Haus und Garten Kooperation Queen All - Diverses

Ein Buch, das Lachfältchen zaubert

Werbung – Rezensionsexemplar

Ganz selten erreichen mit Anfragen bezüglich der Veröffentlichung von Werbebeiträgen. Natürlich mit unpersönlicher Ansprache und gerne mit dem wenig dezenten Hinweis, dass der Beitrag nicht als Werbung gekennzeichnet sein soll. Ja, ist klar?! Sowas ignoriere ich geflissentlich, wobei ich schon neugierig wäre, was da in den Köpfen vorgeht. Ist das echt ein gängiges Vorgehen, macht das jemand? Oder wird man quasi mit Geld gelockt, gegen geltendes Recht zu verstoßen und dann hinterher (von denselben Hintermännern) verklagt? Gier frisst Hirn, ist ja nichts Neues.

Aber dann landete dann eine Anfrage ganz anderer Art in meinem Postfach. Und zwar eine ganz liebe Mail von der Autorin Martina Pahr mit dem Betreff „Nur die Wühlmaus war Zeuge“.

Uns verbinde doch die Liebe zum Gärtnern als auch zum Lesen. Sie hat mir angeboten, ihren neuen Gartenkrimi zu lesen, und hier ein paar Zeilen dazu zu veröffentlichen.

Natürlich wird hier jede Mail erst mal auf Herz und Nieren überprüft. Wer ist der unbekannte Absender und dann auch noch ein Anhang – hochgefährlich. Einige von euch kennen vielleicht die Sicherheitsschulungen seitens umsichtiger IT-Abteilungen. Und wenn man selbst mal in einem von einem Cyber-Angriff betroffenen Unternehmen gearbeitet hat, wird man umso aufmerksamer. Das war kein Spaß damals!

Aber siehe da, es war nichts Verdächtiges zu finden. Martina Pahr schreibt einen sehr lesenswerten besten Blog der Welt und auch vor der Wühlmaus muss man sich nicht fürchten. Der Anhang entpuppte sich als Leseprobe,  die schon mit den ersten Zeilen Lust auf mehr macht. Das sie mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung stellen möchte, fühlt sich also für mich eher nach einem Lottogewinn an!

Martina Pahr schreibt über sich selbst:  Seit fünf Jahren bin ich stolze Schrebergärtnerin und habe mir in der Zeit – meist durch die Methode „Try & Error“- einiges an Erfahrung aneignen können. Ich weiß, welche Abenteuer man als Gartenanfänger erlebt – und dass man manche Fehler einfach selbst machen muss 😉 Meine Interessen liegen aktuell auf Bokashi, Mikroklee und Beeren satt. 

Im Garten ist mir der Weg zur Ernte wichtiger als die Ernte selbst. Bei meinem Krimi ist das anders: Der soll viele Leser:innen „ernten“.

Für mich ist ein Buch dann vielversprechend, wenn ich schon bei den ersten Seiten laut auflachen muss. Das gelingt Martina Pahr mit Leichtigkeit. Innerhalb weniger Sätze habe ich mich bereits in ihren schwarzhumorigen Schreibstil verliebt und kaum hatte ich das Buch in den Händen, hab ich mich damit so schnell wie möglich im Lesesessel verkrochen.

Auch wenn das dann gar nicht so schnell ging, wie geplant. Statt versprochenem grauen Winterregen gab es unverhofft strahlenden Sonnenschein. Da muss man natürlich in den Garten, keine Frage! Aber die noch kurzen Tage lassen einem ja genug Zeit zum Lesen. Und auch, wenn wir gerade fleißig am Umgraben sind und ein neues Beet anlege – eine Inspiration, um unliebsame Mitmenschen verschwinden zu lassen, suchen wir nicht. Versprochen!

Als Valentina in ihrem neuen Schrebergarten einen Teich anlegen will, gräbt sie dabei den Vorbesitzer ihrer Parzelle aus – ermordet.
An Verdächtigen für die Tat mangelt es nicht: Alt-Hippie Jo, der hinterm Kirschlorbeer Marihuana anbaut, Senta, einst die »Uschi Obermaier der Anlage«, samt ihrem devoten Ehemann oder Konrad und Lisa alias »Maultäschle und Meerschweinle«, das blitzsaubere Paar
aus dem Schwabenland. Und das sind längst nicht alle. Zum Glück erhält Valentina Unterstützung von ihrer betagten Nachbarin Friedl, die sich als wahrer Schrebergarten-Sherlock erweist. Denn der zweite Mord lässt nicht lange auf sich warten.

Die Münchner Autorin Martina Pahr nimmt sich in ihrem Krimi »Nur die Wühlmaus war Zeuge« den faszinierenden Mikrokosmos Schrebergarten vor: Hier treffen Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und im Leben abseits von Laube und Beet mit hoher Wahrscheinlichkeit keinerlei Berührungspunkte hätten. Die Gartenkolonie aber bringt sie alle zusammen und schafft einen gemeinsamen Raum, der eine Verbunden- und Vertrautheit bietet,
die so nirgendwo anders entstehen könnte. Und beim gemütlichen Beisammensein erfährt man manchmal Geheimnisse von seinen Nachbarn, die düsterer sind, als man je für möglich gehalten hätte!
Auch in der Kleingartenanlage von Protagonistin Valentina lauern offenbar Mord und Totschlag: Sie schaufelt beim Anlegen eines Teiches doch glatt eine Leiche frei! Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Barbara Nachtigall, genannt »die Lerche«, und Friedl, einer scharfsinnigen alten Dame mit spitzer Zunge, macht sie sich an die Nachforschungen zwischen dichten Hecken. Der Tote war äußerst beliebt. Warum wurde er Opfer eines Mordes? Neu-Gärtnerin Valentina trifft auf schräge und einzigartige Charaktere, die alle herrlich schrullige Eigenheiten haben, und gräbt mehr als nur eine Überraschung aus. Besonders unterhaltsam ist Friedl, die sich vor allem durch Hartnäckigkeit hervortut, durch nichts ins Bockshorn jagen lässt und manchmal für das Empfinden einiger etwas zu direkt ist. Das Highlight des Krimis sind die konspirativen Treffen der drei Hobbyermittlerinnen bei Kaffee, Kuchen und Gin, bei denen die neuesten Erkenntnisse diskutiert werden: Die Dialoge sind so voller Leben, charmant und mitreißend, dass man das Gefühl hat, zwischen Obstbäumen und Gemüsebeeten mit am Tisch zu sitzen. Martina Pahr, die in München selbst einen Schrebergarten besitzt, trifft direkt
ins Schwarze und voll ins Herz!

Verlagstext

Ich entdecke beim Lesen erstaunlich viele Parallelen zwischen Valentina und mir. Bei einigen Beschreibungen fühle ich mich regelrecht ertappt. Hat mich da etwa jemand beobachtet, wie ich mit einer winzigen Gartenschere versucht habe, einem Brombeerinferno Einhalt zu gebieten? Zumindest unser Nachbar hat sich beim Anblick der Gartenneulinge damals sicher königlich amüsiert.

Wie in Valentinas Schrebergarten, stehen auch hier die Nachbarn stets mit Rat und Tat am Gartenzaun. Das scheint wohl ein nicht ungewöhnliches Phänomen zu sein. Auf jeden Fall gibt es eine große Ähnlichkeit zwischen Landleben und Kleingartenanlage. Wer weiß, welche Leichen in den hiesigen Gemüsebeeten vergraben sind…

Was offenbar auch allgemeingültig für Gartenliebhaber ist:

  • Mit ein paar Quadratmetern Grün fühlt man sich jäh als Großgrundbesitzer.
  • In der Gärtnerei kann man schon mal eskalieren, da ist es gut, mit Budget und Einkaufsliste vorbereitet zu sein – und vor allem, genau zu wissen, wie viel man denn überhaupt transportieren kann…
  • Ja, man geht oft mit dem Ziel zu Arbeiten in den Garten – und klönt dann lieber mit den Nachbarn. Das nennt sich Nachbarschaftspflege, und die darf man natürlich nicht vernachlässigen (selbst, wenn man keinen Mord aufzuklären hat).
  • Was auf den Kompost darf und was nicht, ist eine Wissenschaft für sich.
  • Was sich verborgen hinter anderer Leute Hecken abspielt, weckt sofort das Interesse aller Unbeteiligten. Und wehe, woanders wächst etwas besser. Das geht dann natürlich nie mit rechten Dingen vor sich und dem grünen Daumen wird sofort die chemische Keule unterstellt.

Hier könnt ihr „Nur die Wühlmaus war Zeuge“ als Taschenbuch oder E-Book übrigens direkt beim Emons Verlag bestellen [Werbung].  Ich hoffe derweil auf eine Fortsetzung mit den Hobbyermittlerinnen rund um Valentina. Und weil ich wirklich viel Spaß beim Lesen hatte, wünsche ich Martina Pahr, dass ihr unterhaltsamer und spannende Schrebergartenkrimi tatsächlich viele Leser:innen erntet!

Martina Pahr Nur die Wühlmaus war Zeuge
224 Seiten
ISBN 978-3-7408-2066-4
Erscheinungsdatum: 29. Februar 2024

32 thoughts on “Ein Buch, das Lachfältchen zaubert

  1. Was für eine unterhaltsame Art ein Buch vorzustellen. Danke dafür, musste einige Male lächeln.
    Wünsche der Autorin ebenfalls viel Erfolg mit ihrem Buch.
    Liebe Grüße!

  2. na diese „co-op“ hat sich ja wirklich gelohnt – du klingst äusserst amüsiert 😀
    wir haben hier auf´m grundstück beim graben schon die schrägsten sachen gefunden – eisernes bettgestell und ebensolchen ofen, diverses werkzeug & küchengerät, berge von geschirr- & glasscherben aus über einem jahrhundert, kunstvoll behauene sandsteine die wohl beim wiederaufbau der frauenkirche schmerzlich vermisst wurden (scherz!) und mein zahnputzglas – ein schönes altes pressglas, völlig intakt jahrzehnte in der erde geschlummert.
    über eine leiche hätte ich mich irgendwann auch nichtmehr gewundert. oder teile des bernsteinzimmers ;-D
    xxx

    1. Euer Garten scheint ja die reinste Ausgrabungsstätte zu sein, ein Eldorado für Schatzsucher 😂. Bis auf ein paar Ziegelscherben war hier nichts zu holen, zum Glück auch keine Leichen – wobei nicht viel gefehlt hätte, dass ich unseren Bauleiter zusammen mit dem Erdbauer hier verbuddelt hätte. Aber wie ich jetzt gelernt habe, tauchen solche Überraschungen gerne wieder auf. Also lass ich das lieber 😉

  3. Ah da hattest Du wirklich Glück mit dieser charmanten Kooperation. Wenn es so passt, liebe ich das ja auch. Schwarzer Humor ist ja ganz meins. Danke für die witzige Vorstellung des Buches, da bekommt man richtig Lust es zu lesen. 😁
    Liebe Grüße Tina

    1. Ja, bei manch anderem Genre hätte ich passen müssen – und was ich nicht kenne und mag, würde ich hier auch nicht vorstellen. Und auch, wenn ich in sich abgeschlossene Geschichten mag, würde ich mich hier über eine Fortsetzung freuen 😊

  4. Ich musste schon sehr schmunzeln. Es scheint ein amüsantes Buch zu sein. Von „Ausgrabungen“ im Garten kann wohl jeder ein Lied singen bzw. ein Buch schreiben 🙂

    Liebe Grüße
    Sabine

  5. DAS hört sich wirklich amusant an! Ich hab selber noch nichts Nennenswertes ausgegraben im Garten und hoffe, auch in Zukunft vor irgendwelchen Überresten auf natürliche oder gewaltsame Art aus dem Leben Geschiedener verschont zu bleiben….. 😁 (auch wenn ich meine morbide Ader gerne pflege und mich für Mumien und Friedhöfe begeistern kann- das wär mir dann doch ein wenig zuviel! Zumindest im eigenen Garten.) Einzig oben auf unserer Weide befindet sich ein kleines Gräberfeld. Dort liegen alle unsere verstorbenen Mietzchen- dass weiss ich ja aber und werde mich hüten, dort zu buddeln.
    Dann hoffen wir mal, dass die Autorin sich bald an eine Fortsetzung wagt, damit du wieder was zu Schmunzeln hast- und gleich auch noch Stoff für einen neuen Post dazu!
    Herzliche Grüsse!

    1. So spannend manche überraschend ausgebuddelten Hinterlassenschaften sind – auf menschliche oder tierische Überreste kann ich ebenfalls gut verzichten. Auch historisch wichtige Funde sind wohl ein Albtraum jeden Bauleiters. Da steht dann die Baustelle erst mal und womöglich werden dann ganz andere Löcher gegraben, als vorgesehen. Bei uns verlief in der Hinsicht alles unspektakulär. Mal abgesehen davon, dass die Erde bei ganz großen Löchern (z.B. für ein Haus) wie Pudding nachrutscht. Auch das ist aber ohne polizeiliches Absperrband in den Griff zu bekommen 🥴
      Einen Friedhof der Kuscheltiere hatte ich nur im kleinen Rahmen. Ich war da als Kind tatsächlich durch den gleichnamigen Film vorbelastet – das kommt davon, wenn man heimlich fernsieht.
      Liebe Grüße!

  6. Danke für Deinen Kommentar auf meinem Blog, liebe Vanessa und Deine Glückwünsche zum Magazin. Nein, ich werde jetzt auch keine Mini Me’s zeichnen. Keine Zeit und andere Prioritäten. Auch wenn ich sie genauso süß finde, wie Du.

    Danke für den „Bestenblogderwelt“, was für eine geile Domain. Und wie Du ÜBER das Buch schreibst – einfach herrlich. Du könntest auch mal ein Buch schreiben. Schon mal dran gedacht?

    Ich sende Dir liebe Grüße,
    Marita

    1. Liebe Marita,
      ein eigenes Buch – ja, das könnte mir Spaß machen und darüber nachdenken tue ich ehrlich gesagt immer mal wieder. Aber die zündende Idee für DIE eine und für mich passende Geschichte fehlt mir noch. Man beschäftigt sich ja schließlich ein paar Tage damit. Deine Herangehensweise mit dem „einfach machen“-Buch finde ich richtig gut.
      Und da es da draußen so unglaublich viele talentierte Autoren gibt, wartet die Welt jetzt auch nicht händeringend auf meine geistige Ergüsse 😉
      Liebe Grüße
      Vanessa

  7. Hallo Vanessa,
    das Buch hört sich wirklich sehr interessant an und Du hast Dir eine schöne Beschreibung einfallen lassen. Mich hat es sofort angesprochen, es kommt mal auf meine Wunschliste.
    Danke für den Tipp und liebe Grüße
    Kirsi

  8. Das klingt ja mal nach einem echt witzigen Buch! Ich leide nämlich ein wenig unter ein paar Büchern, die ich in der letzten Zeit gelesen habe und bin für gute Tipps dankbar.
    Ich setze das auf meine Liste und spare mir dann das Gärtnern.
    LG
    Sabiene

    1. Huch, was hast du denn da gelesen? Ja, manche Bücher wirken nach. Gerade bei sehr dicken Büchern habe ich am Ende tatsächlich manchmal Trennungsschmerz, wenn ich die Charaktere so lange begleitet habe. Zum Glück gibt´s ja reichlich Nachschub 😊

  9. Na, wenn das kein Buch für mich ist.. lach! Vielen Dank für die charmante Vorstellung. Mit Wühlmäusen hatte ich bisher noch nicht zu kämpfen. Liebe Gärtnergrüße, Nicole (bei der es heute richtig „fette Werbung“ gibt. Sorry, aber manchmal kann ich leider nicht nein sagen ;))

    1. Stimmt, neben den Leichen kann ich auch auf die Wühlmäuse gut verzichten. Wobei die sich hier alle 10 cm das Köpfchen an einem Stein stoßen würden…
      Deine „fette Werbung“ ist auch auch hübsch geworden!

  10. Das Buch klingt lesenswert! Die Autorin habe ich am Wochenende live erlebt, als sie den Deutschen Gartenbuchpreis für dieses Werk entgegennahm. Sie hat es so humorvoll beschrieben, dass ich am liebsten sofort angefangen hätte zu lesen. Sehr sympathisch!
    Liebe Grüße
    Susanna

    1. Wie klein ist doch die Gartenwelt 😊
      Ich hatte nach der Leseprobe auch dem Buch entgegengefiebert – und es dann in einem Rutsch verschlungen.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  11. Ich hab grad auf dem „besten Blog der Welt“ etwas gestöbert und bin hellauf begeistert! Tolle Schreibe, wirklich witzig, da glaub ich gern, dass dir das Buch sehr gefallen und amüsiert hat! Kann ich mir gut vorstellen – und ich finde es klasse, dass die Autorin dir ein Exemplar schickt mit der Bitte, ein paar Zeilen darüber zu schreiben!
    Danke für den Tipp!
    Liebe Grüße, Maren

    1. Da sieht man auch schön, dass die Story eines Buches noch so gut sein kann – der Schreibstil muss halt auch passen. Wenn ein Buch langweilig geschrieben ist, lege ich es mittlerweile einfach weg. Aber wenn es witzig und unterhaltsam ist, verschwinde ich auch gerne mal für ein paar Stunden hinter zwei Buchdeckeln.
      LG
      Vanessa

  12. Mal eine andere Art, ein Buch vorzustellen. Hat mir gefallen. Und mich neugierig gemacht. Ich schau mal rein. Solche Bücher finde ich immer auch interessant, um mal eine andere Art von Buch zielgerichtet zu verschenken.

    1. Stimmt, wenn man weiß, was der Beschenkte gerne liest, ist das super. Ich werde es an meiner schrebergärtnernden Schwiegermama schenken – hoffentlich lässt sie sich davon nicht inspirieren 😉

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