Mehr Zeit und Geld dank easy Haushalts-Hacks
Wahrscheinlich hätte ich als Kind von meinen Großeltern richtig viel lernen können. All die Geheimtipps und Lifehacks sind im Grunde schon altbekannt. Doch schon die Maja könnten Geschichten über verlorenes Wissen erzählen… Und ich hatte als Kind ganz anderes im Kopf als mir von Oma und Opa zeigen zu lassen, wie man einen Abfluss reinigt. Für die Reinigungsmittelindustrie ist es ein Segen, dass wir so bequem und leider eben auch unwissend sind. Wie sonst sollte man all die teuren Putzmittel an den Mann / die Frau bringen?!
Wem aber die Gesundheit seines Geldbeutels am Herzen liegt, der findet dank World Wide Web unendlich viele gute Ratschläge. Viele davon sparen nicht nur Geld sondern auch Zeit und Mühe.
Natron ist ein echter Geheimtipp. Das hatte ich früher nie im Haus und kannte auch gar nicht die vielen Möglichkeiten, die es mit sich bringt:
Auf leisen Sohlen – Müffelnde Schuhe
Leider rieche ich nicht immer nach Veilchen und Rosen. So eine Runde durch den Wald kann schon mal Spuren hinterlassen. Normalerweise richtet das die Waschmaschine ohne Probleme und die Turnschuhe lüften zwischen den Runden eigentlich immer gut aus. Allerdings kann es gerade im Sommer schon mal vorkommen, dass die Füße länger eingesperrt bleiben und nicht jeder Schuh ist atmungsaktiv. Und dann wehren sich die Füße, indem sie sich mit bösen Bakterien verbünden um Stinkbomben zu zünden. Das kann man aber ziemlich einfach und günstig unterbinden. Einfach die Innensohle der Schuhe mit Natronpulver bestreuen und schon hat die Geruchsbelästigung ein Ende.
Hier riecht doch – Angebranntes lösen
Beim Schreiben kann ich schon mal die Zeit vergessen. Daher weiß ich mittlerweile auch, wie angebranntes Risotto schmeckt – essbar aber kein Highlight. Der Topf sah danach wirklich übel aus, eine dicke Schicht fest eingebrannter Reis am Boden. Ein Päckchen Natron mit ganz wenig Wasser auf dem Eingebrannten einwirken lassen ist wesentlich effektiver und weniger anstrengend, wie Schrubben. Da ist es naheliegend, dass Natron auch den aggressiven Backofenreiniger ersetzt.
Läuft bei dir – Abfluss reinigen
Eigentlich sollte ein kleines Sieb unseren Abfluss einigermaßen sauber halten. Doch Seifenrückstände und was sonst noch so alles weggespült wird (wir ersparen und an dieser Stelle die Details) können schon mal dafür sorgen, dass eben nicht mehr alles einwandfrei läuft. Bevor sich ein kleiner Rückstau zu einem ausgewachsenes Verkehrschaos entwickelt, kann man einfach ein Päckchen Natron oder Backpulver und einen guten Schuss Essig (ca. 50 ml) in den Abfluss kippen. Man kann sogar hören, wie die Mischung ihre Arbeit aufnimmt, es schäumt und blubbert in den dunklen Untiefen. Nach einer viertel Stunde wird kurz nachgespült und alles ist wieder sauber.
Nichts klebt für die Ewigkeit – Aufkleber lösen
Das Aufkleben dauert Sekunden, das Entfernen kann schon mal Stunden beanspruchen. Und nicht jeder Untergrund hat die benötigte Stresstoleranz um langes Schrubben und Reiben oder aggressive Lösungsmittel zu ertragen. Als kleiner Sparfuchs verwende ich auch gerne Sprühflaschen wieder. Irgendwie muss ich ja den selbst angerührten DIY-Badreiniger unterbringen. Aber die aufgeklebten Label müssen natürlich runter. Nagellackentferner funktioniert zwar, hinterlässt aber eine völlig zerstörte Oberfläche auf vielen Plastikarten. Die Erleuchtung kam mit einfachem Speiseöl. Das hat man eigentlich immer zu Hause und mit einem Baumwolltuch und etwas Öl habe ich schon einige Kleberückstände erfolgreich auslöschen können.
Geruchsbelästigung – Gegen das Katzenklo im Vorgarten
Was für unsereins richtig fein duftet, mögen manche haarigen Vierbeiner gar nicht. Da Katzen sich gerne eine Toilette außerhalb des eigenen Gartens suchen und wir keine eigenen Revierverteidiger beherbergen, verstreuen wir getrockneten Kaffeesatz. Das hilft überraschend gut und kostet nichts, da eh reichlich vorhanden. Als schönen Nebeneffekt duftet es auch im Haus immer nach Kaffee, da das braune Gold ja irgendwo trocknen muss (nasser soll wohl zu Schimmel neigen und lässt sich auch nicht so gut verteilen).
Wovon ich allerdings nur abraten kann, ist ein Peeling aus Kaffeesatz. Abgesehen davon, dass es nicht wirklich etwas mit Wellness zu tun hat, sich von oben bis unten mit Kaffee einzureiben, ist es auch noch eine riesige Sauerei. Ein positiver Effekt auf die Haut war nicht auszumachen und ich bleibe in Zukunft definitiv bei der inneren Einreibung was Koffein angeht.
Und noch mehr Geruchsbelästigung – Müffelnde Haushaltsgroßgeräte
Kühlschrankdeo, Spülmaschinendeo, Waschmaschinendeo – vorm Supermarktregal kann man schon mal vom Glauben an die Menschheit abfallen. Aber anscheinend gibt es genug Menschen, die so etwas kaufen. Oft hilft es schon, die Geräte einfach mal zu reinigen, dann riecht auch nichts. Ansonsten kann man einfach etwas Essig nutzen, um unerwünschte Aromen zu beseitigen. Den Kühlschrank mit Essigwasser auswischen, bei Spül- und Waschmaschine einfach 1-2 Esslöffel davon zum nächsten Durchlauf dazu geben. Allerdings nur, wenn wirklich Bedarf besteht, Essig ist nicht so toll für die Dichtungen. Ich habe noch nie erlebt, dass etwas so gestunken hat, dass Essig nicht geholfen hätte und ich ein „professionelles Deo“ einsetzen müsste.
Es blitzt und blinkt – Entkalken
Noch so ein Wunderpulver, das ich früher gar nicht kannte, ist Zitronensäurepulver. Im Gegensatz zu Essig ist es absolut geruchsarm, hilft aber noch besser gegen jegliche Kalkablagerungen. Entkalker-Tabs für Wasserkocher oder Filterkaffeemaschine habe ich noch nie gekauft. Stattdessen wird der Wasserkocher einmal mit 1-2 Esslöffeln Essigsäurepulver und Wasser angeworfen, danach läuft zu gleiche Mischung durch die Kaffeemaschine und zu guter letzt darf das Gebräu noch in der Toilette seinen Dienst tun. Das Pulver ist im Übrigen ein einer einfachen Pappschachtel verpackt und kostet im Vergleich zu all den Mitteln, die es ersetzen kann, nur einen Bruchteil.
Und glänzt und funkelt – Bad reinigen
So eine Flasche Badreiniger ist nicht nur teuer – man bedenke, dass man hauptsächlich für Wasser zahlt – sie kommt auch mit einer Menge Plastik daher. Und damit nicht genug, so ein kommerzieller Badreiniger stinkt nicht nur aus Umweltsicht sondern auch wortwörtlich zum Himmel. Allein der Hinweis „nicht in geschlossenen Räumen anwenden“, gibt einem schon zu denken. Es gibt sogar Studien, die sich mit Atemwegeerkrankungen bei professionellen Reinigungskräften beschäftigen. Alternativ kann man sich sein Reinigungsmittel selbst zusammenmixen. Das klingt mehr nach Hexenküche, als es tatsächlich ist. Zitronensäurepulver ist hier wieder der Game Changer und ergibt etwas Spüli und Wasser und optional ein paar Tropfen Duftöl eine recht übersichtliche Zutatenliste für den DIY-Badreiniger. Und auch verkalkte Duschköpfe werden wieder fit, wenn man sie für einige Zeit in einem Eimer in Wasser aufgelöstem Zitronensäurepulver hängt.
Auch dufte – Altbackenes Brot wieder genießbar machen
Wenn es im ganzen Haus nach frischen Brötchen duftet, habe ich entweder ein selbstgebackenes Brot im Ofen – oder ein paar altbackene Brötchen. Die werden nämlich ganz leicht wieder lecker und saftig, wenn man sie außen mit etwas Wasser gut anfeuchtet und dann auf dem Toaster oder, wenn es mehrere sind, im Backofen wieder knusprig bäckt. Gerade, wenn man abends beim Bäcker um die Ecke noch die Reste mitnimmt, bekommt man immer mal wieder noch etwas Übriggebliebenes mit eingepackt. Denn nicht für jeden Bäcker lohnt es sich, die Sachen zu spenden. Manche planen einfach zu gut und können volle Auslagen am Abend vermeiden. Dann freue ich mich, wenn ich noch zwei vereinsamte Brezeln geschenkt bekomme. Bei uns wird nichts schlecht.
Über noch mehr Geheimtipps in den Kommentaren freue ich mich natürlich riesig. Vor allem, wenn mir jemand verraten könnte, wie man Wandfarbe wieder aus der Kleidung bekommt…
Danke für die tollen Tipp!
Liebe Grüße!
Immer gerne, vieles hätte ich selbst gerne früher gewusst (z.B. dass man mit Öl Aufkleber weg bekommt).
Tolle Tipps, die im Alltag sehr nützlich sind. Vielen Dank! Wir nutzen zum Entkalken auch gerne mal das restliche Gurkenwasser aus einem Essiggurkenglas. Dies filtern wir vorher, damit wir nur das reine „Essig-Wasser“ haben. Für uns funktioniert das sehr gut, da wir Kinder im Haus haben und daher grundsätzlich ungerne Chemie im Haushalt verwenden.
Liebe Grüße
Kathrin
Hallo Kathrin,
also sparsamer und nachhaltiger als mit Gurkenwasser geht ja wohl kaum. Meine erste Sorge war, dass der Kaffee nach Essiggurke schmeckt. Aber wenn ich mit Zitronensäure entkalke, wird ja auch gut durchgespült hinterher.
LG
Vanessa
Hallo,
ich trinke im Winter gerne eine heiße Zitrone. Mit den ausgepressten Hälften einfach über die Armaturen in Küche und Bad reiben, mit Wasser nachspülen und sie glänzen wieder.
Efeu zum Waschen verwenden. Für eine Waschladung ca 10 Blätter ( je dunkler, desto besser), unter fließendem Wasser kurz reinigen, etwas zerkleinern und in einem Wäschenetz mit in die Trommel geben. Fertig. Kein Waschpulver nötig. Achtung: vorher testen, ob die Haut Efeu gut verträgt.
Liebe Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin,
das mit dem Efeu müsste ich glatt mal testen, klingt spannend. Das Zeug wächst ja überall reichlich – hier sogar als Zimmerpflanze, da so schön unkompliziert.
LG
Vanessa
Huhu tolle Tipps,
Natron, Essig und Kaffeesatz habe ich erst vor rund 1,5 Jahren entdeckt. Eine Schande, dass man sowas nicht in der Schule lernt, sondern ich erst Ende 20 werden musste. Ebenso ein Wundermittel: Gallenseife! Damit bekommt man die schlimmsten Flecken aus Kleidung.
Ich glaube, unsere Omas haben das tatsächlich noch in der Schule gelernt. Da gab es ja sowas wie Hauswirtschaft als Fach aber auch Handarbeit, damit aus dem Mädel mal eine anständige Ehefrau wird. Heute haben wir ja zum Glück das Netz, um Wissen wieder zu teilen und weiterzugeben.
Mit Flecken auf der Kleidung habe ich tatsächlich wenig Probleme. Das ist der Vorteil bei einer komplett schwarzen Garderobe. Und im Notfall kann man einen Fleck sogar mal eben mit Edding übermalen. Falls man im Büro mal einen Unfall mit Schokokuchen hat, ist das ganz nützlich 😉
Viele gute Tipps, die ich zum Teil schon länger beherzige! Meine Oma hatte immer Soda zuhause, und ich benutze es auch gerne. Damit kann man z.B. auch hässliche Kaffee- oder Teeablagerungen in Tassen und Krügen entfernen- oder wenn die Trinkflasche schmuddelig geworden ist: etwas Soda und Wasser rein, eine Weile stehen lassen, eine Handvoll Reis (ungekochten! 😉) beigeben, zuschrauben, schütteln, spülen: blitzblank! Wir benutzen es ausserdem auch für den Küchenausguss, wirkt Bombe. Aleppo-Seife ist das Beste überhaupt, um eine Dunstabzugshaube in Rekordzeit superglänzendsauber zu kriegen. Und so gibts noch jede Menge Helferlein. Ich denke, dass wird eh‘ mal ein „Lass mal reden über…“-Thema! 😁
Freu mich, hier wieder eine „Mitstreiterin“ in Sachen Nachhaltigkeit gefunden zu haben!
Herzliche Grüsse!
Oh ja, das wäre toll in der „Lass mal reden über“ Reihe. Es ist schade, wenn die ganzen guten Tipps von Oma und Opa verloren gehen. Dabei haben die automatisch viel nachhaltiger und sparsamer gelebt, als wir heute. Für die war es noch selbstverständlich, mit Tasche einkaufen zu gehen. Wir feiern uns für diese weltbewegende Erkenntnis 😂
So viele schöne Tipps! Respekt dass du da so viele Tricks für deinen Haushalt nutzt 🙂 ich bin an manchen Stellen nicht ganz so sehr hinterher, aber z.B. für die Küche nutze ich nur Spüli oder ein Gemisch aus ein wenig Essigessenz, Wasser und ein paar Tropfen Zitrone. Das Kaffeesatz-Peeling habe ich auch mal ausprobiert- meine Haut war zwar danach weich aber die Aufräum-Arbeit im Bad danach hat mir die Freude wieder verdorben ;D
Liebe Grüße,
Hanna
Den Kaffeesatz nutze ich auch lieber für den Garten als für mich. Generell bin ich nach mehrfachem Ausprobieren nicht so ein Fan von DIY Kosmetikprodukten. Aber gerade für einen Allzweckreiniger sind die günstigen Hausmittel völlig ausreichend, billiger und vor allem ist da nicht so dubiose Chemie drin. Bei gekauftem Badreiniger hatte ich früher immer das Gefühl, mir ätzt es gleich die Nasenhaare weg 😉
ich hoffe, viele deiner leser nehmen sich diese tips an!
denn abgesehen vom geldbeutel – was diese scharfen reiniger der umwelt antun, ist eine riesensauerei.
wegen allergiebedingt empfindlichen atemwegen gibt es bei mir schon sehr lange keine chemo-keulen für den haushalt mehr….. und wenn ich was aus der drogerie brauche, dann achte ich drauf, dass es wenigstens einen „blauen engel“ auf dem etikett hat. ansonsten auch natron, essigessenz, kernseife…. die weisse wäsche über nacht draussen hängenlassen = sauerstoffbleiche (funktioniert aber nur auf´m land ;-D)…. wollsachen werden gelüftet und selten gewaschen……. stinkefüsse kriege ich gar nicht erst, weil ich weder turnschuhe noch synthetische socken trage. auch die waschmaschine stinkt nicht, weil ich keine weichspüler/duftspüler verwende – deren bestandteile lagern sich nämlich ab und fangen irgendwann an zu rotten – und stinken dann als läge eine tote ratte in der maschine. sehr schlau von den chemieherstellern.
und es gibt natürlich kein „hartes brot“ – kein brot (zu haben) ist hart. hier empfehle ich einen brottopf aus glasierter keramik oder emailiertem blech mit HOLZDECKEL. darin hält das brot, wenn man es nicht mit schimmelkäsefingern antatscht, mindestens eine woche – ohne hartzuwerden. den brottopf vor neubefüllung oder ca. 1x/woche mit heissem essigwasser auswaschen.
ansonsten – mal alle 5 grade sein lassen und es nicht übertreiben beim saubermachen 😀
Ja, vor allem mal alle 5 gerade sein lassen! Mal abgesehen davon, dass es doch eigentlich schöneres im Leben gibt, als Putzen ist diese super sterile Umgebung ja nachgewiesenermaßen schädlicher als ein bisschen Dreck. Der hat uns als Kinder nicht geschadet, im Gegenteil. Und als jemand, der erst mal mit dem Gartenschlauch grundgereinigt wurde, bevor ich wieder ins Haus durfte, weiß ich wovon ich rede 😉
:-DDDD