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Wie Führung Spuren hinterlässt

Lebenserfahrung schimpft sich ja das, was uns zu dem macht, was wir sind. Alles, was wir im Laufe unseres Lebens erleben, prägt uns in irgendeiner Weise. Dazu gehören auch die Menschen, mit denen wir es mal freiwillig, mal unfreiwillig zu tun haben.

In ihrer Blogparade Cheferfahrungen interessiert sich Andrea Sam ganz besonders für die Spuren, die Vorgesetzte bei uns hinterlassen. Und da das Leben nun mal kein Ponyhof ist, sind das sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen, die man da so macht.

Ein ganz besonderes Highlight in meiner damals noch sehr jungen Karriere war ein Fotograf, bei dem ich mehrfach Probearbeiten „durfte“. Ob da jemals eine Festanstellung draus geworden wäre, wage ich zu bezweifeln. Allein sein Umgang mit Kindern vor der Kamera fand ich leicht verstörend, aber was weiß ich schon von Kindererziehung. Wahrscheinlich fanden die Kleinen es nur halb so schlimm, dass da einer rumtönt und mit lauter Musik und blöden Sprüchen die Aufmerksamkeit auf die Kamera zu lenken versucht. Ein Sensibelchen wie ich ist da halt überfordert.

Damit so ein Fotomotiv – egal ob menschlich oder sonst irgendwie geartet – von allen Seiten gleichmäßig ausgeleuchtet ist, wird oft ein Faltreflektor verwendet. Das Ding funktioniert ähnlich, wie ein Wurfzelt und breitet sich zu einer großen runden oder ovalen Fläche aus. Mit einem geschickten Dreh bekommt man das Ganze wieder auf handliche Maße zusammengefaltet – wenn man weiß, wie. Bei einem Auswärts-Fototermin war so ein Ungetüm im Einsatz, ich durfte es fleißig mal so und wieder anders halten. Am Ende hat sich der wichtige Herr Chef noch etwas mit dem Kunden unterhalten, während die Assistentin in spe das ganze Equipment einpacken sollte. An dem Reflektor bin ich gnadenlos gescheitert und musste den Chef am Ende um Rat fragen. Noch vor dem Kunden hat er mich darauf hin zusammengestaucht, dass ich ihm keine Fragen zu stellen hätte. Dann hat er das gute Stück in seiner vollen ausgefalteten Pracht einfach in den Kofferraum gestopft und samt ratloser Hilfskraft zurück ins Studio verfrachtet.

Und jetzt hätte ich Zeit, selbst herauszufinden, wie das mit dem Zusammenfalten ginge. Sagt´s – und lässt mich geschlagene zwei Stunden einsam in seinem Studio zurück, bis der werte Herr sich wieder zeigt. Nachdem ich dann kleinlaut zugeben musste, dass ich immer noch keinen Plan habe, wie sich das Ungetüm wieder unter Kontrolle bringen ließe, knallt er mir dann vor den Kopf, dass er das auch nicht wüsste. Dafür hätte man schließlich Assistenten.

Den Heimweg habe ich (leider nur innerlich) gekocht vor Wut. Bei so einem eingebildeten Schnösel, der einen offen vor Außenstehenden runtermacht und selbst keine Ahnung hat, wollte ich keinen einzigen weiteren Tag verbringen. Da er sich ja ohnehin schwer tat, sich für oder gegen eine Zusammenarbeit auszusprechen, habe ich ihm die Entscheidung abgenommen. Sollte er doch jemand anderen finden, der sich von ihm ausnutzen lässt.

Worauf ich aber bis heute in der Zusammenarbeit großen Wert lege, ist der Umgang miteinander, wenn es mal nicht so glatt läuft. Da zeigt sich das wahre Gesicht, wie man so schön treffend sagt. Fehler passieren immer wieder und lassen sich auch mit viel Erfahrung und Planung nicht vermeiden. Dennoch erwarte ich von einer Führungskraft, dass sie nach außen hinter ihren Mitarbeitern steht. Wer seinen Kopf versucht aus der Schlinge zu ziehen, indem er den Schuldigen aus dem eigenen Team opfert, hat in meinen Augen keine Führungskompetenz. Und so sehr ich mich mit anderen Teamleitern manchmal fetze, schätze ich sie umso mehr.

Denn meist kabeln wir uns eben, weil wir jeweils für unsere Teams die optimalen Arbeitsvoraussetzungen schaffen wollen. Und ich respektiere jeden dafür, dass er das Beste für sein Team erreichen will – auch wenn mir die Konsequenzen nicht immer passen. Denn letztendlich mache ich ja genau dasselbe und bin dann umso glücklicher, wenn ich sehe, was für ein cooles Team ich habe.

Leider sind es meist die Negativbeispiele, die einem besonders präsent im Gedächtnis bleiben. Von nicht existenter Wertschätzung über falsche Versprechungen bis zu fehlender Unterstützung hat man ganz wunderbar lernen können, wie es NICHT geht. Zum Glück gibt es aber auch richtig vorbildliche Führungskräfte, von denen man ebenfalls ganz wunderbar lernen kann. Quasi positive Hinterlassenschaften, bzw. Spuren, die den Weg in eine neue Richtung gelenkt haben. Denn für die war die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter Chefsache.

Ich hatte nämlich durchaus auch gute Vorgesetzte, die mir mehr Potential unterstellt haben, als ich selbst zum damaligen Zeitpunkt. Und mit diesem Rückhalt (und dem der Teamkollegen) habe ich dann auch mutig und gerne mehr Verantwortung übernommen – und es nie bereut.

Wie man einen Faltreflektor wieder zusammenfaltet, weiß ich allerdings bis heute nicht.

Hast du auch schon erlebt, wie es NICHT geht? Ich bin gespannt, denn ich lerne ja nie aus…

46 thoughts on “Wie Führung Spuren hinterlässt

  1. ich hab mal zur studienzeit als mietkellnerin im berliner intercontinental auf einem ball gearbeitet….. unfassbar! absolut 19. jahrhundert – die oberkellner haben uns nach strich&faden gescheucht und schikaniert, essen gab es nur theoretisch und am ende dauerte der arbeitstag 12 stunden. einmal und niewieder. hab dann nurnoch beim partyservice vom kadewe gejobbt – war ein superfairer arbeitgeber, die oberkellner/innen freundlich und die köche haben uns backstage förmlich gemästet mit all den guten sachen 😀
    auch die besitzer der szenekneipen, in denen ich hin und wieder ausgeholfen habe, waren superkorrekt und geradezu fürsorglich – auch die kundschaft war respektvoll, da hätten sich die ballgäste vom interconti eine dicke scheibe abschneiden können.
    nach dem studium war ich ja sofort selbstständig – und in honorarjobs hat man gleich ein ganz anderes standing… als ich dann meinen eigenen laden samt werkstatt aufgemacht hatte war dann sowieso ich der chef.
    was du über den fotografen erzählst ist interessant. ich hatte ja ständig mit welchen zu tun – und sämtliche männliche hatten einen an der waffel!! super arrogant, riesenwelle schieben, die models angraben – aber am ende nicht wirklich liefern können. erst als ich fotografinnen aufgetan hatte kriegte ich die bilder die ich wollte.
    xxx

    1. Die Oberkellner kann ich mir bildlich vorstellen – klingt ganz nach einem schlechten aber leider auch sehr typischen Film. Da muss man sich dann auch nicht wundern, wenn man kein Personal mehr bekommt. Zum Glück geht´s auch anders! Gerade am Anfang des Berufslebens fand ich die fürsorglichen Kollegen besonders hilfreich – sowohl die, die einem was beigebracht haben, als auch die, die einen durchgefüttert haben.
      Fotografinnen hab ich leider damals keine gekannt, nur Fotografen. Die waren zum Glück nicht alle so arrogant und unfähig und an die Praktikumszeit hab ich hauptsächlich coole (und chaotische) Erinnerungen. Am Ende muss das Bild aber stimmen.
      Liebe Grüße!

  2. Aber klar habe ich Erfahrungen mit Führungskräften direkt aus der Hölle. Ich unterstelle den meisten davon nicht einmal Absicht. Die waren einfach in die Führungsposition gerutscht und hatten nie gelernt, wie Führung geht. Und ja, das muss man lernen. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass es eben in die Hose geht. Ich war selbst mal Chef(redakteurin). Ich habe ganz sicher Einiges falsch gemacht und es gab Situationen, da wusste ich nicht weiter. Für ein Führungskräfte-Seminar wäre ich da sehr dankbar gewesen.
    Den Vorwurf, Führung nicht gelernt zu haben, kann ich meinem letzten wirklich üblen Chef nicht machen. Der konnte das. Und vor allem konnte er bei seinen Mitarbeitern genau die wunden Punkte identifizieren, auf die er nur kurz drücken musste, damit genau diese Mitarbeiter sich Arme und Beine ausrissen. Bei mir hat das wunderbar funktioniert. Bis in den Burnout halt. Inzwischen bin ich schlauer und weiß genau, wie er das geschafft hat. Und falle nie wieder drauf rein.
    Aber weißt du was? Inzwischen habe ich auch einen Chef, der einfach klasse ist. Der seine Mitarbeiter wertschätzt, sie an der langen Leine laufen lässt und niemals auf die Idee kommen würde, seine Fehler auf sie abzuwälzen. Der klare Worte spricht, aber trotzdem freundlich und respektvoll ist. Der konstruktiv ist und seine Mitarbeiter fördert. Ich glaube, das kann jeder lernen. Wenn er denn will.
    Liebe Grüße
    Fran

    1. Was das Führungskräfte-Seminar angeht, bin ich meinem ehemaligen Arbeitgeber sehr dankbar, dass er da in mich investiert hat. Wie viel man anfangs nicht weiß, wird völlig unterschätzt. Und auch nach dem Seminar ist man noch lange kein Experte. Ein guter Vorgesetzter, der einen da weiterentwickelt und auch kritisches Feedback gibt, ist da hilfreich – hatte ich zum Glück. Menschen bis ans Limit zu bringen, ist aber in meinen Augen kein guter Führungsstil. Was bringt mir ein kurzfristiges gutes Ergebnis, wenn mir langfristig einer nach dem anderen ausfällt?! Gut, dass du heute so einen vorbildlichen Chef hast. Das kann man nur jedem wünschen – dann arbeitet es sich gleich viel motivierter.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  3. Herzlichen Dank für diesen Blogartikel. Auch sehr spannend, gleich noch ein paar Kommentare hier lesen zur dürfen. Schon krass, was sich manche Chefs herausnehmen. Ich finde es super, wie Du damals schon gut für Dich gesorgt hast! Danke, dass Du bei meiner Blogparade mitgemacht hast. Viele Grüße Andrea Sam

    1. Ist ein interessantes Thema und ich glaube, fast jeder hat schon die eine oder andere erinnerungswürdige Situation mit einer Führungskraft erlebt 😄.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  4. Guten Morgen Vanessa, bisher hatte ich immer tolle Chefs. Merke gerade, dass das nicht selbstverständlich ist. Es gibt schon schlimme Menschen und wenn das dann noch Vorgesetzte sind, gute Nacht. Meine Konsequenz wäre da auch immer, mich zu verabschieden.
    In unserer Praxis haben wir ein freundschaftliches Verhältnis im Team und mit dem Chef. Das funktioniert wunderbar und wird von keiner Seite ausgenutzt. Da gehe ich gerne zur Arbeit.
    Ich nehme jetzt mal stark an, Du benutzt in Deinem Leben keine Reflektorteile mehr, sonst würdest Du wissen wie Du die wieder faltest. Für solche Fälle bin ich Youtubevideos sehr dankbar.😅
    Ich wünsche Dir einen schönen Dienstag, liebe Grüße Tina

    1. So ein Youtubevideo wäre damals sehr hilfreich gewesen aber vielleicht war es auch gut, dass es das da noch nicht gab.
      Ein gutes Klima im Team und mit dem Chef macht schon extrem viel aus. Man verbringt einfach viel zu viel Zeit zusammen als das man da faule Kompromisse machen sollte. So viel Schmerzensgeld könnte man mir gar nicht zahlen, dass ich auf Dauer etwas anderes mitmachen würde 😄.
      Die ebenfalls einen schönen Dienstag und liebe Grüße
      Vanessa

  5. Das mit dem Faltreflektor ist der Hammer. Gut, dass du die Konsequenzen gezogen hast. Mein schlimmstes Erlebnis war bei einer wichtigen Präsentation vor Kunden. Wir mussten unsere Powerpoints am Vortag auf den PC des Chefs kopieren. Und beim Vortrag durfte ich feststellen, dass der Chef meine Folien total verändert hatte, ohne mir was zu sagen. Ein Alptraum.

    1. Oh, das ist auch eine „schöne“ Überraschung – vor allem, wenn man den Vortrag dann auch noch selbst und ohne Vorwarnung halten muss. Ich beschwer mich nie wieder, wenn ich eine Präsentation zum fünften Mal reviewen oder anpassen muss 😂

  6. Mir hat man in den letzten 45 Jahren so einige Menschen vorgesetzt, die meinten, sich durch ihre zugewiesene Position besonders hervortun zu müssen. Leider stellte sich überwiegend heraus, dass es sich um eine Fehlbesetzung handelte. Zum Glück war ich mit meiner Meinung über diese Führungskräfte selten alleine. Ich hatte gelegentlich Zweifel an meiner Wahrnehmung. Jetzt im Ruhestand, gibt es in diesem Haushalt nur noch eine Führungskraft. Das klappt ganz gut. Mit ihr komme ich prima klar. 😉

    1. Wenn’s mal nicht passt, ist man sich untereinander ja schnell einig. Ob das dann aber auch von oben gesehen wird, ist die andere Sache. Die Führungskraft im Haushalt hast du dir ja (hoffentlich) selbst ausgesucht – wäre schlimm, wenn du mit der nicht klar kommst 😂

  7. Krass! Dein Chefbeispiel ist ja wohl unglaublich. Ich wüsste nicht, ob ich so ruhig und professionell geblieben wäre wie du… aber als Azubi traut man sich ja noch nicht so viel zu sagen. Gut, dass du die Entscheidung getroffen hast, dich nicht mit so einem A*** weiter abzugeben.
    Ich hatte 6 Jahre lang eine Leitung im Haus, die absolut inkompetent war. Leider hat sie auch – und zwar im Team, vor meinen Kolleg*innen, versucht, ihre Fehler mir in die Schuhe zu schieben. und sie hat immer gesagt: „Das haben Sie wohl falsch verstanden/ da haben Sie wohl einen Fehler gemacht“ – z.B. wenn Unterlagen verschwanden, hatte ich sie verschustert, etc, etc. Und wenn sich Kinder respektlos ihr gegenüber verhielten, lag das natürlich an meinen pädagogischen Fähigkeiten… unvorstellbar, aber so wars. Niemals, kein einziges Mal hat sie den Fehler bei sich gesehen. ich fand schnell heraus, warum sie mich auf dem Kieker hatte: sie wollte mich quasi denunzieren und loswerden, weil sie Angst hatte. Ich schwankte echt immer wieder zwischen Wut und Mitleid, was ihr Verhalten betraf. Letztendlich bin ich zur Geschäftsführung, daraufhin fanden einige Gespräche statt, und man hat ihr gekündigt. Es war dennoch eine besch***ene Zeit für mich.
    Liebe Grüße, Maren

    1. Was für ein Glück, dass deine Geschichte am Ende für dich doch noch gut ausgegangen ist. Schade, wenn die Führungskraft ihr eigenes Team als Konkurrenz sieht – eigentlich ist man doch stolz, wenn man so gute Leute um sich scharen kann. Und zu eigenen Fehler muss man stehen – egal ob Führungskraft oder nicht. Sowas ist wirklich mitleiderregend – aber halt auch wirklich ungerecht, wenn es dann Unschuldige trifft. Da darf man schon mal wütend werden!
      Liebe Grüße
      Vanessa

  8. Meine erste Ausbildung als (damals noch) Arzthelferin habe ich abgebrochen, weil ich die Chefhierarchie nicht ertragen konnte. Und die Kolleginnen haben noch eins obendrauf gesetzt. Da habe ich als Sensibelchen kapituliert. Danach bin ich im Bürojob gelandet und hatte einen super netten Arbeitgeber. Bei meinem jetzigen kommt es auch auf die Führungskräfte an. Zum Glück kann ich mich innerhalb der Firma anderweitig bewerben, wenn es mal nicht passen sollte. Bin jetzt seit über 10 Jahren in meinem derzeitigen Aufgabenfeld und sehr zufrieden.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Wie cool – so lange Zugehörigkeitszeiten sind heute nicht mehr selbstverständlich und sprechen für ein Unternehmen. Wenn Führungskraft, Kollegen und Aufgabenfeld passen, hast du ja den Jackpot 🥳
      Liebe Grüße
      Vanessa

  9. Faltreflektoren kann ich nur mit geschlossenen Augen zusammenfalten. Meine Hände und Arme kennen den Weg. Sowie ich hinsehe und den Verstand einschalte, klappt es nicht mehr.

    Ich zucke bis heute zusammen, wenn ich digital die Zahlenfolge 1321 sehe. Die sieht man erstaunlich oft. Das war die Durchwahl meines unberechenbaren Chefs, unter dem ich von 1996 bis 2001 gearbeitet habe. Wenn er anrief und ich die Durchwahl auf dem Telefondisplay sah, wurde ich in der Regel in sein Büro gebeten. Ob es da eine Gehaltserhöhung gab oder ich angebrüllt wurde (einmal hat er vor Wut einen Collegeblock dabei hinter sich an die Wand geworden und wurde noch wütender, als ich anmerkte, dass ich das keinen angemessenen Umgang finden würde), wusste ich nie vorher. Bei dem Einstellungsgespräch war er total nett, seit der Wurfaktion konnte er mich nicht mehr leiden, denn er mochte keine Mitarbeiter, die sich wehren.

    Ich hatte auch schon sehr nette Chefs, aber wirklich passable war davon nur einer. Der letzte.

    Allerdings war ich selbst auch nicht immer die beste Vorgesetze, wenn ich das mit meinem Wissen von heute betrachte.

    1. Das ist mal eine krasse Geschichte, das muss ja ein armseliges Würstchen von einem Chef gewesen sein, wenn er seine Aggressionen nicht im Griff hat. Das es mal unfair zugeht oder die obere Führungsebene schlechte oder gar keine Entscheidungen trifft – dass kommt vor. Aber dass einer so austickt habe ich in meinem Umfeld zum Glück noch nicht erlebt. Gut, dass du auch andere Chefs erleben durftest.
      Im Nachhinein ist man immer klüger 😉

  10. Liebe Vanessa,
    dein Beitrag regt wirklich zum Nachdenken an. Die Frage, was Führungspersönlichkeiten hinterlassen – ob bewusst oder unbewusst – beschäftigt mich seit dem Lesen sehr. Du sprichst etwas Wichtiges an: Verantwortung endet eben nicht an der Bürotür. Das Verhalten von Führungskräften beeinflusst Menschen, oft langfristig, und prägt nicht nur Arbeitskulturen, sondern auch das individuelle Selbstbild.

    Ich finde es stark, dass du den Blick nicht nur auf die Erfolge, sondern auch auf die Spuren richtest, die im zwischenmenschlichen Bereich hinterlassen werden. Es braucht mehr solche reflektierten Stimmen wie deine – danke fürs Teilen deiner Gedanken!

    Herzliche Grüße,
    Saskia Katharina

    1. Man kann nicht nicht führen – das ist so ein Spruch, den mein Mann irgendwo aufgeschnappt hat. Und wir wirken immer – darf ich mir von unserem Chef immer anhören. Beides sollte man immer im Kopf behalten.
      Viele Grüße
      Vanessa

  11. Liebe Vanessa,
    genau dein Beispiel ist es, was Menschen verzweifelt macht. Mich eingeschlossen. Ich glaube, Menschen, die keinen Respekt kennen und glauben, Macht allein reicht zur Unterdrückung, denen nutzt auch kein Führungskräfteseminar. So wichtig es ist.
    Fehlerkultur finde ich wichtig, nicht nur in Arbeitsverhältnissen. Da fehlt es hierzulande mittlerweile arg.

    Ein Chef, der seine Mitarbeiter im positiven Sinne laufen lässt, ihre Arbeit und sei sie noch so klein (ohne Reflektor kein gutes Foto, ohne sauberes Klo keine gute Bewertung…) wertschätzt, seine eigenen Stärken und Schwächen kennt und zugibt, sie unterstützt, motiviert und bei Fehlverhalten freundlich zurechtrückt. Das ist eine Führungskraft.

    Und nicht der, vor dem die Menschen Angst haben, Misstrauen sät, ausspielt und der nur durch Geschrei Ergebnisse erzielt, das nennt man Diktator.

    Damit lasse ich es hier bewenden. Ich hatte viele gute Chefs, die früh Vertrauen in meine Fähigkeiten hatten. Darum habe ich meinen Job auch geliebt.

    Und ich glaube, du führst klasse, leider mit Sicherheit auch, weil du gelernt hast, wie es eben nicht geht

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Gib einem Menschen ein bisschen Macht und es zeigt sich sein Charakter – das merkt man schon, wenn man erlebt, wie manch Pförtner zum Despoten eskaliert. Vor einem hatten wir früher fast schon Angst, den haben wir den „General“ getauft. Wenn man so einen zum Chef macht, hilft sicher kein Seminar 😄
      Die Fehlerkultur wird leider ebenso oft vernachlässigt, wie die Wertschätzung. Dabei trägt beides enorm dazu bei, dass am Ende des Tages gute Arbeitsergebnisse raus kommen. Das mit der Motivation ist schon schwieriger, dazu gibt es so endlos viele Bücher und trotzdem reicht ein guter Chef alleine hierfür nicht aus. Aber dafür kann ein schlechter enorm demotivieren. Wenn man aber Vertrauen und Rückhalt bekommt, ist das schon eine gute Voraussetzung, dass Arbeit und Liebe im selben Satz auftreten können. Hört man heute nur selten.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  12. Bei uns ist es so, dass der Chef bzw. Abteilungsleiter auch mitarbeitet, direkt an der Front, so sieht er wo Probleme sind. Ich finde das sehr gut, denn das macht eine gute Führung aus und das Reden miteinander leichter. LG Romy

    1. Hängt von den Aufgaben und der Führungsspanne ab, ob die Führungskraft mitarbeiten kann. Bei mir geht das nicht, dafür hab ich meine Profis im Team. Da ich den Job aber früher selbst gemacht habe, kann ich immerhin mitreden – auch wenn ich mich inhaltlich zurückhalte. Wie gesagt, dafür hab ich die Profis 😊.
      LG
      Vanessa

  13. Ich habe das mehrfach erlebt, und leider ausschließlich: Mitarbeiter schikanieren, Sündenböcke finden, nicht zuhören, keine Führung. In letzter Konsequenz haben mich diese Erfahrungen in die Selbständigkeit geschickt. – Lieber immer wieder mal prekär als unfrei, fremdbestimmt und schlecht behandelt.

    1. Meist ist es ja so, dass man bei solchen Jobs nicht mal genug „Schmerzensgeld“ bekommt, um die schlecht Behandlung und die unfreie, fremdbestimmte Situation zu ertragen. Der Wechsel in die Selbstständigkeit ist da ein konsequenter Schritt, das kann ich gut nachvollziehen.

  14. Ich kann hier nur eines sagen. Bin ich froh, dass ich in Rente bin und mich nie wieder für irgend so einen Vorgesetzten verbiegen muss. Ich hab da schon ein paar seltsame Exemplare in meinem Berufsleben gehabt von sexistisch, unfair, wie das Fähnchen im Wind, keine Wertschätzung, kein Interesse bei Problemen im Fachgebiet von abgehlehnten Schulungen bei neuen Gesetzen, Probleme mit den Programmen bei der Umsetzung etc.
    Und ob bei manchen ein Seminar überhaupt hilfreich ist wage ich zu bezweifeln.

    LG
    Ursula

    1. Ein Seminar kann immer nur so erfolgreich sein, wie der Wille der Teilnehmenden, etwas zu lernen und vor allem im Nachgang auch umzusetzen. Klingt, als hättest du einiges an „interessanten“ Führungsstilen erlebt/überlebt. Da kann ich gut verstehen, dass du froh bist, das hinter dir zu haben.
      LG
      Vanessa

  15. Naja, ich scheine bis dato Glück gehabt zu haben mit meinen Arbeitgebern. In der Regel waren sie alle sehr nett, grosszügig- und froh, wenn man den Karren am Laufen hielt und sie sich nicht einmischen mussten. Bei den beiden Ausnahmen davon hab ich einfach gleich wieder gekündigt, nachdem ich gecheckt hab, in welche „Richtung der Zug fuhr“. Nur eine ganz grosse Enttäuschung gabs bisher: ich hab gute 4 Jahre in dieser Praxis gearbeitet und mir wirklich den A…llerwertesten aufgerissen. Dienstantritt 07.15 Uhr, Schluss dann mit viel Glück um 17.30 Uhr, und in der halben Stunde Mittagspause hab ich nebenher noch fakturiert, sterilisiert usw. Er war immer voll des Lobes, sagte, er werde Vermisstenanzeigen in der Stadt aufhängen, sollte ich mal kündigen. Und als ich dann tatsächlich mit einem Burnout in der Ecke lag und einen (einen!) Monat ausfiel, warf er mir eine minimalistische Arbeitshaltung vor und hat mir gekündigt. Okay, Minimalismus ist mein Ding, das ist bekannt- aber im Job gebe ich i.d.R. alles. Soll ich dir was sagen? Auf der Heimfahrt im Zug hab ich innerlich gejubelt. Denn für MICH stimmte es schon lange nicht mehr- und neben dem ewigen Stress ging mir auch die Art, wie er sich manchmal abschätzig über Patientinnen geäussert hat, extrem auf den Senkel. Im anschliessend neuen Job – in dem ich immer noch arbeite – startete ich dann nahtlos. Freitags das letzte Mal in der Praxis, montags schon im Spital.
    Ich könnte mir denken dass heutzutage, bei dem ganzen Fachkräftemangel, Personalführung und überhaupt der Umgang mit Angestellten wieder einen gaaaaanz andern Stellenwert bekommen hat…. 😉
    Und persönlich habe ich aus der Geschichte mitgenommen, dass ich meinen Job immer sehr gut machen werde, die paar Jahre noch- aber ausnutzen lass ich mich nie mehr. Hat gut geklappt bis dato.
    Herzliche Grüsse!

    1. Am Ende dankt es einem keiner, wenn man sich den Allerwertesten aufreißt. Das habe ich leider auch schon lernen müssen – da waren die Versprechungen groß aber nichts dahinter. Prämie in Aussicht gestellt, wenn man nicht krank ist und ich blöde Nuss hab mir beinahe eine chronische Nebenhöhlenentzündung eingehandelt. Zum Dank gab es… nix! Und als ich dann gekündigt hab, war der Herr auch noch eingeschnappt wie ein Kleinkind. Hat es nicht mal geschafft, mich zu verabschieden, geschweige denn mir zum Geburtstag oder zur Hochzeit zu gratulieren. Erst nach dreieinhalb Jahren kam eine Nachricht – ganz zufällig nach Ablauf der Regelstudienzeit – wie es mir denn erginge. Wohl mit dem offensichtlichen Hintergedanken, die frischgebackene Absolventin hätte es nötig, wieder bei ihm angekrochen zu kommen. Da hab ich wie du innerlich gejubelt und ihm – erneut – den Laufpass gegeben, hatte ich doch längst einen wunderbaren Job, bei dem so ziemlich alles besser war. Zu einem guten Job gehört auch, dass man eben nicht ausgenutzt wird. Zum Glück hast du so eine Stelle gefunden, da lässt es sich dann auch bis zur Rente aushalten.
      Liebe Grüße!

  16. Guten Morgen, auch ich hatte schon dreieinhalbmal das Vergnügen, Deppen-Vorgesetzte zu haben.
    Einmal wurde ich eingestellt, allein in ein Büro gesetzt und das wars. Keine Einarbeitung, keine Vorstellung, nur eine lange Liste mit Zahlen ohne weiteren Arbeitsauftrag. Ich stand noch am Anfang meiner beruflichen Entwicklung und war ziemlich aufgeschmissen.
    Dann hatte ich noch zweimal mit Chefinnen zu tun, die weder erklären noch delegieren konnten, stattdessen aber sehr viel unkonkret geschwafelt haben. Meist allerdings waren sie gar nicht ansprechbar… es war furchtbar. Beide erklärten mir letztendlich mehr oder weniger, dass ich zu blöd und zu langsam sei. Nun, ja.
    Ein halbes Mal hatte ich eine Chefin, die ich nur „der Drache“ genannt habe, aber mit der hätte ich mich schon arrangieren können, da passten die anderen Gegebenheiten auch einfach nicht.

    Diese dreieinhalb Episoden zusammengenommen machen insgesamt ein gutes halbes Jahr aus . Ich bin 60 und war nie arbeitslos – und hatte somit offenbar die allermeiste Zeit sehr glückliche Arbeitsumstände.
    LG
    Marie

    1. Hui, der „Drache“ klingt ja schon sehr eindeutig. Wobei ich das leere Geschwafel ohne konkret formulierte Erwartung auch ganz schlimm finde. Bei uns schimpft sich das „Bullshit-Bingo“ und taucht leider immer mal wieder auf. Solange der Rest stimmt und man sich zumindest mit der direkten Führungskraft an die gewünschten Ergebnisse hin iterieren kann, komme ich ganz gut klar. Fehlende Einarbeitung finde ich aber ganz schlimm, sowas geht ja überhaupt nicht! Gut, dass du das nur vergleichsweise kurz ertragen musstest!
      LG
      Vanessa

  17. Ein sehr geschätzter Kollege von mir pflegte zu sagen: „Mir egal, wer unter mir Chef ist“ …. und irgendwie ist er gut damit durch sein Berufsleben gekommen. Ich habe mich nicht immer so leicht damit getan, muss aber sagen, dass die Chefs und Chefinnen, die ich so hatte, meistens ganz ok waren. Führung prägt – das ist wirklich wahr. Nur sind sich leider nicht alle dessen bewusst. Ist ja ähnlich wie beim Schüler-Lehrer-Verhältnis.
    Dem Fotografen hätte ich den Kram auch hingeknallt – da war das Ego wohl ausgesprägter als das Können, vermute ich mal.
    Wünsche Dir ein entspanntes hoffentlich langes Wochenende
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Hihi, was für ein treffender Spruch! Ich sage meinem Team auch immer, dass sie es letztendlich in der Hand haben, wie eine Entscheidung am Ende ausfällt, wenn sie die Entscheidungsvorlage erstellen. Das ist nur dann schwierig, wenn eine Führungskraft Mikromanagement betreibt. Aber da ist dann alles schwierig…
      Ich war leider noch viel zu schüchtern, als dass ich dem Fotografen in der Situation contra geboten hätte. Immerhin hab ich aus der Sache gelernt – wenn auch nicht, wie man so einen Reflektor besiegt 😄.
      Liebe Grüße und ein ebenfalls entspanntes und sehr langes Wochenende 😊!

  18. Ich habe beides erlebt, ermutigende, positive Führung ebenso wie unfähige Vorgesetzte. Das Problem liegt zum Teil eine Ebene höher: Wer Menschen Führungsverantwortung gibt, sollte genau hinsehen, wen er da auf seine Mitarbeiter loslässt. Vorgesetzte, die nicht am Wohl ihrer Mitarbeiter interessiert sind, hemmen, lähmen und bringen mit ihren Teams sicher nicht die Leistung, die sie bringen könnten.
    Liebe Grüße
    Susanna

    1. Die Ebene höher will dann aber nicht wahr haben, wenn sie es verkackt hat – hab ich leider auch schon erlebt. Oder es wurden zwar gute Vorgesetzte eingestellt, aber die Ebene höher war so unfähig, dass die Leute trotzdem gegangen sind. Da hieß es dann, dass Menschen ja immer (ja, so allgemein wurde es formuliert) wegen ihrer direkten Führungskraft kündigen wurden. Ich habe damals definitiv nicht wegen sondern trotz meines Chefs gekündigt. Und wenn ich sehe, was mein Team leistet, mache ich meinen Job wohl nicht allzu schlecht 😃.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  19. Ein sehr ehrlicher und nachdenklich stimmender Beitrag, der zeigt, wie prägend Führungserfahrungen sein können, liebe Vanessa. Besonders gefällt mir, wie du die Bedeutung von Wertschätzung und Rückhalt im Team hervorhebst. Am Ende bleibt wohl wirklich am meisten hängen, wie man miteinander umgeht, wenn es schwierig wird. Und genau das muss unser neuer Vorstandvorsitzender noch lernen. . seufz! Herzlichst, Nicole

    1. Das stimmt, in schwierigen Zeiten zeigt sich die wahre Unternehmenskultur und ob ein Team wirklich miteinander funktioniert. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass das bei eurem Vorstandsvorsitzenden auch rechtzeitig ankommt und sich alles zum Guten wendet.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  20. Hey,
    also erst mal zu den faltbaren Teilen. Ich hatte mal so eine Box, die direkt in den Müll wanderte.
    Führungskräfte ist ein großes Thema. Mit meinen Teamleitungen war ich bisher immer sehr zufrieden. Was die Führungskräfte anbelangt habe ich solche und solche erlebt. Viele stehen auch unter Druck und geben den nach unten ab. An einem kann ich mich bis heute erinnern… er hat mit Angst „regiert“ und das war ein Grund, warum ich gegangen bin. Ich weiß was ich kann, Augenhöhe ist mir wichtig.
    Liebe Grüße!

    1. Oje, eine Box hört sich noch schlimmer an, als so ein Segel 😂
      Den Druck nach unten weiterzugeben, ist so ziemlich das Blödeste, was man machen kann. Ich finde, das Beste ist es, das Team in Ruhe arbeiten zu lassen und ihnen den Rücken freizuhalten. Im besten Fall bekommen sie von den Querelen auf Managementebene gar nichts mit.
      Liebe Grüße!

  21. Menschen vor anderen Menschen runtermachen geht gar nicht. Ich habe mal die Zahnärztin gewechselt, weil die einen Azubi zur Sau gemacht hat, als ich da war. Mein Chef macht das zum Glück nicht, der stellt sich dann schon vor seine Leute.
    Aber unser Team ist im Umbruch, wir haben letztes Jahr besser bezahlte Stellen bekommen (öffentlicher Dienst, wir haben eine andere Tätigkeitsebene dazu bekommen) und naja, die Person auf dieser Stelle muss alles machen, was ich mache, was ich mir selbst beigebracht habe. Also habe ich mich beworben, weil wie soll denn dass sonst jemand machen? Unser Team ist sehr speziell, wir sind eine Bundesbehörde, aber uns gibt es bundesweit nur einmal. Habe ihm auch gesagt, dass es logisch nicht in meinen Kopf geht, wie jemand, den ich komplett einarbeiten muss, besser für eine Stelle geeignet sein kann als ich. Aber so kam es, es wurde jemand anderes eingestellt, weil ich hatte keine entsprechende Beurteilung mit einer Personalentwicklung anhängend. Und so arbeite ich jemanden ein, der besser bezahlt wird…..Leider ist es so speziell, dass ich mich auch nicht einfach wegbewerben kann, das habe ich natürlich versucht. Aber ohne finanzielle Einbußen war das nicht möglich. Immerhin hat er dafür gesorgt, dass es weitere Stellen gibt in diesem Jahr und da bin ich nun dabei. Nun hat er mir diese Personalentwicklung gegeben, damit ich eine Chance hab. Anstatt auf den Formalien rumzureiten und einfach mal zu schauen, was eine Person auf dieser Stelle machen muss, das sieht er aber immer noch nicht ein. Und dann wundert sich der öffentliche Dienst, dass dort keine Fachkräfte arbeiten wollen….

    1. Das ist ja wirklich eine frustrierende Situation. Wenigstens gibt es Hoffnung auf langfristige Besserung aber das Gehalt, dass einem dadurch entgeht, bekommt man trotzdem nicht wieder. Da ist es in der freien Industrie leichter – zumindest ein bisschen. Man muss trotzdem immer kämpfen, um in die nächsthöhere Einstufung zu kommen. Gerade ruhige und zurückhaltende Menschen werden dann gerne übergangen. Mich hat man auch ewig hingehalten und ich wollte mich damals schon wegbewerben, hat nur nicht geklappt. Ein paar Jahre später aber schon – wenn es da auch nicht wegen dem Geld war, hat sich das in der Hinsicht schon gelohnt. Im öffentlichen Dienst zu arbeiten, muss man sich teilweise schon leisten können 😒

  22. Deinen Faltreflektorchef hätte ich ja gern statt des Reflektors zusammengefaltet, mich aber wohl nicht getraut.
    Ich mag ja auch Chefs, die im Vorstellungsgespräch die Welt versprechen und später wissen sie nichts mehr davon.
    VG
    Elke

    1. Das mit dem Trauen ist in jungen Jahren auch immer so eine Sache. Zum Glück lernt man dazu und lässt sich dann auch nicht mehr so leicht ausnutzen. Das mit den Vorstellungsgesprächen kenne ich in beide Extreme – mein Ex-Chef hat den Bewerben fast schon Angst gemacht, wie herausfordernd der Job wäre. Wer dann noch wollte, war entweder richtig motiviert oder hatte keine Alternativen. Leere Versprechungen bringen doch beiden Seiten nichts. Dann geht der Kandidat wieder und ich darf mit dem ganzen Bewerbungs- und Einarbeitungsprozess wieder ganz von vorne anfangen.
      LG
      Vanessa

  23. Liebe Vanessa seit sehr vielen Jahren bin ich selber eine Führungsperson.
    Erfahrungen habe ich wie viele hier mit Führungspersönlichkeiten gesammelt die ich gut bzw. schlecht gefunden habe.
    Gerade in den letzten Jahren wurde ich oft gelobt wie toll ich sei …
    Warum ich das schreibe …
    Nun … ich habe die Stelle vor über einem Jahr gewechselt und da wurde mir vom neuen Team mitgeteilt,
    wie schrecklich sie mich finden. Ich wäre „0“ in der Lage ein Team zu leiten.
    Ja eine Kollegin spuckte sogar vor mich auf den Boden um mir zu zeigen was sie von mir hält.
    Um es kurz zu machen … es gingen einige weiter … weil ich so unmöglich bin.
    Das nagt an einem.
    Zum Glück bekomme ich Supervision und konnte mich mit der Situation auseinander setzen.

    Heute habe ich ein fast neues Team. Nur noch „5“ vom alten Team sind geblieben.
    Alle fünf schätze ich sehr. Wir haben uns gegenseitig kennengelernt und wissen wie wir „ticken“.
    Gemeinsam mit den Neuen haben wir uns alle in vielen Sitzungen ausgetauscht, neue Strukturen geschaffen und haben jetzt eine wertschätzende und konstruktive Arbeitsebene im sinne unseres Arbeitgebers.

    Ich gebe jetzt nicht mehr so viel darauf was einzelne Personen über Führungen und Arbeitskolleg*innen sagen.
    Da mache ich mir lieber selber ein Bild.
    Sehr gerne frage ich die Menschen warum sie in einer Situation so reagiert haben, finde die Antworten meistens sehr spannend und nachvollziehbar.

    Ist jemand aber vom Charakter her bösartig, hat er bei mir nichts zu lachen …
    Es darf niemand unter anderen Menschen leiden.

    Herzliche Grüße
    Jutta

    1. Das muss ja ein Horrorteam gewesen sein – so ein Verhalten mit Spucken finde ich schon sehr extrem. Gut, dass sich das nun so gewandelt habt und ihr euch als Team gefunden habt.
      Ich hatte bisher immer großes Glück mit meinen Teams. Klar ist man selbst dafür verantwortlich, wen man einstellt aber bei der Übernahme bestehender Kollegen/Teams kann es ja auch in die Hose gehen, wie man bei dir leider sieht.
      Viel anstrengender finde ich meine eigenen Führungskräfte – vor allem, wenn von Führen keine Rede sein kann aber man sich mit nebulösen Erwartungshaltungen und schwammigen Zielen herumschlagen darf. Und wenn man da was sagt, kommt nur „du bist doch Führungskraft, also finde es selbst heraus“. Aber wenn man selbst führt, ist man da halt auch viel kritischer und das eigene Team muss in so einem Umfeld ja trotzdem liefern. Das ist manchmal eine echte Herausforderung.
      Liebe Grüße
      Vanessa

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