Queen All - Diverses

Voll verstrahlt durch den Tag

Bei dem Aufruf zur Blogparade „Strahlend durch den Tag“ von Tanja Rehmer musste ich gleich lachen. Ich habe nämlich einen Tick. Das ist mir selbst natürlich gar nicht aufgefallen. Ist ja meistens so mit den eigenen Macken. Aber da ich mir beim Zähneputzen das Waschbecken mit meinem Mann teile, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich quasi auffliege.

Auf das Zähneputzen folgt nämlich das Kontrolllächeln, d.h. ich grinse kurz in den Spiegel und bewundere die weißen Beißerchen. Und da ich das frische Gefühl liebe, ist der Griff zur Zahnbürste so ziemlich das ersten, mit dem ich routiniert jeden Morgen in den Tag starte. Ich beginne somit jeden Tag mit einem breiten Lächeln – und manchmal mit einem Lachanfall, wenn der Mann mich wieder bei meiner verstrahlten Zahnkontrolle erwischt hat. Sind noch alle da? Ja!

Vielleicht ist es diese morgendliche Routine, die mir (fast) jeden Tag meine Batterien mit meinem unerschöpflichen Optimismus auflädt. Ich fürchte schon manchmal, dass ich den Kollegen damit auf die Nerven falle aber die verneinen das bisher alle.

Natürlich putze ich nicht jedesmal die Zähne, wenn mal etwas nicht so läuft, um wieder gute Laune zu bekommen. Vielleicht sollte ich das mal in Betracht ziehen…

Was mir aber auch hilft, um bei all dem täglichen Trubel gelassen zu bleiben, sind kleine Zeitinseln für mich.  Egal, ob ich mich in meinen Lesesessel einkuschele, mich schreibend vorm Laptop verkrümele oder im Sommer in der Hängematte schaukele. Da ignoriere ich dann sämtliche Todos, die Liste ist eh endlos dank wiederkehrender Aufgaben und einem Kopf voller Ideen. Und auch wenn Bewegung gut tut, darf es auch mal eine Pause ohne schlechtes Gewissen sein.

Und wenn man sich mal gängige Tipps zum Thema Selbstfürsorge anschaut, ist das wohl auch Konsens. Wobei es mit Sicherheit nicht für jeden gleich leicht/schwer ist, sich solche Zeitinseln aus dem Alltag zu schneiden. Und dann einfach mal keinen Output generieren, völlig ohne Ergebnisse die Zeit „verplempern“, ist in unserer Leistungsgesellschaft auch gar nicht so leicht.

Einfach nur Luftlöcher starren geht aber sehr gut mit einem „Partner in crime“. Mit manchen Menschen schweigt es sich schöner, als mit anderen. Mein Komplize in Sachen fauler Selbstfürsorge ist mein Mann. Die Hängematte hält uns locker beide – allerdings untermalt er die Szenerie manchmal mit einem leisen Schnorcheln.

Natürlich gibt es Tage, da hilft alles nicht. Da fahren die Gedanken Karussell und das Hirn kommt einfach nicht zur Ruhe. All die noch so guten Methoden zur Selbstfürsorge sind dann nur wirkungslos, zumindest bei mir. Und auch, wenn das total unpopulär ist und weder sehr nachhaltig in Sachen Problemlösung noch besonders gesund (angeblich) sein soll, tut mir dann die Unterhaltung/Ablenkung aus der Flimmerkiste richtig gut.

Oft ist es ja der Gegenpol zu unserem Alltag, der uns besonders gut tut. Bewegung habe ich zwar trotz Garten und vielen Treppen bei der Arbeit wie auch zu Hause bestimmt nicht genug. Laufen fällt dieses Wochenende mit einem lädierten Knie auch aus (das Konzert war es wert!). Die Ruhe ist aber mein Gegenpol zu meinem doch sehr kommunikativen Alltag und das schlechte Gewissen sperre ich zusammen mit dem inneren Schweinehund einfach mal in den Keller. Die beiden werden sich bestimmt super verstehen!           

PS: Die Muräne auf dem Titelfoto ist übrigens keineswegs im Angriffsmodus. In dieser entspannten Position wartet sie auf den Einsatz der Putzerfische und -garnelen, die u.a. ihre Zähne reinigen.

8 thoughts on “Voll verstrahlt durch den Tag

  1. Ein schöner Artikel! Wie recht du hast.
    Ja, das mit den Pausen… Ich habes immer noch nicht im Griff 😑
    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag!
    Sibylle

    1. Geht halt auch nicht immer, wie man sich das mit den Pausen wünscht. Ich nehm das entspannt, auf stressige Tage folgen auch immer wieder ruhigere.
      LG
      Vanessa

  2. Ich bin davon überzeugt, dass das der seelischen Gesundheit gut tut, wenn man sich gelegentlich im Spiegel zulächelt. Wir sind mit uns selbst sowieso immer so überkritisch. Das muss gar nicht sein.
    LG
    Sabiene

  3. Mir tut Fahrradfahren unheimlich gut, wenn ich alleine unterwegs bin, kriege ich den Kopf frei.
    Das mit den Putzerfischen gefällt mir gut.
    Ich wünsche Dir einen guten Star in die neue Woche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

    1. Das kann ich mir gut vorstellen. Da bläst es einem den Kopf ja wirklich schön frei. Ich bin eher ein Schönwetterfahrer und wäre bei den aktuellen Temperaturen die ganze Zeit am Nase putzen.
      LG
      Vanessa

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