheinlich wirtschaftlichen Interessen unterstellen, die Auswirkung auf die Absatzmenge dürfte dennoch gering sein. Überhaupt nicht gering ist allerdings die Auswirkung so einer Hängematte aufs Gemüt. Mal abgesehen davon, dass man in den meisten Modellen ganz fabelhaft bequem liegt, hat das gemütliche Geschaukele auch einen entspannenden Nebeneffekt. Und obendrein gibt es kaum ein minimalistischeres Möbelstück, ist die Hängematte doch in der Lage, Sofa, Liegestuhl, Lesesessel und Bett locker in sich zu vereinen. Ok, das mit dem Bett ist vielleicht ein bisschen arg optimistisch aber es gäbe vieles, worin ich weniger gerne nächtigen würde. Was die Frage aufwirft, warum manch einer in der Badewanne schläft – aber ich schweife ab. Liegt wahrscheinlich daran, dass man gerade in der Hängematte ganz wunderbar die Gedanken schweifen lassen kann. Hängt sie draußen, kann man zusehen, wie die Wolken vorbeiziehen. Hängt sie drinnen, lernt man halt die Raufasertapete auswendig. Das hiesige Exemplar hat ein schattiges Plätzchen auf der Terrasse und steckt auch das Gewicht von zwei ausgewachsenen Erwachsenen locker weg. Das sollte man unbedingt beachten, wenn man mit jemandem zusammenwohnt, der gerne da liegt, wo eigentlich schon besetzt ist. Zu zweit schaukelt es sich aber auch ganz fein, wobei ich da in der Vergangenheit nicht immer so positive Erfahrungen machen durfte. Unbedingt zu beachten ist nämlich nicht nur die maximal erlaubte Zuladung, sondern auch die Belastung durch engagiertes Schaukeln. Da kann es dann passieren, dass zwei federleichte Fliegengewichte in Person meiner Cousine und mir (da waren wir so um die 8-10 Jahre alt) mal eben auf dem Hintern landen. Ein ganzes Stück Wand war uns tobenden Kindern wohl nicht gewachsen und ist einfach und ohne Vorankündigung herausgebrochen. Aber auch, wenn die Basis stabil ist, hat das Geschaukele so seine Tücken. Ein Balkongeländer mag das chillige Hin und Her ganz gut wegstecken – das Seil der Hängematte findet das eher aufreibend. Und so saß ich dann mal wieder unversehens auf dem Hintern. Auch zu WG-Zeiten konnte und wollte ich nicht ohne Hängematte. Zwar hatte ich nicht wirklich viel Platz aber wo ein Wille ist... Die Mitbewohnerin war begeistert, hatte allerdings noch keine Bekanntschaft mit den hinterhältigen Tücken so einer Form des Abhängens gemacht. Leider war ich im Nachbarraum und konnte ihrem phänomenalen Abgang nur akustisch beiwohnen. Der Einstieg will gelernt sein, sonst steigt man schneller wieder aus, als einem lieb ist. Und wenn man das mal raushat, will man eigentlich gar nicht mehr raus steigen. Daher werden Getränke, Snacks und Bücher stets in Reichweite deponiert. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, das mit dem Lesen funktioniert gerade nur so semi-motiviert. Nach wenigen Seiten ist der Kopf schon wieder ganz woanders. Einerseits herrscht im Oberstübchen eine übermüdete Leere, andererseits wirbeln die Gedanken und Ideen nur so durcheinander. So fühlt es sich wohl an, wenn man wirklich urlaubsüberreif ist. Das Urlaubsprogramm ist dementsprechend eine Mischung aus Erholung, kleinen Tapetenwechsel-Ausflügen und ein bisschen Garten-Projekt. Alles kann, nichts muss. Natürlich habe ich auch diverse Verabredungen mit meinem sommerlichen Lieblingsplatz, der Hängematte. Und die feiere ich daher nicht nur an diesem einen Tag, wenn sie sich diesen Ehrentag – Kuriosität hin oder her – aber auch echt verdient hat! --- ### Geplante Obsoleszenz – bald Geschichte? > Ein Ladekabel für alle Geräte und Recht auf Reparatur - das lässt doch hoffen, dass die geplante Obsoleszenz bald selbst obsolet wird. - Published: 2024-07-15 - Modified: 2024-07-02 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/15/geplante-obsoleszenz-bald-geschichte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Einheitliches Ladekabel, geplante Obsoleszenz, geplanter Mehrverbrauch, Ladekabel, Minimalismus, Neistat, Recht auf Reparatur, Verschleiß Die geplante Obsoleszenz, also das künstlich festgelegte Verfallsdatum von Produkten, hat wie so vieles im Leben zwei Seiten. Denn obwohl eine solche Produktionsstrategie im ersten Moment geradezu boshaft erscheint, macht sie unter bestimmten Umständen Sinn. Dann nämlich, wenn Erzeugnisse eng mit weiteren Produkten verbunden sind oder wenn sie aus diversen weiteren Komponenten bestehen, so dass sie zusammen einen Verbund von Teilen mit ganz unterschiedlicher Lebensdauer und ganz unterschiedlichen Innovationszyklen bilden. Wenig sinnvoll wäre es, würde man beispielsweise ein Smartphone-Gehäuse mit dem Ziel entwickeln, dass es zwanzig Jahre überdauern soll. Während dieser Zeitspanne wird die gesamte Telekommunikation vermutlich mehrere Male revolutioniert werden. Das Gehäuse kann daher bedenkenlos mit billigeren Werkstoffen hergestellt werden und so geplant obsolet werden. Es ist ja nicht nötig, dass es länger hält als die aktuelle Mobilfunktechnologie. Damit wird die geplante Obsoleszenz sicher weiterhin zu unserer Wirtschaft beitragen. Mit dem nicht enden wollenden Konsum, der wie ein reißender Strom durch die Industrienationen fließt, zeigen sich aber eben auch die Schattenseiten der geplanten Obsoleszenz. Wir kaufen, verbrauchen und werfen weg – ohne groß darüber nachzudenken. Doch während wir uns in unserem Überfluss suhlen, prophezeien Fachleute eine düstere Zukunft. Viel ist bei mir aus dem Geschichtsunterricht nicht hängen geblieben. Doch dass Wassermangel und Raubbauim Extremfall zum Niedergang ganzer Zivilisationen führen können, hat sich nachhaltig eingebrannt. Rohstoffengpässe und –Krisen haben also schon in früher Geschichte zu oft historischen Einschnitten geführt und bis heute spielen Rohstoffkonflikte in vielen Kriegen eine zentrale Rolle. Die Ölkrise von 1973 liegt zwar vor meiner Zeit. Doch ich kann mir ganz gut vorstellen, welch ein Aufschrei da durchs Land gegangen sein muss, als man sonntags aufs Autofahren verzichten musste. Wer des Deutschen „heilige Kuh“ anrührt, muss mit heftigem Gegenwind rechnen. Angesichts solcher Zwangseinschränkungen ist auch der Öffentlichkeit vieler Industrieländer bewusst geworden, dass kein Rohstoff unbegrenzt verfügbar ist. Ist die Energie knapp, wird auch die Verarbeitung vorhandener Ressourcen teuer. Und so regt sich der Widerstand gegen die nicht enden wollende Verschwendung von Ressourcen. Und damit auch gegen eine absichtliche Verkürzung der Lebensdauer von Produkten. Verbraucher hinterfragen skeptisch den Kreislauf aus Kaufen und Wegwerfen, plötzlich schaut man den Unternehmen auf die Finger. Die Strategie der geplante Obsoleszenz ist quasi aufgeflogen und der ach so brave Konsument rebelliert. Mancher lauter, andere leiser. Gegenbewegungen Kritiker der geplanten Obsoleszenz sahen schon früh die Nachteile, die eine Konsumgesellschaft mit sich bringt und waren von der Verschwendung und der Maßlosigkeit mit der produziert und konsumiert wurde beunruhigt. Manch einer sah im Kommunismus eine Alternative, die als politisch-ökonomisches Prinzip über den Kapitalismus triumphieren könnte. Die kommunistische Ökonomie basierte auf zentraler staatlicher Planung, ein System in dem geplante Obsoleszenz nicht nötig war. Die DDR galt als die effizienteste aller sozialistischen Volkswirtschaften. Staatliche Normen gaben vor, dass Waschmaschinen und Kühlschränke mindestens 25 Jahre funktionieren sollten. Leider hat sich das nach der Wiedervereinigung ebenso wenig durchgesetzt, wie die Langlebensdauer-Glühlampe des Leuchtenhersteller Narva. Die Glühlampe mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 2500 Stundenist nur noch in Museen zu sehen und im Osten wird heute ebenso begeistert konsumiert wie im Westen. Ein ebenso museumsreifes Werk ist der Kurzfilm iPod's Dirty Secret von Casey und Van Neistat. Die amerikanischen Künstler besprühten Plakate von Apples I-Pod mit dem Spruch: „iPods unreplaceable battery lasts 18 months“ und stellten davon ein Video ins Netz. Einer Sammelklage gegen Apple wegen der kurzlebigen Akkus schlossen sich Tausende an. Auf Basis von technischen Daten über Entwürfe und Testverfahren des IPod- Akkus stellte sich heraus, dass Apple die Lithium-Batterie bewusst so entworfen hatte, dass diese nur kurze Zeit funktionierte. Zwar kam es nie zu einem Urteil in diesem Fall, doch Apple richtete einen Austauschservice für die Akkus ein und verlängerte die Garantiezeit auf zwei Jahre. Der Imageschaden, den Apple durch die Guerilla-Aktion erlitten hat, lässt sich finanziell kaum erfassen. Wer heute, gut zwanzig Jahre später, die Suchbegriffe Sammelklage und Apple eingibt, findet den Vorwurf des geplanten Verschleißes nun beim iPhone. Selbe Strategie, anderes Produkt, die Rechnung scheint aufzugehen. Good News Zumindest bei den Ladekabeln scheint der Sonderweg für das Unternehmen aber nun beendet. Lange bestand Appel auf seiner Extra-Wurst. Ab Dezember 2024 gilt bei Ladekabeln für Smartphones endlich ein einheitlicher Standard für alle Geräte. Und es gibt auch weitere zukunftsweisende Ansätze, die Hoffnung machen. Der Chemiker Prof. Dr. Michael Braungart ist der Ansicht, dass die Industrie den Verwertungszyklus der Natur, in der es statt Abfällen nur Nährstoffe gibt, imitieren könnte. Organische Materialien, die im Überfluss produziert werden, könnten aber als Nährstoffe in einem ständigen Kreislauf der Wiederverwertung zum Einsatz kommen. Zwar sind die Thesen Braungarts umstritten, der Ansatz der Wiederverwertung selbst jedoch wird heute immer öfter aufgegriffen. Und den Unternehmen bleibt auch gar nichts anderes übrig, als über neue Herangehensweisen in der Produktherstellung nachzudenken und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Mit dem Recht auf Reparatur müssen Reparaturen zukünftig nicht nur möglich, sondern auch bezahlbar sein. Damit ist dann hoffentlich auch der erschwerte Zugang zum Innenleben eines Produktes Geschichte. Leider ist noch nicht alles rosig, wo Zukunft drauf steht. Ein ganz aktuelles Beispiel für geplante Obsoleszenz in Form von (ich unterstelle jetzt einfach mal) geplantem Mehrverbrauch findet sich bei mir im Badezimmer. Die Verpackung der Hautcreme ist so genial designt, dass etwa ein Viertel des Inhalts nicht ohne Einsatz archaischer Werkzeuge entnommen werden kann. Nachdem über den hygienischen Pumpspendernichts mehr raus kam, habe ich die Tube aufgeschnitten. Die übrige Menge hat mich dann doch schockiert. Ganze FÜNF! Wochen hat es gedauert, bis der „Rest“ aufgebraucht war. Wäre meine Haut nicht so zickig, würde ich sofort die Marke wechseln. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt Zu guter Letzt haben wir es aber mit einer Schere und gesundem Menschenverstand selbst in der Hand, dass der geplante Mehrverbrauch wirkungslos verpufft. Damit beende ich die Reihe zur geplanten Obsoleszenz und zumindest auf diesem Blog ist das Thema nun Geschichte. Hier sind nochmal alle vorangegangenen Beiträge verlinkt: Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet Ein historischer Exkurs In allen Farben und Formen Wenig überraschende Nebenwirkungen Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument Alltag in der Produktentwicklung? Danke fürs Durchhalten und für die vielen Kommentare und Geschichten mit euren ganz... --- ### Gärtnern mit Anfängern > Im Garten gibt es immer was zu tun und man ist nie fertig. Aber mit etwas Glück belohnt einen die Natur mit viel Grün - mehr als erwartet. - Published: 2024-07-08 - Modified: 2024-07-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/08/gaertnern-mit-anfaengern/ - Kategorien: Haus und Garten - Schlagwörter: Ableger, Anfänger, Garten, Geduld, Grüner Daumen, Kompost, Unkraut Ich bin ja ein Sparfuchs – leider aber einer mit nur so semigrünem Daumen und wenig solidem Halbwissen. Dementsprechend viele gescheiterte Experimente hinsichtlich günstiger Vermehrung von Pflanzen habe ich schon hinter mir. Manche Äste kann man einfach in die Erde stecken, dann wächst daraus ein neuer Baum. Selbstverständlich ist das aber nicht und irgendwann muss man der vertrockneten Realität ins Auge sehen. Aus "Schrödingers Flieder" ist leider traurige Gewissheit geworden – die Wurzel ist tot. Den alten Fliederstrauch wollte ich eigentlich retten, aber wie es aussieht hat er die rabiate Behandlung des Landschaftsgärtners nicht überlebt. Nach über einem Jahr haben wir die Hoffnung aufgegeben, dass da noch was wächst. Für den kommenden Urlaub haben wie ein neues größeres Beet-Projekt geplant. Da wird die Wurzel dann zukünftig als Insektenhotel eine neue Daseinsberechtigung finden. Ein altes Bild - heute ist der Stumpf zugewuchert aber sonst unverändert Überhaupt birgt so ein Garten unglaublich viel Potential für Projektarbeit und da im Haus nichts ansteht und frische Luft ja bekanntlich sehr gesund ist, wird gestaltet, was der schreibtischgeplagte Rücken so hergibt. Sicher wäre es klüger gewesen, sich erst zu überlegen, wo Beete hin sollen und dann Gras zu sähen. Anfängerfehler! Da wusste der Herr auch noch nicht, wie stabil Grasnarbe sein kann. Ein „ich hab´s dir ja gesagt“ verkneife ich mir aber lieber während ich mir schon wieder die nächste Schandtat einfallen lasse. Ideallinie Immerhin kommen meine Vorschläge extrem gut an, da mein Rennfahrer auch beim Rasenmähen gerne die Ideallinie fährt. So ein 90°-Winkel ist nämlich echt doof zu mähen und so setzt er die organisch geschwungenen Beete gerne um. Sieht nebenbei ja auch sehr hübsch aus, so eine weiche Kurve als Kontrast zum gerade verlaufenden Gartenweg. Um den Kompost herum verläuft jetzt ebenfalls ein schicker Mulchstreifen, quasi die Schnellstraße für den Rasenmäher – auch wenn ich tempomäßig ehr wie ein Sonntagsfahrer unterwegs bin. Der gemeine Kompost Wir haben jetzt 5 (in Worten FÜNF! ! ! ) Komposter in unserem Garten stehen. Warum? Weil man(n) es kann. Und nein, wir betreiben weder im großen Stil Anbau, noch haben wir einen Wald und unter die Selbstversorger wollen wir definitiv auch nicht. ABER die drei offenen Komposter sind ja hauptsächlich für Grasschnitt und dann stehen die auch noch gaaanz am oberen Ende des Gartens. Da muss man(n) ja erst mal hin kommen. Da ist der geschlossene Schnellkomposter neben der Küchentüre schon praktischer – und praktischer Weise auch mittig im Garten also mit dem Rasenmäher von allen Seiten verkehrstechnisch ideal gelegen. Der war aber fast voll und auch, wenn das alles schnell zusammenfällt, hat der Anblick beim Anfänger-Gärtner für eine Beinahe-Panik-Attacke gesorgt. Man müsste jetzt umlagern und den Inhalt aus dem Schnellkomposter in einen der extra dafür angeschafften (und in liebevoller Mühe hübsch grau angestrichenen) Komposter verlagern. Doch wie gesagt befinden sich besagte Komposter eben ganz unglaublich weit weg und man schafft doch nicht den ganzen gammelnden Haufen erst nach da, um ihn dann nach der Zersetzung wieder an eine andere Stelle in eines der Beete zu schaffen. Die beste und naheliegendste Lösung aus Sicht des Mannes war es, einfach nochmal einen zweiten Schnellkomposter direkt neben den ersten zu platzieren. Der Platz wäre ja eh leer und dann muss man zum Umschichten auch nicht viel hin und her transportieren. Immerhin konnte ich den Herrn mit Mühe und Not davon abhalten, noch ein bis zwanzig weitere Komposter am unteren Ende des Grundstücks aufzustellen. Wobei die fragenden Blicke der Nachbarn auch so schon nur mit reichlich Ignoranz auszuhalten sind. Vielleicht sind die aber auch nur neidisch, ein guter Kompost ist wohl das Gold des Gärtners. Wachs schneller Chantal! Geduld ist ja gemeinhin nicht gerade die Eigenschaft, die den modernen Menschen maßgeblich prägt. Im Gegenteil, wer im Vorstellungsgespräch nach Schwächen gefragt wird, schreibt sich gerne mal Ungeduld zu. Das klingt einfach viel ambitionierter. Deine ganzen Ambitionen sind den Pflanzen allerdings schnurzpiepegal. Die wachsen halt so schnell, wie sie wachsen. Wasser und Wetter (und ein bisschen Kompost) können das Wachstum zwar positiv beschleunigen, aber irgendwo ist da auch ein Ende. Wer wie wir ein neues Beet anlegt und eben nicht nur Ableger aus dem Garten der Schwiegermama pflanzen will, findet in Gärtnereien eine gefühlt endlose Auswahl an exotischen Pflanzen. Ok, für jemanden, der kaum mehr als Löwenzahn und Klee benennen kann, ist alles exotisch. Es braucht eine gehörige Portion Selbstbeherrschung, um hier nicht völlig zu eskalieren. Teppich-Thymian von der Schwiegermama Die kleinen Jungpflanzen unter den Stauden sind sogar recht bezahlbar, steckt ja noch nicht so viel Aufwand und Pflege darin, wie in einem über Jahre gezogenen Bäumchen. Trotzdem empfiehlt sich die Lektüre eines anständigen Gartenratgebers und für die Ohren sei der Gartenradio Podcast (unbezahlte Werbung) empfohlen. Man will die neuen Mitbewohner ja nicht gleich umbringen, bzw. überhaupt erst mal die richtigen Mitbewohner auswählen, die sich mit den gegebenen Licht- und Bodenverhältnissen anfreunden können. Hat man dann eine kleine Auswahl passender Pflanzen erbeutet, geht’s ans Einpflanzen. Eine wortwörtlich erdende Tätigkeit doch Obacht. Kaum etwas trocknet die zarte Haut eines Bürohengstes dermaßen aus, wie das Wühlen in Erde. Und auch, wenn die kleinen grünen Tupfer am Anfang noch sehr überschaubar wirken – Lückenfüller sind absolut überflüssig. Natürlich legt der Neuankömmling nicht gleich jeden Tag 20 Zentimeter zu. Überhaupt muss er sich erst mal unterirdisch einleben. Wenn der Lavendel es im ersten Jahr also von 5 cm Durchmesser „nur“ auf 30 cm schafft und noch nicht blüht, ist das kein Grund ihn gleich zu mobben. Das hat inzwischen sogar der Lieblingsmensch verstanden, was aber auch am Wachstumsschub sämtlichen Gartenbewuchses in Folge der Regenzeit liegt. Auf du und du So langsam kennt man(n) die Mitbewohner sogar namentlich und brilliert voller Stolz. Schickt frau den Gartenanfänger allerdings ins Kräuterbeet, um Rohstoffe für eine Kräuterbutter zu schneiden, sollte frau hinterher genau prüfen, was sich unter der Ernte alles versteckt. Ein bisschen Lavendel macht sich übrigens ganz hervorragend in der Kräuterbutter... Und das Kräuterbeet hat jetzt Schildchen – nur zur Sicherheit. Spaziergänge ähneln mittlerweile Schulexkursionen – Pflanzenbestimmung im Vorgarten. Man holt sich Inspiration und sammelt Samen in öffentlichen Beetanlagen.... --- ### Hokuspokus Horuskopus > Es gibt tatsächlich Menschen, die in Sachen Geld die Sterne befragen. Genauso gut könnte man eine Münze werfen. Die Trefferquote wäre gleich. - Published: 2024-07-01 - Modified: 2024-06-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/07/01/hokuspokus-horuskopus/ - Kategorien: Finanzen, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Astrologie, Bierkreiszeichen, Börsenastrologe, Börsenhoroskop, Finanzen, Horoskop, Sternzeichen, Tierkreiszeichen Als vernunftbegabter Mensch glaube ich natürlich nicht alles, was man mir so erzählt. Einerseits. Andererseits muss ich auch nicht alles verstehen, schon gar nicht, wenn es um die Geheimnisse des Universums - oder alternative Heilmethoden – geht. Ganz ehrlich, ich verstehe auch nicht, wie ein Gehirn funktioniert. Meines lässt sich davon aber nicht beeindrucken und funktioniert in der Regel trotzdem (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach). Astrologie ist so ein Thema, von dem ich wirklich gar keine Ahnung habe. Ich weiß zwar, welches Sternzeichen ich habe aber da hört es auch schon auf. Mit Aszendenten kann ich nicht wirklich was anfangen, genauso wenig mit der Theorie, dass Geburtsdatum und -Ort irgendwie einen Einfluss auf unsere Persönlichkeit hätten. Die Charakterisierungen der Sternzeichen lassen ja auch ganz viel Interpretationsspielraum. Ganz ehrlich, welcher Mensch ist denn nicht freiheitsliebend? ! Die Ergebnisse aller methodisch korrekten Nachprüfungen zeigen, dass die überprüften Aussagen nicht statistisch signifikant besser zutreffen als willkürliche Behauptungen. Wikipedia - Astrologie Der Mensch indes scheint sich nach Kontrolle und Vorhersehbarkeit zu sehnen. Denn trotz fehlender wissenschaftlicher Belege und geringer Genauigkeit erfreuen sich Horoskope nach wie vor größter Beliebtheit. In manchen Zeitschriften sind sie ein nicht wegzudenkender Teil des Inventars und das „große Jahreshoroskop“ eine selbstverständliche Pflichtveranstaltung. Dabei formulieren geschickte Autoren (ob das immer Astrologen sind, wage ich zu bezweifeln) die Texte dermaßen allgemein, dass sich jeder mit etwas Phantasie darin wiederfindet. Vermutlich erledigt das heute schon eine Astro-KI, immerhin ein Profi im Erstellen generischer Texte. Horoskope sind ein großer Spaß und eine nicht versiegende Einnahmequelle. Ich kann nicht behaupten, dass ich noch nie (m)ein Horoskop gelesen hätte. Ist es nicht faszinierend, wie gut die wachsweichen Worte oft passen? Blöd nur, wenn man hinterher merkt, dass man ja das falsche Sternzeichen gelesen hat (bzw. eigentlich völlig egal, one-fits-all). Zukünftig wird das hier übrigens ein Reiseblog – zumindest, wenn es nach meinem Sternzeichen geht und wenn man diesem augenzwinkernden Bericht über den Zusammenhang von Schreibstil und Sternen glauben darf. Und ich bin auch schon neugierig, welchen (hoffentlich nicht so bunten) Look ich beim Make up für Sternzeichen verpasst bekomme. Solche Ideen sind unterhaltsam und frei von Nebenwirkungen. Weniger amüsiert bin ich aber, wenn es um Finanzen geht. Wobei auch hier in der Regel kein wissenschaftlicher Anspruch dahinter steht und ja eigentlich alles, was irgendwie spielerisch an das Finanzthema heranführt damit auch eine gute Seite haben kann. Solange man dem sicherheitsliebenden Krebs kein Sparbuch verkaufen will, sondern ebenso wachsweich in den Formulierungen bleibt, wie bei einem „echten“ Horoskop. Das echtes Grundlagenwissen sinnvoller ist, als Finanzvorlieben fürs eigene Sternzeichen, muss hier trotzdem nochmal mit hocherhobenem Schimpffinger betont werden! Immer schön die Hausaufgaben machen, bevor man investiert. Den schnellen Weg gibt’s nicht. Welcher Wahrsager würde dann noch wahrsagen, statt den Lottogewinn in der Karibik zu verprassen. Das es tatsächlich Börsenastrologen schockiert mich weniger, als es mich erstaunt. Auch ein blindes Huhn versenkt mal einen Treffer. Wahrscheinlich sogar mehr, als ich beim Darts. Mit ein wenig Übung und Wissen wird man auch immer besser. Zumindest funktioniert das bei mir – und ich könnte wahrscheinlich sogar vorhersagen, dass es auch morgen noch Zinsen aufs Tagesgeld gibt und die großen Konzerne weiterhin Gewinne einfahren. Die gleichen Erkenntnisse, die jeder andere im Übrigen auch treffen würde. Mit dem Unterschied, dass der gemeine Börsenastrologe das hauptberuflich macht und dafür tatsächlich Geld bekommt. Die Trefferquote der Prognose eines Börsenastrologen müsste schon exorbitant höher liegen, als die eines Analysten. Wäre das der Fall, gäbe es Letzteren nicht. Glaube versetzt bekanntlich Berge aber dass er einen Gipfel ins Aktienchart malen kann, wage ich zu bezweifeln. Kurz erinnert an ein Experiment, in dem ein Schimpanse per Wurf von Dartpfeilen bessere Aktientipps abgab als ein Analyst. Manager Magazin, Die mit den Sternen rechnen Einfach aus Neugier habe ich auch mal Sternzeichen und Bier in die Suchmaske eingegeben. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Kaum eine Binsenweisheit trifft es so schön, wie dieser viel zitierte Spruch. Es gibt tatsächlich ein Bierkreiszeichen Horoskop und man kann das Spiel wahrscheinlich noch ewig weiterspinnen. Man darf es halt nicht bierernst nehmen. Und wenn´s für jemanden funktioniert, ist das fein. Verstehen muss ich es trotzdem nicht – und mitmachen schon gar nicht. --- ### Das Introvertierchen > Das Introvertierchen ist in der Haltung eher anspruchslos, verträgt sich aber nicht mit anderen Artgenossen. - Published: 2024-06-24 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/24/das-introvertierchen/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Extravertiertheit, Introvertiert, Persönlichkeit, Selbstoptimierung Es gibt ja gefühlt unendlich viele Ratgeber darüber, wie man den inneren Schweinehund besiegt. Doch man stelle sich mal vor, wie dieser arme Tropf dann K. O. gegangen ist und völlig erledigt auf der imaginären Matte liegt. Da könnte man schon mal Mitleid haben! Und eine friedliche Co-Existenz, bei der jeder mal im Wechsel das Sagen hat, wäre doch auch viel entspannter. Statt Dauerschuften also eher ein Kompromiss – erst eine Runde durch den Wald joggen, dann gemütlich aufs Sofa und die Nase in ein Buch stecken. Am besten eines, das einfach nur unterhält, ganz ohne Selbst- oder Weltverbesserungs-Ratschläge. Bei all dem Trubel um den inneren Schweinehund kommt ein anderer Mitbewohner meist viel zu wenig Aufmerksamkeit. Der ist halt auch nicht der Typ, der gerne und ständig im Mittelpunkt stehen möchte. Dabei sollten wir uns um unser Introvertierchen mindestens genauso kümmern, eher noch mehr. Das ist nämlich oft viel zu zaghaft und leise, wenn es eigentlich unsere volle Aufmerksamkeit bräuchte. Dabei täte ihm etwas mehr Egoismus gut! Ich bin ja kein großer Fan von Persönlichkeitstest und Schubladen, in die Menschen nach ihren Charaktereigenschaften eingeordnet werden – auch wenn ich es sonst ja ganz gerne ordentlich und aufgeräumt mag. Nur dieses entweder-oder empfinde ich als extrem einschränkend. Warum kann man nicht einfach mal so und dann wieder anders sein? ! Je nach Situation und persönlicher Laune können die Ausprägungen unserer Big Five ganz unterschiedlich ausfallen. Gerade im Bezug auf Extraversion würde ich eher von einem sehr variablen Schieberegler sprechen, der mitunter auch von Tageszeit und –Form abhängt. Genauso, wie meine Verträglichkeit sehr von der Leere meines Magens abhängen kann. Aber wie gesagt, solchen Persönlichkeitsanalysen begegne ich eh mit einer gesunden Skepsis. Nicht jede introvertierte Person ist ein vereinsamter Misanthrop. Nur weil ich hin und wieder mal für mich alleine sein will und die absolute Ruhe genieße, hasse ich keine Menschen (nur die dummen, die kann ich nicht leiden). Nach einem kommunikativen Arbeitstag oder gesellschaftlichen Aktivitäten habe ich allerdings schon mal das Gefühl, dass mein Kontingent an Wörtern für den Tag aufgebraucht ist und auch die Speicherkapazität der geistigen Festplatte stößt irgendwann einfach an ihre Grenzen. Es soll ja Menschen geben, die alleine zu Hause erst mal den Fernseher einschalten oder das Radio laufen lassen, um ein gewissen Hintergrundrauschen zu erzeugen. Manche arbeiten auch gerne mit musikalischer Untermalung im Ohr. Bei mir herrscht absolute Ruhe – mal abgesehen von den wenigen Außengeräuschen, die zusammen mit Vogelgezwitscher und Hühnergackern aber von der häuslichen Stille übertönt werden. Ich bin ja großraumbüroerprobt, da blendet man sowas geübt aus – den eigenen Ehemann leider unabsichtlich auch manchmal... Gerade diese Ruhe ohne ständige Ablenkung und äußere Beschallung hilft dem Introvertierchen, die Batterien wieder aufzuladen. Das genießt nämlich die eigene Gesellschaft sehr und kommt wunderbar auch mal alleine klar. Da, wo sonst niemand ist, fühlt es sich nicht einsam sondern ins Paradies versetzt. Man muss nur aufpassen, dass es sich seine Komfortzone nicht zu gemütlich einrichtet. Viele inspirierende und spannende Erlebnisse verdanke ich dem bewussten Verstellen des Schiebereglers in Richtung Extro. Es gibt aber kein „ich arbeite an mir“ um irgendwie besser, anders, sonst wie zu werden. Es ist mehr ein tägliches Lernen und Sammeln von Erfahrungen – ganz weit weg von Selbstfindungs- und Selbstoptimierungs-Ratgebern. Dafür wäre ich auch viel zu faul und zu beratungsresistent! Und so pflege ich also neben einem nachsichtigen Verhältnis zum inneren Schweinehund auch ein liebevolles Verhältnis zu meinem Introvertierchen. Kling sonderlich und ein wenig schräg? – Keine Sorge, wir sind viele ;-) --- ### Vom Shopping-Hangover, Kauf-Diäten und Jo-Jo-Effekt > Wie bei einer all zu strengen Diät führen rigorose Reglementierungen gerne mal zum frustrierenden Kontrollverlust - und Hangover - Published: 2024-06-17 - Modified: 2024-05-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/17/vom-shopping-hangover-kauf-diaeten-und-jo-jo-effekt/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Jo-Jo-Effekt, Kauf-Diät, Konsum, Konsumboykott, Minimalismus, Shopping-Hangover, Verkaufsoffener Sonntag Da sprießen sie wieder aus der Erde und jedes Wochenende kommen neue hinzu. Nein, es geht nicht um Blumen, die Rede ist von verkaufsoffenen Sonntagen. Scheinbar reichen uns die normalen Ladenöffnungszeiten nicht mehr aus, um unsere Konsumlust zu befriedigen. Unter dem Deckmantel innerstädtischer Frühlingsfeste und mit kulinarischer Begleitung öffnen viele Läden ihre Türen immer öfter auch sonntags. Selbiges Konzept füllt erwartungsgemäß auch im Herbst immer wieder die Einkaufsmeilen. Dabei erinnere ich mich an Zeiten, als samstags nach zwölf Uhr die Shoppingmeile in der Fußgängerzone eher der Kulisse eines Endzeit-Filmes glich. Keine einzige Menschenseele war unterwegs, einzig ein paar Tauben pickten unmotiviert und lustlos an einer vom Winde verwehten Serviette. Da spielte sich das Leben anderswo ab und – man glaubt es kaum – das war kein Weltuntergang! Arbeiten im Einzelhandel war sicherlich auch zu diesen mittelalterlichen Zeiten kein Traumjob. Immerhin gab es doch noch sowas wie Feierabend und Wochenende. Heute prangen an vielen Ladentüren die Stellenangebote, arbeitswillige Masochisten werden händeringend gesucht. Doch wen wundert es, dass nur wenige ihre Erfüllung im Schichtbetrieb mit wenig familienfreundlichen Arbeitszeiten und noch weniger menschenfreundlichen Kunden suchen. Heute wissen wir scheinbar nichts mehr mit uns anzufangen und die quälende Langeweile wird mit Konsum gefüllt. Zeitgleich füllen Schreckensmeldungen zu verödenden Innenstädten seit langem die Nachrichten. Ob das Konzept von mehr (Öffnungs-)Zeit auch wirklich mehr Geld in die Ladenkassen spült, kann man da dann schon mal kritisch hinterfragen. Warum sollte ich sonntags etwas kaufen wollen, für das ich die ganze restliche Woche kein Bedürfnis hatte? Manch ein vom Shopping-Hangover gebeutelte Konsumüberdrüssige beschließt enthusiastisch ab sofort überhaupt nichts Unnötiges mehr zu kaufen. Doch die selbstverordnete Konsumdiät scheitert oft schon an der Definition des Wortes UNNÖTIG. Wenn ich ein ganz bestimmtes Buch unbedingt lesen will, ist das aber sowas von notwendig, dass ich bestimmt Mittel und Wege finde, mir das hinzuargumentieren. Im Schönreden bin ich ganz groß und Regeln sind ja bekanntermaßen dazu da... ihr wisst schon. „Ausreden, wie ´ne Maus Löcher“ kommentiert mein Lieblingsmensch dann gerne das selbstgezimmerte Argumentationskartenhaus. Brauchen tun wir in der Tat wirklich wenig, wollen dafür umso mehr. Und auch für mich als Shopping-Muffel gibt es einiges, was unter lebens(qualitäts)erhaltenden Maßnahmen fällt und unbedingt erworben werden muss. Mit Büchern versorge ich mich ja in der Regel aus dem öffentlichen Bücherschrank. Da ist die Auswahl natürlich eingeschränkt und wenn ich das besagte Buch lesen möchte, kann ich entweder gaaaanz lange warten und auf mein Glück vertrauen – oder ich gönne mir neues Lesefutter. Und wenn die Liebingsband ein neues Album raus bringt, ist das auch nicht verhandelbar. Ist ja quasi für einen guten Zweck, die Künstler müssen ja auch von was leben! Aber was man braucht und will, hängt ja auch sehr vom persönlichen Bedarf ab. Wer sich tagtäglich die Lippen hübsch rot anmalt, wird Lippenstift sicher als ganz normales Verbrauchsgut ansehen. Wenn man die Farbe nur gelegentlich ausführt, ist der fünfte Lippenstift im Einkaufskorb vielleicht eher dem Jagdtrieb geschuldet. Gerade vor dem bunten Regal in der Drogerie scheint Shopping gegen Langeweile besonders gut zu funktionieren. Frau bedient da leider alle Klischees. Und neben dem ganz normalen Bedarf fallen die vielen schönen Schönmacher ja gar nicht so auf. Ganz stolz wird dann die neueste Beute präsentiert und man(n) denk sich nur, warum und wofür das alles? ! Ein bisschen Shopping-Enthaltsamkeit täte da vielleicht manchmal ganz gut. Bei mir hilft übrigens Zeitdruck gegen die allzu lange Verweildauer vor der Nagellackpalette. Ansonsten habe ich meine Standard-Produkte, die bei Bedarf einfach nachgekauft werden können (und es ist richtig ätzend, wenn da welche aus dem Sortiment fliegen! ). Dafür braucht es aber weder den verkaufsoffenen Sonntag für mehr, noch eine Kauf-Diät für weniger Konsum. Es ist sicher trotzdem sinnvoll, ähnlich wie man bei der Ernährung auf eine gesunde Balance achtet, auch beim Konsum bewusst zu entscheiden, was man wirklich braucht. Und wie bei der nahrungstechnischen Diät folgt auf allzu strenge Reglementierungen womöglich die ungezügelte Eskalation. Und gegen das darauf folgende schlechte Gewissen hilft dann wieder die rigorose Selbstkasteiung – den Jo-Jo-Effekt kennen wir ja bei Diäten. Der Shopping-Hangover ist vielleicht nicht so kopfschmerzlastig, wie sein Namensvetter. Die Parallele zum „normalen“ Hangover mit dem kurzlebigen Vorsatz, nie wieder Alkohol anzurühren, ist aber gut nachzuvollziehen. NIE WIEDER Shopping mag da ein verständlicher Impuls sein. Die entspanntere Variante wäre, einfach weniger und überlegter zu konsumieren. Am besten auch vor Ort – dann spart man sich den Rücksendestress und kann das ganze mit einem Abstecher in ein nettes Café verbinden. Ist auf jeden Fall besser, als beim Online-Shopping ganze LKW-Ladungen zu ordern und parallel über sterbende Innenstädte zu jammern. Aus leidvoller Erfahrung kann ich übrigens sagen, dass kaum ein Job öder ist, als der einer Verkäuferin in einem leeren Modegeschäft (ein Nebenjob während des Studiums). Trotzdem werde ich weiterhin verkaufsoffene Sonntage meiden, da fallen mir tausend andere Dinge an Stelle eines Einkaufsbummels ein. Und vielleicht sollten wir auch unser Anspruchsdenken mal überdenken. Es muss nicht alles 24/7 verfügbar sein (schon gar nicht die vollen Brötchen-Regale kurz vor Ladenschluss), das ging doch früher auch irgendwie. Die gewonnene Zeit könnte man mit lieben Menschen verbringen. Wie schön wäre es, wenn dann auch die Zeit hätten, die im Einzelhandel arbeiten. An dieser Stelle sei all denen gedankt, die den Laden hier am Laufen halten – vom Gesundheitswesen über Infrastruktur, Sicherheit und noch so unzähliges mehr. Das halten wir alles für selbstverständlich, das ist es aber nicht. Dankeschön! --- ### Geplante Obsoleszenz– Alltag in der Produktentwicklung? > Gibt es wirklich Entwickler, deren Aufgabe es ist, die Lebensdauer eines Produktes zu verkürzen? Oder machen wir es uns hier zu einfach? - Published: 2024-06-10 - Modified: 2024-05-27 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/10/geplante-obsoleszenz-alltag-in-der-produktentwicklung/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Obsoleszenzmanagement, Produktentwicklung, Produktlebenszyklus Ist es ethisch vertretbar, ein Produkt zu entwickeln, das nach Plan ausfällt? Aus dem Bauch heraus wird wahrscheinlich jeder diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Geplante Obsoleszenz, also die gezielte Festlegung und vor allem die technologische Verkürzung der Lebensdauer eines Produktes lässt sich in der Regel nicht nachweisen. Ein Hersteller, der von seinen Mitarbeitern verlangt, absichtlich Verschleiß einzubauen, wäre saudumm, sich dabei erwischen zu lassen. In der Regel ist es der ganz natürliche Eigenanspruch, Produkte von hoher Qualität und langer Lebensdauer zu entwickeln. Herstellern und Industrie zu unterstellen, sie würden das Design ihrer Produkte gezielt in dieser Richtung manipulieren, ist natürlich einfach. Vereinfachendes Opfer-Täter-Konstrukt Denn dass die Produkte durch bewusst eingebaute Schwachstellen nach einer vorher definierten Zeitdauer geplant ausfallen zu lassen, klingt zwar naheliegend. Doch ob es wirklich im Interesse eines Unternehmens liegt, dass er vor allem durch reihenweise Ausfälle und Reklamationen im Bewusstsein seiner Kunden wahrgenommen wird, wage ich zu bezweifeln. Sollte sich erst einmal herumgesprochen haben, dass bestimmte Produkte einem terminierten Massensterben unterliegen, wird das den Umsatz sicher nicht ankurbeln. So ein Imageschaden ist kaum zu beheben. Mag sein, dass die Arbeit von Produktentwicklern heute vom einem Markt gesteuert wird, der an möglichst vergänglichen Produkten interessiert ist. Um den Gewinn durch mehr Umsatz zu steigern und damit Beschäftigung vieler Arbeitnehmer und gesellschaftliche Wohlstand zu sichern, bedarf es aber sicherlich raffinierteren Methoden als eine eingebaute Sollbruchstelle. Hinterfragen wir also einmal die vereinfachte Annahme, dass immer ein bewusst herbeigeführter Verschleiß das verfrühte Dahinscheiden eines Produktes verursacht mitsamt der vereinfachten Täter-Opfer-Konstruktion. Der vermeintliche Täter wäre in dem Fall das Unternehmen, dass dem Kunden bewusst schlechte Qualität verkauft. Der wiederum ist das hilflose Opfer, dass den dunklen Machenschaften der Hersteller hilflos ausgesetzt ist. Klingt völlig überspitzt? Ja, genau! Heute steht die geplante Obsoleszenz an Design- und technischen Oberschulen ganz selbstverständlich auf den Lehrplänen, meist unter dem anschaulichen Begriff Produkt-Lebenszyklus. Angesichts aktueller Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit stellt sich Frage nach der Lebensdauer der Produkte wieder neu. Probleme wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Abfallbeseitigung beeinflussen den Herstellungsprozess und stellen immer neue Herausforderungen an die Ingenieure. Aber auch Themen wie Lieferketten und vor allem Lieferengpässe oder Bauteilabkündigungen beschäftigen viele Hersteller. Auch bei den Unternehmen findet ein Umdenken in dieser Hinsicht statt. Dabei geht es nicht nur um das eigene Image, sondern auch um die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebes und eine aktive Auseinandersetzung mit der langfristigen Beschaffung von Betriebsmitteln. Obsoleszenzmanagement Das klingt jetzt erst mal wieder böse, vor allem, wenn man noch die vorangegangenen Beiträge im Hinterkopf hat. Da gibt es wirklich eine Person, die sich als Obsoleszenzmanager mit der Produktlebensdauer beschäftigt? Und mit der DIN EN 62402 gibt es auch noch eine ganz offizielle eigene Norm zu dem Themenkomplex? Hier geht es natürlich nicht darum, wie man möglichst schlechte Produkte entwickelt und auf den Markt bringt. Das Obsoleszenzmanagement ist aus der Knappheit von Wirtschaftsgütern heraus entstanden und umfasst alle aufeinander abgestimmten Tätigkeiten zum Lenken und Leiten einer Organisation bezüglich Obsoleszenz. Dabei befasst es sich nicht nur mit der Vermeidung von Engpässen bei der Lieferbarkeit von Rohstoffen sondern generell mit der zuverlässigen Beschaffung von Produkten. Der Begriff Produkt umfasst in diesem Zusammenhang unter anderem Anlagegüter, Infrastruktur, langlebige Gebrauchsgüter, Verbrauchsmaterial sowie auch Softwareprodukte. Ein kostenwirksamer Obsoleszenzmanagement-Prozesses, der durch alle Phasen des Produktlebenszyklus führt, wird bei zunehmend komplexeren Produkten also immer wichtiger. Was man in der Regel nicht unbedingt vor Augen hat, ist, dass auch die Hersteller selbst wiederum von ihren Lieferanten abhängig sind. Schon zu Beginn einer Neuentwicklung muss sich ein Entwickler nicht nur fragen, welche Bauteile und Materialien die Anforderungen bestmöglich erfüllen, sondern auch, wie lange genau diese Bauteile beim Lieferanten auch verfügbar sein werden. Selbstverständlich muss das Endprodukt unterm Strich auch wirtschaftlich sein. So robust wie nötig, so günstig wie möglich. Obsoleszenzmanagement behandelt also auch Strategien und Optionen, wenn die Lieferbarkeit von Hardware einschließlich eingebauter Software durch Originalhersteller nicht mehr gewährleistet ist. Selbst kurzfristige Engpässe bei der Lieferbarkeit von Produkten können zu enorm hohen Gewinnausfällen führen. Diese Thematik ist angesichts häufiger Naturkatastrophen in Verbindung mit weltweitem Wirtschaftshandel aktueller denn je. Schnell kann beispielsweise eine durch ein Unwetter oder einen Brand zerstörte Fabrikhalle beim Lieferanten zum Stillstand der Produktion beim Kunden führen. Und es reicht ein einziger festgefahrener Frachter, um das ganze System wie Dominosteine zum Einstürzen zu bringen. Die Kosten, die durch solche Unterbrechungen verursacht werden, könnten durch ein erfolgreiches Obsoleszenzmanagement minimiert werden. Ziel ist es, so schnell wie möglich alternative Produkte zu beschaffen. Dabei sollen Preis, Qualität und Funktionalität mindestens gleichbleibend sein. Bauteile müssen kompatibel und für aktuelle Anforderungen geeignet sein. Gleich ist übrigens nicht unbedingt gleich, wenn es um den einfachen Austausch eines Hardwarebauteils auf der Elektronik geht. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon gesagt bekommen habe, dass dafür keine Softwareanpassung notwendig wäre – und sich die angeblich gleichen Bauteile dann doch ganz schön unterschiedlich aufgeführt haben... Neben der Hardware spielt auch die Software in der Produktentwicklung eine immer größere Rolle. Viele Funktionen werden heute in der Software umgesetzt. Und sie ersetzt damit nicht manche Hardwarebauteile, sondern übernimmt gleich auch noch die verantwortungsvolle Aufgabe, die Lebensdauer der verbliebenen Bauteile zu verlängern. Ja, ihr habt richtig gelesen – länger, nicht kürzer. Die Software überwacht quasi den Gesundheitszustand der Elektronik und schützt beispielsweise vor Überhitzung und Über- oder Unterspannung. Genauso kann Software aber auch dazu führen, dass funktionierende Elektronik eben nicht mehr funktioniert. Da reicht ein einziger falscher Fehler und nichts geht mehr. Im Normalfall passiert das natürlich nicht beabsichtigt, angesichts vieler tausend Codezeilen ist die Wahrscheinlichkeit aber hoch. Updatefähige Geräte sind dann klar im Vorteil, ist doch im Fehlerfall schnell ein Bugfix aufgespielt. Fest einprogrammierte Fehler und Zähler, die zum vorzeitigen Ableben führen braucht es also gar nicht, schon die fehlende Updatefunktionalität kann schwerwiegende Folgen haben. Der berüchtigte Zähler im Tintenstrahldrucker soll ja auch nur dem Schutz des Gerätes dienen. Denn das eingebaute Tintenschwämmchen könnte beim Überlaufen Folgeschäden verursachen. Man kann sicher nicht bezweifeln, dass die komplette Stilllegung eines Gerätes die beste Methode zu dessen Schutz ist. Im Interesse des Verbrauchers ist das hingegen nicht unbedingt. Solche Maßnahmen alleine aufgrund der... --- ### 8 Ratschläge fürs Leben – die du sofort in die Tonne kloppen kannst! > Während guter Rat nur teuer ist, kann schlechter Rat regelrecht kostspielig werden. Man muss ja nicht jeden Rat annehmen! - Published: 2024-06-03 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/06/03/8-ratschlaege-fuers-leben-die-du-sofort-in-die-tonne-kloppen-kannst/ - Kategorien: Finanzen, Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Aktien, Ausmisten, Dauerwelle, Guter Rat, NAsenbluten, Ratschläge, Rotweinflecken, Schluss machen Besser als Regeln finde ich ja Ratschläge. Die kann ich befolgen – oder eben auch nicht. Für euch getestet und für doof befunden – beziehungsweise für doof befunden und gar nicht erst getestet: Rotweinflecken kannst du mit Weißwein entfernen Wer hat sich denn den Mist ausgedacht, das muss doch ein Aprilscherz gewesen sein! Mal abgesehen davon, dass es überhaupt nicht funktioniert – es wird ja lediglich der Rotwein verdünnt – ist es auch jammerschade um den schönen Weißwein. Bei Nasenbluten musst du den Kopf in den Nacken legen Noch so ein „Geheimtipp“ aus der Mottenkiste. Schön, der Pulli bleibt erst mal sauber. Alternativ heißt es, den Kopf vorne über beugen und ein kühles, nasses Tuch in den Nacken legen. Empirische Werte, mit welcher Variante Nasenbluten schneller gestoppt ist, kann ich nicht liefern. Angenehmer ist es definitiv, wenn der Sturzfluss nicht den Rachen runter läuft. Lass dir die Haare wachsen. Lange Haare sind viel weiblicher, damit würdest du bei Männern besser ankommen. Ohne Worte! Und wenn wir gerade bei Haaren sind – probier doch mal eine Dauerwelle, die würde mehr Volumen in deine feinen Haare bringen. Den hab ich tatsächlich getestet. Das war so eine klassische Jugendsünde, von der es zum Glück keine Beweisfotos mehr gibt. Jeder Pudel wäre neidisch geworden. In die gleiche übergriffige Kategorie fallen auch so wohlgemeinte „Ratschläge“ wie Trag doch mal was Buntes... und trag doch mal ein hübsches enges Kleid... und trag doch mal bla bla bla (sorry, hab auf Durchzug geschaltet) In deinem Alter bleibt man lieber im sicheren Job und fängt nicht mit dreißig nochmal ein Studium an. Und schon gar nicht wechselt man mit Mitte vierzig nochmal den Arbeitgeber. Da hat man doch quasi per Betriebszugehörigkeit einen Unkündbarkeitsstatus (sorry, aber für sowas gibt´s keine Garantie) und bis zur Rente sind es doch nur ein bisschen mehr als läppische zwei Jahrzehnte. Lass die Finger von Aktien, damit kann man nur Geld verlieren. Aber eben auch Geld sinnvoll anlegen. Viele Sparbuchfans sind allerdings immer noch der Ansicht, Aktien seien sind böse - und sowieso die Unternehmen alle auch. Natürlich wollen die Geld verdienen, sind ja keine Wohltätigkeitsvereine. Und wo man sein Geld investiert, kann man sich auch aussuchen. Wer auf Nachhaltigkeit setzt, sucht sich lieber nicht den Ölkonzern aus und bei „grünen“ Geldanlagen gilt es sowieso, genau zu hinterfragen, was denn da so grün ist. Meist ist es nämlich nur der Anstrich. Andererseits gibt es aber auch unglaublich viele spannende Branchen wie z. B. Medizintechnik oder Energie. Alternativ kann man natürlich auch zuschauen, wie das eigene Ersparte unter der Matratze dank Inflation stetig weniger wert wird. Das kann man vielleicht nochmal brauchen, behalt das lieber. Mal abgesehen davon, dass ich normalerweise ganz gut einschätzen kann, welche Dinge ich im Alltag auch wirklich verwende, würde ich um nichts in der Welt die vielen glücklichen Gesichter und leuchtenden Kinderaugen eintauschen wollen. Die waren vielleicht nicht immer ganz einfach zu finden, haben sich dann aber umso mehr gefreut über die Sachen, die wir weggegeben haben. Und mir ist es lieber, wenn Dinge in Verwendung sind, statt in immer volleren Kellern zu lagern. Die gleichen Leute klagen ja dann gerne ihr Leid, dass sie mal wieder ausmisten müssten und sie seit dem Umzug vor X Jahren noch immer unausgepackte Kisten eingelagert hätten. Mach sofort Schluss, wenn er deinen Geburtstag vergessen hat – oder keine Blumen zum Valentinstag mitgebracht hat – oder die Rechnung nicht immer und überall übernimmt... Sag mal, geht´s noch? ? ? In welchem Zeitalter leben wir eigentlich? Da will frau emanzipiert und selbstständig sein und lässt sich dann aushalten. Der Mann wird zum Versorger degradiert und wehe, er trägt die Prinzessin nicht überall auf Händen – und ihr nicht alles hinterher. Und es ist erstaunlich, wie konsequent manche Damen da mit ihrem Urteil sind, solange es nicht um ihr eigenes Leben geht. Besagter Mann hat nebenbei auch nicht den Geburtstag vergessen, er wusste nur nicht, welches Datum wir gerade haben. Kann jedem mal passieren, auch uns selbst. Die Stringenz so mancher Ratschläge ist nebenbei bemerkt wirklich bemerkenswert. So klar können wir im ersten Moment selbst oft gar nicht entscheiden, was wir von manchen Situationen oder Aussagen halten wollen. Allerdings ist es für die Außenstehenden auch kein Kunststück, so radikale Ratschläge vom Stapel zu lassen. Ist ja schließlich nicht das eigene Leben, die Konsequenzen trägt ein anderer. Das sollte man sich auch selbst vor Augen halten, wenn mal wieder ungefragt der ratschlagende Klugscheißer mit einem durchgeht. Oft braucht es nämlich gar keinen Ratschlag sondern nur ein offenes Ohr. Ich gebe Ratschläge immer weiter, es ist das einzige, was man damit anfangen kann. Oscar Wilde Einen Ratschlag hingegen hätte ich tatsächlich auch befolgen können. Mein Opa (er hat noch mit Lochkarten programmiert) meinte früher, ich solle doch Informatik studieren. Als typisch trotziger Teenager wollte ich aber lieber was Kreatives machen und mit Software konnte ich damals auch überhaupt nichts anfangen. Hätte mir da jemand gesagt, dass ich später doch noch in der Ecke lande, hätte ich demjenigen den Vogel gezeigt. Trotzdem bereue ich meine Entscheidung von damals nicht. Sie hat mich am Ende dahin gebracht, wo ich heute bin – und da bin ich wirklich glücklich! Welche gutgemeinten Ratschläge habt ihr schon in den Wind geschlagen – und welche hättet ihr im Nachhinein lieber befolgt? --- ### Liebes zukünftiges Ich > Da rackert man sich ab für jemanden, den man gar nicht kennt. Hoffentlich wird das später angemessen gewürdigt! - Published: 2024-05-27 - Modified: 2024-05-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/27/liebes-zukuenftiges-ich/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Altersvorsorge, Brief, Dankbarkeit, Gesundheit, Sparen, Vorsorge, zukünftiges ich Ich kenne dich nicht, dafür kennst du mich. Ein bisschen unfair ist das schon. Ich soll ja ganz viel für dich tun aber was tust du für mich? Du ruhst dich auf meinen Lorbeeren aus und hast womöglich auch noch haufenweise Kritikpunkte. Was hätte ich nicht alles anders und vor allem besser machen müssen? ! Du haderst ja hoffentlich nicht mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe. Sorry, deine Infos stehen mir aktuell nun mal nicht zur Verfügung also finde dich damit ab! Lässt sich eh nicht mehr ändern. Kannst du dich noch an den furchtbaren Spruch vom ehemaligen Kollegen erinnern? „Hätte, hätte, Fahrradkette“ – konnte ich schon nicht leiden, als ich das zum ersten Mal gehört habe (den zugehörigen Kollegen noch weniger) und ich kann mir nicht vorstellen, dass du mittlerweile ein Fan solcher abgedroschenen Sprüche bist. Glaub mir, ich mach das ja nicht, um dich zu ärgern sondern nach bestem Wissen und Gewissen, wie man so schön sagt. Über die paar Gramm mehr auf den Hüften möchte ich bitteschön auch keine Klagen hören. Was wärst du heute verbittert, hätte ich auf jegliche Genüsse verzichtet. Sei lieber froh, dass ich nicht völlig eskaliere. Ich hätte Appetit für eine ganze Fußballmannschaft und nur, damit du noch eine „gute Figur für dein Alter“ dein eigen nennen kannst, verkneife ich mir die zweite Portion – und die dritte, und die vierte... Da siehst du mal, wie sehr ich mich um dich sorge! Apropos verkneifen. Du glaubst ja nicht, wie gerne ich jeden Urlaub an tropischen Stränden verbringen würde. Sorry, hatte ganz kurz vergessen, dass du das ja weißt. Und komm mir bloß nicht mit unserem Gewissen bezgl. Umwelt. Wir reden hier nur über DICH! Damit du mit deiner mickrigen Rente noch über die Runden kommst, hab ich dir regelmäßig was in die Altersvorsorge gelegt. Wenn das mit der Gesundheit und Fitness nicht wäre, hätte ich das Geld auch in Speckringe anlegen können, dann wärst du nahrungstechnisch gut abgesichert. Aber nein, ich will ja nicht, dass du dich mit unnötig vielen Zipperlein rumschlagen musst. Mit den üblichen Alterserscheinungen hast du wahrscheinlich schon genug zu kämpfen. Da muss ich dir nicht auch noch Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Allergien aufbürden. Ich kümmere mich gut um unsere Gesundheit, so neben Beruf, Haushalt, Hobbys und dem ganz normalen Wahnsinn. Sport, Sparen, Spaß? Nee, überhaupt nicht! Wenn du also der Meinung bist, ich hätte mehr machen müssen, dann erklär mir doch bitte mal, woher du vor lauter Vorsorge all die schönen Erlebnisse und Erfahrungen genommen hättest! Ja, womöglich müsstest du dich über die eine oder andere Runzel weniger ärgern, hätte ich mir mehr Schlaf gegönnt. Aber du bist halt keine zwanzig mehr – ich ja auch nicht – und du hast doch längst schon akzeptiert, dass die Zeiten von Babyhaut und Pfirsichpopo (oder andersrum? ) vorbei sind. Dafür weißt du hoffentlich immer noch, wie man feiert. Falls nicht, schau bzw. hör mal in deine alte Playliste. Na, ist da noch Schwung in den alten Hüften? Jetzt erinnerst du dich wieder an die coolen Partys, nicht wahr? Die sind doch jede Falte wert, das meiste sind ja eh Lachfältchen. Wobei das frühe Aufstehen unter der Woche schon auch seine Spuren hinterlässt. Ganz brav hüpfe ich mit dem ersten Weckerklingeln aus dem Bett, nix Schlummertaste. Und noch vor dem ersten Kaffee geht es auf die Matte, Krafttraining und Yoga. „Tiny Habits“ sollen mich zu einem besseren Menschen machen und ich soll ja nicht zu früh wieder alles hinschmeißen. Du, liebes zukünftiges Ich, wirst es mir angeblich danken. Aber mein heutiges Ich ist einfach nur hungrig und müde und möchte ein bisschen umsorgt und lieb gehabt werden. Ich hoffe, du weißt das zu schätzen, wie ich mir hier im jetzt und heute den Arsch für dich aufreiße. Und bist auch ein bisschen stolz auf mich bzw. dich! Und ebenso bist du gefälligst ein bisschen nachsichtig, wenn ich nicht alles richtig gemacht haben sollte. Denn bei all der Vorsorge muss ich auch mal fünfe gerade sein lassen, das Leben genießen, einfach mal chillen. Das kannst du hoffentlich auch noch, du weißt schon, Gelassenheit und so... Und wehe, du bist so eine garstige, starsinnige und verbitterte Fuchtel geworden. Das war nicht der Deal! --- ### Geplante Obsoleszenz – Vom Konsumopfer zum bewussten Konsument > Wer sein Hirn vertrauensvoll am Ladeneingang abgibt, braucht sich nicht wunder, wenn er bald Bekanntschaft mit geplanter Obsoleszenz macht. - Published: 2024-05-20 - Modified: 2024-05-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/20/geplante-obsoleszenz-vom-konsumopfer-zum-bewussten-konsument/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: geplante Obsoleszenz, Konsum, Konsumopfer, Konsumpyramide, Minimalismus, Wegwerfgesellschaft Es war einmal ein kleines Kind mit einem noch kleineren Einkaufskorb. Von seinen Eltern bekam es einen Einkaufszettel, auf dem genau vermerkt war, was es einzukaufen hatte. Doch im Laden angekommen saß ein furchteinflößender Drache hinter der Kasse und stieß verärgert Rauch aus den Nüstern angesichts des lächerlich winzigen Einkaufs. Damit ließe sich der verfressene Drachennachwuchs bestimmt nicht durchfüttern. Und so schmiedete der Drache finstere Pläne – da muss sich doch was machen lassen, um die Verkaufsmenge zu steigern! Zukünftig solle die Ware in Behältnissen verpackt sein, die stets einen Teil für sich behielten und dabei gleichzeitig so riesig waren, dass nicht einmal der Drachennachwuchs den Inhalt innerhalb der Mindesthaltbarkeit hätte vertilgen können. So oder so ähnlich wird es mit Sicherheit abgelaufen sein, als sich zum ersten Mal jemand überlegt hat, wie wohl mehr Produkte an den Kunden gebracht werden könnten. Doch der vernunftbegabte Konsument lässt sich heute keine Märchen mehr erzählen. Ganz ohne Konsum geht es nicht, zumindest für einen Großteil der Menschen. Die wenigsten verfügen über Wissen und fruchtbares Land, um ihr Leben als autarke Selbstversorger zu bestreiten. Und so tauschen wir Wissen, Dienstleistungen/Arbeitskraft oder Waren gegen Geld und umgekehrt. Und Wissen ist Macht, denn mit dem Wissen um geplante Obsoleszenz und ihre Begleiterscheinungen können wir als mündige Kunden bewusste Konsumentscheidungen treffen. Vom bewussten Konsument zum konsumierenden Verbraucher Unsere Wirtschaft basiert auf Angebot und Nachfrage. Doch ist die Nachfrage zu gering, kann man mit dem besten Angebot nicht reich werden. Die geplante Obsoleszenz – die gezielte Gestaltung von Produkten mit begrenzter Lebensdauer – löst dieses Dilemma durch die Schaffung eines künstlichen Neubedarfsdort, wo der Bedarf eigentlich gestillt ist. Produkte werden so entwickelt, dass sie nach einer bestimmten Zeit ersetzt werden müssen. Dies hält den Konsum in Schwung und treibt die Wirtschaft voran. Unser Kaufverhalten wird von unzählig viele Faktoren einen mehr oder weniger stark beeinflusst. Dabei spielt der Grundbedarf nur eine geringfügige Rolle bei der Kaufentscheidung. Auch psychologische Bedürfnisse wie Anerkennung, Individualität, Selbstverwirklichung etc. fließen hier mit ein. Die Produkte sollen nicht nur funktional sein, sondern auch unser Selbstwertgefühl steigern, unsere Identität ausdrücken, unsere Stellung in der Gesellschaft repräsentieren oder als Statussymbole soziale Defizite kompensieren. Letzteres würden wir natürlich niemals offen zugeben! Bedürfnispyramide nach Maslow Für die meisten Menschen ist es wichtig, stets das neueste, aktuellste und beste Produkt zu besitzen. Die Industrie nutzt dies geschickt aus, indem sie Variationen und Nachfolgeprodukte auf den Markt bringt. Da diese oft auf Vorgängerprodukten basieren, fallen hohe Entwicklungskosten weg. Hat sich ein Produkt bereits beim Kunden etabliert, ist auch der Aufwand für die Vermarktung geringer als bei einer Neueinführung. Schon kleine Veränderungen wie ein neues Design oder eine neue Funktion können so den Verkauf erneut ankurbeln. Die Begriffe Konsumgesellschaft und Wegwerfgesellschaft sind bezeichnend für das Kaufverhalten. Produkte, die nicht dem neusten Stand der Technik entsprechen, Gebrauchsspuren aufweisen oder einfach kaputt sind, werden schlicht ersetzt – darüber denkt man nicht einmal mehr nach. Handelsübliche Produkte tendieren dazu, eine viel kürzere Lebensdauer bezüglich Verwendbarkeit und Serviceunterstützung zu haben als in der Vergangenheit. Ebenso ist die Reparatur ist oft teurer als die Neuanschaffung. Früher wurden Produkte mit Bedienungsanleitungen und Schaltplänen ausgeliefert. Heute ist das anders, selbst Fachgeschäfte können oft nicht mehr helfen. Wie das Recht auf Reparatur sich hier auswirkt, bleibt abzuwarten – das schauen wir uns in einem weiteren Beitrag mal in Ruhe an! Der aufgeklärte Kunde gegen die Wegwerfgesellschaft In den späten 50er begannen die Kunden erstmals, sich mit der von den Unternehmen geplanten Obsoleszenz zu beschäftigen und Fragen zu stellen. Der Verbraucherverbandin den USA führte an einer Auswahl von Produkten Tests durch und veröffentlichte die Ergebnisse in dem Magazin Consumer Reports. Der Verband setzt sich, ähnlich wie die Verbraucherzentrale oder Stiftung Warentest hierzulande, auch für den Verbraucherschutz ein und forderte gesetzliche Vorgaben. Mit der Einführung der Gewährleistung 20 Jahre später, gelang ein wichtiger Sieg über für die Verbraucher und ein Schritt gegen geplante Obsoleszenz. Nachfolgende Generationen von Verbrauchern widersetzen sich der Wegwerfmentalität und begegnen bestehenden Konsumgewohnheiten zunehmend kritisch. Dank moderner Medien wie dem Internet, stehen uns als Kunden heute eine Vielzahl an Informationen zur Verfügung. Produkte können leicht miteinander verglichen werden, wir Verbraucher kommunizieren untereinander. In Internetforen werden Konkurrenzprodukte bewertet und Erfahrungsberichte ausgetauscht. So ist man als Konsument nicht allein auf die Informationen der Unternehmen durch deren Werbung angewiesen. Man hat die Möglichkeit sich ein umfassendes Bild zu einem bestimmten Produkt zu machen sowie auch seine eigenen positiven wie negativen Erkenntnisse und Erfahrungen einer breiten Masse mitzuteilen. Viele Fachzeitschriften veröffentlichen mittlerweile mehr oder weniger unabhängige Testberichte zu aktuellen Produkten. Ebenso gibt es zahlreiche Vergleichs- oder Testberichtseiten im Internet – und nicht überall sind die Bewertungen nur gekauft. Das Verhalten des Verbrauchers hat großen Einfluss und entscheidet, ob teurere Produkte von höherer Qualität und Lebensdauer sich auf dem Markt behaupten können oder von billigen Alternativen verdrängt werden. Wir können wählen, ob wir umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen mit geringerem Ressourcenverbrauch oder preislich günstige Alternativen unterstützen. Durch konsumkritische Berichte sensibilisiert, spürt man schon ein deutliches Umdenken bei Verbrauchern wie Anbietern, was die Nachhaltigkeit von Produkten angeht. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein beeinflussen die Denkweise und das Handeln vieler Konsumenten. Auch mit dem bewussten Verzicht gegenüber den Angeboten der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft versuchen Verbraucher etwas zu bewirken. Heute ist ein gutes Gewissen für viele mehr wert und die Bereitschaft für gute Qualität mehr zu bezahlen wächst – was manch ein Anbieter wiederum als Verkaufsargument für sich entdeckt hat. Der Weg zum bewussten Verbraucher Indem wir uns informieren, vergleichen und bewusste Kaufentscheidungen treffen, können wir uns als mündige Kunden vor der Beeinflussung unseres Kaufverhaltens schützen. Um den Kreislauf aus Wegwerfen und Konsumieren zu durchbrechen, müssen wir uns bewusst machen, wie wir unsere Kaufentscheidungen treffen – und an welchen Stellen wir durch geplante Obsoleszenz zum Kaufen animiert werden sollen. Funktionelle Obsoleszenz: Ein bestehendes Produkt veraltet durch die Einführung eines neuen, dass seine Funktion (hoffentlich) besser erfüllt. Qualitative Obsoleszenz: Ein Produkt versagt oder verschleißt zu einem bestimmten, geplanten, für gewöhnlich nicht allzu weit entfernten Zeitpunkt. Psychologische Obsoleszenz: Ein Produkt, das qualitativ und in seiner Funktion noch einwandfrei ist, wird vom... --- ### Tiny Wedding - minimalistisch Heiraten > Heiraten kann man von ganz groß bis winzig klein. Damit Letzteres nicht nach Billigvariante klingt, heißt es nun Tiny Wedding. - Published: 2024-05-13 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/13/tiny-wedding-minimalistisch-heiraten/ - Kategorien: Finanzen, Minimalismus - Schlagwörter: Ehering, Finanzen, Heiraten, Hochzeit, Minimalismus, Sparen, Tiny Wedding Eigentlich weiß ich ja, dass neue Trends sich laufend an Absurdität übertrumpfen. Und dann bin ich doch wieder überrascht, was einem alles als der neueste, heißeste Scheiß verkauft werden soll. Jetzt also die Tiny Wedding, seit ein paar Jahren angeblich DER Trend unter den Hochzeitsfesten. Das eine Hochzeit teuer werden kann, ist jetzt keine weltbewegend neue Information. Wie teuer mache Hochzeitsfeiern sind, ist wiederum immer wieder staunenswert. Natürlich muss jeder selbst wissen, was ihm der große Tag wert ist und mit wie vielen oder wenigen Gästen er feiern will. Wer nicht so viel Geld ausgeben kann oder will, der spricht neuerdings nicht von einer kleinen oder bescheidenen Hochzeit. Nein, wer was auf sich hält, veranstaltet eine „Tiny Wedding“. Merke: Man muss die Dinge nur hübsch verpacken, Schleifchen drum und mit einem fancy Namen versehen – schon ist ein neuer Trend geboren. Ein pragmatisch denkender Mensch mag das Neue daran anzweifeln – mit solchen unkreativen Spielverderbern will doch aber keiner etwas zu tun haben. Ich hätte mich jetzt selbst auch nie als Vorreiter in Sachen Trends bezeichnet. Offensichtlich wusste ich aber schon vor vielen Jahren, was später mal in sein wird. Die Standesbeamtin ist an unseren nicht vorhandenen Wünschen schier verzweifelt und meinte am Ende nur resigniert, ihre Rede lasse sie sich von uns aber nicht nehmen. Wir konnten uns weder für Familienbuch noch für Ringe begeistern und haben mal eben alles gestrichen, was es für das A5-große Formular namens Heiratsurkunde nicht braucht. Dabei ging es nicht mal nur um die Kosten, wir brauchen das alles schlicht nicht. Ein Ehering hatte für mich immer was von einem Hundehalsband – damit man weiß, wo man hin gehört (ich weiß das auch so) und andere wissen, dass der Partner schon vergeben ist (der weiß das auch so). Was mir allerdings niemand verraten hat, in den Ehering kann man ja das Hochzeitsdatum eingravieren lassen. Diesen Spickzettel hätte ich ganz gut brauchen können, mit Jahreszahlen hab ich es nämlich so überhaupt nicht und schaue auf die Frage nach dem wie lange immer recht bedröppelt aus der Wäsche. Alles in allem war der halbstündige Termin mit einer Handvoll geladener Gäste ziemlich nett und die kurze Rede lustig und rührend. Der Schwiegerpapa hat ein paar ansehnliche Bilder geschossen, auch wenn irgendwer immer die Augen zu hat. Danach gab´s noch spontan einen Besuch im Café nebenan und den restlichen Tag haben wir dann ganz erschöpft von der vielen Aufregung auf dem Sofa verbracht. Ach ja, ein Hochzeits-Outfit gab´s natürlich auch – nicht. Ist ja nicht so, dass Frau von heute nicht genug schicke Sachen im Schrank hätte. Ihr seht, was eine Tiny Wedding angeht, kann mir kaum einer das Wasser reichen, da bin ich Profi. Neben dem unschlagbaren Kostenvorteil – wir haben tatsächlich nur ca. 100,- Euro für die Beurkundung gezahlt – hat so eine minimalistische Veranstaltung auch den Charme, dass diverse entfernte Verwandte dermaßen angepisst sind, dass man dann auch auf deren (Kinder) Hochzeiten nicht auftauchen muss. Da spart man sich wiederum neben dem Hochzeits-Gegengeschenk gleich noch das Kasperletheater, dass man sich ja viel zu selten sehe und es ja so schön sei, dass alle man wieder zusammen kämen und man das doch in Zukunft viel öfter machen solle. Apropos Hochzeitsgeschenk, da gibt es sogar eine Art Knigge, welche Beträge als Geldgeschenk angebracht sind. In der Regel soll man ja soviel einzahlen (sorry, schenken), wie für die eigene Bewirtung ungefähr gerechnet werden kann. Und manch glückliches Paar rechnet fest mit solcherart Geldgeschenken, um die finanzielle Lücke wieder auszugleichen. Wer, wie wir, keine Gäste einlädt, darf also nicht damit rechnen, dass sich mit der Hochzeit ein warmer Geldregen einstellt. Neben den ziemlich pragmatischen, finanziellen Gründen für die Beurkundung der Lebensgemeinschaft haben wir im Nachhinein festgestellt, dass es sogar ganz unpragmatisch schön ist, verheiratet zu sein. So ohne den ganzen Romantik-Kram und indem wir die Erwartungshaltung aller völlig ignoriert haben, war´s viel mehr ein Fest für uns, das wir auch genießen konnten. Wer sich also gerade nach der hippesten Variante fürs anstehende Fest sucht, dem sei geraten, sämtliche Tiny-Trends und Erwartungen anderer gepflogen in den Wind zu schießen und so zu heiraten, wie man es zu einem selbst (und idealerweise zum eigenen Geldbeutel) passt! --- ### Geplante Obsoleszenz – Wenig überraschende Nebenwirkungen > Mehr Konsum durch geplante Obsoleszenz hat - wenig überraschend - erhebliche Nebenwirkungen für Umwelt und Natur. - Published: 2024-05-06 - Modified: 2024-05-05 - URL: https://www.queen-all.com/2024/05/06/geplante-obsoleszenz-wenig-ueberraschende-nebenwirkungen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Altkleider, Earth Overshoot Day, Fast Fashion, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Ressourcen, Rohstoffknappheit Geplante Obsoleszenz – was war das nochmal? Hier lang geht´s zum ersten Beitrag. Produkte mit künstlich verkürzter Lebensdauer sind schlecht für die Umwelt – welch überraschende Erkenntnis. Dass es auf einem endlichen Planeten kein unendliches Wachstum geben kann, ist ebenso wenig überraschend. Trotzdem scheinen viele diese unverrückbare Tatsache zu ignorieren. Immer höher, schneller, weiter dreht sich die Spirale aus Konsum und Entsorgung. Das dieses Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleibt, bekommen wir von Jahr zu Jahr mehr zu spüren. Dennoch gibt es Ignoranten, die von Klimawandel, Ressourcenknappheit und wachsende Müllbergen nichts wissen wollen. Gesunder Menschenverstand scheint ein sehr ungleich verteiltes Gut zu sein. Erschreckend ist auch die Geschwindigkeit, mit der die Entwicklung voran schreitet. Zu der Zeit, als ich mich für meine Hausarbeit mit dem Thema Geplante Obsoleszenz beschäftigt habe, war Fast Fashion zwar schon kein neuer Begriff mehr. Wenn man sich ein neues Kleidungsstück gekauft hat, hat das noch mehr als ein bis zwei Waschgänge überlebt. Heute sind wir ja quasi bei Einwegware, die gefälligst so schnell wie möglich durch eine neue Kollektion zu ersetzen ist. Fast Fashion Einkaufen finde ich generell eher lästig und wenn ich mich einmal in ein neues Kleidungsstück verliebt habe, dürfte das meinetwegen gerne bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag halten. Tun viele Sachen aber leider nicht und dann wird Einkaufen richtigunbefriedigend. Die Stoffe in den Läden weisen zunehmend mehr Ähnlichkeit mit einer Plastiktüte auf als mit natürlichen Materialien. Teure Marken sind sowieso kein Garant für hochwertige Kleidung. Im Gegenteil, oft wird in derselben Näherei fabriziert, der einzige Unterschied ist das Label auf der Markenjeans. Mir erschließt sich sowieso nicht, warum ich dafür zahlen sollte, als Litfaßsäule für ein Modelabel durch die Welt zu spazieren.   Was oft nicht bedacht wird, ist die Tatsache, dass die minderwertige Kleidung auch fürs Recycling ungeeignet ist – und über Kleiderspenden muss man da erst recht nicht sprechen. Oft landen die Kunststofffasern wenig nachhaltig auf dem Müll. Da hilft auch der Gang zum Altkleidercontainer nicht, um sich ein gutes Gewissen einzureden. Immerhin wird man da aber seinen ganzen Fast Fashion Müll auf einen Schlag los – falls der Container nicht (gerade mal wieder) am Überquellen ist, da auch noch anderen Fashion Victims auf dieselbe Entsorgungsidee gekommen sind. Da Mode zur Wegwerfware verkommen ist, übersteigt der Berg an Altkleidern den eigentlichen Bedarf – vieles von diesem Berg ist allerdings von so schlechter Qualität, dass es nicht einmal weiterverwendet werden kann und gehört eigentlich in den Restmüll. An dieser Stelle spare ich mir die weiteren Ausführungen und empfehle diesen sehr informativen Beitrag von Frau Hummel über die Auswirkungen von Fast Fashion: Frau Hummel bloggt: LASS MAL REDEN ÜBER... . . Wer lieber Videos statt Text möchte, wird hier bestimmt fündig: Die besten Dokus zum Thema Fast Fashion Höher, schneller, weiter Mit geplanter Obsoleszenz kann man auch abseits der Modeindustrie dazu beitragen, dass immer mehr konsumiert wird. Niedrige Preise für die Verbraucher und hohe Gewinne für die Unternehmen stehen selbstverständlich an vorderster Stelle. Doch der immer weiter steigende Verbrauch hat gravierende Nebenwirkungen auf unsere Umwelt. Die Rohstoffe müssen nicht nur angebaut/abgebaut/gefördert werden, sondern auch noch rund um den Globus in die Industrieländer transportiert werden. Und weil Arbeitskraft anderswo billiger ist, liegen die Produktionsstätten natürlich nicht da, wo die Produkte später auch verkauft werden sollen. Im Gegenteil, da werden einzelne Fertigungsschritte in Niedriglohnländer ausgelagert und die Teile dafür entsprechend fröhlich hin und her geschippert – ist immer noch billiger als eine hiesige Arbeitskraft. Die langen Transportwege sind nicht nur teuer, sie belasten auch die Umwelt. In vielen Ursprungsländern werden die Rohstoffe unter menschenunwürdigen Bedingungen und ohne Rücksicht auf die Natur abgebaut. Alle ach so stolzen Besitzer eines Elektroautos sollten sich mal anschauen, wo denn die Rohstoffe für die Batterie her kommen. Aber was red´ ich, das ist ja weit weg. Hauptsache vor der eigenen Haustüre ist die Natur intakt (oder man kann sich das zumindest einreden). Wohin mit dem Müll? Doch wohin mit all den Dingen, die wir durch schönere, bessere, neuere Dinge ersetzen? Der Großteil landet mit hoher Wahrscheinlichkeit auf irgendeinem Müllberg. Wenn es gut läuft, kann zumindest ein Teil recycelt werden. Wenn es nicht so gut läuft, landet unser First-World-Abfall auf den majestätischen Smokey Mountains, im idyllischen Inselparadies auf Thilafushi oder (was allerdings eher unwahrscheinlich ist) im belebten Great Pacific Garbage Patch. Mit Beginn der Industrialisierung entstanden die ersten Deponien. Nach den Weltkriegen, als die Menschen zu immer mehr Wohlstand gelangten und sich auch Luxusgüter leisten konnten, standen die Industrieländer vor einem akuten Müllnotstand. Immer aufwändigere Verpackungen, Kunststoffflaschen, Blechdosen, Plastiktüten, ließen die Müllberge rapide ansteigen. Dies verdeutlicht sich an dem Beispiel eines durchschnittlichen Haushaltes der vor 150 Jahren mit etwa 150 Dingen auskam. Heute besitzt besagter Durchschnittshaushalt nun wesentlich mehr (vielleicht 10. 000? ) Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände, von Zahnseide über Haarfestiger, vom Kleiderschrank bis zur Heftzwecke. So produzierte ein Bundesbürger laut dem Statistischen Bundesamt im Schnitt unglaubliche 620 Kilogramm Haushaltsmüll im Jahr 2021 (im Originaltext hatte ich hier noch 453 Kilogramm stehen). Die geplante Obsoleszenz verursacht Berge von Müll, die in Entwicklungsländer wie z. B. Ghana in Afrika verschifft werden. Manch einer verdient sich eine goldene Nase damit, den Industrieländern Müll zu verkaufen und ihnen dann den Müll wieder gegen teures Geld abzunehmen... Die Mengen an Elektroschrott wie alten Computern und Fernsehgeräten, die containerweiße täglich in den Häfen der dritte Welt Länder ankommen, sind bedrückend. Zwar verbieten internationale Gesetze die Ausfuhr von Elektroschrott in diese Länder, diese werden jedoch umgangen, indem man den Schrott als Gebrauchtwaren deklariert. Auf diese juristisch fragwürdige Weise wird der Müll an den Zollbeamten vorbei geschleust. Örtliche Händler kaufen die noch funktionsfähigen Geräte auf, doch 80% des Elektroschrotts sind irreparabel, ganze Containerladungen landen auf illegalen Müllhalden. Hier durchwühlen Kinder und Jugendliche den Müll auf der Suche nach Altmetall, welches Schrotthändler dann dorthin verkaufen, wo neue Wachstumswirtschaften entstehen. Zurzeit sind die Hauptabnehmer China und Dubai. Rohstoffknappheit Fossile Rohstoffe sind nach wie vor eine entscheidende Basis für die bisherige Entwicklung der modernen Industrienationen. Sie sind die Grundlage zahlreicher Produkte, etwa in der Chemieindustrie und dienen ebenfalls als wichtige Energielieferanten. Bis vor ein... --- ### Geplante Obsoleszenz – In allen Farben und Formen > Heute schauen wir uns mal die Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz an und wo und in welcher Form sie uns begegnet. - Published: 2024-04-29 - Modified: 2024-04-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/29/geplante-obsoleszenz-in-allen-farben-und-formen/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Obsoleszenz, Softwareobsoleszenz, Tubenquetscher, Verschleiß Nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte – es geht weiter mit dem schönen Thema „geplante Obsoleszenz“. Die versteckt sich nämlich gerne hinter einer ganzen Reihe unterschiedlicher Ausprägungen und Begrifflichkeiten. Allen gemein ist das Ziel, den Konsum anzukurbeln. Dabei bedienen sich manche Unternehmen allerdings völlig schambefreit hinsichtlich Nachhaltigkeit bedenklicher Methoden. Allen, die den Einstieg verpasst haben, seien folgende vorangehenden Beiträge ans Herz gelegt: Geplante Obsoleszenz - leider nicht obsolet Geplante Obsoleszenz – historischer Exkurs Da findet ihr neben dem Einstig auch die Erklärung, warum manche Absätze so trocken klingen. Dozenten sind als Zielgruppe eher schwierig aber es geht ja nicht nur um den Unterhaltungswert sondern ausnahmsweise auch mal um Inhalte (zwinker, zwinker). Technische/ funktionelle Obsoleszenz Es ist naheliegend, dass sich die funktionelle Obsoleszenz auf die Nutzbarkeit eines Produktes bezieht. Durchneue Anforderungen wie etwa Komplementärprodukte wird der Nutzungsumfangvermindert. Das führt dann unter Umständen zur völligen Unbrauchbarkeit eines an sich funktionsfähigen Produktes. Vor allem in der Computerbranche begegnet man dieser Form der Obsoleszenz häufig, der Klassiker sind Anforderungen neuer Softwareprodukte an bestimmte Versionen eines Betriebssystems. Als Konsequenz reagieren die Konsumenten meist verunsichert und überspringen eine oder mehrere Versionen (wobei das bei bestimmten Versionen eines ganz bekannten Betriebssystem sicher nicht der einzige Grund war). Und wir erinnern uns natürlich an die Pulsuhr, die dank eingestellter Bereitstellung der Schnittstelle ein Fall für die vorzeitige Verschrottung wurde. In solchen speziellen Fällen spricht man auch von Softwareobsoleszenz, bei denen ein voll technisch einwandfreie Gerät aufgrund von Software nicht mehr nutzbar sind. Cloud-Services, Sicherheits- und Funktionsupdates und Fehlerbeseitigung sind solche softwareabhängigen Produkte permanenten Änderungen unterworfen. Zusätzlich dazu wird auch das Zusammenspiel zwischen Geräten immer komplexer und die Abhängigkeit höher. Wenn beispielsweise Licht und Heizung nur noch über ein Smartphone gesteuert werden können „Mangelnde Interoperabilität (funktionelles Zusammenwirken unterschiedlicher Systeme) und Kompatibilität, insbesondere zwischen verschiedenen Produktgenerationen und Standards, bilden ein besonders hohes Risiko für softwarebedingte Obsoleszenz von Hardware. Das bedeutet für Nutzer, dass Nutzungskomfort und -dauer des erworbenen Produkts unabhängig des eigenen Einflusses beschränkt werden können. “ – Quelle Umweltbundesamt Wer sich heute eine beispielsweise eine Bildbearbeitungs-Software anschaffen möchte, erwirbt meist nur noch temporäre Lizenzrechte. Damit der Kunde immer in den Genuss der aktuellen Version und von technischem Support kommt – ob er will, oder eben nicht. Falls sich also jemand über die ungefilterten Beitragsbilder wundert, hier läuft noch eine uralte Photoshop Version. Einfach aus Prinzip und tatsächlich noch von CD mit aufgedrucktem Lizenz-Key. Die vielen Warnmeldungen während der Installation über potenzielle Inkompatibilitäten habe ich gekonnt ignoriert. Psychische Obsoleszenz Mein Haus, mein Auto, mein Boot – gerne machen wir uns über vermeintliche Konsumopfer lustig, die vor allem aus Imagegründen stehts dem neusten Trend hinterherjagen. Dabei sind diese braven und vorbildlichen Konsumenten doch so wichtig für unsere Wirtschaft, richten sie sich doch stets nach der aktuellen Mode. Aber mal im Ernst, da steckt tatsächlich System dahinter. Die psychische Obsoleszenz baut gezielt auf dem Verlangen der Konsumenten nachneuen, vor allem optisch einwandfreien Produkten auf. Ein geeignetes Design bewirkt, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, beispielsweise weil Handschweiß und Staub in Rillen gut haften, sich aber nur schwer wieder entfernen lassen. Und durch die gezielte Verwendung minderwertiger Materialien kann die Abnutzung noch besser geplantwerden. Aber auch durch technische Entwicklungen wie z. B. die Abkehr von der Analog- zur Digitalfotografie, können dazu führen, dass bestimmte Produkte als veraltet wahrgenommen werden. Oft genügt es aber, dass das Design einfach als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird und dadurch ein Produkt an Popularität verliert. Dann kann die psychische Obsoleszenz dazu führen, dass das Bedürfnis entsteht, ein neues Produkt zu kaufen, obwohl das alte noch uneingeschränkt nutzbar wäre. Design und Vermarktung sind also probate Mittel, künstliche Obsoleszenz herbeizuführen. Geplanter Mehrverbrauch Wer kennt ihn, den Tubenquetscher? Für alle Sparfüchse presst diese nette Erfindung auch den letzten Rest Zahncreme aus der Tube. Das geht aber mit ein bisschen Kraft und Geschickt auch ohne zusätzliches Gimmik. Vielen Verpackungen ist aber nur mit Hammer und Meisel beizukommen. Denn was soll man auch anderes tun bei Produkten, die keinem Verschleiß unterliegen, als den Absatz durch künstliche Erhöhung des Verbrauches anzukurbeln? ! Tuben und Flaschen, die sich nicht vollständig entleeren lassen, sind die eine Variante. Bei der anderen wird ein entsprechender Mehrverbrauch durchentsprechend gestaltete Produktverpackungen wie etwa zu große Öffnungen oderüberhöhte Dosierungsanleitungen verursacht. Bei Fahrzeugen wird der Mehrverbrauch einfach über den frühzeitige Austausch von Teilen bei derInspektion provoziert, da diese dann nicht bis zum endgültigenVerschleiß genutzt werden. Wehe, der fahrbare Untersatz ist nicht brav scheckheftgepflegt. Das war´s dann mit der Garantie... Im Gegensatz zur Tubenpresse, die hier danke Muskelkraft überflüssig ist, nutze ich tatsächlich ein Utensil aus dem Federmäppchen im Bad. Frau hat da ja auch schöne Malstifte und die hab ich am liebsten im Glas stehen. Die werden aber mit der Zeit immer kürzer, und die Stummel eignen sich dann nicht mehr, um aufrecht im Glas zu stehen. Die Stiftverlängerung, die eigentlich für Bleistiftstummel gedacht ist, funktioniert auch super bei Kajal und Co. und ich kann die Produkte fast bis zum allerletzten Zentimeter aufbrauchen. Indirekter Verschleiß Hier geht man besonders perfide vor, denn es geht darum, dass der Verschleiß des einen Bauteils durch den gezielten Einsatz eines anderen Bauteils voran getrieben wird. Bei elektronischen Bauteilen kann das durch indirekte Einflüsse z. B. durch die Temperatur verursacht werden. Normalerweise wird dem durch Über- und Untertemperaturabschaltung mittels Software und/oder passender Hardwarebauteile vorgebeugt. Es liegt nur leider nicht im Interesse mancher Hersteller, möglichst langlebige Produkte herzustellen. Und ein schlechterer Regler, durch den die Batterie schneller unbrauchbar wird, ist dazu noch günstiger im Einkauf – Win-Win, allerdings nicht für Kunde und Umwelt. Geplante Systemvariationen Die Strategie, Produktinnovationen mit eigenständigen Zubehörvariantenauszustatten, führt dazu, dass bisherige Komponenten mit neu entwickelten Gerätennicht mehr kompatibel sind. Infolgedessen ist der Verbraucher gezwungen, dasgesamte System zu ersetzen, auch wenn er nur die neuen Komponenten nutzenmöchte. Ebenso dient die Entwicklung eigener Schnittstellen zwischen denKomponenten eines Herstellers dazu, dass der Verbraucher nicht nur einzelneKomponenten, sondern immer nur das gesamte System nutzen kann. Dies hat auchden praktischen Nebeneffekt der Kundenbindung, da man nicht frei zwischen denKomponenten wechseln kann, hat man sich einmal für einen Hersteller... --- ### Inventur – jetzt doch! > Bevor man für eine Capsule Wardrobe shoppen geht, sollte man sich erst mal ein Bild über die Ausgangssituation machen - am besten mit einer Kleiderschrankinventur! - Published: 2024-04-22 - Modified: 2024-04-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/22/inventur-jetzt-doch/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Capsule Wardrobe, Inventur, Kleiderschrank, Kleiderschrankinventur, Minimalismus Bis jetzt habe ich mich immer gegen eine Inventur meines Kleiderschrankes gesträubt, bzw. es war mir schlichtweg egal. Solange der Platz in den Fächern ausreicht und man nicht über lang verschollene Schrankleichen stolpert, besteht ja kein akuter Handlungsbedarf. Doch Tina hat gezählt und so war ich dann doch neugierig. Und es hat sich angeboten – die gesamte Wäsche befindet sich gerade im Schrank, auf der Wäscheleine und an mir. Und es regnet. Also hab ich die Gunst der Stunde, bzw. des leeren Wäschekorbes genutzt und rigoros alles – also wirklich alles – durchgezählt. Erst im Kopf und dann nochmal direkt. Warum alles? Weil mir das zu kompliziert ist mit den Ausnahmen. Was, wenn ich das T-Shirt zum Sport trage? ! Oder dasselbe Shirt in Ermangelung von Nachtwäsche als Schlafanzugersatz im Bett, weil ich als Übernachtungsgast bei Freunden nicht so gerne als Flitzer rumrenne? ! Einzige „Regel“: was paarweise kommt, wird paarweise gezählt. Ich bin kein großer Fan von genauen Listen über Schrankinhalt und solange ich weiß, was drin ist, halte ich das für Beschäftigungstherapie – was es in Anbetracht des bescheidenen Wetters ja auch ein bisschen war. Da ich aber (mal wieder) über einen Beitrag gestolpert bin, in dem die Vorteile einer Capsule Wardrobe über den Klee gelobt wurden, wollte ich mir auch mal ein Bild machen. Realitätscheck sozusagen. Erstaunlicherweise habe ich ganz schön viel zum rein kuscheln und das ist erstaunlicherweise auch ganz schon viel in Verwendung. Deswegen gibt’s eine eigene Kategorie für Homewear, die hier so kreativ benamte Kleidungsstücke wie Kuschelhose, Kuschelsocken und Kuschelpulli unter sich vereint. Die Tabelle von Ines Meyrose ist ein idealer Einstiegspunkt. Ich hab sie ein bisschen auf links gedreht und farblich an meinen Schrankinhalt angepasst, Ines möge mir verzeihen. Am Ende ist halt jeder Kleiderschrank ein bisschen anders. Wenig überraschend ist für mich die Menge der Ohrringe. Die Creolen bleiben Tag und Nacht drin, manchmal wechsle ich zwischen der schlichten und der verzierten Variante. Die Ohrringe nehme ich daher auch gar nicht mehr als Schmuck war, ebenso wie die Armbanduhr, die ich, außer beim Duschen, immer Handgelenk trage. Minimalistisch ist auf jeden Fall die Farbauswahl, beim Rest würde ich mich eher als durchschnittlich einordnen. Definitiv fehlt es mir an nichts! Bei Socken hätte ich mehr erwartet und bei T-Shirts mehr erhofft. Andererseits kann dank weniger T-Shirts auch der Wäscheberg gar nicht erst allzu groß werden. Selbst wenn man noch so wenig Lust zum Waschen hat, braucht man ja hin und wieder frischen Nachschub und zu zweit bekommen wir die Maschine auch immer gut voll. Laut dieser Definition einer Capsule Wardrobe umfasst diese 37 Kleidungsstücke pro Quartal. Wer sich das ausgedacht hat, hat die Rechnung meiner Meinung nach ohne den April (und sonstiges Übergangswetter) gemacht. Gerade, wenn sich sommerliche Tage mit Schneegraupel und Temperaturstürzen abwechseln, bin ich froh, wenn ich ungehinderten Zugriff auf meine gesamte Garderobe habe. Bei warmen Frühlingstagen sitzt man ja gerne mal länger im Garten, war ja lange nicht drin. Doch sobald die Sonne Feierabend hat, wird es kalt und wird man zwar kurz für den griffbereiten Daunenmantel belächelt – und kurz darauf beneidet. Ebenso gab es nicht wenige (und zukünftig wahrscheinlich noch mehr) Weihnachten mit allerschönstem T-Shirt-Wetter. Warum also alle T-Shirts in eine Kiste packen? ! Außerdem braucht man die ja ggf. auch mal für sportliche Aktivitäten. Mein Lieblingsmitbewohner wünscht sich zwar, dass ich meine Wintersachen einmotte und hat dafür auch extra Aufbewahrungsmöglichkeiten organisiert. Ich ignoriere diesen Wunsch allerdings geflissentlich. Solange ich alles in den für mich reservierten Schrankfächern unterbekomme, hat er kein Mitspracherecht. Nur Daunenmantel und Anorak werden im Hochsommer Platz auf der Stange machen. Wahrscheinlich aber nur solange, bis ich ihm an einem weniger lauen Sommerabend auf der Terrasse frierend und bibbernd die Ohren voll heule – wobei er dann sicher wieder den liebevollen Pragmatiker raushängen lässt, und mir einfach eine Decke holt... Mal abgesehen von unvorhersehbaren Wetterkapriolen lassen sich viele Kleidungsstücke auch wunderbar außerhalb ihrer gewöhnlichen Nutzung wunderbar kombinieren. Die leichte Sommerbluse unter dem dicken Winterpulli gibt nicht nur zusätzlich warm sondern pimpt diesen auch optisch, wenn Kragen und Ärmel hervorschauen. Ebenso kann ich besagten Winterpulli auch statt Übergangsjacke nutzen. Und ob man jetzt einen Rock oder ein Sommerkleid dazu kombiniert hat, kann ein Außenstehender sowieso nicht wissen. Ganz nach dem Motto „mehr Auswahl, weniger Langeweile“. Hauptsache, man selbst fühlt sich wohl! Meinetwegen kann jeder seinen Schrank saisonal umräumen und kapseln, so viel er mag. Ich derweil genieße es, lediglich den Stapel mit den warmen Pullis im Sommer etwas weiter nach hinten zu schieben und ansonsten keinen Aufwand mit dem Schrankinhalt zu haben. Über die perfekte Anzahl an Kleidungsstücken kann man streiten – muss man aber nicht! --- ### DIY Zeitschriftenständer / Zeitungshalter > Endlich Ordnung in der Leseecke und das dank DIY-Projekt auch noch ohne Kosten. Anfängergeeigneter Selbermachen-Projekt! - Published: 2024-04-15 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/15/diy-zeitschriftenstaender-zeitungshalter/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Anfänger, DIY, Leicht, Selber machen, Vokuhila, Zeitschriftenhalter, Zeitschriftenständer, ZEitungshalter, Zeitungsständer Ich mag ja aufgeräumte und freie Flächen mit nur ganz wenig Deko. In meiner Leseecke kann das aber schon mal ausarten. Oft lese ich parallel zu einem Fachbuch oder einem Ratgeber einen Roman, da für ersteres nicht immer ausreichend Energie und Aufmerksamkeit übrig ist. Da kann ich mich bei einem noch so interessanten Thema am Ende eines langen Tages manchmal einfach nicht mehr konzentrieren aber in einen fesselnden Krimi taucht es sich leichter ein. Dann gibt es auch Tage, an denen ich nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung habe und am liebsten in einer Zeitschrift blättere. Die gibt es hier nur selten und daher kommt nicht mal ein richtig ansehnlicher Stapel zustande. Und damit es dann so richtig chaotisch ausschaut, liegt auch noch ein Notizblock zwischen all dem Lesematerial, manches muss ich einfach schriftlich verarbeiten oder festhalten. Der Stapel neben dem Lesesessel lädt zwar dazu ein, sich direkt niederzulassen und nach Belieben zu Schmökern. Aber er stört mich bzw. meinen Blick, der den Gedanken ungehindert durch den Raum und zum Fenster raus folgen will. Aber dafür hat irgendein findiger Designer irgendwann mal den Zeitschriftenständer erfunden. Dann hätte ich einen kleinen Bücherstapel und im Ständer daneben den Rest übersichtlich und doch griffbereit verstaut. Als braver Konsument befrage ich in solchen Fällen natürlich perfekt konditioniert erst mal das Netz, genauer gesagt den großen „global agierenden Onlineversandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette“ (Zitat Wiki). Gucken kann man ja, kaufen muss man nicht. Aber jetzt weiß ich, was ich nicht will und was das, was ich nicht will, kosten würde. Mit diesem weltbewegenden Erkenntnissen und kreativem Bewegungsdrang bin ich dann mal kurz im Kopf den Bestand im Keller durchgegangen. Da war noch ein Rest eines Bretts, das geradezu nach einer neuen Lebensaufgabe gerufen hat. Damit aus dem kleinen Miniprojekt keine Denksportaufgabe wird, hab ich mich kurzerhand am abgelenkten Mann vorbeigeschlichen und mal eben per Augenmaß zurecht gesägt, was mir sinnig und passend erschien. Wahrscheinlich ging das sogar schneller, als wenn ich versucht hätte, ihm meinen Plan zu erläutern. Hab mir allerdings im Nachgang einen Rüffel eingefangen, weil ich ohne Bescheid zu geben, mit der Kreissäge hantiert habe. Ist ja lieb, dass er sich sorgt. Allerdings war das Chaos, das ich mit der Farbe angestellt habe, besorgniserregender. Da hab ich dann auch lieber keine Beweisfotos geschossen... Mit ein paar alten Winkeln, die glaub noch von unserem alten Bett stammen und ein paar bunt zusammen gemischten Rest-Schrauben war in Nullkommanix ein Zeitschriftenhalter zusammengeschraubt, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Ein bisschen (viel, ganz viel) schwarze Wandfarbe, die wir glücklicherweise ebenfalls noch auf Lager haben, hat das Ganze schick aufgehübscht. Sogar passende Filzgleiter habe ich noch gefunden. Für alle, die das Ganze nachbauen wollen, hier mal die Anleitung - eher als Anregung zu verstehen. Vielleicht habt ihr ja auch noch ein Restebrett übrig. Die Abmessungen kann man ja beliebig anpassen. Ich hab ein 18 mm Brett aus Pressspan verwendet. Das wurde erst mal auf die passende einheitliche Breite von 275 mm gesägt. Danach wurde dieses Maß wiederum in drei Bretter unterteilt, die Vorderseite ist kürzer, als die Rückseite - also Vokuhila. Und die Bodenplatte ist mit Winkeln dazwischen geschraubt, so hat man eine glatte Front ohne Schrauben oder Fugen. Zutaten: 1 Brett 4 kleine Winkel mit passenden Schrauben Filzgleiter Farbe Zuschnitt: Zusammenbau: Die ausgesägten Bretter werden dann einfach mit den Winkeln verschraubt. Da muss man lediglich drauf achten, dass man erst die seitlichen Schrauben eindreht (Bodenabstand beachten) sonst kommt man da später nicht mehr dran. Alles in allem kein Hexenwerk! Und dann kann man sich auch schon mit der Farbe austoben. Wenn die dann trocken ist, kommen nur noch die Filzgleiter dran und schon ist der Zeitungsständer einsatzbereit. Kosten im Onlinehandel ab 20 €, nach oben wie immer offen. In "schön" aber definitiv teurer und dann kann man sich immer noch über „schön“ streiten. Marke Eigenbau hat mich keinen Cent gekostet, hat Spaß beim Werkeln gemacht und macht auch immer noch Spaß beim Anschauen. Und die Leseecke ist damit auch gleich noch ein ganzes Stück gemütlicher geworden. --- ### Geplante Obsoleszenz – Ein historischer Exkurs > Als erstes Obsoleszenzopfer ging die Glühbirne in die Geschichte ein. Die wohl prominenteste Glühbirne der Welt lebt trotzdem noch! - Published: 2024-04-08 - Modified: 2024-03-24 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/08/geplante-obsoleszenz-historischer-exkurs/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Bulb Cam, Centennial Bulb, Erstes Obsoleszenzopfer, ewige Glühlampe, Feuerwache, geplante Obsoleszenz, Glühbirne, Glühlampe, Glühlampenkartell, Livermore, Minimalismus, Obsoleszenz, Phoebuskartell Heute betreiben wir mal ein bisschen Ahnenforschung. Was man unter geplanter Obsoleszenz versteht, haben wir uns ja schon hier angeschaut. Ich erinnere mich, wie überrascht ich war als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt habe. Geplante Obsoleszenz ist keinesfalls eine neumodische Erscheinung, sondern ein richtiger historischer Wirtschaftskrimi. Und zwar samt Opfer (die Glühbirne) und Täter (das Kartell).   Centennial Bulb Wir starten mit der Entstehungsgeschichten im Jahre 1901 in der Feuerwache von Livermore in Kalifornien. Denn seit diesem Jahr brennt dort ein und dieselbe Glühlampe. Sie stammt aus einer Zeit, als die Industrie noch nicht mit der geplanten Verkürzung ihrer Produkte spielte. Mit der Gründung des Phoebuskartells Weihnachten 1924 in Genf änderte sich dies jedoch schlagartig. Wenn Glühlampen lange brennen, ist das für die produzierenden Unternehmen ein ökonomischer Nachteil. Vertreter großer Leuchtmittel-Hersteller einigten sich daher darauf, die maximale Brenndauer einer Glühlampe unter Laborbedingungen auf unter 1000 Stunden zu begrenzen. Zu den Mitgliedern des Glühlampenkartells zählten unteranderem General Electric, Osram und Philips. Kurios: China trat dem Kartell nie bei, eine chinesische Glühlampe brennt durchschnittlich immerhin 5000 Stunden. Innerhalb dieses ersten weltweiten Kartells wurde die Herstellung rigoros überwacht und Verstöße mit empfindlich hohen Strafen geahndet. Das war beispielsweise der Fall, wenn die Reduzierung der Brenndauer unter 1500 Stunden nicht erreicht wurde. In nur zwei Jahren sank die durchschnittliche Lebensdauer der Glühlampen von 2500 auf unter 1500 Stunden. Ebenso wurden in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche langlebige Glühlampenpatente systematisch unterdrückt und Konkurrenten, die qualitativ hochwertigere Lampen herstellten, vom Markt verdrängt. Dutzende von Erfindern meldeten damals neue Patente an, darunter eines für eine Glühlampe die 100 000 Stunden brannte. Keine davon kam je auf den Markt. Damit ist die Glühlampe das erste offizielle Produkt, das der geplanten Obsoleszenz zum Opfer fiel. Das Phoebuskartell bestand bis 1941 und wurde dann verboten. Manche behaupten, es existiere bis heute. Lampenhersteller streiten dies allerdings ab und berufen sich auf die Qualitätsnorm IEC 60. 064. Diese sieht vor, dass Glühlampen mindestens1000 Stunden brennen sollten. Auch würde bei einer Erhöhung der Lebensdauer die Lichtausbeute sinken, was in Fachkreisen kontrovers diskutiert wird. Ebenso wird im Übrigen auch die Existenz des Glühlampenkartells in Frage gestellt und manche Quellen bezeichnen die geplante Obsoleszenz als modernes Wirtschaftsmärchen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen und der Fortschritt der Technik hinsichtlich Glühlampen und deren Licht/Wärme-Abgabe ist unbestritten. Centennial Bulb – Die „ewige Glühlampe“ in der Feuerwache von Livermore, als ich die Hausarbeit geschrieben habe (1. Foto) und heute (2. und 3. Foto) Die erwähnte Glühbirne brennt übrigens bis zum heutigen Tag und kann unter Livermore's Centennial Light Live Cam beobachtet werden (die "Bulb Cam" funktioniert leider nicht mit allen Browsern, ich habe Firefox dafür verwendet) wo sie ironischer Weise bereits zwei Webcams überlebt hat. Ex-US-Präsident George W. Bush schickte ihr sogar eine Karte zu ihrem 100. Geburtstag. Bernard London “Ending the Depression Through Planned Obsoleszenz” war die erste Publikation zu dieser Konzept. Um die Weltwirtschaftskrise von 1928 bis 1931, auch bekannt als große Depression, zu beenden, schlug Herr London vor, alle Produkte mit einem Verfallsdatum zu versehen. Nach Ablauf dieses Datums sollten die Produkte amtlich als tot gelten und der Verbraucher hätte sie dann bei einer für ihre Zerstörung zuständigen Behörde abzuliefern. Einen Artikel über das Verfallsdatum hinaus zu behalten, sollte strafbar sein. Durch das erzwungene Verfallsdatum sollten die Menschen zum Konsum angeregt werden. Infolgedessen würde die Wirtschaft wiederbelebt und neue Arbeitsplätze würden entstehen. Der Vorschlag der gesetzlich geplanten Obsoleszenz wurde jedoch nie Realität. Zumindest reichlich Aufmerksamkeit hat der Autor durch seinen provokativen Text bekommen. Blechliesel Die geplante Obsoleszenz ist zur gleichen Zeit entstanden, wie die Massenproduktion und die Konsumgesellschaft. Produkte mit einer kürzeren Lebensdauer sind Teil eines ganzen Systems, das mit der industriellen Revolution einherging. Dank der Massenproduktion konnten Waren günstiger produziert werden und die Preise für den Verbraucher fielen. Doch war man sich bewusst, dass das Bedürfnis nach neuen Produkten endlich sein könnte. Die Hersteller suchten nacherfolgversprechenden Möglichkeiten, einem Ende des Kaufrausches vorzubeugen. Henry Ford, der Pionier der Fließbandproduktion, sah sich ebenfalls mit dieser Thematik konfrontiert. Seine Absicht war es, ein für den Durchschnittsverbrauchererschwingliches Auto zu produzieren. Der als zuverlässiges und langlebiges Einheitsmodell, in großen Stückzahlen hergestellte Fort T war ein durchschlagender Erfolg. Zwischenzeitlich war jedes zweite Auto, das vom Band lief, ein Ford T, auch bekannt als Tin Lizzy (dt. etwa Blechliesel). You can have it in any color as long as it's black. Henry Ford Durch die Fließbandproduktion konnte der Verkaufspreis damals von 850 $ auf 370 $ herabgesetzt werden. Um mit Ford mitzuhalten, entwickelte die Konkurrenz von General Motors eine völlig neue Strategie. Statt wie Ford ein Auto zu bauen, das robust und zuverlässig war, setzte man bei GM auf schickes Design und niedrigere Verkaufspreise. Der Plan ging auf, man erkannte, dass es ausreichte, Ford hinsichtlich des Designs zu übertreffen. So entwickelte GM das Konzept der Jahresmodelle mit wechselnden Formen, Farben und Größen. Der Verbraucher sollte dazu animiert werden, alle drei Jahre ein neues Auto zu kaufen. Bald empfanden die Konsumenten das Model Ford T als veraltet und überholt, 1927 wurde es vom Markt genommen. Ford wiederum übernahm die Strategie von GM und stelle ebenfalls jedes Jahr neue Modelle vor. In vielen Quellen wird eine bekannte Werbezeitschrift, die „Printers´ Ink“, aus dem Jahre 1928 mit folgenden Worten zitiert: “Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft“. Heute wird schon bei der Entwicklung von Produkten – sei es Hard- oder Software – das (un)natürliche Ableben mit eingeplant. Das nennt sich dann Produktlebenszyklus und da gehören eben auch Themen wie Haltbarkeit, Garantie, Nutzungsdauer, Reparatur und Recycling dazu. Brooks Stevens In den 50er Jahren wurde die Idee der geplanten Obsoleszenz in abgewandelter Form von dem Designer Brooks Stevens wieder aufgegriffen. Die Verbraucher sollten durch die geplante Obsoleszenz nicht zum Konsum genötigt, sondern verführt werden. Design und Marketing sollten beim Kunden das ständige Verlangen nach Neuem wecken, ganz im Gegensatz zu dem früheren Ansatz beste Produkte mit langer Haltbarkeit zu schaffen. Stevens wurde zum Apostel der geplanten Obsoleszenz. Er verstand darunter allerdings mehr, im Verbraucher das Verlangen nach etwas Neuem,... --- ### [K]eine Perle > Das bisschen Haushalt macht sich doch von alleine... Über den Sinn und Unsinn einer Putzhilfe. - Published: 2024-04-01 - Modified: 2024-03-28 - URL: https://www.queen-all.com/2024/04/01/keine-perle/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Haushalt, Haushaltshilfe, Kosten, Ordnung, Perle, Putzen, Putzfrau, Putzhilfe, Putzmann, Reinigungskraft „Warum habt ihr denn keine Putze? “ – Diese Frage habe ich mir tatsächlich schon anhören dürfen. Beide in Vollzeit berufstätig und mit Garten und Sport eigentlich schon genug ausgelastet. Dass ich nebenher auch noch stundenlang Texte verfasse, wissen die wenigsten. Nicht, dass ich ein Geheimnis draus mache, aber es interessiert einfach keinen aus unserem direkten Umfeld, Deine Luxusprobleme will ich haben, mag sich der eine oder andere jetzt denken. Ich putze trotzdem selber, bzw. wir, denn der Mann putzt mit. Erstaunlicherweise scheint das bei manchen Menschen aber nicht mehr selbstverständlich zu sein. Die Gründe mögen unterschiedlich sein. Der eine putzt so ungern, dass er lieber mehr arbeitet, um jemand anderen dafür zu bezahlen. Andere schaffen es schlichtweg neben Vollzeitjob und Familie nicht mehr. Und wieder andere sind sich einfach zu fein dafür. Wie steht man selbst dazu, jemand anderen, fremden zu sich ins Haus zu lassen? Es erfordert ja auch eine Portion Vertrauen, wenn man nicht die ganze Zeit daneben stehen möchte. Und das wiederum wäre nun wirklich seltsam. Eine richtig gute, vertrauensvolle Putzhilfe wird ja auch liebevoll als Perle tituliert, wohl wegen ihres Seltenheitswerts. Den eingangs verwendeten Begriff „Putze“ würde ich selbst so ehrlichgesagt nicht verwenden, da ich ihn als abwertend empfinde. Die klassische Putzfrau mag in vielen Köpfen noch als Frau, vornehmlich mit Kittelschürze besetzt sein. Warum man nicht auch vom Putzmann spricht, fragt man sich spätestens, wenn einen ebendieser mit dem Staubsauger in den Feierabend drängelt. Den Kollegen, der im Büro dafür sorgt, dass alles blitzt und blinkt, darf ich allerdingt nicht einfach in den Kofferraum packen – nennt sich wohl Freiheitsberaubung und ist strafbar. Und ich fürchte, der Ehemann würde auch ein bisschen komisch gucken. Es bleibt also beim selber Putzen – die Frühlingssonne zeigt unerbittlich auf, was die winterliche Dunkelheit unter einem Mantel des Schweigens verborgen hat. Immerhin bin ich nicht alleine mit ohne anstehendem Frühjahrsputz. Frau Hummel hat hier schon drüber geschrieben. Da saß ich schon an diesem (noch halben) Text und dachte nur „das passt ja“. Das es mich aber putztechnisch in den Fingern gejuckt hätte, wäre jetzt eiskalt gelogen. Da tipp ich lieber und ignoriere gekonnt (ja, ja, Übung macht den Meister) sämtliche Haushaltstätigkeiten. Eine professionelle Reinigungskraft würde hier wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Aber hygienisch rein muss es für mich nicht sein, hier leben schließlich Menschen. Das Zuhause ist weder Krankenhaus noch Museum. Also hygienisch ist schon mal nichts, dafür sauber genug für uns und Gäste lassen wir auch spontan eintreten. Bakterien, Kleinstlebewesen und Co. gibt’s bestimmt haufenweise, das will ich gar nicht so genau wissen. Und dieses übertriebene Getue mit Desinfektionsmitteln halte ich eh für ein modisches Unding, weder notwendig noch gesund. In und auf uns leben unzählige Mikroorganismen, die wir zum Leben brauchen. Ebenso hängt unsere Haut an ihrem natürlichen Schutzmantel. Allzu aggressive Reinigungsmittel sind da kontraproduktiv. Die Umwelt findet es auch nicht so prickelnd, was letztendlich so alles im Abfluss landet. Weniger ist mehr – wie bei so vielen Dingen auch beim Umgang mit Saubermachern. Manchem wäre das hier sicher nicht reinlich genug, dafür haben wir spitzenmäßige Abwehrkräfte. Und so schlimm kann es nicht sein, Gäste fühlen sich (angeblich und nach eigenen Aussagen) wohl und bewundern immer unsere Ordnung. Es gibt allerdings eine riesige Schwachstelle, die einfach nicht schönzureden sind. Bei unseren Fenstern könnte man meinen, dass wir übertrieben viel Wert auf unsere Privatsphäre legen. Die könnten wir wirklich häufiger putzen. Wir dachten allerdings, dass nochmal eine größere Ladung Dreck anfällt und haben es daher immer aufgeschoben. Der Dreck kommt noch, allerdings kommen die dazugehörigen Handwerker viel später, als erwartet. Doch wie gesagt, auch wenn es manchmal dauert, wir putzen lieber selbst. Nicht, weil wir das so unglaublich gerne tun, sondern weil wir 1. schlichtweg niemand Fremden im Haus haben wollen und 2. viel zu geizig sind. Denn wenn ich jemand anderem eine Arbeit übertragen würde, dann unbedingt zu fairen Bedingungen und da gehört ein anständiges Entgelt definitiv dazu. Sich zu freuen, weil man einen Blöden gefunden hat, der die eigene Bude zum Spottpreis zum Glänzen bringt und dazu womöglich noch ohne die erforderliche Versicherung, sagt viel über einen selbst aus. Manch einer kritisiert auch, dass es nicht in Ordnung sei, andere den eigenen Dreck wegputzen zu lassen. Dieselben Menschen gehen trotzdem nicht in die Restaurantküche, um ihr Geschirr selbst zu spülen. Und dann gibt es noch Menschen, die in Klärwerken arbeiten und sich dort um unser aller Dreck kümmern – die sind btw auch keine Fans von Aggro-Reinigern. Wer also Menschen, die sich das Putzen abnehmen lassen, vorwirft, dass sie sich zu fein für den eigenen Dreck wären, müsste sich (wie so oft) die Hintergründe und Umstände ansehen. Oft ist es auch einfach der Neid, der da ganz unverhohlen mitschwingt. Ich könnte auf so manche Tätigkeit im Haushalt auch liebend gerne verzichten und bin schon manchmal ein bisschen eifersüchtig, auf eine Freundin, die sich entsprechende Hilfe ins Haus geholt hat. Auf den Stress mit zwei Kindern zusätzlich zum Haushalt und Job kann ich allerdings gut verzichten. Doch Hilfe naht! Science-Fiction-Filme machen es vor, da putzt, scheuert und bohnert der intelligente Roboter. Was leider im Großen noch Zukunftsvision ist, übt sich zumindest im Kleinen schon an den ersten meist noch wackeligen Schritten. Elektrifizierte Putzhilfen aller Art sollen ganz automatisch für saubere Böden, reine Teppiche und streifenfreie Fenster sorgen. Ich bin noch kritisch doch auch das Automobil hatte damals seine Skeptiker. Die flammenden Loblieder bezüglich Staubsaugerroboter häufen sich. Vielleicht können die bodennahen Ufos ja sogar was. Und irgendwann wissen wir Menschen nicht mal mehr, wie man so einen ganz altmodischen Besen bedient. Ich bleibe begeisterter Anwender dieser einfachen historischen Putzutensilien. Der Mann bestand auf einen Akkusauger. Trotz meiner Vorbehalte (nicht noch so ein unnötiges Gerät) habe ich nachgegeben. Die Akkus vom Rasenmäher wollen ja auch im Winter genutzt werden. Sie passen zwar auch auf einige Elektrowerkzeuge aber so viel bauen wir nun auch wieder nicht. Aber dafür saugt der Herr nun regelmäßig, selbstständig und auch noch gerne! Nicht dass ich irgendwann noch sagen könnte, ich... --- ### Geplante Obsoleszenz – leider nicht obsolet > Voll funktionstüchtig, trotzdem Elektroschrott. Softwareobsoleszenz ist nur eine der vielen Ausprägungen der geplanten Obsoleszenz. - Published: 2024-03-25 - Modified: 2024-03-14 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/25/geplante-obsoleszenz-leider-nicht-obsolet/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Elektroschrott, geplante Obsoleszenz, Konsum, Minimalismus, Müll, Obsoleszenz, Recht auf Reparatur, Softwareobsoleszenz, Verfallsdatum, Verschleiß Eine Gesellschaft, in der man den Konsum künstlich anreizen muss, um die Produktion in Gang zu halten, ist auf Abfall und Vergeudung gegründet und gleicht einem Haus, das auf Sand gebaut ist. Dorothy L. Sayers in "Glaube oder Chaos" Über ein Thema, das es wert ist, aus der Schublade gezogen zu werden, habe ich vor Jahren mal im Rahmen einer Hausarbeit geschrieben. Es geht um geplante Obsoleszenz und obwohl mein Studium nun schon einige Jahre zurückliegt, ist das Thema immer noch aktuell. Da ich euch keine seitenlange Hausarbeit zumuten möchte, werde ich das ganze Thema in mundgerechte Häppchen packen. Das gibt mir nebenbei auch ein bisschen Zeit, um die einzelnen Kapitel auf ihre Aktualität zu überprüfen und ggf. anzupassen. Als allererstes – Achtung, Spoiler – schaue ich natürlich, ob die älteste Glühbirne der Welt in der Feuerwache Liverpool noch leuchtet – und siehe da, sie glimmt tatsächlich noch unbeeindruckt vom Weltgeschehen vor sich hin. Doch starten wir mit einer Begriffsklärung. Obwohl wir tagtäglich von Produkten umgeben sind, die von geplanter Obsoleszenz betroffen sind, ist und diese oft gar nicht bewusst. Manch einem ist auch der Begriff selbst unbekannt und dass er etwas sperrig über die Lippen geht, ist den Verursachern sicher nicht unrecht. Das Wort Obsoleszenz stammt (wie sollte es auch anders sein) aus dem Lateinischen und lässt sich mit Veralterung übersetzen. Gebräuchlicher ist den meisten sicherlich das zugehörige Adjektiv ‚obsolet‘. Damit ist auch schnell klar, worum es sich bei geplanter Obsoleszenz dreht – und zwar um die Taktik, ein Produkt so zu konzipieren, dass es nach einer geplanten Zeit obsolet wird und ersetzt werden muss. Unter der geplanten Obsoleszenz versteht man das künstlich festgelegte Verfallsdatum eines Produktes. Wie das funktioniert? Vorkonstruierte Schwachstellen durch chemische Manipulationen oder minderwertige Materialien sorgen für vorausbestimmte Sollbruchstellen. Eingebaute Zähler, beispielsweise in Chips von Druckerpatronen mit einer vorbestimmten Zahl an Seiten, lassen diese ihr eigenes Ableben verkünden. Geeignetes Design kann ebenfalls bewirken, dass ein Produkt schnell unansehnlich wird, etwa durch Rillen, in denen sich Staub und Handschweiß gut absetzen, und damit gezielt die erwünschte Lebensdauer verkürzen. Hier liegt leider auch noch so ein obsoletes Teil Elektronikschrott herum. Das dauert immer, bis wir mal wieder an der Deponie vorbei kommen und wegen einer Handvoll Kabelreste und Schrauben fährt man da ja nicht extra hin. In diesem Fall ist es besonders ärgerlich, da es sich um eine voll funktionstüchtige Pulsuhr handelt. Wer an dieser Stelle am Sinn und Unsinn einer Pulsuhr zweifelt, darf gerne mal eine Runde mit meinem Mann laufen gehen. Da kommen dann so nette Kommentare von der Seitenlinie wie „Bewegungsunschärfe kommt bei dir aber nicht auf“. Mit Zahlen, Daten und Fakten konnte ich ihn aber davon überzeugen, dass mein hochroter Kopf nicht simuliert ist und ich nicht mit Sofapuls durch den Wald keuche. Zurück zum Elektromüll – der Akku schwächelt zwar schon und ließe sich – wie sollte es anders sein – natürlich nicht austauschen. Für eine Runde war er aber immer noch ausreichend. Weil aber der Hersteller sich zukünftig ganz auf Navigationsgeräte konzentrieren möchte, hat er jeglichen Support eingestellt. Das wäre ja noch verschmerzbar, doch der abgekündigte Support umfasst auch die Serverabschaltung. Und da das Interface lediglich serverbasiert über den Browser läuft, war´s das jetzt mit den Auswertungen. Klar, als Softwareentwickler könnte ich mir selbst eine Schnittstelle programmieren. Dafür müsste der Hersteller die Open-Source-Software ordnungsgemäß auf seiner Homepage zur Verfügung stellen. Macht er aber nicht, ich müsste jetzt das Streiten anfangen. Mal abgesehen davon, dass ich in meiner freien Zeit besseres zu tun habe und die voraussichtliche Restlebenserwartung des Akkus auch nicht gerade vielversprechend ist. Trotzdem wurmt es mich ganz schön, dass ein funktionierendes Gerät per Herstellerdefinition zu Schrott werden darf. Vom gleichen Hersteller hatte ich vor vielen Jahren ebenfalls ein Navi mit integrierter Freisprecheinrichtung – auch mit schwächelndem Akku, der Klassiker! Dank YouTube habe ich herausgefunden, unter welchem Aufkleber die Gehäuseschrauben versteckt waren. So stellt man sich das als nachhaltig agierender Verbraucher zwar nicht vor, aber immerhin konnte die Lebenszeit mit einem NoName-Ersatz exorbitant verlängert werden. Wer sein Handy länger als die vorgesehenen zwei Jahre nutzt, kommt durchaus schneller, als ihm lieb ist in den Genuss geplanter Obsoleszenz. Denn da wir uns mit immer mehr Funktionen immer abhängiger von unserem geliebten Hosentaschencomputer machen, ist es immer nur eine Frage der Zeit, bis die eine oder andere lebenswichtige App nicht mehr mit dem abgekündigten Uraltbetriebssystem kompatibel ist. Bei mir war es das Onlinebanking, das auf dem voll funktionstüchtigen Mobiltelefon aufgrund sehr alter Technik einfach nicht funktioniert hatte. Doch so leicht wollte ich das Gerät damals nicht aufgeben – ich hatte die Rechnung allerdings ohne all die anderen App-Programmierer gemacht, die Abwärtskompatibilität nicht als Verbraucherfreundliche Notwendigkeit angesehen haben. Das Ersatzgerät funktioniert glücklicherweise immer noch einwandfrei. Daumen drücken, dass das so bleibt! Was sich auch langsam verdächtig anfühlt, ist dass der Laptop mit jedem Update langsamer wird. Natürlich hilft es, im Zweifel einfach mal den ganzen Rechner neu aufzusetzen. Aber auch das kann schon mal zur Geduldsprobe werden. Im Gegensatz zur guten alten Zeit, als man einfach die CD mit dem jungfräulichen Betriebssystem ins Laufwerk geschoben hat, funktioniert das heute meist über den Download einer Installationsdatei. Das ist super einfach – solange man die Lizenz und vor allem die Windows-Anmeldedaten zur Hand hat. Das man letztere mittlerweile benötigt, kam bei der letzten Neuinstallation überraschend. War kurz stressig, aber dann lief die Kiste wieder. Das ist jetzt aber schon wieder 2-3 Jahre her und wir sind wieder so weit, dass ich erst den Rechner hochfahre und dann Kaffee mache... Das nächste Sicherheitsupdate kommt bestimmt – ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Bei all den Ärgernissen gibt es doch einen Lichtblick. Das Europäische Parlament und der Rat haben sich auf die von der EU-Kommission vorgeschlagenen neue Regeln für das Recht auf Reparatur geeinigt. Damit besteht Aussicht auf Besserung, Akkus müssen wieder ersetzbar, Bauteile austauschbar sein. Besser spät als nie! Ob sich dadurch die Wegwerfmentalität vieler Verbraucher ebenfalls verbessert, bleibt zu hoffen. Für meinen Teil ziehe ich zumindest die Konsequenz, dass der Navi-Hersteller, der geplant obsolete Pulsuhren verkauft,... --- ### Klassentreffen > Eigentlich sind sich alle einig, dass finanzielle Bildung wichtig ist. Trotzdem findet sie keinen festen Platz im Lehrplan. Warum nur? - Published: 2024-03-18 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/18/klassentreffen/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Finanzielle Bildung, Finanzwissen, ich habe fertig, Klassentreffen, Schulden-Challenge, Steuererklärung, TikTok Lange, sehr lange ist es her, dass wir alle die Schulbank gedrückt haben. Und genauso lange ist es her, dass wir uns alle gesehen haben. Ein Teil in alle Welt verstreut, allesamt mitten im eigenen Leben eingebunden. Und dann laufen sich zwei in der alten Heimatstadt über den Weg und stellen fest, dass es ja jetzt 25 Jahre sind – ein Jubiläum und damit eigentlich ein schöner Anlass, mal die ganze Klasse zusammenzutrommeln. Nach so langer Zeit ist es eine ganz schöne Herausforderung, überhaupt erst mal wieder in Kontakt zu kommen. Die meisten von uns haben sich tatsächlich direkt nach dem Schulabschluss aus den Augen verloren. Ich kann mich da nicht ausnehmen, hatte sich mein Freundeskreis doch schon vorm Abschlussjahr immer weiter verschoben. Die Interessen waren eben unterschiedlich und außerhalb der Schule lief man sich nicht über den Weg. Ich glaube, die Clubs, in denen ich mich gerne aufgehalten habe (laut, dunkel, verraucht, böser Metal), waren ein ganz winzig kleines bisschen verrufen. Zumindest habe ich mich sehr über die Anekdote amüsiert, die einer der ehemaligen Klassenkameraden erzählt hat. Er ist mit seinen weißen Jeans damals nämlich an den Türstehern gescheitert, kein Eintritt für Popper. Dass ich da fast alle meine Wochenenden verbracht habe, wusste gar keiner. Wir hätten wohl beide ganz schön gestaunt, wenn wir uns da an dem Abend tatsächlich über den Weg gelaufen wären. Nun könnte man natürlich und zu Recht sagen, was interessieren einen diese Leute nach so langer Zeit eigentlich noch. Vor allem, wenn man eh nicht viel gemeinsam hatte – mal abgesehen vom gemeinsamen Feindbild Schule. Tja, ein gemeinsamer Feind schweißt zusammen aber lassen wir die Ironie mal beiseite. Immerhin haben wir einige lustige (Schul-)Stunden nebeneinander gesessen, spektakuläre Partys gefeiert (zum Glück damals ohne Handy-Beweisfotos) und einiges zusammen erlebt. Und alleine die Tatsache, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, mich zu finden und die Suche dann auch noch von Erfolg gekrönt war, hat mich dann doch ein bisschen gerührt. Und so war das Wiedersehen überraschend schön und herzlich. Wir haben uns alle erstaunlicherweise weniger verändert, als erwartet. Äußerlich ein bisschen reifer, mehr (Lach-)Falten, weniger Haare. Aber wenn man dann die Gestik oder das Lachen wieder erlebt, fühlt man sich glatt in die gute alte Zeit zurückversetzt. Natürlich schwelgt man neben den selbstverständlichen „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ Status Updates in Erinnerungen. Wobei das gegenseitige „auf Stand bringen“ erfreulicherweise nicht in einem „wer hat den Längsten“-Wettbewerb ausgeartet ist. Im Gegenteil, es war superspannend, was für Lebensläufe sich da ergeben hatten. Selbstverständlich werden auch uralte Geschichten wieder aufgewärmt, einiges ist in Vergessenheit geraten, anderes wohlweislich verdrängt. Wie gesagt, es war ein Segen, dass wir noch ohne die Angst leben konnten, jegliche Verfehlung am nächsten Morgen im Netz vorfinden zu müssen. Und es ist schon erstaunlich, wie viele Erinnerungen das gemeinsame Schwelgen in der Vergangenheit viele Erinnerungen zu Tage fördert. Klar waren auch die damaligen Lehrer und Fächer ein Thema. Und in Anbetracht dessen, dass einige dieselben Lücken im Lehrplan nun beim eigenen Nachwuchs sehen, ging es auch um finanzielle Bildung. Das ist nach wie vor ein einziges riesiges Defizit in den meisten Schulen. Kaum einen von uns hat Integralrechnung, Gedichtinterpretation oder das Wissen über auf den Tag genaue Geschichtsdaten im Leben weitergebracht. Was uns hingegen wirklich interessiert hätte, wäre die aktuelle Politik gewesen. Für die war allerdings nur vergleichsweise wenig Zeit vorgesehen und der Bezug zum eigenen Leben hat völlig gefehlt. Und natürlich das Thema Finanzen. So ganz profane Dinge, wie die Erstellung eines Finanzplanes oder wie eine Steuererklärung funktioniert, waren für uns völlig fremd als wir mit Anfang 20 unser Abschlusszeugnis in die Hand gedrückt bekamen. Einige Mitschüler haben damals einen längeren Schüleraustausch mit einer Schule in den USA teilgenommen. Die haben an der dortigen High-School eine Hochzeitsplanung machen müssen. Was im ersten Moment etwas skurril klingt, hatte aber einen ganz sinnvollen Hintergrund. Es ging nämlich um Finanzplanung, Budget, Kredit und Schulden. Und auch, wenn die Aufgabenstellung ein bisschen realitätsfern scheint, hätten sich die Klassenkameraden genau so etwas (vielleicht mit einem anderen Thema) auch im hiesigen Unterricht gewünscht. Nach wie vor liegt die Verantwortung für die eigene finanzielle Bildung nicht beim deutschen Schulsystem, sondern in der Hand jeden einzelnen. Dabei kann längst nicht jeder von den gleichen guten Voraussetzungen profitieren, das ist ja auch in anderen Bereichen nichts Neues. Trotz eines wachsenden Konsens darüber, wie wichtig es ist, frühzeitig über Geld und finanzielle Angelegenheiten zu lernen, wird dieser Aspekt im Lehrplan konsequent vernachlässigt. Wer Glück hat, bekommt schon im Elternhaus einiges mit auf den Weg. Andere beschäftigen sich aus eigenem Antrieb (oft eher zu spät als zu früh) mit dem Thema und informieren sich über Literatur und Blogs selbstständig. Und dann gibt es welche, die überhaupt keinen Bezug dazu haben. Das kann funktionieren, solange man nicht über seine Verhältnisse lebt. Bedenklich ist allerdings, das sogenannte „Buy Now, Pay Later“-Anbieter genau dazu verführen. Das treibt dann so seltsame Blüten wie die TikTok-Schulden-Challenge, bei der sich die Teilnehmer mit ihren astronomisch hohen roten Zahlen überbieten. Der Bezug zum Geld scheint manchen völlig abhanden gekommen zu sein. Da fragt man sich schon, warum ein Thema, das so einen nachhaltigen Einfluss auf das zukünftige Leben hat, immer noch so anhaltend ignoriert wird. Bei unserem Klassentreffen waren wir uns zumindest einig, dass wir uns einen stärkeren Fokus auf die Themen Geld und Finanzen gewünscht hätten. Schon alleine, um Vorurteile gegenüber Aktien und Co. abzubauen, über Investitionsmöglichkeiten und Fehlinvestitionen aufzuklären und frühzeitig über das Thema Altersvorsorge nachzudenken. Alles in allem haben wir uns davon aber nicht den wunderschön organisierten Tag vermiesen lassen (an dieser Stelle nochmal ein dickes Dankeschön an die Organisatoren, wenn das auch wahrscheinlich keiner von ihnen liest) und treffen uns hoffentlich alle in spätestens weiteren 25 Jahren mit noch mehr Falten und noch weniger Haaren wieder. Was hättet ihr euch bezüglich Geld, Finanzen, Steuer und Co früher an Informationen gewünscht? Was gehört dringend in einen Lehrplan? Und wie habt ihr selbst all die wichtigen Dinge rund ums liebe Geld gelernt, welche Informationsquellen nutzt ihr? --- ### Helau - oder so ähnlich? > Das ideale Rezept habe ich, wenn sich die Zutatenliste dem Inhalt des Kühlschranks anpasst - wie bei Konfetti-Brötchen. - Published: 2024-03-11 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/11/helau-oder-so-aehnlich/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Brötchen, Einfach, Fingerfood, Hefeteig, Party-Rezept, Rezept, Verpflegung, Vesper, Wandern Keine Sorge, ich habe mich jetzt nicht in der Jahreszeit geirrt und mir ist schon klar, dass wir Konfetti und Co gerade erst hinter uns gebracht haben. Die Überschrift war bei Konfetti-Brötchen einfach zu naheliegend, wobei sie sich eher als Begleitung zu allerlei Leckereien vom Grill eignen. Bis zur nächsten Grillsaison könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern. Einige werden jetzt energisch den Kopf schütteln, aber ich zähle mich definitiv nicht zur Fraktion der Wintergriller. Angrillen gerne, aber nur bei schönem Wetter und mindestens 20° über dem Gefrierpunkt. Wobei die letztens ungewöhnlich hohen Temperaturen eher auf einen frühen Startschuss hindeuten. Fingerfood, Beilage zum Grillen oder Mitbringsel für Partys Letzteres war auch der Anlass, bei dem die Konfetti-Brötchen das Licht der Welt erblickt haben. Wir waren zu Sylvester zum Raclette eingeladen. Auf die Frage, ob wir etwas mitbringen sollen, kam der Wunsch nach Brot. Nun wissen Raclette-Erfahrene ja, dass sich der Tisch bei solchen Gelegenheiten gerne mal biegt unter der Last der vielen verschiedenen Köstlichkeiten. Und am Ende essen alle noch tagelang Reste. Da braucht es nicht auch noch das klassische Baguette, das eh keiner isst. Aber gut, wenn Brot gewünscht wird, kümmere ich mich drum. Ich habe mich also entschieden, frische Brötchen zu backen, ich hatte ja Zeit und es sollte schon was Besonderes sein. Und dann hat sich die Sache irgendwie verselbstständigt... ich weiß auch nicht, wie. Ein bisschen mehr Aroma sollte die Brötchen etwas pimpen, also habe ich gewürfelte Zwiebeln gebraten. Da hat sich dann aus unerfindlichen Gründen noch ein kleines Päckchen Speck (natürlich Bio) in die Pfanne verirrt. Alles zusammen wird einfach mit dem Teig verknetet und zu kleinen Brötchen geformt. Kurz vor Ende der Backzeit hatte ich plötzlich Käse in der Hand. Ein bisschen über die Brötchen gerieben gibt nicht nur dem Aroma, sondern auch der Optik nochmal das gewisse Extra. Der Duft hat sogar den Mann frühzeitig hinterm Ofen vorgelockt. So überpünktlich waren wir selten bei Essenseinladungen, da hat wohl jemand Hunger bekommen. Und letztendlich kamen die Brötchen so gut an, dass gerade mal ein winziger Rest fürs Frühstück übrig geblieben ist – von wegen, man kann tagelang davon zehren. Und nachdem das Experiment derartige Begeisterungsstürme ausgelöst hat, habe ich natürlich nochmal eine neue Variante nachgebacken. Da im Gegensatz zu gewöhnlichen Vesperbroten der Belag quasi schon in den Teig eingearbeitet ist, eignen sich die kleinen Brötchen perfekt als Verpflegung für Wanderungen. Und je nach Vorliebe bzw. was der Schrank halt gerade her gibt, können sie auch immer wieder abgewandelt werden. Konfetti-Brötchen Rezept  500 g Mehl (ich nehme Dinkel 630) 1 Päckchen frische Hefe Ganz wenig warmes Wasser 1 Teelöffel Salz 1 Teelöffel Zucker (Futter für die Hefe) Und dann ganz nach Belieben bzw. was die Vorräte halt gerade so hergeben: Zwiebel (gebraten ist aromatische, roh war aber auch lecker) Oliven (grün und klein geschnitten) Getrocknete Tomaten Kräuter (da greife ich gerne auf unsere Eigenmischung zurück) Speck (da braucht man nicht viel, kein Grund also, nicht auf´s Tierwohl zu achten) Mais Käse (innen oder obendrauf) Alles im trockenen Zustand in einer großen Schüssel vermengen. Dann nach und nach etwas warmes Wasser dazugeben und von Hand verkneten. Lieber mit wenig Wasser anfangen, der Teig soll am Ende schön elastisch werden und nicht an den Fingern kleben. Dann kleine Kugeln (ca. 4 cm Durchmesser) formen und mit etwa 1 cm Abstand auf ein Backblech legen. Der Teig muss nun in Ruhe an einem kuscheligen Ort etwa eine Stunde aufgehen. Dabei ist für die Brötchen Gruppenkuscheln angesagt, am besten unter einem Küchentuch. Dank Hefe auf Kuschelkurs Die Brötchen dann bei ca. 170 Grad 20 Minuten backen. Kurz vor Ende kann man noch etwas Käse drüber reiben. Umso bunter der Inhalt, umso eher werden die Brötchen ihrem Namen gerecht. Ich backe sie mittlerweile regelmäßig, wenn wir wandern gehen. Früher hat es ganz viel Überredungskunst gebraucht, um meinen Mann auch nur für einen längeren Spaziergang zu motivieren. Sport an sich ist kein Problem aber das soll bitteschön schnell und effizient gehen. Mit Verpflegung im Rucksack hat er nun aber Blut geleckt und lässt sich gerne auch mal auf längere Entdeckungstouren ein. Da reicht mittlerweile auch schon die Andeutung, ich könnte ja auch ohne ihn gehen. Einen schönen Tag draußen will er sich dann aber auch nicht entgehen lassen (er könnte ja was verpassen) und da steht er dann ganz schnell bereit. Zumindest die Strecke für die nächste Wanderung habe ich mir schon zurecht gelegt. Die alte Thermoskanne ist auch wieder dicht, dem Tee sind die Beulen in der Kanne egal. Und spätestens zum nächsten langen Wochenende – wenn es nicht gerade Katzen regnet – können wir dann wieder mit einem gut gepackten Rucksack auf Tour gehen. Vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, was sich gut als Konfetti eignen würde. --- ### Ein Buch, das Lachfältchen zaubert > "Nur die Wühlmaus war Zeuge" liefert hoffentlich keine Inspiration für Gartenbesitzer, dafür aber reichlich skurrile und schwarzhumorige Unterhaltung! - Published: 2024-03-04 - Modified: 2024-03-01 - URL: https://www.queen-all.com/2024/03/04/ein-buch-das-lachfaeltchen-zaubert/ - Kategorien: Haus und Garten, Kooperation, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Buchtipp, Martina Pahr, Nur die Wühlmaus war Zeuge, Rezension, Schrebergartenkrimi Werbung – Rezensionsexemplar Ganz selten erreichen mit Anfragen bezüglich der Veröffentlichung von Werbebeiträgen. Natürlich mit unpersönlicher Ansprache und gerne mit dem wenig dezenten Hinweis, dass der Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet sein soll. Ja, ist klar? ! Sowas ignoriere ich geflissentlich, wobei ich schon neugierig wäre, was da in den Köpfen vorgeht. Ist das echt ein gängiges Vorgehen, macht das jemand? Oder wird man quasi mit Geld gelockt, gegen geltendes Recht zu verstoßen und dann hinterher (von denselben Hintermännern) verklagt? Gier frisst Hirn, ist ja nichts Neues. Aber dann landete dann eine Anfrage ganz anderer Art in meinem Postfach. Und zwar eine ganz liebe Mail von der Autorin Martina Pahr mit dem Betreff „Nur die Wühlmaus war Zeuge“. Uns verbinde doch die Liebe zum Gärtnern als auch zum Lesen. Sie hat mir angeboten, ihren neuen Gartenkrimi zu lesen, und hier ein paar Zeilen dazu zu veröffentlichen. Natürlich wird hier jede Mail erst mal auf Herz und Nieren überprüft. Wer ist der unbekannte Absender und dann auch noch ein Anhang – hochgefährlich. Einige von euch kennen vielleicht die Sicherheitsschulungen seitens umsichtiger IT-Abteilungen. Und wenn man selbst mal in einem von einem Cyber-Angriff betroffenen Unternehmen gearbeitet hat, wird man umso aufmerksamer. Das war kein Spaß damals! Aber siehe da, es war nichts Verdächtiges zu finden. Martina Pahr schreibt einen sehr lesenswerten besten Blog der Welt und auch vor der Wühlmaus muss man sich nicht fürchten. Der Anhang entpuppte sich als Leseprobe, die schon mit den ersten Zeilen Lust auf mehr macht. Das sie mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung stellen möchte, fühlt sich also für mich eher nach einem Lottogewinn an! Martina Pahr schreibt über sich selbst: Seit fünf Jahren bin ich stolze Schrebergärtnerin und habe mir in der Zeit - meist durch die Methode „Try & Error“- einiges an Erfahrung aneignen können. Ich weiß, welche Abenteuer man als Gartenanfänger erlebt - und dass man manche Fehler einfach selbst machen muss ;-) Meine Interessen liegen aktuell auf Bokashi, Mikroklee und Beeren satt. Im Garten ist mir der Weg zur Ernte wichtiger als die Ernte selbst. Bei meinem Krimi ist das anders: Der soll viele Leser:innen „ernten“. Für mich ist ein Buch dann vielversprechend, wenn ich schon bei den ersten Seiten laut auflachen muss. Das gelingt Martina Pahr mit Leichtigkeit. Innerhalb weniger Sätze habe ich mich bereits in ihren schwarzhumorigen Schreibstil verliebt und kaum hatte ich das Buch in den Händen, hab ich mich damit so schnell wie möglich im Lesesessel verkrochen. Auch wenn das dann gar nicht so schnell ging, wie geplant. Statt versprochenem grauen Winterregen gab es unverhofft strahlenden Sonnenschein. Da muss man natürlich in den Garten, keine Frage! Aber die noch kurzen Tage lassen einem ja genug Zeit zum Lesen. Und auch, wenn wir gerade fleißig am Umgraben sind und ein neues Beet anlege – eine Inspiration, um unliebsame Mitmenschen verschwinden zu lassen, suchen wir nicht. Versprochen! Als Valentina in ihrem neuen Schrebergarten einen Teich anlegen will, gräbt sie dabei den Vorbesitzer ihrer Parzelle aus – ermordet. An Verdächtigen für die Tat mangelt es nicht: Alt-Hippie Jo, der hinterm Kirschlorbeer Marihuana anbaut, Senta, einst die »Uschi Obermaier der Anlage«, samt ihrem devoten Ehemann oder Konrad und Lisa alias »Maultäschle und Meerschweinle«, das blitzsaubere Paaraus dem Schwabenland. Und das sind längst nicht alle. Zum Glück erhält Valentina Unterstützung von ihrer betagten Nachbarin Friedl, die sich als wahrer Schrebergarten-Sherlock erweist. Denn der zweite Mord lässt nicht lange auf sich warten. Die Münchner Autorin Martina Pahr nimmt sich in ihrem Krimi »Nur die Wühlmaus war Zeuge« den faszinierenden Mikrokosmos Schrebergarten vor: Hier treffen Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und im Leben abseits von Laube und Beet mit hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Berührungspunkte hätten. Die Gartenkolonie aber bringt sie alle zusammen und schafft einen gemeinsamen Raum, der eine Verbunden- und Vertrautheit bietet,die so nirgendwo anders entstehen könnte. Und beim gemütlichen Beisammensein erfährt man manchmal Geheimnisse von seinen Nachbarn, die düsterer sind, als man je für möglich gehalten hätte! Auch in der Kleingartenanlage von Protagonistin Valentina lauern offenbar Mord und Totschlag: Sie schaufelt beim Anlegen eines Teiches doch glatt eine Leiche frei! Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Barbara Nachtigall, genannt »die Lerche«, und Friedl, einer scharfsinnigen alten Dame mit spitzer Zunge, macht sie sich an die Nachforschungen zwischen dichten Hecken. Der Tote war äußerst beliebt. Warum wurde er Opfer eines Mordes? Neu-Gärtnerin Valentina trifft auf schräge und einzigartige Charaktere, die alle herrlich schrullige Eigenheiten haben, und gräbt mehr als nur eine Überraschung aus. Besonders unterhaltsam ist Friedl, die sich vor allem durch Hartnäckigkeit hervortut, durch nichts ins Bockshorn jagen lässt und manchmal für das Empfinden einiger etwas zu direkt ist. Das Highlight des Krimis sind die konspirativen Treffen der drei Hobbyermittlerinnen bei Kaffee, Kuchen und Gin, bei denen die neuesten Erkenntnisse diskutiert werden: Die Dialoge sind so voller Leben, charmant und mitreißend, dass man das Gefühl hat, zwischen Obstbäumen und Gemüsebeeten mit am Tisch zu sitzen. Martina Pahr, die in München selbst einen Schrebergarten besitzt, trifft direktins Schwarze und voll ins Herz! Verlagstext Ich entdecke beim Lesen erstaunlich viele Parallelen zwischen Valentina und mir. Bei einigen Beschreibungen fühle ich mich regelrecht ertappt. Hat mich da etwa jemand beobachtet, wie ich mit einer winzigen Gartenschere versucht habe, einem Brombeerinferno Einhalt zu gebieten? Zumindest unser Nachbar hat sich beim Anblick der Gartenneulinge damals sicher königlich amüsiert. Wie in Valentinas Schrebergarten, stehen auch hier die Nachbarn stets mit Rat und Tat am Gartenzaun. Das scheint wohl ein nicht ungewöhnliches Phänomen zu sein. Auf jeden Fall gibt es eine große Ähnlichkeit zwischen Landleben und Kleingartenanlage. Wer weiß, welche Leichen in den hiesigen Gemüsebeeten vergraben sind... Was offenbar auch allgemeingültig für Gartenliebhaber ist: Mit ein paar Quadratmetern Grün fühlt man sich jäh als Großgrundbesitzer. In der Gärtnerei kann man schon mal eskalieren, da ist es gut, mit Budget und Einkaufsliste vorbereitet zu sein – und vor allem, genau zu wissen, wie viel man denn überhaupt transportieren kann... Ja, man geht oft mit dem Ziel zu Arbeiten in den Garten – und klönt dann lieber mit den Nachbarn. Das nennt... --- ### Interessante Erkenntnisse aus dem Haushaltsbuch > Ein regelmäßig und über einen langen Zeitraum geführtes Haushaltsbuch ist keinesfalls langweilige Lektüre. OK, ein Krimi ist spannender aber ersteres hat vielleicht sogar ein Happy End! - Published: 2024-02-26 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/26/interessante-erkenntnisse-aus-dem-haushaltsbuch/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Finanzen, Haushaltsbuch, Haushaltsumfrage, Sparen, Statista, Statistik, Statistisches Bundesamt Seit einigen Jahren führe ich nun schon regelmäßig und gewissenhaft mein Haushaltsbuch. Was sich mittlerweile als Routine eingespielt hat, war anfangs ungewohnt hatte aber relativ schnell einen großen Effekt auf meine eigene Einstellung zu Geld. Da ich das zu Begin jeden Monats schon auf verschiedene Töpfe und Rücklagenkonten verteile, hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, die Euros würden mir nur so zwischen den Fingern zerrinnen. Ist aber gar nicht so extrem, wie es sich anfühlte. Dafür gab es aber einiges an Potential an unerwarteten Stellen, Kleinvieh macht viel Mist. Ein morgentlicher Abstecher zum Bäcker ist heute luxuriöse Ausnahme, ebenso wie neue Malfarben für Gesicht und Nägel. Nachdem ich mir zufällig mal die Summen der letzten Jahre angesehen habe, fallen Januar und Februar regelmäßig auf. Aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund sind das die Monate, in denen ich immer am wenigsten Ausgaben habe (klar, Ausnahmen bestätigen die Regel). Ich würde es ja auf einen Shopping-Überdruss nach dem Weihnachtstrubel zurückführen – wenn ich da wie eine Blöde shoppen würde. Tue ich aber nicht, also fällt die Erklärung flach. Gute Vorsätze sind es auch nicht. Nicht nur, dass ich keine habe. Ich meide es sogar ganz bewusst, mich Trends wie dem Dry-January, dem Veganuary oder einem Kauf-nix-Monat anzuschließen. Mein innerer Rebell mag Verbote nämlich gar nicht und bei so zeitlich begrenzten Aktionen eskalieren viele hinterher umso mehr. Man hat ja schließlich einiges aufzuholen! Als Initialzündung ist das für den einen oder anderen sicher motivierend. Als zeitlich begrenzte Verhaltensänderung halte ich sowas für ziemlich nutzlos. Warum sich selbst kasteien, wenn man danach in alte Muster zurück fällt? ! Eine für mich plausible Erklärung für die geringen Ausgaben im Januar wäre vielleicht die Jahreszeit. Man verfällt sozusagen in die konsumtechnische Winterstarre. Und obwohl die Tage langsam wieder länger werden, hält die einsetzende Frühjahrsmüdigkeit den einen oder anderen eventuell vom Geld ausgeben ab. Aber müder als sonst fühle ich mich eigentlich auch nicht. Ich kann mir allerdings Schöneres vorstellen, als bei eisigem Wind und Regen durch die Shoppingmeilen der Innenstädte zu tigern. Alternativ könnte man ja auch im nächstbesten Einkaufszentrum so völlig unbeeindruckt von den Jahreszeiten bummeln. Aber alleine die Vorstellung in voller Wintermontur so einen Konsumtempel zu betreten, löst bei mir schon Schweißausbrüche aus. Ich kann jetzt aber auch nicht behaupten, dass ich zu anderen Jahreszeiten lieber bummeln gehe. Im Gegenteil, grundsätzlich ist so ein Shopping-Marathon für mich eher Horrorvorstellung und es kommt eher selten vor, dass ich entspannt durch diverse Läden streife. Lieber bin ich im Wald unterwegs, vor allem, da wir jetzt mitten in einer Wanderkarte wohnen. Spaziergänge und Wanderungen schlagen kostentechnisch mit unschlagbaren NULL Euro zu buche. Nur die Schuhe beginnen mir Sorgen zu machen – und sorgen damit gleich dafür, dass sich das Muster der im Frühjahr ansteigenden Ausgaben bestätigt. Noch so ein Null-Euro-Hobby ist das Lesen. Ich mag Abwechslung und tausche daher ungemein gerne die gelesenen Schmöker am Bücherschrank gegen Unbekanntes. Da war so manches Buch ein unerwarteter Glücksgriff. Trotzdem pflege ich einen Wunschzettel mit Titeln, die auf meiner stets wachsenden Leseliste stehen. Was sich sonst noch so aus meinen Aufzeichnungen im Haushaltsbuch herauslesen lässt ist, dass man während Hausbau und Umzug nicht nur gefühlt ständig irgendwas braucht. Tatsächlich waren die Ausgaben auch schwarz auf weiß höher als in „normalen“ Jahren. Zugegeben ist das eine wenig überraschende Erkenntnis. Spektakulär war da schon eher, dass ich innerhalb des selbst gesetzten Budgets geblieben bin. So ein Häuschen braucht ja schon einige Accessoires – von Regenfass bis Fußabstreifer – da kommt einiges zusammen. Der Garten steht dem in nichts nach, versucht mal, ohne Spaten ein Pflanzloch zu graben. Bei all den Zusatzausgaben wäre ein Lottogewinn echt mal hilfreich. Doch selbst der Weltfrieden ist wahrscheinlicher und so sagt man zu einem vermeidlich leicht verdienten Taschengeld natürlich nicht nein. Als Hanna auf ihrem Blog über die Aktion des statistischen Bundesamtes geschrieben hat, bei der man mal eben für dreimonatige Dokumentieren der Ausgaben einen Hunni bekommen kann, hab ich mich also gleich für EVS 2023 beworben. Haushaltsbuch führe ich eh, dachte ich. Dass die Eingabemaske mich hin und wieder an den Rande eines Nervenzusammenbruchs gebracht hat, war allerdings in der Rechnung nicht berücksichtigt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir den Aufwand nochmal geben würde. Das ist echt hart verdientes Geld und mit dem, der sich die Seite erdacht hat, würde ich gerne mal ein ernstes Wörtchen über Kundenanforderungen und gute Programmierung sprechen. Ob bei all den Datensammlungen am Ende auch wirklich hilfreiche Erkenntnisse generiert werden, ist für mich fraglich. Denn was ein Haushalt zum Leben braucht ist eben sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. So komplexe Zusammenhänge in eine einfache Statistik zu packen, liefert wahrscheinlich ebenso oberflächliche Aussagen wie meine rudimentäre Auswertung meiner Ausgaben über die Monate. Um genau zu verstehen, welche Mechanismen und Ursachen hinter den Werten stehen, müsste man tief einsteigen. Für alle, die das gerne mal selbst ausprobieren möchten, gibt es auch schon eine Nachfolge-Aktion. Hier kann jeder, der gerne aus dem Nähkästchen Haushaltsbuch plaudert, für die einmonatige Dokumentation seiner Ausgaben 70,- Euro verdienen. Ich würde allerdings nicht behaupten, dass sich der Aufwand lohnt und man muss schon eine ganze Menge Daten preisgeben für vergleichsweise kleines Geld. Da finde ich die Erkenntnisse auf dem Haushaltsbuch schon hilfreicher und interessanter. Wer da ein paar unnötige Luxusausgaben identifiziert, spart mit Sicherheit mehr. Aber es heißt ja so schön, dass Kleinvieh auch Mist macht. Wenn nur genug zusammen kommt, ist der Misthaufen am Ende ganz ansehnlich. --- ### Altern im Blindflug > Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. Außer, wenn wir über das Alter reden. Kurzsichtig? Ich doch nicht! - Published: 2024-02-19 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/19/altern-im-blindflug/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Auto, Brille, Fahrerlaubnis, Fahrsicherheitstraining, Fahrtauglichkeit, Führerschein abgeben, Kurzsichtig, Straßenverkehr Wir werden älter – alle! Daran ist jetzt erst mal nichts Verwerfliches. Verwerflich ist es nur, wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Die einzige Alternative dazu wäre, jung zu sterben. Aber diese Option scheint mir nicht wirklich erstrebenswert. Die Kosmetikindustrie freut sich ja sehr, dass wir das mit dem Älterwerden nicht so einfach akzeptieren können. Wir können uns also mit allerhand Spachtelmasse aufhübschen und uns einreden, dass sich Falten einfach wegcremen lassen. Vor manch anderen Alterserscheinungen kann man nicht so einfach die Augen verschließen. Sonst rennen wir sehenden Auges in Verderben. Bzw. eher blinden Auges, denn die Sehkraft schwindet im Alter gerne mal. Wer jetzt keinen so großen Wert darauf legt, die Welt in ihrer vollen Pracht zu sehen, kann ja seiner Eitelkeit frönen. Manchmal ist es vielleicht besser, wenn man nur einen verschwommenen Blick auf die harte Realität hat (sieht man schon die eigenen Falten nicht). Allerdings hat so ein Blindflug durchs Leben einige nicht unerhebliche Nebenwirkungen. Oft merkt man nicht einmal, dass sich die Sehkraft so langsam verabschiedet. Das ist ja für gewöhnlich ein schleichender Prozess. Man kann es also auch lange ignorieren, bis man gegen eine Wand läuft. Besser ist es, vorher immer mal wieder den Realitäts-Check zu machen und sich ehrlich zu fragen, ob es wohl ok ist, wenn man Ortsschilder erst lesen kann, wenn man direkt davor steht. Da ich mir schon fürs Studium eine Brille zugelegt hatte, war ich mir über meine Kurzsichtigkeit durchaus im Klaren. Trotzdem war ich lange nicht beim Optiker, um mal wieder die Werte testen zu lassen. Pandemie und so, um Ausreden ist man ja nie verlegen. Und obwohl das mit den Ortsschildern noch ganz gut geklappt hat, waren nächtliche Fahrten anstrengend, vor allem bei Regen. Also hab ich mich doch mal in so ein Brillengeschäft gewagt und bin nun, wie erwartet Besitzerin eines neuen Accessoires. Die (mittlerweile nicht mehr ganz so) neue Brille überkompensiert zwar und ich kann damit im Nahbereich überhaupt nichts anfangen. Das ich beim Autofahren jetzt merklich zügiger und souveräner unterwegs bin, zeigt mir aber, dass ich viel zu lange gewartet habe, um meine Augen mal von der Fachfrau checken zu lassen. Bei der Auswahl des passenden Gestells hat sie mich anscheinend auch perfekt beraten – mein Mann findet mich mit Brille putzig. Und ich ihn hinreißend, wenn so kitschige Sachen zu mir sagt... Allerdings sehe ich jetzt das ganze ungeschminkte Elend, dass sich mittlerweile auf den Straßen abspielt. Ganz unabhängig von Talent oder Alter scheinen viele vom Verkehr überfordert. Da fahren Menschen quasi im Stehen um die Kurve, blinken links und fahren dann rechts, fahren konsequent immer und überall mindestens 10 km/h weniger, als erlaubt – und bringen damit ihre Mitmenschen völlig aus der Fassung. Die sind nämlich nicht alle mit Engelsgeduld gesegnet und können da schon mal die Nerven verlieren. In der Konsequenz starten sie halsbrecherische Überholmanöver, nur um der Situation irgendwie zu entkommen. Ganz besonders liebe ich auch die selbsternannten Verkehrserzieher, die absichtlich immer langsamer werden, wenn sie sich vom nachfolgenden Auto belästigt fühlen. Am Ende fragt keiner, wer wen zuerst provoziert hat. Jeder fühlt sich selbst im Recht und generell fahren ja eh alle wie die Bekloppten, außer man selbst. Kleine Anmerkung am Rande – wenn sich hinter einem eine lange Kolonne bildet, könnte man netterweise mal recht ran fahren die Mitmenschen vorbei lassen. Das blenden wir nämlich gerne aus, da sitzen Menschen in den anderen Autos und die wollen vielleicht auch irgendwo hin. Andersherum kann man bei Auswärtigen auch einfach mal ein Auge zudrücken, wenn sie verloren die Kreuzung blockieren, statt gleich die Hupe zu bemühen. Wir haben alle schon mal gepennt oder waren mal planlos in unbekannten Gefilden unterwegs. Ich selbst sitze ja neben einem Wahnsinnigen auf dem Beifahrersitz und das ist keine Übertreibung, der Gute ist schon sehr zügig unterwegs. Damit er die Grenzen seines Autos mal in einer sicheren Umgebung austesten konnte, hat er von mir vor einigen Jahren ein Fahrsicherheitstraining zum Geburtstag bekommen. Da kann man eben auch ohne Gefährdung des normalen Straßenverkehrs testen, wann es einem in der Kurve die Reifen lupft – Spoiler, mir ist vorher schon fast schlecht geworden. Ich kann gar nicht so schnell fahren, dass mein Auto den Bodenkontakt verliert. Seine erste Reaktion beim Auspacken seines Geschenks war Jubel, die zweite „du kommst aber mit“. Damit war mein Plan, mir das Geschehen aus sicherer Entfernung anzuschauen (natürlich mit Brille), hinfällig. Er hatte ja nicht Unrecht, so ein Training schadet nicht. Wenigstens das eigene Auto sollte man richtig gut kennen und einschätzen können, wie es sich hinsichtlich Bremsweg, Kurvenverhalten usw. verhält. In freier Wildbahn lässt sich das allerdings nicht so einfach ausprobieren und das wäre sicher auch keine gute Idee! ! ! Die Kosten für so ein Fahrsicherheitstraining hängen natürlich vom Veranstalter ab. Für Mitglieder von Automobilclubs gibt es teilweise spezielle Angebote und Rabatte. Wenn ich mir aber anschaue, was ich beispielsweise für Museumseintritte, Schwimmbadpreise oder Kino/Theater zu zahlen habe, relativiert sich das wieder. Vor allem, wenn man noch den Nutzen gegenrechnet. Wir haben pro Fahrer im eigenen PKW 110 Euro für ein ganztägiges Training auf einem Verkehrsübungsplatz gezahlt. Dafür gab´s ausreichend Gelegenheit, die eigenen Grenzen und die des Fahrzeugs in verschiedenen Situationen auszutesten. Dazu viele interessante Tipps und ganz großes Kino, wenn ein paar halbstarke Fahranfänger die Kontrolle über ihr Auto verlieren und ein paar hübsche Pirouetten drehen. In der sicheren Umgebung des Übungsplatzes hat sowas glücklicherweise nur ein angekratztes Ego zur Folge. Was wir auch gelernt haben: Die meisten Fahrer sind zu zögerlich, deshalb gibt es mehr Auffahrunfälle, als nötig. Denn bei einer richtigen Vollbremsung schlägt das Bremspedal zurück – und unsereins nimmt dann gerne mal die Kraft raus. Nichts da, hier muss man volle Kanne aufs Pedal treten und das halt dann auch, bis die Karre steht. Fühlt sich in der Tat komisch an, wenn man das mal bewusst ausprobiert. Aber das Aha-Erlebnis zeigt, dass die wenigsten auf eine Vollbremsung richtig vorbereitet wären. Wie unterschiedlich der Bremsweg doch auf trockener und nasser Fahrbahn ist. Da wundert es einen nicht, wenn... --- ### Platz da! > Egal ob Neujahrsvorsatz, Frühjahrsputz oder Fastenzeit. Der Trend zu weniger Dingen ist ungebrochen und so heißt es wieder überall "Platz da!" - Published: 2024-02-12 - Modified: 2024-02-09 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/12/platz-da/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: 1000 Dinge, Ausmisten, Challenge, Fastenzeit, Frühjahrsputz, Kauf-Diät, Konsum, Konsum-Diät, Konsumboykott, Minimalismus, Neujahrsvorsätze Neues Jahr, neues Glück, bzw. neue Challenge. Jetzt könnte man natürlich lästern, dass nur wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Andererseits nutzen nun mal viele die Energie und Motivation, die so ein Neustart/Neujahr mit sich bringt. Und so begegnen einem auch jetzt wieder vermehrt diverse „lebensverbessernde“ Mitmachaktionen. Soweit so bekannt, und doch ist es faszinierend, wie motivierend die gemeinsame Herausforderung sein kann. Beim einen oder anderen bewirkt so eine Challenge auch tatsächlich eine nachhaltige Verhaltensänderung. Das wäre ja das eigentliche Ziel. Nachdem nun also der Dry-January, der Veganuary oder was auch immer überstanden sein mag, steht auch schon wieder die Fastenzeit vor der Tür. Damit man nach dem einem Monat, in dem man wahlweise sportlich, vegan oder alkoholfrei durchs Leben gegangen ist nicht gleich wieder in den alten Trott zurückfällt. Und falls zwischen Konsumfasten und Handyfasten noch Energie übrig ist, kann man sich gleich dem anstehenden Frühjahrsputz widmen. Und damit man überhaupt putzen kann, müssen Schränke, Regale, Schubladen, Kellerräume und Dachböden erst mal leer geräumt werden! Und wer einmal Platz geschaffen und Überflüssiges reduziert hat, hat hoffentlich auch gelernt, wie viel einfacher die Dinge den Weg in unser Leben finden und wie viel schwieriger es ist, sie wieder loszuwerden. Vor allem, wenn man nicht einfach alles in den Müll wirft, sondern für alles, was noch zu gebrauchen ist, einen Abnehmer sucht. Vieles hat für uns einen emotionalen Wert, weswegen wir unsere abgelegten Dinge auch oft wertvoller einschätzen, als sie tatsächlich für andere sind. Und so liegt es dann nicht immer an der Undankbarkeit anderer, dass niemand unsere aussortierten Dinge übernehmen möchte. Wer schon mal einen geerbten Hausstand auflösen durfte, weiß, wie schwierig das ist. Und man hat eben auch meist nicht nur nicht den Platz für das fünfte Geschirrservice, sondern auch einfach keinen Bedarf. Und so stolpert man (mal wieder) über aufgewärmte Berichte über Menschen, die mit lediglich 100-300 Dingen durchs Leben gehen. Schätzungen zufolge besitzt ein deutscher Durchschnittshaushalt 10. 000 bis 15. 000 Gegenstände. In den USA sind es angeblich sogar unglaubliche 200. 000 Gegenstände, wobei bei solchen Zahlen wie immer die Aussage gilt „traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“. Doch selbst wenn es das Ziel dieser Angaben ist, uns mit astronomischen Zahlen zu schockieren und die Realität ganz anders aussieht, horten wir doch oft eine ganze Menge Krempel. Der notwendige Bedarf ist natürlich von verschiedenen Faktoren wie Wohnsituation, Haushaltsgröße, Einkommen und individuellen Vorlieben abhängig. Trotzdem fragen sich manche, wie viele Dinge man den wirklich braucht und ob es sich mit ein bisschen weniger nicht auch ein bisschen leichter leben ließe. Die fast schon zwanghafte Reduzierung auf so wenig Besitz wie möglich empfinde ich als völlig übertrieben. Da wird gezählt und ausgemistet, was das Zeug hält. Sportsachen werden mal mitgezählt, dann wieder nicht, Unterwäsche ebenso. Und Socken zählen natürlich als Paar. Wobei sowohl mein Mann als auch ich und auf jeweils eine Ausführung festgelegt haben und wenn dann einer kaputt ist, fliegt auch nur einer raus. Neue Paare finden sich dann schon wieder irgendwie zusammen. Wir müssten ja dann die einzelnen Socken zählen. 300 Gegenstände, das hört sich nach ganz schön wenig an! Also sind alle Socken eines! Und dann müssen erst mal 1000 Dinge raus! 1000 Dinge weniger, das hört sich nach ganz schön viel an. Da greifen wir doch gleich mal wieder die Socken auf, also doch alle einzeln. Die genaue Anzahl ist ja immer auch eine Frage des Schönrechnens Zählens. Für manch einen schein sich Minimalismus nach wie vor ausschließlich an der Menge der Besitztümer zu messen. Umso weniger ich habe, umso ein besserer Minimalist bin ich. Zum Glück gehen die meisten Menschen an solche Aktionen pragmatisch und mit gesundem Menschenverstand heran. Da geht es um die gemeinsame Motivation und Unterstützung und nicht darum, sich gegenseitig im Reduzieren zu übertreffen – um dann kurz darauf den freigewordenen Raum gleich wieder mit Dingen zu füllen. Ich hätte ehrlich gesagt gar keine Ahnung, wie viele Socken ich genau besitze. Und genauso wenig habe ich den restlichen Schrankinhalt durchgezählt. Ich weiß nur, dass ich bei mehr als 10 Tagen Urlaub vorm Packen unbedingt Wäsche waschen muss. Und kann auch sonst ganz genau sagen, welche Kleidungsstücke ich besitze. Ebenso dilettantisch bin ich beim Ausmisten unterwegs. Hätte ich nämlich zu Anfang des Jahres beim Sortieren des Papierkrams die einzelnen Blätter gezählt, hätte ich bestimmt glänzen können. Und dann noch die digitalen Unterlagen, das waren einige Dateien im Papierkorb. Aber in einem Zustand geistiger Umnachtung habe ich das alles wohl unter dem schwammigen Überbegriff Papierkram zusammengefasst und damit sage und schreibe nur eine einzige Sache ausgemistet – ich Anfänger! Und was ist mit Sachen, die sich quasi selbst aussortiert haben, darf ich mir die auch auf die Fahnen schreiben? Dann könnte ich den Bilderrahmen, der sich selbst in den Tod gestürzt hat, auch auf die Liste setzen – am besten zähle ich die fünf einzelnen Zettel darin gleich auch noch extra. Natürlich war der Absturz ein herber Verlust, immerhin hat uns das hübsche Ding viele Jahre angenehme Gesellschaft geleistet. Wir haben ganz betroffen eine Schweigeminute abgehalten, bevor wir die sterblichen Überreste in der Mülltonne feierlich beigesetzt haben. Ersetzt haben wir das gute Stück trotzdem nicht. Die freigewordene Fläche wird im Wechsel von verschiedenen Pflanzexperimenten bevölkert. Was überlebt, darf in den Garten umziehen. Demnächst versuche ich mich mal daran, Chilis vorzuziehen. Aber zurück zu dem, was ein durchschnittlicher Haushalt so alles hortet. Da kommen bestimmt schnell einige Dinge zusammen, die man bei näherer Betrachtung schon eine ganze Weile nicht mehr in der Hand hatte. Das könnte man jetzt einfach in die Tonne kloppen, aus den Augen, aus dem Sinn. Dann hat man auch gleich wieder richtig schön viel Platz für Neues. Ok, so kommt jeder irgendwann auf 1000 Dinge, aber der Teufel steckt im Detail, denn wir packen noch das kleine aber umso entscheidendere Wörtchen „weniger“ hintendran. Der Fokus liegt also nicht auf dem Ausmisten, es geht vielmehr darum, nicht ständig Neues anzusammeln. Der freigewordene Raum mag dafür verführerisch aussehen, der Sinn so einer Aktion wäre damit aber... --- ### Aus Versehen Selbstversorger > Wider Erwarten ist da doch mehr gewachsen, als erwartet. Wenn das so weitergeht, sparen wir zukünftig einiges! - Published: 2024-02-05 - Modified: 2024-01-17 - URL: https://www.queen-all.com/2024/02/05/aus-versehen-selbstversorger/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Garten, Gewürze, Grünzeug, Kräuter, Minimalismus, Selbstversorger, Sparen Ich hasse es ja, wenn beim Einkaufen dubiose Gewürzmischungen im Einkaufskorb landen. Manchmal kann ich meinen Mann nicht davon abhalten, gerade wenn es „China-Gewürz“ geht, so ein All-In-One-Döschen zu erstehen. Aber immerhin schaut er sich mittlerweile die Inhaltsstoffe genau an – sofern er seine Lesebrille dabei hat – und solange anderes nicht aufgebraucht ist, gibt’s auch nichts Neues. Und wir reden hier nicht von einem anständigen Curry-Pulver, auch wenn sich hier ebenfalls manche Abgründe auftun. So sehr ich also Gewürzmischungen meide, so sehr liebe ich Kräuter und Gewürze. Das Gewürzregal ist bei uns gut sortiert, wenn auch nichts Exotisches dabei ist. Alles bodenständiges Grünzeug, das wir auch häufig verwenden – genauer gesagt sehr häufig. Weswegen ich auch beim Einkaufen immer mal eine Träne verdrücke, denn gute Gewürze sind nicht billig. Aber Verzichten ist keine Option, gutes Essen macht einfach mehr Spaß, als eine Tomatensoße, die nach eingeschlafenen Füßen schmeckt. Ich wünschte, ihr könntet das riechen! Dabei mussten wir uns bisher mit getrockneten Kräutern zufrieden geben. Meine Gärtnerkünste auf dem Balkon waren nicht wirklich von Erfolgt gekrönt, irgendwie ist mein Einfluss bei Topfpflanzen zu groß... Allerdings hat sich schon beim früheren Vorgarten abgezeichnet, dass die Pflanzen, die direkt in der Erde wachsen dürfen, durchaus in der Lage sind, meine Pflege zu überleben. Es kam also, wie es kommen musste. Mit dem eigenen Garten sollte auch unbedingt ein eigenes Kräuterbeet entstehen. Das war dann auch das Erste, was angelegt und bepflanzt wurde. Einige Pflanzen haben wir vom Landschaftsgärtner geschenkt bekommen, andere hat die Schwiegermama aus ihrem Garten mitgebracht. Da wächst einiges, was durch Teilung oder Ableger nun auch schon den Weg zu uns gefunden hat. Zu neuen Mitbewohnern im Beet haben wir noch 2-3 weitere Kräuter und ein Chilibäumchen gesetzt. Letzteres musste allerdings vor dem Auspflanzen noch ganze zwei Wochen im Haus ausharren – die Eisheiligen standen noch aus – und ich hätte es mit meiner Liebe schier erdrückt. Dementsprechend lädiert sah es dann im Beet aus und ich hatte so meine liebe Not, es vor meinem Mann und dem sicheren Tod auf dem Kompost retten. Aus lauter Dankbarkeit hat sich das Häufchen Elend doch noch berappelt und uns einen Mehrjahresvorrat an Chilis beschert. Trocknung in Etappen Wider Erwarten und nach zögerlichem Wachstum am Anfang sind auch die Kräuter förmlich explodiert. Und da wir als Gartenanfänger weder die geringste Ahnung haben, wann man wie viel wegschneiden darf bzw. sollte, durfte alles nach Belieben sprießen. Oregano und Dill blühen ja auch wunderschön, ebenso natürlich der Schnittlauch. Und obwohl wir es nicht übers Herz gebracht haben, den emsigen Bienen auch nur eine Blüte wegzunehmen, ist noch genug für uns abgefallen. Im Vergleich zu den getrockneten Kräutern aus dem Supermarkt ist sind die frischen geradezu eine Offenbarung. Und so habe ich dem Herbst und dem Ende der Gartensaison durchaus mit gemischten Gefühlen entgegengesehen. Aber um Trost gab es eine zweite Runde Dill, der hatte sich doch glatt nochmal ausgesät, und bergeweise Kräuter die ich dann einfach in der Wohnung getrocknet habe. Zum Glück haben wir sonst wenig Deko rumstehen Neugebaute Häuser haben ja so einige Auflagen und über manche kann man sicher streiten. Aber am Ende steht da ein Energiesparhaus mit eingebauter Lüftung und das eignet sich hervorragend zum Trocken von allerlei Vorräten. Ein netter Nebeneffekt ist, dass es währenddessen im ganzen Haus nach Kräutern duftet. Funktioniert auch für Chilis, für die manche einen Dörrautomaten oder den Backofen empfehlen. Ersteres habe ich nicht und zweites verbraucht unnötig Energie, wenn´s ohne doch lediglich etwas länger dauert. Da ich schon einmal Kräuter aus dem Garten der Schwiegermama im mittelgroßen Stil getrocknet hatte, wusste ich, was dann auf mich zu kommt. Die ganzen getrockneten Blätter und Stängel müssen zerkleinert werden, am besten lassen sie sich einfach von Hand zerbröseln. Und da wir es mit den Mengenverhältnissen nicht so genau nehmen, wird alles vermischt und in große Schraubgläser abgefüllt. Danach fühle ich mich immer für einige Stunden high und es braucht mehrere Durchgänge Händewaschen, bis der Geruch verflogen ist. Die Menge, die wir dieses Mal zusammenbekommen haben, reicht eventuell sogar über den Winter. Das heißt, wir müssen keine teuren Kräuter aus dem Supermarkt kaufen und sparen so ein ganz nettes Sümmchen ein. Im Schnitt kosten die Päckchen dort nämlich so zwischen 60 bis 80 Euro pro Kilo. Eigentlich war das gar nicht der Plan. Mit meinem semigrünen Daumen, dem begrenztem Zeitkontingent und akuter Unlust mich mit Schnecken und Co. um das Grünzeug zu streiten, ist eigentlich nur ein pflegeleichter, bunter und insektenfreundlicher Garten geplant. Am besten angepasst an die heimische Pflanzenwelt und robust was längere Trocken- bzw. Dauerregenphasen angehen. Die Kräuter machen nicht viel Aufwand, hübsche Gartenbewohner mit essbarem Nebeneffekt. Theoretisch könnte ich eine ganze Ladung Schraubgläschen reduzieren und nur noch die eigene Gartenmischung verwenden. Aber vielleicht warte ich damit noch ein bisschen, ob jedes Jahr so zuverlässig ertragreich wird. Sollte das der Fall sein, kann ich den Gewürzschrank in einen Marmeladenvorratsschrank umfunktionieren. Die gesammelten Gläschen wären dafür auch perfekt, nur das Obst dafür wird hier wahrscheinlich nicht reichen. Außer den Kräutern wird auch weiterhin nicht wirklich etwas aktiv angebaut. Vielleicht ändere ich meine Meinung ja mal aber im Moment reicht es mir völlig, einer außer Rand und Band geratenen Zucchinipflanze hinterherzukochen. Mehr Gemüse braucht es nicht – und mein Mann ist glaube ich nicht traurig, wenn die Zucchini kommende Saison nicht wieder wächst. Kräuter (davon gabs zwei Gläser), getrocknete Chilis, Öl und Chilipaste 🥵 Aber ein bisschen stolz auf die eigene Ernte bin ich tatsächlich schon und es ist ein schönes Gefühl, im Supermarkt mit hochmütig erhobenem Haupt am Gewürzregal vorbei zu stolzieren. Auch die scharfen Soßen kann ich links liegen lassen, wir sind eingedeckt mit Chili-Öl, grüner Chilipaste und getrockneten Chilis und können wahrscheinlich demnächst Feuer spucken... Ich werde trotzdem versuchen, ein neues Chilipflänzchen aus den Samen zu ziehen. Ich muss ja schließlich üben. --- ### Ist das Kunst oder kann das weg? - Published: 2024-01-29 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/29/ist-das-kunst-oder-kann-das-weg/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Graffiti, Kunst, Moderne Kunst, Spazieren gehen, Strukturen, Unerwartetes Hin und wieder läuft man durch die Weltgeschichte und steht plötzlich ganz unvermittelt und unerwartet vor einem kleinen Kunstwerk. Ob von Menschenhand geschaffen, durch Umwelteinflüsse oder ganz natürlich gewachsen – schöne Anblicke lassen sich öfter finden, als man denkt. Man muss nur mal mit offenen Augen und weniger gehetzt durchs Leben gehen. Selten bin ich so lange vor einem Stromhäuschen gestanden. Warum auch. Doch dieses hier hat mich inne halten lassen, ist es doch unglaublich schön bemalt! Ein Farbklecks im grauen Winter Und wer schon immer mal wissen wollte, wie so ein richtig schönes, professionelles Graffiti entsteht, hat hier eine wunderbare Anleitung. Die steht mitten in einem spröden Stadtviertel auf einem halb versteckten Bauwagen. Wie ein Graffiti entsteht Aber auch moderne Kunst findet sich ganz unerwartet im Alltag. Zumindest, wenn man ein so liebevoll zubereitetes Abendessen vorfindet (es gab natürlich noch etwas zu dem Gurkenteller). Fast zu schade zum Essen - moderne Gurkenkunst Bleiben wir bei moderner Kunst. Wenn ein Riss an einer Hauswand vom Ärgernis zu einem schönen Anblick wird, hat oft die Natur ihre Finger im Spiel. Von wegen Unkraut Angesichts der unglaublichen Blütenpracht- und Vielfallt übersieht man leicht, was im ganz Kleinen passiert. Und wir reden nicht nur von winzigen Blüten und völlig verkannten Pflanzen wie dem Ehrenpreis, sondern auch von eine Variation an Formen, die es eben nur in der Natur gibt. Es lohnt sich, mal einen Schritt näher zu gehen und ganz genau hinzuschauen. Diese kleinen „Knötchen“ haben wir wahrscheinlich alle schon mal gesehen. Beim Spazieren in einem ganz gewöhnlichen Wohnviertel Und auch folgende Kunstwerke haben wir Mutter Natur zu verdanken. Allerdings durften wir den Spaziergang unter Wasser machen und auch hier heißt es „Augen offen halten! “. So mancher Taucher (eigentlich alle) sind an den kunstvoll verzierten Außenwänden des Wracks einfach vorbeigetaucht. Schade eigentlich, denn was über die Zeit aus den einst glatten Stahlwänden entsteht, kann sich wirklich sehen lassen. Das Wrack der Sapona, seit 1926 entsteht hier Kunst Aber auch an Land sollte man beim Spazierengehen immer schön die Augen offen halten. Dann entdeckt man auch so hübsche "Upcycling-Ideen" wie diese Leuchte, die sich perfekt in die Begrünung auf einem Garagendach einfügt. Ich wüsste zu gerne, ob sie nachts auch leuchtet. Wie dafür gemacht Besonders liebe ich ja Strukturen, da könnte ich stundenlang fotografieren. Dabei sind die Motive oft unspektakulär aber Kunst liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. In klassische Museen zieht es mich selten. Zu viele Bilder und/oder Skulpturen auf einem Haufen grenzen schon an Reizüberflutung und es gibt selten Ausstellungen, die mich wirklich interessieren. Dafür freue ich mich um so mehr, wenn ich ganz unerwartet über einen besonderen Anblick stolpere. Ein bisschen Farbe kann so manche graue Wand ungemein aufwerten und wenn es nach mir ginge, wären alle Stromkästen und -häuschen zum kreativen Austoben freigegeben. Bis dahin begnüge ich mich mit dem, was die Natur überall Schönes zaubert und krame bei der Gelegenheit vielleicht mal wieder meinen Zeichenblock hervor. --- ### Ganz schön teuer > Laut Pretty Privilege kann sich die Investition in unser Äußeres lohnen - es heißt ja nicht umsonst "die Schönen und Reichen"... - Published: 2024-01-22 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/22/ganz-schoen-teuer/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Aussehen, Halo-Effekt, Kompetenz, Politiker, Pretty Privilege, Schönheitsideal, Steuergeld, Verschwendung, Visagist Schöne Menschen kommen leichter durchs Leben, werden intelligenter eingeschätzt und verdienen häufig mehr. Das ist leider kein abgedroschenes Vorurteil sondern knallharte Realität. Das Ganze ist wissenschaftlich untersucht und in verschiedenen Studien belegt worden. Dass attraktive Menschen oft in so vielen Situationen erfolgreicher, wird mit dem Pretty Privilege begründet. Wer dem gängigen Schönheitsideal entspricht, erfährt meist mehr positive Aufmerksamkeit in Form von Lob oder Förderung, und das meist bereits im Kindesalter. Und so werden aus hübschen Kindern selbstbewusstere und aufgeschlossenere Erwachsene. Natürlich gibt es Ausnahmen – aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel. Jetzt könnten wir uns darüber aufregen, das würde aber nicht viel ändern. Wir tragen nämlich ganz oft unbewusst dazu bei, dass sich an solchen Vorurteilen nichts ändert. Denn die weitverbreitete Annahme, dass hübsche Menschen automatisch positive Eigenschaften wie Intelligenz, Kompetenz, Freundlichkeit oder Charakterstärke besitzen, gründet in unserer unbewussten Wahrnehmungsverschiebungen. Dank des sogenannten Halo-Effekts überstrahlen wenige positiven Eigenschaften alle Charakterzüge. Die äußere Schönheit blendet uns also dermaßen, dass wir uns gar nicht erst die Mühe machen, uns die inneren Werte einmal genau anzuschauen. Das funktioniert auch andersherum, denn wenn wir jemanden sehr gerne haben, nehmen wir ihn auch als attraktiver wahr. Und nicht jeder ist von der Natur so bevorzugt, da darf man schon mal ein bisschen schummeln. Mach ich auch, denn es macht ja auch Spaß. Und es ist faszinierend, wie man mit so etwas profanen wie der Farbe der Haare eine ganz unterschiedliche Wirkung erzielen kann. Und ja, leider kann ich den blöden Spruch „Blondes have more fun“ bestätigen. Selbst raspelkurz macht die Farbe immer noch einen gehörigen Unterschied und wenn ich mal aus irgendeinem Grund untertauchen muss, färbe ich einfach ein langweiliges Mittelbraun – damit war ich als Kurzhaarige quasi unsichtbar. Für all den Spachtel kann man natürlich auch einiges an Geld hinblättern. Das mag einem vielleicht gar nicht so viel vorkommen, man geht ja nur regelmäßig zum Friseur, dann eventuell noch in den Drogeriemarkt (da eskalieren einige gerne) oder womöglich zur Kosmetikerin, man gönnt sich ja sonst nichts. Auch sehr beliebt, hab ich mir sagen lassen, ist die Maniküre – eine schöne Hochrechnung dazu findet ihr hier. In Summe kann dann doch schnell einiges zusammenkommen, je nach Umfang der Baustelle oder dem persönlichen Eitelkeitsfaktor. Ob dass dann noch eine Investition nach dem Pretty Privilege durchgeht, nach dem Motto „besseres Aussehen = mehr Gehalt“, wage ich mal zu bezweifeln. Wobei manch eine Gage für C-Sternchen sicher proportional mit der Größe der Oberweite steigt. Wer naturgegeben perfekte Haut, volles Haar und ideale Gesichtszüge in die Wiege gelegt bekommen hat, kann womöglich gar nicht nachvollziehen, warum sich andere ständig so einen Kopf ums Aussehen machen. Oder man findet ganz eigene persönliche Baustellen, die andere in der Regel gar nicht bemerken. Ich meine, mal gelesen zu haben, dass irgend so ein erfolgreiches Supermodel ihre Zehen nicht leiden kann. Wie heißt es so schön? Deine Probleme möchte ich haben! Soweit so ungerecht. Jetzt könnte man ja sagen, dass weniger attraktive Menschen halt Pech gehabt haben oder dass man selbst ja so gar nichts auf Äußerlichkeiten gibt. Schließlich kann man Intelligenz nicht dauerhaft vortäuschen. Spätestens, wenn Alter und Schwerkraft dem Pretty Privilege den Garaus machen und die makellose Jugend verblüht, zeigt sich, wer auch was im Köpfchen hat. Bis dahin darf Frau sich dann aber auch gefallen lassen, dass sie ihren Erfolg nur ihrem Aussehen zu verdanken hat. Den schön und klug gleichzeitig wäre ja ganz schön unfair, da braucht man sich um Neider nicht groß bemühen. Was aber noch dazu kommt, ist der gesellschaftliche Erwartungsdruck. Gerade bei Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist das Äußere elementar. In der Politik, in der es ja eigentlich auf Inhalte ankommen sollte, muss sich Frau dann gefallen lassen, für ihr Aussehen kritisiert zu werden. Man kann es quasi gar nicht richtig machen. Entweder ist man zu hübsch für den Job und wird dann als dummes Blödchen verunglimpft oder man gibt nichts auf Äußerlichkeiten, dann tun es statt dessen diejenigen, die mit inhaltlichen Themen nichts anfangen können. Damit man weniger Angriffsfläche bietet, muss man natürlich einiges tun. Denn es geht ja gar nicht, dass man einer Mutter ansieht, dass sie eine schlaflose Nacht hinter sich hat, weil Kind krank, Mann doof, Haushalt ein einziges Chaos oder einfach zu viele Sorgen (oder alles auf einmal). Normalerweise würde ich sagen, dass unsereins das überhaupt nichts angeht. Jeder kann tun und lassen, was er oder sie möchte. Wenn jemand der Meinung ist, eine mehrere hundert Euro teure Creme könne tatsächlich Wunder bewirken oder man müsse an einem eigentlich gesunden Körper im Zuge von Renovierungsmaßnahmen herumschnippeln, ist das ja nicht mein Problem. Tja, ein bisschen ein Problem habe ich aber trotzdem damit. Und zwar dann, wenn für die Außenfassade unserer Politiker Steuergelder verwendet werden. Natürlich ist mir bewusst, dass die werten Damen und Herren eine gewissen Außenwirkung bedienen müssen und man immerhin ein Land (ok, manche auch weniger) repräsentiert. Politikern ist längst bewusst, dass das Aussehen einen größeren Einfluss auf den Erfolg hat, als die Kompetenz. Wenn man sich die Summen, die mancher für Styling und Co. ausgibt, allerdings anschaut, müssten manche wesentlich erfolgreicher sein. Und wenn man sich in Zeiten knapper Kassen und Rezension mal die Zahlen des Bundes der Steuerzahler hernimmt, lupft es einem schon die Hutschnur. Rund 1,5 Mio. Euro für Visagisten und Fotografen, davon alleine fast 137. 000 Euro für unsere Außenministerin. Bei so hohen Ausgaben fragt man sich schon, warum manch einer dann nicht so viel besser aussieht. Vielleicht, aber nur vielleicht, könnte man sich auch fragen, ob das nicht Geldverschwendung ist? ? ? Natürlich gibt es weitaus größere Ärgernisse, was Steuerverschwendung und Begünstigungen für Politiker angeht. Manches mag gerechtfertigt sein, anderes nicht. Und wie so oft kann man sich darüber vortrefflich streiten. Die Kosten für Pudern, Schminken und Stylen steigen stetig. Und nicht nur die Damen greifen für ihr Aussehen tief in die Tasche mit den Steuergeldern. Laut Medienberichten haben im Jahr 2022 Bundeskanzler Olaf Scholz 40. 000 €, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas 13. 270 €, Außenministerin Annalena Baerbock 136. 500 €, Robert... --- ### Willkommen in der Ödnis > Viele kluge Bücher wollen Wege aufzeigen, das eigene Gedankenkarussell zu stoppen. Aber ist Austeigen wirklich so eine gute Idee? - Published: 2024-01-15 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/15/willkommen-in-der-oednis/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: Bauchgefühl, Gedankenkarussell, Kopfkarussell, Langeweile, Nichtstun, Stress, Zuhören Neulich las ich einen wunderschönen Spruch: Mit ist langweilig. Ich könnte ja aufräumen aber mir ist lieber langweilig! Quelle unbekannt So erfrischend ehrlich sind wir leider selten mit uns. Stattdessen erfinden wir Ausreden oder flüchten uns in Ablenkungen. Dabei ist es überhaupt nicht verwerflich, einfach nur zu sein und Löcher in die Luft zu starren. Vor lauter Ideen weiß ich manchmal gar nicht, was ich zu erst angehen möchte. Dann mache ich vor lauter Ratlosigkeit – gar nichts. Was völlig in Ordnung ist, solange man das in unserer leistungsgetriebenen Gesellschaft nicht an die große Glocke hängt. Im Stress zu sein gehört ja zum guten Ton und wer nicht im Stress ist, mit dem stimmt offensichtlich etwas nicht. Leider ist man es dermaßen gewohnt, dass ständig irgendwelche Eindrücke auf einen einprasseln, dass manch einer es mit den eigenen Gedanken schier nicht aushält. Kaum kommt auch nur die Spur von Langeweile auf, bekämpfen wir diese mit effektiven Übersprunghandlungen. Die beliebteste ist der Griff zum Handy. Selbst das kurze Verweilen in einer Warteschlange gleicht für manche Menschen schon dem Vorhof zur Hölle der Ödnis. Die ganz dünnbesaiteten Zeitgenossen halten nicht einmal die Ruhe um sich herum aus, wenn sie alleine einer Tätigkeit nachgehen. Egal ob es der Haushalt ist oder ob man sich kreativ austobt. Immer muss ein konstanter Pegel an Hintergrundrauschen das innere Gedankenkarussell übertönen. Mit den eigenen Gedanken alleine zu sein, grenzt an einen Albtraum. Sobald wir aber andere damit bespaßen können, gibt´s kein Halten mehr. Wer einmal ganz genau drauf achtet, dem fällt vielleicht auf, dass viele Menschen nur darauf warten, dass ihr Gegenüber eine Sprechpause einlegt. Und sobald sich auch nur die leiseste Gelegenheit ergibt, ergreifen sie selbst das Wort, um ihre eigene Geschichte zu erzählen. Wenn überhaupt noch gewartet wird und man sich nicht einfach rücksichtslos gegenseitig ins Wort fällt oder gar den Mund zu hält – habe ich echt schon erlebt. Eigentlich reden wir nicht mehr miteinander sondern nur noch (im besten Fall) nacheinander. Da das natürlich nicht nur mir aufgefallen ist, gibt es zwischenzeitlich eine ganze Menge Literatur zum Thema Zuhören. Die Autoren verdienen sich hoffentlich eine goldene Nase mit ihren Büchern – und hoffentlich lesen die Käufer sie auch. Zuhören ist nämlich gar nicht so einfach, wie es klingt und erfordert Übung und Energie. Wenn wir uns aber schon abmühen, anderen ein besserer Zuhörer zu werden, warum dann nicht auch uns selbst gegenüber? Entweder geht da die gedankliche Post ab, dann könnte es ein bisschen Ordnung reinbringen, seine Gedanken zu sortieren. Oder Hirngespinste und Sorgen türmen sich zu düsteren Gewitterwolken auf. Auch da kann man sich fragen, woher das kommt, wohin das führt und ob man sich nur grundlos verrückt macht. Vielleicht ist da aber auch nichts, keine Ideen, keine endlos langen ToDo-Listen. Nur Langeweile und Ödnis. Soweit mir bekannt, ist es ein hehres Ziel beim Meditieren, den Kopf leer zu bekommen. Man ist also unversehens zum Zen-Meister mutiert, Glückwunsch! Ein weiteres Argument, mal mehr auf die eigene Stimme zu hören, wäre das gute alte Bauchgefühl. Für die meisten ist es selbstverständlich, auf den eigenen Bauch zu hören. Und das selbstredend nicht nur, wenn man Hunger hat. Aber so richtig mit Zwiegespräch und Hinterfragen ist dann schon wieder zu viel. Ist halt das Bauchgefühl, basta! Aber unsere goldene Mitte ist ja nicht binär und wenn ich mal versuche, herauszufinden, warum ich etwas entgegen aller Vernunft will oder nicht will, lerne ich vielleicht auch was Wichtiges über mich. Eigene Vermeidungsstrategien kann ich dann verstehen und das heißt ja noch lange nicht, dass ich dann aus meiner Wohlfühlzone raus muss. Aber ich könnte, wenn ich gute Gegenargumente gegen den Bauch habe. Ich will jetzt keinesfalls zum Zwiegespräch mit dem eigenen Bauch aufrufen, das wäre mir viel zu esoterisch. Und fangt bloß keinen Streit mit ihm an. Er sitzt am längeren Hebel und hat eine ganze Armada an fiesen Argumenten, angefangen bei Magenkrämpfen bis hin zu alles muss raus – oder nichts geht mehr. Wenn uns Dinge auf den Magen schlagen, haben wir womöglich auch einfach nicht richtig zugehört. Falls es bei mir im Kopf mal wieder zu laut ist, um mich auf eine Sache zu konzentrieren aber zu viele Hummeln im Hintern mich nicht still sitzen lassen, habe ich eine Handvoll produktive Strategien im imaginären Werkzeugkoffer. Schreiben geht fast immer und gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen. Im Zweifel tippe ich den erstbesten Gedanken und sehe, wohin die Tastatur mich führt. Wenn die Jahreszeit es hergibt, hilft auch das meditative Ausrupfen von Wildkräutern im Garten. Bei einem Mann, der (noch) nicht so den Blick für die verschiedenen Pflanzen hat, ist es besser, aus dem Kräuterbeet regelmäßig die nicht so leckeren bis ungenießbaren Gewächse auszusiedeln. Und in der Erde zu wühlen, erdet einen immer. Alternativ geht auch Beton, da matscht es sich auch super – allerdings sollte man sich da nicht so viel Zeit lassen... In den meisten Fällen gibt es dazu nicht einmal musikalische Untermalung. Ich bin dann viel zu sehr in meine Gedanken vertieft und meilenweit entfernt vom Idealbild eines meditierenden Zen-Meisters. In mir selbst ruhe ich trotzdem auch wenn es in meinem Kopfkarussell nicht gerade still und beschaulich zugeht. Ich kann nicht nicht denken aber die emotionale Grundhaltung macht den Unterschied zwischen getrieben sein und treiben lassen. In den meisten Fällen gelingt mir letzteres, das Leben härtet halt ab. Und immer öfter gelingt es mir auch, so richtig öde einfach gar nichts zu tun. Vielleicht vergesse ich dann vor lauter Nichtstun ja auch mal das Denken. --- ### In Verbindung bleiben – Fragen über Fragen > Wir bleiben in Verbindung! Sagt sich so leicht und ist doch gar nicht so einfach - sich aus den Augen zu verlieren hingegen sehr! - Published: 2024-01-11 - Modified: 2024-01-08 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/11/in-verbindung-bleiben-fragen-ueber-fragen/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Aus den Augen verlieren, Bloggen, Blogparade, Kontakt, Netzwerk, Verbindung Schon wieder eine Blogparade und eigentlich wollte ich gerade ganz was anderes machen. Und doch beschäftigt mich das Thema. Denn wie so viele andere auch, habe auch ich schon viele Menschen gekannt und gedacht, das wären Freunde fürs Leben. Und doch haben wir uns aus den Augen verloren. Das ist einfach, in Verbindung zu bleiben hingegen nicht. Dabei wird es uns heute leicht gemacht, neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen. Die Menschen können am anderen Ende der Welt sitzen und sind doch nur ein paar Klicks entfernt. Aber wer sich nach langer Zeit wieder persönlich gegenüber sitzt weiß, dass die virtuelle Welt oft doch nur eine Krücke ist. Immerhin eine gute, wenn man sie zu nutzen weiß. Und trotzdem kümmern wir uns oft viel zu wenig um unsere sozialen Kontakte. Wer kann sich schon erinnern, wann er zuletzt eine richtig echte Postkarte im Briefkasten gefunden hat? Und ich frage mich tatsächlich, ob eine Karte mit Neujahrsgrüßen an die Nachbarin zu aufdringlich ist. Egal, ich hab das dann einfach trotzdem gemacht – und ein paar Tage später ebenfalls eine sehr liebe Karte aus unserem Briefkasten gefischt. Wenn also vom Unruhewerk die Frage kommt „Wie wollen wir in Verbindung bleiben? “, dann hoffe ich, dass ganz viele Menschen mal darüber nachdenken, was sie sich wünschen – und ob sie bereit sind, dafür auch etwas zu geben. Der Klassiker ist ja der ständig aufgeschobene Anruf bei den Eltern/Großeltern/etc. Das erste, was man dann zu hören bekommt ist, dass man doch ruhig öfter anrufen könnte. Dass ein Telefon in beide Richtungen funktioniert, sollte eigentlich mittlerweile hinreichend bekannt sein. Aber man will den anderen ja nicht stören, der muss ja so viel arbeiten und ist abends bestimmt müde. Argument oder Ausrede – man weiß es nicht. Zumindest eines ist aber sicher. Wer weiß, dass er sich als Erstes eine Ladung Vorwürfe abholt, wird sich eher noch seltener melden. Die Fragen zur Blogparade im Rahmen der Plattform blogs50plus kommen allerdings aus einer ganz anderen Richtung. Wie funktioniert ein Netzwerk unter Bloggern, was ist mit der Sichtbarkeit und was hat das mit einer Altersgruppe zu tun? Fragen über Fragen... Und schon wundere ich mich. Ich gehöre nämlich noch nicht zur Ü50 Zielgruppe und frage mich, ob es wirklich eine so große Rolle spielt. Man kann doch auch schon in jüngeren Jahren ganz schön unsichtbar sein. Und so richtig jung bin ich ja auch nicht mehr, aber mitspielen dürfte ich halt altersmäßig noch nicht. Dabei finde ich es immer sehr spannend, mich mit Menschen unterschiedlichen Alters auszutauschen, auch und gerade mit Jüngeren. Von denen kann ich genauso viel lernen, wie von den Älteren. Natürlich treiben einen nicht immer dieselben Themen um und trotzdem finde ich es ungeheuer spannend eben genau über diese Themen bei anderen zu lesen. Womöglich sehe ich das anders, wenn noch ein paar Jährchen und Falten dazu gekommen sind. Ich für meinen Teil liebe den Austausch über die Kommentare der vielen unterschiedlichen Blogs. Und genau darüber habe ich auch schon viele neue und sehr lesenswerte Blogs kennengelernt. Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich lange Zeit nur die typische stille Mitleserin war. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass sich der Autor für meine Zeilen interessieren könnte. Der erste Kommentar war für mich tatsächlich eine Überwindung. Ich wollte gerne meine Wertschätzung mitteilen aber habe doch tatsächlich meinen ganzen Mut zusammennehmen müssen. Das war lange, bevor ich selber auch nur ans Schreiben gedacht habe und ich wollte auf keinen Fall aufdringlich sein. Heute denke ich natürlich völlig anders über Kommentare zu Blogbeiträgen. Ich schätze jeden und freue mich riesig, wenn jemand sich die Mühe macht, einen Beitrag zu kommentieren. Denn mit so einem Beitrag ist man ja erst mal mit seinen Ansichten und seiner Meinung alleine im luftleeren Raum unterwegs. Kann auch mal ganz schön sein, das Hirn findet beim Schreiben ja oft seine ganz eigenen Antworten. Aber neue Blickwinkel können die Welt auch nochmal umrücken und die Erfahrungen, Erinnerungen und das Wissen anderer sind immer eine Bereicherung. Also an dieser Stelle einfach mal ein ganz dickes DANKESCHÖN an alle, die hier bisher so nette Zeilen hinterlassen haben! ! ! Und wie können wir nun in Verbindung bleiben? Einfach machen! Das was wir uns wünschen, können wir auch selbst vorleben. Heißt, wer nicht nur Rechnungen in der Post finden möchte, schreibt vielleicht selbst mal eine Ansichtskarte. Und ich mache mir (hoffentlich, ich arbeite dran) nicht mehr ständig einen Kopf, ob ich jemandem auf die Nerven gehen könnte! --- ### Wieder etwas leichter - der (un)geliebte Papierkram > Bei all dem Aufräumen und Ausmisten kann man beim Papierkram so richtig Fortschritte machen. Da sammeln wir nämlich oft mehr, als nötig! - Published: 2024-01-08 - Modified: 2024-01-07 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/08/wieder-etwas-leichter-der-ungeliebte-papierkram/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Aufbewahrungsfristen, Ausmisten, aussortieren, gesetzliche Aufbewahrungsfristen, Minimalismus, Ordnung Bei all der Völlerei rund um die Feiertage kann einen schon mal das Bedürfnis erschleichen, sich wieder etwas leichter zu fühlen. Natürlich erklärt sich so auch der Zulauf in den Fitnessstudios zu Beginn eines neuen Jahres in Verbindung mit den guten Vorsätzen, gesünder, fitter und schlanker zu werden. Jetzt ist bei uns nicht wirklich das große Fressen losgebrochen und wir haben uns keinesfalls der maßlosen Fresslust hingegeben. Klar hat man im Urlaub zu Hause mehr Zeit zum Kochen und da gibt es auch das eine oder andere leckere Highlight (zum Beispiel meine Lieblingskartoffelsuppe) aber schwerer wird man davon alleine ja zum Glück nicht. Trotzdem miste ich in dieser Zeit gerne aus und mache klar Schiff. Was uns dann verlässt, ist zwar im Umfang nicht viel aber dafür umso erleichternder – es geht nämlich um den von uns allen so geliebten Papierkram. Da ich nach wie vor begeistert mein Haushaltsbuch pflege, wird dieses fürs neue Jahr vorbereitet. Es ist nur eine profane Excel-Tabelle, aber die will ja auch hübsch sein. Dabei schaue ich auch gleich, ob es etwas zu tun gibt hinsichtlich der laufenden Verträge. Muss etwas gekündigt werden, gibt es einen besseren Anbieter oder haben sich die laufenden Kosten erhöht, was wiederum Auswirkungen auf unsere monatlichen Fixkosten hätte. Und wenn man dann schon dabei ist, wird natürlich alles aussortiert, was man nicht mehr braucht. Rechnungen und Verträge hebe ich immer ein bisschen länger auf, als nötig. Aber wenn die Garantie für etwas abgelaufen ist, fliegt meistens auch die Rechnung raus. Selbst wenn ich etwas später mal verkaufen sollte, muss ich sowieso damit rechnen, dass kaum einer bereit ist, den meiner Meinung nach aktuellen Verkehrswert zu zahlen. Mal abgesehen davon, dass wir nicht so viel besitzen, dass wir loswerden wöllten. Und wenn mal was geht, wird es meistens verschenkt. Ich mag es, wenn ich mit brauchbaren Dingen noch jemandem eine Freude machen kann, uns geht’s ja vergleichsweise gut. Also fliegen alle veralteten Rechnungen raus (Ausnahme: man braucht sie im Versicherungsfall als Nachweis für die Hausratsversicherung). Dazu gehen auch gleich die dazugehörigen Anleitungen, die ich lieber digital habe oder in die ich eh nie reinschaue. Oft stehen da eh nur noch Sicherheitshinweise in gefühlt tausend Sprachen drin mit dem Verweis, sich die Anleitung doch runterzuladen. Auch alte Zertifikate fliegen bei mir manchmal raus. Hängt natürlich davon ab, was das für ein Wisch ist. Wenn man sich an nicht mehr als den Titel des Seminares erinnern kann (wenn überhaupt) und der Nachweis für den Beruf nicht wichtig ist, kann das Dokument wahrscheinlich weg. Ebenso horte ich keine Urkunden. Die haben meist mehr einen ideellen Erinnerungswert, als dass man sie wirklich braucht. Das fängt mit der Teilnehmerurkunde für die Bundesjugendspiele an. Und dass man es ein volles Jahrzehnt oder länger beim selben Arbeitgeber ausgehalten hat, interessiert auch keinen. Natürlich gibt es auch Dokumente, die keinesfalls verloren gehen sollten, geschweige denn dass man sie absichtlich ausmistet. Unterlagen wie Geburtsurkunden o. ä. , welche die Abstammung und Identität nachweisen, müssen bleiben. Ebenso sollte alles zur Ausbildungs- und Arbeitslaufbahn wie Zeugnisse, Meisterbriefe etc. aufbewahrt werden. Darüber müssen wir glaube ich nicht reden, die Arbeitszeugnisse bleiben, auch wenn es den alten Arbeitgeber womöglich längst nicht mehr gibt. Was ich bis dato nicht wusste (und welche Info hoffentlich nie brauchen werden), ist, dass man Gerichtsurteile und Vollstreckungsbescheide ganze dreißig Jahre aufbewahre muss. Aber man lernt ja nie aus. Nicht annähernd so lange müssen Gehaltsabrechnungen aufbewahrt werden. Manche Unternehmen haben die ja glücklicherweise schon digitalisiert. Ich bekomme meine (wieder) in Papierform. Theoretisch könnten die Gehaltsabrechnungen weg, sobald ich sie kontrolliert habe oder spätestens, wenn man die Lohnsteuerbescheinigung in der Hand hält. ABER – wer zum Beispiel einen größeren Kredit aufnehmen möchte, braucht dafür oft die Abrechnungen der letzten drei Monate. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, bewahrt einfach die Gehaltsabrechnungen der letzten 12 Monate auf. Die Lohnsteuerbescheinigung behält man selbstverständlich bis zur Rente, auch wenn man sie erst mal hauptsächlich für die Steuerunterlagen braucht. Diese wiederum sollte man als Privatperson mindestens laut Lohnsteuerhilfeverein mindestens vier Jahre behalten. Und hier gibt es einige Ausnahmen, die die Aufbewahrungsfrist noch ganz schön ausdehnen können. Den Steuerbescheid selbst sollte man mindestens zehn Jahre oder besser dauerhaft archivieren. Wer als Eigentümer oder Vermieter Handwerker- und Dienstleistungsrechnungen hat, kann diese ja wunderbar steuerlich geltend machen. Nach sechs Jahren dürfen die Unterlagen dann aussortiert werden. Alle anderen können die Rechnungen schon nach zwei Jahren entsorgen, davor benötigt man sie aber als Nachweis für etwaige Gewährleistungsansprüche. Bleiben noch private Kontoauszüge, Übergabeprotokolle, Nebenkostenabrechnungen, Mietverträge und ähnliche Unterlagen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, diese für drei Jahre aufzubewahren. Digital wird auch gleich ein bisschen aufgeräumt. Da gelten dieselben Regeln, wie für die analogen Unterlagen. Alte Rechnungen können hier ebenso weg und auch diverse andere Dateien kann man bei der Gelegenheit mal aussortieren. Gegebenenfalls kann man gleich mal die Ordnerstruktur anpassen. Wie bei den Vorratsdosen im Küchenschrank bringt es nämlich gar nichts, wenn nicht alles ordentlich und sinnvoll beschriftet ist. Mein Kryptonit ist der große Ordner mit dem treffenden Namen „Sonstiges“. Der ist wie die böse Krimskramsschublade, nur in digital. Ein Komiker meinte mal, der Ort, an dem man Batterien lagert, zieht allen möglichen anderen Krempel an. Leider stimmt das bei uns im Haus aber das liegt auch daran, dass wir nicht so viele Batterien lagern, dass diese ein ganzes Schrankfach oder eine ganze Schublade füllen würden. Dass sie sich den Platz mit anderem Kleinkruscht teilen, ist also vorprogrammiert. Vielleicht benenne ich den Ordner Sonstiges mal in Kruscht um, das klingt doch gleich viel schöner! Und immer, wenn eine neue Datei dazu kommt, prüfe ich, ob etwas anderes gelöscht werden kann. Nicht vergessen, hinterher auch den virtuellen Papierkorb gleich zu leeren. --- ### Was wirklich wichtig ist > Wie finde ich heraus, was mir wirklich wichtig ist? Beziehungsweise - wie finde ich WIRKLICH heraus, was mir wichtig ist? - Published: 2024-01-01 - Modified: 2023-12-30 - URL: https://www.queen-all.com/2024/01/01/was-wirklich-wichtig-ist/ - Kategorien: Job, Mindset - Schlagwörter: Selbstfindung, Selbsttest, Verlässlichkeit, Werte, Wertekatalog, Wertschätzung Vor nicht allzu langer Zeit landete eine dubiose Termineinladung in meinem E-Mail-Postfach bei der Arbeit. Ganze 10 Minuten waren für den Termin veranschlagt, die Teilnehmer: der Chef und seine Directs (so schimpft man die direkt unterstellte Führungskräfte in „Neudeutsch“). Natürlich waren wir alle am Rätseln, was da wohl kommt, man geht ja immer vom Schlimmsten aus. Am Ende wollte er uns nur kurz und knackig seine Werte mitgeben. Damit wir wissen mit wem, bzw. womit wir es zu tun haben oder besser gesagt, was ihm wichtig ist. Damit wir aber nicht so völlig ohne Ergebnis aus so einem Termin rausspazieren, hat er uns gleich mal nahegelegt, es ihm gleich zu tun. Werte – ja, das trägt man so mit sich rum. Meistens denkt man nicht mal groß drüber nach. Kann aber nicht schaden und wollte ich eh schon ewig mal machen. Ehrlich gesagt geistert da schon seit Monaten ein Text auf meiner Festplatte herum, immer mal wieder schraube ich ein bisschen daran. Jetzt wird es doch mal Zeit, das ganze rund zu machen. Aber wie findet man raus, was denn wirklich die eigenen Werte sind? Vielleicht mal Google fragen, ist ja ein schlaues Kerlchen. Alternativ Ecosia, da geht’s ein bisschen nachhaltiger zur Sache – wenn wir schon bei Werten sind. Schon in diversen Seminaren und Trainings hatte ich es mit mal mehr, mal weniger esoterischen Selbstests zu tun und bin daher, was das angeht, ein bisschen vorbelastet. Gesunde Skepsis ist wahrscheinlich stark untertrieben, die meisten Selbstfindungs-Fragebögen sind meiner Meinung nach völliger Mist. Was da aber bei der ersten Werte-Recherche so an Hilfestellung angeboten wird, toppt alles an Scharlatanerie. Aus einer vorgegebenen Auswahl an markigen Schlagworten wie Freiheit, Kreativität oder Achtsamkeit soll man sich einfach mal die heraussuchen, die einem besonders wichtig sind. Ok, kein Problem, ich kreuze einfach mal alles an. Und frage mich, was das soll. So richtig hilfreich kommt mir das nämlich nicht vor. Ich will mir ja nicht ein Set von hübsch klingenden Buzzwords zusammenstellen, nach denen ich mein ganzes zukünftiges Denken und Handeln ausrichten soll. Vielmehr möchte ich herausfinden, was mich bisher angetrieben hat, um zu verstehen, welchen Einfluss das auf meine Entscheidungen hatte und auch weiterhin hat. Und dann kann ich auch korrigieren, wenn ich genau weiß, dass ich in bestimmten Situationen in mir ganz eigene Muster falle. Genau da will ich eigentlich ansetzen und genau da sehe ich auch das große Fragezeichen. Ein Beispiel: Immer wieder merke ich, wie abgrundtief enttäuscht ich bin, wenn etwas nicht so läuft, wie ich mir das ausgemalt habe. Wenn ich mich auf etwas gefreut habe und dann das Leben dazwischen funkt, brauche ich immer erst mal ein bisschen Zeit, um das zu verdauen. Was mir also wichtig ist, ist Verlässlichkeit. Und womit ich eigentlich gerne reagieren würde, wenn mich ein Handwerker mal wieder hängen lässt, ist Gelassenheit. Die habe ich sonst nämlich in rauen Mengen und frage mich ehrlich, warum sie mir dann manchmal so schnell abhanden kommt. Eine Liste mit potentiellen Werten mag inspirierend sein, aber das ist doch keine Wünsch-Dir-Was-Veranstaltung. Meine tatsächlichen Werte finde ich nur durch Selbstbeobachtung und indem ich meine sozialen Interaktionen reflektiere. Huch, das klingt jetzt ganz schön affektiert. Da tut sich dann schon die nächste Hürde auf. Mal eben schnell den eigenen Wertekatalog festlegen geht so nebenbei nicht. Das entsteht im Laufe des Lebens und ändert sich auch immer mal wieder. Es wäre auch zu einfach, wenn man sich mal eben für eine halbe Stunde hinsetzt und sich seine Handvoll Lieblingswerte aussucht. Das ist, als fülle man sich eine Schachtel Pralinen beim Konditor. Und wie bei den Pralinen sollen es natürlich auch nicht zu viele Werte auf einmal sein. Ich will mich nicht auf eine bestimmte Anzahl beschränken lassen. Natürlich ist es Mist, per Rundumschlag einfach mal 50 Werte zu definieren. Kein Mensch könnte da noch Orientierung finden und wahrscheinlich täte sich auch der eine oder andere Widerspruch auf. Da macht die Priorisierung und Einschränkung schon Sinn aber ob ich jetzt drei, vier oder fünf persönliche Werte für mich festlege, interessiert doch eigentlich niemanden. Zumindest ist mir kein Wettbewerb um die perfekte Anzahl an Wertebegriffen bekannt. Manchmal erkennt man, was einem wichtig ist, wenn man mit dem Gegenteil konfrontiert ist. Zumindest hat mir das zu der Erkenntnis verholfen, dass Zuhören für mich ein ganz besonders wichtiger Wert ist. Wenn man sich das Alphatier-Gerangel mancher Führungskräfte anschaut, erklärt sich die absoluter Ratlosigkeit mancher Manager, was die Unzufriedenheit in der Belegschaft angeht, von selbst. In der Vergangenheit durfte ich schon miterleben, wie das unbequeme Analyseergebnis, welches von teuer eingekauften Beratern erstellt wurde, still und heimlich in der hintersten Schublade vergraben wurde. Wenn ich die Wahrheit nicht hören will, sollte ich gar nicht erst danach fragen. Bzw. einfach mal den Sabbel halten, wenn das Gegenüber spricht. Aber auch im privaten Umfeld erlebt man immer wieder, dass es bei Gesprächen lediglich darum geht, den Gegenüber auf den neusten Stand zu bringen. Wenn wir überhaupt noch miteinander reden – das Smartphone ist oft spannender als die analoge Begleitung. Ein Bild, über das jeder lacht und trotzdem sieht man es überall. Was ich auch am Negativbeispiel herausgefunden habe, ist meine Aversion gegen Menschen, die Entscheidungen aussitzen. Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung. Wenn man unsicher ist, kann man sich Rat holen. Und wenn man sich mal falsch entschieden hat, kann man das in aller Regel korrigieren. Oder man macht seinen Frieden damit. Auf jeden Fall sollte man sich darüber im Klaren sein, dass sich die Welt weiter dreht und nicht darauf wartet, bis ich mich für oder gegen etwas entschieden habe. Menschen, die die Ärmel hochkrempeln und einfach mal machen, ohne zu zögern mit anpacken, sind mir also um Längen lieber, als solche, die jegliche Ideen zerreden und so lange zögern und zaudern, bis auch das letzte Fünkchen Motivation erloschen ist. Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir sind, sondern unsere Entscheidungen. Joanne K. Rowling, Harry Potter und die Kammer des Schreckens Was mir sonst noch wichtig ist? Begeisterung! Dauernörgler und griesgrämigen Jammerlappen haben... --- ### Schlüsselfertig und doch nicht fertig > Wie sieht es aus, fast ein Jahr nach Einzug? Das Haus steht, der Garten auch aber fertig sind wir noch lange nicht. - Published: 2023-12-28 - Modified: 2023-12-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/28/schluesselfertig-und-doch-nicht-fertig/ - Kategorien: Finanzen, Haus und Garten - Schlagwörter: Handwerker, Hausbau, Jahreswechsel, Neujahrswünsche, Reklamation, Schlüsselfertig So langsam, aber wirklich ganz langsam stellt sich so etwas wie Normalität ein. Viele kleinere offene Punkte auf der endlosen ToDo-Liste sind erledigt und wir müssen nicht mehr unseren ganzen Alltag an den Terminen der Handwerker ausrichten. Aber ein bisschen halt doch noch... Auch ein Jahr nach Einzug – und damit weit über einem Jahr nach Ausführung – kommen noch Rechnungen rein. Leider immer unerwartete und teilweise wirklich unverschämt. Das man für den Netzanschluss zahlt, ist ja selbstverständlich. Dass dieser aber im mittleren vierstelligen Bereich liegt und sämtliche Bauarbeiter drum herum von einer anderen Firma, die längst bezahlt ist, durchgeführt wurden, hat uns dann doch überrascht. Noch dazu macht man sich nicht einmal die Mühe, verständlich die ausgeführten Arbeiten aufzuschlüsseln oder das Dokument so zu formatieren, dass man zumindest den offenen Betrag nicht erraten muss. Und wenn man dann denkt, jetzt ist endlich mal alles erledigt, kommt noch ein Handwerker ums Eck. Allerdings nicht mit der Rechnung, sondern nur mit der Ankündigung, dass er noch eine schreiben will. Aber das vor Jahresende nicht mehr tun möchte. Danke, wie nett – sag doch einfach, dass du es zeitlich nicht mehr hinbekommst. Denn beunruhigt, was denn da wohl noch kommt, ist man doch trotzdem. Was dann noch kommen kann und wird, weiß ich nicht. Auf der einen Seite führe ich genauestens Buch über alle Ausgaben und weiß, wie viel Geld wir in unser Bauprojekt und den Garten investiert haben. Auf der anderen Seite gibt es Sub-Sub-Unternehmen, Behörden und unfähige Bauleiter, die nicht wirklich viel von Kostentransparenz halten. Dazu kommen Reklamationen bei der Hausbaufirma, über die ich schon ein ganzes Buch schreiben könnte. Zumindest eines hat die Hausbaufirma jetzt hoffentlich gelernt. Wer billig kauft, kauft zweimal. Wir dachten zwar, wir hätten auf ein solides Qualitätsunternehmen gesetzt, dass keineswegs zu den ganz günstigen gehört (trotz dem „Schwaben“ im Namen). Aber dass dort gerade mit Handwerkermangel und Sparkurs am guten Ruf gesägt wird, weiß man halt erst hinterher. Und es trifft wohl ganze fünf Häuser im nahen Umkreis von denen die Handwerker, die den Pfusch beheben, uns berichten. Der Bauleiter hat seine Kontrollen wohl vom Fahrzeug aus durchgeführt. Dass er noch zuständig ist, verwundert gelinde gesagt. Die Abdeckung unserer Balkonumrandung wurde bereits drei Mal ausgeführt, der Balkon von der letzen Firma erneut abgedichtet – die erste gibt es zwischenzeitlich nicht mehr. Und auch die einstige Malerfirma existiert nicht mehr. Ein Neuer soll´s richten, will uns aber dafür für vier Wochen ausquartieren. Geht zwar alles über die Gewährleistung, ist aber trotzdem ärgerlich. Zudem wir seit Wochen stromfressende und laute Lüfter im Keller zu Gast haben, die die Bodenplatte unterm Estrich trocknen. Leckageortung und Reparatur stehen noch aus, unser Vertrauen in den Bauleiter ist allerdings reichlich angeknackst. Unser Keller mit Trocknungsgeräten, zum Glück steht sonst so nicht viel drin... Die wenigen Neider im Umfeld freuts. Manch einer kann sein selbstgefälliges Grinsen kaum verbergen. Schadenfreude ist nun mal die schönste Freude. Bei anderen muss ich innerlich immer an Katastrophentourismus denken. Die sind besonders interessiert, gehen aber auch immer gleich vom Schlimmsten aus und lassen kein gutes Haar am Gesamtprojekt. „Dass der nichts kann, hätte ich euch gleich sagen können“ – danke, ein guter Rat im Nachhinein ist so wertvoll, wie ein Pickel am A... llerwertesten. Zum Glück besteht die Welt nicht nur missgünstigen Menschen. Im Gegenteil, oft erfährt man mehr Mitgefühl und Unterstützung von Seiten, an denen man am wenigsten damit gerechnet hätte. Familie, Freunde und Kollegen fiebern mit und freuen sich über jeden noch so kleinen Erfolg (und wehe, man schickt dann nicht gleich Bilder). Neue Nachbarn wurden unerwartet zu guten Freunden, auf die man sich verlassen kann und mit denen wir gerne Zeit verbringen. Das ein Hausbau kein Spaziergang ist, war zu erwarten. Manches hätte aber auch einfach glatt gehen dürfen, so viel hätte ich jetzt gar nicht lernen wollen. Und auch, wenn das mit den hereinflatternden Rechnungen mal wirklich ein Ende hat, bin ich echt erleichtert. Klar ist es ohne Kinder und mit zwei Vollzeit-Gehältern einfacher – aber halt noch lange nicht einfach. Trotz verschiedenster Widrigkeiten lieben wir unser Fleckchen Erde. Und trotz allen offenen Reklamationen bin ich erstaunlich tiefenentspannt. Wahrscheinlich haben uns die bereits überwundenen Katastrophen und Überraschungen schon sehr resilient gemacht. Aber nächstes Jahr darf es gerne ein bisschen weniger turbulent an der Baufront sein. Aus der Perspektive siehts bombastisch aus :-) Was ich mir sonst so fürs neue Jahr wünsche? Also ich habe absolut realistischen Neujahrsvorsätze, sowas von SMART, also spezifisch, messbar und gääähn... Wahrscheinlich sagen unsere Vorsätze oder deren Nichtvorhandensein eine ganze Menge über uns selbst aus – Küchentischpsychologen könnten da jetzt wohl einiges herauslesen. Und auch, wenn viele versuchen, vieles noch vor Jahresende zu erledigen – die Welt dreht sich weiter, welch tiefgreifende Erkenntnis. Die Hausarbeit läuft nicht weg (leider), die Wäsche auch nicht (zum Glück, man stelle sich das mal vor! ) und der Jahreswechsel alleine ändert so gar nichts an unserer momentanen Situation. Damit das nächste Jahr aber ein absoluter Knaller wird, nehmen wir uns also einfach mal das Beste vor, was einem das Leben so zu bieten hat: Weltfrieden – nicht kleckern bei den Wünschen, sondern klotzen! Einen kerngesunden Planeten – also nicht irgendeinen, sondern unsere Erde natürlich! Im Lotto gewinnen – am besten gleich mehrmals und natürlich immer den Jackpot Sportlicher, gesünder, klüger und natürlich noch hübscher werden (is klar, ne? ) Und natürlich das fertigste Haus aller fertigen Häuser ohne den allerkleinsten Makel Das Schöne an Neujahrsvorsätzen ist aber, dass man nur genug Sekt hinunterkippen muss, dass sie schon am nächsten Morgen wieder vergessen sind. Und Sekt ist an Sylvester ja obligatorisch. Dabei kann schon ein einziges Glas höllische Kopfschmerzen verursachen, aber wir sind ja vom Glühwein abgehärtet. Also feiert schön – oder auch nicht – und habt einen Jahreswechsel ganz nach eurem Geschmack! --- ### Mehr Meer bitte! > Eigentlich sollte es gar keinen großartigen Rückblick geben. Zur Mitmachaktion "2023 in einem Bild" habe ich mich aber hinreißen lassen. - Published: 2023-12-26 - Modified: 2023-12-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/26/mehr-meer-bitte/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: 2023, Jahresrückblick, Mein Jahr in einem Foto Eigentlich war das Jahr viel zu kurz, für all die Dinge, die ich erlebt habe. Bzw. wie viel passt eigentlich in ein einziges Jahr, wenn man sich rückblickend mal bewusst macht, was alles passiert ist? Umzug ins neue Haus Jobwechsel Viele, viele Bauprojekte (Geräteschuppen, Bett, Schreibtisch, Garten... ) Konzerte, Feste, Sonnenwendfeuer, Abi-Treffen nach 25 Jahren, Treffen mit Familie und Freunden und viele schöne spontane Abende mit den neuen Nachbarn Und all die vielen kleinen und großen besonderen Momente, die aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde Was bei all dem natürlich hat zurückstehen müssen, waren Reisen ans Meer. Wir haben es nicht ein einziges Mal ins Wasser geschafft und die Sehnsucht wächst. Warum es trotzdem ein altes Unterwasserfoto auf den Platz für mein Foto 2023 in einem Bild geschafft hat? Ich sehe darauf aus, wie diese furchtbaren Trolle – man sieht die Flausen, die wir beide im Kopf haben schon auf meinem Kopf. Verrücktheit und Albernheit steigen von Stufe zu Stufe bzw. von Jahr zu Jahr. Das darf gerne so weiter gehen. Vielleicht dann auch mal wieder mit Salzwasser in der Nase. --- ### Massenproduktion und kein Ende in Sicht > Dekoration aus Beton ist ohne viel Talent und mit wenig Aufwand leicht selbst herzustellen. Fast schon zu leicht... - Published: 2023-12-25 - Modified: 2023-12-21 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/25/massenproduktion-und-kein-ende-in-sicht/ - Kategorien: DIY - Schlagwörter: Beton, Beton gießen, Deko, DIY, Epoxid, Hobby, Totenkopf Ich habe ja eine Schwäche für Totenköpfe in allen Varianten – und nein, Selbsterkenntnis ist in diesem speziellen Fall nicht der Weg zur Besserung. Die sympathisch grinsenden Kameraden begegnen einem hier an diversen Stellen. Neben den zwei langjährigen Mitbewohnern kommen aber nun ständig neue hinzu. Und das liegt nicht einmal daran, dass ich eine neue Sammelleidenschaft in mir entdeckt hätte. Nein, ich bin einfach nur über eine Silikonform gestolpert, wie man sie für Kunstharz verwendet. Nun bin ich kein allzu großer Fan von Epoxid und verwende das eigentlich nur, um Blumentöpfe aus Beton wasserdicht zu bekommen. Aber wenn man schon sehr charakterstarke Blumentöpfe aus Beton gießen kann... Das ist die ideale Beschäftigung, wenn man nur wenig Zeit hat, um seiner Kreativwut nachzukommen. Das Anrühren von Beton geht schnell, das Gießen noch schneller. Noch ein bisschen die Luftblasen raus klopfen und fertig. Nur bis das Kunstwerk ausgehärtet ist, braucht’s etwas Geduld. Und wenn ich mal das Gefühl habe, ich sei unproduktiv, flitze ich mal eben in den Keller, pansche kurz etwas Beton zusammen und gieße ein weiteres Köpfchen. Und schon habe ich das Gefühl, einer sinnvollen und schöpferischen Beschäftigung nachgegangen zu sein – ich weiß, Einbildung ist auch eine Bildung... Für den richtig edlen teuren Bastelbeton bin ich übrigens viel zu geizig. Ich verwende ausschließlich das günstige Zeug aus dem Baumarkt und ja, das tut´s auch! Nachdem die Außenlampen für die Wegbeleuchtung auch nur eine kleines Betonfundament benötigt haben, ist auch noch reichlich vom großen Sack übrig. Da kann ich mich noch eine Weile austoben. Es grenzt an ein Wunder, dass wir noch nicht in Totenköpfen versinken. Andererseits finden sie ständig Abnehmer und auf dem Grundstück bevölkern sie neben den etwas anderen, sehr individuellen Gartenzaunpfosten nur eine unansehnliche Gartenmauer, die dadurch zusammen mir ein paar Stauden ihren ganz eigenen morbiden Charme bekommen hat. Man muss also schon genau hinschauen, drinnen wie draußen wird nur dosiert dekoriert. Natürlich habe ich die Form auch mal mit Epoxidharz getestet. Wenn man das ganze mit Licht kombiniert, wird’s richtig spannend. Von unten beleuchtet bekommt so ein schnöder Harzkopf einen richtig coolen Effekt. Das Testexemplar durfte also bleiben und wandert zwischen Badezimmer, Terrasse und Schlafzimmer hin und her. Überhaupt ist unsere Deko teilweise sehr mobil und wird gerne mal an die aktuell bevorzugten Aufenthaltsorte verpflanzt. Im Sommer mehr draußen, im Winter wieder drinnen. Als sich der Lieblingsnachbar dann einen Totenkopf mit rot leuchtenden Augen gewünscht hat, ist sogar mein Mann zum Bastler geworden. Da wird gebohrt und gelötet und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bzw. die Ergebnisse, denn so ein Kunstwerk weckt Begehrlichkeiten. Daher steht ein recht ähnliches Exemplar nun auch schon beim Schwager. Beim gemeinschaftlichen Werkeln gibt´s natürlich auch mal Ausschuss. Ich muss mir mal überlegen, wie eine Augenklappe für die Fehlversuche beim Bohren aussehen könnte und was gegen den unnachahmlichen Duft durchgeschmorter LEDs hilft. Wenn´s laut knallt und ein "ich war´s nicht" aus dem Keller tönt, sollte man im Interesse der eigenen Nase/Nerven lieber oben bleiben. Als Nächstes starte ich vielleicht Experimente mit Farbe – die Basis ist ja sehr flexibel. Oder ich versuche, hohle Köpfe herzustellen. Wie lustig wären die als Insektenhotel, wenn die kleinen Krabbler plötzlich zu den Augen raus kommen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das Material bei den Vielbeinern so gut ankommt. Zumindest wird es mir aber nicht langweilig, bis im Frühling der Garten wieder mehr Aufmerksamkeit beansprucht. Bis dahin habe ich womöglich schon eine kleine Armee produziert. Noch ein Sack Beton darf ich auf keinen Fall anfangen, wer weiß, wo das sonst hin führt... --- ### Frauenquote vs. Hochstapler-Syndrom > Ich bin gut in dem, was ich tue - oder bin ich doch nur die Quotenfrau? Der gedankliche Nebeneffekt, den gute Absichten haben können... - Published: 2023-12-18 - Modified: 2023-12-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/18/frauenquote-vs-hochstapler-syndrom/ - Kategorien: Job - Schlagwörter: Diversity, Frauenquote, Führungskraft, Gleichberechtigung, Hochstapler-Syndrom, Imposter, Kultur, Quotenfrau, Vielfalt Haben die mich nur eingestellt, damit die Quote hübsch aussieht? Mit diesen Dauerzweifeln darf sich Frau rumschlagen, wenn ein Unternehmen sich groß auf die Fahnen geschrieben hat, einen fixen Prozentwert an Frauen in Führung zu erreichen. Die Schlagwörter Kultur und Vielfalt bzw. Culture&Diversity (muss ja alles hipp klingen, das geht einfacher auf Englisch) werden einem unternehmensübergreifend in Dauerschleife um die Ohren gehauen. Die wenigsten leben das wirklich, denn dafür braucht es echte Bemühungen statt Lippenbekenntnisse. Allerdings merke ich, dass ich ein paar Vorbehalte gegen dieses „alles und jeden so akzeptieren, wie er/sie/es ist“ habe. Nämlich immer dann, wenn dabei wiederum die Entfaltungs- und Persönlichkeitsrechte anderer in Mitleidenschaft gezogen werden. Beispiele gefällig? Einen Möchtegern-Macho lasse ich bestimmt nicht so sein, wie er halt ist. Das ist einfach. Was aber, wenn die ganze Kultur desjenigen darauf aufbaut, Frauen klein zu halten und ihrer Rechte zu berauben? Da ist man dann ja oft auch keiner Ausrede verlegen, wenn es darum geht, solche kulturellen Anwandlungen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt zu legitimieren. Vielleicht hat es die eine oder andere schon erlebt. Es gibt Kulturen, da gibt Mann einer Frau nicht die Hand. Hat angeblich was mit Respekt zu tun. Naja, wahrscheinlich höchstens mit dem Respekt vor anderer Männer Eigentum... Anderes Thema ist das Beten zu bestimmten Urzeiten. Kann ja jeder halten, wie er möchte. Aber im Namen von Religionen ist schon so viel Leid und Ungerechtigkeit verübt worden. Da fällt es mir schon im Privaten schwer, bei extrem religiösen Verhalten zumindest neutral zu bleiben. Bei der Arbeit hat Religion für mich überhaupt nichts zu suchen. Es interessiert mich nicht, ob die Kollegen an irgendeine oder sogar mehrere Gottheiten glauben. Dafür ist es mir aber immens wichtig, dass ich mit klugen und engagierten Menschen zusammenarbeiten darf. Religion ist Privatsache und darf keinen Einfluss auf das Miteinander haben. Da wären wir auch schon bei der leidigen Kopftuchdiskussion. Kann ich jemanden zwingen, seine Haare bzw. bei Krankheit den kahlen Schädel zu präsentieren? Andererseits – wollen die betroffenen Frauen das Kopftuch wirklich tragen oder sind sie nur einfach so gehirngewaschen, dass sie glauben, es wäre ihre eigene Entscheidung? Und muss man die religiöse Ausrichtung wirklich jedem immer und überall unter die Nase reiben? Kann man einen Gott ehren, der einen ohne Kopfbedeckung nicht mehr lieb hat? Mit persönlich war die Kopftuchfrage immer ziemlich egal, da die betuchten Kolleginnen alle ausnahmslos ebenso gut im Team mitgearbeitet haben, wie die unbetuchten. Die einzigen Differenzen waren rein fachlicher Natur und die konnten wir immer konstruktiv lösen. Aber in manchen Berufsgruppen ist das sicher nicht so einfach. Hätte ich Kinder, wöllte ich nicht, dass man ihnen eine Religion vorlebt, in der für Frauen bestimmte Kleidervorschriften gelten und dass das ok wäre. Die Feiertage nehme ich allerdings gerne mit. Da bin ich zugegebenermaßen wirklich inkonsequent. Das Thema könnte man aber leicht lösen, indem man jedem eine feste Anzahl frei wählbare/plazierbare Feiertage zugesteht. Quasi ein gesetzlicher Zusatzurlaub, den jeder an seine religiöse Ausrichtung anpassen kann. Das wäre dann auch fair, denn jeder würde unabhängig von der Glaubensrichtung die gleiche Anzahl an Tagen bekommen. Diversität kann aber auch bereichernd sein und ein bunt gemischtes Team kann gerade durch die unterschiedlichen Blickwinkel und Meinungen der verschiedenen Menschen profitieren. Man lernt voneinander und wächst miteinander. Nicht ohne Grund haben sich viele Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zur Charta der Vielfalt verpflichtet, welche das Ziel hat, eine vorurteilsfreie Arbeitswelt zu schaffen. Und ganz nebenbei gibt es ja auch Gesetze, die es verbieten, jemanden aufgrund von Alter, Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung, Geschlecht, etc. zu benachteiligen. Moment! Ich darf also niemanden wegen seines Geschlechts benachteiligen aber wie kann das mit einer Frauenquote vereinbar sein? Würde ich ausschließlich auf die Qualifikation schauen, kann es schon vorkommen, dass am Ende alles beim Alten bleibt, weil es einfach zu wenig qualifizierte Bewerberinnen gibt. Wenn dann eine weniger passende Bewerberin nur wegen einer hübschen Zahl auf dem Papier den Vortritt bekommt, wäre wiederum der männliche Bewerber benachteiligt. Auch nicht ok, oder? Das da der eine oder andere aus der Diskussion aussteigt, ist nachvollziehbar. Statt fester Quoten ist da eine allgemeine Förderung einer in jeder Hinsicht bunten Belegschaft auf allen Ebenen der sicherere Weg. Trotzdem hat man als weibliche Führungskraft gerade in manchen männerdominierten Bereichen schon etwas mit dem Beigeschmäckle zu kämpfen. Wer nun sowieso eher selbstkritisch unterwegs ist (Imposter-Syndrom lässt grüßen), dem könnten da schon mal Zweifel kommen. Ob man nun tatsächlich die für die Position geforderte Kompetenz mitbringt oder nur ein hübsches Aushängeschild für die vielgepriesene Vielfalt ist, wird einem aber wahrscheinlich keiner offen zugeben. Da braucht es schon ein gesundes Selbstvertrauen und ebenso ein gesundes Vertrauen in den Arbeitgeber. Ein bisschen Selbstzweifel täten mancher Führungskraft womöglich sogar ganz gut. Es schadet überhaupt nicht, sich selbst und die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen. Neulich war irgendwo von einer Statistik die Rede, die besagt, dass 90% der Mitarbeiter aufgrund ihrer Führungskraft kündigen. Ich weiß, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Aber angesichts mancher von sich selbst eingenommener Zeitgenossen, die sich selbst als unfehlbaren Nabel der Welt betrachten, klingt das schon plausibel. Der schöne Nebeneffekt beim regelmäßigen Rückblick ist ja, dass man sich dann auch die Erfolge nochmal vor Augen führen kann. Meist werden die positiven Erlebnisse ja von den negativen Dingen aus den Erinnerungen verdrängt. Da kann es dann schnell mal passieren, dass sich die eigene Wahrnehmung verschiebt und man sich nur noch zwischen all den Problemen aufreibt. Apropos Wahrnehmung – was soll das alles mit diesen neumodischen Buzzwords und dem Getue um Vielfalt, fragt sich manch einer. Brauchen wir doch nicht, wir sind doch alle gleichberechtigt, sagen andere – und merken dabei oft gar nicht, wie bequem wir es uns in unserem Schubladendenken eingerichtet haben. Von klein auf erlernte Rollenbilder lassen sich nun mal nicht so einfach überschreiben. Andersherum muss sich wohl manch ein Mann infolge der vermeintlich falschen Entscheidung für einen eher von Frauen geprägten Beruf abstruse Rückschlüsse auf seine sexuelle Orientierung gefallen lassen. So vorurteilsfrei, wie viele sich geben, sind die wenigsten. Und egal, für wie aufgeklärt man sich hält,... --- ### Namen sind Schall und Rauch > Was Musik mit dem Namen meines Blogs zu tun hat und warum ich mich niemals nicht festlegen werde, worüber ich schreibe. - Published: 2023-12-11 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/11/namen-sind-schall-und-rauch/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Blog, Hobby, Multiinteressiert, Musik, Name Warum heißen Dinge eigentlich, wie sie heißen? ! Fragt man sich ja immer mal wieder. Warum also Queen All? Die Inspiration trifft einen entweder, wie der Schlag oder reift Stück für Stück über einen längeren Entscheidungsprozess. Bei mir war es der Unwille, mich auf ein einziges Thema festlegen zu wollen und die Liebe zur Musik, die am Ende meiner kleinen Schreibwerkstatt ihren Namen gegeben hat. Die Affinität zu Metal habe ich schon sehr früh im Leben entwickelt. Erst waren es die wirklich coolen Albencover von Iron Maiden, die ich als kleiner Knopf in der sehr feinen Plattensammlung meines Onkels bewundert habe. Später habe ich mir die eine oder andere Platte vorspielen lassen und mich von seiner Sammelleidenschaft anstecken lassen, allerdings längst nicht in diesen Ausmaßen, sorry Onkelchen. Damals habe ich meine ersten Musikkassetten (ja, ich bin schon so alt) erstanden, unter anderem von Guns N’ Roses und Aerosmith. Als ich älter wurde, habe ich dann so ziemlich jeden Samstag im CD-Shop verbracht. Damals konnte man noch gemütlich rein hören und ich habe den Großteil meines Taschengeldes in Musik investiert. Zwischenzeitlich hat sich der Geschmack geändert, es muss etwas (viel) mehr Krach sein. Im Auto läuft statt der 'BestOf' die 'BeastOf' Liste hoch und runter. Aber die alten Klassiker bleiben unvergessen und natürlich darf es gerne auch mal etwas Abwechslung sein. Gibt ruhige und laute Tage. Was in meinem (mittlerweile digitalen) CD-Regal so steht, ist das Ergebnis, jahrelanger musikalischen Leidenschaft... Therapy, Devildriver, Slipknot, Offspring, Korn, Rob Zombie, Static-X, Marilyn Manson, Incubus, Probot, Muse, System Of A Down, Metallica, Sepultura, Nirvana, Type O Negative, Gravity Kills, Nine Inch Nails, Tool, Deathstars, Two, AFI, Pearl Jam, Biohazard, 4lyn, Glassjaw, Mudvayne, Deftones, Smashing Pumpkins, A Perfect Circle, The Tea Party, Powerman 5000, Bush, Disturbed, Clawfinger, Staind, Ugly Kid Joe, Dry Kill Logic, Device, Sunna, Rage Against The Machine, 40 Below Summer, Soulfly, Goethes Erben, Thumb, Rammstein, Devilment, SOiL, Otep, Faith No More, Samael, Machine Head, H-Blockx, Stone Sour, Farmer Boys, Dope, Eels, Heideroosjes, Pain in the Ass, Silverchair, Psycore, We Butter The Bread With Butter, Tenacious D, Portishead, At the Drive-In, Flaw, Bush, Coal Chamber, Die Krupps, Godhead, Soundgarden, Thorn Eleven Ist natürlich nicht alles, das würde den Rahmen sprengen. Es kommt ja laufend wieder was Neues dazu und ich picke mir auch aus sämtlichen Genres raus, was mir sonst noch so gefällt. Jetzt hab ich den Bogen zwar arg weit gespannt aber ich muss zugeben, ich stöbere selbst gerne in den Musiksammlungen meiner Mitmenschen. Auch wenn ich selbst leider kein Instrument beherrsche und mit meinem Gesang eher Einbrecher vertreiben könnte, ist Musik für mich elementar wichtig. Trotzdem genieße ich auch mal die Stille um mich herum, gerade wenn ich mich kreativ auslebe. Beim Schreiben, Zeichnen oder DIY-Möbelprojekten ist es immer ruhig. Beim Lesen sowieso. Da rauschen die Gedanken schon so wild, dass ich keine weitere Untermalung brauchen kann. Dass ich gerne schreibe, wusste ich eigentlich schon in der Schule. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was ich damit anfangen soll und so habe ich dieses Hobby erst viel später für mich entdeckt. Und das Schöne an einem Hobby ist, dass ich dem völlig selbstbestimmt nachgehen kann, ganz ohne den Druck, damit Geld verdienen zu müssen. Aber nur für die Schublade zu schreiben, ist dann auch irgendwie langweilig (zumindest geht mir das so). So ist dann der Blog entstanden. Wenn man sich dann rein liest, wie das so mit dem Bloggen funktioniert, wird einem empfohlen, sich eine Nische zu suchen, in der man Expertenwissen vorweisen kann und zu der noch nicht so viel im Internet zu lesen ist. Der Rat scheint mir allerdings etwas aus der Zeit gefallen zu sein. Kaum ein Thema ist nicht bis zum Erbrechen durchgenudelt, selten liest man etwas wirklich Neues. Und nicht jeder hat seine ganz eigene kleine Nische, in der er als Experte glänzen kann. Unter den Menschen gibt es Spezialisten und Generalisten. Der eine kann eine Sache ganz besonders gut, der andere viele Sachen einigermaßen gut. Ich zähle zu letzteren. Und da ich mich auch für viele Dinge interessiere, will ich mich auch nicht auf ein einziges Thema festlegen. Viel spannender finde ich Abwechslung gespickt mit persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen. Gerne auch mit einer gehörigen Prise Humor, am liebsten schwarz, so wie mein Kaffee und meine Kleider (und irgendwie fast alles, was ich besitze). Wie viele vermeidlichen Experten gebe auch ich oft nur wieder, was ich woanders schon gelesen habe, gewürzt mit persönlicher Erfahrung. Und ich ziehe den Hut vor echten Spezialisten, die sich mit all ihrer Energie und Leidenschaft in ein Thema stürzen. Im Gegensatz stürze ich mich gerne von einem Thema ins nächste. So probiere ich auch immer wieder gerne neue Hobbies aus oder lese mich in interessante Themengebiete oder Fragestellungen ein. Oft sinne ich bei der einen Beschäftigung schon über die nächste und überlege mit Umsetzungsmöglichkeiten. Und schon wieder läuft der rote Faden Gefahr, sich völlig zu verknoten. Also machen wir es kurz (ich versuche es zumindest). Wie nennt man einen Blog, der sich selbst keine inhaltlichen Grenzen setzen möchte? Wenn man selbst keinen Spitznamen hat, der da geschickt herhalten könnte, muss man sich tatsächlich was Kreatives einfallen lassen. Praktisch, wenn man sich inspirieren lassen kann. Und so darf die Musik herhalten – in Anlehnung (und als kleine Verbeugung) an Metallicas King Nothing ist also der Name für diesen Blog entstanden. Im Nachhinein vielleicht nicht die beste Wahl, da ich mich selbst niemals als Queen bezeichnen würde und mir der Name daher immer etwas überkandidelt vorkommt. Andererseits muss man den Dingen ja auch nicht unnötig viel Gewicht geben. Es geht nun mal um alles (und nichts) und in meiner Badewanne bin ich der Kapitän bzw. auf meinem Blog die Queen. Klar habe ich Lieblingsthemen aber auf die will ich mich keineswegs beschränken. Und so hau ich in die Tasten, was mir das Leben so mitgibt. Oft mit einem Augenzwinkern und hoffentlich viel kurzweiliger Unterhaltung. --- ### [K]ein Baum? - Published: 2023-12-04 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/12/04/kein-baum/ - Kategorien: DIY, Minimalismus - Schlagwörter: Dekoration, Fichte, Mietbaum, Minimalismus, Nachhaltig, Nachhaltiger Weihnachtsbaum, Nordmanntanne, Wanddeko, Weihnachten, Weihnachtsbaum, Weihnachtsdeko Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei. Früher ist man kurz vor Weihnachten losgezogen, um DEN Weihnachtsbaum für die Familie zu besorgen. Gerne auch erst an Heiligabend, wobei dann meist nur noch sehr kümmerliche Exemplare zu haben waren. Ich spreche das aus Erfahrung, wir hatten oft sehr mitleiderregende Kandidaten die mit Kugeln behängt nur noch jämmerlicher aussahen. Aber in jedem Haushalt hatte ein Baum zu stehen – die müssen damals noch um einiges günstiger gewesen sein, so gut betucht waren wir nicht. Der Klassiker – der geschlagene Baum Was spricht denn dagegen? So ein Baum ist natürlich nicht ganz billig. Mittlerweile gilt die Nordmanntanne als Klassiker, die piekst auch nicht so, duftet dafür aber auch nicht so intensiv. Bis so ein Bäumchen die entsprechende Größe erreicht hat, vergehen aber mindestens 5-7 Jahre, in denen es gehegt und gepflegt werden will. Dementsprechend sind auch die Kosten für einen ausgewachsenen Baum mehr als gerechtfertigt. Ganz von alleine wächst der nämlich nicht zu einem so schön geraden Weihnachtsbaum heran. Er braucht Platz und Wasser und ein paar Nährstoffe wären auch nicht verkehrt. Selbstverständlich richtet sich der Preis dann auch nach der Größe des Baumes, bzw. nach laufenden Baummetern. Bei der Nordmanntanne kann man da schon mit bis zu dreißig Euro pro Meter rechnen. Fichten sind um einiges günstiger zu haben und liefern obendrein den passenden Raumduft gleich mit. Die häufige Trockenheit hat natürlich einen großen Einfluss darauf, was sich in unseren Breiten noch wohl fühlt und wie sich die Pflanzenwelt (und natürlich auch die Tierwelt) verändert. Die heimischen Nadelbäume sind nicht unbedingt die größten Fans der Klimaveränderungen. Und so muss man sich schon fragen, was hier sinnvoll angebaut werden kann und soll. Und ob es dann so eine gute Idee ist, eine Fläche jahrelang mit Tannenbäumen zu belegen, die lediglich als übergroße Schnittblumen enden. Da ist dann auf einen Schlag eine ganze Fläche kahl, damit wir ein paar Tage einen Baum in der Bude stehen haben. Platz – So ein richtig schöner Weihnachtsbaum vom Boden bis zur Decke ist eher vollschlank und entspricht damit so gar nicht dem Schönheitsideal der Modeindustrie. Der weit ausladende Unterbau (er)fordert schon ein bisschen Raum. Normalerweise richtet man sich ja nicht so ein, dass von vornerein ein Baum ins Wohnzimmer passt. Es wird also eng – passend zur kuscheligen Jahreszeit, da rückt man ja gerne etwas näher zusammen. Aufwand – Bis der Baum gerade steht, kann schon mal ein Nachmittag vergehen, inklusive Krieg (weil einer angeblich schief guckt oder sowieso handwerklich gänzlich unbegabt ist... ) und Massaker (um den Baum passend zum Ständer zu machen). Dann muss das Schmuckstück natürlich angemessen aufgehübscht werden, heißt reichlich behängt mit Kugeln und anderer Deko. Auch hier gibt es wieder reichlich Potential für Grundsatzdiskussionen. Echte Kerzen oder Lichterketten, Lametta oder Tannenzapfen? Und wird das nicht langweilig, jedes Jahr dieselbe Dekoration zu verwenden? Und kaum sind die Feiertage überstanden, geht es ans Abschmücken. Der Baum muss fachgerecht entsorgt werden. Oft hat er reichlich Nadeln gelassen, die Temperaturen liegen in unserem kuscheligen Innenräumen nicht ganz in seiner Wohlfühlzone. Die Nadeln finden sich oft noch Wochen später unter Sofa und Schränken. Wenn´s unbedingt der Klassiker sein soll, sollte man also drauf achten, dass der Baum noch frisch ist und „voll im Saft steht“. Und natürlich braucht er genau wie andere Schnittblumen Wasser, damit er nicht schon vor den Feiertagen kahl ist. Nachhaltige Alternative – der Baum im Topf Was einem aber zu denken geben sollte – selbst, wenn ein geschlagener Baum nicht gegossen wird, sieht er doch noch eine ganze Weile ziemlich lebendig aus. Und das, obwohl er doch eigentlich schon ziemlich tot ist. Welche Alternativen gibt es also zum gefällten Baum? Naheliegend ist ein Baum mit Wurzelballen. Hier gibt es allerdings himmelweite Unterschiede und als Laie greift man sich dann womöglich ein hübsches grünes Bäumchen zum unschlagbaren Kampfpreis. Billig kann dann aber nach hinten los gehen, denn dann ist der Baum womöglich einfach groß ausgestochen und in den Topf verpflanzt worden. Dann fehlen ihm all die feinen Wurzeln mit denen er sich versorgt. Damit gleicht in der Regel dem geschlagenen Baum und ist quasi schon tot - siehe oben - man sieht es nur erst Monate später, wenn der Baum im Garten immer bräunlicher wird. Dazu kommt noch die Ein- und Ausgewöhnungsphase, damit er in unserer warmen Wohnung nicht dem sofortigen Hitzeschock erliegt. Zwei Tage im hellen und unbeheizten Treppenhaus – wenn man denn eines hat. Und dann darf er trotzdem nur wenige Tage drinnen bleiben. Ganz schön viel Aufwand, um einen echten Baum im Raum zu haben. Also egal ob lebender oder geschlagener Baum, man sollte immer auch auf die Herkunft achten. In einer guten Gärtnerei hat man reelle Chancen, dass der Kleine aus dem Topf im heimischen Garten Wurzeln schlägt. Nur zu Gast – der Mietbaum Und wenn ich gar keinen Garten haben, in dem der Baum nach den Feiertagen in Frührente gehen könnte? Dann kann ich mir mittlerweile sogar einen Baum mieten. Das macht natürlich nur mit Bäumen Sinn, die danach wieder zurück in die Gärtnerei gehen und vor allem weiterleben. Dann muss man aber umso mehr darauf achten, dass er das Fest der Liebe heil übersteht. Schauen wir uns also den Aufwand dafür nochmal im Detail an: Rechtzeitig bestellen - anscheinend muss man seinen Wunschbaum aussuchen und frühzeitig reservieren Dann wird hoffentlich rechtzeitig angeliefert, denn es braucht Vorlauf, bis der Baum ins Wohnzimmer darf Akklimatisieren – von draußen nach drinnen, am besten über 1-2 Tage im kühleren Treppenhaus oder Hausflur oder einem kühleren Zimmer. Nicht im Keller, der Baum braucht Licht! Kühlen Standort auswählen – nicht neben Heizung oder Kamin – oder einfach mal ein bisschen Heizkosten sparen Nadeln hin und wieder mit Wasser besprühen, die trockene Luft setzt ihm schon sehr zu. Nicht mit Baumschmuck überlasten, damit die Zweige gesund und stark bleiben Nicht zu lange drinnen stehen lassen. Generell ist es dem Baum zu dieser Jahreszeit in unserem Wohnzimmer zu warm. Er sollte also nur wenige... --- ### Digitale Leuchtfeuer > Welchen Einfluss haben digitale Medien auf die Meinungsbildung, insbesondere auf die derzeitige Debatte um Flüchtlinge - genauer: Ob und wie viele Flüchtlinge wir uns leisten können. - Published: 2023-11-27 - Modified: 2023-11-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/27/digitale-leuchtfeuer/ - Kategorien: Gastbeiträge - Schlagwörter: Arbeitsplätze, Flüchtlinge, Informationen, KI, Medien, Nachrichten, Steuern Heute habe ich die Ehre, euch einen Gastartikel von Anne zu präsentieren. Auf ihrem großartigen Gartenblog Miss Minze schreibt sie sonst über „klimagerechtes Gärtnern mit Pflanzen, die wenig Wasser brauchen. “ Heute soll es aber mal nicht um Überlebenskünstlerpflanzen gehen, sondern ein ganz anderes aber mindestens ebenso wichtiges Thema. Daher übergebe ich gleich mal das Wort: Ich habe das Gefühl, in letzter Zeit folgt eine Krise auf die nächste. Hinzu kommen Umbrüche gesellschaftlicher und politischer Natur, die unser Leben nicht nur beeinflussen, sondern prägen. Die größten Sorgen bereiten mir: die zunehmende ökonomische und mediale Hegemonie einiger weniger Konzerne, die unsere Demokratie in Bedrängnis bringen, ein auf ewig schwelender Konflikt mit Russland, das von einem immer gestörteren Putin regiert wird sowie der Ausblick, dass der zukünftige Arbeitsmarkt nicht unwesentlich von Künstlicher Intelligenz unterwandert werden könnte. Vielleicht habe ich zu viele Science-Fiction-Filme gesehen, aber gerade Letzteres erinnert mich stark an "The Expanse", wo die Erde zum Großteil von nutzlos gewordenen Menschen bevölkert wird: Nur noch ein Drittel der Menschheit bekommt per Losverfahren Ausbildungsplätze und Jobs zugeteilt. Der Rest vegetiert in Armut und Bedeutungslosigkeit vor sich hin. Komischerweise interessieren sich nur wenige in meinem Umfeld für meine Sorgen. Stattdessen zerbrechen sie sich mit Vorliebe die Köpfe über "Sozialschmarotzer", also all jene, die Bürgergeld beziehen. Seien es Flüchtlinge oder Faule, man müsse sie stoppen, schließlich kosteten sie den Staat viel zu viel Geld. Ergänzt wird das tägliche Klein-Klein vom Hass auf Klimakleber und der Verachtung für unsere Regierung. Als es in einem Gespräch mal wieder darum ging, dass "die Flüchtlinge ja nur die Hand aufhalten", fragte ich meine Gesprächspartnerin, warum sie sich nicht gleichermaßen über Amazon beschwerte. Schließlich zahlt der Konzern so gut wie keine Steuern auf seine Gewinne, hat jedoch seit seiner Gründung jedwede Konkurrenz (zum Beispiel kleine Geschäfte in den Innenstädten) und damit unzählige Arbeitsplätze vernichtet. Stattdessen hat das Unternehmen Jobs geschaffen, die dem Niedriglohnsektor angehören und setzt auf Subunternehmer, die auf eigenes Risiko arbeiten. Amazon erwirtschaftet unfassbare Umsätze - auf Kosten der Allgemeinheit. Wenn jemand ein Sozialschmarotzer ist, dann Amazon. Ich möchte mich nicht als Gutmensch stilisieren. Auch ich nutze Amazon und trage somit zum immer größeren Erfolg des Unternehmens bei. Aber ich lasse mich nicht verarschen. Ich glaube nicht, dass unser Land den Bach runtergeht, weil ein paar Flüchtlinge "die Hand aufhalten". Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass unsere Demokratie den Bach runtergeht, wenn Unternehmen wie Amazon, Google und Meta noch mehr Einfluss gewinnen. Doch die Konzerne haben leichtes Spiel, treffen sie doch auf immer arglosere Konsumenten, die sich nur zu gerne der digitalen Übermacht ausliefern. Radio, Fernsehen und Printmedien verkommen zu Randerscheinungen. Ich frage mich, ob es daran liegen könnte, dass die Datenkraken bereits heute erfolgreich unsere Diskurse bestimmen. Denn eines ist statistisch belegt: Die mediale Vielfalt existiert nur noch in der Theorie. Genutzt wird sie nicht. Die Leute informieren sich fast ausschließlich in den sozialen Medien, von denen sie sich kaum noch lösen können. So verbringen die Deutschen im Schnitt 21 Stunden pro Woche in sozialen Netzwerken. Auf der größten Nachrichten-Plattform "Spiegel Online" hingegen nur 18 Minuten im Monat! Zugegeben, die meisten Artikel dort verbergen sich hinter einer Bezahlschranke. Und wer zahlt schon für Inhalte, die er auf Facebook & Co. auch kostenlos kriegen kann? In meinem gesamten Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich tatsächlich nur zwei Personen, die eine Zeitung abonniert haben, also bereit sind, für echten Journalismus zu zahlen. Alle anderen vertrauen auf ihre jeweilige Bubble und orientieren sich an Leuchtfeuern, die - wer weiß schon wer? - gesetzt hat. Bots, Trolle, Algorithmen, KIs oder schlicht manipulative Menschen. Und glauben, das Problem seien Flüchtlinge und Klimakleber... Ein Dankeschön an Miss Minze für diesen Beitrag. Und allen, die jetzt meinen, das sei doch alles übertrieben, möchte ich zum Abschluss noch diesen (kostenlosen) Artikel über den Einfluss von KI auf das kommende Superwahljahr ans Herz legen. --- ### Entschleunigung lernt man im Garten > Leben im Rhythmus der Jahreszeiten - das war mal selbstverständlich. Es wird Zeit, sich wieder daran zu erinnern! - Published: 2023-11-26 - Modified: 2023-11-26 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/26/entschleunigung-lernt-man-im-garten/ - Kategorien: Haus und Garten, Mindset - Schlagwörter: Bucket-Liste, Entschleunigung, Erntedank, Garten, ToDo-Liste Entschleunigung ist eines der vielen neumodischen Wörter, die die Autokorrektur meines Textprogrammes nicht kennt. Was früher ganz normal war, nämlich dass man im Herbst zur Ruhe kommt, ist heute längst in Vergessenheit geraten. Zu Recht ruft da die Multipotentialistin zur Blogparade Ernte und Dank auf. Nach einem ungewöhnlich ereignisreichen Jahr mit Umzug und Jobwechsel wird es gerade merklich ruhiger. Man hat sich im neuen Leben eingeschwungen und die Nebenkriegsschauplätze mit Handwerkern und Reklamationen werden weniger. Statt sich jetzt gleich in neue Pläne zu stürzen, lerne ich gerade anhand unseres Gartens den natürlichen Jahresrhythmus wieder zu schätzen. Während wir in den warmen Sommermonaten fast jede freie Minute draußen verbracht haben, kommen wir nun zur Ruhe und genießen die Zeit im kuscheligen Haus. Im Garten gibt es nichts mehr groß zu tun, alles ist nass und wachsen tut auch nichts mehr. Noch im Spätherbst war der Tatendrang groß, ich wollte unbedingt noch ein paar Beete vorbereiten. Da war aber der Boden noch knochentrocken und steinhart. Als dann von jetzt auf nachher der gefühlte Dauerregen eingesetzt hat, hat sich der Mann verweigert und alleine buddeln macht halt nur halb soviel Spaß. Also wird erst im Frühjahr wieder in der Erde gewühlt und bis dahin erst mal ein grober Plan erstellt, was den wo wachsen soll. Wobei ich den ja schon im Kopf hab, aber der Mann will mitreden (auch wenn er mich dann eh immer machen lässt). Bis zum nächsten Frühjahr sind es aber noch ein paar Monate und die dürfen völlig planlos und ohne irgendwelche Bucket-Listen ins Land ziehen. Heißt nicht, dass wir nichts unternehmen. Die eine oder andere Teufelei habe ich immer im Hinterkopf. Nur gibt es keine Liste, die abgearbeitet werden will und schon gar kein Ablaufdatum (außer natürlich bei den Konzertkarten, die hier schon warten). Nach all dem sommerlichen „wir müssen noch“ von Rasen sähen bis Rasen mähen, tut diese Entschleunigung richtig gut. Und damit man auch ja nicht auf dumme Gedanken kommt, schaltet sich draußen einfach mal früh das Licht aus. Da kann man ja nur klein beigeben und sich brav in den Lesesessel kuscheln. Kalt wird uns hier dabei sicher nicht. Dann ganz im Sinne des Titels der Blogparade können wir für eine reiche Ernte dankbar sein. Und zwar an Chilis, die uns in rauen Mengen bestimmt bis weit ins nächste Jahr einheizen werden. Chilis liegen zum Trocknen aus Auch Kräuter konnten wir im ersten Gartenjahr schon reichlich ernten. Die habe ich im Haus getrocknet und in große Vorratsgläser abgefüllt. Zeitweise ist man drinnen vor lauter Kräuterduft fast high geworden. Dafür kommen wir hoffentlich mit dem Bestand an getrockneten und gefrorenen Kräutern über den Winter. Mit dem Frühjahr kommt dann bestimmt auch der Aktionismus wieder, wenn man wieder bis spät abends draußen werkeln kann. Bis dahin lasse ich mich aber weder vom Vorweihnachtsstress infizieren noch werde ich irgendwelche ToDo-Listen verfassen. Stattdessen lasse ich eher mal fünfe gerade sein und pfeife auf die Joggingrunde bei Eisregen. Entschleunigung ist angesagt, das hat mir die Natur verraten! --- ### Vom Loslassen und Festhalten > Manches, was wir festhalten, könnten wir auch loslassen. Aber ist das immer so eine gute Idee? Wer am wenigsten besitzt, gewinnt - nichts. - Published: 2023-11-20 - Modified: 2023-11-16 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/20/vom-loslassen-und-festhalten/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, Festhalten, Garten, Horten, Konsum, Loslassen, Minimalismus, Müll, Pflanzen Oft behält man bestimmte Dinge ja fest im Glauben, dass sie nochmal nützlich sein könnten. Bei uns ist es ganz schlimm mit Schrauben. Da bleiben immer mal ein paar übrig und manchmal ist man ja froh, wenn man für spontanen Bedarf das passende Exemplar im Haus hat. Ob ich dann tatsächlich in meinem Eimer mit gefühlt 5 Kilo Schrauben DIE EINE passende Schraube finde, sei mal dahingestellt – und dass die dann auch nicht noch verrostet ist... Die Resterampe Allerdings ist unser Behälter für diverse Restschrauben nur etwa 5x10 cm groß und gibt uns so ein natürliches Limit vor. Und tatsächlich entnehmen wir auch immer wieder Material, der Deckel lässt sich immer noch schließen! Natürlich soll es bei uns nicht irgendwann aussehen, wie in der alten Werkstatt meines Großvaters. Da hatte sich über die Jahre derart viel Kram angesammelt, dass ein professioneller Messie vor Neid erblasst wäre. Das auszuräumen war ein echter Kraftakt und leider war am Ende wirklich fast alles nur noch Müll – der Zahn der Zeit nagt auch hinter verschlossenen Schranktüren und Schubladen. Minimalist vs. Sammler Es muss ja auch möglich sein, eine Balance zwischen Nix und Alles aufheben zu finden. Dann muss man sich auch nicht durch Berge von Schrott wühlen, wenn man etwas Bestimmtes sucht. Bisher habe ich mich immer an den gesunden Menschenverstand gehalten aber man kann sich zur Orientierung ja allerhand Anleitungen und Rezepte aus dem Netz ziehen. Und obwohl ich mich nie an solche Regelwerke halte, lese ich sie gerne. Fragt mich nicht warum, ich bin selbst erstaunt. Was stimmt da nicht mit mir? Und so ist mir neulich erst wieder die eigenwillige „Minimalismus-Regel“ untergekommen, dass man im Zweifel alles, was sich nicht für unter zwanzig Euro wiederbeschaffen lässt, wegwerfen soll. Da stellen sich mir allerdings die Nackenhaare auf. Denn weder habe ich einen Goldesel im Keller, noch kann ich dieses Vorgehen mit meinem Gewissen vereinbaren. Das ist vielleicht ok, wenn man jemanden hat, der genau diesen besagten Gegenstand braucht. Dann kann ich den weitergeben, wenn ich in absehbarer Zukunft keinen Bedarf habe. Der Vorzeigeminimalist Manchmal könnte man meinen, es sei ein Wettbewerb, wer am wenigsten materiellen Besitz um sich häuft. Und selbsternannte Minimalismus-Gurus setzen ihren Jüngern dann solche kruden Ideen in den Kopf. Wer sein eigenes Hirn tatsächlich nutzt, hinterfragt solche Ansagen hoffentlich und lässt sich nicht von solchen sinnentleerten Regelwerken leiten. Man könnte meinen, da steckt irgendeine Lobby dahinter, die uns gleich wieder zum fleißigen Konsumieren motivieren will. Ich kann verstehen, dass manche eine Art Leitfaden brauchen, um einen Einstiegspunkt zu finden. Gerade wenn man sehr viele Dinge hortet, und einfach Ballast loswerden möchte, kann das helfen. Aber braucht ein Normalsterblicher tatsächlich eine Vorgabe, wie viele Kaffeebecher zu viel sind? Das fragen manche tatsächlich! Und wie viele Unterhosen (ja, so hab ich auch geschaut). So als Orientierung hätte ich mal behauptet mindestens eine. Aber im Ernst, dass kann man doch selbst entscheiden. Ich lass Dinge los, wenn es sich richtig anfühlt. Wenn etwas irreparabel kaputt, fliegt es raus. Gerade bei Unterhosen und Kaffeebechern bin ich da schmerzbefreit. Wenn ich etwas nicht brauche, suche ich jemanden, der es braucht (so nebenbei – braucht jemand eine Hängeleuchte mit Holzbalken? Für 5 Leuchten, ideal zu einem großen Esstisch... ). Wenn mir jemand gehörig auf den Zeiger geht, meide ich den Kontakt. Und wenn ich an etwas hänge? Dann bin ich dankbar für die Zeit, in der es mir erhalten bleibt. Das ist einfach, bei materiellen Dingen wie einem saubequemen Paar Schuhe. Damit mir Menschen oder Gesundheit erhalten bleiben, kann ich auch viel tun. Dann gibt es aber auch Dinge, die sind halt einfach irgendwann vorbei. So wie die jugendlich glatte Haut – zack, weg! War schön mit dir. Jugendwahn Gefühlt ohne Vorwarnung werden wir von einem Tag auf den anderen alt. Zumindest, wenn man der Kosmetikindustrie Glauben schenken darf (darf man eher nicht). Da gibt es Cremes ab 30+, 40+, 50+ und danach ist dann Hopfen und Malz verloren. Nicht vergessen, alles unter 20 Euro fliegt raus. Also am runden Geburtstag wird bitte brav die alte Creme rausgeworfen, es ist Zeit für ein Upgrade. Die Versuche, an der eigenen Jugend festzuhalten, führen mitunter ehre zu mitleiderregende Ergebnissen. Mit unterpolstertem Gesicht und aufgespritzen Lippen sehen manche aus, wie die traurige Karikatur ihrer selbst – von jung wollen wir gar nicht erst sprechen. Es wird einem halt auch nicht leicht gemacht von der Industrie. Da heißt es einerseits, dass man in einem gewissen Alter bestimmte Dinge nicht mehr tragen sollte, dann wieder soll man sich doch bitte nichts diktieren lassen. Wir sollen uns so alt fühlen, wie wir sind – oder andersrum. Wir sollen doch bitte würdevoll altern – wie auch immer das aussieht. An mir war noch nie etwas „würdevoll“, da wird es das Altern sicher auch nicht werden. Aber ich bin sehr zuverlässig und kann bestimmt auch zuverlässig altern. Das sind doch gute Aussichten. Noch steht meine Faltensammlung ziemlich am Anfang. Aber jeder Sammler fängt mal klein an. Mit Ausmisten ist da nichts, die Falten, Dellen und Flecken werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit alle behalten. Für Schönheits-OPs wäre ich viel zu geizig und ich hänge sehr an meinem heilen Körper. Ein Hoch auf das Horten Und genau so halte ich es auch mit anderen Dingen. Ich wäre viel zu sparsam, mir ständig Sachen für unter 20 Euro wiederzubeschaffen. Und ich hänge sehr an einer heilen Welt. Die gibt es allerdings nicht, wenn wir die Müllberge weiter wachsen lassen. Und die wachsen zumindest weniger schnell, wenn nicht ständig Ausrangiertes, sowie Neu- und Transportverpackungen auf den Müll fliegen. Ich weiß, es ist schier unmöglich, Müll komplett zu vermeiden. Alleine der Einkauf in der Gemüseabteilung lässt mich oft schier verzweifeln. Hat die Natur bei ihren Verpackungen nicht einen sauguten Job gemacht? Eigentlich schon! Immerhin kenne ich Bilder von in Plastik eingeschweißten geschälten Mandarinen nicht aus den hiesigen Märkten – vielleicht besteht ja noch ein Fünkchen Hoffnung für uns. Dann reicht es aber nicht, brav auf Plastiktüten zu verzichten. Schon gar nicht, wenn man bei jedem Einkauf... --- ### Es weihnachtet sehr – jetzt schon?! > Echt jetzt?! Den Startschuss zu all dem Vorweihnachtsstress rund um Geschenke, Deko, Plätzchen und Familienfeiern hab ich wohl überhört. - Published: 2023-11-13 - Modified: 2023-11-10 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/13/es-weihnachtet-sehr-jetzt-schon/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Adventskalender, Deko, Geschenke, Geschenkideen, Weihnachten, Weihnachtszeit Gefühlt saßen wir gerade noch bis spät in die Nacht bei milden Temperaturen im Garten, jetzt sind wir schon mitten in der Vorweihnachtszeit angekommen. Die beginnt auch immer früher und das liegt nicht nur am sogenannten Herbstgebäck, das im Übrigen schon seit Jahren immer Anfang September in die Auslagen (und unser Mägen) wandert. Manchmal könnte man fast meinen, dass man Halloween aus Anstand dazwischen geschoben hat, damit man die im Oktober angebotenen Weihnachtsartikel noch ein bisschen ignorieren kann. Und auch, wenn sich an Halloween die Geister scheiden, habe ich mich tatsächlich ein bisschen gefreut, dass sich ein paar ganz mutige Geister auf den langen Weg von der Straße zu unserem Haus hoch gewagt haben. Und der Ehemann, der zu dem Zeitpunkt noch auf ein Bier beim Nachbarn saß, war regelrecht enttäuscht, dass er die kleine Geistertruppe verpasst hatte. Diesmal habe ich auch aufgemacht, bin ja lernfähig. Vor einigen Jahren, noch in der alten Wohnung, dachte ich, ich könnte das Klingeln einfach ignorieren. Bis es nicht mehr aufhörte, zu klingeln. Als ich allerdings wutschnaubend die Türe aufgerissen habe, war da – keiner! Das war meine wohlverdiente Ladung Saures, die ignorierten Geister hatten die Klingel mit Tesafilm festgeklebt. So ein kleiner harmloser Streich, der keinem weh tut, hat mir sogar ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und es tat mir fast ein bisschen leid, dass ich nicht gleich aufgemacht hatte. Andererseits wäre es ja auch langweilig, wenn alle brav mitspielen. Nun haben wir Halloween überstanden, die ersten Lebkuchen sind auch schon wohlbehalten auf den Hüften angekommen und schon starten die ersten größeren Wintermärkte. Natürlich unter dubiosen Namen wie Wintertraum oder Winterdorf, damit keiner merkt, dass es sich um einen vorgezogenen und verlängerten Weihnachtsmarkt handelt. Aber egal, solange alle ihren Spaß dabei haben, will ich mich nicht beklagen. Statt dessen genieße ich lieber die schöne Atmosphäre in netter Gesellschaft und wärme mir die kalten Griffel an einem pappigen, überteuerten Glühwein. Wobei die Marketingexperten allerdings geschlampt haben, ist die Tarnung des angeblichen Herbstgebäcks. Da waren doch tatsächlich Weihnachtsbäume und Kugeln auf der Lebkuchenpackung aufgedruckt – sehr herbstlich! Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich nicht einmal ein Beweisfoto liefern kann, weil der Inhalt schon verputzt ist und die Packung längst entsorgt wurde. Bei zimthaltigem Süßkram bin ich wohl ein leichtes Opfer und vergesse innerhalb von Nanosekunden alle meine guten Vorsätze. Bis Weihnachten sind aber bestimmt alle Gelüste befriedigt, dann kann ich wieder erhobenen Hauptes durch den Supermarkt stolzieren mit nur Obst und Gemüse im Korb (träumen darf man ja). Was man ebenfalls schon wieder kaufen kann, dass aber unter keinen Umständen als Herbstgebäck durchgeht, sind Adventskalender in allen Ausführungen. Noch vor einem Jahr habe ich mich gewundert, was es da mittlerweile für Auswüchse gibt. Doch jedes Jahr setzt die Industrie noch eine Schippe drauf und die Müllberge wachsen damit ins Unermessliche. Kauft eigentlich noch jemand diese ganz einfachen Adventskalender, in denen jeden Tag „nur“ ein kleines Stückchen Schokolade drin ist? https://www. queen-all. com/2022/11/28/24-tuerchen-irr-sinn/ Die ersten Bekannten bereiten auch schon ihre Einkauflisten für den kommenden Black Friday vor. Wobei der ja zwischenzeitlich zu einer Black Week ausgewachsen ist, ein Konsumfest ohnegleichen. Man sollte meinen, danach seien alle mit Geschenken versorgt und die Läden bis Weihnachten leer. Aber nix da, das ist erst der Auftakt zu einem Shoppingmarathon, der erst zum Ladenschluss an Heiligabend endet. Um dann direkt im Januar mit Umtausch und Gutscheineinlösung sofort wieder zu starten. Von besinnlicher Vorweihnachtszeit kann da nicht die Rede sein. Alle sind maximal gestresst und alle Jahre wieder auf der Suche nach dem perfekten Geschenk. Manchmal traue ich mich mit meinem Mann in den wilden Trubel und wir setzen uns in ein gemütliches Café, um das bunte Treiben zu beobachten. Was das angeht, sind wir ganz das pragmatische alte Ehepaar, dass sich schon lange keinen Stress mehr mit Geschenken gibt. https://www. queen-all. com/2022/11/14/der-countdown-laeuft-geschenke-fuer-jedes-budget/ Dabei verzichten wir nicht einmal explizit darauf, manchmal gibt’s was, manchmal nicht. Wir haben uns nur von jeglichem Druck und Perfektionismus verabschiedet. Oft schenken wir uns etwas, dass einer oder wir beide eh brauchen/wollen. Ich bin, was das Schenken angeht, ein kleiner Egoist. Ich liebe Geschenke, von denen ich auch etwas habe wie Ausflüge, Konzertkarten oder Restaurantbesuche. Ob es dieses Jahr etwas Besonderes gibt? Ich weiß es nicht. Aber wenn ich mir die Geschenkideen der letzten Jahre so anschaue, ist die Ringsalami erstaunlich gut angekommen. Ich wollte für ihn eine Kleinigkeit zum Auspacken. Das Rätseln, was da wohl drin ist und das freudig überraschte Gesicht waren wirklich putzig. Der Mann ist ja so pflegeleicht! Bis es soweit ist, vergehen auch noch einige Wochen. Dabei fühlt es sich so an, als rennt die Zeit förmlich, wenn man an jeder Ecke Weihnachtsdeko unter die Nase gehalten bekommt. Ich kann mich dunkel an Zeiten erinnern, da wurde an Heiligabend (maximal einen Tag vorher) der krummste Baum ins Wohnzimmer gestellt und mit den immer gleichen Kugeln dekoriert. Oma hat auch das böse Lametta jedes Jahr wiederverwendet. Da fragt man sich schon, wo wohl all die angebotene Deko landet und ob diese Häuser irgendwann einfach explodieren wie ein übervoll gepackter Koffer. Andererseits liebe ich es, in der Vorweihnachtszeit bei einsetzender Dunkelheit Spaziergänge durch die hübsch beleuchtete Nachbarschaft oder die geschmückten Innenstädte zu unternehmen. Das tröstet immer über die nasskalte Jahreszeit hinweg (im Januar kann ich mich dann schon wieder auf den Frühling freuen). Auch bei uns wird es womöglich ein bisschen bunter zu dieser Jahreszeit – allerdings mit wenig Deko, die wir schon seit Jahren besitzen. Mein Mann hat allerdings Großes mit Lichterketten im Garten vor. Davor graut es mir ein bisschen aber dann kommt vielleicht wenigstens mal das Kabelknäul zum Einsatz, von dem ich ehrlichgesagt keine Ahnung habe, wer uns das vermacht hat. Eine Lichterkette für den Außenbereich, die seit Ewigkeiten in der Kiste mit den Verlängerungskabeln liegt. Die darf dann hin und wieder ein bisschen Weihnachtsstimmung verbreiten, solange es im Rahmen (der Stromrechnung) bleibt. Bis es aber soweit ist – verdammt, wir haben erst November – lasse ich mich nicht stressen und wundere mich nur über die wahnwitzige... --- ### Voll verstrahlt durch den Tag - Published: 2023-11-12 - Modified: 2023-11-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/12/voll-verstrahlt-durch-den-tag/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #SelbstfürsorgeImAlltag, Lächeln, Macken, Schöne Zähne, Selbstfürsorge Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen Tick. Das ist mir selbst natürlich gar nicht aufgefallen. Ist ja meistens so mit den eigenen Macken. Aber da ich mir beim Zähneputzen das Waschbecken mit meinem Mann teile, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich quasi auffliege. Auf das Zähneputzen folgt nämlich das Kontrolllächeln, d. h. ich grinse kurz in den Spiegel und bewundere die weißen Beißerchen. Und da ich das frische Gefühl liebe, ist der Griff zur Zahnbürste so ziemlich das ersten, mit dem ich routiniert jeden Morgen in den Tag starte. Ich beginne somit jeden Tag mit einem breiten Lächeln – und manchmal mit einem Lachanfall, wenn der Mann mich wieder bei meiner verstrahlten Zahnkontrolle erwischt hat. Sind noch alle da? Ja! Vielleicht ist es diese morgendliche Routine, die mir (fast) jeden Tag meine Batterien mit meinem unerschöpflichen Optimismus auflädt. Ich fürchte schon manchmal, dass ich den Kollegen damit auf die Nerven falle aber die verneinen das bisher alle. Natürlich putze ich nicht jedesmal die Zähne, wenn mal etwas nicht so läuft, um wieder gute Laune zu bekommen. Vielleicht sollte ich das mal in Betracht ziehen... Was mir aber auch hilft, um bei all dem täglichen Trubel gelassen zu bleiben, sind kleine Zeitinseln für mich. Egal, ob ich mich in meinen Lesesessel einkuschele, mich schreibend vorm Laptop verkrümele oder im Sommer in der Hängematte schaukele. Da ignoriere ich dann sämtliche Todos, die Liste ist eh endlos dank wiederkehrender Aufgaben und einem Kopf voller Ideen. Und auch wenn Bewegung gut tut, darf es auch mal eine Pause ohne schlechtes Gewissen sein. Und wenn man sich mal gängige Tipps zum Thema Selbstfürsorge anschaut, ist das wohl auch Konsens. Wobei es mit Sicherheit nicht für jeden gleich leicht/schwer ist, sich solche Zeitinseln aus dem Alltag zu schneiden. Und dann einfach mal keinen Output generieren, völlig ohne Ergebnisse die Zeit „verplempern“, ist in unserer Leistungsgesellschaft auch gar nicht so leicht. Einfach nur Luftlöcher starren geht aber sehr gut mit einem „Partner in crime“. Mit manchen Menschen schweigt es sich schöner, als mit anderen. Mein Komplize in Sachen fauler Selbstfürsorge ist mein Mann. Die Hängematte hält uns locker beide – allerdings untermalt er die Szenerie manchmal mit einem leisen Schnorcheln. Natürlich gibt es Tage, da hilft alles nicht. Da fahren die Gedanken Karussell und das Hirn kommt einfach nicht zur Ruhe. All die noch so guten Methoden zur Selbstfürsorge sind dann nur wirkungslos, zumindest bei mir. Und auch, wenn das total unpopulär ist und weder sehr nachhaltig in Sachen Problemlösung noch besonders gesund (angeblich) sein soll, tut mir dann die Unterhaltung/Ablenkung aus der Flimmerkiste richtig gut. Oft ist es ja der Gegenpol zu unserem Alltag, der uns besonders gut tut. Bewegung habe ich zwar trotz Garten und vielen Treppen bei der Arbeit wie auch zu Hause bestimmt nicht genug. Laufen fällt dieses Wochenende mit einem lädierten Knie auch aus (das Konzert war es wert! ). Die Ruhe ist aber mein Gegenpol zu meinem doch sehr kommunikativen Alltag und das schlechte Gewissen sperre ich zusammen mit dem inneren Schweinehund einfach mal in den Keller. Die beiden werden sich bestimmt super verstehen! PS: Die Muräne auf dem Titelfoto ist übrigens keineswegs im Angriffsmodus. In dieser entspannten Position wartet sie auf den Einsatz der Putzerfische und -garnelen, die u. a. ihre Zähne reinigen. Immer schön still halten! Wo ist der Fisch? --- ### Rezepteliebe - Warum stehen wir so auf Rezepte? > So viel können wir gar nicht kochen und backen, wie wir Rezepte und Kochbücher horten. Warum lieben wir Rezepte so sehr? - Published: 2023-11-06 - Modified: 2023-10-12 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/06/warum-stehen-wir-so-auf-rezepte/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Anleitung, Backen, Kochbuch, Minimalismus, Rehrücken, Rezept, Schokoladenkuchen In fast jeder Küche gibt es diese eine Ecke, in der sich mehr oder weniger viele Kochbücher, Ordner, Zeitschriften und lose Rezepte sammeln. Wahrscheinlich bräuchte es Jahre, um alle Gerichte nachzukochen – selbst bei drei Mahlzeiten täglich. Das ist natürlich auch nicht das Ziel, oft hat man ja Lieblingsrezepte, die man immer wieder nachschlägt oder lässt sich von den vielen appetitlichen Bildern einfach inspirieren. Kochsendungen sind ja auch nach wie vor extrem beliebt, wahrscheinlich da Essen einfach ein zentraler Bestandteil sozialer Kultur ist. Und so läuft eigentlich immer auf mindestens einem Sender eine Kochshow. So zumindest mein Eindruck. Vielleicht wäre der ein anderer, wenn ich solche Sendungen aktiv und gerne schauen würde. Dann wäre es bestimmt zu wenig was uns da von Restaurant-Rettung bis Tortenkunst alles geboten wird. Auch an der Supermarkt-Kasse, schön auf Sichthöhe, wird zwischen der Quengelware für die Kleinen auch immer wieder Quengelware für die Großen platziert. Und nein, es geht nicht um die Mini-Fläschchen mit Schnaps und Co. sondern um Zeitschriften mit Rezepten. Gar nicht selten sind die Aufsteller sogar leer, scheint sich also wunderbar zu verkaufen. Aus irgendeinem Grund sind Rezepte der Kassenschlager schlechthin. Der Begriff „Rezept“ steht auch oft für eine einfache Anleitung und ist damit als Titel ein echter Erfolgsgarant. Wir Menschen stehen ja auf einfache Lösungen und hätten am liebsten für alle Probleme dieser komplexen Welt eine simple Schritt-für-Schritt-Anleitung, die uns am besten gleich noch das Denken abnimmt. Dein ultimatives Kochrezept für schnellen Reichtum Das Erfolgsrezept für ultimatives Abnehmen (ist tatsächlich ein echter Buchtitel, ich war selbst erstaunt) Das Kochrezept für den perfekten Haushalt Rezept zum Verlieben (das ist wohl ein recht bekannter Film habe ich mir sagen lassen) Merke: Die Verwendung des Wortes „Rezept“ im Titel ist das beste Rezept, um jeglichen Sch... an Frau oder Mann zu bringen. Dabei dürfen gestylte Bilder natürlich nicht fehlen. Food-Fotografen haben sich eigens auf diesen Bereich spezialisiert und natürlich wird getrickst und geschummelt, was das Zeug hält, damit alles appetitlich und frisch aussieht. In einem auf den ersten Blick unspektakulären Foto steck dann richtig viel Arbeit und der Laie wundert sich, warum das Glas mit Softdrink und Eiswürfeln bei ihm nie so prickelnd aussieht. Wer mal hinter die Kulissen schauen möchte, liest sich hier beim Profi oder hier mit guten Tipps für Laien ein. Da wundert es dann nicht, wenn das fertige Gericht nicht so aussieht, wie auf den Bildern im Rezept. Aber es sind nicht alleine die bunten Bilder, die uns so gerne in Rezeptbüchern blättern lassen. Essen ist ja nicht nur ein Mittel zum Zweck. Es geht neben dem Genuss auch um so viel mehr. Da spielt die Gesundheit mit rein aber vielleicht auch mal der Preis. Und Essen kann identitätsstiftend sein. Man denke nur an die vielen regionalen Spezialitäten die wir zwangläufig mit Heimat verbinden. Man denke nur an Linsen mit Spätzle – gibt es was Besseres? ! Und so schmökern wir uns durch unzählige Kochbücher und horten sie wie Schätze in den Regalen und Schränken unserer eh schon vollgepackten Küchen. Dabei kochen wir im Alltag ja meist recht wenig nach. Denn entweder bekommt man nicht alle Zutaten oder die Rezepte sind uns schlicht zu aufwendig. Das ist wie mit der Garderobe, die wir im Kleiderschrank horten. Davon tragen wir auch immer nur einen Bruchteil, unsere Lieblingsstücke halt. Und so haben wir auch unsere Lieblingsgerichte für die wir meist nicht einmal mehr ein Rezept benötigen. Trotzdem braucht man natürlich unbedingt noch ein Kochbuch für Soßen, eines für Kuchen, eines für vegetarische Gerichte (Spoileralarm: lasst einfach das Fleisch weg) und natürlich all die mehr oder weniger exotischen Landesküchen von Amerika bis Zamunda. Als ich vor Jahren mal eine größere Anzahl Bücher zu verschenken hatte und die im Sozialladen abgeben wollte, hieß es auch, man nehme am liebsten Kochbücher. Die verkaufen sich immer und da wäre es auch egal, wie alt und in welchem Zustand. Kochbücher hatte ich keine dabei. Ich habe ja seit langem ein ganz eigenes Verhältnis zu Büchern, die meisten laufen bei mir durch. Einen festen Wohnsitz hier haben nur ca. 10-20 Exemplare. Und auch hier ist kein Kochbuch dabei. Allerdings bin ich nicht immun gegen die appetitlichen Bilder und habe einige Links gespeichert mit Dingen, die ich mal nachkochen oder –backen will. Vor allem hier ist es ganz schlimm, lauter leckere Kuchenrezepte und es kommen auch immer wieder neue dazu. Auch die wichtigsten Rezepte habe ich in digitaler Form abgelegt. Einzige Ausnahme ist eine uralte Kopie aus einem dicken Rezeptbuch, das längst nicht mehr unter uns weilt (war nicht meines, Aufenthaltsort unbekannt). Mittlerweile könnte man an den Flecken auf dem Blatt wahrscheinlich die Zutaten ermitteln, ohne es zu lesen. Wobei lesen zwischenzeitlich auch zum Problem wird, so abgewetzt ist das Papier. Bevor ich also meine „Anleitung zum schnell glücklich sein“ verliere, wird digitalisiert. Und weil man Glück ja teilen soll, packe ich das Rezept hier rein – dann verliere ich es auch nicht mehr. Und keine Sorge, der Rehrücken ist ein einfacher Kastenkuchen und kommt ganz ohne Bambi aus. Rezept für Rehrücken Zutaten 100 g Butter oder Margarine 150 g Zucker 1 Priese Salz 5 Eier 100 g geriebene Blockschokolade 2 Päckchen Schokoladenpuddingpulver 1 gehäufter TL Backpulver 100 g Mehl 1 Glas (2 cl) Rum (54 Vol. -%) 80 g gemahlene Mandeln Margarine zum Einfetten Zum Garnieren 1 Becher Schokoladenglasur (100 g) 50 g Mandelstifte Anleitung Butter oder Margarine schaumig rühren. Nach und nach Zucker, Salz, Eier, die Schokolade und das mit Puddingpulver und Backpulver gemischte Mehl in den Teig rühren. Rum und Mandeln reinmischen. Rehrückenform einfetten, Teig reinfüllen. In den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen. Backzeit: 50 Minuten Elektroherd: 180 Grad Gasherd: Stufe 3 oder 1/3 große Flamme Form aus dem Ofen nehmen. Rehrücken auf einem Kuchendraht stürzen und auskühlen lassen. Schokoladenglasur um Wasserbad auflösen. Rehrücken damit überziehen. Mit den Mandelstiften spicken. Gus erstarren lassen. Kuchen vor dem Servieren in 19 Stücke schneiden. Beim 1:1 Abschreiben des Rezeptes musste ich wirklich schmunzeln, schreibt man das heutzutage noch so? Zumindest mein Schreibprogramm kennt „reinmischen“ und „reinfüllen“ nicht... --- ### Wenn Geld keine Rolle spielt > Nie wieder arbeiten, statt dessen die Welt bereisen und im Luxus schwelgen. Wovon wir träumen, wenn Geld keine Rolle spielt... - Published: 2023-11-01 - Modified: 2023-10-29 - URL: https://www.queen-all.com/2023/11/01/wenn-geld-keine-rolle-spielt/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: #MeinTraumleben2023, Altersarmut, Finanzen, Rente, Rentenlücke, Steuergeld, Steuern, Traumleben, Vorsorge Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich darüber nachgedacht, was ich mit einer Million Euro anfangen würde, ebenfalls im Rahmen einer Blogparade. Und nun stellt Marianne Dorn die Frage nach unserem Traumleben. Klar, dass meine Phantasie da sofort wieder anspringt. Was würde ich gerne machen, wenn Geld keine Rolle spielt? Einen Großteil unserer Zeit kümmern wir uns ja darum, dass irgendwie genug Geld zum Leben reinkommt. Im besten Fall macht uns die Arbeit (zumindest meistens) Spaß und im allerbesten Fall können wir davon gut leben und auch noch etwas zur Seite legen. Ich habe wohl schon den allerbesten Fall erreicht und kann mich nicht beklagen. Aber Träumen ist ja explizit erwünscht! Würde ich tatsächlich das gleiche Leben führen, wenn Geld keine Rolle spielt? Definitiv würde ich meine Zeit anders nutzen. Denn auch, wenn ich meinen Job gerne mache, habe ich noch so viel mehr Interessen. Ich könnte mir gut vorstellen, nochmal ein Studium oder eine Ausbildung zu starten (oder beides/mehrere). Prüfungen müsste ich ja dann nicht mehr bestehen. Wobei der innere Ehrgeiz wahrscheinlich dazu führen würde, dass ich was auch immer dann bis zum Ende durchziehe. In einem anderen Traum stelle ich mir vor, mit einem kleinen ausgebauten Van durch die Welt zu reisen und mich von Ort zu Ort treiben zu lassen, bzw. „uns“, denn der Mann darf natürlich mit. Da wo es schön ist, bleiben wir, bis es uns wieder weiter zieht. Aber dafür müssten wir dann unser jetziges Stückchen Glück nicht hergeben, sondern könnten immer wieder nach Hause kommen. Und natürlich könnte ich jeden Tag selbstbestimmt entscheiden, worauf ich gerade Lust habe. Will ich mich durch den Tag treiben lassen oder etwas Bestimmtes unternehmen? Das könnte ich ganz nach Lust und Laune spontan beschließen. Die Nacht durchfeiern und den ganzen nächsten Tag ausschlafen, das ginge nicht nur am Wochenende. Ein Buch nicht mehr aus der Hand legen, wenn es gerade super spannend ist aber man für den nächsten Tag fit sein muss – das könnte mir dann egal sein. Das selbstgewählte Leben ohne Kinder ist auch ganz schön luxuriös, das ist mir schon klar. Viele Eltern rollen wahrscheinlich mit den Augen, wenn ich von noch mehr Ausschlafen träume. An der Stelle sei allen Eltern gedankt, dass sie die Generationen von morgen groß ziehen. Davor hab ich einen Heidenrespekt! Was ich aber bei all dem Träumen merke, ist dass ich schon ganz schön nahe an einem Traumleben bin. Denn auch, wenn der Vollzeitjob einen Großteil der Zeit in Anspruch nimmt, gibt es daneben noch viel Zeit, die ich selbstbestimmt gestalten kann. Und mit geregeltem Einkommen haben wir auch einen bezahlbaren Kredit bekommen, mit dem wir jetzt schon in unserem Traumhäuschen mit eigenem Garten leben dürfen. Viel glücklicher geht es doch kaum, wir können auf unserem eigenen Fleckchen Erde (fast alles) machen, was wir wollen. Das ist für mich der ganz große Luxus. Den ganz großen „klassischen“ Luxus brauche ich nicht (auch wenn eine Putzperle ein Träumchen wäre). Vergoldete Pralinen und Schampus geben mir sowenig, wie teure Markenkleidung oder schicke Handtaschen für hunderte von Euros. Wobei letztere ja sogar als Wertanlage durchgehen, da kann meiner einer nur staunen. Das wirklich wertvolle für mich ist eigentlich Zeit. Denn genau die fehlt uns doch, wenn wir uns alle Träume für die Rente aufsparen. Viel zu oft hört man, dass Menschen kurz vor oder nach Renteneintritt ins Gras beißen. Gleichzeitig schüren etliche Quellen die große Sorge vor der Rentenlücke. Am besten legt man jeden verfügbaren Euro für die private Altersvorsorge zur Seite, denn die Rente ist alles andere als sicher und die Angst vor Altersarmut groß. Sonst buckelt man sein Leben lang in der Tretmühle, um am Ende zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben zu haben. Da kann einem schon mal schwindelig werden zwischen all dem für morgen Vorsorgen und nicht verpassen, heute zu leben. Mit einer aus meiner Sicht ausgewogenen Mischung aus Sparplänen, Rücklagen, Lebenshaltungskosten und Ausgaben für einige schöne Erlebnisse lässt es sich aber gut leben – in der Gegenwart und hoffentlich auch in der Zukunft. Aber was letztere bringt, weiß ja bekanntlich keiner. Deswegen ist das Hier und Jetzt auch so wertvoll. Für ein sogenanntes DINK-Pärchen lässt sich das leicht sagen. Deswegen träume ich auch oft davon, der Staat würde die Steuern, die er sich von allen nimmt, intelligenter einsetzen. Die Zahlen, die ich auf meiner Lohnabrechnung sehe, treiben mir nur deswegen die Tränen in die Augen, weil ich das Gefühl habe, die Verantwortlichen schmeißen unser aller sauer verdientes Geld mit vollen Händen in dubiose schwarze Löcher. Man stelle sich mal vor, die Altersbezüge von Politikern würden den Ergebnissen ihrer Arbeit während ihrer Amtszeit bemessen. Oder die Vergabe von Großprojekten wäre nicht nur an das billigste Angebot sondern auch an die Reputation der beauftragten Unternehmen gebunden. Und politische Großveranstaltungen und Gipfel würde man irgendwo in die Pampa verlagern, statt für viel Geld ganze Innenstädte unter viel Polizeiaufgebot abzusichern, damit die Mächtigen prestigevoll tagen können. Geld spielt keine Rolle, wenn´s nicht das eigene ist. Was würde die oben erwähnte Million Euro nur alles bewirken, in den richtigen Händen. Die Milliarden an Geldern, die auf viel höheren Ebenen fließen, sind bestimmt nicht komplett fehlgeleitet. Und doch habe ich so manche Zweifel, wenn ich lese, dass Schulen im Winter unbeheizt bleiben oder Frauenhäuser schließen sollen. Und so träume ich weiter von einer Welt, in der die verfügbaren Finanzmittel perfekt eingesetzt werden und gerechte Umverteilung funktioniert. Träumen ist ja ausdrücklich erlaubt. --- ### Verloren Worte > Die Jugend von heute... das haben wir alle gehört, als wir jung waren. Und kaum hat man ein paar Jährchen zugelegt, sagen wir das selbst. - Published: 2023-10-30 - Modified: 2023-10-22 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/30/verloren-worte/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: #BlogparadeSprachverhunzung, Blogparade, Deutsch, Jugendwort, Sprache, Tradition Gerade, als ich an den ersten Zeilen dieses Textes geschrieben habe, bin ich über den Aufruf zur Blogparade von Nicole Isermann mit dem Titel „Geht unsere schöne Sprache den Bach runter? “ gestolpert. Eigentlich hatte ich mir gerade Gedanken über Wörter gemacht, die langsam aus dem Alltagsgebrauch verschwinden, bei denen ich mich aber freue, wenn ich sie mal wieder höre. Im ersten Moment lässt einen der Titel zur Blogparade womöglich schmunzeln, kennt man doch aus seiner eigenen Kindheit die beifälligen Kommentare von älteren Generationen. Da hieß es dann „die Jugend von heute... “, gerne kombiniert mit einem vorwurfvollen Blick. Und jetzt sind wir selbst die „meckernden Alten“, die sich über die Jugend von heute beschweren? Sprache vereint und grenz ab – in dem Fall die Jungen von den Alten. Die Falten im Gesicht erinnern einen unerbittlich mit jedem Blick in den Spiegel, zu welcher Gruppe man gehört. Und dass die Jugend eben ihre eigene Identität auch sprachlich kreiert, sollten wir einfach akzeptieren. Zugehörigkeit lässt sich nicht mit (sprachlicher) Gewalt erzwingen. Das sich Sprache stetig ändert, ist ein ganz natürlicher Prozess. Man übernimmt Wörter von den Menschen, mit denen man sich umgibt. Sehr exemplarisch zu beobachten ist das, wenn man als Zugezogene plötzlich mit Wörtern aus einem regionalen Dialekt glänzt. Und so ist die Sprache auch so etwas wie sozialer Kleister, der die Zusammengehörigkeit unterstreicht. Das wir immer mehr englische Wörter als ganz selbstverständlich in unsere Sprache einbauen, ist daher für mich sogar ganz schön. Es gibt mir das Gefühl, dass die Welt mehr zusammen wächst. Die Sprache vermischt sich wie die Menschen, die sie sprechen. Und dass sich eine einfach zu lernende Sprache besser als gemeinsame Basis eignet, liegt auf der Hand.  Ich glaube auch nicht, dass die eigene Identität und Tradition gleich den Bach runter geht, bloß weil man nicht mehr so spricht, wie vor 50 Jahren oder weil ein Dialekt immer mehr verblasst. Und nicht jede Tradition muss auf Biegen und Brechen gewahrt werden. Neue Generationen sollten sich ihre eigenen Werte schaffen dürfen. Sonst müssten wir uns ja auch an veralteten Rollenbildern festklammern, Gleichberechtigung hat ja nicht gerade Tradition. Und doch lässt mir manches, was ich unter dem Oberbegriff Jugendsprache höre, gefühlt das Blut aus den Ohren laufen. Halbfertige Sätze und zerstückelter Satzbau gehören wohl mittlerweile zum guten Ton – früher war das eher das traurige Markenzeichen eines sozialen Umfelds mit mangelnden Bildungsmöglichkeiten. Bei schnieken älteren Anzugträgern, die mit gezwungenem deutsch/englischem Ghetto Slang besonders hipp und jugendlich wirken möchten, rollen sich allerdings auch mir die Fußnägel auf. Im Wort Jugendsprache steckt ja schon die Jugend – und so sollte man nicht zwanghaft versuchen, da mitzureden. Das klingt (klingelt) in meinen Ohren einfach nur peinlich. Da bleibe ich lieber authentisch und erspare mir das Lernen der jährlichen Jugendworte. Apropos Lernen – erst neulich habe ich eine interessante Diskussion über das Lernen von Deutsch in Kombination mit dem Gendern beiwohnen dürfen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Schwierigkeiten dieser Dschungel aus Sternchen, Punkten und Wortkreationen Lernwilligen bereitet. Vor allem, da man sich ja hierzulande noch nicht einmal untereinander einig ist, wie eine gleichberechtigte Sprache auszusehen hat. Dass die Rechtschreibreform mehr Unsicherheit als Einfachheit geschaffen hat, macht das Erlernen der Deutschen Sprache ja auch nicht einfacher. Über Wörter mit drei aufeinanderfolgenden Konsonanten stolpert mein Hirn beim Lesen nach wie vor. Offensichtlich hält mein Oberstübchen da auch an ein paar Traditionen fest. Manches kann ich bestimmt ausmisten, auch wenn alte Gewohnheiten nur schwer zu ändern sind. Manches muss man allerdings auf keinen Fall ausmisten – also zumindest sprachlich gibt es ein paar echt schöne Wörter, die leider in Vergessenheit geraten sind. Das merke ich daran, dass ich mich riesig freue, wenn ich sie mal wieder höre – um den Bogen zurück zur Einleitung zu spannen. Erst kürzlich hörte ich, wie jemand als Schlawiner tituliert wurde. Ganz ähnlich dem Schlingel, das hört man auch nur noch selten. Doch mit ein bisschen Recherche zeigt sich, dass solche Wörter nicht immer völlig unbelastet daher kommen. Zum Beispiel hat das Wort Schlawiner eine interessante Entstehungsgeschichte. Und so ist es vielleicht doch besser, wenn sich die Sprache weiterentwickelt und ändert, auch wenn uns der vertraute Klang an vergessenen Zeiten erinnert. Ein Ausspruch bleibt uns vermutlich über alle Generationen erhalten: „Die Jugend von heute... “ --- ### Vertrauen – ohne geht nichts! > Dauernde Kontrolle führt nicht zwangsläufig zu besseren Arbeitsergebnissen. Warum ich ohne Vertrauen nicht arbeiten könne... - Published: 2023-10-23 - Modified: 2023-10-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/23/vertrauen-ohne-geht-nichts/ - Kategorien: Mindset - Schlagwörter: #BlogparadeVertrauen, Arbeit, Blogparade, Kontrolle, Team, Vertrauen Im Rahmen ihrer Blogparade hat Gesa Oldekamp unter dem Motto „Zusammen“ das Thema Vertrauen in den Ring der Bloggerwelt geworfen – im Vertrauen darauf, dass sich dazu viele Ansichten, Meinungen und Erfahrungen zu spannenden Beiträgen ergeben werden. Vertrauen ist ein wertvolles Gut. Ähnlich wie unsere Aufmerksamkeit schenken wir es nicht jedem und nicht jeder verdient es. Ein Leben ohne Vertrauen kann und möchte ich mir allerdings gar nicht vorstellen. Das wäre ja geprägt von permanentem Misstrauen, ständiger Kontrolle und der andauernden Angst vor Enttäuschung und Kontrollverlust. Wie soll man sich denn da auf die wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren? ! Ohne Vertrauen wäre mein Job als Teamleiterin also gar nicht machbar. Ich muss darauf vertrauen, dass jeder im Team seine Aufgaben sorgfältig und rechtzeitig erfüllt, bzw. sollte das einmal nicht möglich sein, zu mir kommt. Und das nicht erst einem der regelmäßigen Gesprächen sondern sobald sich die Schwierigkeiten abzeichnen. Dafür müssen aber auch alle Teammitglieder Vertrauen zu mir haben können. Niemand würde mit Problemen zum Vorgesetzen gehen, wenn er fürchten muss, dass ihm dafür der Kopf abgerissen wird. Und oft genug passiert genau das mit dem Ergebnis, das man lieber nach Ausreden als nach Lösungen sucht – Hauptsache man kommt selbst irgendwie sauber aus der Sache raus, im besten Fall kann man die Schuld noch jemand anderem zuschieben. Der Überbringer schlechter Nachrichten ist ja auch gerne mal derjenige, der das erste Gewitter über sich ergehen lassen muss. Da braucht man sich nicht wundern, wenn sich mit der Zeit eine Mentalität des Wegschauens einstellt. Unbequeme Wahrheiten auszusprechen erfordert oft Mut. Wenn im Unternehmen aber eine „schöne heile Welt – Kultur“ herrscht und man von Probleme am liebsten nichts wissen will, muss man die Kritiker einfach mal richtig „einnorden“, dann ist Ruhe im Karton. Apropos schlechte Nachrichten – nicht immer läuft ein Projekt wie geplant. Genau genommen läuft kein Projekt wie geplant, aber das soll jetzt mal nicht das Thema sein. Allerdings besteht ein Projektteam nun mal aus vielen verschiedenen Experten. Jeder hat sein Fachgebiet und seinen Verantwortungsbereich. Oft stellt sich heraus, dass die Umsetzung länger benötigt, als abgeschätzt oder eine ursprünglich geplante Lösung gar nicht umsetzbar ist. Jetzt könnte man natürlich einfach darauf bestehen, dass am ursprünglichen Plan festgehalten wird. Am besten arbeitet man sich ganz, ganz tief in die Thematik ein und versucht verzweifelt, alles alleine zu retten – das wird in den seltensten Fällen funktionieren. Man kann nicht ein Team leiten und gleichzeitig der Experte für alles sein. Ich muss damit umgehen können, dass es ganz viele Gebiete gibt, in denen ich eben längst nicht so erfahren bin, wie die Menschen in meinem Team. Alternativ kann ich natürlich nur Leute einstellen, denen ich überlegen bin – ein starkes Team sieht anders aus! Egal, welche Steine wir im Laufe eines Projektes aus dem Weg zu räumen haben – ich vertraue darauf, dass mit einer guten Zusammenarbeit jeder noch so dicke Brocken irgendwie zu schaffen ist. Wie ich dieses Vertrauen zu meinem Team aufgebaut habe? Das gibt es bei mir als Vorschuss. Der unerschütterliche Optimist in mir geht grundsätzliche erst mal vom Guten in den Menschen aus. Das kann ich mir leisten, da ich bisher immer das Privileg hatte, mit motivierten und fähigen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Da braucht es bisweilen auch eine gehörige Portion Selbstvertrauen, um sich zwischen all den klugen Köpfen nicht völlig überflüssig zu fühlen. Wer sich allerdings auf Kosten des Teams ausruht oder mit fremden Lorbeeren schmückt, verliert den Vertrauensvorschuss auch schnell. Ebenso, wer ungerechtfertigt anderen Fehler unterstellt. Aus dem Arbeitsalltag: In der Elektronikentwicklung ist sowieso schnell mal die Software Schuld – egal ob am Projektverzug oder an Fehlern. Bei näherem Hinsehen stellt sich dann oft heraus, dass Abhängigkeiten zu Projektstart schon den gesamten Zeitplan ins Wanken gebracht haben. Was die Fehler angeht, da lässt sich immer etwas finden. Viele Themen in der Elektronik können mit Hardware oder Software gelöst werden. Letztere ist nur um ein Vielfaches leichter (und damit günstiger) zu ändern, vor allem zu späten Projektphasen. Wird ein Fehler erst kurz vor Projektende entdeckt, wird man also versuchen, ihn mit einer Softwareänderung zu lösen, egal, wo er herkommt. Bei einer Änderung muss aber erneut alles getestet werden. Das lässt den einen oder anderen Kollegen leichtfertig vermuten, dass die Software das Problem ist (genau genommen ist sie aber auch oft die Lösung). Ich werde leider nie den Projektleiter vergessen, der lauthals durchs gesamte Großraumbüro tönte „Die Software ist scheiße“. Das kann ich als sehr effektive Methode empfehlen, auf einen Schlag das Vertrauen all seiner Kollegen zu verspielen. So sch... war die Software im Übrigen nicht, einen Großteil der Fehlertickets mussten wir den Kollegen aus der Test-Abteilung zurückgeben, da falsch getestet wurde. Klassischer Fall von Fehlplanung, unter Zeitdruck sind die Ergebnisse halt nur semioptimal. Die viel wichtigere Aufgabe für mich ist allerdings, mir selbst das Vertrauen anderer zu verdienen. Denn auch wenn ich großzügig damit umgehe, kann ich nicht einfach erwarten, dass man mir ebenso vertraut. Vertrauen geben und den anderen auch mal den Menschen hinter der Rolle im Job kennenlernen lassen Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit – man kann auch ruhig mal sagen, dass man was nicht sagen darf... die Leute sind nicht dumm und denken sich ihren Teil sowieso Zuhören, ohne zu bewerten Wertschätzung kommunizieren Was unter vier Augen hinter geschlossener Tür besprochen wird, bleit auch dort. Im Zweifel nachfragen (z. B. bei Aussagen wie „wir sind schwanger“ absichern, wann es offiziell ist). Probleme werden immer erst intern besprochen, entweder innerhalb des betroffenen Kreises oder im 1:1-Gespräch Keine Alleingänge, z. B. können Zeitabschätzungen aus dem Team hinterfragt werden, werden aber nicht eigenmächtig reduziert (in den meisten Fällen muss ich die eh erhöhen) Manchmal denke ich, dass ich viel zu offenherzig und vertrauensselig bin. Aber ich will mich auch nicht verstellen, bin lieber echt als distanziert. Dafür bekomme ich aber auch oft sehr ehrliche Aussagen und erlebe erfreulich seltenst bösen Überraschungen (die dann auch keine Überraschungen waren, da mir der Frust der Kollegen bekannt war, nur an höherer Stelle die Verantwortlichen im ehemaligen Unternehmen nichts ändern wollten). Ein... --- ### Körperschmuck > Wenn Kunst unter die Haut geht und dann noch einen wichtigen Zweck hat. Das Opt-Ink Organspende-Tattoo kann mehr als nur hübsch aussehen. - Published: 2023-10-16 - Modified: 2023-10-27 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/16/koerperschmuck/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Junge Helden, Körperkunst, Körperschmuck, Organspende, Organspende-Tattoo, Organspendeausweis, Schmuck, Tattoo Was dem Pfau die Federn sind unsereins Kleider und Schmuck. Oft heißt es ja, dass man ein schlichtes Outfit mit den richtigen Accessoires entscheidend aufwerten könne. Und je nach Lust und Laune und der richtigen Ergänzung wird aus einer einfachen Jeans- Shirt-Kombi ein eleganter oder rockiger Look. Ich persönlich bin wohl entweder zu faul oder zu praktisch veranlagt und kann die Tage, an denen ich mir ein zusätzliches Schmuckstück wahlweise um Arm, Hals oder Finger packe, an einer Hand abzählen. Heißt aber nicht, dass ich ungeschmückt das Haus verlasse. Mal abgesehen von der Armbanduhr, die ich lediglich zum Duschen ablege, sind da auch noch die Ohrringe. Ganze elf Löcher sind im Laufe meiner jungen Jahre zusammen gekommen und in jedem steckt natürlich ein Ring. Nicht mal für Röntgenbilder habe ich sie bisher abgenommen, geht dann komischerweise auch immer mit. Aber die sind halt da und ich kümmere mich nicht groß darum. Die Schmuckschatulle von Oma war ganz anders, voll von bunten Farben und Formen. Im Gegensatz zum billigen Modeschmuck war das alles aber hochwertig und wurde über die Jahre gehegt und gepflegt und regelmäßig getragen. Ein verknotetes Knäul an Ketten und Ringen in der Urlaubsgarderobe (wie ich es bei einer Freundin schon erlebt habe) wäre nie vorgekommen. Heute bekommt man allerhand Glitzerndes für wenig Geld an jeder Ecke. Doch der Lack ist ebenso schnell ab, wie die Freude über den Kauf verflogen ist und schon landet der Tand in der Tonne. Würde ich nun behaupten, ich hielte nicht viel von Schmuck, wäre das allerdings gelogen. Ich vergesse nur meist, dass er da ist. Dabei liebe ich ihn sogar, sowohl an mir als auch an anderen. Ganz besonders haben es mir Tattoos angetan. Kunst, die wortwörtlich unter die Haut geht. Gerade die Tatsache, dass man sie im Idealfall ein Leben lang mit sich herumträgt, macht es so spannend. Immer wieder heißt es ja, dass man nach einem Tattoo schon das nächste planen würde. Hin und wieder denke ich schon darüber nach, ob noch etwas Farbe hinzukommen könnte. Aber andererseits ist es perfekt so, wie es ist und ich brauche kein weiteres Tattoo. Bin ich beim Tätowieren jetzt etwa beim Minimalismus angekommen? ! Auweia, ich wusste ja, man kann es mit allem übertreiben... Jetzt schmückt aber doch ein neues Kunstwerk meinen Arm – und im Gegensatz zu den anderen Motiven sogar eine recht prominente Stelle, die fast immer offen zu sehen ist. Das ist für meine Verhältnisse schon fast provokativ – und das soll in dem Fall auch so sein! Ich habe mir nämlich ein Opt. Ink Tattoo stechen lassen. Der Verein Junge Helden e. V. kämpft unter anderem mit diesen Organspende-Tattoos für mehr Aufklärung. Den Organspendeausweis trage ich schon seit Jahren mit mir herum. Ein Vorteil des Tattoos ist allerdings, dass ich dieses wirklich immer bei mir habe, bemalt bin ich eh. Ein weiterer Vorteil ist für mich, dass sich so ziemlich jeder immer und bei jedem Tattoo nach der Bedeutung erkundigt. Das ist die Steilvorlage, um mit den Menschen über das Thema Organspende ins Gespräch zu kommen und aufzuklären. Argumente für die Diskussionen findet ihr übrigens auf der Seite organspende-info. de. Mal abgesehen von dubiosen Vorurteilen, die manch ein Verschwörungstheoretiker zur Organspende auffährt, sind viele schlichtweg einfach zu faul, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Und da unsere Politik sich ziert, eine einfache Lösung mit Widerspruchsregelung umzusetzen, werden wir wohl weiter mehr potentielle Empfänger als Spender haben. Erschreckend wenige Menschen, mit denen ich ins Gespräch komme, haben tatsächlich einen Organspendeausweis bei sich. Und das obwohl sie sich eigentlich gut vorstellen könnten, ihre Organe im Todesfall zu spenden. Der Ausweis selbst ist denkbar einfach zu bekommen, oft liegt er sogar regelmäßig dem einen oder anderen Brief der Krankenversicherung bei. Noch direkter geht es hier, kostet nicht mal etwas. Es muss sich ja nicht jeder gleich tätowieren lassen. Wobei auch das natürlich problemlos möglich ist. Viele Tattowierer stechen die Opt. Ink Tattoos zum Selbstkostenpreis im Rahmen einer sowieso geplanten Sitzung oder gegen Materialaufwand. Die teilnehmenden Studios sind auf der offiziellen Opt. Ink-Map gelistet. Mein kleines neues Schmuckstück habe ich mir bei Nimmerweg-Tattoo stechen lassen. An dieser Stelle vielen Dank nochmal an Kerry! Des geht fei nimmerweg. Kerry Neben dem guten Zweck ist die Körperkunst auch noch verdammt hübsch anzuschauen und ich freue mich jedes Mal, wenn mir das hübsche Design ins Auge springt. Einzig der weiße Hintergrund nervt noch ein bisschen, da ich während der Gartenarbeit ein fettes Pflaster als Sonnenschutz darüber geklebt hatte und dann tatsächlich etwas Farbe bekommen hab. Aber wie teurer Schmuck will auch ein (frisch gestochenes)Tattoo richtig gepflegt werden, damit es lange schön bleibt. Ach, und wenn ihr gerade den Organspendeausweis ausfüllt, könntet ihr auch gleich über eine Registrierung als Stammzellenspender bei der DKMS nachdenken. Kostet auch nichts außer 5 Minuten eurer Lebenszeit. PS: Ich hätte euch ja gerne ein weiteres Kunstwerk gezeigt aber nach vielen unbefriedigenden und vor allem unscharfen Fotos habe ich es aufgegeben, mich von meinem Hobbyfotografen ablichten zu lassen. Fische kann er aber bei Portraitfotos ist er so untalentiert wie ich bei Selfies. --- ### Homeoffice == out of office > Mal wieder in der Dauerwarteschleife gestrandet? Das hat schon System im Kundenservice, der Kunde ist ein Ärgernis... - Published: 2023-10-09 - Modified: 2023-10-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/09/wenn-im-kundenservice-homeoffice-out-of-office-gilt/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Geduld, Homeoffice, Kundenservice, Mobile Office, Servicewüste Die Zeiten des Präsentismus, in denen wir täglich brav von 8:00 bis 17:00 Uhr unseren Hintern im Büro breit sitzen, sind ja glücklicherweise vorbei. Viele Unternehmen haben flexibel Arbeitszeitmodelle gepaart mit der Möglichkeit, auch remote zu arbeiten. Doch leider hat das auch immer wieder zur Folge, dass sich ein ganz bestimmter Typ Mensch im Homeoffice abkapselt und dann weder für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden zu erreichen ist. Ich hänge bei der AXA-Versicherung mal wieder in der Warteschleife. Heute stelle ich wohl einen neuen Rekord auf. Ganze 40 Minuten „darf“ ich mir mittlerweile die Musik anhören, immer wieder unterbrochen von der Bitte nach ein wenig mehr Geduld. Das toppt sogar die Telekom! Da macht sich unweigerlich der Eindruck breit, dass da in der Realität eigentlich gar niemand arbeitet. Gerade im Kundenservice ist es immer schwerer, jemanden zu erreichen. Angeblich sind immer alle Mitarbeiter im Gespräch. Aber ist das wirklich so oder schaukeln die sich alle gemütlich im „Homeoffice“ die Eier? ! Beim Kundenservice unserer Hausbaufirma hält man es nicht einmal mehr für notwendig, während der Service-Zeiten überhaupt ans Telefon zu gehen, geschweige denn eine Telefonansage zu installieren. Leider erlebt man das immer häufiger, vor allem, wenn man Freitag Vormittag versucht, jemanden telefonisch zu erreichen. Der direkte Kontakt zum Kunde scheint für viele so grauenhaft zu sein, dass man alle möglichen Vermeidungsstrategien entwickelt. Erst mal darf man sich als Anrufer durch verschiedene automatisierten Abfragen kämpfen und wenn man es dann in die Warteschleife schafft, braucht man eine gehörige Portion Geduld. Falls doch mal jemand den Anruf annimmt, hat er wahrscheinlich in den meisten Fällen völlig entnervte Kunden am Telefon. Da ruhig und entspannt zu bleiben, ist echt eine Herausforderung. Aber der Service-Mitarbeiter kann ja in den meisten Fällen überhaupt nichts für den Grund des Anrufes (und leider oft auch gar nichts tun). Wenn da dann jemand seinen Frust an diesen Leuten auslässt, ist das zwar völlig falsch adressiert aber leider nachvollziehbar. Am Ende führt es aber dazu, dass die Service-Mitarbeiter noch weniger gerne ans Telefon gehen – ein selbstgemachter Teufelskreis aus verärgerten Kunden und demotivierten Angestellten. Falls man doch mal jemanden ans Telefon bekommt, hört man auch die immer gleiche Ausrede. Entschuldigung, es rufen gerade sehr viele Kunden an. Ach, was ist da los? ? ? Rufen so viele an, weil es immer mehr zu bemängeln gibt? Oder spart man hier womöglich mal wieder am falschen Ende – nämlich am Personal und dessen Qualifizierung und Bezahlung? Aber wir wollen ja mal nichts unterstellen. Leider ist es mittlerweile das gleiche Bild, egal wo man versucht, telefonisch Kontakt aufzunehmen. In Arztpraxen ist das ebenso ein Ding der Unmöglichkeit wie sogar beim Pizzalieferdienst. Gerade bei letzterem hätte ich nicht gedacht, dass man so leichtfertig seine Stammkunden vergrault. Aber weder hält man es für nötig, während der Geschäftsübergabe einen Anrufbeantworter einzurichten noch ist man zu den regulären Öffnungszeiten erreichbar. Da geht einfach niemand ran. Tja, die Nachbarn hatten auch ein paar Flyer parat und so hat man sich für den spontanen gemeinsamen Pizzaabend eben spontan auch gleich für einen neuen Lieferanten entschieden. Ich bin nur dankbar, dass das in dem Unternehmen, in dem ich arbeite, nicht so gelebt wird. Da erreiche ich die Kollegen bei Bedarf, ganz unabhängig davon, wo sie arbeiten. Trotz oder gerade wegen der flexiblen Arbeitszeiten und der Möglichkeit, auch mal im Mobile Office zu arbeiten, funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos. Der Fokus liegt auf den Arbeitsergebnissen, und nicht darauf seine „Zeit abzusitzen“. Da muss man dann am Ende auch keine Angst vor dem Kunde haben, der ist in der Regel nämlich viel umgänglicher, wenn man ihn nicht bis auf Blut reizt, ignoriert oder ihm irgendeinen Pfusch liefert. An dieser Stelle kann ich nur ein richtig fettes Lob an mein Team und meine Kollegen aussprechen. Dank dieser motivierten und begeisterten Menschen verliere ich den Glauben an die Menschheit nicht. Allerdings sehe ich einen Großteil der Bemühungen zur Verbesserung des Kundenservices in einem Großteil der Unternehmen als gescheitert. Damit wären wir wieder bei der guten alten Service-Wüste. Bleibt nur zu hoffen, dass der hiesige Baumarkt nicht wieder in alte Muster zurückfällt. Die haben es nämlich tatsächlich geschafft, ihr Image bzgl. Service komplett auf links zu drehen. Die Mitarbeiter, die angesichts nahender Kunden schnell in den nächstbesten Gang geflüchtet sind, gehören längst der Vergangenheit an. Heute wird man sogar aktiv angesprochen und bekommt kompetente Beratung und oft sogar recht schnell Hilfe. Was auch immer hier gemacht wurde – bitte, bitte setzt das auch in anderen Unternehmen um! Ich habe es übrigens nach einer Stunde, in der ich nebenher gearbeitet habe, aufgegeben. Anscheinend arbeitet heute wirklich niemand. Und in den entsprechenden Unternehmen juckt das auch niemanden. Tja, der Kunde ist König, aber dabei soll er gefälligst keinen Aufwand verursachen. Wenn man wenigstens auf E-Mails reagieren würde... Falls mir jemand einen guten Tipp hat, wie man sich in solchen Fällen wehren kann – ich bin offen für alles. Ansonsten melde ich mich besser zu einem Box-Training ab, bevor ich hier noch Amok laufe. --- ### Zu viel Platz? > Wo Stauraum ist, findet sich auch allerhand Allerlei, das den freien Raum schnell wieder füllt. Da heißt es wachsam bleiben! - Published: 2023-10-02 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/10/02/zu-viel-platz/ - Kategorien: Haus und Garten, Minimalismus - Schlagwörter: Ausmisten, DIY, Gartenhaus, Gartenhaus aufbauen, Minimalismus, Schuppen, Umzug Ein gängiger Nebeneffekt des minimalistischen Lebensstiels ist ja, dass man genug Stauraum hat – mehr als genug. Vor allem, wenn man nur Dinge ins Haus lässt, die man auch wirklich benötigt – Nachbars Katzen gehören nicht dazu, auch wenn sie ständig auf eine Gelegenheit lauern, an uns vorbei nach drinnen zu witschen. Lass mich doch rein Nachdem unser Umzug nun auch schon einige Monate zurück liegt haben alle Dinge ihren Platz gefunden. Die Fahrräder und Gartengeräte sind aus dem Keller endlich ins langersehnte Gartenhäuschen gewandert und der Raum wirkt wieder viel luftiger, als direkt nach dem Einzug.   Ich freue mich tatsächlich auf die dunkle, kalte Jahreszeit. Dabei bin ich alles andere als ein Fan von Schnee, Eis und Kälte. Aber so langsam macht sich Erschöpfung breit, vor allem körperlich in Form einer ungeheuren Bettschwere. Ein paar ruhige Regennachmittage wären nicht unwillkommen... Nachdem der Sommerurlaub etwas holprig verlief, haben wir die letzten Wochen mit dem Aufbau des Gartenhäuschens verbracht. Wobei es sich dabei genau genommen um einen schicken Schuppen für Rasenmäher, Gartengeräte und Fahrräder handelt. Ursprünglich war geplant, dass der Bausatz hierfür Ende der ersten Urlaubswoche hier ankommt und wir dann zu zweit mal eben schnell alles aufbauen. Es kam dann anders, als geplant und mittlerweile haben wir auch gelernt, dass von ‚mal eben schnell‘ nicht die Rede sein kann. Da der Bausatz aus unbehandeltem Holz besteht, hatten wir natürlich Sorge, die nur groß verpackten Latten zu lange in der Einfahrt liegen zu lassen. Sobald sich also nach einem kurzen Wetterumschwung die Sonne zum Wochenende hin wieder gezeigt hat, haben wir spontan mit dem Aufbau begonnen – der Mann ganz tapfer mit gebrochenem Fuß. Schnell war klar, dass alles etwas länger dauert als angenommen. Mir glaubt ja immer keiner... Zum Glück ist spontan der Bruder meines Mannes zur Hilfe geeilt – den Spaß wollte er sich auch nicht nehmen lassen. Und auch unser Nachbar hat kräftig mit angepackt. Zu viert haben wir tatsächlich in zwei Tagen die Hütte hochgezogen. Die darauffolgenden Abende unter der Woche haben wir genutzt, um die restlichen Balken und Latten anzubringen, alles von innen und außen zu streichen und das Dach einzudecken. Das Wetter hat uns ausnahmsweise mal nicht boykottiert und mit dem ersten Regen brav gewartet, bis alles wetterfest war. Wobei die Arbeit bei 30° C nicht gerade leichtgängig ist aber lieber so, als wenn uns das unbehandelte Holz nass geworden wäre. Die Latten waren so schon ganz schön verzogen, ist halt ein Naturmaterial. Auch jetzt arbeitet das Holz weiter – ganz im Gegensatz zu uns. Wir freuen uns, dass endlich alle Gartengeräte aus dem Keller ausziehen können und auch der Rasenmäher ein richtiges Zuhause bekommen hat. Bisher stand er unter einer Plane, nicht so wirklich ansehnlich, auf der Terrasse. Und auch die Fahrräder blockieren jetzt nicht mehr den Weg zur Waschmaschine, wir haben wieder richtig viel Platz. Allerdings merke ich schon, wie leichtfertig man Dinge, die man nicht (mehr) braucht, in den noch luftigen Keller packt. Ist ja reichlich freier Raum vorhanden und wenn man nicht alles einfach in den Müll werfen will, kostet es auch Zeit, die Dinge wieder loszuwerden. Da war der Sperrmüll die leichteste Übung. Wobei die sich beim Abholen wahrscheinlich auch gedacht haben, dass sich die Anfahrt ja nicht mal richtig lohnt. Aber das alte und verschrabbelte Kopfteil unseres Bettes, das seit der Neugestaltung im Keller stand, loszuwerden, hatte schon etwas Befreiendes. Und zusammen mit dem Hasenstall der Nachbarn und ein paar kaputten Wäschewannen hat man den Sperrmüll zumindest als solchen erkennen können. Vieles gibt es auch gar nicht, dass weg kann und soll. Da ist eine Lampe, die wir lange vorm Umzug erstanden hatten, die dann am Ende doch nicht gepasst hat. Meine Lektion daraus? Mehr Geduld und erst dann etwas anschaffen, wenn der vorgesehene Platz dafür auch wirklich da ist. Denn Papier ist geduldig, in der Realität sieht vieles anders aus (besser) als auf den Plänen. Und dann ist da noch eine Abdeckung fürs Kellerfenster. Die waren eigentlich schon alle da, wir haben nur nicht realisiert, dass ein Schacht breiter als die anderen ist. Erst, als die erste Abdeckung angebracht war, ist uns aufgefallen, dass es da irgendwie Unterschiede gibt. Leider als 3-er-Pack bestellt und daher nicht rückgabefähig. Jetzt wird wirklich alles doppelt vermessen, bevor wir Material für unsere Bau- und Bastelprojekte besorgen. Und dann sind noch einige Baumaterialien wie Farbe, Fließen und Gips. Die werden irgendwann verarbeitet und stören mich daher nicht groß. Trotzdem schaue ich immer genau, was wir da einlagern. Denn, wenn man es definitiv nicht mehr brauchen kann, nimmt es nicht nur unnötig Platz weg sondern wird womöglich auch mit der Zeit unbrauchbar. Selbst nagelneue Silikon- und Acryltuben können auf Dauer eintrocknen. Es bringt also nichts, alles auf Verdacht ins Regal zu stellen. Wenn man es dann tatsächlich irgendwann braucht und nur noch Kaugummi in der Tube steckt, ärgert man sich nur und muss doch nochmal neues Verbrauchsmaterial besorgen. Wobei das schnell geht, da ich den hiesigen Baumarkt mittlerweile in- und auswendig kenne... Nachdem wir uns eingelebt und vor allem einsortiert haben, tun sich doch einige luftige Orte auf – da sind freie Fächer in den obersten Küchenschränken, freie Regalflächen im Keller und viel freier Stauraum im Bad. All das verführt natürlich schnell dazu, wieder Dinge dort hin zu packen. Prinzipiell ist das ja auch in Ordnung, WENN das, was man dann da hin packt auch einen Sinn hat. Was ich aber auf jeden Fall vermeiden möchte ist, dass sich irgendwelcher Kram ansammelt, bloß weil´s halt bequem ist. Der leere Pflanztopf landet mal eben im Regal und zack – alles wieder vollgestellt. Ganz gefährlich ist es im Garten. Der ist riesig und läd natürlich ein, den einen oder anderen Nippes irgendwo zu platzieren. Und tatsächlich hat schon das eine oder andere den Weg hier her gefunden und sich zwischen Blumen und Sträuchern breit gemacht. Ein paar (viele) Totenköpfe aus Beton aus meiner frühsommerlichen Massenproduktion zieren eine alte Mauer und die Zaunpfosten. Das passt zu uns und darf trotz meiner Aversion gegen Gartendeko bleiben. Dann... --- ### Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger > Im Nirgendwo zwischen lahmem Trott und genialem Gamechanger - Routinen und Rituale erleichtern unser Leben, sind aber auch gefährlich bequem. - Published: 2023-09-25 - Modified: 2023-09-24 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/25/routinen-lahmer-trott-und-genialer-gamechanger/ - Kategorien: Finanzen - Schlagwörter: Bewusster Konsum, Finanzen, Haushaltsbuch, Konsum, Minimalismus, Rituale, Routinen, Sparen Routine – das klingt erst mal so gar nicht spannend. Doch mit den richtigen Routinen können wir uns das Leben ganz enorm erleichtern. Angeblich nutzen ja erfolgreiche Menschen bestimmte Automatismen, um mehr (Entscheidungs-) Energie für die wirklich wichtigen Dinge zur Verfügung zu haben. Ob es gleich die immer gleiche Alltagskleidung sein muss, sei mal dahingestellt. Zumindest wird nicht jeder, der täglich dasselbe Outfit trägt automatisch ein erfolgreicher Unternehmer und auch modisch experimentierfreudige Menschen können erfolgreich sein. Andere empfehlen ja, jeden Morgen das Bett zu machen. Und auch da scheiden sich – schon wieder – die Geister. Die einen predigen die absolute Ordnung, die anderen erzählen Horrorgeschichten von Milben, Bettwanzen und anderem Getier, das unter der warmen Decke feuchtfröhliche Partys schmeißt. Ich schlage lediglich die Bettdecke weit auf, das sieht ordentlich genug aus und alles kann schön lüften. Aber ob mich das nun zu einem besseren Menschen macht – ich bezweifle das. Der Kaffee am Morgen Was mich aber definitiv zu einem besseren, weil ausgeglichenem Menschen macht, ist die Ruhe am Morgen. Ich bin kein Frühaufsteher aber um morgens entspannt und ohne Hektik wach werden zu können, opfere ich gerne eine halbe Stunde kostbaren Schlaf. Zusammen mit meinem Mann sitze ich am Rechner, wir lesen, hören Musik und trinken Kaffee. Dieses morgendliche Ritual versuchen wir um eine kurze Sporteinheit zu ergänzen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut, je nachdem wie anstrengend der Alltag gerade ist. Aber so ist das halt mit Gewohnheiten. Die muss man sich erst mal mühsam antrainieren, bis sie zu Automatismen werden. Die Schoki am Abend Negative Routinen sind da schon einfacher zu etablieren und umso schwerer zu überwinden. Nach einem arbeitsreichen Tag ist das Sofa besonders verführerisch und die Süßigkeiten hat man sich ja verdient. Und auch, wenn man genau weiß, dass man die Finger aus der Keksdose lassen soll – das innere Krümelmonster kann ganz schön quengelig sein. Finanzen funktionieren besser mit Routinen Schnell reich – mit diesen zwei kleinen Worten verkauft sich jeder noch so seichte Finanzratgeber. Schnell reich wird damit vor allem der Autor. Für mich waren so simple wie unspektakuläre Routinen der Gamechanger in Sachen Finanzen (das Übersetzungstool gibt mir für den englischen Begriff übrigens Spielverderber als Alternative an, also lass ich das jetzt mal so stehen). Mit Haushaltsbuch und ETF-Sparplan pflege und hege ich ganz spießig meine Finanzen, gelegentlich kommen ein paar Aktien hinzu. In kleinen Schritten spart es sich mindestens genauso gut. Auf die staatliche Rente verlassen möchte ich mich nicht. Der monatliche Sparplan Bei der Consors ist der Sparplan auf einmal gar nicht mehr so einfach zu bearbeiten. Den Kundenservice habe ich wohl technisch überfordert, als mal nichts mehr lief. Doch was war passiert? Eigentlich fließt für die Altersvorsorge monatlich ein fester Betrag in ETF-Sparpläne. Während unserem Großprojekt Hausbau sind wir zwischenzeitlich ein bisschen nervös geworden, da eigentlich alles ein bisschen (oder viel) mehr kostete als ursprünglich geplant. Das ist bei so einem Vorhaben ja bekanntermaßen normal und war schon mit eingeplant. Dann kamen aber ungeplante Ereignisse hinzu, die die gesamte Weltwirtschaft gehörig durchgerüttelt haben und am Ende halt auch bei den Häuslesbauer angekommen sind. Und wie man so schön sagt, es läppert sich halt. Sprich, wie hatten ganz schön Bammel, dass wir womöglich nachfinanzieren müssten. Die Bank hätte da natürlich überhaupt kein Thema mit, verdient sie sich doch eine goldene Nase damit. Aber mehr Zinsen und noch länger abbezahlen, das wollte ich unbedingt vermeiden. Also wurden die Sparpläne vorübergehend auf Eis gelegt, pausieren ist technisch ja kein Problem. Was allerdings ein großes technisches Problem war, war die Reaktivierung. „Die Anwendung ist zur Zeit nicht verfügbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal. “ Diese Meldung hatte ich über Tage in der Eingabemaske. Nix geht mehr Nachdem meine Nachforschungen allgemeine Technische Probleme auf Seiten der Bank ausgeschlossen hatten und beim Onlinesupport ähnliche Fehlermeldungen bekam, bemühte ich den telefonischen Kundendienst. Der muss natürlich erst mal denselben Fragenkatalog mit dem Kunden durchspielen, ganz unabhängig davon, ob der was von der Technik versteht oder nicht. Selbes Ergebnis, noch mehr Ratlosigkeit. Man müsse die IT-Abteilung bemühen, eine schnelle Lösung sei nicht in Sicht. Bei Geld hört bei mir der Spaß auf, da erwarte ich eine gewisse Seriosität. Aber ok, wenn´s halt nicht anders geht, setze ich halt neue Sparpläne auf. Nach Tagen kam dann auch eine kryptische Rückmeldung der IT-Abteilung, man hätte wohl irgendeine Eingabe bei mir falsch vorgenommen. Das Problem sei gelöst, mehr Infos gab es leider nicht. Es tut uns leid, dass die Bearbeitung etwas länger gedauert hat. Sie haben uns informiert, dass Sie bei der Bearbeitung Ihrer Sparpläne eine Fehlermeldung erhalten. Nach Überprüfung durch unsere zuständige Abteilung haben wir die Rückmeldung erhalten, dass eine fehlerhafte Eingabe in einem unserer Systeme die Ursache war. Rückmeldung des Kundenservices Der Kundenservice meinte noch, ich könne die Sparpläne wieder zusammenlegen lassen. Wenn ich mal viel Zeit und Langeweile habe, mache ich das vielleicht sogar. So habe ich jetzt quasi auf dem Papier zwei digitale Körbchen mit denselben Äpfeln bzw. ETF-Anteilen darin. In der Depot-Übersicht macht das keinen Unterschied, nur die Sparplanauswertung kann halt keine hübsche Historie anzeigen. Aber ob mir das am Ende erneute längliche Telefonate mit dem Kundenservice wert ist – naja... Immerhin läuft die monatliche Sparrate wieder, die Routine ist wieder hergestellt. Monatlicher Check Zu Ende jeden Monats werfe ich Blick auf die Ausgaben und den Wasserstand. Wo stehen die Konten, stehen größere Ausgaben an, habe ich / haben wir irgendwo über die Stränge geschlagen? Gerade kurz nach dem Umzug ins neue Haus braucht man noch erstaunlich viele Dinge. Da sind so profane Sachen dabei wie Klobürsten, Fußmatten oder Regentonnen aber eben auch noch eine ganze Menge Material aus dem Baumarkt. Ausgaben dokumentieren Alles, wirklich alles, wird akribisch im Haushaltbuch dokumentiert und kategorisiert. Kling aufwendiger als es ist. Letztendlich kostet es mich nur eine Minute, den Betrag in meine Tabelle einzutragen und vor allem kaufe ich ja auch nicht jeden Tag etwas. Dafür weiß ich am Ende, wo ich finanziell stehe und wo das ganze Geld hingeflossen ist. Gerade bei so riesigen... --- ### Glück im Hosentaschenformat > Warum nur sind wir so geizig mit unserem Lächeln - es kostet uns nichts. Mit kleinen Gesten können wir die Welt besser machen°! - Published: 2023-09-18 - Modified: 2023-09-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/18/glueck-im-hosentaschenformat/ - Kategorien: Mindset, Minimalismus - Schlagwörter: Gefallen, Glück, Kleine Aufmerksamkeiten, Komplimente, Lächeln, Lieblingsmensch, Nette Gesten Oft sind es ganz kleine Aufmerksamkeiten, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern und viele kleine positive Ereignisse summieren sich am Ende zu einem glücklichen Leben. Dabei kommt uns auch noch zugute, das Glück so extrem ansteckend ist – da kann ein Pandemie-Virus voll einpacken! Wer also selbst mal nicht so gut drauf ist, kann einfach versuchen, anderen etwas Glück zu schenken – im Idealfall bekommt man selbst etwas davon zurück. Einfaches Beispiel gefällig? Dann beobachtet mal jemanden beim Auspacken eines Geschenkes. Alleine die Vorfreude des Beschenkten lässt auch unsere Mundwinkel himmelwärts steigen. Es muss aber wie gesagt nicht immer ein großes Geschenk sein. Kleine Gesten haben auf den Empfänger oft einen viel größeren Effekt, als uns selbst klar ist. Dabei ist es vielleicht genau diese eine kleine Geste, die unserem Gegenüber die benötigte Aufmunterung an einem trüben Tag schenkt – und wenn nicht, was haben wir schon zu verlieren? Jemandem eine kleine Freude machen (auch uns selbst) ist gar nicht so schwer. Lächeln – kostet nichts aber gibt heftig Rendite, warum also geizig damit umgehen? ! Kuchen (egal ob selbstgebacken oder vom Bäcker) geht fast immer Einen Zettel mit einer lieben Nachricht oder einem Smiley in der Tasche des Lieblingsmenschen verstecken Völlig uneigennützig freundlich zu den Menschen um einen herum sein – ja, auch zu dem nervtötend langsamen Verkäufer Mit Fremden ein paar nette Worte wechseln Blumen schenken (lässt sich dank Onlinediensten auch über große Entfernung realisieren) Zuhören – also so richtig, ohne selbst in Gedanken ständig schon den nächsten Satz zu formulieren Jemandem ein Buch mitbringen, das einen selbst von den Socken gehauen hat Einen interessanten Artikel zu einem Thema, über das man sich mit jemandem unterhalten hat, an diese Person schicken Ein freundliches Hallo oder Guten Morgen Menschen, die in Eile sind oder nur 1-2 Artikel bezahlen wollen, an der Kasse den Vortritt lassen Sich bei Menschen melden, von denen man lange nichts mehr gehört hat Eine richtige Postkarte schreiben – muss ja nicht viel Text sein Jemandem ein aufrichtiges Kompliment machen Gut Erhaltenes, das man nicht mehr braucht, weitergeben Ein lustiges Video oder Bild versenden, um andere zum Lachen zu bringen ... ... oder ein gemeinsames Foto, in Erinnerung an eine lustige Zeit Ein aufrichtiges Dankeschön Jemanden auf einen Kaffee einladen – Tee geht natürlich auch Den eigenen Regenschirm teilen Jemandem die Tür aufhalten oder Hilfe anbieten Ist doch eigentlich gar nicht so schwer, etwas Nettes zu tun, euch fallen bestimmt noch tausend andere Dinge ein. Trotzdem machen wir es viel zu selten weil wir die Wirkung von freundlichen Worten und kleinen Gefallen so unterschätzen. Dabei sollten wir viel großzügiger damit umgehen denn das freut nicht nur die empfangende Person sondern tut auch uns selbst gut. Damit machen wir die Welt um uns herum jeden Tag ein bisschen besser. Und natürlich macht ihr auch mir mit euren Kommentaren immer eine große Freude. Ich schätze es sehr, dass ihr euch die Zeit dafür nehmt. Dankeschön! --- ### For The Ocean > Warum der Schutz der Meere uns alle angeht und was das mit unserem Sauerstoff, Essen, Freizeit und sogar Musik zu tun hat. - Published: 2023-09-11 - Modified: 2023-08-20 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/11/for-the-ocean/ - Kategorien: Queen All - Diverses, Tauchen - Schlagwörter: Fisch, Hai, Hobby, Meer, Meeresschutz, Ozean, Sea Shepherd, Tauchen Mangelnde Seefestigkeit verträgt sich eigentlich nicht besonders gut mit der Liebe zum Meer. In meinem Fall tut ersteres der Liebe allerdings keinen Abbruch. Schon bevor wir die Unterwasserwelt mit Tauchausrüstung erforschen durften, waren Ozeane mein bevorzugtes Reiseziel. Dabei hasse ich es, in der Sonne zu braten und muss mir am Strand immer ein schattiges Plätzchen suchen. Und wenn ich dann ein gutes Buch aufschlage – habe ich nach zwei Sekunden die Handlung vergessen, weil ich nur die endlosen blauen Weiten bestaune. Am Anfang war ich allerdings ein ganz schöner Angsthase. Was ich nicht sehen kann, ist mir suspekt. Dann lieber schwimmen im chlordurchtränkten Hallenbad. Ich war sozusagen eine Wasserratte, die sich vor Fischen (und allem, was da sonst noch so lebt) gefürchtet hat. Beim Wellenbaden habe ich einmal den länglichen Schatten eines Fisches in der Welle gesehen, der war bestimmt einen ganzen halben Meter lang! So schnell hat mich noch keiner aus dem Wasser hüpfen sehen. Ein paar Jahre und eine fundierte Tauchausbildung später hat sich die Richtung, in die ich mich bei so einem Anblick stürzen würde, gewendet. Es gibt kaum etwas Schöneres, als ruhig im Wasser zu schweben und die Umgebung zu beobachten. Dafür braucht es vielerorts nicht mal einen Tauchschein. Da reicht der Schnorchel, um stundenlang an der Oberfläche zu dümpeln und dem Treiben unter Wasser zuzuschauen. Allerdings löst sich die Tiefenentspannung schnell in Luft auf, wenn sich jemand unterhalb der Wasseroberfläche nicht zu benehmen weiß. Am schlimmsten sind Taucher, die ihre Extremitäten nicht im Griff haben und über den Grund oder, noch schlimmer, Korallenbänke pflügen. Die vernebeln nicht nur allen hinter ihnen Tauchenden die Sicht sondern richten Schaden in einem zerbrechlichen Ökosystem an. Leider sind genau solche Menschen oft sehr beratungsresistent und halten sich oft für die begnadetsten Taucher unter der schönen Sonne. Wir hatten unglaubliches Glück mit unserer Tauchlehrerin, die hätte uns so ein Fehlverhalten nicht durchgehen lassen. Sie hat ganz pflegeleichte Taucher aus uns gemacht und so vergessen uns die Guides bei geführten Touren (nicht überall darf man auf eigene Faust ins Wasser) gerne. Und weil wir uns nicht mit der gesamten Gruppe auf jedes Getierchen stürzen, das die Guides für ihre Schäfchen zeigen wollen, bilden wir immer irgendwann das Schlusslicht. Das spart nicht nur Energie sondern auch Atemluft. Zur Belohnung gibt es dann am Ende hin und wieder kleine Touren mit den Guides zu ihren Geheimtipps – einem von Seepferdchen bewohnten Seegrasbüschel, kleinen Höhlen oder der einzigen Koralle am ganzen Tauchplatz – während alle anderen schon wieder auf dem Boot sitzen. Doch mit der Begeisterung für die Unterwasserwelt, die mich mit der ersten Schnorchel-Tour gepackt hat, kamen auch ein paar Nebenwirkungen. Eine davon ist, dass ich keinen Fisch mehr essen kann. Das ist für mich und meinen Mann wie Hasenbraten für Kaninchenbesitzer. Ein Fischrestaurant hatte eine bebilderte Karte und wir hatten alle diese Fische noch am Nachmittag beim Tauchen beobachtet. Manche sind sogar eine Weile neben uns geschwommen und haben uns ebenso beobachtet. Wir haben uns dann beide für den Rindfleischspieß entschieden... Eine weitere Nebenwirkung ist die gesteigerte Aufmerksamkeit gegenüber dem Meeresschutz. Früher war Haifischflossensuppe etwas, das man zwar vom Hörensagen kannte aber sich nie Gedanken darüber gemacht hat. Und auch über große Aquarien mit Delphinen und Walen hat man nicht groß nachgedacht. Das war eh nie etwas, das mich angelockt hätte. Es ist aber plötzlich etwas ganz anderes, wenn der persönliche Bezug dazu kommt. Wenn man etwas kennt, verliert man auch die Angst. Die dunklen Tiefen haben ihren Schrecken längst verloren, da ich mich ja mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, dass da kein Seeungeheuer lauert. Vor allem aber habe ich viel über die ganz realen Bewohner gelernt und weiß auch, dass nicht jeder Hai per Default gefährlich ist. Und da, wo sie dann doch gefährlich sind, muss ich nicht ins Wasser. Das ist schließlich ihr Lebensraum und nicht meiner, ich bin nur zu Gast! Was die meisten Taucher eint, ist die Begeisterung für eine bunte und vielfältige Unterwasserwelt. Wer neu in dieser Gemeinschaft ist, dem fällt auf T-Shirts und Pullis neben vielen Logos von Tauchcentern vor allem das der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd auf (vor allem, wenn man wie ich eine Schwäche für Totenköpfe hat). Hier engagieren sich weltweit Menschen beeindruckend mutig für den Erhalt unserer Meere. Wo wir im Kleinen an unsere Grenzen stoßen, wird hier im Großen der Kampf für unsere Ozeane ausgetragen. Da ich schon bei leichtem Wellengang mit meinem Magen zu kämpfen habe, bewundere ich umso mehr den Einsatz, den andere bringen. Was ich aber tun kann, ist regelmäßig zu spenden (für alle Sparfüchse – das kann man steuerlich absetzen) und fleißig Werbung / Aufklärung zu betreiben. Und so zeigen sich die bereits erwähnten Nebenwirkungen auch in Bereichen, die weniger offensichtlich sind. Was hat das ganze mit Musik zu tun Ich liebe guten Metal, wenn auch in anderen Ausprägungen als mein Mann. Umso schöner ist es dann, wenn wir Bands entdecken, die uns beiden gefallen. Und umso ärgerlicher, wenn diese Bands sich so richtig daneben benehmen. Normalerweise ist mir die Privatperson hinter der Kunst völlig egal. Aber das Blutbad, das die Färöer jedes Jahr beim Grindadráp veranstalten, sprengt so ziemlich jedes Maß und mir ist völlig schleierhaft, wie ein Mensch ticken muss, dass er da mitmacht. Jedes Jahr werden so auf grausame Weise unzählige Tiere abgeschlachtet – nicht nur Grindwale sondern auch andere Walarten und Delfine. Die Mitglieder der färöischen Metal-Band Týr distanzieren sich nicht etwa vom Grind – im Gegenteil, sie befürworten das als Tradition und fühlen sich von Meeresschutzorganisationen wie Sea Shepherd angegriffen. Vielleicht sollten wir alle mehr an unseren Traditionen festhalten und gleich mal wieder alle Frauen zurück an den Herd schicken... Bei solchen Argumenten bin ich fassungslos ob der menschlichen Dummheit. Das viele Konzertveranstalter ähnlich denken und lieber auf Einnahmen verzichten, als solchen Menschen eine Bühne zu bieten, kann ich nur unterstützen. Und auch wenn hin und wieder ein alter Song der Band durch die Räume schallt, wir würden kein neues Album mehr kaufen. Jeder Cent hierfür wäre an anderer Stelle besser investiert. Was... --- ### Was wollte ich doch gleich hier? - der Türschwelleneffekt > Warum wir immer wieder vergessen, was wir hier eigentlich wollten - und warum das nichts mit dem Alter zu tun hat. - Published: 2023-09-04 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/09/04/was-wollte-ich-doch-gleich-hier-der-tuerschwelleneffekt/ - Kategorien: Mindset, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Alter, Altersdemenz, Demenz, Kuchen, Türschwelleneffekt, Vergesslichkeit Man sollte doch meinen, in einem aufgeräumten und übersichtlichen Haushalt wäre es leichter, sich zu konzentrieren und seine Gedanken zumindest halbwegs zusammenhalten zu können. Nix da! Kaum stehe ich in der Küche, habe ich auch schon vergessen, warum ich eigentlich hier bin. Macht nichts, dann essen wir halt erst mal ein Stück Kuchen. Da kann ich im Übrigen diese Seite mit einer eigenen Kategorie für Kasten-Kuchen sehr empfehlen. Hier steht gerade der Erdbeerkastenkuchen mit Buttermilch und Mandeln, allerdings mit Heidelbeeren und etwas mehr Buttermilch und weniger Butter als im Rezept angegeben. Hatte den Kühlschrankinhalt etwas falsch eingeschätzt, tut dem Kuchen aber keinen Abbruch. Da ich nicht einsehe, mir eine weitere Kuchenform zuzulegen, kommen mir die Kasten-Kuchenrezepte sehr entgegen und ich werde mit Sicherheit noch einige ausprobieren. Doch warum nochmal stehe ich jetzt hier? Auf der Suche nach meinem ursprünglichen Plan wandere ich zurück ins vorherige Zimmer. Hilft aber auch nicht, der Plan ist weg. Sind das jetzt schon die ersten Anzeichen beginnender Altersdemenz? ! Nein, das Phänomen kenne ich schon lange und hatte ich schon immer. Was ich seither noch nicht kannte, ist der Name dazu – Türschwelleneffekt. Und wenn etwas einen Namen hat, macht es uns gleich weniger Angst. Wer mir das nicht glaubt, darf gerne mal hier reinschauen, das ist der Beweis! Also zurück zu Hugo, nein Quatsch, dem Türschwelleneffekt. Der besagt, dass unser Gehirn sich beim Betreten eines neuen Raumes auf diesen einstellt und alles andere abschließt, was mit der vorherigen Umgebung zusammenhängt. Beim Übertreten einer Türschwelle schließt sich also auch gedanklich die Tür hinter uns. Und das hat definitiv nichts mit dem Alter zu tun. Besonders fies an der Sache ist allerdings, dass es auch oft nicht hilft, wenn man wieder an den Ursprungsort zurückkehrt. Unser Gedächtnis arbeitet nicht mir einem kontinuierlichen Zeitstrahl sondern speichert Ereignisse und Gedanken in kurzen, abgeschlossenen Episoden ab. Die eigentliche Absicht, mit der wir losgetigert sind, ist schon längt vergessen und das Gehirn konzentriert sich wieder auf neue Dinge. Da kann es schon mal passieren, dass man wieder im Schlafzimmer zurück ist und am Ende gar nicht mehr weiß, wieso man eigentlich überhaupt unterwegs war. Dazu wurden sogar Studien durchgeführt, wir sind also in guter Gesellschaft mit diesem Phänomen. Ich sag mir immer, dass es mir schon wieder einfallen wird, wenn´s wichtig war. Gleiche Taktik funktioniert auch wunderbar, wenn ein verpasster Anruf mit unbekannter Nummer auf dem Telefon wartet. Da wird schon aus Prinzip nicht zurückgerufen. Wenn´s wichtig ist, meldet sich derjenige wieder. Ansonsten gebe ich eigentlich immer an, dass ich ausschließlich über Mail kontaktiert werden möchte und wer sich daran nicht halten mag, muss es halt mehrfach versuchen. Leider ist die berufstätige Frau, die eben nicht den ganzen Tag neben dem Hörer hockt, immer noch unvorstellbar für viele Dienstleister. Hilft leider auch nicht, sich darüber aufzuregen. Immerhin versuchen manche dann bei meinem Mann telefonisch durchzukommen. Das ist doch mal gleichberechtige Ignoranz von Kundenwünschen. Während ich so über die vielbejammerte Servicewüste sinniere, bin ich zwischenzeitlich im Büro gelandet. Da ich immer noch nicht weiß, was ich eigentlich tun wollte, wird mal eben die dauerprokastinierte Steuererklärung erledigt. Hat nicht mal so lange gedauert, warum schiebt man das nur so ewig vor sich her? ! Am Ende meldet sich der Durst, ich sagte ja, wenn´s wichtig ist... – wie gut, dass in der Küche auch noch Kuchen steht! --- ### Hautsache, die Sonne scheint > Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt... - Published: 2023-08-28 - Modified: 2023-08-07 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/28/hautsache-die-sonne-scheint/ - Kategorien: Minimalismus, Queen All - Diverses - Schlagwörter: Haut, Kosmetik, Kosmetikindustrie, Minimalismus, Rosacea, Routine, Sonne, Sonnenbrand, Sonnencreme, Sonnenschutz Vielen dürfte ja zwischenzeitlich bekannt sein, dass unsere Haut unser größtes Organ ist. Sozusagen eine riesige Spielwiese für die Kosmetikindustrie. Dabei ist die Epidermis, also die Oberhaut, ein gut funktionierender Schutzschild und lässt so leicht nichts durch. Sie hält also nicht nur das, was drinnen bleiben soll an Ort und Stelle, sondern macht auch einen auf Türsteher nach außen. Da helfen auch hübsch animierte Werbefilmchen nicht, bei denen die Wirkstoffe so nett durch die Hautschichten sickern. Nix da – du kommst hier nicht rein! Glaube versetzt Vermögen Ganz erstaunlich finde ich, wie leicht auch gebildete Menschen auf Verheißungen der Kosmetikindustrie hereinfallen und viel Geld für blumige Versprechen ausgeben, wohl wissend, dass all das eher auf dem Prinzip Hoffnung basiert als auf wissenschaftlich nachweisbaren Effekten. Aber der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, dann schafft er das bestimmt auch mit ein paar Fältchen. Wenn man sich allerdings mal vor Augen führt, was manche Cremes so kosten, könnte man mit dem Geld wahrscheinlich tatsächlich Berge versetzen lassen. Da kommen dann auch noch Inhaltsstoffe von zweifelhafter Wirkung, billige Füllstoffe, Tierversuche und Verpackungsmüll ohne Ende zum Einsatz, nur damit wir daran glauben können, ein wenig länger ein wenig jünger auszusehen. Das einzige, das hier versetzt wird, ist das eigene Geld in die Taschen der Kosmetikindustrie. Und ohne Sinn und Verstand werden Tiegel an Tiegel im Badezimmer aufgereiht bis entweder das Konto oder die Wangen glühen. Gerade, wer es mit der Suche nach dem heiligen Gral der Gesichtspflege übertreibt und sich regelmäßig eine immer noch bessere Pampe ins Gesicht schmiert, kann schon mal den gegenteiligen Effekt beobachten. Die gerade noch gesunde Haut wehrt sich mit Pickeln, Entzündungen oder trockenen Stellen. Wenn gar nichts mehr hilft, kommt der kalte Entzug. Alles, was irgendwie irritieren könnte, wird weggelassen. Und da bleibt dann nicht mehr viel. Wer sich mit Hautproblemen herumschlagen darf, die nichts mit dem unvermeidbaren Alter zu tun haben, beschäftigt sich meist intensiver mit den Bedürfnissen unserer äußeren Hülle. Und das kann ganz schön spannend sein. Faszinierende Fakten über unsere äußere Körperhülle: Die Hautoberfläche eines durchschnittlichen erwachsenen Menschen beträgt etwa 1,5 – 2 m2. Sie hat einen Anteil von 15 – 20 % unseres Körpergewichts. Mit unserem individuellem Mikrobiom beherbergt unsere Haut schätzungsweise eine Billion Bakterien und etwa ein Viertel des im Körper gespeicherten Wassers. Für unsere Sinneswahrnehmung hat sie beeindruckendes Arsenal an Schmerzrezeptoren, Druckrezeptoren, Thermorezeptoren, Dehnungsrezeptoren, Tastrezeptoren und Haarfollikelrezeptoren. Bis zu 370 Schweißdrüsen drängen sich auf einem Quadratzentimeter Haut, am engsten geht es an den Fußsohlen zu. Unsere Hautoberfläche erneuert sich komplett alle vier Wochen. Rechnet man das auf ein 80-jähriges Menschenleben um, kommt man auf über 1000 Zyklen. Die Haut erzählt die Geschichte ihres Trägers. Narben, Falten, Tätowierungen, Muttermale, Pigmentflecken oder Nichtpigmentflecken, Sommersprossen - perfekte makellose Haut ist fast schon langweilig. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommen meist nur ausgewählte Stellen, die dann dafür aber umso mehr. Wenn man sich mal anschaut, was wir uns alles ins Gesicht spachteln, grenzt es schon an ein Wunder, wenn es nicht zum Organversagen kommt. Vielleicht sollten wir ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf andere Bereiche legen. Die Vergessenen Unsere Füße, die uns tagtäglich durchs Leben schleppen, bekommen meist recht wenig Aufmerksamkeit. Mit Grauen erinnere ich mich an die aufgesprungene Hornhaut an den Füßen meiner Oma. Da wurde dann mit archaischem Werkzeug gehobelt und gefeilt, das fand ich schon als Kind richtig gruselig. Unsere Hände machen ja auch einiges mit. Und angeblich zeigt sich an ihnen das wahre Alter, wenn man es im zugekleisterten Gesicht nicht mehr erraten kann. Während wir letzteres nämlich brav vor der Sonne schützen, werden die Hände, was das angeht meist außen vor gelassen. Kein Wunder also, wenn sich Pigmentierung und Faltenbildung die Hand geben (sorry, ganz schlechtes Wortspiel). Bei der Gartenarbeit könnte man ja Handschuhe tragen, aber dann lässt es sich einfach nicht so schön in der Erde wühlen. Und man soll sich ja hin und wieder erden. Zumindest aber, wenn man meint, mit aggressiven Putzmitteln hantieren zu müssen, sollte man die Fingerchen schützen. Ellenbogen bekommen meist erst dann etwas Aufmerksamkeit, wenn sich die Haut vor lauter Verzweiflung bzw. Trockenheit schon schuppt. Im Sommer eher ein seltenes Problem, bei trockener Heizungsluft aber durchaus nervig. Kann man dann aber gleich mit all den anderen juckenden Stellen pampern, wenn die kalte Winterluft uns zu Rosinen werden lässt. Der Rücken ist einfach nicht im Fokus, zumindest stellt sich das immer etwas schwieriger dar. Gerade was den Sonnenschutz angeht, sind Eremiten klar im Nachteil. Und wer schon einen Mückenstich an einer unerreichbaren Stelle hinter sich hat, lernt womöglich ganz neue Talente beim Partner kennen. Ist im Übrigen auch eine schöne Übung zur besseren Paarkommunikation – höher, nein zu hoch, weiter links, das andere links, nein nicht kitzeln, mehr in die Mitte, was machst du denn? ! ... Weniger ist mehr Für gesunde Haut braucht es eigentlich gar nicht so viel. Im Gegenteil, hier ist weniger definitiv mehr. Im Badezimmer ist also Minimalismus angesagt. Nicht so übertrieben viel reinigen und keine tausend Mittelchen auftragen. Ist nicht nur besser für die Haut und die Umwelt sondern ganz nebenbei auch für den eigenen Geldbeutel. Und was findet sich in meinem Badezimmerschrank für die tägliche Routine? Ein seifenfreies Waschstück, ein Serum für das Extra an Feuchtigkeit bei Bedarf, eine Pflegecreme ohne alles und anständige Sonnencreme. Letztere natürlich nur tagsüber, wenn ich vor die Tür gehe. Ohne erblüht die Rosacea innerhalb kürzester Zeit, was nicht nur optisch nervt, sondern auch juckt. Und sobald es juckt, hat man die Finger im Gesicht und der Teufelskreis lässt sich kaum noch aufhalten. Gepaart mit Stress und/oder angeschlagener Gesundheit explodiert die Haut förmlich und findet aus eigener Kraft ihre Balance nicht wieder. Am Ende bleibt nur noch der Gang zur Apotheke mit einem Rezept für eine antibiotikahaltige, exklusiv für mich angerührte Creme. Kompetente Hilfe erwartet man sich ja normalerweise vom Hautarzt des Vertrauens. Hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich die richtige Diagnose und entsprechend auch die passende Behandlung bekommen habe. Wer in jüngeren Jahren über Entzündungen klagt, wird meist einfach mit aggressiven Mitteln gegen jugendliche Akne wieder heim... --- ### Humor ist, wenn man trotzdem lacht > Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Und so sind auch unsere Urlaubspläne zerplatzt wie Seifenblasen. - Published: 2023-08-21 - Modified: 2023-08-18 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/21/humor-ist-wenn-man-trotzdem-lacht/ - Kategorien: Queen All - Diverses - Schlagwörter: Krank, Krankenpflege, Pläne, Urlaub, Urlaubsreif Wie das halt so ist mit Plänen, man kann sie machen aber es gibt keine Garantie auf Durchführbarkeit. Zum Glück hatten wir für unseren Sommerurlaub nicht all zu ambitionierte Pläne. Und vor allem hatten wir nicht vor, wegzufahren. Noch am ersten Abend unseres Urlaubs hat sich der Herr den Fuß gebrochen. Und das nicht mal besonders spektakulär sondern einfach aus purer Tollpatschigkeit und Blödheit (sorry, das musste mal raus). Er mag es ja akkurat und symmetrisch aber in der Hinsicht hat er jetzt übertrieben. Vor wenigen Jahren hat er sich nämlich den anderen Fuß an genau der gleichen Stelle gebrochen. Ich weiß also, was auf uns zukommt. Während er auf einem Bein hüpfend versucht, Kaffee zu holen, erledige ich alles, wofür man zwei intakte Beine benötigt (also auch, Kaffee bringen). Haushalt, Wäsche, Einkaufen und dieses mal auch Gartenarbeit inklusive Mähen und Gießen halten mich fit. Die riesige Rasenfläche (die weitere Bepflanzung ist für Herbst und das nächste Jahr geplant) ist Dank des feuchtwarmen Wetters geradezu explodiert und will wöchentlich frisiert werden. Immerhin habe ich die neueste Ladung Grasschnitt noch im Kompost unterbringen können. Aber der Bau eines Zweitkompost ist unumgänglich, die Menge an Biomasse ist einfach zu riesig. Material ist schon besorgt und wenn es die Temperaturen zulassen, kann ich mich ans Werk machen. Momentan muss ich allerdings auf meine emotionale Unterstützung durch meinen lädierten Gatten verzichten. Nachdem wir die erste Urlaubswoche in diversen Wartebereichen verschiedener Ärzte und Krankenhäuser verbracht hatten, wurde der kaputte Fuß Ende der Woche endlich professionell verschraubt. Aus dem ambulanten ist allerdings ein stationärer Aufenthalt geworden. Das Wochenende über ist statt Freibad also ein überhitztes Krankenhauszimmer angesagt. Wenigstens darf ich abends wieder heim gehen und im eigenen Bettchen schlafen. Dafür bekommt der Invalide seinen Urlaub wieder – ich leider nicht (trotz hingabevoller Krankenpflege). Anfangs meinte er noch großspurig, ich solle meinen Urlaub verschieben. Wer ihn dann allerdings durch die Weltgeschichte gefahren hätte, weiß ich auch nicht. Jetzt ist er froh, dass ich mich um ihn kümmern kann und wenigstens er hat auch ein bisschen Mitleid für mich übrig, während alle anderen nur ihn bedauern. Das mag ein bisschen egoistisch klingen, er hat ja Schmerzen und muss durch die Gegend humpeln. Trotzdem trauere ich ein bisschen um meinen ins Wasser gefallenen Sommerurlaub – eigentlich wollte ich viel lieber selbst ins Wasser fallen bzw. mal wieder im See baden gehen oder ein bisschen die Umgebung erkunden. Genug gejammert, von selbst bauen sich Kompost und Regale nicht auf. Und man wird ja mit jedem Fußbruch auch resilienter. Ich genieße also so gut wie möglich die freie Zeit zwischen den Arztbesuchen und verschiebe sämtliche Pläne auf irgendwann anders. Gut versorgt mit reichlich Büchern (ich war vor dem Urlaub noch an zwei Büchertauschschränken) lässt die Hängematte zumindest ein bisschen Urlaubsstimmung aufkommen. Und wenn ich Laufen gehen will, kann ich einfach lostigern. Sonst muss ich immer warten, bis der Herr seinen Kaffee verdaut hat. Er kann es nämlich gar nicht leiden, wenn ich mehr Sport mache, als er und will dann immer mit. Zumindest für ein paar Monate ist das wohl kein Thema mehr. Beim letzten Fußbruch musste er auf den Besuch von Weihnachtsmärkten verzichten, diesmal halt aufs Freibad. Im Nachhinein ist es daher auch gar nicht so schlimm, dass der Liefertermin für die Gartenhütte um eine Woche verschoben wurde (noch so ein Plan, der kurz nach dem Unfall wie eine Seifenblase geplatzt ist). Der Anruf kam natürlich, kaum dass wir Helfer für den geplanten Aufbau der Gartenhütte organisiert hatten. Eigentlich wollte ich in der zweiten Urlaubswoche das Dach und den Außenanstrich fertig machen, nur beim Aufbau braucht es ein paar mehr Hände. Ich hoffe nur, dass die Spedition den neuen Termin einhält und das Wetter mitspielt. Besonders emphatische Freunde schicken übrigens Strandbilder aus dem Urlaub, wenn man schreibt, dass man Hilfe braucht, weil einer einen kaputten Fuß hat... Wir nehmen´s eh mit Galgenhumor. Wobei es keine Absicht war, als ich zu meinem Mann meinte, dass es kein Beinbruch sei, dass wir nicht alles machen können, was wir uns vorgenommen hatten. Und an der profimäßigen Verschraubung seiner Knochen kann ich mir beim Bauen diverser Kleinprojekte ein Beispiel nehmen. Darf mich nur nicht selbst verletzen, sonst könnte es hier echt schwierig werden. Nach diesem Urlaub bin ich urlaubsreif! --- ### Ende, aus, vorbei > Warum ich keinen Newsletter mehr versende. Und was das ganze mit Minimalismus und Umweltschutz zu tun hat. - Published: 2023-08-14 - Modified: 2023-07-23 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/14/ende-aus-vorbei/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Mail, Minimalismus, Nachhaltigkeit, Newsletter, Ordnung, Strom sparen Nein, hier verabschiedet sich nicht der Blog. Ich schreibe für mein Leben gerne (was für eine Phrase) und werde weiterhin meine Texte in die digitale Welt entlassen. Wahrscheinlich hat es nicht einmal jemand bemerkt, aber seit einigen Wochen ist die Anmeldemaske für den Newsletter von der Seite verschwunden. Warum ich in Zukunft keinen Newsletter mehr versenden werde? Das hat vor allem zwei Gründe – zum Ersten meine eigene Faulheit und zum Zweiten das Thema Klimaschutz. Ich hasse es, wenn ständig und penetrant und vorlaut sich die Abfrage zum Abonnieren des Newsletters in den Vordergrund drängelt. Keinen neuen Artikel mehr verpassen? Ich bin groß genug, um selbstständig auf meinen Lieblingsseiten nach Neuigkeiten zu schauen. Ich will nicht ständig beim Lesen gestört werden und wenn ich einmal abgelehnt habe, muss das doch reichen. Das ständige Aufpoppen der Newsletteranmeldemaske (Achtung Wurmwort) nervt mich! So etwas will ich auf meiner Seite nicht haben. Daher hatte ich die Anmeldemaske ganz dezent an die Seite gepackt – und nur wenige Anmeldungen. Trotzdem finden immer wieder Leser zu meinen Beiträgen. Ganz ohne Benachrichtigung über einen Newsletter. Da fragt man sich schon, ob es das überhaupt braucht. Ich merke selbst, dass ich überhaupt kein Fan von Mails mit viel Text bin. Kurz und informativ sollen sie sein – für das Lesen von seitenlangen Ergüssen habe ich keine Zeit / Geduld. Da schmökere ich lieber auf diversen Lieblingsblogs. Ich bin so ganz nebenbei und ganz gerne Vollzeit berufstätig. Ich weiß, für Handwerker und Spediteure ist das nach wie vor sowas wie ein Unikum, wenn Frauchen nicht brav den ganzen Tag neben dem Herd hockt, um dann jederzeit die Türe öffnen zu können (Wir kommen zwischen 8 und 18 Uhr, wer liebt das nicht? ! ). Ich habe also nicht unbegrenzt Zeit und auch wenn ich viel zu sagen / zu schreiben habe, macht es mir einfach viel mehr Spaß an einem Beitrag zu schrauben und zu feilen. Und der versumpft dann auch nicht in irgendeinem Spamordner, wo ihn eh nie jemand liest. Kommen wir zum zweiten Grund, weswegen ich gerne auf den Versand von (meiner Meinung nach unnötigen) Newslettern verzichte und sie auch nicht abonniere bzw. abbestelle, wenn sie mir keinen Mehrwert bieten. Die Flut an E-Mails, die wir tagtäglich versenden/erhalten hat einen immensen Einfluss auf unsere Umwelt – die Speicherung übrigens ebenfalls. E-Mails verursachen eine nicht gerade geringe Menge an Treibhausgasen. Durch eine einzelne Mail werden etwa zehn Gramm CO2 produziert, und da ist noch nicht einmal ein Anhang dabei. Klingt erst mal nicht viel, entspricht aber der Klimabilanz einer Plastiktüte. Wenn man sich das mal übers Jahr hochrechnet, kommt ganz schön was zusammen. Pro Tag werden circa 347,3 Milliarden Mails versendet, Tendenz – wie immer – steigend. Ein Brief verbraucht mit durchschnittlich 20 Gramm zwar doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie eine E-Mail. Doch wie immer liegt der Teufel im Detail. Genau wie bei stromsparenden LEDs könnte uns auch bei der E-Mail ein sogenannter Rebound-Effekt drohen. Weil die modernen Lämpchen weitaus weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühbirnen, wird einfach mehr beleuchtet, was am Ende zu keiner nennenswerten Strom- / Energieersparnis führt. E-Mail vs. Brief: Wie ist das eigentlich mit der CO2-Bilanz? Wir versenden also unnötig viele Mails, weil es so schön einfach und ja so viel sparsamer ist. Und damit nicht genug. Unsere digitalen Postfächer laufen über vor lauter gespeicherten Mails. Denn auch, wenn der Minimalismus Trend zu luftig aufgeräumten Wohnräumen animiert. Im digitalen Raum mutieren wir gerne zu hortenden Messies. Und all die Daten benötigen eine riesige Menge an Speicherplatz. Dieser wird von Rechenzentren auf Servern bereitgestellt, die dafür enorm viel Strom verbrauchen. Wäre das Internet ein Land, würde es beim CO2-Ranking gleich auf Platz drei nach China und den USA kommen. Weshalb sind E-Mails schädlich fürs Klima? Als digitaler Putzteufel sortiere und lösche ich die Nachrichten in meinem Maileingang akribisch. Der kleine innere Ordnungsfanatiker kann überquellende Postfächer einfach nicht ausstehen. Über Sinn und Unsinn von Newslettern lässt sich sicher streiten und was für mich passt, gilt sicher nicht für alle anderen. Was aber jeder tun kann, ist Ordnung halten und Ausmisten, vor allem digital! Und falls tatsächlich jemand dem Newsletter nachtrauert – hier auf meinem Blog veröffentliche ich jeden Montag um 17:00 Uhr einen Beitrag. Im Gegensatz zum Newsletter funktioniert das für mich sehr zuverlässig! --- ### Standschäden - Published: 2023-08-07 - Modified: 2023-07-09 - URL: https://www.queen-all.com/2023/08/07/standschaeden/ - Kategorien: Minimalismus - Schlagwörter: Alterserscheinung, Aufbrauchen, Ausmisten, Bewegung, Fit bleiben, Horten, Minimalismus, Sport, Standschäden Ungenutzte Dinge setzen bekanntlich Staub an. Wir kennen das eigentlich von Autos. Das hehre Ziel, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen, kann böse nach hinten losgehen. Denn wenn so ein technisch nicht ganz unkomplexes Gefährt über lange Zeit nicht bewegt wird, reagiert es teilweise höchst undankbar. Plötzlich läuft gar nichts mehr, im besten Fall ist nur Batterie alle aber es kann auch teurer werden. Das lässt kurioserweise auch auf uns selbst übertragen. Unser eigener Körper legt zuweilen ein Verhalten an den Tag, das dem eines aufs Abstellgleis verfrachteten Autos nicht ganz unähnlich ist. Er wird steif und unbeweglich, statt Staub setzt er allerdings gerne Fett an. Auch nicht besser... Auch das Hirn verblödet sozusagen, wenn wir es nicht nutzen. Stillstand ist kontraproduktiv, wir müssen unseren Geist nutzen, um geistig fit und aktiv zu bleiben. Und da hilft nicht nur Gehirnjogging in Form von Kreuzworträtseln oder dem Lernen einer neuen Sprache. Die geistige Beweglichkeit profitiert auch von der körperlichen Bewegung. Wenn man es allerdings zu lange schleifen lässt (was sich bei einem Hausbauprojekt kaum vermeiden lässt), stellen sich irgendwann die ersten Standschäden in Form von verkürzten Muskeln, schmerzenden Körperteilen und unterirdischer Ausdauer ein. Gerade bei älteren Menschen erlebe ich oft, wie sie sich selbst in einer Abwärtsspirale gehen lassen. Sie sind gefangen im Teufelskreis aus „ich kann keinen Sport machen, weil ich Schmerzen habe“ und Schmerzen, die sie haben, weil sie sich zu wenig bewegen. Es wird also höchste Eisenbahn, selbst wieder den berühmten Arsch hochzubekommen. Dass wir es mit der sportlichen Auszeit etwas zu lange haben schleifen lassen, merke ich an dem tagelangen Muskelkater, nachdem ich mal wieder in die Laufschuhe geschlüpft bin (natürlich bin ich auch gelaufen). Ein Vorgeschmack auf das Alter, wenn Treppenstufen plötzlich unüberwindbar werden und ein Grund mehr, tatsächlich dran zu bleiben. Auch wenn der Nachbar nach der Laufrunde sorgenvoll fragt, ob er ein Sauerstoffgerät holen soll oder einen halbstündlich darauf hinweist, dass das Birnchen immer noch hochrot leuchtet, sollte das Motivation genug sein. Wir werden ja alle nicht jünger, daher ist es nicht ganz unerheblich, wie wir uns im Alltag bewegen. Neben all den kleinen Gelegenheiten, wie ganz klassisch die Treppe statt dem Aufzug zu nehmen, braucht es aber auch ein bisschen mehr Anstrengung, um die Alterserscheinungen an der menschliche Maschinerie in Grenzen zu halten. Wobei jeder kleine Schritt besser als nichts ist. Bevor man also über jemanden lacht, weil er oder sie wie ein Glühwürmchen durch den Wald keucht, sollte man sich um seinen eigenen Kram kümmern. Jede Bewegungseinheit ist lobenswert und alles ist besser, als mit dem persönlichen Schweinehund auf der Couch zu hocken. Und jetzt höre und staune, nicht nur Mensch und Maschine wollen regelmäßig genutzt werden. All die hübschen Dinge, die wir gerne für den besonderen Anlass horten, können uns das am Ende übel nehmen. Da ist dann plötzlich der edle Anzug oder das schicke Kleid, welche ausgerechnet dann, wenn uns nach Jahrzehnten mal eine Hochzeitseinladung erreicht, plötzlich ungewohnt körperbetont auf der Haut sitzen. Hätte ich das Kleid doch mal öfters getragen, bevor ich mir mit Krafttraining einen schönen starken Rücken gezaubert habe. Egal, jetzt muss es weichen und Platz für bequemere Kleidung machen. Ich stehe einfach auf Sauerstoff und finde es spitzenmäßig, wenn ich in meiner Kleidung auch atmen kann. Mittlerweile darf auch nur noch Kleidung bei mir wohnen, die sich sowohl für besondere Anlässe aber auch für den Alltag eignet. Apropos besondere Anlässe – da spart man sich den besonders teuren Wein für die perfekte Gelegenheit auf und hat am Ende nur noch einen besonders teuren Essig. Wenn wir also so ein kulinarisches Highlight zu Hause haben, sollten wir es genießen, wenn uns danach ist. Und wer sagt, dass man eine Flasche Sekt nicht einfach so öffnen darf, nur weil einem jetzt gerade danach ist? ! Ja, ich weiß, Sekt hält eine ganze Weile. Doch nicht alles, von dem man erwarten würde, dass es unbegrenzt hält, erfüllt diese Erwartungen auch. Denn, wenn wir etwas über Jahre im hintersten Eck im Kellerschrank vergessen, kann es schon mal passieren, dass der Zahn der Zeit doch noch einen Weg findet, daran zu nagen. Sei es die Duftkerze, die dann halt nur den besagten Kellerschrank beduftet hat und am Ende nur noch nach Mottenkugeln riecht. Oder Gewürze, die man einst in günstigen Großpackungen eingelagert hat und die ihr Aroma ebenfalls schon lange verloren haben. Wer also gerne mal das Hamstern und Horten anfängt, sollte dann auch ans Aufbrauchen denken. Denn was bringen Schränke voll Klopapier und Konserven, wenn ich das ganze dann vergesse. Die späteren Erben können sich bestimmt etwas Schöneres vorstellen, als eine lebenslange Ration Dosenravioli. Und auch von der teuren Pralinenpackung habe ich länger etwas, wenn ich sie in Form von Hüftspeck einlagere, als wenn sie im dunklen Schrank auf eine Gelegenheit zum Weiterverschenken wartet. Sowieso gönnen wir uns ja eigentlich nie die richtig feinen Pralinen, ein Grund mehr also, sie sofort und ausgiebig zu genießen. Denn wer fleißig Sport macht, braucht ja auch Energie. All solche unnötigen Standschäden lassen sich leicht vermeiden, wenn man genau weiß, was man besitzt (also neben dem eigenen Körper) und alles, was man besitzt, auch ausgiebig nutzt (inklusive des eigenen Körpers). Was man nicht mehr braucht, sollte zeitnah ausziehen. Was keine Miete zahlt (in Form von Nützlichkeit), fliegt raus! Umso schöner, wenn man etwas in wertschätzende Hände weitergeben kann. Unsere kleine Mini-Musikanlage beschallt zum Beispiel zukünftig Nachbars Gartenhütte. Liesen wir sie im Schrank versauern, würden irgendwann die Kondensatoren eintrocknen und das wäre echt schade drum. Selbst in einem stark minimalistisch angehauchten Haushalt ändern sich manchmal die Gegebenheiten und Dinge werden überflüssig. Statt den Krempel nun in irgendeine dunkle Ecke zu packen – man kann es ja vielleicht noch mal brauchen – gibt man sie vielleicht doch lieber weiter. Dann hat man auch den Platz, mal die Yoga-Matte auszurollen. Denn nach dem Muskelkater ist vor dem Muskelkater! --- ---