Minimalismus

Ende, aus, vorbei

Nein, hier verabschiedet sich nicht der Blog. Ich schreibe für mein Leben gerne (was für eine Phrase) und werde weiterhin meine Texte in die digitale Welt entlassen.

Wahrscheinlich hat es nicht einmal jemand bemerkt, aber seit einigen Wochen ist die Anmeldemaske für den Newsletter von der Seite verschwunden. Warum ich in Zukunft keinen Newsletter mehr versenden werde? Das hat vor allem zwei Gründe – zum Ersten meine eigene Faulheit und zum Zweiten das Thema Klimaschutz.

Ich hasse es, wenn ständig und penetrant und vorlaut sich die Abfrage zum Abonnieren des Newsletters in den Vordergrund drängelt. Keinen neuen Artikel mehr verpassen?  Ich bin groß genug, um selbstständig auf meinen Lieblingsseiten nach Neuigkeiten zu schauen.  Ich will nicht ständig beim Lesen gestört werden und wenn ich einmal abgelehnt habe, muss das doch reichen.

Das ständige Aufpoppen der Newsletteranmeldemaske (Achtung Wurmwort) nervt mich! So etwas will ich auf meiner Seite nicht haben. Daher hatte ich die Anmeldemaske ganz dezent an die Seite gepackt – und nur wenige Anmeldungen. Trotzdem finden immer wieder Leser zu meinen Beiträgen. Ganz ohne Benachrichtigung über einen Newsletter. Da fragt man sich schon, ob es das überhaupt braucht.

Ich merke selbst, dass ich überhaupt kein Fan von Mails mit viel Text bin. Kurz und informativ sollen sie sein – für das Lesen von seitenlangen Ergüssen habe ich keine Zeit / Geduld. Da schmökere ich lieber auf diversen Lieblingsblogs.

Ich bin so ganz nebenbei und ganz gerne Vollzeit berufstätig. Ich weiß, für Handwerker und Spediteure ist das nach wie vor sowas wie ein Unikum, wenn Frauchen nicht brav den ganzen Tag neben dem Herd hockt, um dann jederzeit die Türe öffnen zu können (Wir kommen zwischen 8 und 18 Uhr, wer liebt das nicht?!).

Ich habe also nicht unbegrenzt Zeit und auch wenn ich viel zu sagen / zu schreiben habe, macht es mir einfach viel mehr Spaß an einem Beitrag zu schrauben und zu feilen. Und der versumpft dann auch nicht in irgendeinem Spamordner, wo ihn eh nie jemand liest.

Kommen wir zum zweiten Grund, weswegen ich gerne auf den Versand von (meiner Meinung nach unnötigen) Newslettern verzichte und sie auch nicht abonniere bzw. abbestelle, wenn sie mir keinen Mehrwert bieten.  Die Flut an E-Mails, die wir tagtäglich versenden/erhalten hat einen immensen Einfluss auf unsere Umwelt – die Speicherung übrigens ebenfalls.

E-Mails verursachen eine nicht gerade geringe Menge an Treibhausgasen. Durch eine einzelne Mail werden etwa zehn Gramm CO2 produziert, und da ist noch nicht einmal ein Anhang dabei. Klingt erst mal nicht viel, entspricht aber der Klimabilanz einer Plastiktüte. Wenn man sich das mal übers Jahr hochrechnet, kommt ganz schön was zusammen. Pro Tag werden circa 347,3 Milliarden Mails versendet, Tendenz  – wie immer – steigend.

Ein Brief verbraucht mit durchschnittlich 20 Gramm zwar doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie eine E-Mail. Doch wie immer liegt der Teufel im Detail.

Genau wie bei stromsparenden LEDs könnte uns auch bei der E-Mail ein sogenannter Rebound-Effekt drohen. Weil die modernen Lämpchen weitaus weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühbirnen, wird einfach mehr beleuchtet, was am Ende zu keiner nennenswerten Strom- / Energieersparnis führt.

E-Mail vs. Brief: Wie ist das eigentlich mit der CO2-Bilanz?

Wir versenden also unnötig viele Mails, weil es so schön einfach und ja so viel sparsamer ist. Und damit nicht genug. Unsere digitalen Postfächer laufen über vor lauter gespeicherten Mails. Denn auch, wenn der Minimalismus Trend zu luftig aufgeräumten Wohnräumen animiert. Im digitalen Raum mutieren wir gerne zu hortenden Messies. Und all die Daten benötigen eine riesige Menge an Speicherplatz. Dieser wird von Rechenzentren auf Servern bereitgestellt, die dafür enorm viel Strom verbrauchen.

Wäre das Internet ein Land, würde es beim CO2-Ranking gleich auf Platz drei nach China und den USA kommen.

Weshalb sind E-Mails schädlich fürs Klima?

Als digitaler Putzteufel sortiere und lösche ich die Nachrichten in meinem Maileingang akribisch. Der kleine innere Ordnungsfanatiker kann überquellende Postfächer einfach nicht ausstehen. Über Sinn und Unsinn von Newslettern lässt sich sicher streiten und was für mich passt, gilt sicher nicht für alle anderen. Was aber jeder tun kann, ist Ordnung halten und Ausmisten, vor allem digital!

Und falls tatsächlich jemand dem Newsletter nachtrauert – hier auf meinem Blog veröffentliche ich jeden Montag um 17:00 Uhr einen Beitrag. Im Gegensatz zum Newsletter funktioniert das für mich sehr zuverlässig!

23 thoughts on “Ende, aus, vorbei

  1. 👍 ich kann das sehr gut nachvollziehen. Bei mir gibt es den Newsletter auch schon lange nicht mehr. Er diente auch nur, um über neue Beiträge zu informieren. Ich bin im Gegensatz zu dir nicht so regelmäßig mit dem Bloggen. Irgendwie werde ich trotzdem gefunden. Es geht also auch ohne.

    1. Man glaubt immer, man müsste so vieles tun. Müssen tut man allerdings das wenigste. Immerhin habe ich lernen können, wie das mit den Newslettern funktioniert 🙂

  2. Nein, ist auch mir nicht aufgefallen. Weil ich auf sowas, ehrlich gesagt, keinen Wert lege, im Leben noch nie einen Newsletter hatte und auch ganz, ganz wenige selber abonniere (Tier- und Umweltschutz und mein Lieblingslabel. Ferddisch!). Du siehst das genau richtig: wer bei dir lesen möchte, der findet deine neuesten Texte. So wie ich grad. Ich kann nämlich seit längerem ums Verwürgen keine neuen Blogs in meiner Leseliste aufnehmen (und auch keine daraus weglöschen, leider). Also klick ich halt immer mal wieder bei dir rein. Jetzt weiss ich, dass ich Montags fündig werde! 😉
    Und: ich lösche auch alles Überflüssige gleich aus dem Mail-Account raus. Mich nerven Endlos-Listen und altes Zeug eh‘, also weg damit. Ich möchte auch im elektronischen Bereich alles so einfach und clean halten wie nur irgend möglich. Keine Zeit, keine Nerven und keine Lust, mich um alle möglichen Gadgets zu kümmern…..
    Du machst das genau richtig. Und ich freu mich, dass du uns erhalten bleibst!
    Herzliche Grüsse!

    1. Vorbildlich, dein digitaler Minimalismus! Zugemüllte Postfächer und unstrukturierte Ablagen sind digital genau so nervig, wie analog.
      Newsletter vom Lieblingslabel wäre bei mir sogar richtig schwierig, weil ich keines habe. So eine zuverlässige Anlaufstelle wäre schon schön, hat sich aber noch nicht ergeben. Den Newsletter von Sea Shepherd musste ich leider abbestellen, die Berichte von Gräueltaten im/am Meer haben mich zu sehr getroffen. Spenden tue ich natürlich trotzdem weiterhin. Vielleicht schreibe ich mal, warum wir von Týr (eine Färöer Band) keine Alben mehr kaufen.
      Ich halte es auch eher mit dem „Reinklicken“, wenn ich Zeit und Muse zum Lesen habe. Wobei ich im Urlaub die Nase auch mal wieder in ein gutes Buch stecken werde.

  3. phew! bin ich aber froh!!
    😀
    ich hatte den newsletter-kasten nicht vermisst – weil ich prinzipiell keine newsletter haben will. aus dem selben grund wie du: ich bin gross/alt/erwachsen genug, um mir selber meinen lesestoff zusammenzusuchen……… und bei shops will ich schon gar nicht täglich mit angeblichen schnäppchen belästigt werden – hin&wieder muss auch ich mal im netz was bestellen, weil es anders nicht zu haben ist, schon garnicht in unserer hinterwäldler-idylle ;-D
    und mein blog hat eh seine stammleser……. auch ohne newsletter.
    ansonsten auch hier wie bei hummel – immer schön aufräumen, auch im elektronischen postfach.
    ich finde es immer bizarr, wie mit irgendwelchen „technischen neuerungen“ energie/ressourcen gespart werden sollen – wobei schon die herstellung dieser neuerungen unmengen solcher verschlingt…. und ich brauche auch keine super-high-tec-heizungsanlage, wenn ich einfach mal im winter zuhause ein paar wollsocken und einen kuscheligen pullover trage statt nur t-shirt und barfuss – und einfach mal türen zu und licht aus, dort, wo man grad nix zu tun hat! oder ein badezimmer mit 24/7 28°C – dass man aber täglich nur 10-15min benutzt…….. unser bad ist gar nicht geheizt, wenn ich bade oder dusche ist ja schliesslich das wasser warm 😀
    sorry – dein CO2-text hat mich abschweifen lassen vom newsletter-thema……..
    xxxx

    1. Oh ja, die technischen Neuerungen – das ist auch so ein schönes Thema. Die einzige Ressource, die damit gespart wird, ist die menschliche Energie. Ich muss dann immer an den Film WALL·E denken. Dort waren die Menschen am Ende so dick und ihre Muskeln völlig degeneriert, dass (oder weil?) sie den ganzen Tag in schwebenden Sesseln rumkutschiert wurden. Schöne neue Welt 😟

  4. 3 millionen tonnen co2, alleine durch emails?!
    dann müssten wir an milliarden schrauben drehen, um all das einzufangen, was wir als menschheit anrichten. das ist sicher nicht zu leisten.
    wir als menschheit wussten nichts von Grenzen unseres tuns. obwohl vor 200 jahren schon jemand bzgl. co2 gewarnt hatte.doch das war nur eine einzelne (nichtklebrige) Stimme.

      1. Genau so ist es! Hab grad gestern die Reportage „Weggeworfen“ mit Jeremy Irons gesehen (kann ich nur empfehlen! Diese Doku müsste, wie so viele andere, zwingend in Schulen gezeigt werden!). Eindrücklich, beängstigend- und doch zeigt sie auch Lösungen auf. So rezikliert San Franscisco z.B. 75% seiner Abfälle. Und zwar in echt, nicht nur greengewashd! Stell dir vor was wäre, wenn alle Städte/Dörfer/Landstriche das auch tun würden! Und das ist nichts wirklich Schwieriges- aber offensichtlich fehlt in der Politik einfach der Wille dazu. Genauso wie dem „kleinen Mann“ (und der Frau natürlich auch! ), der/die sich nur zu gerne damit herausredet, dass es „nichts bringt, wenn ich da alleine was rumschustere!“. Falsch, ganz falsch. Aber was willst du machen mit einer Gesellschaft, in der der grosse Teil NUR das eigene Wohlergehen im Fokus hat?…..

        1. Ich hoffe nach wie vor, dass die Generationen (von Politikern), die nur die eigenen Schäfchen ins Trockene bringen will, bald ausstirbt. Ist vielleicht makaber aber wenn man sich manche „Entscheider“ so anschaut, gehören die echt in Rente, statt über die Zukunft von jungen Menschen zu entscheiden, die das dann hinterher ausbaden dürfen. Und wenn ich mir anschaue, wie die Kleinen einer Freundin ihre Eltern maßregeln, weil die den Müll nicht richtig trennen (wie sie es im Kindergarten gelernt haben), ist da noch ganz viel Optimismus 😃.

  5. nein.. Newsletter auf Blogs nehme ich gar nicht in Anspruch
    und habe auch keinen
    neue Kommentare auf meinem Blog lese ich über das Dashboard
    da gibt es auch keine mails
    bei den „normalen“mails sieht es aber duster aus ..auweia
    da sind ein paar tausend im Fach
    aber ich komme einfach nicht hinterher
    das 2, Postfach ist allerdings aufgeräumter
    ich muss mr mal wieder Zeit nehmen
    liebe Grüße
    Rosi

    1. Oje, gleich ein paar tausend 😮, vielleicht hilft nur noch löschen (zumindest alles, was vor einem festgelegten Datum liegt). Nach einem Cyberangriff bei meinem ehemaligen Arbeitgeber waren auch mit einem Schlag alle Mails weg – und man glaub es kaum, es war kein Weltuntergang. Deine Zeit ist zu schade, um veraltete Mails zu lesen 😉
      Liebe Grüße
      Vanessa

      1. ein paar lese ich schon noch
        sind spezielle
        aber die kann ich ja abspeichern
        alles andere kann ruhig weg
        ich nehme es mir immer vor
        früher wußte ich nicht dass sie auch umweltbelastend sind
        LG
        Roai

  6. Hmmm, um ehrlich zu sein, hätte ich den NL von dir schon gern abonniert! 🙂 Er hätte mir als Erinnerungsstütze gedient, ich bin nämlich sehr vergesslich…
    Auf Social Media findet man dich ja auch nicht, oder? -Wobei diese ohnehin ein zweischneidiges Schwert sind und mit Sicherheit noch mehr CO2 verursachen!
    LG Anne!!!

    1. Liebe Anne,
      das ehrt mich, dass du tatsächlich den NL abonniert hättest. Allerdings habe ich den nicht gerade regelmäßig befüllt, ganz im Gegensatz zum Blog. Daher als Erinnerungsstütze eher ungeeignet. Aktuell bin ich tatsächlich nicht auf anderen Social Media Kanälen unterwegs. Aber man weiß ja nie, vielleicht bekomme ich irgendwann Lust drauf. Erlaubt ist, was Spaß macht 😉

  7. Da triffst du einen wunden Punkt. Ich trage mich oft in Newsletter ein, wenn es ein einfaches Lesezeichen zum Wiederfinden des Blogs auch getan hätte.
    Aber nachdem ich vor ein paar Monaten mal rigoros aussortiert habe, geht es mir besser.
    Ich versuche auch den Satz: „wer Mails sät, wird volle Postfächer ernten“ so weit wie möglich zu berücksichtigen. Nicht auf „alle antworten“ gehen, sondern nur an die Person schreiben, die es auch braucht. Im Notfall einen Chat aufmachen, wenn alle mitlesen sollen. Und vor allem: Erst denken, dann senden drücken. So manche Mail kann man sich einfach sparen.
    Danke für den tollen Beitrag. Und ich arbeite daran, hier auch ohne Newslettererinnerung regelmäßig vorbei zuschauen.
    Liebe Grüße
    Susan

    1. Ich verstehe gar nicht, warum die Kollegen „allen antworten“ so exzessiv nutzen. Tatsächlich haben es in der Vergangenheit schon welche geschafft, auf Mails, die an mehrere hundert Leute gingen, für alle lesbar ihren Senf dazuzugeben. Ganz schön auch bei Verabschiedungen oder „Kuchen-in-der-Küche-Mails“, da muss man sich dann immer fremdschämen. „Erst denken, dann senden drücken“ wäre ein guter Hinweis beim Öffnen des Mail-Programmes 😄.
      LG
      Vanessa

  8. Liebe Vanessa,
    unseren Newsletter habe ich auch abgeschaltet, aus den gleichen Gründen. Hinzu kam bei mir noch die DSGVO, die mir zu komplex ist und ich auch keine Daten von Lesern brauche. Und natürlich auch Performancegründe, jedes Plugin ist eines zuviel, wenn ich auch nicht ohne kann…
    Ich wünsche Dir einen wundervollen Sonntag.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    1. Lieber Wolfgang,
      stimmt, an die Reduzierung der Plugins habe ich noch gar nicht gedacht. Wenn es auch das Erste war, dass ich nach dieser Entscheidung erledigt habe 😀.
      LG
      Vanessa

  9. Liebe Vanessa,
    Du gehörst ja zu denjenigen unter uns, die viel kommentieren. Dafür möchte ich Dir an dieser Stelle einmal herzlich danken! Ich nehme mir zwar vor, auch häufiger bei anderen Blogs Kommentare zu hinterlassen, aber meistens bleibt mir nicht so viel Zeit – oder ich vergesse es 🙂
    Mich stören die Newsletter-Pop Ups übrigens auch. Deshalb füge ich auf meinem Blog die Anmeldemaske für meinen Newsletter immer ganz am Ende eines Artikels ein. Wer schon soweit gelesen hat, hat wahrscheinlich auch Interesse an mehr Neuigkeiten.
    Danke übrigens auch für die Erwähnung unter Deinen Lieblingsblogs ♥️ Das freut mich riesig!
    Herzliche Grüße
    Rebecca

    1. Liebe Rebecca, deine Variante der Newsletter-Anmeldung finde ich auch nicht schlecht, unaufdringlich aber leicht auffindbar. Bei meinen Lieblingsblogs schaue ich aber eh regelmäßig vorbei, da braucht es keine Erinnerung im Postfach. In letzteres schaue ich weit weniger oft rein 😊.
      LG
      Vanessa

  10. Ich habe das Prinzip Newsletter nie so ganz verstanden, weil ich möglichst wenige abonniert habe. Aber letztendlich habe ich mich dem Willen meiner Leser gebeugt und schreibe einen, wenn ich einen Artikel veröffentlicht habe.
    LG
    Sabiene

    1. Da ich meine Artikel wöchentlich in die Welt entlasse, schaffe ich es weder zeitlich noch bin ich so motiviert, einen wöchentlichen Newsletter zu versenden. Dafür bin ich mit der zeitlichen Veröffentlichung zuverlässig (hoffe, das bleibt so) und denke, das macht die fehlende Benachrichtigung per Mail wieder wett.
      LG
      Vanessa

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