Finanzen

Ganz schön teuer

Schöne Menschen kommen leichter durchs Leben, werden intelligenter eingeschätzt und verdienen häufig mehr. Das ist leider kein abgedroschenes Vorurteil sondern knallharte Realität.

Das Ganze ist wissenschaftlich untersucht und in verschiedenen Studien belegt worden. Dass attraktive Menschen oft in so vielen Situationen erfolgreicher, wird mit dem Pretty Privilege begründet. Wer dem gängigen Schönheitsideal entspricht, erfährt meist mehr positive Aufmerksamkeit in Form von Lob oder Förderung, und das meist bereits im Kindesalter. Und so werden aus hübschen Kindern selbstbewusstere und aufgeschlossenere Erwachsene. Natürlich gibt es Ausnahmen – aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel.

Jetzt könnten wir uns darüber aufregen, das würde aber nicht viel ändern. Wir tragen nämlich ganz oft unbewusst dazu bei, dass sich an solchen Vorurteilen nichts ändert. Denn die weitverbreitete Annahme, dass hübsche Menschen automatisch positive Eigenschaften wie Intelligenz, Kompetenz, Freundlichkeit oder Charakterstärke besitzen, gründet in unserer unbewussten Wahrnehmungsverschiebungen.

Dank des sogenannten Halo-Effekts überstrahlen wenige positiven Eigenschaften alle Charakterzüge. Die äußere Schönheit blendet uns also dermaßen, dass wir uns gar nicht erst die Mühe machen, uns die inneren Werte einmal genau anzuschauen. Das funktioniert auch andersherum, denn wenn wir jemanden sehr gerne haben, nehmen wir ihn auch als attraktiver wahr.

Und nicht jeder ist von der Natur so bevorzugt, da darf man schon mal ein bisschen schummeln. Mach ich auch, denn es macht ja auch Spaß. Und es ist faszinierend, wie man mit so etwas profanen wie der Farbe der Haare eine ganz unterschiedliche Wirkung erzielen kann. Und ja, leider kann ich den blöden Spruch „Blondes have more fun“ bestätigen. Selbst raspelkurz macht die Farbe immer noch einen gehörigen Unterschied und wenn ich mal aus irgendeinem Grund untertauchen muss, färbe ich einfach ein langweiliges Mittelbraun – damit war ich als Kurzhaarige quasi unsichtbar.

Für all den Spachtel kann man natürlich auch einiges an Geld hinblättern. Das mag einem vielleicht gar nicht so viel vorkommen, man geht ja nur regelmäßig zum Friseur, dann eventuell noch in den Drogeriemarkt (da eskalieren einige gerne) oder womöglich zur Kosmetikerin, man gönnt sich ja sonst nichts. Auch sehr beliebt, hab ich mir sagen lassen, ist die Maniküre – eine schöne Hochrechnung dazu findet ihr hier. In Summe kann dann doch schnell einiges zusammenkommen, je nach Umfang der Baustelle oder dem persönlichen Eitelkeitsfaktor.

Ob dass dann noch eine Investition nach dem Pretty Privilege durchgeht, nach dem Motto „besseres Aussehen = mehr Gehalt“, wage ich mal zu bezweifeln. Wobei manch eine Gage für C-Sternchen sicher proportional mit der Größe der Oberweite steigt.

Wer naturgegeben perfekte Haut, volles Haar und ideale Gesichtszüge in die Wiege gelegt bekommen hat, kann womöglich gar nicht nachvollziehen, warum sich andere ständig so einen Kopf ums Aussehen machen. Oder man findet ganz eigene persönliche Baustellen, die andere in der Regel gar nicht bemerken. Ich meine, mal gelesen zu haben, dass irgend so ein erfolgreiches Supermodel ihre Zehen nicht leiden kann. Wie heißt es so schön? Deine Probleme möchte ich haben!

Soweit so ungerecht. Jetzt könnte man ja sagen, dass weniger attraktive Menschen halt Pech gehabt haben oder dass man selbst ja so gar nichts auf Äußerlichkeiten gibt. Schließlich kann man Intelligenz nicht dauerhaft vortäuschen. Spätestens, wenn Alter und Schwerkraft dem Pretty Privilege den Garaus machen und die makellose Jugend verblüht, zeigt sich, wer auch was im Köpfchen hat. Bis dahin darf Frau sich dann aber auch gefallen lassen, dass sie ihren Erfolg nur ihrem Aussehen zu verdanken hat. Den schön und klug gleichzeitig wäre ja ganz schön unfair, da braucht man sich um Neider nicht groß bemühen.

Was aber noch dazu kommt, ist der gesellschaftliche Erwartungsdruck. Gerade bei Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, ist das Äußere elementar. In der Politik, in der es ja eigentlich auf Inhalte ankommen sollte, muss sich Frau dann gefallen lassen, für ihr Aussehen kritisiert zu werden. Man kann es quasi gar nicht richtig machen. Entweder ist man zu hübsch für den Job und wird dann als dummes Blödchen verunglimpft oder man gibt nichts auf Äußerlichkeiten, dann tun es statt dessen diejenigen, die mit inhaltlichen Themen nichts anfangen können.

Damit man weniger Angriffsfläche bietet, muss man natürlich einiges tun. Denn es geht ja gar nicht, dass man einer Mutter ansieht, dass sie eine schlaflose Nacht hinter sich hat, weil Kind krank, Mann doof, Haushalt ein einziges Chaos oder einfach zu viele Sorgen (oder alles auf einmal).

Normalerweise würde ich sagen, dass unsereins das überhaupt nichts angeht. Jeder kann tun und lassen, was er oder sie möchte. Wenn jemand der Meinung ist, eine mehrere hundert Euro teure Creme könne tatsächlich Wunder bewirken oder man müsse an einem eigentlich gesunden Körper im Zuge von Renovierungsmaßnahmen herumschnippeln, ist das ja nicht mein Problem.

Tja, ein bisschen ein Problem habe ich aber trotzdem damit. Und zwar dann, wenn für die Außenfassade unserer Politiker Steuergelder verwendet werden. Natürlich ist mir bewusst, dass die werten Damen und Herren eine gewissen Außenwirkung bedienen müssen und man immerhin ein Land (ok, manche auch weniger) repräsentiert. Politikern ist längst bewusst, dass das Aussehen einen größeren Einfluss auf den Erfolg hat, als die Kompetenz. Wenn man sich die Summen, die mancher für Styling und Co. ausgibt, allerdings anschaut, müssten manche wesentlich erfolgreicher sein.

Und wenn man sich in Zeiten knapper Kassen und Rezension mal die Zahlen des Bundes der Steuerzahler hernimmt, lupft es einem schon die Hutschnur. Rund 1,5 Mio. Euro für Visagisten und Fotografen, davon alleine fast 137.000 Euro für unsere Außenministerin. Bei so hohen Ausgaben fragt man sich schon, warum manch einer dann nicht so viel besser aussieht. Vielleicht, aber nur vielleicht, könnte man sich auch fragen, ob das nicht Geldverschwendung ist???

Natürlich gibt es weitaus größere Ärgernisse, was Steuerverschwendung und Begünstigungen für Politiker angeht. Manches mag gerechtfertigt sein, anderes nicht. Und wie so oft kann man sich darüber vortrefflich streiten. Die Kosten für Pudern, Schminken und Stylen steigen stetig. Und nicht nur die Damen greifen für ihr Aussehen tief in die Tasche mit den Steuergeldern.

Laut Medienberichten haben im Jahr 2022 Bundeskanzler Olaf Scholz 40.000 €, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas  13.270 €, Außenministerin Annalena Baerbock  136.500 €, Robert Habeck 11.500 €  für ihre Visagisten ausgegeben. On top kommen noch etliche Euros für professionelle Bilder, denn ohne das rechte Licht wirkt halt auch der schönste Putz nicht.

Gutes und gepflegtes Aussehen ist wichtig, gerade, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Die Beträge, die da teilweise aufgerufen werden, würde aber kaum ein Normalsterblicher nur für den schönen Schein blechen. Und wenn man es mit dem vergleicht, was eben so ein Normalsterblicher, der ja üblicherweise auch nicht völlig vergammelt durch die Gegend läuft, an „Schönheitskosten“ im Jahr hat, müssten unsere Politiker ja geradezu überirdisch attraktiv aussehen. Tun sie aber nicht.

Sie wissen aber sehr genau, was der Wähler von ihnen erwartet und welche Häme auch nur der kleinste Makel auslöst, sollten sie sich einmal nicht perfekt herausgeputzt in der Öffentlichkeit zeigen. Man stelle sich nur mal vor, unsere Außenministerin – man mag von ihrer politischen Leistung halten, was man will – würde sich bei einem ihrer Besuche eines vorzugsweise konservativ patriarchalisch eingestellten Staatsoberhauptes mit dunklen Augenringen zeigen. Kein Mensch würde sich noch für den ursprünglichen Inhalt des Gesprächs interessieren aber jeder meint dann, beurteilen zu können, dass die Dame wohl mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf überfordert sei.

Vielleicht sollten wir vor den nächsten Wahlen lieber mal die Parteiprogramme lesen, statt die Kompetenz  unserer nächsten Regierenden von deren Zahnpastalächeln auf den Wahlplakaten zu erschließen.

36 thoughts on “Ganz schön teuer

  1. Ich fände es sinnvoll, wenn Politiker diese Ausgaben aus eigener Tasche zahlen müssten. Jeder soll machen, was er oder sie für richtig hält, aber für das individuelle Styling sollte nicht die Allgemeinheit zahlen – denn dann fehlt das Geld an anderen Stellen, wo es weitaus dringender benötigt wird (Unterstützung von Familien, Gesundheitssystem, Bildung etc.)

    Liebe Grüße,
    Hanna

    1. Ich bin ganz hin- und her gerissen. Einerseits finde ich solche Ausgaben total überzogen und wir bekommen ja auch keine Kostenerstattung als Normalsterbliche für Friseur usw. Da wird einfach erwartet, dass man ordentlich seinen Job macht (äußerlich wie fachlich 😉). Andererseits kann wohl manch ein Wähler die Politik nicht mehr vom Aussehen trennen – und wehe, man erlaubt sich einen Makel. Als Vorbilder wäre es aber an den Damen und Herren, hier das richtige Maß zu finden.

  2. du hast ja keine ahnung!
    😀
    ich habe 30 jahre in der modebranche gearbeitet – stylings für modenschauen, events, photo shootings beauftragt. habe selber gemodelt und bin für kampagnien fotografiert worden…… du glaubst gar nicht was, für reinfälle ich mit stylist*innen, visagist*innen, friseur*innen schon erlebt habe – 90% haben ihren job schlecht gemacht, auf die eine oder andere weise. von den eigenen, katastrophal geendeten friseurbesuchen nicht zu reden. und es ist nicht so, dass ich unmögliches verlangt hätte.
    insofern kann ich verstehen, dass die wenigen, richtig guten, vertrauenswürdigen und wirklich professionellen stylist*innen ein fettes honorar kassieren können. denn ich weis, wie schwer der job ist, wenn man ihn richtig macht und wie selten ein gutes „personal“ ist.
    und angesichts dessen, dass jeder steuerzahlen die absicherung von hooliganschlachten, fascho-demos und und die vergiftung der umwelt durch die landwirtschaft finanziert ist es doch mal ganz nett, für ästhetik zu bezahlen ;-P
    ansonsten: schönheit hat nix mit gängigem schönheitsideal zu tun – oder findest du gummiboot-lippen, klingonen-augenbrauen und starr gespritzte gesichter umrahmt von porno-fransen etwa schön????
    achso – und schönheit hat auch nix mit geldausgeben/konsumieren zu tun 😀

    1. Interessante Perspektive, ein bisschen Ästhetik ist tatsächlich eine nette Abwechslung zu den unschönen Seiten der Staatsausgaben. Hoffen wir nur, dass das gängige Schönheitsideal nicht in der Politik ankommt. Die Vorstellung von einem Bundeskanzler mit Schlauchbootlippen wäre zu gruselig 😲
      Von katastrophalen Friseurbesuchen können wir wohl leider alle berichten. Oft wünscht man den Untätern, dass sie selbst mal so rumrennen müssen. Und damit Gesicht dann optisch zur Haarpracht passt, würde ich mich anbieten, das zu schminken – ganz umsonst 😉.

  3. Ich weiß genau was Du meinst, auch wenn ich die Ausgaben echt hoch finde. Da wird uns der Spiegel vorgehalten. Ich denke auch wir sollten das Aussehen nicht über die Kompetenz stellen. Aber ja, genau das passiert, eine kleine Unzulänglichkeit, Nachlässigkeit und schon wird die Sau durchs Dorf, ähm soziale Netzwerk getrieben.
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina

    1. Ist halt schön, wenn man Fehler und Makel bei anderen findet. Muss man sie schon nicht bei sich selbst suchen.
      Dir auch einen schönen Tag und viele Grüße
      Vanessa

  4. Liebe Vanessa,
    du hast es das Problem in seiner ganzen Pracht geschildert. Wirklich aus der Nummer raus kommt man ja nicht. Selbst ich als kleines Bezirksausschussmitglied bin bei offiziellen Terminen hübsch geschminkt und in Schale (das muss ich selbst zahlen)
    Aber für die offiziellen Wahlkampffotos hatten wir eine Profifotografin und die hatte auch eine Visagistin dabei.
    Fand ich aber schon deswegen super, weil ich die ganzen Plakate kleben musste. Und glaub mir, selbst wenn man nicht ein ganzes Plakat ausfüllt, auf Fotos sieht jede Kleinigkeit grausam aus.
    Danke wieder für deinen ausgewogenen Artikel. Ich komme immer wieder gerne hier vorbei.
    Liebe Grüße
    Susan

    1. Liebe Susan,
      das stelle ich mir anstrengend vor, wenn man überall sein eigenes Gesicht sieht. Und dass man sich dafür auch professionelle Unterstützung holt, verstehe ich. Macht unsereins bei Bewerbungsfotos ja auch und die darf man dann ja auch von der Steuer absetzen. Ok, Visagisten hat man da jetzt eher nicht dabei aber es gibt ja Photoshop 😉
      LG
      Vanessa

  5. Ich finde es absolut in Ordnung, dass sich Personen der Öffentlichkeit für öffentliche Anlässe (Staatsbesuche, Feiern, nicht für den Bundestag) zurechtmachen lassen. Sei es die Frisur (damit ist aber nicht der ’normale‘ Haarschnitt gemeint) oder eben das Make-up. Das Verleihen von Kleidern für besondere Anlässe finde ich auch in Ordnung, das ist bei den Oscars ja auch Gang und Gäbe. Auch, dass es professionelle Fotografen gibt, finde ich in Ordnung. Allerdings ist die Größenordnung, um die es da geht, schon recht beachtlich, ebenso wie die Differenz.
    Ich finde gerade in der Politik und sonstigen öffentlichen Ämtern ein gepflegtes Äußeres wichtig. Das hat nichts mit Oberflächlichkeit zu tun.
    Wobei das gepflegte Äußere mich generell anspricht. Damit ist nicht Schönheit gemeint, die definiere ich anders als viele andere.
    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Schön auf den Punkt gebracht – ein gepflegtes Äußeres und Schönheit sind zwei unterschiedliche Dinge. Sehe ich auch so. Jemand kann noch so fein hergerichtet sein aber wenn der Charakter mies ist, überstrahlt das die ganze Person. Andere wiederum leuchten förmlich und völlig unabhängig von irgendwelchen gängigen Schönheitsidealen. Irgendwer hat mal gesagt, Lächeln ist das beste Accessoire.

  6. Schönheit liegt im Auge des Betrachters… 😉 Die wenigsten von uns sehen aus wie Models – und trotzdem finden wir den ein oder anderen richtig schön, oder? Ich denke, das liegt am „Gesamtpaket“, also Aussehen + Ausstrahlung + Persönlichkeit. Mit dem Aussehen allein ist es wirklich nicht getan! Das liegt auch daran, dass man sich an Schönheit schnell gewöhnt.
    Wie auch immer, dank überalterter Gesellschaft bin ich mit vielen Rentnerinnen befreundet. Und ich muss zugeben, dass es mich richtig freut, wenn die Ladys trotz ihres Alters ihr Aussehen nicht vernachlässigen. Sie schminken sich, tragen Schmuck und legen Wert auf schöne Kleidung. Damit sehen sie nicht nur gepflegt aus, sondern richtig hübsch. Irgendwie nimmt mir das die Angst vorm Älterwerden.
    Liebe Grüße
    Anne

    1. Das sehe ich auch so, alleine das Aussehen ist nur Fassade. Schönheit ist was anderes, da muss das Gesamtpaket stimmen. Witzigerweise bewertet man Menschen, die man mag, ja auch als attraktiver. Und da zählen so Dinge wie Falten und Altersflecken eh nicht rein. Im Gegenteil, die Menschen wirken um so interessanter, wenn sie eben nicht perfekt sind.
      LG
      Vanessa

  7. Ein interessanter Artikel und ich würde auch eher dazu neigen dass es aus eigener Tasche gezahlt werden sollte. Oder wenigsten eine Obergrenze sollte festgelegt werden, die Ausgaben schwanken ja schon ganz schön und wer das Budget eben überschritten hat muss was dazugeben.
    Schönheit liegt im Auge des Betrachters, da hat Miss Minze ganz recht, was mir aber wirklich gegen den Strich geht ist das alle (wenn denn irgendwo in Social Media) wieder ein Schönheitsideal gefunden wird ganz, ganz viele Menschen auch so aussehen möchten. Erstens weiß ich immer gar nicht wie so ein Trend entsteht, das wird wohl mit der Zahl der Follower*innen zusammenhängen.
    Liebe Grüße
    Kirsi

    1. Das mit den Trends ist echt ne gute Frage. Bei manchen fragt man sich schon, wer das eigentlich gut findet. Aber man muss es den Massen halt nur gut verkaufen 😉.
      Die Obergrenze fänd ich auch gut. Schade nur, dass man sowas überhaupt diskutieren muss und die Verantwortlichen nicht eigenständig darauf kommen, was das richtige Maß sein könnte.
      LG
      Vanessa

  8. Die Summe von Annalena Baerbock wurde kürzlich quer durch Ex-Twitter getrieben 😉 Und empörte furchtbar viele Menschen. Lustigerweise waren darunter ganz viele Namen, die bei einer Parteifreundin der Außenministerin ganz furchtbar laut über Kleidung und Frisur lästern… äh ja. Passt scho.

    Die Frau ist Außenministerin. Die hat jede Menge Termine in diversen Ländern und mit jeder Menge Menschen von sonstwo. Dass sie nicht mal eben selbst morgens vorm Spiegel das „kleine Tages-Make-Up“ macht, kann ich durchaus verstehen. Das Geschrei möchte ich nämlich nicht hören, wenn da die Mascara verschmiert… Meinen Segen hat sie. Genauso wie ihre männlichen Kollegen.

    Liebe Grüße
    Fran

    1. Naja, Lästern verbindet die Menschen – leider. Wahrscheinlich gehen auch deswegen sämtliche Makel und Fehltritte innerhalb kürzester Zeit viral.
      Mit Kollegen hatte ich gestern auch eine lustige Diskussion. Da ging es um die Flugmeilen und Kosten der Parteien und das die Grünen da ja die Nase vorn hätten – ja, sie stellen ja auch die Außenministerin 😄.
      Wenn ich allerdings Geld ausgebe, dass nicht mir gehört – und das ist bei Politikern und Steuergeldern nun mal so – dann gehört auch ein gewisses Maß an Anstand dazu. Und da sich manche wohl mehr bedienen, als andere, kann man schon mal hinterfragen, ob das wirklich sein muss.
      LG
      Vanessa

  9. Naja, ich sag mal so: auch wenn schöne Menschen mit Sicherheit gewisse Bevorzugungen in ihrem Dasein erleben, so muss die Leistung hintenraus dann doch auch stimmen, sonst nützt alles nix. Ausserdem gibts ja kaum genug schöne Menschen, als dass man mit ihnen den Wirtschafts-Motor am Laufen halten könnte. Also wird man immer auf uns ganz Normale angewiesen sein, *ggg*!
    Persönlich mag ich keine glatte Schönheit (und schon gar nicht das, was uns so tagtäglich als „schön“ präsentiert wird in den sozialen Median und Konsorten- die sehen irgendwie alle gleich aus!), aber ich mag Typen. Menschen, die vom künstlich erschaffenen Idealbild abweichen, dabei aber ganz viel Ausstrahlung haben. Es gibt Menschen, von denen kann man kaum den Blick wenden, obwohl sie nichts mit gängigen Schönheitsidealen gemein haben.
    Aber nun. Und dass Politiker zumindest optisch die beste Version ihrer selbst präsentieren möchten, das kann man ja nachvollziehen. Meiner Meinung nach sollte man aber eine gewisse Obergrenze setzen, was die Kosten dafür anbelangt. Über 11’000 Euro im Monat, um die Optik von Frau B. aufzupolieren finde ich etwas unverschämt. Andere müssen mit einem Bruchteil dieses Betrages monatlich ihr Leben bestreiten. Daran sollten sich gewisse Politiker vielleicht mal in einer ruhigen Minute erinnern…..

    1. Das die wenigsten Politiker eine Vorstellung davon haben, mit wie wenig Geld manch einer auskommen muss und was der Lebensunterhalt wirklich kostet, ist ja kein Geheimnis. Und dass sich an solchen Beispielen dann die Gemüter erhitzen, ist genauso wenig überraschend. Da werden Summen jongliert, die sich manch einer gar nicht vorstellen kann.
      Was die Bevorzugung aufgrund von Äußerlichkeiten angeht, glaube ich, das Mann mit einem gut geschnittenen Anzug schon so einige fachlichen Defizite wegbügeln kann. Bei den Frauen ist das schon schwieriger, denen wird ja schnell mal unterstellt, dass sie ihre Position nur aufgrund ihres hübschen Äußeren hätten. Beide müssen sich langfristig beweisen und da merkt man dann schon, ob nur heiße Luft produziert wird oder jemand echt was drauf hat. Ob man nun intelligente Menschen als attraktiver empfindet oder glaubt, sie seien intelligenter, weil sie attraktiver sind – wer weiß?! Aber eines unterschreib ich sofort: Idealbild ist öde! Ein perfekte dimensioniertes Gesicht ist zwar hübsch anzusehen aber so langweilig, dass man es sofort wieder vergisst. Lieber sind mir Menschen mit Charakter (auch äußerlich) und Ausstrahlung. Flecken, Sommersprossen, Tattoos, Narben – all dies Dinge erzählen Geschichten und sind viel interessanter, als makellose Klone.
      Liebe Grüße!

    1. Da gehen ja so Geschichten um (eine Tante vom Bruder einer Freundin… hat mir erzählt), dass so manch ein Edelkarossen-Verkäufer sich ein gutes Geschäft hat entgehen lassen, weil er den Millionär im Schlabberlook nicht bedient hat 😉

  10. Man muss sich tatsächlich fragen, ob die Ausgaben für Styling, Vigasisten etc. nicht ein wenig reduziert werden können. Aber wichtig finde ich es schon, dass eine Person des öffentlichen Lebens vor allem in der Politik sich gut ins Licht rückt. Zum Glück sind die Kartoffelsack-Zeiten vorbei. Man sagt ja nicht umsonst: „Kleider machen Leute“. Es sollte nur nicht übertrieben werden. Und recht machen können es die Politiker*innen eh niemandem. Irgendeiner lästert immer oder shitstormt. Das scheint ein deutsches Phänomen zu sein.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass wenn man nichts Gutes zu sagen hat, man lieber die Klappe halten sollte. Wahrscheinlich kann sich kaum einer komplett jeglichen Lästereien entziehen aber dass das heutzutage alles gleich online gepostet werden muss, erschließt sich mir nicht. Kein Wunder hat da kaum noch einer Lust, sich politisch zu engagieren. Ob das anderswo wirklich besser ist? Glaube ich fast nicht, wahrscheinlich bekommen wir es nur nicht so mit.
      LG
      Vanessa

  11. Dass wir als Steuerzahler die „Schönheitskosten“ unserer Politiker tragen, wusste ich nicht. Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht. Ich erinnere mich noch gut, dass es monatelang um Frau Merkels Haarschnitt ging und nicht um ihre Arbeit als Politikerin.
    Liebe Grüße
    Susanna

    1. Oh ja, der Haarschnitt, ich erinnere mich. Immerhin gab es auch ganz lustige Memes über die immer reichlicher werdenden Rettungsringe von Helmut Kohl, da wurde der Vergleich zu Baumringen gezogen. So kriegt halt jeder sein Fett weg.

  12. Man nimmt sich selbst immer viel kritischer wahr als es andere tun, habe ich den Eindruck.
    Die Haarfarbe macht viel aus, auch bei dem Punkt, wie das Alter eingeschätzt wird. Ich färbe sie trotzdem nicht mehr.
    VG
    Elke

    1. Färben, um mein Alter zu verstecken, würde ich nie. Aber das Spiel mit der Farbe mag ich, man kann seinen Typ damit komplett verändern. Nur, wenn der Ansatz (egal ob grau oder anders) rauswächst, sieht es schnell ungepflegt aus. Da braucht man dann wieder den guten Friseur!

  13. Frau Baerbock sieht ja eh schon gut aus, und dann noch solche horrenden Ausgaben! Andererseits – na ja, wofür unsere Steuergelder sonst so verschleudert werden – da geb ich gerne was für ein attraktives Aushängeschild à la Habeck und Baerbock, wenigstens kann das Ausland momentan nur schwer auf uns „hässliche Deutsche“ schimpfen .-DDDDD. Endlich haben wir auch mal ein paar attraktive Politiker/innen…
    Ohne eine gewisse (gesunde) Eitelkeit stell ich es mir auch langweilig vor. Gut aussehen wollen heißt ja natürlich nicht, völlig am Rad zu drehen und sich mit Schönheits-Ops zu verunstalten. Aber ich kann schon verstehen, dass es hart sei muss, wenn man sich ständig selbst auf Fotos sieht (als öffentliche Person).
    Was mich in diesem Zusammenhang jedoch kolossal nervt, ist die Geschlechterdiskriminierung. Bei Angela Merkel ging es wirklich ewig nur um ihr Aussehen/ihren Haarschnitt, und die Medien waren sich nicht zu schade dafür, dieses Thema ewig auszuschlachten. Bei Madonna oder Cher z.B. dreht sich alles auch bloß um deren Eingriffe. Das nervt mich ehrlich. Scheinbar müssen gerade Frauen erstmal mit ihrem Äußeren punkten, um überhaupt die Chance zu erhalten, ihr Können zu beweisen. Männer kassieren wegen ihrer Worte oder Taten den Shitstorm, bei Frauen reicht die neue Frisur.

    1. Da geht es mir, wie dir. Ich finde es unglaublich ungerecht, dass man immer nur das Äußere von Frauen diskutiert. Bei Männern spielt das kaum eine Rolle. Wehe, wenn Frau auch nur ein paar Kilo zunimmt. Das wird gleich thematisiert, ist sie schwanger oder hat sie keine Selbstdisziplin und sowieso ist sie ja eh nur eine 4 von 10. Dabei heißt es doch immer, wer im Glashaus sitzt…
      (Warum bekommen Männer einen Bierbauch? Damit der Kleine ein Dach überm Kopf hat.)

  14. Ich muss sagen, dass ich die Kosten, die Anna Lena Baerbock als unsere Außenministerin für Styling verursacht hat, absolut gerechtfertigt finde. Sie vertritt unser Land im Ausland und sollte daher auch ordentlich aussehen. Da geht es ja nicht nur um bisschen Makeup und glatt geföhnte Haare, sondern z.B. die Wahl des richtigen Outfits. Truppenbesuch in Moldau? Würde sie dort mit Pumps auftauchen, würde die Presse sie sofort auslachen (wie die ehemalige Verteidigungsministerin Lamprecht). Am gleichen Tag trifft sie dann noch den Präsidenten des Gastlandes. Dort mit Sneakern aufzukreuzen wäre ein diplomatischer Fauxpas und würde als respektlos gewertet. Also neues Outfit, Haare nochmal richten, bisschen abpudern und weiter. Man darf gerade bei ihrer Rolle nicht vergessen, dass es deutlich teurer ist, im Ausland vertrauenswürdige Unterstützung zu finden. Und wenn man das mal zusammenrechnet, sind es auch nur 2 Vollzeitangestellte mit den ihren Qualifikationen angemessenem Gehalt. Damit wird einen weltweite 24/7 Verfügbarkeit abgebildet.
    Ich freue mich als Bürger und Wähler, dass die Arbeit unserer Politiker fotografiert wird und ich so viel direkter erleben kann, was die den ganzen Tag tun. 1,5 Millionen Euro klingt nach viel Geld, aber für eine ganze Regierung mit etlichen tausend Terminen im Jahr ist das aus meiner Sicht nichts, worüber man sich aufregen sollte. Die Alternativen wäre, dass a) man entweder viel weniger mitbekommt, b) unsere höchsten Volksvertreter ständig wie Schluffis rumlaufen und sich zum Gespött machen / gemacht werden oder c) die Dienstleister schlechter bezahlt werden.
    Viele werden sagen, a) ist doch eine akzeptable Option, aber das zeigt leider genau die furchtbare Politik-Apathie, die mir Angst macht.
    Viele Grüße
    Jenni

    1. Da hast du durchaus Recht, wenn man sich das Ganze mal aus einer anderen Perspektive anschaut, mögen einige der Ausgaben durchaus gerechtfertigt sein. Und es gibt mit Sicherheit eine ganze Reihe anderer Punkte, bei denen man viel eher über die Verschwendung von Steuergeldern reden müsste. Aber gerade aus dem Aspekt heraus finde ich es wichtig, wenn Politiker da generell Rede und Antwort stehen müssen. Das das nicht alles Heilige sind, ist ja keine Überraschung und mit dem Job geht eben auch eine Vorbildfunktion einher. Ich kann nicht Wasser predigen und Wein trinken.
      Also ganz klar Option d) bei der Politiker aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz einen guten Job machen und die ganze „Regiererei“ transparent gestaltet ist – beispielsweise würde mich bei manchen Gesetzen auch brennend interessieren, welche Berater/Lobbyisten da die Finger im Spiel hatten. Wenn ich für etwas die Hintergründe kenne, kann ich es auch besser verstehen und nachvollziehen (sag das mal bitte einer der Bahn mit ihren Verspätungen 😉).

  15. „Schöne Menschen kommen leichter durchs Leben, werden intelligenter eingeschätzt und verdienen häufig mehr. “ Das fängt schon bei den Kindern an.
    Es gibt Studien wo festgestellt wurde, dass Kinder die sauber und hübsch angezogen sind, von den Pädagogen bevorzugt werden. Im ersten Moment klingt das sehr schlimm.
    Haben doch alle Kinder die gleichen Rechte.
    Aber … man ist halt auch nur ein Mensch … und Kinder die schmuddelig in die Kita kommen, deren Rotz grün aus der Nase läuft – Ansteckungsgefahr oder die schon den dritten Tag den gleichen schmutzigen Pullover anhaben, mag man als Pädagoge halt nicht so gerne neben sich haben.
    Das ist einfach menschlich und hat etwas mit dem eigene Körper schützen zu wollen zu tun.

    Ich finde in der Politik wird soviel Mist ausgegeben.
    Da bin ich dafür, dass die Vertreter unseres Landes den besten optischen Eindruck machen …

    Ich wünsche dir ein wunderschönen Sonntag
    Liebe Grüße
    Jutta

    1. Naja, zwischen eklig und unattraktiv würde ich nochmal unterscheiden. Manche Kinder sind halt einfach süßer als andere und erfüllen mit Stupsnase und Kulleraugen halt das Kindchenschema, während andere wie dicke, kleine Gnome halt nicht so gute Gene erwischt haben. Da verwächst sich das ja oft noch und die Süßen sind später nicht unbedingt die hübscheren Menschen. Und egal, wie süß ein Kind ist, wenn es sabbert, suche ich das Weite.
      Eigentlich ist es verwunderlich, dass in der Politik so viel Geld für Mist ausgegeben wird. Es gibt ja Budgets für die verschiedenen Bereiche, um die heftig gestritten wird und kaum einer hat am Ende genug für sein Ressort. Statt dem besten optischen Eindruck würde mir schon ein ordentlicher optischer Eindruck genügen. Das ist „nur“ Politik und kein Schönheitswettbewerb, da sollte das Handeln mehr zählen, als das Aussehen.
      Dir auch noch einen sonnigen Sonntag und liebe Grüße!

  16. Ja, es ist tatsächlich so, dass das Erscheinungsbild viel zählt! Doch seit Corona ist mir aufgefallen, wie im Geschäftsbereich die Menschen nicht mehr so vorsichtig sind damit. Wo früher in den Büros in oberen Etagen z.B. Sneakers nie antreffbar waren, gibt es sie jetzt doch hin und wieder.
    Mir als Frau ist es bewusst, dass mein Aussehen bewertet oder sagen wir mal gesehen wird. Ich bin eine sehr natürliche Frau, gebe aber Sorge zu meinem Körper und ich bekomme regelmässig zu hören, dass man mir meine Kinder nicht ansehe hahahaha! Muss eine Mutter gleich ungepflegt sein? Ich meine NEIN! Ich fühle mich so wohl und ich schmücke meinen Körper mit schöner Kleidung. Es ist es wert. Meine Kinder spüren, wie es mir gut geht damit und profitieren doch auch. Ich wünsche mir, dass alle Mütter die Kraft haben sich Sorge zu geben.

    1. Wieso soll man einem denn die Kinder ansehen 🙄? Wobei zumindest die schlaflosen Nächte mancher Mütter und Väter so ihre (temporären) Spuren hinterlassen 😉

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