Minimalismus

Wenn Ordnung zum Selbstläufer wird

In ihrer Blogparade fragt Anja Dix auf ihrer Seite crema catalana nach den besten Ordnungstipps. Mit Sauberkeit habe ich ja so meine kleinen Schwächen, klinisch rein ist es hier bei weitem nicht. Aber Ordnung kann ich, das ist quasi ein Selbstläufer.

Ordnung ist das halbe Leben – der Spruch liegt mir aus Kindertagen noch in den Ohren. Ich weiß nicht mal mehr, von wem in meiner Familie er kam und wirklich unterschreiben kann ich ihn bis heute nicht. Ich weiß noch, dass es im Kinderzimmer neben dem Schreibtisch eine Lücke gab, in die ich der Einfachheit halber alles direkt vom Tisch reingeschoben habe. Leider bin ich sofort aufgeflogen und fand alles was mit Ordnung zu tun hatte, erst mal ziemlich doof.

Wann genau sich das geändert hat, kann ich gar nicht sagen. Irgendwann im Teenie-Alter habe ich für mich festgestellt, dass ich es lieber aufgeräumt habe. Nicht übertrieben – es ist nichts farblich sortiert, aber eben so, dass alles an seinem Platz ist. Und genau das ist für mich auch der wichtigste Tipp, wenn nach dem Aufräumen nicht gleich wieder vor dem Aufräumen sein soll.

In der ersten eigenen Bude war das natürlich gar kein Thema. Ich wusste genau, was wo hingehört. Zumindest aus meiner Sicht. Wenn man den Haushalt allerdings mit anderen Menschen teilt, kann die Meinung zum „richtigen“ Ort der Dinge meilenweit auseinandergehen.

Im Zweifel muss man sich zwischen „Recht haben“ und Ordnung entscheiden – wenn ich etwas unbedingt an einem Platz aufbewahren möchte, der anderen Mitbewohnern unlogisch erscheint, brauche ich mich nicht wundern, wenn diese Dinge nie ihren Weg zurück an den ihnen angedachten Platz finden. Wenn man in der Hinsicht flexibel ist, bringt der Weg des geringsten Widerstandes auf wundersame Weise Ordnung in die Bude.

Es gibt ja auch Menschen, die behaupten, sie bräuchten das kreative Chaos und nur Kleingeister und Spießer würden ständig alles aufräumen. Sollen die mich ruhig für einen spießigen Kleingeist halten. Ich bin viel zu faul, um ständig Dinge in den Untiefen kreativen Chaos´ zu suchen. Denn das ist ja das schöne daran, wenn alles seinen Platz hat. Ein Handgriff, und ich habe das, was ich brauche zur Hand, egal ob in Kleiderschrank, Keller oder Küche.

Apropos Küche, die unsere ist im Übrigen intuitiv eingeräumt. Heißt, wir hatten beim Umzug keinen Plan, was wo hinkommen soll und so ist erst mal alles in die gefühlsmäßig passendste Schublade gewandert. Die meisten Küchenutensilien wohnen noch genau dort, wo sie anfangs eingezogen sind. Ich glaube, manche Handgriffe stammen noch aus der alten Küche in der vorherigen Wohnung und sind dermaßen ins Rückenmark übergegangen, dass sie uns bis heute „richtig“ vorkommen, selbst wenn sie vielleicht nicht optimal sind.

Dabei ist die Ordnung in den Schubladen und Schränken nicht mal am wichtigsten, es muss nur ausreichend Platz vorhanden sein, dass man an alles gut herankommt. Ich genieße den Luxus, nicht den halben Schrank ausräumen zu müssen, um an mein Zielobjekt zu kommen. Wobei ich dieses Spiel, bei dem man Klötzchen aus einem Turm ziehen muss, ohne dass dieser umfällt, ganz lustig fand. Muss ich aber im Alltag nicht haben.

Mein wichtigster Tipp: Am Ende des Platzes unbedingt aufhören, neue Dinge einziehen zu lassen! Das gilt im Übrigen und unbedingt auch für Keller und/oder Dachboden. Dann kann man sich auch die ganze Ausmisterei im Sinne japanischer Aufräumexpertinnen sparen. Ich gebe zwar auch gerne Dinge weiter, für die ich selbst keine Verwendung mehr habe und Sachen, die sich nicht mehr reparieren lassen, fliegen auch mal in den Müll.

Allerdings überschätzen wir in der Regel den finanziellen Restwert unseres ganzen Krempels. Nur wenige Menschen können sich für unsere abgelegten Dinge begeistern und die sind meist nicht bereit, uns den emotionalen Wert in Geld zu bezahlen, sondern eher auf Schnäppchen aus. Aus finanzieller Sicht ist es also ebenso sinnvoll wie aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Aufwands im Zweifel ein neues Zuhause zu finden, wenn man gar nicht erst unnötig viele Dinge anhäuft.

Und auch wenn ich ganz sicher kein Fan vom dogmatischen Befolgen selbstgemachter Regeln bin, versuche ich zumindest in einem Bereich damit die Balance zu halten. Der Stapel an Büchern würde sonst schnell dem schiefen Turm von Pisa Konkurrenz machen. Wenn ich also Bücher zum Tauschregal bringe, versuche ich zumindest, höchstens die gleiche Menge an Tauschmaterial mitzunehmen. Klappt nicht immer, aber zumindest muss ich den Pisa-Vergleich noch lange nicht fürchten. Und solange der Platz nicht zu Ende ist… wer will mich aufhalten?!

34 thoughts on “Wenn Ordnung zum Selbstläufer wird

  1. Die eigene Ordnung erschließt sich wahrscheinlich Außenstehenden nicht so oft. Ist ja meist auch eine gewisse Portion Gewohnheit mit dabei. Und gibt es nicht auch die Regel, egal wie groß die Wohnung oder das Regal oder der Schrank ist, irgendwann ist es immer voll?

    1. Oh ja, Gewohnheit spielt eine ganz große Rolle. Wir hatten mal einen Lichtschalter versetzt. Eigentlich wäre die neue Stelle intuitiver gewesen aber dank jahrelanger Konditionierung haben wir noch bis zum Auszug immer wieder an der ursprünglichen Stelle versucht, das Licht anzuschalten.
      Die Regel mit irgendwann voll kennen ich nicht – da hänge ich zu sehr an unserem „Freiraum“ 😄

  2. wer ordnung liebt is nur zu faul zum suchen 😀
    und ich bin das auf jeden fall – also faul. ich starre lieber gepflegt löcher in die luft als – zb. – ständig nach den hausschlüsseln zu suchen. deswegen gibt es im flur ein drolliges vintages brettchen mit haken dran…
    mein küchenschrank (singular/1930er massivholz mit aufsatz) ist tatsächlich „nach gebrauch“ eingeräumt: die schüsselsammlung, die nur ca. 3x im jahr für grössere buffets gebraucht wird, steht in der hintersten ecke ganz unten – links. in der rechten die tortenplatten. kochtöpfe und brotbackutensilien griffbereit vorn (der schrank ist irre tief), dito tägliches geschirr…… etc. mittig 2 schubladen übereinander – in der oberen das besteck, korkenzieher, dosenöffner – darunter die küchenhandtücher, natürlich ordentlich gefaltet und gestapelt damit alle reinpassen in die schublade plus die topflappenreserve.
    und weil man sich auch im dunkeln anziehen können muss, sind kleiderschrank und kommodenschubladen nach sorten sortiert – nach farbe wär mir dann aber zu blöd und auch irgendwie sinnlos……
    vollgestellte tische, fensterbretter, sideboards etc. nerven mich, wie auch ein übermass an „dekoration“ – und dabei bin ich in sachen optik keineswegs ein minimalist.
    und ausserdem will ich nicht erst wie ein derwisch rumrasen müssen, um socken und andere „intime“ dinge einzusammeln, wenn mal spontan besuch kommt – ein berg „bügelwäsche“ im wohnzimmer? neverever.
    auf die entspannende, nervenschonende wirkung einer routinemässigen ordnung!
    (der erste roséwein des jahres wurde grad geköpft!)
    xxx

    1. Die Sachen, die man oft braucht, sofort zur Hand zu haben ist halt einfach viel entspannter. Habe schon erlebt, dass zusätzliches Geschirr im Wohnzimmer verstaut war, weil die Küche einfach irgendwann voll war. Da findet sich dann irgendwann Zeug, von dem keiner mehr weiß, dass man es hat.
      Bei den Reservetopflappen ist mein Mann jetzt aufgeflogen. Der bunkert mein selbst gehäkeltes „Kunstwerk“ gerade noch. Der Topflappen lag unterm Monitorfuß fürs leichtere Verschieben aber zwischenzeitlich ist ein Monitorarm eingezogen für die korrekte Körperhaltung beim Arbeiten (sofern man bei einem Bürojob überhaupt von „korrekt“ sprechen kann). Hatte den Ersatzlappen noch gar nicht vermisst aber der wird jetzt endlich wieder seine ursprünglich zugedachte Funktion erfüllen dürfen.
      Deko auf dem Fensterbrett ist auch nichts für mich – ich brauch da freien Zugang, man will das Fenster ja auch mal öffnen können, ohne vorher zwei Stunden Dinge wegräumen zu müssen. Man stelle sich vor, es kommt spontan Besuch und ich kann gar nicht schauen, ob es sich überhaupt lohnt, den (nicht vorhandenen) Bügelwäscheberg wegzuräumen.
      Prost 🥂

  3. Ich war immer sehr ordnungsliebend, konnte es nicht leiden, wenn irgendwo etwas rumlag. Das änderte sich mit der Geburt der Zwillinge. Umso größer sie wurden, desto mehr habe ich darüber hinweg gesehen, ob irgendwo Spielzeug oder ähnliches liegt. Jetzt ist meine Devise. Ich wohne nicht in einem Möbelhaus, in diesem Haus wird gelebt. Und das kann man gern sehen. LG Romy

    1. Bei Kindern braucht man wohl ein dickes Fell. Wobei die sich das auch abschauen, wie ich neulich gelernt habe. Der kleine Sohn einer Freundin beschwert sich immer, dass sein Papa so unordentlich ist und sagt ihm das auch direkt – köstlich 😂
      LG
      Vanessa

  4. Der für mich einfachste, genialste und immer funktionierende Ordnungstipp: Dinge, die man erst gar nicht besitzt, muss man auch nicht aufräumen. Wer braucht beispielsweise 10 Kochlöffel? 9 entsorgen und schwupps muss man diese 9 Kochlöffel schon mal nicht aufräumen. Man könnte weiter machen mit den 5 stumpfen Küchemessern, den 20 Kugelschreibern, die eh nicht mehr funktionieren, usw. usw.
    Ok, ich räume einfach nicht gerne auf, habe es aber gerne ordentlich und so gehts für mich am einfachsten.

    1. So sehe ich es auch – diese hässlichen Werbekugelschreiber mag ich auch gar nicht benutzen und lehne immer dankend ab. Ein Werbegeschenk in Form eines Holzkochlöffels hingegen benutzen wir schon seit sicher 10 Jahren und der tuts sicher nochmal so lange. Wenn man aber von allem die x-fache Menge hortet, wunderts mich nicht, dass wir Menschen immer mehr Platz (Quadratmeter pro Kopf) brauchen. Dann lieber weniger, dann ist es nicht nur ordentlich sondern auch leichter geputzt 😊.

  5. Guten Morgen Vanessa, Ich bin ganz bei Dir und finde alles sollte einen Platz haben, wo es nach Gebrauch hingehört. Alles was hier einzieht bekommt einen Platz, wohin ich es auch am liebsten immer räume. Problem ist eher, dass das beim Sohn und Mann anders aussieht. ich gucke mir das eine Weile an und dann bekommt es von mir einen Platz und wird natürlich dann sofort gesucht. Daher kann ich nur bestätigen, dass der logische Ort für mich, nicht der meines Mannes ist. Der vermutet das Teil dann ganz woanders. Ich suche also eher selten , es sein denn ich ändere den Platz, weil ich es z.B noch reparieren, Batterien wechseln oder sonst was damit tun will. Das wird mir dann zum Verhängnis. Sohn und Mann suchen aber regelmäßig. 😂
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina

    1. Wirst du auch immer verdächtigt, etwas „aufgeräumt“ zu haben, wenn Mann/Sohn mal wieder am Suchen sind? Aber wehe, es findet sich dann irgendwo unter seinen Sachen 😄. Ich kann Dinge aber mittlerweile auch sehr gut einfach liegen lassen und da ich meinen Mann mit meiner Ordnungsliebe angesteckt habe, sucht er dann auch einen „guten“ Ort. So hat am Ende auch alles sein Plätzchen gefunden und wir suchen tatsächlich beide wenig. Und sollte doch mal was verschwinden – das Haus verliert nichts. Den Zweitschlüssel zur Gartenhütte haben wir ja in allen Hosentaschen und den abwegigsten Orten gesucht. Er ist nach einem Jahr ganz unten im Kompost wieder aufgetaucht 🙈
      Liebe Grüße und ebenfalls einen wunderschönen Tag!
      Vanessa

      1. Ja immer wenn er etwas sucht, zuerst die Frage ob ich aufgeräumt habe. Peinlich, Peinlich, wenn er es dann wieder mal in der Garage oder im Auto hat. Die Frage: Wann hast Du es zuletzt benutzt? hilft meist. 🤭
        Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina

        1. Das muss ich mir merken 😁. Hat uns zwar beim Schlüssel für die Gartenhütte beiden nicht geholfen aber der war ganz unten im Kompost auch unter erschwerten Bedingungen versteckt – wie auch immer der da rein gekommen ist.
          Liebe Grüße und eine schöne Restwoche!

  6. „…dass es im Kinderzimmer neben dem Schreibtisch eine Lücke gab, in die ich der Einfachheit halber alles direkt vom Tisch reingeschoben habe“ – hihi! Als Pädagogin kenne ich ja die Denkweise der meisten kindlichen Hirne und ihr Glauben, dass sowas überhaupt nicht auffallen wird :-)))) Dementsprechend finde ich es beim Thema Ordnung ganz bestechend, wenn man früh genug damit anfängt. Ich mag z.B. nicht wegen jedem Legoteilchen auf dem Boden diskutieren, wer es dort liegen gelassen hat, da bricht man sich keinen Zacken aus der Krone, wenn man auch mal was für andere mit aufräumt :-)))
    Ansonsten bin ich ganz bei dir bzw. es ist bei mir ähnlich: meine Sauberkeit hat so ihre Schwächen (mein alter Holzdielenboden „schluckt“ z.B. ganz viel an Schmutz, das kann man dann „Vintage“ nennen :-)))), aber Ordnung halte ich ganz automatisch, ist mir auch wichtig. Alles hat seinen Platz, aber ob das jetzt „logisch“ ist, weiß ich auch nicht, macht aber nix, da ich alles finde (außer meiner Kreditkarte, die ich seit seit Tagen suche…!). Also, alles hat seine Grenzen….! 🙂
    Liebe Grüße!

    1. Für andere mitaufzuräumen hat ja auch meist den netten Nebeneffekt, dass die Kinder (und nicht nur die 😉) das so auch gleich lernen und dann vielleicht später auch eher bereit sind, selber jemandem einen gefallen zu tun. Allerdings darf man nur mitaufräumen, wenn der andere die Sachen dann auch wiederfindet. Wehe, wenn nicht – dann ist man auf immer und ewig verdächtig, etwas aufgeräumt zu haben, wenn es jemand (also der Mann) verlegt hat 😂.
      Viel Erfolg bei der Suche nach der Kreditkarte – ich hoffe, die hat sich nicht ganz so tief vergraben, wie unser Ersatzschlüssel von der Gartenhütte. Der sieht nach einem Jahr im Kompost nun ganz schön kompostiert aus – grmpf!
      Liebe Grüße!

  7. Das mit dem Sinn für Ordnung hat sich bei mir im Laufe der Jahre, oder vielleicht im Laufe der Jahrzehnte, wer weiß das so genau, entwickelt. Darüber, wie es früher in meiner Junggesellenbude ausgesehen hat, reden wir mal besser nicht. Inzwischen mag ich es sehr, wenn alles an seinem Platz ist. Insbesondere in meiner kleinen Werkstatt oder im Wohnmobil kann ich Unordnung überhaupt nicht leiden. Das verbietet sich schon aus Platzgründen.

    1. Stimmt, umso kleiner der Raum, umso schneller bricht Chaos aus. Merke ich immer wieder, wenn ich mir mit jemanden ein Hotelzimmer teile – da habe ich es aber aufgegeben. Und was ordentlich ist und wo die Unordnung anfängt, ist ja auch sehr individuell.

  8. In mir stecken zwei Seelen. Die eine möchte, dass möglichst alles an Ort und Stelle ist, damit es schnell wiedergefunden wird. Die andere denkt, in einem Stapel wird das gesuchte Papier schon sein. In der Regel finde ich alles, wenn ich es selbst weggeräumt habe. Insgesamt habe ich aber zu viel „Kram“. Zumindest wird regelmäßig ausgemistet.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Es sammelt sich halt auch schnell wieder einiges an – vor allem was die Papierstapel angeht. Ich schieb ja gerne alles, was ich nicht wegheften kann/darf, auf die Schreibtischseite meines Mannes und der packt dann wiederum alles auf seinen Stapel. Da findet sich dann aber auch wirklich jeder Schnipsel. Es dürfen halt nur nicht zu viele und zu hohe Stapel werden 😉
      Liebe Grüße
      Vanessa

  9. Ordnung ist mein dritter Vorname :). Wenn man zeitnah alles verräumt, braucht man nie aufzuräumen. So einfach ist das.

    Als Teenager kam die Ordung, mit 29 die Sauberkeit dazu.

    Eins der Geheimnisse unserer Ehe sind getrennte Büros, weil wir von Ordnung extrem unterschiedliche Vorstellungen haben …

    Hab einen schönen Tag!

    1. Getrennte Büros sind sicher hilfreich, vor allem wenn man viel von zu Hause aus arbeitet. Mit einer Mona als Bürohund würde das bei uns gar nicht gehen, wir würden uns ständig um sie zanken. Wie kommts, dass die Sauberkeit bei dir ausgerechnet mit 29 dazu kam?
      Liebe Grüße
      Vanessa

      1. Nach einer Scheidung und deshalb erfolgtem Umzug habe ich beschlossen, den Neustart mit alleiniger Verantwortung dafür zu nutzen, ab sofort eine saubere Wohnung zu haben und einmal wöchentlich zu saugen, das Bad zu machen und Staub zu wischen. Staub auf Dingen habe ich zuvor niemals gewischt, nur mal die Fensterbänke gesäubert, und den Rest auch nur gedehntem Bedarf. Seitdem sitzt das drin.

        1. Wenn man sich einmal was angewöhnt hat, ist das auch leicht beizubehalten – im positiven wie im negativen. Und so eine Grundsauberkeit ist dann auch leichter zu halten, als wenn man einmal im Jahr per Frühjahrsputz da durch müsste. Nur die Fenster… aber solange man noch rausschauen kann 😁

  10. In meiner Jugend hieß der Spruch: Ordnung ist das halbe Leben, aber die andere Hälfte ist mir lieber…
    So ging das bei mir nicht. Auch wenn mein Mann behauptet, ich hätte einen Hang zur Häufchenbildung, so ist mir Ordnung sehr wichtig. Ich weiß, wo alles ist. Manchmal nicht logisch, aber alles ist an seinem Platz.
    Nachdem mich in den Jahren als Kinder klein waren, die Unordnung, die bisweilen aufkam, nicht so sehr gestört hat, ist mir heute eine ‚Blickordnung‘ sehr wichtig. Mein Blick darf frei sein, Deko ist schön, aber nur im Rahmen.

    Also ja, ich würde sagen, ich bin ordentlich. Und im Keller befinden sich nur benötigte Dinge und ein paar Christbaumkugelkollektionen. Und ich mag deinen Text.

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Einen Hang zur Häufchenbildung, das ist ja süß formuliert. Ordnung ist halt doch sehr individuell und die persönliche Wahrnehmung sowieso. Solange man sich da gemeinsam einpendeln kann, sind Häufchen aber immer noch besser als Berge 😉.
      Ich finde eine „Blickordnung“ auch extrem entspannend, gerade in dieser lauten und bunten Welt. Da müssen sich die Augen auch mal entspannen dürfen – ein klein bisschen Deko hilft dann wiederum beim Festhalten. Quasi als Augenentspannungsübung mit Nah- und Fernblick.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  11. Mich hat es schon immer gestört, wenn ich zu viele Dinge hatte, die meine Zeit gefressen haben. Und sei es nur, weil sie aufgeräumt werden mussten. Da war mir Klarheit schon immer lieber.
    Nach langen Jahren mit zwei doch ziemlich zur Unordnung neigenden Kindern bin ich ganz froh, dass ich meine Ordnung leben kann, ohne zu bitten oder schlimmer noch zu predigen 😉
    Von daher – ja , ich bin auch eher der ordentliche Typ.
    Über die Büchertürme zu Pisa reden wir dabei einfach nicht 😉 Meine sind zumindest mittlerweile vernünftig geordnet.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Irgendwie lustig – Kinder bringen scheinbar immer Unordnung aber als Erwachsene sind wir (fast) alle ordentlich. Was das Türmchen bauen angeht, leidet die einst erreichte Höhe unter akutem Regenwetter. Ich glaube, ich schaue mich mal wieder nach Baumaterial um 😉.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  12. Eines kann ich ganz unbekümmert behaupten: der Spruch „Bei mir herrscht Ordnung- ein Griff, und die Sucherei geht los!“ ist auf mich zu 100% NICHT anwendbar. Das ging schon in meiner Kindheit los, zog sich durchs Teenie- und Erwachsenenalter wie ein roter Faden: bei mir herrscht Ordnung. Immer. Das mag aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einfach auch zum guten Teil daran liegen, dass es bei mir/uns schlicht wenig Zeug gibt, das seinen Platz braucht. Und auch hat. Denn das ist wirklich das A und O: immer wieder alles sofort zurück an seinen angestammten Platz! Das schont die Nerven ungemein und sorgt für einen reibungslosen Fluss im Alltag. Ich weiss genau, wo ich was hingetan habe. Und ich finde irgendwie Vergnügen daran, in Schränken, Sideboard, Kommode etc. alles fein säuberlich zu stapeln, in kleine Boxen zu stecken oder sonstwie einzusortieren. 😊
    Der einzige Knackpunkt ist unser Keller. JEDEN Sommer räumen wir den frei, ordnen die Sachen in den Regalen, prüfen auf Notwendigkeit und fahren mit allem, was einfach keinen Sinn mehr bringt, auf den Ökohof. Aber glaubt man es? Genauso jeden Sommer wundern wir uns, dass wir wieder von vorne anfangen müssen mit dieser Prozedur. HH ist z.B. Meister im Ansammeln aller möglichen Kartonschachteln („die brauche ich, um die auf Ricardo verkauften Sachen zu versenden!“), aber die stehen auch schon Ewigkeiten dort rum. Ich schwörs dir: in den nahenden Ferien werde ich mich dieser Schachteln annehmen….. und allem andern auch mal wieder.
    Aber gut. Wenn DAS mein grösstes Problem darstellt, dann bin ich ein glücklicher Mensch!
    Schöne 2te Wochenhälfte, herzliche Grüsse!

    1. Das mit den Kartons kenne ich auch noch – mein Mann hat anfangs auch alle Verpackungskartons aufgehoben – es könnte ja mal ein Garantiefall eintreten – bis wir nicht mehr in unseren Kellerraum laufen konnten. Zwischenzeitlich haben wir das abgestellt und es kommt ja auch nicht so viel neu dazu. Zwischenzeitlich sind sogar die Schrauben sortiert und wie du findet mein man daran regelrecht Vergnügen. Da wird sogar gelabelt, was das Zeug hält 😄 – alles sehr übersichtlich jetzt. Wobei ich vielleicht sogar ein paar Schachteln sammeln müsste, hab da noch was vor… Und die Regale könnte man auch sinnvoller einräumen. Muss man aber nicht. Wie du sagst, wenn man sonst keine Probleme hat 😊. Wir können uns glücklich schätzen!
      Liebe Grüße!

  13. Liebe Vanessa,

    dein Beitrag über Ordnung hat mich sehr angesprochen. Besonders deine Erkenntnis, dass Ordnung nicht zwangsläufig Perfektion bedeutet, sondern vielmehr eine individuelle Struktur, in der man sich wohlfühlt, finde ich sehr beruhigend. Deine Anekdote mit dem Lichtschalter hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert – solche Gewohnheiten sitzen einfach tief!

    Ich teile deine Ansicht, dass weniger Besitz oft zu mehr Klarheit führt. Es ist erstaunlich, wie befreiend es sein kann, sich von Überflüssigem zu trennen und nur das zu behalten, was wirklich einen Platz in unserem Leben hat.

    Vielen Dank für deine inspirierenden Gedanken – sie motivieren mich, meine eigene Ordnung mit mehr Gelassenheit anzugehen.

    Herzliche Grüße,
    Saskia Katharina

    1. Liebe Saskia Katharina,
      mehr Gelassenheit täte uns allen gut – nicht nur, was die Ordnung angeht. Ich übe mich täglich darin, auch wenn es nicht immer gelingt. Zumindest merke ich aber, dass mir Ordnung im Äußeren zu mehr Gelassenheit im Inneren verhilft. Die wortwörtliche Klarheit tut mir in dieser verrückten und lauten Welt einfach gut.
      Danke für deinen lieben Kommentar – und deinen Beitrag zum HOCl Spray, das hat bei mir tatsächlich Wunder gewirkt! Ich war schon kurz davor, mir wieder eine Creme mit Antibiotika vom Hausarzt verschreiben zu lassen. Das kann ich mir jetzt sparen 😊
      Liebe Grüße
      Vanessa

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