DIY Minimalismus

[K]ein Baum?

Die Zeiten, in denen man sich, ohne groß darüber nachzudenken, einen Baum ins Wohnzimmer gestellt hat, sind lange vorbei.

Früher ist man kurz vor Weihnachten losgezogen, um DEN Weihnachtsbaum für die Familie zu besorgen. Gerne auch erst an Heiligabend, wobei dann meist nur noch sehr kümmerliche Exemplare zu haben waren. Ich spreche das aus Erfahrung, wir hatten oft sehr mitleiderregende Kandidaten die mit Kugeln behängt nur noch jämmerlicher aussahen. Aber in jedem Haushalt hatte ein Baum zu stehen – die müssen damals noch um einiges günstiger gewesen sein, so gut betucht waren wir nicht.

Der Klassiker – der geschlagene Baum

Was spricht denn dagegen?

So ein Baum ist natürlich nicht ganz billig. Mittlerweile gilt die Nordmanntanne als Klassiker, die piekst auch nicht so, duftet dafür aber auch nicht so intensiv. Bis so ein Bäumchen die entsprechende Größe erreicht hat, vergehen aber mindestens 5-7 Jahre, in denen es gehegt und gepflegt werden will.

Dementsprechend sind auch die Kosten für einen ausgewachsenen Baum mehr als gerechtfertigt. Ganz von alleine wächst der nämlich nicht zu einem so schön geraden Weihnachtsbaum heran. Er braucht Platz und Wasser und ein paar Nährstoffe wären auch nicht verkehrt. Selbstverständlich richtet sich der Preis dann auch nach der Größe des Baumes, bzw. nach laufenden Baummetern. Bei der Nordmanntanne kann man da schon mit bis zu dreißig Euro pro Meter rechnen. Fichten sind um einiges günstiger zu haben und liefern obendrein den passenden Raumduft gleich mit.

Die häufige Trockenheit hat natürlich einen großen Einfluss darauf, was sich in unseren Breiten noch wohl fühlt und wie sich die Pflanzenwelt (und natürlich auch die Tierwelt) verändert. Die heimischen Nadelbäume sind nicht unbedingt die größten Fans der Klimaveränderungen. Und so muss man sich schon fragen, was hier sinnvoll angebaut werden kann und soll. Und ob es dann so eine gute Idee ist, eine Fläche jahrelang mit Tannenbäumen zu belegen, die lediglich als übergroße Schnittblumen enden. Da ist dann auf einen Schlag eine ganze Fläche kahl, damit wir ein paar Tage einen Baum in der Bude stehen haben.

Platz – So ein richtig schöner Weihnachtsbaum vom Boden bis zur Decke ist eher vollschlank und entspricht damit so gar nicht dem Schönheitsideal der Modeindustrie. Der weit ausladende Unterbau (er)fordert schon ein bisschen Raum. Normalerweise richtet man sich ja nicht so ein, dass von vornerein ein Baum ins Wohnzimmer passt. Es wird also eng – passend zur kuscheligen Jahreszeit, da rückt man ja gerne etwas näher zusammen.

Aufwand – Bis der Baum gerade steht, kann schon mal ein Nachmittag vergehen, inklusive Krieg (weil einer angeblich schief guckt oder sowieso handwerklich gänzlich unbegabt ist…) und Massaker (um den Baum passend zum Ständer zu machen). Dann muss das Schmuckstück natürlich angemessen aufgehübscht werden, heißt reichlich behängt mit Kugeln und anderer Deko. Auch hier gibt es wieder reichlich Potential für Grundsatzdiskussionen. Echte Kerzen oder Lichterketten, Lametta oder Tannenzapfen? Und wird das nicht langweilig, jedes Jahr dieselbe Dekoration zu verwenden? Und kaum sind die Feiertage überstanden, geht es ans Abschmücken. Der Baum muss fachgerecht entsorgt werden. Oft hat er reichlich Nadeln gelassen, die Temperaturen liegen in unserem kuscheligen Innenräumen nicht ganz in seiner Wohlfühlzone. Die Nadeln finden sich oft noch Wochen später unter Sofa und Schränken.

Wenn´s unbedingt der Klassiker sein soll, sollte man also drauf achten, dass der Baum noch frisch ist und „voll im Saft steht“. Und natürlich braucht er genau wie andere Schnittblumen Wasser, damit er nicht schon vor den Feiertagen kahl ist.

Nachhaltige Alternative – der Baum im Topf

Was einem aber zu denken geben sollte – selbst, wenn ein geschlagener Baum nicht gegossen wird, sieht er doch noch eine ganze Weile ziemlich lebendig aus. Und das, obwohl er doch eigentlich schon ziemlich tot ist.

Welche Alternativen gibt es also zum gefällten Baum? Naheliegend ist ein Baum mit Wurzelballen. Hier gibt es allerdings himmelweite Unterschiede und als Laie greift man sich dann womöglich ein hübsches grünes Bäumchen zum unschlagbaren Kampfpreis. Billig kann dann aber nach hinten los gehen, denn dann ist der Baum womöglich einfach groß ausgestochen und in den Topf verpflanzt worden. Dann fehlen ihm all die feinen Wurzeln mit denen er sich versorgt. Damit gleicht in der Regel dem geschlagenen Baum und ist quasi schon tot – siehe oben –  man sieht es nur erst Monate später, wenn der Baum im Garten immer bräunlicher wird.

Dazu kommt noch die Ein- und Ausgewöhnungsphase, damit er in unserer warmen Wohnung nicht dem sofortigen Hitzeschock erliegt. Zwei Tage im hellen und unbeheizten Treppenhaus – wenn man denn eines hat. Und dann darf er trotzdem nur wenige Tage drinnen bleiben. Ganz schön viel Aufwand, um einen echten Baum im Raum zu haben.

Also egal ob lebender oder geschlagener Baum, man sollte immer auch auf die Herkunft achten. In einer guten Gärtnerei hat man reelle Chancen, dass der Kleine aus dem Topf im heimischen Garten Wurzeln schlägt.

Nur zu Gast – der Mietbaum

Und wenn ich gar keinen Garten haben, in dem der Baum nach den Feiertagen in Frührente gehen könnte? Dann kann ich mir mittlerweile sogar einen Baum mieten. Das macht natürlich nur mit Bäumen Sinn, die danach wieder zurück in die Gärtnerei gehen und vor allem weiterleben. Dann muss man aber umso mehr darauf achten, dass er das Fest der Liebe heil übersteht. Schauen wir uns also den Aufwand dafür nochmal im Detail an:

  1. Rechtzeitig bestellen – anscheinend muss man seinen Wunschbaum aussuchen und frühzeitig reservieren
  2. Dann wird hoffentlich rechtzeitig angeliefert, denn es braucht Vorlauf, bis der Baum ins Wohnzimmer darf
  3. Akklimatisieren – von draußen nach drinnen, am besten über 1-2 Tage im kühleren Treppenhaus oder Hausflur oder einem kühleren Zimmer. Nicht im Keller, der Baum braucht Licht!
  4. Kühlen Standort auswählen – nicht neben Heizung oder Kamin – oder einfach mal ein bisschen Heizkosten sparen
  5. Nadeln hin und wieder mit Wasser besprühen, die trockene Luft setzt ihm schon sehr zu.
  6. Nicht mit Baumschmuck überlasten, damit die Zweige gesund und stark bleiben
  7. Nicht zu lange drinnen stehen lassen. Generell ist es dem Baum zu dieser Jahreszeit in unserem Wohnzimmer zu warm. Er sollte also nur wenige Tage diesem Hitzestress ausgesetzt werden.
  8. Gießen – wie bei allen lebenden Pflanzen nicht zu viel und nicht zu wenig
  9. Akklimatisieren – von drinnen nach draußen soll natürlich auch keine Schocktherapie werden. Also gleiches Spiel wie anfangs wieder zurück
  10. Und dann natürlich wieder abholen lassen – ob das noch so nachhaltig ist?!

Für Bastler – DIY

Man kann sich seinen Baum sogar selbst zusammen bauen. Dafür gibt es ein fertiges Baukastensystem, das am Ende wie ein Stamm aussieht, in den man dann frische Tannenzweige stecken kann. Ist wohl in der Anschaffung nicht ganz günstig aber dafür braucht man danach keinen ganzen Baum mehr. Dafür aber viel Geduld und Zeit, damit das Ergebnis nicht wie ein windschiefer Krüppelbaum aussieht.

Es muss ja auch nicht immer ein Baum sein. Bzw. man kann ja kreativ abgewandelte Varianten basteln. Schön finde ich die Idee, alte Leitern mit Kugeln und Lichtern zu schmücken. Hat auch was von einem Baum und man könnte sogar Geschenke drunter legen. Sehr platzsparend sind auch verschieden lange Äste, die man  

Übereinander an die Wand hängt. Leider habe ich kein Bild mehr davon aber ich versuch das mal zeichnerisch zu erklären:

DIY-Wanddeko zu Weihnachten

Man nehme einigermaßen gerade Zweige in verschiedenen Längen und platziert die der Länge nach übereinander. Dann werden die Enden einfach mit einer Schnur verbunden und an die Wand gehängt. Ich hab das auch schon statt mit einer Schnur gleich mit einer Lichterkette gesehen – auch sehr hübsch. Und dann hängt man noch ein bisschen was an die Zweige, entweder klassische Kugeln oder worauf man sonst Lust hat. Ich könnte mir auch Papiersterne gut dran vorstellen. Vielleicht in weiß, wenn man eine farbige Wand hat.

Die Faulbär-Variante – der künstliche Baum

Ich war lange gegen einen Plastikbaum, die sahen früher aber auch echt grausam aus. Da gibt es mittlerweile sehr realistisch anmutende Exemplare. Und ganz wie der echte, lassen sich die Attrappen nach Belieben schmücken. Man muss das nicht mal jedes Jahr neu machen (aber man kann natürlich) sondern mottet das Bäumchen einfach komplett bis zum nächsten Fest ein.

Unserer hat dieses Jahr ein neues Outfit aus alten Kugeln bekommen. Die haben zwar ein paar Nagerspuren, fällt aber nicht auf. Ganz zu Anfang unserer Beziehung hatten wir uns ein paar Mal einen richtigen Baum ins Wohnzimmer gestellt, dafür gab´s dann ein paar Kugeln. Die haben wir natürlich noch. Zu der Zeit haben wir aber auch eine putzige Rattenbande beherbergt und die fanden den Baum natürlich klasse. Beim Klettern haben sie so manche größere Kugel in den Tod gestürzt und die kleinen Kugeln versucht zu klauen. Sie hatten wohl ein paar Elster-Gene in sich. Heute haben wir keine Haustiere mehr aber die Spuren findet man eben an manchen Dingen noch.

Ich weiß, ein Plastikbaum klingt jetzt erst mal so gar nicht schön und nachhaltig. Andererseits haben wir unseren schon seit vielen Jahren und er sieht immer noch super aus. Wir haben ihn für ein paar Euro im Baumarkt erstanden, da war er schon um Längen günstiger, als ein echter Baum. Und er wird uns mit Sicherheit noch viele Jahre erhalten bleiben. Ach – und da er so klein ist, wandert er mit uns von Raum zu Raum, je nachdem wo wir uns gerade aufhalten (Juhu, Weihnachtsstimmung im Homeoffice – und im Bad – und in der Küche…).

So eine richtig bombastische Weihnachtsdekoration wäre mir auch zu viel. Ich mag es lieber etwas dezenter, habe mich dann aber auch nicht nach zwei Tagen dran satt gesehen. Wobei alles sofort nach den Weihnachtsfeiertagen wieder zurück in die Kiste kommt. Ist ja nicht viel, das ist schnell erledigt. Und dann startet man frisch und unbeschwert ins neue Jahr.

29 thoughts on “[K]ein Baum?

  1. Schöne Bilder am Beitragsende :). Wir haben schon lange keinen echten Baum mehr und sind Weihnachtsschwänzer. Aber als wir noch Weihnachten gefeiert haben, war der lustigste Baum ein Trainerbaum (wir waren beide zu dem Zeitpunkt beratend beruflich unterwegs): ein Flipchartpapier auf einem Flipchart mit Pinnwandhintergund. Wir haben einen Baum zusammen darauf gemalt und viel Spaß dabei mit Rotwein und Whiskey gehabt, kleine Kugeln angepinnt und eine Lichterkette um den Rahmen gewickelt. Die Gäste am 1. Weihnachtstag haben es mit Humor genommen.

    1. Witzig & individuell: So einen Baum gibt’s wirklich nur einmal. Es sei denn, jemand mit Flipchart lässt sich davon inspirieren! 🙂
      Ich würde gerne zu den Nachchmerinnen zählen, habe aber leider keinen Flipchart.
      Bislang hatten wir immer „normale“ Weihnachtsbäume oder Bäume im Topf. Letztere haben in unserem Garten leider nie angewachsen. Sie hatten auch keine wirklichen Wurzeln, muss ich anmerken, sondern waren einfach geschlagene Bäume, die man in einen Topf gesteckt hatte. Also, ziemlich enttäuschend, das Ganze, aber man kann ja beim Kauf nicht im Topf herumwühlen…

      Auf einen Weihnachtsbaum mag ich trotzdem nicht verzichten. Er ist in unserem Haus – bis auf den Adventskranz – die einzige Weihnachtsdeko.

      Liebe Grüße

      1. Ich bin ja sonst eher ein tiefenentspannter Mensch aber wenn mir jemand einen geschlagenen Baum im Topf verkauft, würde ich dem das um die Ohren hauen. Was müssen das nur für Menschen sein, die auf so eine Idee kommen 😡.
        Nur Baum und Kranz wäre meinem Mann zu wenig. Den muss ich gerade zügeln, der ist derart in Weihnachtsstimmung, dass er am liebsten das ganze Haus von oben bis unten in Lichterketten einwickeln würde. 🎄✨

  2. Für meinen Single-Haushalt würde es mir überhaupt nicht in den Sinn kommen, mir eine richtige Tanne zu besorgen. Ich bin mit meinem Plastikbäumchen mehr als zufrieden. Ich stelle mal die These in den Raum, dass so ein Weihnachtsbaum auch ein Statussymbol ist, mit dem man sich vor den Weihnachtsgästen profiliert. Wer gar nicht oder nur in kleinem Kreise feiert, wird der Baumfrage nicht so viel Aufmerksamkeit widmen. Man muss sich den Baum ja auch nicht in die Wohnung stellen und könnte stattdessen eine Tanne vorm Haus pflanzen und schmücken, an der man sich vom Fenster aus erfreuen kann.

    1. An der Tanne vorm Haus arbeiten wir noch, gar nicht so einfach den passenden Baum für den trockenen und sonnigen Standort zu finden, der dann auch noch schön zierlich bleibt. Bzw. über den Standort wird natürlich auch noch viel diskutiert. Aber als Statussymbol habe ich den Baum noch gar nicht gesehen. Auch wenn meine Eltern als ich klein war, nicht viel Geld hatten – dass wir teilweise so „charakterstarke“ Bäume hatten, lag eher daran, dass man an Heiligabend halt nicht mehr so viel Auswahl hatte.

      1. gartentip: wolkenkiefer!
        kiefern haben tiefe wurzeln und kommen mit trockenheit&mageren böden zurecht – und die wolkenkiefer muss beschnitten werden und bleibt deshalb überschaubar – so´ne art grossbonsai……..
        xx

  3. Wir sägen in letzter Zeit selbst vom Weihnachtsbaumfeld ganz in der Nähe. Im Topf hatten wir auch schon einige, die stehen im Garten. Hat bisher bei uns immer funktioniert, das anwachsen.
    Ich liebe Deine Fotos mit den süßen Nagern im Baum. 💕
    Liebe Grüße Tina

    1. Ich stelle mir gerade vor, wie jedes Jahr ein neuer Baum aus dem Topf in den Garten wandert und man irgendwann seinen eigenen kleinen Privatwald hat 😊.
      Vom lokalen Weihnachtsbaumfeld ist auf jeden Fall besser, als von irgendwo importiert. Und den Baum selbst zu sägen, ist sicher ein Erlebnis. Ich muss da immer an den Film „Schöne Bescherung“ denken, auf das Eichhörnchen im Haus kann ich verzichten 😉.
      LG
      Vanessa

  4. man sollte auch erwähnen, dass so eine baumplantage jede menge an pestiziden & herbiziden braucht…. und mit kompost werden die bäumchen sicher nicht gedüngt.
    weihnachten ging mir schon immer auf den keks. und in den letzten jahren ist dieser ganze rummel nur noch schlimmer geworden…. da alles christliche bei mir mittlerweile würgereiz auslöst, habe ich konsequenterweise dieses fest (genauso wie ostern) aus dem kalender gestrichen.
    nur für des BW romantische seele gabs hier schon – wunderschöne – geschmückte bäume, zweige in vasen und glitzerdeko ;-D
    xxxx

    1. Ich habe mal gelernt, dass Weihnachten so ganz zufällig in die Zeit der Wintersonnenwende und irgendwelcher heidnischen Feste fällt. So konnte die Kirche leichter neue Schäfchen rekrutieren. On das stimmt, weiß ich nicht aber der Gedanke gefiel mir schon immer.
      Ich mag es eigentlich sehr gerne, wenn man mal den Geschenkewahnsinn ausblendet. Man kann ja auch wunderschön und dezent schmücken statt alles mit Kitsch zu überladen – hattest du nicht gerade erst was zu Ästhetik geschrieben? 😉

      1. 😀
        das mit dem kapern der heidnischen – an mond-&sonnenkalender gebundenen feste stimmt tatsächlich….. johannistag – 3 tage nach sommersonnenwende, allerheiligen um samhein herum, x-mas 3 tage nach wintersonnenwende, neujahr am ende der rauhnächte, ostern auf den frühlingsmond…… etc.etc….
        auch plätze wurden ja okkupiert – kirchen & kapellen auf alte kultplätze gebaut.
        xxx

  5. Schon früher als Kind hab ich mich gefragt, warum man einen Baum, der über viele Jahre gewachsen ist, fällt und anschließend für ein paar Tage ins Haus stellt, bevor er dann entsorgt wird. Dementsprechend habe ich mir selbst auch nie einen „echten“ Weihnachtsbaum geholt. Wir haben seit ein paar Jahren einen kleineren künstlichen Weihnachtsbaum, genau wie du damals aus dem Baumarkt geholt. Besonders nachhaltig ist das zwar auch nicht, aber der Baum hält über die Jahre und kann immer wieder aufgestellt werden, was es zu einer guten Alternative macht – denn ganz ohne Weihnachtsbaum ist ja auf Dauer auch nicht schön.

  6. Meine Frau hat einen künstlichen Weihnachtsbaum etwa 80 cm Höhe auf einem Beistelltischchen stehen, mit frisch gekauften Kügelchen aus Lauscha bestückt. Der macht sich recht gut.

  7. Mir tut ja die Seele weh bei jedem Baum, der umgehauen wird. Und deshalb gabs und gibts bei uns noch nie einen echten. Und auch keinen künstlichen, denn egal wie: auch Mietzen finden das glänzende Gebaumel daran höchst attraktiv, weder die eine noch die andere Variante würde lange überleben. 😽 Also stecke ich einfach immer einen Ast in einen Tonkrug, hänge meinen einzigen Erzgebirge-Holzstern dran- und gut ist das.
    Ich bekomme manchmal Anfragen von Menschen mit echtem Baum, ob sie mir den für die Dicken bringen dürfen. Ja, dürfen sie. Aber nur wenn sie zu 200% sicher sind, dass der Baum nicht gespritzt wurde. Tja. Und so kommts, dass meine Beiden schon seit Jahren nicht mehr in den Genuss frischen Weihnachtsbaum-Grüns kommen (denn das lieben sie eigentlich sehr!). Aber die Bäume heute werden mit so viel von allem Möglichen gespritzt (ja, auch damit sie möglichst lange „frisch“ bleiben!), dass es den Dicken wirklich schaden würde. Und ich frage mich: schadet es nicht auch dem Menschen, der fröhlich singend drumrumsitzt??
    Hab grad letztes WE mit einer Gärtnerin gesprochen. Die meinte, dass auch Bäumchen im Topf sehr drunter leiden, wenn sie 2 Wochen und länger drinnen stehen müssen, und dass die dann gerne Milbenbefall bekommen. Ich stell mir das in etwa so vor, wie wenn man mich einfach mal eben für 2 Wochen in eine Kältekammer einsperren würde.
    Fazit meinerseits also: Nein, gar kein Baum.
    Aber dass ihr mal Ratten hattet, find ich genial. Ich liebe Ratten! Wäre ihre Lebensdauer nicht so bescheiden, ich hätte bestimmt schon welche….
    Herzliche Grüsse!

    1. Bei vielen Bäumen ist ja nicht mal nachvollziehbar, wo die her kommen, bzw. es interessiert keinen. Da will ich gar nicht wissen, welche Pestizide da alle drin hängen. Die geschmacklichen Vorlieben von Tieren muss ich zum Glück nicht verstehen. Kann mir kaum vorstellen, dass es lecker ist, auf trockenen Nadeln rumzukauen, die einem dann ständig zwischen den Zähnen hängen. Und wenn einer der Nachbarskater eine Maus samt Fell und Knochen verspeist oder einen Käfer 🤢
      Die kurze Lebensdauer der Ratten war auch der Hauptgrund, warum wir keine Tiere mehr haben. Ich finde sie super schnuckelig und mag es, wenn sie die Wohnung unsicher machen. Aber wenn es dem Ende zu geht (oder bei Krankheit), leiden wir beide einfach zu sehr mit. Freue mich aber über jede tierische Begegnung! Wobei – bei Insekten im Haus hält sich die Freude in Grenzen.
      Liebe Grüße!

  8. Liebe Vanessa,

    *eure kleinen Nager sehen echt putzig aus. Fast schon wie Weihanchtskugeln am Baum.
    Dein Artikel hat mich aber zum anregen gebracht. Wir haben ja wegen, naja, nicht nur wegen Frieda keinen Baum, seit Jahren. Mein Mann hat es nicht so damit. Dann hatte mein Schwiegervater jedem seiner Kinder eine Holzkrippe gebaut und die ist so schön und bombastisch. Die haben wir dann viele Jahre aufgestellt und als Frieda kam, meinte mein Mann. Oh je, die versucht dann da reinzukommen durch die Tür und dann bleibt sie stecken und erstickt oder legt sich auf das Haus. Frieda ist ja neugierig und man muss alles erforschen. Also haben wir das gelassen. Mir fehlt aber auch nichts. Vielleicht weil ich gemerkt habe, das mir das minimalistische in dieser Welt besser gefällt und vor allem gut tut.
    *
    Deine Beschreibung über Dich! Schluck* – Da fand ich mich in vielem wieder. Aber hey. Les mal das Buch von Melanie Rabe über Kreativität. Da ging mir ein Licht auf. Jeder ist Kreativ- nur eben anders. Wir brauchen kein Rubens oder sonst was sein. Das Buch ist echt klasse. Das hat mir wieder etwas mehr selbstbewusstsein zu mir gegeben.

    Liebe Grüße
    Elke von einfachelke.de

    1. Liebe Elke,
      eure Frieda ist ja zauberhaft und scheinbar sehr verspielt. Die hätte bestimmt ihre Freude an einem reichlich behängten Baum 😂
      Danke für den Buchtipp – jetzt ist die Leseliste schon wieder etwas länger aber der Urlaub ist ja auch nicht mehr allzu fern.
      LG
      Vanessa

  9. Wir kaufen jedes Jahr einen echten Baum, den der Gärtner im Ort angebaut hat. Gedüngt wird da nicht viel, sie wachsen im Wald auch ohne. Der Baum ist bei uns einfach eine Familientradition, auf die ich nicht verzichten möchte. Als Statussymbol habe ich ihn nie betrachtet, wir feiern im Familienkreis.
    Liebe Grüße
    Susanna

    1. Ja, manchmal sieht man noch die natürlichen „Baumfelder“, auf denen sich auch ein bisschen Natur breit machen darf. Da weiß man wenigstens, was man sich ins Wohnzimmer holt!
      LG
      Vanessa

  10. Liebe Vanessa,
    ich kann das auch nicht, einen echten Baum fällen nur für ein paar Tage im Jahr und danach wird er zu Mulch verabeitet… das bricht mir das Herz. So haben wir vor ein paar Jahren ein paar Euros mehr investiert und einen künstlichen mit qulitativ hochwertigen Silikonnadeln gekauft, der sieht sowas von echt aus und – yeah – nadelt auch nicht und wird wohl ein Leben lang halten…;-))) Wir feiern auch kein „Weihnachten“, sondern lieben einfach die vielen Lichter in dieser dunklen Jahreszeit, das gehört irgendwie dazu und macht es gemütlich. Mein Mann und ich haben beide mit Kirche garnix am Hut. Aber wir mögen halt die muggelige Atmosphäre. Ich geht auch abends total gerne vor die Tür, wenn die Städte so schön beleuchtet sind!
    Liebe Grüße!!
    Lony x

    1. Hi Lony,
      das habe ich noch nie gehört/gesehen – ein Baum mit Silikonnadeln. Aber auch andere künstliche Pflanzen werden ja immer realistischer. Da muss man immer mal wieder den Grabsch-Test machen und selbst dann bin ich mir manchmal nicht mehr sicher. Manche ahmen sogar leichte Macken und vertrocknete Blätter nach, das sieht dann täuschend echt aus. Bei Zimmerpflanzen mag ich aber auch den positiven Nebeneffekt fürs Raumklima. Bei einem Weihnachtsbaum ist das ja egal und Tannenduft kann man auch per Duftöl verströmen.
      Was Weihnachten, Kirche und Lichter angeht, halten wir es ebenso. Wir genießen die Zeit und lassen uns nicht stressen.
      Dir auch ganz entspannte und schöne Feiertage!
      LG
      Vanessa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert