Finanzen Minimalismus

Tiny Wedding – minimalistisch Heiraten

Eigentlich weiß ich ja, dass neue Trends sich laufend an Absurdität übertrumpfen. Und dann bin ich doch wieder überrascht, was einem alles als der neueste, heißeste Scheiß verkauft werden soll. Jetzt also die Tiny Wedding, seit ein paar Jahren angeblich DER Trend unter den Hochzeitsfesten.

Das eine Hochzeit teuer werden kann, ist jetzt keine weltbewegend neue Information. Wie teuer mache Hochzeitsfeiern sind, ist wiederum immer wieder staunenswert. Natürlich muss jeder selbst wissen, was ihm der große Tag wert ist und mit wie vielen oder wenigen Gästen er feiern will.

Wer nicht so viel Geld ausgeben kann oder will, der spricht neuerdings nicht von einer kleinen oder bescheidenen Hochzeit. Nein, wer was auf sich hält, veranstaltet eine „Tiny Wedding“. Merke: Man muss die Dinge nur hübsch verpacken, Schleifchen drum und mit einem fancy Namen versehen – schon ist ein neuer Trend geboren. Ein pragmatisch denkender Mensch mag das Neue daran anzweifeln – mit solchen unkreativen Spielverderbern will doch aber keiner etwas zu tun haben.

Ich hätte mich jetzt selbst auch nie als Vorreiter in Sachen Trends bezeichnet. Offensichtlich wusste ich aber schon vor vielen Jahren, was später mal in sein wird. Die Standesbeamtin ist an unseren nicht vorhandenen Wünschen schier verzweifelt und meinte am Ende nur resigniert, ihre Rede lasse sie sich von uns aber nicht nehmen. Wir konnten uns weder für Familienbuch noch für Ringe begeistern und haben mal eben alles gestrichen, was es für das A5-große Formular namens Heiratsurkunde nicht braucht. Dabei ging es nicht mal nur um die Kosten, wir brauchen das alles schlicht nicht.

Ein Ehering hatte für mich immer was von einem Hundehalsband – damit man weiß, wo man hin gehört (ich weiß das auch so) und andere wissen, dass der Partner schon vergeben ist (der weiß das auch so).

Was mir allerdings niemand verraten hat, in den Ehering kann man ja das Hochzeitsdatum eingravieren lassen. Diesen Spickzettel hätte ich ganz gut brauchen können, mit Jahreszahlen hab ich es nämlich so überhaupt nicht und schaue auf die Frage nach dem wie lange immer recht bedröppelt aus der Wäsche.

Alles in allem war der halbstündige Termin mit einer Handvoll geladener Gäste ziemlich nett und die kurze Rede lustig und rührend. Der Schwiegerpapa hat ein paar ansehnliche Bilder geschossen, auch wenn irgendwer immer die Augen zu hat. Danach gab´s noch spontan einen Besuch im Café nebenan und den restlichen Tag haben wir dann ganz erschöpft von der vielen Aufregung auf dem Sofa verbracht. Ach ja, ein Hochzeits-Outfit gab´s natürlich auch – nicht. Ist ja nicht so, dass Frau von heute nicht genug schicke Sachen im Schrank hätte. Ihr seht, was eine Tiny Wedding angeht, kann mir kaum einer das Wasser reichen, da bin ich Profi.

Neben dem unschlagbaren Kostenvorteil – wir haben tatsächlich nur ca. 100,- Euro für die Beurkundung gezahlt – hat so eine minimalistische Veranstaltung auch den Charme, dass diverse entfernte Verwandte dermaßen angepisst sind, dass man dann auch auf deren (Kinder) Hochzeiten nicht auftauchen muss. Da spart man sich wiederum neben dem Hochzeits-Gegengeschenk gleich noch das Kasperletheater, dass man sich ja viel zu selten sehe und es ja so schön sei, dass alle man wieder zusammen kämen und man das doch in Zukunft viel öfter machen solle.   

Apropos Hochzeitsgeschenk, da gibt es sogar eine Art Knigge, welche Beträge als Geldgeschenk angebracht sind. In der Regel soll man ja soviel einzahlen (sorry, schenken), wie für die eigene Bewirtung ungefähr gerechnet werden kann. Und manch glückliches Paar rechnet fest mit solcherart Geldgeschenken, um die finanzielle Lücke wieder auszugleichen. Wer, wie wir, keine Gäste einlädt, darf also nicht damit rechnen, dass sich mit der Hochzeit ein warmer Geldregen einstellt.

Neben den ziemlich pragmatischen, finanziellen Gründen für die Beurkundung der Lebensgemeinschaft haben wir im Nachhinein festgestellt, dass es sogar ganz unpragmatisch schön ist, verheiratet zu sein. So ohne den ganzen Romantik-Kram und indem wir die Erwartungshaltung aller völlig ignoriert haben, war´s viel mehr ein Fest für uns, das wir auch genießen konnten.

Wer sich also gerade nach der hippesten Variante fürs anstehende Fest sucht, dem sei geraten, sämtliche Tiny-Trends und Erwartungen anderer gepflogen in den Wind zu schießen und so zu heiraten, wie man es zu einem selbst (und idealerweise zum eigenen Geldbeutel) passt!

54 thoughts on “Tiny Wedding – minimalistisch Heiraten

  1. Jeder wie er oder sie es mag. Allerdings gibt’s meist Theater (auch) mit den Freunden, das kenne ich aus eigener Erfahrung. Wichtig ist, dass sich das Paar einig ist. Wenn einer Romantiker ist und der andere eher rational, wird’s auch ohne Hochzeit auf Dauer schwierig.

    1. Das ist bei uns in der Tat einfach – wir sind beide eher Pragmatiker, der Freundeskreis ist entspannt und tatsächlich waren nur ein paar Verwandte angefressen, die man eh nur zu solchen Gelegenheiten sieht. Und auf die kann ich sehr gut verzichten!

  2. über diesen „trend“ haben der BW & ich auch schon herzlich gelacht!!!
    heilige axt – was für´n quark.
    wir hätten sogar mit viel goodwill nicht mehr als 30 leute zusammenbekommen….. an verwandschaft waren genau 2 menschen da und die gingen zum glück früh ;-D der rest waren ca. 25 freunde – denn ja – wir haben gefeiert und es richtig krachen lassen!
    aber eben nicht mit protz&pomp und viel geld raushauen, sondern mit stil und herz. unsere freunde schwärmen heute noch – 15 jahre später……..
    der BW trug einen anzug von williamson, ich ein couture-kleid (von mir :-D)
    (foto hier: https://bahnwaerterhaeuschen.blogspot.com/2018/03/mehr-barock-pillnitzer-lustschloss.html).
    standesamt im barockpalast – und goldene ringe natürlich – ganz altmodische, klassische. feier bis morgens um 4 in einem herrlich altmodischen gasthof (mit moderner küche!) am fluss – draussen unter linden….. und fotos im pillnitzer schlosspark von der profi-fotografin (meiner freundin). explizit geld gewünscht weil es schon 2 komplette haushalte gab und am ende hat es genau gereicht, die rechnung beim gastwirt zu bezahlen 😀

    xxx

    1. Oh, die Geschenkeliste, die hatte ich ja ganz vergessen. Ich glaube, da wurde früher sogar ein Tisch im Haushaltswarengeschäft aufgestellt und geladene Gäste konnten dort vorab etwas für das Paar von dessen Wunschliste kaufen. Eigentlich ganz sinnvoll, wenn wir nicht eh von allem so viel hätten – und solche Geschäfte gibt es ja auch kaum noch. Da finde ich finanziellen Support tatsächlich besser, da kann man sich sicher sein, dass man dem Beschenkten keinen unnötigen/unerwünschten Kram aufs Auge drückt.
      Eure Outfits sehen umwerfend aus!!!
      Ich glaube, die besten Feiern sind die, bei denen Gäste wie Gastgeber einfach gute Laune haben und ohne Hochzeitsprogramm einfach feiern können. Das muss aber jeder selbst entscheiden und sich da auch nicht reinreden lassen!

      1. eine der freundinnen meldete sich im vorfeld freiwillig als *hochzeitsrituale- und gesellschaftsspieleVERHINDERIN*
        habe ihr gern den „job“ gegeben 😀
        manchmal denke ich, resourcenverschwendung ,wie bei diesen überbordenden materialschlachten von hochzeiten, sollten nichtmehr unter „jeder selbst entscheiden“ fallen oder „geschmackssache“ sein – angesichts der müllberge und dass das geld an vielen stellen fehlt.
        statt 250 eh schon übergewichtige verwandte durchzufüttern und einen ganzen container deko-müll zu produzieren, sollte man mal drüber nachdenken, ob es nicht ein guter start für eine ehe wäre, die ganze kohle einer/m sozialen organisation/projekt zu spenden.
        die sind auch dankbarer als die bucklige verwandtschaft ;-P
        xx

        1. Was die Deko angeht, bin ich ganz deiner Meinung. Vor allem bei Luftballons bekomme ich Kotzkrämpfe, das sollte echt mal verboten werden, nicht nur bei Hochzeiten. An der Stelle, an der bei Hochzeiten die Rituale und Spiele anfangen, verlasse ich normalerweise die Veranstaltung. In den meisten Fällen ist das werde lustig noch unterhaltsam sondern nur peinlich für alle Beteiligten. Das muss eine echt gute Freundin sein, die dir solchen „Spaß“ erspart hat 🖤

  3. Was es alles gibt … Tiny Wedding. Wieder was gelernt. Die Erwartung, dass Gäste die Hochzeit refinanzieren, fand ich schon immer ebenso absurd wie riesige und überbordende Hochzeiten.

    Habe kürzlich gelesen, dass schon viele Menschen Hochzeitseinladungen abgelehnt haben, weil ihnen der Besuch der Hochzeit zu teuer gewesen wäre wegen Anreise, Kleidung, Geschenk etc. Verstehe ich. Habe aus dem Grund auch schon Einladungen zu großen Feiern abgelehnt.

    Unsere Hochzeit fand mit zwei Trauzeugen und einem Mittagessen in einem netten Lokal statt. Die Rede der Standesbeamtin wollten wir nicht und sie hat das nicht verstanden, dass wir das Kreuz bei Nein ernst meinten. Dafür tragen wir Ringe und ich mag das optische Zugehörigkeitsgefühl. Im Anschluss an das Essen gab es zu Hause Torte. Da habe ich die moderne Naked Cake quasi erfunden. Biskuitboden, Limettencreme, Biskuitboden, Puderzucker, fertig. Nicht mal eine Hochzeitstorte bekommt Deko bei mir.

    Heute hast Du eins meiner liebsten Aufregerthemen um diese Jahrszeit am Wickel …

    1. Das ich aus Kostengründen eine Einladung ablehnen muss, habe ich auch schon erlebt. Der Junggesellinenabschied einer sehr guten Freundin wurde dermaßen zum finanziellen Schaulaufen, dass ich mich am Ende geweigert habe, bei diesem Übertreffungswettstreit mit immer höheren Kosten mitzumachen. Da ging es nicht mehr darum, eine schöne Zeit zu verbringen, sondern den vorangegangenen Event zu übertreffen – egal, was es kostet und ob sich das jeder leisten kann. So ein Schaulaufen finde ich lächerlich.
      Was den Kuchen angeht, würde ich deinen Naked Cake sofort vernaschen. Den ganzen Zuckerguss mag ich eh nicht, der ist nett zum anschauen aber meist ungenießbar süß. Und Puderzucker ist doch Deko 😉

  4. Du schreibst echt lustig, ich muss über den Ring schmunzeln und die verärgerten Verwandten. Zum Glück darf das ja jeder halten wie er möchte. Wenn das mal keine Tiny Hochzeit war, Du hast einen Trend gesetzt!? 🤭
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina

    1. Glücklicherweise habe ich eine Freundin, die eine Affinität zu Zahlen hat und sämtliche Jahreszahlen immer im Kopf hat. Sollte ich also mal wieder einen Aussetzer haben, kann ich meinen Telefonjoker nutzen 😄
      Liebe Grüße!

  5. So schön beschrieben, ich hatte richtig Spaß beim Lesen.
    Vor vielen Jahren erzählte mir jemand, sie hätten nur in kleinstem Rahmen (Eltern, Trauzeugen) ein kleines Sektfrühstück gemacht. Richtig feiern würden sie frühestens nach 25 Jahren – sofern man es bis dahin dann auch miteinander hinbekommen hat. Das wäre dann ein wirklicher Grund.

    1. Stimmt, glückliche gemeinsame Jahre sind wirklich ein Grund zu feiern! Wobei ich das mit der goldenen, papiernen, leinen etc. Hochzeit nicht so wirklich kenne und dann wahrscheinlich die Jubiläumszahl voll versemmeln würde 😬

  6. Leider kann ich bei dem Thema nichts aus eigener Erfahrung beitragen- wir leben nach wie vor in wilder Ehe….! 😁 Aber ich erlebe ja immer wieder, was da so abgeht- und wundere mich regelmässig. Zuletzt bei einer Arbeitskollegin. Die feierte nicht nur einmal, nein: es durfte 2 Mal im grossen Stil sein. Dazu gabs dann eine eigene Webseite, auf der man sich das auf der Geschenkeliste anklicken konnte, was man dem Paar schenken wollte. Das waren z.T. richtig grosse, teure Dinge (Designer-Stühle, Mischpult, Geschirrservice…), nur waren leider die Preise nicht vermerkt- man hat also als Gast u.U. die Katze im Sack gekauft, sozusagen. Und dann hinterher beim Bezahlen leer geschluckt.
    Bisher habe ich solche Hochzeiten immer als wirklich anstrengend empfunden- auch für den Gast. Nonstop ist irgendwas los, man kommt manchmal gar nicht mehr dazu, das (teure!) X-Gang-Menue zu geniessen. Selber würde ich niemals so heiraten wollen, die Gesellschaft wär im ganz kleinen Rahmen (kenn gar nicht so viele Menschen, die ich dazu einladen wollen würde!), Ringe gäbs keine, weil ich sowieso keinen Schmuck trage, Kirche mit Blumenschmuck etc. könnten wir uns sparen, da beide aus dem Verein ausgetreten.
    Irgendwo auf der Alp, mit Tieren und den allerliebsten Menschen, am urigen Holztisch und ohne Radau. So in etwa. Aber ich glaub, inuwischen sind wir zu alt dafür und haben uns prima eingeschunkelt so, wie es jetzt ist!
    Herzliche Grüsse!
    PS: übrigens würde ich mich nicht scheuen, eine Einladung abzusagen, wenn sie mit grossem finanziellem Einsatz verbunden wäre. Ich würde nicht um den halben Erdball reisen für eine Hochzeit, Kleidervorschriften finde ich grundsätzlich ätzend, und Ich erlaube mir tatsächlich, Geschenke im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten zu machen….

    1. Gleich zweimal – die Dame will wohl auf Nummer sicher gehen, getreu dem Motto „doppelt hält besser“.
      Auch als Gast finde ich kleine gemütliche Feiern schöner. So an einen Tisch zwangsplatziert womöglich zwischen Menschen, die man nicht so prickelnd findet, kann zwar überraschend lustig sein – meist ist es aber nur anstrengend und das ganze Programm unterbindet auch jede sich anbahnende Unterhaltung nachhaltig. Und eine Webseite für Geschenke scheint mir ein bisschen abgehoben – aber womöglich verkehre ich in den falschen gesellschaftlichen Schichten 😉. Ich finde, man kann ruhig auch ein bisschen berücksichtigen, wen man denn eingeladen hat und was für diese Menschen finanziell im Rahmen ist. Wenn ich unbedingt auf einer Südseeinsel heiraten muss, kann ich halt nicht erwarten, dass jeder seinen Jahresurlaub opfert und sich verschuldet, nur um dem beizuwohnen. Das ist was anderes, wenn ein Teil der Familie im Ausland lebt. Da hatte das Paar aber vollstes Verständnis dafür, dass eben nicht jeder mal eben nach Afrika zur Hochzeit kommt – was uns eine schlimme Lebensmittelvergiftung erspart hat, von der die Anwesenden noch heute schwärmen 😂

  7. Den Trend kannte ich wohl schon vor 40 Jahren. Da war weder das Wort minimalistisch noch tiny aktuell. Immerhin weiß ich noch meinen Hochzeitstag. Der ist nämlich im Ehering eingraviert.

    Liebe Grüße
    Sabine

  8. Schöner Text ❤️. Ich wusste gar nicht, dass es ein Wort dafür gibt, wie wir geheiratet haben. Bei uns war es auch „nur“ standesamtlich im kleinen Familienkreis, Restaurant danach haben die Schwiegereltern bezahlt. Mein Outfit kam aus dem Kleiderschrank meiner Mutter und diente später als Hexenverkleidung für die Tochter 😄. Unsere Ringe waren die billigsten im Laden, die wir uns gerade so leisten konnten, leider passt mir meiner aktuell nicht, weil meine Finger so geschwollen sind 😢. Immerhin möchte ich ihn auch nach 32 Jahren noch gern tragen.
    Das absolut beste war aber der Polterabend mit Familie, Freunde und Nachbarn. Wir hatten für kleines Geld das Clubhaus einer Schützengesellschaft gemietet und uns von den Gästen einen Beitrag für das Büfett gewünscht. Es war eine legendäre Party, bei der ich meine Schuhe kaputt tanzte 😅.
    Ich frage mich, ob wir anders gefeiert hätten, wenn wir das Geld gehabt hätten. Keine Ahnung. Unsere Silberhochzeit haben wir im selben Schützenhaus gefeiert, nur dass wir dafür das Büfett von einer Fleischerei um die Ecke liefern ließen. Also nichts Extravagantes mit zig Gängen, und das war auch eine super Feier, inklusive einer Freundin der Tochter, die noch nie bei einer Silberhochzeit war und unbedingt dabei sein wollte 😄.
    Falls es in 18 Jahren das Schützenhaus noch gibt und wir noch leben, werden wir versuchen die Goldene Hochzeit auch da zu feiern, das wird bestimmt lustig 😂.

    1. Es kommt halt nicht auf Deko, Show und Drumherum an, sondern nur auf die Menschen, die da zusammenkommen und feiern. Kaputtgetanzte Schuhe klingen wirklich nach einer unvergesslichen Partynacht. Das erinnert mich an die Hochzeit einer Freundin, bei der wir nachts barfuß im Gras getanzt haben – der Vorteil, wenn man im Sommer heiratet.
      Für euer Schützenhaus drücke ich dir ganz fest die Daumen. Wobei die Erwartungshaltung ja riesig ist und dann womöglich eine andere Lokation mit weniger Druck dann auch ganz entspannt wäre 🥳

  9. Ich habe in meinem Leben schon ganze 4 „Heiratsanträge“ bekommen, und bin jedes Mal panisch geflüchtet… und bei dem hängen geblieben, der es nicht gewagt hat…! :-DDD Kann zum Thema daher keine eigene Erfahrung beitragen… und bin da echt kein Maßstab, schon als Kind wurd’s mir bei diesen Prinzessinnen-Märchen speiübel. Ich kenne auch nur Tiny Houses, aber die finde ich richtig cool! Tiny Weddings… aber wenn überhaupt, dann doch bitte nur so! Ob man dem dann einen neuen Namen gibt oder nicht, die Grundidee ist schonmal nicht verkehrt. Bei all diesem kitschigen, überromantisierten Brimborium wird’s mir wirklich ganz anders, nicht nur aus Nachhaltigkeitsgründen…! Und was ich umso schlimmer finde, ist die Entwicklung der letzten Jahrzehnte… alles geht wieder hin zur „klassischen Hochzeit“ und zur „klassischen Familie“, tja, inklusiver klassischer Rollenverteilung… auch ein Trend, dem ich nicht ganz so viel abgewinnen kann. Na ja, besser ich lass mich hierzu nicht weiter aus… hihi.
    Liebe Grüße!

    1. Wow, bei mir hat kein einziger Mann gewagt, mir einen Antrag zu machen. Bei uns war das eher so eine gemeinsame Vor- und Nachteile-Auswertung und ganz unromantisch. Das ist bestimmt auch nicht für jeden das Richtige, für uns hat´s so gepasst. Bei dem ganzen Kitsch geht´s mir wie dir, das ist mir meist alles viel zu viel. Und klar, wenn man dann auch noch den Nachhaltigkeitsaspekt mit im Kopf hat, kann man sich oft nur nach fassungslos an denselben langen. Genauso, wenn man sieht, wie manche es sich wieder häuslich in der klassischen Rollenverteilung einrichten. Da fällt es mir dann auch schwer, Mitleid zu empfinden, wenn das mit der heilen Familie am Ende doch nicht klappt und die Frauen dann über zu wenig Geld in der Kasse klagen. Ja, das ist so ein Thema, da könnte ich auch schwadronieren – lass ich aber lieber 😉
      Viele Grüße!

  10. Großartiger Text! Ich musste echt schmunzeln. Was es nicht alles gibt. Du hast echt ein Näschen dafür, Trends zu entdecken und zu sezieren. Tiny Wedding, Du meine Güte. Das Kind muss einen hippen Namen haben, scheint mir. Ich denke auch, jeder wie er mag. Ich persönlich finde diese überbordenden Hochzeiten, die instagrammable inszeniert werden, sehr befremdlich. Wir haben in unsere Eheringe übrigens nur unsere Namen eingraviert…. da besteht ja eigentlich eher nicht so das Risiko, dass wir die vergessen und nachgucken müssen. Den Tag an sich weiß ich auch, ich muss nur manchmal das Jahr überlegen.
    Ich bin im übrigen sehr gespannt, wie meine Söhne mal heiraten. Ich hoffe, sie erliegen nicht dem Drang, es besonders trendy machen zu müssen.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Das hoffe ich auch für euch, dass ich nie nach dem Namen spicken müsst. Wir hatten mal auf einem Weihnachtsmarkt die Idee, uns doch mal aus Spaß hübsche Silberringe mit Runen machen zu lassen. Der Schmied dort wollte mit Eheringen allerdings nichts zu tun haben und meinte, dass wäre ihm zu heiß, da würde so viel Magie und sonst irgendwas drin stecken und er wüsste gar nicht, was er sich damit aufhalst. Wir haben etwas dumm aus der Wäsche gekuckt und den wirr faselnden Typ dann einfach stehen lassen. Damit war das Thema für uns erledigt – und für meine Mühe, mir das Jahr zu merken, finde ich auch noch eine Lösung 😄
      Liebe Grüße!

  11. Wichtig ist, dass man sich mit dem Partner einig ist wie die gemeinsame Hochzeit gefeiert werden soll. Sonst gibt’s hier kein richtig und flasch, jeder so wie er mag. Aus finanzieller Sicht aber natürlich praktisch, wenn man sich für die minimalistische Variante entscheidet.

    liebe Grüße,
    Hanna

    1. Das stimmt, muss jeder selbst entscheiden. Und dann kann man gleich mal schauen, ob man sich bei der Planung schon in die Haare bekommt oder ganz ähnlich tickt 😉. Ich verstehe zwar nicht, warum manche sich dafür sogar verschulden – aber das muss ich ja zum Glück auch nicht.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  12. Meine Eltern haben damals in den 70er Jahren ganz schlicht geheiratet, weil es nicht viel gab in der DDR. Aber die Fotos sind wunderschön. Man braucht nicht viel. LG Romy

  13. Tiny Wedding, so so. Ich staune auch immer wieder, was es alles und wofür es alles Namen gibt.
    Wir haben ‚größer‘ geheiratet, was sich mir damals überhaupt nicht erschloss, waren die überbordenden Preise für Hochzeitskleider.
    Die Feier war sehr schön und wir erinnern uns immer noch sehr gern daran. Beide tragen Eheringe und wie Ines gefällt mir einfach dieses optische Gefühl. Genauso, wie ich es immer noch schön und berührend finde, wenn er meine Frau sagt. Mag man doof finden.
    Allerdings haben wir bei den folgenden ‚runden‘ Hochzeitstagen nie gefeiert, also nur mit uns.
    Ich denke immer, jeder, wie er kann und möchte.
    Allerdings stelle ich immer wieder fest, dass die oft spektakulärsten Feste nicht die festesten Beziehungen bringen.

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Ich habe nur mal am Rande mitbekommen, wie teuer so ein Brautkleid ist. Allerdings sind die ja oft auch unglaublich aufwendig genäht und da versteh ich schon, wenn das Prinzessinenkleid dann seinen Preis hat. Dass dieses hübsche Kunstwerk dann aber für Jahrzehnte im Schrank schlummert, ist auch irgendwie schade. Ich glaube, die wenigsten Töchter (wenn man denn dann welche haben sollte) wollen im geerbten Kleid heiraten. Passt ja auch nicht immer…
      Wenn nur wegen dem spektakulären Fest geheiratet wird, kann ich mir schon vorstellen, dass das dann nicht so lange hält. Hat ja auch den Vorteil, dass man dann nochmal so spektakulär heiraten könnte 😉
      Liebe Grüße
      Vanessa

  14. Da kann ich auch mitreden, liebe Vanessa. Zu unserer Hochzeit hatten wir nur unsere Eltern und Oma und Opa, unsere beiden Trauzeugen und meinen Bruder mit Familie eingeladen. Dennoch ließen sich es unsere Freunde und Arbeits- und Studienkolleginnen es sich nicht nehmen zur idyllischen kleinen Kapelle am der Wassermühle zu kommen – was für eine Überraschung. Abends war ich sehr erschöpft, schließlich war im siebten Monat schwanger.. hihi. Ganz liebe Grüße, Nicole

    1. Das klingt richtig ja romantisch mit der kleinen Kapelle und den Überraschungsgästen. Sowas geht halt nicht, wenn die ganze Feier minutiös durchgetaktet ist. Und ganz ehrlich – auch ohne Schwangerschaft und trotz dem kleinen Kreis waren wir hinterher völlig erschlagen. Man heiratet schließlich nicht jeden Tag und das ist bei all dem nüchternen Pragmatismus doch was Besonderes und eben auch aufregend.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  15. oh je meine Hochzeit vor über 30 Jahren….. ich hatte es verboten irgendwelche Spiele Blognesen zu tanzen komische Musik zu spielen und Entführungen zu machen. Die Entführung haben die trotzdem versucht zu machen, was dann bei einigen die Laune versiegen lies weil ich mich lauthals weigerte. Ja ich Spaßbremse.
    War nur blöd damals mein Mann war im Musikverein und Dorf da kommt man um einiges nicht rum. Damals zumindest.
    Heute würde ich entweder gar nicht mehr heiraten oder einfach still und leise mit den Engsten falls welche vorhanden sind.
    Manche ruinieren sich ja damit und dann hält die Ehe nicht und Haus und Hof muss auch noch verkauft werden.

    LG
    Ursula

    1. Die entführte Braut hatte ich ja schon völlig vergessen. Der findige Bräutigam besticht den Trauzeuge vorab, damit der die Braut zum vereinbarten Zeitpunkt in ein ebenfalls abgesprochenes Lokal „entführt“, damit die Zeche im bezahlbaren Rahmen bleibt. Klingt vielleicht nach Spielverderber, wer solche Traditionen braucht, hat es meiner Meinung nach aber auch nicht anders verdient. Wer versucht hätte, mich zu entführen, hätte eh
      ganz andere Sorgen gehabt 😉
      LG
      Vanessa

  16. Es hat sich viel geändert. Meine Frau und ich haben die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte oft mit großen Augen verfolgt.

    Unsere Hochzeitsfotos sind nicht gerade herausragend schön. Offen gestanden, sie sind nur so mittel. Das ist schade, weil so viele von denen, die auf unserer Hochzeit dabei waren, nicht mehr leben.

    Wir haben auf den ganzen Schnickschnack nicht viel Wert gelegt. Wir waren und sind auch ohne das alles glücklich.

    Vor ein paar Jahren waren wir auf der Hochzeit eines Kollegen. Die beiden, ganz nette Leute, haben auf einem Schloss geheiratet. Manchmal bedaure ich es ein wenig, dass wir dafür keinen Sinn hatten. Aber — was soll’s? An unserem Sinn für Romantik fehlt es uns nicht. Übrigens läuft gerade die 3. Staffel von »Bridgerton«. 🙂 In zwei Jahren feiern wir unsere Goldhochzeit und hoffen, dass wir auch die Diamantene zusammen erreichen. Unsere Liebe wächst weiter.

    Es mag sein, dass unsere Hochzeitsfotos nicht perfekt sind, aber sie erzählen unsere Geschichte. Eine Geschichte von zwei Menschen, die sich entschieden haben, ohne viel Tamtam glücklich zu sein. Manchmal schaue ich mir diese alten Bilder an und denke: „Ja, vielleicht sind sie nicht schön, aber sie sind echt.“ Und das ist es, was zählt.

    Also, während wir uns durch die neuesten Abenteuer in »Bridgerton« schlängeln und uns auf unsere Goldhochzeit vorbereiten, wissen wir, dass die wahre Romantik nicht in Schlössern oder perfekten Fotos steckt. Sie liegt in den alltäglichen Momenten, den gemeinsamen Lachen und der Liebe, die über die Jahre nur stärker wird. Wir freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Jahre – mit oder ohne Schnickschnack.

    1. Die Serie kenne ich gar nicht, wobei ich den Titel schon mal gehört habe. In der Hinsicht sind wir allerdings beide keine Romantik-Fans 😉
      Ich hab jetzt erst mal nachschauen müssen, wann man denn die Diamantene Hochzeit feiert. Ja, das wünsche ich euch von ganzem Herzen, dass euch so viel schöne gemeinsame Zeit vergönnt ist!
      Du hast es ja schon wunderbar zusammengefasst – Romantik steckt im gemeinsamen Lachen. Da haben wir ganz viel von, mir war gar nicht klar, WIE romantisch wir sind. Und auch über die unperfekten Hochzeitsfotos lässt sich doch wunderbar lachen – bei unseren schaut irgendwer immer in bisschen bedröppelt 😂

    1. Dann lieber die Tiny Wedding in intimer Runde. Kann ja auch sein Gutes haben, wenn der Name manch schnödem aber guten Ding ein cooles Image verleiht.
      LG
      Vanessa

  17. Liebe Vanessa,
    da warst Du wirklich eine absolute Trendsetterin! Ich fand meine Hochzeit schon „tiny“, aber an Eure kommt wahrscheinlich niemand ran.
    Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass die „normalen“ Hochzeiten immer größer werden. Die ganzen Must Haves – angefangen beim aufwendigen Design der Einladungskarten bis hin zur pausenlosen Begleitung durch einen professionellen Videofotografen ab dem Zeitpunkt des Friseurbesuchs – sind in meinen Augen viel zu viel und überladen eine Hochzeit nur mit Ansprüchen und Erwartungen, die letztlich niemand erfüllen kann. Von der finanziellen Belastung ganz abgesehen.
    Von daher freue ich mich über den Trend und hoffe, dass er vielen Mut macht, auf alles Überflüssige zu verzichten.
    Liebe Grüße
    Rebecca

    1. Liebe Rebecca,
      man muss sich nur trauen, sämtliche Annahmen zu hinterfragen. Wir wussten vorher auch nicht, dass man beispielsweise keine Trauzeugen benötigt und haben die dann auch einfach weggelassen. Hat uns keiner übel genommen. Da hat die Tatsache, dass ich Verwandte, die sich seit Jahren nicht für mich interessiert hatten (und ich mich für die ebenso wenig) nicht eingeladen hatte, für mehr Entrüstung gesorgt. Wurde mir zumindest erzählt, direkt beschweren traut sich ja keiner. Ich finde, jedes Paar sollte selbst und ohne fremde Erwartungshaltungen entscheiden dürfen, wie die Hochzeit aussehen soll. Und wenn sich dabei die „bucklige Verwandtschaft“ als überflüssig herausstellt, ist das auch in Ordnung 😉
      Liebe Grüße
      Vanessa

  18. Meine Hochzeit ist schon sooo lange her. Im Nachhinein hätte ich gerne genau so gefeiert. Aber dafür habe ich meine Feiern in den letzten Jahren abgespeckt, Mein 70. Geburtstag wird ganz klein gefeiert und unsere Goldene Hochzeit im nächsten Jahr, die wird, im Gegensatz zu den anderen in der Familie, auch nur ganz minimalistisch sein. Ich sehe jetzt schon, wie da die Augen verdreht werden. Aber das juckt mich schon lange nicht mehr.
    Liebe Grüße
    Gudrun

    1. Vielen Dank für deinen Kommentar – so habe ich gleich deinen interessanten Blog entdeckt 😊
      Wen juckt´s schon, was andere sich wünschen, wie man selbst bitteschön zu feiern hätte. Manchmal glaube ich, einige tun das nur für andere, weil die es erwarten. Dabei geht es doch um das Paar, bzw. das Geburtstagskind!
      Liebe Grüße
      Vanessa

  19. Eine Tiny Wedding mag zwar minimalistisch erscheinen, aber eure Beschreibung zeigt, dass sie voller Liebe, Intimität und persönlicher Freiheit stecken kann. Und das Beste daran ist, dass ihr euch dabei nicht nur eine Menge Geld gespart habt, sondern auch unnötigen Stress und unnötige Erwartungen vermieden habt. Eure Geschichte ist eine inspirierende Erinnerung daran, dass es bei einer Hochzeit vor allem um das Paar und ihre Verbindung zueinander geht. Danke fürs Teilen und alles Gute für eure gemeinsame Zukunft! 🌟💍

  20. Liebe Queen All!
    Sachen gibts, die gibts schon seit 100 Jahren und müssen dann dringend einen neuen Namen bekommen, damit sie als der neueste heißeste Scheiß verkauft werden können. Meinen Geburtstag feiere ich schon seit Jahren nicht mehr und meistens flüchte ich beziehungsweise wir in den Urlaub. Sollten wir jemals heiraten, wobei die Betonung dabei wirklich auf sollten liegt, dann gibt es bei uns auch nur eine ganz kleine Feier. Da ich mit bestimmten Teilen meiner näheren Verwandtschaft alles andere als cool bin, hoffe ich, dass die sich dann hübsch ärgern, wenn sie nicht eingeladen werden. Also fühle ich das auch sehr.
    GLG
    Miriam

    1. Liebe Miriam,
      Verwandtschaft kann man sich halt nicht aussuchen, da finde ich es auch unnötig, sich an irgendwelche Konventionen zu halten. Was den Geburtstag angeht, feiere ich auch nicht wirklich, der fällt auch oft in die Urlaubszeit inkl. Abwesenheit unsererseits – weswegen man da jetzt fast schon einen big birthday draus machen könnte 😉
      LG
      Queen All

  21. Herrlich! Da können wir uns fast die Hand geben 😉 Mein Bruder hat heimlich geheiratet, hat aber eine coole Fotostory daraus machen lassen. Wir haben an einem Donnerstag geheiratet, weil das der einzige Termin zwischen Johannes‘ Konferenzen war und vor unserem Umzug nach München. Also bin ich mit meinen Eltern nach Wiesbaden gefahren (mein Bruder und seine Familie hatte keine Zeit, was für uns keine Rolle spielte) und er kam aus Düsseldorf. Ebenfalls ohne Eltern, weil die mit den Enkeln im Urlaub war. Auch letzteres war okay, wir hatten das geklärt. Wir hatten eine Fotografin, die uns locker begleitet hat und Schnappschüsse machte, wir waren beim Essen und sind am nächsten Tag wieder unseres Weges gefahren. Den Verlobungsring (der alles andere als klassisch ist) haben wir zufällig gefunden und er war eigentlich gar nicht als solcher gedacht, wurde dann aber sogar zum Hochzeitsring, den ich überhaupt nicht trage und der als solcher sowieso nicht zu erkennen ist. Für uns hat er eine andere Bedeutung und Johannes trägt ihn auch eher selten, aber mehr als ich. Okay, einen Hosenanzug musste ich mir kaufen (brauchte ich sowieso) und Johannes war zu der Zeit sowieso fast nur in Anzügen unterwegs. Es gab auch keine Hochzeitsreise. Wir stehen auch nicht auf dieses Hochzeitsgedöns. Niemals hätte ich mich mit einem weissen Prinzessinenkleid (Du weißt schon, die Dinger, die von alleine stehen) verkleidet und wäre dann auch noch in der Kirche den Gang entlang gelaufen (ich stehe nicht so gerne im Mittelpunkt, es wäre für mich eine Qual gewesen). Meine Schwiegereltern hätten uns gerne eine große Hochzeit (mit Kutsche!!!) ausgerichtet, aber dann hätte ich lieber nicht geheiratet.

    Verbunden fühle ich mich im Herzen und da spielt auch ein Ring keine Rolle. Punkt. Ende der Geschichte.

    Danke für Deine Blogartikel und liebe Grüße
    Marita

    1. So ein Prinzessinenkleid wäre in der Hinsicht „selbststehend“ eigentlich ganz praktisch. Man ist da ja einen langen Tag auf den Beinen 🤔. Aber mal im Ernst – eine Freundin hatte so ein abenteuerliches Kleid. Da wurden vorab Pläne geschmiedet und Laken eingepackt, damit sie irgendwie aufs Klo gehen kann. Sie hat es sich dann die ganze Feier über verkniffen, wie sie mir später mal verraten hat. So ein Schauspiel wäre mir wirklich zu doof. Auch als Gast mag ich die kleinen, lockeren Feste lieber. Bei den groß ausgerichteten Feiern spricht man höchstens 1-2 Worte mit dem Brautpaar und verbringt den Tag mit der oft steifen Verwandtschaft und seltsamen, peinlichen Hochzeitsspielen. Aber solange das Paar glücklich ist, soll mir das recht sein. Was tut man nicht alles für gute Freunde 😉
      Die Terminfindung war bei uns ähnlich pragmatisch. Wie du schreibst geht es ja am Ende nur darum, wie man wirklich zueinander steht und nicht um irgendwelche Ringe und anderes Hochzeitsgedöns.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  22. das mit dem gravierten Ring möchte ich nicht mehr missen… wie oft musste ich bei der Frage nach dem Datum schon im Ring nachsehen 🙂
    Ansonsten haben wir auch im kleinen Kreis geheiratet, wir beide und der Standesbeamte. Der hat bei der Terminplanung gefragt ob er eine Krawatte tragen soll. da meinte ich nur, ich werde auch keine tragen.
    Natürlich kann jeder nach seinem Belieben heiraten, eine pompöse Märchenhochzeit war für mich nie eine Option. Ich habe bei einer Kollegin mitbekommen, wie viele Listen sie über die Einnahmen (Geschenke) und Ausgaben geführt hat. Immer den Blick auf dem Konto ob man 0/0 rauskommt oder sogar noch Gewinn macht. Allein das, wäre mir schon zu stressig.
    Wir haben im August geheiratet und es unseren Familien auch erst an Weihnachten erzählt.
    Für uns war es die perfekte Hochzeit.
    Lg Linda

    1. Es gibt sicherlich einfachere Möglichkeiten, Gewinn zu machen – eine Hochzeit hätte ich da nicht in der engeren Auswahl 😂. Aber wie das Fest begangen wird, ist so verschieden, wie die Menschen selbst. Das macht es ja auch spannend. Andererseits sollte man meinen, dass man mit dem Partner doch schon einen Gewinn hat. Und wenn es gut läuft, rechnet sich das (langfristig) auch finanziell – heißt ja nicht ohne Grund Zugewinngemeinschaft 😉
      Das mit dem Ring ist echt dumm gelaufen für mich. Habe mir gestern erst wieder von meinem Mann vorrechnen lassen müssen, wie lange wir schon verheiratet sind. Ich hatte mal wieder das Jahr verwechselt („nein Schatzi, DA hast du deinen Abschluss gemacht“) und er amüsiert sich immer königlich, wenn mir das passiert.
      LG
      Vanessa

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