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Altern im Blindflug

Wir werden älter – alle! Daran ist jetzt erst mal nichts Verwerfliches. Verwerflich ist es nur, wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Die einzige Alternative dazu wäre, jung zu sterben. Aber diese Option scheint mir nicht wirklich erstrebenswert.

Die Kosmetikindustrie freut sich ja sehr, dass wir das mit dem Älterwerden nicht so einfach akzeptieren können. Wir können uns also mit allerhand Spachtelmasse aufhübschen und uns einreden, dass sich Falten einfach wegcremen lassen. Vor manch anderen Alterserscheinungen kann man nicht so einfach die Augen verschließen. Sonst rennen wir sehenden Auges in Verderben. Bzw. eher blinden Auges, denn die Sehkraft schwindet im Alter gerne mal.

Wer jetzt keinen so großen Wert darauf legt, die Welt in ihrer vollen Pracht zu sehen, kann ja seiner Eitelkeit frönen. Manchmal ist es vielleicht besser, wenn man nur einen verschwommenen Blick auf die harte Realität hat (sieht man schon die eigenen Falten nicht).

Allerdings hat so ein Blindflug durchs Leben einige nicht unerhebliche Nebenwirkungen. Oft merkt man nicht einmal, dass sich die Sehkraft so langsam verabschiedet. Das ist ja für gewöhnlich ein schleichender Prozess. Man kann es also auch lange ignorieren, bis man gegen eine Wand läuft. Besser ist es, vorher immer mal wieder den Realitäts-Check zu machen und sich ehrlich zu fragen, ob es wohl ok ist, wenn man Ortsschilder erst lesen kann, wenn man direkt davor steht.

Da ich mir schon fürs Studium eine Brille zugelegt hatte, war ich mir über meine Kurzsichtigkeit durchaus im Klaren. Trotzdem war ich lange nicht beim Optiker, um mal wieder die Werte testen zu lassen. Pandemie und so, um Ausreden ist man ja nie verlegen. Und obwohl das mit den Ortsschildern noch ganz gut geklappt hat, waren nächtliche Fahrten anstrengend, vor allem bei Regen. Also hab ich mich doch mal in so ein Brillengeschäft gewagt und bin nun, wie erwartet Besitzerin eines neuen Accessoires.

Die (mittlerweile nicht mehr ganz so) neue Brille überkompensiert zwar und ich kann damit im Nahbereich überhaupt nichts anfangen. Das ich beim Autofahren jetzt merklich zügiger und souveräner unterwegs bin, zeigt mir aber, dass ich viel zu lange gewartet habe, um meine Augen mal von der Fachfrau checken zu lassen. Bei der Auswahl des passenden Gestells hat sie mich anscheinend auch perfekt beraten – mein Mann findet mich mit Brille putzig. Und ich ihn hinreißend, wenn so kitschige Sachen zu mir sagt…

Allerdings sehe ich jetzt das ganze ungeschminkte Elend, dass sich mittlerweile auf den Straßen abspielt. Ganz unabhängig von Talent oder Alter scheinen viele vom Verkehr überfordert. Da fahren Menschen quasi im Stehen um die Kurve, blinken links und fahren dann rechts, fahren konsequent immer und überall mindestens 10 km/h weniger, als erlaubt – und bringen damit ihre Mitmenschen völlig aus der Fassung.

Die sind nämlich nicht alle mit Engelsgeduld gesegnet und können da schon mal die Nerven verlieren. In der Konsequenz starten sie halsbrecherische Überholmanöver, nur um der Situation irgendwie zu entkommen. Ganz besonders liebe ich auch die selbsternannten Verkehrserzieher, die absichtlich immer langsamer werden, wenn sie sich vom nachfolgenden Auto belästigt fühlen. Am Ende fragt keiner, wer wen zuerst provoziert hat. Jeder fühlt sich selbst im Recht und generell fahren ja eh alle wie die Bekloppten, außer man selbst.

Kleine Anmerkung am Rande – wenn sich hinter einem eine lange Kolonne bildet, könnte man netterweise mal recht ran fahren die Mitmenschen vorbei lassen. Das blenden wir nämlich gerne aus, da sitzen Menschen in den anderen Autos und die wollen vielleicht auch irgendwo hin. Andersherum kann man bei Auswärtigen auch einfach mal ein Auge zudrücken, wenn sie verloren die Kreuzung blockieren, statt gleich die Hupe zu bemühen. Wir haben alle schon mal gepennt oder waren mal planlos in unbekannten Gefilden unterwegs.

Ich selbst sitze ja neben einem Wahnsinnigen auf dem Beifahrersitz und das ist keine Übertreibung, der Gute ist schon sehr zügig unterwegs. Damit er die Grenzen seines Autos mal in einer sicheren Umgebung austesten konnte, hat er von mir vor einigen Jahren ein Fahrsicherheitstraining zum Geburtstag bekommen. Da kann man eben auch ohne Gefährdung des normalen Straßenverkehrs testen, wann es einem in der Kurve die Reifen lupft – Spoiler, mir ist vorher schon fast schlecht geworden. Ich kann gar nicht so schnell fahren, dass mein Auto den Bodenkontakt verliert.

Seine erste Reaktion beim Auspacken seines Geschenks war Jubel, die zweite „du kommst aber mit“. Damit war mein Plan, mir das Geschehen aus sicherer Entfernung anzuschauen (natürlich mit Brille), hinfällig. Er hatte ja nicht Unrecht, so ein Training schadet nicht. Wenigstens das eigene Auto sollte man richtig gut kennen und einschätzen können, wie es sich hinsichtlich Bremsweg, Kurvenverhalten usw. verhält. In freier Wildbahn lässt sich das allerdings nicht so einfach ausprobieren und das wäre sicher auch keine gute Idee!!!

Die Kosten für so ein Fahrsicherheitstraining hängen natürlich vom Veranstalter ab. Für Mitglieder von Automobilclubs gibt es teilweise spezielle Angebote und Rabatte. Wenn ich mir aber anschaue, was ich beispielsweise für Museumseintritte, Schwimmbadpreise oder Kino/Theater zu zahlen habe, relativiert sich das wieder. Vor allem, wenn man noch den Nutzen gegenrechnet.

Wir haben pro Fahrer im eigenen PKW 110 Euro für ein ganztägiges Training auf einem Verkehrsübungsplatz gezahlt. Dafür gab´s ausreichend Gelegenheit, die eigenen Grenzen und die des Fahrzeugs in verschiedenen Situationen auszutesten. Dazu viele interessante Tipps und ganz großes Kino, wenn ein paar halbstarke Fahranfänger die Kontrolle  über ihr Auto verlieren und ein paar hübsche Pirouetten drehen. In der sicheren Umgebung des Übungsplatzes hat sowas glücklicherweise nur ein angekratztes Ego zur Folge.

Was wir auch gelernt haben:

Die meisten Fahrer sind zu zögerlich, deshalb gibt es mehr Auffahrunfälle, als nötig. Denn bei einer richtigen Vollbremsung schlägt das Bremspedal zurück – und unsereins nimmt dann gerne mal die Kraft raus. Nichts da, hier muss man volle Kanne aufs Pedal treten und das halt dann auch, bis die Karre steht. Fühlt sich in der Tat komisch an, wenn man das mal bewusst ausprobiert. Aber das Aha-Erlebnis zeigt, dass die wenigsten auf eine Vollbremsung richtig vorbereitet wären.

Wie unterschiedlich der Bremsweg doch auf trockener und nasser Fahrbahn ist. Da wundert es einen nicht, wenn bei Eis und Schnee die Unfallzahlen steigen, die Leute halten zu wenig Abstand. Schadet manch einem (Ehemann) nicht, wenn der Trainer den Unterschied mit den Pylonen mal so anschaulich verdeutlicht.

Das man das Lenkrad verstellen kann, wissen viele nicht. Ein kurzer Blick des Trainer genügt und plötzlich sitzen 90% der Teilnehmer anders (und bequemer) im Auto, als vorher. Und siehe da, auch bei mir war der Abstand zum Lenkrad unnötig groß. Immerhin mein Sitz war korrekt eingestellt, ich bin so ein Streber.

Und zuletzt – es macht einen Heidenspaß, wenn man mit dem quasi fliegenden Untersatz mal über einen Hügel schießen kann. Mit dem Wissen im Kopf, dass da niemand hinter der Kuppe ist. Natürlich nicht gleich so übertrieben, dass der nächste Halt dann der Schrottplatz ist. Wenn´s einen aber ein bisschen aus dem Sitz lupft, bleiben in der Regel alle vier Räder da, wo sie hingehören. Und die Fahrerin hat ein seliges Grinsen im Gesicht.

Jetzt hoffe ich nur noch, dass ich noch so lange sicher unterwegs bin, bis autonomes Fahren zur Normalität geworden ist. Die Chancen hierfür stehen zumindest höher, als dass der ÖPNV auf dem Land mal eine anständige Alternative wird. Da kann man schon verstehen, dass viele ihren Führerschein nicht abgeben, obwohl sie längst nicht mehr fahrtauglich sind.

Neben meinem Großvater bin ich als Kind tausend Tode gestorben, der war auch so ein unverbesserlicher Kandidat. Egal ob Landstraße, Ortschaft oder Spielstraße, er ist immer 60 km/h gefahren. Und mit der Reaktionszeit einer Wanderdüne war er definitiv nicht der sichere Fahrer, für den er sich selbst mit vollster Überzeugung hielt. Immerhin die Brille hat er brav aufgesetzt, gesehen hat er trotzdem nichts.

Der Führerschein bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit. Das ändert sich nicht zwischen Jugend und hohem Alter. Was sich aber ändert, ist unsere eigne Weisheit und unsere Lebenserfahrung. Trotzdem verhalten sich viele erstaunlich kindisch und trotzig, wenn im eigenen Umfeld plötzlich Zweifel an der Fahrkompetenz laut werden. Untauglich? Ich doch nicht! Da war sie dann hin, die schöne Selbsterkenntnis.

Natürlich werde ich meinen Lappen ganz artig abgeben, wenn die Zeit gekommen ist, versprochen! Womöglich hilft hier ja das Ablaufdatum zusammen mit den schwäbischen Genen – Verlängern kostet und das muss sich dann schon rechnen. Vielleicht spar ich lieber schon mal auf die nächste Brille…

50 thoughts on “Altern im Blindflug

  1. die grösste freiheit in meinem leben habe ich zw. 1989 & 2011 erlebt – autos haben da absolut keine rolle bei gespielt!
    seit wir auf´m dorfe eins brauchen, ist es irgendwie immer eine last….. und wenn mein mann nicht so ein routinierter und DEFENSIVER fahrer wäre, hätten die dorfdeppen uns schon in der 1. woche totgefahren.
    „eigentlich“ müsste ich wohl längst eine gleitsichtbrille tragen – aber ich ignoriere das geflissentlich – solange ich die pflanzen im garten und die vögel im wald auseinanderhalten kann……. nur für´s nähen gibt es eine „lesebrille“, natürlich keine aus´m supermarkt, sondern ein hippes gestell vom optiker ;-D

    und was falten und kosmetik angeht – durch konsequentes nichtanwenden bleibt die haut am längsten glatt & strahlend – ich bin der lebende beweis 😀
    xxxx

    1. In der Stadt würde ich auch lieber ohne Auto leben (alleine die Parkplatzsuche 🙄) aber auf dem Land ist es doch schwierig ohne. Wobei hier zum Jahreswechsel sogar mal die Fahrpläne positiv angepasst wurden und wir jetzt auch am Wochenende auch nach 18:00 noch weg kommen und nachts sogar wieder heim. Es sind eigentlich eher die Auswärtigen, die hier rasen wie die blöden. Aber die schauen sich dann auch die Kurven aus nächster Nähe an 😉
      Eine Lesebrille braucht nur mein Mann. Was das angeht, ergänzen wir uns perfekt. Er kann mir sagen, ob da ein Vogel oder ein Hase auf dem Feld hockt und ich les ihm das Kleingedruckte vor.
      Liebe Grüße!

    2. „Dorfdeppen“ – welch wutentbrannte Äußerung bin ich lesend? Als Dorfdepp bin ich getriggert.

      Mich würde interessieren warum ihr nicht in der Stadt geblieben seid, wenn dort die größte Freiheit für dich geherrscht hat? Liest sich so, als ob das nun ein riesen Einschnitt für dich ist. Ich stelle in Speckgürteln mancher Städte fest, dass gerade der Städter mit junger Familie das Dorf genießt und gerne Auto fährt – viele sogar bis an den Waldrand für die Joggingrunde den Sonntagsspatziergang. Hier läuft der Dorfmensch lieber selbst ;).

      Ich kann die überwiegende Abneigung gegenüber dem Individualverkehr in den Kommentaren hier überhaupt nicht teilen. Offenbar kommen die meisten aber doch nicht ohne aus und die Hürde Alternativen zu wählen ist (aus Bequemlichkeit?) immer noch zu hoch. Ich bevorzuge das Auto und muss mich nicht von Fahrplänen einschränken lassen und mich in oftmals versifften, abgewirtschafteten Öffis und Bahnhöfen aufhalten.

      Btw, die schweren Verkehrsunfälle haben sich glücklicherweise seit den letzte 50 Jahren immer weiter stark reduziert.

      1. Hat halt alles zwei Seiten. Mit dem Auto ist man flexibel, es ist aber auch teuer, braucht Platz usw. Bus und Bahn sind umweltfreundlich aber oft unzuverlässig oder das Angebot ist mancherorts unterirdisch. Dafür kann man dann beim Ausgehen aber auch mal was Alkoholisches trinken 🍻
        In der Stadt hat man (in der Regel) eine gute Infrastruktur aber oft kaum Grün um sich rum. Und auf dem Dorf ist es idyllisch aber es gibt halt Dorfdeppen 😉. Letztere können über Städter oft nur den Kopf schütteln. Alleine der erschütterte Blick vom Nachbarn, als ich mit der kleinen Rosenschere versucht habe, meterhohes Brombeergestrüpp zurückzuschneiden 😬. Da erkennt man halt den Ex-Städter. Was das Laufen angeht, finden sich aber in beiden Fraktionen solche, die für jeden Meter das Auto nehmen und solche, die auch vor den längsten Fußmärschen nicht zurückschrecken und jeden Kilometerzähler zum Überlaufen bringen.

        Das sich die schweren Verkehrsunfälle reduziert haben, liegt aber auch an so bahnbrechenden Erfindungen, wie dem Sicherheitsgurt. Unfälle aus purer Dummheit lassen sich dadurch aber leider immer noch nicht vermeiden.

          1. Well, that escalated quickly!
            Ich habe meine Frage aus Interesse gestellt, um zu verstehen warum ihr auf’s Land gezogen seid. Interessiert mich immer noch.
            Und mal Hand auf’s Herz – ihr fahrt doch nicht ernsthaft zu allen euren Wanderungen mit den Öffentlichen?!

            Und ja klar, Bekloppte gibt es doch überall, das liegt aber nicht am Wohnort Stadt oder Land. Ich habe doch nichts gegen Städter. Mich selbst habe ich als Dorfdepp bezeichnet und damit auf die Schippe genommen.

            PS: Um Dresden und im Elbsandsteingebirge bin ich auch öfter mal in der Natur unterwegs. Große klasse. Die Dresdner Heide ist auch toll um zu Wandern. Kennste wahrscheinlich 🙂

          2. Sandsteingebirge und Heide, da könnte ich glatt ein bisschen eifersüchtig werden obwohl wir es hier auch schön haben. Gras ist halt woanders immer grüner aber die Bekloppten, die gibt´s nur in der Stadt 😉

  2. Oh, mein Augenarzt Termin ist Anfang März, ne neue Brille absolut notwendig aber zu flotten Fahrer werde ich deshalb trotzdem nicht, bin dann eher die Bremse im Verkehr 😉
    Autofahren war noch nie mein Ding, früher war die Harley mein ein und alles, aber die Zeit ist auch rum. Jetzt fahre ich lieber langsam alles andere Stresst mich, also immer mit der Ruhe und gelassen ans Ziel.
    Gute Fahrt und Liebe Grüße Tom

    1. Oh, da werden Erinnerungen wach an meinen kleinen Motorroller. Wobei ich mich auf vier Rädern immer wohler gefühlt habe, als auf zwei. Gelassenheit ist am Steuer definitiv nicht falsch.
      Viele Grüße
      Vanessa

  3. Ich bin völlig bei Tom, nur ohne Harley.😊
    Früher losfahren wirkt Terminstress entgegen.
    Liebe völlig gechillte Grüße aus Ban Krut, Tina 🌴

    1. Definitiv, ich bin auch lieber zu früh da, als mich zu stressen. Wenn man es eilig hat, ist der nächste Traktor samt vorausfahrendem Schwertransport und diverser Sonntagsfahrer nicht weit 😉

  4. So ein Fahrsicherheitstraining ist klasse, hatte ich auch mal. Seitdem sitze ich dauerhaft weiter vorne und gerader. Das harte Bremsen kostet echt Überwindung, aber ist gerade bei ABS so wichtig.

  5. Dein Großvater ist 60 gefahren? Mein Vater ist ÜBERALL 30 km/h gefahren. Innerorts, auf der Bundesstraße 🫣 … Man hat ihn dann irgendwann von der Autobahn gezogen und ihm den Lappen entzogen.
    Er war eben auch einer der unverbesserlichen Besserwisser.

  6. Hier kann ich nicht mitreden, da ich aus sehtechnischen Gründen gar nicht selbst fahre. Nur Öffies und als Beifahrer. Auf dem linken Auge habe ich nur 6 bis 8 % Sehfähigkeit, trotz Brille. Gerade wenn man sich auf ner Schnellstraße einfädeln will ist das schwierig. Von daher lasse ich es lieber. Radfahren geht aber. Der Überblick auf dem Rad ist besser als aus einem Auto heraus.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Hängt wahrscheinlich auch sehr vom Ort ab. In manchen Städten würde ich mich nicht mal mit 200 % Sehfähigkeit mit dem Rad auf die Straße trauen. Hauptsache, du hast die Autofahrer, die im Halbschlaf unterwegs sind noch gut im Blick!

  7. Als Stadtbewohnerin komme ich zum Glück seit vielen Jahren ohne Auto aus. Beruflich war ich bis Dezember 2022 aber noch viel mit Dienstwagen unterwegs. Ja, da waren die unsicheren Schleicher, die gerne direkr am Lenkrad kleben und die Raser, die meine. sie hätten noch ein paar Ersatzleben im Kofferraum.
    Mein liebster Wohnort wäre ja mitten in der Stadt am Waldrand mit Bootssteg und U-Bahn-Anschluss 😉

    1. So einen Wohnort würde ich auch nehmen 😁. Aber Waldrand mit halbwegs guter Anbindung ist auch ok.
      Das mit den Ersatzleben denken wohl einige. Ich seh das auch immer häufiger bei Fußgängern, die ohne zu schauen die Straße queren. Dass das Recht auf Seiten des Schwächeren ist, hilft im Zweifel wenig. Selbst am Zebrastreifen schaut man doch, ob man von nahenden Autos gesehen wurde – also ich zumindest. Aber ich häng auch an meinem Leben!

  8. Zu diesem Thema kann ich nicht viel beisteuern. Außer das so ein Fahrsicherheitstraining eine tolle Sache ist. Sollte man unbedingt machen. Für sich selbst und für alle anderen.
    Fahre alles mit Öffis oder der Bahn. 🙂
    Liebe Grüße

  9. Oh jaaa. Ich könnte ellenlang mit dir darüber reden und lachen. So ein Fahrsicherheitstraining ist bestimmt super. Nutzt aber ja alles nichts, wenn es Menschen gibt, die mit 90 auf der linken Spur ihr Handy und das Klemmbrett gegenchecken.
    Ich habe vor Jahren eine teure, aber sehr langlebig lehrreiche Erfahrung mit Smartphone am Steuer gemacht. Ich stelle mir die Wirkung eines Fahrtrainings ähnlich vor.
    Und Brille: Seit ich vor vielen Jahren eingesehen habe, dass es Sinn ergibt gut zu sehen, gibt es mich nur noch nachts und beim Lesen ohne (weil es trotz Stärke einfach besser geht).
    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Dazu hat der Trainer auch eine Übung gemacht und uns alle während dem Fahren eine Nachricht schreiben lassen. Da sieht man dann, wie weit man im Blindflug unterwegs ist. Für einige war das echt heilsam. Bei mir hat man gleich gemerkt, dass ich in sowas keine Übung habe. Noch langsamer und ich wäre rückwärts gefahren 😂 und eine Nachricht habe ich erst nicht zusammen bekommen. Wobei ich die Bordcomputer mancher Autos auch schon echt bedenklich finde. Da muss ich ins dritte Unter-unter-unter-Menü, um die Heizung zu regeln…
      LG
      Vanessa

  10. Brille trage ich seit früher Kindheit- ohne bin ich der Maulwurf vom Dienst! Eine längere Spanne glich ich mein Defizit mit Kontaktlinsen aus und fand die absolut klasse, bis ich so trockene Augen bekam, dass es einfach nicht mehr ging. Jetzt habe ich mich mit dem „Nasenvelo“ wieder angefreundet und finde, dass es auch ein richtig cooles Accessoire sein kann!
    Autofahren- das ist so ein Thema. Eigentlich würde ich ja gerne ohne auskommen wollen- auf dem Land aber ist das beinahe nicht möglich. Ausser, du hast jeden Tag alle Zeit der Welt! Allein mein relativ kruzer Arbeitsweg würde zur Schulreise mit dem ÖV. Also fahre ich mein klitzeklein-Hüpferchen seit vielen Jahren und achte darauf, dass ich meine selbst erstellte Jahreskilometer-Limite nicht überziehe.
    Ich denke ich darf behaupten, dass ich eine geübte, sichere und doch recht beschwingte Fahrerin bin. Wenn mir allerdings einer hintendraufhockt und meint, mich bedrängen zu müssen, dann macht mich das echt stinkig. Sollen die doch überholen wenn sie glauben, dass das Einhalten der Höchstgeschwindigkeit für alle, nur nicht für sie Vorschrift ist! Gerade auch bei Regen und Dunkelheit verhalten sich ja manche, wie wenn sämtliche physikalischen Gesetze für sie nicht gelten würden. …. Tragisch einfach nur wenn bei selbstverschuldeten Unfällen dann auch noch andere mit hineingezogen werden. Wenn man täglich auf unsern Strassen unterwegs ist, erlebt man ja die unglaublichsten Geschichten!
    Eine Fahrprüfung ab einem gewissen Alter würde ich sehr befürworten- und ein Fahrsicherheitstraining schadet mit Sicherheit keinem. Obwohl ich mir nicht so ganz sicher bin, ob man sich im Ernstfall noch an das erinnert, was man an diesem einzigen Tag gelernt hat.
    Herzliche Grüsse!

    1. Kontaktlinsen trage ich nur auf Konzerten. Bei Metal-Konzerten fürchte ich, dass mir meine Guckerlies sonst abhanden kommen 🤘. Aber ganz ohne Ferngläser ist es auch doof, dann sehe ich wieder nicht, was auf der Bühne los ist.
      Da ich aber sonst die Brille zum Lesen oder für Bildschirmarbeit abnehme, finde ich die praktischer.
      Wenn einer meint, die Straßengesetzte gelten für ihn nicht, hoffe ich auch immer, dass der Lappen in der nächsten Geschwindigkeitskontrolle weg ist. Mit dem eigenen Leben sollen sie meinetwegen machen, was sie wollen. Aber man ist halt nicht alleine auf der Straße unterwegs.
      Und was das erinnern angeht – das ist besser, als man denkt. Und leider kommt man ja auch öfter, als einem lieb ist, zum Üben…
      Viele liebe Grüße!

  11. Ich muss sagen, die Medien haben den größten Anteil daran, immer werden wir daran erinnert, dass nur jung gleich fit ist. Nur noch Werbung für Anti-Aging und Co. egal wo man hinschaut. LG Romy

  12. Du schneidest da ein emotional sehr aufgeladenes Thema an…!
    Das Auto ist für viele ja eine heilige Kuh.
    Im Radio habe ich mal einen Verkehrsexperten sagen hören, dass die meisten von uns sehr schlechte Autofahrer sind und einfach nur Glück haben, dass nichts passiert. Liegt mit Sicherheit auch an den rücksichtsvollen Verkehrsteilnehmern, von denen es m.E. immer mehr gibt. Zumindest habe ich als Radfahrerin selten Anlass zur Klage.
    Liebe Grüße
    Anne

    1. Oh, die Radfahrer – ein nicht weniger emotionales Thema 😂. Zumindest für jeden Autofahrer, der so einen Zweiradfahrer vor der Nase hat, obwohl direkt daneben ein wunderschön ausgebauter Radweg verläuft. Die sind mittlerweile oft in besserem Zustand, als manch schlaglochübersäte Straße. Also zählt auch das Argument mit den ach so empfindlichen Rennradreifen nicht. Und es sind ja nicht nur Rennräder, die es auf der Straße zwischen all den PKWs und LKWs gemütlicher finden. Und die Straßenregeln gelten für viele Radfahrer scheinbar auch nicht, da werden fröhlich rote Ampeln überfahren und man drängelt sich an wartenden Autos vorbei. Furchtbar, außer wenn ich auf dem Rad sitze. Den ICH fahre natürlich PERFEKT 😉

  13. Ich fahre ja so gut wie nie Auto, nicht mal als Beifahrerin. Daran hätte ich meine Kurzsichtigkeit wohl nicht bemerkt. Aber ich bin über die Jahre immer blinder geworden und als auch noch die Altersweitsichtigkeit ihre Fühler ausgestreckt hat, habe ich mich endlich dazu durchgerungen, mir künstliche Linsen einsetzen zu lassen . (Nur Lasern ging bei meinen Augen nicht).
    Was soll ich sagen? Es ist schon was anderes, wenn man auch ohne Brille kein Maulwurf ist. Im Nachhinein ärgert es mich, dass ich das nicht zwanzig Jahre früher gemacht habe. Die Kinder beim Schwimmen am Strand zu beaufsichtigen ging nämlich nicht. Entweder musste ich meine Brille auflassen, was dann dazu geführt hat, dass sie nass war und ich nicht gesehen habe oder ich konnte nicht erkennen, welcher von den Köpfen im Wasser zu einem Kind von mir gehört.
    Ganz abgesehen davon, dass ich nur wieder zurückgefunden habe, wenn wir ein sehr auffälliges Handtuch neben einem sehr bunten Sonnenschirm hatten.
    Jetzt habe ich zwar wieder eine Brille, aber die brauche ich nur am Computer.
    Danke für den witzigen und trotzdem lehrreichen Beitrag.
    Liebe Grüße
    Susan

  14. Mal nur zur Brille:
    „Die (mittlerweile nicht mehr ganz so) neue Brille überkompensiert zwar und ich kann damit im Nahbereich überhaupt nichts anfangen. “
    Letzteres lässt darauf schließen, dass es keine Gleitsichtbrille ist. Mit einer solche würdest du nochmal einen Quantensprung an Ergonomie erleben und sowohl in die Ferne als auch in der Nähe gut sehen können!

    Sehr schönes Blog übrigens!

    1. Danke für die Blumen 😊

      Für eine Gleitsichtbrille war ich tatsächlich einfach zu knauserig. So richtig trage ich sie ja eher nicht, nur zum Autofahren und Spazieren. Aber das wird sich mit der Zeit sicher noch ändern und so eine Zweitbrille wäre auch manchmal nicht schlecht 🤓

      1. Apollo macht manchmal im Jahr Gleitsicht-Wochen, da gibts dann 50% auf die Gläser. Ich hab das für meine immer genutzt und dafür richtig gute (individualisierte) genommen. Mit den Standardmodellen lohnt sichs nicht anzufangen, die Erfahrung ist dann womöglich eher abschrechend.

        1. Fürs Auto und Spazieren reicht mir das Standardmodell gerade ganz gut. Aber die Gleitsicht-Wochen werde ich mal im Auge behalten – sofern mir das mit meiner Kurzsichtigkeit gelingt 😉

  15. Ich bin ein großer Fan von Fahrstunden ab 70 – von mir aus auch auf freiwilliger Basis. Ich habe 30 Jahre, nachdem ich meinen Autoführerschein gemacht habe, den großen Motorradschein gemacht und war erstaunt, was ich alles nicht mehr oder noch nie wusste.
    Auch sollten Sehtests, Hörtests und sonstige Eignungstests ab 70 verpflichtend sein. In 5 Jahren müsste ich sowas dann machen. Und könnte das für mich akzeptieren.
    LG
    Sabiene

    1. Hätte ich auch keinen Schmerz damit. Lieber stelle ich irgendwann fest, dass ich halt nicht mehr fahrtüchtig bin, als dass ich jemanden auf der Motorhaube mitnehme. Aber das ist wie mit der Darmspiegelung, wenn man es nicht machen muss, schiebt man es vor sich her 😉

    2. Sabine NEIN für mich gehören ALLE ALLE 10 Jahre (mindestens) auf den Prüfstand (Augen Ersten Hilfe etc.) nach Erhalt des Führerscheins. Alles andere ist diskriminierend, ein 30 Jähriger kann genauso schlecht fahren wie ein 70 jähriger und weiss sich bei einem Unfall auch nicht zu helfen.
      LG
      Ursula

      1. Bei manchen fragt man sich, wie sie überhaupt die ERSTE Prüfung geschafft haben 🙄
        Zumindest freuen sich entsprechende Prüfstellen dann über zusätzliche Einnahmen, wenn regelmäßig nachgeprüft wird. Wobei ich dir grundsätzlich zustimme. Der Führerschein selbst hat ja mittlerweile ein Ablaufdatum und alle denken mit Grauen an die Zeiten von Sodom und Gomorra zurück, wo der grauen/rosa Lappen unbegrenzt gültig war 😉

  16. Die Parkplatzsuche in der Stadt ist definitiv keine Freiheit, da ist das Auto ein Klotz am Bein und ich benutze es so wenig wie möglich. Hier kann man ja alles mit dem Rad machen. Gleitsichtbrille habe ich trotzdem. 😉
    VG
    Elke

  17. Oh ja die Sehfähigkeit. Sollte irgendwie als verpflichtende Vorsorgeuntersuchung gelten und auch die Kosen von der Kasse übernommen werden. Meine Meinung.

    Fahrtraining ist gut. Mach ich sicher wenn ich in wenigen Monaten Rentner bin.
    Führerschein Fahren Auto ist für mich Freiheit ob ich sie jetzt nutze oder nicht. Leider war ich mehrmals unschuldig in Unfälle verwickelt, weil andere nicht fahre konnten. Sehr ärgerlich, denn damit ging jedes Mal ein Stück meiner Selbstsicherheit im Autoverkehr flöten.

    LG
    Ursula

    1. Die Sehfähigkeit testet dir kostenlos der Optiker – im besten Fall darf er dir dafür ja eine Brille verkaufen.
      Das Fahrsicherheitstraining hilft auch genau in solchen Fällen, wo durch Unfälle (egal ob selbst- oder fremdverschuldet) die Selbstsicherheit gelitten hat. Eine Teilnehmerin hatte da entsprechende Probleme und der hat das sehr geholfen, das Vertrauen in sich und ihr Auto zurückzugewinnen.
      LG
      Vanessa

  18. Die Idee ein Fahrtraining zu machen, hatte ich noch nicht.
    Klingt aber echt sehr interessant … danke für den Tipp.

    Mit meinem Cabrio fahre ich ganz gerne mal nicht 100 auf der Landstraße, sondern nur 80 zig.
    Da bin ich dann schon ein Verkehrshindernis. Das ist mir klar.
    Und so fahre ich dann ganz gerne im nächsten Kreisverkehr, eine Ehrenrunde … damit sich nichts hinter mir anstaut.
    Kommt keine Kreisverkehr, halte ich auch an einer geeigneten Stelle an und lasse alle vorbei fahren.
    Denn mich nervt es ja auch „Schleicher“ vor mir zu haben.

    Herzliche Grüße
    Jutta

    1. Vorbildlich! Dann sag ich mal Danke, denn ich finde das immer sehr rücksichtsvoll, wenn langsamere Gefährte die Kolonne vorbei lassen. Gerade die sehr langsamen Traktoren beugen so ja auch Unfälle vor. Denn irgendeiner verliert immer mal die Geduld und startet dann halsbrecherische Überholmanöver, die im schlimmsten Fall auch Unbeteiligte in böse Unfälle verwickeln.
      LG
      Vanessa

  19. Hallo Vanessa,
    so ein Fahrsicherheitstraining ist bestimmt eine gute Idee; das sollten wir vielleicht auch mal in Angriff nehmen. Ab einem gewissen Alter zu checken, ob man noch ausreichend fahrtüchtig ist, finde ich sehr sinnvoll.
    Liebe Grüße
    Susanna

  20. Als Landei ohne Auto bin ich über jeden froh, der wenigstens nicht schneller über die B294 brettert, als er darf, denn als Landei ohne Auto wohnt man notwendigerweise immer genau dort, wo alle anderen vorbeifahren, also an der Straße zwischen Bahnhof und Supermarkt. Und alle, die sich von langsameren Fahrern genervt fühlen, nerven mit ihren aufheulenden Motoren und superlauten Reifen zum Beispiel die Anwohner. Man wird doch auch mal ein paar Sekunden warten können? – Zum Optiker müsste ich allerdings auch mal wieder, aber bis jetzt ist der Leidensdruck noch nicht hoch genug für einen Termin…

    1. Ich fürchte, die wenigsten machen sich über Anwohner auch nur die geringsten Gedanken. Meistens reicht es ja nicht mal für die anderen Verkehrsteilnehmer und Rücksicht ist ja nur was für Weicheier. Das erinnert mich an eine „Ausbrems-Ampel“, die immer, wenn sich jemand genähert hat, auf Rot geschaltet hat. Da hätte ich auch nicht wohnen wollen – Bremsen und Anfahren von genervten Autofahrern direkt vorm Fenster ist sicher kein Spaß.
      Was den Optiker angeht, kann ich dir nur ermutigen. Bei mir war der Leidensdruck auch nicht hoch, ich dachte nur, ich müsste mal wieder. Das Aha-Erlebnis war dafür hinterher um so größer 😉

  21. Liebe Queen All! Vielen Dank für diesen Blog, ich habe sehr herzlich gelacht. Wir wohnen in einer Spielstraße (eigentlich), mit rechts vor links (eigentlich). Frag nicht, wie oft mir schon fast eine(r) in der Seite hing, weil ich mich erdreistet habe, aus der Straße zu fahren. Rechts vor links wird halt völlig überbewertet. Ebenso wie spielende Kinder, die plötzlich auf die Straße rennen könnten – und davon gibt es in unserer Straße einige. Schon fange ich wieder an, mich aufzuregen 😉
    Mittlerweile muss ich auch, zumindest beim Fahren, eine Brille tragen. Ist aber auch besser so, weil ich vor allem nachts blind wie ein Maulwurf bin, neben einer Hornhautverkrümmung wurde mir nämlich auch noch Nachtblindheit vererbt. Aber ich mag meine Brille und ich finde älter zu werden ist ein großes Privileg.
    P.S. ich wäre immer noch für einen deiner tollen Totenköpfe am Start.
    GLG
    Miriam

    1. „Älter zu werden ist ein großes Privileg“ – das sollte als einer dieser klugen Postkartensprüche tausendfach gedruckt und in die Welt verschickt werden!
      Im Straßenverkehr kann man sich oft nur noch wundern oder ärgern. Ich versuche mich auf ersteres zu fokussieren, auch wenn das nicht immer gelingt. Ein herzhaft herausgeschrienes „Arschloch“ hilft manchmal einfach besser – solange die Fenster oben sind 😉
      P.S. ich arbeite dran…
      LG
      Vanessa

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